Stenographisches
Protokoll

Plenarsitzung

1. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

24. Oktober 2024

XXVIII. Gesetzgebungsperiode

Nationalratssaal

Abteilung 1.4/2.4
Stenographische Protokolle
 

Stenographisches Protokoll

1. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich
XXVIII. Gesetzgebungsperiode
Donnerstag, 24. Oktober 2024


Tagesordnung

1. Punkt: Angelobung der Abgeordneten

2. Punkt: Wahl der Präsidentin/des Präsidenten, der Zweiten Präsidentin/des Zweiten Präsidenten und der Dritten Präsidentin/des Dritten Präsidenten

3. Punkt: Wahl der Schriftführerinnen und der Schriftführer sowie der Ordnerinnen und der Ordner

4. Punkt: Wahl des Hauptausschusses

5. Punkt: Wahl von Ausschüssen (Unvereinbarkeits­ausschuss, Immunitäts­ausschuss, Budgetausschuss, Geschäftsordnungsausschuss)

6. Punkt: Wahl der vom Nationalrat zu entsendenden Mitglieder und Ersatzmitglieder des Ständigen gemeinsamen Ausschusses des Nationalrates und des Bundesrates im Sinne des § 9 Finanz-Verfassungs­gesetz 1948

 

Inhaltsverzeichnis

Wortmeldungsarten


Impressum

Parlamentsdirektion

1017 Wien

 

Sitzungsbeginn

12.30 Uhr

RN/1

Sitzungsende

 

18.10 Uhr

RN/35

Nationalrat 

Einberufung der ordentlichen Tagung 2024/2025 der XXVIII. Gesetzgebungs­periode

RN/3

1. Punkt: Angelobung der Abgeordneten

RN/5

2. Punkt: Wahl der Präsidentin/des Präsidenten, der Zweiten Präsiden­tin/des Zweiten Präsidenten und der Dritten Präsidentin und des 
Dritten Präsidenten

RN/6

Beschluss auf Durchführung einer Debatte

RN/6.1

Herbert Kickl (FPÖ) | wm |

RN/7

Bundeskanzler Karl Nehammer, MSc | wm |

RN/8

Andreas Babler, MSc (SPÖ) | wm |

RN/9

Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS) | wm |

RN/10

Mag. Werner Kogler (Grüne) | wm |

RN/11

Ing. Norbert Hofer (FPÖ) | wm |

RN/12

August Wöginger (ÖVP) | wm |

RN/13

Philip Kucher (SPÖ) | wm |

RN/14

Dr. Nikolaus Scherak, MA (NEOS) | wm |

RN/15

Leonore Gewessler, BA (Grüne) | wm |

RN/16

Dr. Susanne Fürst (FPÖ) | wm |

RN/17

Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) | wm |

RN/18

Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ) | wm |

RN/19

Josef Schellhorn (NEOS) | wm | 

RN/20

Dr. Alma Zadić, LL.M. (Grüne) | wm |

RN/21

Julia Elisabeth Herr (SPÖ) | wm |

RN/22

Sigrid Maurer, BA (Grüne) | wm |

RN/23

Wahlergebnis:

Präsident: Dr. Walter Rosenkranz

RN/24.3

Zweiter Präsident: Peter Haubner

RN/27.3

Dritte Präsidentin: Doris Bures

RN/28.2

Abschiedsansprache des Präsidenten

RN/25

Antrittsansprache des Präsidenten

RN/26

3. Punkt: Wahl der Schriftführerinnen und der Schriftführer sowie der Ordnerinnen und der Ordner

RN/30

Wahlergebnis:

Schriftführer:innen: Ricarda Berger, Wolfgang Zanger, Tanja Graf
Ing. Klaus Lin­dinger, Bsc und Petra Tanzler 

RN/30.2

Ordner:innen: MMMag. Dr. Axel Kassegger, Mag. Ernst Gödl
Mag. Karin Greiner, Dr. Nikolaus Scherak, MA und Mag. Dr. Ja­kob Schwarz, BA

RN/30.3

Personalien

Verhinderungen

RN/4.3

 

Geschäftsbehandlung

Eröffnung der Sitzung gemäß § 3 Abs. 2 GOG

RN/2

Mitteilung des Präsidenten Mag. Wolf­gang Sobotka betreffend das Ausscheiden von Herrn Dr. Walter Rosenkranz als Mitglied der Volksanwaltschaft mit Ablauf des 23. Oktober 2024

RN/4.1

Einberufung der Abgeordneten Ricarda Ber­ger, Wolfgang Zanger, Tanja Graf und Petra Tanzler gemäß § 3 Abs. 3 GOG zur vor­läufigen 
Besorgung der Geschäfte der Schriftführung

RN/4.2

Mitteilung des Präsidenten Mag. Wolfgang Sobotka betreffend Vertei­lung einer Publikation mit dem Titel „Aus Überzeugung für eine 
starke Demokratie“

RN/4.6

Redezeitbeschränkung nach Beratung in der Präsidialkonferenz gemäß § 57 Abs. 3 Z 2 GOG

RN/6.2

Verlangen auf Durchführung der Wahlen in Wahlzellen gemäß § 88 Abs. 3 GOG

RN/24

Sitzungsunterbrechung

RN/24.1 RN/24.2 RN/27.1 RN/27.2 RN/28.1 RN/29

Verlesung der vorgesehenen Fassung eines Teiles des Amtlichen Proto­kolls dieser Sitzung durch Präsident Dr. Walter Rosenkranz

RN/34

Genehmigung des verlesenen Teiles des Amtlichen Protokolls

RN/34.1

 

 

Bundesregierung

Schreiben des Bundeskanzlers Karl Nehammer, MSc betreffend Amtsent­hebung der Bundesregierung sowie der Staatssekretärinnen, 
Betrauung der Mitglieder der scheidenden Bundesregierung bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung mit der Fortführung der 
Verwaltung sowie seiner Person mit dem Vorsitz in der einstweiligen Bundesregierung und Ernennung von Frau Claudia Plakolm bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung zur Staatssekretärin zu seiner Unter­stützung in der Geschäftsführung und zur parlamentarischen Vertretung sowie von Frau Mag. Susanne Kraus-Winkler bis zur Bildung einer 
neuen Bundesregierung zur Staatssekretärin zur Unterstützung des Bun­desministers für Arbeit und Wirtschaft in der Geschäftsführung 
und zur parlamentarischen Vertretung durch den Bundespräsidenten

RN/4

Ausschüsse

4. Punkt: Wahl des Hauptausschusses

RN/31

5. Punkt: Wahl von Ausschüssen (Unvereinbarkeitsausschuss, Immuni­tätsausschuss, Budgetausschuss, Geschäftsordnungsausschuss)

RN/32

6. Punkt: Wahl der vom Nationalrat zu entsendenden Mitglieder und Ersatzmitglieder des Ständigen gemeinsamen Ausschusses 
des Nationalrates und des Bundesrate im Sinne des § 9 Finanz-Ver­fassungsgesetz 1948

RN/33

Anhang

RN/36

Eingebracht wurden

Volksbegehren 

1 : Volksbegehren „Kein NATO-Beitritt“

2: Volksbegehren „Essen nicht wegwerfen!“

3: Volksbegehren „Glyphosat verbieten!“

4: Volksbegehren „Nein zu Atomkraft-Greenwashing“

Bürgerinitiativen 

Bürgerinitiative betreffend „Die Ermöglichung der alternativen Leistungs­beurteilung ohne Noten im Rahmen der Schulautonomie.“ (1/BI)

Bürgerinitiative betreffend „die Abschaffung der Deutschförderklassen und des MIKA-D Tests“ (2/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Rettet den Wienerwald!“ (3/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Recht auf Bildung für ALLE Kinder – Recht auf ein 11. und 12. Schuljahr für Kinder mit Behinderung“ (4/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Kennzeichnung von E-Bikes als Motorkraftfahr­zeuge!“ (5/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Zukunft Kinder! – für eine selbstbestimmte Familienplanung“ (6/BI)

Bürgerinitiative betreffend „die Initiative „Mut zeigen!“: Forderung von gesetzl. Änderungen für Personen, die einen Schwangerschaftsverlust unter 
500 Gramm (sog. Fehlgeburten) erlitten haben“ (7/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Wirkungsvoller Schutz gefährdeter Kulturgüter in Österreich“ (8/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Nein zum Pandemievertrag der WHO“ (9/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Die Waffen nieder“ (10/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Gemeinsam denken – Kindern helfen!“ (11/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Wir fordern einen wirksamen Schutz gegen den A22-Lärm zwischen Stockerau Ost und Stockerau Nord“ (12/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Für einen Waffenstillstand in Gaza im Sinne der Neutralität“ (13/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Initiative Raumluft für hygienisch unbedenkliche Raumluft in Österreichs Bildungseinrichtungen“ (14/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Klare und erreichbare Kriterien für die Beibehaltung der Staatsbürgerschaft“ (15/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Jugend bewegt – gratis Klimaticket und Öffiausbau jetzt!“ (16/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft in der Wirtschaftskammer Österreich“ (17/BI)

Bürgerinitiative betreffend „Endlich Konsequenzen für Betrug bei Nationalrats­wahlen durch Überschreitung der Wahlkampfkostenobergrenze“ (18/BI)

Berichte 

Bericht des Rechnungshofes betreffend Leistungen nach dem Kinderbetreu­ungsgeldgesetz – Reihe BUND 2020/24 (III-1 d.B.

Bericht des Rechnungshofes betreffend Österreich Institut G.m.b.H.; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2020/44 (III-2 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Korruptionspräventionssysteme in ausgewählten Bundesministerien; Follow-up-Überprüfung – Reihe 
BUND 2021/10 (III-3 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Österreichische Kulturforen; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/18 (III-4 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Spanische Hofreitschule – Lipizzaner­gestüt Piber – Reihe BUND 2021/36 (III-5 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Österreichische Post AG – Qualität der Brief- und Paketzustellung im Universaldienst – Reihe BUND 2022/1 
(III-6 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Nachhaltige Entwicklungsziele der Ver­einten Nationen, Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2022/5 (III-7 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Ausgewählte Tourismusförderungen des Bundes – Reihe BUND 2022/8 (III-8 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Auftragsvergaben von Bauleistungen durch die ASFINAG und die ÖBB – Reihe BUND 2022/10 (III-9 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Ausgewählte Leistungen im Zusammen­hang mit COVID-19 im Tourismus- und Gesundheitsbereich – Reihe 
BUND 2022/23 (III-10 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Privatkrankenanstalten-Finanzierungs­fonds – PRIKRAF – Reihe BUND 2022/29 (III-11 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend COVID-19-Familienleistungen – Reihe BUND 2022/35 (III-12 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Gesundheitsförderung und Prävention – Reihe BUND 2023/1 (III-13 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2023/4 (III-14 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend COVID-19 – Struktur und Umfang 
der finanziellen Hilfsmaßnahmen: Datenaktualisierung 2022 – Reihe 
BUND 2023/13 (III­-15 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Compliance – Korruptionsprävention bei Immobilientransaktionen: ÖBB-Immobilienmanagement GmbH und Österreichische Post AG – Reihe BUND 2023/14 (III-16 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Bundessportförderung; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2023/20 (III-17 d.B.)

Bericht des Rechnungshofesbetreffend Bundesbeschaffung GmbH und aus­gewählte Beschaffungen – Reihe BUND 2023/22 (III-18 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Finanzstrafsachen in der Steuer­verwaltung – Reihe BUND 2023/26 (III-19 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Wiener Staatsoper; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2023/28 (III-20 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Koordination der Cyber-Defence – Reihe BUND 2023/30 (III-21 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Wasserverband Obere Enns – Reihe BUND 2023/31 (III-22 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Aufgabenerfüllung und Einsatzbereit­schaft der 4. Panzergrenadierbrigade – Reihe BUND 2023/32 (III-23 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Investitionen der Länder Tirol und Vorarlberg – Reihe BUND 2023/33 (III-24 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Betriebsbaugebiet Ehrenfeld II Viecht in der Gemeinde Ohlsdorf – Reihe BUND 2023/34 (III-25 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Ambulante Versorgung in Kärnten – Reihe BUND 2023/35 (III-26 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Klimabonus und Energiekosten­ausgleich – Abwicklung – Reihe BUND 2023/36 (III-27 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Bundesforschungs- und Ausbil­dungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2023/37 (III-28 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend E-Mobilität; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2023/38 (III-29 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Pflege in Österreich und 
Förderung der 24-Stunden-Betreuung in Oberösterreich und Wien; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2023/39 (III-30 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Klimakrise – Herausforderungen für die Wasserwirtschaft in Niederösterreich – Reihe BUND 2024/1 (III-31 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Bankenaufsicht durch FMA und OeNB – Reihe BUND 2024/3 (III-32 d.B.

Bericht des Rechnungshofes betreffend Kostentransparenz bei der Medienar­beit – Bundeskanzleramt, Finanzministerium, Klimaschutzministerium – 
Reihe BUND 2024/4 (III-33 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes – Reihe BUND 2024/6 (III-34 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend ARE Austrian Real Estate GmbH (Kon­zern); Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2024/7 (III-35 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Forschung im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft – Reihe 
BUND 2024/10 (III-36 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Social-Media-Accounts von Regie­rungsmitgliedern – Reihe BUND 2024/13 (III-37 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Intelligente Messgeräte (Smart Meter) – Einführungsstand 2022 – Reihe BUND 2024/15 (III-38 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Management der IT-Sicherheit 
im Finanzministerium, Klimaschutzministerium und Landwirtschaftsministe­rium – Reihe BUND 2024/16 (III-39 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend System der Einlagensicherung – Reihe BUND 2024/17 (III-40 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Prävention und Bekämpfung von Cyber­kriminalität; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2024/18 (III-41 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Europäische Investitionsbank (EIB): Funktion und Aufgabenwahrnehmung des Bundesministeriums für 
Finanzen – Reihe BUND 2024/19 (III-42 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Pestizideinsatz in der Landwirtschaft – Reihe BUND 2024/20 (III-43 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Wien Energie GmbH: Energiehandels­geschäfte – Reihe BUND 2024/21 (III-44 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend FH Burgenland und FH Vorarlberg – Reihe BUND 2024/22 (III-45 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend NPO-Unterstützungsfonds – 
Reihe BUND 2024/23 (III-46 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Landwirtschaftliche Nutztierhaltung – Förderungen und Tierschutzkontrollen – Reihe BUND 2024/24 
(III-47 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Grundversorgung; Follow-up-Überprüfung beim Bundesministerium für Inneres – Reihe BUND 2024/25 
(III-48 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Verwaltungsstrafen im Umweltbereich – Reihe BUND 2024/26 (III-49 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Volksoper Wien GmbH – Reihe 
BUND 2024/27 (III-50 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Koordination der Cyber-Sicherheit; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2024/28 (III-51 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend 8-Punkte-Plan für eine digitale Schule – Reihe BUND 2024/29 (III-52 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Maßnahmen zur Anpassung an den Kli­mawandel – Wels und Wiener Neustadt – Reihe BUND 2024/30 (III-53 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Leistungen nach dem Kinderbetreu­ungsgeldgesetz; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2024/31 
(III-­54 d.B.)

Anträge der Abgeordneten 

Gabriel Obernosterer, Mag. Nina Tomaselli, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Finanzmarkt-Geldwäschegesetz, das Wirtschaftliche Eigentümer Registergesetz, das Finanzmarktaufsichts­behördengesetz und das Glücksspielgesetz geändert werden (FM-GwG-Anpas­sungsgesetz) (1/A)

Gabriel Obernosterer, Mag. Nina Tomaselli, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Sanktionengesetz 2024 erlassen wird und das Sanktionengesetz 2024, das Bankwesengesetz, das E-Geldge­setz 2010, das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz, das Verbraucherzahlungs­kontogesetz, das Devisengesetz 2004, das Staatsschutz- und Nachrich­tendienst-Gesetz und das Kontenregister- und Konteneinschaugesetz geändert werden (FATF-Prüfungsanpassungsgesetz 2024) (2/A)

Gabriel Obernosterer, Mag. Nina Tomaselli, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bilanzbuchhaltungsgesetz 2014, das Wirtschaftstreuhandberufsgesetz 2017 und die Gewerbeordnung 1994 geändert werden (3/A)

August Wöginger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Gleichbehandlung im Bereich des Bundes (Bundes-Gleichbehandlungsgesetz) geändert wird (4/A)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Versagen des Vertrauens gegenüber der Bundesregierung (5/A(E))

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die Strafprozeßordnung 1975, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz, das Finanzstrafgesetz, das Justizbetreuungs­agentur-Gesetz und das Allgemeine Verwaltungsverfahrensgesetz 1991 geändert werden (Strafprozessrechtsänderungsgesetz 2024) (6/A)

 

RN/1

Beginn der Sitzung: 12.30 Uhr

Vorsitzende: Präsident Mag. Wolfgang Sobotka, Präsident Dr. Walter Rosenkranz. 

 

RN/2

Präsidium

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Gemäß § 3 Abs. 2 der Geschäftsordnung obliegt es dem Präsidenten der vergangenen Gesetzgebungsperiode, die Sitzung zu eröffnen und bis zur Wahl der neuen Präsidentin beziehungsweise des neuen Präsidenten den Vorsitz zu führen.

Ich eröffne die erste und konstituierende Sitzung des neu gewählten Nationalrates der XXVIII. Gesetzgebungsperiode, die wir mit der Bundeshymne und der Europahymne beginnen. Meine Damen und Herren, ich darf Sie 
bitten, sich zu erheben.

(Die Anwesenden erheben sich von ihren Sitzplätzen. – Das Entheos-Quartett intoniert die österreichische Bundeshymne sowie die Europahymne.) – Ich 
danke dem Entheos-Quartett für das Abspielen der Bundeshymne und der Europahymne. (Allgemeiner Beifall.)

Ich begrüße alle Mitglieder des Hohen Hauses sehr herzlich, und zwar 
sowohl jene Damen und Herren, die neu in den Nationalrat gewählt wurden, als auch jene, die heute als Abgeordnete, die schon hier gewesen sind, 
neuerlich am Beginn ihrer parlamentarischen Tätigkeit stehen. (Die Abgeordneten der FPÖ tragen Anstecknadeln in Form einer Edelweißblüte mit rot-weiß-roter Schleife, die Abgeordneten der ÖVP weiße Rosen und eine rot-weiß-rote Schleife, die Abgeordneten der SPÖ rote Nelken und die Abgeordneten der NEOS pinke Anstecknadeln in Form einer Sprechblase am Revers. Auf den Plätzen der Abgeord­neten der Grünen stehen grüne Töpfe mit Grünpflanzen.)

Mit großem Respekt begrüße ich den Herrn Bundespräsidenten – 
herzlich willkommen! –, der bei dieser Sitzung anwesend ist. (Allgemeiner Beifall. – Bundespräsident Van der Bellen erhebt sich von seinem Platz 
in der Präsident:innenloge und dankt mit einer Verbeugung.)

Ich begrüße den Präsidenten des österreichischen Nationalrates außer Dienst Andreas Khol. Präsident Fischer ist, glaube ich, noch nicht hier. – Lieben 
Gruß an dich, lieber Andreas Khol. (Allgemeiner Beifall.)

Ich darf alle Gäste auf der Galerie begrüßen, die Exzellenzen, die Botschafter, die Damen und Herren des Journalismus, unsere Gäste hier auf der 
Galerie und vor allem zu Hause vor den Fernsehgeräten.


Ich darf bekannt geben, dass diese Sitzung von ORF 2 bis 17 Uhr übertragen wird, ORF III überträgt bis 19.15 Uhr und anschließend wird die Sitzung 
auf ORF ON übertragen. 

RN/2.1

Weiters darf ich darauf hinweisen, dass während der heutigen Sitzung Fotografen im Auftrag der Parlamentsdirektion fotografieren werden. Außerdem wird eine 360-Grad-Fotoaufnahme der Nationalratssitzung zu Dokumen­tationszwecken angefertigt werden. Der Aufbau der Kamera wird nach der Wahl des Dritten Präsidenten oder der Dritten Präsidentin erfolgen.

RN/3

Einberufung der ordentlichen Tagung 2024/2025

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Der Herr Bundespräsident hat mit Entschließung vom 8. Oktober 2024 den Nationalrat gemäß Art. 27 Abs. 2 des Bundes-Verfassungsgesetzes zur XXVIII. Gesetzgebungsperiode und 
gleichzeitig gemäß Art. 28 Abs. 1 des Bundes-Verfassungsgesetzes zu seiner ordentlichen Tagung 2024/2025 für den 24. Oktober 2024 einberufen.

Aufgrund dieser Entschließung des Herrn Bundespräsidenten wurde die heutige Sitzung anberaumt.

RN/4

Präsidium

Einlauf

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf dem Hohen Haus ferner 
von folgendem Schreiben des Herrn Bundeskanzlers vom 2. Oktober 2024 Mit­teilung machen:

„Ich beehre mich mitzuteilen, dass der Herr Bundespräsident mit 
Entschließung gemäß Artikel 74 Absatz 3 des Bundes-Verfassungsgesetzes die Bundes­regierung sowie gemäß Artikel 74 Absatz 3 in Verbindung mit 
Artikel 78 Absatz 2 des Bundes-Verfassungsgesetzes die Staatssekretärinnen auf ihren Wunsch entsprechend vom Amte enthoben hat.

Gleichzeitig hat er die Mitglieder der scheidenden Bundesregierung gemäß Artikel 71 des Bundes-Verfassungsgesetzes beziehungsweise gemäß 
Artikel 71 in Verbindung mit Artikel 77 Absatz 3 des Bundes-Verfassungs­gesetzes bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung mit der Fortführung der Verwaltung und mich mit dem Vorsitz in der einstweiligen Bundes­regierung betraut.

Ferner wurden Frau Claudia PLAKOLM und Frau Mag. Susanne KRAUS-WINKLER gemäß Artikel 70 Absatz 1 in Verbindung mit Artikel 78 Absatz 2 des Bundes-Verfassungsgesetzes bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung 
zu Staatssekretärinnen ernannt und mir Frau Claudia PLAKOLM sowie 
dem Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Frau Mag. Susanne KRAUS-WINKLER zur Unterstützung in der Geschäftsführung und zur parla­mentarischen Vertretung beigegeben.“


RN/4.1

Weiters darf ich bekannt geben, dass von der Volksanwaltschaft die Mitteilung eingelangt ist, dass Dr. Walter Rosenkranz mit Ablauf des 23. Oktobers 
2024 als Mitglied der Volksanwaltschaft ausgeschieden ist.


RN/4.2

Gemäß § 3 Abs. 3 der Geschäftsordnung berufe ich folgende vier 
Abgeordnete zur vorläufigen Besorgung der Geschäfte der Schriftführung: Ricarda Berger, Wolfgang Zanger, Tanja Graf und Petra Tanzler.


RN/4.3

Für die heutige Sitzung ist niemand als verhindert gemeldet.

 

RN/4.4

Einlauf

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Hinsichtlich der eingelangten Verhand­lungsgegenstände verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsord­nung auf die im Saal verteilte Mitteilung.

Die Mitteilungsliste ist unter folgendem Link abrufbar:

RN/4.5

Mitteilungsliste

RN/4.6

Weiters gebe ich bekannt, dass eine umfassende Bilanz der vergangenen Gesetzgebungsperiode – dieser Band (ein Exemplar einer Publikation mit dem Titel „Aus Überzeugung für eine starke Demokratie“ in die Höhe haltend), 
sehr schön gestaltet – an die Abgeordneten im Wege der Klubs verteilt wird.

Wir gehen nunmehr in die Tagesordnung ein.

RN/5

1. Punkt

Angelobung der Abgeordneten

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir gelangen zum 1. Tagesordnungspunkt.

Schriftführer Wolfgang Zanger wird die Angelobungsformel verlesen. 
Sodann werden die Abgeordneten über Namensaufruf durch den genannten Schriftführer – der später durch die Schriftführerin Frau Abgeordnete Tanja Graf abgelöst wird – die Angelobung mit den Worten „Ich gelobe“ zu leisten 
haben.

Ich darf den Schriftführer Abgeordneten Zanger ersuchen, die Angelobungsfor­mel zu verlesen und anschließend mit dem Namensaufruf zu beginnen. 
(Die Anwesenden erheben sich von ihren Sitzplätzen.)

Schriftführer Wolfgang Zanger: „Sie werden geloben unverbrüchliche Treue 
der Republik Österreich, stete und volle Beobachtung der Verfassungs­gesetze und aller anderen Gesetze und gewissenhafte Erfüllung Ihrer Pflichten.“

Über Namensaufruf durch die Schriftführer:innen Zanger und Tanja Graf 
leisten die nachstehend angeführten Abgeordneten die Angelobung mit den Worten „Ich gelobe“:

Mag. Hannes Amesbauer, BA; Mag. Katrin Auer; Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher;

Andreas Babler, MSc; Roland Baumann; Angela Baumgartner; Petra Bayr, MA MLS; Dr. Dagmar Belakowitsch; Ricarda Berger; Tina Berger
Michael Bernhard; Reinhold Binder; Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß; Henrike Brandstötter; Lukas Brandweiner; Hermann Brückl, MA; 
Dr. Magnus Brunner, LL.M.; Doris Bures;

Mag. Gernot Darmann; Mag. Romana Deckenbacher; Dipl.-Ing. Gerhard Deimek; Antonio Della Rossa; Veit Valentin Dengler; Martina Diesner-Wais; Mag. Meri Disoski; Dipl.-IngKarin Doppelbauer;

Rosa Ecker, MBA; Heike Eder, BSc MBA; Mag. Karoline Edtstadler
Mag. (FH) Kurt Egger; Irene Eisenhut; Melanie Erasim, MSc;

Margreth Falkner; Fiona Fiedler; BEd; MMag. DDr. Hubert Fuchs; Mag. Klaus Fürlinger; Dr. Susanne Fürst; Michael Fürtbauer;

Johannes Gasser, BA Bakk. MSc; Mag. Wolfgang Gerstl; Leonore Gewessler, BA; Mag. Marie-Christine Giuliani-Sterrer, BA; Daniela Gmeinbauer
Mag. Ernst Gödl; Dr. Elisabeth Götze; Mag. Dr. Martin Graf; Tanja Graf; Mag. Karin Greiner;

Christian Hafenecker, MA; Andreas Haitzer; Lukas Hammer; Mag. Michael Hammer; Mag. Paul Hammerl, MA; Mag. Elke Hanel-Torsch
Mag. Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer; Peter Haubner; Ing. Josef Hechenberger; Elisabeth Heiß; Werner Herbert; Julia Elisabeth Herr; Bernhard Herzog; Mag. Heinrich Himmer; MMag. Markus Hofer; Ing. Norbert Hofer; Ing. Manfred Hofinger; Mst. Johann Höfinger, MBA; Bernhard Höfler
Eva Maria Holzleitner, BSc; Douglas Hoyos-Trauttmansdorff;

Franz Jantscher; Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA;

Alois Kainz; Mag. Gerhard Kaniak; Mag. Gerhard Karner; MMMag. Dr. Axel Kassegger; Herbert Kickl; Wolfgang Kocevar; Mag. Werner Kogler
Maximilian Köllner, MA; Dr. Barbara Kolm; Mag. Markus Koza; Kai Jan Krainer; Dr. Stephanie Krisper; Philip Kucher; Dr. Gudrun Kugler
Andreas Kühberger; Silvia Kumpan-Takacs, MSc BA; Mag. Martina von Künsberg Sarre;

Robert Laimer; Christian Lausch; Mag. Jörg Leichtfried; Markus Leinfellner; Maximilian Linder; Ing. Klaus Lindinger, BSc; Mario Lindner
Manuel Litzke, BSc (WU);

Reinhold Maier; Klaus Mair; Nico Marchetti; Sigrid Maurer, BA; Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES; Andreas Minnich; Wolfgang Moitzi
Wendelin Mölzer; Josef Muchitsch;

Karl Nehammer, MSc; Mag. Norbert Nemeth
Barbara Neßler; MMst. Mag. (FH) Maria Neumann; Mag.a Verena Nussbaum;

Dominik Oberhofer; Michael Oberlechner, MA; Gabriel Obernosterer
Mag. Dr. Petra Oberrauner; Andreas Ottenschläger; Christian Oxonitsch;

MMag. Alexander Petschnig; Manuel Pfeifer; Claudia Plakolm
Laurenz Pöttinger; Mag. Katayun Pracher-Hilander; Mag. Christoph Pramhofer; Mag. Agnes Sirkka Prammer;

MMag. Dr. Susanne Raab; Ing. Christian Ragger; Christofer Ranzmaier
Ing. Mag. Volker Reifenberger; Carina Reiter, Dr. Walter Rosenkranz;

Mag. Manfred Sams; Ralph Schallmeiner; Dipl.-Ing. Christian Schandor
Andrea Michaela Schartel; Sabine Schatz; Josef Schellhorn
Dr. Nikolaus Scherak, MA; Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler; Mag. Arnold Schiefer; MMag. Dr. Michael Schilchegger; MMag. Michaela Schmidt
Peter Schmiedlechner; Johannes Schmuckenschlager; Mst. Joachim Schnabel; Michael Schnedlitz; Alois Schroll; Lisa Schuch-Gubik
Mag. Harald Schuh; Sebastian Schwaighofer; Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA; Michael Seemayer; Mag. Harald Servus; Mag. Yannick Shetty
Norbert Sieber; Rudolf Silvan; Thomas Spalt; Christoph Stark; Mag. Harald Stefan; Christoph Steiner; Paul Stich; Dr. Christian Stocker
David Stögmüller; Dipl.-Ing. Georg Strasser; Nicole Sunitsch;

Mag. Klaudia Tanner; Petra Tanzler; Barbara Teiber, MA; Ing. Harald Thau; Mag. Nina Tomaselli; Mag. Norbert Totschnig, MSc; MMag. Dr. Agnes Totter, BEd; Dr. Markus Tschank;

Dipl.-Ing. Olga Voglauer;

Maximilian Weinzierl; MMag. Pia Maria Wieninger; August Wöginger; Mag. Sophie Marie Wotschke; Peter Wurm;

Mag. Selma Yildirim;

Dr. Alma Zadić, LL.M.; Wolfgang Zanger; Christoph Zarits; Bettina Zopf; Süleyman Zorba.

