Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll75. Sitzung / Seite 21

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auch die Erkenntnis von Forschern aus Großbritannien gekommen, im Fachblatt „Nature“ nachzulesen, dass Bienen Neonicotinoide sehr wohl erkennen können, diese sogar lieben beziehungsweise solche Pflanzen ansteuern und damit besondere Gefahren verbunden sind. Ebenso hat das EU-Wissenschaftsnetzwerk EASAC festgestellt, dass durch den Pestizideinsatz in Zukunft ein Bestäubungsdefizit in der Landwirtschaft droht.

Meine Frage an Sie daher: Werden Sie das österreichische Neonicotinoide-Verbot, das ja im Herbst 2016 ausläuft, verlängern beziehungsweise jetzt, schon im Sommer 2015, auf europäischer Ebene für die Verlängerung des zweijährigen europäischen Morato­riums eintreten?

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Auf den Pakt für die Biene habe ich schon Bezug genom­men. Ich denke, dass in diesem Pakt die robusten Bienen, die Zucht der robusten Bie­nen, der widerstandsfähigen Bienen vor allem gegenüber der Varroamilbe ganz beson­ders bedeutsam ist. Wir haben da ein Programm für die Apis mellifera mellifera nigra, die Schwarze Alpenbiene, die nördlich der Alpen beheimatet ist, die gegen die Varroa­milbe besonders widerstandsfähig ist. Da ist, glaube ich, eine der Hauptursachen in den letzten zwei Wintern gelegen, dass sowohl die Restentmilbung als auch die Haupt­entmilbung nicht stattgefunden hat. Deswegen waren die Schäden durch die Varroa­milbe besonders groß. Wir setzen besonders auf die Robustheit, eben durch die Stär­kung der etwas verdrängten Apis mellifera mellifera nigra. Das ist ein Schwerpunkt die­ses Forschungsprojekts.

Was die Frage zur Verlängerung des Moratoriums anbelangt, denke ich, dass wir hier auf der Ebene der EFSA die wissenschaftliche Beurteilung der Neonicotinoide abwar­ten und dann sicherlich eine gemeinsame Einschätzung im Umweltausschuss vorneh­men sollen.

 


Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nunmehr zur 2. Anfrage, 110/M, jener des Herrn Abgeordneten Auer. – Bitte.

 


Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Bundesminister, das österreichische Pro­gramm Ländliche Entwicklung wurde als Erstes von 118 EU-weit von der Europäischen Kommission genehmigt. Dazu ist Ihnen zu gratulieren, dafür ist Ihnen auch zu danken. Auch die Abwicklung der erforderlichen Sonderrichtlinie wurde implementiert, sodass das Programm nun in die Umsetzungsphase treten kann.

Meine Frage lautet:

110/M

„Welche Schwerpunkte werden Sie, Herr Bundesminister, in dieser neuen Periode set­zen, um das Potenzial des Programms Ländliche Entwicklung zu entfalten und die im Programm festgelegten Ziele in ökonomischer, ökologischer und gesellschaftspoliti­scher Sicht zu erreichen?“

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Es ist richtig, dass unser Programm vor Weihnachten als Erstes von insgesamt 118 eingereichten Programmen genehmigt wurde. Phil Hogan, der EU-Agrarkommissar, hat unser Programm als vor­bildlich bezeichnet. Der ländliche Raum ist ja tatsächlich ein wichtiger Lebens-, Wirt­schafts- und auch Erholungsraum.

 


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