Der Demokratiepreis der Margaretha Lupac-Stiftung wird alle zwei Jahre vergeben und wurde erstmals im Jahr 2004 ausgeschrieben. Der Preis ist mit insgesamt 21.000 € dotiert. Es können Personen, Projekte oder Organisationen vorgeschlagen werden oder sich bewerben.
Demokratiepreis der Margaretha Lupac-Stiftung
Mit dem Demokratiepreis der Margaretha Lupac-Stiftung werden hervorragende Verdienste um Parlamentarismus und Demokratie ausgezeichnet.
Demokratiepreis 2024
Die Margaretha Lupac-Stiftung lobt 2024 erneut den Demokratiepreis aus – zum insgesamt elften Mal. Die Ausschreibung läuft zwischen 15. Jänner und 15. Juni 2024. Im Folgenden finden Sie die entsprechenden Ausschreibungsunterlagen.
Ausschreibung Demokratiepreis / PDF, 70 KB
Bisherige Auszeichnungen
Demokratiepreis 2022
Mit der Zuerkennung des Demokratiepreises 2022 zeigt die Stiftung erneut, wie sehr sich gesellschaftliche relevante Themen und Diskussionen auch in ihrer Arbeit widerspiegeln. Birgitt Haller und die Initiative Minderheiten stehen u. a. für das wichtige demokratiepolitische Thema der Stärkung der Schwachen in der Gesellschaft und dafür, dass eben diese Unterstützung einen wichtigen Beitrag zur Widerstandsfähigkeit unserer Demokratie leistet. Das Kuratorium der Stiftung folgte in seiner Sitzung am 28. November 2022 einstimmig den Vorschlägen der Jury.
Preisträger:innen
Birgitt Haller leitet seit vielen Jahren das Institut für Konfliktforschung. Sie gilt als große Persönlichkeit in Wort, Schrift und Aktion im Kampf gegen Gewalt an Frauen und für die gesetzlichen Regelungen zum Schutz gegen Gewalt. Sie ist damit einmalig in ihrer Tätigkeit und auch in ihrer Wirkung: Nicht nur in der Umsetzung, sondern auch in der wissenschaftlichen Begleitung setzt sie Maßstäbe und gilt international als ausgewiesene Expertin. Mit ihrem Wirken an der Schnittstelle zwischen Rechts- und Politikwissenschaft ist sie demokratiepolitisch nachhaltig, hoch wirksam und trägt so zur Stärkung der Demokratie in Österreich maßgeblich bei.
Initiative Minderheiten
Die Initiative Minderheiten wurde 1991 zunächst als Menschenrechts-NGO gegründet. Das Wirken erweiterte sich jedoch rasch im Sinne eines umfassenden und inklusiven Verständnisses von Minderheiten – nämlich als grundsätzlich gleichwertige Gruppen innerhalb der Gesellschaft. Gleichheit ohne Diskriminierung; das Verbindende und nicht das Trennende steht im Vordergrund. Mit der Zeitschrift "Die Stimme" ist der Verein seit Jahren publizistisch in diesem Sinne tätig und wirksam. Deutlich wird das auch in verschiedenen Radiokooperationen, z. B. mit dem Freien Radio Salzkammergut, 2016 selbst Preisträger des Demokratiepreises.
