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21. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

 

XXIV. Gesetzgebungsperiode

 

Dienstag, 19. Mai 2009

 

 


Stenographisches Protokoll

21. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

XXIV. Gesetzgebungsperiode                      Dienstag, 19. Mai 2009

Dauer der Sitzung

Dienstag, 19. Mai 2009: 9.05 – 23.20 Uhr

*****

Tagesordnung

1. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Presseförderungs­gesetz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsordnung, das Gebührenanspruchsgesetz, das Ge­richtliche Einbringungsgesetz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das Allgemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grundbuchsumstellungsgesetz, die Jurisdiktionsnorm, das Sachwalterrechts-Änderungsgesetz 2006, das Urkundenhinterlegungsgesetz, die Zivilprozessordnung, das Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Ju­gendgerichtsgesetz 1988, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Bewährungshilfegesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundeshaushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirt­schaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung, das Finanzmarktstabilitäts­gesetz, das Poststrukturgesetz, das Einkommensteuergesetz 1988, das Körperschaft­steuergesetz 1988, das Umsatzsteuergesetz 1994, das Stiftungseingangssteuerge­setz, die Bundesabgabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz 1955, das Gebührengesetz 1957, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Kapitalverkehrsteuergesetz 1934, das Versiche­rungssteuergesetz 1953, das Normverbrauchsabgabegesetz, das Zollrechts-Durchfüh­rungsgesetz 1994, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967, das Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutz­gesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversi­cherungsgesetz, das Bundes-Seniorengesetz, das Altlastensanierungsgesetz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förderungsgesetz, das Postgesetz 1997, das For­schungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungsför­derungsgesellschaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmuseen-Gesetz 2002, das Bundestheateror­ganisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrer­gesetz 1996, das Prüfungstaxengesetz – Schulen/Pädagogische Hochschulen, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrergesetz 1996, das Beamten-Dienstrechtsge­setz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrverpflichtungsgesetz geändert sowie ein Bundesgesetz zur Teil­nahme an internationaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungsbilanzstabilisierungs­gesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines


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Unternehmensserviceportals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bun­desgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskrankenkassen (Kranken­kassen-Strukturfondsgesetz), ein Bundesgesetz betreffend den Verzicht auf Bundes­forderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesgesetz, mit dem die Begründung weiterer Vorbelastungen durch die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie genehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleitgesetz 2009)

2. Punkt: Bericht und Antrag über den Entwurf eines Bundesverfassungsgesetzes, mit dem das Bundesverfassungsgesetz über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre geändert wird, und ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesbezügegesetz geändert wird

3. Punkt: Bericht und Antrag über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Entschädigungsfondsgesetz geändert wird

4. Punkt: Bericht und Antrag über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Paßgesetz 1992 und das Konsulargebührengesetz 1992 geändert werden

5. Punkt: Bericht über den Grünen Bericht 2008 der Bundesregierung

6. Punkt: Bericht über den Bericht der Bundesregierung über Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2009 gemäß § 9 LWG 1992

7. Punkt: Bericht über den 31. Bericht der Volksanwaltschaft (1. Jänner bis 31. De­zember 2007)

8. Punkt: Ersuchen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt (GZ 3 St 98/07t) um Zustim­mung zur behördlichen Verfolgung des Abgeordneten zum Nationalrat Stefan Petzner

9. Punkt: Ersuchen des Landesgerichtes für Strafsachen Wien (GZ 095 Hv 27/09z) um Zustimmung zur behördlichen Verfolgung des Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Ha­rald Walser

10. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über die Einhebung von Kirchenbeiträgen (Kirchenbeitragsgesetz, KB-G) (465/A)

11. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Ursula Haubner, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Einkommensteuergesetz geändert wird (569/A)

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Inhalt

Personalien

Verhinderungen .............................................................................................................. 51

Ordnungsrufe ......................................................................................  147, 189, 263, 277

Geschäftsbehandlung

Wortmeldung des Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz in Bezug auf eine an Präsidentin Mag. Barbara Prammer gerichtete E-Mail ............................................................................................ 74

Mitteilung der Präsidentin Mag. Barbara Prammer in diesem Zusammenhang                          74


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 3

Verlangen auf Durchführung einer kurzen Debatte über die Anfragebeantwor­tung 1094/AB gemäß § 92 Abs. 1 der Geschäftsordnung ........................................................................................ 75

Durchführung einer kurzen Debatte gemäß § 57a Abs. 1 der Geschäftsordnung         170

Redner/Rednerinnen:

Harald Vilimsky .......................................................................................................... 171

Bundesministerin Mag. Dr. Maria Theresia Fekter .......................................  174, 181

Otto Pendl ................................................................................................................... 175

Mag. Heribert Donnerbauer ................................................................................... ... 176

Werner Neubauer .................................................................................................... ... 177

Mag. Ewald Stadler ................................................................................................. ... 178

Mag. Albert Steinhauser ........................................................................................ ... 180

Verlangen auf Durchführung einer kurzen Debatte über die Anfragebeantwor­tung 1366/AB gemäß § 92 Abs. 1 der Geschäftsordnung ........................................................................................ 75

Durchführung einer kurzen Debatte gemäß § 57a Abs. 1 der Geschäftsordnung         182

Redner/Rednerinnen:

Christoph Hagen ..................................................................................................... ... 182

Angela Lueger ......................................................................................................... ... 185

Günter Kößl ............................................................................................................. ... 186

Werner Herbert ....................................................................................................... ... 187

Gerald Grosz ........................................................................................................... ... 189

Dr. Peter Pilz ............................................................................................................ ... 190

Bundesministerin Mag. Dr. Maria Theresia Fekter ............................................. ... 192

Verlangen auf Durchführung einer kurzen Debatte über die Anfragebeantwor­tung 1171/AB gemäß § 92 Abs. 1 der Geschäftsordnung ........................................................................................ 75

Durchführung einer kurzen Debatte gemäß § 57a Abs. 1 der Geschäftsordnung         194

Redner/Rednerinnen:

Mag. Daniela Musiol ............................................................................................... ... 195

Dr. Peter Wittmann ................................................................................................. ... 197

Mag. Dr. Beatrix Karl .............................................................................................. ... 198

Mag. Harald Stefan ................................................................................................. ... 200

Dr. Martin Strutz ..................................................................................................... ... 201

Dr. Kurt Grünewald ................................................................................................ ... 202

Bundesminister Dr. Johannes Hahn .................................................................... ... 204

Redezeitbeschränkung nach Beratung in der Präsidialkonferenz gemäß § 57 Abs. 3 Z. 2 der Geschäftsordnung .......................................................................................................... 75

Wortmeldung des Abgeordneten Ing. Norbert Hofer in Bezug auf einen Abge­ordnetem Dr. Harald Walser erteilten Ordnungsruf .................................................................................................... 150

Mitteilung des Präsidenten Mag. Dr. Martin Graf in diesem Zusammenhang ...... 151

Verlangen auf Durchführung einer namentlichen Abstimmung .................................. 225

Unterbrechung der Sitzung ........................................................................................ 226

Aktuelle Stunde (5.)

Thema: „Einstieg in die Reichensteuer: Weg mit den Stiftungsprivilegien!“                          51

Redner/Rednerinnen:

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek .............................................................................. ..... 51

Vizekanzler Dipl.-Ing. Josef Pröll .......................................................................... ..... 54


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 4

Dr. Christoph Matznetter ....................................................................................... ..... 57

Dkfm. Dr. Günter Stummvoll ................................................................................ ..... 59

Lutz Weinzinger ...................................................................................................... ..... 60

Gerald Grosz ........................................................................................................... ..... 62

Dr. Peter Pilz ............................................................................................................ ..... 63

Mag. Laura Rudas ................................................................................................... ..... 64

Gabriele Tamandl ................................................................................................... ..... 66

Dr. Gerhard Kurzmann .......................................................................................... ..... 67

Herbert Scheibner .................................................................................................. ..... 69

Mag. Ulrike Lunacek ............................................................................................... ..... 70

Bundesregierung

Vertretungsschreiben ..................................................................................................... 51

Ausschüsse

Zuweisungen .................................................................................................  72, 315, 318

Verhandlungen

Gemeinsame Beratung über

1. Punkt: Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (113 und Zu 113 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Presse­förderungsgesetz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsordnung, das Gebühren­anspruchsgesetz, das Gerichtliche Einbringungsgesetz 1962, das Gerichts­gebührengesetz, das Allgemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grundbuchs­umstellungsgesetz, die Jurisdiktionsnorm, das Sachwalterrechts-Änderungsge­setz 2006, das Urkundenhinterlegungsgesetz, die Zivilprozessordnung, das Straf­gesetzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsgesetz 1988, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Bewährungshilfegesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundeshaushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Gesell­schaft mit beschränkter Haftung, das Finanzmarktstabilitätsgesetz, das Post­strukturgesetz, das Einkommensteuergesetz 1988, das Körperschaftsteuerge­setz 1988, das Umsatzsteuergesetz 1994, das Stiftungseingangssteuergesetz, die Bundesabgabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz 1955, das Gebührengesetz 1957, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Kapitalverkehrsteuergesetz 1934, das Ver­sicherungssteuergesetz 1953, das Normverbrauchsabgabegesetz, das Zoll­rechts-Durchführungsgesetz 1994, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967, das Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicher­heits- und Verbraucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bundes-Seniorengesetz, das Altlastensanierungsgesetz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förderungs­gesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsge­setz, das Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH-Errichtungs­gesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmuseen-Gesetz 2002, das Bundestheaterorganisationsgesetz, das Lan­deslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrergesetz 1996, das Prü­fungstaxengesetz – Schulen/Pädagogische Hochschulen, das Land- und forst­wirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das land- und forstwirtschaft­liche Landesvertragslehrergesetz 1996, das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948 und das Bundes­lehrer-Lehrverpflichtungsgesetz geändert sowie ein Bundesgesetz zur Teilnahme


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an internationaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungsbilanzstabilisierungsge­setz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unternehmensserviceportals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskrankenkassen (Krankenkassen-Strukturfondsgesetz), ein Bundesgesetz betreffend den Verzicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesge­setz, mit dem die Begründung weiterer Vorbelastungen durch die Bundesminis­terin für Verkehr, Innovation und Technologie genehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleitgesetz 2009) (198 d.B.) .......................................................................... 76

2. Punkt: Bericht und Antrag des Budgetausschusses über den Entwurf eines Bundesverfassungsgesetzes, mit dem das Bundesverfassungsgesetz über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre geändert wird, und ein Bun­desgesetz, mit dem das Bundesbezügegesetz geändert wird (202 d.B.)                         77

3. Punkt: Bericht und Antrag des Budgetausschusses über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Entschädigungsfondsgesetz geändert wird (203 d.B.) .................................................. 77

4. Punkt: Bericht und Antrag des Budgetausschusses über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Paßgesetz 1992 und das Konsulargebühren­gesetz 1992 geändert werden (204 d.B.)                   77

Redner/Rednerinnen:

Heinz-Christian Strache .............................................................................................. 77

Dr. Josef Cap ........................................................................................................... ..... 80

Josef Bucher ........................................................................................................... ..... 83

Karlheinz Kopf ........................................................................................................ ..... 86

Mag. Werner Kogler ............................................................................................... ..... 89

Bundeskanzler Werner Faymann ......................................................................... ..... 94

Herbert Kickl ........................................................................................................... ..... 96

Peter Haubner ......................................................................................................... ..... 98

Mag. Ewald Stadler ................................................................................................. ..... 99

Kai Jan Krainer ....................................................................................................... ... 101

Dr. Alexander Van der Bellen ................................................................................ ... 103

Vizekanzler Dipl.-Ing. Josef Pröll .............................................................................. 105

Renate Csörgits .......................................................................................................... 108

Ridi Maria Steibl ......................................................................................................... 109

Harald Vilimsky ....................................................................................................... ... 110

Ing. Peter Westenthaler .......................................................................................... ... 111

Dr. Gabriela Moser ..................................................................................................... 113

Mag. Kurt Gaßner ....................................................................................................... 114

Jakob Auer .............................................................................................................. ... 115

Bernhard Themessl ................................................................................................ ... 116

Ursula Haubner ....................................................................................................... ... 117

Dr. Ruperta Lichtenecker ....................................................................................... ... 117

Mag. Andrea Kuntzl ................................................................................................ ... 118

Fritz Grillitsch .......................................................................................................... ... 119

Dr. Peter Fichtenbauer ........................................................................................... ... 119

Dr. Martin Strutz ......................................................................................................... 120

Dr. Harald Walser ..............................................................................................  121, 216

Dr. Walter Rosenkranz ........................................................................................... ... 121

Dr. Johannes Jarolim ................................................................................................ 123

Ing. Robert Lugar ....................................................................................................... 124

Dr. Martin Bartenstein ............................................................................................ ... 126

Mag. Albert Steinhauser ........................................................................................ ... 127

Dr. Günther Kräuter ............................................................................................... ... 129


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 6

Mag. Roman Haider ................................................................................................ ... 130

Johannes Schmuckenschlager ............................................................................. ... 135

Maximilian Linder ................................................................................................... ... 136

Mag. Johann Maier ................................................................................................. ... 139

Karl Öllinger ............................................................................................................ ... 140

Hermann Gahr ........................................................................................................ ... 141

Dr. Andreas Karlsböck ........................................................................................... ... 142

Gerhard Steier ......................................................................................................... ... 146

Ernest Windholz ......................................................................................................... 147

Franz Hörl ................................................................................................................ ... 151

Dr. Kurt Grünewald ................................................................................................ ... 153

Gabriele Binder-Maier ............................................................................................ ... 154

DDr. Werner Königshofer ...................................................................................... ... 155

Konrad Steindl ........................................................................................................ ... 158

Gerhard Huber ........................................................................................................ ... 159

Wilhelm Haberzettl ................................................................................................. ... 160

Mag. Christiane Brunner ....................................................................................... ... 161

Franz Glaser ............................................................................................................ ... 165

Dr. Johannes Hübner ............................................................................................. ... 166

Mag. Christine Lapp ............................................................................................... ... 169

Kurt List ................................................................................................................... ... 206

Oswald Klikovits ..................................................................................................... ... 207

