Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll119. Sitzung / Seite 144

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Ich bitte jene Damen und Herren, die dafür sind, um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit. Angenommen.

16.56.2212. Punkt

Bericht des Ausschusses für Menschenrechte über den Antrag 1435/A(E) der Ab­geordneten Mag. Gisela Wurm, Dorothea Schittenhelm, Carmen Schimanek, Mag. Aygül Berivan Aslan, Claudia Angela Gamon, MSc (WU), Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen betreffend Frauen und Kinder auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung (1030 d.B.)

 


Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nun zum 12. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Als Erste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Schittenhelm. – Bitte.

 


16.57.03

Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Frau Bundesministerin! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Frau­en und Kinder sind auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung. Ich habe Angst davor, ver­rückt zu werden! – so eine junge Frau, die sich auf den lebensgefährlichen Weg nach Europa gemacht hat. Sie hat aber nicht Angst vor Kälte, vor Schmutz oder vor Hunger, sondern sie hat, wie auch viele, viele andere Frauen, junge Mädchen und Kinder, Angst vor der Gewalt, vor den Übergriffen, die stattfinden. Sie hat Angst davor, schlafen zu gehen, die Augen zuzumachen.

Daher kommt es auch nicht von ungefähr, meine geschätzten Damen und Herren, dass das UN-Flüchtlingshochkommissariat, der UN-Bevölkerungsfonds und auch die UN-Kommission für weibliche Flüchtlinge im November letzten Jahres eine gemeinsa­me Feldstudie durchgeführt haben, wo die Risken für Frauen und Mädchen auf der Flucht in Griechenland und Mazedonien untersucht wurden. Dieser Bericht dokumen­tiert ganz eindeutig – und er bringt das ganz klar zum Ausdruck –, dass allein reisende Frauen mit und ohne Kinder, schwanger oder stillend, junge Frauen, unbegleitete Kin­der, frühzeitig verheiratete und schon wieder Babys im Arm haltende Frauen beson­ders gefährdet sind, und sie benötigen daher verstärkten koordinierten und effizienten Schutz von uns allen.

Diese Frauen und Kinder, meine Damen und Herren, haben sich alleine auf den Weg gemacht, um den Kriegszuständen, dem Terror im eigenen Heimatland zu entkommen. Und obwohl wir die Bilder im Fernsehen sehen und obwohl wir die Berichte in den Zei­tungen lesen, können wir uns oft gar nicht vorstellen, was das für diese Frauen bedeu­ten muss, denn sie haben nicht mehr den Schutz ihrer Männer und ihrer Familien. Sie haben sich auf den Weg gemacht in der Hoffnung auf ein besseres Leben, und was weibliche minderjährige Flüchtlinge auf dem Weg und auch schon vor der Flucht in den Kriegsgebieten zu Hause erlebt haben und erleben mussten, ist unbeschreiblich.

Hohes Haus! Wir sehen an der aktuellen Datenlage, dass es in der Flüchtlingskrise gro­ße Veränderungen gegeben hat. Es sind mittlerweile mehr Frauen und Kinder als Män­ner, die aus ihren Heimatländern flüchten, und laut dem UN-Flüchtlingshochkommis­sariat UNHCR liegt der Anteil an Frauen und Kindern unter den neu Ankommenden an der östlichen Mittelmeerküste mittlerweile bei 55 Prozent – im Juni des letzten Jahres waren es noch 27 Prozent. (Präsident Kopf übernimmt den Vorsitz.)

Wir sehen das auch an den Asylanträgen bei uns in Österreich, wie uns das Innenmi­nisterium mitteilt: Wir haben bei den Asylanträgen eine Steigerung von 12 Prozent, und die weiter steigenden Zahlen machen auch deutlich, dass die nötigen Maßnahmen zu


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