Weiterentwicklung der Parlamentsadministration
Der Zusammenbruch der Monarchie brachte eine Reihe an staatsrechtlichen Veränderungen mit sich. So war auch eine Weiterentwicklung der Parlamentsadministration notwendig. Die letzte Sitzung des Abgeordnetenhauses fand am 12. November 1918 statt und wurde von etwa 60 Mitgliedern besucht. Am selben Tag hielt die Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich eine Sitzung ab, in der sie die Republik deklarierte.
Die Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich hatte sich am 21. Oktober 1918 zusammengefunden und unter der Leitung von Karl Renner einen Verfassungsentwurf erarbeitet. In einem höflich formulierten Brief wies er den Präsidenten des Herrenhauses darauf hin, dass der Staatsrat, das neue Lenkungsgremium des Staates, die Räumlichkeiten des Herrenhauses ab nun nutzen würde und bat um eine "nachträgliche Genehmigung".