Internationales Glossar
Dieses Glossar gibt Einblick in die Themen, mit denen sich der Dienst EU & Internationales befasst, und behandelt jene Begriffe, die nicht in den Bereich Europäische Angelegenheiten fallen.
A
ADB (Asian Development Bank / Asiatische Entwicklungsbank) ... Austerlitz / Slavkov-Format
ADB (Asian Development Bank / Asiatische Entwicklungsbank)
Die Asian Development Bank ist eine 1966 gegründete Entwicklungsbank mit dem Ziel der Armutsbekämpfung in Asien und der Region des Pazifik. Die Bank vergibt Darlehen und tätigt Kapitalbeteiligungen mit Fokus auf Entwicklung des Privatsektors, regionale Kooperationen und nachhaltige Umweltpolitik. Die Bank hat ihren Sitz in Manila und hat 49 regionale und 19 nicht‑regionale Mitglieder. Auch Österreich ist seit der Gründung der Bank Mitglied.
AfCFTA (African Continental Free Trade Area / Panafrikanische Freihandelszone)
Die Panafrikanische Freihandels‑zone ist ein Projekt der Afrikanischen Union. Ziel ist die Schaffung eines einheitlichen Marktes für Güter und Dienstleistungen und die Förderung des innerafrikanischen Handels. Das Abkommen wurde im Jahr 2018 von 54 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union und damit von allen international anerkannten afrikanischen Staaten mit Ausnahme von Eritrea unterschrieben und trat nach der Ratifikation von 22 Mitgliedstaaten in Kraft. Im Gegensatz zu sonstigen Freihandelsabkommen, die ab dem Inkrafttreten üblicherweise bereits einen Wegfall von Zöllen vorsehen, bedeutet dies in diesem Fall jedoch erst den Beginn der Verhandlungen. Der Sitz des Sekretariates der AfCFTA befindet sich in Accra (Ghana).
AfDB (African Development Bank Group / Afrikanische Entwicklungsbank)
Die Afrikanische Entwicklungsbank wurde 1963 gegründet und ist eine multinational tätige Entwicklungsbank mit Sitz in Abidjan (Elfenbeinküste). Das Hauptziel der Organisation ist die Stärkung nachhaltiger Wirtschaft und Verbesserung der sozialen Verhältnisse in den partizipierenden Staaten, sowie den Ausbau der Infrastruktur und die Stärkung der Privatwirtschaft auf dem ganzen Kontinent. Die AfDB ist eine der wichtigsten Institutionen, um Großprojekte in Afrika umzusetzen. Die Organisation umfasst heute drei Teilorganisationen: den Afrikanischen Entwicklungsfonds (AfEF), den Nigeria Trust Fund (NTF) sowie die Afrikanische Entwicklungsbank (AfEB).
AK (Alpenkonvention)
Die Konvention über den Schutz der Alpen wurde im Rahmen eines völkerrechtlichen Vertrages im Jahr 1991 mit dem Ziel errichtet, die grenzüberschreitende Bergregion der Alpen in ihrer geografischen Einheit zu behandeln und somit besser schützen zu können. 1995 trat die Konvention in Kraft (Teilnehmer: Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Schweiz, Liechtenstein, Slowenien und Monaco sowie die Europäischen Union). Sitz des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention ist in Innsbruck, dazu gibt es eine Außenstelle in Bozen. Nach dem Vorbild der Alpenkonvention wurde 2003 die Konvention zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Karpaten unterzeichnet.
APEC (Asia-Pacific Economic Cooperation / Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft)
Die APEC wurde 1989 in Canberra gegründet und hat derzeit 21 Mitglieder. Ziel der Organisation ist die Einrichtung einer Freihandelszone rund um den Pazifik. Zuletzt kam es innerhalb der APEC zu Spannungen wegen handelspolitischer Differenzen zwischen den beiden dominierenden Mitgliedern USA und China.
ASEAN (Association of South East Asian Nations/Verband Südostasiatischer Nationen)
ASEAN ist eine internationale Organisation mit Sitz in Jakarta, Mitglieder sind Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam. Die Gründung erfolgte 1967 mit dem Ziel, Wirtschaftswachstum, sozialen Fortschritt, kulturelle Kooperation und regionale Stabilität zu fördern. Die Zusammenarbeit mit China, Japan und Korea erfolgt im Format ASEAN+3.
ASEM (Asia Europe Meeting / Asien-Europa Treffen)
Das Asia Europe Meeting ist ein Gesprächsforum mit 53 Mitgliedern: EU‑Mitgliedstaaten, Schweiz und Norwegen, ASEAN‑Mitgliedstaaten und das ASEAN‑Sekretariat, sowie Australien, Bangladesch, Brunei, China, Indien, Japan, Kasachstan, die Republik Korea, die Mongolei, Myanmar, Neuseeland, Pakistan und Russland. ASEM ist keine internationale Organisation, sondern ein interregionales Gesprächsforum. Ziel ist die Förderung eines breit angelegten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Austausches zwischen Europa und Asien. Alle zwei Jahre findet ein Gipfeltreffen statt, zudem wurde die Stiftung ASEF (Asia‑Europe Forum, Sitz in Singapur) eingerichtet, die den organisatorischen Rahmen für die Zusammenarbeit in ASEM bildet.
AU (African Union / Afrikanische Union)
Die Afrikanische Union (AU) ist eine internationale Organisation, die 55 Staaten Afrikas umfasst (inkl. Westsahara, dessen völkerrechtlicher Status umstritten ist). Die Afrikanische Union übernahm im Jahr 2002 die Nachfolge der bereits 1963 gegründeten Organisation für Afrikanische Einheit (OAU). Sitz der Organisation ist die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba, das Panafrikanische Parlament (das parlamentarische Organ der AU) hat seinen Sitz in Midrand (Südafrika). Ziele der AU sind die Förderung der Einheit und Solidarität Afrikas, die Koordination und Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten sowie die Beseitigung der Folgen des Kolonialismus. Unter dem Dach der AU finden sich mehrere spezialisierte Organisationen (bspw. Afrikanischer Gerichtshof für Menschenrechte; Wirtschaftlicher, Sozialer und Kultureller Rat), zudem führt die AU auch friedenserhaltende Missionen in Mitgliedstaaten durch.
AUKUS
Trilaterales Verteidigungsbündnis, das 2021 zwischen den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Australien abgeschlossen wurde. Die drei Vertragspartner setzen sich für einen freien und offenen Indo‑Pazifik ein, weitere Ziele sind die Wahrung der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit sowie die friedliche Lösung internationaler Dispute. AUKUS soll die militärischen Kapazitäten der Mitglieder stärken, um Sicherheit und Stabilität im Indopazifik zu fördern.
Austerlitz / Slavkov-Format
2015 wurde in Slavkov (Tschechien, im deutschen Sprachraum besser als Austerlitz bekannt) bei einem Treffen der damaligen Regierungschefs ein Forum für trilaterale Zusammenarbeit zwischen Österreich, der Slowakei und Tschechien ins Leben gerufen. Ziel ist eine bessere Koordinierung der drei Länder zu verschiedenen Zukunftsthemen (Verkehrsinfrastruktur, Jugendbeschäftigung/Duale Ausbildung, Energieinfrastruktur/-sicherheit, Industrie 4.0, Europäische Fragen, EZA, Völkerrecht). Auch auf Ebene der Parlamentspräsident:innen wurde dieses Format im Jahr 2018 eingeführt, dadurch soll vor allem die Zusammenarbeit zwischen den der Parlamenten weiter verbessert werden.
B
Bewegung der blockfreien Staaten
Bewegung der blockfreien Staaten
Die 1961 gegründete Bewegung der blockfreien Staaten ist eine Vereinigung von Staaten, die im Ost‑West‑Konflikt keinem der beiden Blöcke (Warschauer Pakt/NATO) angehörten. Die Initiative dazu ging von Ägypten, Indien, Indonesien und Jugoslawien aus, auch zahlreiche frühere Kolonien, die im Begriff waren, sich als neue eigenständige Staaten zu konstituieren, schlossen sich der Bewegung an. Nach der Auflösung des Warschauer Paktes verlor die Bewegung an Bedeutung. Sie umfasst zwar 120 Mitglieder, die allerdings sehr heterogen sind.
C
CAN (Comunidad Andina / Andengemeinschaft) ... CTBTO (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organisation / Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen)
CAN (Comunidad Andina / Andengemeinschaft)
Die Comunidad Andina ist eine Internationale Organisation mit den vier Mitgliedern Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru. Die Organisation wurde 1969 gegründet und hat ihren Sitz in Lima (Peru), das zur Andengemeinschaft gehörende Andenparlament hat seinen Sitz in Bogotá. Die Organisation wurde geschaffen, um die politische, wirtschaftliche und soziale Kooperation der Mitgliedstaaten zu fördern und einen gemeinsamen Markt zu schaffen.
CEI (Central European Initiative / Zentraleuropäische Initiative)
Die Zentraleuropäische Initiative wurde die älteste Kooperation mittel- und osteuropäischer Staaten zum Austausch und Wissenstransfer auf den Gebieten Kultur, Naturwissenschaften und Technik. Die Zentraleuropäische Initiative wurde 1989 unter dem Namen "Quadragonale“ von Österreich, Italien, Jugoslawien und Ungarn gegründet. Der Sitz des Exekutivsekretariates befindet sich in Triest. Der Vorsitz wechselt jährlich innerhalb der Mitgliedstaaten. Nach dem Fall des Eiserenen Vorhanges und dem Zerfall Jugoslawiens stieg die Zahl der Mitglieder auf 18, mit derVergrößerung der Organisation erfolgte auch die Umbenennung zu ZEI. 2018 trat Österreich aus der ZEI aus.
CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire / Europäische Organisation für Kernforschung)
Das CERN ist eine Großforschungseinrichtung, die in der Nähe von Genf (zum Teil in Frankreich, zum Teil in der Schweiz) liegt und derzeit 23 Mitgliedstaaten hat. Österreich ist seit 1959 Mitglied. Das CERN gilt als Geburtsort des World Wide Web. Ein britischer Forscher hatte im Jahr 1989 den Ursprungstypus entwickelt, um den Informationsaustausch zwischen Forschenden auf der ganzen Welt zu erleichtern.
CoE (Council of Europe / Europarat)
Der Europarat ist eine am 5. Mai 1949 durch den Vertrag von London gegründete europäische internationale Organisation mit heute 46 Mitgliedstaaten mit Sitz in Straßburg. Der Europarat ist ein Forum für Debatten über allgemeine europäische Fragen, dessen Satzung eine Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten zur Förderung von wirtschaftlichem und sozialem Fortschritt vorsieht. Der Europarat ist institutionell nicht mit der Europäischen Union verbunden, auch wenn beide die Europaflagge und die Europahymne verwenden. Er ist auch nicht zu verwechseln mit den EU‑Institutionen Europäischer Rat (Rat der Staats- und Regierungschef:innen) und Rat der Europäischen Union (Minister:innenrat).
Die Parlamentarische Versammlung des Europarates (ER‑PV) mit Sitz in Straßburg ist war das erste interparlamentarische Gremium auf europäischer Ebene nach dem Zweiten Weltkrieg. Vertreter:innen aus 46 nationalen Parlamenten arbeiten im Rahmen der Versammlung zusammen. Die wichtigste Aufgabe der ER‑PV besteht in der Schaffung eines politischen Dialogs zwischen den Parlamentarier:innen der Mitgliedstaaten sowie in der Einsetzung von Beobachter:innendelegationen bei Wahlen. Die von der ER-PV verabschiedeten Texte dienen als Orientierungshilfen für das Minister:innenkomitee des ER und für die nationalen Regierungen und Parlamente. Die Initiativen der ER‑PV haben zu einer Reihe von internationalen Verträgen (europäischen Konventionen) sowie weiteren Rechtsinstrumenten geführt. Die bekannteste ist die 1950 verabschiedete Europäische Menschenrechtskonvention.
Commonwealth of Nations
Der Commonwealth of Nations ist eine Verbindung von insgesamt 54 Staaten, die auf allen Kontinenten verteilt sind und besteht aus dem Vereinigten Königreich und überwiegend früheren britischen Kolonien. Oberhaupt des Commonwealth ist der britische Monarch, der auch Staatsoberhaupt von 16 Mitgliedern des Commonwealth ist. Die Zusammenarbeit auf parlamentarischer Ebene erfolgt vor allem in der Commonwealth Parliamentary Association. Der Sitz des Sekretariates ist in London, die gemeinsame Werte der Mitglieder wurden in einer Charta des Commonwealth festgeschrieben.
CPLP (Comunidade dos Países de Língua Portuguesa / Gemeinschaft der portugiesischsprachigen Länder)
Die 1996 gegründete Gemeinschaft der portugiesischsprachigen (lusophonen) Länder besteht aus neun Mitgliedern: Angola, Äquatorialguinea, Brasilien, Guinea‑Bissau, Kap Verde, Mozambik, Osttimor, Portugal und São Tomé und Príncipe. Ziel der Organisation ist, die Zusammenarbeit ihrer Mitglieder in verschiedenen Bereichen voranzutreiben und die weltweite Verwendung der portugiesischen Sprache zu fördern.
CTBTO (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organisation / Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen)
Die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen wurde 1996 gegründet und hat ihren Sitz in Wien. Ziel der Organisation ist die Vorbereitung des Vertrages über das umfassende Verbot von Kernversuchen (Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty), der erst in Kraft tritt, wenn er von allen Staaten, die über Nuklear‑technologie verfügen, ratifiziert wurde. Sobald der Vertrag ratifiziert wurde, wird die CTBTO dessen Überwachung übernehmen.
D
Danube Commission (Donaukommission)
Danube Commission (Donaukommission)
Die Donaukommission ist eine 1948 gegründete Organisation mit Sitz in Budapest, die Mitglieder sind elf Anrainerstaaten der Donau (Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Moldau, Österreich, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Ukraine, Ungarn). Das Ziel der Organisation ist die Sicherstellung und Weiterentwicklung der Schifffahrt auf der Donau (siehe auch Internationale Kommission zum Schutz der Donau).
E
EAC (East African Community / Ostafrikanische Gemeinschaft) ... ESA (European Space Agency / Europäische Weltraumorganisation)
EAC (East African Community / Ostafrikanische Gemeinschaft)
Die 1967 gegründete EAC hat ihren Sitz in Arusha (Tansania) und umfasst mit Burundi, Kenia, Ruanda, Südsudan, Tansania und Uganda sechs Staaten im östlichen Afrika. Die Organisation ruht auf vier Säulen: Zollunion (seit 2010 in Kraft), gemeinsamer Markt (seit 2010 in Kraft), gemeinsame Währung (soll bis 2023 eingeführt werden) und politische Föderation (ohne Zieldatum, wird vielmehr als Prozess bezeichnet).
EAPC (Euro-Atlantic Partnership Council / Euro-Atlantischer Partnerschaftsrat)
Die EAPC wurde am 30. Mai 1997 in Portugal gegründet. Es handelt sich um einen Kooperationsrat, der die militärische und politische Zusammenarbeit der NATO-Staaten mit ehemaligen Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes fördert. Die EAPC löste 1991 den NATO‑Kooperationsrat (NAKR) ab.
EBRD (European Bank for Reconstruction and Development / Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung)
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung wurde 1991 gegründet und hatte das Ziel, nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems die Länder in Mittel- und Osteuropa sowie in Zentralasien auf ihrem Weg in freie Marktwirtschaften zu unterstützen. Fokus der Bank ist die Hilfe im Übergangsprozess zur Marktwirtschaft und die Implementierung von Reformen zur Dezentralisierung und Privatisierung. Die EBRD hat 71 Mitglieder (69 Staaten und die Europäische Kommission sowie die Europäische Investitionsbank), Österreich ist eines der Gründungsmitglieder der Bank.
ECOWAS (Economic Community of West African States / Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft)
Die 1975 gegründete Organisation hat 15 Mitglieder, der Sitz befindet sich in Abuja (Nigeria). Die Organisation wurde gegründet, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit ihrer Mitglieder zu verbessern, wird aber in jüngster Zeit auch in vielen anderen Bereichen tätig und hat Institutionen geschaffen, um dieser Neuausrichtung gerecht zu werden (z. B. ein gemeinschaftliches Parlament, einen Gerichtshof und eine Investitionsbank).
EEU (Eurasian Economic Union / Eurasische Wirtschaftsunion)
Der EEU gehören fünf Mitgliedstaaten (Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan, Russland) an. Ziel der Organisation ist, das Wirtschaftswachstum sowie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Mitgliedstaaten zu fördern und eine stabile Entwicklung zu sichern.
EIB (European Investment Bank / Europäische Investitionsbank)
Die Europäische Investitionsbank ist zuständig für die Förderung von Projekten, die einen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung in Europa leisten (z. B. transeuropäische Netze für Verkehr, Telekommunikation etc.) und gewährt für derartige Vorhaben langfristige Darlehen. Die Zusammenarbeit erfolgt in Abstimmung mit der Europäischen Kommission, die Mittel für die von der EIB zur Verfügung gestellten Darlehen kommen aus Anleiheemissionen auf dem Kapitalmarkt. Darüber hinaus ist die EIB auch außerhalb der EU tätig und unterstützt die Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Kommission. Im Rahmen eines Spendengipfels im Mai 2021 hat die EIB gemeinsam mit der Europäischen Kommission Finanzhilfen zur Überwindung der Folgen der Covid‑19‑Pandemie zugesagt.
EISC (European Interparliamentary Space Conference / Europäische Interparlamentarische Weltraumkonferenz)
Die Europäische Interparlamentarische Weltraumkonferenz ist eine seit 1999 jährlich stattfindende Konferenz, an der Vertreter:innen von Parlamenten und Raumfahrtorganisationen der ESA- und EU‑Mitgliedstaaten sowie internationale Beobachter:innen teilnehmen. Die EISC wurde 1999 von Parlamentarier:innengruppen aus Deutschland, Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich mit der Verabschiedung der "Charter of Interparliamentary Cooperation" gegründet. Das österreichische Parlament wurde 2019 EISC‑Vollmitglied (davor hatte es Beobachter:innenstatus).
EPO (European Patent Office / Europäisches Patentamt)
Das Europäische Patentamt hat seinen Hauptsitz in München und Dienststellen in Wien, Berlin, Brüssel und Den Haag. Mit einem europäischen Patent wird Erfinder:innen die Möglichkeit gegeben, einen europaweiten Patentschutz (sogar über die EU hinausgehend) zu erhalten, was ein wichtiger Beitrag für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ist.
