BundesratStenographisches Protokoll796. Sitzung / Seite 33

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Nach unserem Plan – und es sind ja hier die Finanzmittel auch im Bundesfinanzrah­mengesetz bereits berücksichtigt – sollte es in einem Stufenplan möglich sei, bis zum Jahr 2016 zumindest alle Hauptschulstandorte auf Neue Mittelschulen umzustellen. Ich sage, die Einladung an die AHS-Unterstufen, sich zu beteiligen, bleibt weiter offen.

Das ist ein realistischer, vor allem auch im Budgetpfad abgebildeter Fahrplan, denn ei­nes – ich habe erst gestern wieder an einer bildungspolitischen Diskussion teilgenom­men – ist mir sehr wichtig: Der Ausbau der Neuen Mittelschule, die Abschaffung der Leistungsgruppen, mehr individuelles Eingehen auf die Schüler und Schülerinnen kos­tet mehr Geld und ist nur mit mehr Budgetmitteln darstellbar.

Was das niederösterreichische Modell betrifft, mache ich mir jetzt insofern keine Sor­gen, als uns die Praxis schon ein Stück einholt. Es gibt ja jetzt die Standorte, die schon in den dritten Jahrgang kommen, auch in Niederösterreich. Ich war gestern in Nieder­österreich unterwegs und konnte mich darüber informieren, dass dort niemand an den Standorten auf das Teamteaching verzichten möchte, auch nicht auf den vermehrten Lehrereinsatz.

Ich bin also sehr, sehr zuversichtlich, dass wir dieses vierjährige Modell österreichweit realisieren. Es ist mir aber auch wichtig festzuhalten, dass das Erfolgskriterium der Neuen Mittelschule die Energie, die Initiative am Standort ist und es daher wichtig ist, dass jede Schule auch ein individuelles Profil entwickelt. Das macht einen Großteil der Kraft dieser Standorte aus.

 


Präsident Gottfried Kneifel: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Stroh­mayer-Dangl.

 


Bundesrat Kurt Strohmayer-Dangl (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Bun­desminister, was unternehmen Sie, damit die Mittelschule durch eine Weiterentwick­lung der Hauptschulen gemeinsam mit der Langform der allgemeinbildenden höheren Schule flächendeckend und durchlässig zur zweiten Säule der Mittelstufe werden kann?

 


Präsident Gottfried Kneifel: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Wichtig ist hier die Qualität, und ich sage, Qualitätsentwicklung braucht Zeit, daher dieser Stu­fenplan bis 2016, weil wir auch eine entsprechende Ausbildung, Fortbildung der Lehrer und Lehrerinnen durchführen müssen. Das ist ganz entscheidend. Jeder Standort muss für sich ein Entwicklungskonzept ausarbeiten. Besonders erfolgversprechend ist da auch die regionale Zusammenarbeit und die Zusammenarbeit mit den Schulpart­nern, also es gibt Eltern-, Schüler-, Lehrervereinbarungen an den Standorten. Ganz zentral sind auch die wissenschaftliche Begleitung der Projekte und die Begleitung durch – unter Anführungszeichen – „Lerndesigner“, also Leute, die sich vor allem um das pädagogische Konzept kümmern.

Da gibt es regelmäßige Zusammenkünfte – ich glaube, es war erst letzte Woche in St. Johann wieder ein Treffen – all jener, die an den Neuen Mittelschulen mitarbeiten. Denn wichtig ist auch, dass die Standorte voneinander lernen, sich auch wirklich Netz­werke bilden und wir ein bisschen dieses hierarchische System verlassen und überwin­den und die Standorte selbst aktiv werden; also eine sehr starke Ermächtigung auch zur Eigeninitiative. Daher diese begleitenden Maßnahmen vor allem im Schulungsbe­reich und in der Schulentwicklung auch über die Pädagogischen Hochschulen.

 


Präsident Gottfried Kneifel: Nächste Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Ertl.

 


Bundesrat Johann Ertl (FPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Ministerin, Sie haben es ja schon angeführt: Bei einer flächendeckenden Einführung wird es zu Mehr­kosten, seien es Personalkosten, Kosten für Gebäudeadaptierungen oder Begleitmaß­nahmen, kommen. (Vizepräsident Mag. Himmer übernimmt den Vorsitz.)

 


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