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl ...................................................................................... ... 208

Mag. Ruth Becher ................................................................................................... ... 209

Werner Neubauer .................................................................................................... ... 210

Mag. Heribert Donnerbauer ................................................................................... ... 214

Josef Jury .................................................................................................................... 215

Otto Pendl ................................................................................................................... 216

Christoph Hagen ........................................................................................................ 217

Ing. Norbert Hofer ................................................................................................... ... 219

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kol­leginnen und Kollegen betreffend „Privatstiftungen gerecht besteuern – jetzt so­fort!“ – Ablehnung (namentliche Abstimmung)                92, 225

Entschließungsantrag der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kol­legen betreffend Änderungen der gesetzlichen Stiftungsbestimmungen, wodurch ausgeschlossen wird, dass politische Parteien die Rechtsform der Stiftung für sich in Anspruch nehmen können – Ablehnung .....  125, 228

Entschließungsantrag der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kollegin­nen und Kollegen betreffend Reduzierung der Politikerbezüge sowie der Bezüge der leitenden Beamten um 4 Prozent – Ablehnung               132, 228

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung von getrennten Klassen für Migrantenkin­der – Ablehnung ...............  133, 228

Entschließungsantrag der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend verbindliche Normierung für das gesamte „Stiftungsrecht“, dass die Verfolgung politischer Zwecke keine Förderung gemeinnütziger Zwecke dar­stellt – Ablehnung ....................................................  137, 228

Entschließungsantrag der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend Überprüfung der Gemeinnützigkeit von Stiftungen und Überprü­fung der mit möglichen Falscheinordnungen verbundenen Steuermindereinnah­men – Ablehnung ................................................................  149, 228


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 7

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kollegin­nen und Kollegen betreffend UVP-G-Novelle 2009, ElWOG-Novelle und Wasser­kraftnutzung – Ablehnung ..  162, 228

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Heribert Donnerbauer, Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen betreffend Evaluierung der Auswirkungen
der Abschaffung von Rsa-Zustellungen im Bereich des Mietrechts – Annahme (E 28)  209, 228

Entschließungsantrag der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Reform des Bankenrettungspakets – Ablehnung .............................................................  211, 228

Annahme der vier Gesetzentwürfe in 198, 202, 203 und 204 d.B. .............................. 224

Gemeinsame Beratung über

5. Punkt: Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft über den Grü­nen Bericht 2008 der Bundesregierung (III-4/151 d.B.) ................................................................................... 229

6. Punkt: Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft über den Bericht der Bundesregierung über Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2009 gemäß § 9 LWG 1992 (III-5/152 d.B.)      ............................................................................................................................. 229

Redner/Rednerinnen:

Harald Jannach ..................................................................................................  229, 278

Fritz Grillitsch ....................................................................................................  231, 277

Gerhard Huber ...................................................................................................  233, 257

Josef Muchitsch ......................................................................................................... 236

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber ..................................................................  238, 275

Jakob Auer .............................................................................................................. ... 242

Bernhard Vock ........................................................................................................ ... 243

Ewald Sacher .......................................................................................................... ... 244

Maximilian Linder ................................................................................................... ... 244

Franz Hörl ................................................................................................................ ... 247

Mag. Christiane Brunner ....................................................................................... ... 247

Bundesminister Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich ..........................................  250, 273

Rosemarie Schönpass ........................................................................................... ... 254

Ing. Norbert Hofer ................................................................................................... ... 254

Peter Mayer ................................................................................................................. 256

Christian Faul ............................................................................................................. 260

Wolfgang Zanger .................................................................................................... ... 261

Ing. Hermann Schultes ........................................................................................... ... 264

Gabriele Binder-Maier ............................................................................................ ... 265

Ing. Peter Westenthaler .......................................................................................... ... 266

Johannes Schmuckenschlager ............................................................................. ... 266

Ulrike Königsberger-Ludwig ................................................................................. ... 267

Anna Höllerer .......................................................................................................... ... 269

Walter Schopf .......................................................................................................... ... 270

Franz Eßl .................................................................................................................. ... 271

Mag. Kurt Gaßner ................................................................................................... ... 272

Entschließungsantrag der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kol­legen betreffend Mineralölsteuerbefreiung für Agrardiesel – Ablehnung ........................................  235, 279

Entschließungsantrag der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kol­legen betreffend verpflichtende Kennzeichnung von Lebensmitteln, die unter Ver­wendung von gentechnisch verseuchtem Soja erzeugt wurden – Ablehnung                                                                                                     236, 279


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 8

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend Maßnahmen zur Erreichung fairer Milchprei­se – Ablehnung .............  241, 280

Entschließungsantrag der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kol­legen betreffend Vorauszahlungen der Betriebsprämie bis jeweils 1. Juli des An­tragsjahres – Ablehnung  246, 279

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend budgetäre Absicherung der Förderung von Bio Austria – Ablehnung  249, 280

Entschließungsantrag der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kol­legen betreffend Ausgleich der Hälfte der Einkommensverluste bei freiwilligem Milchlieferverzicht von bis zu 5 Prozent – Ablehnung            259, 279

Entschließungsantrag der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kol­legen betreffend Aussetzung der Saldierung bei nicht erfüllten Milchkontingen­ten – Ablehnung ......................  259, 279

Entschließungsantrag der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen betreffend eindeutige Kennzeichnung von Kunstkäse – Ablehnung                                                                      263, 280

Kenntnisnahme der beiden Berichte III-4 und III-5 d.B. ................................................ 279

7. Punkt: Bericht des Volksanwaltschaftsausschusses über den 31. Bericht der Volksanwaltschaft (1. Jänner bis 31. Dezember 2007) (III-7/172 d.B.) ....................................................................... 280

Redner/Rednerinnen:

Hannes Fazekas ...................................................................................................... ... 280

Dr. Peter Sonnberger ............................................................................................. ... 282

Werner Herbert ....................................................................................................... ... 282

Martina Schenk ....................................................................................................... ... 283

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl ...................................................................................... ... 285

Mag. Josef Auer ...................................................................................................... ... 287

Mag. Gertrude Aubauer ......................................................................................... ... 288

Christian Lausch ..................................................................................................... ... 288

Ernest Windholz ...................................................................................................... ... 289

Sonja Ablinger ........................................................................................................ ... 290

Ridi Maria Steibl ......................................................................................................... 291

Johann Hechtl ............................................................................................................. 292

Wolfgang Großruck ................................................................................................ ... 293

Rosemarie Schönpass ........................................................................................... ... 294

Ewald Sacher .......................................................................................................... ... 295

Mag. Rosa Lohfeyer ............................................................................................... ... 296

Josef Muchitsch ...................................................................................................... ... 296

Volksanwältin Dr. Gertrude Brinek ...................................................................... ... 297

Volksanwältin Mag. Terezija Stoisits .................................................................... ... 300

Entschließungsantrag der Abgeordneten Martina Schenk, Kollegin und Kolle­gen betreffend Unterhaltsvorschussgesetz – Ablehnung ...........................................................  284, 302

Kenntnisnahme des Berichtes III-7 d.B. ....................................................................... 302

8. Punkt: Bericht des Immunitätsausschusses über das Ersuchen der Staatsan­waltschaft Klagenfurt (GZ 3 St 98/07t) um Zustimmung zur behördlichen Verfol­gung des Abgeordneten zum Nationalrat Stefan Petzner (193 d.B.) ...................................................................................................................... 302


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 9

Redner/Rednerinnen:

Mag. Ewald Stadler .................................................................................................... 302

Otto Pendl ................................................................................................................... 304

Dr. Peter Sonnberger ............................................................................................. ... 305

Dr. Walter Rosenkranz ........................................................................................... ... 305

Dieter Brosz ............................................................................................................. ... 306

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Ewald Stadler, Otto Pendl, Dr. Peter Sonnberger, Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Vor­gangsweise bei Ersuchen um Zustimmung zur behördlichen Verfolgung gemäß Art. 57 Abs. 3 B-VG – Annahme (E 29) ................................  304, 307

Annahme des Ausschussantrages .............................................................................. 307

9. Punkt: Bericht des Immunitätsausschusses über das Ersuchen des Lan­desgerichtes für Strafsachen Wien (GZ 095 Hv 27/09z) um Zustimmung zur behördlichen Verfolgung des Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Harald Walser (194 d.B.) ........................................................................................ 307

Redner/Rednerinnen:

Dr. Walter Rosenkranz ........................................................................................... ... 308

Dieter Brosz ............................................................................................................. ... 308

Annahme des Ausschussantrages .............................................................................. 309

10. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Ewald Stadler, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über die Einhebung von Kir­chenbeiträgen (Kirchenbeitragsgesetz, KB-G) (465/A)    ............................................................................................................................. 309

Redner/Rednerinnen:

Mag. Ewald Stadler ................................................................................................. ... 309

Elmar Mayer ............................................................................................................ ... 311

Mag. Wilhelm Molterer ........................................................................................... ... 312

Dr. Andreas Karlsböck ........................................................................................... ... 313

Dr. Harald Walser .................................................................................................... ... 314

Zuweisung des Antrages 465/A an den Unterrichtsausschuss ................................... 315

11. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Ursula Haubner, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Einkommensteuergesetz ge­ändert wird (569/A) ........... 315

Redner/Rednerinnen:

Ursula Haubner ....................................................................................................... ... 315

Kai Jan Krainer ....................................................................................................... ... 315

Dorothea Schittenhelm .......................................................................................... ... 315

Ing. Norbert Hofer ................................................................................................... ... 316

Mag. Werner Kogler ............................................................................................... ... 317

Zuweisung des Antrages 569/A an den Finanzausschuss .......................................... 318

Eingebracht wurden

Petitionen ...................................................................................................................... 72

Petition betreffend „Sicheres Wohnen am Froschberg“ (Ordnungsnummer 25) (überreicht vom Abgeordneten Werner Neubauer)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 10

Petition betreffend „Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie zur möglichen Wiedererrichtung der Salzkammergut-Lokalbahn“ (Ordnungsnummer 26) (über­reicht vom Abgeordneten Mag. Johann Maier)

Bürgerinitiativen .......................................................................................................... 72

Bürgerinitiative betreffend „Tierschutz als Rechtsgut im Verfassungsrang“ (Ord­nungsnummer 4)

Bürgerinitiative betreffend „Sicherung der Apothekenversorgung im ländlichen Raum – Schutz gegen die geplante EU-Liberalisierung“ (Ordnungsnummer 5)

Regierungsvorlagen ................................................................................................... 72

175: Bundesgesetz über Europäische Verbünde für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ-Bundesgesetz – EVTZ-BG)

179: 2. Sozialrechts-Änderungsgesetz 2009 – 2. SRÄG 2009

180: Bundesgesetz, mit dem das Führerscheingesetz geändert wird (12. FSG-Novelle)

195: Bundesgesetz über die Leistung eines zusätzlichen Beitrages zum Inter­nationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD 8)

196: Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und Bosnien und Herze­gowina andererseits samt Schlussakte

Berichte ......................................................................................................................... 72

Vorlage 15 BA: Monatserfolg März 2009; BM f. Finanzen

III-56: Bericht, Reihe Bund 2009/5; Rechnungshof

III-64: Bericht, Reihe Bund 2009/6; Rechnungshof

III-65: Bericht des Fachhochschulrates gemäß § 6 Abs. 2 Z 7 FHStG über die Tätigkeit des Fachhochschulrates im Jahre 2007; BM f. Wissenschaft und For­schung

III-66: Tätigkeitsbericht des Bundesvergabeamtes über den Zeitraum Jänner bis Dezember 2008; BM f. Wirtschaft, Familie und Jugend

Unterrichtung gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG ................................................................. 73

Aufnahme der Verhandlungen über den Abschluss des Vertrages zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Föderativen Republik Brasilien über die Auslieferung

Aufnahme der Verhandlungen über eine Vereinbarung zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Republik Gabun über den vor­übergehenden Aufenthalt österreichischer Truppen in der Republik Gabun zum Zwecke der Ausbildung

Aufnahme der Verhandlungen über Instrumente zur vorläufigen Anwendung von Teilen des Protokolls Nr. 14 zur EMRK


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 11

Anträge der Abgeordneten

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend: kein Ausstieg aus CERN (609/A)(E)

Dr. Josef Cap, Karlheinz Kopf, Dr. Peter Fichtenbauer, Mag. Werner Kogler, Kol­leginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem das Bundes­verfassungsgesetz über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre geän­dert wird, sowie ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesbezügegesetz und das Bezü­gegesetz geändert werden (610/A)

Dr. Martin Strutz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Befreiung der Tätigkeit unent­geltlich tätiger freiwilliger Helfer bei Veranstaltungen gemeinnütziger Vereine von der Sozialversicherungspflicht (611/A)(E)

Anfragen der Abgeordneten

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend Finanzierung von Ökostrom (1792/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Zuständigkeit für den Schutz vor nichtionisierender/elek­tromagnetischer Strahlung (1793/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Zuständigkeit für den Schutz vor nichtionisierender/elektromagnetischer Strahlung (1794/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Zuständigkeit für den Schutz vor nichtionisierender/elektromagnetischer Strahlung (1795/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Zuständigkeit für den Schutz vor nichtionisierender/elektromagnetischer Strahlung (1796/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Zuständigkeit für den Schutz vor nichtionisie­render/elektromagnetischer Strahlung (1797/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Haltungsschäden im Volksschulalter (1798/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Impfpraxis in Österreich (1799/J)

Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesund­heit betreffend häusliche Gewalt und Hymenrekonstruktion (1800/J)

Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Welpenschmuggel und Strafen nach Art. 2 § 38 Tierschutzgesetz (1801/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium (1802/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend gesundheitsfördernde Maßnah­men für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium (1803/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 12

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium (1804/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finan­zen betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium (1805/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter im Ministerium (1806/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne­res betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium (1807/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium (1808/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landes­verteidigung und Sport betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter im Ministerium (1809/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium (1810/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter im Ministerium (1811/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Ver­kehr, Innovation und Technologie betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium (1812/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter im Ministerium (1813/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter im Ministerium (1814/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend „Doping – Angeordnete und genehmigte Ermittlungen nach dem ADBG – Ermittlungsergebnisse 2008“ (1815/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend mangelhafte Ausrüstung für Soldaten im Schnee- und Lawi­neneinsatz (1816/J)