EPTA (European Parliamentary Technology Assessment / Europäische Parlamentarische Technikfolgenabschätzung)
Die Europäische Parlamentarische Technikfolgenabschätzung in Brüssel ist ein Netzwerk von Einrichtungen der Technikfolgenabschätzung. Die EPTA‑Partner beraten Parlamente in Hinblick auf mögliche gesellschaftliche, wirtschaftliche und Umweltfolgen neuer Wissenschaften und Technologien. Das Netzwerk wurde 1990 auf Initiative des britischen Parliamentary Office of Science and Technology gegründet, österreichisches Mitglied ist das Institut für Technikfolgen‑Abschätzung der Akademie der Wissenschaften.
ESA (European Space Agency / Europäische Weltraumorganisation)
Die Europäische Weltraumorganisation mit Sitz in Paris wurde 1975 zur Koordinierung der europäischen Raumfahrtaktivitäten mit dem Ziel gegründet, in technologischer Hinsicht gegenüber den Raumfahrtnationen Sowjetunion und Vereinigte Staaten gleichberechtigt auftreten zu können. Die ESA verfolgt in ihren europäischen Projekten zur Weltraumerforschung und -nutzung "ausschließlich friedliche Zwecke". 19 Mitgliedstaaten der EU sowie Großbritannien, Norwegen und die Schweiz sind Mitglieder der ESA. Die ESA hat im Jahr 2003 in Wien das European Space Policy Institute eingerichtet, das Studien zu strategischen Weltraumfragen erstellt, Fragen der Weltraumpolitik erforscht und langfristige Weltraumstrategien für Europa erstellt. Im Dezember 2020 wurde der österreichische Geophysiker Josef Aschbacher zum Generaldirektor der ESA gewählt, seine Amtszeit begann im Juli 2021.
F
FAO (Food and Agriculture Organisation of the United Nations / Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) ... FATF (Financial Action Task Force on Money Laundering / Finanzbehördliche Eingreiftruppe für Geldwäsche)
FAO (Food and Agriculture Organisation of the United Nations / Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen)
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (im deutschen Sprachraum oft als Welternährungsorganisation bezeichnet) ist eine 1945 gegründete Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom. Aufgabe der FAO ist die weltweite Verbesserung der Produktion und Verteilung von landwirtschaftlichen Gütern und Nahrungsmitteln, um die Ernährung der Weltbevölkerung sicherzustellen.
FATF (Financial Action Task Force on Money Laundering / Finanzbehördliche Eingreiftruppe für Geldwäsche)
Die FATF ist eine im Jahr 1989 gegründete Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Geldwäsche mit Sitz bei der OECD in Paris. Sie wurde ursprünglich von den G7‑Staaten gegründet, um die Geldwäsche auf internationaler und nationaler Ebene zu bekämpfen. Die Arbeitsgruppe macht unverbindliche Empfehlungen, denen jedoch große Bedeutung zukommt, da sie die Grundsätze für die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung darstellen. Aufbauend auf der Arbeit der FATF wurden die Europäische Geldwäscherichtlinie und die nachfolgenden Richtlinien ausgearbeitet.
G
G-20 (Group of 20 / Gruppe der 20) ... G-7 – G8 (Group of Seven – Group of Eight / Gruppe der Sieben – Gruppe der Acht)
G-20 (Group of 20 / Gruppe der 20)
Den G‑20 gehören die weltweit führenden 19 Industrie- und Schwellenländer sowie die Europäische Union an. Seit 2009 nutzen die Teilnehmer der G‑20 dieses Forum zur Koordination der Wirtschafts- und Finanzpolitik, aber auch zu Beratungen über allgemeine Themen.
G-7 – G8 (Group of Seven – Group of Eight / Gruppe der Sieben – Gruppe der Acht)
Die Gruppe der Sieben ist ein Zusammenschluss der zu ihrem Gründungszeitpunkt ökonomisch bedeutendsten Industriestaaten der Erde, ihr gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien sowie die USA an. Die Staats- und Regierungschefs bzw. -chefinnen der Länder treffen in regelmäßig abgehaltenen Gipfeltreffen zusammen und diskutieren Fragen der Weltwirtschaft. Das Forum wurde 1975 gegründet und 1998 durch die Aufnahme Russlands zur Gruppe der Acht erweitert. Nach der russischen Annexion der Krim kam es 2014 zum Ausschluss Russlands aus dem Gremium. Gemessen an Faktoren wie der Kaufkraft oder dem Bruttoinlandsprodukt haben einige Nicht‑G7‑Nationen mittlerweile jedoch größere ökonomische Bedeutung als offizielle Mitglieder der Gruppe der Sieben.
I
IACA (International Anti-Corruption Academy / Internationale Anti-Korruptionsakademie) ... IWF (International Monetary Fund / Internationaler Währungsfonds)
IACA (International Anti-Corruption Academy / Internationale Anti-Korruptionsakademie)
Die internationale Anti‑Korruptionsakademie ist eine internationale Organisation (und Bildungseinrichtung) mit Sitz in Laxenburg bei Wien. Kernmission der auf Initiative von Österreich gegründeten Einrichtung ist es, Vertreter:innen des öffentlichen wie privaten Sektors praxisnahes Know‑how im Bereich der Korruptionsbekämpfung zu vermitteln. Seit März 2020 fungiert der österreichische Diplomat Thomas Stelzer als Exekutivsekretär der Organisation.
IADB (Inter-American Development Bank / Interamerikanische Entwicklungsbank)
Bei dieser Organisation handelt es sich um eine multilaterale Entwicklungsbank mit Sitz in Washington, die 1959 von 19 amerikanischen Staaten gegründet wurde. 1977 wurde Österreich Mitglied der IADB. Die Interamerikanische Entwicklungsbank hat ihren wichtigsten Tätigkeitsbereich in Lateinamerika, wo sie noch vor der Weltbank größter Kreditgeber ist. Zu den Hauptzielen der Organisation gehört neben der Armutsbekämpfung auch die Unterstützung lokaler Unternehmen, um vor allem in Lateinamerika und der Karibik wirtschaftliches Wachstum voranzutreiben.
IAEA (International Atomic Energy Agency / Internationale Atomenergie-Organisation)
Im Jahr 1957 wurde die IAEA (dt. IAEO, Internationale Atomenergie‑Organisation) gegründet. Sie hat ihren Sitz in Wien und von allen in Österreich angesiedelten internationalen Organisationen die größte Anzahl an Mitarbeiter:innen. Das Ziel der IAEO ist die weltweite Förderung der friedlichen Nutzung von Kernenergie, die Erhöhung der nuklearen Sicherheit und Überprüfung der Einhaltung des NPT (Nuclear Non‑Proliferation Treaty). Die IAEO berichtet regelmäßig der Generalversammlung und dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Aufgrund des Einsatzes für die oben genannten Ziele erhielt die Organisation im Jahr 2005 gemeinsam mit dem damaligen Generaldirektor Mohamed El‑Baradei den Friedensnobelpreis. Die IAEO betreibt ein kerntechnisches Untersuchungslabor in Seibersdorf bei Wien.
IBRD (International Bank for Reconstruction and Development / Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung)
Die IBRD ist Teil der Weltbankgruppe und stellt die Weltbank im engeren Sinne dar. Das Gründungsdatum der Organisation war der 27. Dezember 1945. In den ersten Jahren nach der Gründung konzentrierte sich die Bank auf die Kreditvergabe an europäische Staaten, um den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg voranzutreiben. Die IBRD finanziert sich zum Großteil durch die Mittelaufnahme auf den Finanz- und Kapitalmärkten sowie durch die Rückzahlungen von Darlehen.Das derzeitige Hauptaufgabengebiet der Institution ist die Modernisierung und ökonomische Stärkung von Entwicklungsländern. Mittels langfristiger Darlehen werden Umweltprojekte, Privatwirtschaft und Technologisierung in den betroffenen Regionen unterstützt. Derzeit verzeichnet die IBRD 189 Mitgliedstaaten bzw. Anteilseigner.
ICAO (International Civil Aviation Organisation / Internationale Zivilluftfahrtorganisation)
Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ist eine Sonderagentur der Vereinten Nationen. Sie legt die Richtlinien und Techniken der internationalen Luftfahrt fest und fördert die Planung und Entwicklung des internationalen Lufttransportes. Der Sitz der Agentur ist Montréal (Kanada).
ICC (International Chamber of Commerce / Internationale Handelskammer)
Die 1919 gegründete International Chamber of Commerce ist eine international tätige, nichtstaatliche Organisation, die ihren Hauptsitz in Paris hat. Die ICC Austria trat der Organisation bereits 1921 bei. Die ICC ist eine der wichtigsten Institutionen in der Weltwirtschaft und trägt durch veröffentlichte Richtlinien wesentlich zum internationalen Außenhandel bei. Seit 1923 unterhält die ICC zudem den ältesten privaten Schiedsgerichtshof, der Streitigkeiten zwischen international operierenden Handelspartnern beilegen soll. Die Internationale Handelskammer vertritt heute über 45 Millionen Unternehmen und ist Bindeglied zwischen Firmen und wirtschaftspolitischen Organisationen auf der ganzen Welt.
ICCT (International Council on Clean Transportation / Internationaler Rat für sauberen Verkehr)
Die 2005 gegründete ICCT erstellt wissenschaftliche Analysen für Umweltbehörden. Ziel ist die Effizienzsteigerung des weltweiten Verkehrs, um die öffentliche Gesundheit zu verbessern und die globale Erwärmung zu reduzieren.
ICMPD (International Centre for Migration Policy Development / Internationales Zentrum für migrationspolitische Entwicklung)
Das Internationale Zentrum für Migrationspolitik ist eine internationale Organisation mit 18 Mitgliedstaaten, die sich vor allem um Kooperationen und Partnerschaften mit Ländern entlang der Migrationsrouten bemühen. Das beinhaltet vor allem Afrika, Zentral- und Südostasien, Europa und den Mittleren Osten. Der Sitz dieser 1993 gegründeten Einrichtung ist in Wien mit Vertretungen in Brüssel, einem Büro in Malta und einigen Projektbüros. Das ICMPD hat Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen. Seit 2016 ist der ehemalige österreichische Vizekanzler, Dr. Michael Spindelegger, der Generaldirektor dieser internationalen Organisation.
ICPDR (International Commission or the Protection of the Danube River / Internationale Kommission zum Schutz der Donau)
Die 1998 gegründete Internationale Kommission zum Schutz der Donau hat ihren Sitz in Wien, Mitglieder sind die 14 Staaten an der Donau und in deren Einzugsgebiet (Bosnien‑Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Moldau, Montenegro, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn) sowie die Europäische Union. Ziel der Arbeit der Kommission sind die nachhaltige und umweltverträgliche Nutzung der Donau und die Umsetzung des Donauschutzübereinkommens von 1994 sowie der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (s.a. Donaukommission).
IDA (International Development Association / Internationale Entwicklungsorganisation)
Die IDA wurde als Teil der Weltbankgruppe 1960 gegründet. Die Organisation hat ihren Fokus auf der Armutsbekämpfung in Ländern mit einem besonders niedrigem Einkommensniveau. Im Vergleich zur IBRD werden die von der IDA gewährten Kredite zu günstigeren Konditionen an die betroffenen Staaten vergeben. Die Institution finanziert sich aus Beiträgen der 173 Mitgliedstaaten und Aktionären sowie Kreditrückzahlungen. Zur Bekämpfung der Folgen der Coronakrise in Entwicklungsländern beteiligte sich die IDA am 160 Milliarden schweren Unterstützungsprogramm der Weltbank, welches mit Juni 2021 endete.
IEA (International Energy Agency / Internationale Energieagentur)
Die IEA wurde am 15. November 1974 in Paris gegründet. Sie bietet eine Kooperationsplattform, um die internationale Forschung zu Energietechnologien voranzutreiben und veröffentlicht regelmäßig Daten und Analysen zur Sicherung der internationalen Energieversorgung. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der weiteren Energieversorgung der Welt sowie der Ausbau nachhaltiger Energiegewinnung.
IFAD (International Fund for Agricultural Development / Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung)
Der IFAD ist eine internationale Finanzinstitution mit Sitz in Rom und eine Sonderagentur der Vereinten Nationen mit dem Ziel, Armut und Hunger in den ländlichen Gebieten von Entwicklungsländern zu bekämpfen. Es ist die einzige multilaterale Entwicklungsagentur, die sich ausschließlich auf Landwirtschaft und Ernährungssicherheit konzentriert. Österreich trat der Organisation 1977 bei.
IFC (International Finance Corporation / Internationale Finanz-Corporation)
Bei der IFC handelt es sich um eine Entwicklungsbank mit Sitz in Washington, die 1956 gegründet wurde. Kernaufgabe der Institution ist die Förderung und Unterstützung der privaten Wirtschaft in Entwicklungsländern. Sie vergibt Kredite und Darlehen an lokale Unternehmen, beteiligt sich an der Umsetzung von Sozial- und Umweltstandards und bietet Beratungsleistungen an.
IFRCS (International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies / Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften)
Die IFRCS wurde 1919 in Paris gegründet. Die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs waren ausschlaggebend für die Bildung einer Kooperation zwischen den Organisationen des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds. Die Vereinigung ist eine global agierende Organisation, die internationale Unterstützung bei humanitären Katastrophen bietet. Zudem leistet sie Entwicklungsarbeit in Form von Ausarbeitung von Katastrophenplänen und Gesundheitsvorsorge. Die langfristigen Ziele der Organisation sind der Schutz humanitärer Lebensgrundlagen, die gesundheitliche Versorgung vulnerabler Gruppen sowie die Stärkung sozialer Inklusion und die Friedensstiftung.
IIASA (International Institute for Applied System Analysis / Internationales Institut für angewandte Systemanalyse)
Das IIASA ist ein internationales Forschungsinstitut mit 24 Mitgliedern und hat seinen Sitz in Laxenburg. Das IIASA erforscht Problemstellungen, die zu komplex sind, um auf nationaler Ebene oder innerhalb einer Disziplin erforscht zu werden (wie etwa Klimawandel, Energiesicherheit und nachhaltige Entwicklung) und schafft dadurch wissenschaftliche Entscheidungsgrundlagen für politische Prozesse.
ILO (International Labour Organisation / Internationale Arbeitsorganisation)
Die Internationale Arbeitsorganisation ist eine Sonderagentur der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf. Ziel der Organisation ist die Förderung der sozialen Gerechtigkeit sowie der Schutz der Menschen- und Arbeitsrechte.
IMO (International Maritime Organisation / Internationale Seeschifffahrts-Organisation)
Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation ist eine Sonderagentur der Vereinten Nationen für die Regulierung der Schifffahrt. Ihr Sitz ist in London, ihre Ziele sind die internationale Regelung aller nicht rein wirtschaftlichen Angelegenheiten der Handelsschifffahrt, die Verringerung und möglichst Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe, die Verbesserung der Schiffssicherheit sowie die Sicherheit der Seefahrt insgesamt.
INCB (International Narcotics Control Board / Internationaler Suchtstoffkontrollrat)
Der 1968 gegründete und in Wien ansässige INCB ist ein unabhängiges Gremium, das die Einhaltung der internationalen UNO‑Drogenkontrollverträge über den Anbau, die Produktion und Verwendung von Drogen überwacht. Diese müssen auf medizinische und wissenschaftliche Zwecke beschränkt bleiben.
INTERPOL (International Criminal Police Organisation / Internationale kriminalpolizeiliche Organisation)
Interpol wurde im Jahr 1923 in Wien gegründet und hat heute den Sitz in Lyon. Es handelt sich bei Interpol nicht um eine internationale Organisation, sondern um einen Verein mit aktuell 194 Mitgliedstaaten. Durch die Zusammenarbeit im Rahmen eines gemeinsamen Kommunikationssystems und gemeinsamer Datenbanken, aber auch durch die Benachrichtigung der Mitgliedstaaten über gesuchte Personen wird eine bessere Verbrechensbekämpfung angestrebt.
IOC (International Olympic Committee / Internationales Olympisches Komitee)
Das Internationale Olympische Komitee ist ein Verein mit Sitz in Lausanne (Schweiz), der die Olympischen Sommer- und Winterspiele organisiert. Das IOC wurde 1894 gegründete und besteht derzeit aus 102 Mitgliedern, die allerdings als Personen gewählt wurden und nicht ihre Herkunftsländer repräsentieren. Die Beschlussfassung sowie die Leitung der Organisation ist auf drei Organe verteilt: den Präsidenten bzw. die Präsidentin, das IOC Executive Board und die IOC Session (Hauptversammlung).
IOM (International Organisation for Migration / Internationale Organisation für Migration)
Die Internationale Organisation für Migration ist eine zwischenstaatliche Organisation im Rahmen der Vereinten Nationen. Diese Organisation führt Hilfsprogramme für Migrant:innen durch und hat zahlreiche Länderbüros in vielen Regionen der Welt.
IPU (Inter-Parliamentary Union / Interparlamentarische Union)
Die Interparlamentarische Union ist die internationale Organisation der nationalen Parlamente souveräner Staaten. Sie wurde 1889 gegründet, hat ihren Sitz in Genf und zählt heute 179 Mitgliedsparlamente sowie 13 assoziierte Mitglieder. Gemäß den Statuten verfolgt sie die Pflege sowie den Ausbau der Kontakte, der Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustausches unter den Parlamenten aller Staaten der Erde, schafft Raum für Debatten zwischen Parlamentarier:innen über Fragen von internationaler Bedeutung, leistet einen Beitrag zur Verteidigung und Förderung der Menschenrechte als entscheidender Faktor der parlamentarischen Demokratie und fördert bessere Kenntnis der Arbeitsweisen repräsentativer Institutionen. Die Organe der IPU sind die Generalversammlung (Assembly), der Rat (Governing Council), das Exekutivkomitee (Executive Committee) und das Sekretariat. An der Spitze der IPU steht der:die für drei Jahre gewählte Präsident:in. Das österreichische Parlament nimmt mit einer für jede Legislaturperiode festgelegten Delegation an den Versammlungen und weiteren ausgewählten Aktivitäten der IPU teil. Alle fünf Jahre findet eine Weltkonferenz der Parlamentspräsident:innen statt, die Tagung 2021 fand in Wien statt.
ISA (International Seabed Authority / Internationale Meeresbodenbehörde)
Die Internationale Meeresbodenbehörde ist eine internationale Organisation mit Sitz in Kingston (Jamaika). Sie wurde 1994 durch das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ, engl. UNCLOS, United Nations Convention on the Law of the Sea) gegründet. Sie hat den Auftrag, Bodenschätze der Tiefsee als "gemeinsames Erbe der Menschheit" zu verwalten.
