BundesratStenographisches Protokoll859. Sitzung / Seite 27

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Präsident Mario Lindner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Vielen Dank für diese Frage. Der Iststand ist so, dass wir in Wien hinsichtlich Schülerinnen- und Schülerzahlen 40 Prozent haben, in Vorarlberg beispielsweise 32 Prozent; in Tirol sind es aber etwa nur 12 Prozent und in Kärnten 13 Prozent. Das ist pro Bundesland ganz unterschiedlich gestaltet.

Wir haben aber mit dem Ganztagsschulpaket, das im Juli verabschiedet wurde, den Ministerrat passiert hat, die Möglichkeit, die Zahlen entsprechend zu erhöhen. Es war ja auch die Absicht, quer über das Bundesgebiet auf 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler zu kommen, die eine ganztägige Schulform in Anspruch nehmen. Wir haben einen Radius von 20 Kilometern hinterlegt, innerhalb dessen Familien die Möglichkeit haben sollten, pro Schultyp ganztägige Betreuung für ihr Kind zu bekommen. Das ist das Ziel, und da wollen wir hin.

Mit dem 750-Millionen-€-Paket können infrastrukturelle Maßnahmen gesetzt werden, damit ganztägige Schule auch gut gelingen kann. Da reden wir von Freizeitmög­lichkeiten, aber auch von Möglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer, vernünftige Arbeits­plätze zu bekommen – das ist ein ganz wichtiges Thema, damit das Ganze erleichtert wird –, bis hin zu personellen Maßnahmen, zum Beispiel zusätzliche Frei­zeit­pädagoginnen und -pädagogen, die es dann ja auch braucht.

Im besten Fall ist das gut gestaltet, auch da erwarten wir uns Konzepte aus den Regionen und von den Schulen – im Sinne der neuen Autonomie –: Was braucht der Standort? Welche Formen braucht es? Wie bindet man zum Beispiel Musikschulen und Vereine so ein, damit ganztägige Schule angesichts der Vielzahl an Möglichkeiten gut gestaltet werden kann und gut gelingen kann.

 


Präsident Mario Lindner: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Frau Bun­desrätin.

 


Bundesrätin Renate Anderl (SPÖ, Wien): Der Ministerratsvortrag, der im Sommer beschlossen wurde, wurde heute schon erwähnt, und wenn man genau nachliest, zeigt sich, dass das bei Weitem kein Sparpaket ist – vollkommen richtig! Es sind begrüßens­werte Maßnahmen enthalten, wie auch der weitere Ausbau der ganztägig geführten Schulformen.

Meine Frage lautet daran anschließend: Kann man abschätzen, wie lange es dauern wird, beziehungsweise wann will man eigentlich die angesprochenen 40 Prozent er­reichen?

 


Präsident Mario Lindner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Das Paket reicht bis 2025, da sollen diese 40 Prozent jedenfalls erreicht sein, aber es wird an den Standorten ganz unterschiedlich sein: Wenn man bauen muss, dauert es länger, wenn man nicht bauen muss, kann es schneller gehen. Da wird es in der Realisierung unter­schiedliche Modelle geben, und ich hoffe, dass es einige Standorte geben wird, an denen wir sehr schnell rauskommen, damit wir sehen können, wie gut das gelingen kann.

 


Präsident Mario Lindner: Zu einer weiteren Zusatzfrage zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Junker. – Bitte.

 


Bundesrätin Anneliese Junker (ÖVP, Tirol): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Vom Ausbau der Ganztagsschulen erwarten Sie sich ja, dass durch Stützpersonal auch die Freizeitbetreuung verbessert wird. Was mich aber in diesem Bereich auch noch interessiert: Erwarten Sie sich, dass durch den Ausbau der ganztägigen Schulform


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