Demokratiepreis 2020
Initiativgruppe Bürger:innenräte Vorarlberg
Die Vorarlberger Bürger:innenräte sind wohl die aktuell innovativste formell festgelegte Möglichkeit direkter Demokratie, die mittlerweile auch in der Vorarlberger Landesverfassung ihren Niederschlag gefunden hat. Schon seit 2006 regelmäßig durchgeführt, handelt es sich um ein sehr inklusives wie auch repräsentatives Verfahren, das nicht auf Parteien bzw. der Zugehörigkeit zu einer von ihnen ausgerichtet ist. In einer diskursive Meinungsbildung werden umfassende Vorschläge entwickelt. Das Signal, das mit dem Aspekt des direkten Diskurses zwischen den staatlichen Strukturen Vorarlbergs und der Bevölkerung verbunden ist, ist besonders hervorzuheben.ZARA
Seit 20 Jahren leistet ZARA sehr engagierte und erfolgreiche Arbeit. Die aufgegriffenen Themen sind wichtig und immer am Puls der Zeit, wie auch der gesellschaftspolitischen Herausforderungen, wie z. B. die Thematisierung von Hass im Netz. Zudem erfüllt ZARA eine wichtige Beratungs- und Informationsfunktion; die Mitarbeiter:innen arbeiten großteils ehrenamtlich. Weitere Informationen finden Sie unter www.zara.or.atGertraud Diendorfer
Die Historikerin Gertraud Diendorfer blickt auf jahrzehntelanges erfolgreiches Engagement im Bereich der Demokratiebildung zurück. Sie hat u. a. das Demokratiezentrum Wien mitbegründet und zeichnet maßgeblich für dessen wissenschaftliche und organisatorische Weiterentwicklung verantwortlich. Sie arbeitet(e) zu wichtigen Themen wie z. B. Demokratiebewusstsein, Genderaspekten und Migration, immer an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und praktischer Umsetzung, vorrangig im Schulbereich.Verleihung des Demokratiepreises 2020 und Wissenschaftspreises 2021 der Margaretha Lupac-Stiftung
Parlamentskorrespondenz Nr. 1108/2020
Parlamentskorrespondenz Nr. 644/2022
Verleihung des Demokratiepreises 2020 und Wissenschaftspreises 2021 der Margaretha Lupac-Stiftung
Demokratiepreis 2018
Projekt 100 Jahre Republik – 100 Jahre Leben
2018 wurde ein E-learning-Netzwerkprojekt zum Jubiläum der Republik Österreich umgesetzt. Beteiligt sind federführend die Pädagogische Hochschule Burgenland, der Landesschulrat, alle burgenländischen Schulen sowie weitere bundesweite Partner, wie z. B. der ORF. So ist auch gewährleistet, dass das Projekt über den Schulbereich hinaus gesellschaftlich und über das Jahr 2018 wirksam sein wird. Die Gesamtleitung hat Walter Hermann. Es gelingt dem Projekt, verschiedene Schultypen zu inkludieren – so wurden 250 Projekte angestoßen und miteinander vernetzt, wovon 7.000 Schüler:innen profitierten. Die Vielfalt der Projektthemen reicht von "Kochen einst und jetzt" (als Zeitreise in den gesellschaftlichen Kontext gestellt) bis zu "Dirty Campaigning bei Cicero". Im Hintergrund steht immer die Erkenntnis, dass Demokratie nichts Gegebenes, sondern etwas Aufgegebenes ist.Verein Peregrina – Bildungs- , Beratungs- und Therapiezentrum für Immigrantinnen
Peregrina wurde 1984 als Verein solidarischer Frauen aus der Türkei und aus Österreich gegründet und unterstützt seitdem zugewanderte Frauen beim Aufbau eines eigenständigen Lebens. Peregrina macht dazu in fünf Arbeitsbereichen Angebote: Basisbildungs- und Deutschkurse, Bildungsberatung, Rechts- und Sozialberatung, psychologische Beratung und schließlich Fortbildungsmaßnahmen. Über ein Dutzend Expert:innen arbeiteten über die Jahre mit Frauen aus über 80 Ländern auf Augenhöhe zusammen. Die über Jahrzehnte konstante Arbeit des Vereins zeichnet sich durch große Nachhaltigkeit aus und erfüllt so das Ziel der Ermächtigung zugewanderter Frauen für ein eigenständiges Leben und zivilgesellschaftliches Engagement. Peregrina steht als Verein beispielhaft für die Stärkung der Minderheitenrechte und die Förderung der Geschlechterdemokratie (www.peregrina.at).Nachbarschaftszentren des Wiener HIlfswerks
Dieses Projekt dringt mit seinem umfassenden Anspruch sehr tief in die Gesellschaft vor. Über 210.000 Menschen besuchten allein 2017 die zehn Wiener Nachbarschaftszentren. So gelingt es, Menschen unterschiedlicher Generationen, Kulturen und sozialer Schichten zu erreichen. 60 hauptamtliche und 700 freiwillige Mitarbeiter:innen schaffen die Umgebung für bürgerschaftliches Engagement und respektvollen Umgang. Ziel ist seit dem Beginn 1980 die Belebung der Grätzeldemokratie im Sinne von Eigeninitiative und Eigenverantwortung. Im Frühjahr 2017 wurde die Arbeit der Nachbarschaftszentren wissenschaftlich untersucht. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass die Nachbarschaftszentren ihre Ziele, eine solidarische Atmosphäre zu vermitteln, unterschiedlichste Gruppen erfolgreich zu vernetzen und einen Beitrag zur Gesundheit der/des Einzelnen zu leisten, erreichen. Möglich werden diese Erfolge durch die ständige Weiterentwicklung der Angebote auch durch die internationale Vernetzung in der International Federation of Settlements und Neighbourhood Centres (nachbarschaftszentren.at).Mit dem Demokratiepreis 2018 wurden so erneut sehr unterschiedliche Initiativen vor den Vorhang geholt, die ihr Bestreben für ein demokratisches, partizipatives und friedliches Miteinander der Geschlechter, der Generationen und der Regionen eint. Der Preis wurde am 17. Dezember 2018 im Rahmen eines Festaktes im Parlament verliehen.
Parlamentskorrespondenz Nr. 1522/2018
Parlamentskorrespondenz Nr. 1532/2018
Verleihung des Demokratiepreises 2018 der Margaretha Lupac-Stiftung
Demokratiepreis 2016
Freies Radio Salzkammergut
Der Verein Freies Radio Salzkammergut engagiert sich seit mittlerweile 19 Jahren für Mitsprache und Teilhabe der Zivilgesellschaft in Form von (Sende-)Zeit sowie Ausbildungsmaßnahmen zur Stärkung von Toleranz und interkulturellem Respekt. Mit seinen vielfältigen Aktivitäten wurde er so zum Kompetenzzentrum in Sachen politischer Bildung sowie demokratischer Praxis und erreicht 200.000 Menschen jeden Alters v. a. in Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark.Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz
Das aus einem wissenschaftlichen Projekt hervorgegangene Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz verbindet in seiner Arbeit breites zivilgesellschaftliches Engagement mit parlamentarischer Arbeit sowie mit medialer und kulturpolitischer Vermittlungstätigkeit. Gedenkveranstaltungen und die Präsentation der Forschungsergebnisse im Parlament führten zu öffentlicher Aufmerksamkeit für das Thema und waren Anstoß für die politische Unterstützung der Forderungen.Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz
Das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte
Mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte wird das größte unabhängige österreichische Menschenrechtsinstitut, das seit 20 Jahren auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene tätig ist, ausgezeichnet. Dabei erarbeitet das Institut wissenschaftliche Grundlagen für die Weiterentwicklung und Stärkung von Demokratie. Menschenrechtsbildung und politische Bildung für junge Menschen stehen im Fokus des Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule, das seit zehn Jahren am Institut angesiedelt ist.Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte
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Demokratiepreis 2014
Die Stimme der Jugend in der demokratischen Gemeinde
Jugendlichen die aktive Mitgestaltung des gemeinsame Lebensumfeldes zu ermöglichen und generationenübergreifendes Miteinander in Vereinen, Schulen, Wirtschaft und Verwaltung zu fördern, ist das Ziel der Vorarlberger Initiative. Die Partizipationsprojekte des 1999 gegründeten Vereins Jugendbeteiligung Dornbirn ermöglichen jungen Bürger:innen demokratische Mitwirkung in verschiedenen Kontexten und Formaten, etwa bei Bau- und Gesundheitsprojekten oder politischen Informationsveranstaltungen. Auf diese Weise zivilgesellschaftliches Engagement zu lernen, stärkt die Demokratie auf Gemeindeebene und darüber hinaus.Verein Jugendbeteiligung Dornbirn
Informationsfreiheit als Grundlage für eine starke Demokratie
Der Verein Forum Informationsfreiheit setzt sich für die Stärkung individueller Informationsrechte gegenüber der staatlichen Verwaltung ein und fordert ein Informationsfreiheitsgesetz. Seine Aktivitäten finden vor allem im Internet statt. Mit Kampagnen wie Amtsgeheimnis.at, FragDenStaat.at und Transparenzgesetz.at leistet er einen wichtigen Beitrag, um für Fragen der Transparenz in der Verwaltung zu sensibilisieren und so das Vertrauen in Politik und Verwaltung wieder zu stärken.Verein Forum Informationsfreiheit
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Demokratiepreis 2012
Der in diesem Jahr zum fünften Mal verliehene Demokratiepreis der Margaretha Lupac-Stiftung geht an Barbara Helige, erste Präsidentin der Vereinigung der österreichischen Richter:innen, die Jugendplattform und Jugendinitiative Zukunftsforum Windhaag, die Jugendliche zur aktiven Auseinandersetzung mit globalen gesellschaftlichen Entwicklungen ermuntern will, sowie an das Mauthausen Komitee Österreich.
