Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 98

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13.42.44

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Um nicht eine Diskussion darüber zu entfachen, wie eine tatsächliche Berichtigung auszuschauen hat, nur eine Feststellung meinerseits: Herr Dr. Walser, Sie haben in Ihrem Redebeitrag festgestellt, dass die Grünen nicht für die Abschaffung der Mathematikmatura sind.

Ich habe mich in meiner Rede auf die Aussage Ihres Kollegen Julian Schmid bezogen, der in einem Ö1-Interview Folgendes festgestellt hat: Jeder Maturant sollte zukünftig selbst entscheiden können, ob er in Mathematik maturiert oder nicht. (Abg. Yılmaz: Und was heißt das? – Zwischenruf der Abg. Gusenbauer-Jäger.) – Das heißt Mathe­matik als Wahlfach: Das kann es aus unserer Sicht nicht geben. Wir sind für Kernkompetenzen, Mathematik ist eine Kernkompetenz, und sie soll weiterhin Teil der Matura sein. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wenn man jetzt vonseiten der Grünen einfach hergeht und feststellt: Die Durch­fallquote in Mathematik ist zu groß, gehen wir den einfachen Weg! Dann werden wir halt die Mathematikmatura nur noch auf freiwilliger Basis abhalten und sonst überhaupt nicht mehr!, dann ist das kein Weg in der Bildungspolitik, den wir als Freiheitliche Partei beschreiten wollen.

Selbstverständlich sind wir dafür, didaktische Verbesserungen auch im Rahmen des Mathematikunterrichts zu machen – Didaktik muss immer besser werden –, aber der einfache Weg in der Bildungspolitik kann nicht der sein, einfach auf ein wichtiges Fach zu verzichten, wenn die Durchfallquoten hoch sind. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.44


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Öllinger: Das war ein Schattenboxen! – Abg. Fekter: Nein, die Grünen haben keine einheitliche Linie!)

 


13.44.15

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Präsident! Die Grünen haben sehr wohl eine einheitliche Linie. (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Fekter. – Abg. Rädler: Pilz!) Es liegt ein bisschen an Ihrer Lesekompetenz. Ich darf Ihnen die Linie der Grünen sehr gerne vorlesen: „Die Zentralmatura als solche ist in den zentralen Fächern wie Deutsch, Englisch oder Mathematik sinnvoll.“

Das ist ganz klar; dass eine Diskussion aufgrund der Probleme, die das Fach Mathe­matik bereitet, entstanden ist, dass es da im Internet Initiativen gibt, dass sehr viele Jugendliche darauf drängen, dass das abgeschafft wird, ist richtig. Die grüne Linie in diesem Fall aber anzweifeln zu wollen – bitte, das ist sehr vermessen. (Zwischenruf des Abg. Rasinger.) Wir waren die Vorkämpfer für eine vernünftige Zentralmatura, und wir kämpfen auch jetzt darum, dass es die notwendigen Adaptierungen gibt.

Da würde mich eben interessieren, dass die Freiheitlichen auch ein bisschen ins Detail gehen und ein bisschen an den Schulen nachfragen, wo es denn Probleme gibt. Von diesen hören wir nämlich. Wir reden mit den Betroffenen, und zwar mit allen Betrof­fenen. Und da wären die Probleme, die wir zu lösen haben – und das sagt mir zum Beispiel ein Direktor einer Handelsakademie –: Warum haben wir das denn nicht durchgeführt, was wir versprochen haben, eine einheitliche zentrale Matura in all diesen Fächern, in Deutsch, Mathematik und Englisch sowie in den anderen Sprach­fächern? Warum tun wir das nicht? Warum sind wir inzwischen so weit, dass an der Handelsakademie eine andere sogenannte Zentralmatura gemacht wird als an den AHS?

 


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