Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 30

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Die Ermutigung von Frauen, in den Mint-Bereich zu gehen, ist mir ein ernsthaftes und auch ein ernst zu nehmendes Anliegen, das ist überhaupt keine Frage. Ich weiß aber auch wie Sie, dass diese Überwindung von geschlechtsspezifischen Stereotypen – so­zusagen, unter Anführungszeichen, „Frauen sind für Mint-Fächer nicht geeignet“; was überhaupt nicht stimmt, denn ich habe unglaublich talentierte Studentinnen gehabt, die mathematisch begabt waren, wirklich ausgezeichnet – ein langer Prozess ist, an dem wir gemeinsam arbeiten müssen. Mein Haus arbeitet daran.

Wir haben auch im Rahmen der Hochschulkonferenz abermals einen Leitfaden heraus­gegeben, wir haben insbesondere auch die Fachhochschulen aufgerufen, die relativ ungünstige Geschlechterproportion durch aktive Maßnahmen zu verändern. Die Uni­versitäten informieren mit dem Projekt Frauen in die Technik und versuchen, aktiv Wer­bung zu betreiben.

Ich würde Sie ersuchen: Wenn Sie wirklich ernsthafte Hinweise darauf haben, dass Be­ratungsinstitutionen Frauen raten, nicht in technische Berufe zu gehen, dann sagen Sie es mir! Darüber müssen wir reden, auch mit jenen, die das tun.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Bitte.


Abgeordnete Stephanie Cox, BA (JETZT): Sie haben gemeint, es ist ein Prozess – natürlich ist es ein Prozess, aber der muss irgendwann auch beginnen, und die Schule ist beispielsweise ein guter Ort dafür.

Deswegen noch einmal die Frage: Wird beim Masterplan Digitalisierung konkret etwas getan? Es gibt beispielsweise Projekte, bei denen man haptisch der Technologie nä­hergebracht wird, etwa durch Robotik oder durch eigenes Erstellen von technischen Materialien. Ist das auch im Masterplan Digitalisierung beinhaltet?


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.


Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Wir werden sicherlich solche Querschnittsangelegenheiten – und Genderangelegen­heiten sind Querschnittsangelegenheiten, die quer durch unterschiedliche Disziplinen gehen – machen müssen, denn ich bin mit dieser ungleichen Proportionalität im Be­reich der Mint-Fächer genauso unzufrieden wie Sie. Da vergeben wir tatsächlich eine Chance. Wir brauchen die Einzelbeispiele, Projekte, die wir vor den Vorhang stellen, aber wir brauchen eben auch eine grundsätzliche Förderung in den Beratungsinstitu­tionen, Studienberatung, sodass Frauen verstärkt in die Mint-Fächer kommen.

09.58.09


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die 11. Anfrage ist jene der Abgeordneten The­resia Niss. – Bitte.


Abgeordnete Dr. Maria Theresia Niss, MBA (ÖVP): Guten Morgen, Herr Minister! Um Österreich in eine gute Zukunft zu führen, gilt es, ein klares Ziel zu erreichen: Wir müssen Spitzenreiter in den Bereichen Forschung und Innovation werden. Um dorthin zu kommen und auch exzellente Forschungsarbeit leisten zu können, brauchen wir ei­nerseits sicherlich die besten Köpfe, wir werden aber auch eine Art Marke Forschungs­standort Österreich brauchen, um uns im internationalen Wettbewerb, vor allem mit China und mit den USA, zu positionieren.

Meine Frage ist daher:

84/M

„Was unternehmen Sie im Bereich der Forschungs- und Technologieentwicklung, um an Innovationsdynamik zuzunehmen und näher an die Innovation Leader heranzurü­cken?“


 


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite