BundesratStenographisches Protokoll796. Sitzung / Seite 40

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hat mehrere Effekte. Zum einen wird die Kunstvermittlung in den Schulen besser, zum anderen lernen die handelnden Personen einander kennen. Auf diese Weise soll auch da der Brückenschlag Schule – Kunst – Kultureinrichtungen gelingen.

Ein beispielgebendes Projekt haben wir in Graz mit Anna Badora, Schauspielhaus Graz, wo auch Lehrer zu, glaube ich, 50 Prozent am Theater mitarbeiten und auf der anderen Seite eben wieder die Brücke schlagen zu den Schulen. Es finden da Work­shops und Veranstaltungen statt. Das ist in Graz so erfolgversprechend, dass es jetzt in Salzburg seine Fortsetzung findet, auch in Bregenz. Es steigt jetzt auch das Volks­theater in dieses Projekt ein.

Weiters gibt es ganz viele Initiativen: Kunst macht Schule, die Partnerschaften über Kulturkontakt, das Schulkulturbudget, wo die Schulen selbst Künstler und Künstlerin­nen einladen können. Ich möchte gerade hier im Bundesrat auch betonen: Die Kultur­initiativen sind da besonders wichtig, weil sie auf Augenhöhe in regionaler Nähe zu den Schulen Kooperationen anbieten können.

Ich verweise auch auf die Programmkinos, wo wir Vermittlungsinitiativen im Laufen ha­ben. Bei den Filmen geht es zum Beispiel nicht nur darum, gemeinsam ins Kino zu ge­hen, das ist auch gut, aber es werden dann im Anschluss auch Diskussionen mit den Kunstschaffenden oder inhaltliche Diskussionen angeboten. Also eine breite Palette. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Stein­kogler.

 


Bundesrat Josef Steinkogler (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Bundesmi­nisterin, Sie haben angekündigt, die Entscheidung bezüglich der Nachbesetzung von Direktor Noever im MAK ohne Auswahlkommission selbst treffen zu wollen. Ist diese bereits erfolgt?

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Nein!

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Pirolt.

 


Bundesrat Franz Pirolt (FPÖ, Kärnten): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Integra­tion ist notwendig. Wie hoch sind die Mittel, welche für Maßnahmen der Integration, für interkulturellen Dialog oder Cultural Mainstreaming aufgewendet werden, und wie ziel­führend sind sie letzten Endes oder am Ergebnis messbar?

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Da möchte ich ein bisschen weiter ausholen, weil für mich der interkulturelle Dialog jetzt gar nicht so messbar ist an einer einzelnen Maßnahme, sondern das ist generell, auch wenn wir über das Thema Integration sprechen, ein Thema, das in Wirklichkeit uns alle betrifft, alle in allen Ressorts bei allen Maßnahmen.

Ich möchte da einen Vergleich anstellen – Sie verzeihen, der Vergleich hinkt, aber nur um das etwas deutlich zu machen –: Das ist wie mit dem Thema Qualität. Mit dem Einsatz eines Qualitätsmanagers haben Sie das Thema Qualität einer Institution nicht gelöst, sondern das muss sich jeder Einzelne, der in der Institution ist, zur Aufgabe ma­chen.

Genauso sehe ich das Thema Integration, interkultureller Dialog. Das muss die Auf­gabe von uns allen sein.

Ich habe – das darf ich hier kurz schildern – gerade in den letzten Wochen wieder eine persönliche Wahrnehmung gehabt, die mich sehr nachdenklich stimmt. Es ist über die Universität Graz und die dort angestellten Gedanken, ein Lehramtsstudium Türkisch ein-


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