Stenographisches
Protokoll

Plenarsitzung

7. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

22. Januar 2025

XXVIII. Gesetzgebungsperiode

Nationalratssaal

Abteilung 1.4/2.4
Stenographische Protokolle
 

Stenographisches Protokoll

7. Sitzung des Nationalrates
XXVIII. Gesetzgebungsperiode
Mittwoch, 22. Jänner 2025


Tagesordnung

1. Punkt: Erklärung des Bundeskanzlers gemäß § 19 Absatz 2 der Geschäfts­ordnung des Nationalrates anlässlich der Ernennung des Bundeskanzlers

2. Punkt: Wahl von Mitgliedern und Ersatzmitgliedern der Parlamentarischen Versammlung des Europarates

3. Punkt: Ersuchen des Landesgerichtes Klagenfurt um Zustimmung zur behördlichen Verfolgung der Abgeordneten zum Nationalrat Dipl.-Ing. Olga Voglauer gemäß Art. 57 Abs. 3 B-VG

 

Inhaltsverzeichnis

Wortmeldungsarten


Impressum

Parlamentsdirektion

1017 Wien

 

Sitzungsbeginn

9.05 Uhr 

 RN/1

Sitzungsende

13.47 Uhr 

 RN/54

Nationalrat

Mandatsverzicht der Abgeordneten Karl Nehammer, MSc (ÖVP) und Mag. Hannes Amesbauer, BA (FPÖ) 

 RN/3

Angelobung der Abgeordneten Mag. Johanna Jachs (ÖVP) und Albert Royer (FPÖ) 

 RN/3

Personalien

Verhinderungen 

 RN/2.1

Geschäftsbehandlung

Absehen von der 24-stündigen Frist für das Aufliegen des schriftlichen Ausschussberichtes 25 d.B. gemäß § 44 (2) GOG 

 RN/19.4

Redezeitbeschränkung nach Beratung in der Präsidialkonferenz gemäß § 57 Abs. 3 Z 2 GOG 

 RN/19.5

Verlesung der vorgesehenen Fassung eines Teiles des Amtlichen Protokolls dieser Sitzung durch Präsidentin Doris Bures 

 RN/53.1

Genehmigung des verlesenen Teiles des Amtlichen Protokolls 

 RN/53.2

Aktuelle Stunde (4/AS)
„Österreich verdient Ehrlichkeit: Wer wird das Budgetdesaster bezahlen, Herr Finanzminister?“

 RN/5

Andreas Babler, MSc (SPÖ) | un | 

 RN/6

Bundesminister DDr. Gunter Mayr | sr | 

 RN/7 RN/14

MMag. DDr. Hubert Fuchs (FPÖ) | wm | 

 RN/8

August Wöginger (ÖVP) | wm | 

 RN/9

Kai Jan Krainer (SPÖ) | wm | 

 RN/10

Dr. Nikolaus Scherak, MA (NEOS) | wm | 

 RN/11

Leonore Gewessler, BA (Grüne) | wm | 

 RN/12

Dr. Barbara Kolm (FPÖ) | wm | 

 RN/13

Ing. Klaus Lindinger, BSc (ÖVP) | wm | 

 RN/15

Barbara Teiber, MA (SPÖ) | wm | 

 RN/16

Johannes Gasser, BA Bakk. MSc (NEOS) | wm | 

 RN/17

Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA (Grüne) | wm | 

 RN/18

Bundesregierung

Schreiben des Bundeskanzlers Mag. Alexander Schallenberg, LL.M. betreffend Amtsenthebung des Bundeskanzlers Karl Nehammer, MSc bei gleichzeitiger Betrauung seiner Person mit der Fortführung der Verwaltung des Bundeskanzleramtes sowie mit dem Vorsitz in der einstweiligen Bundesregierung durch den Bundespräsidenten 

 RN/4.1

Vertretungsschreiben 

 RN/4.2

 

Wahlen in Institutionen

2. Punkt: Wahl von Mitgliedern und Ersatzmitgliedern der Parla­men­tarischen Versammlung des Europarates

 RN/50

Ausschüsse

Zuweisungen 

 RN/19.1

Auslieferungsbegehren

gegen die Abgeordnete Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne) 

 RN/19.2

Unvereinbarkeitsangelegenheiten

Erster Bericht des Unvereinbarkeitsausschusses 

 RN/19.3

Verhandlungen

1. Punkt: Erklärung des Bundeskanzlers gemäß § 19 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Nationalrates anlässlich der Ernennung des Bundeskanzlers 

 RN/20

Bundesminister Mag. Alexander Schallenberg, LL.M. (ÖVP) | er | 

 RN/21

Verlangen auf Durchführung einer Debatte gemäß § 81 Abs. 1 GOG 

 RN/20.1

Philip Kucher (SPÖ) | c | 

 RN/22

Dr. Christian Stocker (ÖVP) | p | 

 RN/23

Julia Elisabeth Herr (SPÖ) | c | 

 RN/24

August Wöginger (ÖVP) | tb | 

 RN/25

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS) | p | 

 RN/26

Christian Oxonitsch (SPÖ) | tb | 

 RN/27

Rudolf Silvan (SPÖ) | c | 

 RN/28

Mag. Werner Kogler (Grüne) | p | 

 RN/29

MMag. Michaela Schmidt (SPÖ) | c | 

 RN/30

Mag. (FH) Kurt Egger (ÖVP) | p | 

 RN/31

Alois Schroll (SPÖ) | c | 

 RN/32

Mag. Martina von Künsberg Sarre (NEOS) | p | 

 RN/33

MMag. Pia Maria Wieninger (SPÖ) | c | 

 RN/34

Mag. Meri Disoski (Grüne) | p | 

 RN/35

Michael Schnedlitz (FPÖ) | c | 

 RN/36

Melanie Erasim, MSc (SPÖ) | tb | 

 RN/37

Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) | p | 

 RN/38

Christian Hafenecker, MA (FPÖ) | c | 

 RN/39

Kai Jan Krainer (SPÖ) | tb | 

 RN/40

Mag. Sophie Marie Wotschke (NEOS) | p | 

 RN/41

Mag. Lukas Hammer (Grüne) | p | 

 RN/42

Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP) | p | 

 RN/43

Nico Marchetti (ÖVP) | p | 

 RN/44

Sigrid Maurer, BA (Grüne) | p | 

 RN/45

Mag. Nina Tomaselli (Grüne) | p | 

 RN/46

Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ) | c | 

 RN/47

Dr. Dagmar Belakowitsch (FPÖ) | c | 

 RN/48

Entschließungsantrag der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr (SPÖ), Kolleginnen und Kollegen betreffend „Mietpreisstopp für alle Mieten und ein Sofortpaket für leistbares Wohnen“ – Ablehnung 

 RN/24.1 RN/49.1

Entschließungsantrag der Abgeordneten Alois Schroll (SPÖ), Kolleginnen und Kollegen betreffend „Energiekostenanstieg sofort begrenzen“ – Ablehnung 

 RN/32.1 RN/49.2

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Lukas Hammer (Grüne), Kolleginnen und Kollegen betreffend „Das Klima­ticket muss bleiben!“ – Ablehnung 

 RN/42.1 RN/49.3

3. Punkt: Bericht des Immunitätsausschusses über das Ersuchen des Landesgerichtes Klagenfurt, do. GZ. 72 Hv 175/24a - 1.1, um Zustim­mung zur behördlichen Verfolgung der Abgeordneten zum Nationalrat Dipl.-Ing. Olga Voglauer gemäß Art. 57 Abs. 3 B-VG (25 d.B.)

 RN/51

Annahme des Ausschussantrages in 25 d.B. 

 RN/52

Anhang

RN/55

Eingebracht wurden

Petition

Petition betreffend „Waldviertel Gütesiegel“, überreicht vom Abgeordneten Alois Kainz (1/PET)

Regierungsvorlagen

Einspruch der Republik Österreich gegen den Beitritt der Volksrepublik Bangladesch zum Übereinkommen zur Befreiung ausländischer öffentlicher Urkunden von der Beglaubigung (21 d.B.)

Bundesgesetz, mit dem das Finanzstrafgesetz und das Finanzstraf­zusammen­arbeitsgesetz geändert werden (22 d.B.)

Vertrag zur Änderung des Vertrages zwischen der Republik Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein vom 17. März 1960, in der Fassung vom 3. Mai 1990, zur Feststellung der Staatsgrenze und Erhaltung der Grenzzeichen (23 d.B.)

Änderung 6 des Europäischen Übereinkommens über die Arbeit des im inter­nationalen Straßenverkehr beschäftigten Fahrpersonals (AETR) (24 d.B.)

Berichte

Monatserfolg November 2024 sowie Berichte gemäß § 3 Abs. 2 Kommunal­investitionsgesetz 2023 und § 3 Abs. 4 COVID-19-Fondsgesetz (6/BA)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Allgemeiner Einkommensbericht 2024 – Reihe Einkommen 2024/1 (III-75 d.B.

Bericht des Rechnungshofes betreffend Klimaschutz in Österreich; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2024/37 (III-77 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Akkreditierung und öffentliche Finanzierung von Privathochschulen; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2024/38 (III-78 d.B.)

Tätigkeitsbericht der Ombudsstelle für Studierende, vorgelegt vom Bundes­minister für Bildung, Wissenschaft und Forschung (III-82 d.B.)

Sportbericht 2023, vorgelegt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (III-83 d.B.)

Bericht der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie über technische Unterwegskontrollen im Jahr 2023 (III-84 d.B.

Evaluationsbericht zur begleitenden Kontrolle im Finanzamt für Großbetriebe, vorgelegt vom Bundesminister für Finanzen (III-85 d.B.)

Bericht des Bundesministers für Finanzen betreffend Fortschrittsbericht 2024 der Nationalen Finanzbildungsstrategie (III-86 d.B.

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für November 2024 – Untergliederung 41 Mobilität, vorgelegt von der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (III-87 d.B.

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für November 2024 – Untergliederung 43 Klima, Umwelt und Energie, vorgelegt von der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (III-88 d.B.)

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für November 2024 – Untergliederung 34 Innovation und Technologie (Forschung) vorgelegt von der Bundesministerin für Klima­schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (III-89 d.B.)

Bericht der Bundesministerin für Justiz (vertreten durch Bundesminister Johannes Rauch) über die in den Jahren 2017 bis 2023 erteilten Weisungen, nachdem das der Weisung zugrundeliegende Verfahren beendet wurde (III-90 d.B.

Nationaler Bildungsbericht Österreich 2024, vorgelegt vom Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung (III-91 d.B.

Förderungsbericht 2023 gemäß § 47 Abs. 3 BHG 2013 der Bundesregierung (III-92 d.B.

Gemeinwirtschaftlicher Leistungsbericht 2022 der Bundesregierung (III-93 d.B.)

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für das Kalenderjahr 2024 (Jänner bis Oktober 2024), vorgelegt vom Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsu­men­tenschutz (III-94 d.B.)

Zweiter Bericht zur Wettbewerbsfähigkeit Österreichs gemäß § 5 Z 5 Fiskalrat- und Produktivitätsratgesetz 2021, vorgelegt vom Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft (III-95 d.B.

Bericht gem. § 11 Abs. 2 des Bundesgesetzes über die Förderung von Hand­werker­leistungen, vorgelegt vom Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft (III-96 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Erdgas – Versorgungssicherheit – Reihe BUND 2025/1 (III-97 d.B.

Bericht der Bundesministerin für Justiz über die Anwendung und Auswirkung der Übernahme der Strafvollstreckung durch den Heimatstaat nach dem EU-JZG-ÄndG 2011 aufgrund der Entschließung des Nationalrates vom 6. Dezem­ber 2011 Nr. 209/E XXIV. GP (III-98 d.B.

Bericht der Anwältin für Gleichbehandlungsfragen für Menschen mit Behinde­rungen über die Tätigkeit im Jahr 2023, vorgelegt vom Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (III-101 d.B.

Umsetzungsbericht 2023/2024 mit der Gesamtevaluierung der nationalen Strategie gegen Antisemitismus, vorgelegt von der Bundesministerin für EU und Verfassung (III-102 d.B.

Tätigkeitsbericht 2023 der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria, vorgelegt vom Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung (III-103 d.B.

Unterrichtung gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG

Vollmacht zur Leitung der Verhandlungen über ein Abkommen zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Republik Kosovo über die justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen

Anträge der Abgeordneten 

Mag. Elke Hanel-Torsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem zur Linderung der Inflationsfolgen bei den Wohnkosten das Miet­rechtsgesetz und das Richtwertgesetz geändert werden (4. Mietrechtliches Inflationslinderungsgesetz) (21/A und Zu 21/A)

Alois Schroll, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Elektrizitätsabgabegesetz, das Erdgasabgabegesetz, das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz und das Stromkostenzuschussgesetz geändert werden (Energie­kostenbegrenzungsgesetz 2025) (22/A)

Anfragen der Abgeordneten

Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Ausschluss der Sozialdemokratischen Partei von der Kommunalwahl in Kirgisistan und Verhaftung ihres Vorsitzenden Temirlan Sultanbekov (194/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalsituation der Polizei in Burgenland (195/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalsituation der Polizei in Kärnten (196/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalsituation der Polizei in Niederösterreich (197/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalsituation der Polizei in Oberösterreich (198/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalsituation der Polizei in Salzburg (199/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalsituation der Polizei in Steiermark (200/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalsituation der Polizei in Tirol (201/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalsituation der Polizei in Vorarlberg (202/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalsituation der Polizei in Wien (203/J)

Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend „Entwurf verfassungsrechtlicher Bestimmungen für eine Generalstaatsanwaltschaft samt Beratungsleistung“ (204/J)

Mag. Lukas Hammer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Rechtsextreme pro-FPÖ-Demo, bewaffnete Neonazis und antisemitischer Angriff (205/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Quartalsbericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundeskanzleramt (206/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Quartalsbericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundes­ministerium für Finanzen (207/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Quartalsbericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundes­ministerium für Inneres (208/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Quartalsbericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundesministerium für Justiz (209/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Quartalsbericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (210/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Quartalsbericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundes­ministerium für Arbeit und Wirtschaft (211/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Quartals­bericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (212/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Quartalsbericht der Reise­kosten Q4 2024 im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (213/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Quartalsbericht der Reise­kosten Q4 2024 im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (214/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Quartalsbericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundesministerium für Klima­schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (215/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Quartalsbericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundesministerium für Landesverteidigung (216/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Quartalsbericht der Reisekosten Q4 2024 im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (217/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Personalkosten und Entbüro­kratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (218/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (219/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Personalkosten und Entbüro­kratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (220/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (221/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (222/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (223/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (224/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (225/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (226/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (227/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (228/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Personal­kosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2024 (229/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für Justiz Q4 2024 (230/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft Q4 2024 (231/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landes­­verteidigung betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für Landes­verteidigung Q4 2024 (232/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Externe Verträge im Bundes­ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Q4 2024 (233/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Q4 2024 (234/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Externe Verträge im Bundeskanzleramt Q4 2024 (235/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Q4 2024 (236/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Q4 2024 (237/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für Finanzen Q4 2024 (238/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft Q4 2024 (239/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für Inneres Q4 2024 (240/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Externe Verträge im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Q4 2024 (241/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitbeschäftigungslose Wirtschafts­branche Beherbergung und Gastronomie 2024 (242/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitbeschäftigungslose Wirtschafts­branche Handel 2024 (243/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitbeschäftigungslose Wirtschafts­branche Verkehr und Lagerei 2024 (244/J)

Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Zivilschutz / Schutzraumkonzept (245/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Demonstrationsverbote sind Instrumente autoritärer Staaten (246/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Machtwechsel in Syrien (247/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Rekord bei Polizeiabgängen (248/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Österreichischer Frauenring fordert Reformen (249/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Arbeiterkammer fordert ein gerechteres Pensionssystem für Frauen (250/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Arbeiterkammer fordert ein gerechteres Pensions­system für Frauen (251/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Arbeiterkammer fordert ein gerech­teres Pensionssystem für Frauen (252/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Finanzierung von Frauenberatungs­stellen (253/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend AMS-Schulungen Wirtschaftsbranche Herstellung von Waren 2024 (254/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitbeschäftigungslose Wirtschafts­branche Gesundheits- und Sozialwesen 2024 (255/J)

Mag. Harald Schuh, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Gesundheitsversorgung in Justizanstalten (256/J)

Irene Eisenhut, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Teilnahme öffentlich Bediensteter an Großkundgebung im Rahmen der Gehaltsverhandlungen am 30.11.2024 (257/J)

Mag. Harald Schuh, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Betreuungsstandards in Justizanstalten (258/J)

Mag. Harald Schuh, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend die Verpflegung in Justizanstalten (259/J)

Mag. Harald Schuh, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Substitutionsprogramme in Justizanstalten (260/J)

Christoph Steiner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend dringend erforderliche Unterstützung des Erhalts und der Sanierung von Schutzhütten und alpinen Wegen (261/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Schutz von Neugeborenen durch Babyklappen noch gewährleistet? (262/J)

Irene Eisenhut, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Teilnahme öffentlich Bediensteter an Großkundgebung im Rahmen der Gehaltsverhandlungen am 30.11.2024 (263/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Männerschutz­einrich­tungen in Österreich (264/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Hochwasseropfer gehen nun auch bei Kika/Leiner-Insolvenz leer aus (265/J)

Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Folgeanfrage zu Rückstau bei den Stellungs­kommissionen (266/J)

Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Treffen des Bundeskanzlers mit Elon Musk (267/J)

Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Personenschutz für die Ehegattin des Bundeskanzlers (268/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend PVA in der Kritik: Patienten klagen über Spießrutenlauf im Land (269/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Umfrage: Hohe Preise dämpfen weihnachtliche Kauflust (270/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kika/Leiner-Kunden bangen um ihr Geld (271/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Schild­bürger­streich im österreichischen Sozial- und Bildungswesen (272/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Outplacement – Arbeitsstiftung (273/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Anregung einer Sachwalterschaft bzw. Erwachsenenvertreters gegen Patienten durch die ÖGK (274/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Arbeitslosigkeit Wirtschaftsbranche Bau 2024 (275/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Arbeitslosigkeit Wirtschaftsbranche Beherbergung und Gastronomie 2024 (276/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Arbeitslosigkeit Wirtschaftsbranche Arbeits­kräfteüberlassung 2024 (277/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Arbeitslosigkeit Wirtschaftsbranche Gesundheits- und Sozialwesen 2024 (278/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Arbeitslosigkeit Wirtschaftsbranche Handel 2024 (279/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Arbeitslosigkeit Wirtschaftsbranche Herstellung von Waren 2024 (280/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Arbeitslosigkeit Wirtschaftsbranche Verkehr und Lagerei 2024 (281/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend AMS-Schulungen Wirtschaftsbranche Bau 2024 (282/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend AMS-Schulungen Wirtschaftsbranche Arbeits­kräfteüberlassung 2024 (283/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend AMS-Schulungen Wirtschaftsbranche Beherbergung und Gastronomie 2024 (284/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend AMS-Schulungen Wirtschaftsbranche Gesundheits- und Sozialwesen 2024 (285/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend AMS-Schulungen Wirtschaftsbranche Handel 2024 (286/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend AMS-Schulungen Wirtschaftsbranche Verkehr und Lagerei 2024 (287/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitarbeitslose Wirtschaftsbranche Beherbergung und Gastronomie 2024 (288/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitarbeitslose Wirtschaftsbranche Bau 2024 (289/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitarbeitslose Wirtschaftsbranche Arbeitskräfteüberlassung 2024 (290/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitarbeitslose Wirtschaftsbranche Gesundheits- und Sozialwesen 2024 (291/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitarbeitslose Wirtschaftsbranche Handel 2024 (292/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitarbeitslose Wirtschaftsbranche Herstellung von Waren 2024 (293/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitarbeitslose Wirtschaftsbranche Verkehr und Lagerei 2024 (294/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitbeschäftigungslose Wirtschafts­branche Arbeitsüberlassung 2024 (295/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Langzeitbeschäftigungslose Wirtschafts­branche Bau 2024 (296/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Schikane gegenüber Teilzeitkräften durch das AMS (297/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend des Rauchverbots auf öffentlichen Plätzen und der Außen­gastro­nomie (298/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend des Rauchverbots auf öffentlichen Plätzen und der Außengastronomie (299/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend des Rauchverbots auf öffentlichen Plätzen und der Außengastronomie (300/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Booking.com: Ein Tippfehler – und die Buchung gehört jemandem anderen (301/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend EVZ: Rechte von Konsumenten bei Paketzustellung (302/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Pensions­ansprüche in mehreren Staaten-EU-Staaten (303/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend VKI: OGH beurteilt Klauseln einer Kinderbetreuungseinrichtung für gesetzwidrig (304/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Pensions­ansprüche in mehreren Staaten-EU-Staaten (305/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Tiergarten Schönbrunn: Ein Todesfall nach dem anderen (306/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betref­fend CO2-Abdruck der Flugreisen von Ministerin Gewessler 2024 (307/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Willkürliches Verbot regierungskritischer Demonstranten? (308/J)

Mag. Harald Schuh, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Radikale Islamisierung von Mädchen in Österreich (309/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Tiergesundheit in österreichischen Tiergärten (310/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landes­verteidigung betreffend Folgeanfrage zur Anfragebeantwortung 16716/AB betreffend Änderung des Organisationsplanes am Truppenübungsplatz Allent­steig (311/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landes­verteidigung betreffend Hochwasserkatastrophe von 14. bis 16. September 2024 (312/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Hochwasserkatastrophe von 14. bis 16. September 2024 (313/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Hochwasser­katastrophe von 14. bis 16. September 2024 (314/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend VSV und Noyb dürfen Verbandsklagen einbringen (315/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Mindest­sicherung: Sozialämter kaufen Pensionszeiten nach (316/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Sozialleistungsbetrug im Kompetenzbereich des BMSGPK (317/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Kurzarbeit Neu seit dem 1. Oktober 2023 (318/J)

 

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Sozial­leistungs­betrug im Kompetenzbereich des BMSGPK (319/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Arbeitslosigkeitsentwicklung November 2024 (320/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Umfrage: Hohe Preise dämpfen weihnachtliche Kauflust (321/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Polizei warnt vor Betrugsmasche mit ÖGK-Rückzahlungen (322/J)

Dipl.-Ing. Olga Voglauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Preis­dumping bei Erzeuger:innenpreisen für Bäuerinnen und Bauern (323/J)

Dipl.-Ing. Olga Voglauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Preisdumping bei Erzeuger:innenpreisen für Bäuerinnen und Bauern (324/J)

David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Luftraumüberwachung in Österreich 2023 und 2024 (325/J)

Dr. Elisabeth Götze, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend ein Becken voller Haifische (326/J)

David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Beschaffung von Spionagesoftware (327/J)

Sigrid Maurer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Pläne für ein Zahlungssystem für Überweisungen zwischen Europa und Iran (328/J)

David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Marsalek, Ott, russische Spionage und das BVT – neue Entwick­lungen, AG Fama und Ermittlungsstand (329/J)

Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend „rechtsextreme, rassistische und antisemitische Straftaten im Jahr 2024“ (330/J)

Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend „rechtsextreme, rassistische und antisemitische Straftaten im Jahr 2024“ (331/J)

Ralph Schallmeiner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Finanzierung und rechtliche Rahmengestaltung der Community Nurses (332/J)

Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend ÖVP-Parteigremien im Bundeskanzleramt (333/J)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Verwirrung um BIO-Lose in der öffentlichen Lebens­mittelbeschaffung: Warum gibt die BBG Bestellinformationen nicht an Kunden weiter? (334/J)

Alois Schroll, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klima­schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Wann wird der Bahnhof Ernsthofen endlich barrierefrei? (335/J)

Mag. Agnes Sirkka Prammer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend ÖVP-Parteivorstand im BKA – Spende an die ÖVP? (336/J)

Barbara Teiber, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend „Kontrollen der Arbeitsinspektion im Jahr 2024“ (337/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (338/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (339/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (340/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Vollziehung des Auskunfts­pflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (341/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (342/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (343/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (344/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (345/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (346/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (347/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (348/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Vollziehung des Auskunfts­pflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (349/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (350/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Vollziehung des Auskunftspflichtgesetzes in den Jahren 2023 und 2024 (351/J)

Dominik Oberhofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend die öffentliche Ausschreibung der Vorstände der Felbertauernstraße AG (352/J)

Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Wo bleibt der Rechtsextremismusbericht? (353/J)

Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Wo bleibt der Rechtsextremismusbericht? (354/J)

Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung (355/J)

Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Scheinbare Unabhängigkeit des Finanzministers (356/J)

Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Folgeanfrage Kickls russischer Dolch (357/J)

Anfragebeantwortungen

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (1/AB zu 21/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (2/AB zu 1/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (3/AB zu 13/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (4/AB zu 30/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (5/AB zu 37/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen (6/AB zu 44/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (7/AB zu 54/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (8/AB zu 56/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen (9/AB zu 45/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (10/AB zu 16/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (11/AB zu 20/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (12/AB zu 19/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13/AB zu 33/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (14/AB zu 18/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (15/AB zu 22/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (16/AB zu 29/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (17/AB zu 14/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Petra Oberrauner, Kolleginnen und Kollegen (18/AB zu 47/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (19/AB zu 34/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen (20/AB zu 46/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (21/AB zu 42/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (22/AB zu 15/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (23/AB zu 4/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (24/AB zu 27/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (25/AB zu 41/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (26/AB zu 10/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (27/AB zu 51/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (28/AB zu 17/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (29/AB zu 9/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (30/AB zu 28/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (31/AB zu 39/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (32/AB zu 6/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (33/AB zu 43/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (34/AB zu 49/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (35/AB zu 31/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (36/AB zu 8/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (37/AB zu 35/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Seemayer, Kolleginnen und Kollegen (38/AB zu 48/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (39/AB zu 3/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (40/AB zu 32/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (41/AB zu 38/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (42/AB zu 52/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (43/AB zu 50/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (44/AB zu 53/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (45/AB zu 5/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (46/AB zu 26/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (47/AB zu 36/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (48/AB zu 2/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (49/AB zu 23/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (50/AB zu 7/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (51/AB zu 11/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolle­gin­nen und Kollegen (52/AB zu 12/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (53/AB zu 24/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (54/AB zu 25/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (55/AB zu 40/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Martina von Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen (56/AB zu 55/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (57/AB zu 57/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Sigrid Maurer, BA, Kolleginnen und Kollegen (58/AB zu 59/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Markus Leinfellner, Kolleginnen und Kollegen (59/AB zu 60/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Sigrid Maurer, BA, Kolleginnen und Kollegen (60/AB zu 58/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (61/AB zu 61/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeord­neten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (62/AB zu 62/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (63/AB zu 63/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Barbara Neßler, Kolleginnen und Kollegen (64/AB zu 66/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Moitzi, Kolle­ginnen und Kollegen (65/AB zu 64/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Moitzi, Kolleginnen und Kollegen (66/AB zu 65/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (67/AB zu 68/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (68/AB zu 69/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (69/AB zu 70/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (70/AB zu 67/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Barbara Teiber, MA, Kolleginnen und Kollegen (71/AB zu 71/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Barbara Teiber, MA, Kolleginnen und Kollegen (72/AB zu 72/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (73/AB zu 88/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (74/AB zu 115/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (75/AB zu 80/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Johannes Gasser, BA Bakk. MSc, Kolleginnen und Kollegen (76/AB zu 96/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (77/AB zu 109/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (78/AB zu 108/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (79/AB zu 100/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sigrid Maurer, BA, Kolleginnen und Kollegen (80/AB zu 73/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Sigrid Maurer, BA, Kolleginnen und Kollegen (81/AB zu 74/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (82/AB zu 84/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (83/AB zu 86/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abge­ordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (84/AB zu 76/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (85/AB zu 128/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (86/AB zu 122/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen (87/AB zu 79/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (88/AB zu 126/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (89/AB zu 105/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (90/AB zu 107/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (91/AB zu 82/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (92/AB zu 145/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (93/AB zu 129/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (94/AB zu 133/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (95/AB zu 90/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (96/AB zu 113/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (97/AB zu 99/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (98/AB zu 118/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (99/AB zu 116/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (100/AB zu 89/J)

des Betraut mit dem Vorsitz in der einstweiligen Bundesregierung und der Fortführung der Verwaltung im auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (101/AB zu 94/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (102/AB zu 101/J)

des Betraut mit dem Vorsitz in der einstweiligen Bundesregierung und der Fortführung der Verwaltung im auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (103/AB zu 114/J)

des Betraut mit dem Vorsitz in der einstweiligen Bundesregierung und der Fortführung der Verwaltung im auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (104/AB zu 120/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (105/AB zu 127/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Verena Nussbaum, Kolleginnen und Kollegen (106/AB zu 77/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (107/AB zu 93/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (108/AB zu 123/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (109/AB zu 83/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (110/AB zu 149/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (111/AB zu 156/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (112/AB zu 121/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten MMMag. Dr. Axel Kassegger, Kolleginnen und Kollegen (113/AB zu 110/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (114/AB zu 87/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (115/AB zu 91/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (116/AB zu 117/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (117/AB zu 81/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (118/AB zu 78/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (119/AB zu 150/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (120/AB zu 102/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (121/AB zu 98/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (122/AB zu 103/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (123/AB zu 106/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (124/AB zu 112/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (125/AB zu 124/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (126/AB zu 125/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (127/AB zu 75/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (128/AB zu 95/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (129/AB zu 119/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (130/AB zu 157/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeord­neten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (131/AB zu 158/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (132/AB zu 140/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (133/AB zu 152/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (134/AB zu 148/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (135/AB zu 146/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (136/AB zu 144/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (137/AB zu 143/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (138/AB zu 97/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Markus Leinfellner, Kolleginnen und Kollegen (139/AB zu 111/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (140/AB zu 130/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (141/AB zu 147/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (142/AB zu 153/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (143/AB zu 154/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (144/AB zu 131/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (145/AB zu 132/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (146/AB zu 134/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (147/AB zu 135/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (148/AB zu 136/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (149/AB zu 137/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (150/AB zu 138/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (151/AB zu 139/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (152/AB zu 141/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (153/AB zu 142/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (154/AB zu 92/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (155/AB zu 104/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (157/AB zu 155/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (158/AB zu 85/J)


des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Sigrid Maurer, BA, Kolleginnen und Kollegen (1/ABPR zu 1/JPR)

des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Christian Stocker, Kolleginnen und Kollegen (2/ABPR zu 2/JPR)

des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (3/ABPR zu 3/JPR)

 

RN/1

Beginn der Sitzung: 9.05 Uhr

Vorsitzende: Präsident Dr. Walter Rosenkranz, Zweiter Präsident Peter Haubner, Dritte Präsidentin Doris Bures.

RN/2

Präsidium

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Meine Damen und Herren! Die Sitzung ist eröffnet. 

Die Amtlichen Protokolle der 5. und der 6. Sitzung vom 11. Dezember 2024 sind in der Parlamentsdirektion aufgelegen und wurden nicht beanstandet. 

RN/2.1

Als verhindert gemeldet sind die Abgeordneten Dr. Susanne Fürst, Ing. Norbert Hofer, Christoph Steiner, Wolfgang Zanger, Mag. Jeitler-Cincelli, BA, Josef Schellhorn und Dr. Alma Zadić, LL.M.

RN/3

Mandatsverzicht und Angelobung

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Von der Bundeswahlbehörde ist die Mit­teilung eingelangt, dass Abgeordneter Karl Nehammer, MSc auf sein Mandat verzichtet hat. Das durch diesen Verzicht frei gewordene Mandat wurde Abgeordneter Claudia Plakolm zugewiesen und an deren Stelle wurde Frau Mag. Johanna Jachs in den Nationalrat berufen.

Weiters ist von der Bundeswahlbehörde die Mitteilung eingelangt, dass Abgeordneter Mag. Hannes Amesbauer, BA auf sein Mandat verzichtet hat und Albert Royer in den Nationalrat berufen wurde. 

Da die Wahlscheine bereits vorliegen und die beiden neuen Abgeordneten im Hause anwesend sind, werde ich sogleich ihre Angelobung vornehmen. 

Nach Verlesung der Gelöbnisformel und über Namensaufruf durch die Schrift­führung werden die neuen Abgeordneten ihre Angelobung mit den Worten „Ich gelobe“ zu leisten haben. 

Ich ersuche nunmehr die Schriftführerin, Frau Abgeordnete Tanja Graf, um die Verlesung der Gelöbnisformel und den Namensaufruf. 

Schriftführerin Tanja Graf: „Sie werden geloben unverbrüchliche Treue der Republik Österreich, stete und volle Beobachtung der Verfassungsgesetze und aller anderen Gesetze und gewissenhafte Erfüllung Ihrer Pflichten.“

(Über Namensaufruf durch Schriftführerin Tanja Graf leisten die Abgeordneten Johanna Jachs [ÖVP] und Albert Royer [FPÖ] ihre Angelobung mit den Worten „Ich gelobe“.)

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Ich begrüße die neuen Abgeordneten sehr herzlich in unserer Mitte. (Allgemeiner Beifall.)

RN/4

Präsidium

RN/4.1

Einlauf

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Vom Bundeskanzleramt ist folgendes Schreiben eingelangt – ich zitiere –:

„Ich beehre mich mitzuteilen, dass der Herr Bundespräsident mit Entschließung gemäß Artikel 74 Absatz 3 des Bundes-Verfassungsgesetzes […] Herrn Bundeskanzler Karl Nehammer, MSc seinem Wunsch entsprechend seines Amtes enthoben hat. 

Gleichzeitig hat der Herr Bundespräsident gemäß Artikel 71 in Verbindung mit Artikel 77 Absatz 4 des Bundes-Verfassungsgesetzes mich, Bundes­minister für europäische und internationale Angelegenheiten Mag. Alexander Schallenberg, LL.M., mit der Fortführung der Verwaltung des Bundeskanzler­amtes und mit dem Vorsitz in der einstweiligen Bundesregierung betraut.“ – Ende des Zitats.

Ich darf mich an dieser Stelle bei Herrn Karl Nehammer, MSc für seinen Dienst an der Republik Österreich als Abgeordneter, Innenminister und Bundeskanzler bedanken. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von FPÖ, SPÖ, NEOS und Grünen.)

RN/4.2

Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Für den heutigen Sitzungstag hat das Bundeskanzleramt über Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung folgende Mitteilungen gemacht:

Vertreten wird die Bundesministerin für Justiz Dr. Alma Zadić, LL.M. durch den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Johannes Rauch, nachmittags der Bundeskanzler und Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten Mag. Alexander Schallenberg, LL.M. durch den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Mag. Werner Kogler und in parlamentarischen Angelegenheiten in seiner Funktion als Bundeskanzler durch die Staatssekretärin im Bundeskanzleramt Claudia Plakolm.


Ich gebe bekannt, dass diese Sitzung abgesehen vom Parlamentslivestream auch von ORF 2 bis 13 Uhr übertragen wird. ORF III wird diese Sitzung bis 19.15 Uhr senden. Anschließend wird die Sitzung auf ORF ON übertragen.

RN/5

Aktuelle Stunde

„Österreich verdient Ehrlichkeit: Wer wird das Budgetdesaster bezahlen, Herr Finanzminister?“

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Wir gelangen nun zur Aktuellen Stunde.

Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Babler. Ich erteile es ihm und mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit 10 Minuten beträgt.

RN/6

9.10

Abgeordneter Andreas Babler, MSc (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Neuerdings wird sehr viel über Ehrlichkeit gesprochen. Besonders die FPÖ bedient den Begriff neue Ehrlich­keit.

Gleich vorneweg: Wer ehrlich handelt, muss das eigentlich nicht betonen, sondern Politik machen, die auch tatsächlich glaubhaft ehrlich ist. Die neue Ehrlichkeit von FPÖ und ÖVP beginnt aber mit dem Verschweigen der Wahrheit, der Wahrheit darüber, wie unser Budget über die nächsten Jahre saniert werden soll, und vor allem darüber, wer für dieses Budgetdesaster zahlen wird. Ich erinnere aber auch daran, dass es die ÖVP war, die uns gegen­über nicht ehrlich war, die der Bevölkerung gegenüber nicht ehrlich war, die auch uns als Sozialdemokratie gegenüber nicht ehrlich war. Erst während der Koalitionsverhandlungen wurde uns Stück für Stück das Ausmaß dieses Budgetdesasters bekannt.

Für uns von der SPÖ war immer klar: Alle müssen einen Beitrag leisten, alle. Das Ausmaß des Budgetdesasters ist so groß, dass es gar nicht anders gehen kann. Und ja, in den gescheiterten Verhandlungen mit ÖVP und NEOS haben wir auch einnahmenseitige Maßnahmen gefordert, die austariert sein müssen, um dieses große Budgetloch auch fair sanieren zu können. Alle heißt aus unserer Sicht eben auch wirklich alle, auch diejenigen, die in den letzten Jahren Rekordnetto­gewinne erzielt haben, wie beispielsweise der Bankensektor mit über 30 Milliarden Euro. 

Ich sage Ihnen, was passiert ist – und ich halte das wirklich für bedenklich –: Eine kleine Clique von Großindustriellen, die in den letzten Jahren eh nichts beigetragen hat, sondern Steuergeschenke, Förderungen in Milliardenhöhe bekommen hat, und der Bankensektor haben sich durchgesetzt. In der ÖVP hat diese radikale Gruppe die Mehrheit übernommen und hat dafür gesorgt, dass jetzt Kanzler Kickl möglich wird und dass beispielsweise keine Bankenabgabe gezahlt werden soll –nach 30 Milliarden Euro Nettogewinn in den letzten Jahren –, dass es keinen Konsolidierungsbeitrag zusätzlich geben soll in dieser Budgetdesastersituation, die unter anderem auch dadurch ausgelöst worden ist, dass die Großindustriellen, die sich jetzt durchgesetzt haben, die Banken, die sich jetzt durchgesetzt haben, viele Milliarden Euro an Förderungen, an Steuergeld eingestrichen haben; und jetzt wollen sie keinen Beitrag leisten, liebe Kolleginnen und Kollegen der ÖVP. (Beifall bei der SPÖ.)

Die ÖVP war nicht dazu bereit, zu sagen: Alle müssen einen Beitrag leisten. Wir können das niemandem erklären, wir können es den Leistungsträgern in der Republik, denjenigen, die in der Früh aufstehen und in der Fabrik arbeiten, den­jenigen im weißen Kittel, den Pflegebediensteten in den grünen Kitteln, den Pädagog:innen, den Polizist:innen, allen, die ihr Leben lang arbeiten gehen und sich darauf verlassen können sollen, dass sie eine Pension bekommen, von der sie im Alter gut leben können, nicht erklären. Sie können kein Verständnis dafür haben, dass sie jetzt über die Maßen zur Budgetkonsolidierung beitragen sollen und die Großen, die Milliardengewinne eingestreift haben und sich haben fördern lassen, keinen Beitrag leisten. Das kann niemand in der Politik jemandem erklären, der ein Recht darauf hat, auch in der Pension gut auszukommen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich sage es ganz ehrlich: Bei diesen Kürzungsfantasien, bei dieser Ungleich­behandlung, bei dieser Respektlosigkeit, bei dieser Politik können wir als Sozialdemokratie nicht mitmachen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Doch genau das hat die ÖVP von uns gefordert, die neue ÖVP, die von einer Gruppe gesteuert wird, die sich früher immer im Hintergrund bewegt hat, wie die IV, die sozusagen im Hintergrund agiert hat, sich aber jetzt offensiv brüstet, dass sie das Kommando in der ÖVP übernommen hat. Das sind diejenigen, die es sich immer gerichtet haben, die nie etwas gezahlt haben, die auch jetzt bei diesem Budget­desaster keinen Beitrag zur Konsolidierung leisten wollen.

Es kann nicht sein, dass allein die Pensionistinnen und Pensionisten und die Konsumentinnen und Konsumenten für das Versagen der ÖVP-Finanz­minister zahlen müssen, weil sich die Herrschaften vom Wirtschaftsbund und von der Industriellenvereinigung weigern, diese Krise mit uns allen gemeinsam zu stemmen.

Was erwartet die Österreicherinnen und Österreicher unter Blau-Schwarz? – Sicher keine guten fünf Jahre. Das Regierungsprogramm ist noch nicht einmal ausverhandelt, das 6-Milliarden-Euro-Kürzungspaket hat Finanzminister Mayr aber schon nach Brüssel geschickt. Informiert wurden wir im Hohen Haus darüber nicht, Herr Finanzminister.

Sie spielen auf Zeit, Sie setzen darauf, dass die Menschen sich nicht mehr daran erinnern, wer ihnen dieses Desaster eingebrockt hat, zum Beispiel die Steuer­geschenke, die ich vorhin angesprochen habe, beispielsweise an die Pleite­unternehmer Pierer und Co, die sich jetzt damit brüsten, dass sie sich in der ÖVP mit ihrem radikalen Kurs durchgesetzt haben. Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Diese Budgetkonsolidierung ist ja noch nicht einmal abgeschlossen, es fehlen 12 Milliarden Euro, die in den nächsten Jahren zusätzlich konsolidiert werden müssen. Wir stehen erst am Anfang, und Sie beginnen Ihre Periode gleich mit einer Vernebelungsaktion.

Herr Finanzminister, die Österreicherinnen und Österreicher haben ein Recht darauf, zu erfahren, wer in Zukunft für dieses Budgetdefizit, für dieses Budgetdesaster zahlen soll, in diesem Jahr und in den kommenden Jahren. Haben Sie doch endlich mehr Mut zur Ehrlichkeit, sagen Sie den Öster­reicherinnen und Österreichern, wie Sie diese Budgetkonsolidierung stemmen wollen! (Beifall bei der SPÖ.)

Jetzt soll es zügig gehen, wie wir hören. Wie gesagt, es kann leicht zügig gehen, wenn man sich nicht darauf einstellt, der österreichischen Bevölkerung ehrlich zu kommunizieren, wie und von wem in Zukunft das große Budgetloch, das es noch gibt, fair gefüllt werden soll. 

Ich muss mich in der Frage auch ein bisschen über die Freiheitlichen wundern (Abg. Wöginger [ÖVP]: Du musst dich über dich selbst wundern!)  das gibt es noch, dass man sich zusätzlich über die Freiheitlichen wundert –: Sie wissen ja so gut wie wir, dass bei den Verhandlungen mit den Türkisen Vorsicht ein Gebot der Stunde ist. Warum dieser Vertrauensvorschuss? Ist die Lust auf die Macht jetzt schon so groß bei Ihnen? Vor einem Jahr haben Sie, Herr Kickl, wörtlich über den „Swingerklub der Machtlüsternen“ gewettert. Heute swingen Sie in dieser Frage schon schön mit, mit den Großindustriellen, mit den Herren vom ÖVP-Wirtschaftsbund. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: 100 Tage Fastvizekanzler!)

Es macht misstrauisch, wenn FPÖ und ÖVP eine neue Ehrlichkeit beschwören. Währenddessen wird ein Wahlversprechen nach dem anderen gebrochen, ganz nach dem Motto: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? Es mag Sie vielleicht nicht interessieren, aber die Wählerinnen und Wähler interessiert es schon. Die Menschen verstehen nicht, warum sich die ÖVP dafür hergibt, Steigbügelhalter für Herbert Kickl zu sein. Für den selbst ernannten Volkskanzler sind Sie jetzt der Steigbügelhalter, sehr geehrte ÖVP.

Ich sage Ihnen etwas: Was ist dieser selbst ernannte Volkskanzler? – Im Duden 1941 ist unter dem Begriff „Volkskanzler“ Folgendes nachzulesen: „Bezeichnung für Hitler zum Ausdruck der Verbundenheit zwischen Volk und Führer“. Wer kommt auf die Idee, sich heute selbst so nennen zu wollen? (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Bruno Kreisky! Gusenbauer! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Gusenbauer! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Leopold Figl!)

Die „Bilanz von Herbert Kickl“: „Eine Spur der Verwüstung, Verschwendung, der Fehlentscheidungen. So jemand sollte […] nicht Bundeskanzler werden.“ (Beifall bei der SPÖ.) Herbert Kickl ist als Bundeskanzler „definitiv untragbar. Ohne jede Diskussion.“ Ich sage Ihnen jetzt etwas: Das sind die Zitate der ÖVP über Sie. Das sind nicht meine Zitate. (Der Redner hält eine Broschüre mit dem Titel „Kickl kann’s nicht“ in die Höhe.) Ich habe heute die ÖVP an ihre glorreiche Broschüre erinnert. Das waren Argumentationen, die nicht von Andi Babler, nicht von der Sozialdemokratie stammen. All das, was ich Ihnen jetzt vorgelesen habe, ist von Ihrem neuen Kuschelkoalitionspartner, von der ÖVP, die all das vergessen hat und Sie jetzt in Regierungsverantwortung heben will. (Beifall bei der SPÖ.)

Es war schon auch die ÖVP, die sich von einem Bundeskanzler „Sensibilität im Umgang mit Worten, unserer Geschichte und unserer Demokratie“ erwartet, die Ihnen ausgerichtet hat, dass in Österreich das „Bundeskanzleramt kein Bierzelt und schon gar kein Führerbunker“ sein darf. (Rufe bei der ÖVP: Hallo! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Geh bitte!) Das sind Ihre Worte, lieber Herr Stocker, das ist Ihre Verbiegung, das ist Ihre Rückgratlosigkeit, das ist Ihre 180-Grad-Drehung, das ist Ihr Steigbügelhaltertum für diese FPÖ in dieser Republik (Beifall bei der SPÖ), und Sie können sich noch gar nicht vorstellen, was uns da erwartet.

Ich möchte noch etwas zum Budget sagen, darüber, dass wir jetzt 270 Millionen Euro öffentlich in der Debatte haben, die Pensionistinnen und Pensionisten leisten sollen, durch Erhöhung von Beiträgen. Als hätten es die Pensionistinnen und Pensionisten nicht schon schwer genug! Sie leiden unter der Misere im Gesundheitsbereich, im Pflegebereich, die Sie in Ihrer Regierungsperiode mitzu­verantworten gehabt haben, sie leiden unter der Teuerung, die Sie haben durchrauschen lassen. Etwa 15 Prozent der über 65-Jährigen in Österreich sind jetzt schon armutsgefährdet. Das sind weit über 200 000 Menschen in diesem Land, und die Mehrheit davon sind Frauen, sie sind von Altersarmut oder Altersarmutsgefährdung betroffen (Beifall bei der SPÖ), und die wollen Sie jetzt noch zusätzlich schröpfen, zugunsten der Großindustriellen, die wieder keinen Beitrag leisten wollen.

Herr Stocker, Herr Kickl, wissen Sie, wie hoch eigentlich die durchschnittliche Pension einer Österreicherin ist, einer Frau in Pension? – 1 400 Euro. Alters­armut ist eben auch ein großes Frauenthema in dieser Republik. Frauen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, die sich dann in der Kindererziehung wieder­gefunden haben, sich hart zurückgekämpft haben, damit sie wieder ein paar Stunden zu arbeiten anfangen können, ein Leben lang hart gearbeitet haben, in verschiedenen Bereichen, im privaten Bereich, im Carebereich, in der Arbeits­welt. Die werden Sie mit einer Budgetkonsolidierung auch auf dem Rücken dieser Frauen nochmals nachhaltig bestrafen. Dagegen wird die Sozialdemokratie Widerstand leisten. 

Wir stehen für Respekt vor allem auch vor Frauen, die ihr Leben lang gearbeitet haben. (Beifall bei der SPÖ.)

Viele Menschen haben keinen finanziellen Spielraum mehr. Da lässt sich der Gürtel nicht noch enger schnallen, ohne dass die Luft komplett wegbleibt. Wir wollen miteinander – und das ist die Aufgabe, so wie wir sie verstehen – diese Krise bewältigen. Die Sanierung unseres Budgets ist essenziell. Umso wichtiger ist es jetzt, der FPÖ und der ÖVP genau auf die Finger zu schauen. Wir fordern diesbezüglich auch Antworten von Ihnen, Herr Finanzminister. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

9.20

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Für eine einleitende Stellungnahme zu Wort gemeldet hat sich der Herr Bundesminister für Finanzen Gunter Mayr. Ich erteile es ihm. Auch seine Redezeit soll 10 Minuten nicht überschreiten.

RN/7

9.21

Bundesminister für Finanzen DDr. Gunter Mayr: Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Abgeordnete! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ich bin gestern Abend vom Finanzministertreffen, vom Ecofin, zurückgekommen, und dort wurde mit großem Verständnis über Österreich berichtet. Das werde ich aber gleich noch etwas ausführlicher darlegen. 

Ich möchte zuerst auf Parteiobmann Babler replizieren, weil es hier eine Unklarheit gegeben hätte. Wir vonseiten des Finanzministeriums haben immer mit EU-Zahlenmaterial gearbeitet. Ich habe vor zwei Monaten die Einschät­zungen von der Europäischen Kommission zu den Defizitentwicklungen referiert, und Mitte Dezember konnten wir mit dem Tool der Europäischen Kommission die Pfade berechnen, wie viel tatsächlich einzusparen ist. Von Unklarheiten ist also keinerlei Rede. Seit über einem Monat wissen wir genau, wie viel einzu­sparen ist. 

Ich möchte nur, weil die letzten Tage ja sehr ereignisreich waren, die Abläufe noch einmal kurz schildern. Letzten Montag haben mich Bundesparteiobmann Kickl und Bundesparteiobmann Stocker mit einem Maßnahmenpaket von 6,39 Milliarden Euro ausgestattet, das ich Kommissar Dombrovskis präsentieren durfte. Dieses Treffen hat dann sogleich am Dienstag stattgefunden. Wir sind die Maßnahmen – Maßnahme für Maßnahme – genau durchgegangen. Und, Herr Parteiobmann Babler: Viele dieser Maßnahmen sollten Sie kennen, weil die Grundlagen dafür schon in den gescheiterten Regierungsverhandlungen besprochen wurden und viele dieser Maßnahmen bereits davor im Detail evaluiert worden sind. 

Die Kommission hat sich sehr anerkennend dazu geäußert, dass es sich um ein konjunkturschonendes Paket mit einem klaren Fokus auf die Ausgabenseite handelt. Es war auch wichtig, dass keinerlei neue Steuern eingehoben werden sollten. Kommissar Dombrovskis hat in der Nacht auf Freitag bereits ein Antwortschreiben an uns geschickt. Seit letzter Woche ist dieser Prozess komplett transparent. Sie können alles auf der BMF-Homepage nachlesen. 

Zu dem Vorwurf, wir hätten Sie nicht ausreichend informiert: Wenn Sie sich das Verfassungsrecht anschauen, sehen Sie, dass über Vorhaben der Europäischen Kommission zu berichten ist – aber das Abwenden von Schaden gegenüber der Republik Österreich als solches ist noch kein Vorhaben. Trotzdem haben wir den ganzen Prozess sofort transparent gemacht und auf der BMF-Homepage ist das nachlesbar. 

Ich habe seit zwei Monaten permanent vor einem EU-Defizitverfahren gewarnt. Als Finanzminister ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man in Europa die Fiskalregeln einhalten sollte. (Heiterkeit bei der SPÖ sowie der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]. – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: ... Vorgänger!) Wir sehen, es geht um die Reputation Österreichs. Aktuell sind acht EU-Mitgliedstaaten in einem Defizitverfahren, wie Ungarn, Polen oder Rumänien. Das sollte nicht unsere Benchmark in Österreich hinsichtlich der Budgetgestaltung sein. Wir haben auch die Auswirkungen auf den Finanzmärkten gesehen. Fitch hat vor circa zehn Tagen den Ausblick auf negativ gedreht und mitunter als Begründung das drohende Defizitverfahren erwähnt. Vor allem – und für mich eigentlich der wichtigste Punkt bei dem Ganzen –: Wäre man in einem Defizitverfahren, würden die Europäische Kommission und die EZB alle sechs Monate nach Österreich kommen und die Budgets mitbeschließen. Wir würden Budget­autonomie verlieren. 

Gestern beim Ecofin-Treffen der Finanzminister sind die Defizitverfahren dieser acht Mitgliedstaaten besprochen worden: 27 Finanzminister plus Kommissare beraten darüber, wie die Budgetgestaltung dieser acht EU-Mitgliedstaaten sein soll. Ich habe hier zum Beispiel den Bericht zu Frankreich (ein mehrseitiges Schriftstück in die Höhe haltend): neun Seiten. Darüber wird berichtet, und der französische Finanzminister war gefordert, 10 Minuten darüber zu replizieren. Das trägt nicht zu einer guten Reputation bei. Zum Glück konnten wir das abwenden. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie bei Abgeordneten der NEOS.)

Wir waren vor dem vorletzten Ecofin in einer vergleichbaren Situation mit Finnland und die finnische Finanzministerin hat mit allem Nachdruck bekräftigt, dass Finnland auch unbedingt aus einem Defizitverfahren heraus möchte. Herr Parteiobmann Babler (Abg. Greiner [SPÖ]: Klubobmann!), Ihre Position ist für mich auf europäischer Ebene eine einzigartige. (Abg. Babler [SPÖ]: ... ÖVP-Finanzminister gehabt!) Ich kenne kein einziges EU-Mitgliedsland, das sich, wenn man nicht alles unternehmen könnte, sogar freiwillig in ein Defizitverfahren hineinbewegen würde. 

Jetzt noch einmal zurück zu den Verhandlungen mit Kommissar Dombrovskis: Das Maßnahmenpaket umfasst 6,39 Milliarden Euro. Was waren die Schwer­punkte, die es zu beachten galt? – Natürlich ist es darum gegangen, dass ein Schwerpunkt auf die Ausgabenseite gesetzt werden soll. Wenn Sie sich das Paket ansehen, merken Sie, dass circa 50 Prozent über Förderungen eingespart werden. Dieses Einsparen von 50 Prozent bei den Förderungen führt dazu, dass sich Österreich danach auf dem EU-Schnitt bewegt. Wir sind über 3 Mil­liarden Euro über dem EU-Schnitt, was Förderungen anbelangt. Auch die Kommission hat es als sehr positiv angesehen, dass es gelingt, mit diesem Maßnahmenpaket mit 50 Prozent Einsparungen bei den Förderungen auf den EU-Schnitt zu kommen. 

Natürlich ist auch über den Klimabonus gesprochen worden, weil ja der Klima­bonus als Position schon fast ein Drittel des Einsparungspaketes, 2 Milliarden Euro, ausmacht. Wir haben erläutern dürfen, dass der Klimabonus, obwohl er so heißt, nichts mit dem Klima zu tun hat. Es stimmt schon, es gibt eine Hinter­grundstory mit der CO2-Bepreisung (Heiterkeit und Zwischenrufe bei den Grünen), nur: Der Klimabonus als solcher ist eine reine Transferzahlung und könnte auch jeden anderen Namen tragen. Es ist über weitere Maßnahmen wie die Bildungskarenz diskutiert worden. Die Bildungskarenz als solche, das sagen auch die Wirtschaftsforscher, hat eher negative Auswirkungen auf den Arbeits­markt. (Abg. Götze [Grüne]: Nein, das stimmt nicht! – Weitere Zwischenrufe bei den Grünen.) Vor dem Hintergrund ist auch diese Maßnahme insofern positiv besetzt gewesen. 

Wir haben es bereits angesprochen, der Schwerpunkt liegt auf den Ausgaben. Einnahmenseitig, bei den Steuern, gibt es nur Ergänzungen, Anpassungen im Steuersystem, aber keinerlei neue Steuern. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Es werden in diesem Paket von 6,39 Milliarden Euro nur 14 Prozent über Lückenschlüsse bei den Steuern hereingenommen, und ich glaube, das ist auch sehr wichtig für Österreich. Österreich hat bereits eine Abgabenquote von 43,7 Prozent, und die ist im internationalen Vergleich sehr hoch. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Und sie steigt!) Österreich braucht keine neuen Steuern. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Parteiobmann Babler, Sie haben gesagt, die Massen würden für dieses Maß­nahmenpaket zahlen müssen. (Abg. Leichtfried [SPÖ]: Das heißt hier im Haus Klubobmann, nur so nebenbei!) – Herr Klubobmann, gerne, wenn das der einzige Einwand ist. (Heiterkeit und Beifall bei ÖVP und FPÖ.) Herr Klubobmann, Sie haben gesagt, die Massen müssten die Steuern zahlen. Ich möchte nur hinsichtlich neuer Steuern auf das bestehende Steuersystem hinweisen. (Abg. Leichtfried [SPÖ]: Da sieht man die unabhängigen Beamten in Österreich!) Wir haben zwei große Steuern vom Volumen her, das sind die Umsatzsteuer und die Einkommen- und die Lohnsteuer, mit einem Aufkommen von rund 40 Milliarden Euro. 

Wenn Sie sich das Aufkommen aus der Einkommensteuer anschauen, dann sehen Sie, dass Arbeitnehmer mit Einkünften bis 19 600 Euro überhaupt keine Lohn- und Einkommensteuer bezahlen. 38 Prozent der Einkünftebezieher in Österreich zahlen auch keine Lohn- und Einkommensteuer. Im Gegenteil: 27 Pro­zent – Sie (in Richtung SPÖ) können den Kopf schütteln, das haben wir im Finanzministerium gerade ausgewertet (Zwischenruf der Abg. Disoski [Grüne]) –, 27 Prozent der Einkünftebezieher beziehen Negativsteuer, werden sogar unterstützt, und die obersten 10 Prozent der Einkünftebezieher tragen fast 60 Prozent des Aufkommens aus der Lohn- und Einkommensteuer. Sie sehen, die Besserverdienenden tragen hier sehr viel bei. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Zusammenfassend: Wir durften der Europäischen Kommission ein belastbares Maßnahmenpaket präsentieren. Der Fokus lag ganz klar und liegt ganz klar auf der Ausgabenseite. Für die einzelnen Details bin insofern nicht ich verant­wortlich, als die Rolle des Finanzministers da eine begleitende ist. Wir stehen gerne zur Verfügung, alle Maßnahmen zu evaluieren, nur letzten Endes bedarf es dann auch konkreter Umsetzungsmaßnahmen, und die Details müssten hier im Hohen Haus entsprechend beschlossen werden.

Hinsichtlich der EU ist es insofern erfreulich, als uns die Europäische Kommission die Einschätzung mitgegeben hat, dass wir im heurigen Jahr unter 3 Prozent Defizit liegen werden, und so gesehen ist der erste Schritt erfolgreich getan. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Abg. Leichtfried [SPÖ]: Das war jetzt eine interessante Bewerbungsrede!)

9.31

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Danke, Herr Bundesminister.

Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit aller weiteren Teilnehmer an der Aktuellen Stunde laut § 97a Abs. 6 der Geschäftsordnung 5 Minuten nicht übersteigen darf.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Fuchs. Ich erteile es ihm.

RN/8

9.32

Abgeordneter MMag. DDr. Hubert Fuchs (FPÖ): Sehr geehrter Präsident! Sehr geehrter Finanzminister! Was 300 Verhandlern in 33 Arbeitsgruppen in drei Monaten nicht gelungen ist, ist uns in drei Tagen gelungen (Ruf bei der SPÖ: Euch ist ja nix gelungen! – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Das wird aber auch nicht wahrer! – Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ – Zwischenrufe bei SPÖ und NEOS – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Habts schon mal Danke gesagt? – Zwischenruf des Abg. Leichtfried [SPÖ])  Herr Kollege Leichtfried, passen Sie auf, dann kennen Sie sich besser aus! (Beifall bei der FPÖ – neuerlicher Zwischenruf des Abg. Leichtfried–, nämlich die Abwendung des EU-Defizitverfahrens. Daher ist der Vorwurf von Klubobmann Babler an den Herrn Finanzminister, dass dieser auf Zeit spielt, geradezu lächerlich. Genau das Gegenteil ist der Fall, Herr Klub­obmann: Sie haben wertvolle Zeit verplempert, Sie haben wertvolle Zeit verspielt. Das ist genau die Zeit, die jetzt für die Sanierung des Budgets fehlt. Vielen Dank an die SPÖ! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Babler [SPÖ]: Gerne! Gebe ich gerne weiter, den Dank an die ÖVP!)

Unsere Wahlversprechen haben wir nicht geändert, es hat sich lediglich die Zeitachse der Umsetzung geändert. Und, Herr Babler, ich darf Sie beruhigen: Die Pensionisten, die brauchen sich keine Sorgen zu machen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die müssten sich Sorgen machen, wenn Sie in der Regierung sitzen würden. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Leichtfried [SPÖ]: Was ist mit den Pensionistinnen?)

Und ja, es steht außer Zweifel: Wir haben ein desaströses Budget, für das die letzte Bundesregierung die volle Verantwortung trägt. Und ja, wir müssen aus diesem Budgetdesaster herausfinden, um unser Land für eine gute Zukunft zu rüsten. Deshalb haben wir auch vor dem Einstieg in die inhaltlichen Ver­handlungen zur Bildung einer FPÖ-ÖVP-Bundesregierung sichergestellt, dass der Staatshaushalt stabilisiert wird und dass Österreich die Hoheit über sein Budget behält. Die Einleitung eines EU-Defizitverfahrens war auf jeden Fall zu vermeiden, und das ist uns Gott sei Dank auch gelungen. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Hätten wir nicht eingegriffen, dann hätte das weitreichende Folgen für die Republik, aber auch für die Österreicher. Erstens – und der Herr Finanzminister hat es schon angesprochen –: Fremdbestimmung und Bevormundung durch Brüssel, Österreich hätte weniger finanzielle Souveränität. Zweitens: Ein schlech­teres Rating, wodurch die Kreditkosten für alle – für die Republik, für die Unternehmer, aber selbstverständlich auch für die Konsumenten – massiv ansteigen würden. Drittens: Eine immense Belastungswelle für die Bevölkerung, verbunden mit sozialen Spannungen. Und viertens: Wenn wir den Weg des Schuldenmachens fortsetzen würden, dann würden zukünftige Generationen massiv davon betroffen sein, denn die Schulden von heute sind die Steuern von morgen. 

Die FPÖ steht für eine verantwortungsvolle Budgetpolitik zum Wohle des Landes (Heiterkeit des Abg. Schallmeiner [Grüne]), und ich möchte noch einmal erwähnen: Wir Freiheitliche haben diesen budgetären Scherbenhaufen nicht verursacht. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: O ja! Bei allem dabei! – Ruf bei den Grünen: Habts die Patientenmilliarde schon gefunden?) Es wird aber an uns liegen, ihn wegzuräumen, damit unser Land und unsere Landsleute positiv in die Zukunft blicken können. Und weil die SPÖ hier so tut, als ob unser Land vor dem Abgrund steht, möchte ich kurz einen Blick auf die zum Glück gescheiterten Ampelverhandlungen werfen. 

Dort waren im Bereich der Einsparungen viele Punkte deckungsgleich, gleich­zeitig hätte die Ampel aber das Ziel, die Vermeidung eines EU-Defizitverfahrens, klar verfehlt. In der Folge wäre es unter einer Ampel zu massiven Einsparungen und zu massiven Steuererhöhungen und neuen Steuern gekommen, gleichzeitig wären aber die negativen Auswirkungen weitergegangen – inklusive eines EU-Defizitverfahrens mit all seinen negativen Konsequenzen. Und deshalb fragt sich ganz Österreich: Was will diese SPÖ überhaupt?

Wien sitzt auf einem gigantischen budgetären Scherbenhaufen. Die SPÖ wollte durch eine Regierungsbeteiligung einzig und allein das marode Wien finanziell auffangen und sanieren, und Gott sei Dank ist dieser Sanierungsplan der SPÖ sauber schiefgegangen. Das ist auch der Grund, warum wir jetzt vorgezogene Wahlen in Wien haben. Diese rote Verschleierungstaktik wird nicht aufgehen. Spätestens am 27. April wird die SPÖ in Wien dafür die Rechnung präsentiert bekommen. (Beifall bei der FPÖ.)

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Bitte zum Schlusssatz kommen!

Abgeordneter MMag. DDr. Hubert Fuchs (fortsetzend): Der Bund wird keines­falls den roten Scherbenhaufen in Wien zusammenräumen, hier muss die Wiener SPÖ endlich selbst Verantwortung übernehmen.

Liebe SPÖ, nicht nur Österreich verdient Ehrlichkeit, sondern auch die Leute in Wien. – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Silvan [SPÖ]: … Niederösterreich!)

9.37

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Klub­obmann Wöginger.

RN/9

9.37

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! „Österreich verdient Ehrlichkeit“ steht im Titel der Aktuellen Stunde. Herr Kollege Babler, ich würde mich in Grund und Boden schämen, wenn ich mich bei diesem Titel hier heraus­stellen und so viel an Unwahrheiten verbreiten würde, wie Sie das gemacht haben. Das ist unehrlich, das ist unredlich! (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich weiß nicht, an welchem Tisch Sie gesessen sind, ich bin bis zum Schluss am Verhandlungstisch dieser Dreier­koalition - - (Widerspruch bei der SPÖ.)

Es gibt einen Teil der SPÖ, das möchte ich sagen, wo die Vernunft noch Einkehr gehalten hat (Abg. Voglauer [Grüne]: Das kann man über die ÖVP derzeit nimmer sagen!), aber die Babler-Gruppe, meine Damen und Herren, ist weder bereit, Verantwortung für das Land zu übernehmen, noch bereit, Kompromisse einzugehen. Das haben wir am Schluss dieser Verhandlungen gesehen. Unfähig – unfähig! –, Verantwortung für Österreich zu übernehmen: Das heißt Andreas Babler, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der NEOS.)

Wissen Sie, warum es mich so ärgert? – Weil viele von uns in der Volkspartei ihr ganzes politisches Herzblut da hineingelegt haben (Heiterkeit bei der SPÖ), damit diese Koalition zustande kommt. Und die in den hinteren Reihen lachen – redet vielleicht einmal mit der ersten Reihe, denn so war es nämlich! Und der Grund dafür, dass diese Verhandlungen gescheitert sind, hat einen Namen. (Abg. Kucher [SPÖ]: Harald Mahrer meinen Sie?) Ich kann nur den NEOS beipflichten, die am 5. Jänner veröffentlicht haben: Andreas Babler hat das Scheitern der Regierungs­verhandlungen zu verantworten – denn dann sagen es nicht nur wir, sondern auch der dritte Partner, der mit am Tisch gesessen ist und sich bemüht hat, ganz lange bemüht hat (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Auch Kompromisse zu finden zwischen euch!), dass diese Koalition etwas wird. Und das ist die Wahrheit, meine Damen und Herren! So waren diese Verhandlungen und nicht anders. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der NEOS.)

Herr Kollege Babler, wenn Sie hier schon eine Wahlkampfbroschüre der Volkspartei hochhalten, dann wäre es klug, Broschüren nicht nur von außen anzuschauen, sondern sie bis zum Schluss durchzublättern (ein Exemplar der genannten Broschüre in die Höhe haltend), denn ganz hinten steht drauf: „Babler kann’s nicht“. (Abg. Herr [SPÖ]: Na bitte!) Das ist das, was zusam­menfassend zu diesen Verhandlungen über die Dreierkoalition zu sagen ist: Babler kann’s nicht, er wird es nicht können. Wenn die Sozialdemokratie jemals wieder eine staatstragende Partei werden will, dann müssen Sie die erste Reihe austauschen, meine Damen und Herren, sonst wird das nichts mehr werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der NEOS. – Zwischenrufe der Abgeordneten Disoski [Grüne] und Schwarz [Grüne].)

Die Volkspartei hat immer für das Land und die Menschen Verantwortung getragen, und dazu sind wir auch bereit. Eines möchte ich sagen, und da möchte ich auch einen Dank an den ausgeschiedenen Bundeskanzler aussprechen (Abg. Schroll [SPÖ]: Ausgeschieden ..., hinausgejagt ...!) – der Herr Präsident hat es auch schon getan –: Karl Nehammer war drei Jahre Bundeskanzler, auch unser Parteiobmann, er hat sich redlich und ehrlich bemüht, dieses Land in wahrlich nicht einfachen Zeiten gut zu führen. Es gebietet der Anstand, dass ich ihm als Klubobmann der Volkspartei hier auch Dank und Anerkennung für diese drei Jahre ausspreche (Zwischenruf der Abg. Voglauer [Grüne]): Lieber Karl, ein großes Dankeschön für deine Arbeit in den vergangenen Jahren! (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dengler [NEOS].)

Er hat seinen Regierungsbildungsauftrag zurückgegeben. Der Bundespräsident hat dann die FPÖ, sprich Herbert Kickl, damit beauftragt, eine Regierung zu bilden – was wir übrigens auch schon immer wollten: dass die stimmenstärkste Partei auch damit beauftragt wird. Wir sind als zweitstärkste Fraktion einge­laden worden, wir haben diese Einladung angenommen, und wir befinden uns jetzt in diesen Gesprächen, weil wir bereit sind, Verantwortung für Österreich und auch Verantwortung für die Menschen in unserem Land zu übernehmen. (Abg. Maurer [Grüne]: Das ist verantwortungslos, ausschließlich! Kickl als Kanzler! Anti-EU! … Das ist eure Verantwortung! – Zwischenruf des Abg. Schallmeiner [Grüne].) Wir sind auch bereit, meine Damen und Herren, Kompromisse zu schließen, und wir sind auch bereit, das Budget zu konsolidieren. (Abg. Voglauer [Grüne]: Schämen Sie sich! – Abg. Disoski [Grüne]: Kannst du noch schlafen?)

Eines möchte ich hier auch ganz klar zum Ausdruck bringen: Herr Kollege Fuchs, ich danke durchaus für die Konstruktivität in diesen Tagen, aber der Grund, warum wir innerhalb weniger Tage so weit waren, dass das Defizitverfahren abgewendet werden konnte, waren diese umfassenden Vorarbeiten, die über Monate hindurch in dieser Dreierrunde ausgearbeitet wurden. Sie selber haben diese Listen verwendet – das sollte die Öffentlichkeit wissen. Es ist alles auf dem Tisch gelegen, alle Zahlen und Daten sind dagelegen, und somit war es politisch natürlich einfach und nicht schwierig, wenn man sich bei den Inhalten einig ist, das auch zu bewerten und diesen Konsolidierungskurs fort­zusetzen. Die Vorarbeiten haben es ermöglicht, dass wir innerhalb weniger Tage dieses Defizitverfahren abwenden konnten. (Zwischenruf bei der SPÖ.) – Das gehört hier dazugesagt und auch mit erwähnt. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben uns auf diesen Siebenjahrespfad verständigt, und wir konnten dieses Defizitverfahren abwenden. – Herr Finanzminister, vielen Dank für Ihren Einsatz, auch in Brüssel! So, glaube ich, sollte man das machen. Die Bevölkerung ist bereit, das auch anzuerkennen, wenn sich eine etwaige Bundesregierung oder Parteien darum bemühen, dieses Defizitverfahren abzuwenden.

Die Bevölkerung ist auch bereit, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Einsparungen zu akzeptieren. Wir gehen ehrlich damit um, wir haben der Öffentlichkeit den gesamten Maßnahmenkatalog präsentiert. Die Österreicherinnen und Österreicher wissen, was da auf sie zukommt, weil wir ehrlich mit den Menschen umgehen. Dafür stehen wir als Volkspartei in diesen Gesprächen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Disoski [Grüne]: Ein paar Dinge ... ausgelassen! – Zwischenruf bei der SPÖ. – Weitere Zwischenrufe bei den Grünen.)

9.43

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Kai Jan Krainer. (Abg. Martin Graf [FPÖ]: Jetzt kommt die Abrechnung, sei gnädig mit dem Babler!)

RN/10

9.43

Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Danke, Herr Präsident! Herr Klub­vorsitzender Wöginger (Abg. Wöginger [ÖVP]: Klubobmann!), wenn Sie sich hier herausstellen und sagen, woran es gescheitert ist, dann schaue ich mir die Fakten an. Das ist ja relativ leicht, weil die Zahlen in der Zwischenzeit öffentlich zugänglich sind.

Wenn man sich den Konsolidierungsbedarf ansieht: Der steht ja bei 18 Milliarden Euro. Die ÖVP war nicht einmal bereit, dass die Starken – die, die von der Krise profitiert haben, die, die in den letzten Jahren von Steuergeschenken profitiert haben, und die, denen es gut geht, die starke Schultern haben – 10 Prozent zur Konsolidierung beitragen. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Das stimmt ja gar nicht! – Abg. Scherak [NEOS]: Du warst nicht einmal dabei! – Abg. Wöginger [ÖVP]: Wie kannst du das behaupten? Du bist nie dabei gewesen, nie!)

Ehrlich gesagt, Sie finden nicht nur in diesem Haus keinen Sozialdemokraten und keine Sozialdemokratin, der oder die sagt, das unterschreibe ich, Sie finden in ganz Österreich niemanden. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Aber das ist einfach nicht wahr!) Da können Sie auf alle bei uns hier zeigen und auf alle Roten in Österreich (Beifall bei der SPÖ), denn wenn Sie glauben, dass wir einer Konsolidierung zustimmen, die Sie gemeinsam mit den Grünen und mit der FPÖ zu verantworten haben (Abg. Schmuckenschlager [ÖVP]: Das geht sich eh bald an zwei Händen aus!) – denn das sind die drei Parteien, die uns dorthin gebracht haben, wo wir sind (Beifall bei der SPÖ) –, wenn Sie glauben, Sie finden einen einzigen Roten, der sagt, 90 Prozent soll die breite Masse zahlen und nicht einmal 10 Prozent die Konzerne und die Reichen, die Pierers und wie sie alle heißen (Abg. Wöginger [ÖVP]: Ja, ja!), dann haben Sie sich einfach getäuscht im Leben. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Der Pierer ist gerade pleitegegangen!) Kein Sozialdemokrat, keine Sozialdemokratin wird so einen Weg unterschreiben – keiner in diesem Land, und das ist gut so. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir können aber gern darüber reden, wie wir dorthin gekommen sind, wo wir heute sind: Das waren sieben Jahre unverantwortliche Budgetpolitik. Da waren zunächst einmal die Blauen eineinhalb Jahre dabei (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Nulldefizit! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Nulldefizit!), und dann waren fünf Jahre die Grünen dabei. Und das war: Steuern zu senken, ohne zu sagen, wer es zahlt, Ausgaben zu erhöhen, ohne zu sagen, wer es zahlt, und ohne das im Budget langfristig einzustellen. Das haben Sie (in Richtung FPÖ) in den eineinhalb Jahren, in denen Sie hier waren, gemacht, das haben die Grünen mit der ÖVP jetzt fünf Jahre lang mitgemacht, und jetzt stehen wir dort, wo wir sind.

Wenn Sie hier von Ehrlichkeit reden (Abg. Wöginger [ÖVP]: Ja!), dann gibt es in Österreich niemanden, der Sie versteht, denn Sie als ÖVP sind die personi­fizierte Unehrlichkeit, wenn es um Budgetfragen geht (Beifall bei der SPÖ – Ruf bei der SPÖ: Bravo!), die personifizierte Unehrlichkeit. Etwas Unehrlicheres als die ÖVP gibt es hier nicht. Bis zur Wahl haben Sie gesagt: Wir haben kein Budgetproblem, alles in Ordnung!, und drei Tage nach der Wahl haben Sie dann gesagt: Ups, es geht sich doch nicht aus, wir haben doch ein Defizit­problem! – Noch immer – bis heute! – behauptet das Finanzministerium, das Defizit für letztes Jahr werde 3,3 Prozent betragen; bis heute sagen und behaupten die das, obwohl jeder weiß, am Ende des Tages liegt das gesamtstaatliche Defizit über 4 Prozent. Jeder, der sich auskennt, weiß das, aber der Finanzminister sagt das bis heute nicht. (Abg. Bogner-Strauß [ÖVP]: Wenn man es x-mal wiederholt, wird es nicht wahrer!) – Sie sind ja mehr ein Propagandaminister als ein Finanzminister. (Beifall bei der SPÖ. – Rufe bei der ÖVP: He!) Wenn man Ihnen hier zuhört, ist das ja, ehrlich gesagt, erschreckend. Ich habe Sie als Sektions­chef für Steuerfragen wirklich schätzen gelernt, aber das, was Sie in dieser Funktion hier machen (Abg. Gerstl [ÖVP]: Sie wollen Zahlen nicht akzeptieren!), ist Propaganda und nicht Sachlichkeit und Fachlichkeit. Es ist erschreckend, wie Sie hier auftreten. (Beifall bei der SPÖ.)

Am 15.12. sind dann überhaupt erst einmal die Zahlen auf dem Tisch gelegen. Da waren übrigens alle 33 Untergruppen erledigt. Da sind überhaupt erst die Budgetzahlen auf den Tisch gelegt worden, was den Konsolidierungsbedarf betrifft (Abg. Wöginger [ÖVP]: Was du alles weißt! Warst nie dabei und redest gescheit!), und die sind noch immer nicht wahr. Wenn Sie sich jetzt damit rühmen, dass Sie ein Defizitverfahren abgewendet haben, dann reden wir bitte im Juni weiter! Sie haben es verschoben, Sie haben es nicht abgewendet (Beifall bei der SPÖ), denn jeder, der die Zahlen ansieht, sagt: Stimmt, das, was Sie haben, sind Luftschlösser! – Aber auch das, was die Freiheitlichen machen, da waren Sie sich sehr schnell einig: Die Reichen, die Konzerne, sollen keinen Beitrag zahlen. Die breite Masse – egal ob das Pensionisten sind, Haushalte, Menschen, die arbeiten gehen – zahlt das.

Die Konzerne – die Pierers und wie sie alle heißen – leisten keinen Beitrag, und das haben Sie dann zu verantworten, denn die soziale Handschrift fehlt komplett. Offenbar gibt es nur eine Partei in Österreich, die für sozialen Ausgleich steht und die eine soziale Handschrift trägt (Abg. Disoski [Grüne]: Geh bitte! – Abg. Maurer [Grüne]: Meine Güte! Und was habt ihr gemacht? – weitere Zwischenrufe bei den Grünen), und das ist die Sozialdemokratie. Das werden wir in den nächsten Jahren bitter vermissen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Wöginger [ÖVP]: Das ist der Grund, warum du nach 22 Jahren noch immer in der zweiten Reihe sitzt! – Abg. Michael Hammer [ÖVP]: Und das auch nur, weil ...!)

9.48

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Scherak.

RN/11

9.48

Abgeordneter Dr. Nikolaus Scherak, MA (NEOS): Vielen Dank, Herr Präsident! Herr Finanzminister! Die SPÖ verlangt hier Ehrlichkeit und stellt eine Frage, nämlich: „Wer wird das Budgetdesaster bezahlen, Herr Finanzminister?“

Ich hätte eigentlich drei Gegenfragen an die SPÖ; die erste explizit an Herrn Klubobmann Babler und Kollegen Krainer: In welchen Parallelverhandlungen sind Sie all die Monate gesessen? (Beifall bei NEOS und ÖVP.) Nichts von dem, was Sie hier erzählen, ist da diskutiert worden. Sie müssten einmal Ihren Sitz­nachbarn Philip Kucher fragen. In der Runde, die sich um das Budget gekümmert hat, saßen, in politischer Verantwortung, August Wöginger, Philip Kucher und ich. August Wöginger und ich haben über Wochen probiert, Kompro­miss­vorschläge zu machen. Wir haben über Wochen probiert, auch die breiten Schultern zu finden. Wenn Sie in anderen Verhandlungen gesessen sind, reden Sie bitte miteinander! So wird das mit Ehrlichkeit nicht funktionieren. (Beifall bei NEOS und ÖVP. – Abg. Egger [ÖVP]: ... eigene Partei ...!)

Die zweite Gegenfrage: Herr Kollege Krainer, Sie sprechen da von sieben Jahren verantwortungsloser Budgetpolitik. Ganz ehrlich, Herr Kollege Krainer, Sie sind zugegebenermaßen nicht schuld am Budget von ÖVP und Grünen, verant­wor­tungslose Budgetpolitik gibt es aber nicht erst seit sieben Jahren in Österreich. Seit vielen, vielen Jahren – und da war die SPÖ jedes Mal dabei (Abg. Kucher [SPÖ]: Ja, beim Sanieren!) – wird hier auf Kosten der nächsten Generationen verantwortungslose Budgetpolitik betrieben. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Erasim [SPÖ]: Ein konsolidiertes Budget ist schon übergeben worden 2017!)

Das Dritte – das müssen Sie sich, Herr Kollege Babler und Herr Kollege Krainer, in Bezug auf die Koalitionsverhandlungen auch fragen –: Wer hat denn in Bezug auf strukturelle Reformen keinen Funken Einsicht gezeigt? (Abg. Babler [SPÖ]: Geh bitte!) Wer hat denn keinen Funken Einsicht gezeigt und hat nicht gesagt: Wir drängen den parteipolitischen Einfluss in Österreich zurück, wir schaffen ein nachhaltiges Pensionssystem!? Wer war denn das? – Es war die SPÖ, die keinen Funken Einsicht gezeigt hat und null Bereitschaft hatte, strukturell etwas zu tun. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Am Schluss, und deswegen sind diese Verhandlungen ja auch gescheitert, stand keine Pensionsreform, denn statt anzuerkennen, dass wir beim Pensions­system etwas tun müssen, dass wir das System nachhaltig aufstellen müssen (Abg. Erasim [SPÖ]: Das ist auch nicht nachhaltig, was ihr macht!), haben Sie die Augen verschlossen und sich vor der Verantwortung gedrückt. Sie haben gesagt, das wäre bei Ihren Leuten unpopulär. Das ist etwas, das ich sehr oft gehört habe, und das irritiert mich. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Das ist mit der FPÖ genau das Gleiche!)

Föderalismusreform: Fehlanzeige! Anstatt sich aus diesem Filz zu befreien und den Staat effizienter aufzustellen, haben Sie erklärt, das sei bei Ihren Leuten unpopulär. Schauen Sie, staatspolitische Verantwortung bedeutet, Reformen anzugehen, die notwendig sind. Staatspolitische Verantwortung heißt, auch Dinge zu machen, die wehtun, für die man keinen Blumentopf gewinnt. Staats­politische Verantwortung heißt, ehrlich zu sein und Dinge anzugehen. Genau dazu waren Sie schlichtweg nicht bereit, und deswegen sind die Koalitions­verhandlungen gescheitert. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Krainer. – Abg. Erasim [SPÖ]: Mit wie viel Überheb­lichkeit kann jemand ausgestattet sein? ... Wie viel Überheblichkeit muss man in sich tragen?)

Jetzt muss die zukünftige, die neue Regierung das Budgetdefizit, das ÖVP und Grüne auf die Spitze getrieben haben, entsprechend sanieren. Beim kurz­fristigen Plan, der nach Brüssel geschickt wurde, da muss man auch ehrlich sein, ist natürlich noch kein Ansatz von langfristigen Reformen erkennbar. Da geht es einmal um kurzfristige Maßnahmen für 2025. Ich sage es Ihnen ganz ehrlich, an ÖVP und FPÖ gerichtet: Nur weil die SPÖ keinen Mut hat, strukturelle Reformen anzugehen, werden Sie sich nicht durchschummeln und den Reform­bedarf weiter ignorieren können. (Abg. Babler [SPÖ]: Das hat was mit Respekt gegenüber älteren Menschen zu tun!) Es ist notwendig, dass wir nachhaltige Reformen machen. Das ist insbesondere für den Konsolidierungspfad, der sieben Jahre dauert, notwendig. (Abg. Erasim [SPÖ]: Eure Entscheidungen machen Österreich ...!)

Sie müssen sich nur anschauen, was die Europäische Kommission immer wieder einfordert. Was sind denn die Empfehlungen der Europäischen Kommission? – Die Anpassung des gesetzlichen Antrittsalters im Pensionssystem an die Lebens­erwartung, eine Neuordnung des finanziellen Föderalismus oder eine Aus­gabenbremse. Das alles sind Dinge, zu denen der SPÖ der Mut gefehlt hat. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Auch der ÖVP, ausgabenseitig zu sparen!) Ich hoffe und poche darauf, dass ÖVP und FPÖ das jetzt machen. Es braucht strukturelle Reformen, nicht nur einen Rasenmäher und einen kurzen Brief. Wir müssen das Land strukturell besser aufstellen. Nur so werden wir unserer Verantwortung als Politikerinnen und Politiker gerecht. (Beifall bei den NEOS. – Zwischenruf des Abg. Koza [Grüne].)

Herr Klubobmann Babler, weil Sie immer diese Geschichte erzählen, dass man bei den Gehältern im öffentlichen Dienst und bei den Pensionen kürzen wollte: Man muss nur die Grundrechnungsarten verstehen, um zu merken, dass, wenn man viele Jahre über der Inflation anpasst, den Menschen also mehr gibt, als eigentlich inflationsbedingt notwendig gewesen wäre, und dann vorschlägt, für zwei Jahre etwas zu dämpfen, den Leuten am Schluss immer noch mehr übrig bleibt, als die Inflation betragen hätte. Dazu muss man ganz einfach nur rechnen können. (Abg. Babler [SPÖ]: Ja, man muss rechnen können!) Verbreiten Sie keine Unwahrheit! Niemand wollte Pensionistinnen und Pensionisten etwas wegnehmen. Es war die Überlegung, etwas zu dämpfen, weil wir einfach Konsolidierungs­bedarf haben. Sie aber waren nicht bereit, da etwas zu machen. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Babler [SPÖ]: Das ist doch tief! So tief sein! – Ruf bei der SPÖ: Du kannst nicht rechnen, Niki!)

Schauen Sie, ich sage Ihnen etwas: Ich bin überzeugt davon, und das sieht man ja auch, dass die Leute in Österreich viel weiter sind und ihnen bewusst ist, welche Reformen notwendig sind. Die Menschen in Österreich sind weitaus mutiger als leider viele, viele zukunftsvergessene Politikerinnen und Politiker in diesem Land, die nicht bereit sind, die Reformen anzugehen, die unbedingt notwendig sind. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Erasim [SPÖ]: Ihr habt ja so viel Prozent!)

9.53

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Gewessler. 

RN/12

9.54

Abgeordnete Leonore Gewessler, BA (Grüne): Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher im Saal und zu Hause! Ich werde mich jetzt nicht an der Aufarbeitung der Verhandlungen der letzten Wochen beteiligen. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Sie waren ja nicht dabei! – Ruf bei der ÖVP: Sie waren ja auch nicht dabei! Das macht es schwierig!) Ich glaube, es gibt dafür bessere Settings als das Nationalratsplenum. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Sie brauchen sich nur entschuldigen!) – Die Kommentierung überlasse ich euch.

Es gibt bessere Settings als das Nationalratsplenum dafür, und ich halte das auch nicht für besonders zielführend. Ich halte es nicht für besonders zielführend, an der Realität der letzten fünf Jahre vorbeizudiskutieren. Herr Abgeordneter Fuchs und Herr Abgeordneter Krainer haben offensichtlich ausgeblendet, was in den letzten fünf Jahren Realität war. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Eine Entschuldigung reicht!) Wir hatten eine weltweite Pandemie mit Lieferkettenunterbrechungen und die Industrie konnte nicht produzieren. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Aber andere Länder auch!) Natürlich hat das Aus­wirkungen auf die Wirtschaft, natürlich hilft und unterstützt man da, natürlich kostet das Geld. 

Dann kam ein Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Wladimir Putin setzt Gas als Waffe ein, und das treibt die Preise. Natürlich unterstützt man da, damit Heizen in diesem Land leistbar bleibt. Dazu stehe ich. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Ja, aber wie ihr es gemacht habt!) Natürlich kostet das Geld. Wir haben Härten abgemildert. Es war richtig, zu helfen. Und wie nach jeder Krise sind wir jetzt in einer Situation, in der man das Budget konsolidieren muss. Das war nach der Finanzkrise so – Herr Abgeordneter Krainer weiß das ja noch, er war damals schon Abgeordneter –, mit reger Beteiligung der grünen Partei, dass wir ein Budget konsolidieren mussten, und das ist auch jetzt so. (Abg. Krainer [SPÖ]: Das ist ja falsch!) Da sind wir uns ja alle einig, aber über das Wie sollten wir diskutieren.

Wie konsolidieren wir? Wie machen wir das jetzt? Da gibt es offensichtlich gravierende Unterschiede. Wenn ich mir anschaue, was aus diesen Verhandlungen bekannt geworden ist, dann ist die Methode anscheinend: Wenn Klima draufsteht, wird zusammengestrichen (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Sie haben alles gut gekennzeichnet! Suchbegriffe waren Klima und Gewessler! – Abg. Deimek [FPÖ]: Das ist auch gut so!), wurscht, wen es trifft, wurscht, was das für die Wirtschaft heißt, wurscht, ob es tatsächlich Geld bringt – wenn Klima draufsteht, dann muss es weg. Offensichtlich war das der Suchbegriff von Herrn Hafenecker. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Gewessler haben wir gesucht!) Gestrichen wird bei den E-Autos, bei den Solaranlagen, bei den Pendlern und Pendlerinnen, die umweltfreundlich pendeln, beim Klimabonus, beim Heizungstausch, beim Klimaticket, bei den ÖBB – wenn Klima draufsteht, dann muss es weg. 

Bei der FPÖ wundert mich das nicht, da es bei der FPÖ beim Thema Klima ja schon bei der Anerkennung der Fakten hapert – ja, der Klimawandel ist menschengemacht, wir haben da einen Auftrag (Beifall bei den Grünen – Abg. Martin Graf [FPÖ]: Das sagt der ... auch!) –, das wundert mich nicht. Aber liebe Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP, was ihr da gerade macht, ist wirklich ein unglaublicher und abenteuerlicher Wendehals. Das Kernstück der ökosozialen Steuerreform, und Herr Bundesminister, das wissen auch Sie, war ein Versprechen: CO2-Preis und Klimabonus gemeinsam – und dieses Versprechen brecht ihr jetzt. (Beifall bei den Grünen.)

Wir haben den Menschen gemeinsam erklärt, CO2 kriegt einen Preis, wir machen unser Klima, unsere Umwelt und unsere Zukunft damit kaputt, des­wegen kriegt es einen Preis, aber wir haben ihnen versprochen, sie kriegen dieses Geld wieder zurück, weil die Bedingungen am Land und in der Stadt eben nicht dieselben sind, weil Klimaschutz nicht überall gleich einfach ist. 

Also liebe ÖVP, liebe Bürgermeister:innenpartei ÖVP, liebe selbsternannte Schutzpatronin-des-ländlichen-Raumes-ÖVP, ihr nehmt den Pendlerinnen und Pendlern aus dem Waldviertel, die darauf angewiesen sind, den Klimabonus weg, und das ist ein gebrochenes Versprechen. (Beifall bei den Grünen.)

Ihr habt euch offensichtlich in Dreierverhandlungen nicht auf einnahmenseitige Maßnahmen einigen können. Mit der FPÖ habt ihr eine Woche gebraucht, um eine einnahmenseitige Maßnahme zu finden. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Was ist denn das sonst, wenn man den Klimabonus abschafft? (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Den hätten wir auch abgeschafft!) – Eine Steuererhöhung, eine Steuer­erhöhung durch die Hintertür. (Beifall bei den Grünen. Ruf bei den Grünen: Genau!) Der CO2-Preis bleibt den Menschen, aber ausgeglichen wird er nicht mehr. Mit Kickl keine Koalition und keine neuen Steuern: ein gebrochenes Wahlversprechen nach dem anderen! – Sorry, null Punkte. (Beifall bei den Grünen.)

Es gibt noch einen zweiten Aspekt, auf den ich ganz kurz eingehen will. Das ist dieses Zickzack und die Frage, was das für die Wirtschaft bedeutet. Die Steuern auf Solaranlagen für den selbstgemachten Sonnenstrom werden erhöht, die Steuern für E-Autos auch gleich. Die Förderungen für neue Heizungen in Höhe von 100 Millionen Euro werden gestrichen. Was das Klima betrifft, passiert das offensichtlich aus ideologischen Gründen, aber Sie sind offensichtlich dahin gehend blind, was das für die Wirtschaft bedeutet. Wir haben den Betrieben ein Versprechen gegeben: Sie können Lehrlinge einstellen, sie werden Aufträge haben, das ist eine Zukunftsbranche. Was ihr aber jetzt macht, ist, euch mit einem Zickzackkurs zurück in die Vergangenheit zu bewegen. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Die chinesischen Fotovoltaikpaneele haben ... verkauft!) Das sagen euch eure ehemaligen Landesräte: Lest Herrn Paierl von der PV-Austria! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Sie haben eine Spur der Verwüstung durch die Wirtschaft gezogen!)

So, ich könnte noch lange reden, habe aber die Zeit nicht mehr. Den Preis für dieses Programm zahlen zukünftige Generationen, den zahlen unsere Kinder und Kindeskinder. Da geht es um Staatsverantwortung, die ihr vermissen lasst. (Beifall bei den Grünen.)

9.59

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Kolm. (Ruf bei den Grünen: Jetzt kommt die ...! – Abg. Krainer [SPÖ]: Irgendwie ist es gerade 10 Grad kälter geworden!)

RN/13

9.59

Abgeordnete Dr. Barbara Kolm (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Die SPÖ stellt eine bemerkenswerte Frage: „Österreich verdient Ehrlichkeit: Wer wird das Budgetdesaster bezahlen“ – bei dem die SPÖ fleißig mitgestimmt hat. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Ja, die FPÖ auch!)

Blicken wir der Realität ins Auge: Die Situation, wie sie sich derzeit darstellt, ist ernüchternd und nicht die Schuld der FPÖ. Wenn Herr Klubobmann Wöginger meint, dass die Vorarbeiten getätigt worden sind, so hat er vergessen, dass er in diesen drei Monaten eine Entscheidung zu treffen gehabt hätte. Politisch zu handeln, heißt zu entscheiden, und das tun wir jetzt – als Freiheitliche. (Beifall bei der FPÖ.)

Natürlich kann man sich jetzt auf die Ursachen konzentrieren und diese erforschen und ein Bashing betreiben, nur: Die Vergangenheit können wir nicht mehr korrigieren. Wir müssen mit der Situation umgehen, und da schlägt meine freiheitliche Seele ganz klar dafür, dass wir den Blick nach vorne richten, um die bestmögliche Situation für unser Land und für unsere Bürger zu erreichen und uns aus dem zu befreien, was da angerichtet worden ist. Wir haben die Kompetenz, an den richtigen Stellschrauben zu drehen.

Dieser erste Schritt ist mit der Abwendung des Defizitverfahrens getan. Das ist ein großer Erfolg. Die großen Aufgaben aber, die Themen, die jetzt vor uns liegen und an denen der Arbeits- und Wirtschaftsstandort krankt, sind folgende: die hohen Energiekosten, die hohen Lohnstückkosten, mangelnde Fachkräfte (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Das wird mit der Herdprämie auch nicht besser!), die viel zu hohe Steuer- und Abgabenquote, die Bürokratie- und die Vorschriften­dichte. Je mehr Steuern erhoben werden, desto weniger können Konsum und private Investitionen angekurbelt werden, um den Standort zu sichern. Einkommen und Gewinne sind wie Saatgut: Wenn Sie zu viel davon durch Steuern wegnehmen, kann daraus nichts wachsen.

Es gilt daher, strukturell leistungsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir Freiheitliche wollen das Verständnis dafür wecken, dass ein schlanker Staat ohne teure Bürokratie nötig ist. Es muss auch ein Blick auf das Förder­wesen gerichtet werden, das schon angesprochen worden ist und das effizient und effektiv zu gestalten ist. In absoluten Zahlen liegen wir bei der gesamtstaat­lichen Förderung über 30 Milliarden Euro, währenddessen die Niederlande oder Irland im Verhältnis zum BIP eine wesentlich geringere Förderquote aufweisen, und diesen Staaten geht es auch gut. Diese Staaten verzerren weniger den Markt und erhöhen die volkswirtschaftliche Effizienz, und das ist unser Ziel. Und bei all diesen Überlegungen ist es uns Freiheitlichen ganz wichtig, dass sozial Bedürftige und die Mindestpensionisten nicht benachteiligt werden. (Beifall bei der FPÖ.)

Was hindert uns also daher, diese Reformen zu machen? Neue Schulden zu machen, ist keine Option, dezidiert nicht. Weil Frau von der Leyen gestern in Davos gesagt hat, wir müssen wettbewerbsfähig sein, darf ich Sie darum bitten, dass Sie mit uns diesen Weg gemeinsam gehen und diese Wettbewerbs­fähigkeit des Standortes wiederherstellen. Denn diese Regulierungsflut, die aus Brüssel zu uns nach Österreich schwappt, muss eingedämmt werden, und Sie alle können da als glühende Europäer mit uns gemeinsam gehen. Aber auch in Österreich müssen wir die Hausaufgaben machen, diese strukturellen Reformen, die wir schon sehr, sehr lange einmahnen.

Konzentrieren wir uns daher auf die Erwerbstätigen und die Unternehmen und darauf, was ihnen das tägliche Leben erleichtert! Daraus werden die Reformen gegossen, für die die Freiheitlichen stehen. Es wird uns gelingen, dass unser Arbeits- und Wirtschaftsstandort im europäischen Wettbewerb eine besondere Attraktivität, auch für Auslandsinvestitionen, entfaltet.

Österreich hatte historisch oft die Rolle des Brückenbauers inne, Wir waren stolz auf diese Rolle. Diese können wir jetzt auch wieder schaffen. Wir werden einen echten Umschwung einleiten, wir werden den Reformmotor starten, damit wir Österreich wieder selbstbewusst in der Welt vertreten. Wir vertreten unsere Interessen, unsere österreichischen Interessen.

Daher die Beantwortung Ihrer Frage, Herr Klubobmann: Ausgaben senken, der erste Schritt ist getan – check the box. (Die Rednerin führt eine entsprechende Handbewegung aus.) Durch echte Reformen finanzielle Handlungsspielräume zu schaffen, also die Hausaufgaben zu machen, die die letzten Jahre nicht gemacht worden sind: Das nehmen wir sofort in Angriff. Der nächste Punkt ist, die Steuern und Abgaben zu senken, um Wohlstand für alle zu schaffen. Die kommenden Jahre müssen unter einem ganz klaren Motto stehen: Ehrlichkeit, Einigkeit und Erfolg. Das sind die Tugenden, auf die Österreich bauen kann. (Beifall bei der FPÖ.)

10.04

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Der Herr Bundesminister hat sich nochmals zu Wort gemeldet. – Bitte.

RN/14

10.05

Bundesminister für Finanzen DDr. Gunter Mayr: Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Abgeordnete! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Herr Abgeordneter Krainer, zu Ihren Daten ein kleiner Datencheck: Sie gehen davon aus, dass wir für das abgelaufene Jahr ein Defizit von über 4 Prozent haben werden. Ich kann Ihnen insofern die vorläufigen geschätzten Vollzugsdaten mitteilen: Wir werden in einer Größenordnung von 3,5 Prozent sein, und wir werden, sobald wir da Klarheit haben, natürlich dem ganzen parlamentarischen Report den Verpflich­tungen entsprechend nachkommen.

Weiters haben Sie angesprochen, dass das Thema EU-Defizitverfahren nur verschoben sei. – Wir haben Mitte Dezember ganz exakt nach EU-Vorgaben mit einem sogenannten EU-Tool die entsprechenden Pfade berechnet und haben ausgerechnet – mit EU-unterlegten Berechnungen –, dass wir für das Jahr 2025 6,3 Milliarden Euro sparen müssten.

Jetzt ist es technisch so, dass mit Einsparungen negative Konjunktureffekte verbunden sind. Wir haben diese 6,3 Milliarden Euro sehr streng berechnet, weil wir vonseiten des Finanzministeriums ja nicht die Maßnahmen vorgeben können, sondern nur eine begleitende Rolle innehaben. Wir sind die dann getroffenen Maßnahmen mit der Europäischen Kommission durchgegangen, und weil einige der Maßnahmen, wie zum Beispiel die Bildungskarenz, wesentlich geringere negative Konjunktureffekte haben, haben wir insofern einen Puffer schaffen können, der uns auch sicher macht, dass dieses 6,39-Milliarden-Euro-Paket ausreichen wird.

Zu Frau Minister Gewessler hinsichtlich des Klimabonus: Sie sagen, die Abschaffung des Klimabonus sei eine neue Steuer. Das stimmt fachlich einfach nicht. Das stimmt nicht nach EU-Definition, das stimmt nicht nach steuerrecht­licher Definition. (Abg. Kogler [Grüne]: Aber das wissen wir eh! – Zwischenruf der Abg. Gewessler [Grüne]. – Abg. Maurer [Grüne]: Meine Güte, wie sehr glaubt man … Propaganda!) Das ist vielleicht eine politische grüne Wertung, nur die Abschaffung einer Förderung, eines Transfers ist keine neue Steuer, sondern trägt dazu bei, dass wir bei den Förderungen auf EU-Niveau kommen. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe der Abgeordneten Gewessler [Grüne] und Schallmeiner [Grüne].)

10.07

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Lindinger.

RN/15

10.07

Abgeordneter Ing. Klaus Lindinger, BSc (ÖVP): Vielen Dank, Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Lieber Herr Finanzminister! Werte Zuseherinnen und Zuseher im Hohen Haus und vor den Bildschirmen! Es ist gut, wenn wir hier und heute in der Aktuellen Stunde unter dem Titel „Österreich verdient Ehrlichkeit“ das Budget in Österreich diskutieren und besprechen. Hinsichtlich dieses Titels darf ich auch ein paar Fakten auf den Tisch legen.

Ich bin 2017 ins Hohe Haus eingezogen. Wir haben 2018 im Budget eine schwarze Null erreicht, 2019 sogar einen Überschuss von rund 800 Millionen Euro, und danach, ab 2020, gab es einige Krisenjahre. Ja, es hat viele Beschlüsse in diesem Hohen Haus gegeben, die von sehr vielen Abgeordneten aller Fraktionen hier in diesem Haus auch großteils mitgetragen wurden. Worum ist es uns gegangen? – Es ist um die Arbeitsplatzsicherung und um die Unterstützung der Wirtschaft gegangen und nicht zuletzt auch darum, die Lebensmittelversorgung in Österreich sicherstellen zu können.

Im Nachhinein können und müssen wir diese Maßnahmen auch selbstkritisch hinterfragen: Waren sie immer genau zielgerichtet oder eben ein bisschen weniger zielgerichtet, dafür hat es rasch Hilfe gegeben? Sind manche Maßnahmen überbordend beschlossen worden? Im Nachhinein wissen wir es alle mit­einander besser. Eines ist aber klar: Alle Entscheidungen sind mit dem damaligen Wissensstand unter Einbeziehung der Experten immer unter der Prämisse erfolgt, den Menschen in diesem Land zu helfen, die Menschen in diesem Land zu unterstützen. (Beifall bei der ÖVP.)

Es steht außer Streit, dass zum jetzigen Zeitpunkt das Budgetdefizit schrumpfen muss, dass wir in Österreich den Gürtel enger schnallen müssen, und dazu müssen alle einen Beitrag leisten. (Abg. Schatz [SPÖ]: Die Betonung liegt auf alle! – Ruf bei der SPÖ: Alle!) – Ja, alle. Das oberste Gebot ist, Verantwortung für dieses Land zu übernehmen, Verantwortung zu übernehmen, um das Budget zu sanieren. Und da bin ich bin schon erstaunt, wenn Klubobmann Babler hier heraußen steht; er war in den entscheidenden Verhandlungen mit dabei und nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen, nicht bereit, auf die ent­schei­denden Fragen, wie wir das Budget sanieren, auch dementsprechend einzu­gehen. 

Es ist angesprochen worden, dass in diesen Monaten seitens des Ministeriums unter Einbeziehung vieler Expertinnen und Experten viel Vorarbeit geleistet wurde, wie wir eine Budgetsanierung dahin gehend zusammenbringen. Das hat uns schon geholfen, dass wir in den Verhandlungen mit den Freiheitlichen innerhalb kürzester Zeit diesen Budgetpfad nach Brüssel melden und ein EU-Defizitverfahren abwenden konnten. (Beifall bei der ÖVP.)

Eine fortschrittliche und zukunftsorientierte Politik ist der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand in diesem Land. Kollege Krainer hat sich hier herausgestellt, weil wir über das Budget reden. Wir haben hier im Hohen Haus einen monatlichen Budgetvollzug, wo wir sehen, wie sich die Daten monatlich entwickeln, sodass wir auch reagieren können. Es ist einfach nicht richtig, sich hier herauszustellen und zu sagen, wir hätten die Prognosen nicht wahrgenommen, denn im Budgetvollzug sind die Prognosen der Ausgaben sogar besser als prognostiziert, nur die Wirtschaftsleistung ist heruntergestuft worden. Da zu sagen, wir hätten nicht ehrlich agiert, stimmt einfach nicht, und das weise ich aufs Schärfste zurück. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Krainer [SPÖ]: Fakten kann man nicht zurückweisen! Man kann sie negieren, aber zurückweisen kann man sie nie!)

Zur Frage der Ehrlichkeit: Wie ehrlich, Kollege Krainer, ist es, gegenüber den älteren Generationen zu behaupten, es müsse bei den Pensionen nichts geändert werden? (Zwischenruf der Abg. Nussbaum [SPÖ].) Kollege Scherak hat es angesprochen: Es ist nie darum gegangen, jemandem etwas wegzunehmen, sondern darum, dass wir einen dämpfenden Faktor bei den Pensionen einführen. In Summe, über die letzten Jahre gesehen, ist das trotzdem noch über der Inflation. Das heißt – und wir stehen dazu –, es müssen die Ausgaben im Fokus sein. Das heißt: Keine neuen Steuern für die Menschen in diesem Land (Abg. Silvan [SPÖ]: Keine neuen Steuern für die Reichen in diesem Land! Das musst du sagen!); überbordende Maßnahmen zurücknehmen oder teilweise zurück­nehmen, weil wir einen neuen Wissensstand haben; und vor allem den Leistungs­anreiz – den Leistungsanreiz, der den Wohlstand in Österreich gebracht hat, der unser Land nach vorne gebracht hat – wieder in den Fokus rücken und damit auch das Budget und die Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft absichern. 

Ehrlichkeit heißt, zu sagen: Reformen sind notwendig. Wir müssen wieder zu der schwarzen Null und zu einem Überschuss zurückkommen – wie ich anfangs gesagt habe –, wo wir 2018 und 2019 waren. Das wird kein leichter Weg sein, aber wir müssen ihn wahrnehmen und müssen die Menschen in diesem Land mitnehmen – aus Verantwortung für Österreich und aus Verantwortung für die Menschen in diesem Land. Dazu sind wir bereit, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Nemeth [FPÖ].)

10.13

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Teiber. 

RN/16

10.13

Abgeordnete Barbara Teiber, MA (SPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Werter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen, Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Die bittere Wahrheit: Österreich steht vor einem budgetären Scherbenhaufen, wie wir ihn noch nie erlebt, wie wir ihn noch nie gesehen haben. (Abg. Gewessler [Grüne]: Das stimmt nicht!) Ja, es haben in der Vergangen­heit schon Sparpakete geschnürt werden müssen (Abg. Gewessler [Grüne]: 2008, 2009!), aber die Dimension, die wir in diesen Tagen erleben, hat es noch nie gegeben (Rufe bei den Grünen: Das stimmt nicht!) und das kann man einfach nicht wegreden. (Beifall bei der SPÖ.)

Hauptverantwortlich sind die beiden vergangenen ÖVP-Regierungen. Das hat bereits unter Sebastian Kurz mit dem Motto: „Koste es, was es wolle“, begonnen – eine Gießkannenpolitik, die weder sozial treffsicher noch nachhaltig war. (Zwischenruf der Abg. Tomaselli [Grüne].) Steuergeschenke an Konzerne, an Banken, Lohnnebenkostenkürzungen hat es auch schon mannigfaltig gegeben – und das vor allem alles ohne Gegenfinanzierung. Ihre Politik hat uns in dieses finanzielle Desaster manövriert, und jetzt schaut es so aus, als sollten dafür diejenigen zur Kasse gebeten werden, die nichts dafür können. Das ist einfach ungerecht. (Beifall bei der SPÖ.)

Für uns als Sozialdemokratie ist angesichts dieses finanziellen Desasters klar, dass betreffend das Budget durchaus alle einen Beitrag leisten werden müssen. Das bedarf gemeinsamer Kraftanstrengungen, aber eben vor allem durch die sprichwörtlich gewordenen breiten Schultern. Was mit uns nicht möglich war und ist, ist, dass überwiegend jene zur Kasse gebeten werden – die breite Masse –, die nichts für dieses Budgetdesaster können, die nicht von ÖVP-Steuer­geschenken profitiert haben, die durch die Nichtbekämpfung der Rekord­teuerung in den letzten Jahren besonders belastet waren und sind. 

Das ist für uns klar, aber wenn man sich die vorliegenden Sparpläne von ÖVP und FPÖ so anschaut, schaut es jetzt so aus, als ob leider genau das passieren wird: Steuererhöhungen einmal durch die Hintertür – Frau Ministerin Gewessler hat es beschrieben –, die CO2-Steuer bleibt bestehen, der Ausgleich dafür, der Klimabonus, wird abgeschafft. Ich finde das besonders spannend: In meiner allerersten Nationalratssitzung hat es ja von Ihnen, der FPÖ-Fraktion, einen Misstrauensantrag gegen die gesamte Bundesregierung gegeben. Was war darin enthalten? – Da wurde die „Abschaffung der CO2-Strafsteuer“ – so haben Sie es tituliert – gefordert, und jetzt wird der Klimabonus, die Kompensation, von Ihnen abgeschafft. (Ruf bei der SPÖ: So schnell kann’s gehen!) Da fragt man sich noch zusätzlich: Für alle? – Nein, nicht ganz. Für Bauern bleibt der spezielle Klimabonus pauschal erhalten, auch für bestimmte Gewerbetreibende (Zwischen­rufe bei der ÖVP), aber abgeschafft wird er ohne jeglichen sozialen Ausgleich (Abg. Lindinger [ÖVP]: Klassenkampf der SPÖ!) für besonders belastete Haushalte, für alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, für alle Pendler und Pend­lerinnen, für alle Pensionisten und Pensionistinnen. Die kommen jetzt alle zum Handkuss. So viel zu Ihrer Glaubwürdigkeit, zur Glaubwürdigkeit der FPÖ, wenn es nach dem Willen der ÖVP geht. (Beifall bei der SPÖ.)

Auch besonders spannend, und es wird halt auch nicht wahr – sorry –, wenn ein Finanzminister etwas anderes sagt: Es gibt neue Steuern, es gibt zusätzliche Einnahmen. Wir haben es uns angeschaut: über 20 Prozent. Das heißt aber auch, für die ÖVP sind nicht zusätzliche Einnahmen und Steuern ein Problem, wie es ja gewirkt hat. Nein, es ist für die ÖVP nur ein Problem, wenn Steuer- und Abgabenzahlungen von den Banken kommen sollen, von den Krisen­profiteuren, von den Konzernen – dann ist es für die ÖVP ein Problem. (Beifall bei der SPÖ.) Wenn es aber von den vielen kommt, ist es kein Problem. 

Darum wundere ich mich schon – und da muss man genau hinschauen –, denn von der Industriellenvereinigung und vom Wirtschaftsbund ist ja der Fetisch ausgerufen worden: nur sparen, keine Einnahmen! – Das ist jetzt komplett anders der Fall.

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Bitte zum Schlusssatz kommen!

Abgeordnete Barbara Teiber, MA (fortsetzend): Aber die neuen Einnahmen und Gebühren – plus 40 Prozent bei den Gebühren – müssen jetzt alle tragen, die Massen, und das ist einfach unfair. Das ist ungerecht (Abg. Bogner-Strauß [ÖVP]: 20 Jahre nicht angehoben! – Zwischenruf der Abg. Baumgartner [ÖVP]), und das werden wir als Sozialdemokratie auch jeden Tag sagen: Das, was Sie hier vorge­legt haben, ist unsozial, ungerecht und unfair. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

10.18

 Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Gasser. 

RN/17

10.18

Abgeordneter Johannes Gasser, BA Bakk. MSc (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Werter Finanzminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Um aus diesem Budgetdesaster herauszukommen, ja, da braucht es Ehrlichkeit, aber es braucht vor allem auch Mut. Wir NEOS sind der Überzeugung, dass der fehlende Mut der letzten Jahrzehnte genau dazu geführt hat, dass wir in einer angespannten budgetären Situation sind; eine budgetäre Situation, die trotz rekordverdächtiger Steuereinnahmen keine Entlastung zulässt, eine Situation, die keine Spielräume zulässt, um zukünftigen Generationen auch Zukunftsinvestitionen anbieten zu können. 

Um diese angespannte Budgetsituation zu bewältigen, braucht es kurzfristige Maßnahmen, aber diese kurzfristigen Maßnahmen, die Sie bis jetzt nach Brüssel gemeldet haben, werden nicht ausreichen, denn die Bildungskarenz kann man einmal streichen, den Klimabonus kann man einmal streichen – um das Budget nachhaltig zu sanieren, brauchen wir aber strukturelle Maßnahmen und Reformen. (Beifall bei den NEOS.)

Diese strukturellen Maßnahmen und Reformen brauchen wir vor allem und gerade auch im Sozialbereich und im Gesundheitsbereich, weil wir wissen, dass das budgetär tickende Zeitbomben sind, wenn wir nicht strukturelle Reformen angehen und Kostendämpfungspfade einschlagen und dafür eben die notwen­digen Schritte setzen. Das war und das ist der Anspruch von uns NEOS, mit dem wir auch in diese Verhandlungen gegangen sind. 

Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ, ich hätte mir gerade dort nicht nur mehr Ehrlichkeit, sondern vor allem mehr Mut von eurer Seite gewünscht, dass wir gemeinsam diese Schritte angehen können, gerade im Pensionsbereich. (Beifall bei den NEOS.)

Kollege Klubobmann Babler, Sie haben schon aufgezeigt, dass im Pensions­bereich mit Ihnen wirklich nichts zu machen ist. Und da muss man sich schon vor Augen halten, wer diese Beschlüsse der letzten Jahre immer vorangetrieben und mitgetragen hat – Pensionsbeschlüsse, die eben nicht zu Nachhaltigkeit des Pensionssystems beigetragen haben, nicht zu Generationengerechtigkeit und schlussendlich auch nicht zu Leistungsgerechtigkeit. 

Es waren kurzfristige Entscheidungen, die uns in diese budgetäre Situation gebracht haben. Das sagen nicht nur die NEOS, das zeigen auch Analysen des Fiskalrates. Es mag unpopulär sein, ehrlich über den Pensionsbereich zu sprechen, aber ich glaube, es ist notwendig, dass wir darüber reden, dass wir Maßnahmen setzen müssen, die sicherstellen, dass sich längeres Arbeiten auszahlt, dass das möglich ist, denn ohne diese Anreize, ohne diese Maßnahmen werden wir das Leistungsniveau, das wir im Pensionsbereich haben, nicht halten können. 

Wir müssen im Pensionsbereich nachhaltige Maßnahmen setzen und das Pensions­antrittsalter – das faktische und schlussendlich auch das gesetzliche – anpassen, damit wir überhaupt noch budgetäre Spielräume für Investitionen, für wichtige Zukunftsinvestitionen, für konjunkturelle Impulse haben. 

Und ja, wir haben diesbezüglich in den Verhandlungen einen konkreten Vorschlag gemacht. Dieser ist natürlich bei der SPÖ nicht gut angekommen – das überrascht mich wenig –, weil wir nicht nur an den nächsten Wahltag denken, sondern weil wir darüber hinaus denken, weil wir Maßnahmen setzen wollten, die das Pensionssystem auf die nächsten 20, 30 Jahre vorbereitet und Österreich bis zum Jahr 2042 dorthin bringt, wo andere europäische Staaten wie die Niederlande, Dänemark und Schweden schon heute sind. (Beifall bei den NEOS.)

Dass in unserem Pensionssystem auch die Leistungsgerechtigkeit nicht unbe­dingt immer großgeschrieben wird, ist auch kein großes Geheimnis, aber ich war dann doch einigermaßen überrascht, dass als eine der ersten Maßnahmen, die von FPÖ und ÖVP in den Verhandlungen nach außen gedrungen sind, schon auch die Kürzung der jetzigen Pensionsansprüche von zukünftigen Pensionis­tinnen und Pensionisten zur Debatte gestanden ist. Das ist – und dass ich das jetzt erwähne, dürfen Sie mir nicht übel nehmen – eine der feigsten Möglich­keiten, im Pensionsbereich eine Reform anzugehen, indem man nämlich versucht, jenen, die jetzt das System tragen, durch die Hintertür die Pensionen zu kürzen. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.) 

Mich rufen sogar schon potenzielle Pensionistinnen und Pensionisten an und fragen mich, ob es nicht gescheiter ist, heuer noch in Korridorpension oder in Hacklerpension zu gehen, anstatt nächstes Jahr vielleicht eine fehlende Aufwertung der Pensionskonten in Anspruch zu nehmen. Das, was Sie da in einer Diskussion losgetreten haben, führt nicht zu einer Erhöhung des Pensions­antrittsalters, im Gegenteil, es führt bei manchen sogar dazu, dass sie früher in Pension gehen. 

Wo wir auch großen Veränderungsbedarf und Verbesserungsbedarf haben, ist der Gesundheitsbereich. Auch für diesen Bereich liegen Vorschläge für Reformen, die notwendig sind, seit Jahrzehnten eigentlich vor: eine Finanzierung, eine Steuerung aus einer Hand endlich umzusetzen, eine, die die Versicherten in den Vordergrund stellt, dass die Patientinnen und Patienten dort versorgt werden, wo es für sie am besten ist und wo es für das Gesamtsystem schluss­endlich am kostengünstigsten ist. Und das, Kollege Klubobmann Babler – das muss ich schon sagen –, sind keine Leistungskürzungen, sondern das führt dazu, dass die Versicherten dort versorgt werden, wo es für sie am besten und für das Gesamtsystem am günstigsten ist. 

Aber ich verstehe schon, da ist die Veränderungsresistenz der SPÖ auch besonders groß, nämlich wenn es darum geht, bei den Strukturen anzusetzen (Zwischenruf des Abg. Babler [SPÖ]), dort, wo Sie in den Kammern und in den Sozialversicherungen unser Gesundheitssystem sozusagen in Geiselhaft halten und nicht die Möglichkeiten schaffen, dass wir eine Steuerung und Finan­zierung aus einer Hand hinbekommen. 

Ich habe es gestern irgendwo gehört, und leider stimmt es: Die Systeme, in denen ÖVP und SPÖ, vor allem die SPÖ, stecken, sind veränderungsresistenter als so manche, mit denen ich am Verhandlungstisch gesessen bin. – Danke. (Beifall bei den NEOS.)

10.24

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schwarz. 

RN/18

10.24

Abgeordneter Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA (Grüne): Vielen Dank, Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Liebe NEOS, ich habe mich ja schon gefragt, wie es sein kann, dass ihr die Regierungsverantwortung so leichtfertig hingeworfen habt. Die sparsame Kritik an Blau-Schwarz und sogar die Hoffnung, die Herr Scherak heute ausgedrückt hat, lassen mich sozusagen erste Hinweise darauf erkennen, warum das sein kann – ich hoffe, dass ihr euch da noch quasi ein bisschen dreht –: Momentan habe ich den Eindruck, für euch ist ein Kanzler Kickl eh ganz okay – und das halte ich wirklich für verantwortungslos. (Beifall bei Grünen und SPÖ. – Zwischen­ruf der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS].)

Das Motto dieser Aktuellen Stunde – und das hätte auch das Motto der Regierung Kickl sein sollen; zumindest hat er es bei der ersten Pressekonferenz für eine gute Überschrift gehalten – ist: ehrlich regieren. Und zugegeben, bei den Verrenkungen, die die ÖVP in den letzten Wochen gemacht hat, ist es nicht schwer, sich hinzustellen und den Ehrlichen zu spielen. Gleich bei der nächsten Pressekonferenz hat man das dann aufgegeben und begonnen, den Leuten etwas vorzugaukeln, dass die Balken sich biegen.

Das beginnt bei der Frage, wie schlimm denn die budgetäre Situation ist: Da sitzt, man muss sich das vorstellen, der Finanzsprecher der FPÖ, Herr Fuchs, bei der Pressekonferenz und hat das Problem, dass die FPÖ ja im Wahlkampf Wahlzuckerl in der Höhe von 20 Milliarden Euro jährlich versprochen hat, nämlich an Steuersenkungen und so weiter; und jetzt sitzt er dort und muss das Gegenteil machen, nämlich Steuern erhöhen. Für diese Unehrlichkeit braucht er eine Rechtfertigung, und die Rechtfertigung ist: Er hat nicht gewusst, wie schlimm die budgetäre Situation ist. 

Erstens: Die 20 Milliarden Euro Wahlzuckerl hättet ihr nie finanzieren können, auch nicht, wenn die budgetäre Situation noch so gut gewesen wäre. Und zweitens: Herr Kickl hat über die budgetäre Situation schon Bescheid gewusst, denn er hat schon im August, also vor der Wahl, verkündet und Herrn Bundes­kanzler Nehammer ausgerichtet, dass dieser für das schlimmste Budgetdefizit der Zweiten Republik verantwortlich ist. Also wer sagt jetzt die Wahrheit: Herr Kickl oder Herr Fuchs? – Einer von Ihnen beiden sagt die Unwahrheit! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. Zwischenruf der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS].)

Das geht weiter mit der Frage, wodurch denn die Budgetlücke entstanden ist. Blau und Schwarz versuchen ja, den Eindruck zu vermitteln, es wäre an den Klimaförderungen gelegen, nur: Die Klimaförderungen waren budgetiert, im maastrichtkonformen Budget für 2024. Was nicht budgetiert war, ist das zusätzliche Loch in der Höhe von 1 Milliarde Euro, das die Bundesländer in das Budget reißen – nur die Bundesländer zusätzlich 1 Milliarde Euro, ohne Wien. Und wer sitzt dort in den Landesregierungen? – Blau und Schwarz. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Wer war es vorher? Wer war es vorher?) – So viel zum Thema ehrlich regieren. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Überall, wo Sie waren, hat es eine Spur der Verwüstung im Budget gegeben! Überall!)

Nächster Punkt zu ehrlich regieren bei der Frage, wie viel eingespart werden muss: Da stellen Sie sich hin, Herr Kickl, und tun so, als wären Sie der große Feuerwehrmann – einen Feuerwehreinsatz braucht es jetzt und so weiter –, und schütten einfach einmal doppelt so viel Wasser auf den Brand, als notwendig gewesen wäre, damit ja alles kaputt ist. Warum? – Weil: Je größer die Krise ist, desto besser kann man sich als Krisenmanager inszenieren. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Sie haben noch jedes Budget ruiniert mit Ihren ökomarxistischen Ansätzen!) Darum geht es und nicht darum, wirklich die Probleme des Landes zu lösen. Das ist wieder einmal ein Beispiel dafür, wie man ehrlich regieren sicher nicht macht. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.) 

Dieses unehrliche Noch-nicht-einmal-Regieren – ich nenne es so, denn die Regierung steht ja noch gar nicht – betrifft natürlich auch die Frage, wie eingespart werden soll. Herr Kickl hat sich am letzten Montag hingestellt und gesagt: Es wird keine Erhöhung von Massensteuern geben!, und drei Tage später passiert genau das – nicht bei den Superreichen, keine Bankenabgabe oder Ähnliches, weshalb die ÖVP die Verhandlungen sogar hat scheitern lassen und Herrn Kickl zum Kanzler macht, sondern die Massen betrifft es, es sind die Familien am Land! Man muss sich das einmal vorstellen: Die, die am meisten zu diesem Sparpaket beitragen, sind Familien am Land, deren Angehörige jeden Tag in die Arbeit fahren, die, für die sich einzusetzen Sie vor dem Wahltag vorgegeben haben. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Denen Sie die MÖSt erhöht haben, die CO2-Steuer draufgehaut haben, die NoVA erhöht haben! Sie waren das!) Die zahlen am meisten in die CO2-Bepreisung ein, kriegen also auch den höchsten Klimabonus, und eine Familie mit zwei Kindern in einer Landgemeinde zahlt 1 000 Euro, bis zu 1 000 Euro, in Ihr Sparpaket ein! (Abg. Kassegger [FPÖ]: Wenn es nach Ihnen geht, würden sie 10 000 zahlen!) Die tragen die Budgetsanierung! (Beifall bei Grünen und SPÖ. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Ihre Antwort …, Ihre Antwort ist das Lastenfahrrad!) Und wenn sie noch das Pech haben, dass sie ein Kind haben, das gerade volljährig wird, dann können das bis zu 2 500 Euro sein. Das sind die Leute, die Ihr Sparpaket finanzieren! (Abg. Hafenecker [FPÖ]: MÖSt, NoVA, CO2-Steuer!)

Das geht mir wirklich auf den Wecker, dass Sie sich vor dem Wahltag als die große Familienpartei hinstellen und sagen, dass Sie für die Leute am Land und die, die hackeln, sind; und dann ist der Tag vorbei, Sie regieren und dann wird Politik für die Superreichen gemacht – und zahlen tun es die Familien am Land! Eigentlich unfassbar. (Beifall bei Grünen und SPÖ. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Wer ist da jetzt der Klassenkampfzuständige bei euch beiden?) 

10.28

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

RN/19

Präsidium

RN/19.1

Einlauf und Zuweisungen 

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Hinsichtlich der eingelangten Verhand­lungsgegenstände und deren Zuweisungen verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsordnung auf die verteilte Mitteilung. 

Die Mitteilungsliste ist unter folgendem Link abrufbar:

RN/19.2

Mitteilungsliste

RN/19.3

Ich teile mit, dass der Erste Bericht des Unvereinbarkeitsausschusses an die Mitglieder des Nationalrates verteilt wurde. 

RN/19.4

Absehen von der 24-stündigen Aufliegefrist 

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Um den Punkt 3 der Tagesordnung in Verhandlung nehmen zu können, ist es gemäß § 44 Abs. 2 der Geschäftsordnung erforderlich, von der 24-stündigen Frist für das Aufliegen des Ausschuss­berichtes abzusehen. 

Dabei handelt es sich um den Bericht des Immunitätsausschusses über das Ersuchen des Landesgerichtes Klagenfurt um Zustimmung zur behördlichen Verfolgung der Abgeordneten zum Nationalrat Dipl.-Ing. Olga Voglauer, 25 der Beilagen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die der Abstandnahme von der Aufliegefrist für diesen Ausschussbericht ihre Zustimmung geben, um ein entsprechendes Zeichen. – Ich sehe, das ist einstimmig der Fall. 

RN/19.5

Redezeitbeschränkung

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Zwischen den Mitgliedern der Präsidial­konferenz wurde Konsens über die Dauer der Debatten erzielt. Gemäß § 57 Abs. 3 Z 2 der Geschäftsordnung wurde eine Tagesblockzeit von 3,5 „Wiener Stunden“ vereinbart, sodass sich folgende Redezeiten ergeben: FPÖ 60, ÖVP 54, SPÖ 47, NEOS 30 sowie Grüne 28 Minuten. 

Wir kommen sogleich zur Abstimmung über die eben dargestellten Redezeiten. 

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Vorschlag zustimmen, um ein diesbezügliches Zeichen. – Ich sehe, das ist einstimmig angenommen. Danke schön. 

Wir gehen in die Tagesordnung ein.

RN/20

 1. Punkt

Erklärung des Bundeskanzlers gemäß § 19 Absatz 2 der Geschäfts­ordnung des Nationalrates anlässlich der Ernennung des Bundes­kanzlers

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Wir gelangen zum 1. Punkt der Tagesordnung. 

RN/20.1

Im Anschluss an diese Erklärung wird im Sinne des § 81 der Geschäftsordnung entsprechend dem vorliegenden ausreichend unterstützten Verlangen eine Debatte stattfinden. 

Ich erteile dem Herrn Bundeskanzler, den ich sehr herzlich in unserer Mitte begrüße und dem ich zu seinen Aufgaben im Interesse unseres Landes auch in der Zukunft gratulieren möchte, das Wort. (Beifall bei der ÖVP.)

RN/21

10.31

Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten, betraut mit dem Vorsitz in der einstweiligen Bundesregierung und der Fortführung der Verwaltung im Bundeskanzleramt Mag. Alexander Schallenberg, LL.M.: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie und vor den Bildschirmen! Ja, Sie können mir eines glauben: Ich hätte niemals erwartet noch hatte ich angestrebt, ein weiteres Mal hier vor Ihnen als Regierungschef zu stehen (Heiterkeit bei der SPÖ – Ruf bei der SPÖ: Das glauben wir!), aber die Menschen in Österreich haben ein Recht auf eine handlungsfähige Regierung mit einem Bundeskanzler an der Spitze, so wie es unsere Bundesverfassung auch vorsieht.

Ich versichere Ihnen, dass ich dieses Amt nach bestem Wissen und Gewissen ausüben werde. Es ist meine Aufgabe als Regierungschef, die Amtsgeschäfte mit ruhiger Hand fortzuführen und einen geordneten Übergang sicherzustellen, sobald eine neue Bundesregierung angelobt wird, denn genau das entspricht meinem Verständnis von Dienst an der Republik, Dienst an der Gemeinschaft, Dienst an den Menschen hier in unserem Land. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Kucher [SPÖ] und Meinl-Reisinger [NEOS].)

Das bringt mich eigentlich geradewegs zu meinem Vorgänger: Karl Nehammer als Bundeskanzler nachzufolgen, ist etwas ganz Besonderes. In einer sowohl national als auch geopolitisch enorm herausfordernden Zeit hat er dieses Amt des Bundeskanzlers mit unglaublich viel Herzblut, mit Geradlinigkeit und Rechtschaffenheit ausgefüllt. Er hat dabei immer gezeigt, dass seine Arbeit für unser Land auf einem ganz klaren Wertefundament fußt, und er ist diesem Wertefundament und sich selbst immer treu geblieben. (Abg. Schwarz [Grüne]: Das war auch das Problem!) Er hat unser Land mit ruhiger Hand durch schwierige Zeiten geführt und sich dabei nicht verbogen, er hat Rückgrat bewiesen, Haltung und Größe gezeigt. Dafür gebührt Karl Nehammer unser aller Dank und unser aller Respekt. (Beifall bei ÖVP, NEOS und Grünen.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Der eine oder andere hier im Hohen Haus, hier in diesem Raum und auch vor den Bildschirmen wird sich vielleicht fragen: Warum gibt der mit der Fortführung der Geschäfte betraute Bundeskanzler der einstweiligen Bundesregierung überhaupt eine Regierungserklärung ab? – Mir wurde erklärt, das gehört zu den Usancen in dieser Republik. Ich glaube, wir sind als Gesellschaft und als Politik an einem Punkt angelangt, an dem es gut und recht ist, dass wir Usancen einhalten – jene ungeschriebenen tradierten Regeln in unserer Republik, die unser Zusammenleben, unser Zusammenarbeiten oft überhaupt erst möglich machen –, denn ja, wir befinden uns in einer innen- wie außenpolitisch enorm herausfordernden Zeit. 

In dieser Phase ist es wichtig, dass unser Land zügig eine stabile und handlungs­fähige Bundesregierung erhält, doch die nächste Bundesregierung wird genauso wie alle anderen davor nicht im luftleeren Raum agieren können. Sie wird einge­bettet sein in einem starken und tragfähigen Netz an Regeln und Verpflichtungen sowohl nationaler als auch internationaler Natur; völkerrechtliche Verträge, die Mitgliedschaft in internationalen Organisationen gehören genauso dazu wie die Bundesverfassung. Daher sind die Grundvoraussetzungen für eine handlungs­fähige nächste Bundesregierung völlig klar, und sowohl Bundespräsident Alexander Van der Bellen als auch der geschäftsführende Bundesparteiobmann der ÖVP Christian Stocker haben das klar dargelegt: Rechtsstaat, Gewalten­teilung, Menschen- und Minderheitenrechte, freie und unabhängige Medien und das klare Bekenntnis zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union sind nicht verhandelbar, ebenso wenig wie das Respektieren des Völkerrechts und der Prinzipien der UN-Charta. In einer Zeit, in der der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist – und ich war ja in den turbulenten Zeiten der letzten fünf Jahre oft hier im Hohen Haus und habe das dargelegt –, in der unser Lebens­modell, das auf Demokratie und Pluralismus beruht, unter Druck gerät, kann und darf es keinen Zweifel geben, wo dieses Land steht. (Beifall bei ÖVP, NEOS und Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Wir alle in diesem Raum wissen, dass wir schwierigen Zeiten entgegengehen. Wir stehen nicht nur vor globalen wirtschaftlichen Herausforderungen, die unseren Standort unmittelbar betreffen, wir befinden uns auch – ob wir es wollen oder nicht – in einer systemischen Auseinandersetzung: Autoritäre Systeme fordern unser Lebensmodell und die internationale Ordnung, wie wir sie nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut haben, heraus, und wir wissen auch, dass es Kräfte im Inneren gibt, die am Werk sind – über Social Media, mit Trollen und Bots –, die versuchen, unsere Gesell­schaft zu unterminieren, unsere Demokratie zu destabilisieren, die jede Erzählung, jede Falschinformation verstärken, die uns spaltet und die uns schwach aussehen lässt. Dagegen müssen wir uns wehren, denn das ist für ein Land wie Österreich – ein mittelgroßer exportorientierter Staat im Herzen Europas – lebensgefährlich. Wir sind darauf angewiesen, dass es eine regelbasierte inter­nationale Ordnung gibt, dass das Völkerrecht eingehalten wird, dass Verträge respektiert werden nach dem Grundsatz: Pacta sunt servanda. Es ist die Stärke des Rechts und nicht das Recht des Stärkeren, was unsere Maxime sein muss. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen.)

Ja, Hohes Haus, die letzten Jahre haben uns ja allen mehr als deutlich gezeigt: Nein, weder Österreich noch Europa sind Inseln der Seligen. Wir sind nicht unantastbar, wir sind nicht vor Krisen, Konflikten und Kriegen gefeit – im Gegen­teil: Sie betreffen uns hier in Österreich und auf dem europäischen Kontinent manchmal ganz unmittelbar, aber die Herausforderungen, die daraus erwachsen, können wir nur gemeinsam lösen – in Österreich, in Europa und auf der internationalen Ebene. Ich habe deshalb ganz bewusst meine Amtszeit mit einer Reise nach Brüssel begonnen – mit einer ganz klaren Botschaft: Österreich ist und bleibt selbstverständlich ein verlässlicher und stabiler Partner in Europa und in der Welt, und zwar nicht aus Altruismus, nicht aus Selbstlosigkeit, sondern aus wohlverstandenem Eigeninteresse. Eine proeuropäische multilaterale Orientie­rung Österreichs ist gerade in einer so volatilen, anspruchsvollen Zeit geo­politischer Umbrüche überlebensnotwendig, denn eine Schotten-dicht-Zugbrücke-hoch-Mentalität würde nicht nur unseren Wohlstand und unsere Exportwirtschaft massiv gefährden, sondern auch unsere Sicherheit unterminieren. (Beifall bei ÖVP, NEOS und Grünen sowie des Abg. Lindner [SPÖ].)

Der zweite Teil meiner Botschaft, die ich in Brüssel abgegeben habe und bei jedem internationalen Gespräch abgebe, war aber genauso deutlich und ist mir genauso wichtig, nämlich dass Österreich eine lebendige, funktionierende, gefestigte Demokratie mit einer starken Verfassung und starken Institutionen ist, ein Land mit höchsten Standards in Bezug auf Grund- und Freiheitsrechte. Nur wenige Orte auf der Welt bieten ihren Bürgern diese Art von Stabilität, von Frieden und Freiheit – die Grundlage für die hohe Lebensqualität in unserem Land. Vor diesem Hintergrund erwarten wir uns als Österreicherinnen und Öster­reicher zu Recht Respekt und Achtung für die demokratischen Prozesse in unserem Land. Das habe ich auch in Brüssel klar eingefordert. Aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, so wie wir zu Recht von außen Achtung und Respekt für die Prozesse demokratischer Natur in unserem Land erwarten, so sehr müssen wir auch nach innen Achtung und Respekt für diese Prozesse zeigen. (Beifall bei der ÖVP.)

Denn eines ist doch klar: Österreich ist keine Konfliktdemokratie, wir sind eine Kompromissdemokratie. Nach den blutigen Lehrjahren der Ersten Republik und der Nazizeit haben wir es in diesem Land geschafft, dass Gemeinsame nicht nur zu suchen, sondern es auch zu finden, mit Mut zum zivilisierten Diskurs über alle politischen und gesellschaftlichen Differenzen hinweg, mit Mut zur Bürgerlichkeit – das beinhaltet Rechte und Pflichten für jeden Einzelnen von uns – und mit Mut zur Kompromissfähigkeit.

Im Geiste der Dachauer Lagerstraße sind im Grunde genommen die Grundlagen unserer Zweiten Republik gewachsen. Nur der Glaube an Österreich ermög­lichte damals unser Überleben. Das dürfen wir nie vergessen, auch nicht in diesem Hohen Haus. 

Erst dieser Zugang, dieses Aufeinanderzugehen, das Überwinden von Gräben hat Österreich über die Jahrzehnte zu dem werden lassen, was es heute ist: eine lebendige, stabile, widerstandsfähige Demokratie, eines der reichsten und sichersten Länder dieser Erde, mit einer engagierten Zivilgesellschaft, einer trag­fähigen Sozialpartnerschaft und einer vielfältigen Kunst-, Kultur- und Medien­landschaft. 

Respektieren wir also auch selber hier in diesem schönen Land unsere demo­kratischen Prozesse und haben wir Vertrauen in unsere gewachsenen demokratischen Institutionen, sowohl in Österreich als auch auf europäischer Ebene! (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten von NEOS und Grünen sowie des Abg. Lindner [SPÖ].)

Meine Damen und Herren, wir dürfen nie vergessen: Im Grunde genommen sind die wichtigste Ressource, die wir in diesem Land haben, die hochgebildeten, kreativen und tatkräftigen Menschen, die hier leben, die hier arbeiten und das Land erst zu dem machen, was es ist. 

Wenn ich über Kreativität rede: Lassen Sie mich an dieser Stelle auch eine klare Lanze für Kunst und Kultur brechen! Das wird vielleicht manche erstaunen, aber es sollte im Grunde genommen eigentlich niemanden erstaunen. Wenn wir gerade schmerzhaft erleben, dass individuelle Freiheit, Demokratie und Plura­lismus weltweit zunehmend unter Druck geraten, ja dass unser Lebensmodell von manchen als Bedrohung, sogar als Akt der Aggressivität angesehen wird, dann sehen wir, dass Kunst und Kultur kein Luxus sind – ganz im Gegenteil. In Zeiten von zunehmender Polarisierung und Spaltungen ist die Kultur eine Konstante, die uns verbinden kann, die uns Identität, geistige Wehrhaftigkeit und Resilienz geben kann. 

Gerade wenn es darum geht, wehrhaft zu sein und unser Lebensmodell zu verteidigen, gehört für mich eines untrennbar dazu: das klare Bekenntnis zu Kunst und Kultur und ihrer Freiheit als wesentliche Form des gesellschaftlichen Dialogs hier in unserem Land. (Beifall bei ÖVP und NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

Ja, Österreich ist eine Kulturnation. Als Außenminister habe ich in den vergangenen Jahren immer gesagt: Das ist unsere stärkste Softpower. Wir sind zu Recht stolz darauf, also lasst uns auch alle gemeinsam sorgsam mit diesem hohen Gut umgehen! 

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Liebe Österreicherinnen und Österreicher! Ich will die Herausforderungen, vor denen wir stehen, nicht kleinreden. Die nächste Bundesregierung wird wahrlich alle Hände voll zu tun haben. Ich bin jedoch zuversichtlich, ich bin optimistisch, denn ich bin davon überzeugt, dass wir zur Bewältigung dieser Probleme in Wirklichkeit gut gerüstet sind, wenn wir nur wollen, wenn wir nur zusammenstehen.

Haben wir also Vertrauen in unsere eigenen Stärken, in unser Potenzial! Haben wir ein bisschen mehr Glauben an das, wofür wir stehen, was wir sind und was wir können!

Österreich ist nicht nur ein enorm schönes und lebenswertes Land, es ist auch ein starkes Land, es ist ein weltoffenes Land, und es liegt an uns allen und an Ihnen allen hier in diesem Raum, dass es auch so bleibt. Ich für meinen Teil werde auch in Zukunft versuchen, das Meinige dazu beizutragen. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, NEOS und Grünen.)

10.44

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Ich danke dem Herrn Bundeskanzler für seine Ausführungen.

Wir gehen in die Debatte über die Erklärung ein. 

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Kucher. Ich erteile es ihm. Die eingemeldete Redezeit beträgt 5 Minuten. 

RN/22

10.44

Abgeordneter Philip Kucher (SPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Bundeskanzler Schallenberg, mit Ihnen geht es mir ein bisschen wie mit Karl Nehammer: Ich glaube Ihnen persönlich jedes Wort, ich glaube aber der ÖVP kein Wort mehr. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der Grünen sowie der Abg. Krisper [NEOS].)

Sie haben Herbert Kickl vor der Nationalratswahl ausgeschlossen und Sie tun das auch heute. Wenn ich Sie je richtig kennengelernt habe: Sie haben das nicht aus irgendwelchen persönlichen Befindlichkeiten getan, sondern weil Sie überzeugt sind, dass Herbert Kickl schlecht für dieses Land ist.

In den letzten Wochen haben wir alle erleben müssen, dass in der ÖVP zunehmend Kräfte an Einfluss gewonnen haben, das Ruder übernommen haben, die im Hintergrund bereits Gespräche mit der FPÖ geführt haben (die Abgeord­neten Strasser [ÖVP] und Bogner-Strauß [ÖVP]: So ein Blödsinn! – Abg. Wöginger [ÖVP]: Das ist einfach eine glatte Lüge!) und Schritt für Schritt nicht nur die Koalitionsverhandlungen sabotiert haben (Abg. Strasser [ÖVP]: Geh, Philip! Das ist ja komplett unwürdig, was du da sagst! – Zwischenruf des Abg. Egger [ÖVP]), sondern auch den eigenen Bundeskanzler Karl Nehammer geopfert haben. (Beifall bei der SPÖ.)

Diesen Menschen ist es um Macht, um persönlichen Einfluss, um Klientel­interessen gegangen und denen war die Glaubwürdigkeit und die Werthaltung, all das, was man vor den Wahlen versprochen hat, plötzlich völlig egal.

Wenn wir gerade bei gebrochenen Wahlversprechen sind: Immer wenn es darum geht, sozusagen das zu brechen, was man vorher angekündigt hat, ist einer ganz vorne mit dabei, und das ist Herbert Kickl.

Wenn es um die eigenen Posten geht, ist er jetzt ganz vorne mit dabei. Die­jenigen, die ihn schon länger kennen, wissen ja, Herbert Kickl ist oft beseelt von Begrifflichkeiten. Er hat solche Dinge, die ihm so wichtig sind, die ihm am Herzen liegen, die er immer wieder zum Thema zu machen versucht. Das sind solche Dauerschleifen und Schallplatten, die er oft bedient. Lange Zeit war es das System, da hat er sich immer wieder verfolgt gefühlt. Wir wissen beide nicht ganz genau was das System ist (Abg. Kickl [FPÖ]: Ich schon!), aber lange Zeit hat es immer geheißen: System, System, System!

Dann hat er sich eine Zeitlang von der Weltgesundheitsorganisation verfolgt gefühlt, dann war er vom Pferdewurmmittel beseelt, hat immer wieder monate­lang nur vom Pferdewurmmittel geredet, hat versucht, die Menschen für das Pferdewurmmittel zu begeistern. Dann ist er irgendwann darauf gekommen und hat gesagt: Die berittene Polizei, das wäre doch etwas! Das Tanken wird immer teurer, die Polizeiautos, machen wir eine berittene Polizei! 

Jetzt hat er etwas ganz Neues entwickelt, vor dem Hintergrund dieser gebrochenen Versprechen (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Also ihr habt euch wirklich die Seele aus dem Bewusstsein verhandelt! – Abg. Kassegger [FPÖ]: Also wenn wir schon bei der Dauerschleife sind!) hat er etwas ganz Neues entwickelt, ihr werdet es von ihm oft gehört haben: Jetzt ist ihm die Ehrlichkeit ganz, ganz wichtig. 

Die Ehrlichkeit hat Herbert Kickl jetzt, da es um Posten geht, da es um Macht geht, für sich entdeckt. Dabei erleben wir doch alle, dass ÖVP und FPÖ jetzt seit Tagen eigentlich ein Spielchen spielen, wer nämlich als allererstes die Wahl­versprechen gebrochen hat. Das ist so ein bisschen wie Hase und Igel im Wettlauf: Christian und Herbert, man weiß nie, wer zuerst die Wahlversprechen gebrochen hat. Wir sind aber leider mittendrin, und das schadet natürlich auch dem Vertrauen in diese Demokratie und die Republik. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Begonnen hat das alles – Kollege Schwarz hat das heute auch schon aufge­deckt – bereits während der Nationalratswahl. Jetzt kann man sagen, das Budgetdesaster in allen Ausformungen haben wir alle miteinander nicht erahnen können, sehr wohl aber, dass das, was Magnus Brunner uns vorgelegt hat, nicht halten wird, dass das alles ein Wahlkampfschmäh ist. Man hätte Jan Krainer nur ein paar Mal zuhören sollen. (Abg. Bogner-Strauß [ÖVP]: Besser nicht!) Wir haben doch alle bereits gewusst, was auf Österreich zukommt. ÖVP und FPÖ sind damals einen anderen Weg gegangen. Sie haben gesagt: Vergessen wir die Schulden im Hintergrund, vor der Wahl ist es doch lässig, wenn man ein paar Milliarden versprechen kann!, und dann haben sie 18 bis 19 Milliarden Euro Steuersenkungen versprochen. 

18 bis 19 Milliarden Euro Steuersenkungen: Aus diesen Steuersenkungen und den Zuckerln werden jetzt milliardenschwere Kürzungen für die breite Masse. Ihr habt dann gegenseitig die Wahlprogramme voneinander abge­schrieben. Heute weiß man davon nichts mehr, und der Herr Ehrlichkeit, der Herr Klartext – Herr Kickl – ist dann heute nicht einmal mehr bereit, der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken.

Da gibt es so wunderschöne Formulierungen – ich habe es mir extra aufge­schrieben –: „keine neuen Steuern“ hat es heute so oft geheißen, „keine neuen Steuern“. Was aber in Wahrheit der Schmäh dahinter ist, da war der Finanz­minister ehrlich, das sind dann wunderschöne Wortschöpfungen: Das heißt dann plötzlich „Ergänzungen“ und „Anpassungen im Steuersystem“, „Lücken­schlüsse“ – also keine neuen Steuern, aber es geht um „Lückenschlüsse“. (Heiter­keit der Abg. Schmidt [SPÖ].)

Für die Familie, die jetzt einen Tausender weniger in der Brieftasche hat, ist das keine Kürzung, das ist ein „Lückenschluss“ in der Brieftasche – der „Lücken­schluss“ aufgrund der Politik von ÖVP und FPÖ. (Beifall bei der SPÖ.)

Da hat sich Herbert Kickl anscheinend in den letzten Tagen über Weihnachten schon besonnen: In der Vergangenheit war sein guter, alter Freund, mit dem er aufgewachsen ist, Karl-Heinz Grasser, auch ein Weltmeister der Inszenierung im Bereich der Budgetpolitik. Ob er so ehrlich war, Herbert Kickl, das wage ich zu bezweifeln, aber das ist anscheinend das neue Vorbild.

Ich möchte es hier in dieser Runde noch einmal sagen, und das ist die zentrale Entscheidung, vor der wir stehen: Wird sozusagen die breite Masse jetzt zur Kasse gebeten oder werden die breiten Schultern in Zukunft einen gerechten Beitrag leisten?

Das ist unser Zugang. Es wird schwierig, es wird eine Herausforderung für alle werden, aber diese Frage der Gerechtigkeit ist eine ganz zentrale. 

Aus unserer Sicht, – das ist heute in der ersten Debatte auch oft diskutiert worden – ist es völlig unverständlich, dass die breite Masse – die Pensionistinnen und Pensionisten, die Pendler und alle Menschen, die tagtäglich aufstehen, zur Arbeit gehen – zur Kasse gebeten wird und Energiekonzerne und Banken nichts zahlen sollen. All diejenigen, die jahrelang den Wahlkampf der ÖVP finanziert haben, müssen nichts zahlen, die breite Masse wird zur Kasse gebeten. (Beifall bei der SPÖ.)

Und weil nach mir Christian Stocker sprechen wird: Sie werden es erleben – man würde das vielleicht gar nicht vermuten, er hat sich ja in den letzten Tagen als Kunstturner versucht –, er wird hier eine 180-Grad-Pirouette versuchen. – Lieber Christian Stocker, ich darf dich persönlich bitten: Nimm dir ein Beispiel an Bundeskanzler Schallenberg! Für ihn gilt nämlich das, was er vor der Wahl gesagt hat, auch nach der Wahl. Bitte geh in dich! Du kannst es auch in deiner Broschüre selbst nachlesen. Das ist eine Frage des Vertrauens in die Politik und in eure eigenen Grundwerte. Komm zu dir und verhindere einen Volkskanzler Herbert Kickl! (Beifall bei der SPÖ.)

10.50

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Stocker. Eingestellte Redezeit: 6 Minuten.

RN/23

10.50

Abgeordneter Dr. Christian Stocker (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Sie bei dieser Sitzung zusehen, hier im Saal oder auch von zu Hause aus! Vorerst herzlichen Dank, Herr Bundeskanzler, lieber Alexander Schallenberg, dafür, dass du in dieser Zeit diese Funktion wieder übernommen hast und damit auch Verantwortung für dieses Land übernimmst, uns Stabilität und Sicherheit gibst. Vielen Dank auch für die Worte in deiner Regierungserklärung, die viel mehr waren als die Erfüllung einer Usance, und in diesen Dank schließe ich ganz ausdrücklich auch Karl Nehammer ein. Es wäre gut gewesen, wenn vieles, das jetzt über ihn gesagt wird, die vielen anerkennenden und lobenden Worte, vor seinem Rückzug aus der Politik gesagt worden wären. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich sage es auch ganz offen: Dass es heute eine Regierungserklärung gibt, hätte ich nach den letzten Wochen und Monaten fast erwartet. Dass sie von dir, sehr geehrter Herr Bundeskanzler, hier abgegeben wird, haben wir so nicht erwartet, weil der Grund für diese Regierungserklärung eben die Verhandlungen und der Verlauf der Verhandlungen über eine Dreierkoalition gewesen sind. 

Ich sage hier auch ganz deutlich: Ich war Teil dieses Verhandlungsteams. Ich habe ganz viele Verhandlungen selbst geführt, und ich hätte sie sehr gerne zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Ich bedanke mich sehr, sehr herzlich bei den NEOS, die in all diesen Verhandlungen ein konstruktiver Partner gewesen sind, und ausdrücklich auch bei Teilen der SPÖ. Ich sage das hier ganz offen: Es ist ja vieles auch gut verhandelt worden. Dass sie letztlich dann gescheitert sind, lag nicht an Hintergrundgesprächen mit der FPÖ, lieber Philip Kucher, und du weißt genau, dass es diese Hintergrundgespräche nie gegeben hat. (Abg. Krainer [SPÖ]: Was sagt der Herr Knill? Abg. Wöginger [ÖVP]: Und wer ist der? Wo gehört der hin? Der gehört nicht zu uns! Abg. Kogler [Grüne]: Das ist ein Grüner!)

Ich nehme ja gerne zur Kenntnis, sehr geehrter Abgeordneter Krainer, dass alle jetzt über diese Verhandlungen reden, die nie dabei waren. Das habe ich bei Ihnen gesehen, und das machen auch andere. (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist aber einfach so, dass es diese Gespräche nicht gegeben hat. Und ich sage auch dazu: Dass die Verhandlungen gescheitert sind, lieber Herr Klubobmann der SPÖ – so wollen Sie angesprochen werden –, das haben Sie sich auf Ihre Fahnen zu schreiben. (Abg. Babler [SPÖ]: Budgetgruppe, gell? Abg. Schroll [SPÖ]: Das nimmt euch ja keiner mehr ab!)

Ich sage Ihnen auch: Aller Kritik an meiner Person, allen Vorwürfen, die ich natürlich auch höre und denen ich mich stelle (Abg. Krainer [SPÖ]: Das glaubst du ja selber nicht! Ich dachte, es geht um Ehrlichkeit! – Abg. Wöginger [ÖVP]: Die habt ihr nicht!), allem, was hier ins Treffen geführt wird, dem allen stelle ich mich gerne, aber ich würde erwarten, dass auch Sie sich Ihrer Verantwortung für das Scheitern dieser Gespräche stellen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Babler [SPÖ]: Genau, in der Budgetgruppe, gell?)

Das, was Sie hier gesagt haben, war aus meiner Sicht in gewisser Weise auch eine Demaskierung. Wir haben erlebt, dass das Ausspielen der Konzerne, der Banken gegen jene, die es in der Krise schwer hatten, die Methode ist, wie die SPÖ die Zukunft dieses Landes gestalten will. Wir sehen es als nicht erfolgversprechend an, dass mit einem Klassenkampf der Vergangenheit eine Debatte über Umverteilung geführt wird, die in dieser Republik nicht unser großes Problem ist. Schauen Sie sich unsere Umverteilung an: Wir haben da für den Sozialstaat vieles erreicht. Das ist nicht unser erstes Problem. Mit Klassenkampf und Umverteilung werden wir die Probleme des 21. Jahrhunderts nicht lösen und den Herausforderungen dieser Zeit nicht begegnen. (Beifall bei der ÖVP.)

Und ich frage Sie angesichts dieses Kampfes gegen Konzerne, weil die Gewinne unmoralisch sind, dieses Kampfes gegen Banken, weil alle als Krisengewinnler von Ihnen bezeichnet werden (Rufe bei der SPÖ: Stimmt ja auch!): Wer wird denn in Zukunft die Arbeitsplätze für all jene zur Verfügung stellen, die Arbeit brauchen? (Abg. Krainer [SPÖ]: Na die Banken ganz sicher!) Wer wird unsere Wirt­schaft denn tragen? Und: Wer wird unsere Wirtschaft und unser wirtschaftliches Leben finanzieren, wenn nicht auch Konzerne, wenn nicht Banken? (Abg. Silvan [SPÖ]: Die habt ihr schon einmal gerettet mit Steuergeldern!)

Was bedeutet denn diese vereinfachte Darstellung: Die sollen zahlen und wir verteilen es wieder um!? Was bedeutet denn das? Wenn heute Unternehmertum mit keinem Gewinn mehr verbunden sein darf, ja wer soll denn das Risiko tragen, wer soll Arbeitsplätze schaffen und für andere Arbeit zur Verfügung stellen? Wer macht denn das? (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scherak [NEOS].) Machen Sie das dann als SPÖ oder als Staat? Wie soll denn das funktionieren?

Ich sage Ihnen auch ganz offen: Banken finanzieren dieses System, und wenn Sie die Banken besteuern und über Gebühr in Anspruch nehmen, was wird denn das Ergebnis sein? – Die Finanzierung der Konzerne, die Sie hier immer in den Mund nehmen, wird im Ausland erfolgen, aber die Häuslbauer werden sich nach wie vor bei der Hausbank finanzieren, und dort wird es teurer werden.

Wenn man die Dinge, die Sie so gerne für sich in Anspruch nehmen, zu Ende denkt, dann muss doch auch die Sozialdemokratie und müssen vor allem Sie persönlich erkennen, dass wir längst weiter sind, als Sie es die Menschen glauben machen wollen. Wirtschaft und Arbeit gehören zusammen (Abg. Babler [SPÖ]: Danke, Herr Pierer!), Gewinne und Einkommen gehören zusammen und lassen sich nicht auseinanderdividieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn Wohlstand, Aufstieg, Bildung und Soziales erhalten werden sollen, brauchen Sie eine Wirtschaftsstruktur, die das auch leisten kann, und wer das alles infrage stellt, hat einfach nicht verstanden, worum es jetzt in dieser Situation in diesem Land geht. (Abg. Krainer [SPÖ]: Ja, der Pensionist und der Arbeitnehmer soll für eure Fehler zahlen, aber die Banken dürfen ja keinen Beitrag leisten!)

In welchem Umfeld stellen wir uns mit der kommenden Regierung den Heraus­­forderungen in Europa und in der Welt? – Wir alle haben die Entwicklungen in den USA verfolgt, und ich sage ganz offen, beruhigend sind sie nicht. (Ruf bei den Grünen: Und Ihr neuer Koalitionspartner sagt, genau dort müssen wir hin!) Wir alle erleben, dass China immer stärker die Wirtschaft der Welt dominiert. Wir sehen, dass die Brics-Staaten sich zusammenfinden, um ein Gegengewicht zu anderen Wirtschaftssystemen zu bilden. Wir sehen auch, dass die Bedrohung unserer freien westlichen Welt und auch Europas durch Russland gegeben ist (Abg. Krainer [SPÖ]: Der Wegbereiter des Trumpismus in Österreich!), und wer Russland nicht als Bedrohung versteht, versteht auch nicht, welche Heraus­forderungen wir in Zukunft zu bewältigen haben. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischen­rufe bei den Grünen.)

Wenn wir das alles sehen, dann heißt die Lösung Kooperation und Zusammen­arbeit; das heißt, in der Welt Freunde und Bündnispartner zu finden (Abg. Disoski [Grüne]: Russland, oder?), und das heißt, in der Europäischen Union ein verlässlicher Partner zu bleiben.

Europa hat für viele Staaten Grundlagen dafür geschaffen, wie sie ihr Staats­wesen organisiert haben. Vieles, was sich in Verfassungen findet, vieles, was sich in Rechtsstaaten findet, kommt aus europäischen Ideen. Im Wirtschafts­bereich ist es ähnlich: Vieles, was die Welt weitergebracht hat, wurde in Europa erfunden und entwickelt. 

Wenn wir aber nur zurückblicken und uns auf dem ausruhen wollen, was wir erreicht haben, dann werden wir den zukünftigen Wettbewerb verlieren. Daher gilt es, den Blick nach vorne zu richten, in die Zukunft zu richten, denn: Nur wer auch wirtschaftlich stark ist, nur wer auch bereit ist, für seine eigene Sicherheit im Inneren wie im Äußeren zu sorgen und einen Beitrag zu leisten, und nur wer solidarisch in der Gemeinschaft im Inland und im Ausland ist, der wird auch in Zukunft ein starker Partner und erfolgreich sein. Das gilt international, das gilt aber vor allem auch national.

Dafür, meine sehr geehrten Damen und Herren, verhandelt die Österreichische Volkspartei, dafür verhandle auch ich ganz persönlich. Ich habe diesen Schritt getan, weil ich ihn für notwendig erachte; ich hoffe, dass er richtig war – das werden die Verhandlungen zeigen –, denn wir verhandeln für Österreich und die Menschen in diesem Land. (Beifall bei der ÖVP.)

11.00

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Herr. Eingemeldete Redezeit: 4 Minuten.

RN/24

11.00

Abgeordnete Julia Elisabeth Herr (SPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Schallenberg, gleich vorweg: Danke, dass Sie der Republik zur Verfügung stehen – es ist keine leichte Zeit, das soll gesagt sein –, und doch will ich Sie gleich mit einem Zitat konfrontieren: „Fußabstreifer, Fahndungslisten – das ist eine Diktion, die die Gesellschaft spaltet. Das wollen wir als ÖVP nicht“. „Es wird keinen Bundes­kanzler Kickl geben – nicht mit uns.“ – Das sind nicht meine Worte, das sind Ihre Worte. Letztes Jahr war ein Kanzler Kickl für die ÖVP noch ein No-Go, und heute – so traurig das ist – halten Sie ihm, halten Sie der kommenden Regierung eigentlich nur den Sessel warm. So weit ist es gekommen. (Präsident Haubner übernimmt den Vorsitz.)

Ich zitiere gleich weiter. Noch im Wahlkampf sagte Herr Stocker, ÖVP-Parteiobmann, über Herrn Kickl: „eine Gefahr für unsere Demokratie“, er will „unsere Wirtschaft in eine Katastrophe führen“, „nicht regierungsfähig“. Den Wählern und Wählerinnen wurde da ein Schauspiel sondergleichen vorgespielt: eine Stimme für die ÖVP sei eine Stimme gegen Kickl. Und jetzt? – Da weiß man heute nicht, ob man lachen oder weinen soll, wenn ich ehrlich bin. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Disoski [Grüne].)

Es geht noch weiter: Kickl, der „bewusst Hass“ sät und ein „Sicherheitsrisiko“ ist – Zitat ÖVP-Innenminister Karner, der jetzt mit ihm verhandelt. Kickl, „Gefahr für die Sicherheit unseres Landes“, sagte ÖVP-Verteidigungsministerin Tanner. Kickl, „ein absolutes No-Go“, „unmöglich als Regierungschef“, sagte – Zitat – Claudia Plakolm, ÖVP-Jugendstaatssekretärin. Herbert Kickl, der die „Pressefreiheit mit Füßen tritt“, sagte ÖVP-Medienministerin Raab, die jetzt ebenfalls mit der FPÖ verhandelt. 

Ich frage Sie alle, wie Sie heute hier sitzen: Ehrlich, wie geht es Ihnen jetzt damit? (Beifall bei SPÖ und Grünen.) Wie geht es Ihnen? (Abg. Stögmüller [Grüne]: Keine Glaubwürdigkeit! – Zwischenbemerkung von Bundesministerin Tanner.) Wie es mir geht? – Ich sage das alles nicht mit Genugtuung (Abg. Stögmüller [Grüne]: Keine Glaubwürdigkeit!), Frau Ministerin Tanner, sondern in ehrlicher Sorge um dieses Land Österreich. Ich habe das, was ich vor der Wahl gesagt habe, nämlich ernst gemeint – und ich sage es heute noch, im Gegensatz zu Ihnen. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) 

Wir müssen uns die Frage stellen – und Sie sich auch –: Warum das alles? (Ruf bei der ÖVP: Weil ihr ...!) Weil der ÖVP ein Kanzler Kickl lieber ist als eine Bankenabgabe? Sie nehmen all das in Kauf, damit Banken ja keinen Beitrag leisten müssen, um das Budgetdesaster ein wenig zu sanieren (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: … keinen Beitrag leisten müssen?), obwohl die Banken in den letzten Jahren 34 Milliarden Euro Gewinn gemacht haben?! (Abg. Scherak [NEOS]: Was machen die Banken? Steuern zahlen! Das checkst du nicht!) Trotzdem sollen sie ja keinen Beitrag leisten?! (Zwischenruf des Abg. Wöginger [ÖVP].)

Wir sind nicht verantwortlich für diesen Budgetscherbenhaufen, es waren zig ÖVP-Finanzminister am Werk, und trotzdem hätten wir uns dem gestellt. Wir wollten eine gerechte Budgetsanierung, bei der alle einen fairen Beitrag leisten – ganz nach der Devise (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: … Defizitverfahren!): Gemeinsam schaffen wir es, dass Österreich wieder gut dasteht. Und viele in der ÖVP wollten das auch – das stimmt, Herr Klubobmann Wöginger. Viele in der ÖVP haben sich bemüht, mitzumachen, doch es gab leider eine kleine Gruppe in der ÖVP, die immer gesagt hat: alle außer. Alle sollen einen Beitrag leisten, außer die Energiekonzerne, obwohl diese Rekordgewinne noch und nöcher gemacht haben (Abg. Wöginger [ÖVP]: Die haben wir vereinbart gehabt! Ich halte das nimmer aus! Ich halte das wirklich nimmer aus! – Abg. Scherak [NEOS]: Unfassbar!), alle außer die Vermieter, obwohl die Mieten um bis zu 25 Prozent gestiegen sind, alle außer eben die Banken, obwohl diese ihre Gewinne ver­dreifacht haben! (Abg. Wöginger [ÖVP]: 400 Millionen haben wir ausgemacht! – Ruf bei der FPÖ: Gemeinde Wien!) Und jetzt kommt es auch genau so, powered by FPÖ. (Zwischenruf des Abg. Krainer [SPÖ].) 

Die Arbeitnehmer:innen, die Pensionist:innen, die Mieter:innen, die können ruhig zahlen, aber die Großkonzerne und Banken nicht. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) Das ist das, was jetzt passiert. 

Ich lese für die Zuschauer und Zuschauerinnen zu Hause nur einen Satz vor, den wir alle gerade per Mail zugeschickt bekommen haben – Sie haben das Mail von der Wiener Börse sicher auch bekommen –: Sehr geehrte Frau Abgeordnete, mit einem historischen Allzeithoch inklusive Dividenden, einem weiteren Rekord­jahr, verlief das Jahr 2024 an der Wiener Börse ausgesprochen positiv. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Ja, Gott sei Dank! Wir brauchen einen Kapitalmarkt!) – Die Dividenden sind geflossen. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Das ist ja unfassbar! Mit diesem Kurs …! – Zwischenruf des Abg. Scherak [NEOS].) Aber, Frau Meinl-Reisinger, wissen Sie, was passiert, wenn die Banken so viele Gewinne machen? – Es bringt der Bevölkerung nichts, es bringt den Aktionären und Aktionärinnen etwas! Den Aktionär:innen bringt es etwas. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: … sind nicht regierungsfähig! – Zwischenruf des Abg. Scherak [NEOS].) Sie finden das überspitzt? Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen zu Hause, wenn Sie der Meinung sind, das sei doch etwas überspitzt, will ich Ihnen nur eine Frage stellen: Wissen Sie, wer gerade die Verhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ zum Thema Steuern und Finanzen leitet? – Richtig, es ist der Raiffeisen-Generalsekretär. 

Wie geht es jetzt weiter? – Wir sagen das, was wir vor der Wahl gesagt haben, auch nach der Wahl; wir sagen das, was wir vor der Wahl versprochen haben, auch jetzt: Wir müssen die Teuerung bekämpfen. (Abg. Kickl [FPÖ]: So wie in Wien!) Wir brauchen einen Mietpreisstopp, auch aus budgetären Gründen; über das Budget haben wir heute schon viel gesprochen. Die viel zu hohe Inflation der letzten Jahre hat sich natürlich auch durch das Budget gefressen, hat die Mieten nach oben getrieben. Wenn wir jetzt nicht tätig werden, dann droht im April die nächste Mieterhöhung (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Hättet ihr einen Vorschlag gemacht! Ich hab’ drauf gewartet, wochenlang!); richtig, der nächste Preisanstieg bei den Richtwertmieten: weitere 3,5 Prozent. Ein Mietpreisstopp stellt Gerechtigkeit her, wo sie dringend notwendig ist, und würde Wohnen wieder leistbar machen.

Die Stadt Wien hat es im Übrigen vorgezeigt. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Dort wurde im gesamten letzten Jahr 2024 im Gemeindebau keine einzige Miete erhöht, und auch 2025 wird das nicht passieren (Beifall bei der SPÖ), dort, wo die Stadt Wien zuständig ist. Was in Wien möglich ist, wollen wir für ganz Österreich.

Ich bringe folgenden Antrag ein: 

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Mietpreisstopp für alle Mieten und ein Sofortpaket für leistbares Wohnen“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungs­vorlage zuzuleiten, die einen echten und sofortigen Teuerungstopp für die eigenen vier Wände bewirken kann. Die notwendigen Maßnahmen dazu umfassen insbesondere 

- die Aussetzung der Indexierung der Richtwertmieten bis 31. Dezember 2027,

- die Aussetzung der Indexierung der Kategoriemieten bis 31. Dezember 2027,

- die Aussetzung der Indexierung der freien Mieten (inklusive Geschäfts­raum­mieten) bis 31. Dezember 2027,

- ab 1. April 2028 erfolgt die Indexierung von Mietverträgen nur mehr bis max. 2% p.a.,

- die Wiedereinführung der Wohnbauinvestitionsbank zur Unterstützung der Mieterinnen und Mieter in Genossenschaftswohnungen

- Die Einführung von Strafbestimmungen bei wiederholten Verstößen gegen das Mietrechtsgesetz

- Das Verbot von befristeten Wohnungsmietverträgen für institutionelle Vermieterinnen und Vermieter“


Machen wir endlich einmal etwas für die breite Mehrheit der Bevölkerung, nicht nur für die, die Dividenden abkassieren können! – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

11.07

Der Gesamtwortlaut des Antrages ist unter folgendem Link abrufbar:

RN/24.1

Mietpreisstopp für alle Mieten und ein Sofortpaket für leistbares Wohnen (4/UEA)

Präsident Peter Haubner: Der Antrag wurde ordnungsgemäß eingebracht und steht somit in Verhandlung. 

Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Klubobmann August Wöginger zu Wort gemeldet. – Herr Klubobmann, Sie gelangen zu Wort.

RN/25

11.07

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Danke, Herr Präsident! Herr Bundes­kanzler! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Abgeordnete Herr hat gerade behauptet, dass betreffend die Energiekonzerne, sprich die Energieversorgungsunternehmen, in den Verhandlungen zur Dreierkoalition kein Beitrag vorgesehen gewesen wäre. – Das ist falsch. 

Ich berichtige tatsächlich, dass für das Jahr 2025 200 Millionen Euro eingestellt waren und in den Folgejahren 400 Millionen Euro, was hier im Hohen Haus einer Verfassungsmehrheit bedürfte. 

Frau Kollegin Herr, ich halte es wirklich für unehrlich, für unredlich, was Sie hier aufführen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der NEOS.)

11.08

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger. Ich habe die Redezeit auf 7 Minuten eingestellt.

RN/26

11.08

Abgeordnete Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS): Danke, Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Werte Mitglieder der Bundes­regierung! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich möchte zunächst die achten Klassen des Gymnasiums St. Ursula hier begrüßen – herzlich willkommen hier im Hohen Haus! (Allgemeiner Beifall.)

Herr Bundeskanzler, ich möchte Ihnen im Namen meiner Fraktion meinen Dank dafür aussprechen, dass Sie – erneut, muss man sagen – bereit sind, in so schwierigen Situationen die Verantwortung zu übernehmen und an der Spitze dieser Regierung, dieser Übergangsregierung, das Land zu führen. Weil sich manche vielleicht wundern – das ist ein technisches Detail –, warum wir hier als Prorednerinnen gemeldet sind: Ich finde, es macht keinen schlanken Fuß, sich gegen eine Übergangsregierung einzumelden, denn wir sind alle, glaube ich, im gleichen Boot. Das ist jetzt eine schwierige Situation, und ich wünsche Ihnen alles Gute für diese Zeit. Es ist eine herausfordernde Zeit, keine Frage. 

Ganz persönlich möchte ich mich auch für die Ausführungen, die Sie heute getätigt haben, bedanken. Ich werde versuchen, an der einen oder anderen Stelle darauf Bezug zu nehmen, weil sie mir schon sehr wichtig erscheinen; Sie haben da weit über den heutigen Tag hinaus uns, aber vielleicht auch einer zukünftigen Bundesregierung, vielleicht auch den Kolleginnen und Kollegen der eigenen Fraktion etwas mitgegeben, was ich auch durchaus für wichtig erachte. 

Was ist die schwierige Situation, in der wir sind? – Es ist schon sehr viel darüber gesprochen worden: Es ist natürlich auf der einen Seite – ich beginne vielleicht anders – die enorm herausfordernde wirtschaftliche Situation. Wir haben das dritte Jahr Rezession, der Kuchen wird nicht größer, er wird kleiner, wir werden ärmer. Und ja, ich bin davon überzeugt, dass uns Klassenkampf, gerade in so einer Phase, in der viele Menschen mehr oder weniger noch vor Weihnachten ihren Job verloren haben und auch nach wie vor neue Insolvenzmeldungen das Land erreichen, nicht weiterbringt, weil der wirtschaftliche Aufschwung nur gelingt, wenn wir gemeinsam bereit sind, Reformen zu machen. (Beifall bei den NEOS sowie des Abg. Ottenschläger [ÖVP].) 

Und ja, die andere Seite der schwierigen Situation, natürlich auch aufgrund der wirtschaftlichen Lage, aber nicht nur, ist die enorm schwierige budgetäre Lage, in der wir uns befinden. Natürlich ist das der Grund gewesen, warum wir es nicht geschafft haben, zu dritt zu einer Einigung zu kommen, und das bedauere ich sehr. Aber ja, ich glaube, dass es notwendig ist, zu sagen: Wir sind für den Scherbenhaufen nicht verantwortlich, aber wir müssen ihn zusammen­räumen. (Abg. Maurer [Grüne]: Na ihr seid nur mitverantwortlich!) – Zu der Mitve­rantwortung komme ich noch.

Faktum ist, dass wir einen Schuldenstand haben und damit ein Budgetloch – das ist immer eine Frage der Definition, aber der Schuldenstand ist über 400 Milliarden Euro hoch. Dieser Schuldenstand ist vom Jahr 2019 bis zum vergangenen Jahr von 280 Milliarden Euro um unglaubliche 120 Milliarden Euro gestiegen. Sie haben es also in dieser Bundesregierung aus ÖVP und Grünen geschafft, innerhalb einer Legislaturperiode ungefähr das mehr auszugeben, was einem gesamten Jahresbudget im Bundeshaushalt entspricht. Das sind enorme Schuldensteigerungen, die Sie da zu verantworten haben. Sie haben Geld aus­gegeben, als gäbe es kein Morgen. 

Liebe Grüne, ihr habt plakatiert: „Wähl, als gäb’s ein Morgen“. – Beim Geld­ausgeben habt ihr ganz offensichtlich darauf vergessen, dass es auch eine Verantwortung gegenüber der nächsten Generation gibt. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Diese Staatsschulden machen mehr als 90 000 Euro pro Erwerbstätigen aus, und allein die Zinszahlungen, die dafür 2025 im Voranschlag sind, betragen an die 10 Milliarden Euro – nur Zinsen –, die wir zahlen müssen. Da sind die 6,5 Milliarden Euro, die man jetzt sozusagen an Dämpfung der Neuverschuldung einstellen muss, vergleichsweise gering gegenüber dem, was wir aufgrund dieser Schulden an Zinslast zu zahlen haben. 

Ich sage Ihnen offen: Ich habe eine gewisse Emotion in mir, denn die Einzige, die das im Wahlkampf gesagt hat, was da auf Österreich zukommt, dass es ein Sparpaket brauchen wird, war ich; die Einzige, die den Mut anstatt Feigheit und den Weitblick anstatt des kurzfristigen Blicks nur auf dem Wahltag gehabt hat, war ich. Ich habe den Österreicherinnen und Österreichern als Einzige reinen Wein dahin gehend eingeschenkt, dass es so nicht weitergehen kann. (Beifall bei den NEOS.)

Da blicke ich jetzt schon auch in die Reihen der FPÖ und auf Klubobmann Herbert Kickl, der ja schon am Samstag einige rhetorische Verrenkungen vornehmen musste, um seinen Wählerinnen und Wählern zu erklären, dass er seine Versprechen nicht wird halten können. Fünf gute Jahre wird es jetzt nicht geben – und das wissen Sie. Sie haben Wählerinnen und Wählern das Blaue vom Himmel versprochen und wissen ganz genau, dass Sie das nicht halten können, denn jetzt muss man einmal durch das Tal der Tränen. Wir müssen jetzt sanieren, wir müssen reformieren, damit wir überhaupt wieder den Spielraum haben, um zu investieren. (Abg. Schwarz [Grüne]: Ihr dürft kommen­tieren!)

Und noch ein Wort in Richtung FPÖ, weil Sie sagen, Sie seien ja nicht verantwortlich dafür: Wir haben uns angeschaut, wo, welchen Maßnahmen, die budgetwirksam waren, Sie in der vergangenen Periode zugestimmt haben. Wissen Sie, das ist eine gigantische Liste! Sie waren da überall dabei. Sie haben übrigens noch weitergehende Forderungen gestellt, die wirtschaftspolitisch absolut hirnrissig sind – Helikoptergeld noch obendrauf! Das hat Gott sei Dank keine Mehrheit gefunden. 

Ein schneller Blick, eine Recherche bei uns um Klub hat ergeben, dass von diesen über 100 Milliarden Euro mehr Schulden, die gemacht wurden, Sie 73 Milliarden an zusätzlichen Ausgaben auf jeden Fall mitgetragen haben. Also Sie, wie auch die Sozialdemokratie, haben die budgetäre Misere, in der wir jetzt sind, sehr wohl mitzuverantworten. Wir haben uns jahrelang anhören können, warum wir so böse sind, dass wir nicht wie die guten Gutsherren herumgehen und das Geld verteilen, das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.

Es ist nämlich ganz einfach: Wir sind nach wie vor der Meinung, dass das Geld der Österreicherinnen und Österreicher, das sie verdient haben, eigentlich in deren Börsen und Taschen besser aufgehoben ist, anstatt es ihnen ständig aus der Tasche zu ziehen und nachher zu sagen: Da hast du eine Förderung, da hast du einen Bonus und da hast du einen Gutschein! – Das ist Gutsherren­mentalität. Damit muss Schluss sein. (Beifall bei den NEOS.)

Ich bedauere, dass keine Einigung möglich war. Ich glaube, ein gewisses Bild konnte man sich heute eh machen, warum das nicht möglich war. Ich habe schon gesagt: Klassenkampf, gerade in einer Zeit der Rezession, halte ich für sehr schwierig. Die beste soziale Absicherung für die Menschen ist es, einen Arbeitsplatz zu haben, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Dafür zu sorgen, das ist jetzt unsere Aufgabe, diesen Plan müssen wir verfolgen, dass wir eben nicht nur sanieren und reformieren, sondern auch die Wirtschaft wieder in Schwung bringen. Ja, wir müssen durch Entlastung und Entbürokratisierung das Wirtschaften ermöglichen, denn wir sollten stolz sein und das Ziel haben, dass Milliardengewinne wieder möglich sind, denn diese Milliardengewinne sichern uns den Wohlstand für alle in unserem Land und sichern uns damit auch den Sozialstaat, das Bildungssystem und eine gute Infrastruktur. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich bedauere es wirklich, dass die Sozialdemokratie einen Weg gewählt hat, der weit weg ist von staatspolitischer Verantwortung für den Standort. Ich bedauere das wirklich! Man hat den Mittekurs, aber auch die Menschen in der Mitte für irgendeinen Retrosozialismus-Jusokurs verlassen, der nicht regierungsfähig ist (Abg. Schroll [SPÖ]: Wer ist als Erster aufgestanden?), der in so einer rezessiven Zeit einfach nicht regierungsfähig ist, und das bedaure ich sehr. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Greiner [SPÖ]: Als Erster den Verhandlungstisch verlassen und jetzt so zu sprechen ist nicht seriös!)

Was ich allerdings auch bedauere – und ich glaube, das wurde in den letzten Wochen auch sehr klar zum Ausdruck gebracht –, ist, dass diese generelle Erkenntnis, dass wir Reformen brauchen, und zwar dass es nur strukturelle Reformen sein werden, die uns auch wieder nach vorne bringen, sich nicht durchgesetzt hat. Wir als NEOS haben hier einen klaren Plan auf den Tisch gelegt und werden ihn auch weiterverfolgen – diese Reformen sind unbedingt notwendig. 

Und ja, mein Kollege Scherak hat in der Debatte vorhin das angesprochen, was uns die Kommission seit Jahren mit auf den Weg gibt – seit Jahren! –: Pensionsreform, gesetzliches Pensionsantrittsalter an die Lebenserwartung anpassen. Das hat die FPÖ am Samstag abmoderiert. Ja wie kurzsichtig ist das denn?