Anneliese Kitzmüller, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend die Schulversuche in Österreich (1817/J)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend das Internetprojekt Google Street View (1818/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 13

Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend die Gespräche mit Vertretern der slowenischen Regierung in Laibach (1819/J)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesver­teidigung und Sport betreffend das Internetprojekt Google Street View (1820/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Unterstützung des Projektes „Raus aus der Box“ mit Bun­desmitteln (1821/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Familienleistungen Wien (1822/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Familienleistungen Kärnten (1823/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesmi­nister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Familienleistungen Burgenland (1824/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesmi­nister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Familienleistungen Vorarlberg (1825/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in Oberösterreich (1826/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in der Steiermark (1827/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 im Burgenland (1828/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in Wien (1829/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in Kärnten (1830/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in Niederösterreich (1831/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in Tirol (1832/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in Vorarlberg (1833/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in Kärnten (1834/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in Salzburg (1835/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1836/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 14

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1837/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1838/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1839/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1840/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1841/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1842/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1843/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1844/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1845/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1846/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1847/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1848/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Einladungen von Julius Meinl an Minister (1849/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 15

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Murau (1850/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Weiz (1851/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Voitsberg (1852/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Radkersburg (1853/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Mürzzuschlag (1854/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Liezen (1855/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Knittelfeld (1856/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Leibnitz (1857/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Deutschlandsberg (1858/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Feldbach (1859/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Graz Umgebung (1860/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Fürstenfeld (1861/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Bruck an der Mur (1862/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Leoben (1863/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Judenburg (1864/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Hartberg (1865/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesver­teidigung und Sport betreffend „Doping im Sport – Doping-Kontrollen und Maßnahmen im Jahr 2008“ (1866/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 16

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Zustand der Miliz in Vorarlberg (1867/J)

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Zustand der Miliz in Wien (1868/J)

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Zustand der Miliz in Tirol (1869/J)

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Zustand der Miliz in Salzburg (1870/J)

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Zustand der Miliz in Oberösterreich (1871/J)

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Zustand der Miliz in Niederösterreich (1872/J)

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Zustand der Miliz in Kärnten (1873/J)

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Zustand der Miliz in der Steiermark (1874/J)

Lutz Weinzinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Zustand der Miliz im Burgenland (1875/J)

Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend Welpenschmuggel und Anwendung des Art. 2 § 40 Tierschutzgesetz (1876/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend „Säuglingsnahrung – Rückstände – Kontrollen – Risikobewertung in Öster­reich im Jahr 2008“ (1877/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend „StPO-Novelle: Strafprozess und Privatbeteiligung – Entwicklung 2008“ (1878/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend „Gleichbehandlung: Ethnische Diskriminierung in Loka­len, Diskotheken ...“? (1879/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend „Veterinärjahresbericht 2007 und 2008 – Schlachttier- und Fleischuntersu­chungen in Österreich“ (1880/J)

Erich Tadler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innova­tion und Technologie betreffend Errichtung eines Drainasphaltes auf der Tauernauto­bahn A 10 (Tennengau) (1881/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend RFID-Chips (1882/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, So­ziales und Konsumentenschutz betreffend RFID-Chips (1883/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend RFID-Chips (1884/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend RFID-Chips (1885/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 17

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bauliche Maßnahmen bei Dienststellen im Burgenland (1886/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bauliche Maßnahmen bei Dienststellen in der Steiermark (1887/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bauliche Maßnahmen bei Dienststellen in Kärnten (1888/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bauliche Maßnahmen bei Dienststellen in Tirol (1889/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bauliche Maßnahmen bei Dienststellen in Vorarlberg (1890/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bauliche Maßnahmen bei Dienststellen in Salzburg (1891/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bauliche Maßnahmen bei Dienststellen in Oberösterreich (1892/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bauliche Maßnahmen bei Dienststellen in Niederösterreich (1893/J)

Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bauliche Maßnahmen bei Dienststellen in Wien (1894/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend merkwürdigen Verkehrsunfall (1895/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Wunschkennzeichen – Einnahmen und Vergabe (1896/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend österreichweite Vereinheitlichung der Verkehrsstra­fen (1897/J)

Mag. Ulrike Lunacek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Informationspolitik und Öffentlich­keitsarbeit der Regierung zur EU und Hebung der Wahlbeteiligung zu den Europa-Wahlen 2009 (1898/J)

Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Staatskommissäre 2009 (1899/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Beschäftigung und Ausbildung im Strafvollzug (1900/J)

Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend „Ist dem Sportressort eine Liste von Dopingkunden be­kannt?“ (1901/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend den konfessionellen Religionsunterricht (1902/J)

Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend die staatliche Subvention von menschenver­achtender, rassistischer Hetze (1903/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend CN/CS Gas und Pfefferspray (1904/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Maßnahmen zur Verbesserung der Situa­tion wirtschaftlich, obsorgetechnisch, gesundheitlich und gewaltspezifisch gefährdeter Kinder und Jugendlicher (1905/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Abfluss österreichischer Sozialversicherungsgelder ins Ausland (1906/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Schweinegrippe (1907/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 18

Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend rechtlichen Status und weiteres Schicksal der von den USA in Guantánamo/Kuba inhaftierten Personen (1908/J)

Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Abschiedsfeierlichkeiten zum Aus­scheiden von Dr. Ursula Plassnik (1909/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung in Mödling (1910/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Jugendkriminalitätsentwicklung in Österreich (1911/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Jugendkriminalitätsentwicklung in der Steiermark (1912/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Jugendkriminalitätsentwicklung in Tirol (1913/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Jugendkriminalitätsentwicklung in Salzburg (1914/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Jugendkriminalitätsentwicklung im Burgenland (1915/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Jugendkriminalitätsentwicklung in Kärnten (1916/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Jugendkriminalitätsentwicklung in Niederösterreich (1917/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Jugendkriminalitätsentwicklung in Oberösterreich (1918/J)

Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Unvereinbarkeiten in Anti-Doping-Kommissionen des Bun­desministeriums für Landesverteidigung und Sport (1919/J)

Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wis­senschaft und Forschung betreffend Altersgrenze für den Bezug der Studienbeihilfe (1920/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend gezielte Rufschädigung an TierschützerInnen (1921/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Unterbringung in der Haft (1922/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend illegale Beschaffung von DNS-Daten (1923/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend ausufernden Ermittlungsaufwand gegen TierschützerInnen (1924/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend ausufernden Ermittlungsaufwand gegen TierschützerInnen (1925/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 19

Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend das Mobbing gegen und den massiven Rufmord an einer Schulärztin durch Direktoren und Vertreter des Ministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (1926/J)

Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend die Ausbildung der Instruktoren im Rahmen der zweiten Ausbildungsphase gemäß § 4a Abs. 6 FSG (1927/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Familienabschiebungsoffensive der Bundesregierung (1928/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Tiefflieger über Wien und weitere Fluglärm-Fra­gen (1929/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne­res betreffend Umgang mit den deutschnationalen und schlagenden Burschenschaften (1930/J)

Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend die Abweisung eines Antrages auf Verfahrensfortsetzung durch das OLG Wien (1931/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Apotheken in Vorarlberg (1932/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Apotheken im Burgenland (1933/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Apotheken in Kärnten (1934/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Apotheken in Niederösterreich (1935/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Apotheken in Oberösterreich (1936/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Apotheken in Salzburg (1937/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Apotheken in der Steiermark (1938/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Apotheken in Tirol (1939/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Beanstandungen bei Tiertransporten in der Steiermark (1940/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Anteil ausländischer Schüler und Schüler nichtdeutscher Muttersprache an Schulen im Bezirk Graz (1941/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 20

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend Konsequenzen aus den in Österreich durchgeführten TIMSS-Studien (1942/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend Konsequenzen aus den in Österreich durchgeführten TALIS-Studien (1943/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend Konsequenzen aus den in Österreich durchgeführten PISA-Studien (1944/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend Konsequenzen aus den in Österreich durchgeführten PIRLS-Studien (1945/J)

Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Treibstoffuntersuchungen (1946/J)

Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Treibstoffuntersuchungen (1947/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Behandlung von Patienten ohne e-card in Krankenhäusern (1948/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Jugendkriminalitätsentwicklung in Wien (1949/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend Jugendpolitik (1950/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Planstellen bei der Exekutive in Niederösterreich (1951/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Planstellen bei der Exekutive im Burgenland (1952/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Planstellen bei der Exekutive in Kärnten (1953/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Planstellen bei der Exekutive in Vorarlberg (1954/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Planstellen bei der Exekutive in der Steiermark (1955/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Planstellen bei der Exekutive in Tirol (1956/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Planstellen bei der Exekutive in Oberösterreich (1957/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Planstellen bei der Exekutive in Salzburg (1958/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Linz Land (1959/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Planstellen bei der Exekutive Wien (1960/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 21

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Überprüfung islamischer Religionsbücher (1961/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Abschaffung von Deutschtests für Schüler mit Migrationshintergrund (1962/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 22

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Stand des Zogaj-Verfahrens (1963/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Privatkonkurse (1964/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Grieskirchen (1965/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Gmunden (1966/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Freistadt (1967/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung in Eferding (1968/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung in Braunau am Inn (1969/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Vöcklabruck (1970/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Wels Land (1971/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Urfahr Umgebung (1972/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Kirchdorf an der Krems (1973/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Kirchdorf an der Krems (1974/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Linz Stadt (1975/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Rohrbach (1976/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Ried im Innkreis (1977/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Steyr Land (1978/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Schärding (1979/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Steyr Stadt (1980/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, So­ziales und Konsumentenschutz betreffend Reisebürosicherungsverordnung (1981/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend entstehende Kosten durch den Landesschulrat für Wien und Entlohnung der Bundeslehrer (1982/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend entstehende Kosten durch den Landesschulrat für Vorarl­berg und Entlohnung der Bundeslehrer (1983/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend entstehende Kosten durch den Landesschulrat für Tirol und Entlohnung der Bundeslehrer (1984/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend entstehende Kosten durch den Landesschulrat für Steier­mark und Entlohnung der Bundeslehrer (1985/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend entstehende Kosten durch den Landesschulrat für Kärnten und Entlohnung der Bundeslehrer (1986/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend entstehende Kosten durch den Landesschulrat für Ober­österreich und Entlohnung der Bundeslehrer (1987/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend entstehende Kosten durch den Landesschulrat für Burgen­land und Entlohnung der Bundeslehrer (1988/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend entstehende Kosten durch den Landesschulrat für Salz­burg und Entlohnung der Bundeslehrer (1989/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend entstehende Kosten durch den Landesschulrat für Nieder­österreich und Entlohnung der Bundeslehrer (1990/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Kosten und Lagerung von Schutzmasken (1991/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Kosten und Lage­rung von Schutzmasken (1992/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport betreffend Kosten und Lagerung von Schutzmasken (1993/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Familienleistungen Niederösterreich (1994/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 23

Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Un­terricht, Kunst und Kultur betreffend „LebensschutzpädagogInnen“ an Schulen (1995/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend „ex-post-UVP“ für EU-rechtswidrig ohne UVP erfolgte Ausbauten am Flughafen Wien (1996/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Tarifordnung am Flughafen Schwechat (1997/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Genehmigungsverfahren am Flughafen Schwe­chat (1998/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Polizeigewalt in Linz (1999/J)

Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend E-Voting bei den ÖH-Wahlen – personelle Verfilzun­gen (2000/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend gezielte Rufschädigung an TierschützerInnen (2001/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend „Krebsgefahr durch Gummi (PAK)?“ (2002/J)

Dr. Martin Strutz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend neueste Entwicklungen bei der Standortbestimmung eines Erstaufnahmezen­trum Süd (2003/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Österreicher in Schubhaft (2004/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Umsetzung von EU-Standards bezüglich Waffenhandelskontrolle (2005/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Umsetzung von EU-Standards bezüglich Waffenhan­delskontrolle (2006/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend Wirkung der Konjunkturpakete auf Ein-Perso­nen-Unternehmen (EPU) (2007/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Veröffentlichung der durch das BIFIE bei internationalen Studien gesammelten Daten aus den nationalen Erhebungsbögen (2008/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Gesundheit betreffend die aktuelle Pandemie-Gefahr (2009/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Gesundheit betreffend Entwicklung eines Schweinegrippeimpfstoffes in und für Österreich (2010/J)

Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Einfuhr-, Verarbeitungs- und Handelsverbot von Robbenprodukten (2011/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 24

Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forst­wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Einfuhr-, Verarbeitungs- und Han­delsverbot von Robbenprodukten (2012/J)

Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Fa­milie und Jugend betreffend Einfuhr-, Verarbeitungs- und Handelsverbot von Robben­produkten (2013/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Anteil ausländischer Schüler und Schüler nichtdeutscher Muttersprache an Schulen im Bezirk Liezen (2014/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend parteipolitisch genutzte Schülerstreiks in Liezen (2015/J)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Ant­wortschreiben des Bundeskanzlers an die österreichische Bevölkerung (2016/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Verdacht auf Missbrauch öffentlicher Mittel durch die Firma Atikon (2017/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Wels Stadt (2018/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Perg (2019/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Verdacht auf Missbrauch öffentli­cher Mittel durch die Firma Atikon (2020/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Verdacht auf Missbrauch öffentlicher Mittel durch die Firma Atikon (2021/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Verdacht auf Missbrauch öffentlicher Mittel durch die Firma Atikon (2022/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Familienleistungen Salzburg (2023/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesmi­nister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Familienleistungen Oberösterreich (2024/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Familienleistungen Tirol (2025/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesmi­nister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Familienleistungen Steiermark (2026/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Bundesförderung für thermi­sche Sanierung (2027/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 25

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Abfrage sensibler Daten für die Vorerhebungen zu den Bildungsstandards (2028/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Tiertransporte (2029/J)

Ewald Sacher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forst­wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend die Nitratbelastung durch die Land­wirtschaft im Bundesland Niederösterreich (2030/J)

