Welche Konsequenzen, Herr Minister, ziehen Sie aus der WHO-Studie, die den Pestizid-Wirkstoff Glyphosat als möglicherweise krebserregend auch für den Menschen einstuft?
Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Bundesminister.
Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Es ist so, dass diese jüngste Beurteilung der IARC die kanzerogene Wirkung von Glyphosat nicht verneint, sondern möglich erscheinen lässt. Das steht ein bisschen im Widerspruch zu bisherigen Studien der WHO, in denen Glyphosat als unbedenklich eingestuft wurde. Aber selbstverständlich wird das sehr ernst genommen, auch in der entsprechenden Beurteilung auf EU-Ebene, etwa der EFSA, und selbstverständlich auch auf Ebene des Bundesamtes für Ernährungssicherheit. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Dr. Winter.
Abgeordnete Dr. Susanne Winter (FPÖ): Guten Morgen, Frau Präsidentin! Herr Minister, darf ich Sie fragen, sind Sie heute zufällig durch das Summen einer Biene munter geworden, die sich auf Ihre Fensterbank gesetzt hat? Wenn ja, dann sind Sie einem ganz besonderen Vorgang unterlegen. Ich fürchte, in Zukunft wird es unter Umständen nicht mehr so sein. Ich denke, dass heutzutage eher die Überschrift gilt: Bienen sterben wie die Fliegen. Wie können wir unseren Bienen helfen?
Ich möchte diese Worte auch noch mit einem Zitat von Albert Einstein untermauern: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
Meine Frage dazu: Die Grünen haben Anfang April ein hervorragendes 10-Punkte-Programm herausgegeben. Werden Sie sich diesem in Ihren Überlegungen zum Schutz der Bienen nähern? Die EU gibt ja auch Ende Mai eine Bewertung über Neonicotinoide heraus. Werden Sie dann handeln und unter Umständen ein weiteres Verbot durch eine Verordnung aussprechen?
Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Bundesminister.
Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Frau Abgeordnete, Ihre Frage, ob ich heute in der Früh von einer Biene aufgeweckt worden bin, muss ich verneinen. Ich bin von meinen beiden Söhnen aufgeweckt worden. Aber ich kann Ihnen unmittelbar in diesem Zusammenhang berichten, dass vorgestern meine Frau von einer Wespe gestochen wurde und dadurch aufgeweckt worden ist. Das Fluginsekt ist tatsächlich bei uns im Garten sehr stark vertreten.
Konkret zu Ihrer Frage, was das Projekt
Bienenschutz insgesamt anlangt: Das nehmen wir in unserem Ressort sehr ernst.
Ich denke auch, das Programm, das Sie angesprochen haben, das
10-Punkte-Programm der Grünen enthält sehr viele Elemente, die
wir auch in unser Forschungsprojekt einfließen lassen. Wie gesagt, uns
ist der Erhalt
der Bienenvölker sehr wichtig. Mein Ziel ist es, dass wir – wir
liegen derzeit bei 380 000 Bienenvölkern, wir waren da schon
einmal stärker, wir hatten schon über
400 000 Bienenvölker in Österreich – in vier Jahren
diese Grenze von 400 000 wieder überschreiten.
Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Pirklhuber.
Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister, Sie haben ja das 10-Punkte-Programm der Grünen zu den Bienen schon angesprochen. Wir berufen uns da auf europäische und internationale Studien. So ist
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