Es gab Situationen in diesen Verhandlungen, da bin ich dagesessen und habe gefragt: Glaubt eigentlich irgendjemand der Menschen, die hier im Raum sitzen, ernsthaft, dass wir in 15 bis 20 Jahren nichts am Pensionsantrittsalter werden ändern müssen? Wissen Sie, jeder, der da drinsitzt, jeder, der ehrlich ist – und Sie schreiben sich ja Ehrlichkeit auf die Fahnen –, weiß doch, dass das nicht so weitergehen kann, dass es ein Verrat an den Jungen ist, ein Verrat an den Erwerbs­tätigen und auch ein Raub an Chancen für Investitionen in der Zukunft. Jeder, der denken kann, weiß, dass das notwendig ist. Und Sie haben es jetzt schon abmoderiert. Reformen wird es auch in dieser Koalition nicht geben, und das bedauere ich zutiefst. (Beifall bei den NEOS.)

Anderer Bereich: Föderalismusreform – ein Bereich, der mit der ÖVP wieder schwierig war. Wir wissen seit vielen, vielen Jahren, dass der Bund das Geld einnimmt und die Länder es unverantwortlich mit beiden Händen ausgeben. Bei uns in Österreich sind viel zu viele Menschen und Institutionen für etwas zuständig und niemand wirklich verantwortlich. Das ist doch ein Kernproblem. 

Sie wissen ganz genau, dass diese 6,3 Milliarden Euro, die nächstes Jahr eingespart werden, erst der Beginn sind. Die harten Brocken kommen danach. Sie haben ja auch der Kommission sieben Jahre gemeldet. Sieben Jahre konsolidieren, die Neuverschuldung in den Griff kriegen bedeutet einmal automatisch, dass man über den nächsten Wahltag, über diese Legislatur­periode hinaus denken muss. Deshalb haben wir immer gesagt, man muss einen Plan vorlegen, der zehn Jahre umfasst, der zeigt, wie wir wirklich bereit sind, das endlich strukturell auf den Weg zu bringen, damit wir diese Effizienzen auch heben können und Einsparungen im System machen können, ohne zu kürzen; denn wenn man in der Frage der Finanzierung des Gesundheitswesens effizienter wird, dann ist das keine Kürzung. Und wenn man das Pensionsantrittsalter an die Lebenserwartung anpasst, dann ist das nur fair den Jungen gegenüber und keine Kürzung. 

Was ich sehr hoffe, ist, dass jetzt nicht Versprechen von der ÖVP gebrochen werden. Es ist angesprochen worden: Noch letztes Jahr hat Herr Klubobmann Kickl vom „Swingerklub der Machtlüsternen“, die da irgendwie verhandeln, gesprochen. Machtlüstern sehe ich in letzter Zeit eigentlich immer nur die FPÖ und Herrn Kickl, Swingerklub fand ich als einzige Frau in der Runde als Zuschreibung auch nie besonders prickelnd. 

Sie aber haben davor gewarnt, man hat auch an uns die Warnung ausgesprochen, man solle sich nicht mit der ÖVP und der SPÖ ins Bett legen. Da ich gestern gehört habe, dass Sky Shield keine Koalitionsbedingung mehr ist, habe ich – erlauben Sie mir – ein bisschen den Eindruck, dass Sie sich nicht nur mit der ÖVP ins Bett legen, sondern die ÖVP als Bettvorleger vor das Bett legen wollen.

Ich bedauere das sehr, weil ich glaube, dass wir uns angesichts der Zeiten­wende, der Bedrohungslage, in der sich Europa aufgrund der Aggression Russlands befindet, und der schwierigen Situation, mit der wir jetzt konfrontiert sind, mit einem Präsidenten Trump – wir können uns nicht mehr auf die USA verlassen –, selbstständig um unsere Sicherheit kümmern müssen. Das ist die oberste Priorität, die wir gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern haben. Und das bedeutet, dass wir das nur gemeinsam europäisch am besten organisieren können – und müssen. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ich möchte jetzt aber noch einmal auf zwei Dinge zurückkommen, die ich eh schon angesprochen habe: Ein Rasenmäher – und das ist für die Konsolidierung nächstes Jahr offensichtlich Ihr Lieblingsinstrument – ist noch keine strukturelle Reform. Mit einem Rasenmäher über alle Ministerien drüberzugehen ist zwar nie leicht, aber vergleichsweise leicht. Ich habe es schon vorhin gesagt: Wenn Sie wirklich einen Sanierungskurs fahren wollen – und wir haben den Plan auf den Tisch gelegt –, dann muss das eine Perspektive haben, die weit über fünf Jahre hinausgeht, und es muss endlich den Mut und den Weitblick zu strukturellen Reformen beinhalten – anders wird es nicht gehen.

Das bedeutet auch, dass ein wesentlicher Teil davon wird sein müssen, alles dafür zu tun, dass die Wirtschaft wieder in Schwung kommt. Ich halte die Frage der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs für das zentralste Thema überhaupt. Ja, das betrifft vieles, bei dem wir in Europa sozusagen ein bisschen im gleichen Boot sitzen. Vieles ist aber auch hausgemacht; ich denke an den Bürokratismus, an die Regulierungswut, an den Arbeitskräftemangel, an die schlechten, also zu schlechten Ergebnisse von Bildungs- und Ausbildungswegen in Österreich. Es ist sehr viel an Hausaufgaben in Österreich zu machen, von einer Bildungsreform bis hin zu einer Bürokratiereform.

Was uns jedenfalls aber nicht helfen wird, ist eine Festung – eine Festung Österreich, wo wir die Zugbrücken hochziehen, wo wir Arbeitskräfte verlieren, wo wir Chancen vernichten und wo wir das, was uns ausmacht, nämlich ein vernetztes Land mit einer offenen Volkswirtschaft, die nicht nur mit ihren europäischen Partnern, sondern weltweit Handel betreibt, zu sein, gefährden.

Ich wage hier die Prognose, dass Sie auch da Gott sei Dank Ihre Wahlversprechen nicht werden halten können, weil es der wirtschaftliche Wahnsinn wäre. (Abg. Kickl [FPÖ]: Völlig anderes Gleis!) Es wäre der direkte Weg in die Armut, und das wissen Sie. Ich kann nur an die ÖVP appellieren, da der FPÖ niemals auch nur 1 Millimeter zu weichen, denn wir brauchen die Arbeitskräfte, wir brauchen die Weltoffenheit, wir brauchen die Vernetzung in Europa und wir brauchen auch die Sicherheit in der Europäischen Union.

Meine Damen und Herren! So sehr ich das bedaure, was nicht gelungen ist, glaube ich, dass es notwendig ist, den Blick nach vorne zu richten. Es ist möglich, aus der Misere herauszukommen, wenn wir unsere Ärmel hochkrempeln. Ja, wir werden uns alle anstrengen müssen, und wir werden das auch immer konstruktiv hier im Parlament machen.

Meine Erfahrung der letzten Wochen hat aber auch eines gezeigt: Wenn Parteien, wenn Systeme – es ist auch angesprochen worden – reformresistenter sind als einzelne Personen, dann müssen wir die Mehrheiten auch außerhalb dieses Hauses suchen. Ich lade daher die Bevölkerung dazu ein, diesen Druck für Reformen in den nächsten Monaten und Jahren aufzubauen, denn wir wissen, wir brauchen eine gute Zukunft, einen Plan, wie wir nicht nur von unserer kulturellen Historie und Geschichte leben können, sondern auch eine Zukunft mit einer freien und offenen Chancengesellschaft, in der Österreich alle Chancen auf Wohlstand für alle hat, schaffen. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)

11.23

Präsident Peter Haubner: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Abgeordneter Christian Oxonitsch zu Wort gemeldet.

RN/27

11.23

Abgeordneter Christian Oxonitsch (SPÖ): Danke schön, Herr Präsident. – Abgeordnete Meinl-Reisinger hat sich jetzt hierhergestellt und hat klar gesagt, sie war die Einzige, die vor einem Sparpaket gewarnt hat. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Nicht gewarnt hat! Ich hab’ gesagt, es wird eins kommen!)

Wenn man sich das mit einer einfachen Google-Suche anschaut: 25.6.: Krainer warnt vor großem Sparpaket (Abg. Reiter [ÖVP]: Das ist keine tatsächliche Berichtigung!), die SPÖ warnt vor großem Sparpaket. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Sie haben gewarnt, Sie haben nicht gesagt, Sie werden es machen!) Sich also hierherzustellen und zu sagen, Sie waren die Einzige, die gesagt hat, es wird ein Sparpaket geben, ist unrichtig, und ich berichtige diesbezüglich. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Ich habe nicht gesagt, wir warnen …! Ich habe nicht gewarnt davor, ich habe gesagt, das werden wir machen müssen!)

11.24

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Rudolf Silvan.

RN/28

11.24

Abgeordneter Rudolf Silvan (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren hier auf der Galerie und zu Hause! Herr Bundeskanzler! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Frau Kollegin Klubobfrau Meinl-Reisinger, ich schätze Sie sehr, aber ich muss nur eines festhalten: Wir waren nicht diejenigen, die den Verhandlungstisch verlassen haben. Das wart schon ihr als Erste. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Aber ihr habts eine Mehrheit! Ihr habts eine Mehrheit, aber ohne uns – aber offensichtlich keine Einigkeit!)

Kollege Wöginger ist jetzt nicht da, und ich möchte jetzt nicht kleinlich sein und da nachhauen oder sonst irgendetwas, ich schätze ihn auch sehr für seine Emotionen, aber: Die Energieabgabe war nicht auf Grün gestellt, das wollte ich nur klarstellen.

Herr Bundeskanzler, ich habe mir zu Ihren Ausführungen einiges aufgeschrieben. Sie haben von „Kompromissdemokratie“, vom Zusammenhalt, von heraus­fordernden Zeiten in der Innen- und Außenpolitik und von der Tragfähigkeit der Sozialpartnerschaft gesprochen. Wenn man aber die Pressekonferenzen der zukünftigen Koalition und die Nebensätze und Zwischentöne hört, wenn da vonseiten der FPÖ davon gesprochen wird, die Sozialpartnerschaft sei überholt und Betriebsräte seien sozialistische, alte Einrichtungen, dann möchte ich hier eines klarstellen: Freie Gewerkschaften sind eine tragfähige und eine tragende Säule einer modernen Demokratie. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wenn uns hier vorgeworfen wird, dass die Sozialdemokratie auf Maßnahmen aus vergangenen Zeiten setzt, um aus der Krise zu kommen – vom Klassen­kampf, über die Neiddebatte gegenüber Multimillionären und -milliardären und über eine Bankenabgabe ist heute schon ein paarmal geredet worden –, dann stehen wir dazu, nicht nur aus Gründen der Gerechtigkeit, sondern auch deswegen, weil wir Kapital brauchen, um uns aus dieser Krise hinausinvestieren, in die Wirtschaft investieren und Konjunkturpakete schnüren zu können.

An die Adresse des ÖVP-Wirtschaftsbundes und auch der Industriellenvereinigung, die in der ÖVP offensichtlich mehr an Macht gewonnen haben: Klassenkampf kann man nur machen, wenn Klassen entstehen. Seit Sebastian Kurz hat die Industrie massiv an Einfluss in der ÖVP gewonnen, und diese Klassen sind seit 2017 entstanden, meine sehr geehrten Damen und Herren.

Weil heute auch Parteiobmann Stocker davon gesprochen hat, dass wir – irgend­wie in diese Richtung – eh alle, die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber, im selben Boot sitzen – auch die NEOS sprechen immer wieder davon –: Der Neolibera­lismus hat schon in den 1930er-Jahren versucht, zu erklären, dass eh alle irgendwie die gleichen Interessen haben und sogar haben müssen. Ich möchte ich hier Folgendes ausführen und all jene, die diese Behauptung aufstellen, fragen: Hat jemand den Eindruck, dass die Beschäftigten der Kika/Leiner-Gruppe im gleichen Boot sitzen wie René Benko, jener René Benko, der nach wie vor in Luxus lebt (Abg. Strasser [ÖVP]: Gusenbauer! – Zwischenruf der Abg. Reiter [ÖVP]), während die 1 350 Beschäftigten ohne Arbeit auf der Straße stehen? (Abg. Kassegger [FPÖ]: Der hat einen schlechten Aufsichtsrat gehabt! Da hat wohl der Aufsichtsrat versagt!) Hat jemand den Eindruck, dass die Beschäftigten von KTM im gleichen Boot wie Stefan Pierer sitzen, der noch im Früh­jahr 2024 an die Pierer Mobility AG 17 Millionen Euro Dividende ausgezahlt hat, während die Beschäftigten nach wie vor auf die Dezemberlöhne und das Weihnachtsgeld warten? Hat jemand den Eindruck, dass man da im gleichen Boot sitzt?

Das ist Klassenkampf. Und ich sage Ihnen, was das für ein Klassenkampf ist: Klassenkampf von oben nach unten, meine lieben Kolleginnen und Kollegen. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir von der Sozialdemokratie wollten immer, dass wir gemeinsam diese Krise meistern, wie es der Bundeskanzler auch ausgeführt hat. Gemeinsam heißt alle, nicht nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Pensionistinnen und Pensionisten, während der Rest zuschaut. Wir nehmen zur Kenntnis, dass die ÖVP nach wie vor dafür eintritt, dass Österreich ein Paradies für Superreiche bleibt, und wir nehmen auch zur Kenntnis, dass die ÖVP lieber einen Bundes­kanzler Kickl akzeptiert als eine Bankenabgabe einführt.

Eines möchte ich noch sagen: Es wurden die Banken schon einmal gerettet, mit Steuergeld, das sie noch immer nicht zurückgezahlt haben. Es wäre höchst an der Zeit, dass die Banken ihre Schulden bei der Bevölkerung bezahlen, liebe Kolleginnen und Kollegen! (Beifall bei der SPÖ.) Das ist mit Blick auf die Gewinne der letzten drei Jahre in der Höhe von 30 Milliarden Euro mehr denn je ange­sagt. Mit diesem Geld oder einem Teil dieses Geldes könnte man zum Beispiel das von Schwarz-Blau demolierte Gesundheitssystem wieder sanieren.

Wir haben vor Kurzem erfahren, dass die Österreichische Gesundheitskasse – ein Projekt von Schwarz-Blau, Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache – in diesem Jahr ein Minus in der Höhe von 800 Millionen Euro schreibt – 800 Mil­lionen! Die neun Gebietskrankenkassen haben damals 1,4 Milliarden Euro an Rücklagen in die Fusion eingebracht; dieses Geld ist weg, und wir sind meilenweit von der sogenannten Patientenmilliarde entfernt, die uns Sebastian Kurz versprochen hat. Und wenn der Vorsitzende des Dachverbandes, Peter Lehner, davon spricht, dass sich die Bevölkerung darauf einstellen soll, dass man in der Gesundheitsversorgung keinen Mercedes mehr bekommt, sondern nur mehr einen VW Golf, und man für alles, was man darüber hinaus haben will, draufzahlen muss, dann weiß man, in welche Richtung das geht. 

Ich sage ganz klar: Es wird, wenn diese Bundesregierung kommt, sehr viel Arbeit auf die Gewerkschaften zukommen.

Vielleicht nur einen kleinen Vorgeschmack aus Niederösterreich, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, weil es eigentlich traurig, aber schon fast amüsant ist: Die schwarz-blaue Landesregierung Niederösterreichs diskutiert über Spital­schließungen. (Abg. Strasser [ÖVP]: Das hat die SPÖ mitbeschlossen!) Sie diskutieren nicht darüber, wie man den Personalmangel in den Griff bekommt, sie diskutieren nicht darüber, wie man die Wartezeiten auf notwendige Behandlungen verkürzt und wie man die notwendigen Operationen schnell bekommt. Wissen Sie, was sie in aller Öffentlichkeit – in aller Öffentlichkeit; das ist sogar in den Zeitungen gestanden – diskutieren? – ÖVP und FPÖ Niederösterreich diskutieren darüber, wie die Kruzifixe in den Spitälern gestaltet werden sollen, ob mit Corpus Christi oder ob ohne Corpus Christi. Das sind die Probleme der ÖVP und der FPÖ in Niederösterreich – kein Wort davon, wie man wohnort­nahe, zeitnahe eine Operation, eine notwendige Behandlung bekommt! Die Menschen haben ein Recht darauf, weil sie Sozialversicherungsbeiträge bezahlen und weil sie Lohnsteuer bezahlen. Sie bezahlen einen Mercedes und sie haben ein Recht auf einen Mercedes in der Gesundheitsversorgung. (Beifall bei der SPÖ.)

Kollegin Meinl-Reisinger hat von der höheren Lebenserwartung gesprochen und davon, dass man die Pensionen daran anpassen soll, und dazu muss man eines klar sagen: Diese höhere Lebenserwartung – das sagt sogar Professor Badelt vom Fiskalrat – trifft nicht auf alle Bevölkerungsgruppen zu, nämlich nicht auf jene, die mit 15 Jahren anfangen zu arbeiten (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Deshalb muss man ja auch Systeme schaffen, die das flexibel handhaben – wie die Schweden!) und bis zum 60., 65. Lebensjahr arbeiten. Eines ist klar: Man kann mit 67 Jahren bei 33 Grad Hitze kein Dach decken. Das kann man nicht, liebe Kollegin! Man kann mit 67 Jahren bei 33 Grad Hitze keine Straße asphaltieren. Das ist nicht möglich, liebe Kollegin! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Ich weiß! Aber viele können, die gehen aber auch mit 60!)

Wir stehen für eine Politik, die von Gerechtigkeit getragen wird, und wenn man meint, dass das ein altes Rezept ist, dann ist das neue Rezept Ungerech­tigkeit. 

Ich möchte nur einen Hinweis geben: Am kommenden Sonntag sind Gemeinde­rats­wahlen in Niederösterreich, und wenn Sie die Sozialdemokratie stärken, dann haben wir wenigstens in den Gemeinden einen starken Gegenpol zu der kommenden blau-schwarzen Bundesregierung. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Da bauts aber auch schon schwer ab, bei uns gibt’s euch gar nicht mehr!)

11.32

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist jetzt Herr Klubobmann Werner Kogler. Ich habe die Redezeit auf 6 Minuten eingestellt. 

RN/29

11.32

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Danke, Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte als Erstes bei Ihnen, Herr Bundeskanzler, anschließen – inhaltlich sowieso; danke für die Ausführungen zu Kunst und Kultur und zur Freiheit dort –: Ich möchte auch bestätigen, was in dieser Übergangsphase wichtig ist. Es ist in einer parlamentarischen Demokratie natürlich besonders relevant, dass die Regierung, die Übergangsregierung voll handlungsfähig ist – jedes einzelne Ministerium – und auch der Kontakt zum Bundespräsidenten und zu den Bundesländern zu jeder Minute gewährleistet ist. Ich glaube, das sollte man noch einmal aussprechen und betonen. Das ist, glaube ich, auch unsere Verantwortung, die wir weiterhin wahrnehmen. 

Ich möchte am Anfang natürlich auch Karl Nehammer danken. Es war ja generell nicht immer einfach, zu regieren – unsere Parteien sind auch sehr unter­schiedlich. Ich danke auch deshalb, weil es in unserer Branche selten, wenn ich so sagen darf, einen so aufrichtigen und ehrlichen – weil das schon so oft genannt wurde – Kollegen gibt; das möchte ich ausdrücklich anerkennen. Er hat Handschlagqualität und sein Wort gilt und hat gegolten. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.) 

Apropos Verantwortung und Wort, an die ÖVP: Johannes – Evangelium, nicht Rauch –: Am „Anfang war das Wort“. Ein Versprechen, ein großes, ein wichtiges Versprechen im Wahlkampf, dort, wo das Hochamt der angesprochenen parlamentarischen Demokratie stattfindet, nämlich bei den Wahlen zur Volks­vertretung – bei denen die FPÖ gewonnen hat; ich bin nicht angestanden, zu gratulieren, es war halt keine absolute Mehrheit, und diese Volkskanzlerei haben wir eh schon abgehandelt; ich adressiere jetzt andere –: Wenn drei Parteien – da nehme ich uns jetzt einmal heraus – mit dem Versprechen angetreten sind – vielleicht gar nicht nur wegen der Person oder wegen irgendwelcher inhaltlicher Überzeugungen; so etwas soll es ja auch noch geben –, Kickl nicht zum Kanzler zu machen, dann adressiere ich, ohne länger darauf herumzureiten, diese drei Parteien. 

Ich finde es richtig, dass es Verhandlungen gegeben hat. Wir haben das auch unterstützt, wir haben auch Zweidrittelmehrheiten angeboten. Ich sage nur: Insgesamt ist diese Abfolge der Ereignisse für mich unfassbar, eigentlich unwürdig und im Ergebnis jedenfalls unverantwortlich, und das haben Sie drei zu verant­worten. (Beifall bei den Grünen.) 

Ich sage aber dazu: Ich weiß eh, dass das nicht einfach ist. Das haben wir ja selber auch gehabt. Glauben Sie, es war 2019/2020 immer einfach – mit unseren Unterschieden –, zu verhandeln? Aber dass man das nicht hinkriegt, finde ich im Ergebnis verantwortungslos (Beifall bei den Grünen) – genau in dieser Zeit, in der wir leben; der Bundeskanzler hat es ja beschrieben. Meines Erachtens hätte es anders gehen können. 

Ich kann mich auch nicht unmittelbar an den wechselseitigen Aufarbeitungen oder Schuldzuweisungen beteiligen. So etwas ist nachher logisch, das ist wie ein aus dem Ruder gelaufenes Klassentreffen. Das war ja heute erwartbar – ich will da gar nicht hämisch sein. 

Ich will etwas anderes sagen, nämlich das, was Bürgermeister Ludwig sagt: Es ist nie zu spät zur Umkehr. Sie sollten sich wieder zusammentun und wieder verhandeln – wir werden unser Angebot auch erneuern –, wenn alles wahr ist, was Sie vorher im Wahlkampf gesagt haben, denn das, was im Ergebnis vorliegt, ist die größte Wähler:innentäuschung der Zweiten Republik; das ist gewiss. (Beifall bei den Grünen.) Deshalb müssen, glaube ich, die Verantwortungsvollen so agieren. 

Wir können uns jetzt eh nicht einmischen, der Regierungsbildungsauftrag liegt vor. Das ist eine logische Abfolge der Ereignisse, das ist richtig, aber es kann natürlich auch sein, dass es bei diesen Verhandlungen zu keinem konsensualen Ende kommt. Warum? – Jetzt gehe ich noch einmal auf das ein, was Beate Meinl-Reisinger gesagt hat, was der Herr Bundeskanzler gesagt hat. In dieser Zeit, in der – am Montag – Präsident Trump vereidigt wurde, der sich anschickt, ungeniert – ich greife nur eines heraus – Grönland einzukassieren, mit Androhung von möglicher Gewalt, ein Gebiet, das eigentlich über Dänemark der Europäischen Union zuzuordnen ist: Ja wo steht denn da noch der nord­atlantische Pakt und was heißt das alles für Europa und Österreich und für unsere Sicherheit? Das ist doch völlig irre, nebst dem, dass er das machen will, weil er ja quasi alles ausbuddeln will, was dort drinnen ist, und die Lebensbedingungen für künftige Generationen gleich auch noch mitruinieren will; das sehen wir ja auch sonst. 

In einer solchen Zeit jemanden oder eine Partei, die offen europafeindlich und Putin-freundlich ist, in die Regierung oder ins Kanzleramt zu holen: Ja geht sich das noch aus?! (Beifall bei den Grünen.) Beantworten Sie das einmal! Und wer garantiert Ihnen, was dort passiert? Der Herr Bundespräsident wird hoffentlich gegebenenfalls darauf schauen. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Geh Werner, geh heim!) Einmal aber dort, und zwar am Verhandlungstisch der Regierungs­chefs in Brüssel, haben Sie keine Handhabe mehr. 

Sie regen sich darüber auf, wenn wir – ich sage bewusst wir und nicht eine einzelne Ministerin – dort Naturschutzgesetze machen, die für ganz Europa von Bedeutung sind, wenn wir in Einheit mit Deutschland, mit Frankreich, mit den wichtigen europäischen Ländern und gegen Ungarn für die europäische Natur stimmen. Da können Sie sich aufregen. Jetzt aber schauen wir uns an, wie Sie es in dieser Zeit handhaben, wenn gegebenenfalls ein Kanzler Kickl – alles korrekt zustande gekommen, ja; nur damit wir wissen, worauf wir uns einlassen – dort zu agieren beginnt, in Tateinheit mit Orbán, mit Fico und wer weiß, mit wem noch. Das kann genau der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. (Beifall bei den Grünen.)

Deshalb ist es nicht wurscht, was in Österreich passiert, denn es hat wieder europäische Bedeutung. Ich möchte diese Verantwortung anmahnen, genauso wie Bürgermeister Ludwig. 

Und in der Sache selber: Es ist eh alles schwierig, stimmt eh, aber dieses Land hat schon viel schwierigere Zeiten erlebt! Ich spreche ja gar nicht von der Zeit von 1945 bis zehn, 20 Jahre danach, sondern ich spreche jetzt von der Zeit, als ich selbst schon als Abgeordneter hier im Haus war. Wir reden ja so viel von Wirtschaft, Finanzen und Budget, und zwar zu Recht, denn es ist schwierig. Erinnern wir uns aber an 2008, 2009: Die Einschläge der globalen Finanzkrise waren mindestens so arg wie das, was jetzt ist, jedenfalls in der budgetären Auswirkung viel ärger, behaupte ich. Mit ein bisschen Vernunft, Mut und Zuversicht muss das doch hinzukriegen sein! 

Wären nicht gerade Wahlen gewesen, hätte sich auch Türkis-Grün an die Sanierung nach den Krisenjahren machen müssen, na selbstverständlich, ist doch völlig logisch! Geht deshalb die Welt unter? – Nein. Schauen Sie einmal nach, wie hoch damals die Schuldenquote war: 85 Prozent der Wirtschafts­leistung – da würden wir jetzt wieder hinkommen, wenn wir nichts tun würden, aber ich plädiere ja dafür, dass wir etwas tun, selbstverständlich, und da gehört dann auch sinnvolles Sparen dazu –, und das hat genau sieben Jahre gedauert, dann waren wir wieder bei einem Wert unter 80 Prozent. 

Jetzt geht es ebenfalls um sieben Jahre – das halte ich für vernünftig. Über Details will ich jetzt nicht reden, dazu reicht ja die Zeit gar nicht. Das ist also zu tun: sinnvoll zu sparen versus eher unelegant, unintelligent zu kürzen. Das ist schon ein Thema, finde ich, denn was sich da abspielt, ist ja zum potenziellen Schaden der Wirtschaft. Wenn wir so schnell aus diesen Fördersystematiken aussteigen, wie es zumindest kolportiert wird, dann passiert das, was die Wirt­schafts­kammer jetzt sagt – die Wirtschaftskammer, das wird ja immer lustiger! –: Um Gottes willen, jetzt haben die ganzen vielen Gewerbebetriebe und so weiter und so fort bis hin zur Industrie womöglich einen riesigen Schaden durch dieses ständige hü und hott und hü und hott Sagen!

Man kann alle Instrumente und Maßnahmen – dazu gehören auch Förderungen – adaptieren. Da bin ich im Übrigen selbst dafür, man kann sie immer noch treffsicherer gestalten und so weiter. Das jedoch einfach infrage zu stellen und abzuschaffen und hü und hott zu sagen, schadet in erster Linie der Wirtschaft, der Wertschöpfung und den Arbeitsplätzen, und zwar solchen Arbeitsplätzen, die zukunftsfit sind und nicht in der Vergangenheit angesiedelt sind. Das ist doch das, worum es geht. (Beifall bei den Grünen.) 

Was ich bei der Notwendigkeit des Sparens nicht verstehe: Warum gehen wir nicht her und machen etwas bei den sogenannten klimaschädlichen und umweltschädlichen Subventionen? Nicht dass ich der Meinung des Wirtschafts­forschungsinstituts wäre und sagen würde, man könnte da überall etwas machen, wo das draufsteht – da kämen wir auf fünf, sechs, sieben Milliarden Euro, das ist eine Berechnungsfrage –, aber es gibt dort schon ein Viertel bis ein Drittel, bei dem man relativ rasch ansetzen kann, und das ist viel Geld – das ist viel Geld!

Und wieso muss ein Dieselprivileg aufrechterhalten werden? Um in der Sprache der Freiheitlichen zu sprechen, damit sie heute nicht ganz unerwähnt bleiben: Wieso finanzieren wir mit österreichischen Steuermilliarden ausländischen Transit­verkehr durch Österreich, durch unsere Heimat, wodurch Abgase und Lärm erzeugt werden, nur weil wir nicht bereit sind, auf dieses Privileg und ein paar andere zu verzichten? Gleichzeitig würden wir der Umwelt etwas Gutes tun. 

Aber nein, wir müssen bei jenen Dingen hineinschneiden, die der Umwelt helfen, und am Schluss kommen dann die Strafzahlungen. Das halte ich für echt unökonomisch – von ökologisch rede ich gar nicht. So könnte man das durch­deklinieren. (Beifall bei den Grünen.Abg. Hafenecker [FPÖ]: Red noch ein bisschen weiter, dann können die anderen dann nicht mehr!)

Ich möchte es noch einmal sagen: Ja, wir würden auch Reformen brauchen. Wir haben es da einmal durchexerziert. Wir bräuchten langfristig auch die Bundes­länder, das muss sein, völlig richtig. Noch einmal: Das sind alles Zweidrittel­materien. Wir sind bereit für solche Gespräche. Überlegen Sie sich das gut! 

Nur eines will ich nicht erleben: dass nachher dann in diesem Haus von allen vier Fraktionen – ich weiß nicht, wo ich die FPÖ hintun soll, wenn dann wieder irgendetwas schiefgeht – gesudert wird, dass da etwas schiefgegangen ist, weil wir in diesen Wochen und Tagen versagt haben – einige von uns zumindest – und diese Regierungskonstellation wirklich eintritt. (Abg. Martin Graf [FPÖ]: Wir sudern nie!)

Aber ich bin ja immer zuversichtlich. Es sind zwar fast alle Versprechen gebrochen, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. (Beifall bei den Grünen.)

11.44

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Michaela Schmidt.

RN/30

11.44

Abgeordnete MMag. Michaela Schmidt (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Sie haben vor rund eineinhalb Jahren in einem Interview wörtlich gesagt: „Ich kann mir keine Bundesregierung unter der Führung von Kickl vorstellen. Und der Außen­minister würde dann gewiss nicht Schallenberg heißen.“

Sie haben damit im Gegensatz zu Ihrer Partei Wort gehalten, und dafür gebührt Ihnen mein Respekt und der Respekt meiner ganzen Fraktion. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Mit zwei großen Versprechen ist die ÖVP nämlich in den Wahlkampf gegangen: kein Sparpaket und keine Koalition mit Herbert Kickl, keine Gespräche, keine Zusammenarbeit, nichts. Sie, Herr Kollege Stocker, haben Herbert Kickl noch vor wenigen Wochen als „Sicherheitsrisiko“ bezeichnet – alles vergessen, alles egal. Es hat nicht einmal vier Monate gedauert, und beide Versprechen an die Wähler und Wählerinnen hat die ÖVP bereits gebrochen! Dafür spielt sie jetzt den Steigbügelhalter für einen rechtsextremen FPÖ-Kanzler und stellt ihre eigenen Machtinteressen und die Interessen von Banken und Konzernen über die Interessen der gesamten österreichischen Bevölkerung. Das ist eine zutiefst unehrliche Politik, die Politik der Österreichischen Volkspartei. (Beifall bei der SPÖ.)

Fairerweise muss man aber festhalten: Dass die ÖVP nach der Wahl ignoriert, was sie vor der Wahl versprochen hat, ist nichts Neues. Das haben wir in Salzburg und in Niederösterreich gesehen, und das zeigt auch der Blick auf die derzeitige Budgetmisere. Unter Aufsicht des nun nach Brüssel weggelobten ehemaligen Finanzministers Magnus Brunner wurde monatelang im Finanzminis­terium getrickst, um die Budgetkatastrophe vor der Wahl zu verheimlichen – eine Katastrophe, die die ÖVP durch Steuergeschenke in Milliardenhöhe an Konzerne und Superreiche selbst verursacht hat. Diese Steuergeschenke hatten ein einziges Ziel, nämlich diese Gruppen noch reicher zu machen, auf Kosten von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, auf Kosten von Pensionist:innen! Wie bestellt, so geliefert, das ist die Politik der Österreichischen Volkspartei. (Beifall bei der SPÖ.)

Und ja, Herr Vizekanzler Kogler, die Verhandlungen sind am Budget gescheitert. Die Verhandlungen wären deutlich einfacher gewesen, hätten wir, wie in den letzten fünf Jahren auch, Geld verteilen können und in diesem Budget nicht Milliarden suchen müssen. Die Verhandlungen sind deshalb am Budget gescheitert, weil die Wirtschaftslobby rund um Wirtschaftsbund und Indus­triellenvereinigung einfach noch immer nicht zufrieden ist. Sie wollte noch weitere Milliarden an Steuergeschenken für Banken und Konzerne, anstatt diese auch nur ein bisschen an der Budgetsanierung zu beteiligen.

Vor ein paar Jahren hätte man sich dafür möglicherweise in geheimen Chats abgefeiert, heute ist man öffentlich stolz darauf. So lobt man sich tatsächlich in Oberösterreich im Wirtschaftsbund öffentlich selbst dafür, dass man Linie gehalten habe, denn man habe ja immerhin dem Bankengeneraldirektor ver­sprochen, es werde keine Bankenabgabe geben. – Das ist Lobbypolitik par excellence, das ist die Politik der Österreichischen Volkspartei! (Beifall bei der SPÖ.)

Und ja, für uns war in den Verhandlungen immer ausschlaggebend: Wir wollen nicht, dass für die Budgetkrise jetzt ausschließlich jene bezahlen, die es ohnehin schwer haben. Die Teuerung hat nämlich in den letzten Jahren die Österreiche­rinnen und Österreicher sehr, sehr hart getroffen, und gleichzeitig haben die Banken eben mehr als 30 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Für uns war deswegen von Anfang an klar, dass sie einen gerechten Beitrag leisten müssen, doch das wollte die Wirtschaftslobby der ÖVP nicht. Ihr ist es lieber, dass die Bevölkerung die Rechnung zahlt, und dafür bricht die ÖVP nun sämtliche Ver­sprechen und setzt alles aufs Spiel: die Pressefreiheit sowie die Reputation und die Sicherheit Österreichs.

Jetzt droht Österreich eine von Herbert Kickl angeführte blau-schwarze Bundes­regierung und damit eine Koalition, die sich entschlossen hat, der öster­reichischen Bevölkerung den Boden unter den Füßen wegzukürzen – so geht verantwortungslose Politik, so geht Österreichische Volkspartei! (Beifall bei der SPÖ.)

Ich kann es daher wirklich sehr gut verstehen, Herr Bundeskanzler, wenn Sie mit dieser verantwortungslosen Art der Politik bald nichts mehr zu tun haben wollen und kein Teil dieser schwarz-blauen Bundesregierung sein möchten. Ich darf Ihnen daher abschließend für Ihre persönliche und berufliche Zukunft alles Gute wünschen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

11.49

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Kurt Egger.

RN/31

11.49

Abgeordneter Mag. (FH) Kurt Egger (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Geschätzte Ministerinnen und Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher im Saal und via Livestream! Ich möchte eben­falls mit einem Dank an Alexander Schallenberg beginnen, der auch in seinen Ausführungen gesagt hat, er übernimmt gerne Verantwortung im Sinne des Dienstes an der Republik und im Sinne des Dienstes am Menschen in Öster­reich. Herzlichen Dank dafür, Sie werden das großartig machen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich danke aber auch Karl Nehammer, der sich in den letzten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren mit sehr viel Einsatzbereitschaft, sehr viel Engagement und sehr viel Leidenschaft als Bundeskanzler für diese Republik eingesetzt hat, der vor allem in den letzten Tagen vor seiner Entscheidung sehr dafür gekämpft hat, dass es eine Bundesregierung gibt, wie er es versprochen hat beziehungsweise für deren Bildung er auch den Auftrag bekommen hat. (Abg. Kucher [SPÖ]: Anders als der Wirtschaftsbund!)

Leider ist das nicht gelungen, und zwar deswegen, weil es eine Partei in diesem Haus gibt – nicht nur eine Partei, sondern eine Person –, die bereits im Sommergespräch angekündigt hat, lieber in Opposition zu bleiben, als in diesem Land Regierungsverantwortung zu übernehmen, und diese Person ist Andreas Babler.

Mir tun ja ein wenig die konstruktiven Kräfte in der Sozialdemokratie leid. (Abg. Schroll [SPÖ]: Mach dir keine Sorgen! Brauchst dir keine Sorgen machen, Kollege!) Ich glaube, es war in vielen Teilen ein ausgezeichnetes Verhandlungsklima. Kollege Kucher, Frau Holzleitner, Herr Muchitsch, Kollegin Schmidt, die vor mir gesprochen hat, oder auch Jörg Leichtfried: Da hat es einen Willen gegeben, in diesem Land etwas weiterzubringen; bei den NEOS sowieso. 

Dann ist irgendwann immer diese Formulierung der „breiten Schultern“ gekommen. In Wahrheit hätte es breite Schultern in der Sozialdemokratie gebraucht, nämlich breite Schultern, die dem Parteivorsitzenden und Klubobmann dabei helfen, im aufrechten Gang ehrliche Regierungsverhandlungen zu führen. Das ist Ihnen nicht gelungen. (Beifall bei der ÖVP.)

Das ist Ihnen aber vor allem deswegen nicht gelungen, weil es in der Sozial­demokratie, zumindest für mich erkennbar, vier Blöcke gibt. Das kleinste Team ist das Team Babler. Das ist relativ eng, hat aber schlussendlich die Ent­scheidung getroffen. Dann gibt es noch den Block der SPÖ Wien, der ja an und für sich sehr konstruktiv mitverhandelt hat, aber am Ende des Tages, wie man sieht, überhaupt kein Interesse daran gehabt hat, erfolgreich abzuschließen, denn der Herr Bürgermeister hat sich jetzt entzaubert und Neuwahlen ausgerufen. Der hat auch kein Interesse daran gehabt, dass es eine Regierung gibt. Also das ist der zweite Block in der SPÖ. Dritter Block – erfolgreiches Wahlergebnis am Sonntag –: Hans Peter Doskozil im Burgenland, der an den Verhandlungen gar nie teilgenommen hat, weil auch er mit dem System nichts anfangen kann. Der vierte Block ist aus meiner Sicht der konstruktivste gewesen, nämlich die Sozialpartnerschaft, die ein ehrliches Anliegen hat, in diesem Land etwas weiterzubringen. Leider ist es ihr nicht gelungen, sich in der SPÖ durchzusetzen – schade!

Es geht darum, Frau Kollegin Herr, in diesem Land Wertschöpfung zu generieren, in diesem Land Einnahmen zu haben – Steuereinnahmen –, damit wir uns das leisten können, was Österreich auszeichnet: das Sozialsystem, das Gesund­heitssystem, die Bildungsangebote, die Investitionen in Infrastruktur.

Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, einmal bei Herrn Schallenberg eine Führung im Bundeskanzleramt zu bekommen. Es gibt diesen magischen Bankomaten, von dem Sie träumen, im Bundeskanzleramt nicht und auch nicht im Finanz­ministerium! Das Geld, das wir benötigen, muss zuerst erwirtschaftet werden: in den Betrieben, in den Unternehmungen mit den Mitarbeiterinnen und Mit­arbeitern. Daher brauchen wir diese Wettbewerbsfähigkeit, die Senkung der Lohnnebenkosten. Das sind keine Steuergeschenke, sondern das ist die Voraus­setzung dafür, dass wir wettbewerbsfähig sind, dass wir Arbeitsplätze sichern können, dass wir Wertschöpfung ins Land bringen und dass wir den Wohlstand in diesem Land aufrechterhalten können. (Zwischenruf des Abg. Lukas Hammer [Grüne].) Das sollten Sie sich einmal gut überlegen! (Beifall bei der ÖVP.)

Weil Herr Kollege Krainer immer von Fakten spricht: 10 Prozent der Erwerbs­tätigen – 10 Prozent! – liefern 60 Prozent der Lohn- und Einkommensteuern ab, erwirtschaftet in den Betrieben mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Das ist die Grundlage eines der Einkommen im Steuersystem! (Abg. Krainer [SPÖ]: Raucher liefern 100 Prozent der Nikotinsteuer ab!) – Argumentieren Sie das nicht weg, sondern nehmen Sie es zur Kenntnis, weil Sie immer von Fakten sprechen! (Abg. Krainer [SPÖ]: Macht circa 10 Prozent der Staatseinnahmen aus!)

Auch ein Wort zur Notwendigkeit der Konsolidierungen: Ja, die ist da. (Abg. Krainer [SPÖ]: Reden wir bitte über die 90!) Konsolidierung ist notwendig. (Abg. Krainer [SPÖ]: Ja, ich kann rechnen! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Da bist du der Einzige bei euch!) Aber, weil die Freiheitlichen ja immer sagen, es habe sie gebraucht: Die Ideen, die jetzt umgesetzt werden, hat es schon vor euch gegeben. Wir haben den gemeinsamen Weg beschritten, sie umzusetzen. Das war mit der Sozialdemokratie nicht möglich, und das ist der Unterschied.

Auch ein Wort noch zu Werner Kogler: Jetzt tut nicht so, als ob alle Unter­stützungs­leistungen im Umweltbereich abgeschafft werden! Sie werden nur redimensioniert, dass sie auch sinnvoll eingesetzt werden. (Abg. Erasim [SPÖ]: Redimensioniert!) Es gibt nicht 4 Milliarden Euro, sondern nur 3 Milliarden Euro. Es wird weiterhin - - (Zwischenrufe bei den Grünen.) – Ihr braucht euch nicht aufzuregen, ihr braucht euch nicht aufzuregen! 4 Milliarden Euro waren es vorher, in Zukunft gibt es 3 Milliarden Euro (Abg. Schatz [SPÖ]: Für wen?), also das wird es schon geben. (Abg. Gewessler [Grüne]: ... Anschlag auf die ... und Planungssicherheit für unsere Betriebe!) 

Christian Stocker hat klargestellt: Wir verhandeln unter den Gesichtspunkten, die er formuliert hat: Ausgang offen, aber wir übernehmen Verantwortung in dieser Republik. Damit sind wir die Einzigen. (Beifall bei der ÖVP.)

11.56

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Alois Schroll.

RN/32

11.57

Abgeordneter Alois Schroll (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundeskanzler! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Erstens: Die ÖVP-Regierung hat uns den größten Schuldenberg hinterlassen, den Österreich jemals gesehen hat. Die Einmalzahlungswelle hat die Energiepreise um keinen Cent gesenkt und dafür die Schulden massiv explodieren lassen – ein riesen­großes Desaster. 

Zweitens: Die ÖVP hat die Verhandlungen abgebrochen und kuschelt jetzt mit Herbert Kickl, obwohl sie vor wenigen Wochen noch das Gegenteil geschworen hat. Anscheinend fremdgesteuert von der Raiffeisenbank und der Industriellen­vereinigung fällt die ÖVP sogar im Liegen um; aber wir kennen das bereits. 

Drittens: Der FPÖ sind die Pensionisten egal, der FPÖ sind die Familien egal, aber auch die arbeitenden Menschen sind ihnen egal (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Haben wir schon alles ausverhandelt, gell!); eigentlich ist sie wie die ÖVP, nur rechts außen. Kickl und Co sind noch nicht einmal in der Regierung und werfen schon jetzt alle ihre Wahlversprechen über Bord. 8 000 Euro weniger Pension für unsere ältere Generation, 700 Euro weniger oder Mehrkosten für Familien durch Wegfall des Klimabonus und vieles, vieles mehr. 

Aber, liebe Kolleginnen und Kollegen, heute können die beiden Kürzungskönige Blau und Schwarz Farbe bekennen und gegensteuern. Was sie nämlich vergessen haben: Während die Parteien den Pensionisten und Jungfamilien ihr Geld wegkürzen, steigen die Energiekosten nach wie vor. Die Stromkosten­bremse ist ausgelaufen, die Netzkosten erhöhen sich, und die Abgaben für Strom und Gas sind gestiegen. Gesamt macht das eine Kostenlawine von ein paar Hundert Euro pro Haushalt aus. Die SPÖ weiß, wie gerechte Politik mit sozialem Gewissen und wirtschaftlichem Sachverstand funktioniert. Deshalb werden wir heute hier einen Antrag einbringen, mit dem wir auf einen Schlag die Energiekosten für die Haushalte und kleinere und mittlere Unternehmen werden senken können. 

