Der Frauenanteil im Parlament

Frauenanteil im Nationalrat

Wie zäh das Ringen um gleiche Rechte war, zeigt eine verblüffende Zahl: Von 1919 bis 1975 lag der Frauenanteil im Parlament nie höher als 6,7 %. Erst 1975 begann ein zunächst langsamer und ab 1990 (Beginn der XVIII. Gesetzgebungsperiode) starker Anstieg des Frauenanteils unter den Abgeordneten.

Nationalratssitzungssaal

Aktueller Frauenanteil im Nationalrat

Wie hoch ist der Frauenanteil im Nationalrat? Ein aktueller Überblick.

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Entwicklung des Frauenanteils im Nationalrat

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Wie steht es um den Frauenanteil in Parlamenten?

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2002: Erstmals ein Drittel weibliche Abgeordnete

Zu Beginn der XXII. Gesetzgebungsperiode (GP) am 20. Dezember 2002 überstieg der Anteil der Frauen mit 33,9 % erstmals die markante Schwelle von einem Drittel der Abgeordneten.

Nach 2006 sinkt der Frauenanteil wieder. Wie schwierig Gleichberechtigung aber noch immer ist, zeigt die jüngste Entwicklung.

Nach den Wahlen 2006 ging der Frauenanteil erstmals wieder zurück. Waren zu Beginn der XXII. GP noch 62 von 183 Abgeordneten weiblich (33,9 %), waren es zu Beginn der XXIII. GP nur noch 57 (31,1 %).

Erst 62 Frauen, dann 57 und schließlich nur noch 50

Mit der XXIV. Gesetzgebungsperiode (GP) sank der Anteil der Frauen schließlich auf etwa 27 %. Damit gab es 2008 nur 50 Parlamentarierinnen von den insgesamt 183 Abgeordneten zum Nationalrat.

Zu Beginn der XXV. GP lag der Frauenanteil im Nationalrat jedoch erneut bei fast genau einem Drittel. Von 183 Abgeordneten waren 61 Frauen, somit stieg der Frauenanteil wieder auf etwa 33 %. In der XXVI. GP lag der Frauenanteil mit etwa 35 % (65 Frauen) so hoch wie noch nie.

Zu Beginn der XXVII. GP wurden 72 Frauen als Parlamentarierinnen angelobt, damit lag der Frauenanteil bei 39,3 %. Im Vergleich dazu: Der Frauenanteil in der Bevölkerung liegt zur Zeit bei knapp über 50 %.

Frauenanteil im Bundesrat

Der Frauenanteil unter den Mitgliedern des Bundesrats lag, von den ersten zehn Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg abgesehen, viele Jahrzehnte hindurch im Durchschnitt deutlich höher als jener unter den Abgeordneten zum Nationalrat. Von Mitte der 1950er Jahre an lag er konstant über 10 % und erreichte 1975 schon 20 %, mittlerweile liegt er bei rund 43 % (2022).

Frauen sind in allen Ausschüssen des Bundesrats als Mitglieder vertreten. In den meisten davon haben Frauen entweder die Funktion einer Obfrau, Obfrau- bzw. Obmannstellvertreterin oder Schriftführerin inne.

Bundesratssaal - Blick auf das Präsidium

Aktueller Frauenanteil im Bundesrat

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Entwicklung des Frauenanteils im Bundesrat

Über die Entwicklung des Frauenanteils im Bundesrat.

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Internationaler Vergleich

Aktuell verfügen in Österreich Frauen im Nationalrat und im Bundesrat über jeweils mehr als ein Drittel der Mandate. Wie sieht es weltweit aus? In welchen Parlamenten sitzen wie viele Frauen? Die In­ter­par­la­men­tarische Union veröffentlicht regelmäßig einen Überblick. Weltweit sind knapp ein Viertel der Parlamentsabgeordneten weiblich.

Frauen in der Parlamentsdirektion

Auch für die Parlamentsdirektion – die Verwaltungseinrichtung des Parlaments – ist Frauenförderung ein wichtiges Thema. Eine Parlamentsdirektorin gab es bisher noch nicht. Seit 1. November 2008 leitet erstmals eine Frau den Bereich Legislative: Dr.in Susanne Janistyn-Novák ist damit die erste Parlaments­vizedirektorin.

Die erste Dienstleiterin wurde 1993 bestellt. Derzeit werden fünf der insgesamt acht Dienste von Frauen geleitet: der Präsidialdienst, der Bundesratsdienst, der Rechts-, Legislativ- und wissenschaftliche Dienst, der Dienst Demokratikum sowie der Dienst Internationales. Führende Positionen, wie die der Dienstleitungs-Stellvertretung oder der Abteilungsleitung, werden in der Parlamentsdirektion zunehmend von Frauen bekleidet. Auch die Nationalrats- und die Bundesratskanzlei werden von Frauen geleitet. Der Frauenanteil unter den Bediensteten beträgt 50,7 % (Stand: 1.12.2020).

Frauenförderung in der Parlamentsdirektion bedeutet aber nicht nur den vermehrten Zugang von Frauen zu Führungspositionen, sondern auch Unterstützung für das generelle Bestreben der Frauen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Teilzeitbeschäftigung, individuelle Arbeitszeitmodelle, Telearbeit und anderes mehr sind entsprechende Angebote. Auch hinsichtlich der Aus- und Weiterbildung wird auf frauenspezifische Bedürfnisse zunehmend Rücksicht genommen.

Organigramm der Parlamentsdirektion

Frauenförderungsplan für die Parlamentsdirektion