Hannes Fazekas, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Vorfall von Ebensee“ am 08.05.2009 (2031/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betref­fend Fördermittel für Organisationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2032/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2033/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Fördermittel für Organi­sationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2034/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2035/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2036/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2037/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2038/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Auf­marsch der KPÖ teilgenommen haben (2039/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Lan­desverteidigung und Sport betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am ge­walttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2040/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2041/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 26

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2042/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Fördermittel für Organisationen, wel­che am gewalttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2043/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am ge­walttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2044/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wis­senschaft und Forschung betreffend Fördermittel für Organisationen, welche am ge­walttätigen 1.-Mai-Aufmarsch der KPÖ teilgenommen haben (2045/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst betreffend Leihopa – Diskriminierung aufgrund des Geschlechts (2046/J)

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Privatstiftungen (2047/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 27

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (2048/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Kärntner Gebietskrankenkasse (2049/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (2050/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Wiener Gebietskrankenkasse (2051/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Burgenländischen Gebietskrankenkasse (2052/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (2053/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (2054/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (2055/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Tiroler Gebietskrankenkasse (2056/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Gesundheit betreffend bedenkliche Zahnpasten (2057/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Sozialversicherungsanstalt für Bauern (2058/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (2059/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Steirischen Gebietskrankenkasse (2060/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Selbstbehalte in der Salzburger Gebietskrankenkasse (2061/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Pandemie-Notfallpläne (insbesondere Verfügbarkeit und Ausgabe des Neurominidasehemmer Tamiflu) (2062/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne­res betreffend mit Hepatitis B und C infizierte Flüchtlinge in Traiskirchen (2063/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Reintegrationshilfe (2064/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Überalterung der Exekutive (2065/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Belohnungen bei der Exekutive (2066/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend verfügbare Kriminalstatistik auf der Homepage des BMI (2067/J)

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Schwerpunktaktion Ost (2068/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Missachtung des Rotlichtes (2069/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Verkehrsübertretungen von Diplomaten (2070/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Illegale Beschäftigung auf Schlachthöfen beziehungsweise Fleischverarbei­tungsbetrieben in Österreich im Jahr 2008“ (2071/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend „Sicherheit von Reisepässen – Zahlen für das Jahr 2008“ (2072/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Einziehung von Erträgen, Tatwerkzeugen und Vermögensgegenständen aus Straftaten (2005/212/JI)“ (2073/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Umweltbelastung durch Feu­erwerkskörper 2008/2009“ (2074/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend „Lebensmittelinfektionen in Österreich im Jahr 2008“ (2075/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 28

Erich Tadler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betref­fend „leerstehende Büroräumlichkeiten und Tiefgaragenplätze in den Finanzämtern Salzburg“ (2076/J)

Erich Tadler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betref­fend Liegenschaften der Salzburger Gebietskrankenkasse (2077/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend David E. D. (2078/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Einschüchte­rungsversuche durch Androhung der Einleitung eines Strafverfahrens gegen den ehe­maligen Leiter der Bundesanstalt für Bergbauernfragen (2079/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend „Kunstkäse in Lebensmitteln (Analog-Käse)“ (2080/J)

DDr. Werner Königshofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ar­beit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Verdacht der nachträglichen Bewil­ligung von illegaler Beschäftigung (2081/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Quecksilber in Energiespar­lampen (2082/J)

Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Sozia­les und Konsumentenschutz betreffend Schadstoffe in Spielzeug (2083/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln (2084/J)

Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finan­zen betreffend Vorkommnisse in der Finanzprokuratur (2085/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend den Sängerknaben-Konzertkristall im Augarten (2086/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend den Sängerknaben-Konzertkristall im Augarten (2087/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Rechtsschutz im Strafvollzug (2088/J)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Teilnahme am „Bilderberg-Treffen“ vom 14. bis 17. Mai im Nafsika Astir Palace Hotel in Vouliagmeni (in der Nähe von Athen), Griechenland (2089/J)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne­res betreffend Asylwerber und „Operation Leopold“ (2090/J)

Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Ungereimtheiten um die Hausdurchsuchungen in der Meinl Bank AG (2091/J)

Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Ungereimtheiten um die Hausdurchsuchungen in der Meinl Bank AG (2092/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 29

Dr. Günther Kräuter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Europawahl 2009 – Information des BMI (2093/J)

Erich Tadler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend „Büroräumlichkeiten der Bundesimmobiliengesellschaft im Bun­desland Salzburg“ (2094/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst betreffend Gleichbehandlungsgesetzgebung (2095/J)

Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Einsatzbereitschaft des österreichischen Bundesheeres im Inland (2096/J)

Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forst­wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Finanzdebakel bei der AGES (2097/J)

Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend Finanzdebakel bei der AGES (2098/J)

Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betref­fend Finanzdebakel bei der AGES (2099/J)

*****


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 30

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Zensur von parlamentarischen Materialien von der Homepage des Parlaments (9/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Spionageaffäre Hörsching (10/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Beweismittel­vernichtung in der Causa Hörsching (11/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Causa Martina (12/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Konsulenten­vertrag für D2 (13/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Rückkehr von D1 ins Abwehramt (14/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Rückkehr von D1 ins Abwehramt (15/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Rückkehr von D1 ins Abwehramt (16/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Spionageaffäre Hörsching (17/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Spionageaffäre Hörsching 2 (18/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Waffenlobbyis­ten (19/JPR)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Intervention des Bundespräsidenten bezüglich Stasi-Überprü­fung von Klaus-Dieter B. (20/JPR)

Zurückgezogen wurden die Anfragen der Abgeordneten

Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend KIAB-Kontrollen im Jahr 2008 in Kärnten (1834/J) (Zu 1834/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend gezielte Rufschädigung an TierschützerInnen (1921/J) (Zu 1921/J)

Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Kriminalitätsentwicklung im Bezirk Kirchdorf an der Krems (1974/J) (Zu 1974/J)

Anfragebeantwortungen

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1055/AB zu 1068/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen (1056/AB zu 1097/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (1057/AB zu 1103/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1058/AB zu 1230/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (1059/AB zu 1263/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (1060/AB zu 1317/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1061/AB zu 1059/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1062/AB zu 1157/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolle­ginnen und Kollegen (1063/AB zu 1024/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (1064/AB zu 1028/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 31

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (1065/AB zu 1025/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kol­leginnen und Kollegen (1066/AB zu 1023/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (1067/AB zu 1021/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (1068/AB zu 1079/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (1069/AB zu 1083/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1070/AB zu 1284/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (1071/AB zu 1042/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1072/AB zu 1063/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (1073/AB zu 1069/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ewald Stad­ler, Kolleginnen und Kollegen (1074/AB zu 1076/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1075/AB zu 1087/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1076/AB zu 1088/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Daniela Mu­siol, Kolleginnen und Kollegen (1077/AB zu 1094/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1078/AB zu 1143/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (1079/AB zu 1034/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1080/AB zu 1035/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen (1081/AB zu 1037/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1082/AB zu 1064/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (1083/AB zu 1031/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 32

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1084/AB zu 1038/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (1085/AB zu 1039/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1086/AB zu 1041/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1087/AB zu 1045/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1088/AB zu 1046/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayer­hofer, Kolleginnen und Kollegen (1089/AB zu 1047/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1090/AB zu 1048/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1091/AB zu 1049/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1092/AB zu 1050/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1093/AB zu 1051/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1094/AB zu 1052/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1095/AB zu 1054/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1096/AB zu 1062/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Steier, Kolleginnen und Kollegen (1097/AB zu 1071/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen (1098/AB zu 1075/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Wes­tenthaler, Kolleginnen und Kollegen (1099/AB zu 1077/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Ro­senkranz, Kolleginnen und Kollegen (1100/AB zu 1036/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1101/AB zu 1044/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1102/AB zu 1056/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 33

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1103/AB zu 1053/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1104/AB zu 1067/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Günter Kößl, Kolleginnen und Kollegen (1105/AB zu 1080/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten August Wöginger, Kolleginnen und Kollegen (1106/AB zu 1085/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1107/AB zu 1381/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1108/AB zu 1647/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Jakob Auer, Kolleginnen und Kollegen (1109/AB zu 1081/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1110/AB zu 1086/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1111/AB zu 1090/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1112/AB zu 1089/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Petzner, Kolleginnen und Kollegen (1113/AB zu 1091/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Anneliese Kitzmüller, Kolleginnen und Kollegen (1114/AB zu 1108/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Dopp­ler, Kolleginnen und Kollegen (1115/AB zu 1125/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen (1116/AB zu 1150/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1117/AB zu 1151/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1118/AB zu 1244/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (1119/AB zu 1397/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen (1120/AB zu 1118/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (1121/AB zu 1131/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen (1122/AB zu 1136/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 34

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (1123/AB zu 1137/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1124/AB zu 1098/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1125/AB zu 1110/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1126/AB zu 1111/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (1127/AB zu 1113/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1128/AB zu 1116/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1129/AB zu 1120/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1130/AB zu 1126/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (1131/AB zu 1132/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (1132/AB zu 1133/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen (1133/AB zu 1135/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (1134/AB zu 1140/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1135/AB zu 1100/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1136/AB zu 1101/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (1137/AB zu 1102/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1138/AB zu 1104/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1139/AB zu 1105/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1140/AB zu 1107/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1141/AB zu 1109/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 35

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (1142/AB zu 1112/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1143/AB zu 1117/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1144/AB zu 1119/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (1145/AB zu 1123/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1146/AB zu 1127/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilims­ky, Kolleginnen und Kollegen (1147/AB zu 1161/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (1148/AB zu 1398/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (1149/AB zu 1405/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (1150/AB zu 1408/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (1151/AB zu 1411/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1152/AB zu 1099/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (1153/AB zu 1106/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen (1154/AB zu 1114/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1155/AB zu 1121/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (1156/AB zu 1134/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Man­fred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1157/AB zu 1115/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (1158/AB zu 1122/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Man­fred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1159/AB zu 1124/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Carmen Gartel­gruber, Kolleginnen und Kollegen (1160/AB zu 1129/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (1161/AB zu 1130/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 36

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1162/AB zu 1190/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1163/AB zu 1158/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (1164/AB zu 1170/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1165/AB zu 1193/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1166/AB zu 1237/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1167/AB zu 1251/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (1168/AB zu 1312/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (1169/AB zu 1141/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1170/AB zu 1148/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen (1171/AB zu 1149/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (1172/AB zu 1138/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (1173/AB zu 1146/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1174/AB zu 1147/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (1175/AB zu 1142/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1176/AB zu 1144/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1177/AB zu 1155/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1178/AB zu 1188/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1179/AB zu 1192/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 37

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1180/AB zu 1229/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1181/AB zu 1233/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1182/AB zu 1285/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1183/AB zu 1383/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kol­legen (1184/AB zu 1401/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1185/AB zu 1425/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (1186/AB zu 1489/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1187/AB zu 1221/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1188/AB zu 1235/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1189/AB zu 1249/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1190/AB zu 1152/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1191/AB zu 1154/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1192/AB zu 1153/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1193/AB zu 1169/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1194/AB zu 1353/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1195/AB zu 1385/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1196/AB zu 1406/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1197/AB zu 1442/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1198/AB zu 1465/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 38

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (1199/AB zu 1542/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1200/AB zu 1577/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (1201/AB zu 1633/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kollegin­nen und Kollegen (1202/AB zu 1139/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen (1203/AB zu 1156/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1204/AB zu 1164/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1205/AB zu 1173/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1206/AB zu 1174/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1207/AB zu 1175/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1208/AB zu 1176/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1209/AB zu 1177/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1210/AB zu 1178/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1211/AB zu 1179/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1212/AB zu 1180/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1213/AB zu 1181/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1214/AB zu 1182/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1215/AB zu 1183/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1216/AB zu 1184/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1217/AB zu 1223/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1218/AB zu 1352/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 39

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1219/AB zu 1380/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (1220/AB zu 1432/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1221/AB zu 1186/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1222/AB zu 1253/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1223/AB zu 1298/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1224/AB zu 1347/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1225/AB zu 1361/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Chris­tian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1226/AB zu 1375/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1227/AB zu 1414/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1228/AB zu 1426/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1229/AB zu 1436/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1230/AB zu 1453/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1231/AB zu 1373/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1232/AB zu 1359/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1233/AB zu 1267/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1234/AB zu 1296/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (1235/AB zu 1310/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen (1236/AB zu 1340/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1237/AB zu 1345/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 40

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1238/AB zu 1162/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (1239/AB zu 1168/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1240/AB zu 1172/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ewald Stad­ler, Kolleginnen und Kollegen (1241/AB zu 1203/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (1242/AB zu 1227/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (1243/AB zu 1241/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (1244/AB zu 1255/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (1245/AB zu 1202/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1246/AB zu 1243/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1247/AB zu 1261/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (1248/AB zu 1336/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1249/AB zu 1351/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1250/AB zu 1365/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen (1251/AB zu 1417/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1252/AB zu 1159/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen (1253/AB zu 1200/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 41

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1254/AB zu 1222/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1255/AB zu 1236/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1256/AB zu 1250/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1257/AB zu 1197/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1258/AB zu 1302/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (1259/AB zu 1316/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1260/AB zu 1379/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1261/AB zu 1225/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (1262/AB zu 1167/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1263/AB zu 1247/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1264/AB zu 1165/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1265/AB zu 1194/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (1266/AB zu 1196/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1267/AB zu 1198/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1268/AB zu 1232/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1269/AB zu 1239/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1270/AB zu 1246/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1271/AB zu 1257/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1272/AB zu 1259/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 42

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (1273/AB zu 1286/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1274/AB zu 1303/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1275/AB zu 1366/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (1276/AB zu 1486/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Ewald Stadler, Kolleginnen und Kollegen (1277/AB zu 1512/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (1278/AB zu 1541/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (1279/AB zu 1570/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1280/AB zu 1601/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1281/AB zu 1163/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1282/AB zu 1187/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1283/AB zu 1189/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (1284/AB zu 1199/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1285/AB zu 1226/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1286/AB zu 1228/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1287/AB zu 1240/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1288/AB zu 1242/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1289/AB zu 1254/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1290/AB zu 1256/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Herbert Scheibner, Kolleginnen und Kollegen (1291/AB zu 1262/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (1292/AB zu 1264/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 43

