BundesratStenographisches Protokoll859. Sitzung / Seite 18

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beschreiben, was es bedeutet, dass das jetzt in die Autonomie der Schulen übertragen wird. Wie ist das zu verstehen?

 


Präsident Mario Lindner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Ich habe vorhin versucht, dieses Thema des themenspezifischen Unterrichts ein wenig anzureißen und auch ein Bild davon zu geben, wie das aussehen kann: Wenn ich das Thema Klima­wandel unterrichten will, dann kann ich das Thema beispielsweise klassenübergreifend angehen, Klassen zusammennehmen, den Schülerinnen und Schülern Input aus den unterschiedlichen Perspektiven geben, um sie dann in Kleingruppen weiter an ausgewählten Fragestellungen arbeiten zu lassen. Da ist der Lehrer plötzlich der Coach, der Betreuer der Kinder in der Selbstorganisation, in der Abarbeitung dieser Fragestellungen.

Das heißt, wir haben Großgruppe und Kleingruppe: Da sollen die Pädagoginnen und Pädagogen gestalten können, wirklich gestalten können. Sie haben die Pädagogik gelernt, sie sind dafür ausgebildet. Was wir wollen, ist, ihnen diese Gestaltungsfreiheit einfach zu geben, um die Themen wirklich neu adressieren zu können. Ich höre da auch seitens der Direktorinnen und Direktoren, die sagen: Endlich darf ich das!, sehr viel positive Resonanz.

 


Präsident Mario Lindner: Zu einer weiteren Zusatzfrage zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Dr. Dziedzic. Ich bitte um die Zusatzfrage.

 


Bundesrätin Mag. Dr. Ewa Dziedzic (Grüne, Wien): Sehr geehrte Frau Ministerin! Mich würde interessieren, wie groß die Finanzierungslücke im Bildungsressort tat­sächlich ist. Es wird kolportiert, dass es zwischen 100 und 150 Millionen € sind, die fehlen. Das ist doch ein gravierender Unterschied, wenn wir uns anschauen, wie man diese Gelder einsetzen könnte; deswegen bitte ich um eine Beantwortung.

 


Präsident Mario Lindner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Wir haben die Finanzierungslücke für heuer in der Tat komplett schließen können. Wir haben für die Folgejahre bis 2020 mit dem Finanzminister ein zusätzliches Mehr an Budget von jedenfalls 300 Millionen € verhandelt, um dann das Delta nach dem Finanzausgleich – denn die Bildungsbudgets in den Ländern orientieren sich am Finanzausgleich – zu klären – nicht mehr und nicht weniger –, weil die Finanzausgleichsverhandlungen nicht abgeschlossen sind.

 


Präsident Mario Lindner: Wir gelangen nun zur 4. Anfrage, 1890/M-BR/2016, und ich bitte den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Stögmüller, um die Verlesung der Anfrage.

 


Bundesrat David Stögmüller (Grüne, Oberösterreich): Guten Morgen, Frau Minis­terin! Da ich Sie hier wieder treffe, wollte ich Ihnen und Ihren Mitarbeitern ganz kurz zu Ihrer Veranstaltung, der Verleihung des Österreichischen Schulpreises, gratulieren. Das war eine tolle Veranstaltung. Man hat gesehen, wie viele engagierte Schulen und wie viele motivierte LehrerInnen und PädagogInnen es in Österreich gibt. Das wollte ich Ihnen mitteilen.

Zu meiner Frage:

1890/M-BR/2016

„Welche wesentlichen Änderungen sind bei der Finanzierung des Pflichtschulwesens im Wege des Finanzausgleichs (z.B. hinsichtlich Einführung eines Chancenindex,


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