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Die Idee an sich war originell: Österreichische Politiker mit einem Begriff zu umschreiben, der eigentlich aus dem 13. Jahrhundert Kastiliens stammt, als Mitglieder des höchsten Adels in höchsten Funktionen, von Steuerzahlungen befreit und vor strafrechtlicher Verfolgung geschützt, als „Granden“ bezeichnet wurden. Und diese dann in Verbindung mit einem ur-österreichischen Begriff, nämlich Grant, zu bringen.
So unernst diese Kombination auf den ersten Blick erscheint, so berechtigt ist sie auf den zweiten, allerdings nicht wegen der Steuerbefreiung und dem Verfolgungsschutz, was sich vielleicht einige gerade in Zeiten der Aufklärung von Korruptionsfällen wünschen würden. Dennoch: Grant ist eine „durch einen enttäuschenden Vorfall hervorgerufene ärgerliche Stimmung“, so eine der verfügbaren Definitionen. So gesehen ist der Erkundungsstreifzug, den die Studierende des Studiengangs Journalismus der FHWien in diesem Band durch verschiedene Gespräche auf der Suche nach Bestätigung, Widerlegung und Ursache unternommen haben, durchaus passend und gerade jetzt berechtigt. 25 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur werden zum Thema Politikverdrossenheit interviewt.