(Die Abgeordneten Diesner-Wais, Norbert Hofer, Kugler, Sieber, Tanner und Totter leisten nach Aufruf ihrer Namen die Angelobung mit dem Zusatz „So wahr 
mir Gott helfe“. – Abg. Voglauer leistet nach Aufruf ihres Namens die Angelobung mit dem Zusatz „Zaobljubim“.)

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die Angelobung ist damit beendet. (Allgemeiner Beifall. – Unruhe im Saal. Der Präsident gibt das Glockenzeichen.)

Meine Damen und Herren! Ich darf um Aufmerksamkeit bitten!

Meine Damen und Herren Abgeordnete, Sie haben sich mit Ihrem Gelöbnis zur gesetzestreuen und gewissenhaften Ausübung ihrer Funktion verpflichtet. 
Ich darf Ihnen für diese verantwortungsvolle parlamentarische Arbeit 
im Dienste unserer Republik den besten Erfolg wünschen.

RN/6

2. Punkt

Wahl der Präsidentin/des Präsidenten, der Zweiten Präsidentin/des Zweiten Präsidenten und der Dritten Präsidentin/des Dritten Präsidenten 

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir kommen nun zum 2. Tagesordnungspunkt. 

Hiezu liegen schriftliche Wahlvorschläge vor, die ich bekannt geben darf:

Der Vorschlag für den Präsidenten des Nationalrates lautet auf den Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz

Zur Wahl des Zweiten Präsidenten liegt ein Wahlvorschlag lautend auf Abgeordneten Peter Haubner vor.

Für die Wahl der Dritten Präsidentin liegt ein Wahlvorschlag lautend auf Abgeordnete Doris Bures vor.

RN/6.1

Im Einvernehmen mit der Präsidialkonferenz schlage ich zu diesem Tagesordnungspunkt die Durchführung einer Debatte vor und ersuche jene Damen und Herren, die sich dafür aussprechen, um ein dementsprechen­des Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstimmig angenommen. 

RN/6.2

Redezeitbeschränkung

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Gemäß § 57 Abs. 3 Z 2 der Geschäftsord­nung wird für diese Debatte eine Redezeitbeschränkung von 23 Minuten 
pro Klub vorgeschlagen; dabei wird nach Klubstärke gesprochen.

Wer dafür ist, den bitte ich ebenfalls um ein Zeichen der Zustimmung; es gilt, in Bewegung zu bleiben. – Das ist ebenso einstimmig angenommen.


Wir gehen nun in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Klubobmann Kickl. Ich darf ihm das Wort erteilen. – Bitte, Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort. 

RN/7

12.51

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Vor allem aber liebe Österreicherinnen und Österreicher! Heute, an diesem 24. Oktober 2024, tritt der Nationalrat 
zum ersten Mal in seiner frisch gewählten Konstellation zusammen. Die Stär­keverhältnisse und die Positionen der Parteien sind vom Souverän gänz­lich neu verteilt und gewichtet worden. 

Es hat sich vieles geändert seit dem letzten Mal, und wenn ich heute als Klub­obmann der Freiheitlichen Partei hier stehe und zu Ihnen sprechen darf, 
zum ersten Mal in unserer Geschichte als Klubobmann der stärksten Fraktion im österreichischen Nationalrat, so erfüllt mich das vor allem mit einem 
Gefühl, und das ist Demut: Demut vor den Wählerinnen und Wählern, Demut vor den Österreicherinnen und Österreichern, Demut vor dem, was 
unsere Vorgänger in der Zweiten Republik aufgebaut haben, und Demut vor unserer Neutralität, dem Einsatz für den Frieden und unserer demokra­tischen Werteordnung.

Heute sitzen hier 57 vom Volk gewählte Vertreterinnen und Vertreter der Frei­heitlichen Partei, und wir alle sind stolz, Stimme und Werkzeug von mehr 
als 1,4 Millionen Wählerinnen und Wählern zu sein, deren Willen wir in den kommenden Jahren mit Klarheit und mit Vehemenz vertreten werden. 
Wir werden alles dafür tun, dass es insgesamt fünf gute Jahre für die Österrei­cherinnen und Österreicher werden.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Aus Sicht der Freiheitlichen ist 
dieses Wahlergebnis des 29. September ein unmissverständlicher Appell für eine starke, für eine massive Veränderung, personell und inhaltlich, 
in allen politischen Kernbereichen. Und es ist noch etwas: Es ist überdies vor allem ein Auftrag dazu, die Kluft zwischen der Politik auf der einen Seite 
und der Bevölkerung auf der anderen Seite zu schließen, anstatt sie 
immer weiter aufzureißen. Das sollte für jeden politischen Verantwortungsträ­ger bei jeder einzelnen Entscheidung das Maß der Dinge sein, von der Staatsspitze beginnend. (Beifall bei der FPÖ.)

Demokratie ist die Regierung des Volkes durch das Volk für das Volk – was für ein wunderschöner Satz. Er ist schon rund 150 Jahre alt und stammt 
von Abraham Lincoln. Lincoln hat in diesen einfachen Worten das formuliert, was unser Auftrag hier in diesem Parlament ist: Volksvertreterinnen 
und Volksvertreter zu sein.

Allen neuen Mitgliedern dieses Hohen Hauses möchte ich heute Folgendes mitgeben: Es ist eine der ehrenvollsten, es ist eine der erhabensten und eine der edelsten Aufgaben, die man in der Politik nur haben kann, nämlich seinen Wählerinnen und Wählern als eine oder als einer von 183 Abgeordneten eine Stimme zu verleihen – im Gesetzgebungsprozess, in der Kontrolltätigkeit, 
in der Diskussion, in all den wesentlichen Entscheidungen, in der Frage, in wel­che Richtung sich unsere Heimat weiterentwickeln soll. All jenen, die 
schon länger hier in diesem Haus sitzen, möchte ich einfach in Erinnerung rufen: Es ist nichts Ehrenrühriges, sich dem Volk verpflichtet zu fühlen, ganz im Gegenteil. – Wenn Sie es mir nicht glauben, vielleicht glauben Sie es 
Abraham Lincoln.

Heute, meine Damen und Herren, treffen wir bereits die erste wichtige Entscheidung. Wir geben bei den kommenden Wahlgängen die Antwort auf die Frage, wer denn aus unserer Mitte heraus alle 183 Abgeordneten künftig vertreten und repräsentieren soll, wer diesem Nationalrat vorsitzen soll, wer Teil des dreiköpfigen Präsidiums für die nächsten fünf Jahre sein soll.

Ich denke, es ist eine gute und eine bewährte – und in diesem Wort, bewährt, steckt die Wahrheit drinnen – Tradition in Österreich, diese Vergabe der Positionen, diese Wahl aus dem Parteienstreit, aus anderen Verhandlungen, die manchmal zeitgleich laufen – das ergibt sich einfach so aus dem Kalen­der –, herauszuhalten. Ich rede von Diskussionen und Debatten, Verhandlungen darüber, wer denn die nächste Regierung bilden wird. Ich rede von 
Debatten darüber, welches Programm für dieses Land in dieser 
Frage notwendig ist, und am Ende auch darüber, welche Personen Mitglieder einer neuen Regierung sein werden. Das ist wichtig, aber das steht auf 
einem anderen demokratischen Blatt.

Das hier, das ist das Haus des Volkes, des Souveräns, das Haus seiner gewählten Vertreter, und genau deshalb sind wir es, wir alle, die gewählten Abge­ordneten, die bestimmen, wer uns im Präsidium des Nationalrates vertreten soll – nur wir und sonst niemand.

Meine Damen und Herren! Der deutsche Schriftsteller Manfred Hausmann hat Demokratie einmal so beschrieben: „Demokratie heißt, die Spielregeln einhalten, auch wenn kein Schiedsrichter zusieht.“ – Wir werden heute dahin gehend geprüft werden. Werden wir die Spielregeln, die uns die 
demokratische Entscheidung – also die Volksentscheidung – vorgibt, einhalten?

Sie alle wissen, es ist ein ungeschriebenes Gesetz, seit langer Zeit, dass 
die drei stärksten Parteien – im Kern gesagt – in der Reihenfolge des Wahler­gebnisses die drei Präsidenten des Nationalrates stellen. Das nennt man Usance; das ist diese viel zitierte Usance. Es ist hier also eigentlich gar keine Frage, wem diese Positionen zustehen oder nicht. Es ist hier die Frage, 
ob wir als Abgeordnete bereit sind, dem tiefsten Sinn der Demokratie, der An­erkennung des Wählerwillens in seiner Gesamtheit Rechnung zu tragen, 
denn wir sind nicht hier, um uns selbst zu verwirklichen, sondern wir sind hier, um das zu verwirklichen, was sich die Österreicherinnen und Österreicher wünschen.

Diese sogenannte Usance, die garantiert das auf eine ganz elementare, auf eine ganz allgemeine Art, auf einer ganz allgemeinen Ebene, in einer – wenn 
Sie so wollen – unverzerrten und unmittelbaren Art und Weise. Sie gibt vor, wer von wem wofür vorgeschlagen wird – das ist die eine Seite –, und sie 
gibt vor, dass dieser Vorschlag des einen durch die jeweils anderen wechsel­seitig seine Anerkennung findet – das ist die andere Seite.

Dialektisch formuliert könnte man sagen: Die demokratische Gemeinsamkeit und Einheit bestehen gerade in der Anerkennung und dem Respekt vor 
dem Unterschied, vor der Unterschiedlichkeit oder der Verschiedenheit in Inhalt und in Stärke. Dieser Auftrag gilt für uns alle hier herinnen gleichermaßen.

Jetzt weiß ich schon, meine Damen und Herren, dass manche meinen, dass die­se Usancen eigentlich schwach sind, weil sie nirgendwo festgeschrieben 
sind, und dass man sie deshalb gar nicht so wichtig nehmen muss, dass sie viel­leicht gar nicht so wertvoll sind, dass man sie leichtfertig irgendwo beisei­teschieben und davon abgehen kann.

Ich möchte dagegenhalten, meine Damen und Herren, dass diese Usancen wertvoll sind und dass sie stark sind. Sie sind so stark, dass man sie nicht einmal festschreiben muss. Sie sind so wertvoll, dass sie eigentlich eine Selbstver­ständlichkeit sein sollten – und sie funktionieren. (Beifall bei der FPÖ.)

Sie funktionieren unter einer Voraussetzung: Sie funktionieren nur dann und sie sind nur dann stark, wenn auch unsere gemeinsame demokratische Grundeinstellung stark ist. Wenn diese demokratische Grundeinstellung stark ist, dann sind auch diese Usancen stark; und wenn die demokratische Grundeinstellung schwach ist, dann sind auch diese Usancen 
nicht von Bedeutung.

Für unsere Fraktion, meine sehr geehrten Damen und Herren, kann ich 
Ihnen sagen: Unsere demokratische Grundeinstellung ist stark; sie ist immer stark gewesen, und sie ist das auch jetzt, egal ob wir Wahlen verloren 
haben oder ob wir wie jetzt die Gewinner sind. Ein guter Demokrat muss ein guter Gewinner und ein guter Verlierer sein, eines allein ist zu wenig – 
in guten und in schlechten Zeiten heißt es in anderen Bereichen vollkommen zu Recht. Daran halten wir uns jetzt und in Zukunft, so, wie wir uns auch in 
der Vergangenheit daran gehalten haben. (Abg. Herr [SPÖ]: Ja, 
heute! – Abg. Maurer [Grüne]: Stimmt nicht! Eva Glawischnig! – Ruf bei 
der SPÖ: Barbara Prammer!)

Meine Damen und Herren, wir beweisen und tun das, indem wir heute die Kandidaten der SPÖ und der ÖVP unterstützen: Doris Bures – Ladies first –, sie gehört ja dem Präsidium des Nationalrates schon lange Zeit an, werden 
wir aus Respekt ihrer Person und ihrer Leistung gegenüber und aus Respekt gegenüber den Wählerinnen und Wählern der Sozialdemokratie 
unterstützen. 

Peter Haubner ist ein lang gedienter und erfahrener Abgeordneter aus den Rei­hen der Österreichischen Volkspartei, der jetzt Verantwortung für uns 
alle übernehmen will. – Peter Haubner, auch Sie haben unsere Unterstützung, aus Respekt Ihrer Person und Ihrer Leistung gegenüber und aus Respekt 
gegenüber den Wählerinnen und Wählern der Österreichischen Volkspartei. 

Als Erstplatzierte der Nationalratswahlen haben wir Freiheitliche das 
übliche Recht, den – ersten – Präsidenten des Nationalrates vorzuschlagen. Wir haben Walter Rosenkranz nominiert. Walter Rosenkranz hat dieser Republik 
als Abgeordneter, als Klubobmann der damaligen Regierungspartei 
FPÖ und zuletzt als Volksanwalt in absolut untadeliger Art und Weise loyal gedient. Walter Rosenkranz hat niemals einen Zweifel an seiner unver­brüchlichen Treue zu unserer geliebten Republik Österreich und an seiner un­verbrüchlichen Treue zu Demokratie, Verfassung und Rechtsstaat auf­kommen lassen. Ich weiß, dass Walter Rosenkranz menschlich und in charak­terlicher Hinsicht der Richtige für dieses verantwortungsvolle Amt ist. 
(Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, ich bin davon überzeugt, dass die drei Genannten ein gutes, ein harmonisches, ein professionelles, ein konsensorientiertes und ein konsensfähiges Nationalratspräsidium – ein Team mit einem Primus inter Pares – bilden werden. Daher darf ich Sie bitten, werte Abgeordnete, 
als Ausdruck Ihres Respekts vor der Usance, als Zeichen Ihres Respekts vor den drei vorgeschlagenen Personen und als Zeichen und als Beweis Ihres 
Respekts vor dem Wählerwillen in seiner Gesamtheit Ihre Stimmen für Doris Bures, Peter Haubner und Walter Rosenkranz abzugeben. 

In diesem Sinne: Es lebe das österreichische Parlament, es lebe die demokratische, souveräne, wehrhafte und neutrale Republik Österreich! (Anhaltender Beifall bei der FPÖ.)

13.03

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Klubobmann Bundes­kanzler Karl Nehammer. (Abg. Stögmüller [Grüne]: MSc!) – Bitte sehr.

RN/8

13.04

Bundeskanzler Karl Nehammer, MSc: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Liebe Österreicherinnen und Österreicher, vor allem die, die diese konsti­tuierende Sitzung verfolgen! Es ist tatsächlich eine besondere Ehre, jetzt hier stehen zu dürfen, so knapp vor dem Nationalfeiertag, und wieder als 
Mandatar angelobt zu werden. Es ist tatsächlich auch immer wieder ein Mo­ment, in dem man sich dessen bewusst wird, wie wichtig tatsächlich – 
an meinen Vorredner anschließend – die Demokratie und die Verfassung in unserem Land sind, und wie wichtig es ist, der Verfassung die Treue 
zu halten und ihr im wahrsten Sinne des Wortes zu dienen.

Das geloben auch unsere Rekrutinnen und Rekruten am 26.10., am Nationalfeiertag. Da wir das alle heute hier im Hohen Haus gelobt haben, steht es, finde ich, auch an, allen, die heute hier sind, die sich für das Volk, 
für die Menschen in unserem Land einsetzen, von dieser Stelle aus ganz herzlich zu ihrem Mandat zu gratulieren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten 
der SPÖ.)

Gleichzeitig gilt es aus meiner Sicht, auch all jenen Danke zu sagen, die nicht mehr Teil des Hohen Hauses sind, aber mit ihrem Dienst in der letzten Gesetzgebungsperiode dieses Verständnis von Demokratie, von der Auseinan­dersetzung miteinander gerade hier im parlamentarischen Raum auch 
gelebt haben.

Ich will noch einmal einen ganz wichtigen Punkt, den mein Vorredner angespro­chen hat, in den Mittelpunkt stellen: Herr Klubobmann Kickl, Sie haben Abraham Lincoln zitiert, einen großen Mann der amerikanischen Geschichte. Er ist deshalb auch ein geeignetes Beispiel, sich mit verschiedenen Systemen 
der Demokratie auseinanderzusetzen, denn während der amerikanische Präsi­dent von Wahlmännern gewählt wird, die sich aus dem Mehrheitswahl­recht heraus finden, entsteht bei uns eine tragfähige Regierung auf Basis des Verhältniswahlrechts. Das steht im Zusammenhang mit dem parlamen­tarischen Prozess und den Mandatarinnen und Mandataren hier im Parlament.

Das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Hinweis, den Sie nicht versteckt 
oder subtil geben müssen – dass die Freiheitliche Partei gewonnen hat, ist im Sinne der Demokratie und des Wählerwillens absolut anzuerkennen. Im Verhältniswahlrecht aber gibt es eine besondere Herausforderung: Es zählt nicht nur das eine, nämlich als Erster durchs Ziel zu gehen, sondern 
das besonders Herausfordernde ist – sofern man nicht eine absolute Mehrheit erreicht –, Koalitionen zu bilden, aufeinander zuzugehen, Kompromisse 
zu finden, um über diesen Weg auch tatsächlich eine tragfähige Regierung zu­stande zu bringen. Das ist der große Unterschied. (Beifall bei der ÖVP 
sowie bei Abgeordneten von SPÖ, NEOS und Grünen.)

Und ja, es obliegt immer den Institutionen des Staates und damit auch dem nach dem Verhältniswahlsystem gewählten Parlament, aber auch dem Bundespräsidenten, Entscheidungen zu treffen, die sich danach richten, wo Mehrheiten gefunden werden können oder eben nicht. Auch das 
gehört zum demokratischen Verständnis dazu: Entscheidungen anzuerkennen, wenn es eben nicht gelungen ist, eine Mehrheit zu finden, und wenn es 
darum geht, dem tatsächlichen Verlauf der Demokratie in Österreich Raum zu geben, um zu sehen, ob es den anderen möglich ist, eine Mehrheit zu 
finden. Das ist unsere Verfassungswirklichkeit, das sind die Prinzipien der ös­terreichischen Verfassung – Rechtsstaatlichkeit und Demokratie – und 
des Verhältniswahlrechts. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abg. Zadić [Grüne].)

Sie haben absolut recht, dass wir all dem gemeinsam verpflichtet sind. 
Ich unterstütze Sie ausdrücklich dabei, Herr Klubobmann Kickl, da das unsere gemeinsame Aufgabe ist. Am besten gehen wir hier im Parlament – dort, 
wo wir den inhaltlichen Diskurs führen sollen, wo wir argumentieren und agie­ren – genau in diesem Sinne miteinander um, wenn wir wirklich wollen, 
dass Gräben zugeschüttet werden, wenn es wirklich möglich sein soll, auch über große ideologische Grenzen hinweg Wege zu finden, um – und das halte 
ich für ganz besonders wichtig – den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes zu zeigen, dass es bei allen Unterschiedlichkeiten, bei allen heftigen Dis­kussionen immer Respekt voreinander und Respekt im Umgang miteinander gibt und dass wir eben gemeinsam zu unserer Bundesverfassung stehen. (Beifall 
bei der ÖVP sowie der Abg. Brandstötter [NEOS].)

Die konstituierende Sitzung ist auch deshalb so besonders, weil sie auch – wie schon ausgeführt – Anlass gibt, das Nationalratspräsidium neu zu wählen.

Gestatten Sie mir, dass ich die Gelegenheit wahrnehme, dem Mann, der gerade hinter mir sitzt und über die Geschäftsordnung des Nationalrates wacht, Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka, großen Dank – Dank und Anerken­nung für das, was du, Herr Präsident, geleistet hast – auszusprechen. Du 
hast tatsächlich dieses Haus vorbildlich geführt, und du hast vor allem etwas er­reicht, was für mich besonders ist: Es gab ein parteiübergreifendes Zusammenwirken, dass dieses historische Gebäude tatsächlich wieder in diesem hellen Glanz erstrahlt, wie es der Demokratie gebührt. Nationalrats­präsidentin Barbara Prammer hat diesen Weg begonnen, und du, 
Herr Präsident, hast ihn konsequent fortgesetzt. Dieses Haus, dieser Ort ist 
heute ein wahrhaft würdiges Symbol und Zeichen der Demokratie – und dafür, vor allem für diese historische Tat, ein großes Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, NEOS und Grünen.)

Als Klubobmann der Volkspartei darf ich natürlich auch für unseren National­ratspräsidentschaftskandidaten werben – Peter Haubner –, gleichzeitig 
hier aber auch ganz klar sagen, dass wir uns in der Fraktion der Volkspartei zu den Usancen und der Tradition dieses Hauses bekennen, dass es für uns tatsächlich so ist, dass die erste, also die stimmenstärkste Fraktion in diesem Haus das Vorschlagsrecht für den – ersten – Nationalratspräsidenten 
hat. Jetzt kommt aber wieder ein wichtiger Punkt zum Demokratieverständnis: Das ist so, das steht der stimmenstärksten Fraktion zu, aber das alleine 
ist eben nicht alles, wie Sie wissen, Herr Klubobmann. Es braucht dazu eben auch eine geheime Wahl – auch das ist Demokratie und der Würde 
dieses Hauses angemessen. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen sowie bei Abgeord­neten der NEOS.)

Damit hier aber keine Missverständnisse entstehen: Der Wahlvorschlag vonseiten der FPÖ ist für uns einer, den wir sehr ernst nehmen, den wir unter­stützen können. Dennoch ist es mir aber wichtig, für unseren Kandidaten 
für die Position des Zweiten Präsidenten, Peter Haubner, das Wort zu ergreifen, weil er ja nicht nur jetzt einfach als sogenannter Zweiter Präsident kandi­diert, sondern für 23 Jahre Erfahrung, Redlichkeit und Arbeiten für 
die Menschen in unserem Land – im besten Sinne der Werte und der Tradition unserer Bundesverfassung – steht.

Ja, es sind wieder herausfordernde Zeiten, und ja, das Präsidium wird wie 
immer in fordernden Zeiten gefordert sein, daher braucht es Redlichkeit, daher braucht es dieses beherzte Tun. Das – das kann ich versichern – wird 
Peter Haubner als Zweiter Nationalratspräsident auch leben, und daher werbe ich für seine Unterstützung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten 
der SPÖ.)

Frau Präsidentin, auch wir unterstützen vollinhaltlich den Vorschlag der SPÖ für Ihre Wahl zur Präsidentin. Sie haben in der Ausübung Ihres Amtes und 
Ihrer Funktion mehrfach bewiesen, dass das Gemeinsame vor dem Trennenden stehen kann, dass die Würde des Hauses, dass die Geschäftsordnung 
des Hauses wichtige Bindeglieder sind – daher werden wir als Fraktion der Volkspartei auch Ihre Kandidatur unterstützen.

Ich wünsche allen Mandatarinnen und Mandataren, den zukünftigen Präsiden­tinnen und Präsidenten dieses Hauses alles, alles Gute, ein fürsorgliches 
Wirken tatsächlich im Sinne der österreichischen Demokratie und tatsächlich im Sinne der österreichischen Wählerinnen und Wähler – und zwar aller Fraktionen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, 
NEOS und Grünen.)

13.14

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Andreas Babler. – Bitte sehr, Sie haben das Wort, Herr Klubobmann.

RN/9

13.14

Abgeordneter Andreas Babler, MSc (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Sehr geehrte Damen und Herren hier auf der 
Galerie und zu Hause vor Notebooks, TV-Geräten oder anderen Bildschirmen! Es erfüllt mich mit großer Freude, aber auch tiefer Ehrfurcht, heute hier 
im Hohen Haus vor Ihnen sprechen zu dürfen.

Ich möchte mich gleich zu Beginn meiner Rede an dieser Stelle bei allen ausgeschiedenen Mandatarinnen und Mandataren meiner Fraktion bedanken, die ich gestern auch noch mit persönlichen Worten verabschieden 
konnte, die hier in den letzten Jahren mit großer Leidenschaft und mit all ihrer Kraft die Werte und die Positionen der Sozialdemokratie vertreten und 
gelebt haben. – Vielen herzlichen Dank an alle, die heute noch zusehen und natürlich mit Spannung den Start dieser neuen Periode mitverfolgen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie bei Abgeordneten von NEOS und Grünen.)

Es gibt einen zweiten Punkt, der mich an diesem Tag sehr bewegt: Heute 
ist für mich gleichzeitig auch ein Tag des Abschieds, da ich nämlich mit heutiger Wirkung meine Funktion als Bürgermeister meiner geliebten Heimatstadt zurückgelegt habe – nach knapp 30 Jahren Tätigkeit in der Kommunalpolitik, im Gemeinderat meiner Stadt; über zehneinhalb Jahre davon habe ich als Bürgermeister mit ganzer Kraft und ganzer Liebe meine Heimatstadt mitprägen dürfen. Es waren 30 Jahre, die auch gezeigt haben, welche großen Auf­gabenstellungen auch für die Republik bestehen, die wir in meiner Stadt schon als große – eigentlich schon vor ihrer Zeit – Herausforderungen gehabt 
haben, nämlich die Deindustrialisierung, der wirtschaftliche Strukturwandel, die großen Fluchtbewegungen. All das sind Dinge, die speziell in jetziger Zeit 
auch Bedeutung für die gesamte Republik haben, die jetzt die großen Aufga­benstellungen in der Politik auf Bundesebene darstellen und die wir in 
unserer Stadt gut haben handeln können.

Wichtig sind aber mein politisches Verständnis und auch mein politischer Stil, den ich gepflegt habe. Eine Erfahrung davon möchte ich gerne auch in 
die Bundespolitik mitbringen, nämlich nachzudenken, Politik auf Augenhöhe zu formulieren, Respekt gegenüber Lebensrealitäten, den ganz individuellen Lebensrealitäten von Menschen erlebbar, spürbar zu machen, aber 
auch als großen Auftrag aus diesem Politikverständnis heraus Politik zu denken. All das möchte ich auch verstärkt in die Bundespolitik einbringen: 
Respekt vor Menschen, Politik auf Augenhöhe, Respekt vor individuellen Lebensrealitäten aller Menschen, die in diesem unserem Land leben. (Beifall bei der SPÖ.)

Darum möchte ich zu Beginn auch ein großes Versprechen geben, 
nämlich das Versprechen an all diejenigen Menschen, die unsere Sitzung heute mitverfolgen und die das Gefühl gehabt haben – und oft auch berechtigt haben –, dass ihre Lebensrealitäten in der Vergangenheit im politi­schen Geschäft zu wenig berücksichtigt worden sind, genau den beschriebenen Zugang wieder in den Vordergrund zu heben. Ich denke an Menschen mit Biografien wie der meinen, einem stolzen Kind einer Arbeiterfamilie, 
mit Lebensläufen wie jenen auch meiner Eltern. Ich möchte ihnen die Zuversicht geben, dass die Politik diesen zentralen Ansatz eines politischen Stils, einer politischen Denkweise wieder zum Grundprinzip ihres Handelns macht. Es geht darum, dass man auch die Gewissheit hat, Rahmenbedingungen dafür zu 
finden, sich mit seiner Leistung auch wieder etwas aufbauen zu 
können und dass es der nächsten Generation, den eigenen Kindern wieder ein Stück besser gehen kann.