Barbara Helige stand als erste Frau an der Spitze der Vereinigung österreichischer Richter:innen. Sie hat in dieser Funktion ihre Rolle immer wieder dahingehend wahrgenommen, für die Stärkung der Demokratie einzustehen, den Rechtsstaat als Träger der demokratischen Ordnung zu verteidigen und die Gewaltenteilung im Staat zu betonen. An die Seite der äußeren Unabhängigkeit stellte sie den Appell an die innere Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Richter:innen. Sie wirkte unter anderem an der Erarbeitung ethischer Grundsätze zur richterlichen Amtsausübung mit, die in der Welser Erklärung zusammengefasst sind. Zivilgesellschaftlich engagiert sie sich – um nur einige Initiativen herauszugreifen – in der Österreichischen Liga für Menschenrechte, deren Präsidentin sie ist, als Vorsitzende der Wilhelminenbergkommission zur Aufklärung von Vorfällen im früheren Kinderheim und im Ethikrat für Public Relations.
Die 2008 gegründete Jugendplattform und Jugendinitiative Zukunftsforum Windhaag ermöglicht jungen Menschen die aktive Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen und einer lebenswerten Zukunft im lokalen wie im globalen Kontext. Dabei werden Vertreter:innen aller Regierungsparteien der Landes-, Bundes- und EU-Politik zum politischen Diskurs eingeladen. Es geht um den politischen Dialog, die Auseinandersetzung mit Werkzeugen der Demokratie, Mitbestimmung, basisdemokratische Entscheidungen, das Training in Toleranz, Kommunikation, Kooperation, Kreativ- und Moderationstechniken und nicht zuletzt um das Empowerment zum kritischen Engagement von und für junge Menschen. Ziel dieser Initiative ist es, sich zu einem anerkannten Partner für Zukunftsfragen und einem Diskussions- und Gestaltungsforum für die Jugend zu entwickeln. Projekte sind etwa das Jugendsymposium StadtLand-Tanz der Polaritäten oder Veranstaltungen zu den Themen Energie-Klima-Kostengerechtigkeit oder Jugend-Macht-Demokratie. Mehr Informationen unter Zukunftsforum Windhaag.
Im Mittelpunkt der Arbeit des Mauthausen Komitees Österreich steht das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, insbesondere an die Häftlinge des KZ Mauthausen und seiner Nebenlager. 1997 aus der Lagergemeinschaft Mauthausen hervorgegangen, versteht sich das Komitee als überparteilich und überkonfessionell und setzt sich für eine freie und demokratische Gesellschaft sowie die Wahrung der Menschenrechte aller ein. Die engagierte antifaschistische und antirassistische Arbeit mit jungen Menschen bildet einen Schwerpunkt, der in vielfältigen Angeboten umgesetzt wird. Mauthausen Guides führen an 22 Orten ehemaliger Außenlager Begleitungen durch, um diese Gedenkorte als Lernorte für junge Menschen zu nutzen. Angebote zur Stärkung der Zivilcourage und zur Auseinandersetzung mit Rassismus, Studienfahrten und vieles mehr konnten in den vergangenen drei Jahren rund 30.000 junge Menschen erreichen.
Parlamentskorrespondenz Nr. 1210/2011
Parlamentskorrespondenz Nr. 271/2012
Parlamentskorrespondenz Nr. 1055/2012
Parlamentskorrespondenz Nr. 30/2013
Verleihung des Demokratiepreises 2012 der Margaretha Lupac-Stiftung
Demokratiepreis 2010
Der Demokratiepreis der Margaretha Lupac-Stiftung geht heuer an Frauen und Fraueneinrichtungen. Der Preis wurde Gitta Martl, langjährige Generalsekretärin des Vereins Ketani, Direktorin Heidi Schrodt und "ihrem" Gymnasium Rahlgasse in Wien sowie dem Verein Frauen aus allen Ländern, einer Kultur-, Bildungs- und Beratungsinitiative in Innsbruck, zugesprochen. Die Preisträgerinnen wurden aus 74 Einreichungen ausgewählt. Die Preise wurden im Herbst im Rahmen eines Festakts im Parlament von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer überreicht.