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1293/AB zu 1160/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (1294/AB zu 1171/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1295/AB zu 1185/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen (1296/AB zu 1201/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1297/AB zu 1224/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1298/AB zu 1238/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1299/AB zu 1245/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1300/AB zu 1252/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Lipitsch, Kolleginnen und Kollegen (1301/AB zu 1288/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1302/AB zu 1231/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1303/AB zu 1258/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen (1304/AB zu 1293/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1305/AB zu 1304/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1306/AB zu 1338/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1307/AB zu 1341/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1308/AB zu 1367/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1309/AB zu 1260/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1310/AB zu 1220/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1311/AB zu 1234/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1312/AB zu 1248/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 44

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1313/AB zu 1305/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (1314/AB zu 1319/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen (1315/AB zu 1331/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1316/AB zu 1354/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1317/AB zu 1368/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeord­neten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1318/AB zu 1306/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen (1319/AB zu 1265/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen (1320/AB zu 1266/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 45

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1321/AB zu 1268/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1322/AB zu 1269/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1323/AB zu 1270/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1324/AB zu 1271/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1325/AB zu 1272/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1326/AB zu 1273/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1327/AB zu 1274/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1328/AB zu 1275/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1329/AB zu 1276/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1330/AB zu 1277/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1331/AB zu 1278/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1332/AB zu 1279/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1333/AB zu 1280/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1334/AB zu 1281/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1335/AB zu 1282/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1336/AB zu 1283/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Ing. Norbert Kapeller, Kolleginnen und Kollegen (1337/AB zu 1289/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1338/AB zu 1294/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1339/AB zu 1295/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (1340/AB zu 1309/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1341/AB zu 1343/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1342/AB zu 1357/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1343/AB zu 1300/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Sigisbert Dolin­schek, Kolleginnen und Kollegen (1344/AB zu 1314/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (1345/AB zu 1320/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1346/AB zu 1355/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1347/AB zu 1369/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen (1348/AB zu 1412/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Adelheid Irina Fürntrath-Moretti, Kolleginnen und Kollegen (1349/AB zu 1290/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1350/AB zu 1301/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Sigisbert Dolinschek, Kolleginnen und Kollegen (1351/AB zu 1315/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 46

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1352/AB zu 1364/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen (1353/AB zu 1291/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen (1354/AB zu 1292/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zan­ger, Kolleginnen und Kollegen (1355/AB zu 1297/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Sigisbert Dolin­schek, Kolleginnen und Kollegen (1356/AB zu 1311/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Stauber, Kolleginnen und Kollegen (1357/AB zu 1332/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Stauber, Kolleginnen und Kollegen (1358/AB zu 1333/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Stauber, Kolleginnen und Kollegen (1359/AB zu 1334/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Petzner, Kolleginnen und Kollegen (1360/AB zu 1287/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (1361/AB zu 1299/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sigisbert Dolin­schek, Kolleginnen und Kollegen (1362/AB zu 1313/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (1363/AB zu 1321/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 47

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1364/AB zu 1322/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1365/AB zu 1323/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1366/AB zu 1324/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1367/AB zu 1325/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1368/AB zu 1326/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1369/AB zu 1327/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1370/AB zu 1328/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1371/AB zu 1329/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (1372/AB zu 1330/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1373/AB zu 1344/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1374/AB zu 1358/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1375/AB zu 1372/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (1376/AB zu 1392/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1377/AB zu 1350/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (1378/AB zu 1409/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (1379/AB zu 1337/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1380/AB zu 1346/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1381/AB zu 1348/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1382/AB zu 1349/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1383/AB zu 1360/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1384/AB zu 1362/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (1385/AB zu 1363/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1386/AB zu 1382/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (1387/AB zu 1394/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1388/AB zu 1395/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Bernhard Themessl, Kolleginnen und Kollegen (1389/AB zu 1413/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 48

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1390/AB zu 1424/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (1391/AB zu 1635/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1392/AB zu 1649/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (1393/AB zu 1651/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1394/AB zu 1848/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen (1395/AB zu 1907/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kol­leginnen und Kollegen (1396/AB zu 1335/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kollegin­nen und Kollegen (1397/AB zu 1339/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kol­leginnen und Kollegen (1398/AB zu 1342/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kol­leginnen und Kollegen (1399/AB zu 1356/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kol­leginnen und Kollegen (1400/AB zu 1370/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kollegin­nen und Kollegen (1401/AB zu 1428/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (1402/AB zu 1560/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (1403/AB zu 1433/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (1404/AB zu 1390/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayerhofer, Kolleginnen und Kollegen (1405/AB zu 1416/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1406/AB zu 1418/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1407/AB zu 1371/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1408/AB zu 1423/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen (1409/AB zu 1429/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 49

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (1410/AB zu 1434/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (1411/AB zu 1488/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1412/AB zu 1772/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1413/AB zu 1410/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky Kolleginnen und Kollegen (1414/AB zu 1407/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (1415/AB zu 1403/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1416/AB zu 1402/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (1417/AB zu 1396/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (1418/AB zu 1393/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (1419/AB zu 1388/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1420/AB zu 1376/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1421/AB zu 1378/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1422/AB zu 1400/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1423/AB zu 1377/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (1424/AB zu 1384/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1425/AB zu 1386/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1426/AB zu 1387/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (1427/AB zu 1389/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1428/AB zu 1391/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Manfred Haimbuchner, Kolleginnen und Kollegen (1429/AB zu 1399/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 50

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gerhard Kurz­mann, Kolleginnen und Kollegen (1430/AB zu 1404/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard The­messl, Kolleginnen und Kollegen (1431/AB zu 1415/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1432/AB zu 1419/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1433/AB zu 1420/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1434/AB zu 1421/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (1435/AB zu 1422/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (1436/AB zu 1427/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (1437/AB zu 1374/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (1438/AB zu 1430/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ernest Windholz, Kolleginnen und Kollegen (1439/AB zu 1443/J)


09.04.40


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 51

Beginn der Sitzung: 9.05 Uhr

Vorsitzende: Präsidentin Mag. Barbara Prammer, Zweiter Präsident Fritz Neuge­bauer, Dritter Präsident Mag. Dr. Martin Graf.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Guten Morgen, meine Damen und Herren! Ich eröffne die 21. Sitzung des Nationalrates.

Die Amtlichen Protokolle der 19. Sitzung vom 21. April 2009 und der 20. Sitzung vom 22. April 2009 sind in der Parlamentsdirektion aufgelegen und unbeanstandet geblie­ben.

Als verhindert gemeldet sind die Abgeordneten Praßl und Dr. Haimbuchner.

Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ferner gebe ich die Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung, welche sich in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union aufhalten, wie folgt bekannt:

Der Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten Dr. Michael Spindelegger wird durch den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich vertreten.

09.05.29Aktuelle Stunde

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nunmehr zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:

„Einstieg in die Reichensteuer: Weg mit den Stiftungsprivilegien!“

Als Erste zu Wort gemeldet hat sich Frau Klubvorsitzende Dr. Glawischnig-Piesczek. Ich erteile ihr das Wort und mache darauf aufmerksam, dass ihre Redezeit 10 Minuten beträgt. – Bitte.

 


9.05.49

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig-Piesczek (Grüne): Frau Präsidentin! Einen schö­nen guten Morgen, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! (Abg. Dr. Cap liest ein Schriftstück.) – Ich muss den Kollegen Cap gleich aus seiner Lesefreude reißen!

Zu den Stiftungsprivilegien ein Zitat: „So wie diese jetzt steuerlich behandelt werden, ist es nicht gerecht. Wenn man dort einen bescheidenen Beitrag für das soziale Netz ein­hebt, sehe ich noch lange keine Gefahr einer Kapitalflucht.“ – Wer hat das wohl ge­sagt? (Rufe bei den Grünen: Cap!) – Nein, leider falsch. Das war der Kollege Neuge­bauer im Übrigen. (Heiterkeit bei den Grünen.)

Wir haben ursprünglich gedacht, dass diese rhetorische Übung von Politikern oder Landeshauptleuten, die sich im Wahlkampf befinden – wie der Wiener Landeshaupt­mann oder der steirische Landeshauptmann oder der oberösterreichische Landes­hauptmann oder der oberösterreichische SP-Landesparteichef –, auf 1.-Mai-Bühnen und auf Wahlkampfbühnen, teilweise in sehr scharfen Worten über Privilegien und über


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 52

die Abschaffung von Stiftungssteuer-Privilegien zu sprechen, eher auf die SPÖ, auf die rote Reichshälfte begrenzt ist, aber nein, man findet das auch bei der ÖVP!

Auch bei der ÖVP gibt es einige Landesvertreter, einige Landesparteien, die sich mitt­lerweile zu der Wahrheit durchgerungen haben, dass das in Zeiten, in denen man mo­natelang darüber streitet, wie viele Millionen Euro man in das Bildungssystem zusätz­lich „hineinbuttern“ kann oder muss – und dafür keine bessere Idee hat, als zum Bei­spiel Mieten zu stunden –, in Zeiten, in denen wir heute im Budgetbegleitgesetz Ge­richtsgebühren zum Beispiel für Alleinerziehende erhöhen werden, die im Außerstreit­verfahren zu ihrem Recht kommen wollen oder die den Unterhaltsvorschuss einklagen wollen, durchaus etwas Vernünftiges ist.

In solchen Zeiten ist es durchaus berechtigt, über neue Steuern nachzudenken und diese auch einzufordern – und das nicht nur auf Wahlkampfbühnen und am 1. Mai, wo man das auf Fahnen schreibt: SPÖ schwört am Rathausplatz alle für eine Reichen­steuer ein!, sondern auch tatsächlich hier im Parlament und tatsächlich auch mit kon­kreten Beschlüssen. – Das wollen wir heute! (Beifall bei den Grünen.)

Die sachliche Seite ist relativ klar: Es werden immer wieder Argumente dafür gebracht, dass es ja so schädlich wäre, über neue Steuern zu diskutieren. Gerade die ÖVP, die immer wieder versucht hat, den anderen Parteien klarzumachen, dass man Geld nicht im Himmel oder im Bankomat einfach drucken kann, sondern dass man das irgendwo auch einnehmen muss – das ist ein berühmter Satz vom ehemaligen Finanzminister Molterer –, verweigert jegliche Diskussion über eine neue Steuerstruktur, über Emp­fehlungen, die wir von vielen Experten/Expertinnen immer wieder hören – sei es vom WIFO, sei es von anderen! –, und sagt: Es ist im Moment vollkommen uninteressant, wie sich das Budget entwickelt! Die Hauptsache ist, die Konjunktur kommt wieder in Schwung! Über neue Steuern reden wir grundsätzlich einfach nicht!

Ich halte diese Position – und das sehe nicht nur ich so! – für fahrlässig, extrem verant­wortungslos und vor allem auch verschleiernd für die Menschen, die es tatsächlich be­trifft. Wenn wir jetzt nicht fähig sind, über neue Steuern und darüber zu diskutieren, wie wir dieses Budgetdefizit – die Kosten der Krise – bezahlen und in den Griff bekommen werden, wird das nämlich genau die Menschen treffen, die es nicht bezahlen können, nämlich die mit dem niedrigsten Einkommen. Es beginnt bereits jetzt: Es werden die Tarife für die öffentlichen Verkehrsmittel erhöht, es werden Gebühren erhöht, und viele Menschen haben von den 1 000 €, die sie vielleicht einnehmen, nicht einmal mehr die Hälfte in ihrer Brieftasche.

Eine Verweigerung dieser Diskussion ist deswegen nicht nur budgetpolitisch oder kon­junkturpolitisch fahrlässig, sondern es ist insbesondere extrem unfair gegenüber ge­nau den Menschen, die mit ihrem Einkomme nicht mehr auskommen. (Beifall bei den Grünen.)

Wir wollen deswegen heute davon reden! Sie haben heute die Möglichkeit, Ihre Argu­mente, warum Sie gegen eine Abschaffung der Stiftungssteuer-Privilegien sind, noch einmal vorzubringen.

Es geht dabei ausschließlich um eine Gleichstellung. Es geht darum, Zinserträge, Divi­denden, Veräußerungsgewinne aus Stiftungen in gleicher Weise zu besteuern wie Kapitalerträge von Sparbüchern. Das ist eine völlig normale und überhaupt nicht klas­senkampforientierte Forderung, sondern eine Gerechtigkeitsforderung. Warum müssen Menschen mit einem Sparbuch sehr viel mehr Zinserträge zahlen als Stiftungsinhaber und Stiftungsinhaberinnen, Begünstigte von Zinserträgen, Dividenden und Veräuße­rungsgewinnen?


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 53

Die Argumente sind teilweise haarsträubend. Wir haben einiges gehört, etwa: Das steht nicht im Regierungsübereinkommen! – Gut, was alles steht sonst nicht im Regie­rungsübereinkommen? Die 10 Milliarden € für die Industrie, die Sie bereitgestellt ha­ben, um wieder Liquidität ... (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Für Arbeitsplätze!) – Für Ar­beitsplätze! Das steht auch nicht im Regierungsübereinkommen.

Darüber, zusätzliches Geld für Bildung oder für Kindergärten oder für Schulen zu be­schaffen, kann man auch diskutieren, auch wenn es nicht im Regierungsübereinkom­men steht. Oder ist das so anrüchig? Also, dieses Argument zählt nicht. Die Begrün­dung „Das steht nicht im Regierungsübereinkommen!“ zählt nicht in Zeiten der Krise.

Das zweite Argument heißt immer: Es kommt nichts rein, es ist viel zu wenig, man braucht diesen Bereich überhaupt nicht anzutasten, das ist alles zu wenig! – 750 Millio­nen € schätzt die Arbeiterkammer, 1 Milliarde € pro Jahr schätzt der Experte Schul­meister, die dadurch eingenommen würden. Ist das wenig? Ist das wenig, Herr Kollege Molterer: 1 Milliarde € an Steuern zusätzlich im Jahr? Ich glaube, das ist durchaus überlegenswert, vor allem wenn man es in vernünftige Projekte – Kindergärten, Schu­len, Bildung – stecken kann.