ITSO (International Telecommunications Satellite Organisation)
Bei der Internationalen Fernmeldesatellitenorganisation handelt es sich um eine Organisation, die 1973 unter dem Namen INTELSAT gegründet wurde und die weltweite Kommunikation mittels Satelliten regelt. Der Organisation mit Sitz in Washington gehören heute 149 Nationen an. Die ITSO stellt internationale Telekommunikationsdienste sicher und setzt sich für die Aufrechterhaltung der globalen Konnektivität ein. Sie handelt unter dem Grundprinzip der Diskriminierungsfreiheit beim Zugang zu satellitenübertragener Information und trägt zur Förderung einer weltweiten Kommunikationsinfrastruktur bei.
ITU (International Telecommunication Union / Internationale Fernmeldeunion)
Die Internationale Fernmeldeunion mit Sitz in Genf ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und die einzige völkerrechtlich verankerte Organisation, die sich offiziell und weltweit mit technischen Aspekten der Telekommunikation beschäftigt.
IWF (International Monetary Fund / Internationaler Währungsfonds)
Der Internationale Währungsfonds wurde 1945 gegründet und hat seinen Sitz in Washington. Aufgabe des IWF ist die Vergabe von Krediten an Länder, die ihre Zahlungsbilanz nicht erfüllen können und nicht über ausreichende Währungsreserven verfügen. Weitere Tätigkeitsfelder sind die Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, die Ausweitung des Welthandels, die Stabilisierung der Wechselkurse und die Überwachung der Geldpolitik.
J
JCPOA (Joint Comprehensive Plan of Action / Gemeinsamer umfassender Aktionsplan)
JCPOA (Joint Comprehensive Plan of Action / Gemeinsamer umfassender Aktionsplan)
Das Atomabkommen zwischen dem Iran und den E3/EU+3-Staaten (Vereinigtes Königreich, Frankreich, Deutschland, die damals drei größten EU‑Mitgliedstaaten, sowie die Vereinigten Staaten, Russland und China) wurde im Jahr 2015 abgeschlossen. Die internationalen Nuklearsanktionen gegenüber dem Iran wurden schrittweise aufgehoben, im Gegenzug ermöglichte der Iran mehr Transparenz bei seinen Nuklearaktivitäten. Im Mai 2018 zogen sich die USA aus dem Abkommen zurück.
K
KAICIID (King Abdullah bin Abdulaziz International Centre for Interreligious and Intercultural Dialogue / König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog)
KAICIID (King Abdullah bin Abdulaziz International Centre for Interreligious and Intercultural Dialogue / König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog)
Das König‑Abdullah‑Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID) ist eine internationale Organisation, die von Saudi‑Arabien, Spanien und Österreich im Jahr 2011 gegründet wurde und ihren Sitz in Wien hatte. Das Ziel des Zentrums ist der Dialog zwischen den Religionen als Mittel zur Vermeidung und Lösung von Konflikten. Nach Kritik am KAICIID wurde die österreichische Bundesregierung im Juni 2019 vom Nationalrat aufgefordert, vom Errichtungsübereinkommen zurückzutreten und das Amtssitzabkommen zu kündigen. Das Zentrum hat nun seinen Sitz in Lissabon.
L
LAS (League of Arab States /Liga der arabischen Staaten)
LAS (League of Arab States /Liga der arabischen Staaten)
Die Arabische Liga (bzw. Liga der arabischen Staaten) wurde 1945 in Kairo gegründet, wo die Organisation auch ihren Sitz hat; Mitglieder sind 21 Staaten und Palästina, das international nur teilweise anerkannt ist. Ziele der Organisation sind die Förderung der politischen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Mitglieder, die Verhütung von Konflikten zwischen den Mitgliedern und die Wahrung der arabischen Interessen nach außen. Zudem werden die Bestrebungen Palästinas um internationale Anerkennung unterstützt. Palästina hat den Status eines Völkerrechtssubjekts, wird aber von Österreich nicht als Staat im Sinn des Völkerrechts anerkannt.
M
Mercosur (Mercado Común del Sur / Gemeinsamer Markt Südamerikas) ... Minsker Abkommen / Minsk II
Mercosur (Mercado Común del Sur / Gemeinsamer Markt Südamerikas)
Mercosur (spanisch Mercado Común del Sur, portugiesisch Mercado Comum do Sul) wurde 1991 gegründet, hat vier Mitglieder (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) und seinen Sitz in Montevideo (Uruguay). Ziel des Mercosur ist wirtschaftliche und politische Integration seiner Mitgliedsländer. Ein Abkommen der Europäischen Union mit Mercosur in der Form eines Assoziierungsabkommens wurde seit 1999 verhandelt. Am 28. Juni 2019 wurde schließlich eine Einigung über den Abkommenstext ("agreement in principle") zwischen der EU und den Mercosur‑Ländern erreicht. Am 18. September 2019 sprach sich der EU‑Unterausschuss des Nationalrats mit Stimmenmehrheit (ÖVP, SPÖ, FPÖ, Liste JETZT) gegen das Abkommen aus und erteilte somit der Bundesregierung bindend den Auftrag, sich gegen das Abkommen auszusprechen.
MIGA (Multilateral Investment Guarantee Agency / Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur)
Die MIGA wurde 1988 gegründet und bildet seit jeher einen Teil der Weltbankgruppe. Das Hauptaugenmerk ihrer Tätigkeit liegt auf der Förderung ausländischer Direktinvestitionen in Entwicklungsländern. Sie tut dies, indem sie Garantien gegen Risiken wie Krieg, Vertragsbruch oder Enteignung ausstellt. 181 Staaten sind Teil der Multilateralen Investitions‑Garantie Agentur.
Minsker Abkommen / Minsk II
Das Minsker Abkommen/Minsk II wurden von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Staatspräsidenten Francois Holland (Frankreich), Wladimir Putin (Russland) und Petro Poroschenko (Ukraine) ausgehandelt. Ziel der Vereinbarung ist die Deeskalation der Lage in der östlichen Ukraine und eine politische Lösung dieses Konflikts. Das Minsker Abkommen ist nicht zu verwechseln mit der Minsk‑Gruppe.
N
NATO (North Atlantic Treaty Organisation / Nordatlantikvertrag) ... NSG (Nuclear Suppliers Group / Gruppe der nuklearen Zulieferer)
NATO (North Atlantic Treaty Organisation / Nordatlantikvertrag)
Basis der 1949 gegründeten NATO ist der Nordatlantikvertrag. Die NATO versteht sich nicht nur als Verteidigungsbündnis, sondern auch als militärisch‑politische Organisation mit derzeit 30 europäischen und nordamerikanischen Mitgliedstaaten mit dem Ziel weltweiter Sicherheit und Stabilität. Das Hauptquartier befindet sich in Belgien.
1955 fand das erste Treffen von Parlamentarier:innen aus den Mitgliedstaaten der NATO statt, 1966 folgte die Gründung der Parlamentarischen Versammlung der NATO (NATO‑PV). Sie hat sich im Laufe der Jahre zu einem euro‑atlantischen Forum entwickelt, in dem Parlamentarier:innen aus Europa und Nordamerika über Fragen und Probleme diskutieren, die die atlantische Allianz betreffen. Das österreichische Parlament verfolgt als assoziertes Mitglied die Arbeit der NATO‑PV.
NEA (Nuclear Energy Agency / Kernenergie-Agentur)
Die Kernenergie‑Agentur wurde im Jahr 1957 gegründet und hat ihren Sitz in Paris. Das Ziel dieser Einrichtung ist es, die Ressourcen der westeuropäischen Staaten im Bereich der Nuklearforschungsprogramme zu bündeln und über gemeinsame Datenbanken auch im Störungsfall eine optimale Zusammenarbeit zu erreichen. Themen wie Nuklearrecht, humanitäre Aspekte von nuklearer Sicherheit und Strahlenschutz werden ebenfalls von der NEA behandelt. Österreich ist seit 1958 Mitglied der NEA.
Normandie-Format
Das Normandie‑Format ist eine Kontaktgruppe zum 2014 ausgebrochenen Konflikt in der Ukraine, dem Russland, die Ukraine, Deutschland und Frankreich angehören. Die erste Sitzung fand bei den Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie statt. Seitdem gibt es unregelmäßig stattfindende Sitzungen mit dem Ziel, den Friedensplan von Minsk umzusetzen (s. Minsker Abkommen).
NSG (Nuclear Suppliers Group / Gruppe der nuklearen Zulieferer)
Gegründet wurde diese Organisation 1974 als Reaktion auf die erste von Indien entwickelte Atombombe. Die Gruppe der Kernmaterial-Lieferländer hat sich das Ziel gesetzt, die Verbreitung von Kernwaffen zu unterbinden. Die NSG hat sich dem Nichtverbreitungsprinzip verpflichtet, wonach nur dann Kernmaterial an andere Nationen geliefert werden darf, sofern keine Gefahr einer Herstellung einer Kernwaffe besteht. Auch Österreich ist Teil der Nuclear Suppliers Group.
O
OAS (Organisation of American States / Organisation amerikanischer Staaten) ... OVKS (Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit, engl. Collective Security Treaty Organisation CSTO)
OAS (Organisation of American States / Organisation amerikanischer Staaten)
Die Organisation amerikanischer Staaten hat 35 Mitglieder in Nord-, Mittel- und Südamerika, der Sitz der Organisation ist in Washington. Aufgabe der OAS ist, Frieden, Sicherheit und Demokratie zu fördern und die Zusammenarbeit der Staaten auf dem amerikanischen Kontinent zu intensivieren.
OCHA (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs / Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten)
Das 1991 von der VN‑Generalversammlung etablierte Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten mit Sitz in Genf und New York hat die Aufgabe, in bedürftigen VN‑Mitgliedstaaten durch die Koordination von Hilfsmaßnahmen, politisches Agieren, Informationsmanagement sowie Erstellung und Erbringung von Finanzierungsmodellen und Dienstleistungen humanitäre Hilfe zu leisten.
ODA (Official Development Assistance / Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit)
Die ODA gibt Auskunft darüber, wie viele Mittel im Rahmen der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung gestellt werden. Diese Definition wurde vom Development Assistance Committee entwickelt, die OECD veröffentlicht jedes Jahr Statistiken, in denen das Finanzvolumen und der Anteil an der ODA eines Landes in Prozent des Bruttonationaleinkommens ausgewiesen wird.
OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development / Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wurde 1960 gegründet und hat ihren Sitz in Paris. Die internationale Organisation hat 37 Mitgliedstaaten, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlen und die zu den Ländern mit hohem Pro‑Kopf‑Einkommen zählen. Die Organisation hat zum Ziel, einen Beitrag zu Wirtschaftswachstum und steigenden Lebensstandards in den Mitgliedstaaten zu leisten sowie den Handel zu fördern.
OFID (OPEC Fund for International Development / OPEC Fonds für internationale Entwicklung)
Der OPEC‑Fonds für internationale Entwicklung wurde 1976 gegründet, Mitglieder sind Algerien, Ecuador, Gabun, Indonesien, Iran, Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria, Saudi‑Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela (Katar bis Juli 2019). Der Fonds mit Sitz in Wien stellt Finanzmittel zur Verfügung, um das Wirtschaftswachstum und den sozialen Fortschritt in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen zu fördern.
OIC (Organisation for Islamic Cooperation / Organisation für Islamische Zusammenarbeit)
Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit wurde 1969 in Marokko gegründet und hat ihren Sitz in Dschidda (Saudi-Arabien). Sie umfasst 57 Mitglieder, soll die muslimische Welt zusammenfassen und international repräsentieren.
OIF (Organisation internationale de la Francophonie / Organisation der frankophonen Länder)
Die OIF ist eine 1970 in Niamey (Niger) gegründete Organisation, deren Ziel die politische Kooperation der französischsprachigen Länder in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Kultur ist. Die Organisation hat 88 Mitgliedstaaten und will die Nutzung und Verbreitung der französische Sprache fördern. Darüber hinaus setzt sie sich für Frieden, Demokratie und Menschenrechte ein und widmet sich auch der wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedstaaten.
OPCW (Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons / Organisation für das Verbot chemischer Waffen)
Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen ist eine unabhängige internationale Organisation, die durch die Vertrags‑staaten der Chemiewaffenkonvention begründet wurde. Sie überwacht die Einhaltung und Umsetzung dieser Konvention und legt die Rahmenbedingungen für die Vernichtung von Chemiewaffen fest.
OPEC (Organisation of the Petroleum Exporting Countries / Organisation der erdölexportierenden Länder)
1960 wurde die OPEC gegründet. Die Organisation mit Sitz in Wien hat derzeit 13 Mitglieder: Algerien, Angola, Äquatorial‑Guinea, Gabun, Iran, Irak, Kongo, Kuwait, Libyen, Nigeria, Saudi‑Arabien, Venezuela, Vereinigte Arabische Emirate (frühere Mitglieder: Ecuador, Indonesien, Katar). Die Mitgliedstaaten der OPEC fördern etwa 40 % der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Ziel der OPEC ist die Festlegung von Förderquoten für die einzelnen Mitglieder und dadurch Kontrolle über die Entwicklung der Erdölpreise auszuüben.
OSZE (Organisation for Security and Cooperation in Europe / Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa)
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist eine institutionalisierte Staatenkonferenz zur Friedenssicherung. Sie ging 1995 aus der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) hervorging, die 1975 mit der Schlussakte von Helsinki gegründet worden war. Der Sitz des Generalsekretariats und der wichtigsten Gremien ist Wien (Hofburg sowie seit 2007 auch Palais Pálffy). Die Ziele der Organisation sind die Sicherung des Friedens und der Wiederaufbau nach Konflikten. Die Aktivitäten der OSZE gliedern sich in drei Themenbereiche ("Dimensionen"): die politisch‑militärische Dimension, die Wirtschafts- und Umweltdimension und die humanitäre (Menschenrechts‑)Dimension.
Eines der Gremien und Organe der OSZE ist die aus Abgeordneten der nationalen Parlamente bestehende Parlamentarische Versammlung der OSZE (OSZE‑PV), deren Hauptaufgabe die Förderung des interparlamentarischen Dialogs ist. Die Versammlung wird von einem:einer jährlich gewählten Vorsitzenden geleitet und von einem Generalsekretariat mit Sitz in Kopenhagen unterstützt. Das österreichische Parlament beschickt die OSZE‑PV und in diesem Rahmen etwa an Wahlbeobachtungsmissionen teil.
OVKS (Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit, engl. Collective Security Treaty Organisation CSTO)
2022 gegründetes Militärbündnis, dem neben Russland fünf weitere frühere Sowjetrepubliken (Armenien, Belarus, Kasachstan Kirgisistan, Tadschikistan) angehören. Der Sitz des Generalsekretariates der OVKS ist in Moskau.
P
Paris Club/ Pariser Club ... PfP (Partnership for Peace / Partnerschaft für den Frieden)
Paris Club/ Pariser Club
Beim Pariser Club handelt es sich um eine informelles Forum von Gläubigerländern (19 ständige Mitgliedstaaten), das von Frankreich in Paris organisiert wird und in jenen Fällen tagt, wenn ein Schuldnerland seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Grundgedanke bei der Gründung war, dass Schuldenprobleme nur gemeinsam von Schuldner- und Gläubigerstaaten gelöst werden können. In diesem Fall werden multilaterale Vereinbarungen zur Umschuldung zwischen dem Schuldnerland und den Gläubigerstaaten getroffen. Österreich nimmt seit 1977/78 an den Verhandlungen teil.
PCA (Permanent Court of Arbitration / Ständiger Schiedshof)
Der Ständige Schiedshof mit Sitz in Den Haag besteht seit 1899 und dient zur Beilegung internationaler Konflikte. Er stellt das Hauptrechtsorgan der Vereinten Nationen dar, ist jedoch kein internationales Gericht im eigentlichen Sinne. Die Institution soll Staaten Hilfestellung bei Konfliktbeilegungen leisten und nimmt eine Vermittlerrolle ein. Durch ihre Tätigkeit trägt sie stark zur Entwicklung des Völkerrechtes bei. Bisher haben sich 122 Staaten dem Ständigen Schiedshof angeschlossen.
PfP (Partnership for Peace / Partnerschaft für den Frieden)
Diese Verbindung wurde 1994 ins Leben gerufen und dient der militärischen Kooperation zwischen der NATO und Nicht‑NATO‑Mitgliedern. Die Organisation stellt jedoch kein verbindliches Verteidigungsbündnis dar, weshalb es auch neutralen Ländern möglich ist, daran teilzunehmen. Die Zusammenarbeit in der PfP umfasst unter anderem gemeinsam durchgeführte Manöver oder Beschaffung von militärischem Gerät. Auch Maßnahmen zur Erhaltung des Friedens sind im Rahmen der PfP möglich. Österreich ist seit 1995 Partner in der PfP.
Q
Quad (Quadrilateral Security Dialogue)
Quad (Quadrilateral Security Dialogue)
2007 gegründete und 2017 wiedergegründete Organisation, die Australien, Indien, Japan und die Vereinigten Staaten angehören. Ziel der Organisation ist, einen "freien und offenen Indopazifik" zu wahren.
R
RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership / Regionale umfassende Wirtschaftspartnerschaft)
RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership / Regionale umfassende Wirtschaftspartnerschaft)
Die Freihandelszone RCEP wurde von den ASEAN‑Staaten (s. ASEAN) und China, Japan, Südkorea, Austra¬lien und Neuseeland gegründet und trat 2022 in Kraft.
S
SAARC (South Asian Association for Regional Cooperation / Südasiatische Vereinigung für regionale Kooperation) ... SENATEUROPE (Association of European Senates / Vereinigung der Senate Europas)
SAARC (South Asian Association for Regional Cooperation / Südasiatische Vereinigung für regionale Kooperation)
1985 gegründete Organisation mit acht Mitgliedstaaten, das Sekretariat hat den Sitz in Kathmandu (Nepal). Ziele der Organisation sind u.a. die Förderung des Handels, des sozialen Fortschritts und der sozialen Entwicklung in ihren Mitgliedstaaten.
