Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll75. Sitzung / Seite 27

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Zusatzfrage: Herr Minister, du hast bei der Sendung „Im Zentrum“ auch angesprochen, dass TTIP die Chance wäre, die österreichischen Bioprodukte auf dem amerikanischen Markt anzubieten. Es ist doch hinlänglich bekannt, dass wir gerade im Biobereich, im gewerblichen Vermarktungsbereich, sage ich einmal, 80 Prozent Import haben.

Welche Produkte möchtest du dort anbieten? Wie kannst du einem Bauernhof Preise garantieren, wenn, wie wir wissen, die aktuelle Situation auf den Bauernhöfen von der Einkommensseite her katastrophal ist – egal, ob Schweinepreis, Milchpreis, alle Preise dort sind im Fallen –, und wenn, wie wir wissen, solche Exporterlöse, wie wir sie derzeit haben, erzielen? Für ein Kilogramm besten Qualitätskäse bekommen wir in Rumänien 1,25 € und in Ungarn 2,25 €. Da wissen wir, welche katastrophalen Auswirkungen das auf den Bauernhof hat.

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Grundsätzlich ist neben dem Heimmarkt der Exportmarkt außerordentlich wichtig für die österreichische Landwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft, weshalb wir uns gerade auch aufgrund der Russland-Krise letztes Jahr bemüht haben, zusätzliche neue Drittlandmärkte zu finden. Und das ist tatsächlich gelungen: Der agra­rische Außenhandel hat sich im Jahr 2014 trotz der sehr schwierigen Wirtschafts­bedingungen positiv entwickelt, weist immerhin ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber 2013 auf, trotz des Wegfalls des so wichtigen Marktes in Russland.

Wir haben ganz bewusst die Exportoffensive mit einem Vorziehen unserer Tätigkeiten gestärkt, wobei insbesondere die Türöffnerfunktion da zum Ausdruck kommt. Sie ken­nen meinen Bericht über die die Reise nach Südkorea und China und die entspre­chenden Bemühungen, diese Märkte für unsere Produkte auch zu öffnen. (Präsidentin Bures gibt das Glockenzeichen.)

Ich denke, da sind wir durchaus erfolgreich, und das ist für die Landwirtschaft und für die Lebensmittelwirtschaft außerordentlich wichtig. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Grillitsch.

 


Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Bundesminister, ich bin dir sehr dankbar, dass du aufgrund deiner langjährigen Erfahrung in Brüssel auch bei diesen internatio­nalen Verhandlungen betreffend TTIP wirklich ein Schutzfaktor für die Interessen Ös­terreichs bist, insbesondere für den ländlichen Raum, aber vor allem auch für die bäu­erlichen Betriebe, damit das auch in Zukunft gewährleistet werden kann, was die Kon­sumenten sich wünschen, nämlich nachvollziehbare, transparente Produktion in Öster­reich. – Herzlichen Dank dafür. (Abg. Neubauer – in Richtung ÖVP, eine entsprechen­de Handbewegung andeutend –: Klatschen!)

Meine Damen und Herren! Verehrter Herr Bundesminister! Die Bäuerinnen und Bauern in Österreich sind sehr fleißige Menschen. Täglich sind sie für 20 Millionen Tiere ver­antwortlich, sie bewirtschaften ihre Höfe nachhaltig, nun leiden sie aber sehr unter dem Einfuhrverbot nach Russland.

Ich frage Sie daher: Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um auch entsprechende Drittlandmärkte wahrzunehmen?

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Sehr geehrter Herr Abgeordneter Grillitsch! Wie vorhin be­reits erwähnt, wir haben ganz bewusst im Vorjahr gemeinsam mit der Wirtschafts­kammer Österreich, mit der AMA-Marketing, mit dem Fachverband für Lebensmittel­industrie und auch dem Bundesministerium für Gesundheit, der Veterinärverwaltung,


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite