Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 29

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Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Ja, natürlich, das ist auch eine Frage, die zur Frustration der Forscher und For­scherinnen führt, aber genauso, wie Sie gerade argumentiert haben, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen sollte und nicht den FWF mit der National Science Foun­dation, sage auch ich: Man kann nicht ungeprüft die DFG mit dem FWF vergleichen oder den Schweizerischen Nationalfonds mit dem FWF, denn wir haben unterschiedli­che Strukturen im Hintergrund. Das ist sicherlich einmal eine tiefergehende Erläuterung wert, nämlich zu schauen: Was geben die Staaten wirklich für Grundlagenforschung aus?


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Kucher, bitte.


Abgeordneter Philip Kucher (SPÖ): Herr Bundesminister, man sagt ja Politikern oft nach – aus meiner Sicht völlig zu Unrecht –, dass sie auf ganz konkrete Fragen nur schwammig oder kreativ antworten. Als Wissenschaftler, glaube ich, neigen Sie ja durchaus zu präzisen Antworten.

Deswegen jetzt meine ganz konkrete Frage: Im Zusammenhang mit den Verhandlun­gen zur höheren Dotierung der Grundlagenforschung in Österreich werden Sie sich ja ein ganz konkretes Ziel gesteckt haben, wie diese Dotierung aussehen soll. Meine Frage: Welches konkrete Ziel haben Sie sich, in Euro gerechnet, an jährlicher Steige­rung für die Dotierung der Grundlagenforschung denn vorgenommen?


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.


Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann (erheitert): Danke schön für diese Frage! Erwarten Sie jetzt wirklich die Antwort, dass ich aus meinem Innersten keine Mördergrube mache und Ihnen sage, was ich mir – in Euro und nach dem Komma auch noch ausgeführt erwarte? (Abg. Kucher: Ich wür­de mich freuen!) – Nein, das mache ich natürlich nicht, weil keiner, der Verhandlungen führt, vorher sagt, was er sich erwartet. Es ist aber klar – und ich habe es vorher in der Beantwortung der Frage gesagt –: Über die Exzellenzinitiative erwarte ich eine Stär­kung der Grundlagenforschung in einem nennenswerten Bereich. (Abg. Kucher: Das war jetzt sehr politisch!)

09.54.34


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir kommen zur 10. Anfrage, das ist jene der Abgeordneten Cox. – Bitte.


Abgeordnete Stephanie Cox, BA (JETZT): Aller guten Dinge sind drei. – Meine dritte Frage: Es gibt eine Studie von EIGE, die besagt, dass es bei einer Schließung des Gendergaps im Mint-Bereich – wir haben es schon gehört, Mathematik, Informatik, Na­turwissenschaften und Technologie; es geht also vor allem um diesen Bereich – bis 2050 EU-weit zu einer Erhöhung des Pro-Kopf-BIPs um 3 Prozent käme. Da spreche ich von 610 Milliarden Euro, das ist ja doch eine ziemliche Summe.

Jetzt ist von der FH Oberösterreich eine Studie herausgekommen, die besagt, dass neun von zehn jungen Frauen berichten, dass ihnen abgeraten und eher zu frauenspe­zifischen Berufen geraten wird. Dadurch trauen es sich circa 75 Prozent eigentlich nicht zu, zum Beispiel ein Informatikstudium zu machen.

Dazu meine Frage, da Sie ja auch vom Masterplan Digitalisierung gesprochen haben:

91/M

„Wird das Ermutigen von Frauen, einen MINT-Bildungsweg einzuschlagen, auch Teil des Masterplans Digitalisierung sein?“


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.


 


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