SADC (Southern African Development Community / Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika)
Die SADC vereint 16 Mitglieder im südlichen Afrika, ihr Sitz ist in Gaborone, der Hauptstadt von Botswana. Ziel der Organisation ist, die wirtschaftliche Zusammenarbeit, aber auch die Kooperation in Fragen der Politik und der Sicherheit zu fördern
SCO (Shanghai Cooperation Organisation / Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit)
Die Organisation wurde 2001 in Shanghai gegründet, der Sitz des Sekretariates ist in Peking. Ihre Mitglieder sind China, Indien, Kasachstan, Kirgisistan, Pakistan, Russland, Tadschikistan und Usbekistan. Die SOC umfasst etwa 40 % der Weltbevölkerung und ist damit die weltweit größte Regionalorganisation. Wichtigstes Thema für die Zusammenarbeit in der SOC sind Sicherheitspolitik, die Stabilität in der Region sowie Wirtschaft und Handel.
SDG (Sustainable development goals / nachhaltige Entwicklungsziele)
Mit 2016 traten die von den Vereinten Nationen betroffenen SDGs in Kraft. Durch sie will die internationale Staatengemeinschaft Armut beseitigen, die Gleichstellung von Frauen vorantreiben, die Gesundheitsversorgung verbessern und dem Klimawandel entgegensteuern. Die Ziele gelten bis 2030 und laufen dann aus.
SELEC (Southeast European Law Enforcement Center / Südosteuropäisches Zentrum für Strafverfolgung)
Das Südosteuropäische Strafverfolgungszentrum ist eine Organisation, die seit 1999 die Kompetenzen von Polizei und Zollbehörden zusammenführt, um gegen grenzüberschreitende Kriminalität in Südosteuropa vorzugehen. SELEC bietet für Sicherheitsbehörden eine Plattform, um sich durch gegenseitigen Austausch ein größeres Know‑how im Kampf gegen die organisierte Kriminalität anzueignen.
SENATEUROPE (Association of European Senates / Vereinigung der Senate Europas)
Die Vereinigung der Senate Europas ist ein Zusammenschluss von Zweiten Parlamentskammern europäischer Staaten. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Beziehungen zwischen ihren Mitgliedern und das Zweikammersystem in der parlamentarischen Demokratie zu fördern. Gegründet wurde die Vereinigung der Senate Europas am 8. November 2000 in Paris. Mindestens einmal im Jahr treffen die Mitglieder der mittlerweile 16 teilhabenden zweiten Kammern an wechselnden Orten zusammen.
T
TPNW (Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons / Atomwaffenverbotsvertrag)
TPNW (Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons / Atomwaffenverbotsvertrag)
Im Herbst 2016 erfolgte der Startschuss für einen Atomwaffensperrvertrag im Rahmen einer Resolution der VN‑Generalversammlung. Für Österreich war das Thema eines Atomwaffensperrvertrages von hoher Wichtigkeit, daher gehörte Österreich nicht nur zu den Mitinitiatoren der ersten Konferenz, sondern hat auch den Vertrag rasch unterschrieben und im Mai 2018 ratifiziert. Am 22. Januar 2021, 90 Tage nach der 50. Ratifizierung, trat der Vertrag in Kraft. Der Vertrag über das Verbot von Kernwaffen öffnet Atomwaffenstaaten einen Weg für die unumkehrbare und überprüfbare Beseitigung ihrer Arsenale, dazu kommen Regelungen zur Opferhilfe und zur Sanierung von Umweltschäden.
U
UN Women (United Nations Entity for Gender Equality and the Empowerment of Women / Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen) ... USMCA (United States – Mexico – Canada Agreement / Freihandelsabkommen USA – Mexiko – Kanada)
UN Women (United Nations Entity for Gender Equality and the Empowerment of Women / Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen)
Die Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen ist ein Organ der Vereinten Nationen, dessen Gründung die VN‑Generalversammlung 2010 einstimmig beschlossen hat. UN Women soll zwischenstaatliche Institutionen wie die VN‑Kommission zur Rechtsstellung der Frau bei der Formulierung von Politiken, globalen Standards und Normen unterstützen, mit der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten sowie den Mitgliedstaaten technisch und finanziell bei der Umsetzung dieser Standards helfen.
UNCITRAL (United Nations Commission on International Trade Law / Kommission der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht)
Die Kommission der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht wurde 1966 gegründet und hat ihren Sitz in Wien. Ziel der Kommission ist, die Vereinheitlichung des internationalen Handelsrechts zu fördern.
UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development / Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung)
Die UNCTAD ist ein ständiges Organ der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf. Zu den Mitgliedstaaten gehören alle Länder der Vereinten Nationen. Ziel ist es, den Handel zwischen Ländern mit unterschiedlichem Entwicklungsstand zu unterstützen und besonders die Förderung von Entwicklungsländern voran zu treiben. UNCTAD war in den 1970er‑Jahren am Nord‑Süd‑Dialog beteiligt und ist ein ständiges, beratendes Organ der Vollversammlung der Vereinten Nationen.
UNEP (United Nations Environmental Programme / Umweltprogramm der Vereinten Nationen)
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen wurde 1972 gegründet und soll sich für einen schonenden Umgang mit der Umwelt einsetzen sowie die nachhaltige Entwicklung fördern. Das Programm arbeitet mit vielen anderen Organisationen in diesem Bereich zusammen und unterstützt diese. Im Juli 2004 wurde ein Büro des UNEP in Wien eröffnet. Dieses Büro dient auch als Interimbüro für die Karpatenkonvention.
UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation / Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur)
Die UNESCO ist eine der Sonderorganisationen der Vereinten Nationen. Die Organisation mit Sitz in Paris hat 195 Mitglieder, das Ziel der Organisation ist die Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur. Bekannt wurde die UNESCO durch den Schutz des Weltkultur- bzw. Weltnaturerbes (in Österreich sind derzeit zehn Stätten auf der Liste des Welterbes verzeichnet).
UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees / Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen)
Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen steht dem Hochkommissariat der Vereinten Nationen vor. Das Hochkommissariat und somit auch der Hohe Flüchtlingskommissar ist mit dem Schutz von Flüchtlingen und Staatenlosen beauftragt. Sitz der Kommissars und des ihn unterstützenden Hochkommissariats ist in Genf.
UNICEF (United Nations Children’s Fund, bis 1953 United Nations International Children’s Emergency Fund / Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen)
Das Kinderhilfswerk ist eine der Unterorganisationen der Vereinten Nationen und wurde 1946 gegründet, um Kindern in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu helfen. Der heutige Schwerpunkt der Organisation mit 191 Mitgliedern liegt auf den Entwicklungsländern. UNICEF leistet humanitäre Hilfe in Notsituationen und unterstützt Kinder im weitesten Sinn. Die Organisation tritt zudem für die weltweite Umsetzung der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen ein.
UNIDO (United Nations Industrial Development Organisation / Organisation für industrielle Entwicklung)
Die UNIDO wurde 1966 gegründet und hat ihren Sitz in Wien. Ziel der Organisation ist die Förderung der inklusiven und nachhaltigen Industrialisierung ihrer Mitgliedstaaten.
UNO (United Nations Organisation / Vereinte Nationen)
Das Gründungsdokument der weltumspannenden Organisation mit derzeit 193 Mitgliedern, die Charta der Vereinten Nationen, wurde am 26. Juni 1945 in San Francisco unterzeichnet. Die Hauptaufgaben der Organisation sind die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, die Entwicklung besserer Beziehungen zwischen den Nationen, die internationale Zusammenarbeit, die Lösung globaler Probleme und die Förderung der Menschenrechte. Seit dem 1. Jänner 2017 ist der frühere portugiesische Ministerpräsident Antònio Guterres Generalsekretär der Vereinten Nationen. Der Hauptsitz der Vereinten Nationen ist New York, daneben gibt es drei weitere Büros in Genf, Wien und Nairobi.
Österreich trat am 14. Dezember 1955 als 70. Mitglied den Vereinten Nationen bei und hat sich seitdem intensiv in dieser Organisation engagiert. Von besonderer Relevanz für Österreich sind die Friedenssicherung, die Konfliktprävention und die Stärkung der Menschenrechte und der Rechtstaatlichkeit, der Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten sowie der Kampf gegen Straflosigkeit. Ein weiteres prioritäres Thema ist der laufende VN‑Reformprozess, in dem sich Österreich unter anderem konsequent für verbesserte Arbeitsmethoden des VN‑Sicherheitsrats einsetzt.
UNODA (United Nations Office for Disarmament Affairs / Büro der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen)
Das Büro der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen wurde 1988 gegründet, hat seinen Sitz in New York und unterhält ein Büro in Wien. Aufgabe von UNODA ist die Unterstützung multilateraler Bemühungen, die auf eine völlige Abrüstung und deren effektive internationale Kontrolle abzielen. Massenvernichtungswaffen (v.a. Nuklearwaffen) stehen im Mittelpunkt der Tätigkeit von UNODA, darüber hinaus beschäftigt sich die Organisation mit den humanitären Folgen konventioneller Waffen und in Entwicklung begriffenen Waffentechnologien (autonome Waffensysteme).
UNODC (United Nations Office on Drugs and Crime / Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung)
Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung wurde 1997 gegründet, hat seinen Sitz in Wien und unterhält weltweit 21 Verbindungsbüros. Die fünf Schwerpunktthemen der Organisation sind der Kampf gegen Terrorismus, Korruption und grenzüberschreitende Kriminalität sowie die Unterstützung der Mitgliedstaaten beim Aufbau einer funktionierenden Justiz und bei der Arbeit an einem ausgewogenen und umfassenden Ansatz des Drogenproblems.