Ich bin ein Kind der Siebzigerjahre, in denen Bruno Kreisky dieses 
Versprechen in die politische Wirklichkeit gebracht hat. Ich war in den Siebzi­gerjahren das erste Kind einer Generation, die von diesem Versprechen profitiert hat, das erste Kind – sozusagen pauschal gesehen, aber für mich ganz individuell –, das Möglichkeiten gehabt hat und schlussendlich auch 
voller Stolz heute hier stehen kann, dem es ein bisschen besser gegangen ist, da sich Leistung tatsächlich gelohnt hat und der nächsten Generation etwas aufgebaut und weitergegeben werden konnte, um deren Lebensbedingungen ein Stück weit besser und leichter zu gestalten.

Dieses Versprechen, Zuversicht zu geben, Optimismus zu geben und alles daran zu setzen, dass es der nächsten Generation in diesem Land, unseren 
eigenen Kindern wieder ein Stück besser geht, ist, glaube ich, das, was uns gemeinsam antreiben sollte. Das ist mein Politikverständnis. (Beifall bei der SPÖ.)

Bis jetzt wurde dieses Versprechen nicht spürbar; aus vielerlei Gründen 
ist dieses Versprechen nicht spürbar gewesen. Schauen wir auf die Ansätze im Bildungssystem: Da ist nicht das Vertrauen da, dass es umfassend gut aufgestellt ist. Wir sehen, was Menschen heute von Sicherheit und Schutz im sozialen Bereich denken, dass sie, wenn es um Gesundheitsversorgung, 
um Krankheitsfälle in den eigenen Familien geht, am Versprechen, dass sich et­was für sie selber und für die nächsten Generationen verbessert, zweifeln. Wenn die Menschen in diesem Land – zum Beispiel im Supermarkt – 
spüren, dass es schwierig geworden ist, mit dem Lohn für die eigene Leistung das Leben auch tatsächlich leichter und leistbar zu gestalten, dann ist 
dieses Versprechen für sie nicht spürbar. 

Das sind die Herausforderungen, mit denen sich eine künftige Regierung, mit denen wir alle hier im Hohen Haus uns beschäftigen müssen. Die Beto­nung liegt auf müssen, liebe Kolleginnen und Kollegen, denn wir als Abgeordnete sind das den Österreicherinnen und Österreichern und allen, die in unserem Land leben, einfach schuldig.

Menschen haben Rechte. Ich sage das ganz bewusst immer wieder: 
Menschen haben Rechte und sie sind keine Bittstellerinnen und Bittsteller. Sie haben ein Recht darauf, sich ein gutes Leben erarbeiten zu können, ein 
Recht auf exzellente Bildung, sie haben ein Recht auf Schutz und Sicherheit im umfassenden Sinn. Sie haben ein Recht auf Zuversicht, und es ist unsere 
große Pflicht, dafür zu sorgen. Um dieses Versprechen wieder zu geben, braucht es eine Politik der Zusammenarbeit, eine Politik, die verbindet, statt zu 
spalten, eine Politik, die sich uneingeschränkt zu den Grundpfeilern unserer Republik bekennt.

Dazu gehören für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten neben vielem anderen eine starke Demokratie als zentralster Grundpfeiler unserer 
Republik, der Schutz und die Förderung der Menschen- und Minderheiten­rechte, Freiheit und Unabhängigkeit der Medien als vierte Gewalt, der Respekt vor dem politischen Mitbewerber und vor divergierenden Meinungen, die gleichberechtigte Teilhabe und die Stärkung von Frauenrechten und – ganz klar gesagt – die klare Positionierung gegen Antisemitismus und 
Rechtsextremismus. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Oberhofer [NEOS].)

Diese Prinzipien sind nicht verhandelbar. Sie sind unser historischer Auftrag. Sie sind das Fundament, auf dem unser demokratisches, unser pluralistisches Zusammenleben beruht. Sie sind die Leitlinien, wenn es heute darum geht, die Weichen hier im Hohen Haus zu stellen und das Präsidium des National­rates zu wählen.

Bevor die 183 Abgeordneten über das zweithöchste Amt in unserer Republik entscheiden, lassen Sie mich ein paar Punkte festhalten: Für mich ist 
klar, dass der Nationalratspräsident im Namen des Parlamentarismus über alle politischen Grenzen hinweg vermitteln muss und den Ausgleich zu 
suchen hat. Für mich ist klar, dass der Nationalratspräsident das Ansehen und die Würde des Hohen Hauses hochhalten muss, ganz besonders bei repräsentativen Auftritten im Ausland. Für mich ist klar, dass der Nationalrats­präsident keine Berührungspunkte mit Rechtsextremen haben darf. 
(Beifall bei SPÖ und Grünen. – Rufe bei den Grünen: Ah! Ah!)

Es obliegt – in aller Deutlichkeit auch an den Klubobmann der Freiheitlichen Partei und an die Parlamentsfraktion gerichtet – dem Freiheitlichen 
Klub als größter Fraktion, das Vorschlagsrecht für das zweithöchste Amt im Staat wahrzunehmen. Gleichermaßen ist es das Recht jedes und jeder Abgeordneten, frei und in geheimer Wahl zu entscheiden, ob die vorgeschlagene Person die richtige für dieses verantwortungsvolle Amt ist. Respekt gegenüber allen Menschen, die in Österreich leben, Respekt 
vor Menschenrechten, unerschütterlicher Humanismus und Antifaschismus sind für mich zentrale Grundpfeiler unserer Demokratie. Ich werde diesen Grundprinzipien folgend und für Sie klar nachvollziehbar meine ganz klare per­sönliche Entscheidung bei der geheimen Wahl des – ersten – National­ratspräsidenten treffen.

Für die sozialdemokratische Fraktion kandidiert mit Doris Bures eine Persönlichkeit für das Amt der Dritten Nationalratspräsidentin, die zweifelsfrei bestens geeignet ist. Doris Bures ist erfahren, sie steht unverrückbar 
für ein Parlament, das zu jeder Zeit der Ort sein muss, an dem Demokratie vorgelebt wird. Doris Bures bringt alles mit, was es für das verantwortungsvolle Amt einer Dritten Nationalratspräsidentin braucht, nämlich enorme par­lamentarische Erfahrung, Kompetenz und Überparteilichkeit. Sie hat das Amt stets verbindend ausgeführt und genießt daher zu Recht große 
Anerkennung über parteipolitische Grenzen hinweg. Das ist Doris Bures, unser Vorschlag. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP, NEOS und Grünen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist unsere Pflicht als gewählte Ver­treterinnen und Vertreter, das Vertrauen in die Demokratie und ihre Insti­tutionen zu stärken. Es ist unsere Pflicht zum Wohle unseres Landes und der Menschen, die hier leben, die großen Herausforderungen zu meistern 
und die Lebensbedingungen zu verbessern. Gemeinsam können wir Österreich in eine bessere, gerechtere Zukunft führen, eine Zukunft voller Optimis­mus und Zuversicht. Der Grundbaustein dafür wird hier im Hohen Haus gelegt. Ich bin dazu bereit; wir als sozialdemokratische Parlamentsfraktion sind 
dazu bereit. Lassen Sie uns alle gemeinsam hier für Österreich 
arbeiten! – Vielen Dank. (Anhaltender Beifall bei der SPÖ.)

13.24

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist die Klubobfrau der NEOS, Frau Abgeordnete Meinl-Reisinger. – Bitte sehr.

RN/10

13.24

Abgeordnete Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS): Danke, Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werter Herr Bundespräsident! Werte Ehrengäste! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer hier oder wo auch immer Sie zuschauen! Es ist tatsächlich immer ein sehr berührender, ehrenvoller und erhabener 
Moment, hier bei der konstituierenden Sitzung sprechen zu dürfen. Das möchte ich schon in aller Klarheit sagen. Es ist ein bisschen wie am Schulanfang: 
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, und aus diesem Grund möchte ich heute ganz besonders herzlich alle neuen Abgeordneten begrüßen – 
und zwar nicht nur jene aus meiner Fraktion, sondern alle aus allen Fraktio­nen –, die zum ersten Mal hier im Haus sitzen. – Herzlich willkommen 
hier im Hohen Haus! (Beifall bei NEOS, ÖVP, SPÖ und Grünen sowie 
der Abgeordneten Kickl [FPÖ] und Kaniak [FPÖ].)

Ich habe mir gedacht, ich möchte die Sitzordnung hier im Haus ein bisschen erläutern, damit Sie sich auskennen, denn ich weiß nicht, ob es schon 
diskutiert wurde oder besprochen wurde: Die Sitzordnung hat sich ja durchaus verändert, nicht nur aufgrund der geänderten Größenverhältnisse, 
sondern es ist hier auch immer der Gedanke, dass die Fraktionen möglichst getrennt sitzen, sodass man diese nicht nur an den Tagen gut sieht, an denen sie Ansteckblumen oder irgendwelche Pins, die sie kennzeichnen, tragen. 
Das ist der Grund dafür, dass Werner Kogler und ich hier so einzeln in der ers­ten Reihe sitzen (Heiterkeit der Rednerin), und nicht, dass wir irgendwie 
schlimme Schüler waren. – Aber es ist ganz nett, Werner, wir schaffen das auf unseren Einzelplätzen da vorne. (Beifall bei NEOS, ÖVP, SPÖ und Grünen. – 
Abg. Kogler [Grüne] erhebt sich von seinem Sitzplatz, nimmt die auf 
seinem Tisch stehende Grünpflanze und stellt sie auf den Platz von Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]. Rufe bei Abgeordneten der Grünen: Oh! Oh!)

Erlauben Sie mir auch, wenn ich das darf, Folgendes zu sagen: Es ist ja vor elf Jahren gewesen, als ich das erste Mal hier ins Hohe Haus eingezogen 
bin, dass unsere Fraktion zum ersten Mal hier eingezogen ist, und nicht ohne Stolz möchte ich sagen, dass wir heute doppelt so viele Abgeordnete 
wie vor elf Jahren sind. Darauf bin ich sehr stolz. – Danke. (Beifall bei den NEOS.)

Wir diskutieren jetzt eine sehr wichtige Frage, nämlich die Wahl des – 
ersten – Nationalratspräsidenten, des Zweiten Nationalratspräsidenten und der – vermutlich – Dritten Nationalratspräsidentin. Glauben Sie mir – 
ich glaube, ich spreche im Namen aller –, es erreichen uns sehr viele Mails, Nachrichten und Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, von Institu­tionen, von Vereinen, teilweise natürlich mit Sorge, aber auch mit Input. Es ist völlig richtig, es ist mehrfach angesprochen worden, wir NEOS bekennen 
uns zu der Usance dieses Hauses, dass die stimmenstärkste Fraktion die Person für die Aufgabe und Funktion des – ersten – Nationalratspräsidenten, 
die zweitstärkste die Person für den Zweiten, die drittstärkste die Person für die Dritte Nationalratspräsidentin nominieren kann. 

Aber auch ich möchte noch einmal betonen, dass diese Usance, auch 
angesichts der Bedeutung einer geheimen Wahl, nicht einen Automatismus bedeutet, dass diese Person auch gewählt werden muss. Das hätte ich 
nicht herausgelesen, Herr Klubobmann (in Richtung Abg. Kickl [FPÖ]), weil das in Ihrer Rede so zum Ausdruck gekommen ist.

Ich möchte ausdrücklich Walter Rosenkranz dafür danken, dass er sich 
gestern die Zeit genommen hat, zu uns in den Klub zu kommen und unseren Abgeordneten Rede und Antwort zu stehen. Es obliegt mir nicht, allen 
anderen Klubs irgendwelche Tipps oder Ratschläge zu geben, aber wir machen das jetzt seit elf Jahren, und nicht jeder Präsident oder jede Präsidentin 
ist dieser Einladung gefolgt. 

Sie (in Richtung Abg. Rosenkranz [FPÖ]) sind gestern gekommen und wir haben – ich bitte darum, in einer vertraulichen Atmosphäre – durchaus wichtige 
Fragen stellen und vielleicht auch klären können; Fragen, die für uns wichtig sind, zum Beispiel – Nikolaus Scherak wird näher darauf eingehen; 
das ist wahrscheinlich das Wichtigste in dieser Funktion – die Frage zum Amtsverständnis in so einem Amt, das ja durchaus ein gerüttelt Maß nicht nur an persönlicher Integrität, sondern auch Überparteilichkeit und 
ein grundfestes demokratisches Verständnis erfordert. – Also danke dafür!

Ich möchte an dieser Stelle auch sagen, dass uns natürlich Mails erreicht haben, die eine gewisse Sorge zum Ausdruck bringen, was den Kampf gegen Antisemitismus, den Herr Präsident Sobotka sehr leidenschaftlich geführt hat, angeht. – Herr Präsident (in Richtung Präsident Sobotka), an dieser Stelle: 
Wir waren durchaus nicht immer einer Meinung, auch was Ihre Amtsführung angeht, aber in dieser Frage bin ich Ihnen zutiefst zu Dank verpflichtet, 
das haben Sie ausgezeichnet gemacht; Danke auch im Namen aller Menschen in Österreich. (Beifall bei NEOS, ÖVP, SPÖ und Grünen.)

Ich glaube, ich muss nicht betonen, wie sehr meine Fraktion dieses Thema hochhält und vor allem auch diese historische Verantwortung spürt, 
für den Schutz aller Jüdinnen und Juden – nicht nur, aber vor allem auch in Österreich – zu sorgen. Daher nehmen wir dieses Thema ernst, und 
das – bei aller Vertraulichkeit – ist natürlich auch eine der Fragen gewesen, die gestern besprochen wurden. 

Ich bin davon überzeugt, dass eine geheime Wahl eine geheime Wahl 
ist, und wie ich gesagt habe: Die Usance ist die Usance. So, wie wir Demokratie hochleben lassen, lassen wir NEOS aber auch bei geheimen Wahlen 
Demokratie hochleben. Wir Abgeordnete sind uns unserer Verantwortung bewusst. So, wie es bei jeder Wahl hier im Haus der Fall war, wird hier jeder und jede Abgeordnete von unserer Fraktion seinem, ihrem Gewissen folgen, 
und das ist auch gut so. (Die Rednerin blickt in Richtung ihrer Fraktion. – Beifall bei den NEOS.) – Gut (erheitert), das werden wir noch üben. 
(Allgemeine Heiterkeit)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, jetzt aber Scherz beiseite: Wir sind in sehr ernsten Zeiten, das ist auch schon angesprochen worden. Die Frage, 
wie wir Österreich wirtschaftlich wieder nach vorne bringen, wie wir 
dafür Sorge tragen können, dass die Arbeitsplätze gesichert sind, der Wohlstand erhalten bleibt, und wie wir damit auch das, was, glaube ich, Österreich 
und Europa ausmacht – einerseits freier Wettbewerb, aber andererseits auch soziale Verantwortung für die Zukunft, für zukünftige Generationen –, 
sichern können, ist eine große Herausforderung.

Wir sind in durchaus herausfordernden budgetären Zeiten, denen wir uns alle gemeinsam stellen müssen, und, ja, ich bin davon überzeugt, dass das 
nur geht – ohne jetzt wieder in Wahlkampfrhetorik zu verfallen –, wenn wir wirklich die Bereitschaft haben, kein Weiter-wie-bisher zu pflegen 
und ernsthafte Reformen anzugehen.

Ein allererster wichtiger Schritt ist es auf jeden Fall, das Vertrauen der Wäh­lerinnen und Wähler, der Bürgerinnen und Bürger Österreichs, aller 
Menschen, die in Österreich leben, auch ein Stück weit durch harte Arbeit, durch Ärmelhochkrempeln wiederzugewinnen.

Die Frage, in welcher Konstellation eine zukünftige Regierung dies 
tun wird, wird Gegenstand diverser Gespräche in den kommenden Wochen sein. Da schaue ich jetzt auch in Richtung der FPÖ und in Ihre Rich­tung, Herr Kickl. Ich gratuliere Ihnen und Ihrer Fraktion, dass Sie diese Wahl als Erster gewonnen haben. Sie sind die stimmenstärkste Partei hier im Haus. 
Ich habe auf die Usance auch schon hingewiesen, aber ich möchte 
den Bundespräsidenten zitieren: Bei der Nationalratswahl handelte es sich nicht um ein Rennen, bei dem der Erstplatzierte dann automatisch regiert.

Ich habe das auch schon gesagt, es ist nicht: The winner takes it all. Es 
ist die Frage, wie wir in einer Demokratie eine tragfähige Mehrheit zustande bringen, die dann auch hier im Hohen Haus entsprechend Gesetze 
zum Beschluss bringen kann – „niemand kann allein das ganze Volk für sich beanspruchen, niemand“, auch das hat der Herr Bundespräsident 
gesagt.

Ich möchte schon sagen, dass ich wegen der nahezu herablassenden Art, wie der Stimmenanzahl von Wählerinnen und Wählern anderer Fraktionen 
von Ihrer Seite (in Richtung FPÖ) oft begegnet wird, bisweilen ein bisschen irri­tiert bin. Sie sind die stimmenstärkste Fraktion, aber die 1,3 Millionen 
Wähler der ÖVP, die 450 000 Wähler der NEOS, die 400 000 Wähler der Grü­nen und auch die eine Million Wähler der SPÖ haben auch eine Meinung, 
die in einem demokratischen Spektrum Beachtung finden sollte, auf die auch Bedacht genommen werden sollte. Es entspräche einer demokratischen Gesinnung, sich das immer wieder vor Augen zu halten. (Beifall bei NEOS, ÖVP, SPÖ und Grünen.)

Wenn Sie es nicht schaffen, das notwendige Vertrauen aufzubauen, 
um eine stabile Mehrheit zu finden, dann frage ich mich, ob Sie nicht doch hin und wieder auch einmal vor Ihrer eigenen Tür kehren sollten. Ich sage 
das deshalb, weil ich folgende Sorge habe: Sie haben von der Spaltung unseres Landes und der Verantwortung, die wir haben, das Vertrauen wieder­zugewinnen, gesprochen. Wenn ich aber Mails von Menschen bekomme, die schreiben, es wird Krawalle auf der Straße geben, so bekomme ich die 
nicht von Anhängern der Grünen, die mir schreiben, wenn die Grünen nicht mehr in der Regierung sein werden, wird es Krawalle geben. Sie haben 
auch da eine Verantwortung. (Abg. Kickl [FPÖ]: Aber wer demonstriert jeden Don­nerstag?) – Schauen Sie, Sie können auch das ins Lächerliche ziehen. Sie 
haben auch da eine Verantwortung. (Abg. Kickl [FPÖ]: Aber wer demonstriert am Donnerstag immer?)

Meinungsfreiheit zu leben – so habe ich auch gestern Herrn Rosenkranz verstanden – bedeutet auch, andere Meinungen auszuhalten und nicht darauf zu reagieren, indem man vielleicht Menschen einen Anlass gibt oder 
dazu anstachelt, Krawalle auf den Straßen auszuführen, wenn diese Meinungen nicht der eigenen Meinung entsprechen. (Beifall bei NEOS und Grünen 
sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.) Wenn man Angst haben muss, in einem Land seine eigene Meinung auszudrücken, weil es sonst 
Krawalle gibt, dann ist die Meinungsfreiheit in Bedrängnis, dann ist die Demokratie in Gefahr. (Abg. Hafenecker [FPÖ): Besprechen Sie das 
mit den Grünen, bitte! – Abg. Kickl [FPÖ]: Die Omas gegen Rechts gehören nicht 
zu uns!)

Der Ball, eine Regierungsmehrheit zu finden, liegt nun bei Bundeskanzler 
Karl Nehammer, und das respektieren wir eindeutig. Schauen wir aber, was gemeinsam geht, denn der Ball, wie es in unserem Land weitergeht, 
liegt auch beim Gesetzgeber, bei uns 183 Abgeordneten hier. Ich bin davon überzeugt, dass in einer solchen Situation für uns alle die Frage im 
Mittelpunkt stehen sollte: Wie können wir gemeinsam einen guten Weg finden, unser Land wieder nach vorne zu bringen, gut in die Zukunft zu führen 
und vor allem das Vertrauen aller Menschen in Österreich wiederzugewinnen?

In diesem Sinne – fraktionsübergreifend –: Auf eine gute Zusammen­arbeit! (Beifall bei NEOS und ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

13.35

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Klubobmann Vizekanzler Kogler. – Bitte sehr.

RN/11

13.35

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Danke, Herr Vorsitzender! 
Herr Bundespräsident! Meine Damen und Herren, auch die, die auf anderen Ka­nälen zuschauen! Liebe Kollegen und Kolleginnen auf der Regierungsbank! 
Vor allem aber liebe Kolleg:innen Abgeordnete! Ich möchte bei dem, was gesagt wurde, jetzt einmal bei Beate Meinl-Reisinger anschließen. Auch ich gratu­liere allen neuen Abgeordneten, und mir ist völlig bewusst, dass ich hier in Ihre Richtung (in Richtung FPÖ) zu schauen habe. Ich mache das mit vollem 
Respekt davor, dass Sie kandidiert haben, dass Sie gewählt wurden, und ehrlich gesagt mehr noch mit vollem Respekt vor den Wählerinnen und Wählern, 
die Sie gewählt haben, den ich hier zum Ausdruck bringen möchte.

Das hier ist immerhin nicht nur der Nationalrat, sondern auch die Volksvertre­tung. Es heißt ja auch Nationalratswahl. Damit bin ich aber auch schon 
beim Punkt: Es heißt eben nicht Kanzlerwahl, und es hieß schon gar nicht Volkskanzlerwahl. Bis heute ist Herr Kickl die Bestimmungen der Bundesverfassung dazu schuldig geblieben. Wir haben ihn schon eingeladen, diese vorzuweisen. Aber nicht nur das: Es gibt eben auch nicht das 
eine Volk. Was soll das sein? (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Lindner [SPÖ].) Was ist dann mit diesen (in Richtung ÖVP, NEOS, Grünen und SPÖ weisend) Abgeordneten? Es gibt kein Einheitsvolk.

So viel Geschichtsbewusstsein sollten wir gerade in Österreich schon aufbringen, uns daran zu erinnern, dass die bittersten (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch [FPÖ]), die bösesten, die giftigsten, die undemokratischs­ten und die am meisten Gewalt auslösenden Parolen in unserer Geschichte (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Immer nur von den Grünen gekommen sind!) 
damit begonnen haben: Ein Volk! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.) Sie wissen, was danach kommt: Ein Volk, ein Reich, ein Führer!

Was haben wir von so einem Volk? (Abg. Amesbauer [FPÖ]: Ordnungsruf! Ord­nungsruf!) Was haben wir vor allem von so einem Volksbegriff? 
(Abg. Kickl [FPÖ): Aber Sie wissen schon, dass da eine Volkspartei sitzt, oder?) Sie müssen sich das eben auch vorhalten lassen, weil – bei allem Respekt; 
um Gottes Willen! – auch die Mehrheit – im Übrigen – der Abgeordneten hier diesen Respekt wohl auch verdient. (Abg. Kickl [FPÖ]: Ihr Koalitionspartner 
hat Volkspartei geheißen!)

Sehen Sie, ich kann sogar noch woanders anschließen, bevor Sie sich zu sehr aufregen, Herr Klubobmann Kickl: Sie haben davon gesprochen, was demokratische Traditionen sind. – Ja, da gibt es welche, die Stimmen gewonnen haben – ich gratuliere noch einmal dazu; es sind bei Ihnen (in Richtung 
FPÖ) ganz viele –, und wir haben Stimmen verloren (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Gut so!), auch das ist richtig, das kann ich anerkennen, das heißt aber 
nicht, dass ich mir den Blick trüben lasse. Es geht in der Demokratie immer noch um Mehrheiten. (Zwischenruf des Abg. Hafenecker [FPÖ].) Ich kann ja 
beginnen, mich umzuschauen, und mich auch wieder einmal dahin (in Richtung SPÖ) wenden. Das werde ich dann bei Gelegenheit, bei der Wahl des Präsidenten, ja ohnehin noch machen.

Ich will die feierliche Stimmung, die hier geherrscht hat, nicht grundsätzlich trüben, aber es hilft ja überhaupt nichts, wenn wir uns hier vor lauter Weihrauchkesselschwingen plötzlich selber vernebeln; so kann es nicht sein. (Beifall bei den Grünen.)

Jetzt sind hier die Abgeordneten einer Partei, die mit einem Parteiführer 
in den Wahlkampf gezogen ist, der in ihren Bierzelten behauptet hat, er setzt die Kollegen, die er jetzt hier umwerben will, auf die Fahndungslisten. 
Das haben Sie (in Richtung Abg. Kickl) doch gesagt. Welche Fahndungslisten waren das? Solche, mit denen Sie einen Regierungspartner suchen? 
Jetzt fahnden Sie, ja (Heiterkeit bei den Grünen sowie des Abg. Lindner [SPÖ]), nach einem Regierungspartner, aber das geht sich einfach nicht aus. 
(Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.) Das müssen Sie doch zur Kenntnis nehmen!

Nicht dass Ihnen das nicht durchgegangen wäre, Sie waren ja sehr 
erfolgreich damit. Ich halte das eh für bedenklich, aber wir müssen es akzep­tieren. Wir müssen aber auch die Konsequenzen ziehen und wieder einen klaren Blick haben und wieder klar Schiff machen, auch hier im Haus, im Zentrum 
der Demokratie (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Demokratie ist für Sie bedenklich? Wirk­lich?), im Zentrum der repräsentativen Demokratie; in diesem Begriff 
steckt ja schon sehr, sehr viel drinnen. Die Lage ist also nicht die eines Einheits­volkes, aber die Lage ist eindeutig, eindeutiger geht es überhaupt nicht. 

Alle anderen haben im Wahlkampf gesagt, dass sie mit Ihnen nicht können und nicht wollen – und zwar laut genug, deutlich genug und oft genug. Was 
wollen Sie? Die sind auch gewählt worden. Ich bitte Sie also, zusammenzuzäh­len und zusammenzurechnen! (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des 
Abg. Hafenecker [FPÖ].)

Diese umsichtige und im wahrsten Sinne des Wortes weitsichtige Übung hat der Herr Bundespräsident, der jetzt von mehreren Seiten auf Ihr Geheiß hin attackiert wird, gemacht. (Zwischenruf des Abg. Martin Graf [FPÖ].) Warum? – Weil er ja gesehen hat, dass bei weiteren Ehrenrunden und Regierungs­bildungsbeauftragungen nichts herauskommen kann. Wenn in dieser Aufgaben­stellung alles gilt, was gesagt und von allen betont wurde, dann ist es klar geworden: Hätte drei Wochen oder drei Monate sondiert werden sollen, damit man dann draufkommt und ergründet, dass man eigentlich jemanden, der Fahndungslisten ausruft, dann doch nicht zum Kanzler macht? – Ich glaube 
nein, und deshalb gilt auch dem Bundespräsidenten Dank, dass er diese 
Wege in dieser Weitsichtigkeit abgekürzt hat. Das halte ich für verantwor­tungsvolle Politik. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der 
NEOS. – Zwischenruf der Abg. Belakowitsch [FPÖ].)

Ich verstehe auch bei allem Respekt vor Landeshauptleuten nicht, dass es Zu­rufe aus dieser Ecke gibt. Die Landeshauptleute sollten sich vielleicht 
eher einmal darauf besinnen, dass bei ihnen Ähnliches gilt: Es sind nämlich auch dort Landtagswahlen, auch in der Bundes- und in den Landesverfas­sungen steht nichts von Landeshauptmannwahlen. (Zwischenrufe des Abg. Amesbauer [FPÖ] und des Abg. Hafenecker [FPÖ].) Es wäre vielleicht 
eine nützliche Übung, wenn sie sich dort besinnen wollten.

Nun zu den Usancen und Traditionen (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Da haben Sie ...!): Das ist auch eine Frage der Demokratie, ich gebe Ihnen recht. Ich möchte 
es ein bisschen hinterfragen, und ich sage Ihnen: Es stellen sich 
Fragen – abgesehen davon, dass Sie die leider allzu früh verstorbene Frau Kollegin Prammer oder auch Kollegin Glawischnig hier nicht gewählt 
haben (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Woher wollen Sie das wissen? Das ist eine ge­heime Wahl ...! – Ruf bei der FPÖ: Woher wissen Sie das? ... geheime Wahl!), 
das haben Sie nicht gemacht. Ich rege mich ja nicht einmal darüber auf, aber es ist nur ein weiterer Beweis Ihrer Inkonsistenz. Es ist Ihnen ja erlaubt, 
sie nicht zu wählen. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des Abg. Babler [SPÖ].)

Deshalb sage ich Ihnen, was das Problem ist, das da auf uns zukommt, 
wenn wir hier fragen müssen. Ich verhehle nicht, dass ich ein sehr gutes Ge­spräch mit Kollegen Rosenkranz in seiner Funktion als Volksanwalt gehabt habe, das ist noch gar nicht so lange her. Trotzdem stellen sich aber Fragen. 
Derselbe Herr Rosenkranz hat ja anlässlich der öffentlichen – wenn Sie so wol­len – Nominierung für dieses Amt vor ein paar Tagen erst gesagt, na ja, 
er macht das schon, weil er ja Parteisoldat ist. Ein Parteisoldat, okay. So, der Soldat welcher Partei soll hier der – erste – Präsident werden? – Der 
Soldat einer Partei, die immer weniger Grenzen zum offenen und modernsten Rechtsextremismus zieht, jenem der Identitären, die erst kürzlich einmal 
wieder dabei ertappt wurden, den Holocaust als geil zu bezeichnen (Zwischenru­fe des Abg. Amesbauer [FPÖ] und des Abg. Leichtfried [FPÖ]) und ein Srebrenica 2.0 herbeiwünschen, wo es einfach um nichts anderes gegangen ist, als dass 8 000 bosnische Burschen und Männer massakriert und ermor­det wurden – und Sie finden nicht einmal eine ausreichende Abgrenzung dazu. Ja das kann sich ja nicht ausgehen! Jedenfalls hoffe ich es – und ich werbe 
auch dafür. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Wenn diese Gruppe dann noch als erfrischend und charmant bezeichnet wird, dann weiß man ja, woher da der Wind weht. Deshalb bin ich der Meinung, 
dass sich das eben für dieses Amt an dieser Stelle nicht ausgehen 
kann. Ich werbe deshalb auch bei den anderen Fraktionen dafür, andere Personen an die Spitze dieses Hauses zu wählen, so wie wir das 
machen werden. Es heißt nämlich wirklich nicht umsonst, dass es sich hier um das zweithöchste Amt im Staate mit viel Macht in der Gesetzgebung 
handelt.

Deshalb empfehle ich den Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ, aber auch von den NEOS und von der ÖVP, dieser Tradition nicht zu folgen – 
denn es gibt keine Tradition, dass man hier einen europafeindlichen Vertreter an die Spitze wählt (Beifall bei den Grünen), außer die Tradition einer Partei, 
die diesen rechtsextremen Umtrieben jedenfalls nicht ausreichend entgegen­tritt. Diese Republik hat sich etwas anderes und, wie ich meine, etwas 
Besseres verdient. (Beifall bei den Grünen.)

13.43

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Präsi­dent Hofer.

RN/12

13.44

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ): Besten Dank, Herr Präsident! 
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf mich zu Beginn meiner Rede bei meinem Präsidentenkollegen Wolfgang Sobotka für die Zusammenar­beit bedanken – und ich wünsche dir vor allem, dass du ein bisschen mehr Zeit für deine Hobbys – für den Garten und für deine Musik – hast. Für deine Zukunft alles Gute! (Beifall bei FPÖ, ÖVP und Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Meine Damen und Herren, ich habe mir, als ich hier gesessen bin, wirk­lich überlegt, wie ich auf Werner Kogler antworten soll – es ist mir einfach nichts eingefallen. Werner, es tut mir wirklich leid, vielleicht haben 
wir irgendwann einmal Gelegenheit, darüber zu reden. Du warst früher ein auch ein bisschen witziger Redner. Man konnte mit dir auch irgendwann nach 
der Sitzung gut sprechen. Ich hoffe, das findet sich wieder ein. Es wäre schade, wenn du auf diesem Weg weitergehst. If in a hole, stop digging, heißt es immer – und das wäre der bessere Weg. (Beifall bei der FPÖ.)

Bitte erlauben Sie mir heute, weil es meine letzte Rede als Mitglied des Präsi­diums des Nationalrates ist, auch darauf einzugehen, was ich mir gedacht 
habe, als ich in diesem Hohen Haus begonnen habe, und was sich vielleicht vie­le denken werden, die heute zum erstem Mal hier sind oder wieder ange­lobt worden sind: Was war eigentlich der Grund, warum bin ich in 
die Politik gegangen? (Aus den Reihen der Abgeordneten ist eine Kinderstimme zu hören.)

Ich glaube, wir dürfen niemals diese Motivation, die uns in die Politik 
gebracht hat, vergessen. Das können Kinder sein – ich höre da gerade eine Kin­derstimme –, es können andere Gründe sein, aber am Ende des Tages ist 
es doch immer Österreich, warum wir in die Politik gegangen sind. 
Wenn ich ganz, ganz junge Menschen treffe, die in die Politik einsteigen wollen, und sie mich fragen, ob es irgendeinen Ratschlag gibt von jemandem, 
der schon weiße Haare hat, dann sage ich meistens, dass man bei den Dingen, die in der Politik wichtig sind, eine ganz bestimmte Reihenfolge einhalten 
soll.

Erstens: Es geht immer zuerst um Österreich. Es geht erst dann um die Partei, und es geht erst dann – drittens – um die eigene Karriere. Wer immer 
diese Reihenfolge verwechselt, wird in der Politik irgendwann scheitern. Das kann nicht gut gehen. Diese Reihenfolge ist dringend einzuhalten. Ich 
weiß, wir haben unterschiedliche Ideologien, aber jeder kämpft auf seine Art und Weise für unser Heimatland Österreich. (Beifall bei FPÖ und ÖVP 
sowie der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS].)

Ich darf jetzt vielleicht, obwohl es eine geheime Wahl ist, sagen, wem ich heute meine Stimme gebe und warum. Zunächst: Frau Präsidentin Doris Bures – 
wir sind immer noch per Sie, obwohl ich sagen möchte, dass ich immer das Ge­fühl habe, dass uns eine Freundschaft verbindet –, ich habe großen 
Respekt vor dem, was Sie in allen Funktionen geleistet haben. Sie sind eine Kennerin der Geschäftsordnung. Sie können sehr streitbar sein, wenn 
einmal etwas diesem Haus auch schaden könnte. Das haben wir erlebt, und das ist auch gut so. Und ich werde nie vergessen: Sie haben mir vor einiger 
Zeit, als ich Großvater geworden bin, ein Päckchen geschickt, da waren ein Strampler und ein bisschen Spielzeug drin, und Sie haben dazuge­schrieben: Jetzt haben Sie den schönsten Titel, den es gibt: Großvater. – Das vergesse ich Ihnen nicht, vielen Dank dafür! (Allgemeiner Beifall.)

Meine Stimme gehört auch Peter Haubner – nicht nur weil er nominiert worden ist, sondern auch weil ich ihn auch in der Zeit der gemeinsamen Koalition kennengelernt habe. Als Regierungskoordinator hatte ich auch mit vielen Man­dataren viel zu tun, und ich glaube einfach erstens, dass du es kannst. 
Ich habe dich auch im Präsidium erlebt, wenn wir beide einmal nicht einer Meinung waren. Das war ein Mal der Fall bei der Frage der Nutzung des Palais Epstein – und du hast mich überzeugt, dann waren wir beide deiner 
Meinung, weil es auch die richtige Meinung war. 
(Heiterkeit des Abg. Wöginger [ÖVP].)

Du bist außerdem jemand, der sich in der Wirtschaft wirklich gut auskennt, der auch aufgrund der politischen Funktionen weiß, wie Wirtschaft 
funktioniert – und ich glaube einfach, dass wir jetzt auf allen Ebenen auch Menschen brauchen, die wissen, wie Standortpolitik funktioniert, weil das aus meiner Überzeugung heraus etwas sein wird, was wir in den nächsten 
Jahren wirklich brauchen werden. Standortpolitik heißt eben, dass man nicht Arbeitnehmer und Arbeitgeber auseinanderdividiert: Die sind beide 
wichtig für den Standort und beide auch Teile einer gemeinsamen Arbeitswelt. Ich hoffe, dass du das auch in der neuen Funktion, die du ausüben wirst, 
immer ein bisschen im Auge haben wirst: Wie sieht es mit dem Standort Öster­reich aus? Für die neue Funktion – du wirst hoffentlich gewählt werden – wünsche ich dir alles Gute, meine Stimme hast du. (Beifall bei FPÖ, 
ÖVP und NEOS sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Über Walter Rosenkranz ist schon viel gesagt worden. Sein politischer Weg ist bekannt. Bemerkenswert ist aber, wie lange er im Gemeinderat tätig 
war – und, lieber Walter, ich weiß, was das bedeutet, wie viele Gespräche man als Gemeinderat führen muss, wie viele Kleinigkeiten auch abgehandelt 
werden, aber wie wichtig genau diese Ebene der politischen Tätigkeit ist. Du bist bei der Feuerwehr aktiv und setzt dich dort ein. Du bist ein – auch 
in der Koalition – erfahrener Klubobmann, und du bist als Volksan­walt mit breiter Mehrheit gewählt worden. Du warst auch dabei, als wir damals in der Koalition sichergestellt haben, dass Nachfahren der Opfer des Nationalsozialismus die Staatsbürgerschaft leichter erlangen können. Du bist auch ein begeisterter Musiker. – Herr Präsident, Sie sind ein begeister­ter Dirigent, er spielt aktiv. Wenn man Walter Rosenkranz an der Gitarre erlebt, dann wird aus dem Juristen, aus dem Politiker plötzlich ein völlig anderer Mensch. – Auch das ist etwas, was ich sehr an dir schätze: diese Feinsinnigkeit, diese Empathie und diesen Ehrgeiz, auch da das Beste zu geben. Ich 
hoffe, dass du eine breite Mehrheit bekommst. Du wirst das ganz, ganz groß­artig machen – und ich wünsche dir alles, alles Gute! (Beifall bei der FPÖ 
und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ganz zum Schluss möchte ich jeden daran erinnern: Wenn wir miteinander kämpfen, streiten – das gehört dazu im Parlament, sonst hätten wir 
keine eigene Meinung –, dann vergessen wir bitte niemals, dass das Gegenüber auch ein Mensch mit Familie, mit Freunden ist, dass man das Gegenüber 
auch verletzen kann und dass der andere Politiker, die andere Politikerin viel­leicht auch einen Rucksack zu tragen hat. Mancher Rucksack ist 
schwerer, ein anderer ist leichter. Wenn wir hier auch streiten – das braucht die Demokratie –, dann erinnern wir uns daran, dass wir es mit Menschen 
zu tun haben und dass diese Menschen auch Respekt verdienen. Das dürfen wir auch niemals vergessen, wenn wir miteinander arbeiten.

Ich darf mich noch bedanken: bei den Mitarbeitern der Parlamentsdirek­tion, bei meinen eigenen Mitarbeitern im Büro, die hervorragende Arbeit geleis­tet haben, bei meinem Parlamentsklub, der mich immer sehr unterstützt 
hat, bei dir, Herbert. Es ist immer schwierig, kann ich euch sagen, wenn es einen Wechsel an der Spitze einer Partei gibt, auch in den anderen Parteien 
weiß man das. Wir haben es aber geschafft, ganz, ganz schnell wieder zuein­ander zu finden und eine echte Freundschaft aufzubauen, und dafür 
bedanke ich mich bei dir.

Ihnen, meine Damen und Herren, wünsche ich alles, alles Gute – und ich freue mich, wenn ich dann vom Burgenland aus sehe, wie dieses Parlament 
weiter wirkt und arbeitet. Bitte kommen Sie mich irgendwann einmal im Bur­genland besuchen, es ist herrlich dort! (Heiterkeit bei der FPÖ.) Alles 
Gute! (Beifall bei FPÖ und ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, NEOS und Grünen.)

13.51

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist der geschäftsfüh­rende Klubobmann August Wöginger.

RN/13

13.52

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Vielen Dank, Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Zuallererst möchte ich allen Kolleginnen 
und Kollegen hier im Hohen Haus gratulieren: zur Wahl, zum Wiedereinzug, zum erstmaligen Einzug hier in das Hohe Haus!

Es ist immer ein besonderer Tag, wenn die Angelobung hier im National­rat stattfindet. Für mich ist es das siebente Mal in Folge, und ich möchte mich an dieser Stelle vor allem auch bei allen Wählerinnen und Wählern ganz 
herzlich bedanken, die das (beide Hände mit den Handflächen nach oben hebend) auf diese fünf Fraktionen aufgeteilt haben und ermöglicht haben – insbesondere den Wählerinnen und Wählern, die es mir ermöglicht haben, sie wieder mit einem Direktmandat aus dem Innviertel hier vertreten zu 
dürfen. Ich finde, wir haben eine wunderbare Demokratie, ich finde, wir leben auch in einem guten Land, und ich darf Sie alle hier auch seitens unserer Fraktion herzlich willkommen heißen.

Ich möchte mich aber auch bei all jenen bedanken, die in der letzten Legislatur­periode hier tätig waren. Die letzten fünf Jahre waren wahrlich keine 
einfachen Jahre, und ich möchte einfach meinen Respekt, Wertschätzung und Anerkennung für all jene zum Ausdruck bringen, die nicht mehr da sein 
können oder die selber gesagt haben, sie hören jetzt auf. Jedenfalls, glaube ich, gebührt auch ihnen heute ein Dankeschön im Rahmen dieser konstituie­renden Sitzung. (Beifall bei ÖVP und NEOS sowie bei Abgeordneten von FPÖ, SPÖ und Grünen.)

Dieser Ausgang der Wahl vom 29. September wird ja hier im Hohen 
Haus, im Nationalrat, abgebildet. Ich gratuliere natürlich all jenen, die dazuge­wonnen haben. Natürlich ist das Ergebnis voll und ganz anzuerkennen 
und zu respektieren. Die Wählerin und der Wähler haben immer recht, und wie die Kräfteverhältnisse verteilt werden, so werden sie verteilt.

Ich möchte aber schon auch den Aspekt, den Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger schon angesprochen hat, noch einmal etwas beleuchten: Es wurden 
rund 4,9 Millionen gültige Stimmen bei dieser Nationalratswahl abgegeben, und die stärkste Partei, die Freiheitliche Partei, hat 1,4 Millionen dieser 
Stimmen erhalten. Es haben sich aber 3,5 Millionen Wählerinnen und Wähler für andere Parteien entschieden – haben ihre Stimme einer anderen 
Fraktion gegeben. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Das wissen wir eh!) Das, glaube ich, muss man zum Ersten demokratiepolitisch so verstehen und zum Zweiten 
auch so akzeptieren.

Ich möchte ein Beispiel nennen, auch an die Freiheitliche Partei gerichtet: In der Vergangenheit hat es das schon gegeben, dass es zwar eine Bitte oder 
ein Ersuchen an den stimmenstärksten Parteiobmann gegeben hat, das dann aber nicht zustande gekommen ist – und genau die Partei, die heute 
eigentlich sagt, sie hält das für unredlich oder für nicht zielführend, ist damals in Regierungsverantwortung eingetreten. Das war nach der Nationalrats­wahl 1999. (Ruf bei der FPÖ: Da seids ihr vorher gescheitert mit der SPÖ, könnt ihr euch schon erinnern, oder? – Heiterkeit bei der FPÖ.) – Na ja, aber Entschul­digung, es ist doch genau das, was heute von eurer Seite kritisiert 
wird. (Abg. Kickl [FPÖ]: Aber erklär das - -! Abg. Hafenecker [FPÖ]: Aber einen Regierungsbildungsauftrag hat es gegeben an die stärkste Partei! – 
Abg. Kickl [FPÖ]: August!) Die SPÖ war damals stimmenstärkste Partei mit 33 Prozent. Wir beide waren de facto gleich stark mit 27 Prozent 
(Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Wir waren stärker! Auch damals waren wir stärker!), 415 Stimmen haben uns getrennt. Diese beiden Parteien haben dann 
eine Regierung gebildet, und die SPÖ als eine Partei, die 6 Prozent stärker war, ist in Opposition gegangen oder geschickt worden.

Man soll sich also nicht über etwas aufregen, an dem man vor 25 Jahren 
selbst fleißig mitgearbeitet hat (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Da hat es aber einen Regierungsbildungsauftrag an die SPÖ gegeben!) – und der heutige Klub­obmann, Parteichef Kickl, war damals meines Wissens stark am Werken im Ge­neralsekretariat. (Ruf bei der FPÖ: Hallo! Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Hast 
ein falsches Wissen!) Also daher: Man muss es schon aushalten – 
wenn man selbst einmal dabei war –, wenn man dieses Mal vielleicht nicht so gehört wird. Das gehört auch zur Demokratie. (Beifall bei ÖVP und SPÖ 
sowie bei Abgeordneten von NEOS und Grünen. – Abg. Kickl [FPÖ]: August, erklär das dem Stelzer, der Mikl und dem Drexler! Deine Landeshauptleute sehen 
das anders!)

Ich glaube, es ist schon wichtig, auch noch einmal Revue passieren zu lassen, was denn seit diesem Wahltag passiert ist: Der Herr Bundespräsident 
hat sich dazu entschieden, zu sagen, dass die Obleute der drei stimmenstärks­ten Parteien miteinander Gespräche führen sollen. (Abg. Amesbauer [FPÖ]: 
Aber keine Verhandlungen! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Ja, aber keine Verhandlun­gen!) Diese Gespräche haben stattgefunden, nur haben diese Gespräche 
eben auch zu keiner tragfähigen Mehrheit hier im Parlament geführt. (Ruf bei der FPÖ: Das habts ihr nicht wollen! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Das waren ja 
auch nur Gespräche!)

Das heißt, Herr Klubobmann Kickl, Sie haben es nicht zustande gebracht, eine tragfähige Mehrheit hier im Parlament abzubilden. Wenn man das nicht zusammenbringt, dann ist man vorerst einmal gescheitert. (Abg. Amesbauer [FPÖ]: Das habts ihr auch noch nicht, oder?) Das ist die Realität, meine 
sehr geehrten Damen und Herren! (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Und ihr habt eine tragfähige Regierung? Echt?) Daher hat der Herr Bundespräsident vor 
zwei Tagen dem Obmann der zweitstärksten Partei einen Auftrag gegeben (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Verlierer! Minus 11 Prozent!), nämlich Karl Nehammer
eine tragfähige Regierung zustande zu bringen. (Abg. Kickl [FPÖ]: Das klingt, wie wenn du das deinem Parteivorstand erklärst!) Das ist die gesamte 
Geschichte der letzten Tage, und die sollte man auch so benennen. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]. – 
Ruf bei der FPÖ: Viel Spaß beim Scheitern!)

Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten hier im neu gewählten Na­tionalrat noch viel zu diskutieren haben (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: … sei 
mal ehrlich!), aber heute geht es einmal um die Wahl der Präsidenten und der Präsidentin. (Abg. Amesbauer [FPÖ]: Ja, das wär’ eigentlich das Thema!) Ich möchte dazu auch kurz Stellung nehmen. Bevor ich das aber tue, ist es mir ein Anliegen, zwei Präsidenten zu danken.

Zum Ersten dir, lieber Norbert Hofer. Wir kennen uns seit vielen Jahren persönlich. Ich und wir – unsere Partei – haben deine Vorsitzführung stets ge­schätzt, wir haben dich bei den vielen Wahlgängen – du bist ein lang amtierender Dritter Präsident hier im Nationalrat – auch immer unterstützt (Abg. Kickl [FPÖ]: Außer bei der Bundespräsidentenwahl!), und wir waren 
mit deiner Vorsitzführung auch stets zufrieden. Ich bedanke mich bei dir auch für den kollegialen Umgang untereinander. Du hast zur Frau Präsidentin 
gesagt, es ist so wie eine Freundschaft, auch wenn man nicht per du ist. – Ich glaube, wir haben eine Freundschaft gepflegt, und ich hoffe, sie hält 
auch weiterhin. Wir wünschen dir alles Gute für deine weitere Tätigkeit im Burgenland, danke für deine Arbeit hier im Hohen Haus! (Beifall bei der 
ÖVP, bei Abgeordneten von FPÖ und SPÖ sowie der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS].)

Zum Zweiten möchte ich mich auch ganz, ganz herzlich beim jetzigen Präsidenten des Nationalrates bedanken. Wolfgang Sobotka ist jetzt fast sieben Jahre der – erste – Präsident hier im Hohen Haus, und ich möchte schon 
auch eine Lanze für ihn brechen. Er hat hier stets korrekt und überparteilich ge­arbeitet. Auch wenn das manche anders sehen (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: 
Geh? Ich hab’s nicht verstanden! Da muss er ja selber lachen!): Ich bin der Meinung, Wolfgang Sobotka hat die Vorsitzführung stets korrekt und überparteilich ausgeführt. (Beifall bei der ÖVP.)

Er hat einen umfassenden Einsatz für Kunst und Kultur und im Kampf gegen Antisemitismus gezeigt (Zwischenruf des Abg. Hafenecker [FPÖ]), und er 
hat den Umbau des Hauses so fertiggestellt, dass es heute, obwohl es ein altes, historisches Gebäude ist, zu einem der beliebtesten Besucherzentren 
für die Bevölkerung, für das Volk geworden ist, meine sehr geehrten Damen und Herren. Es sind seit Jänner des vergangenen Jahres rund eine Million Besucherinnen und Besucher hier im Haus gewesen. Ich habe noch keine einzige Besucherin und keinen einzigen Besucher gesehen oder getroffen, die oder der nicht gesagt hätte: Das ist wirklich ein tolles Haus, ich bin froh, 
dass ich es besuchen kann und dass ich da sein kann!

Lieber Herr Präsident, das ist ein ganz großer Verdienst auch von dir, und das möchte ich heute an deinem letzten Vorsitztag sagen. Ich und wir von 
der Volkspartei bedanken uns bei dir ganz, ganz herzlich für diese fast sieben Jahre Präsidentschaft hier im Nationalrat. (Beifall bei der ÖVP, bei Abge­ordneten der Grünen sowie der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS].)

Nun noch ein Wort zu den drei Präsidenten – ich habe das gestern auch medial bekannt gegeben –: Lieber Walter Rosenkranz, du wirst jedenfalls meine 
Stimme bekommen, und die Volkspartei wird dich aus meiner Sicht großteils unterstützen. Es ist aber eine geheime Wahl, die Abgeordneten 
entscheiden selber, wem sie ihre Stimme geben.

Wir haben in einer Koalitionsregierung miteinander gearbeitet, sind eineinhalb oder fast zwei Jahre hier auch sozusagen nebeneinander gegangen. Ich 
habe dich schätzen und kennengelernt. Ich weiß, dass du die Verfassung ein­hältst, ich weiß, dass du Handschlagqualität besitzt. Wir haben dich ja 
vor einigen Jahren hier im Hohen Haus auch als Volksanwalt mitgewählt, weil ich der Meinung bin, dass man dir dieses Amt anvertrauen kann.

Ich habe immer gesagt, es ist personenbezogen, und das meinen wir auch so. Du bist aber für uns ein Kandidat aus den freiheitlichen Reihen, der wähl­bar ist. Weil ich dich persönlich kenne, weil dich viele von uns kennen, legen wir dieses Amt sozusagen in deine Hände. Wir erwarten uns, dass die Usancen 
des Hauses eingehalten werden. Die kennt ein ehemaliger Klubobmann besser als manch anderer – das erwarten wir uns natürlich auch. Wir erwarten 
uns auch, dass der Kampf gegen Antisemitismus fortgesetzt wird und dass es auch einen sorgsamen Umgang mit den dementsprechenden Institutio­nen gibt. Das wollen wir von der Volkspartei dir auch mitgeben: Wir schätzen dich, wir werden dich unterstützen, aber diese Punkte fordern wir ein und 
erwarten wir uns auch von dir. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Meine Damen und Herren! Abschließend: Zum Zweiten Präsidenten 
brauche ich nicht viel zu sagen, der ist allseits bekannt, er ist 23 Jahre im Haus. Was ich als langjähriger Parlamentarier schon auch dazusage: Das ist 
etwas Besonderes, wenn man sehr lange dem Hohen Haus angehört, viele, viele Funktionen durchlebt und dann auch noch in das Präsidium gewählt wird.

Lieber Peter, in aller Verbundenheit, in aller Freundschaft: Du hast natürlich die volle Unterstützung. Ich werbe auch für ihn als Zweiten Präsidenten, 
er wird das toll machen. Ich habe eine große Freude, dass du dieses Amt – hoffentlich – auch bekleiden wirst. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von FPÖ und SPÖ.)

Nun zur Dritten Präsidentin: Liebe Frau Präsidentin Bures, Sie haben 
natürlich auch die Unterstützung des Klubs der Österreichischen Volkspartei. Wir schätzen Ihre Vorsitzführung, wir schätzen, wie Sie den Vorsitz 
führen, aber auch, wie Sie als Präsidentin hier im Haus tätig sind – und das über viele, viele Jahre. Wir kennen uns auch schon seit Jahrzehnten, daher 
gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass Sie dieses Amt der Dritten Prä­sidentin nicht genauso würdevoll ausführen werden, wie Sie es als – 
erste – Präsidentin und jetzt als Zweite Präsidentin ausgeführt haben. Es gibt im Übrigen ganz wenige Personen, denen zuteilwird, dass sie alle drei 
Positionen hier ausüben dürfen. In diesem Sinne: Unsere Unterstützung haben Sie.

Ich hoffe und gehe davon aus, dass wir eine gute Legislaturperiode hier 
im Hohen Haus haben werden, und darf noch einmal allen ganz herzlich gratu­lieren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.02

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist der stellvertretende Klubobmann Philip Kucher. – Bitte sehr.

RN/14

14.03

Abgeordneter Philip Kucher (SPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Hohes Haus! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Familienangehörige! Liebe 
Freunde, die heute hier sind! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich sage es ganz offen: Es ist nicht das erste Mal, dass ich hier stehe und die Ehre 
habe, hier angelobt zu werden. Sie alle haben das vielleicht auch schon bei der Begrüßung gespürt: Es ist schon ein ganz besonderer Moment.

Ich darf vielleicht unter den wachsamen Augen des ehemaligen Nationalrats­präsidenten Khol – (in Richtung Galerie weisend) du verzeihst diesen 
Vergleich – den Vergleich bringen: Das hat schon ein bisschen etwas vom ersten Schultag. Man ist ein bisschen nervös, weiß nicht, was einen erwartet, 
wie die neuen Kolleginnen und Kollegen sein werden, ob vielleicht 
neue, auch unverhoffte Freundschaften entstehen werden.

Es gibt aber doch ein paar Unterschiede, die wir, glaube ich, alle erlebt 
haben: Man kommt in den Saal nicht durch die Aula, sondern durch die Säulen­halle, anstelle von Schultüten bekommen wir alle die Geschäftsordnung 
zum Lernen, anstelle der Klassensprecher gibt es die Klubobleute, und statt Klassenbucheinträgen bekommt man unter Umständen Ordnungsrufe.

Ich weiß nicht, ob andere Kolleginnen und Kollegen hier einen besseren Orien­tierungssinn haben, aber es ist gar nicht so leicht, sich hier in diesem 
Haus zurechtzufinden, das kann eine Weile dauern. Wenn wir beim Vergleich mit der Schule sind: Mich persönlich erinnert es schon auch ein biss­chen an Harry Potter und Hogwarts (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPÖ), weil man sozusagen das Gefühl hat, egal welche Treppe man raufgeht, man 
kommt immer woanders raus, als man reingegangen ist. (Allgemeine Heiterkeit.) Aber keine Sorge, nach elf Jahren kann ich sagen, das legt sich mit der 
Zeit und irgendwann findet man sich auch hier zurecht. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von FPÖ und ÖVP.)

Wir haben heute schon darüber gesprochen: Wir respektieren als Sozialdemokratie selbstverständlich das Wahlergebnis und damit auch die Usance, dass es in diesem Haus ein Vorschlagsrecht aller Parteien 
gibt, nach Fraktionsstärke Nationalratspräsidenten zu wählen. Ich glaube, alles andere wäre demokratiepolitisch mehr als fragwürdig. Es könnten sich Regierungsmehrheiten völlig willkürlich alle Nationalratspräsidenten gegenseitig ausmachen – also diese ungeschriebenen Gesetze machen schon Sinn.

Ich bin als Sozialdemokrat natürlich etwas befangen, aber man kann sagen, dass wir uns mit Doris Bures – die eine exzellente Präsidentin war und das, 
glaube ich, auch unter Beweis stellen konnte – vielleicht etwas leichter tun, sie vorzuschlagen, denn alle anderen Kandidaten brauchen natürlich so 
etwas wie ein Vorschussvertrauen, und wir müssen dieses Vertrauen vorab ge­ben, bevor wir heute in geheimer Wahl entscheiden.

Zu Peter Haubner – Präsident Sobotka ist vielleicht gut aufgelegt und 
wird mir verzeihen, dass ich da jetzt Geheimnisse ausplaudere –: Er ist ein biss­chen der Mann für die heiklen Fälle hier in diesem Hohen Haus. Er hat es geschafft, in der Präsidiale eine heikle Frage zur Hausordnung des Parlaments, die mehr als ein Jahr lang im Kreis geschoben worden ist und zu der es 
keine Lösung gegeben hat, über das Wochenende auszuverhandeln. Ich habe schon damals das Gefühl gehabt, dass dich entweder der Außenminister 
in den diplomatischen Dienst holt oder die ÖVP dein Verhandlungsgeschick erkennt. Du hast das damals exzellent gemacht. Das Haus wird das 
auch brauchen.

Also vorab, vorbehaltlich der Abstimmung, allen zu Wählenden alles Gute für die Aufgaben in den kommenden Jahren!

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Rückblickend zwei Gedanken: 
Wenn man von außen kommt, glaubt man, ein Wahlkampf ist eine sehr brutale Zeit. Wir alle haben aber in dieser Wahlbewegung auch unzählige 
Menschen kennengelernt, haben Schicksale erfahren, die uns, glaube ich, nachdenklich machen und auch prägen und durch die man vielleicht 
auch draufkommt, dass wir in vielen Punkten einfach aufgefordert sind, noch stärker zu arbeiten: ob es die Teuerung ist oder der Gesundheitsbereich, 
der deutlich schlechter geworden ist, ob es die Klimakrise ist, auf 
die es Antworten braucht, unser Standort Österreich, steigende Arbeitslosigkeit. Große Herausforderungen brauchen auch große gemeinsame Lösungen 
über alle Parteigrenzen hinweg.

Deswegen ist es mir persönlich so wichtig, das heute hier auch zu sagen, denn wir alle vergessen vielleicht oft im Tagesgeschäft, dass es wichtig ist, 
dass wir alle gemeinsam versuchen, uns diesen gegenseitigen Respekt über alle Parteigrenzen hinweg zu bewahren. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeord­neten von ÖVP, NEOS und Grünen.)

Jeder von uns möchte aus der eigenen Überzeugung heraus das Beste, und ja, es gibt unterschiedliche Überzeugungen, was das Beste ist. Um es ein­fach zu sagen: Ich glaube, dass es wichtig sein muss, dass wir hart in der Sache diskutieren können, aber nach jeder auch noch so hitzigen Debatte 
rausgehen, uns gegenseitig in die Augen sehen können und vielleicht dann auch bei einem Kaffee oder einem Glaserl Fanta die Möglichkeit haben, mitein­ander respektvoll den Austausch zu pflegen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS.)

14.07

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Klubobmannstellvertreter Scherak.

RN/15

14.07

Abgeordneter Dr. Nikolaus Scherak, MA (NEOS): Vielen Dank, Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Ich glaube, 
dass es in der Debatte einmal grundsätzlich wichtig ist, dass wir uns darauf einigen, worüber wir reden. Wir reden nämlich in allererster Linie bei der Wahl der drei Präsidenten über § 5 der Geschäftsordnung des Nationalrates.

Der sieht vor, dass nach der Angelobung der Nationalrat aus seiner 
Mitte den Präsidenten, den Zweiten Präsidenten und den Dritten Präsidenten oder die Dritte Präsidentin wählt. – Nicht mehr steht da drinnen. Es gibt 
aber – das haben wir hier schon gehört – entsprechende Usancen im Haus. Die­se Usancen sehen vor, dass die drei stimmenstärksten Parteien ein Vor­schlagsrecht haben, wen sie für dieses Amt – für das Nationalratspräsidium – nominieren.

Ich bin aber der Meinung, dass es schon auch darum geht, dass diese Parteien in der Verantwortung sind, jemanden zu nominieren, der diesem Amt 
gewachsen ist, der ein entsprechendes Amtsverständnis mitbringt, der auch entsprechende Erfahrung als Parlamentarier, als Parlamentarierin mit­bringt, der die persönliche Integrität mitbringt und der vor allem die Fähigkeit mitbringt, dieses Amt überparteiisch auszuüben.

Jetzt kann man natürlich dieses Vorschlagsrecht infrage stellen. Man 
muss aber auch dazusagen, dass man damit gleichzeitig viele andere Usancen hier im Haus infrage stellt. Viele, also eigentlich massenhaft Gesetze 
regeln unser Zusammenleben, unsere Zusammenarbeit hier – in erster Linie die Geschäftsordnung des Nationalrates –, aber es gibt ungefähr gleich 
viele ungeschriebene Gesetze – die angesprochenen Usancen –, die seit vielen, vielen Jahren Garant dafür sind, dass dieses Haus grundsätzlich funktioniert.

Es handelt sich dabei um eine jahrzehntelang eingeübte Praxis, die 
darauf ausgelegt ist, insbesondere in Verfahrensfragen den größtmöglichen Konsens unter den Fraktionen herzustellen. So ist es beispielsweise 
bei der Wahl von Ausschussvorsitzenden so, dass die Geschäftsordnung eigentlich nur vorsieht, dass die mit Mehrheit gewählt werden. Das heißt, es könnte eine parlamentarische Mehrheit alle Ausschüsse so besetzen, 
wie sie das will, aber es ist gut geübte Praxis, dass mit einem ausgeklügelten System alle Fraktionen entsprechend ihrer Stärke Ausschussvorsitze übernehmen.

Das ist sehr wichtig, weil Ausschussvorsitzende extrem starke Rechte und auch extrem große Macht haben. Zum Beispiel könnte ein Ausschussvorsitzen­der zu jeder Zeit eine Ausschusssitzung einberufen, aber zum Glück ist es gut geübte Praxis, dass das nicht gemacht wird und dass man bei der Termin­findung auf den Konsens aller Fraktionen schaut. Termine von Sondersitzungen werden nach der Geschäftsordnung vom Präsidenten festgelegt. Entspre­chend den Usancen und entsprechend den Beschlüssen der Präsidialkonferenz ist es aber so, dass die Terminwünsche der einbringenden Fraktion 
besonders berücksichtigt werden.

Das Budget des Parlaments und der Stellenplan, der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft, wird entsprechend den Usancen eigentlich im Kon­sens mit dem Zweiten Präsidenten und der Dritten Präsidentin erstellt. Das ist auch der Grund, warum das Budget des Parlaments über viele, viele 
Jahre hinweg einstimmig beschlossen wurde – in den letzten Jahren leider nicht. Ich glaube, es wäre an der Zeit, dass man wieder versucht, Konsens unter 
den Präsidenten und damit auch hier im Haus herzustellen.

Es prägen nicht nur diese Usancen das Haus, sondern es prägen natürlich auch Nationalratspräsidenten mit ihrer Arbeit das Selbstverständnis des 
Parlaments – das entweder ein selbstbewusstes Parlament sein oder als ver­längerte Werkbank der Bundesregierung dienen kann. Ein selbstbe­wusstes Parlament hat zum Beispiel genügend Ressourcen für einen Budget­dienst, hat genügend Ressourcen für einen Rechts- und Legislativdienst, 
zu dem alle Fraktionen gehen können und bei dem sie Gutachten in Auftrag geben können. Ein selbstbewusstes Parlament hat auch genügend 
Ressourcen für die einzelnen Abgeordneten, damit diese auch entsprechend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anstellen können.

Ein Präsident prägt das Haus auch durch die Art, wie er damit umgeht, 
wenn parlamentarische Anfragen von Abgeordneten – seien sie schriftlich oder in Dringlichen Anfragen – unzureichend oder, wie manchmal, auch ein­fach gar nicht beantwortet werden. Ein Präsident prägt das Haus natürlich auch in der Frage, wie er damit umgeht, wenn Minister:innen teilweise gar 
keine Zeit dafür finden, dem Nationalrat zur Verfügung zu stehen, selbst dann nicht, wenn es eigene Regierungsvorlagen sind, die hier behandelt werden.

Es kommt auch darauf an, wie sich ein Präsident verhält – und das ist leider schlecht geübte Praxis –, wenn Abänderungsanträge in letzter Sekunde eingebracht werden und man dann 4 Minuten Zeit hat, um 20 Seiten zu lesen, und sich selbst eine Meinung darüber bilden soll, was da drinnen steht. 
Es geht auch darum, wie ein Präsident auf so etwas reagiert.

Es ist auch relevant, wie ein Präsident auf Begutachtungsfristen und deren Ein­haltung reagiert. Das ist zwar an und für sich eine Materie der Bundesre­gierung – dort gibt es Empfehlungen –, aber ich sage es Ihnen ganz ehrlich: Es hält sich so gut wie nie jemand daran, und das führt dazu, dass wir 
Gesetze nach zehn Tagen Begutachtung hier ins Haus bekommen und darüber entscheiden sollen und insbesondere die Zivilgesellschaft keine 
Möglichkeit hat, sich dazu eine Meinung zu bilden und mitzudiskutieren.

Es geht auch darum, wie überparteilich ein Präsident bei seiner Sitzungsführung ist und ob er es schafft, die Würde des Hauses einzumahnen und auch zu wahren. Die Überparteilichkeit ist insbesondere in Untersuchungsausschüssen sehr relevant. Das Gesetz sieht ja im Übrigen genau deswegen den Nationalratspräsidenten, den Zweiten Nationalratspräsidenten und die Dritte Nationalratspräsidentin in der Vorsitzführung des Untersuchungs­ausschusses vor: weil man davon ausgeht, dass er oder sie besonders über­parteilich agiert und parteipolitische Überlegungen außen vor lässt.

Relevant ist in diesem Zusammenhang übrigens auch die Frage, wie man mit einer etwaigen Befangenheit im Untersuchungsausschuss umgeht. 
Es mag ja sein, dass manche Untersuchungsgegenstände etwas mit der eigenen Partei oder vielleicht sogar mit der eigenen Person zu tun haben, und dementsprechend ist es sehr relevant, wie im Zusammenhang damit das Ver­ständnis von Befangenheit ist, weil die Befangenheit des Präsidenten 
natürlich dem Haus schadet, dem Amt schadet und damit dem Parlament insgesamt schadet. In diesem Zusammenhang sieht die Geschäftsordnung aber auch etwas Großartiges vor, nämlich dass sich ein überparteilicher Prä­sident in der Vorsitzführung im Untersuchungsausschuss durch den Zweiten Präsidenten oder die Dritte Präsidentin vertreten lassen kann. Beide 
wählen wir ja heute auch, und für beide gelten natürlich die gleichen Anforde­rungen – wie ich vorhin ausgeführt habe –, die für einen Präsidenten 
des Nationalrates gelten.

Ich kann Ihnen am Schluss meiner Ausführungen nur noch eine Sache mitgeben: Die Entscheidung, die Sie heute fällen, werden Sie die nächsten Jahre 
nicht wieder rückgängig machen können. Sie können den Präsidenten, wenn Sie nachher draufkommen, dass Sie unzufrieden sind und er Ihren Ansprüchen 
nicht genügt, nicht wieder abwählen, und das, wie ich meine, aus gutem Grund: Gerade die Tatsache, dass ein Präsident nicht die Sorge haben muss, 
dass er von einer parlamentarischen Mehrheit abgewählt werden kann, führt dazu, dass ein Präsident, eine Präsidentin sein oder ihr Amt überpartei­lich ausüben kann, ohne die Sorge zu haben, abgewählt zu werden. Damit kann er oder sie auch die Interessen der parlamentarischen Minderheit vertei­digen und sie schützen.

In diesem Sinne kann ich Ihnen nur mitgeben: Entscheiden Sie entsprechend Ihrem freien Mandat, und entscheiden Sie vor allem weise, gewissenhaft 
und gut überlegt, wen Sie heute wählen! (Beifall bei den NEOS sowie der Abge­ordneten Bures [SPÖ] und Holzleitner [SPÖ].)

14.15

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Gewessler. – Bitte.

RN/16

14.15

Abgeordnete Leonore Gewessler, BA (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist mir tatsächlich eine sehr, sehr große Ehre, heute als Abgeordnete hier vor Ihnen zu stehen und zu sprechen – fünf Jahre, nachdem ich das erste Mal ange­lobt worden bin, fast auf den Tag genau –, aber es geht heute nicht um mich, sondern es geht um die Menschen in unserem Land, die uns in diese 
Rolle gewählt haben, für die wir hier sitzen, für die wir hier arbeiten, die wir hier vertreten.

Es geht im Nationalrat also um ganz Konkretes: um die Mutter, die sich wünscht, dass ihr Kind sicher und gut behütet aufwachsen darf, um den Land­wirt, der sich Sorgen darüber macht, wie er in fünf Jahren auf seinen vertrockneten Feldern noch ernten kann, wie er seinen Lebensunterhalt be­streiten wird, um all die Menschen, die mit Fug und Recht wollen, 
dass sie frohen Mutes in die Zukunft, dass sie frohen Mutes auf ihre Heimat schauen können. Es geht also um die Menschen in unserem Land, die 
sich Sorgen machen, Sorgen um ein intaktes Klima, um eine intakte Natur, aber ja, auch Sorgen um unsere Demokratie.

Ja, es ist schon vielfach gefallen: Es gibt die Usance des Vorschlagsrechts 
der stimmenstärksten Partei für die Position des Präsidenten des Nationalrates. Wir alle wurden heute aber auf ein freies Mandat angelobt, und nach – 
wie es Niki Scherak gerade gesagt hat – einer gewissenhaften und umfassenden Überlegung kann ich hier mit Sicherheit sagen, dass es mir unmöglich ist, 
einen Vertreter einer Partei zu wählen, die sich vom Rechtsextremismus nicht anständig abgrenzt, die sich von den Identitären nicht anständig 
abgrenzt – stattdessen ihre Wordings übernimmt –, die Viktor Orbán als Vorbild nimmt, der jetzt über Jahre hinweg Schritt für Schritt die Demokratie 
in unserem Nachbarland Ungarn ausgehöhlt hat. (Beifall bei den Grünen.)

Es macht mich zuversichtlich, dass ich weiß, dass ich das nicht nur für mich per­sönlich sage, sondern eine Fraktion mit mir in dieser bestimmten und 
klaren Haltung habe. Ich darf Sie alle nur daran erinnern – auch das ist gerade gefallen –: Das ist eine Entscheidung, die wir nicht rückgängig machen 
können (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Viele andere auch nicht!), aus gutem Grund, aber umso wichtiger ist es, dass wir heute eine gute Entscheidung 
treffen. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Sie sind rückgängig gemacht worden!)

Ich möchte aber noch auf einen anderen Aspekt eingehen: auf die Arbeit dieses Hauses als gesetzgebende Körperschaft. Die letzten Jahre waren nicht 
immer einfach. Es gab viele Krisen (Abg. Belakowitsch [FPÖ] und Abg. Hafenecker [FPÖ]: Weil Sie in der Regierung waren!), vieles ist aber auch weitergegan­gen. Wenn die Mutter, von der ich vorhin gesprochen habe, heute auf die Ent­wicklung unseres Klimas schaut, dann wird sie vielleicht zum ersten Mal 
seit Langem wieder das Gefühl haben: Ja, die Krise können wir noch abwenden, wir können den Kampf gegen die Klimakrise gewinnen und unsere Ziele erreichen!

Der Landwirt, von dem ich vorhin gesprochen habe, ist vielleicht mittlerweile Energiewirt geworden, produziert seine Energie selbst am eigenen Dach. 
Viele Menschen haben mit dem Klimaticket ein Stück Freiheit in der persönlichen Mobilität gewonnen. Andere können sich darüber freuen, dass wir der Natur in den Nationalparks mehr Raum gegeben haben.

Jede dieser Verbesserungen ist gut (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Viele können 
sich das Autofahren nicht mehr leisten!), jede dieser Verbesserungen ist wichtig, aber hinter all diesen Geschichten steckt auch ein Auftrag an uns alle 
hier im Hohen Haus: Wir sind nicht fertig, wir müssen weiterarbeiten, und vor allem können wir uns dabei keinen Tag Verzögerung und keinen Tag Mut­losigkeit leisten, denn ich will auch, dass das Kind dieser Mutter keine Angst vor der Zukunft haben muss, weil es eben sieht, dass wir den Kampf gegen 
die Klimakrise ernst nehmen, dass wir Schritt für Schritt vorankommen. Ich will, dass der Landwirt im Spätsommer eine Ernte hat und sich nicht vor 
Unwettern und schrecklichen Überschwemmungen fürchten muss, weil wir gelernt haben, dass Wirtschaften nur im Einklang mit der und nicht 
gegen die Natur Erfolg hat. (Beifall bei den Grünen.)

All das hat eben auch mit uns hier zu tun, mit unseren Entscheidungen hier im Hohen Haus, denn hier werden die Gesetze gemacht, die sich die 
Menschen in diesem Land von uns erwarten, die Gesetze, die dann tatsächlich für Verbesserungen sorgen, zum Beispiel für verbindlichen Bodenschutz, 
dafür, dass wir tatsächlich auf Äcker und Felder aufpassen, für Regeln zum Schutz unserer Umwelt, damit die Natur ein bisschen Raum zum Entfal­ten hat, für die nächsten Schritte in der Energiewende – all das braucht es, und es ist noch viel zu tun.

Manches ist noch offen – wer in Zukunft auf der Regierungsbank sitzt, 
wer Oppositionsarbeit macht (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Tagesordnungspunkt ist Wahl des Nationalratspräsidenten, Frau Kollegin!) –, aber eines ist klar: 
Der Schutz unserer Heimat ist keine parteipolitische Angelegenheit, der Wunsch nach einer guten Zukunft sollte uns einen, uns alle.

Wenn uns das gelingt und wenn wir uns das vor Augen halten, dann kann in den nächsten fünf Jahren viel gelingen, vor allem wenn das, was heute hier beschworen wird, nämlich der Respekt voreinander, auch tatsächlich in den nächsten fünf Jahren zum Tragen kommt. – Herzlichen Dank. 
(Beifall bei den Grünen. – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Komplette Themenverfehlung!)

14.20

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fürst. – Bitte, bei Ihnen steht das Wort.

RN/17

14.20

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (FPÖ): Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich nehme die konstituierende Sitzung zum Anlass, daran zu 
erinnern, dass wir hier ein ganz besonderes Privileg genießen: Als Mitglieder dieses Hauses und indem wir Teil des parlamentarischen Prozesses sind, 
sind wir wirklich unserem Land verpflichtet.

Wir müssen daran erinnern, welche Ehre es ist, dass wir uns als Volks­vertreter bezeichnen können, denn jeder Einzelne von uns vertritt die Interes­sen der österreichischen Bevölkerung. Mit Verlaub, Herr Bundespräsident: 
Mit dieser Bezeichnung nehmen wir nicht das ganze Volk in Geiselhaft, 
wir sprechen nicht für das gesamte Volk oder maßen uns das an, sondern wir versuchen, dessen Interessen möglichst gut zu vertreten. 
(Beifall bei der FPÖ.)

Wenn auch Ihr langjähriger Weggefährte Werner Kogler hier Probleme mit dem Wort Volk hat – was ist denn das Volk überhaupt, fragt er sich –: Ja, damit 
hat er gesagt, er ist kein Volksvertreter, das hat natürlich auch eine tiefe Richtigkeit. (Beifall bei der FPÖ.)

Zum Tagesordnungspunkt: Wir wählen heute das Nationalratspräsidium, beste­hend aus den drei Präsidenten, vorgeschlagen von den drei stimmen­stärksten Fraktionen. Diese drei Persönlichkeiten bilden eine Brücke zwischen uns allen und verbinden uns. Mit großer Freude und Überzeugung 
schlagen wir als Freiheitliche Partei Dr. Walter Rosenkranz vor, und wir akzep­tieren die beiden Vorschläge von ÖVP und SPÖ, und zwar ohne weitere unsachliche, moralisierende Kommentare – nicht weil uns keine einfallen, son­dern weil wir die Personalhoheit der anderen Parteien akzeptieren 
(Beifall bei der FPÖ) und weil wir uns an sämtliche demokratische Spielregeln halten, obwohl uns in der Vergangenheit – und derzeit wieder – 
gehäuft vorgeworfen wird, dass wir uns an diese Spielregeln nicht halten würden – natürlich stets ohne Nachweise, da es diese nicht gibt.

Vor bald vier Wochen haben wir eine Nationalratswahl geschlagen, am 29.9. Die Machtverhältnisse sind verrutscht, mehr, als es dem einen oder anderen 
lieb ist beziehungsweise er wahrhaben will. Die Unzufriedenheit, der Frust, der Widerwille der Bevölkerung haben sich Luft gemacht wie in einem Vulkan, allerdings ist in einer Demokratie eine Wahl immer ein friedlicher, demokratischer Vulkan. Wir haben nun zwei Möglichkeiten: Wir können den Krater, der sich geöffnet hat, wieder zuschütten und die Asche zusam­mensammeln – oder wir können so weitertun, wie es manche Vertreter, die mit diesem Wahlergebnis allergrößte Probleme haben und es nicht anerken­nen wollen, hier heute schon wieder angekündigt haben.

Herr Kogler – derzeit, glaube ich, Minister – hat sich heute mit seiner Redewen­dung aus dem Verfassungsbogen hinauskatapultiert. Je weniger Stimmen 
aus der Bevölkerung, je weniger Zuspruch, desto mehr wird moralisiert und fan­tasiert, desto größer und heldenhafter wird der Widerstand, den man in 
der Theorie geleistet hätte. Das Wahlergebnis wird nicht anerkannt, der Erfolg der Freiheitlichen Partei wird als „bedenklich“ bezeichnet, damit sind 
auch alle unsere Wähler bedenklich – eine zutiefst antidemokra­tische Gesinnung!

Ich finde es allerdings mutig, dass Sie hier von einer vernebelten Stimmung sprechen: So offen sozusagen auch die persönlichen Probleme anzu­sprechen, ist wirklich mutig! 

Da hilft nur Abstinenz – Politabstinenz, die Sie ja jetzt in den Herbstferien leben können. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.)

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Schlusssatz, bitte!

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (fortsetzend): Persönlich wird es aber, wenn man der Bevölkerung und unseren Wählern vorwirft, vernebelt zu sein – 
das ist nicht wahr! Sämtliche anderen Redebeiträge hier, auch von SPÖ, ÖVP und NEOS, ordne ich so ein, dass man damit die eigenen Wähler und 
die Funktionäre, die unruhig werden, beruhigen wollte.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Schlusssatz!

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (fortsetzend): Zum Schluss möchte ich hier noch einmal um breite Zustimmung und großes Vertrauen für die drei Präsidenten ersuchen.

Es lebe unsere Heimat Österreich, deren Freiheit, Unabhängigkeit und immerwährende Neutralität wir übermorgen hoffentlich alle 
feierlich begehen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

14.25

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Bogner-Strauß. Ich mache darauf aufmerksam, dass die Klubredezeit nur mehr 3 Minuten beträgt. (Abg. Bogner-Strauß [ÖVP] – auf dem Weg 
zum Redner:innenpult –: Danke, Herr Präsident; das ist jetzt natürlich weniger Redezeit als erwartet, es waren anfangs 6 Minuten! – Abg. Leichtfried [SPÖ]: Da hat der August ...! – Heiterkeit bei der ÖVP.)

RN/18

14.25

Abgeordnete Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): Herr Präsident! 
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte meiner Freude und Dankbarkeit Ausdruck verleihen, dass ich heute wieder hier im Nationalrat stehen 
darf. Das ist eine Ehre, das ist ein großes Privileg, das ist eine große Verant­wortung. Vor allem vertrauen unsere Wählerinnen und Wähler darauf, 
dass wir hier miteinander arbeiten – dass wir miteinander arbeiten! –, dass wir für ein politisch stabiles Österreich arbeiten, dass wir für ein sicheres 
Österreich arbeiten und für ein wirtschaftlich starkes Österreich arbeiten. Diesen Auftrag sollten wir alle stets vor Augen haben.

Die Frage des Vertrauens ist aber auch der Kern meiner Ausführungen, es geht nämlich um die Wahl für das zweithöchste Amt im Staat. Es ist eine lange Tradition und eine kluge Praxis, dass die stärkste Fraktion das Vorschlagsrecht für den – ersten – Präsidenten, für die – erste – Präsidentin hat. Diese 
Tradition respektieren wir als Abgeordnete der ÖVP, und wir strecken die Hand aus: Wir strecken die Hand aus unter Einhaltung der Gepflogenheiten, 
um zu einem Gelingen der Demokratie beizutragen.

Daher werden wir Walter Rosenkranz unterstützen – natürlich in einer anony­men Wahl –, aber das ist mit einer Erwartungshaltung verbunden, denn 
die FPÖ hat in der letzten Gesetzgebungsperiode wenig zum Vertrauen beige­tragen. (Rufe bei der FPÖ: Ah geh!) Sie hat selten die Hand ausgestreckt 
und oftmals ausgegrenzt. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Das war schon 
der Herr Nehammer! – Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Ich erinnere nur daran, dass Kulturbegeisterte als eine „Inzuchtpartie“ bezeichnet wurden.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich kenne Walter Rosenkranz, ich 
kenne ihn schon länger. Als Klubobmann hat er Handschlagqualität, er respek­tiert die Verfassung, er kennt die Usancen des Hauses. Ich gehe davon 
aus, dass er dieses Amt mit Würde ausüben wird.

Noch zwei kurze Sätze zu Peter Haubner und Doris Bures: Natürlich haben sie unser Vertrauen. Peter, du bist einer der erfahrensten Abgeordneten, 
ich möchte fast sagen, ein Urgestein – obwohl du nicht so aussiehst; verzeih mir! Du bist ein Brückenbauer, du bist ein Verbinder, du hast Respekt 
über die Parteigrenzen hinweg.

Sehr geehrte Kollegin Bures, für Sie gilt das Gleiche. Sie haben hier Expertise gezeigt, und als Chefin der ÖVP-Frauen bin ich natürlich stolz, dass wir 
wieder eine Frau im Präsidium haben werden. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS].) Das ist wichtig, denn es braucht starke 
Frauen, die Verantwortung übernehmen – das ist ein unglaublich wichtiges Zeichen.

Ich darf der zukünftigen Präsidentin, den zukünftigen Präsidenten alles Gute für ihre Arbeit und viel Kraft wünschen.

An uns alle ergeht ein Auftrag: Übernehmen wir Verantwortung, teilen 
wir Verantwortung! Gehen wir in diesem Haus respektvoll miteinander um und arbeiten wir für unser wunderschönes Land Österreich! – Danke schön. 
(Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Bures [SPÖ], Schatz [SPÖ] und Meinl-Reisinger [NEOS].)

14.28

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Holzleitner. – Bitte sehr.

RN/19

14.29

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Danke schön, Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Eine 
neue Legislaturperiode beginnt für die 183 Abgeordneten. Viele von ihnen sind neu, einige schon länger hier, alle bringen auf jeden Fall sehr unterschiedli­che Erfahrungen mit. Alle sind jedoch gefordert: Alle sind gefordert, die Würde des Hohen Hauses zu achten und im Sinne Österreichs zu arbeiten. 

Es ist absolut keine Selbstverständlichkeit, und ich kann sagen, auch nach sie­ben Jahren erfüllt es einen noch immer mit Ehrfurcht, wenn man hier 
stehen darf, wenn man „Ich gelobe!“ sagen darf und dann jeden Tag hier in dieses Haus schreitet, um für unsere Republik zu arbeiten. Es ist 
keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich Abgeordnete zum Nationalrat nennen darf, und wirklich eine unglaublich große und großartige 
Aufgabe, die einem zuteilwird.

Es gilt aber auch, gemeinsam Dinge besser zu machen, als es in der letzten Legislaturperiode der Fall war. Einiges ist auch schon angesprochen 
worden: wirklich ausreichende Begutachtungsfristen, eine wirklich rechtzeitige Übermittlung von Anträgen an dieses Haus und an alle Fraktionen, der 
faire Umgang miteinander in Ausschüssen, insbesondere in Untersuchungs­ausschüssen, das Begegnen auf Augenhöhe und der Respekt vor dem Parlament.

Und ja, Usancen sind wichtig für die Zusammenarbeit und auch etwas sehr, sehr Wesentliches, gleichzeitig bedeutet aber eine Usance auch, einander eben 
mit Respekt zu begegnen und wirklich große Bedenken, wie beispielsweise jene von der IKG, auszuräumen. Diesen Willen hat man leider seitens der FPÖ 
nicht gesehen. Insbesondere wir haben einen großen Auftrag, jüdisches Leben in Österreich zu schützen, und es ist eigentlich Usance, dies zu unter­stützen. Es hat da aber kein Entgegenkommen der Freiheitlichen Partei gege­ben, Bedenken auszuräumen. Das ist sehr, sehr bedauernswert, weil 
gerade das, wenn wir von Respekt sprechen, etwas sehr Wichtiges wäre. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

In den kommenden fünf Jahren sind die Herausforderungen sehr groß: 
ein kränkelndes Budget, eine schwächelnde Wirtschaft, die man wieder aufpäp­peln muss, der Zusammenhalt in der Europäischen Union, den man wie­der stärken muss, und natürlich auch der Kampf gegen Fake News und das Ver­nebeln von Fakten, gegen Hassbotschaften, die oftmals gesät worden 
sind. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Sind Sie auch vernebelt?)

