Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll143. Sitzung, 24. Februar 2022 / Seite 27

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

zusätzliche Maßnahmen setzen, um die Justizwachebeamten zu unterstützen, denn wir brauchen neue Leute. Da geht es in erster Linie darum, diesen Beruf auch nach außen zu präsentieren, zu zeigen, wie wichtig und verantwortungsvoll er ist, was für ein he­rausfordernder, aber gleichzeitig auch schöner Beruf das ist, weil man da wirklich etwas für die Sicherheit unserer Gesellschaft tun kann.

Neben der Vielzahl an Maßnahmen gibt es seit Kurzem auch einen Onlinerecruitingday, bei dem verstärkt versucht wird, über die digitale Welt an Personen zu kommen, die sich für diesen Beruf interessieren. Ich glaube, dass das auch einen gewissen Erfolg hat. Es gibt bisher schon sogenannte Onlineinformationsabende, und die scheinen auf ein großes Interesse gestoßen zu sein; bislang war die Zahl der Teilnehmenden sehr hoch. Ich bin auch zuversichtlich, dass die Grundausbildungslehrgänge mit Bewerberinnen und Bewerbern gefüllt werden können. Im heurigen Jahr, um es vielleicht konkreter zu machen, sind bei entsprechender Bewerberlage noch zumindest zehn Grundausbil­dungslehrgänge mit jeweils 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Aussicht genommen.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Bitte.


Abgeordneter Christian Lausch (FPÖ): Frau Bundesminister! Es ist bekannt, Sie ha­ben da einiges ins Leben zu rufen versucht, was teilweise auch erfolgreich war, aber meine Frage wäre: Was haben Sie außer einem Recruitingday und einer Onlineplattform noch in Planung, um das Berufsbild der Justizwachebeamtin, des Justizwachebeamten attraktiver zu machen, motivierender zu machen und zu schauen, mehr Bewerbungen für diesen Job zu bekommen?


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Bundesministerin, bitte.


Bundesministerin für Justiz Dr. Alma Zadić, LL.M.: In einigen Bereichen muss man in diesem Zusammenhang an mehreren Schrauben drehen und nicht nur an einer, um eben diesen Beruf attraktiver zu gestalten. Ich habe mich eigentlich seit Beginn an mit dem Generaldirektor des Strafvollzugs zusammengesetzt, und wir haben auch bei zahl­reichen Pressekonferenzen immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig und wie wert­voll dieser Beruf für unsere Gesellschaft ist. Wir werden das auch in Zukunft tun. Ich bin aber gerne bereit, wenn Sie eigene Ideen haben, wie wir das Ganze verbessern können, das mit Ihnen zu besprechen.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die nächste Anfrage stellt Abgeordnete Disoski. – Bitte sehr.


09.52.56

Abgeordnete Mag. Meri Disoski (Grüne): Guten Morgen, Frau Bundesministerin! Ein Thema, das wir heute in der Fragestunde noch nicht hatten, möchte ich gerne aufs Tapet bringen, nämlich den Kampf gegen Gewalt an Frauen, der uns hier im Parlament regel­mäßig beschäftigt, der mich als Frauensprecherin in meiner tagtäglichen politischen Ar­beit genauso beschäftigt wie auch Sie als Justizministerin.

Wir wissen, dass wir diesbezüglich in Österreich ein großes Problem haben: In keinem anderen Land europaweit werden so viele Frauen getötet wie in Österreich. Wir wissen auch, dass vergangene Regierungen dieses Problem nicht ernst genommen haben, da weggeschaut haben. Das hat sich unter anderem artikuliert in Budgets für Gewaltschutz und für Gewaltprävention, die zehn Jahre hindurch stagnierend waren, zuletzt sogar gekürzt worden sind. Diese Bundesregierung geht da einen anderen Weg, sowohl was die budgetäre Ausstattung von Gewaltschutz und Gewaltprävention als auch andere konkrete Maßnahmen angeht, die gesetzt worden sind, die von dieser Bundesregierung ressortübergreifend gesetzt worden sind, insbesondere auch von Ihnen und Ihrem Haus.

Können Sie uns sagen, welche Maßnahmen das Justizministerium im Vorjahr getroffen hat, um tatsächlich diesen Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Mädchen und auch die Gewaltprävention zu stärken?

*****

 


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite