Sebastian Kurz begann sein Studium ein Jahr vor Maurer, nämlich 2005. Für den erfolgreichen Abschluss des Diplomstudiums Rechtswissenschaften sind 240 ECTS-Punkte notwendig. Würde der Student Kurz heuer nach 15 Jahren fertig, dann hätte er im Durchschnitt genau die notwendigen 16 ECTS jährlich absolvieren können – noch ist es möglich, bevor ihn Wissenschaftsminister Faßmann exmatrikulieren muss.
Von den beiden genannten Spitzenpolitikern abgesehen, ist die geplante Verschärfung weder sachlich noch finanziell zu rechtfertigen. Die Universitäten sollen weiterhin auch Personen, die voll im Berufsleben stehen, die Möglichkeit zu Weiterbildung im individuell möglichen Ausmaß bieten.
Wer lange studiert und wenige Lehrveranstaltungen absolviert, verursacht darüber hinaus kaum Kosten, sondern bezahl im Gegenteil zumeist Studienbeiträge, deren Betrag die Kosten der in Anspruch genommenen Leistungen weit übersteigen. Auch mit Hinblick auf die finanzielle Lage der Universitäten ist diese Diskriminierung daher keineswegs argumentierbar, sondern im Gegenteil sogar kontraproduktiv.
Daher stellen die unterzeichnenden Abgeordneten folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung werden aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass es in der geplanten UG-Novelle zu keiner Verschärfung der Bestimmungen betreffend Erlöschen der Zulassung zu ordentlichen Studien kommt, da diese Maßnahme keine positiven budgetären Effekte erzielt.“
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Präsident Ing. Norbert Hofer: Der eingebrachte Antrag ist ausreichend unterstützt, wurde ordnungsgemäß eingebracht und steht somit auch in Verhandlung.
Zu Wort gelangt Frau Irene Neumann-Hartberger. – Bitte, Frau Abgeordnete.
Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Hungersnot, Fresswelle, Erlebnisgastronomie, Wegwerfgesellschaft, Gesundheitswelle, Fast Food, Slow Food, Convenience Food, Vegetarismus, Veganismus, Frutarier – all das sind Stichworte zum Essverhalten der letzten hundert Jahre.
Während vor einigen Jahrzehnten noch Regelmäßigkeit und Ordnung den Essalltag bestimmten, hat sich das in den letzten Jahren erheblich verändert. Singlehaushalte, veränderte Frauenrollen – weg von der Hausfrau hin zur berufstätigen Frau –, Aufbrechen klassischer Familienstrukturen, Hektik und Zeitknappheit haben den modernen Essalltag verändert. Gemeinsames Essen mit der Familie hat leider nicht mehr den gleichen Stellenwert wie früher.
Bevor jetzt Zwischenrufe kommen, was all das mit Bildung zu tun hat: Ich bin davon überzeugt, sehr viel. Ernährungsgewohnheiten etablieren sich nämlich früh im Leben und werden bis ins Erwachsenenalter beibehalten.
In vielen Beiträgen, die wir bis jetzt gehört haben, geht es um ein positives Budget, Notwendigkeiten, Entwicklungen, Spezialisierungen und Digitalisierung – alles wichtig und zukunftsorientiert. (Ruf bei der FPÖ: Geht’s auch zum Thema?!) Es braucht aber
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