Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll119. Sitzung / Seite 30

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„Wie schauen Ihre Pläne zur Umsetzung der im Regierungsprogramm vorgesehenen Forderung nach einer Forcierung von Digitalisierungsaktivitäten im Kulturbereich aus?“

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien Dr. Josef Oster­mayer: Wir haben das nicht nur im Regierungsprogramm als Ziel vorgesehen, sondern es ist auch eines der Ziele der Kulturpolitik auf europäischer Ebene, nämlich um unter anderem den Zugang zu Informationen im Kultursektor generell, im Kulturerbe-Sektor und im musealen Sektor zu verbessern. Wir unterstützen, finanzieren und fördern die­se Aktivitäten.

Ich habe jetzt noch einmal nachgefragt, wie weit wir dabei sind. Ich kann Ihnen sagen, im Bereich der Digitalisierung sind wir beim Aufbau von Bilddatenbanken beim Kunst­historischen Museum, beim mumok, beim Belvedere, bei der Albertina, beim Techni­schen Museum und beim MAK, also beim Museum für angewandte Kunst. Bei der Na­tionalbibliothek ist das praktisch abgeschlossen. Wir haben im Naturhistorischen Mu­seum mit der Digitalisierung im Dezember 2015 auf drei Jahre wiederum einen wei­teren Schritt gesetzt.

Dann gibt es noch das zweite Thema, das wir schon im Kulturausschuss diskutiert ha­ben, das Stichwort „Europeana“, also die europäische Kulturobjektedatenbank, wo mitt­lerweile zwar 50 Millionen Objekte digitalisiert sind – übrigens 2 Millionen davon aus Österreich –, aber wo wir auch beim letzten Kulturministerrat darüber diskutiert haben, wie wir das erstens in Zukunft weiterfinanzieren und zweitens, wie man die Awareness, also die Aufmerksamkeit, und das Interesse daran stärken kann, weil der Zugriff nicht in dem Ausmaß stattfindet, wie es erwartet wurde.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Mag. Dr. Beatrix Karl (ÖVP): Sie haben ja bereits darauf hingewiesen, dass es auf EU-Ebene schon seit vielen Jahren Aktivitäten zur Digitalisierung des kul­turellen Erbes gibt, um dessen Bewahrung für künftige Generationen sicherzustellen. Sie haben bereits erwähnt, dass dabei die Europäische Digitale Bibliothek, Europeana, mit Sitz in den Niederlanden im Mittelpunkt steht.

Was ist da genau geplant, zumal ja nunmehr die Niederlande auch den EU-Ratsvorsitz haben? Erfolgt momentan dadurch auch eine Schwerpunktsetzung, beziehungsweise wie schauen die weiteren Schritte auf europäischer Ebene aus?

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien Dr. Josef Oster­mayer: Die Diskussion ist eine zweifache: Wie kann man das Interesse an dieser Da­tenbank stärken, also dass sie tatsächlich intensiver genutzt wird? Die zweite Frage ist: Wie kann man in Zukunft die Finanzierung sicherstellen?

Der Umstand, dass das Interesse höher eingeschätzt wurde, hat natürlich auch die Fra­ge hinsichtlich der Finanzierung aufgeworfen. Ich weiß, dass sich meine niederländi­schen Kollegen intensiv mit dem Thema befassen. Ich gehe davon aus, dass wir die­ses Thema beim nächsten Europäischen Rat der Kulturminister im Mai noch einmal auf der Tagesordnung haben und weiterdiskutieren. Das ist momentan der Zwischenstand, den ich Ihnen berichten kann.

 


Präsidentin Doris Bures: Damit gelangen wir zur 9. Anfrage, jener des Herrn Abge­ordneten Mölzer. – Bitte.

 


Abgeordneter Wendelin Mölzer (FPÖ): Herr Minister, wir wissen, dass das histori­sche Stadtzentrum der Stadt Wien im Jahr 2001 zum Weltkulturerbe erhoben wurde, da-


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