Wer sich Strom und Gas nur schwer leisten kann, bekommt mit uns eine Entlastung von durchschnittlich 400 Euro. Wir geben den Leuten das Geld zurück, das ihnen zusteht und das ihr ihnen in den letzten Jahren aus den Taschen gezogen habt. Die FPÖ hat in den zwei Wochen Verhandlungen alles vergessen, wofür sie vor der Wahl gestanden ist, vom Rückgrat der ÖVP-Führung will ich gar nicht reden. Das grenzt an Wählertäuschung. Als Wähler dieser Parteien wäre ich persönlich sehr enttäuscht, obwohl ich sie natürlich nie wählen würde. 

Sehr geehrte Damen und Herren! Egal ob auf der Regierungsbank oder in der Opposition: Auf die SPÖ kann man zählen. In den Regierungsverhandlungen haben wir daher auf ein saniertes Budget und ein Konjunkturpaket zur Ankurbelung der Wirtschaft gedrängt, das die Energiekosten gesenkt und die Wirtschaft gestärkt hätte. Wir stehen für unsere Werte und wir stehen immer an der Seite der Bevölkerung. Es wird kälter in unserem Land, aber wir werden Blau-Schwarz kräftig einheizen, darauf können Sie sich verlassen! (Beifall bei der SPÖ.)

Ich bringe nun folgenden Antrag ein: 

Entschließungsantrag 

der Abgeordneten Alois Schroll, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Energie­kostenanstieg sofort begrenzen“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat umgehend ein Energiekostenbegrenzungsgesetz vorzulegen, mit dem 

- die Elektrizitätsabgabe für 2025 wieder auf EU-Mindestniveau gesenkt wird, 

- die Erdgasabgabe für 2025 wieder auf EU-Mindestniveau gesenkt wird, 

- die Fördermittel für den Ausbau erneuerbarer Energie gemäß EAG im Jahr 2025 aus dem Budget getragen werden

- und der Netzkostenzuschuss für einkommensschwache Haushalte gemäß Stromkostenzuschussgesetz auch im Jahr 2025 geleistet wird.“ 


Zum Schluss, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuseherinnen und Zuseher: Bei meinen unzähligen Hausbesuchen zur anstehenden Gemeinde­ratswahl in Niederösterreich fragen mich viele Bürgerinnen und Bürger: Sag, Alois, können sich deine Kollegen von der ÖVP im Nationalrat eigentlich noch in die Augen schauen oder in den Spiegel schauen? Geschätzter Herr Stocker, ich möchte diese Frage heute an Sie weitergeben: Können Sie sich noch in den Spiegel schauen (einen Spiegel in die Höhe haltend)? Das fragen die Niederösterreiche­rinnen und Niederösterreicher (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Das ist ja der Spiegel da hinten, vom Klo, oder?) und sie werden es euch am Sonntag präsentieren. (Abg. Stocker [ÖVP]: Ich bin weitsichtig genug!) – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Tu den wieder zurück! Heast, tu den wieder zurück, der ist ja vom Klo! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Fahren gleich mit dem Familiensilber ab, die Roten!) 

12.01

Der Gesamtwortlaut des Antrages ist unter folgendem Link abrufbar:

RN/32.1

Energiekostenanstieg sofort begrenzen (5/UEA)

Präsident Peter Haubner: Der Antrag wurde ordnungsgemäß eingebracht, ist ausreichend unterstützt und steht somit in Verhandlung. 

Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Martina von Künsberg Sarre

RN/33

12.01

Abgeordnete Mag. Martina von Künsberg Sarre (NEOS): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler Schallenberg! Werte Damen und Herren auf der Regierungs­bank! Hohes Haus! Liebe Besucherinnen und Besucher! Liebe Zuhörerinnen und Zuschauer daheim! Herr Bundeskanzler Schallenberg, erstens herzliche Gratu­lation! Sie haben in Ihrer Rede sehr vieles erwähnt: die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, die wichtigen Themen, die wir angehen müssen, und auch die große Verantwortung, die wir – Sie, aber auch wir hier herinnen – alle haben. (Abg. Martin Graf [FPÖ]: Schallenberg ist wie Trump, ein Comeback nach dem anderen!)

Wir sind nicht gut aufgestellt und das ist auch der letzten Regierung zu verdanken. Wir haben es bereits von einigen Rednerinnen und Rednern gehört: Das Budgetkorsett ist so eng, dass man sich kaum rühren kann. Es ist bei den Vorredner:innen von den Grünen immer wieder bemerkenswert, wie die Grünen allen die Schuld an der Situation geben, nur nicht vor der eigenen Türe kehren, und wirklich glauben, dass sie mit diesem Zustand, in dem wir uns jetzt befinden, überhaupt nichts zu tun haben. Also Chapeau (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Shampoo!), das muss man erst einmal können! (Beifall bei den NEOS.)

Die schwarz-grüne Regierung hat das Geld ausgegeben, als gäbe es kein Morgen. – Es gibt ein Morgen, es gibt sogar ein Übermorgen, und uns NEOS ist es wichtig, dass wir hier herinnen Entscheidungen treffen, die nicht nur bis zum nächsten Wahltag gelten und gehen, sondern dass wir auch an die nächsten Generationen denken: an die Schülerinnen und Schüler, an die Kindergarten­kinder, aber auch an die, die noch gar nicht auf der Welt sind.

Wir brauchen ein zukunftsfähiges Budget, ein zukunftsorientiertes Budget. Das ist jetzt schon nicht besonders gut aufgestellt gewesen; die Zukunfts­investitionen betragen rund 13 Prozent des Bundesbudgets. Herr Bundeskanzler Schallenberg, Sie haben davon gesprochen, dass wir die Hochgebildeten und Kreativen brauchen. Ich gebe Ihnen recht, das stimmt, das ist ganz wichtig, wir leben davon, aber dafür muss man auch etwas tun, die fallen ja nicht alle vom Himmel, sondern da muss man investieren. Deswegen müssen wir in die Kindergärten, in die Kinderkrippen investieren. Wir liegen im internationalen Vergleich weit zurück. 

Die Herdprämie, die Sie da jetzt auch wieder ausgerufen haben, ist ja genau das Gegenteil von Zukunftsinvestition, das ist nämlich Retropolitik, weil Sie alle Frauen, die keinen Kindergartenplatz bekommen, zu Hause belassen, und diese dann noch schwieriger in ein Arbeitsverhältnis zurückkommen können. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Da wissen Sie schon mehr als wir! Wo steht Ihre Glaskugel?) Das wissen Sie, und offensichtlich ist es Ihnen so egal, weil bei Ihnen die Männer arbeiten. Ein paar Frauen gibt es, ja, aber die meisten Frauen hätten Sie offen­sichtlich gerne daheim. (Abg. Kassegger [FPÖ]: Stimmt nicht! Meine Frau arbeitet!) Da appelliere ich auch an die ÖVP, stark dagegenzuhalten und das auch abzumoderieren. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Wir brauchen ein klares Bekenntnis zu den Schulen. Wir haben große Heraus­forderungen in den Schulen, wir brauchen ein Bekenntnis, dass die Schule endlich wieder ein Ort wird, wo Kinder gerne lernen und wo Lehrerinnen und Lehrer gerne hingehen und arbeiten. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Als Frau von haben Sie natürlich Personal, nicht?) Wir wollen, dass die Schulen ausgestattet werden - - (Abg. Kickl [FPÖ]: So wie in Wien! – Heiterkeit der Abg. Belakowitsch [FPÖ].) – Ist ja wahnsinnig witzig eigentlich, das ernste Thema, also echt! (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Adelsaufhebungsgesetz! – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Warum auch sachlich?!)

Wir wollen, dass Schulen endlich mit dem ausgestattet werden, was sie brauchen (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Ihr Personal sitzt im Westflügel!): Unterstützungspersonal, moderne Lehrpläne, mehr Flexibilität, Autonomie und auch weniger Bürokratie, denn die killt die Zeit mit den Kindern. Was auch wichtig ist – und das ist mir jetzt bei den Reden vor allem von der SPÖ, aber auch bei den Grünen wieder bewusst geworden –: Wir brauchen vollen Fokus auf Wirtschafts- und Finanz­bildung, denn offensichtlich ist diese in manchen Parteien einfach nicht vorhanden, weil sie in der Schule nicht vorgekommen ist. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Martin Graf [FPÖ]: Nicht einmal zusammenzählen!)

Wir brauchen moderne Arbeitsbedingungen, keine Verunsicherung, dass, so wie Sie das jetzt in Richtung EU abgegeben haben, das administrative Personal gekürzt wird oder doch nicht kommt. Das verunsichert; und wir brauchen es. (Abg. Strasser [ÖVP]: Stimmt nicht!) Auch diese Rasenmähermethode, die Sie da fahren wollen, ist natürlich vor allem für den Bildungsbereich besonders schlimm, weil das ein großer Budgetposten ist und dort besonders viel ein­gespart werden muss. 

Investitionen in die Zukunft, das bedeutet auch ein klares Bekenntnis zu Wissenschaft, Forschung und Innovation; das heißt, den eingeschlagenen Weg in Forschung und Entwicklung weiterzugehen und stark weiterzugehen, wissenschaftliche Erkenntnisse anzuerkennen und nicht zu leugnen oder nicht so zu deuten, wie man es gerade gerne hätte. (Abg. Kassegger [FPÖ]: Welche Erkenntnis meinen Sie da jetzt konkret?) Wissenschafts- und Forschungspolitik ist Standortpolitik. Wir brauchen einen starken Standort und deswegen brauchen wir die 4-Prozent-Quote bei Forschung und Wissenschaft, sie sichert Wohlstand und schafft natürlich auch Arbeitsplätze. Also, Herr Bundeskanzler, setzen Sie sich weiterhin – auch wenn Sie der nächsten Regierung nicht mehr angehören werden – dafür ein! (Abg. Martin Graf [FPÖ]: Beim Schallenberg ist das nicht so sicher!) Auch an die Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP appelliere ich, sich für einen starken Bildungsstandort, für einen starken Wissenschafts- und Forschungsstandort starkzumachen. (Beifall bei den NEOS.)

12.07

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Pia Maria Wieninger

RN/34

12.07

Abgeordnete MMag. Pia Maria Wieninger (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Bundesregierung! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie und vor den Bildschirmen! Ich hätte mir wirklich von Herzen gewünscht, dass meine erste Rede hier im Hohen Haus unter erfreulicheren Vorzeichen stattfindet. Als Sozialdemokratin stehe ich für ein fortschrittliches und zukunfts­orientiertes Weltbild (Ruf bei der FPÖ: Das muss man dem Babler sagen!), und es tut wirklich weh, dass der Zug derzeit in die Vergangenheit fährt. 

Der österreichische Bundeskanzler heißt also zum zweiten Mal, mit Unterbrechung, Schallenberg. Warum? – Weil die ÖVP ihr zentrales Wahlversprechen gebrochen hat und auf dem bestem Weg ist – entgegen aller Beteuerungen in den letzten Monaten –, Herbert Kickl doch zum Bundeskanzler zu machen. 

Herr Bundeskanzler, entgegen allen Versprechen und Zusicherungen in Ihrer heutigen Erklärung hier im Nationalrat: Ich würde wirklich gerne Ihre wahren Gedanken lesen können. Es waren Sie, der vor Kurzem erklärt hat, dass Sie unter einem Bundeskanzler Kickl sicher nicht als Außenminister der Republik Österreich zur Verfügung stehen, und das hat sicher gute Gründe. „Kickl kann nicht Kanzler“ haben Sie, meine Damen und Herren von der ÖVP, den Österreicherinnen und Österreichern erklärt. Haben Sie das schon ver­gessen? 

Daher frage ich mich ganz ehrlich: Erkennen Sie, Herr Bundeskanzler, nach dieser 180-Grad-Wendung Ihrer Partei heute die ÖVP wieder? Diesmal scheint die ÖVP ja vieles aufzugeben, das sie zuvor noch nie aufzugeben bereit war. Diesmal gibt die ÖVP Teile von sich selbst auf, Teile ihrer Funktionärinnen und Funktionäre, Teile ihrer Wählerinnen und Wähler, aber vor allem auch Teile ihrer Identität: die Identität als Partei, die kompromisslos auf dem Boden des Rechtsstaates und der internationalen Menschenrechtskonvention steht; die Identität als europäische Partei, die genau weiß, dass Österreich vom europäischen Zusammenhalt profitiert. Die ÖVP, die im Wahlkampf versprochen hat, dass es mit ihr kein – ich zitiere – „Sicherheitsrisiko Kickl“ geben wird, bricht jetzt ihr Wort. Und warum? (Abg. Martin Graf [FPÖ]: Sie sind draufgekommen, dass es kein Sicherheitsrisiko gibt!) – Weil sie nicht dazu bereit ist, Verantwortung für das von ihr verursachte Budgetdefizit zu übernehmen (Beifall bei der SPÖ); weil sie nicht dazu bereit ist, dieses Budgetloch mit den Milliardengewinnen der Banken zu stopfen; weil sie nicht dazu bereit ist, die Budgetsanierung wie von uns vorgeschlagen auf breite Schultern zu stellen. 

Für diese Politik zulasten der arbeitenden Bevölkerung gibt sich außer der ÖVP nur die FPÖ her. Es ist verstörend, dass für die ÖVP ein Bundeskanzler Kickl im Vergleich zu einer fairen Budgetpolitik das geringere Übel ist. Viele Menschen mit Rückgrat können da nicht mehr mit. Ich zitiere Ihren ehemaligen ÖVP-Minister und EU-Kommissar Franz Fischler, der für die Unterwerfung unter Bundeskanzler Kickl bereits seinen Austritt aus der ÖVP angekündigt hat. „Kein Zweifel“, hat er gesagt, „das ist ein großer Schaden. Nicht nur für eine Partei, sondern für die Republik und den Ruf Österreichs.“ Warum tut er das? – Er weiß, dass zentrale Entscheidungen der Europäischen Union einstimmig gefällt werden, und befürchtet daher, dass unter einem blauen Bundeskanzler ein enormer Schaden für Europa und die Position Österreichs droht. Und er weiß, dass wir als neutrales Land nicht wegsehen können, wenn ein anderes europäisches Land überfallen wird, und daher eine solidarische Haltung zur Ukraine essenziell ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Bundeskanzler Schallenberg, Ihre Erklärung verlangt mir geradezu Mitgefühl ab. Sie selbst schließen ja aus, Teil einer Regierung Kickl zu sein, und müssen nun möglicherweise einem Kanzler Kickl die Tür zum Kanzleramt aufhalten. Ich kann wirklich nachempfinden, was das für einen Europäer wie Sie innerlich bedeuten muss. 

Was bleibt, ist: Die ÖVP hat das Budget an die Wand gefahren und jetzt fährt sie das Ansehen Österreichs an die Wand. Ein Bundeskanzler Kickl – haben Sie, liebe ÖVP, allen Wählerinnen und Wählern erklärt – bedeutet „Unsicherheit, Destabilisierung und eine Schwächung Österreichs und Europas. Das hätte massive Auswirkungen auf unsere Wirtschaft, den Arbeitsmarkt, auf unseren Wohlstand und auf unsere Sicherheit!“ – Zitat ÖVP Ende. 

Als SPÖ werden wir dabei aber nicht tatenlos zusehen. Die SPÖ bleibt stabil. Sie können mit uns als starke Opposition rechnen (Zwischenruf des Abg. Michael Hammer [ÖVP] – Abg. Holzleitner [SPÖ]: Erstrede! – Abg. Greiner [SPÖ]: Das ist eine erste Rede!), die immer an der Seite derer steht, die es sich nicht richten können, und zwar egal, woher der Wind gerade weht. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.12

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Meri Disoski

RN/35

12.12

Abgeordnete Mag. Meri Disoski (Grüne): „Herbert Kickl hat mit seiner rechts­widrigen Hausdurchsuchung“ das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung „zerstört und das Vertrauen internationaler Partner verloren“. „Die Russland-Nähe der FPÖ ist eine Gefahr für unsere Demo­kratie.“ „Hat Kickl Österreich verraten?“

Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Herr Klubobmann Kickl, das sind Zitate von ÖVP-Chef Stocker, mit dem Sie koalieren wollen. Und Herr Stocker, nach all diesen und vielen anderen Aussagen, die Sie über Herbert Kickl getroffen haben: Wie können Sie denn ernsthaft in Erwägung ziehen, ihn zum Kanzler zu machen – wie geht das? –, jenen Herbert Kickl, der die Fesseln der EU geißelt und uns lieber heute als gestern aus der EU und damit aus einer der erfolg­reichsten Wirtschafts-, Sicherheits- und auch Sozialunionen der Welt herausreißen möchte? Wie passt denn das bitte mit Ihrer europäischen Haltung oder zumindest mit dem europäischen Anstrich, den Sie sich hier gerne geben, zusammen? Wie können Sie jemanden zum Kanzler machen wollen, dessen Partei einen aufrechten Freundschaftsvertrag mit Putin hat? (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Als Germanistin muss man Schriftstücke auch lesen können und verstehen normalerweise!) Wie können Sie jemanden zum Kanzler machen wollen, dessen Partei hier im Parlament Kremlpropaganda nachplappert, jemanden, der Verständnis für den Kriegsverbrecher Putin einfordert und Sanktionen gegen Russland infrage stellt und ablehnt, während in der Ukraine Menschen sterben? 

Haben Sie sich eigentlich vorgestellt, was das bedeutet: Kickl, der im Europarat gegen Russlandsanktionen stimmt, Kickl, der beim EU-Gipfel die Unter­stützung der Ukraine blockiert, Kickl, der uns an den Rand Europas drängt oder uns im schlimmsten Fall ganz hinauswirft? Haben Sie sich das überlegt, Herr Stocker? Kickl würde uns nicht nur von wichtigen europäischen Verbündeten entfernen, er würde auch unser Land ungeschützt lassen. Als Innenminister, das haben wir hier im Hohen Haus schon oft diskutiert, hat er das BVT zerstört. Sein Ministerium – das hat der letzte Untersuchungsausschuss gezeigt (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Wechseln Sie bald nach Wien?) – war ein Eldorado für russische Spione, und wegen dieses blauen Kuschelkurses mit Russland droht Öster­reich erneut vom Infofluss anderer Sicherheitsdienste, anderer Partnerdienste abgeschnitten zu werden. (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Krisper [NEOS].)

Das betrifft auch Informationen zu grenzüberschreitendem Terrorismus. Was bedeutet das? – Denken Sie an letzten Sommer und das Taylor-Swift-Konzert! (Zwischenrufe der Abgeordneten Belakowitsch [FPÖ] und Wurm [FPÖ].) Ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn uns die entscheidenden Hinweise von Partnerdiensten nicht erreicht hätten. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Da waren gerade die Grünen in der Regierung!) Ich will mir das gar nicht vorstellen. (Beifall bei den Grünen.)

Während Russland weiter Krieg führt und seit Montag ein total unberechenbarer Präsident, Trump, im Weißen Haus sitzt, der souveräne Staaten bedroht und auch mit militärischer Invasion droht – ÖVP-Chef Stocker hat das als beunruhigend bezeichnet (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Das war aber die Ministerin Baerbock, die Russland den Krieg erklärt hat, Ihre Kollegin, oder?) –, habe ich heute Früh eine Presseaussendung der FPÖ-Abgeordneten Fürst gelesen, die sagt: Diese Politik ist ein Vorbild für Österreich. – Wirklich? Na bumm! (Beifall bei den Grünen.)

In einer Zeit großer geopolitischer Umbrüche ist es für uns doch umso wichtiger, dass wir Teil einer Sicherheitsunion sind, dass wir uns auch weiterhin an Sky Shield orientieren, wie wir es gesagt haben. Herr Stocker, Sie und viele aus der ÖVP haben es jahrelang als Mantra vor sich hergetragen, der Bevölkerung zu erklären, wie wichtig Sky Shield als internationale Raketenabwehrsystematik sei, und jetzt fallen Sie im Stehen um (Abg. Kickl [FPÖ]: Müssen wir jetzt die Raketen in die andere Richtung ausrichten, oder wie stellen Sie sich das vor?), weil die FPÖ das nicht haben möchte. (Beifall bei den Grünen.)

Es geht aber nicht nur um die Europäische Union, es geht nicht nur um die Sicherheit, es geht auch darum, was uns bei einem zentralen Wert, nämlich der Gleichstellung, droht, wenn es eine FPÖ-geführte Regierung gibt. Wir haben es schon von der Vorrednerin gehört: Während wir Grüne 4 Milliarden Euro mehr für den Ausbau der österreichweiten Kinderbetreuung verhandelt haben, verhandeln Sie über die Einführung von Herdprämien für Frauen, damit sie zu Hause bleiben und finanziell vom Partner abhängig bleiben. Geht es euch eigentlich noch gut?! Was kommt denn als Nächstes? (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Was kommt denn bitte als Nächstes: Geburtenprämien, ein Rütteln an der Fristenlösung? Ich sage es euch ganz ehrlich: Österreichs Frauen werden nicht akzeptieren, von einer rechtsreaktionären Regierung in Zeiten zurückkata­pultiert zu werden, die längst vorüber sind. Wir werden nicht akzeptieren, dass ihr hart erkämpfte Rechte infrage stellt. Ich appelliere wirklich an euch: Der Zug ist noch nicht abgefahren. Bitte geht in euch, denkt darüber nach, ob ihr ernsthaft einen Europafeind und Demokratiegegner im Hohen Haus an die Spitze einer österreichischen Bundesregierung setzen wollt und dafür verantwort­lich sein wollt! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

12.16

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Michael Schnedlitz

RN/36

12.16

Abgeordneter Michael Schnedlitz (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn man den Sozialdemokraten, aber auch den Grünen, zum Beispiel meiner Vorrednerin, so zuhört, dann könnte man ja wirklich glauben, alle Probleme in diesem Land sind gelöst, wenn es Kickl nicht mehr gibt – na, gratuliere! (Abg. Kucher [SPÖ]: Nicht alle! – Rufe bei der SPÖ: Richtig! Viele schon! – Zwischenruf des Abg. Schallmeiner [Grüne].) Wenn das von Ihrem Programm übrig geblieben ist, dann stimmt das: Die SPÖ bleibt stabil, und zwar nach unten, und die Grünen auch. (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren, man muss einiges aus dieser Debatte zurecht­rücken (Abg. Disoski [Grüne]: Zurechtsrücken? – Heiterkeit bei den Grünen), nicht für uns als Freiheitliche Partei, sondern für die Menschen in diesem Land. (Abg. Erasim [SPÖ]: Sie wollen noch mehr nach rechts rücken, oder wie?) Wissen Sie, die Menschen haben ein sehr, sehr gutes Unrechtsbewusstsein, ein Bauchgefühl, könnte man sagen. Das hat man gesehen, als der Wahlsieger nach der Wahl den Regierungsbildungsauftrag nicht bekommen hat, und das sieht man auch jetzt. Die Menschen kennen die Antwort auf die Fragen: Ist es fair, dass man ihnen vor der Wahl den Scherbenhaufen im Bereich Finanzen verschwiegen hat? – Die Antwort ist: nein. Ist es fair, dass Herbert Kickl und die Freiheitliche Partei jetzt einen Scherbenhaufen, ein Budgetloch, wegräumen müssen, den sie nicht ver­ursacht haben? – Nein. (Abg. Erasim [SPÖ]: 2017 bis 2019 waren schon Sie in der Regierung, oder? 2017 bis 2019 waren schon Sie verantwortlich! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Nulldefizit! – Abg. Kucher [SPÖ]: ... der Christian Kern!) Ist es fair, dass die Menschen, die diesen finanziellen Scherbenhaufen auch nicht verursacht haben, jetzt von Maßnahmen betroffen sind? – Nein. Und vor allem die Frage, die beim Unrechtsbewusstsein so richtig greift: Ist es fair, wenn jetzt diejenigen, die diesen Scherbenhaufen verursacht haben – die SPÖ war überall mit dabei (Abg. Kucher [SPÖ]: Wo denn?) –, auf die hintreten und losgehen, die den Scherben­haufen wegräumen? – Nein, sehr geehrte Damen und Herren, nein. (Beifall bei der FPÖ.)

Genau das verstehen die Menschen draußen (Abg. Leichtfried [SPÖ]: Du hast schon mitkriegt, dass wir sieben Jahre lang Opposition waren?), also sparen Sie sich Ihr Spiel und Ihre Wortmeldungen! Was Sie jetzt schon an Informationen von den Koalitionsverhandlungen hier preisgeben, obwohl die Gruppen teilweise noch nicht einmal getagt haben – helfen Sie lieber mit, den Scherbenhaufen aufzuräumen (Abg. Leichtfried [SPÖ]: Das ist eine sehr holprige Rede!), den Sie mitverursacht haben; auch die Grünen, Frau Gewessler, mit dem Klimakom­munismus, bei dem Sie das Kind mit dem Bade ausgeschüttet haben. (Beifall bei der FPÖ. – Heiterkeit bei den Grünen.) Helfen Sie mit, diesen Scherbenhaufen zusammenzuräumen! (Abg. Kogler [Grüne]: Sie wissen aber schon, was der Kommu­nis­mus angerichtet hat! Das ist unerhört im österreichischen Parlament! – Zwischen­ruf des Abg. Schallmeiner [Grüne].)

Wissen Sie, die Menschen haben einfach die Wahrheit verdient. Sie gehen hier heraus und behaupten, wenn Blau und Schwarz verhandeln, dann wird es grauslich für die Leute. (Abg. Voglauer [Grüne]: Ja! – Ruf bei den Grünen: Weil’s wahr ist! – Weitere Zwischenrufe bei den Grünen.) – Das ist Ihre Behauptung. Wissen Sie, was die Wahrheit ist? – Wenn Sie verhandeln und wenn eine Dreierampel verhandelt (Ruf bei der SPÖ: Aber seit der Weidel ist doch der Kommunismus bei den Rechten etwas Gutes, oder?), dann haben wir 100 Tage Chaos, wobei genau gar nichts herauskommt, ohne Ergebnis! (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Da könnt ihr euch schön bedanken, dass wir euch alles vorge­rechnet haben!)

Weil Herr Babler hier herausgeht und die SPÖ sich hier im Klassenkampf übt, indem man auf die kleinen Leute schaut (Zwischenruf des Abg. Kucher [SPÖ]): Ich habe da etwas mit (ein Dokument mit der Überschrift „Ampel Grausligkeiten abgewendet“ in die Höhe haltend), Sie alle kennen es, in Wahrheit hat dieses Werkl aus der Ampelverhandlung 308 Seiten. Hier gibt die SPÖ den Klassen­kampf, aber wissen Sie, wie es real ausschaut? (Ruf bei den Grünen: Man kann’s nicht lesen!) – Alle Journalisten kennen das Papier, die interessierte Bevöl­kerung kann es sich herunterladen, das findet man relativ schnell: In der Verhand­lung ist zur Debatte gestanden, die Steuer auf das Trinkgeld für Kellner zu streichen, damit man leichter Kellner findet und damit sie das Trinkgeld behalten können, ohne es versteuern zu müssen. (Zwischenruf der Abg. Voglauer [Grüne].) Das wurde nicht von der Sozialdemokratie eingebracht, sondern von den NEOS. Wer hat Nein gesagt? – Babler, der Klassenkämpfer (Abg. Erasim [SPÖ]: Das stimmt nicht! Das stimmt aber nicht! – Abg. Deimek [FPÖ]: Das haben die Zeitungen sicher falsch abgeschrieben!): Nichts für die Kellner, für die Kellner können wir nichts geben! (Abg. Erasim [SPÖ]: Das stimmt nicht! Ich habe diese Gruppe verhandelt, das stimmt nicht!) Da haben Sie es schwarz auf weiß, das ist die Wahrheit über den sozialdemokratischen Klassenkampf: auf die Kleinen treten und nur selbst um die Posten rittern! Das ist die Wahrheit. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Erasim [SPÖ]: Das stimmt nicht! Das ist eine Lüge!)

Frau Kollegin, nur weil Ihnen der Herr Parteivorsitzende, oder wie das bei euch heißt, in der Klubsitzung nicht die Wahrheit sagt: Schauen Sie da hinein, lesen Sie es nach und konfrontieren Sie ihn das nächste Mal damit, dann werden Ihnen die Augen aufgehen! (Abg. Erasim [SPÖ]: Da ist es um die Abgaben gegangen, die die Menschen sozialversichern, nicht um die Steuern!) Das ist die Sozialdemokratie, sehr geehrte Damen und Herren: einfach nur gescheitert. (Abg. Erasim [SPÖ]: Verstehen Sie die Dinge eigentlich, die Sie behaupten?)

Die Menschen haben die Wahrheit verdient. Dass die Menschen die Wahrheit verdient haben, bedeutet nichts anderes, als dass sie Antworten verdient haben. Das ist ein ganz wichtiger Bestandteil eines Systemwechsels, den es jetzt braucht: Antworten, Wahrheit, Ehrlichkeit. (Abg. Erasim [SPÖ]: Sie wollen den Menschen den Versicherungsschutz nehmen!) 

Deshalb geben wir jetzt ein paar Antworten (Abg. Disoski [Grüne]: Die Ehrlichkeit ist in der Sporttasche versteckt, oder?), zum Beispiel die Antwort darauf, warum die Ampel gescheitert ist. Warum? Wer die letzte Plenarsitzung verfolgt hat, hat an den Gesichtern derer, die sich schon auf einem Posten gesehen haben, ablesen können, wie sehr sie sich freuen, dass sie in die Koalition hineinkommen. Die Zuseher zu Hause wissen das. 

Warum ist man gescheitert? – Während man sich nämlich rund 100 Tage auf den Posten gefreut hat, ist ein unverrückbarer Stichtag näher gerückt, nämlich der Stichtag, den Sie alle nicht beeinflussen konnten, jener, an dem die EU-Kommission tätig wird, um erste Schritte Richtung Defizitverfahren zu setzen. Der Stichtag ist gekommen. Ihr habt euch noch nicht einmal geeinigt gehabt, ob Defizitverfahren ja oder nein. Die SPÖ war für das Defizitverfahren – mehr dazu etwas später in der Antwort auf eine andere Frage –, die ÖVP und die NEOS wollten das nicht. 

Während der Stichtag nähergekommen ist, haben Sie ganz einfach die Nerven weggeschmissen. Sehr geehrte Damen und Herren, warum hat man die Nerven weggeschmissen? – Das ist ganz einfach: Zum Zeitpunkt, als das Werkl zerbrochen ist, nach knapp 100 Tagen, hatte man von 6,4 Milliarden Euro, die man gebraucht hat, erst 2,4 Milliarden Euro. (Zwischenruf des Abg. Scherak [NEOS].) Da hat man sich wahrscheinlich selbst gefragt: Wenn wir nach 100 Tagen 2,4 Milliarden Euro haben, schaffen wir in der Woche, die wir noch haben, die restlichen 4 Milliarden Euro? Sie haben sich wahrscheinlich die Antwort selbst gegeben: Nein, das schaffen wir nicht. 

Das ist der Grund, warum Sie dann die Nerven weggeschmissen haben. (Abg. Kucher [SPÖ]: Den Pfusch, den ihr geschafft habt, haben wir in 3 Stunden fertig!) Die NEOS sind als Erste abgesprungen, weil es natürlich ein bisschen blöd ausschaut, wenn die selbst ernannten Finanzexperten nach 100 Tagen erst ein Drittel der Lösung am Tisch liegen haben, was die Finanzen betrifft. (Beifall bei der FPÖ.)

Babler würde wahrscheinlich heute noch dort sitzen. Ich weiß gar nicht, ob er verstanden hat, worum es da gegangen ist. 

Dann hat es das Werkl zerrissen. Wie ist es dann weitergegangen? – Schritt für Schritt: Der Bundespräsident hat Herbert Kickl den Regierungsbildungsauftrag gegeben. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Endlich!) Nur eine Sache war noch immer unverrückbar da: der Tag X in Bezug auf die EU-Kommission und das Defizit­verfahren – aber nicht wie bei den Ampelverhandlungen in 100 Tagen, sondern in weniger als einer Woche. Deshalb war es wichtig, sofort Entscheidungen zu treffen. Da geht es nicht darum, ob vorbereitete Listen da sind oder nicht (Abg. Wöginger [ÖVP]: Da geht es schon darum!), sondern es geht darum – und das bedeutet verantwortungsvolle Politik –, Entscheidungen zu treffen. 

Die Verhandlungsgruppen haben dann Entscheidungen getroffen, Herbert Kickl hat die Entscheidung getroffen. Die erste Entscheidung war: Defizitverfahren, ja oder nein?

Dann war die Antwort am Tisch, und dann ist man darangegangen, in drei Tagen einen Plan zu entwickeln, um das Defizitverfahren abzuwenden. Heute wissen wir, auch das ist gelungen. In drei Tagen ist es Herbert Kickl, der Freiheitlichen Partei und den Verhandlern gelungen, das abzuwenden (Abg. Erasim [SPÖ]: Mit lauter Schmähs! In einem halben Jahr werden wir sehen, was die Schmähs wert sind!), was die Dreierverhandlungsgruppe in drei Monaten nicht geschafft hat. (Beifall bei der FPÖ.)

Frau Kollegin, hören Sie kurz zu, denn jetzt geht es wieder um die Sozialdemo­kratie. Vielleicht sagt Babler euch in der Klubsitzung nicht die Wahrheit. 

Warum wollte die SPÖ, warum wollte Babler dieses Defizitverfahren? – Für einen einzigen Vorteil, und zwar nicht für die Leute draußen, sondern für ihn und für die SPÖ: um die nächsten Jahre die Verantwortung abgeben zu können; um die Geschichte erzählen zu können: Die ganzen Sachen, die jetzt daher­kommen, sind ja nicht von uns, die kommen ja aus Brüssel, und wir müssen sie umsetzen! Wir können ja nichts dafür, dass euch das jetzt so hart trifft! – Das war der einzige Grund oder es kann der einzige Grund sein, warum man ein Defizit­verfahren will: nicht für die Menschen draußen, sondern nur aus Eigen­interesse und für sich selbst. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Erasim [SPÖ]: Glauben Sie das, was Sie reden?)

Wenn man dieses Papierl, die 308 Seiten, ein bisschen durchblättert – sehr interessant im Übrigen, dass man es nicht einmal geschafft hat, das Layout über das gesamte Papierl aufrechtzuerhalten –, dann liest man auch heraus, was mit Babler zusätzlich zum Defizitverfahren noch gekommen wäre: neue Steuern, Massensteuern, neue Abgaben und, und, und. Belastungen wären gekommen, und gleichzeitig hätte man den Wirtschaftsstandort ruiniert. (Abg. Maurer [Grüne]: Wer macht denn Massensteuern ...? – Abg. Kucher [SPÖ]: Eine Bankenabgabe! – Zwischenruf des Abg. Schallmeiner [Grüne].)

Bleiben wir aber noch kurz beim Defizitverfahren. Was hätte so ein Defizit­verfahren für die Österreicherinnen und Österreicher konkret bedeutet? Damit man jetzt nicht sagt, das behauptet irgendein Freiheitlicher, schauen wir einfach in die Geschichte und blicken wir darauf, was bei anderen Defizitverfahren passiert ist. Die Menschen hätten dieselben Probleme gehabt wie in Griechenland, in Spanien, in Portugal und in Frankreich. Zustände wie in Griechenland, Spanien, Portugal und Frankreich: Dort wollten sie uns hineinführen oder soweit wären wir jetzt, wenn wir nicht innerhalb von drei Tagen eine Lösung gefunden hätten.

Wenn man da genauer hinblickt, sieht man auch, wie das überall dort, wo die Europäische Union mit einem Defizitverfahren eingegriffen hat, ausgegangen ist – wir wissen das –: mit Massenarmut, sozialen Eingriffen, wirklich mit der Rasierklinge gegen die Leute; da geht es dann wirklich um die Pensionen und, und, und, um einen wirtschaftlichen Abschwung; da geht es dann gegen die Gesundheitsvorsorge, es gibt Massenarbeitslosigkeit, Menschen verzweifeln. 

Falls das für die Sozialdemokratie zu kompliziert ist, gibt es auch Bilder dazu: vom Gelbwestenprotest oder von Bauern, die sich nicht mehr zu helfen wissen und mit dem Jauchefass vor dem französischen Parlament stehen. Wenn Sie sich an diese Bilder erinnern: Das hätten Sie in Österreich ausgelöst, entweder durch Unfähigkeit oder bewusst da hineingeführt, damit Sie die Verantwortung an Brüssel abtreten können. (Beifall bei der FPÖ.)

Gleichzeitig wären natürlich die Wahnsinnigkeiten weitergegangen, Wahn­sinnig­keiten, die auch den Standort Europa an die Wand gefahren haben. Da sind wir wieder beim Klimakommunismus und, und, und. (Abg. Schwarz [Grüne]: Was ist denn der Klimakommunismus? – Abg. Kogler [Grüne]: Jetzt sagt er das schon wieder, Herr Präsident!) Genau der Wahnsinn, der jetzt in Deutschland ganz massiv zu spüren ist, wäre mit doppelter Geschwindigkeit auch auf den Wirtschafts­standort Österreich zugekommen. 

Wissen Sie, was die Menschen auch wissen müssen und was Sie verschweigen? (Abg. Kogler [Grüne]: Sie gehen ja bei den Nachfolgekommunisten in Moskau aus und ein!) – Das wäre nicht nach ein bis zwei Jahren vorbei gewesen, das hätte zehn Jahre gedauert. Zehn Jahre Elend für Österreich: Das sage nicht ich als Freiheitlicher, sondern die jeweiligen Defizitverfahren haben acht bis zehn Jahre gedauert. Acht bis zehn Jahre Elend – das zu verhindern, haben wir in drei Tagen im Sinne der Menschen draußen geschafft. (Beifall bei der FPÖ.)

Vielleicht fällt jetzt auch bei der Sozialdemokratie der Groschen. Die Probleme in diesem Land sind nicht gelöst, wenn Kickl nicht mehr da ist, sondern erst, wenn er da ist, dann werden die Probleme gelöst, das haben die letzten zwei Wochen gezeigt. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe der Abgeordneten Schallmeiner [Grüne] und Voglauer [Grüne].)

Jetzt geht es um den nächsten Schritt. Wie das jeder verantwortungs­volle Mensch, jeder Unternehmer, jeder Arbeitnehmer, jede Familie, die etwas vernünftig anpacken, machen müssen: Schritt für Schritt weitergehen. 

Der erste Schritt war, diesen Wahnsinn, das Defizitverfahren, die zehn Jahre Elend zu verhindern. (Abg. Disoski [Grüne]: Elend? Jetzt kommen fünf Jahre Elend! – Abg. Maurer [Grüne]: Frauen zurück an den Herd!) Der zweite Schritt folgt jetzt, das sind die Verhandlungen. Die Sozialdemokraten stellen sich jetzt hierher und erzählen, wie grauslich es geworden ist. – Ich weiß nicht, waren das eure eigenen Verhandlungen? Wir treten gerade erst in diesen zweiten Schritt, in die Verhandlungen, ein, sehr geehrte Damen und Herren, und der Ausgang dieser Verhandlungen ist noch offen. (Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.) Der Ausgang ist offen, was die Punkte betrifft, und es ist natürlich noch offen, ob man überhaupt zusammenkommt. Das ist jetzt erst der zweite Schritt.

Vielleicht ein kleiner Blick in die Zukunft: Sollte man zusammenkommen, dann geht es verantwortungsvoll weiter, Schritt für Schritt, wie man es einfach machen sollte und machen muss. 

Ein Schritt wird sein, den Schuldenberg abzubauen. Das ist unbedingt nötig, denn ohne den Schuldenberg abzubauen, geht es ganz einfach nicht mehr weiter. Das wird die Stadt Wien auch noch treffen. Ich weiß nicht, was passiert: Wenn Sie wiedergewählt werden, werden Sie es nicht zusammenbekommen, aber vielleicht wird das Finanzdesaster der Stadt Wien die Nachfolger treffen. (Abg. Maurer [Grüne]: Was ist mit Niederösterreich, wo die Freiheitlichen in der Regierung sitzen? – Abg. Greiner [SPÖ]: Schauen Sie einmal nach Graz!) Das müssen wir auch im Bund erledigen, aber nicht mit zehn Jahren Elend, sondern mit Augenmaß. 

Wir sind der Garant dafür, dass auf die Leute, auf die einzelnen Gruppen in den nächsten Jahren geschaut wird und dass wir das in kürzester Zeit auch hin­bekommen. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.)

Ein weiterer Schritt ist der, dass wir jetzt die guten Dinge, die guten Jahre für die Bevölkerung ausverhandeln. Das ist unser Ziel. Wir rücken von unserem Ziel nicht ab, da gehen wir aber gerade erst hinein. Sie können da den Menschen vormachen und behaupten, was Sie wollen, die Leute draußen sind nicht dumm. (Abg. Maurer [Grüne]: ... nach Brüssel geschickt!)

Jetzt haben Sie auf viele Fragen und betreffend viele Unwahrheiten, die Sie hier behaupten, die Antwort bekommen: Schritt für Schritt für Österreich, für Stabilität mit Augenmaß. (Zwischenruf des Abg. Kucher [SPÖ].) – Gestolpert, Herr Kollege Kucher, ist Ihr Parteiobmann, das weiß mittlerweile auch ganz Öster­reich.

Schritt für Schritt, das ist wichtig, nicht für die Freiheitliche Partei und nicht für Klubobmann Kickl, sondern für die Leute draußen. Diese Einstellung haben Sie aber noch lange nicht durchschaut. (Beifall bei der FPÖ.)

12.31

Präsident Peter Haubner: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Abgeordnete Melanie Erasim zu Wort gemeldet.

RN/37

12.31

Abgeordnete Melanie Erasim, MSc (SPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Geschätzte Ministerinnen und Minister! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Abgeordneter Schnedlitz hat ihn seiner Rede behauptet, dass wir als Sozialdemokratische Partei Österreichs mit unserem Klubobmann Andreas Babler in den Verhandlungen mit ÖVP und NEOS dagegen gewesen wären, dass Trinkgelder in Österreich steuerfrei sein würden.

Ich darf Sie und auch andere Parteien aufklären: Trinkgelder sind in Österreich steuerfrei – also auch lernen, die Papiere zu lesen, ehe man da versucht, Unwahr­heiten zu verzapfen! (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist lediglich (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Das ist ein Redebeitrag!) – zuhören und lernen! – um die Sozialversicherungsabgabe gegangen. Dass Ihnen die Pensionistinnen und Pensionisten vollkommen egal sind, auch die zukünftigen Pensionisten, sieht man anhand Ihrer Ausführungen (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Tuts Redezeit sparen?), denn genau dazu würde eine Reduzierung der Sozial­versicherungsabgabe führen (Zwischenrufe bei der FPÖ): zu Altersarmut, auch von Kellner:innen - -

Präsident Peter Haubner: Frau Kollegin, die tatsächliche Berichtigung.

Abgeordnete Melanie Erasim, MSc (fortsetzend): Deshalb die tatsächliche Berichtigung: Trinkgelder sind in Österreich steuerfrei und sollen es auch bleiben. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

12.32

Präsident Peter Haubner: Danke. 

Als Nächste zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Juliane Bogner-Strauß.

RN/38

12.32

Abgeordnete Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): Danke schön, Herr Präsident! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Herr Bundeskanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete! Werte Zuseherinnen und Zuseher hier im Hohen Haus! Ganz besonders geht mein Gruß an den Seniorenbund Mooskirchen: Ich darf Ihnen Grüße von Joachim Schnabel überbringen und Sie ganz, ganz herzlich hier willkommen heißen! (Allge­meiner Beifall.)

Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher, Zuhörerinnen und Zuhörer zu Hause oder wo auch immer Sie dieser Sitzung folgen! In einer Demokratie lebt politische Verantwortung vom Mut, Entscheidungen zu treffen und diese zu tragen. Mein außerordentlicher Dank geht heute an Karl Nehammer, der als Bundeskanzler unser Land in einer unglaublich schwierigen, unglaublich herausfordernden Phase mit großem Einsatz und Pflichtbewusstsein geführt hat. Seine Arbeit verdient unser aller Respekt und unsere Anerkennung. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der Grünen sowie der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS].)

Mein weiterer Dank geht an Alexander Schallenberg, der erneut die Verantwortung als Bundeskanzler übernimmt, mit der Entschlossenheit und Professionalität – wir haben es heute gehört –, die wir von ihm kennen. Die geopolitische Lage ist herausfordernd. Alexander Schallenberg wird unser Land mit Ruhe und Stabilität bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung lenken. Mit seiner Erfahrung als Außenminister und als Diplomat ist er für diese sensible Phase bestens gerüstet. Er ist ein Mann – wir haben es heute gehört – der klaren Worte, einer, der Verantwortung übernimmt, und einer, der Ausgleich schafft. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Österreichische Volkspartei steht für Lösungen, nicht für Blockaden, das zeigen wir immer wieder. (Abg. Maurer [Grüne]: Für Versprechen brechen steht die Volkspartei!) Während andere sich auf politisches Taktieren und Eigeninteressen zurückziehen, übernehmen wir als Österreichische Volkspartei Verantwortung. Wir weichen nicht aus. Wir sind hier, um für die Menschen in Österreich zu handeln, denn wir sind der Zukunft unseres Landes verpflichtet. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Maurer [Grüne]: Ihr seid der Vergangenheit verpflichtet, wenn ihr den Kickl zum Kanzler macht!)

