Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll75. Sitzung / Seite 34

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Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Un­sere Wälder sind wichtig für Mensch und Tier. Ein gutes Zusammensein und Zusam­menspiel zwischen Jägern und Waldbesitzern ist besonders wichtig.

Wie stellen Sie die Biodiversität in Zukunft in unseren österreichischen Wäldern sicher?

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Sehr geehrte Frau Abgeordnete, zur Sicherstellung der na­türlichen Vielfalt in den heimischen Wäldern wurde das Österreichische Waldökologie­programm entwickelt, in einem fachübergreifenden Dialog unter Beteiligung von Bund, Ländern, Nichtregierungsorganisationen, Waldbesitzern und Waldnutzern. Dabei wur­de ein umfangreicher Katalog von Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und des ökologischen Wertes der Waldökosysteme erarbeitet.

Zur Umsetzung der konkreten Maßnahmen wurden im Programm der Verordnung über die Förderung der ländlichen Entwicklung von 2014 bis 2020 jährlich 4 Millionen € zur Verfügung gestellt. Besonderer Wert wird dabei auf eine gute partnerschaftliche Zu­sammenarbeit zwischen Forstbereich und Naturschutz gelegt. Die Freiwilligkeit der Umsetzung der Maßnahmen soll im Einklang mit den ordnungspolitischen Vorgaben und dem Abgeltungsprinzip erfolgen.

 


Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nunmehr zur 10. Anfrage, 120/M, das ist jene des Abgeordneten Dr. Pirklhuber. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der Herr Minister hat heute wieder TTIP kleingeredet, und ich muss schon sagen, die Gefahren, die durch TTIP drohen, kann und sollte man kei­neswegs verharmlosen. Insbesondere dann, Herr Minister, wenn Gesetze so, wie im Zusammenhang mit dem Wildschadensbericht aufgezeigt, vollzogen werden, droht tat­sächlich ein gewaltiger Dammbruch.

Wir wissen, dass TTIP die regulatorische Kooperation ermöglichen würde. Das bedeu­tet, dass Konzerne auf die Gesetzgebung in Europa direkt Einfluss nehmen könnten.

Gerade in einem der sensibelsten Bereiche, Herr Bundesminister, in der gentechnik­freien Landwirtschaft, haben wir einen großen Durchbruch erreicht, nämlich die euro­päische Regelung im März 2015, die Opt-out-Regelung. Diesen Erfolg, Herr Minister, haben wir, die Zivilgesellschaft, gemeinsam mit vielen Regionen, Parlamenten und auch Ihrem Beitrag – keine Frage – erreicht. Und jetzt geht es darum, dieses Selbst­bestimmungsrecht der gentechnikfreien Regionen auch in Österreich sauber zu imple­mentieren.

Daher meine Frage:

120/M

„Bis wann werden Sie dem Nationalrat ein mit den Ländern akkordiertes Gentechnik­anbau-Verbotsgesetz vorlegen, das alle rechtlichen Möglichkeiten voll ausschöpft, um den Anbau von Gentechnikpflanzen national zu untersagen?“

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Ja, sehr geehrter Herr Abgeordneter, wie Sie richtig festge­stellt haben, ist es uns gelungen, letztes Jahr beim Umweltministerrat im März diesen Durchbruch zu erzielen, sodass es diesen Vorschlag betreffend, der ja mehrere Jahre blockiert war, auf Ebene des Rates tatsächlich im Juni zu einer Beschlussfassung ge-


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