Bericht des Rechnungshofausschusses über den Bericht des Ständigen Unterausschusses des Rechnungshofausschusses gemäß § 32e Abs. 4 GOG betreffend Durchführung des Verlangens der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen auf Prüfung der Gebarung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (bzw. des Bundeskanzleramtes in der Zuständigkeit des Bundesministers für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien) sowie der im Eigentum des Bundes stehenden Bundestheater-Holding GmbH (649 d.B.)
Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nun zum 6. Punkt der Tagesordnung.
Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.
Als Erster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mölzer. – Bitte.
15.41
Abgeordneter Wendelin Mölzer (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Minister! Wir haben ja heute schon relativ ausführlich über die Bundestheater gesprochen, über deren Zukunft, wenn man so will.
Im Ständigen Unterausschuss des Rechnungshofausschusses haben wir versucht, uns die Vergangenheit anzusehen. Ich komme zur Geschichte – für die Zuseher vor den Fernsehschirmen und auf der Galerie –, dazu, wie das zustande gekommen ist. Wir alle haben vor zirka zwei Jahren, wie heute schon erwähnt, den großen Skandal im Burgtheater miterlebt, der sozusagen der Anlass gewesen ist, dass man da näher hingeschaut hat, dass das in den parlamentarischen Fokus gerückt ist.
Es hat sich leider Gottes relativ schnell herausgestellt, dass es mit normalen parlamentarischen Mitteln – Anfragen und dergleichen, Diskussion mit dem zuständigen Ressortminister, der damals natürlich gewechselt hat, das war zugegebenermaßen in einer Übergangsphase – nicht möglich war, da tatsächlich tiefere und nähere Aufklärung zu leisten.
Wir haben aber dann in weiterer Folge durch den Rechnungshofbericht, der im ersten Halbjahr 2014 an die Öffentlichkeit gelangt ist, verschiedene Verdachtsmomente bestätigt bekommen, was Missstände betrifft – jetzt nicht im Burgtheater, sondern in der Holding insgesamt. Ich habe heute schon erwähnt, dass der Rechnungshof da mehrere Punkte kritisiert hat, die eben nicht erfüllte strategische Führungsrolle der Bundestheater, die unrealistischen mehrjährigen Finanzierungskonzepte, dann – auch wesentlich – die fehlende Reaktion des Kulturressorts darauf, die fehlenden Maßnahmen, die das Kulturressort von der Holding zur Verbesserung der finanziellen Situation hätte einfordern müssen.
Dann ist da der Umstand – Frau Kollegin Meinl-Reisinger hat es heute schon erwähnt –, dass man mehrere Studien in Auftrag gegeben hat, die sehr teuer waren; dabei wurden vom Rechnungshof diese Optimierungspotenziale, die angegeben wurden, nicht erkannt. Da sind wir dann bei der Arbeit des Unterausschusses und auch bei unserem Minderheitsbericht, den es gibt, weil wir dem Bericht des Ausschusses als solchem nicht zustimmen können.
Im Grunde genommen wäre da noch viel mehr Einsparungspotenzial gewesen. Wir konnten im Unterausschuss – das ist, glaube ich, jetzt auch wichtig – mehrere Punkte über die Kritik des Rechnungshofes hinaus finden, und zwar geht es da im Wesentlichen einerseits natürlich um die politische Verantwortung, andererseits aber eben um die Frage, inwieweit es möglich gewesen wäre, früher oder rechtzeitig zu reagieren.
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