Die derzeitigen Gespräche zur Regierungsbildung sind von Ernsthaftigkeit geprägt. Das ist heute schon des Öfteren gesagt worden. Unser Ziel ist ganz klar: eine handlungsfähige Regierung, die die Herausforderungen unserer Zeit meistert, aber sicher nicht um jeden Preis. Es gibt Grundwerte, die für uns nicht verhandelbar sind. Die Souveränität Österreichs steht an erster Stelle. Österreich darf niemals – niemals! – zum Spielball fremder Interessen werden, insbesondere nicht durch Einflussnahmen aus Russland. (Abg. Erasim [SPÖ]: Österreich darf nur zum Spielball der ÖVP werden, sonst nichts!)

Zugleich bleibt Österreich ein verlässlicher Partner in der Europäischen Union als konstruktiver Teil dieser Gemeinschaft, denn wir wissen, nur ein starkes Europa, eine starke Europäische Union ist die Antwort auf die globalen Heraus­forderungen, die uns alle betreffen. 

Genauso klar stehen wir für unsere Grundwerte ein: für den Schutz der liberalen Demokratie, für einen starken Rechtsstaat, gegen Antisemitismus, gegen Diskriminierung. Diese Werte sind nicht nur die Grundpfeiler unserer Republik, sondern auch die Basis für eine sichere und lebenswerte Zukunft in einem starken Österreich, in einer starken Europäischen Union. (Abg. Voglauer [Grüne]: Das glaubst doch wirklich selber nicht! – Abg. Schroll [SPÖ]: Die glauben alles!)

Wir wissen, dass die Lage herausfordernd ist. Das zeigen auch die Zwischen­rufe. Unsere intensiven Vorarbeiten der vergangenen Monate – und da möchte ich auch für den Versuch einer Dreierkoalition Danke sagen – haben ja jetzt dazu geführt, dass wir eine lange Liste mit Möglichkeiten hatten, das EU-Defizit­verfahren abzuwenden, ohne die Österreicherinnen und Österreicher zu belasten (Abg. Disoski [Grüne]: Das stimmt ja nicht!), und das ist jetzt mit unserer langen Liste in kurzer Zeit gelungen – ein großes Danke! (Beifall bei der ÖVP.)

Die letzten Wochen und Monate waren keine leichte Zeit. Es wurde alles ver­sucht, um eine stabile Dreierkoalition zu schmieden, die tragfähig und zukunfts­orientiert ist. Allerdings ist es nicht gelungen – ich schaue mit Bedauern in die Richtung der SPÖ –, es gab zu wenig Kompromissbereitschaft. Ein Blick nach Wien lässt auch den Eindruck entstehen, als wäre das alles nicht ganz zufällig geschehen. Doch Österreich hat keine Zeit für Machtspiele und keine Zeit für Blockaden. (Abg. Schroll [SPÖ]: Deswegen braucht ihr den Kickl!) Das Ziel muss sein, die Interessen der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Und das machen wir. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

12.38

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Christian Hafenecker.

RN/39

12.39

Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Danke, Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Werte Regierungsmitglieder! Hohes Haus! Herr Bundeskanzler, ich habe Ihrer Antrittsrede gelauscht. Auch ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir uns heute noch einmal über eine Antrittsrede von Ihnen unterhalten. Möglicherweise war es auch schon wieder eine Abtrittsrede, wenn die Regierungsverhandlungen schnell vorangehen.

Herr Bundeskanzler, mir waren aber die Punkte wichtig, die Sie heute erwähnt haben, denn Sie haben davon gesprochen, es wäre eine Usance, dass man eine Antrittsrede hält. Dem pflichte ich bei. Sie haben auch herausgearbeitet, wie wichtig Usancen hier im Haus sind. Ich finde es interessant, wie schnell man Usancen aus- und einschalten kann, wenn man das möchte. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Mimimimi!) Wenn es darum geht, der stärksten Partei nach Nationalratswahlen den Regierungsbildungsauftrag zu geben, dann sind Usancen nicht mehr so wichtig, dann sind sie ein Relikt aus der Vergangenheit, dann sind sie überholt. Wenn es dann um die Usance geht, einen Nationalratspräsi­denten, der von der stärksten Partei vorgeschlagen wird, zu wählen (Abg. Erasim [SPÖ]: Ist er nicht gewählt worden? Habe ich was versäumt?), dann gibt es ja auch Parteien im Haus, die sagen: Diese Usance ist anachronistisch, das geht so nicht! Also man muss sich, glaube ich, darauf einigen, wie man mit Usancen umgeht. (Abg. Erasim [SPÖ]: Sie haben damals nicht einmal Barbara Prammer gewählt! So viel zu der Usance, ja! Ein bisschen Geschichtskenntnisse auffrischen! Ich bin gerne dazu bereit!)

Kollege Leichtfried ist jetzt offenbar essen gegangen. (Ruf bei der SPÖ: Nein, er ist eh da!) Jetzt haben Sie (in Richtung Abg. Erasim [SPÖ]) seine Funktion mit eingenommen. (Abgeordnete der SPÖ weisen auf Abg. Leichtfried [SPÖ].) – Ah, er sitzt da drüben. Gut.

Jedenfalls: Der Umgang mit Usancen, Herr Bundeskanzler, ist wichtig – da pflichte ich Ihnen bei (Abg. Erasim [SPÖ]: Nicht einmal Barbara Prammer hat die FPÖ gewählt!) –, genauso wie der Rechtsstaat wichtig ist, genauso wie Meinungsfreiheit wichtig ist. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Nur nicht, wenn Meinungen vom „Standard“ kommen!) Genau das sind aber in den letzten Jahren zwei wesentliche Säulen unserer Gesellschaft gewesen – wir haben die furchtbaren letzten fünf Jahre mitbekommen –, die in der Coronazeit, meine sehr geehrten Damen und Herren, massiv infrage gestellt worden sind. (Beifall bei der FPÖ.) 

Herr Bundeskanzler, wenn Sie davon sprechen, dass man mit viel Feingefühl mit den Grund- und Freiheitsrechten umgehen möchte, dann möchte ich Sie an Ihre letzte Kanzlerschaft erinnern. Da wäre dieses Feingefühl wirklich dringend notwendig gewesen. Wir sollten aber gemeinsam aus dieser Zeit lernen. 

Sie haben von Verfassung, von Menschenrechten gesprochen, Sie haben von der EU-Mitgliedschaft gesprochen. Sie haben davon gesprochen, dass all diese Dinge natürlich geachtet, geschätzt sein sollen und auch in Zukunft werden müssen. Wissen Sie was, Herr Bundeskanzler? – Alles das waren Punkte, die der Herr Bundespräsident mit unserem Bundesparteiobmann und Klubobmann Herbert Kickl besprochen hat. Wissen Sie was? – Er hat ihm genau deshalb auch den Regierungsbildungsauftrag erteilt, weil er sich darauf verlässt, dass diese Punkte selbstverständlich auch für uns Freiheitliche wichtig sind. 

Was aber die Europäische Union betrifft, die gerade von Frau Kollegin Bogner-Strauß auch noch einmal erwähnt worden ist: Mitglied in der Europäischen Union zu sein heißt nicht, dass man Missstände, die es in der Europäischen Union gibt, vielleicht auch Missstände, die dahin führen, dass unsere Souve­ränität verloren geht, nicht aufarbeitet und daraus nicht eine bessere Europäische Union macht. Man muss nicht alles einbetoniert lassen, was momentan der Fall ist. Man muss Dinge hinterfragen, und auch ein Fortschritt kann manchmal in die falsche Richtung gehen. Ich glaube, darüber muss man auch ganz offen und ehrlich sprechen dürfen. (Beifall bei der FPÖ.) 

Ein Punkt, Herr Bundeskanzler, den Sie auch noch erwähnt haben, war natürlich das Bekenntnis zur österreichischen Bundesverfassung. Wissen Sie, da gibt es auch eine prominente Stelle drinnen, von der ich mir wünschen würde, dass wir in der aktuellen Legislaturperiode mehr Bedacht darauf nehmen. Das ist nämlich der Punkt Neutralität, meine sehr geehrten Damen und Herren. Österreich hat alle Voraussetzungen dafür, ein Land zu sein, das in erster Linie danach trachtet, Friedensverhandlungen ins Land zu bringen – wir sind UNO-Sitz, wir sind OSZE-Sitz –, und genau dieser Verantwortung sollten wir nachkommen, genau das wäre unsere Aufgabe, Herr Bundeskanzler. Danach, dass Österreich der Ort der Friedensverhandlungen wird, werden wir auch streben. Das ist eine ganz, ganz wichtige Sache für die Zukunft. (Beifall bei der FPÖ.) 

Meine Damen und Herren, ich möchte mich jetzt weg von der Antrittsrede des Herrn Bundeskanzlers Schallenberg hin zu dieser Gruppentherapie der letzten 100 Tage wenden. Es ist ja wirklich unglaublich, welche Verletzungen man sieht, wenn man hier den einzelnen Rednern zuhört. Ich weiß, Sie alle von der SPÖ, von den NEOS und auch von der ÖVP haben das Gefühl gehabt, dass Sie jetzt 100 Tage so etwas wie Hybridminister gewesen sind. Zumindest haben Sie es im Fernsehen schon alle so verkauft. Vor allem Frau Meinl-Reisinger hat ja gar nicht mehr gewusst, welche Ministerämter sie da überhaupt in Anspruch nehmen soll. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Offensichtlich habt ihr euch alle getäuscht!)

Ich glaube, das ist genau der Punkt: Man soll sich nicht zuerst in einem Ministeramt sehen, Frau Meinl-Reisinger, sondern zuerst einmal die Arbeit machen, die der Wähler von einem verlangt, und dann zumindest nach 100 Tagen irgendetwas zustande bringen. Das war leider die falsche Ansatzweise. 

Wir haben zuerst danach getrachtet, das Budget in die richtigen Bahnen zu lenken. Jetzt geht es um das Inhaltliche, und erst am Ende wird es um einzelne Positionen gehen. Das ist aber jetzt nur nebenbei gesagt. 

Interessant war, dass Klubobmann Kucher von der SPÖ tatsächlich heraus­gegangen ist und Herrn Nehammer nachgeweint hat. Also da sieht man schon, da muss ja irgendetwas im Zuge dieser 100 Tage passiert sein. (Abg. Schroll [SPÖ]: Wir weinen auch dem Sobotka nach!) Ich weiß nicht, ist da das Stockholm­syndrom oder Sonstiges eingetreten? Also es war wirklich interessant, die Entwicklungen zu sehen, zu sehen, was das mit den Menschen gemacht hat, die offensichtlich 100 Tage dafür verhandelt haben. 

Wissen Sie, wenn Sie von der Sozialdemokratie davon sprechen, dass es der FPÖ nur um die Posten geht, dann sage ich Ihnen eines: Sie sind jetzt schon geraume Zeit nicht mehr in einer Bundesregierung tätig, aber schauen Sie sich einmal an, was sich die SPÖ bis heute unter den Nagel gerissen hat: die Gewerkschaftsbonzen, die Arbeiterkammerbonzen, die bei Ihnen sitzen, all diese Dinge. Das sind die Topverdiener hier im Haus. Darüber sollte man reden, bevor man andere Menschen hier herinnen irgendwie beflegelt oder auf irgendetwas hinweist. (Abg. Krainer [SPÖ]: Aber die sind gewählt!) – Na, aber sie sind deswegen gewählt, weil Sie sich vorher die Gesetzmäßigkeiten so zusammengezimmert haben, dass dabei nur das herauskommen kann. Das ist ein generelles Problem, das man im Kammerstaat einmal hinterfragen muss. (Beifall bei der FPÖ.) Wissen Sie was: Sie haben sich mit Ihren Kammern (Abg. Krainer [SPÖ]: Demokratische Wahlen!) natürlich Ihre Spielwiesen selbst zusammengezimmert und zusammengebastelt. 

Kollege Krainer, weil Sie gerade so nervös sind: Wissen Sie, die SPÖ geht immer mit dem Märchen spazieren, dass die FPÖ in irgendeiner Art und Weise mit diesem Budgetproblem, das wir jetzt haben, etwas zu tun habe. Ich darf Sie daran erinnern, Kollege Krainer – Sie sind offenbar der Einzige, der glaubt, rechnen zu können –, dass unter sozialdemokratischer Führung immer alle Budgets unter Wasser waren und es in der Regel dann eine Regierung von ÖVP und FPÖ gebraucht hat, um das, was Sie verursacht haben, wieder auf Null zu stellen. Das ist die Wahrheit, und darüber kann man, glaube ich, auch ganz offen sprechen. (Beifall bei der FPÖ.)

Auch für dieses Budgetproblem, das wir jetzt haben, tragen Sie natürlich maßgeblich Verantwortung, einfach deswegen, weil Sie ja gerade bei den Budgetgesetzgebungen zum Coronaproblem überall dabei gewesen sind. Sie haben da überall mitgestimmt. Also zum Schuldenberg, der uns jetzt zu erschlagen droht: Es waren natürlich auch Ihre Stimmen, die da mit dabei waren. Das kann man nicht wie etwas, das man plötzlich vergessen hat und nicht mehr braucht, weglegen, sondern da steckt die Verantwortung der Sozialdemo­kratie überall drinnen. 

Sie haben Wien versenkt, das ist heute schon ein paarmal gesagt worden. Der einzige Grund, aus dem Sie in eine Bundesregierung wollten, war, dass Sie Wien über das Bundesbudget sanieren wollten. 

Wenn ich mir vorhin angehört habe, was Frau Kollegin Herr von sozialer Kälte zum Besten gegeben hat, dann möchte ich Ihnen Ihre Vorzeigestadt Wien in Erinnerung rufen, meine sehr geehrten Damen und Herren von der Sozialdemo­­kratie. 2023 war eine Zeit, als die Leute wirklich unter der Coronakrise gelitten haben, eine Zeit, als die Inflation richtig explodiert ist. Wissen Sie, was Sie, die großartige Stadt Wien, damals gemacht haben? – Kollege Krainer schaut jetzt nicht mehr her, sondern schon in sein Handy hinein. (Abg. Krainer [SPÖ]: Ja, so interessant ist die Rede auch wieder nicht! – Abg. Schroll [SPÖ]: Das ist auch eine schlechte Rede!) Sie haben die Mieten für 275 000 Wohnungen um 8,6 Prozent erhöht, Kollege Krainer. (Heiterkeit des Abg. Krainer [SPÖ].) – Wenn man darüber lacht, so wie Sie es jetzt gerade machen, ist genau das der Grund dafür, dass man am Ende nicht gewählt wird. Sie haben Kanal, Wasser, Gas, Müll und sogar das Sterben teurer gemacht, und das im Jahr 2023. 

Wissen Sie, das reißt ja nicht ab, sondern geht heuer weiter, meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie: 31,5 Prozent Erhöhung bei den Netz­gebühren. (Zwischenruf der Abg. Herr [SPÖ].) Wissen Sie, dann steht Kollegin Herr da und sagt irgendetwas von Energiemultis. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Herr [SPÖ].) Na, und wem gehört die Wien Energie, wer ist die Wien Energie? – Das kann ich Ihnen sagen: Das ist die Firma, der man mit Bundes­budgetmitteln einmal kurz beim Überleben hat helfen müssen, weil Sie schon wieder nicht gewusst haben, wie Rechnen funktioniert und wie Sie gewisse Dinge machen können. 

Ich stelle Ihnen jetzt die Frage: Ist die Erhöhung der Gebühren in Wien, der Mieten in den Gemeindebauten gerecht? Ist das gerecht, was Sie tagtäglich in Wien vorleben? – Ich würde sagen: Nein. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf der Abg. Herr [SPÖ].) 

Wissen Sie, was noch dazukommt? – Es kommt noch dazu, dass Sie trotzdem in Ihren Schulden ersticken. Darüber würde ich einmal nachdenken. Vielleicht sollte man noch einmal drübergehen und überlegen, ob man vielleicht doch einen Excel-Kurs machen soll, denn offensichtlich haben Sie sich vollkommen verwählt. 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn ich mir das Gezeter angehört habe, dass da vorhin von dem Rednerpult aus abgehalten worden ist, dann bin ich wirklich froh, dass uns diese Ampel erspart geblieben ist. 

Wenn Kollege Kucher vorhin der ÖVP vorgeworfen hat, dass sie eine 180-Grad-Pirouette gemacht hat, dann ist das übrigens genauso unmöglich wie das, was Frau Baerbock gesagt hat. Die hat nämlich von einer 360-Grad-Wende gesprochen. Einmal darüber nachdenken! (Abg. Erasim [SPÖ]: Diese gefähr­lichen Halbwahrheiten, die da ständig verzapft werden!) Eine 180-Grad-Pirouette kann es auch nicht geben. (Beifall bei der FPÖ.) 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Ampel ist uns Gott sei Dank erspart geblieben. 

Ich möchte jetzt zu Frau Meinl-Reisinger von den NEOS weitergehen. Sie hat davon gesprochen, dass man nicht „Helikoptergeld“ verteilen kann. Wissen Sie, Frau Klubobfrau Meinl-Reisinger, Sie erzählen halt auch immer nur von einer Seite der Medaille. Sie haben nicht dazugesagt, dass natürlich die Sanktions­politik, die gemacht worden ist, zu einer massiven Explosion bei den Energie­preisen geführt hat. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Das ist einfach nicht wahr! Die Preise sind schon davor gestiegen!) Sie haben nicht dazugesagt, dass die voll­kommen mutwilligen Lockdowns, das Zusperren der österreichischen Wirtschaft, es erst notwendig gemacht haben, entsprechende Entschädigungszahlungen vorzunehmen. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Falsch!) All das sind Punkte, die Sie einfach weggelassen haben. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Falsch! Unwahrheit!) Das ist vollkommen richtig, auch wenn Sie noch dreimal hereinrufen. Das ist das, was Sie offensichtlich nicht verstanden haben oder nicht sagen wollen. 

Und wissen Sie, wenn Sie auch kein Verständnis für eine Festung haben, heißt das dann im Umkehrschluss, dass Sie für illegale Zuwanderung sind, Frau Kollegin Meinl-Reisinger? (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Nein!) Ist das die Konsequenz daraus? (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Ist das so Ihrer Meinung nach, entweder man baut Mauern oder ...?) Heißt das, dass Sie für Übergriffe auf österreichische Frauen sind? Ist das Ihre Logik? Sind Sie für ungezügelte Einwanderung? Sind Sie für ungezügelte Einwanderung ins Sozialsystem und ins Gesundheitssystem? Oder wie wollen Sie das Problem lösen, Frau Klubobfrau Meinl-Reisinger? Was ist Ihr Zugang? (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Besser als Sie!) – Besser als wir? Sie sind ja, wie wir gesehen haben, von den Verhand­lungen aufgestanden. Offensichtlich haben Sie sich nicht durchsetzen können. 

Eine Frage stelle ich Ihnen in diesem Zusammenhang auch noch: Die NEOS sagen ja immer, sie sind die Partei der Vernunft. Da stelle ich mir die grundsätz­liche Frage: Wenn man das für sich in Anspruch nimmt, wie kann man dann mit Neomarxisten an einem Tisch sitzen und verhandeln? Haben Sie wirklich geglaubt, dass sich das mit einem Herrn Babler ausgehen kann, dass Sie da irgendwelche Reformen weiterbringen? (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Glauben Sie ...?) Das ist ja blauäugig, vollkommen blauäugig! 

Sie haben in Wahrheit den Österreichern 100 wertvolle Tage genommen, weil das nicht funktionieren kann – hören Sie sich doch bitte die Ansagen der Sozialdemokratie tagtäglich an! (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Sehr bemüht die Angriffe auf uns, sehr bemüht!)

Und wie schaut denn das dann auch in weiterer Folge aus? Wie schauen denn die Strukturreformen aus, die man mit den Sozialdemokraten in der derzeitigen Konstitution machen kann? Vielleicht würde sich unter Umständen eine Räte­republik ausgehen, aber sonst nichts. (Heiterkeit bei Abgeordneten der FPÖ. – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Na wie geht sich’s denn mit Ihnen aus?)

Sie haben es ja am Beispiel Wien gezeigt. Welche Strukturreformen hat denn der Herr Wiederkehr in Wien mit dieser SPÖ zusammengebracht? Da sprühen ja förmlich die Funken vor lauter Strukturreform. (Ruf bei den NEOS: Endlich erkennst du das!) Nein. (Abg. Erasim [SPÖ]: Um Gottes willen, Wien ist die lebens­werteste Stadt der Welt! Das will die FPÖ dringlichst verhindern anscheinend! Wenn das verhindert werden kann, dann nur mit der FPÖ, dass Wien nicht mehr die lebenswerteste Stadt der Welt ist! Die FPÖ schafft das sicher!) Wissen Sie, was Sie geschafft haben? – Katastrophale Verschuldung, dramatische Teuerung, die Preise sind wirklich explodiert. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Nein, das war auch schon...!) Wir haben Containerklassen, das Bildungssystem ist kaputt – alles Ihre Verantwortung. Und jetzt zum Schluss, wenn man die Verantwortung dann übernehmen müsste, zieht man den Stecker, flüchtet in Neuwahlen und hofft, dass irgendein Wunder passiert.

Frau Klubobfrau Meinl-Reisinger, so schnell geht es nicht. So schnell kann man sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Der Wähler wird auch in Wien entscheiden, was er möchte.

Nun komme ich zu Frau Disoski. Sie hat mir auch recht gut gefallen. Sie hat da scheinbar immer die gleiche Platte aufgelegt. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Wie wäre es denn, wenn Sie vor der eigenen Tür kehren?) Jetzt hat sie wieder ihre Russlandplatte gespielt. Die hat sie dann umgedreht, dann ist die Trump-Platte gekommen (Abg. Disoski [Grüne]: ... keine Platten mehr!) und zum Schluss hat sie das Ganze dann im Zusammenhang mit dem Sky Shield zusammengefasst. 

Frau Kollegin Disoski! Jetzt stelle ich Ihnen eine Frage. Sie fürchten sich – und das ist nicht ganz von der Hand zu weisen – vor Entwicklungen, die in Ost­europa stattfinden. Auf der anderen Seite fürchten Sie sich aber auch vor Herrn Trump in den Vereinigten Staaten, wobei die ÖVP gleichzeitig wieder trans­atlantisch arbeiten möchte. Jetzt möchte ich Sie fragen – vielleicht hat dann ein Redner von den Grünen Zeit –: Wohin richten wir den Sky Shield dann aus? Eine Rakete nach Osten, eine nach Westen, oder wie gehen wir das denn an in Zukunft? (Abg. Stögmüller [Grüne]: So funktioniert das nicht, ... gerne erklären! – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Aber Ihre Rede …!) Also das ist ja grundsätzlich das, was ich bei Ihnen nicht nachvollziehen kann. (Abg. Stögmüller [Grüne]: … FPÖ-TV-Sender …!) Wohin wird überall geschossen, meine Damen und Herren? Einmal so, einmal so? Werden Sie sich einmal einig darüber! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Stögmüller [Grüne]: Der kennt sich ja nicht aus!)

Zum Abschluss möchte ich mich noch ganz kurz mit den Aussagen von Frau Gewessler auseinandersetzen. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Gehen Sie jetzt jeden Redner durch? Ich möchte es nur wissen! – Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Die Highlights!) Frau Gewessler! Wissen Sie, das möchte ich voranstellen: Der Schutz von Natur und Umwelt ist wirklich wichtig. Es ist eine Bewusstseinsbildung in diesem Zusammenhang immer wichtig, auf allen Ebenen. Darüber kann und muss man diskutieren. 

Aber wissen Sie, was wir nicht brauchen? – Wir brauchen den Klimakommunismus nicht. Und es geht auch nicht darum, dass man links-woke Ideologien in die Köpfe aller Menschen zwangseinpflanzt und dann daraus sozusagen die reine Lehre macht, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Grünen! So geht das nicht. (Abg. Maurer [Grüne]: Na wer will denn das so betreiben? Sie sind es! Das ist Ihre …!) Es geht nicht darum, unter diesem Vorwand und unter diesen Dogmen, die Sie da aufstellen, dann schlussendlich auch Zensur zu betreiben! Das geht nicht.

Der Klimakommunismus, der von den Grünen in diese Regierung hinein­gepflanzt worden ist, meine sehr geehrten Damen und Herren, war die Abrissbirne für die Wirtschaft in Österreich. Wir haben die höchste Insolvenzquote momentan. Die Wirtschaft ist mutwillig zugesperrt worden mit Ihren Maßnahmen, die da gekommen sind. Sie haben die Wirtschaft mit einem Green Deal gefesselt, der überhaupt nicht der Zeit entspricht. Und wissen Sie: Die Energiepolitik – und ich habe vorhin bereits über die Energiekosten gesprochen – ist desaströs. 

Sie haben es wirklich geschafft, alles das, was diesem Land früher den Wohlstand verliehen hat (Abg. Kogler [Grüne]: Es ist so fad, dass man sich nicht einmal zum Zwischenrufen ...! Abg. Schroll [SPÖ]: Uninspiriert!) und was wirklich die solide Basis des Landes war, nachhaltig zu zerstören. Sie haben die Fotovoltaik hier in Österreich natürlich in einem außerordentlichen Maß gefördert, haben dabei aber nicht bedacht, dass die Netze gar nicht auf diese Ströme und auf diese Energieflüsse eingerichtet waren. Unsere Netze stehen auf dem Niveau der Siebzigerjahre, und genau das ist der Grund dafür, dass es so viele Wegschal­tungen im österreichischen Netz vom europäischen Energieverbund gibt. Grund dafür sind die Stromspitzen, die mit den Fotovoltaikanlagen kommen. (Abg. Lukas Hammer [Grüne]: Wir haben das sicherste Stromnetz der ganzen Welt, Kollege!) Das heißt, Fotovoltaik – alles in Ordnung, aber denken Sie bitte alles ein wenig größer und bauen Sie auch die Netze, die man dazu braucht!

Meine sehr geehrten Damen und Herren von den Grünen, Sie haben den ländlichen Raum nachhaltig geschädigt, Sie haben die österreichische Bauern­schaft mit Ihrem Alleingang bei der Renaturierungsverordnung verraten, Sie haben landwirtschaftliche Flächen mit PV-Anlagen zugepflastert, Sie haben Windradbodenversiegelung vorgenommen, Sie haben Infrastrukturprojekte mutwillig und gegen aufrechte Gesetzesbeschlüsse verhindert. 

Wissen Sie, wenn Sie sagen, die Menschen in diesem Land werden unter irgend­welchen Sparpaketen so leiden, dann muss ich sagen: Bitte erinnern Sie sich zurück, was Sie von den Grünen den Menschen hier alles angetan haben – beginnend mit der NoVA, weiter über die MÖSt, weiter über die CO2-Abgabe und vieles andere. Sie haben Steuern erhöht, Sie haben die Menschen in einer Phase wirklich ausgenommen, dass sie so arm geworden sind wie die Kirchenmäuse, und auch darüber muss man nachdenken. Alles das waren die Dinge, die die Grünen mit der ÖVP zustande gebracht haben. Sie haben Pendler und Familien nachhaltig wirklich ärmer gemacht und Sie haben auf die älteren Menschen vergessen.

Das Abschiedsgeschenk von Frau Gewessler ist ein Dosenpfand. Das hat auch noch einmal 300 Millionen Euro gekostet – danke dafür. (Zwischenruf des Abg. Schroll [SPÖ].) Und wissen Sie, genau das ist der Punkt, warum die aktuelle Bundesregierung auch abgewählt worden ist, und das ist der Grund, warum es jetzt auch wichtig ist, herzugehen und zuerst einmal den Schaden, der ver­ursacht worden ist, wieder aufzuräumen, dass man für eine geordnete finan­zielle Situation sorgt, um in weiterer Folge wieder in die Zukunft zu blicken und eine Basis dafür zu haben.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Defizitverfahren ist, wie bereits gesagt worden ist, abgewendet worden. Das war die Stufe eins und die wichtigste Stufe. 

Die zweite Stufe sind die Detailverhandlungen. Da ist natürlich nicht klar, wie die ausgehen. Ich hoffe aber, dass man sich einigen kann und dass vor allem zentrale Elemente der freiheitlichen Politik hier auch Eingang finden. (Abg. Maurer [Grüne]: Ist eine Drohung!) Wir stehen nämlich im Prinzip zu unseren Wahlversprechen: fünf gute Jahre, wenngleich auch mit einer kleinen zeitlichen Verschiebung. (Abg. Greiner [SPÖ]: So erfolgreich wie in Graz mit den ... eingesparten Millionen!)

Am Ende – und ich glaube, das ist die wichtigste Aussage – geht es nicht darum, im Zuge von irgendwelchen Ums-Eck-Verhandlungen die Demokratie im Land auszubremsen, sondern es geht darum, den Wählerwillen zu respektieren (Abg. Herr [SPÖ]: Also stimmt ihr jetzt mit beim Mietenstopp?) und am Ende des Tages eine gute Lösung für die österreichische Bevölkerung zu finden. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Herr [SPÖ]: Beschließen wir jetzt den Mietenstopp?)

12.57

Präsident Peter Haubner: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Abge­ordneter Kai Jan Krainer zu Wort gemeldet. – Sie kennen die Vorgaben für die tatsächliche Berichtigung.

RN/40

12.57

Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Kollege Hafenecker hat soeben in seiner Rede unter dem Titel viel Meinung, wenig Ahnung behauptet, dass die Wien Energie mit Bundesmitteln vor irgendetwas gerettet worden wäre. (Rufe bei der FPÖ: Das hat er nicht gesagt!)

Ich berichtige tatsächlich: Es ist kein einziger Euro aus Bundesmitteln an die Wien Energie geflossen. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Sicherstellung!) Es gibt aber historische Beispiele dafür, dass eine unverantwortliche Politik auf Landesebene nicht nur dem Land, sondern auch dem Bund schaden kann. Das war die Politik der Freiheitlichen in Kärnten (Ruf bei der SPÖ: Ja, da müssen wir noch immer zahlen! – Ruf bei der FPÖ: Meine Güte, ...!), wo wir noch immer die Schulden zahlen, auf Landesebene und auf Bundesebene. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Ruf bei der FPÖ: Was ist da eine tatsächliche Berichtigung?) 

12.58

Präsident Peter Haubner: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Sophie Marie Wotschke zu Wort gemeldet. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Bawag, Kommunalkredit, Gewerkschaftsbund, AKH, Noricum, Lucona, Krankenhaus Nord, Begas! – Abg. Leichtfried [SPÖ]: Erste Rede! – Abg. Krainer [SPÖ]: Auch bei der Bawag hat der Bund Geld verdient! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Konsum! – Abg. Krainer [SPÖ]: Geld verdient! – Weitere Zwischenrufe bei FPÖ und SPÖ. – Rufe: Erste Rede!) 

Ich bitte um Aufmerksamkeit für die Kollegin, es ist Ihre erste Rede. – Danke vielmals. (Abg. Schroll [SPÖ]: Bravo!)

RN/41

12.58

Abgeordnete Mag. Sophie Marie Wotschke (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Werte Kollegen und Kolleginnen! Liebe Zuseher! Herr Bundeskanzler, Österreich, das haben Sie in Ihrem Eingangsstatement gesagt, hat „ein Recht auf eine handlungsfähige Regierung“, und in diesem Sinne herzlichen Dank dafür, dass Sie diese Aufgabe über­nehmen und uns durch diese Zeiten führen. Österreich hat auch ein Recht darauf, dass in der Politik endlich wieder Verantwortung übernommen wird.

Meine Damen und Herren von der FPÖ! Das populistische Zündeln, das hat Sie zwar groß gemacht, es wird Sie aber in der nächsten Regierung ganz schön schnell wieder einholen, denn was wir jetzt brauchen, ist das Übernehmen von Verantwortung, und da gilt es auch, eines klarzustellen, nämlich dass die Schuldenpolitik, dieses Koste-es-was-es-Wolle der letzten Jahre, glasklar gescheitert ist. (Beifall bei den NEOS.)

So habe ich nicht schlecht gestaunt, als Kollege Schwarz von den Grünen gemeint hat, die eine Milliarde, die die Länder vom Bund noch wollten, hat das Budget zum Wanken gebracht, davor wäre ja alles fein gewesen. – Ganz im Ernst: Das ist unehrlich (Abg. Maurer [Grüne]: Was ist denn mit Wien, wo die NEOS mitregieren?), denn Fakt ist: Sie haben ein Budget auf dem Rücken der nächsten Generationen gebaut, ein Budget mit großen Schulden, ein Budget, das eines nicht ist: nachhaltig. (Beifall bei den NEOS.)

Ich habe auch gestaunt, als die letzte Regierung bei all ihrer Schuldenpolitik und dem Schuldenmachen, als gäbe es kein Morgen, eine Kampagne gestartet hat, die junge Menschen warnen soll, nicht zu viele Schulden zu machen. – Wer im Glashaus sitzt, - - Das sind wirklich die Letzten, die da irgendeine Kompetenz haben.

Schauen wir uns die Fakten an: 90 Prozent der jungen Menschen sparen, legen aktiv Geld für eine bessere Zukunft zur Seite, wollen sich etwas aufbauen. Hier im Hohen Haus ist es umgekehrt: 90 Prozent leben jetzt auf Kosten der nächsten Generationen, 90 Prozent ist es komplett egal, was kommen wird. Sie sagen: Hinter mir die Sintflut! Nur 10 Prozent haben von Anfang an glasklar gesagt: Wir wollen sparen, wir müssen sparen, es braucht in diesem Land Reformen (Beifall bei den NEOS), und diese Reformen anzugehen wird an der künftigen Bundesregierung liegen. Verantwortung in der Politik heißt auch, das Schwierige dann zu tun, wenn es fällig ist, möge es auch gerade nicht populär sein. (Beifall bei Abgeordneten der NEOS.)

Sieht man sich die Staatsausgaben an, ist völlig klar, dass wir im Gesundheits­bereich enorme Effizienzsteigerungen erreichen können, dass wir beim Föderalismus etwas machen müssen, und ja, dass wir auch bei den Pensionen ansetzen müssen. Entgegen all dem Wahlkampfpopulismus, der da wirklich von allen Seiten in diesem Raum betrieben wird, ist klar: Das geht sich nicht aus. Ein Drittel des gesamten Budgets im Bund geht für Pensionen und Zinsen für Schulden, die wir aufgenommen haben, drauf. Das ist ein Drittel! Das fehlt für Bildung, Gesundheit und um sichere Migration und auch Integration auf die Beine zu stellen. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)

Fakt bei Reformen im Pensionsbereich ist auch: Eine Erhöhung des faktischen Antrittsalters um nur ein Jahr bedeutet 2,5 Milliarden Euro mehr im Budget. Das heißt also, würden wir jetzt darangehen, das Antrittsalter, das jetzt bei rund 60 Jahren liegt, auf 64 anzuheben, hätte man 10 Milliarden Euro mehr, 10 Mil­liarden Euro, die wir dringendst brauchen. (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Die muss man aber auch beschäftigen!) Das ist ein ungehobener Schatz im Budget. 

Entgegen dem, was uns im Wahlkampf alles vorgehalten wird, geht es uns nicht darum, dass die Leute länger arbeiten, weil wir das so schön finden, uns geht es darum, dass wir es endlich schaffen, dass es wieder eine Perspektive auf Entlastung gibt, dass die Leute, die in diesem Land arbeiten gehen und sich etwas aufbauen wollen, das auch schaffen können, denn sonst werden es am Ende wieder die ausbaden, die der Herr Bundeskanzler vorhin als wichtigste Ressource Österreichs bezeichnet hat: die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich, die Kreativen, die Unternehmer – die Unternehmer, die auch nicht mehr wissen, wie sie mit langfristigen Perspektiven in diesem Land etwas aufbauen können, wie sie ihre Betriebe offenhalten können und die alles tun, damit sie ihre Arbeitnehmer halten können, aber dafür langsam keinen Spielraum mehr haben –, und es sind auch die Lehrkräfte, die ohnehin am Ende ihrer Kräfte sind, die nicht mehr wissen, wie sie in den Klassenzimmern klarkommen, denen Sie jetzt auch noch die Finanzierung für Assistenzkräfte streichen wollen, obwohl sie so dringend nötig wären. (Abg. Kaniak [FPÖ]: Wer behauptet das?) Das steht so in Ihrem Budgetvorschlag. (Beifall bei den NEOS.) 

Das wäre eine Maßnahme, die Sie finanzieren könnten, würden Sie nur auf der anderen Seite die nötigen Reformen angehen. Dazu fehlt Ihnen aber der Mut – so scheint es jedenfalls bis jetzt. Es wäre eine Maßnahme, die eigentlich in Ihrem Sinne sein sollte, nämlich im Sinne einer guten Integration, im Sinne von profunden Deutschkenntnissen, die man Kindern mitgibt. Anstatt sich dessen anzunehmen, nehmen Sie lieber in Kauf, dass diesen Kindern Perspektiven verwehrt werden, dass wir bei der Integration in Österreich weiter hintanstehen und das machen, was wir immer getan haben: Politik auf Kosten der nächsten Generation.

Wofür man jedoch Geld findet, ist eine Herdprämie. Ich sage Ihnen eines: Mit dieser Retropolitik – ja, sogar Sie schütteln den Kopf, es ist auch wirklich unglaublich (Heiterkeit bei Abgeordneten der FPÖ) –, mit dieser Retropolitik wird das nichts in Österreich. Passen Sie auf, dass Ihr Populismus Sie nicht noch einholt! (Beifall bei den NEOS.)

13.04

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Lukas Hammer.

RN/42

13.04

Abgeordneter Mag. Lukas Hammer (Grüne): Frau Präsidentin! Werte Vertreter auf der Regierungsbank! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Werte Kolleginnen und Kollegen! Unser grüner Zugang in den letzten fünf Jahren in der Bundes­regierung war, dass wir klimafreundliches Verhalten einfacher, günstiger und leistbarer machen wollen. Die sinkenden CO2-Emissionen in den letzten Jahren sind der Beweis dafür, dass wir genau das geschafft haben. (Beifall bei den Grünen.)

Der Zugang von Blau-Schwarz scheint nun zu sein, dass all das, wo Klima draufsteht, gestrichen, gekürzt, gelöscht werden muss. So muss der Klimabonus gestrichen werden. Was man vielleicht dazusagen sollte, ist, dass der Klima­bonus das Geld ist, das die Menschen vom CO2-Preis, den wir eingeführt haben, zurückbekommen. Sie sollten vielleicht auch dazusagen, wer die Menschen sind, die am meisten unter dem Streichen des Klimabonus leiden, das sind nämlich die Menschen am Land, die keine öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung haben.

Das Klimaticket wollten Sie auch streichen – da steht ja auch Klima drauf. Das Klimaticket ist eine der größten Innovationen der Verkehrspolitik in den letzten Jahrzehnten. Endlich wird der öffentliche Verkehr leistbarer und angenehmer zu benützen. 300 000 Menschen haben das Angebot des Klima­tickets in Anspruch genommen. Mehr als 1,3 Millionen Menschen haben das regionale Klimaticket in den Bundesländern in Anspruch genommen. Und Sie wollten es streichen! (Beifall bei den Grünen.)

Ich bin den Zehntausenden Menschen, die unsere Petition gegen die Abschaffung des Klimatickets unterschrieben haben, die genug öffentlichen Druck aufge­baut haben, damit dieses Vorhaben jetzt angeblich vom Tisch ist, sehr dankbar. Was aber geplant ist, so hören wir, ist eine wesentliche Verteuerung des Klima­tickets, mehr als eine Inflationsanpassung.

Deswegen stelle ich hiermit den Entschließungsantrag, dass die Bundes­regierung – nicht nur diese, sondern auch eine nächste Bundesregierung – dazu aufgefordert wird, „dass das KlimaTicket in seiner bestehenden Form erhalten bleibt“.


Jetzt zu einem anderen Thema: Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Am nächsten Montag, dem 27. Jänner, jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz zum 80. Mal. Das ist der internationale Holocaustgedenktag, an dem wir der sechs Millionen Jüdinnen und Juden und aller anderen Opfer der Shoah, des Holocausts, der NS-Vernichtungsideologie gedenken.

Worum geht es bei solchen Gedenktagen? – Es geht nicht nur darum, dass wir mit Betroffenheit der Opfer gedenken. Natürlich sind wir betroffen von den Schicksalen, von denen wir hören, betroffen davon, dass Frauen, Kinder, Babys von den Nationalsozialisten in Gaskammern brutal ermordet wurden. Die Hauptfrage an solchen Gedenktagen ist: Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Was ist denn da vorher passiert?

Unsere Pflicht und Verantwortung in einem Täterland ist, genau darauf zu schauen, was die politischen Gifte in der Vergangenheit waren, wie Adorno das ausgedrückt hat. Was waren die Strukturen? Was waren die Mechanis­men? – Es waren Feindbilder, die man kreiert und aufgebauscht hat, es war das Schüren von Angst, es war die Vernichtung einer Medienlandschaft, es war die Entmenschlichung von Menschen. Es war eine Politik der Lüge, der Propa­ganda, des Rassismus, des Hasses und der Hetze.

Es ist auch unsere Verpflichtung und Verantwortung, sehr genau hinzuschauen, was denn insgesamt die Strukturen waren, wer damals die Wegbereiter und Steigbügelhalter waren, die dazu beigetragen haben, dass die Nationalsozialisten zur Macht aufsteigen konnten.

Der Betroffenheitsgestus an solchen Gedenktagen ist zu wenig. Wer nicht bereit ist, sich diesen weiter gehenden Fragen und Themen zu stellen und sich auch zu überlegen, was das denn mit ihm und mit seinem Handeln heute zu tun hat, der kann sich seinen Betroffenheitsgestus am 27. Jänner und auch an allen anderen Gedenktagen sparen. (Beifall bei den Grünen.)

Wir stehen jetzt vor der Situation, dass es möglicherweise zum ersten Mal in dieser Zweiten Republik einen rechtsextremen Kanzler geben wird. Das sage nicht ich (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Das sagt der „Falter“!), das sagt der Chef der ÖVP in sehr vielen Zitaten: „Rechtsextremer geht wohl nicht mehr“, die FPÖ unter Herrn Kickl gehört „europaweit zum rechtsextremen Rand“. Das sage wie gesagt nicht ich, das sagt ÖVP-Chef Stocker.

Wenn wir uns die FPÖ jetzt anschauen: Sind sie geläutert? – Nein, die FPÖ ist eine strukturell antisemitische und rechtsextreme Partei, und wer heute die Nachrichten verfolgt hat, sieht, dass es wieder mal einen dieser berühmten braunen Einzelfälle gegeben hat, und zwar in Gänserndorf. (Abg. Wurm macht die sogenannte Scheibenwischerbewegung.) – Sie brauchen gar nicht zu wischen, Herr Kollege! (Abg. Kickl [FPÖ]: Ja, bei Ihnen muss ich wischen!) Beschäftigen Sie sich lieber mit den braunen Einzelfällen in Ihrer Partei, damit, dass die FPÖ-Spitzenkandidatin von Gänserndorf Hitlerverehrung betrieben hat (Beifall bei den Grünen), dass Kandidaten Ihrer Partei dem damaligen grünen Gesundheits­minister gewünscht haben, dass er in die Gaskammer geschickt werden solle. „Ab in die Gaskammer“, haben sie geschrieben. 

Und wie reagiert die FPÖ, wenn solche braunen Eiterblasen zum Platzen gebracht werden? –Man greift diejenigen an, die das aufgedeckt haben, anstatt die Konsequenzen zu ziehen. Gab es schon Rücktritte in Gänserndorf? Haben Sie schon Parteiausschlüsse gemacht? – Nein, natürlich nicht. Sie akzep­tieren das. 

Kollege Stocker und Kollege Wöginger, Sie haben im Wahlkampf solche Taschentuchpackerln verteilt, auf denen steht: „Sie werden davon viele brauchen. Wenn Kickl Kanzler wird.“ (Der Redner hält eine Packung Taschentücher in die Höhe. – Heiterkeit bei der SPÖ.) Weil es zum Weinen wird, wie Kollegin Herr gesagt hat. Sie werden davon viele brauchen, wenn er Kanzler ist. Sie sind kurz davor, Ihr zentrales Wahlversprechen zu brechen, weil Sie nämlich einem rechtsextremen Kanzler Kickl zur Macht verhelfen. (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Zuerst aus der Regierung, dann aus dem Parlament! Schritt für Schritt!) Ich werde Ihnen das im Namen der von Ihnen betrogenen Wählerinnen und Wählern überreichen, und vielleicht ist dieser Warnhinweis eine Erinnerung und vielleicht überlegen Sie es sich doch noch anders. (Beifall bei Grünen und SPÖ sowie bei Abgeordneten der NEOS. – Abg. Lukas Hammer [Grüne] – auf dem Weg zu seinem Sitzplatz – legt die zuvor gezeigte Packung Taschentücher auf den Tisch des Abg. Wöginger [ÖVP].)

