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Am 1. September 2022 wird die Entsendung von Freiwilligen zu Holocaust-bezogenen und jüdischen Organisationen mit finanzieller Unterstützung der Republik Österreich 30 Jahre alt. Bis heute haben ca. 1300 Personen an solchen Orten einen Freiwilligen- oder Zivilersatzdienst geleistet, um an die Gräueltaten des Nationalsozialismus zu erinnern, seiner Opfer zu gedenken und jüdische Kultur und jüdisches Leben, sowie das von anderen Opfergruppen, zu unterstützen. Aus diesem Anlass lädt das österreichische Parlament Vertreter:innen von Partnerorganisationen und internationale Expert:innen ein, um diesen Meilenstein zu reflektieren und würdigen. Die ersten Gedenkdiener Georg Mayer, Stefan Schirl und Bernhard Schneider begannen ihren Gedenkdienst im Museum Auschwitz-Birkenau, der Anne Frank Stiftung und der Gedenkstätte Theresienstadt am 1. September 1992. Dem vorausgegangen war eine Änderung des Umgangs mit der Geschichte des Nationalsozialismus im öffentlichen Diskurs in Österreich, gefolgt von einer Novellierung des Zivildienstgesetzes. Die Geschichte des Gedenkdienstes geht auf einen Besuch von Andreas Maislinger in Auschwitz-Birkenau im Jahr 1976 zurück, bei dem er zu der Überzeugung kam, Österreich brauche einen staatlich unterstützten "Zivildienst in Auschwitz".