BundesratStenographisches Protokoll859. Sitzung / Seite 22

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Präsident Mario Lindner: Zu einer Zusatzfrage zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Tiefnig. Ich bitte um die Zusatzfrage.

 


Bundesrat Ferdinand Tiefnig (ÖVP, Oberösterreich): Frau Ministerin! Sie haben Oberösterreich schon erwähnt. Das Thema in Oberösterreich ist natürlich auch das Breitband, und meine Frage geht in diese Richtung: Oberösterreich gibt ja 1 Milliarde € aus, damit Regionen, die bisher schlecht versorgt waren, mit Breitband erschlossen werden. Wie schaut das in den Schulen aus? Sind die Schulen infrastrukturtechnisch für die neuen Herausforderungen aufgrund der Digitalisierung gerüstet oder vorbe­reitet?

 


Präsident Mario Lindner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich die einzelnen Zahlen mitgenommen. Wir haben diese Erhe­bung schon vorliegen, und die Ergebnisse sind viel besser, als ich eigentlich erwartet hätte. Sie können mir einfach ein E-Mail schreiben, dann schicke ich Ihnen die Zahlen sehr gerne. Größere Sorgen machen mir eigentlich wirklich die Weiterbildung der Pädagoginnen und Pädagogen und die Lernmaterialien – das ist das Thema. Bei der Ausstattung sind wir relativ weit.

 


Präsident Mario Lindner: Zu einer weiteren Zusatzfrage zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Jenewein. Ich bitte um die Zusatzfrage.

 


Bundesrat Hans-Jörg Jenewein, MA (FPÖ, Wien): Frau Bundesminister! Ich möchte mich noch einmal dafür bedanken, dass Sie die Frage der digitalen Kompetenz angesprochen haben, weil ich glaube, dass nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei den Lehrern, vor allem jenen, die etwas fortgeschritteneren Alters sind, durchaus noch Nachholbedarf besteht. Ich finde es sehr gut, dass auch Augenmerk darauf gelegt wird.

Zu meiner Zusatzfrage: Meine Vorredner haben es bereits angesprochen, wir haben in den Regionen, in den Bundesländern, in den einzelnen Schulen unterschiedlichste Ausstattungsmerkmale, sowohl, was die technische Ausstattung, was die Software betrifft, als auch, was die Verbrauchsmaterialien betrifft. Das ist in manchen Schulen sehr gut geregelt, in manchen Schulen ist es vielleicht nicht ganz so gut geregelt. Wie schaut es in Zukunft aus? Denken Sie da etwa an neue Finanzierungsmethoden – wir wissen ja, dass das meistens ein relativ großer Finanzaufwand ist – wie zum Beispiel an Public-private-Partnership-Modelle? Ist so etwas angedacht? Wie kann man den Versuch, einen einheitlichen Standard, ein einheitliches Level zu erreichen, zumindest einmal auf Sicht abschätzen?

 


Präsident Mario Lindner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Genau auf diesem Weg sind wir. Wir versuchen jetzt mit den vier Punkten, die ich angesprochen habe, zu erheben, wo genau wir wirklich stehen, um dann ein Gesamtkonzept zu bauen. Bei den Devices, weil Sie sie angesprochen haben, kann man auch unterschiedliche Wege gehen. Bring-your-own-Device ist zum Beispiel in Hamburg die Methode der Wahl. Dort werden Apps auf den Smartphones der Kinder – die die Kinder sowieso alle haben – implementiert. Man kann aber auch hergehen und sagen, man kauft ein Tablet, und das ist die Methode der Wahl.

Ich glaube, da müssen wir einfach schauen, was sich bewährt hat, was möglich ist; da müssen wir dann aus Gesamtsicht – Konzept und Finanzierungsbedarf, den wir errech­nen – abwägen, was wir tun und welchen Weg wir gehen. Bring-your-own-Device ist eine Option, Public-private-Partnership wäre ein denkbarer Weg, aber das müssen wir in der Strategie- und in der Konzepterarbeitung überlegen.

 


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