Heide Schmidt

Heide Schmidt (geb. 1948) war Parteigründerin und die erste Dritte Nationalratspräsidentin.

Die Zeit der Volksanwaltschaft

Heide Schmidt (geborene Kollmann) wurde 1948 in Kempten (Deutschland) geboren. Nach der Scheidung der Eltern übersiedelte sie 1950 mit Mutter und Schwester nach Wien. Die promovierte Juristin arbeitete bis 1988 als Assistentin der Volksanwaltschaft in Wien und war auch für eine "Volksanwalt"-Beratungssendung im ORF tätig. Daneben absolvierte sie das Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

Die Zeit in der FPÖ

Mag.a Dr.in Heide Schmidt wurde 1973 Mitglied und 1988 Generalsekretärin der FPÖ. Von 1990 bis 1993 war sie Stellvertreterin des Bundesparteiobmanns Dr. Jörg Haider und 1992 die Kandidatin der FPÖ bei der Bundespräsidentenwahl.

Von 1987 bis 1990 war sie Mitglied des Bundesrats und von 1990 bis 1999 Abgeordnete zum Nationalrat (seit 1993 für das Liberale Forum). Zwischen 1990 und 1994 war sie Dritte Präsidentin des Nationalrates.

Etablierung einer neuen Partei

Am 4. Februar 1993 trat Heide Schmidt als Anführerin einer Gruppe weiterer Parteimitglieder aus der FPÖ aus. Sie erklärten das mit dem vorangegangenen FPÖ-Volksbegehren zur Ausländer:innenpolitik. Die Ausgetretenen gründeten eine neue Partei, das Liberale Forum.

Heide Schmidt stand mehrere Jahre an der Spitze dieser Partei, die sich bei den Wahlen 1994 und 1995 erfolgreich schlug und auch den Einzug in drei Landtage schaffte.

Institut für eine offene Gesellschaft

Als Vertreterin des LIF trat Heide Schmidt bei den Bundespräsidentschaftswahlen 1998 an. Bei der Nationalratswahl 1999 scheiterte das Liberale Forum knapp an der Vier-Prozen-Hürde. Schmidt schied daraufhin zunächst aus der Tagespolitik aus und wurde Vorsitzende des auf ihre Initiative hin gegründeten Instituts für eine offene Gesellschaft, einer parteiunabhängigen Privatstiftung. Im Jahr 2000 moderierte Schmidt mit Dieter Moor für ATV die Sendung "Headline Talk".

Im Juli 2008 kehrte Heide Schmidt noch einmal in die Tagespolitik zurück und trat als Spitzenkandidatin für das Liberale Forum bei den vorgezogenen Nationalratswahlen 2008 an. Das LIF scheiterte bei der Nationalratswahl mit einem Stimmenergebnis von 2,1 % an der Vier-Prozent-Hürde und Schmidt erklärte am 30. September 2008 ihren endgültigen Rückzug aus der Politik.

Biografie im Österreichischen Parlament