Im Fachdossier "Welche Gesetze schützen das Klima? Überblick und Treibhausgasreduktion" wird ein Überblick über wesentliche Teile des Klimaschutzrechts gegeben, die dazu beitragen sollen, den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) zu reduzieren. Von besonderer Relevanz dafür ist der Bereich des Energierechts, welcher sich laut dem Rechtswissenschaftler Stefan Storr (2022) durch eine "spezielle Dynamik" auszeichnet. Wesentliche Aspekte dieses Bereichs stehen in Zusammenhang mit der angestrebten Energiewende, die neben dem Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energiequellen auch die sogenannte Wärme- und Kältewende, stabile Energiepreise und die Versorgungssicherheit zum Thema hat.
In jüngster Vergangenheit kam diese Dynamik in verschiedenen Entwicklungen zum Ausdruck. Auf Bundesebene fand vor allem das Bundesgesetz über die erneuerbare Wärmebereitstellung in neuen Baulichkeiten (Erneuerbare‑Wärme‑Gesetz – EWG) öffentlich Beachtung. Es trat mit 29. Februar 2024 in Kraft und soll die Dekarbonisierung – also die Reduktion des Ausstoßes von CO2 – im österreichischen Gebäudesektor vorantreiben. Auf gesamteuropäischer Ebene gilt vor allem die am 24. April 2024 beschlossene Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden als Meilenstein, u. a. weil sie neben Wärme auch den Aspekt der Kühlung miteinbezieht.
Aus Anlass dieser rezenten Entwicklungen stellt dieses Fachdossier in Ergänzung zu oben genanntem Fachdossier wesentliche Aspekte ausgewählter EU-Richtlinien und österreichischer Gesetze (und Gesetzesvorhaben) im Energiebereich dar, die untrennbar mit dem Klimaschutz verknüpft sind.
Diese zielen einerseits darauf ab, den Anteil an Energie zu erhöhen, der aus erneuerbaren Energiequellen – also Wasser, Sonne, Wind, Geothermie, aber auch Biomasse (z. B. Holzhackschnitzel), Deponiegas und Biogas (aus Vergärung von Biomasse) – gewonnen wird. Andererseits sollen sie dazu führen, dass Energie effizienter genutzt wird.