Das dritte Argument ist: Arbeitsplätze werden dadurch vernichtet! – Und damit kommen wir schon ein bisschen näher an das Wesen der Stiftungen heran. Wie viel wissen wir überhaupt über die mittlerweile mehr als 3 000 Stiftungen in Österreich, in denen 60 bis 70 Milliarden € geparkt sind? (Abg. Mag. Molterer: Da müssen Sie den Voves und den Haider fragen?)

Was wir jedenfalls wissen, ist, dass die Hälfte des Stiftungsvermögens Unternehmens­beteiligungen sind, 20 Prozent Immobilien, 16 Aktien, 8 Prozent Bargeld. Glauben Sie wirklich, dass bei Firmenanteilen von einem Gemisch aus Unternehmen tatsächlich bei einem gemäßigten Steuersatz die Firmen de facto in ganz Österreich abgesiedelt wer­den, an denen diese Anteile besessen werden? Das ist eine sehr absurde Argumenta­tion. (Beifall bei den Grünen.) Also, die Arbeitsplatzargumentation können Sie einpa­cken!

Das Einzige, was noch bleibt, ist dieses Mantra, das Sie – SPÖ und ÖVP, Kanzler, Vizekanzler – fast wie ein Gebet jeden Tag immer wieder vor sich hersagen: Keine neuen Steuern!

Und dieses Mantra ist extrem unfair gegenüber denjenigen, die, wenn keine neuen Steuern kommen, um die Situation jetzt in den Griff zu bekommen, leiden werden, und gegenüber denjenigen, die es sich in keinen Fall leisten können, noch weniger Einkom­men zu haben.

Dieses Mantra wäre, wenn Sie das sogar noch bis zum Ende der Legislaturperiode ausdehnten, das größte Übel – wie ich meine –, weil es ab den Jahren 2011 und 2012 brutale Sparpakete bedeutete. Das heißt: weitere Einschnitte im Bildungsbereich, im Sozialbereich, noch weniger Möglichkeiten, die Defizite, die wir jetzt schon im Bereich Kindergartenplätze, im Bereich Schule, im Bereich Universitäten, im Bereich Mindest­sicherung haben – für die Mindestsicherung oder Grundsicherung ist ja kein Geld bud­getiert –, auszugleichen.

Es gibt also nur zwei Antworten auf die Frage, warum Sie sich so wehren – gerade auch die SPÖ, die das nur auf die Plakate schreibt, aber nicht in die Verhandlungen einbringt, die eine Arbeitsgruppe gründet, wo sie sich untereinander darüber unterhält, ob es vernünftig ist, einen Einstieg in die Reichensteuer zu machen, anstatt das in der Koalition einmal zu diskutieren und aufs Tapet zu bringen! (Beifall bei den Grünen.) Gerade die SPÖ sollte aufhören mit: Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründe ich


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 54

einen Arbeitskreis! Wenn ich politisch nicht mehr weiter weiß, gründe ich offensichtlich einen Arbeitskreis!

Diesen Konflikt müssen Sie führen! Es ist Ihre soziale Verantwortung, das wahrzuneh­men, dass es eine gerechte, faire steuerliche Diskussion und auch einen Einstieg in ein faires Steuersystem gibt! Die Zitate sind nicht enden wollend. Und die Klassenkampf­parolen kann man eine nach der anderen vorlesen. Allerdings müssen Sie das wirklich in der Regierung und nicht in Ihrer „Versenkungsarbeitsgruppe“ austragen!

Sehr verdächtig ist in dieser Arbeitsgruppe, dass Sie sagen: Es gibt keinen Zeitplan, es werden Termine nicht bekanntgegeben, und wir lassen uns Zeit, denn es eilt ja nicht! – Wenn Sie uns weismachen wollen, dass das nicht eine Versenkung eines Themas ist, das Ihnen einfach zu unangenehm ist, um es in der Regierung auszudiskutieren, dann machen Sie das anders, dann machen Sie es offensiv, offen und ehrlich!

Vielleicht gibt es aber noch einen anderen Grund – und damit sind wir bei Oberöster­reich und bei der Steiermark –: Es geht vielleicht unter Umständen um eigene Stif­tungskonstruktionen.

In Oberösterreich gab es einen SPÖ-Parteichef, der mittlerweile sehr ruhig geworden ist, allerdings die Stiftungsprivilegien immer aufs Schärfste kritisiert hat, bis die relativ unerfreulichen Fakten über die eigene Stiftung der SPÖ Oberösterreich ans Licht gekommen sind. Nachdem sich Mieter mit dem Verweis darauf, dass das ja eine SPÖ-Stiftung sei und da doch niedrigere Mieten und eine sozialere Mietgestaltung bei einer sozialen Partei möglich sein sollten, beschwert hatten, wurde ihr Name in einen völlig verschleiernden Titel geändert.

Ich denke, es sollte nicht so sein, dass Sie genau diese Stiftungsprivilegien aufrecht er­halten, um möglicherweise Ihre eigenen Stiftungsprivilegien in Oberösterreich oder in der Steiermark aufrecht zu erhalten. In der Steiermark ist das alles noch undurchsichti­ger im Übrigen. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen. – Beifall bei den Grünen.)

Sie haben die Möglichkeit – Steiermark und Oberösterreich! – heute mit dem grünen Antrag mitzustimmen! (Beifall bei den Grünen.)

9.16


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Für eine einleitende Stellungnahme hat sich nun Herr Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll zu Wort gemeldet. Die Redezeit soll 10 Minuten nicht überschreiten. – Bitte, Herr Vizekanzler.

 


9.16.20

Bundesminister für Finanzen Vizekanzler Dipl.-Ing. Josef Pröll: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir sind in diesen Wochen gerade dabei, erstens die Krise zu bekämpfen, aber auch schon die Organisa­tion für die Zeit nach der Krise zu beginnen.

Ich stelle hier eine Frage: Wollen wir in einer so sensiblen Phase einen gegen den an­deren ausspielen? Ist es richtig, in schon sehr schwierigen Zeiten Neiddebatten zu er­öffnen, mit Fingern auf Einzelne hinzuzeigen und das zu unterstreichen, was eigentlich nicht unser Grundkonsens in einer bereits sehr aufgeheizten Stimmung eines Wahl­kampfes und in einer angespannten Stimmung einer Krisenbewältigung ist?

Unser Ziel und mein Ziel ist es, dass wir diese Krise vor allem gemeinsam bewältigen, schnell überwinden und gestärkt aus ihr herausgehen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Man sollte auch nicht so tun, als ob es nicht bekannt wäre: Es wird nicht die Steuerleistung Einzelner die Lösung dieser Krisenbe-


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wältigung sein, sondern wir haben die Wirtschaftsleistung aller zu organisieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist daher wichtig, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit, was Finanzmärkte, was Kontrollen, was die Vernetzung der Kontrolle betrifft – vieles von dem, was be­kannt und diskutiert ist –, lernen und natürlich auch den Finger in die Wunden legen und darauf Antworten suchen, um dann stabil für die Zukunft planen zu können.

Ich halte nichts – ich habe das gesagt – von einer aufkeimenden Neiddebatte. Sie bringt uns keinen Millimeter weiter.

Bleiben wir bei den Fakten! Wenn man die Stiftungen heute hier anspricht, kann man viel Emotion erzeugen. Ich weiß das schon. Bleiben wir aber bei den Fakten! Nach der Steuerreform, die wir jüngst umgesetzt haben, die bei den Bürgerinnen und den Bür­gern gut ankommt, werden Sie viele Kontakte haben und auf das angesprochen wer­den, was auch im Geldbörsel in diesen Tagen und Wochen erstmals deutlich spürbar wird. (Abg. Ing. Westenthaler: Nein! Die niedrigsten Löhne aller Zeiten!) Es kommt dann auch noch mehr zur Entlastung der Kinder.

Nach dieser Steuerreform gibt es in Österreich 2,7 Millionen Menschen, die Steuer zahlen, und 2,7 Millionen Menschen, die erstmals keine Steuer zahlen. (Abg. Mag. Lu­nacek: Mehrwertsteuer!) Wir haben eine Balance hergestellt, die auch ein Auftrag für die Zukunft ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Tun wir auch nicht so, meine sehr geehrten Damen und Herren, als ob es in Österreich eine Verteilungsungerechtigkeit gäbe! (Abg. Krainer: Ja, gibt es!) Wir sind das Land mit der geringsten Ungleichheit bei der Einkommensverteilung und ein Land mit der höchsten Sozialquote. Wir investieren 31 Milliarden € im Jahr 2009 – in einem der schwierigsten Jahre für die Republik – in Arbeit und Soziales. Das macht mehr als 30 Prozent unseres Budgets aus. (Beifall bei der ÖVP.) Tun wir nicht so, als ob wir nicht in die Einkommensgerechtigkeit, in die Verteilung und in die Sozialquote massiv investieren!

Man kann sicherlich über Österreich manches behaupten, aber nicht, dass es dem Land an Verteilungsgerechtigkeit mangelt, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Was die Frage der Steuererhöhungen betrifft, Frau Abgeordnete Glawischnig: Ja, wir bekennen uns dazu. Wer heute Steuererhöhungen diskutiert, neue Steuern andenkt – und da sind ja viele sehr kreativ beim Erfinden von neuen Steuern –, stellt dem Wirt­schaftsaufschwung ein Bein. Er behindert die Bewältigung der Krise.

Steuererhöhungen sind der falsche Weg aus dieser Krise! Sie belasten die Menschen und die Wirtschaft. Der Beweis liegt ja auf dem Tisch, wir haben es hier beschlossen: die Steuerreform! Wir haben in der Frage des Vorziehens einer Steuerreform, über die Höhe der Steuerreform nur ein Argument gehabt: Wir brauchen sie, um den Konsum zu stabilisieren, um für Familien und für Lohn- und Einkommensteuerpflichtige eine Steuerentlastung zu erreichen, um Krisenbewältigung zu betreiben. (Ruf bei der FPÖ: Mitterlehner!)

Im gleichen Augenblick beginnen wir eine Findungskommission beziehungsweise eine Suchaktion nach neuen Steuern und Steuernerhöhungen – völlig absurd (neuerlicher Ruf bei der FPÖ: Mitterlehner!), meine sehr geehrten Damen und Herren, und glatt der falsche Zeitpunkt und auch finanz- und wirtschaftspolitisch der falsche Ansatzpunkt! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Pirklhuber: Welche Interessen vertreten Sie?! Nicht die der Österreicher, sondern die der Superreichen, Herr Finanzminister! – Weiterer Ruf bei den Grünen: Bei den einen abkassieren, !)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 56

Zu den Stiftungen, meine sehr geehrten Damen und Herren, weil Stiftungen und Rei­che heute in die Auslage gestellt werden. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Privatstiftun­gen sind seit einiger Zeit ein fester und auch nicht mehr wegzudenkender Bestandteil unseres Rechts- und Wirtschaftslebens. Sie leisten auch einen unschätzbaren Beitrag zum Gemeinwohl und zum Wohle der Menschen in unserem Land. Sie ermöglichen die Unterstützung des Innovationsstandortes Österreich mit ihrem Input. Wo wäre der Kunst- und Kulturstandort Österreich ohne Stiftungen? (Ruf bei den Grünen: Ich will aber auch Forschung betreiben!) Wenn Sie A sagen, dann sagen Sie bitte auch B, nämlich die Leistungen für die Sicherung der Arbeitsplätze, für Innovation, Kunst und Kultur in Österreich dazu, die vor allem aus den Stiftungen heraus massiv unterstützt werden. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Darum bitte ich: Sagen Sie die ganze Wahr­heit und nicht nur die halbe, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben uns natürlich auch angeschaut – und das ist gerade in einer Zeit, in der es auf jeden Arbeitsplatz, um den wir kämpfen, ankommt, wichtig –, was die Stiftungen an Input für die Arbeitssituation in Österreich geliefert haben. (Ruf bei den Grünen: Der Ausschuss hat die Auskunft verweigert! – Abg. Dr. Pirklhuber: Legen Sie die Zahlen offen, bitte schön!) Unternehmen, an denen Privatstiftungen beteiligt sind, haben – ge­schätzt – über 150 000 zusätzliche Jobs geschaffen und werden das auch in Zukunft tun. Insgesamt bieten Stiftungen rund 400 000 Arbeitnehmern in Österreich eine Be­schäftigung. Das sind die wichtigen Eckpunkte, die man auch anführen muss!

Herr Pirklhuber, dass Sie mit der Wahrheit ein Problem haben, ist Ihr Problem, aber nicht meines. (Beifall bei der ÖVP.) Das jedenfalls sind die Daten und die Zahlen: 150 000 zusätzliche Jobs, 400 000 Arbeitnehmer, die Beschäftigung finden. Die Siche­rung der Arbeitsplätze hat auch für uns absolute Priorität. (Anhaltende Zwischenrufe bei den Grünen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, worauf ich also hinaus will, ist auch die Tat­sache: Stiftungen sind kein Privileg (Abg. Dr. Pirklhuber: Ja selbstverständlich sind sie das!) für Superreiche oder Mittel zum Selbstzweck, sondern sie liefern einen wichtigen Beitrag für Kunst, Kultur und Wissenschaft und auch für den sozialen Frieden durch Sicherung von Arbeit in Österreich.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ja, ich habe Interesse als Finanzminister, dass das Kapital, das Vermögen, das von Stiftungen verwaltet wird – die übrigens transparent sind, wie wenige andere Einrichtungen international (Abg. Ing. Westentha­ler: Meinen Sie auch die SPÖ-Stiftungen?) –, und zwar im Ausmaß von zirka 60 Mil­liarden €, in Österreich gehalten wird!

