Inhalt
Der Erste Weltkrieg ist zu Ende, die Donaumonarchie existiert nicht mehr. 1919 bildet den turbulenten Auftakt des jungen Staates Österreich: Er beginnt mit Hunger, der Spanischen Grippe, dem Elend der Kriegsversehrten, einer Kohlenkrise und Angst vor einer Revolution. Sechs Millionen »Deutsche« der untergegangenen Habsburgermonarchie müssen auf jede Gewissheit hinsichtlich Landesgrenzen, Identität und Zukunft verzichten. Der ehemalige Kaiser Karl verlässt in einem Sonderzug das Land Richtung Schweiz und begegnet am Bahnsteig von Feldkirch Stefan Zweig. Frauen erhalten politische Gleichberechtigung und werden doch von Entscheidungen ferngehalten. Die vagen Hoffnungen auf Frieden zerbersten im Entsetzen über die Bedingungen des Vertrages von St. Germain, in dem der Name »Österreich« den Österreichern aufgezwungen werden muss. Und doch fällt der Spatenstich zum ersten Wiener Gemeindebau, der 8-Stunden-Arbeitstag wird eingeführt, die Todesstrafe wird abgeschafft. Demokratische Wahlen finden statt. Und zwei bolschewistische Umsturzversuche scheitern. Richard Strauss wird Wiener Operndirektor, Oskar Kokoschka „tötet“ eine Puppe und Sigmund Freud wird Universitätsprofessor. Es ist der Beginn einer neuen Zeit.
Bestsellerautor Gerhard Jelinek erzählte anhand von Zeitungsberichten, Tagebucheintragungen und Briefen packend und authentisch vom entscheidenden ersten Jahr der Republik Österreich.