Die Spaltung der Gesellschaft ist für manche beinahe ein politischer Sport ge­worden, und wir alle sind gefordert, das Gemeinsame wieder vor das Tren­nende zu stellen. Das ist unser Auftrag: der Politikverdrossenheit entgegenzu­wirken und auch etwas Konstruktives beizutragen; das gilt für alle Frak­tionen, egal ob Teil einer künftigen Regierungskoalition oder nicht, für wirklich alle Fraktionen.

Auch die Gleichberechtigung möchte ich noch mit einem Satz erwähnen, 
weil sie wirklich wichtig ist, weil wir am 1. November schon wieder die ausein­anderklaffende Lohnschere vor Augen geführt bekommen, weil die letz­ten Frauenmorde in Österreich niemanden kaltlassen können und weil unser Mitgefühl den Hinterbliebenen an dieser Stelle ausgesprochen werden 
muss. Deshalb müssen wir auch weiterhin unser wichtiges Gewaltschutznetz in Österreich stärken, damit jede Frau weiß, dass sie in Sicherheit hier leben 
kann. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Krisper [NEOS].)

Die erste Aufgabe aller 183 Abgeordneten wird es sein, das Nationalratspräsi­dium zu wählen. Ich weiß, der Vorschlag der SPÖ-Fraktion lautend auf 
Doris Bures ist nicht nur ein wohlbedachter, sondern auch ein wirklich extrem guter. Die Vorsitzführung war immer kompetent, die Würde des Hohen 
Hauses an oberster Stelle, die höchste Priorität. Nach all den Beteuerungen aller Fraktionen in der Vergangenheit und auch heute, an diesem Tag, 
gehe ich wirklich davon aus, dass Doris Bures mit überwiegender Zustimmung aus allen Reihen der Kolleginnen und Kollegen in das Amt der Dritten Präsidentin gewählt werden wird. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von NEOS und Grünen. – Abg. Leichtfried [SPÖ]: 
Das war eine sehr gute Rede!)

14.33

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schellhorn. – Bitte sehr.

RN/20

14.33

Abgeordneter Josef Schellhorn (NEOS): Danke, Herr Präsident! 
Geschätzte Minister, Ministerinnen, Staatssekretär:innen auf der Regierungs­bank! Es ist auch mir ein besonderes Anliegen, alle neuen Abgeordneten 
hier in diesem Plenarsaal zu begrüßen. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. 

Ich möchte aber auch die Möglichkeit nutzen, Präsident Sobotka – das ist zwar von Herrn Vizekanzler Kogler, auch von Klubobmann Wöginger schon 
erwähnt worden – für eine Initiative zu danken (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Du warst ja die halbe Zeit nicht da! Du warst in der heißen Phase nicht da!), die er in 
den letzten Jahren vor allem im Rahmen der Renovierung dieses Parlaments gezeigt hat, nämlich sich für Kunst und Kultur einzusetzen. Kunst und 
Kultur, die Kunst an und für sich bringt uns zu einer Auseinandersetzung mit der Kunst, zu einem Diskurs und zu einem Wiederzueinanderfinden. Ich glaube, 
das Wiederzueinanderfinden sollte auch eine Metapher sein, wie wir 
hier im Plenum mit uns umzugehen haben.

Weil Kunst und Kultur in der Auseinandersetzung so wichtig sind, kann man sa­gen, Kunst und Kultur kann man für etwas einsetzen, was auch 
Beate Meinl-Reisinger in den letzten Monaten immer wieder gesagt hat: kein Weiter-wie-bisher!

Kein Weiter-wie-bisher heißt, dass wir hier ganz wichtige Schritte 
gemeinsam setzen müssen, wir alle, die wir hier im Plenum sitzen. Die Zukunft Österreichs wird von einer Gesetzgebungsperiode, von unserer gemein­samen Arbeit in diesem Plenum geprägt sein, nämlich den Pfad des Leistungs­versprechens nicht nur wieder aufzunehmen, sondern dieses Leistungs­versprechen für alle in Österreich lebenden Menschen wieder einzulösen. Sie brauchen die Vision dieses Leistungsversprechens, und dafür haben 
wir zu sorgen. Es ist unser aller Aufgabe, die entsprechenden richtigen Schritte zu setzen. (Beifall bei den NEOS.)

Betreffend die Zukunft unserer Arbeit und die Zukunft Österreichs liegt 
es in unserer Verantwortung, dass wir den Pfad der Standortsicherheit für unse­re Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für die Arbeitgeber – als Standort, als Arbeitsplatz – wieder erreichen. Ein Standort wird nicht nur vom Standort bestimmt, sondern auch vom Blick von außen: Wie agiert 
dieser Standort? Darum ist es besonders wichtig, da Stabilität nach außen zu zeigen. 

Die Zukunft Österreichs, die wir hier im Saal auch mitbestimmen 
werden, werden auch die Bereiche Bildung, Gesundheit und Altersversorgung bestimmen, jene elementaren Bereiche, die uns schon in der letzten 
Zeit so beschäftigt haben und die uns in der Zukunft noch mehr beschäftigen werden. Kein Weiter-wie-bisher! Was ist dazu notwendig? – Dazu ist, 
glaube ich, viel weniger Populismus notwendig. Wir brauchen sachlichen Opti­mismus für die Menschen in Österreich mit dem Gedanken: Ja, es geht, gemeinsam Strukturreformen einzuleiten, Strukturreformen für den nötigen Spielraum, um die Menschen in diesem Land auch wirklich zu entlasten.

Da brauchen wir naturgemäß einen Schulterschluss und kein Gegeneinander, einen Schulterschluss, der unabdingbar ist, ansonsten fahren wir gegen 
die Wand. Das wissen wir alle, die wir hier herinnen sitzen und Verantwortung tragen. So frage ich Sie: Wenn wir gegen die Wand fahren würden, wür­den Sie genüsslich zuschauen, während alle Bürgerinnen und Bürger, während dieser Staat an die Wand fährt? Oder würden wir uns nicht gleich gegen­seitig helfen, um nicht gegen die Wand zu fahren, und uns gegenseitig auch Hil­feleistungen bieten, damit es den Bürgern in diesem Land besser geht?

Ein Schulterschluss zwischen einer zukünftigen Regierung und den Landes­hauptleuten, egal wer diese Regierung anführt: Was ist dazu 
notwendig? – Aufhören mit neuen Kirchtürmen, aufhören mit Doppel- und Dreifachgleisigkeiten in unserem Förderregime, aufhören mit einer Feudalwirtschaft und aufhören, Keile in die Gesellschaft zu treiben – das hat uns dahin gebracht, was wir jetzt auch als Ergebnis präsentiert bekom­men haben –, hin zu einem konzentrierten Optimismus, dass sich dieser steinige Weg für die Bürgerinnen und Bürger – es kann ja nicht mehr so weiter­gehen, wie auch der Herr Bundeskanzler kürzlich gesagt hat – auch lohnt.

Ich bitte Sie, geschätzte Abgeordnete, liebe Vertreter der Bundesländer: Denken Sie daran, dass dieser Wohlstand auf dem Spiel steht! Unsere Herausfor­derungen sind ganz einfach zu beantworten: Wenn wir so weitermachen wie bisher, verlieren wir weiter und prolongieren diese Rezession, wenn 
wir so weitermachen wie bisher, werden viele Unternehmer keine Visionen mehr entwickeln können und schließen.

Ich kann Ihnen als Unternehmer ganz offen und ehrlich sagen: Es steht Spitz auf Knopf. So geht es vielen Unternehmerinnen und Unternehmern, und so 
geht es damit auch vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie kosten zu viel und verdienen zu wenig. Da sind wir alle zum Wohle aller in Österreich lebenden Menschen gefragt. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

14.39

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Zadić. – Bitte.

RN/21

14.39

Abgeordnete Dr. Alma Zadić, LL.M. (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren Abgeordnete! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Es ist 
mir eine besondere Freude und auch Ehre, wieder als Abgeordnete hier an die­sem Platz sprechen zu dürfen.

Das Parlament ist ein Kernstück unserer Demokratie. Es ist der Ort, wo 
wir unsere Differenzen austragen, wo wir miteinander in Dialog treten und uns letztlich ausmachen, welche Spielregeln wir uns geben wollen, wie wir miteinander leben wollen.

Demokratie ist aber auch der Garant für unsere Freiheit und unseren Wohl­stand. Es ist die Demokratie, die uns ein gerechtes Miteinander garantiert. Es ist die Demokratie, die allen Menschen die gleichen Rechte garantiert. Es 
geht darum, dass wir uns jene Spielregeln geben, mit denen wir den Menschen in Österreich gleiche Chancen bieten, Sicherheit bieten, Gleichheit 
bieten. Genau das ist der Grund, warum wir die Demokratie stärken müssen, sie verteidigen müssen, damit sie nicht fragil wird. (Beifall bei den Grünen und 
bei Abgeordneten der SPÖ.)

Die Zerstörung der liberalen Demokratie passiert nicht mit einem Knall, sondern kontinuierlich und schleichend. Man beobachtet sie insbesondere, wenn 
Rechte und Rechtsextreme nach der Macht greifen. Mit einem Blick außerhalb unserer Landesgrenzen sieht man, wie es passieren kann. Das Play­book ist immer das gleiche, ob wir nach Ungarn blicken oder in die Slowakei.

So weit müssen wir aber gar nicht schauen, wir können auch in Öster­reich bleiben. Bleiben wir in Österreich: Vor sieben Jahren, unter Türkis-Blau, konnte man genau beobachten, welche Einstellung jene Partei mitbringt, 
die heute der viel gepriesenen Usance entsprechend einen Vorschlag zur Wahl des Nationalratspräsidenten macht.

Das Playbook ist Folgendes: Es werden unsere demokratischen Institu­tionen angegriffen. Man erinnert sich an den geplanten und versuchten Umbau unserer Geheimdienste vor sieben Jahren in Österreich. (Beifall bei den 
Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Es werden unsere unabhängigen Medien angegriffen. (Abg. Kickl [FPÖ]: Ein bisschen unter Ihrem Niveau! – Ruf bei den Grünen: Es ist die erste Rede!) 
Man denke an das bewusste Inserieren in jenen Medien, die Verschwörungs­theorien verbreiten. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Der Tagesordnungspunkt ist 
Wahl des Nationalratspräsidenten, nur Info! – Ruf bei der FPÖ: Oder vielleicht doch nicht?) Dabei werden andere, liberale Medien bewusst ausgeladen 
(Abg. Belakowitsch [FPÖ]: ... Partei gewechselt!), und es wird die Justiz ange­griffen (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Haben Sie schon einen Vertrag bei 
„Zackzack“?) – man denke nur an das Aushungern der Justiz und damit unseres Rechtsstaates. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Es mag Usance sein, einen Wahlvorschlag zu machen, und das ist auch 
das gute Recht der stärksten Fraktion im Parlament; aber es kann uns Abgeord­neten mit freiem Mandat (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Letztem!) niemand vor­schreiben, wie wir nach unserem besten Wissen und Gewissen wählen sollen, denn wir sind auf die Verfassung angelobt. (Beifall bei den Grünen und 
bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich einen Vertreter einer Partei, die sich von Rechtsextremen nicht abgrenzt, die sich von Identitären nicht 
abgrenzt und die sich Orbán und seine illiberale Demokratie zum Vorbild nimmt, nicht wählen kann (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ), 
denn wir müssen wachsam sein, wenn es darum geht, welche Personen wir in die höchsten Ämter dieser Republik hieven. – Vielen Dank. (Beifall bei 
den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Na Sie je­denfalls nicht mehr! – Heiterkeit bei Abgeordneten der FPÖ.)

14.44

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abge­ordnete Herr.

RN/22

14.44

Abgeordnete Julia Elisabeth Herr (SPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Sehr geehrtes Hohes Haus! Sehr geehrte Zuschauer und Zuschauerinnen! 
Ich kann mich noch gut erinnern, mit welchem Gefühl von Demut, von Ehr­furcht ich vor fünf Jahren hier zum ersten Mal angelobt wurde – 
damals noch in der Hofburg. Ich kann mich vor allem daran erinnern, weil mich dieses Gefühl fünf Jahre lang begleitet hat. Ich verspüre es heute wie 
damals, und das nicht nur wegen der großen Räume und der hohen Decken in diesem Hohen Haus, sondern vor allem wegen des Bewusstseins, dass 
wir hier gemeinsam im Herzen unserer Demokratie die Interessen aller Men­schen in diesem Land vertreten dürfen.

Mit dieser großen Ehre kommt große Verantwortung – und mit dieser 
gilt es nicht leichtfertig umzugehen. Wir müssen sie uns vielmehr Tag für Tag in Erinnerung rufen. Wenn wir hier in den kommenden Wochen Gesetze beschließen, müssen wir uns daran erinnern, dass jeder Beistrich, jedes Wort, das wir einfügen oder nicht, Auswirkungen auf Millionen von Menschen 
hat. Das ist auch der springende Punkt unserer repräsentativen Demokratie: dass das, was wir 183 Abgeordnete hier tun, das Leben von Millionen von Men­schen beeinflusst.

Als gewählten Repräsentant:innen gibt uns die Bundesverfassung zwar das freie Mandat, doch genau diese Freiheit bringt auch die Pflicht, nach bestem 
Wissen und Gewissen und im Interesse aller Menschen hier zu handeln. Damit stehen wir vor wahrlich großen Herausforderungen: Ein Blick ins Budget 
reicht, um zu wissen, dass der Weg zu einer nachhaltigen Budget­politik ein schwieriger sein wird. Ein Blick reicht, um zu wissen, dass unsere Wirtschaft derzeit nicht vom Fleck kommt. Darin sind sich alle einig, 
vom IWF, dem Internationalen Währungsfonds, bis hin zur Nationalbank, dass sich das auch so schnell nicht ändern wird, sollten wir nicht gegensteu­ern, sollten wir nicht in den kommenden Monaten beispielsweise ein zukunfts­fähiges Konjunkturpaket schnüren, das die Wirtschaft wieder antreibt 
und den Menschen endlich Sicherheit gibt.

Auch im Bereich Gesundheit kracht vieles, da gibt es einiges zu tun. Beispiels­weise gibt es in meinem Heimatbezirk für fast 100 000 Menschen nur 
mehr zwei Kinderärzte mit Kassenvertrag. Schließlich macht auch die Teuerung vielen Menschen zu schaffen. Ja, die Inflation sinkt, und doch sind viele 
Preise für Produkte des alltäglichen Lebens nach wie vor hoch.

Das sind nur einige wenige Punkte, die ich jetzt in der kurzen Zeit ansprechen konnte, aber sie zeigen, wie groß die Herausforderung ist. Ich bin der 
Meinung, dass wir sie gemeinsam bewältigen müssen (Beifall bei der SPÖ), über Fraktionsgrenzen hinweg – und da ist die Hand der Sozialdemokratie ausgestreckt. Es geht darum, dass wir hier gemeinsam Lösungen finden müssen und uns auch gegenseitig zugestehen müssen, dass das in unserem 
Interesse liegt – zumindest im Interesse der Mehrheit hier.

Ich komme schon zum Abschluss: Ich darf heute hier stellvertretend für die vielen Menschen, die uns im Wahlkampf begegnet sind, für Menschen, 
die gesagt haben, dass sie uns wählen werden, aber auch Menschen, die gesagt haben, dass sie unsere Fraktionen nicht wählen werden, stehen. Ich will 
aber auch eine dritte Gruppe ansprechen: Ich denke da beispielsweise an einen Herrn in Mödling, den ich im Zuge meiner Hausbesuche kennenlernen 
durfte, der gesagt hat, er geht gar nicht wählen. Er hat sein Leben lang gewählt, sein Leben lang hart gearbeitet, aber er hat das Vertrauen in die Demo­kratie verloren.

Auch für diese Menschen stehen wir hier – und ich denke, es ist wichtig, sie zu erwähnen. Wenn wir uns nämlich anschauen, wie groß die wahlberech­tigte Bevölkerung ist, dann sehen wir, dass fast 23 Prozent dieser Menschen nicht wählen gegangen sind. Wenn wir hier heute von einer wehrhaften Demokratie sprechen – und das müssen wir –, dann müssen wir auch Vertrauen zurückgewinnen und uns alle gemeinsam daran erinnern, dass eine 
wehrhafte Demokratie nur dann stark sein kann, wenn möglichst viele Men­schen an ihr teilhaben. Auch das ist in den kommenden fünf Jahren 
ein Auftrag für uns alle. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich sehe, dass meine Redezeit abläuft, und komme zu einem letzten Satz: Eine wehrhafte Demokratie bedeutet natürlich immer auch, keinen Platz für Rechtsextremismus oder Antisemitismus zu lassen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Disoski [Grüne]: Oh! Das heißt, Sie wählen dann nicht ... oder 
schon?)

14.48

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als letzte Rednerin ist Frau Klubobmann­stellvertreter Sigrid Maurer zu Wort gemeldet. – Bitte.

RN/23

14.48

Abgeordnete Sigrid Maurer, BA (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Mitglieder der Regierung! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie – heute ganz besonders –, aber na­türlich auch zu Hause vor den Bildschirmen! Ich möchte mich ganz zu 
Beginn meines Redebeitrags noch einmal im Namen meiner Fraktion explizit bei dir, lieber Wolfgang, und auch bei den beiden anderen Präsident:innen 
des jetzt gerade noch amtierenden Präsidiums (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Das sieht die Frau Tomaselli sicher anders! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Ja, das ist 
schwierig!) für die Führung dieses Hauses und der Sitzungen in den vergangenen fünf Jahren bedanken. Sie waren in mehrerlei Hinsicht herausfordernd: 
Es war die Übersiedlung, es war der Wiedereinzug hier, aber wir hatten auch – wir erinnern uns dunkel – eine Pandemie mit sehr schwierigen Rahmen­bedingungen zu bewältigen, und das war auch eine große Herausforderung bei unseren Sitzungen. Für die so wichtige Arbeit möchte ich an dieser Stelle danken. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Heute ist ein Festtag der Demokratie. Heute sind wir – wir 183 Abgeordnete – hier als Abgeordnete zum Nationalrat angelobt worden. Wir haben unverbrüchliche Treue sowie die Achtung der Verfassung und der Gesetze und die gewissenhafte Erfüllung unserer Aufgaben gelobt.

Wir 183 haben heute die große Aufgabe, eine Person aus unserer Mitte 
in das zweithöchste Amt der Republik zu wählen. Sie leitet unsere Sitzungen und ist mit großer, großer Macht ausgestattet. Dieses Amt geht mit 
sehr großer Verantwortung für dieses Hohe Haus und seine korrekten demokra­tischen Abläufe, aber auch für die Republik und die Demokratie an 
sich einher. Ich möchte an dieser Stelle an alle Abgeordneten appellieren 
(Abg. Hafenecker [FPÖ]: Man muss auch mit Leuten richtig umgehen, die Zetteln von der Galerie werfen!), diese Verantwortung sehr, sehr ernst zu nehmen. 
(Beifall bei den Grünen.)

Es wurde heute bereits sehr viel über die Usancen dieses Hauses 
gesagt. Ich möchte mich explizit Niki Scherak anschließen: Es ist extrem wichtig, dass wir diese Arbeit hier eben nicht nur nach den Buchstaben des 
Gesetzes, sondern auch nach den Gepflogenheiten und den traditionell vereinbarten Regeln dieses Hauses gemeinsam organisieren. Es ist aber sehr wohl in der Verfassung und in der Geschäftsordnung des Nationalrates 
genau so formuliert: Das Vorschlagsrecht der Partei mit den meisten Abgeord­neten ist noch lange keine Zustimmungspflicht. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf der Abg. Belakowitsch [FPÖ].)

Unsere Pflicht ist es vielmehr, die vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten auf ihre Eignung zu prüfen. Ich möchte an dieser Stelle schon sagen, dass ich es eine ziemliche Chuzpe finde, dass sich die Freiheitliche Partei hierherstellt, heute auf die Einhaltung der Usancen pocht und so tut, als hätte sie das in der Vergangenheit getan. – Es ist nämlich schlicht falsch.

Die Freiheitliche Partei hat das sowohl bei der Wahl von Barbara Prammer als auch bei der Wahl von Eva Glawischnig (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Das 
stimmt ja nicht!) in unterschiedlich deutlichen Äußerungen klargemacht; man kann das aber auch an den Wahlergebnissen sehr eindeutig sehen 
(Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Es gab eine geheime Wahl, Frau Kollegin!): Es wurde beispielsweise 2006 20 Mal Walter Rosenkranz auf einen Stimmzettel geschrieben – 21 Mandate hatte die FPÖ (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Das waren wahrscheinlich Sie! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: 2006 war er nicht da, 
was reden Sie eigentlich?! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Das waren damals wahr­scheinlich die Grünen! – weitere Zwischenrufe bei der FPÖ) –, und nur auf dem Zettel von einem Mandatar war Barbara Prammer darauf.

Wenn Sie also verlangen, dass das eingehalten wird (Abg. Hafenecker [FPÖ] – auf die Galerie weisend –: Da haben Sie von da oben Zettel runtergeworfen! – 
Abg. Kickl [FPÖ]: Da war er ja nicht mal im Nationalrat!), dann hätten Sie (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Da war er ja nicht mal da! – Abg. Kickl [FPÖ]: 
Der war ja gar nicht da! – weitere Zwischenrufe bei der FPÖ) einmal nachlesen sollen (Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen), wie Sie sich in der Vergangenheit dazu verhalten haben. (Beifall bei den Grünen. – 
Abg. Belakowitsch [FPÖ]: So ein Blödsinn! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Ich möchte jetzt zum konkreten Kandidaten der FPÖ heute, Walter Rosenkranz, kommen. Wer seine Gedankenwelt kennt (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: 
Er war gar nicht Mitglied des Nationalrates! – Abg. Kickl [FPÖ]: Schillingen Sie nicht herum!), kann zu einem einzig möglichen Schluss kommen, und der ist (Zwischenruf des Abg. Hafenecker [FPÖ]): Walter Rosenkranz ist für dieses Amt nicht geeignet. So jemand hat an der Spitze des Nationalrates nichts 
verloren. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Halten wir uns vor Augen, welcher Gesinnung Walter Rosenkranz, der von man­chen als gemäßigt bezeichnet wird, ist (anhaltende Zwischenrufe bei 
der FPÖ): Walter Rosenkranz ist Mitglied (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Er ist nicht beim Schwarzen Block, das stimmt!) der deutschnationalen Burschenschaft – 
einer schlagenden Burschenschaft – Libertas, die in der Monarchie als erste Burschenschaft einen sogenannten Arierparagrafen eingeführt hat, 
um Jüdinnen und Juden auszuschließen (Zwischenruf des Abg. Martin Graf [FPÖ]), und an diesem widerlichen Prinzip hält diese Burschenschaft bis heute 
fest. (Abg. Rosenkranz [FPÖ]: Das ist gelogen! Das ist unverschämt von Ihnen! Das trauen Sie sich nur hier zu sagen! Das ist gelogen! Unerhört!) 
Walter Rosenkranz huldigt Nazis wie Hans Stich, der als NS-Generalstaats­anwalt 44 Widerstandskämpfer ermorden ließ, und bezeichnet 
solche Verbrecher als Leistungsträger. – Das sind Ihre Worte, Herr Rosenkranz! (Beifall bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Disoski [Grüne]: Das ist eine Schande! – Weitere Zwischenrufe bei den Grünen.)

Es ist an Zynismus nicht zu überbieten, dass Walter Rosenkranz als National­ratspräsident dem Nationalfonds vorstehen würde und damit für Entschädigungszahlungen an NS-Opfer und für den Gedenkdienst zuständig sein soll. – Aber das nur dazu.

Denken wir an die weitreichenden Befugnisse, die der Nationalrats­präsident hat, die sich direkt auf den Parlamentsalltag auswirken (Rufe bei der FPÖ: Redezeit! – Abg. Hafenecker  [FPÖ]: Welche Partei hat ...?! Welche 
Partei war das?): Er legt die Sitzungstage fest (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Redezeit ist um!), leitet die Nationalratssitzungen, kann Abgeordneten das Wort 
erteilen oder entziehen (Abg. Kickl [FPÖ]: Das ist ja unglaublich, echt!), er hat die Personalhoheit über die Parlamentsdirektion und übt das Hausrecht aus.

Wer diese Macht missbraucht, könnte Abgeordneten willkürlich das Wort ent­ziehen, Sitzungen nicht einberufen oder auf unbestimmte Zeit unterbre­chen und somit Gesetzesbeschlüsse verhindern. (Anhaltende Zwischenrufe bei der FPÖ.) Dass Rechtsextreme auf der ganzen Welt vor solchen Maß­nahmen nicht zurückschrecken, haben wir in den USA und jetzt gerade vor Kurzem in Thüringen erlebt (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Das haben wir 
vor allem in den linken Diktaturen!), wo ein Alterspräsident der AfD eine Sitzung komplett geschäftsordnungswidrig abgehalten hat und der Verfassungs­gerichtshof dies aufheben musste. (Beifall bei den Grünen. – 
Abg. Kickl [FPÖ]: Unglaublich! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Sie verwechseln das System mit Ihren Freunden in der DDR!)

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die Redezeit ist zu Ende.

Abgeordnete Sigrid Maurer, BA (fortsetzend): Wir brauchen eine zuverlässige, demokratische Person. (Rufe bei der FPÖ: Redezeit!) 20 000 Menschen 
haben unsere Petition unterzeichnet (anhaltende Zwischenrufe bei der FPÖ) – ich werde diese Unterschriften allen Abgeordneten dieses Hauses 
übergeben –, und ich appelliere (Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen), Walter Rosenkranz nicht das Vertrauen auszusprechen. – Vielen 
Dank. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Martin Graf [FPÖ]: 8,9 Millionen Men­schen ...! – Abg. Hafenecker … verlieren im Landtag wieder mal ein 
Mandat! – Abg. Kickl [FPÖ]: Peinlich! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Nicht mal ein Landtagsmandat ...! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

14.55

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr 
gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

RN/24

Wahl der Präsidentin/des Präsidenten

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Es liegt das Verlangen vor, die Wahl in Wahlzellen durchzuführen, daher werde ich so vorgehen.

Zunächst wird die Wahl des Präsidenten des Nationalrates vorgenommen.

Es liegt ein Wahlvorschlag (Unruhe im Saal) – ich bitte um Aufmerksamkeit – lautend auf Dr. Walter Rosenkranz vor.

Ich mache darauf aufmerksam, dass gemäß § 87 Abs. 3 der Geschäftsordnung auch Stimmen gültig sind, die auf andere wählbare Kandidaten oder Kandidatinnen lauten.

Gemäß § 87 Abs. 7 der Geschäftsordnung ist die gegenständliche Wahl geheim, und zwar mit Stimmzetteln, durchzuführen.

Die gewählte Person braucht die absolute Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen.

Um die technischen Voraussetzungen für die Wahl in Wahlzellen zu schaffen, unterbreche ich nunmehr für kurze Zeit die Sitzung.

RN/24.1

Sitzungsunterbrechung von 14.56 Uhr bis 14.58 Uhr

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf und bitte die Schriftführer, sich bereitzuhalten.

Meine Damen und Herren, die Namen der Abgeordneten werden in alpha­betischer Reihenfolge durch die Schriftführung aufgerufen. Bei 
Namensaufruf begeben Sie sich bitte zuerst zu den Bediensteten der Parla­mentsdirektion – von mir aus gesehen rechts neben den Wahlzellen – 
und geben Ihren Namen bekannt. Danach erhalten Sie einen Stimmzettel, der samt dem Kuvert zu benützen ist. Für die Wahl ist ausschließlich dieser 
amtliche Stimmzettel zu verwenden. Auf diesen ist der Name des gewünschten Kandidaten oder der gewünschten Kandidatin zu schreiben. Nach dem Ausfüllen des Stimmzettels in der Wahlzelle ist dieser dann im Kuvert in die bereitgestellte Urne zu meiner Linken einzuwerfen.

Ich bitte nun Herrn Schriftführer Zanger, mit dem Namensaufruf zu beginnen, und Frau Abgeordnete Graf, Herrn Abgeordneten Zanger dann abzulösen.

Ich darf die Schriftführung ersuchen, die Namen der Abgeordneten bitte lang­sam, aber deutlich zu verlesen, sodass wir eine geordnete Stimmabgabe ermöglichen. – Bitte sehr.