Sagen Sie es: Wollen Sie den Kapitalabfluss, wollen Sie den Abfluss der Unterstützung für Kunst und Kultur und Innovation aus Österreich hinaus in andere Länder? Andere warten schon darauf, wenn man die Debatten von Kollegen in anderen Ländern richtig interpretiert, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Zwischenrufe bei BZÖ und Grü­nen.) Ich will mit der Stiftungsregelung, wie wir sie haben, mit der Besteuerung, die ge­recht und fair für Stiftungen ist (Abg. Öllinger: Sie wollen Steueroasen!), erreichen, dass dieser Input für Österreich auch in Österreich bleibt, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Manche fragen sich ja in diesen Zeiten – wenn die Themen so unscharf geführt wer­den, weil Wahlkampf ist – bezüglich der zirka 3 100 Privatstiftungen in Österreich: Was ist da die Rechtsgrundlage? Wo kommen denn die Stiftungen her? Auf welcher Rechtsgrundlage sind sie gegründet? Können sie wirtschaften? Entrichten sie auch ihre Abgaben? – 1993 wurde aus gutem Grund ein Privatstiftungsgesetz als Grundlage für die Privatstiftungen geschaffen. Ich möchte hier im Hohen Hause daran erinnern


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(Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber), dass dieses von einem SPÖ-Finanz- und einem SPÖ-Justizminister und einstimmig, also auch mit den Stimmen der Grünen und der FPÖ, als Rechtsgrundlage angenommen wurde. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischen­rufe bei den Grünen.) Das ist die Grundlage, auf der heute Stiftungen in Österreich wirtschaften und die richtigen Argumente für Österreich setzen – nicht mehr und nicht weniger!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte vor der Öffentlichkeit auch mit einer Neiddebatte aufräumen, die da heißt, es gäbe keine Steuergerechtigkeit für Stif­tungen. (Abg. Scheibner: Sie sind selbst für die Reichensteuer!) Sie wissen ganz ge­nau, dass die Gewinne der Stiftung einer Körperschaftsteuer von 25 Prozent unterlie­gen. Lediglich die Erträge aus Kapitalvermögen werden begünstigt mit 12,5 Prozent besteuert. Werden Erträge ausgeschüttet – und auch das müssen Sie dazusagen –, werden nochmals 25 Prozent Kapitalertragsteuer entsprechend fällig. (Abg. Krainer: Nicht nochmals! – Abg. Strache: Nochmals stimmt nicht! Die 12,5 werden abgezogen! Wollen wir doch bei der Wahrheit bleiben!)

Das sind die steuerrechtlichen Eckpunkte der Steuerleistung, die die Stiftungen der Re­publik Österreich auch entsprechend bereitstellen. Deswegen macht es absolut Sinn, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass wir die Dinge auf den Tisch legen und nicht eine Neiddebatte führen, nicht – wie die Grünen das offensichtlich wollen (Zwi­schenrufe bei den Grünen) – neue Steuern einführen, nicht Steuern erhöhen, sondern auch bei den Stiftungen und insgesamt dafür Sorge tragen, dass die Leistungen, die von unserer Volkswirtschaft erbracht werden – auch von den Stiftungen –, für die Si­cherung der Arbeitsplätze, für Wohlstand, für Unterstützung der Innovation und Wis­senschaft, für Kunst und Kultur – ich spreche das hier noch einmal ganz bewusst an (Ruf bei den Grünen: Ändern Sie das Gesetz!) –, aufgezeigt werden. Ich als Finanzmi­nister habe großes Interesse daran, 60 Milliarden € und deren Finanzleistung nicht zu verlieren und das Geld nicht jemandem anderen zukommen zu lassen. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP.)

9.26


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Rede­zeit aller weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktuellen Stunde laut § 97a Abs. 6 der Geschäftsordnung 5 Minuten nicht übersteigen darf.

Als Erster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. 5 Minuten Redezeit. (Abg. Mag. Kogler: Wen vertreten Sie eigentlich, Herr Finanzminister?! Das ist ja schon ärger als ! – Abg. Strache: Die Voves-Haider-Stiftung erklärt uns jetzt Herr Matznetter!)

 


9.26.59

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminis­ter! Herr Staatssekretär! Guten Morgen, Frau Klubobfrau Dr. Glawischnig! Das „Guten Morgen“ habe ich bewusst gewählt, weil ein paar Dinge, die wir in diesem Land steuer­rechtlich in den letzten 18 Monaten getan haben, offenbar an Ihnen ungehört vorbei­gezogen sind. Ich fange genau bei jenen Menschen an, für deren Zukunft Sie sich jetzt gerade einsetzen wollen. Wir haben bereits gehandelt. (Zwischenrufe bei BZÖ und Grünen.)

Dieses Haus hat vor rund einem Jahr für über 1 Million Arbeitnehmerinnen und Arbeit­nehmer, die nicht mehr als 1 350 € verdienen – also für genau jene Menschen, die der Schwierigkeit gegenüberstehen, ein ganz geringes Einkommen zu haben –, 3 Prozent Erlass der Arbeitslosenversicherungsbeiträge ermöglicht (Abg. Öllinger: Das stimmt so nicht! Zwischen 0 und 3 Prozent !) und damit zum Beispiel für jemanden, der 1 000 € brutto verdient, seit 1. Juli 2008 bereits über 400 € Entlastung in die Wege


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geleitet. – So weit der erste Teil. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Der zweite Teil: Erinnern Sie sich zurück, was vor einem Jahr unsere Diskussion war? Wir haben Neuwahlen gehabt, damit wir eine Entlastung der Breite der Bevölkerung mit 1. Jänner 2009 in diesem Land erreichen. – Jetzt haben wir sie (Abg. Öllinger: Deswegen gab es Neuwahlen?!), von 450 bis 1 350 € für Millionen Steuerpflichtige. Herr Abgeordneter Öllinger, bei aller Liebe (Zwischenruf bei den Grünen – Abg. Stra­che: „Bei aller Liebe!“), die Zahlung, die jetzt auf dem Bankkonto eingegangen ist, be­deutet für die Menschen dreimal so viel Hilfestellung als jede Diskussion hier, die wir zuerst und in aller Gründlichkeit führen müssen, wenn die Krise zu finanzieren ist.

Jetzt komme ich zu dem Grundsatz, der für uns gilt: Jene Menschen, die diese Krise nicht verschuldet haben, jene Menschen, die sich nicht in der Blase der letzten 30 Jah­re eine goldene Nase verdient haben, jene, die nicht an den Derivate-Börsen, an den Aktienbörsen tätig werden, werden nicht jene sein, die zu zahlen haben. (Beifall bei der SPÖ. – Ruf bei den Grünen: Genau!)

Dort, meine Damen und Herren, beginnt dann eine Diskussion darüber, wie viel wir konsolidieren und durch mehr Effizienz in öffentlichen Haushalten zur Budgetkonsoli­dierung erarbeiten können (Abg. Dr. Pirklhuber: Seien Sie nicht zynisch! Die Reichen schützen !) – und wenn es notwendig ist, werden wir dann darüber reden müssen – dann! –, in welcher Form wir finanzieren.

Zu Ihren Bemerkungen zum Arbeitskreis, Frau Dr. Glawischnig – ganz ehrlich –: Wir bereiten uns auf diese Dinge sorgfältig vor! Das ist auch ein Grund dafür, dass wir den Schwerpunkt darauf gelegt haben, dafür zu sorgen, dass Pensionistin/Pensionist, Ar­beitnehmerin/Arbeitnehmer, kleine Selbständige/kleiner Selbständiger jetzt entlastet werden. (Abg. Öllinger: Und was ist mit den Arbeitslosen? – Nichts!)

Wir werden uns auch im Bereich des Besteuerungssystems sehr sorgfältig vorbereiten, denn wir haben mit dem Koalitionspartner im Regierungsprogramm eines vereinbart: dass eine Kommission der Regierung sich die Steuerstrukturen sehr sorgfältig an­schauen wird. Wir haben da durchaus unterschiedliche Standpunkte. Dort, wo es Lü­cken der Besteuerung gibt, wo es innerösterreichische Steueroasen gibt (Abg. Dr. Gla­wischnig-Piesczek: Die müssen Sie erst suchen!) – und die werden wir im Bereich der Stiftungen sehr wohl auch finden; wir können gerne darüber reden, welche das sind –, werden wir das in einer Gesamtüberarbeitung beheben. (Abg. Mag. Lunacek: Wann denn? Warum machen Sie das nicht gleich?)

Eines ist aber auch klar – und ich glaube, wir fangen an dieser Stelle gleich mit der Polemik an –: Sie haben so gute, steuerrechtlich versierte Abgeordnete, Frau Dr. Gla­wischnig, zum Beispiel Professor Van der Bellen, Werner Kogler, sie hatten einmal Mag. Bruno Rossmann, warum fragen Sie die nicht, bevor Sie eine Rede halten? (Bei­fall bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Brosz: Arrogant bis zum Gehtnichtmehr, Herr Matznetter!) Warten Sie, ist ja nichts Bösartiges!

Eine Partei ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts – Frau Dr. Glawischnig, das gilt auch für die grüne Partei! – und ist als solche nicht körperschaftsteuerpflichtig. Eine Stiftung bedeutet überhaupt kein Steuerprivileg für eine Partei, weil sie keine Steuer­ersparnis darstellt. In diesem Sinne können Sie sich in Zukunft die Frage in Bezug auf Steuerprivilegien der steirischen und der oberösterreichischen SPÖ ersparen. (Abg. Grosz: 450 Millionen € ...!)

Herr Bundesminister für Finanzen, es tut mir leid, aber eine kleine Anmerkung muss ich auch zu Ihrer Rede machen. Erstens: Wir haben ein Problem mit der Ungleichheit in diesem Lande, und wir müssen uns klar darüber sein, dass es eine beständige Auf-


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gabe unserer Politik ist, diese Ungleichheit zu vermindern, und diese Arbeit müssen wir alle gemeinsam machen! (Beifall bei der SPÖ. – Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Wir werden uns nicht ausruhen können in dieser Frage. Das Steuerrecht ist ein we­sentliches Instrument, und ich bin überzeugt davon, dass wir zusammen in einer Re­gierungskommission in diesem Haus eine vernünftige Lösung finden würden, so wie für die Steuerreform 2009. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

9.32


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Stummvoll zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


9.32.29

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Vizekanz­ler! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn wir das The­ma der Aktuellen Stunde heute nicht nur auf Basis von Neidkomplexen und Neidge­fühlen diskutieren wollen (Abg. Dr. Pirklhuber: Haben Sie sich heute schon in den Spiegel geschaut?), sondern aufgrund von Daten und Fakten, Herr Kollege Pirklhuber, kommen wir um folgende Fakten nicht herum:

Erstes Faktum: Österreich ist ein Hochsteuerland! Wir haben in der EU die fünfthöchs­te Steuer- und Abgabenquote nach Schweden, Dänemark, Belgien und Frankreich. (Abg. Strache: Die höchste Steuerbelastung der Zweiten Republik!)

Zweitens: Bei uns kann Eigentum in aller Regel – in aller Regel! – nur aus hoch ver­steuertem Einkommen geschaffen werden. Wir haben einen Spitzensteuersatz von 50 Prozent, der schon bei einem Jahreseinkommen von 60 000 € einsetzt. Das sind ungefähr 4 500 € brutto monatlich. – Das sind bei Ihnen die Reichen? (Abg. Strache: Das ist ja der Unsinn!) Wer mehr als 4 500 € monatlich brutto verdient, ist reich? Dar­unter fallen 200 000 Personen, das sind 3 Prozent der Steuerpflichtigen, Kollege Pirkl­huber.

Eines muss ich Ihnen schon sagen, Kollege Pirklhuber, weil Sie immer so laut dazwi­schenrufen: Ich habe noch nie ein Problem gehabt, wenn jemand mehr hat als ich! – Sie haben ein Problem! (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.) Ich bin kein Tiefenpsychologe, und ich sage auch nicht, Sie sollen zum Arzt gehen, aber Sie haben ein Problem, Herr Kollege Pirklhuber, denn immer bei solchen Debatten regen Sie sich derart auf!

Aber kehren wir zu den Daten und Fakten zurück: Spitzensteuersatz bei uns 50 Pro­zent, wenn man Eigentum erwirbt, Mehrwertsteuer 20 Prozent, wenn man etwas auf das Sparbuch legt, Kapitalertragsteuer 25 Prozent. Angesichts dessen muss ich ehrlich sagen: Wenn wir da mehr machen sollen, dann gehen Sie davon aus, dass Eigentum eigentlich Diebstahl ist. Eine urmarxistische Idee: Eigentum ist Diebstahl! Davon gehen Sie aus, Herr Kollege. (Anhaltende Zwischenrufe des Abg. Dr. Pirklhuber.)

Zweites Faktum: Richtig ist, wir haben in Österreich einen relativ geringen Anteil von Vermögensbesteuerung am Gesamtsteueraufkommen, auch am Bruttoinlandsprodukt. (Neuerliche Zwischenrufe des Abg. Dr. Pirklhuber.) – Hören Sie einmal auf mit Ihren Zwischenrufen! (Abg. Mag. Kogler: Dann sagen Sie einmal etwas G’scheites!) Das ist ja unglaublich, überhaupt keine Disziplin mehr. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) Achten Sie ein bisschen die Würde des Hohen Hauses, Herr Kollege Pirklhuber, und erörtern Sie Ihre Probleme woanders!

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Dr. Pirklhuber, da gebe ich jetzt Herrn Ab­geordnetem Stummvoll recht. Zwischenrufe sind natürlich eine Realität und gewünscht in diesem Haus, aber nicht in Permanenz. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 



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Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (fortsetzend): Zweites Faktum: Natürlich haben wir, das ist gar keine Frage, einen relativ geringen Anteil von Vermögenssteuer gemessen am Bruttosozialprodukt oder gemessen am Steueraufkommen. Aber schau­en wir uns jene Länder, die einen hohen Anteil haben! – Da fallen zwei Dinge auf: Erstens sind das nur Länder, die insgesamt eine wesentlich niedrigere Steuerquote haben als Österreich, und zweitens und vor allem, bitte, basiert die Vermögenssteuer in diesen Ländern überwiegend auf der Grundsteuer. Warum? – Weil Grund und Bo­den nicht ins Ausland transferiert werden können.

