News in einfacher Sprache 18.06.2025, 11:43

Doppel-Budget 2025/2026: Die Besprechungen im Nationalrat

Die Abgeordneten haben am Schluss über die Finanz-Verwaltung diskutiert. Das hat die Opposition kritisiert:

  • Es gibt weniger Geld für die Prüfung von Finanzen. Die Grünen finden das schlecht.
  • Die FPÖ meint: Die Regierung bringt das Budget nicht in Ordnung. Es gibt keine Reformen.

Mehr Geld für die Landes-Verteidigung

Österreich muss sparen. Trotzdem gibt es mehr Geld für die Landes-Verteidigung:

  • 2025: 4,39 Milliarden Euro. Das sind 349,1 Millionen Euro oder 8,6 Prozent mehr als 2024.
  •  2026: 4,76 Milliarden Euro. Das sind 369,8 Millionen Euro oder 8,4 Prozent mehr als 2025.

Das war die Kritik von der Opposition:

  • Die FPÖ meint: In der Vergangenheit hat man bei der Verteidigung zu viel gespart. Deshalb reicht das höhere Budget nicht aus. Die FPÖ sieht vor allem Fehler beim Personal und beim Budget für die Zukunft.
  • Die Grünen finden: Die Regierung gibt Geld für die falschen Bereiche aus. Sie fordern eine bessere Ausstattung von der Verteidigung und Änderungen bei den Assistenz-Einsätzen vom Bundesheer.

Das Militär-Budget für 2025 steigt auf 4,39 Mrd. €. 2026 steigt das Budget weiter auf 4,76 Mrd. €.

Investitionen in den öffentlichen Verkehr und Technologien

Österreich gibt 2025 und 2026 viel mehr Geld für Verkehr aus. Das Mobilitäts-Budget für 2025 beträgt rund 6 Milliarden Euro. Das ist 12,6  Prozent mehr als 2024. Im Jahr 2026 steigt das Mobilitäts-Budget auf 6,59 Milliarden Euro. Die Gründe dafür sind:

  • Mehr Geld für die österreichische Bahn
  • Höhere Kosten für Verträge von Verkehrs-Diensten
  • Höhere Kosten für das Klima-Ticket, obwohl das Klima-Ticket teurer wird
  • Mehr Geld für den Klima- und Energie-Fonds
  • Förderungen für E-Mobilität

Ab 2026 sinken die Ausgaben wieder. 

Minister Peter Hanke ist für Innovationen und Technologie verantwortlich. Minister Hanke findet vor allem die Bereiche Forschung, Technologie-Entwicklung und Innovation wichtig. Das Budget für 2025 beträgt rund 627 Millionen Euro. Das Budget für 2026 beträgt rund 625 Millionen Euro. Im Jahr 2024 waren es rund 540 Millionen Euro.

Spar-Maßnahmen im Familien-Bereich verbessern das Budget erst ab 2026

Im Familien-Bereich gibt es 2025 und 2026 keine Erhöhungen, obwohl alles teurer wird. Trotzdem steigen die Ausgaben für Familien-Beihilfe um 188 Millionen und die Ausgaben für Kinderbetreuungs-Geld um 67 Millionen Euro. Deshalb wird das Budget-Defizit erst 2026 kleiner.

Ausgaben:

  • 2025: rund 9 Milliarden Euro
  • 2026: 9,25 Milliarden Euro

Einnahmen:

  • 2025: 8,96 Milliarden Euro
  • 2026: 9,48 Milliarden Euro

Die Einnahmen kommen vor allem aus dem Familienlasten-Ausgleichs-Fonds. Der Familienlasten-Ausgleichs-Fonds rechnet mit mehr Einnahmen, weil sich Löhne und Beschäftigung wahrscheinlich gut entwickeln.

500 Mio. € für neuen Gesundheitsreform-Fonds

Der neue Gesundheitsreform-Fonds bekommt 500 Millionen Euro. Das Geld kommt von den höheren Beiträgen zur Krankenversicherung bei den Pensionist:innen.

Die Ziele vom Gesundheitsreform-Fonds sind:

  • Bessere medizinische Versorgung
  • Kürzere Wartezeiten
  • Fortsetzung von digitalen Angeboten im Gesundheits-Bereich
  • Allgemein Kosten sparen

Außerdem plant die Regierung:

  • Ausbau von der Gesundheits-Hotline 1450
  • Förderung von neuen Projekten bei Arzt-Ordinationen
  • Schwerpunkt Frauen-Gesundheit
  • Genug Geld für das Impf-Programm für Kinder

Das Gesundheits-Budget beträgt

2025: 2,84 Milliarden Euro

2026: 3,22 Milliarden Euro

Es gibt vor allem hohe Ausgaben für den Finanz-Ausgleich und Zweck-Zuschuss für Krankenanstalten.