13.11

Der Gesamtwortlaut des Antrages ist unter folgendem Link abrufbar:

RN/42.1

Das Klimaticket muss bleiben! (6/UEA)

Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist mit der Ergänzung „insbesondere der Bundesminister für Finanzen“ ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung. 

Herr Abgeordneter Georg Strasser, Sie gelangen zu Wort. 

RN/43

13.11

Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP): Vielen Dank, Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundeskanzler! Geschätzte Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Ich möchte mich zunächst bei Karl Nehammer als scheidendem Bundeskanzler herzlich bedanken, für seinen Einsatz für die Menschen in diesem Land und im Speziellen für die Bäuerinnen und Bauern. Dem Einsatz rund um die Gemeinsame Agrarpolitik, rund um das Impuls­programm und ganz allgemein für ein geeintes Europa mit einem starken Österreich in der Mitte zolle ich meinen Respekt. Ich danke ihm herzlich für den Einsatz; er war ein starker Wegbegleiter für die Menschen im Land und im Speziellen für die Bäuerinnen und Bauern – ein herzliches Dankeschön. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich bedanke mich auch bei dir, lieber Alexander, Herr Bundeskanzler, für deine ruhige Hand, für deinen kühlen Kopf, den du in der Vergangenheit bewiesen hast. Dein Statement heute ist ein Beweis dafür, dass ganz klar ist, wo wir hin­wollen. Danke auch für deine Bereitschaft, dass du dieses Amt übernimmst – auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit; vielen Dank, Herr Bundeskanzler. (Beifall der Abg. Scheucher-Pichler [ÖVP]. – Abg. Leichtfried [SPÖ]: Jetzt hättet ihr klatschen müssen!)

Ich komme jetzt zur SPÖ. Es ist schon interessant, wie viele Kommentatoren es aktuell gibt, die sozusagen Informationen aus erster, zweiter, dritter Hand diskutieren. Wenn ich mir die Diskussionsbeiträge der SPÖ so anhöre, dann muss ich schon feststellen, dass es ein sehr verzerrtes Bild der Realität gibt, das Sie heute kommunizieren. Ich habe mit Philip Kucher viel erlebt. (Abg. Voglauer [Grüne] – in Richtung FPÖ weisend –: Und du wirst noch viel erleben mit denen! Viel Spaß! – Abg. Disoski [Grüne]: Du wirst noch mehr erleben mit denen, ja! Serielle Einzelfälle wirst du erleben!) Ich habe mit Sven Hergovich viel erlebt, ich habe mit Karin Doppelbauer und mit Michael Bernhard viel erlebt. Der Offenbarungseid des Scheiterns kam in Wahrheit aber heute von Vorsitzendem Babler, der sagt, eine radikale Gruppe hätte die ÖVP unterwandert. Jetzt frage ich: Sind Industrielle, sind Wirtschaftstreibende, ist die Voest unter Umständen jetzt eine radikale Gruppe? (Abg. Kucher [SPÖ]: Der Bauernbund eh nicht! Du bist es eh nicht!) – Und, Philip Kucher – wenn du mich direkt ansprichst –, bei manchen Verhandlerinnen und Verhandlern bin ich mir als Bauernvertreter auch wirklich verhöhnt vorgekommen (Abg. Kucher [SPÖ]: Nein!), denn wenn man dieses Land aufbauend auf eine Neiddebatte neu ausgestalten will, dann muss ich sagen, das lehne ich ab. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir als Volkspartei sehen Österreich als Ganzes und nicht in Berufs- und Bevöl­kerungsgruppen segregiert. (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Deswegen die wilde Struktur, ich verstehe! – Abg. Kassegger [FPÖ]: Deswegen gibt es einen Bauernbund, einen Angestelltenbund, einen Wirtschaftsbund, weil ihr das alles als Ganzes seht!) Wir sehen die Wirtschaft, die Landwirtschaft, die Unselbstständigen, den öffentlichen Dienst, die Pensionisten und Pensionistinnen als Eines. Wir brauchen einen Schulterschluss und ein neues Miteinander und nicht ein neues Gegeneinander. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Silvan [SPÖ]: Das Miteinander heißt immer, dass die Hackler zahlen und die anderen schauen zu!)

Im Übrigen ist es so: In Tagen wie diesen ist es nicht notwendig, zu überlegen, was die Parteien, was einzelne Vorsitzende brauchen. Die zentrale Frage ist: Was braucht dieses Land? (Abg. Voglauer [Grüne]: Keinen Volkskanzler Kickl!) Das wichtigste Projekt ist: Es braucht Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und Kaufkraft. Da braucht es ein Miteinander, einen Schulterschluss. Es braucht auch einen neuen Pakt, was unsere Lebenskultur und unser westliches Lebensmodell betrifft. Das müssen wir klären, und da gehört die Integration dazu. (Abg. Disoski [Grüne]: Was heißt „unser westliches Lebensmodell“?) Das gemeinsame Leben, das gemeinsame Wirtschaften baut darauf auf, dass jemand die Sprache lernt, dass jemand mitarbeitet und dass jemand unsere Kultur, unsere gemeinsame westliche Kultur akzeptiert. Und das Dritte ist: Es braucht mehr Freiheit für die Wirtschaft, für die Landwirtschaft, aber auch die persönliche Bevormundung im Privaten muss ein Ende haben. Aus diesem Grund plädiere ich für ein neues Miteinander. 

Die Volkspartei übernimmt stets staatspolitische Verantwortung. Wir sehen die Bevölkerung als ein Ganzes. An dem neuen Miteinander wollen wir in den nächsten Wochen mit Redlichkeit arbeiten. – Vielen Dank. Unterstützen Sie uns dabei! (Beifall bei der ÖVP.)

13.15

Präsidentin Doris Bures: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Nico Marchetti

RN/44

13.15

Abgeordneter Nico Marchetti (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundeskanzler! Kollegin Julia Herr hat vorhin schon sehr gut auf den Punkt gebracht, was der Grundfehler der Sozialdemokratie ist. Sie hat sich hämisch über einen positiven Bericht der Börse in Wien geäußert, der besagt, dass diese 2024 nicht unerfolgreich war. Sie haben gemeint, davon profitieren ja nur die Aktionärinnen und Aktionäre. (Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Das sind die Pensions­fonds zum Beispiel! Die Pensionsbeiträge …!)

Liebe Frau Herr, liebe Sozialdemokratie, in den 20 ATX-Unternehmen, die dort gelistet sind, arbeiten 425 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Herr [SPÖ]: Das Einzige, was wir gefordert haben, ist eine Banken­abgabe! That’s it!)

Eine frühere Sozialdemokratie hätte sich für diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingesetzt. Mittlerweile reduziert sich die Sozialdemokratie auf eine Lobby für diejenigen, die wenig leisten wollen und viele Transferleistungen bekommen sollen. Das ist aber ganz sicherlich kein Weg dafür, wie Österreich wettbewerbsfähig sein kann. (Beifall bei der ÖVP.)

Christian Stocker hat es gesagt: Es ist nicht das Problem Österreichs, dass wir zu wenig Umverteilung haben. Wie in Österreich umverteilt wird: Da muss ich schon sagen, das ist ein Werk, das SPÖ und ÖVP gemeinsam in der Zweiten Republik grundlegend aufgebaut haben. Die Sozialdemokratie war in der Zweiten Republik 62 Jahre in der Regierung. Die Grundfesten dieses Landes haben wir gemeinsam entworfen. Wenn Sie der Meinung sind, dass das falsch ist, dann ist das maximal eine Selbstanklage, aber es ist ganz weit davon entfernt, wie Österreich wirklich dasteht. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn man sich die Koalitionsverhandlungen angeschaut hat – die sind heute ja viel kommentiert worden –, ist eines klar geworden: Genau genommen ist nicht eine Dreierkoalition zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS gescheitert, genau genommen ist eine Dreierkoalition zwischen Babler, Doskozil und Ludwig gescheitert. Das ist die Wahrheit. Das ist die bittere Wahrheit für Sie (Abg. Schroll [SPÖ]: Das hat man eh am Sonntag gesehen!), denn ich glaube – weil Sie immer von moralisch erhaben reden –, es ist Ihre Verantwortung, dass Lösungen in der Mitte nicht gegangen sind. Vielleicht machen Sie sich auch darüber Gedanken und stehen nicht moralisch erhaben da und erzählen uns allen, die wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, dass es schwierige Zeiten sind und dass man unpopuläre Entscheidungen treffen muss. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Maurer [Grüne]: Die bereit sind, Kickl zum Kanzler zu machen! – Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Ist Kickl da, ist das Problem gelöst!)

Es interessiert die Menschen nämlich nicht, ob wir uns persönlich verstehen, ob wir Spaß haben oder ob wir uns selbst moralisch erhaben fühlen. (Abg. Disoski [Grüne]: Darum geht’s hier nicht! – Weitere Zwischenrufe bei den Grünen.) Die Menschen in diesem Land erwarten sich, dass ihre Probleme seriös gelöst werden. (Abg. Koza [Grüne]: Ja, seriös!) Das ist der Anspruch der Volkspartei und das ist auch das Beste, das man für unser Österreich tun kann. 

Weil ich auch zigmal gehört habe, die Bundesregierung sei allein und höchst­persönlich für die Situation des Budgets verantwortlich: Ich frage mich, ob Sie in irgendeiner Form als Parlament auch eine Selbstachtung haben. Wissen denn die anderen Fraktionen nicht, dass laut Verfassung das Parlament die Budget­hoheit hat? Wissen Sie nicht, dass Sie – die FPÖ und die SPÖ – bei ganz vielen budgetrelevanten Beschlüssen mit aufgestanden sind, diese Gesetze genauso beschlossen haben wie Abgeordnete der ÖVP und der Grünen? Wenn es um die Coronakrise und um die Energiekrise gegangen ist: Das haben wir gemeinsam beschlossen. Da stehen Ihre Namen, Ihre Fraktionen darunter. 

Vielleicht ist das auch ein Teil der Wahrheit: dass wir als Parlament auch ein bisschen selbstbewusst sein können und Sie auch zu Ihrer Verantwortung stehen. Verantwortung trägt in Österreich nicht nur die Bundesregierung, sondern auch das Parlament, und daran können Sie sich auch gerne wieder erinnern. (Beifall bei der ÖVP.)

13.19

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Sigrid Maurer. (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Wird das jetzt die Entschuldigungsrede für den Scherben­haufen? – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Abwendung vom Klimakommunismus jetzt!)

RN/45

13.19

Abgeordnete Sigrid Maurer, BA (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Mit der Freiheitlichen Partei greift eine Partei nach der Macht, die bereits in den Startlöchern scharrt, um einen radikalen Umbau der Medienlandschaft in die Tat umzusetzen.

Am laufenden Band reiten Spitzenvertreter der FPÖ neue Attacken gegen die unabhängige Presse und kritische Journalist:innen in unserem Land. Sie sprechen dabei ganz unverblümt aus – sie schämen sich nicht einmal dafür –, was sie vorhaben: Die Freiheitliche Partei möchte die freien Medien in Österreich zerstören (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Wer sagt das?) und durch freiheit­liche Medien ersetzen. Das ist die Meinungsfreiheit, die Sie meinen. Ihr Ziel ist es, kritische Stimmen auszuschalten und mithilfe von systematischer Desinfor­mation die eigene Macht einzuzementieren. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Wer sagt das? Bringen Sie ein Zitat, ein einziges!) Das, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ist nichts anderes als ein Angriff auf die zentrale Säule unserer liberalen Demo­kratie. (Beifall bei den Grünen.)

Wir lesen in der APA, dass Kollegin Fürst, die dieser Sitzung heute nicht beiwohnt, weil sie bei der Angelobung von Trump war, genau diese Entwicklung, die in den USA gerade stattfindet, auch für Österreich haben möchte. Sie möchte die Zeitenwende in den USA auch für Österreich. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Ja, Freigabe der sozialen Medien, richtig! Meinungsfreiheit!)

Was ist am ersten Tag, nachdem Donald Trump angelobt wurde, passiert? – Meta, die sozialen Plattformen, die die Fact-Checks gekillt haben – was die FPÖ natürlich begrüßt, denn man kann so natürlich besser die Lügen (Abg. Kickl [FPÖ]: Das kann man so sehen oder so sehen!) über Pferdeentwurmungsmittel und solche Dinge verbreiten, wenn die Fact-Checks weg sind –, haben gestern Inhalte der Demokraten einfach ausgeblendet, ganz viele Hashtags ausgeblendet. Das ist die Medienpolitik, die sich die Freiheitliche Partei auch für Österreich wünscht! (Beifall bei den Grünen.)

Wer das jetzt stillschweigend duldet, bagatellisiert oder die Augen davor verschließt, macht sich absolut mitschuldig an dieser Entwicklung. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Na dann lassen Sie sie offen!) Rufen wir uns nur in Erinnerung, was allein in den letzten Tagen passiert ist! Nachdem „Der Standard“ darüber berichtet hat, wie FPÖ-Abgeordnete öffentlich das Terrorregime der Taliban gelobt und über die EU geschimpft haben – und natürlich auch die ganze Zeit über die ÖVP –, folgt in ganz autokratischer Orbán-Manier der Kommentierung aus der Wiener FPÖ: Dominik Nepp bezeichnet den „Standard“ als – ich zitiere – „Scheißblatt“ und droht ganz offen mit dem Entzug der Presse­förde­rung.

Genau das ist die Gangart, die die Freiheitliche Partei den Medien gegenüber anschlagen wird. Sie wollen nur mehr von den eigenen Kanälen, die Sie, Herr Hafenecker, diese Woche präsentiert haben, interviewt werden. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Da sind Sie ein bisschen neidig, oder? Sind wir neidig? Steht Ihnen ja frei, auch Kanäle zu machen! Bissl weniger Handtaschen und bissl mehr - -!) Sie wollen nur mehr die völlig unkritischen Fragen Ihrer eigenen Journalist:innen, Sie wollen keinen unabhängigen Journalismus. Sie wollen eine Propaganda­maschi­nerie, die von Ihnen gesteuert und kontrolliert wird. Genau das ist auch das Programm, das Sie für den ORF vorhaben: Sie wollen den ORF vernichten, Sie wollen kritische Stimmen mundtot machen. (Beifall bei den Grünen.)

Wer jetzt glaubt, so schlimm wird es schon nicht werden, der muss nur nach Ungarn schauen, was dort passiert ist. Da fragt man sich, und das muss ich jetzt die ÖVP fragen – Herr Stocker, die Gretchenfrage –: Wie halten Sie es mit der Pressefreiheit? (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Was glaubts, wie die froh sind, dass sie Sie los sind!) Wie ist es denn tatsächlich? Mit uns Grünen haben wir Vielfalts- und Qualitätssicherungsförderungen beschlossen. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Nein, Sie haben grüne Förderungen beschlossen! Sie haben den „Standard“ abgesichert und den „Falter“! Das haben Sie gemacht! Qualität weder noch! Den Volks-„Falter“ haben Sie gestützt!) Machen Sie die jetzt mit den Freiheitlichen wieder rückgängig und bahnen damit autoritären Verhältnissen den Weg? Ist das Ihr Weg?

Liebe ÖVP, Sie müssen sich jetzt entscheiden, auf welcher Seite der Geschichte Sie stehen wollen. Sobald die FPÖ an die Macht kommt, wird sie alles dafür tun, um den ORF in null Komma nichts zu einem rechtsradikalen Abgrundfunk umzufärben und umzuformen und kritischen Journalismus in diesem Land mit aller Brutalität zu ersticken. (Heiterkeit bei der FPÖ. – Abg. Wurm [FPÖ]: Das wird schwierig! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Ich würde mir das einmal anschauen lassen!)

Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP, haben es in der Hand. Sie müssen sich fragen, auf welcher Seite der Geschichte Sie stehen wollen. Sie müssen sich fragen: Wollen Sie tatsächlich diese historische Schuld eines Kanzlers Kickl auf sich laden? Jeder Einzelne von Ihnen – Herr Stocker, auch du, Gust –: Wollt ihr tatsächlich dafür verantwortlich sein, dass dieser Mann im Kanzleramt schalten und walten kann?

Werner Kogler hat es gesagt: „Es ist nie zu spät zur Umkehr.“ – Dazu möchte ich explizit auffordern. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Wurm [FPÖ]: Werner, sag was! – Abg. Martin Graf [FPÖ]: Sie müssen sich fragen, warum niemand Sie wählt!)

13.23

Präsidentin Doris Bures: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Nina Tomaselli.

Frau Abgeordnete Tomaselli ist nicht im Saal, somit ist niemand mehr gemeldet. (Abg. Tomaselli [Grüne] betritt den Saal.) – Da ich die Debatte noch nicht geschlossen habe: Frau Abgeordnete Tomaselli, bitte. Dann liegt mir auch noch eine weitere Wortmeldung vor. – Das war in letzter Sekunde. (Abg. Darmann [FPÖ]: War die Maurer schon zu peinlich!)

RN/46

13.24

Abgeordnete Mag. Nina Tomaselli (Grüne): Danke schön, liebe Kolleginnen und Kollegen, auch für Ihre Geduld! Es gab ein kleines Druckerproblem, aber das konnten wir beheben. Andere Dinge können wir wahrscheinlich nicht so schnell beheben. (Die Rednerin ist außer Atem. – Heiterkeit bei SPÖ und NEOS.)

Nein, es ist eigentlich überhaupt nicht lustig. Tatsächlich fehlen mir die Worte, insbesondere auch weil ich der Debatte heute zugehört habe. Was meiner Meinung nach komplett untergegangen ist, ist das, was Sie in den kommenden Jahren machen werden. Es ist nicht nur ein sozialpolitischer Kahlschlag, den Sie vorantreiben werden, sondern es ist auch ein klimapolitischer Kahlschlag, den Sie vorantreiben werden.

Diese Verantwortung haben Sie übrigens auch zu tragen, nicht nur für die zukünftigen Generationen, nein: Ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen ist – wenn Sie wirklich machen, was Sie sagen, dann kommt nämlich noch eine richtig große Strafzahlung ab 2030 daher. Da reden wir von 5 bis 10 Milliarden Euro, die Sie zusätzlich hergeben müssen. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Die haben Sie sichergestellt mit der Frau Gewessler, mit dem Gold Plating! Ihre Schuld! – Abg. Kassegger [FPÖ]: Weil Sie den Blödsinn ausgemacht haben!)

Was ich auch nicht verstehe: Ich weiß schon, dass wir als Grüne bei Ihnen vielleicht nicht jeden Beliebtheitswettbewerb gewinnen müssen – das müssen wir auf jeden Fall nicht –, aber all das, was Sie jetzt mit einem Federstrich weghauen, haben wir ja nicht alleine beschlossen. Nein, es war eine Mehrheit, die das beschlossen hat – auch den Klimabonus, den Sie jetzt rappizappi einfach wegzupfen und den Pendlerinnen und Pendlern wegnehmen. Jetzt denken Sie, ich schaue die ÖVP an, wenn ich sage, der Klimabonus wurde doch von uns gemeinsam beschlossen. Das Interessante ist aber – mir ist heute während der Debatte noch etwas eingefallen –: Nicht nur die ÖVP hat bei der Einführung des Klimabonus mitgestimmt, nein, auch die FPÖ (ein Schriftstück in die Höhe haltend) hat bei der Einführung des Klimabonus mitgestimmt. (Rufe bei den Grünen: Oh!) Jetzt hauen Sie ihn einfach so wieder weg. Ist Klima­kommunismus das, bei dem Sie dabei waren, oder ist das jetzt Klimakom­mu­nismus? – Das frage ich mich. (Beifall bei den Grünen.)

Das ist ein Beispiel für Ihre unredliche Art und Weise, Politik zu machen. Das, was Sie hier machen, was Sie draußen mit den Medien machen, das passt einfach nicht zusammen. (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Wenn wir dafür sind, muss es eh schlecht sein, oder? – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Ist jetzt der Klimabonus rechts­extrem?)

Apropos unredlich: Herr Kollege Stocker, ich muss auf Sie zu sprechen kommen. Es tut mir fast weh, wenn Sie hier heraußen stehen und ich Ihnen zuhören muss. Sie appellieren an die Verantwortung, dass Österreich sich vor Russland schützen muss. Na da bin ich jetzt gespannt, was Sie dann machen, wenn Kickl – wie Sie sagen: das größte „Sicherheitsrisiko“ für Österreich – im Kanzler­amt Putin den roten Teppich ausrollt. Da bin ich gespannt, wo denn Ihre Ver­antwortung gegenüber Österreich bleibt. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Scheiden tut weh!)

Ihr Rückgrat, ich sage es Ihnen: Wissen Sie, wo Sie besser aufgehoben wären? – Als Limbotänzer. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Lindner [SPÖ].)

13.27

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Eva Maria Holzleitner.

RN/47

13.27

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Danke schön, Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Ich habe ja schon sehr schmunzeln müssen, als Kollege Hafenecker da herausgegangen ist und sich so wahnsinnig über die Gebührenerhöhungen echauffiert hat (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Lach ein bissl über die Leute wie bei der letzten Pressekonferenz!) – jener Kollege Hafenecker, der mit seiner FPÖ ja durchaus auch Gebühren erhöhen möchte. Und wissen Sie, für wen? – Für ganz viele junge Menschen in diesem Land: für Lehrlinge, für Schülerinnen, Schüler, für all diejenigen, die demnächst ihren Führerschein machen werden. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Wo denn?) Den jungen Leuten greift man mit der Gebührenerhöhung bei den Führerscheinen in die Tasche. (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Das ist das rote Wien, nicht die Bundesregierung! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Falsche Rede! – Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Haben sie dir das in Oberösterreich nicht gesagt?)

Danke schön, da kann sich jeder junge Mensch nur bei der – unter Anführungs­zeichen – „Partei des kleinen Mannes“, bei der FPÖ, bei der – unter Anfüh­rungszeichen – „Autofahrerpartei“ bedanken, jener Partei, die sich über Gebühren­erhöhungen beschwert. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Es ist eh ärgerlich, wenn man fast Minister war! Das ist der Ministerfrust, oder?) Aber das haben Sie ja schon nach Brüssel geschickt, also ist das eh schon eine gegessene Sache. Die jungen Menschen werden sich alle bedanken.

Herr Kollege Hafenecker hat sich ganz, ganz, ganz fürchterlich über die Miet­erhöhungen beschwert – ganz, ganz fürchterlich. – Herr Kollege Hafenecker, Sie haben eine Chance: Stehen Sie nachher bei der Abstimmung über unseren Antrag auf, denn dann gibt es einen tatsächlichen Mietenstopp auf Bundesebene, den man auch tatsächlich einführen könnte! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Bringts ja nicht einmal selber zusammen in Wien! – Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Der Mietenstopp war auch rot!)

Aber auch da: Die Partei des kleinen Mannes redet ganz, ganz groß, aber die politischen Taten sind halt tatsächlich genauso klein, wie man das an so mancher Stelle vermuten möchte. (Heiterkeit bei der SPÖ.)

Um aber auch zur Regierungserklärung von Bundeskanzler Schallenberg zurückzukommen: Herr Kollege Schallenberg, ich verstehe Sie an dieser Stelle sehr gut. Eines muss man Ihnen lassen: Sie stehen zu Ihrem Wort. In der „Presse“ haben Sie im Mai 2023 gesagt: „Ich kann mir keine Bundesregierung unter der Führung von Kickl vorstellen. Und der Außenminister würde dann gewiss nicht Schallenberg heißen.“ – Dass jemand zum eigenen Wort steht, ist leider nicht selbstverständlich. Das merkt man, wenn man so manche Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP und ihre Aussagen im Hinterkopf hat. Das lässt mich schon betroffen zurück. In der Vergangenheit habe ich mir gedacht: Gerade mit der ÖVP als eigentlich proeuropäischen Partei haben wir durchaus Überschneidungspunkte. Die ÖVP, eine Partei mit früher stolzen proeuropäischen Mitgliedern wie Alois Mock, hat diese proeuropäische Ver­gangenheit offenbar in die Geschichtsbücher verbannt.

Die ÖVP führt mit einer Partei Gespräche, die über den Öxit schwadroniert, Verschwörungstheorien verbreitet und all das ganz offen in der Öffentlichkeit tut – ganz zu schweigen von der Diffamierung unserer Höchstgerichte. Auch das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Das Infragestellen der Unabhängigkeit unserer Höchstgerichte und deren Entscheidungen ist ja eine infame Unterstellung, werte Kolleginnen und Kollegen von der FPÖ, die an ganz, ganz dunkle Zeiten erinnert. Diese dunklen Zeiten wollen wir nicht zurück­haben. Sie aber machen die Türe nur in eine Richtung auf, nämlich in genau diese Richtung, dass Sie die Gerichte politisch einfärben wollen, und das ist zutiefst abzulehnen! (Beifall bei der SPÖ.)

Gerade deswegen war offenbar auch Kollegin Fürst in den USA. Es ist ja ein rechtes Playbook, das Sie durchspielen. Sie wollen auch den Gerichten die Unabhängigkeit nehmen. 

Herr Kollege Schallenberg, Herr Bundeskanzler! Sie haben in Ihrer Erklärung auch davon gesprochen, dass Kunst und Kultur uns verbindet. Ja, Österreich ist eine Kulturnation, ich stimme Ihnen da definitiv zu. Zu dieser Kulturnation gehört vieles: Konzerthäuser, Theater, Kleinkunst, Museen, ja auch Brauchtum und natürlich Brauchtumspflege, aber genauso auch die Förderung öster­reichi­scher Musik. Deshalb ist für uns ganz klar: Sparmaßnahmen einer künftigen blau-schwarzen Regierung dürfen niemals Instrument sein, um persönlich Unlieb­sames aus dem Weg zu räumen. Wir stehen dazu, wir sagen: Der 30. Geburtstag von FM4 darf definitiv nicht der letzte gewesen sein. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Herr Bundeskanzler Schallenberg! Sie haben auch davon gesprochen, Lebens­modelle von anderen nicht als Gefahr zu sehen. Auch diesen Appell nehmen wir sehr, sehr gerne auf. Vielfalt heißt, diese Lebensrealitäten anzuerkennen, zu unterstützen, das heißt, Familien zu unterstützen, aber nicht mit einer rückwärts­gewandten Herdprämie, einem Herdmalus, sondern mit dem Ausbau von ganztägigen Kinderbildungseinrichtungen, die in der Form in Österreich nicht flächendeckend verankert sind. (Abg. Wöginger [ÖVP]: Haben wir im Finanz­ausgleich abgesichert!) Eine Partei, die Wahlfreiheit propagiert, in der Vergangenheit propagiert hat, kann niemals akzeptieren, dass Frauen hinter den Herd zurückgedrängt werden, werte Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Frauen durchzusetzen, ist wirklich absolut nicht akzeptierbar. Es wundert mich ja nicht, dass die FPÖ derartige Modelle unterstützt, das ist für sie selbstverständlich. Die FPÖ ist eine Partei, die die Taliban für ihre Politik in Afghanistan aktiv lobt, die sagt, dass man dort alles im Griff hat – in einem Land, das Frauen all ihrer Rechte beraubt hat, in dem es für Frauen keine Gesundheitsversorgung mehr gibt, in dem Frauen keine Bildungsangebote mehr in Anspruch nehmen dürfen, in dem jetzt auch noch Fenster zugemauert werden, damit Frauen nicht einmal einen Funken Tages­licht auf ihr Gesicht bekommen. Aus Häusern, aus dem Zuhause von Familien werden dort Gefängnisse. All das ist offenbar eine Art von Familienpolitik, die die FPÖ unterstützenswert findet. Das ist beschämend für ein Land wie Österreich – das ist derartig beschämend! (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeord­neten der Grünen sowie der Abg. Brandstötter [NEOS].)

Nein, Herr Kollege Hafenecker, es kommen keine fünf guten Jahre auf uns zu, es kommen fünf Machojahre auf uns zu, vor allem auf die Frauen. 

Herr Schallenberg, ich komme noch einmal zu Ihnen zurück: „Ich kann mir keine Bundesregierung unter der Führung von Kickl vorstellen.“ – Ich habe absolutes Verständnis für Ihre Entscheidung. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Martin Graf [FPÖ]: Wenn man ein beschränktes Vorstellungs­vermögen hat, sollte man nicht in die Politik gehen!)

13.34

Präsidentin Doris Bures: Nun gelangt Frau Abgeordnete Dagmar Belakowitsch zu Wort. (Ruf bei der SPÖ: Das wäre nicht notwendig gewesen! – Ruf bei den Grünen: Das wollte keiner!)

RN/48

13.34

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch (FPÖ): Vielen Dank, Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren auf der Regierungsbank! Die Vorrednerinnen haben mich jetzt wirklich dazu motiviert, noch ein paar Worte zu sagen. (Abg. Schwarz [Grüne]: Das war nicht als Motivation ...!) Man hat ein bisschen den Eindruck gehabt - - (Abg. Kogler [Grüne]: Das ist nur Erwartungs­steuerung!) – Ich weiß nicht, warum Sie jetzt schon so nervös sind, ich habe ja noch gar nichts gesagt, außer, dass Sie mich motiviert haben, mich zu Wort zu melden.

Offensichtlich ist Ihnen aber bewusst, dass das nichts anderes als irgendwelche Wutreden waren, die Sie da von sich gegeben haben; das waren völlig zusammenhanglos irgendwelche Ideen, die Sie sich wahrscheinlich – ich weiß nicht, wann – zusammengebraut haben. Ich verstehe die Enttäuschung, die in Ihren Gesichtern steht. Es ist aber nun einmal so, dass die Wahlen so ausge­gangen sind, wie sie ausgegangen sind. (Abg. Voglauer [Grüne]: Genau! 70 Prozent haben Sie nicht gewählt!) Das ist möglicherweise – und darüber sollten Sie jetzt alle ein bisschen nachdenken – auch deshalb so, weil auch heute in der gesamten Debatte zwar wahnsinnig viele Geschichten über zukünftige Maßnahmen erzählt wurden, von denen offensichtlich nur die Rednerinnen hier gewusst haben, aber es ist von Ihnen keine einzige konstruktive Idee oder kein einziger konstruktiver Vorschlag gekommen. (Abg. Kogler [Grüne]: Geh bitte! – Abg. Meinl-Reisinger [NEOS]: Na ja! )

Das war nicht nur heute so, das war schon in den letzten Jahren und auch im Wahlkampf so. (Abg. Maurer [Grüne]: Das ist ja lachhaft!) Das einzige Thema, das Sie heute hier aufs Tapet gebracht haben, war Kickl. (Ruf bei den Grünen: Sie war auch schon einmal stärker!) Das haben Sie im Wahlkampf gemacht, das haben Sie in den letzten Monaten gemacht und das haben Sie auch heute gemacht. So ist kein Staat zu machen, das interessiert die Leute nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

Es würde jetzt den Rahmen sprengen und es interessiert unsere Zuseher wahrscheinlich auch nicht, aber, ich glaube, es war Kollegin Tomaselli, die gesagt hat, dass wir dem Klimabonus zugestimmt hätten. (Abg. Tomaselli [Grüne]: Ja!) Frau Kollegin, das ist einfach falsch. Wir haben der Einführung des Klimabonus nicht zugestimmt (Abg. Wöginger [ÖVP]: Der Erhöhung haben sie zugestimmt!), und zwar aus gutem Grund. Das Einzige, dem wir zugestimmt haben, war dann im zweiten Jahr der sogenannte Teuerungsbonus, als diese Modifikation gekommen ist. Da waren Sie in der Regierung und wir hatten eine Inflationsrate von über 11 Prozent. Ja, da haben wir dem Teuerungsbonus zugestimmt, meine Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe der Abgeordneten Schallmeiner [Grüne] und Voglauer [Grüne].)

Das hatte auch einen guten Grund. Bleiben Sie also bei der Wahrheit! Was Sie mit dem Klimabonus aufgeführt haben! – Manche haben ihn irgendwann bekommen, manche haben Gutscheine bekommen, andere mussten darum kämpfen, ihn überhaupt zu bekommen. Es war Chaos pur, und das wissen Sie. (Abg. Kogler [Grüne]: Geh bitte! – Abg. Wöginger [ÖVP]: Schnitzelgutschein!) Es hat überhaupt nicht funktioniert und hat aber 2 Milliarden Euro gekostet. (Ruf bei den Grünen: Falsch!) Das ist die Wahrheit, das haben Sie eingeführt, dieses Chaos! (Rufe bei den Grünen: Man kann sich das auch schönreden! – Wie war das mit den Geschichten? – Abg. Schallmeiner [Grüne]: Eine Gschichtl­druckerin!)

Zu Kollegin Holzleitner, die sich das, ich weiß nicht, offensichtlich vorstellen könnte, die von irgendwelchen islamischen Familienbildern träumt. (Abg. Holzleitner [SPÖ]: Nein, Sie! Reden Sie mit dem Kollegen Mölzer! Der kann Ihnen sicher …!) – Nein, Frau Kollegin Holzleitner, das wollen wir nicht haben. Das ist das, was die SPÖ in Wien macht! (Beifall bei der FPÖ.)

Sie möchten, dass all diese Personen, die Sie zu Tausenden und Abertausenden in unser Land geholt haben, ihren Lebensstil weiterleben dürfen. Das fördert die SPÖ! Das lehnen wir ab, das wollen wir eben nicht haben. Das haben Sie offensichtlich nicht verstanden, dass Sie das sind, die das befeuern, weil Sie mit Ihrer falsch verstandenen Toleranz tatsächlich glauben, dass die hier ihre Lebensart weiterführen müssen. Das lesen wir in den Schlagzeilen, was dann wieder passiert: Messerstechereien! Auch das gehört im Übrigen zu deren, aber nicht zu unserer mitteleuropäischen und zu unserer europäischen Lebensart (Abg. Holzleitner [SPÖ]: Wir lehnen Gewalt völlig ab!), daher lehnen wir das massiv ab. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Kogler [Grüne]: Ihr seid ja die Talibanverherrlicher! Terroristenfreunde!)

Und dann sage ich Ihnen noch etwas, weil Sie ja so Angst vor der Ideologisierung der Medien haben, da jammern Sie auch herum: Die Kultur und alles ist nur noch Ideologie! (Abg. Holzleitner [SPÖ]: Sie haben die Kulturideologie!) Jetzt sind wir in genau dieser Situation. Sie haben doch immer über die Ideologie - - (Abg. Holzleitner [SPÖ]: Was reden Sie?) Wissen Sie gar nicht mehr, was Sie gesagt haben? Das ist eine ein bissl schwierige Situation. Sie haben sich hierhergestellt und haben gejammert. Jetzt haben wir die Ideologisierung. (Abg. Holzleitner [SPÖ]: Sie haben offenbar nicht mitgekriegt, das heute etwas abzustimmen wegen den konkreten Vorschlägen!) Wir haben eine ideologisierte Kinderbetreuung. Ihnen geht es darum, Kinder so schnell wie möglich fremdzubetreuen, um sie politisch indoktrinieren zu können. Das ist das, was Sie gemacht haben. Das ist das Weltbild der Linken, das haben Sie durchgezogen. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei den Grünen.)

Die ÖVP hat sich da halt immer vor den Karren spannen lassen oder versucht, das in den Ländern ein bisschen zu korrigieren. 

Was wir jetzt wollen, ist echte Chancengleichheit und vor allem echte Wahl­freiheit für Familien. Das ist etwas ganz anderes als Ideologie. In Ihrer Ideologie gibt es das nicht. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Maurer [Grüne]: Geh bitte! – Zwischenruf der Abg. Herr [SPÖ]. – Ruf bei den Grünen: Ihr wollt das Mutterkreuz zurück!)

Sie wollen die Kinder unter Ihr Kuratel bringen. Wissen Sie – und das sind genau die großen Unterschiede –, wenn wir Österreich wieder groß und stark machen wollen, dann brauchen wir große, starke Österreicherinnen und Österreicher, die auch bereit sind, mit anzupacken und diesen Wahnsinn, diesen Schuldenberg auch gemeinsam abzubauen. Da kann sich die SPÖ nicht aus­nehmen. 

Sie waren überall dabei, bei allen Maßnahmen. Sie sind immer in der ersten Reihe gestanden (Beifall bei der FPÖ) – bei jedem Lockdown (Abg. Holzleitner [SPÖ]: Patientenmilliarde!), bei der Impfpflicht, bei allen Sanktionen, bei allen Beschlüssen, die da gekommen sind –, und stellen sich jetzt hierher und sagen: Wahnsinn, alles furchtbar!

Dann stellen Sie sich hierher und sagen: Die Jugendlichen werden belastet, die Familien werden belastet und die Alten werden belastet! Wissen Sie, wo das große Belastungspaket geschnürt wird? – Das ist in der Bundeshauptstadt Wien. (Beifall bei der FPÖ.)

Da weiß der Herr Bürgermeister heute in einer Sondersitzung offenbar noch gar nicht, wie der Budgetabschluss sein wird; es sind ihm die aktuellen Zahlen gar nicht bekannt. Und genau das ist der Grund, warum die Wahl vorverlegt wurde: damit noch vor dem Budgetabschluss in Wien gewählt wird, damit nämlich den Wählerinnen und Wählern nicht bekannt wird, dass Wien wahrscheinlich kurz vor dem Bankrott steht. Das ist die Wahrheit, meine Damen und Herren von der SPÖ! Dort wird es ein Sparpaket für die Wienerinnen und Wiener geben, das sich gewaschen haben wird. 

Das haben Sie in den letzten Jahren schon gezeigt – Kollege Hafenecker hat es Ihnen schon aufgezählt –: Es wurden alle Gebühren verteuert. Hier herinnen haben Sie einen Antrag auf Mietenbremse gestellt, aber im Gemeindebau sind die Mieten in die Höhe geschossen. (Rufe bei der SPÖ: Nein!) Sie haben nichts gemacht! (Widerspruch bei der SPÖ.) Sie hätten es in Wien in der Hand gehabt, Sie hätten in Wien die Mieterhöhung aussetzen können. Sie haben es nicht gemacht (Abg. Herr [SPÖ]: Sicher!), Sie haben alles erhöht. Wien ist das teuerste Bundesland. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

13.41

RN/49

Abstimmung

Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu nun niemand mehr gemeldet, damit ist die Debatte geschlossen. 

Wir gelangen nun zur Abstimmung über die Entschließungsanträge.

RN/49.1

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Frau Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Mietpreisstopp für alle Mieten und ein Sofortpaket für leistbares Wohnen“. 

Wer sich dafür ausspricht, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit, abgelehnt. (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Was ist, SPÖ?! Macht es doch! – Abg. Herr [SPÖ] – in Richtung FPÖ –: Was ist jetzt mit den Mieten? – Ruf bei der FPÖ – in Richtung SPÖ –: Das müssen Sie einmal in Wien machen! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Fangt einmal in Wien an! – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Zeigt uns euer Modell! – Abg. Holzleitner [SPÖ]: Vielleicht ist unser Vorschlag zu konkret! – Abg. Lausch [FPÖ]: Macht es einmal in Wien, dann überlegen wir …!) – Herr Abge­ordneter, wir sind im Abstimmungsvorgang, da sind Zwischenrufe nicht üblich! (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch [FPÖ].)

RN/49.2

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Schroll, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Energiekostenanstieg sofort begrenzen“. 

Wer sich für diesen Entschließungsantrag ausspricht, den bitte ich auch um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit, abgelehnt. 

RN/49.3

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Lukas Hammer, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Das Klimaticket muss bleiben!“

Wer ist für diesen Entschließungsantrag? – Das ist die Minderheit, abgelehnt. 

RN/50

2. Punkt

Wahl von Mitgliedern und Ersatzmitgliedern der Parlamentarischen Versammlung des Europarates

Präsidentin Doris Bures: Damit gelangen wir nun zum 2. Punkt unserer heutigen Tagesordnung. 

Es liegen Nominierungen der Klubs für Mitglieder und Ersatzmitglieder vor: 

Als Mitglieder sollen die Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Dr. Susanne Fürst, Johannes Schmuckenschlager, Doris Bures und als Ersatzmitglieder die Abgeordneten MMMag. Dr. Axel Kassegger, Andreas Minnich, Petra Bayr, MA MLS, Dr. Stephanie Krisper, Mag. Agnes Sirkka Prammer gewählt werden. 

Da somit ein Wahlvorschlag vorliegt, werde ich im Sinne des § 66 Abs. 1 der Geschäftsordnung hierüber nicht mit Stimmzetteln, sondern durch Erheben von den Sitzen beziehungsweise ein entsprechendes Handzeichen abstimmen lassen. 

Erhebt jemand einen Einwand dagegen, so vorzugehen? – Das ist nicht der Fall, dann gehe ich so vor. 

Ich ersuche jene Damen und Herren, die dem Wahlvorschlag ihre Zustimmung geben, sich von den Sitzen zu erheben. – Das ist einstimmig angenommen. 

Damit ist die Wahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder in die Parlamentarische Versammlung des Europarates vollzogen. Ich wünsche allen für diese Tätigkeit viel Erfolg. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP, SPÖ und NEOS.)

RN/51

3. Punkt

Bericht des Immunitätsausschusses über das Ersuchen des Landes­gerichtes Klagenfurt, do. GZ. 72 Hv 175/24a - 1.1, um Zustimmung zur behördlichen Verfolgung der Abgeordneten zum Nationalrat Dipl.-Ing. Olga Voglauer gemäß Art. 57 Abs. 3 B-VG (25 d.B.)

Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nun zum 3. Punkt der Tagesordnung. 

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet. 

Es liegt mir auch keine Wortmeldung vor.

RN/52

Abstimmung

Präsidentin Doris Bures: Damit kommen wir gleich zur Abstimmung.

Abstimmung über den Antrag des Immunitätsausschusses in 25 d.B., Folgendes zu beschließen: 

„In Behandlung des Ersuchens des Landesgerichtes Klagenfurt […] um Zustimmung zur behördlichen Verfolgung der Abgeordneten zum Nationalrat […] Olga Voglauer […] wird im Sinne des Art. 57 Abs. 3 B-VG festgestellt, dass ein Zusammenhang zwischen der inkriminierten Handlung und der politischen Tätigkeit der Abgeordneten zum Nationalrat […] Olga Voglauer besteht; einer behördlichen Verfolgung der Abgeordneten zum Nationalrat […] Olga Voglauer wird nicht zugestimmt.“ 

Ich bitte jene Damen und Herren, die sich dem anschließen, um ein ent­sprechendes Zeichen der Zustimmung. – Das ist mit Mehrheit angenommen. 

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. 

RN/53

Präsidium

RN/53.1

Verlesung eines Teiles des Amtlichen Protokolls

Präsidentin Doris Bures: Es liegt mir das schriftliche Verlangen von 20 Abgeordneten vor, die vorgesehene Fassung des Amtlichen Protokolls hinsichtlich des Tagesordnungspunktes 2 zu verlesen, damit dieser Teil mit Schluss der Sitzung auch als genehmigt gilt.

Ich verlese:

„Tagesordnungspunkt 2:

Es liegt ein Vorschlag vor, die Abgeordneten 

Mag. Dr. Martin GRAF

Dr. Susanne FÜRST

Johannes SCHMUCKENSCHLAGER

Doris BURES

als Mitglieder

und die Abgeordneten 

MMMag. Dr. Axel KASSEGGER

Andreas MINNICH

Petra BAYR, MA MLS

Dr. Stephanie KRISPER

Mag. Agnes Sirkka PRAMMER

als Ersatzmitglieder in die Parlamentarische Versammlung des Europarates zu wählen.

Gegen den Vorschlag des Vorsitzes, aufgrund des Vorliegens nur eines Wahl­vorschlages im Sinne des § 87 Abs. 7 iVm § 66 Abs. 1 GOG-NR nicht mit Stimmzetteln, sondern durch Erheben von den Sitzen abstimmen zu lassen, wird keine Einwendung erhoben.

Dieser Wahlvorschlag wird angenommen.“


RN/53.2

Erheben sich Einwendungen gegen die Fassung oder den Inhalt dieses Teils des Amtlichen Protokolls? – Das ist nicht der Fall.

Dieser Teil des Amtlichen Protokolls gilt daher gemäß § 51 Abs. 6 der Geschäfts­­ordnung mit Schluss dieser Sitzung als genehmigt.

RN/53.3

Einlauf

Präsidentin Doris Bures: Ich gebe bekannt, dass in der heutigen Sitzung die Selbständigen Anträge 21/A und Zu 21/A und 22/A eingebracht worden sind.


Die nächste Sitzung des Nationalrates, die geschäftsordnungsmäßige Mit­teilungen und Zuweisungen betreffen wird, berufe ich für 13.47 Uhr – das ist gleich im Anschluss an diese Sitzung – ein.

Diese Sitzung ist geschlossen. 

RN/54

Schluss der Sitzung: 13.47 Uhr

 

RN/55

Anhang

Während der Sitzung eingebrachte Anträge im Gesamtwortlaut und Mitteilungsliste