Gitta Martl hat aufgrund persönlicher Erfahrungen im Jahr 1998 den Verein Ketani für Sinti und Roma in Linz mitbegründet. Ihre persönliche, tragische Lebensgeschichte hat sie im Buch "Uns hat es nicht geben sollen: Rosa Winter, Gitta und Nicole Martl. Drei Generationen Sinti-Frauen erzählen" veröffentlicht. Mit unglaublichem Engagement hat sie vielfältige Aktivitäten zur Minderheitendemokratie gesetzt. Dabei stand stets das Miteinander zwischen Bevölkerungsgruppen im Mittelpunkt und nicht die Polarisierung.
Direktorin Heidi Schrodt und das Gymnasium Rahlgasse zeichnen sich durch besondere Leistungen zur Geschlechterdemokratie aus. Die Schule versteht sich als aktive Produzentin aktueller Geschlechterverhältnisse, als Genderkompetenzschule, und legt ihre Schulschwerpunkte auf Geschlechterfragen, Sozialkompetenz und Umwelt. Viele Projekte, wie (Un)Doing Gender, Gender- und Gleichbehandlungsbeauftragte, Mädchen/Buben Tage, setzen die Tradition des ersten im Jahr 1892 gegründeten österreichischen Mädchengymnasiums bewusst fort. An diesem Schulentwicklungsprozess ist Direktorin Schrodt maßgeblich beteiligt. Auch ihre eigene Biografie unterstreicht das Interesse und das Engagement für Genderfragen. So war sie zwischen 1993 und 1995 Mitglied der interministeriellen Arbeitsgruppe zur Behandlung der frauenspezifischen Fragen im Bereich des Unterrichtswesens. Seit Herbst 2000 verfolgt sie eine Kooperation mit den beiden Wissenschaftlerinnen Edit Schlaffer und Cheryl Benard zum Thema geschlechtssensible Koedukation. Neben Lehraufträgen an österreichischen Universitäten und zahlreichen Vorträgen im In- und Ausland gründete Heidi Schrodt die parteiunabhängige Bildungsinitiative BildungGrenzenlos.
2001 wurde der Verein "Frauen aus allen Ländern" als Kultur-, Bildungs- und Beratungsinitiative für Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund gegründet. Ziel des Vereins ist es, durch zielgruppenspezifische Angebote Integration zu erleichtern sowie einen geschützten Begegnungsraum für Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund zu schaffen. Das Projekt umfasst einen besonderen Minderheitenschutz, indem es aktive, lebenspraktische Hilfe für die betroffenen Frauen durch diverse Bildungsangebote sowie Lern-, Beratungs- und "Erzählcafes" anbietet. Der Aspekt der Partizipation durch Unterstützung der Entscheidungskompetenz der Frauen und Mädchen und die Aufhebung von Isolation gehören zum Angebot des Vereins. Die für die Frauen besonders wichtige "Vernetzung" und Kooperation mit anderen Einrichtungen und Organisationen beinhaltet eine nachhaltige soziale Perspektive und den engagierten interkulturellen Dialog. Das private, zivilgesellschaftliche Engagement durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und der Non-Profit-Gedanke sind besonders hervorzuheben.
Parlamentskorrespondenz Nr. 577/2010
Demokratiepreis 2008
Der im Jahr 2008 zum dritten Mal vergebene Demokratiepreis der Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie ergeht an die Ganztagsvolksschule Europaschule im 20. Bezirk und an die Initiative muslimischer Österreicher:innen. Die Preisträger wurden von einer Jury aus 70 Bewerbungen ausgewählt.
Bei der Volksschule Europaschule handelt es sich um eine außergewöhnlich gut strukturierte Schule mit 16 Klassen (sieben auf Grundstufe I und neun auf Grundstufe II), wobei nicht nur soziales Lernen thematisiert wird, sondern auch interreligiöser Dialog gepflegt und der für das Migrationsthema zentrale Bereich des zweisprachigen Unterrichts umgesetzt wird. Projekte, wie die Einrichtung eines Schulrates, soziales Lernen und Friedenserziehung, Kulturcafé und Sprachkurse für Mütter mit Migrationshintergrund sind darauf gerichtet, in besonderer Weise demokratisches Bewusstsein zu fördern. Durch Partnerschulen in Bratislava, Istanbul und Paris werden diese lokalen, nachhaltigen Projekte noch vertieft.
