Fakt ist – und das verschweige ich nicht –, dass der Ethikunterricht als eigenes Unterrichtsfach 54 Millionen € pro Jahr kosten würde. Das ist eine Herausforderung, das ist klar, aber wir befinden uns in Diskussion darüber.
Präsidentin Doris Bures: Eine weitere Zusatzfrage kommt von Herrn Abgeordnetem Dr. Walser. – Bitte.
Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Frau Ministerin! Wäre es da nicht sinnvoller, wenn wir angesichts der zunehmenden Diversität in den Klassen – da sind Schülerinnen und Schüler, die katholisch, evangelisch oder islamisch sind, und auch solche, die kein Religionsbekenntnis haben – und in Anbetracht dessen, dass Kinder mit Werten erzogen werden sollen, über Werte diskutieren sollen, überhaupt in Richtung eines gemeinsamen Ethik- und Religionenunterrichts gehen würden, und zwar durchaus nicht gegen die Religionsgemeinschaften gerichtet?
Ich erinnere daran, dass etwa Professor Bucher von der Universität Salzburg, der für die Ausbildung der katholischen Religionslehrer verantwortlich ist, einem gemeinsamen Religionsunterricht durchaus etwas abgewinnen kann. Wie stehen Sie dazu?
Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Ich habe es vorhin schon anklingen lassen, dass die Diskussion zu diesem Thema schon eröffnet ist, dass sich auch Vertreter der Religionsgemeinschaften mit diesem Thema auseinandersetzen, aber das ist ein Prozess, sage ich jetzt einmal. Ich glaube, wir müssen uns gemeinsam anschauen, was das dann heißt, und in der Folge auch Entscheidungen treffen. Es wäre aber jetzt schlichtweg zu früh, Genaueres dazu zu sagen, doch die Diskussion darüber gibt es.
Wir wissen, dass an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien auch die Religionslehrerausbildung für den Islam stattfindet. Also die Religionsgemeinschaften rücken schon zusammen, wenn es um Religionsunterricht in den Schulen geht. Das heißt, das Interkonfessionelle, Interkulturelle kommt immer stärker in den Mittelpunkt.
Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nun zur 9. Anfrage, jener des Herrn Abgeordneten Mölzer. – Bitte.
Abgeordneter Wendelin Mölzer (FPÖ): Frau Präsidentin! Guten Morgen, Frau Minister! Frau Minister, Sie planen mit sogenannten Schulclustern – also Zusammenschlüssen von zwei bis acht Schulen; maximal acht Schulen, glaube ich – die Verwaltung von Schulen zu vereinfachen. Es soll dann ein sogenannter Clusterleiter eingesetzt werden. Es geht darum, kleinere Schulen und auch Kleinstschulen besser verwalten zu können.
Da gibt es jetzt aber einige Unkenrufer, die befürchten, dass dadurch die Verwaltung nicht effizienter gemacht wird, sondern in Wirklichkeit sozusagen durch die Hintertüre Einsparungen kommen.
Daher meine Frage:
„Welche Einsparungen erwarten Sie durch die Schaffung eines neuen Postens, den ‚Clustermanager‘ samt Verwaltungseinheit, und der daraus resultierenden Degradierung der jetzigen Direktoren zu Bereichsleitern?“
Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Es kommen dadurch keine Einsparungen; es ist kein Sparpaket. Fakt ist, dass wir, wenn wir Cluster bilden, die Administration und Verwaltung beim Clusterleiter bündeln wollen. So wer-
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