Nur einen Tag nach der entsprechenden Ankündigung der Regierungsparteien hat der Nationalrat die vorübergehende Aussetzung der Pensionsaliquotierung beschlossen. Wer heuer bzw. im nächsten Jahr in Pension geht, wird demnach schon im darauffolgenden Jahr die volle Pensionserhöhung erhalten, unabhängig davon, in welchem Monat der Pensionsantritt erfolgt ist. Durch die hohe Inflation wirke sich die Aliquotierungsregel besonders negativ auf die Pensionshöhe aus, wird der Schritt von ÖVP und Grünen begründet. Zustimmung erhielt die Gesetzesnovelle auch von SPÖ und FPÖ, wiewohl die beiden Oppositionsparteien die Maßnahme für unzureichend erachten.
Auf Empfehlung des Sozialausschusses stimmten die Abgeordneten in der jüngsten Nationalratssitzung außerdem dafür, rund 200.000 Mindestpensionist:innen im Juni eine Nachzahlung zum im Herbst beschlossenen Teuerungsausgleich zu gewähren. Unter Einrechnung der im März überwiesenen Einmalzahlung werden Ausgleichszulagenbezieher:innen damit insgesamt 333 € erhalten. Außerdem ist vorgesehen, vertriebenen Ukrainer:innen einen uneingeschränkten Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt zu eröffnen und Stammsaisonniers den Erwerb der Rot-Weiß-Rot-Karte durch gelockerte Kriterien bei den Deutschkenntnissen zu erleichtern. Bei Schlüsselkräften, Fachkräften in Mangelberufen und Start-up-Gründer:innen werden nunmehr auch gute Sprachkenntnisse in den Sprachen Französisch, Spanisch und Bosnisch-Kroatisch-Serbisch (BKS) berücksichtigt.