Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll34. Sitzung / Seite 208

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Das Nächste, was wir gehört haben, ist genau die Geschichte. Es geht nicht nur um Sklaverei. Wer möchte das? Wir müssen aber sagen, da gibt es Kulturen, wo Sklaverei etwas Normales ist, wenn wir es auch nicht wollen, wo man Kinder verscherbelt und verkauft, weil es normal ist. Wie gehen wir damit um? – Das ist meine zentrale Frage. (Beifall bei der FPÖ.)

Wie gehen wir damit um, dass wir von Asien, ja von der ganzen Welt, aber zum Bei­spiel nicht von Spanien reden, wo das Gemüse in Monokulturen produziert wird, wo die Landarbeiter nichts anderes als moderne Sklaven sind, es ist nur ein anderer Aus­druck? Die sind nicht freigesetzt oder rausgeschmissen, sondern das sind Sklaven, wozu es eine UNO-Rechtskonvention gibt. Ich finde es toll, dass wir heute etwas ge­gen Boko Haram machen. Das ist eine gute Geschichte, aber das hilft nichts. Wir wer­den auch Hunderte Anträge betreffend Indien einbringen, die Welt wird daran nicht ge­nesen. Was können wir zentral und essenziell wirklich tun?

Vielleicht noch ein Schmankerl – ich möchte Sie nicht aufhalten, wir haben ja heute Abend noch etwas Wichtiges vor –, ich möchte etwas vorlesen, nämlich wie CP Foods seine Produkte anpreist, die wir nicht essen, aber vielleicht andere Westeuropäer:

„Die meisten unserer Produktionsanlagen sind biologisch sicher. All unsere Futtermittel sind frei von Krankheitserregern, und die Elterntiere werden ebenso sorgfältig unter­sucht. Wir verzichten auf den Einsatz von Antibiotika und synthetischen Hormonen. Durch Probiotika erhalten wir auf natürliche Weise die Gesundheit der Tiere in unseren Farmen. Vertikale Produktion vom Futtermittel bis zur Verpackung. Das merkt man na­türlich an der hohen Qualität unserer Shrimps.“

Etwas Ernstes – die Kollegin Fekter hat es schon angeschnitten –: Ich möchte einen Entschließungsantrag einbringen. Da geht es um die Situation von Mädchen in Indien. Vielleicht haben manche noch das Bild von diesen Mädchen in Indien vor Augen, die aufgehängt irgendwo aus den Gazetten gestarrt haben.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Josef Riemer, Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Franz Kirch­gatterer, Mag. Alev Korun, Christoph Hagen, Dr. Nikolaus Scherak und weiterer Abge­ordneter

betreffend Intensivierung der Zusammenarbeit auf internationaler Ebene gegen sexuel­le Gewalt an Frauen in Indien

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, sich für eine Intensivierung der Zusammenarbeit auf internationaler Ebene gegen sexuelle Gewalt an Frauen in Indien einzusetzen.“

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Und vielleicht fassen wir auch einmal gemeinsam einen Antrag gegen Sklaverei, Kin­der- und Organhandel ab, denn daran werden sehr viele im Westen auch gut verdie­nen, die wir nicht kennen. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

20.35


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Antrag ist ausreichend unterstützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

 


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