(Über Namensaufruf durch die Schriftführer:innen Zanger und Tanja Graf begeben sich die Abgeordneten in die Wahlzellen und werfen sodann 
den Stimmzettel in die Wahlurne.)

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich frage, ob alle Aufgerufenen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben. – Dann ist die Stimmabgabe damit beendet.

Die damit beauftragten Bediensteten des Hauses werden nunmehr unter Aufsicht der Schriftführung die Stimmenzählung vornehmen. Für diesen Zweck unterbreche ich die Sitzung.

RN/24.2

Sitzungsunterbrechung von 15.25 Uhr bis 15.47 Uhr

(Die zuständigen Bediensteten nehmen die Stimmenzählung vor.)

RN/24.3

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf die unterbrochene Sitzung wieder aufnehmen und das Wahlergebnis bekannt geben:

Es wurden 182 Stimmen abgegeben, davon waren 162 gültig. 20 waren ungül­tig, daher ist die absolute Mehrheit der gültigen Stimmen 82.

Es entfielen auf Abgeordneten Rosenkranz 100 Stimmen, auf Abgeord­neten Norbert Hofer 26 und auf Abgeordnete Doris Bures 23 Stim­men. 13 Stimmen entfielen auf andere Abgeordnete. Damit ist Dr. Walter Rosenkranz zum Präsidenten des Nationalrates gewählt. (Anhaltender, stehend dargebrachter Beifall bei der FPÖ und Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeord­neten von SPÖ und NEOS.)

Die restlichen 13 Stimmen entfielen auf die Abgeordneten: Ecker: 2, Haubner: 2, Deimek: 1, Lausch: 1, Maurer: 1, Nemeth: 1, Ragger: 1, Schandor: 1, Schmiedlechner: 1, Steiner: 1, Zadić: 1.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich frage den neu gewählten Präsidenten, ob er die Wahl annimmt.

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Ich nehme die Wahl an.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich gratuliere dem neuen Präsidenten.

Bevor ich dem neu gewählten Präsidenten den Vorsitz übergebe, darf ich, wie es der Usance des Hauses entspricht, kurz noch das Wort ergreifen.

RN/25

Abschiedsansprache des Präsidenten

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Bundeskanzler, Vizekanzler, Minister! Werte Damen und 
Herren hier im Hohen Haus, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gäste, Journalis­ten und auch jene, die uns von zu Hause aus folgen! In den letzten Tagen 
und Stunden hat man mich immer wieder gefragt, ob ich mit Wehmut aus die­sem Amt scheide. – Ich sage Ihnen, ich scheide nicht mit Wehmut, son­dern mit großer Dankbarkeit. Nach 42 Jahren, in denen ich politische Mandate innehaben durfte, gewählt wurde, berufen wurde, empfinde ich große Dankbarkeit, dass ich dies über diese Zeitspanne ausüben konnte. Man sagt sehr, sehr wenig oft Danke, die Forderungen sind viel stärker in 
unserem Bewusstsein. Daher werde ich heute mit einem Danke beginnen.

Ich darf mich ganz herzlich bei meinen Mitkollegen im Präsidium bedanken: bei Frau Präsidentin Bures für – es ist schon angesprochen worden – ihre klare Haltung, was die Geschäftsordnung anbelangt, auch für ihre Diskussionsbeiträ­ge, die stets von einem großen Respekt getragen wurden, und vor allem 
auch für ihre Arbeit im Haus, den Frauen nicht nur ein Gesicht zu geben, son­dern durch viele Veranstaltungen, insbesondere was die Brustkrebsvor­sorge anbelangt, und vieles andere mehr auch dieses Thema hier stark zu veran­kern. – Vielen, vielen herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, NEOS und 
Grünen sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Ich darf mich bei Kollegen Norbert Hofer bedanken. – Lieber Nobert, auch du warst mir zur Seite nicht nur einer, der dieses Amt unprätentiös ausgeübt 
hat, sondern auch immer wieder kollegial und freundschaftlich bereit war, etwas zu übernehmen oder etwas abzugeben. Du warst ein Präsident, mit dem 
man auch hier auf Augenhöhe gut zusammenarbeiten konnte. Ich wünsche dir auf deinem weiteren politischen Lebensweg, dass du die Weiten 
Pannoniens erkundest und dass du dementsprechend auch im Burgenland politischen Erfolg haben wirst. (Beifall bei FPÖ und ÖVP sowie bei 
Abgeordneten von SPÖ, NEOS und Grünen.)

Ich bedanke mich bei den Klubobleuten. Es war nicht immer so, dass die Klub­obleute in der Präsidiale gewesen sind, sondern es waren oftmals Stell­vertreter. Es war Gust Wöginger, aber es war genauso Peter Haubner. Es war Philip Kucher, vor ihm war es Jörg Leichtfried. Es waren viele, die immer gewechselt haben. Bei den NEOS war es klar: Es war immer Nikolaus Scherak da – oder meistens, außer bei der Konstituierung (Heiterkeit bei Abgeord­neten von SPÖ und NEOS) –, der auch ein besonderer Experte für 
die Geschäftsordnung gewesen ist.

Ich bedanke mich bei Kollegin Belakowitsch, die immer die Fahne der FPÖ hoch­gehalten hat, und schlussendlich bei Sigrid Maurer und Kollegen 
Schwarz – die haben auch immer wieder gewechselt, je nachdem; wenn die beiden verhandeln mussten, also die beiden Klubobleute, dann haben 
sie ihre Stellvertreter geschickt.

Damit seien in den Dank auch die Klubdirektoren eingeschlossen. Ohne die Klubdirektoren wäre es nicht möglich gewesen, so viele Beratungen durchzuführen und letztendlich im Konsens Beschlüsse zu fassen. Ihre Arbeit ist für das Funktionieren des Parlaments unerlässlich, daher wirklich ein 
herzliches und aufrichtiges Danke für die Arbeit der Klubdirektoren und aller ihrer Mitarbeiter, die darin auch involviert sind und die hinter ihnen 
stehen. (Allgemeiner Beifall.)

Ein herzliches Dankeschön sage ich allen Mitarbeitern der Abgeordneten, den parlamentarischen Mitarbeitern, den Referenten in den Klubs. Diese sind 
ganz entscheidend, wenn es darum geht, die Anträge – Zusatzanträge, Abände­rungsanträge, Ergänzungsanträge – wirklich auch in dieser Formulierung bereitzustellen und uns die Arbeit im Präsidium etwas zu erleichtern.

Es war nicht immer leicht, aber um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, nicht nur hier in den Sitzungen, braucht es eine Administration. Glauben 
Sie mir – ich kenne jetzt doch einige Parlamente –: Unsere Administration ist wirklich top und zählt zu den besten in ganz Europa. 
Von Parlamentsdirektor Dr. Dossi, den zwei Stellvertretern Janistyn-Novák und Wintoniak über die Dienstleitungen und allen unseren Mitarbeitern in 
den Abteilungen bis hin zur Reinigung, zu den Servicekräften: wirklich eine ganz hervorragende Arbeit! Es wird immer wieder von den Kollegen angemerkt, 
wie hervorragend die Administration letzten Endes aufgestellt ist.

Einen Dienst muss ich leider hervorheben – ohne die anderen zu schmälern! –, das ist der Nationalratsdienst: Lieber Gottfried, du hast mit deinen Mit­arbeiterinnen und Mitarbeitern mir und auch den anderen Präsidenten und Präsidentinnen das Leben etwas leichter gemacht – vielen herzlichen 
Dank. (Allgemeiner Beifall.)

Ich danke dem Rechnungshof, den Volksanwälten, allen, die uns bei unserer Arbeit unterstützt haben. Ich möchte den Vertretern der Regierung, 
dem Kanzler und dem Vizekanzler – den jetzt aktuellen –, stellvertretend für ihre Minister danken, auf der einen Seite für die Regierungsvorlagen, 
mit denen wir hier zu tun hatten, aber auch dafür, dass Sie sich der Kontrolle gestellt haben.

Ich bedanke mich beim Herrn Bundespräsidenten. Ich weiß nicht, ob 
er noch zugegen ist. (Bundespräsident Van der Bellen winkt von seinem Platz in der Präsidentenloge.) – Er ist noch zugegen. Entschuldigung, mir ist die Sicht 
etwas verstellt. Lieber Herr Bundespräsident, vielen herzlichen Dank für deinen wertschätzenden Umgang mit dem Parlament! Du warst hier selbst lange 
Zeit tätig, und deine Haltung dem Parlamentarismus und dem Parla­ment gegenüber war eine ganz besondere: eine wertschätzende, eine respekt­volle und auch mit einem besonderen Augenmerk darauf. Dafür ein 
herzliches Dankeschön, auch deiner lieben Gattin! (Beifall bei ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen. – Bundespräsident Van der Bellen verbeugt sich.)

Ich danke den Präsidentenkolleginnen und -kollegen in den Landtagen 
und in den europäischen Parlamenten: von Schäuble bis Bas, von Norlén bis Ohana, von Roberta Metsola bis Stefantschuk. Sie haben uns in dieser 
Arbeit begleitet, haben dieses Haus geschätzt, und wir haben ihre Arbeit ge­schätzt. Heute sind sie durch ihre Botschafterinnen und Botschafter repräsentiert. Herzlichen Dank unseren Wegbegleitern auch da! (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Herzlichen Dank unseren Freunden und Wegbegleitern, von den Vereinen, 
den Initiativen, den Vertretern der Religionsgemeinschaften bis hin 
zur Akademie der Wissenschaften! Ganz besonders darf ich mich bei den Parlamentsredakteurinnen und -redakteuren und auch bei den Kameraleuten und bei den Fotografinnen und Fotografen bedanken, die unbemerkt 
eine aber ganz wesentliche Arbeit leisten – gerade wenn wir uns diesen Band (ein Exemplar einer Publikation mit dem Titel „Aus Überzeugung für eine 
starke Demokratie“ in die Höhe haltend) ansehen: Das ist zum Teil auch Ihre Ar­beit. Herzlichen Dank! (Allgemeiner Beifall.)

Schlussendlich danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 
meinem Büro, die mich in diesen letzten sieben Jahren ausgehalten haben. (Heiterkeit des Abg. Stögmüller.) Ich danke meiner politischen Heimat, 
Familie, die mich gefordert, gefördert, als Kandidaten aufgestellt hat – sie hatten es auch nicht immer leicht mit mir –, und schlussendlich meiner Familie – nur ein kleiner Teil ist heute zugegen –; sie haben mich getragen, sie 
haben mich unterstützt, und sie mussten in diesen Zeiten auch einiges aushalten. (Beifall bei ÖVP, NEOS und Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich werde heute keinen Rückblick halten, ich werde mich kurz – nur kursorisch – der Frage widmen: Wo stehen wir heute? – Wir sind zurück in einem wunderbaren Parlament, in einem Parlament, das Arbeitsplatz für unsere Mandatare, für die parlamentarischen Mitarbeiter ist, das – quasi State 
of the Art – die Voraussetzungen erfüllt, um ihre Arbeit bestmöglich zu unter­stützen. Wir sind aber in einem Haus, das sich auch durch seine Offen­heit, die Zug um Zug mehr geworden ist, auszeichnet – nicht nur die Offenheit, die durch die Sicherheitskontrollen möglich ist, sondern auch die geistige Offenheit, die das Haus ausstrahlt; das zeigt sich nicht nur an den Besucherzahlen, die beeindruckend sind, sondern auch in der Auseinander­setzung der Besucherinnen und Besucher mit unseren Inhalten, 
die wir anbieten, aber vor allem im Kontakt mit unseren Parlamentariern.

Unser Haus gibt auch ein Statement ab – es ist heute schon einmal 
angesprochen worden –, was die zeitgenössische Kunst anlangt. Theophil Hansen hat sich das ebenfalls mit den Kunstwerken zur Aufgabe gesetzt, als er dieses Haus errichtete. Sie gehen fast jeden Tag an den Rossebändigern 
vorbei. Wem sagt das heute noch etwas? – Es ist das Zeichen dafür, dass die Abgeordneten, die hier hereinkommen, ihre Emotionen etwas zurück­nehmen sollen. Probieren Sie es! Gehen Sie einmal rundherum, vielleicht hilft 
es! Ich habe es immer wieder probiert. (Allgemeine Heiterkeit.)

Ich denke, dass die heutige zeitgenössische Kunst, gerade was die Sensibilität anlangt, darin, hinter die Oberfläche zu sehen, das, was dahinterliegt, 
wieder zu reflektieren, uns infrage zu stellen, unserer gegenwärtigen Arbeit oftmals voraus ist. Da geht es nicht nur um unseren Respekt einander gegenüber. Es sollte für uns auch Ansporn sein, uns ganz besonders mit diesen Dingen auseinanderzusetzen.

Unser Haus hat das Budget eingehalten. Unser Haus schaut auf das Steuergeld der Österreicherinnen und Österreicher, unser aller Steuergeld.

Unser Haus ist heute inklusiv, und so viele Abgeordnete, Damen und Herren aus allen Klubs haben dazu einen Beitrag geleistet. Die Behindertensprecher:in­nen und viele darüber hinaus haben sich bemüht, dass wir heute für 
Menschen mit jeglicher Behinderung auch wirklich erreichbar sind, dass sich die Menschen wohlfühlen, egal ob sie in der Bewegung, im Sehen, im Hören 
oder auch mental eingeschränkt sind. Wir haben diese Menschen hier rundhe­rum erlebt, und es ist eine Freude. Wenn man weiß, dass es in Österreich 
zwischen 15 und 18 Prozent – da gibt es eine Dunkelziffer – behinderte Men­schen gibt, dann muss es eine Aufgabe sein, als Beispiel, als Role­model zu gelten, um anderen zu zeigen: Es geht auch bei der Renovierung eines denkmalgeschützten Hauses, inklusiv zu sein. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, 
NEOS und Grünen sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Unser Haus gibt den autochthonen Minderheiten eine Plattform, einen sprach­lichen Ausdruck, es lädt sie ein, und es ist möglich, unsere sechs Minder­heiten hier in einem Selbstverständnis zu präsentieren. Da ist noch vieles zu tun, auch in der Legistik, da ist noch vieles zu tun, um es als ganz beson­deren Schatz zu sehen, wenn wir Menschen haben, die zweisprachig aufwach­sen dürfen und die ihre eigene Kultur, ihre eigene Haltung und vor allem 
ihr Bekenntnis zu Österreich so deutlich leben. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen.)

Nie hätte ich mir gedacht, dass die Formel Demokratie einen Beisatz 
als liberale Demokratie braucht. Ich habe immer gedacht, dass die Demokratie die Lebens- und Staatsform ist, die unsere individuellen Freiheits- und Grundrechte schützt. Wenn wir sehen, was sich weltweit alles 
als Demokratie bezeichnet, dann kommen Zweifel auf. Umso mehr müssen wir heute auch den Begriff der liberalen Demokratie in unserem Wortschatz führen, denn nur sie sichert unsere Grund- und Freiheitsrechte und die Individual­rechte.

Sie steht aber unter gewaltigem Druck; der ist nicht immer leicht 
erkennbar. Viele Strömungen – insbesondere wenn Sie an den Postmodernis­mus denken – kommen schleichend daher. Eigentlich seit Jahrzehnten 
am Markt tätig haben sie sich auch hier eingenistet. Das Zentrale, was sie tun, ist: Sie stellen die Wahrheit infrage. Wahrheit ist relativ, am Ende gibt 
es keine Wahrheit, und die Frage ist: Was betrachten wir noch als Faktum? Alles wird dekonstruiert, und am Schluss stehen wir vor der Situation: Wo finden 
wir den Konsens, um einen gemeinsamen Blick zu haben?

Gerade ein Parlament braucht immer wieder – und darum sind wir für jeden ge­meinsam und einstimmig gefassten Beschluss besonders dankbar – diese Gemeinsamkeit. Es ist für dieses Haus eine große Verantwortung, 
die Demokratie zu stärken, und wir haben das ungemein vielfältig getan: in der Demokratiewerkstatt, in der heute 17 Workshops angeboten werden, 
bei Parlament on Tour, das jetzt zum dritten Mal durch die Bundesländer tourt. 

Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Abgeordneten, die hier im Haus Führungen machen, die ihre Wählerinnen und Wähler aus den Wahlkreisen hierherbringen, in Kontakt treten, ihnen ihre Arbeitsstätte zeigen und 
auch in den parlamentarischen oder persönlichen Diskurs treten. Das ist das, was dieses Haus braucht, und das ist das, was die Demokratie stärkt.

Wir haben aber auch gewaltige Herausforderungen, die von der Demokratie bekämpft gehören. Wir haben uns ein Jahr lang mit der Frage ausein­andergesetzt, welchen Einfluss die künstliche Intelligenz auf die Wirtschaft, auf unser Urheberrecht, auf viele andere Lebensbereiche hat, aber insbeson­dere auch: Was heißt es, wenn wir einem Algorithmus folgen, bei dem wir nicht mehr sehen, welche Daten dahinterliegen und welcher Bias dem zuge­geben ist? – Das letzten Endes in der Zukunft zu beobachten, ist für uns wich­tig, wenn wir den breiten Diskurs unter Menschen fördern wollen.

Da ist es umso wichtiger, dass wir unsere sozialen Medien mit Onlinemedien gleichstellen. Onlinemedien haben eine Herausgeberschaft und einen Chefredakteur. Die sozialen Plattformen haben dies nicht, sie agieren aber in der gleichen Art und Weise. Wir kennen das alles: Hatespeech, -crime, 
in jeder Form. Um das zu bekämpfen, braucht es auch eine deutliche Regulie­rung. Der Digital Services Act der Europäischen Union kann nur der 
Anfang sein, auch für Europa. Wenn wir in Europa bestehen wollen – das ist kein österreichisches Phänomen –, dann braucht es da auch weitere 
intensive Schritte. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen.)

Zum Schluss, Sie kennen das – es war mir ein großes Anliegen, aus einem per­sönlichen, familiengeschichtlichen Erlebnis heraus, aus einer Haltung, 
die ich als Lehrer und als Pädagoge, als Historiker an den Tag gelegt habe –: den Kampf gegen den Antisemitismus, weil er antidemokratisch ist. Diese 
Haltung muss uns allen im Bewusstsein sein, wenn wir uns hier im Parlament versammeln.

Es ist egal, ob er von der rechtsextremen, von der linksextremen Seite – 
bei der er heute antizionistisch und antiisraelisch ist –, von der Migration oder, besonders bedenklich, aus dem Feuilleton kommt, dort, wo er aus der 
Mitte der Gesellschaft kommt, wo sich anscheinend dieses Gift dieses Antise­mitismus, das wir seit 2 000 Jahren als Judenhass kennen, einschleicht 
und wiederum versucht, eine wissenschaftliche Begründung, die es nicht gibt, dahinterzulegen. Da wird Israel als Apartheitsstaat oder als postkolo­niales Geschöpf denunziert.

Bei aller Kritik, die notwendig ist – auch an Israel –, braucht es ein klares Be­kenntnis, eine klare Trennlinie, und daher ist es unerträglich, wenn am 9. November zu einer Demonstration aufgerufen wird, bei der wir im Gedenken an die Reichspogromnacht wissen, dass da zu einer Demonstration ganz anderen Inhalts aufgerufen wird. Da ist jeder andere Tag recht, aber nicht die­ser! (Beifall bei ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen.)

Ich sage es hier auch mit Vehemenz: Ich habe dem ORF einen offenen 
Brief geschrieben, weil 2024 die Berichterstattung zum 7. Oktober 2023 an der Haltung wirklich zweifeln lässt – was man da angestellt hat: dass 
man zum Teil unwidersprochen Antisemitismen öffentlich dargestellt hat, einen Repräsentanten der Palästinenser dort zu Wort kommen ließ. Ich bitte 
darum, dass man das auch dementsprechend im Stiftungsrat und 
in den anderen Gremien diskutiert. Diese Wachsamkeit braucht Österreich, um dem nicht zu erliegen. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen.)

Zum Schluss: Ich wünsche dem Parlament, dem Nationalrat, Ihnen allen wirklich viel Kraft, viel Ausdauer, viel Freude. Sehen Sie in Ihren Bemühungen das 
Glas nicht halb leer, sondern immer halb voll! Es lebe die Republik Österreich, es lebe unser Parlament!

Ich freue mich, dass ich jetzt den Vorsitz an den neu gewählten Präsidenten übergeben darf, den ich mit denselben Wünschen begleite. Ich räume 
das Feld. – Lieber Walter, wie heißt es so schön: The floors is yours. (Lang anhal­tender, stehend dargebrachter Beifall bei der ÖVP, anhaltender Beifall bei 
SPÖ, NEOS und Grünen sowie Beifall bei Abgeordneten der FPÖ. – Der aus seiner Funktion scheidende Präsident Sobotka verlässt das Präsidium und reicht 
den Abgeordneten Bures, Holzleitner, Babler, Kucher, Kogler, Meinl-Reisinger, Wöginger, Nehammer, Haubner, Bogner-Strauß, Strasser, Kickl, Fürst, 
Hofer und Kassegger die Hand. – Abg. Leichtfried: Das war eine gute Rede!) 

(Präsident Rosenkranz übernimmt den Vorsitz.)

RN/26

Antrittsansprache des Präsidenten

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Frau Staatssekretärin! Exzellenzen und Ehrengäste! Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Parlaments! 
Angehörige und Freunde der heute angelobten Abgeordneten! Liebe Zuseher vor den Fernsehgeräten! Liebe Österreicherinnen und Österreicher! 
Hohes Haus! Frisch gewählt darf ich mich in erster Linie an Sie, meine Damen und Herren Abgeordnete, mit mir zusammen 183 an der Zahl, wenden. 
Sie alle wurden am 29. September 2024 durch allgemeine, freie, geheime, glei­che, persönliche und unmittelbare Wahl zu Volksvertretern in den öster­reichischen Nationalrat gewählt.

Viele Menschen dieses Landes haben ihre Vorstellungen, Wünsche und Hoff­nungen für ein besseres Österreich in Sie, in jeden Einzelnen, gesetzt. 
Sie sind im Rahmen der Gesetzgebung gemeinsam mit der zweiten Kammer dieses Hauses, dem Bundesrat, aufgerufen, als Repräsentanten dafür zu sorgen, dass das Recht vom Volk ausgeht, wie es unsere Bundesverfas­sung in Artikel 1 normiert. Jeder Einzelne möge sich dessen bewusst sein.

Wenn auch die Wege und Lösungen für ein besseres Österreich und 
seine Menschen unterschiedlich gesehen werden können, für diesen – nennen wir es – Wettbewerb der Ideen steht unterstützend auch dieses Haus 
samt seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung. Die Diskussion, die Auseinandersetzung können im Ringen um die besten Lösungen 
durchaus lebhaft, kontrovers und in der Sache hart sein – versuchen Sie aber, dabei ohne Diffamierung, Herabwürdigung und Beleidigung in 
Ihrer Argumentation zu bleiben! Es gibt auch den Begriff der Streitkultur.

Damit Sie alle die besten Arbeitsbedingungen vorfinden, gibt es zur Leitung des Hohen Hauses ein Präsidium nach der Usance: von den Vertretern der stimmenstärksten Parteien nominiert und mit Mehrheit gewählt. Auf Vorschlag des freiheitlichen Klubs mit Klubobmann Herbert Kickl an der Spitze 
hat mich soeben eine Mehrheit in das Amt des Präsidenten gewählt, und ich bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Es ist für mich 
noch schwer realisierbar, dass Sie mich damit in eine Reihe historischer Persön­lichkeiten dieses Landes stellen: Männer wie Leopold Figl und Anton 
Benya – um nur zwei exemplarisch herauszugreifen – oder eine Frau, Barbara Prammer, die meine erste Präsidentin als frisch gebackener Abgeord­neter war. Dem zolle ich meinen hohen und großen Respekt.

Sie haben heute das Recht, von mir Grundsätze meines Amtsverständnisses zu erfahren. Manche hat es im Vorfeld nicht interessiert, daher bedanke ich 
mich auch ausdrücklich für die Einladung der NEOS zu einer Aussprache. Das Gespräch habe ich als äußerst wertschätzend empfunden. Dialog ist ein Grundpfeiler der Demokratie, überdies schüttet der Dialog Gräben zu und baut Brücken.

Der erste und wichtigste Maßstab für mich sind Verfassung, Freiheits- 
und Grundrechte, Geschäftsordnungsgesetz und andere Regelwerke, wie die Verfahrensordnung der Untersuchungsausschüsse. Usancen, also Gewohnheitsrecht, sind mir dabei wichtig, auch wenn manches vielleicht sogar eher wiederbelebt werden muss.

Mein Verständnis vom Amt ist es jedenfalls, im konstruktiven Einvernehmen 
mit den beiden anderen Mitgliedern des Präsidiums auch über 
die routinemäßigen Präsidialsitzungen hinaus die Geschicke dieses Hauses zu lenken.

Seitens der ÖVP wird Abgeordneter Peter Haubner für das Amt des 
Zweiten Präsidenten vorgeschlagen, für das Amt der Dritten Präsidentin seitens der SPÖ Frau Abgeordnete Doris Bures – beide langjährige Parlamentarier, 
mit denen ich einerseits auf Klubebene, andererseits in der Präsidialkonferenz auf das Beste zusammenarbeiten durfte. Beide zeichnen sich durch Kon­sensfähigkeit und Pragmatismus aus, wenn es um Angelegenheiten 
des parlamentarischen Miteinanders geht. – Verstehen Sie das durchaus als Wahlempfehlung! Ich freue mich jedenfalls auf die Zusammenarbeit.

Auch die Zusammenarbeit mit den fünf Parlamentsklubs werde ich konsensual führen – kommen Sie mit Ihren Anliegen jederzeit zu mir! Dabei werde 
ich mir auch bei den Ausgaben, die aus dem Budget des Parlaments zu bede­cken sind, alles ansehen und im Konsens dahin gehend prüfen, ob 
sie die Arbeit der Abgeordneten erleichtern und mit mehr Qualität ausstatten.

Dazu zählt für mich auch weiterhin ein guter Budgetdienst, aber vor 
allem ein zu stärkender Rechts- und Legislativdienst, der jedem Abgeordneten mit höchster Kompetenz für dessen gesetzgeberische Vorstellungen 
neutral zur Verfügung steht. Ein selbstbewusstes Parlament muss auch die Möglichkeit haben, abseits von Regierungsvorlagen eigene Gesetze 
legistisch einwandfrei vorzubereiten.

Ein Appell an alle Klubs – welche auch immer –, die aus der Opposition heraus demnächst Regierungsparteien werden: Denken Sie an Ihre oft zu Recht eingebrachte Kritik in Bezug auf vertagte Ausschussanträge oder Anträge ohne Begutachtungsverfahren! Das alles ist zwar durch die Geschäftsordnung gedeckt, aber verfallen Sie nicht in den Grundsatz: Der Standort bestimmt den Standpunkt!

Noch etwas zu meinem Amtsverständnis: Es wird manchmal behauptet, 
der Nationalratspräsident sei der zweitmächtigste Mann, sei die zweitmächtigs­te Person in der Republik. Unterstellungen, ich könnte zum Beispiel 
Sitzungen nicht einberufen und so die Demokratie behindern, entbehren jeder Grundlage. Solche Horrorszenarien sind bei mir unangebracht. Es ist 
lediglich wahr, dass der Präsident nach dem Protokoll, also den verbindlichen Formen, im diplomatischen Verkehr hinter dem Bundespräsidenten 
die – unter Anführungszeichen – „Nummer zwei“ ist. Ich sehe diese repräsenta­tive Zuschreibung dem geschuldet, dass der Bundespräsident direkt 
vom Volk gewählt wird und die Zusammensetzung des Nationalrates, dem ich in dieser Gesetzgebungsperiode nun vorsitze, präsidiere, ebenso Ausfluss 
einer demokratischen Bundeswahl ist. Für mich steht daher auf Platz eins und auf Platz zwei die Demokratie, und das unterstreicht deren unverrück­bare Bedeutung.

Es wurde mir auch die Frage gestellt, wie ich bei der Leitung von Untersu­chungsausschüssen mit einer allfälligen Befangenheit umgehen 
würde. Aufgrund meines beruflichen Lebens als Jurist, Rechtsanwalt, Strafver­teidiger, Volksanwalt ist mir die Befangenheit ein Begriff, mit dem ich 
sehr sensibel umgehe: Die Vermeidung des Anscheins einer Befangenheit geht über die Verpflichtung der Leitung eines Untersuchungsausschusses 
hinaus. Dafür gibt es eben Regelungen zur Stellvertretung. Ich schließe eigent­lich nahtlos an das an, was Abgeordneter Scherak hier vor ein paar 
Minuten oder vielleicht schon vor Längerem gesagt hat.

