Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll34. Sitzung / Seite 200

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dass wir alle gemeinsam diesen Entschließungsantrag unterstützen und versuchen, Landarbeiter und Landwirtschaft nicht nur nach internationalen, sondern auch nach nationalen Kriterien zu unterstützen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

20.04

20.04.30

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet.

Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen zur Abstimmung über die dem Ausschussbericht 197 der Beilagen an­geschlossene Entschließung betreffend internationale Erklärung zu den Rechten von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiefür eintreten, um ein Zeichen der Zustim­mung. – Das ist einstimmig angenommen. (E 30.)

20.05.1717. Punkt

Bericht des Ausschusses für Menschenrechte über den Antrag 516/A(E) der Ab­geordneten Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Franz Kirchgatterer, Kollegin­nen und Kollegen betreffend Sklaverei auf dem Garnelenweltmarkt (198 d.B.)

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir kommen nun zum 17. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Als Erste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. – Bitte.

 


20.05.50

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Kolle­ginnen und Kollegen! Geschätzte Damen und Herren! Dieser Entschließungsantrag er­sucht die Bundesregierung beziehungsweise fordert sie auf, sich für eine Intensivie­rung der internationalen Zusammenarbeit gegen den Menschenhandel, vor allem auch im Bereich der Arbeitsausbeutung, für die Stärkung des Schutzes und der Rechte der Opfer sowie für die Umsetzung und Einhaltung von menschen- und arbeitsrechtlichen Standards einzusetzen.

Ich möchte Ihnen auch erklären, warum wir diesen Entschließungsantrag heute ein­stimmig beschließen werden. Es geht darum, dass im Garnelengeschäft unfassbare Zustände herrschen. Man muss dazu wissen, dass Thailand zirka 500 000 Tonnen Garnelen exportiert und somit die weltgrößte Exportnation für Shrimps ist.

Der niedrige Preis, den wir alle als Konsumentinnen und Konsumenten für diese Shrimps in unseren Geschäften zahlen, beruht zu einem großen Teil auch auf Sklavenarbeit in Geisterschiffen. Sie haben richtig gehört: auf Sklavenarbeit in Geisterschiffen. Geister­schiffe sind Schiffe, die keine Lizenz haben; das funktioniert nur, weil in Thailand Kor­ruption beinahe ungeahndet auf der Tagesordnung steht.

Sklavenarbeit muss man sich so vorstellen, dass auf diesen Schiffen Menschen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind, unter unfassbaren Zuständen arbeiten. Das bedeutet, dass Menschen bis zu 22 Stunden am Tag arbeiten müssen – 22 Stun­den am Tag! –, dass sie zum Teil 18 Monate lang ununterbrochen auf See sind, dass sie an den Schiffen angekettet sind, dass sie nur sporadisch Essen und Getränke er­halten – man weiß von Berichten, es soll sich im Schnitt um eine Schale Reis pro Tag handeln. Es gibt auch Menschen, die dagegen rebellieren, unter solchen Umständen arbeiten zu müssen. Diese Menschen müssen aber mit dem Tod rechnen, das heißt, sie werden viergeteilt. Das sind unfassbare Zustände! Es gibt Folter, und natürlich gibt es aufgrund dieser Zustände auch immer wieder Suizide auf diesen Geisterschiffen.

 


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