2025 sinkt das Budget um 110,4 Millionen Euro oder 3,7 Prozent. 2026 steigt das Budget wieder um 376,5 Millionen Euro oder 13,3 Prozent.

Österreich muss sparen. Aber die Sozial-Ministerin Korinna Schumann betont: "Niemand darf zurückgelassen werden".

Ausgaben für Pensionen steigen weiter

Die Ausgaben für Pensionen steigen. Denn die Pensionen steigen jedes Jahr. Und es gibt auch immer mehr Pensionist:innen. Die Regierung möchte, dass die Menschen länger arbeiten. Sie hat vorgeschlagen:

  • Neue Regeln für die Korridor-Pension
  • eine neue Teil-Pension

So sollen die Menschen später in Pension gehen. Sozial-Ministerin Korinna Schumann betont: Trotzdem ist das gesetzliche Pensions-Antritts-Alter nicht höher geworden. Außerdem gibt es weiter die Alters-Teilzeit.

Das Budget für Pensions-Versicherung beträgt

  • 2025: 19,45 Milliarden Euro. Das sind 2,09 Milliarden Euro oder 12,04 Prozent mehr als 2024.
  • 2026: 20,29 Milliarden Euro. Das sind 813 Millionen Euro mehr als 2025.

Höhere Arbeitslosigkeit kostet Geld, weniger Geld im Sozial-Bereich

Es gibt mehr Arbeitslose. Deshalb steigen die Ausgaben für Arbeitslosen-Geld.

  • 2025: 10,35 Millionen Euro. Das sind um 1,6 Prozent mehr als 2024.
  • 2026: 10,34 Millionen Euro. Das ist ein bisschen weniger als 2025. Denn es gibt keine Bildungs-Karenz mehr. Es gibt neue und billigere Maßnahmen zur Förderung von Weiterbildung.

Die Ausgaben für Pensionen und Pflege steigen. Deshalb müssen andere Bereiche mehr sparen. Das betrifft vor allem

  • Unterstützungen für Menschen mit Behinderungen
  • Maßnahmen gegen die Armut

Ausgaben für Bildung steigen

Ein Schwerpunkt im Doppel-Budget 2025/2026 ist das Bildungsbudget. Es gibt mehr Geld für

  • Sprach-Förderung
  • Mehr Ausbildungs-Plätze für die Betreuung von Kindern bis 6 Jahre
  • Bessere Ausbildung von Lehrer:innen

Außerdem müssen Kinder 2 Jahre in den Kindergarten gehen. Bis jetzt war nur 1 Jahr im Kindergarten Pflicht.

Das Budget für Bildung beträgt

  • 2025: 12 Milliarden Euro. Das sind um 207 Millionen Euro mehr als 2024. Österreich gibt fast 10 Prozent vom Gesamt-Budget für Bildung aus.
  • 2026: 12,5 Milliarden Euro. Das sind um 551 Millionen Euro mehr als 2025.

Bildungs-Minister Wiederkehr sagt: Man muss nicht nur sparen. Bildung bedeutet auch eine Investition in die Zukunft. 

Mehr Geld für Universitäten

Im Bereich Wissenschaft gibt es die meisten Ausgaben für Hochschulen und für Grundlagen-Forschung.

Das Budget für Universitäten beträgt

  • 2025: 5,37 Milliarden Euro. Das sind um 499 Millionen Euro mehr als 2024.
  • 2026: 15,7 Millionen Euro weniger als 2025.

Das Budget für Grundlagen-Forschung beträgt

  • 2025: 885 Millionen Euro. Das sind um 49,2 Millionen Euro mehr als 2024.
  • 2026: 8,1 Millionen Euro mehr als 2025.

Die Unterstützungen für Studierende steigen mit der Teuerung:

  • 2025: 367 Millionen Euro. Das sind um 48,5 Millionen Euro mehr als 2024.
  • 2026: 15,1 Millionen Euro mehr als 2025.

Keine Änderungen im Frauen-Budget

Im Frauen-Budget gibt es keine Änderungen. Frauen- und Wissenschafts-Ministerin Eva-Maria Holzleitner meint: Österreich muss sparen. Trotzdem gibt es genauso viel Geld wie bis jetzt für Gewaltschutz und Beratung. Aber die Opposition findet: Das ist ein Rückschritt in der Frauen-Politik.

Das ist die Kritik von der Opposition:

  • Meri Disoski von den Grünen fordert mehr Geld für Allein-Erziehende. Denn Allein-Erziehende verlieren mit dem neuen Budget Geld.
  • Rosa Ecker von der FPÖ meint: Die Regierung sollte lieber versuchen, dass Frauen weiter arbeiten können.