Apropos Untersuchungsausschuss: Eine Übertragung, eine Liveübertragung von Untersuchungsausschüssen ist echt überfällig; sie würde der Qualität 
der Untersuchungsausschüsse sicher guttun. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abge­ordneten von SPÖ und NEOS.)

Jetzt aber zu einem anderen Aspekt, der das Haus an sich betrifft: Das Parlament ist über die Gesetzgebung hinaus ein Ort der Begegnung. Es muss für die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen noch stärker ein Ort für 
Diskurs und Bildung im Sinne der Demokratie sein, für Jung und Alt – nicht nur am 26. Oktober, an dem Tag, an dem wir des Nationalratsbeschlusses im Verfassungsrang über die immerwährende Neutralität gedenken.

Dieses Gesetz ist ein wichtiger Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung Ös­terreichs nach Zerstörung durch Diktatur und Weltkrieg mit ihren Millio­nen Toten auf den Schlachtfeldern, in den Vernichtungslagern, in den Richtstät­ten der Henker und nach den Bomben auf Zivilisten: Kinder, Frauen, 
Männer. Daher bleibt es unser Auftrag, vor allem die Jugend mit dem Wesen der Demokratie als beste aller Staatsformen vertraut zu machen; eine Jugend, 
die zum Großteil noch gar nicht wählen darf, aber ich denke an meinen Sohn mit seinen 13 Jahren und weiß, die Zeit vergeht schnell: Noch in dieser XXVIII. Gesetzgebungsperiode des 1945 wieder entstandenen Österreichs wird er das Wahlalter erreichen. Daher: weiter eine starke Demokratiewerk­statt, verstärkt auch mobil in den Bundesländern, Onlinewerkstätten gibt es auch bereits.

Aber auch – unter Anführungszeichen – „älteren Semestern“ können 
neben Führungen und einem Besuch der Sitzungen attraktive Formate zur Ver­fügung gestellt werden; vielleicht – und das wäre ein Ansatz, den ich vor­hätte, mit Ihnen zu diskutieren – immer in Kooperation mit dem gerade Vorsitz führenden Bundesland im Bundesrat mit einem Bundesländerschwer­punkt und mit den ebenfalls dafür notwendigen Landtagen. Immerhin definiert Artikel 2 der Bundesverfassung Österreich als Bundesstaat. Ich bin ein Verfechter eines guten Föderalismus.

Bevor ich zum Schluss komme, muss ich etwas sehr Ernstes, das mich bewegt, ansprechen. Im Vorfeld meiner Nominierung gab es Anwürfe, Unterstel­lungen, Vorurteile, ja sogar hier im Saal Lügen, noch dazu die meisten in der Anonymität der sozialen Medien: Das muss ein Politiker aushalten. 
Eine Aussage aber geht tief in mich, nämlich wenn ich lesen musste: „FPÖ-Rosenkranz als Nationalratspräsident gefährdet jüdische 
Zukunft in Österreich“. – Diese Unterstellung weise ich entschieden zurück.

Es geht offenbar darum, dass von Gesetzes wegen eine Einrichtung 
des Parlaments, der Nationalfonds, vom Präsidenten geleitet wird. Ein hoch­karätiges Gremium unterstützt mit seinen Fördermitteln Opfer des Nationalsozialismus in besonderer Weise, fördert Projekte zur wissenschaft­lichen Aufarbeitung des Nationalsozialismus, zur Bildungspolitik und Gedenkprojekte.

Ich gehe ein bisschen zurück in meine Vergangenheit: Als Klubobmann der FPÖ in der Regierung Kurz I war ich an der Errichtung der Schoah-Namens­mauer 2018 beteiligt.

Im Regierungsprogramm 2017, das von mir mitverhandelt wurde, wurde die Doppelstaatsbürgerschaft für Nachfahren von NS-Verfolgten aus Österreich vorgesehen. In dieser Zeit habe ich mich mit zahlreichen Vertretern der jüdischen Gemeinschaft in Österreich zum Dialog getroffen.

Seit fünf Jahren habe ich die ehrenvolle Aufgabe, im Kuratorium des Zukunfts­fonds – einer parallelen Einrichtung zum Nationalfonds – gemeinsam 
mit Persönlichkeiten wie Erwin Pröll, Max Kothbauer, Hans Winkler, Terezija Stoisits und Johanna Rachinger unter der Leitung von Pof. Herwig 
Hösele nach Vorberatung durch einen Beirat, bestehend aus Margarete Grandner, Robert Pfaller, Manfried Rauchensteiner und Danielle Spera, immer einstimmig beträchtliche Fördermittel zu vergeben, unter anderem an 
das Mauthausen-Komitee, die IKG und viele andere Fördernehmer – im Sinne der Untersuchung der Verbrechen des Nationalsozialismus, gegen Antisemitismus, Diskriminierung und für Toleranz, Menschenrechte, Minder­heiten in Österreich und Demokratie.

Das wird offensichtlich – mangels besseren Wissens oder absichtlich – ausgeblendet. 

Ob Sie es glauben oder nicht: Das, was im Haus – und es ist angesprochen worden – zur Bekämpfung des Antisemitismus begonnen wurde, wird 
sicher fortgesetzt, und sollten Teile der jüdischen Gemeinschaft in Wien und ganz Österreichs einen Dialog mit mir wie bisher verweigern, sodass 
der Besuch wichtiger Veranstaltungen im Parlament, wie die Veranstaltung gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des National­sozialismus oder das Gedenken an die Pogromnacht 1938, vom jüdischen Leben boykottiert wird, so stehe ich nicht an, als Person zur Seite zu treten 
und nicht aus Bestemm oder Eitelkeit die Teilnahme zu verhindern. Es wird mit meinen Stellvertretern, mit den beiden Präsidenten, ganz bestimmt eine 
Lösung dafür geben.

Eines aber sage ich meinen Kritikern: Wenn es Menschen als Vorbild für alle in der Frage einer Aussöhnung gibt, so sind es zwei große Österreicher: 
Viktor E. Frankl und Arik Brauer – Letzteren durfte ich noch kennenlernen. Versuchen wir, deren Vermächtnis zumindest ein wenig zu folgen! 
(Beifall bei FPÖ und ÖVP sowie bei Abgeordneten der NEOS.)

Einige Gedanken noch zum Schluss: Bei aller Bedeutung von öffentlichen Ämtern, bei aller notwendigen Demut vor derart hohen Aufgaben 
habe ich etwas für mich gefunden, das in einer Anekdote Papst Johannes XXIII. zugeschrieben wird. Sie zu zitieren, würde zu lange dauern, aber der 
Tenor lautet: Nimm dich nicht so wichtig!

Es steht uns 183 Abgeordneten gut an, nicht abgehoben zu sein, nur weil wir jetzt Mitglieder des Nationalrates sind. Verlieren Sie nicht den Kontakt 
zu den Menschen in diesem Land, in den Regionen! So haben Sie, die Sie aus allen Bundesländern und Bezirken unserer wunderbaren Heimat Öster­reich kommen, die Gelegenheit, die Bedürfnisse der Menschen 
dort, ihre Ängste, Nöte, Hoffnungen hautnah vermittelt zu bekommen und sie direkt in dieses Haus zu transportieren und mit diesem Wissen Gesetze 
zu verabschieden, derer ein besseres Österreich dringend bedarf. Und denken Sie dabei immer daran: Die Gerechtigkeit ist das Recht der Schwächeren.

Mit einem kurzen Satz – Sie haben ihn auch heute schon so oft 
gehört – beschließe ich meine Ausführungen – es steckt eigentlich das ganze Programm für uns drinnen –: Es lebe die Republik Österreich! (Anhalten­der Beifall bei der FPÖ und Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

RN/27

Wahl der Zweiten Präsidentin/des Zweiten Präsidenten

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Wir gelangen nun zur Wahl der Zweiten Präsidentin beziehungsweise des Zweiten Präsidenten.

Es liegt ein Wahlvorschlag lautend auf Peter Haubner vor.

Gemäß § 87 Abs. 7 der Geschäftsordnung ist auch diese Wahl mit Stimmzetteln durchzuführen. 

Wiederum mache ich darauf aufmerksam, dass gemäß § 87 Abs. 3 der Geschäftsordnung auch Stimmen gültig sind, die auf andere wählbare Kandida­tinnen oder Kandidaten entfallen. Der Wahlvorgang ist der gleiche wie 
vorhin dargestellt.

Ich werde jetzt die Sitzung kurz unterbrechen, damit die Wahlurne und die Wahlzellen aufgestellt werden können.

Die Sitzung ist unterbrochen.

RN/27.1

Sitzungsunterbrechung von 16.26 Uhr bis 16.30 Uhr

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf.

Die Wahlzellen sind gemäß § 88 Abs. 3 aufgestellt. Der Wahlvorgang 
selbst ist der gleiche wie vorhin dargestellt: Kuverts abholen nach Namens­aufruf, in den Zellen die Stimme abgeben, dann in die Wahlurne einwerfen.

Ich bitte nun die Schriftführerin, Frau Abgeordnete Petra Tanzler
mit dem Namensaufruf zu beginnen; sie wird dann später von der Schriftfüh­rerin, Frau Abgeordneter Tanja Graf, abgelöst.

(Über Namensaufruf durch die Schriftführerinnen Tanzler und 
Tanja Graf begeben sich die Abgeordneten in die Wahlzellen und werfen sodann den Stimmzettel in die Wahlurne.)

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Meine Damen und Herren! Haben 
alle ihre Stimmen abgegeben? – Ich sehe, das ist der Fall. Die Stimmabgabe ist beendet.

Die damit beauftragten Bediensteten des Hauses werden nunmehr wie 
vorhin die Stimmenzählung vornehmen. Die Sitzung wird zu diesem Zweck für einige Minuten unterbrochen.

RN/27.2

Sitzungsunterbrechung von 16.53 Uhr bis 17.10 Uhr

(Die zuständigen Bediensteten nehmen die Stimmenzählung vor.)

RN/27.3

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Meine Damen und Herren Abgeordneten! Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf und darf das Wahlergebnis bekannt geben:

Abgegebene Stimmen: 183; davon gültig: 168. Die absolute Mehrheit der gülti­gen Stimmen beträgt 85.

Es entfielen auf Peter Haubner 148 Stimmen. Auf Herrn Abgeordneten 
Strasser entfielen neun Stimmen. Elf Stimmen entfielen auf andere Abgeordne­te. Damit ist Abgeordneter Peter Haubner zum Zweiten Präsidenten des Nationalrates gewählt. (Allgemeiner, von der ÖVP stehend dargebrachter Beifall.)

Die restlichen elf Stimmen entfielen auf die Abgeordneten: Bures: 3, Edtstadler: 3, 
Plakolm 2, Karner: 1, Kugler: 1, Muchitsch: 1.

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Ich frage den Gewählten, ob er die Wahl annimmt. Auch wenn ich ihn nicht sehe, akustisch wird es funktionieren. (Allgemeine Heiterkeit.)

Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Danke vielmals, ich nehme die Wahl an und danke für das Vertrauen. (Allgemeiner Beifall. – Abgeordnete begeben 
sich zum neu gewählten Zweiten Präsidenten und gratulieren diesem.)

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Ich darf Herrn Abgeordneten Peter Haubner beglückwünschen und ihn einladen, als Zweiter Präsident am Präsidium 
Platz zu nehmen.

RN/28

Wahl der Dritten Präsidentin/des Dritten Präsidenten

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nun kommen wir zur Wahl der Dritten Präsi­dentin beziehungsweise des Dritten Präsidenten.

Es liegt ein Wahlvorschlag lautend auf Abgeordnete Doris Bures vor.

Gemäß § 87 Abs. 7 der Geschäftsordnung ist auch diese Wahl mit Stimmzetteln durchzuführen.

Wiederum mache ich darauf aufmerksam, dass gemäß § 87 Abs. 3 der Geschäftsordnung auch Stimmen gültig sind, die auf andere wählbare Kandida­tinnen oder Kandidaten entfallen. Der Wahlvorgang ist der gleiche wie 
vorhin.

Ich bitte nun die Schriftführerin, Frau Abgeordnete Petra Tanzler, mit dem Namensaufruf zu beginnen; Frau Abgeordnete Tanja Graf wird sie später hierbei ablösen. – Bitte, Frau Abgeordnete.

(Über Namensaufruf durch die Schriftführerinnen Tanzler und Tanja Graf begeben sich die Abgeordneten in die Wahlzellen und werfen sodann den Stimmzettel in die Wahlurne.)

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Ich darf die Frage stellen: Haben alle Abge­ordneten ihre Stimmzettel abgegeben? – Das dürfte der Fall sein. 
Damit ist die Stimmabgabe beendet. (Abg. Zorba begibt sich in die Wahlzelle.) – Entschuldigung, da ist noch einer.

So, jetzt ist die Stimmabgabe beendet.

Ich beauftrage daher wie bei den vorangegangenen Wahlen die Bediensteten des Hauses, die Stimmenzählung durchzuführen – die Wahlzellen 
können jetzt weggebracht werden –; die Sitzung wird zu diesem Zweck wieder für einige Minuten unterbrochen.

RN/28.1

Sitzungsunterbrechung von 17.35 Uhr bis 17.53 Uhr

(Die zuständigen Bediensteten nehmen die Stimmenzählung vor.)

RN/28.2

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Meine Damen und Herren, ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf und gebe das Wahlergebnis bekannt:

Abgegebene Stimmen: 183; davon gültig: 175 Stimmen. Die absolute Mehrheit der gültigen Stimmen beträgt 88 Stimmen.

Es entfielen auf Abgeordnete Doris Bures 131 Stimmen, auf Abgeordneten Beppo Muchitsch 31 Stimmen. 13 Stimmen entfielen auf andere 
Abgeordnete. Damit ist Abgeordnete Doris Bures zur Dritten Präsidentin des Nationalrates gewählt. (Anhaltender allgemeiner, teilweise stehend darge­brachter Beifall. – Abgeordnete begeben sich zur neu gewählten Dritten Präsidentin und gratulieren dieser.)

Die restlichen 13 Stimmen entfielen auf die Abgeordneten: Babler: 8, Kucher: 2, Greiner: 1, Holzleitner: 1, Köllner: 1.

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Ich darf nun auch die entscheidende Frage stellen: Nehmen Sie die Wahl an?

Abgeordnete Doris Bures (SPÖ): Ich nehme die Wahl an. – Danke. (Allgemeiner Beifall.)

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Dann darf ich Frau Abgeordneter Bures zur Wahl gratulieren und sie bitten, am Präsidium als Dritte Nationalrats­präsidentin Platz zu nehmen. (Allgemeiner Beifall. – Der Präsident überreicht Dritter Präsidentin Bures einen Blumenstrauß.)

Nachdem jetzt diese Wahlgänge abgeschlossen sind, darf ich, wie angekündigt, die Sitzung zur Durchführung der 360-Grad-Fotoaufnahme unterbrechen.

RN/29

Sitzungsunterbrechung von 17.55 Uhr bis 17.58 Uhr

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf.

RN/30

3. Punkt

Wahl der Schriftführerinnen und der Schriftführer sowie der Ordnerinnen und der Ordner

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Wir kommen jetzt zum 3. Punkt der Tages­ordnung.

Die gegenständlichen Wahlen werden unter einem vorgenommen.

 

RN/30.1

Da nur ein Wahlvorschlag vorliegt, lasse ich diese Wahl entsprechend einer Vereinbarung in der Präsidialkonferenz nicht mittels Stimmzettel, sondern durch Aufstehen und Sitzenbleiben vornehmen.

Erhebt sich gegen diese Vorgangsweise ein Einwand? – Ich sehe, das ist 
nicht der Fall. Dann werde ich so vorgehen.

Wir kommen zur Wahl.

RN/30.2

Es liegt mir der Vorschlag vor, die Abgeordneten Ricarda Berger, Wolfgang Zanger, Tanja Graf, Ing. Klaus Lindinger, BSc und Petra Tanzler zu Schriftführerinnen beziehungsweise Schriftführern

RN/30.3

sowie die Abgeordneten MMMag. Dr. Axel Kassegger, Mag. Ernst Gödl, Mag. Karin Greiner, Dr. Nikolaus Scherak, MA und Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA zur Ordnerin beziehungsweise zu Ordnern zu wählen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Wahlvorschlag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Ich sehe, das ist einstimmig angenommen.

Ich frage auch in diesem Fall, ob alle Gewählten die Wahl annehmen. Das geht auf einmal, auf Zuruf. – Ich habe von allen Zustimmung vernommen. Ich gratuliere allen Gewählten. (Allgemeiner Beifall.)

Damit ist auch dieser Tagesordnungspunkt erledigt.

 

RN/31

4. Punkt

Wahl des Hauptausschusses

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Wir gelangen somit zum 4. Punkt der Tagesordnung.

Gemäß § 30 Abs. 1 der Geschäftsordnung wird die Zahl der Mitglieder des Hauptausschusses durch Beschluss des Nationalrates festgelegt.

Die Wahl erfolgt gemäß § 30 Abs. 2 und 3 der Geschäftsordnung aufgrund von Wahllisten, wobei von jeder Liste so viele Abgeordnete als gewählt gelten, 
wie es dem Verhältnis der Zahlen der Abgeordneten entspricht, die die einzel­nen Listen unterfertigt haben. Für die Wahl ist die Reihenfolge des Wahl­vorschlages entscheidend.

Für den Hauptausschuss sind einvernehmlich 23 Mitglieder vorgeschlagen. 

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für diesen Vorschlag sind, 
um ein Zeichen der Zustimmung. – Ich sehe, dass dies einstimmig angenom­men ist.

Demnach entfallen gemäß § 30 Abs. 4 der Geschäftsordnung auf den 
FPÖ-Klub 7, auf den ÖVP-Klub 7, auf den SPÖ-Klub 5, auf den NEOS-Klub 2 und auf den Grünen Klub 2 Mitglieder.

Es sind somit aufgrund der mir übermittelten Listen die nachstehenden Abgeordneten gewählt: 

vom FPÖ-Klub: Herbert Kickl, Mag. Hannes Amesbauer, Dr. Dagmar Belakowitsch, Christian Hafenecker, MA, Ing. Norbert Hofer, Mag. Norbert Nemeth, Dr. Walter Rosenkranz;

vom ÖVP-Klub: Angela Baumgartner, Mag. Wolfgang Gerstl
Mag. Michael Hammer, Peter Haubner, Andreas Ottenschläger, Dipl.-Ing. Georg Strasser, August Wöginger;

vom SPÖ-Klub: Andreas Babler, MSc, Doris Bures, Julia Elisabeth Herr
Eva Maria Holzleitner, BSc, Philip Kucher;

vom NEOS-Klub: Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Dr. Nikolaus Scherak, MA;

vom Grünen Klub: Mag. Werner Kogler, Sigrid Maurer, BA.

Damit sind die Wahl und die Bestellung der Mitglieder des Hauptausschusses vollzogen.

RN/32

5. Punkt

Wahl von Ausschüssen (Unvereinbarkeitsausschuss, Immunitätsausschuss, Budgetausschuss, Geschäftsordnungsausschuss)

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Wir kommen zum 5. Punkt der Tagesordnung.

Es liegt mir der einvernehmliche Vorschlag vor, zunächst folgende Ausschüsse einzusetzen: Unvereinbarkeitsausschuss, Immunitätsausschuss, Budget­ausschuss, Geschäftsordnungsausschuss.

Ich ersuche nun jene Damen und Herren, die sich für die Einsetzung 
der erwähnten Ausschüsse aussprechen, um ein diesbezügliches Zeichen. – Ich sehe, das ist ebenfalls einstimmig der Fall.

Gemäß § 32 Abs. 1 der Geschäftsordnung setzt der Nationalrat die Zahl 
der Mitglieder und Ersatzmitglieder jedes Ausschusses fest. Die Mitglieder und Ersatzmitglieder werden auf die parlamentarischen Klubs im Verhältnis 
der Zahl der ihnen angehörigen Abgeordneten nach den im § 30 der Geschäfts­ordnung festgelegten Grundsätzen verteilt.

Nach Beratungen der Präsidialkonferenz ist nun für den Budgetausschuss 
und den Geschäftsordnungsausschuss jeweils eine Zahl von 23 Mitgliedern und Ersatzmitgliedern vorgeschlagen, deren Aufteilung auf die Klubs 
wie folgt festgelegt wurde: je 7 Mitglieder und Ersatzmitglieder jeweils auf die FPÖ und die ÖVP, je 5 Mitglieder und Ersatzmitglieder auf die SPÖ 
sowie je 2 Mitglieder und Ersatzmitglieder jeweils auf die NEOS und die Grünen.

Wir gelangen zur Abstimmung über diesen Vorschlag.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die hierfür eintreten, um ein Zeichen der Zustimmung. – Ich sehe, das ist auch einstimmig angenommen.

Für den Unvereinbarkeitsausschuss und den Immunitätsausschuss ist jeweils eine Zahl von 13 Mitgliedern und Ersatzmitgliedern vorgeschlagen, deren Aufteilung auf die Klubs wie folgt festgelegt wurde: je 4 Mitglieder und Ersatz­mitglieder jeweils auf die FPÖ und die ÖVP, je 3 Mitglieder und Ersatzmit­glieder auf die SPÖ sowie je 1 Mitglied und Ersatzmitglied jeweils auf die NEOS und die Grünen.

Wir gelangen zur Abstimmung über diesen Vorschlag.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die hierfür eintreten, um ein Zeichen der Zustimmung. – Ich sehe, das ist auch einstimmig angenommen.

Die Namen der von den Klubs dem Präsidenten als Mitglieder beziehungsweise Ersatzmitglieder bekannt gegebenen und damit als gewählt geltenden Abgeordneten werden im Stenographischen Protokoll angeführt.

Die Namen der Mitglieder und Ersatzmitglieder sowie ihre Funktionen sind unter folgendem Link abrufbar:

Ausschüsse des Nationalrates

RN/33

6. Punkt

Wahl der vom Nationalrat zu entsendenden Mitglieder 
und Ersatzmitglieder des Ständigen gemeinsamen Ausschusses des Nationalrates und des Bundesrates im Sinne des § 9 
Finanz-Verfassungsgesetz 1948

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Wir kommen jetzt zum 6. Punkt der Tagesordnung. 

Der Ausschuss besteht aus insgesamt 26 Mitgliedern, die je zur Hälfte von Nationalrat und Bundesrat gewählt werden.

Die 13 Mitglieder und Ersatzmitglieder des Nationalrates verteilen sich auf die Klubs nach d’Hondt wie folgt: je 4 Mitglieder von FPÖ und ÖVP, 3 Mit­glieder von SPÖ sowie je 1 Mitglied von NEOS und Grünen.

Es liegen mir folgende Vorschläge vor:

Als Mitglieder: 

vom FPÖ-Klub: MMag. DDr. Hubert Fuchs, Mag. Arnold Schiefer, Dr. Barbara Kolm, Maximilian Linder;

vom ÖVP-Klub: Lukas Brandweiner, Gabriel Obernosterer, Christoph Stark, Dipl.-Ing. Georg Strasser

vom SPÖ-Klub: Mag. Karin Greiner, Kai Jan Krainer, MMag. Michaela Schmidt;

vom NEOS-Klub: Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer;

vom Grünen Klub: Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA.

Als Ersatzmitglieder: 

vom FPÖ-Klub: Alexander Petschnig, Mag. Gerhard Kaniak, Mag. Gernot Darmann, Hermann Brückl, MA;

vom ÖVP-Klub: Andreas Ottenschläger, Norbert Sieber, Dr. Christian Stocker, MMag. Dr. Agnes Totter, BEd;

vom SPÖ-Klub: Wolfgang Kocevar, Maximilian Köllner, MA, 
Mag. Verena Nussbaum;

vom NEOS-Klub: Michael Bernhard

vom Grünen Klub: Dr. Elisabeth Götze.

Diese sind zu wählen.

Sie haben die Vorschläge gehört.

Gibt es einen Einwand dagegen, über die Vorschläge unter einem abzustim­men? – Ich sehe, das ist nicht der Fall.

Wir gelangen zur Abstimmung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für die Wahl der genannten Abgeordneten sind, wie ich sie bekannt gegeben habe, um ein Zeichen der Zustimmung. – 
Das ist einstimmig angenommen.

Danke schön.

Damit ist auch diese Wahl vollzogen.

Die Tagesordnung ist erschöpft.

RN/34

Präsidium

Verlesung eines Teiles des Amtlichen Protokolls

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Es liegt mir das schriftliche Verlangen von 20 Abgeordneten vor, die vorgesehene Fassung des Amtlichen Protokolls hinsichtlich der Tagesordnungspunkte 4 und 5 zu verlesen, damit diese Teile mit Schluss der Sitzung als genehmigt gelten. 

Ich darf verlesen:

„Tagesordnungspunkt 4:

Die Zahl der Mitglieder des Hauptausschusses wird mit 23 festgesetzt. (Dem­nach entfallen auf den FPÖ-Klub 7 Mitglieder, auf den ÖVP-Klub 7 Mit­glieder, auf den SPÖ-Klub 5 Mitglieder, auf den NEOS-Klub 2 Mitglieder und auf den Grünen Klub 2 Mitglieder.)

Aufgrund der übermittelten Listen gelten nachstehende Abgeordnete als gewählt:

FPÖ:

KICKL

AMESBAUER

BELAKOWITSCH

HAFENECKER

HOFER

NEMETH

ROSENKRANZ

ÖVP:

BAUMGARTNER

GERSTL

HAMMER

HAUBNER

OTTENSCHLÄGER

STRASSER

WÖGINGER

SPÖ:

BABLER

BURES

HERR

HOLZLEITNER

KUCHER

NEOS: 

MEINL-REISINGER

SCHERAK

Grüne:

KOGLER

MAURER

Tagesordnungspunkt 5:

Nach Beratung in der Präsidialkonferenz besteht Einvernehmen, die folgenden Ausschüsse zu wählen:

Unvereinbarkeitsausschuss, Immunitätsausschuss, Budgetausschuss und Geschäftsordnungsausschuss

Dies wird angenommen.

Für den Budgetausschuss und den Geschäftsordnungsausschuss wird eine Zahl von je 23 Mitgliedern und Ersatzmitgliedern vorgeschlagen. Demgemäß entfallen:

FPÖ je 7 Mitglieder und Ersatzmitglieder

ÖVP je 7 Mitglieder und Ersatzmitglieder

SPÖ je 5 Mitglieder und Ersatzmitglieder

NEOS je 2 Mitglieder und Ersatzmitglieder

Grüne je 2 Mitglieder und Ersatzmitglieder

Dies wird angenommen.

Die Klubs haben die auf sie entfallenden Mitglieder bzw. Ersatzmitglieder der Ausschüsse namhaft zu machen; diese gelten damit gemäß § 32 Abs. 1 
GOG-NR als gewählt.

Die Namen dieser Abgeordneten werden im Stenographischen Protokoll an­geführt.

Für den Unvereinbarkeitsausschuss und den Immunitätsausschuss wird 
eine Zahl von je 13 Mitgliedern und Ersatzmitgliedern vorgeschlagen. Demge­mäß entfallen:

FPÖ je 4 Mitglieder und Ersatzmitglieder

ÖVP je 4 Mitglieder und Ersatzmitglieder

SPÖ je 3 Mitglieder und Ersatzmitglieder

NEOS je 1 Mitglied und Ersatzmitglied

Grüne je 1 Mitglied und Ersatzmitglied

Dies wird angenommen.

Die Klubs haben die auf sie entfallenden Mitglieder bzw. Ersatzmitglieder der Ausschüsse namhaft zu machen; diese gelten damit gemäß § 32 Abs. 1 
GOG-NR als gewählt.

Die Namen dieser Abgeordneten werden im Stenographischen Protokoll ange­führt.“


RN/34.1

Erheben sich Einwendungen gegen die Fassung oder den Inhalt dieser Teile des Amtlichen Protokolls? – Ich sehe, das ist nicht der Fall.

Diese Teile des Amtlichen Protokolls gelten daher gemäß § 51 Abs. 6 der Geschäftsordnung mit Schluss dieser Sitzung als genehmigt.

RN/34.2

Einlauf

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Ich gebe bekannt, dass in der heutigen Sit­zung die Selbständigen Anträge 1/A bis 6/A eingebracht worden sind.


Die nächste Sitzung des Nationalrates, die geschäftsordnungsmäßige Mitteilun­gen und Zuweisungen betreffen wird, berufe ich für 18.10 Uhr – das ist 
gleich im Anschluss an diese Sitzung – ein.

Diese Sitzung ist geschlossen.

RN/35

Schluss der Sitzung: 18.10 Uhr

 

RN/36

Anhang

Während der Sitzung eingebrachte Anträge im Gesamtwortlaut und Mitteilungsliste