Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll34. Sitzung / Seite 209

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Josef Riemer, Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Franz Kirch­gatterer, Mag. Alev Korun, Christoph Hagen, Dr. Nikolaus Scherak und weiterer Abge­ordneter

zu TOP 17 Antrag 516/A(E) der Abgeordneten Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Franz Kirchgatterer, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Intensivierung der Zusammenarbeit auf internationaler Ebene gegen sexuel­le Gewalt an Frauen in Indien

Nach der Gruppenvergewaltigung und dem Tod zweier Mädchen in Indien haben drei Verdächtige die Tat gestanden.

Die 14 und 15 Jahre alten Mädchen, zwei Cousinen, wurden im Distrikt Badaun im Bundesstaat Uttar Pradesh vergewaltigt und danach in einem Baum erhängt. Dort hat­ten Dorfbewohner sie gefunden. Danach hielten sie bei den Opfern Wache, um die Polizei unter Druck zu setzen. Erst dann nahmen die Behörden die Ermittlungen auf.

Die Familien der Opfer sind Dalit – als unberührbar diffamierte Menschen, die in Indien am untersten gesellschaftlichen Ende stehen. Der Vater eines der Mädchen sagte, die Polizisten hätten sich geweigert, den Mädchen zu helfen, nachdem sie erfahren hätten, dass sie einer unteren Kaste angehörten. „Sie hätten zwei junge Leben retten können“, klagte er. „Warum bedeutet die Kaste hier alles?“

Im Dezember 2012 hatte der Fall der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer jungen Studentin in Neu-Delhi weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Tausende Inder protestierten danach gegen die alltägliche Gewalt gegen Frauen im Land. „Hängt die Vergewaltiger“, skandierten sie damals. Seitdem wurden die Strafen für Vergewaltigung verschärft, das öffentliche Bewusstsein für die Verbrechen stieg. Trotzdem vergewaltigten mehrere Männer Berichten zufolge wieder ein 17-jähriges Mädchen im Distrikt Azamgarh.

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, sich für eine Intensivierung der Zusammenarbeit auf internationaler Ebene gegen sexuelle Gewalt an Frauen in Indien einzusetzen.“

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20.35.20

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen zur Abstimmung über die dem Ausschussbericht 198 der Beilagen an­geschlossene Entschließung betreffend Sklaverei auf dem Garnelenweltmarkt.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiefür eintreten, um ein Zeichen der Zustim­mung. – Das ist einstimmig angenommen. (E 31.)

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Dipl.-Kffr. (FH) Pfurtscheller, Kirchgatterer, Riemer, Mag. Korun, Dr. Scherak und Hagen betreffend moderne Formen von Sklaverei im 21. Jahrhundert.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist einstimmig angenommen. (E 32.)

 


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