Das Budget für Frauen-Angelegenheiten und Gleichstellung beträgt

  • 2025: 33,6 Millionen Euro
  • 2026: 34,1 Millionen Euro

Das ist ungefähr gleich hoch wie im Jahr 2024. Mehr als die Hälfte von den Ausgaben betreffen den Gewaltschutz: 18 Millionen Euro gibt es für

  • Gewaltschutz-Zentren
  • Gewalt-Ambulanzen in Wien und Graz
  • Frauenschutz-Unterkünfte, zum Beispiel Frauenhäuser

Mädchen-Beratungsstellen bekommen 2025 und 2026 13,8 Millionen Euro.

Weniger Geld für Umwelt- und Klimaschutz

Die Regierung spart in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Umwelt, Klima und Kreislauf-Wirtschaft. Das sind die Spar-Maßnahmen:

  • Es gibt keinen Klima-Bonus mehr. Das spart 1,8 Milliarden Euro im Gesamt-Budget.
  • Das Umwelt-Ministerium ist nicht mehr für den Bereich Energie verantwortlich.
  • Es gibt weniger Geld für den Wald-Fonds.

Umwelt-Minister Norbert Totschnig betont: Aber bei der Landwirtschaft spart die Regierung nicht.

Besondere Matura-Regeln für Schüler:innen in Graz

Nach dem Amoklauf in Graz hat sich am Mittwoch der Bildungs-Ausschuss getroffen. Für die Schüler:innen von der betroffenen Schule soll es 2025 besondere Matura-Regeln geben. Alle Abgeordneten waren sich einig. Deshalb gibt es einen gemeinsamen Antrag von allen Parlaments-Parteien. Der Nationalrat beschließt den Antrag am Mittwoch.

Diskussionen zu jedem Budget-Kapitel bis spät in die Nacht

Finanz-Minister Marterbauer hat ein Doppel-Budget für die Jahre 2025 und 2026 vorgeschlagen. Der Nationalrat hat am Montag fast 18 Stunden lang über das Doppel-Budget diskutiert. Die Abgeordneten besprechen dann 3 Tage lang jedes einzelne Kapitel. Die Sitzung endet mit den Schluss-Abstimmungen.

Die Abgeordneten haben viele gegensätzliche Meinungen zum Kapitel Äußeres. Die FPÖ findet: Österreich soll bei der Entwicklungshilfe sparen. Die Grünen halten manche Spar-Maßnahmen für schlecht. Sie wollen aber weltweite Partnerschaften stärken.

Außenministerin Beate Meinl-Reisinger meint: Alle Ministerien müssen sparen, damit das Budget-Defizit kleiner wird. Das Budget ist aber höher als vor der Krise.

Beim Thema Inneres und Fremdenwesen gibt es auch sehr unterschiedliche Meinungen. Die FPÖ sieht "massive Eingriffe im Sicherheits-Bereich" und kritisiert das neue Dienstzeit-Modell. Im neuen Dienstzeit-Modell gibt es weniger Geld für Überstunden. Die Regierungs-Parteien sagen dazu: Das Ziel ist die "Optimierung von Einsätzen " und nicht die niedrigeren Kosten. Die Grünen finden andere Dinge wichtiger: Zum Beispiel die medizinische Versorgung von Ukrainer:innen und Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Extremismus.

Die Opposition hat auch Spar-Maßnahmen in den Bereichen Sport und Kultur kritisiert. Die langen Diskussionen haben mit dem Kapitel Oberste Organe begonnen. Die Abgeordneten haben bis spät in die Nacht über die Bereiche Justiz, Wirtschat, Energie und Tourismus beraten. 

Budget-Begleitgesetz mit Spar-Maßnahmen

Die Beratungen haben am Montag mit dem Budget-Begleitgesetz begonnen. In dem Gesetz geht es um die Spar-Maßnahmen. So soll das Budget-Defizit kleiner werden. Der Nationalrat hat das Gesetz schon beschlossen. Die Regierungs-Parteien waren für das Gesetz, und die Grünen waren teilweise dafür. Denn es hat getrennte Abstimmungen für verschiedene Maßnahmen gegeben.

Österreich muss sparen. Im Budget-Begleitgesetz und anderen Gesetzen steht: Wo wird Österreich wie viel Geld sparen? Die Spar-Maßnahmen senken das Defizit 2025 auf 4,5 Prozent. 2026 wird das Defizit auf 4,2 Prozent des BIP sinken.

Begriffe einfach erklärt

Die Arbeit im Parlament ist sehr umfangreich und vielfältig. Es gibt viele Fachbegriffe. Diese Begriffe werden auf der Parlaments-Website einfach verständlich erklärt: 

Begriffe einfach erklärt