Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll138. Sitzung / Seite 39

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Bundesministerin für Familien und Jugend MMag. Dr. Sophie Karmasin|: Im Jahr 2015 gab es rund 8 400 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Das ist eine enorme Zahl, auf die die Organisationen, Einrichtungen und auch die Politik nicht in dem Ausmaß vorbereitet waren. Das wissen wir alle, deswegen sind wir einigermaßen zufrieden, dass alle jugendlichen Unbegleiteten, die zu uns kommen, eine Betreuung finden, einen Platz finden, wo sie die notwendigsten Ressourcen erhalten.

Natürlich ist es im Weiteren eine große Herausforderung, auch jugendgerechte und gerade auf diese spezielle Zielgruppe, die ja wirklich teilweise traumatische Erlebnisse hinter sich hat, wirklich schockiert und allein in ein fremdes Land kommt, ohne die Kenntnis der entsprechenden Sprache, abzielende Lösungen zu finden. Das sind natürlich in psychologischer Hinsicht besondere Herausforderungen, weswegen wir uns auch am 23. Mai mit allen Landesrätinnen und Landesräten, der Kinder- und Jugendhilfe, mit dem BMI und allen damit befassten Beamten zu einem Runden Tisch in unserem Ressort getroffen haben, um uns darüber zu unterhalten, welche weiteren Schritte wir unternehmen können, damit es für die jungen Menschen, für diese schwer belasteten jungen Menschen, zu einer besseren Betreuung, Organisation und vielleicht Ausbildung kommt.

Wir haben einige, wie ich glaube, sehr konkrete Schritte diskutieren können. Das Thema Pflegefamilien, um nur ein Beispiel herauszuheben, ist mir sehr wichtig, und wir haben einige Überlegungen angestellt, wie wir auf der einen Seite noch mehr Pflege­familien motivieren und auf der anderen Seite die Abläufe und Abstimmungen effizi­enter und friktionsfreier realisieren können.

 


Präsidentin Doris Bures: Eine Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Kucharowits.

 


Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Ich bleibe beim Thema Kinderrechte, und zwar beim Kinderrechte-Board. Das hat sich ja neu aufgestellt, und wir haben im Parlament einen Unterausschuss eingerichtet, der sich auch mit dem Kinderrechte-Board befasst. Deshalb meine Frage:

Wann können wir mit einem weiteren Bericht rechnen? Es ist auch vorgesehen, dass wir Abgeordnete involviert sind, deshalb: Wann wird das Parlament eingebunden werden? – Danke.

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Familien und Jugend MMag. Dr. Sophie Karmasin|: Ja, für das Kinderrechte-Board wurden unlängst die Prinzipien der Geschäftsordnung ent­schieden. Das war ein durchaus langwieriger Prozess, der jetzt aber einmal abge­schlossen ist und der im Kinderrechte-Monitoring-Board jetzt einmal festgeschrieben und akkordiert wird. Das war ein wichtiger Schritt, um da effizient weiterzuarbeiten.

Das Nächste, das auch diskutiert und vorgestellt werden wird, ist das Thema Sozia­lisation in Familien. Das ist die Arbeitsgruppe 4, die ihren Bericht ablegen und ihre Erkenntnisse im Zuge einer Präsentation auch vorstellen wird.

 


Präsidentin Doris Bures: Weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Schimanek, bitte.

 


Abgeordnete Carmen Schimanek (FPÖ): Frau Ministerin! Wie auch im Unteraus­schuss des Familienausschusses von Experten bestätigt wurde, gibt es immer mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die wieder zurück in ihre Heimat und zu ihren Familien wollen. Dafür bedarf es aber der Zustimmung der Obsorgeberechtigten, die oft nicht gegeben ist. Deshalb meine Frage:

Gibt es Zahlen darüber, in wie vielen Fällen dem Wunsch der unbegleiteten minder­jäh­rigen Flüchtlinge, wieder zu ihren Angehörigen und Familien in die Heimat zurück­zu-


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