Nicht über Muslime zu reden, sondern mit ihnen, ist das Ziel der im Jahr 1999 gegründeten Initiative muslimischer Österreicher:innen. Die Identität als Muslim:in mit dem Bewusstsein der Zugehörigkeit zu Österreich zu verbinden, ist ein wichtiges Anliegen der Initiative. Besonders hervorzuheben sind die Vernetzung innerhalb der Zivilgesellschaft, frauenspezifische Projekte, Projekte unter dem Motto Integration durch Partizipation sowie das Interesse, sich am politischen und öffentlichen Leben zu beteiligen.
Parlamentskorrespondenz Nr. 862/2008
Parlamentskorrespondenz Nr. 498/2008
Parlamentskorrespondenz Nr. 201/2008
Festakt zur Verleihung des Demokratiepreises 2008 der Margaretha Lupac Stiftung
Demokratiepreis 2006
Mit dem Demokratiepreis 2006 der Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie wurde Univ.-Prof. Dr. Joseph Marko ausgezeichnet. Marko, Professor am Institut für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Recht und Politikwissenschaften der Karl Franzens-Universität Graz und Direktor des Instituts für Minderheitenrechte an der Europäischen Akademie Bozen, erhielt den mit 15.000 € dotierten Preis insbesondere für seine Mithilfe beim Aufbau von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Bosnien-Herzegowina und sein persönliches Engagement in Südosteuropa. Er gehörte von 1997 bis 2001 als einer von drei internationalen Richtern dem Verfassungsgerichtshof von Bosnien-Herzegowina an, wo er als sprachkundiger Vermittler zwischen den drei Ethnien des Landes und den anderen externen Verfassungsrichtern fungierte.
Die Entscheidung, den Demokratiepreis 2006 an Joseph Marko zu vergeben, wurde von einer Jury unter dem Vorsitz von ORF-Generaldirektorin Monika Lindner einstimmig getroffen. Insgesamt nahmen 69 Bewerber:innen an der Ausschreibung teil. Marko nahm die Urkunde im Rahmen eines Festakts im Parlament entgegen.
Parlamentskorrespondenz Nr. 619/2006
Parlamentskorrespondenz Nr. 534/2006
Parlamentskorrespondenz Nr. 95/2006
Verleihung des Demokratiepreises 2006 der Margaretha-Lupac-Stiftung
Demokratiepreis 2004
Eine Jury unter dem Vorsitz von Dr.in Monika Lindner, Generaldirektorin des ORF sowie Dr.in Brigitte Bierlein, Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes, Univ. Prof. Dr.in Sonja Puntscher-Riekmann, Vizerektorin der Universität Salzburg, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Univ. Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Ludwig Boltzmann Institut für Europäische Geschichte und Öffentlichkeit, wissenschaftlicher Leiter des Demokratiezentrums Wien und em. Univ. Prof. DDr. Manfried Welan, Institut für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der Universität für Bodenkultur Wien, prüfte die zahlreichen Einreichungen. Die Bewerber:innen sollten durch die Vermittlung von Demokratieinhalten einschließlich der Minderheitenrechte und der Geschlechterdemokratie zu einer toleranten, selbständigen Geisteshaltung in der Gesellschaft – als Basis für ein friedliches und partnerschaftliches Zusammenwirken von Menschen und Institutionen im Alltag – einen bedeutenden Beitrag geleistet haben.
Das International Business College Hetzendorf ging als Sieger der Ausschreibung 2004 hervor.
Wie der Direktor der Schule HR Mag. Dieter Wlcek anlässlich der Preisverleihung ausführte, sei die Auszeichnung durch das Kuratorium der Stiftung und die Jury eine besondere Motivation, den eingeschlagenen Weg der Projekte zur Förderung der Demokratie, des Parlamentarismus, der Kunst und der Zukunftsforschung fortzusetzen. Er betonte, dass der Preis auch die Gelegenheit gebe, die Leistungen an den Schulen heute, der Lehrer:innen und der Schüler:innen aufzuzeigen. Es mache ganz deutlich, dass Schule kein Halbtagsjob mehr ist. Als wesentlich erachtete er die Schulautonomie als Motivationsbasis, gemeinsame Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und sich mit der eigenen Qualität zu beschäftigen. Er schloss mit einem chinesischen Sprichwort: "Tell me, I will forget; show me, I may remember, but involve me, I will understand."
Verleihung des Demokratiepreises 2004 der Margaretha Lupac Stiftung