Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 22

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Zur Frage der Lehrpraxen: Wir haben erstmals die Lehrpraxen fix mitaufgenommen, damit junge Kolleginnen und Kollegen vielleicht auch sehen, dass das Arbeiten auf dem Land, allein in der Ordination, nicht so schlimm ist, wie man es sich vielleicht während des Turnus im Spital vorstellt.

Nicht zuletzt stellt sich die Frage der Primärversorgung. Ich war gestern im Burgen­land, wo der Ärztekammerpräsident gesagt hat: Die Zeiten der Einzelkämpfer sind vorbei. Wir werden verschränkte Formen der besseren Zusammenarbeit brauchen, um gemeinsam zu arbeiten, um zum Beispiel auch der neuen Work-Life-Balance von jungen KollegInnen nachzukommen. Wir hoffen, dass wir es mit dieser Strukturierung auch schaffen, dass die jungen KollegInnen hier in Österreich bleiben und vielleicht auch den sehr attraktiven Beruf des Hausarztes hier ergreifen – denn niemand weiß besser als du, wie dann das Feedback der Menschen ist.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Mag. Schrangl.

 


Abgeordneter Mag. Philipp Schrangl (FPÖ): Guten Morgen, Frau Präsident! Guten Morgen, Frau Minister! Der Kollege Rasinger hat es schon angesprochen, mich würde näher interessieren, ob es hier ein spezielles Maßnahmenpaket betreffend die ärztliche Versorgung gibt, abgestimmt auf die verschiedenen Bundesländer und ihre unter­schied­liche Strukturierung. Im Speziellen würde es mich für das Land Oberösterreich interessieren.

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit Dr. Sabine Oberhauser, MAS: Die neue Gesund­heitsreform, die wir geplant haben, ist natürlich eine regionalisierte. Und Primär­versorgungszentren, wie wir sie uns vorstellen, gibt es einerseits für den städtischen, urbanen Bereich – da sind wahrscheinlich mehrere Berufe unter einem Dach. Für den ländlichen Bereich sind es andererseits Netzwerke – das heißt ein Zusammenschluss von dezentral gelegenen ÄrztInnen, Gesundheits- und Krankenpflegediensten, Physio­therapeutInnen, was auch immer.

Wie genau das für Oberösterreich ausschauen wird, entscheidet das Land Ober­österreich. Wir haben ja im Prinzip eine regionale Versorgung – und das, glaube ich, ist auch gut so, denn die Oberösterreicher würden sich nicht freuen, wenn die Wiener am grünen Tisch vorgeben würden, wie sie ihr Gesundheitssystem zu strukturieren haben. Wir haben die Rahmenbedingungen, und wir gehen stark davon aus, dass das Land Oberösterreich für seine Bürger die richtige Versorgungsform bringen wird.

 


Präsidentin Doris Bures: Wir kommen damit zur 3. Anfrage, der der Frau Abge­ordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein. – Bitte.

 


Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Guten Morgen, Frau Bundesminister! Sie haben gerade bei der Beantwortung dem Kollegen Rasinger gesagt, dass Sie hoffen, dass mit diesen neuen Strukturen der Beruf wieder attraktiver wird, dass es vermehrt gelingen wird, junge Kolleginnen und Kollegen im Land zu halten. Wir haben das auch heute schon gehört, wir haben ja die neue Ärzteausbildung beschlossen. Dennoch ist es in Wahrheit so, dass es nach wie vor attraktiver ist für junge, fertige Mediziner, in das benachbarte Ausland zu gehen – die Ausbildung kann trotz der neuen Beschlüsse dort noch immer schneller absolviert werden, das Gehalt ist ein höheres. Das heißt, das allein wird wahrscheinlich nicht reichen.

In diesem Zusammenhang meine Frage:

 


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