Präsident Ing. Norbert Hofer: Der soeben eingebrachte Antrag ist ausreichend unterstützt, wurde ordnungsgemäß eingebracht und steht daher mit in Verhandlung.
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Franz Kirchgatterer, Josef Riemer, Mag. Alev Korun, Dr. Nikolaus Scherak, Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen
zu TOP 17 Antrag 516/A(E) der Abgeordneten Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Franz Kirchgatterer, Kolleginnen und Kollegen
betreffend moderne Formen von Sklaverei im 21. Jahrhundert
Sklaverei ist kein Phänomen der Vergangenheit
sondern eine traurige Realität für Millionen von Menschen. Ende
Mai hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) einen schockierenden
Bericht über Zwangsarbeit und sexuelle Ausbeutung im 21. Jahrhundert
präsentiert. Die Bestandaufnahme zeigt, dass weltweit 21 Mio. Menschen in
neuen Formen von Sklaverei ausgebeutet werden, darunter 5,5 Mio. Kinder. Aus
dem Geschäft mit der „Ware Mensch“ ergeben sich jährlich
150 Mrd. Dollar Profit, allein
99 Mrd. werden durch kommerzielle sexuelle Ausbeutung erwirtschaftet. Leider
entfällt von diesen 21 Millionen Menschen eine Zahl von 800.000 Menschen
auf die Europäische Union.
Andere Formen von Sklaverei sind Menschenhandel oder Zwangsverheiratung. So wird den am 15. April des Jahres von der Islamistengruppe Boko Haram im Nordosten Nigerias entführten Mädchen von den Terroristen mit Versklavung durch Zwangsverheiratung etc. gedroht. Es ist nicht das erste Mal, dass die Boko Haram junge Frauen kidnappt und sexuelle Gewalt als Kampfmittel einsetzt, wie Überlebende solcher Entführungen berichten.
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird ersucht, sich für eine Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit gegen moderne Formen der Sklaverei, darunter Menschenhandel zum Zweck der sexuellen oder anderen Ausbeutung und Zwangsarbeit, sowie gegen Zwangsverheiratung einzusetzen.“
*****
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Schrangl. – Bitte.
20.15
Abgeordneter Mag. Philipp Schrangl (FPÖ): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrtes Hohes Haus! Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Natürlich ist das ein sehr guter Antrag, und es ist wirklich traurig, was auf den Weltmeeren passiert. Es ist ein guter Antrag, aber ich finde, es kann nicht bei Österreich bleiben; es ist schön, dass wir hier im Hohen Haus diesen Antrag gemeinsam und einstimmig beschließen werden, aber wir müssen das hinaus in die Welt tragen.
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