Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 16

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zwar nicht nur in der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung, sondern zum Bei­spiel auch in der psychotherapeutischen Versorgung.

Deshalb meine Frage:

226/M

„Welche Maßnahmen sind geplant,“ – beziehungsweise sind überhaupt Maßnahmen ge­plant – „um die bestehenden Defizite bei der Versorgung von Kindern und Jugendli­chen mit psychischen Störungen endlich zu beheben?“

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Gesundheit Dr. Sabine Oberhauser, MAS: Es tut mir leid, wie­der nur dieselbe Antwort geben zu können. Wir können im Rahmen der Kompetenzen, die wir haben – und diese beinhalten in diesen Fällen nicht, dass wir die Versorgung bezahlen, sondern wir können nur darauf hinweisen, dass eine Versorgung notwendig ist –, versuchen, mit den Partnern, die in der Selbstverwaltung dafür zuständig sind, nämlich mit den Krankenkassen, zu reden und zu schauen, dass sie auch das notwen­dige Geld dafür haben, das Angebot auszubauen.

Wir wissen, dass diese Gespräche durchaus fruchten. Wir wissen, dass die Plätze für Kinderpsychotherapie zum Beispiel in Niederösterreich aufgestockt wurden, dass ver­sucht wird, Kinder, die es dringend brauchen und deren Eltern sich eine Therapie sonst nicht leisten könnten, auf den Kassenplätzen unterzubringen.

Es stimmt, es gibt wenige Kassenplätze, vielleicht sogar zu wenige. Ich möchte da aber ein bisschen ausholen: Wir haben gestern die Teilzeitbeschäftigungsquote, die Statistik darüber, wie Menschen beschäftigt sind, bekommen. Wenn wir wissen, dass die Kran­kenkassen davon abhängen, wie hoch die Lohnsumme ist, wie hoch die Beiträge sind, die Menschen in die Krankenkassen einzahlen, dann wissen wir auch, dass mit stei­gender Teilzeitbeschäftigung – nicht nur bei Frauen, sondern jetzt auch bei Männern – das Geld der Kassen natürlich weniger wird. Das heißt, wenn wir mehr Leistungen wol­len – und ja, ich gebe Ihnen recht, wir bräuchten in vielen Bereichen mehr Leistungen oder andere Leistungen –, müssen wir auch schauen, wie wir Geld in die Krankenversi­cherungen bringen, damit sie diese Leistungen auch erbringen können.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Dr. Eva Mückstein (Grüne): Dazu gäbe es viel zu sagen. Das ist ja auch eine Frage der Prioritätensetzung, denn die psychisch kranken Kinder sind dann später die psychisch kranken Erwachsenen, da diese Störungen, wie wir wissen, chro­nifizieren. Es macht also aus gesundheitspolitischer Sicht sicher wenig Sinn, da nicht zu investieren.

Meine Zusatzfrage lautet daher: Sie haben in einer der letzten Anfragebeantwortungen darauf hingewiesen, dass künftig sogar mehr Kinder und Jugendliche nicht im statio­nären Bereich, sondern im ambulanten Bereich versorgt werden sollen. Wie soll das ge­hen, wenn in den ambulanten Bereich nicht investiert wird?

Das führt zu der Frage: Bis wann wird der ambulante kinder- und jugendpsychiatrische und -psychotherapeutische Bereich so weit ausgebaut, dass die Behandlungen von psy­chisch kranken Kindern aus dem stationären Bereich in den ambulanten Bereich um­geschichtet werden können?

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Gesundheit Dr. Sabine Oberhauser, MAS: Zu diesem The­ma, in die Behandlung von psychisch kranken Kindern zu investieren, da das die psy-


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