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Was ist in Österreich eigentlich von "1968" geblieben? Geschichte schreiben, meinte Walter Benjamin einmal, heiße "Jahreszahlen ihre Physiognomie" zu geben. Das Ergebnis wird immer nur eine kollektive Physiognomie sein können. Die meisten der Autoren waren im annus mirabilis zwischen 20 und 25 Jahre alt, die Archive ihrer Erinnerungen beinhalten daher immer auch persönliche Reflexion. Was waren in Österreich die prägenden Ereignisse und wann fanden sie statt? Was war "1968" in Österreich: zumindest ein Satz in der Geschichte (Ernst Hanisch) oder wenn, dann aber (nur) in einer Fußnote (Rudolf Bretschneider) oder doch eine heiße Viertelstunde (Helmut Konrad)? Ist das Vermächtnis von 1968 gesellschaftspolitische Liberalisierung, anti-kapitalistische Attitüde, Dritte-Welt-Romantik, Pazifismus und alternatives Lebensgefühl – wie die Herausgeber meinen - oder noch mehr?