UNOOSA (United Nations Office for Outer Space Affairs / Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen)
Das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen hat seinen Sitz in Wien (und weitere Niederlassungen in Bonn und Peking). Ziel der Organisation ist die Förderung der internationalen Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung des Weltraums.
UNOV (United Nations Office at Vienna / Büro der Vereinten Nationen in Wien)
Das Büro der Vereinten Nationen in Wien ist neben New York, Genf und Nairobi einer der vier offiziellen Amtssitze der Vereinten Nationen. Das UNOV wurde 1980 gegründet , ihm obliegt die Verwaltung derjenigen VN‑Einrichtungen in Wien, die keine eigenständige Organisation bilden.
UNRoD (United Nations Register of Damage Caused by the Construction of the Wall in the Occupied Palestinian Territory / Register der Vereinten Nationen für die Erfassung der durch den Bau der Mauer in dem besetzten palästinensischen Gebiet verursachten Schäden)
Das 2007 ins Leben gerufene Register der Vereinten Nationen für die Erfassung der durch den Bau der Mauer in dem besetzten palästinensischen Gebiet verursachten Schäden hat seinen Sitz in Wien. Es ist ein Unterorgan der VN‑Generalversammlung und soll Schäden an natürlichen und juristischen Personen dokumentieren, die durch den Mauerbau an der israelischen Grenze zur Westbank entstanden sind. Das Ziel der Organisation ist, in diesem Konflikt einen Friedensbeitrag zu leisten.
UNSCEAR (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation / Wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung)
Der Wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung befasst sich mit den Auswirkungen der Atomtechnologie und Radioaktivität. Die im Rahmen von Treffen (zweimal pro Jahr) erstellten Berichte dienen als Grundlage für Empfehlungen zur nationalen Strahlenschutzgesetzgebung.
UNTSO (United Nations Truce Supervision Organisation / Organisation der Vereinten Nationen zur Überwachung des Waffenstillstands)
Die UNTSO wurde im Jahr 1948 gegründet, um die Sicherheitssituation im Nahen Osten zu beobachten. Der UN‑Sicherheitsrat hatte aufgrund der Unruhen nach der Gründung Israels 1948 zur Durchsetzung der Waffenruhe die UNTSO entsandt. Mittlerweile gibt es eine Zusammenarbeit mit United Nations Disengagement Observer Force (UNDOF) auf dem Golan und United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL). Die Büros der UNTSO befinden sich in Jerusalem, Beirut und Damaskus. Auch Österreich nimmt an der UNTSO‑Mission im Nahen Osten teil.
UNWTO (United Nations World Tourism Organisation / Weltorganisation für Tourismus)
Die Weltorganisation für Tourismus ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Madrid. Die UNWTO verfolgt als internationales Forum für Tourismuspolitik und Schnittstelle für zwischenstaatliche Kommunikation das Ziel der Entwicklung eines verantwortlichen, nachhaltigen und universell zugänglichen Tourismus, um zu ökonomischer Entwicklung, internationaler Verständigung, Frieden, Wohlstand und der Einhaltung der Menschenrechte beizutragen. Schwerpunkt ist der Tourismus in Entwicklungsländern unter Berücksichtigung der SDGs und nachhaltiger Entwicklungskonzepte.
UPU (Universal Postal Union / Weltpostverein)
Der 1874 gegründete Weltpostverein regelt die internationale Zusammenarbeit der Postunternehmen bzw. -behörden und die Rahmenbedingungen des grenzüberschreitenden Postverkehrs. Der Hauptsitz des Weltpostvereins ist in Bern. 1947 wurde der Weltpostverein eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und vereinigt heute 192 Mitgliedstaaten. Österreich trat der Organisation bereits 1875 bei.
USMCA (United States – Mexico – Canada Agreement / Freihandelsabkommen USA – Mexiko – Kanada)
Dieses Freihandelsabkommen wurde zwischen den drei genannten Staaten 2018 unterzeichnet und trat 2020 in Kraft. Es ersetzt das 1994 abgeschlossene frühere Abkommen NAFTA (North American Free Trade Agreement).
V
Visegrád-Gruppe
Visegrád-Gruppe
Die Visegrád‑Gruppe ist eine regionale Gruppierung von vier Ländern in Mitteleuropa (Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn), die 1991 in der ungarischen Stadt Visegrád gegründet wurde, um den Beitritt der vier Staaten zur EU zu fördern. Die Staaten halten regelmäßige Konsultationen zu einer breiten Palette an Themen ab, die einzige gemeinsame Institution ist der in Bratislava ansässige Visegrád‑Fonds. Die Zusammenarbeit mit Österreich erfolgt im Format Visegrád plus.
W
Wassenaar Abkommen ... WTO (World Trade Organisation / Welthandelsorganisation)
Wassenaar Abkommen
Das Abkommen wurde 1995 in Wassenaar (Niederlande) ausverhandelt und 1996 in Wien unterzeichnet, es ist ein internationales Abkommen mit 42 Mitgliedern. Ziele des Abkommens sind die Erhöhung der Transparenz und ein verantwortungsvolles Verhalten bei Exporten von konventionellen Rüstungsgütern und Dual‑Use‑Gütern (Waren, Software und Technologie, die für zivile und für militärische Verwendung geeignet sind). Weitere Ziele sind, destabilisierende Anhäufungen von Waffen und deren Erwerb durch Terrorist:innen zu verhindern. Das Sekretariat des Wassenaar Abkommens ist in Wien angesiedelt.
WCO (World Customs Organisation / Weltzollorganisation)
Die WCO ist eine internationale Organisation mit Sitz in Brüssel, deren Ziel es ist, die Zollformalitäten zwischen den teilnehmenden Ländern zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. Die Organisation wurde im Jahr 1952 gegründet und soll den internationalen Handel erleichtern sowie die gerechte Einhebung von Zöllen fördern.
WFP (World Food Programme / Welternährungsprogramm)
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom ist eine gemeinsam von der VN‑Generalversammlung und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) getragene humanitäre Einrichtung und die wichtigste Institution der Vereinten Nationen im Kampf gegen den globalen Hunger. Das WFP versorgt nach Naturkatastrophen, Dürren oder gewalttätigen Konflikten Menschen in Not mit Nahrungsmitteln. Zudem hilft das WFP durch Entwicklungsprojekte Menschen in Gebieten mit dauerhaft schlechter Ernährungslage. 2020 erhielt die Organisation den Friedensnobelpreis.
WHO (World Health Organisation / Weltgesundheitsorganisation)
Die 1948 gegründete Weltgesundheitsorganisation hat ihren Sitz in Genf und zählt 194 Mitgliedstaaten. Ziel der WHO ist, alle Mitgliedstaaten zu unterstützen, einen möglichst hohen Gesundheitszustand ihrer Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und die nationalen Gesundheitssysteme zu koordinieren. Die WHO hat von allen VN‑Sonderorganisationen das höchste Budget und trat während der COVID‑19 Pandemie verstärkt in den Vordergrund. Im Juli 2020 traten die USA aus der WHO aus, als Grund dafür wurde die mangelnde Bereitschaft der Organisation zu Reformen genannt.
WIPO (World Intellectual Property Organisation / Weltorganisation für geistiges Eigentum)
Die Weltorganisation für geistiges Eigentum wurde am 14. Juli 1967 durch das Stockholmer Übereinkommen zur Errichtung der Weltorganisation für geistiges Eigentum als Nachfolgerin des seit 1883 bestehenden Büros zum Schutz des geistigen Eigentums gegründet. Das Ziel der Organisation liegt darin, Rechte an immateriellen Gütern weltweit zu fördern. 1974 wurde die WIPO Teilorganisation der Vereinten Nationen. Die Organisation hat ihren Sitz in Genf.
WMO (World Meteorological Organisation / Weltorganisation für Meteorologie)
Die Weltorganisation für Meteorologie ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und hat ihren Sitz ist Genf. Ihre Ziele sind vor allem Kooperation zwischen Wetterstationen sowie die Förderung der Forschung und Ausbildung in der Meteorologie. Die WMO hat sich mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen zusammengeschlossen und das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) gebildet. Das IPCC (auch bekannt als "Weltklimarat“) hat im Jahr 2007 gemeinsam mit Al Gore den Friedensnobelpreis erhalten.
Worldbank Group (Weltbank Gruppe)
Der Sitz der Weltbankgruppe ist in Washington, sie wurde 1945 gegründet, um den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zu finanzieren. Die Gruppe umfasst heute fünf Organisationen mit eigener Rechtspersönlichkeit: Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Internationale Entwicklungsorganisation, Internationale Finanzkooperation, Multilaterale Investitions‑Garantie‑Agentur, Internationales Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten.
WTO (World Trade Organisation / Welthandelsorganisation)
Die Welthandelsorganisation ist eine internationale Organisation, die 1994 gegründet wurde und ihren Sitz in Genf hat. Sie hat aktuell insgesamt 164 Mitglieder und befasst sich mit der Regelung von internationalen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen. Die WTO ist eine der zentralen Organisationen, die Handels- und Wirtschaftspolitik auf weltweiter Ebene verhandelt. Alle WTO‑Mitglieder verpflichteten sich zur Einhaltung bestimmter Grundregeln bei der Gestaltung ihrer Außenhandelsbeziehungen (Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen, sozio‑ökonomische Ziele).