Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 19

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chend in den Unterricht einfließen lassen. – Das sind zwei Dinge, die natürlich mitein­ander einhergehen. Meine Frage an Sie, Herr Minister, lautet daher:

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„Wie stellen Sie sicher, dass die Digitalisierung – wie in anderen Ländern der Welt – flächendeckend in der Schulwelt angemessen berücksichtigt wird?“


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.


Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Ich glaube auch so wie Sie, dass wir im Schulsystem auf die Digitalisierung reagieren müssen. Ich versuche, die Balance zu halten zwischen einer – wenn Sie so wollen – Hurra-Digitalisierung auf der einen Seite und der Vermeidung von Ignoranz hinsichtlich der Notwendigkeit der Digitalisierung und der digitalen Kompetenzen in der Schule auf der anderen Seite.

Ich habe in meinem Haus den Auftrag gegeben, an einem Masterplan für Digitalisie­rung zu arbeiten. Er hat im Wesentlichen drei Schwerpunkte: Analyse der Situation im Hardwarebereich, Analyse im Bereich Software/Lehrpläne/Lern- und Lehrsoftware und Analyse der Lehrerfort- und -weiterbildung. Lehrerfort- und ‑weiterbildung ist wahr­scheinlich das essenziellste Element von diesen drei Säulen, denn wenn Lehrer und Lehrerinnen diese digitalen Kompetenzen nicht mit Charisma und Überzeugung in der Klasse implementieren, nützen alle anderen Dinge wenig.

Wir sind mit dem Masterplan relativ weit, wir werden ihn höchstwahrscheinlich am Be­ginn des neuen Jahres abschließen und dann in die Frage der Ausrollung, auch im Zu­sammenhang mit dem Finanzministerium, gehen müssen.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Bitte.


Abgeordneter Wendelin Mölzer (FPÖ): Wir wissen natürlich, dass es sehr schwer ist, mit der rasend schnellen Entwicklung Schritt zu halten. Wir wissen aber, dass es in der Vergangenheit natürlich Versäumnisse gab. Eine Erhebung hat etwa ergeben, dass bis vor, ich glaube, drei Jahren nicht einmal alle Schulen in Österreich entsprechend mit Internet beziehungsweise WLAN versorgt waren. Das ist sicher auch ein Versäumnis der sozialistischen Vorgänger. – Daher meine Frage: Was werden Sie konkret tun, um die Infrastruktur in den Schulen zu verbessern?


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.


Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Also die Infrastruktur ist, je nach Betrachtungsweise, ein halb volles Glas oder ein halb leeres Glas. Wir sind eigentlich auf einem halben Wege, wenn ich es betrachte: Wie gut sind die Schulen mit Netzen ausgestattet, sowohl mit WLAN innerhalb der Schule als auch mit Breitbandanschluss, insbesondere auch die Endgeräte? Das ist eine offe­ne Frage.

Da werden wir auch mit dem BMVIT als jenem Ministerium, welches für den Breitband­ausbau zuständig ist, sprechen und gemeinsam vorgehen müssen. Alleine wird das mein Haus nicht stemmen können, denn es ist tatsächlich noch viel zu tun – vielleicht weniger in den Ballungsräumen, weil die leichter zu erschließen sind, aber Österreich ist ein differenziertes Land mit einer nicht einfachen Geografie, und da wird man eini­ges, glaube ich, auch in die Hand nehmen müssen.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Cox, bitte.


Abgeordnete Stephanie Cox, BA (JETZT): Guten Morgen! Herr Minister, Sie haben schon den Masterplan Digitalisierung angesprochen. Sie haben gemeint, Sie sind da


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