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Nationalrat beschließt höhere Notstandshilfe bis Juni und neues Tierärztegesetz

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Not­stands­hilfe­beziehe­rInnen werden für weitere drei Monate höhere Leistungen aus der Arbeits­losen­versicherung erhalten. Einen ent­sprechen­den Beschluss hat der Nationalrat in seiner jüngsten Sitzung mit breiter Mehrheit gefasst. Demnach wird auch im April, Mai und Juni Not­stands­hilfe in Höhe des Arbeits­losen­geldes aus­ge­zahlt. Begründet wird das mit der nach wie vor ange­spannten Lage am Arbeits­markt, der es für Arbeits­lose schwierig macht, einen neuen Job zu finden.

Darüber hinaus ha­ben die Ab­geordneten eine umfas­sende Reform des Exe­kutions­rechts sowie ein neues Tier­ärzte­gesetz verabschiedet. Damit werden künftig auch im Firmen­buch ein­ge­tragene Tier­ärzte­gesell­schaften eine Praxis bzw. Tier­klinik be­treiben kön­nen. Zudem ist vorgesehen, Auf­wands­ent­schä­di­gungen für frei­willige Hel­ferinnen und Helfer in Corona-Impfstraßen bis 1.000 € im Monat – rück­wirkend mit 1. Jänner – steuer- und ab­gaben­frei zu stellen und den Kosten­ersatz für corona­bedingte Son­der­auf­wendungen der Länder bis September zu verlängern. Auch selb­ständige Künst­lerinnen und Künstler erhalten zusätzliche Corona-Hilfen.

Eine Novelle zum Gerichts­organisations­gesetz hat die Ein­richtung von zen­tralen Service­centern der Justiz und die Bün­delung von Sexual-Straf­verfahren bei speziell geschulten Rich­te­rInnen zum Inhalt. Mit Änderungen im Patent­anwaltsgesetz trugen die Abgeordneten unter anderem EU-Vorgaben Rechnung. Auch zahlreiche Entschließungen hat der Na­tio­nalrat gefasst, wobei die Anliegen von der Erarbeitung einer neuen Welt­raum­stra­te­gie über neue ge­setz­liche Rah­men­be­dingungen für die Beurteilung der Ar­beits­fähigkeit von Menschen mit Behinderung bis hin zu Maß­nahmen für Frauen zur Ab­federung corona­bedingter Belastungen reichen. Außen­po­litisch veurteilten die Man­da­tarInnen den Umgang Chinas mit den UigurInnen.

Zum Auftakt der Ple­nar­woche hatte Bundes­kanzler Sebastian Kurz und Vizek­anzler Werner Kogler den Abgeordneten den neuen Gesund­heits­minister Wolfgang Mückstein vorgestellt. Zudem befassten sich die Man­da­tarInnen mit mehreren Berichten des Rech­nungs­hofs und der Regierung und stimmten einer behörd­lichen Verfol­gung von FPÖ-Klub­chef Herbert Kickl wegen mut­maß­licher Verstöße gegen das Epidemie­gesetz zu. Ebenso wurde ein Frist­set­zungs­antrag zum "Straf­recht­lichen EU-An­pas­sungs­ge­setz" angenommen. Weiter in der Warte­schleife bleibt hingegen die Forderung der Opposition, einen COVID-19-Unter­aus­schusses zur Kon­trolle von Corona-Hilfen ein­zu­setzen.

In Form eines Dring­lichen Antrags schlug die SPÖ vor, Arbeits­plätze im MAN-Werk in Steyr durch eine staat­liche Betei­ligung zu retten. Auch in der Fra­ge­stun­de mit Arbeits­minister Martin Kocher kam die drohende Schließung des Werks zur Sprache. Zudem stand auf Verlangen der FPÖ eine An­frage­beant­wortung von In­nen­minister Karl Nehammer zu den Corona-Demon­strationen zur Debatte. Thema der Aktuellen Stunde mit In­fra­struk­tur­ministerin Leonore Gewessler waren geplante In­ves­titionen in den Klima­schutz.

Als neue Abgeordnete angelobt wurde Melanie Erasim (SPÖ): Sie übernahm das Mandat von Ex-Bildungs­ministerin Sonja Hammerschmid.

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