Das gilt übrigens analog für die Frage der Doktoranden, wo wir in der Zwischenzeit einen sehr hohen Anteil an PhD-Programmen haben, der auch steigt. Das liegt daran, dass der Europäische Hochschulraum nun tatsächlich europäisch wird und dass im Spitzenforschungsbereich nicht mehr lokal geforscht wird, sondern, ganz klar, das sind alles internationale Teams, die alle sehr fokussiert arbeiten und daher auch erfreulicherweise die tollen Forschungsergebnisse erzielen.
Präsidentin Sonja Zwazl: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Dr. Reiter.
Bundesrätin Dr. Heidelinde Reiter (Grüne, Salzburg): Herr Staatssekretär! Ein wichtiger Faktor für den Studienfortschritt ist ein gutes Betreuungsverhältnis.
In der derzeitigen Personalstruktur an den Universitäten sind nur ordentliche ProfessorInnen – das sind nur 11 Prozent des wissenschaftlichen Personals – und eine Handvoll assoziierter ProfessorInnen zur Betreuung von Abschlussarbeiten berechtigt. Ein Ausbau der Laufbahnstellen ist daher dringend notwendig, um die Betreuungsverhältnisse zu verbessern.
Haben sich die Tenure-Stellen bewährt, und ist da ein Ausbau geplant?
Präsidentin Sonja Zwazl: Herr Staatssekretär, bitte.
Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Mag. Dr. Harald Mahrer: Im internationalen System ist es so, dass Tenure-Tracks an und für sich üblich sind. Zum Verfahren, wie sie dann – unter Anführungszeichen – „dauerhaft“ zu einer Faculty, also zu einer Universität oder einer Fakultät zugehörig sind, gibt es sehr unterschiedliche Ansichten, auch aus dem wissenschaftlichen Bereich, da das natürlich je nach Universität und Forschungsfeld, das dort bearbeitet wird, sehr unterschiedlich gesehen wird.
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass das tatsächlich der Zug der Zeit ist, dass wir in diesem Bereich weiter vorangehen werden. Es finden dazu auch im Rahmen der Hochschulkonferenz laufend Gespräche statt; auch ganz aktuell bei der letzten, an der ich teilgenommen habe, war das ein Thema: Wie wird man mit dem System zukünftig umgehen?
Im Sinne der Leistungsvereinbarungsverhandlungen, die wir ja gerade führen – die neuen Leistungsvereinbarungen für die Periode 2016 bis 2018 müssen im Herbst abgeschlossen werden –, ist auch das ein Thema, über das man natürlich nachdenkt.
Sie werden sich vorstellen können, dass eine Universität, die einen höheren Durchsatz an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im wissenschaftlichen Bereich hat, weil dort die Dynamik höher ist, das Forschungsfeld das quasi verlangt und sehr viele Menschen auch wieder in die Wirtschaft hinaus gehen oder vielleicht für eine gewisse Zeitspanne zurückgehen wollen, dazu möglicherweise einen anderen Zugang hat als eine Universität, in der diese Dynamik nicht vorherrscht. Daher gibt es diese unterschiedlichen Sichtweisen.
Ich glaube aber, dass dieses Verfahren, dass man sich sozusagen im Sinne der Laufbahnplanung an einem Prozess orientiert, in dessen Rahmen man dann der Universität zugehörig ist, Sinn macht.
Präsidentin Sonja Zwazl: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Mag. Zelina.
Bundesrat Mag. Gerald Zelina (STRONACH, Niederösterreich): Herr Staatssekretär! Meine Frage wäre gewesen, ob es signifikante Unterschiede zwischen ausländischen Studenten und österreichischen Studenten gibt. Das haben Sie bereits mehr oder weniger beantwortet. Es bleibt mir also nur mehr festzuhalten, dass die Wirtschaftsuniversität Wien – wenn ich die Qualität Ihrer bisherigen Antworten beurteile – hervorragende Leute hervorbringt.
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