Jetzt frage ich alle, die hier sitzen: Ist die Grundsteuer eine Reichensteuer oder zahlt die jeder Österreicher, egal ob als Mieter, als Eigenheimbesitzer, als Eigentumswoh­nungsbesitzer? Und ich frage noch einmal: Wer von den hier Sitzenden – sie sollen die Hand erheben – will die Grundsteuer in Österreich erhöhen? (Die Abgeordneten Bu­cher und Ing. Westenthaler zeigen mit der Hand in Richtung SPÖ.) Zeigen Sie auf! – Offensichtlich niemand. Also hören Sie auf mit dieser Neiddebatte: Wir brauchen mehr Vermögensbesteuerung! Vermögen heißt Eigentum, Herr Kollege Pirklhuber! Sie wol­len Eigentum besteuern. – Das ist mittelstandsfeindlich, das ist eigentumsfeindlich und letztlich auch familienfeindlich, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Dritter Punkt: Stiftungen. – Ich stimme dem Herrn Finanzminister vollkommen zu: Wenn man sich die Daten und Fakten anschaut, dann sieht man: Es sind die Stiftun­gen keine Steueroasen von Superreichen, sondern ein wichtiger Bestandteil eines at­traktiven Wirtschaftsstandortes, und Wirtschaftsstandort bedeutet immer Arbeitsplätze, Einkommen und soziale Sicherheit. Wir haben die Zahlen gehört: 400 000 Arbeitsplät­ze in Österreich fallen unter das Dach der Stiftungen.

Und Sie wollen die Stiftungen vertreiben? – Das Stiftungsvermögen – auch das sind Daten und Fakten – besteht überwiegend aus Unternehmensanteilen, und Unterneh­mensanteile bedeutet wieder Arbeitsplätze in Österreich. Minister Lacina hat vor 15 Jahren ganz bewusst mit den Stimmen aller Parteien hier im Hohen Haus dieses Stiftungsrecht geschaffen (Abg. Krainer: Vor 16 Jahren!), weil damals wichtige Unter­nehmen gedroht haben, mit ihrem Unternehmensvermögen, mit ihren Arbeitsplätzen ins Ausland abzuwandern. Das war der Grund dafür, dass wir dieses moderne Stif­tungsrecht haben!

Eine Anmerkung noch zur Verteilungsgerechtigkeit: 25 Prozent der Lohn- und Einkom­mensteuerpflichtigen erbringen 80 Prozent des Lohn- und Einkommensteueraufkom­mens. – Das ist an sich eine gewaltige Leistung, aber – Herr Kollege Pirklhuber, lesen Sie einmal den Joanneum-Bericht! – ich mache mir schön langsam Sorgen, dass die Leistungsträger in unserer Gesellschaft die Freude verlieren, Leistungen zu erbringen. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Lesen Sie sich diesen Bericht einmal durch, Herr Kollege Pirklhuber, ich werde ihn Ihnen gerne geben! (Beifall bei der ÖVP.)

9.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordne­ter Weinzinger. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


9.37.52

Abgeordneter Lutz Weinzinger (FPÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Das Thema dieser Aktuellen Stunde lautet: „Einstieg in die Reichensteuer: Weg mit den Stiftungsprivilegien!“ – Frau Klubobfrau Dr. Glawischnig, ich war sehr gespannt auf dieses Thema, und ich war auch sehr gespannt auf Ihre Ausführungen. Im Endeffekt ist aber leider nichts anderes herausgekommen als: Wir brauchen neue Steuern! Sie haben gesagt, die ÖVP predige ununterbrochen: Keine neuen Steuern! Ihren Ausführungen war zu entnehmen: Wir


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brauchen neue Steuern! – Das ist, glaube ich, der falsche Ansatz, um unser Heimat­land, unsere Republik, dieses Österreich zu durchleuchten.

Wir müssten einmal überlegen: Was braucht dieses Österreich, um seinen sozialen Aufträgen, seinen Sicherheitsaufträgen, seinen verschiedenen Aufträgen als Staat nachzukommen. Das müssten wir zuerst einmal festlegen. Das ist eine Summe in der und der Größenordnung. Und dann müssen wir festlegen, wie wir diese Summe auf­bringen. Aber unsere Steuergesetzgebung auf Neid aufzubauen, jene, die mehr haben, müssen mehr zahlen, auf Rachegefühlen – obwohl ich die auch hie und da habe, etwa als ich miterleben musste in den letzten Monaten ... (Zwischenrufe des Abg. Dr. Pirkl­huber.) – Geh, bitte, lassen Sie mich reden, schreien Sie jene an, die für die Misere verantwortlich sind, aber nicht mich! Ich lege hier etwas dar. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich bekomme auch öfters einen Grimm, wenn ich mir überlege, dass irgendwelche Leute, irgendwelche großartigen und, wie Sie sagen, hervorragend arbeitenden und wirkenden Direktoren ihre Bonifikationen bekommen, obwohl sie ihre Betriebe an die Wand gefahren haben. Das ist eine Ungeheuerlichkeit, und das muss man abschaf­fen – aber doch nicht, indem man dann alle über einen Kamm schert und die Steuern erhöht! Das kann es nicht sein. Da gebe ich Herrn Abgeordnetem Stummvoll schon recht, dass unsere Abgabenquote mit fast 43 Prozent gigantisch hoch liegt. Fast die Hälfte dessen, was bei uns der normale Durchschnittsbürger verdient, hat er beim Staat abzugeben. (Abg. Öllinger: Aber nicht die Millionäre! Die geben weniger ab!) Und der Staat erfüllt seine Pflichten nicht einmal ordnungsgemäß. Das ist unsere Pro­blematik.

Sie sind auf die Stiftungsprivilegien eigentlich gar nicht eingegangen. Bei den Stiftungs­privilegien muss man sich überlegen: Warum hat die Regierung Vranitzky III das ein­geführt? – Wenn Sie sich erinnern können, in der Regierung Vranitzky III war Michalek Bundesminister für Justiz, Lacina Bundesminister für Finanzen und der Staatssekretär war Herr Stummvoll, dessen Rede wir gerade gehört haben.

Warum hat man das gemacht? Erstens einmal, um gewisse Dinge im kulturellen Be­reich zu schützen; zweitens – wir haben es ja gerade gehört, das hat mir sehr gefal­len –, um die Wirtschaft im Lande zu halten, um große Betriebe und Konzerne, um Fa­milienvermögen zusammenzuhalten. Das wird ja auch besteuert. Da kann man natür­lich schon darüber nachdenken, ob die Halbierung der Eingangssteuer wirklich so rich­tig war. Darüber kann man sehr intensiv nachdenken, und das darf auch kein Problem sein. Damit ruinieren wir ja die Stiftungen nicht. (Abg. Strache: Das ist der Punkt! Da hat aber auch die SPÖ zugestimmt! Zwischenruf des Abg. Krainer.Was war das jetzt wieder?

Es kommen immer neue Theorien daher, aber die Stiftungen, sagt der Herr Finanzmi­nister, bringen Beiträge für Kunst, Kultur und Innovationen. Und da muss schon die Frage erlaubt sein, meine Damen und Herren von der SPÖ: Welchen Beitrag für Kunst, Kultur und Innovationen bringt die SPÖ, dass sie bei uns in Oberösterreich eine Stif­tung braucht, die pro Jahr etwa 56 000 € – und das zu einem äußerst begünstigten Steuersatz – abwirft? (Abg. Strache: Richten tun sie sich’s! Richten tut sich’s die SPÖ!)

Ihre kulturelle Tätigkeit ist nicht zu erkennen, es sei denn, Sie behaupten, dass Ihre politische Tätigkeit in Oberösterreich, im Zuge derer Sie auf der einen Seite gegen die Stiftungen wettern wie nur was und auf der anderen Seite eine eigene Stiftung haben, als kulturelle Leistung anzusehen ist. Sie sind total unglaubwürdig geworden, muss ich Ihnen sagen. (Beifall bei der FPÖ.)

9.43



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 62

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Grosz zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


9.43.14

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Fernseh­schirmen, die sich wundern, warum sie monatlich Steuern bezahlen, während eine Mehrheit in diesem Haus – zumindest die Parteien – es nicht tun und ihr Vermögen verschleiern.

Bis vor wenigen Tagen habe ich geglaubt, dass Unredlichkeit und Unehrlichkeit eine Erbpacht der Österreichischen Volkspartei sind. (He-Rufe bei der ÖVP. Abg. Hornek: Das ist ein Ordnungsruf!) Mittlerweile wurde ich eines Besseren belehrt. Es ist, wenn ich mir Matznetter anhöre, auch eine Olympia-Disziplin der Sozialdemokraten. Beide Parteien unterscheiden sich auch da in keinster Weise.

Ich erzähle Ihnen die Geschichte von „Franz dem Stifter“, besser bekannt unter Lan­deshauptmann Voves aus der Steiermark, der in bester Manier eines Nadelstreif tra­genden Sozialisten (Beifall beim BZÖ) vor wenigen Wochen im vornehmen Cafe Landt­mann unter der Maske des Kernöl-Karl-Marx eine sogenannte Reichensteuer gefordert hat. (Abg. Grillitsch: Das ist eine Beleidigung fürs Kernöl! Abg. Dr. Graf: Was kann das Kernöl dafür? Lassen Sie das Kernöl aus dem Spiel!)

Es handelt sich dabei um jenen Franz Voves, der, nachdem er während der letzten Wochen alle Steirerinnen und Steirer getäuscht hat, wahrscheinlich zur Stunde in sei­ner millionenschweren Villa in Vasoldsberg sitzt, sich ins Fäustchen lacht, seine gehei­me Millionenabfertigung von der Merkur Versicherung zählt und sich an dem Steuer­vermögen seiner eigenen geheimen Privatstiftung Zukunft Steiermark labt, deren Origi­nalurkunden und Notariatsakte ich zur Beweisführung heute hier mithabe.

Es ist jener Herr Voves, der – Frau Präsidentin, ich zitiere Franz Voves – mit Worten wie „zu mir sogt kaner, hoit die Pappn“ oder „nimm dei Cola und schleich di“ eine soge­nannte Reichensteuer fordert und – ich zitiere jetzt Franz Müntefering – selbst nicht besser als eine „kapitalistische Heuschrecke“ ist. (Beifall beim BZÖ.)

Das ist jener Herr Voves, der eine Reichensteuer meint und fordert, aber tatsächlich die Enteignung von Klein- und Mittelbetrieben und jenen Menschen in diesem Land meint, die sich nach über 40 Jahren Arbeitsleben eine Eigentumswohnung oder ein kleines Grundstück geleistet haben. Das ist Ihre Vorleistung für Hartz IV, damit Sie sich Ihre Mindestsicherung leisten können. Einen herzlichen Dank an Rot-Grün in Deutsch­land. – Sie haben dieses Modell übernommen. (Beifall beim BZÖ.)

Geschätzte 50 Millionen € befinden sich in dieser Stiftung Zukunft Steiermark, es hän­gen 21 Unternehmen daran, und mehrere Millionen € sind wahrscheinlich am Steuer­topf, an Ihnen vorbeigespielt worden. Da fordere ich jetzt Sie als oberste Steuerhüter auf, sich diese Stiftungskonstruktion einmal näher anzusehen. Während Hunderttau­sende, ja Millionen Österreicherinnen und Österreicher brav Monat für Monat ihre Steu­ern zahlen, hat es sich die SPÖ in alter Manier von BAWAG, „Konsum“ und Gewerk­schaftsbund einmal mehr gerichtet und wurde dabei ertappt.

Das fordert nicht nur Franz Voves, sondern auch Erich Haiderer (Rufe bei der ÖVP: Haider!) – oder wie auch immer der heißt, das muss man sich auch nicht merken – for­dert als oberösterreichisches Abziehbild des Kernöl-Marxisten Voves das Gleiche.

Aber nicht nur das, in diesem Stiftungsvermögen ist auch diese Leykam drinnen, die, nur um das Stiftungsvermögen aufzufetten – und da korrigiere ich Sie, Herr Finanzmi­nister –, 60 Arbeitsplätze in Graz geopfert hat, damit man einen Teil der Stiftung bereits ins Ausland verbringt. Die Stiftungen, die die SPÖ steuerschonend in Österreich ge-


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parkt hat, sind schon im Ausland. Da fühlt sich dann dieser Herr Voves ertappt und droht mir mit Klage. – Ich freue mich schon, wenn die Klage endlich da ist, dann erfolgt nämlich die Beweisführung nicht nur vor dem Finanzamt, sondern auch vor Gericht.

Aber es liegt ja auf der Hand, warum die SPÖ diese Stiftung gegründet hat: erstens, um sich der Kontrolle des Rechnungshofes zu entziehen – jede Partei muss über Par­teispenden einen Bericht an den Rechnungshof legen, die SPÖ jedoch nicht, denn sie lässt ihre illegalen Parteispenden über eines der 21 Unternehmen dieser Stiftung her­einführen (Abg. Mag. Lapp: Das stimmt ja nicht! Keine Ahnung!); zweitens, um Steuer zu schonen, damit man mehr für den Wahlkampf und die Unwahrheit des sozialisti­schen Wahlkampfes hat; und drittens, um eine Basis zu schaffen, damit man erst wieder Spenden von diesen Superreichen bekommt, die der Herr Voves so gerne unter einem Deckmäntelchen kritisiert.

Wir fordern eine Offenlegung der Parteikassen, eine Transparenz der Parteikassen und der Vermögen. Auch Sie in der ÖVP, in den Bünden werden uns erklären müssen, wo Sie Ihre Stiftungen haben, wie Sie zu Ihrem Geld gekommen sind, welche Finanz­transaktionen Sie durchführen, so wie auch Sie von der SPÖ. Wir fordern ein Aus für diesen Gemeinnützigkeitsschwindel bei Parteien, der sich als falsch, als die Unwahr­heit herausgestellt hat. Wir fordern in Zukunft einen ehrlichen Umgang mit Geld. Wir wollen keine Reichensteuer, sondern eine Spekulantensteuer, damit auch jene be­straft werden, die unser Wirtschaftssystem hier in Österreich an den Rand des Ruins geführt haben. Das wäre eine Maßnahme: nicht den kleinen Häuslbauer mit einer Reichensteuer bestrafen, sondern jene Spekulanten, die sich die Finger an unserem Geld, dem Geld der Österreicherinnen und Österreicher, schmutzig gemacht haben. – Ich ersuche um Ihre Zustimmung. (Anhaltender Beifall beim BZÖ.)

9.48


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordne­ter Dr. Pilz. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


9.48.39

Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Danke für den Auftrittsapplaus. Meine Damen und Herren! Vier Parteien schützen Milliardäre wie Julius Meinl, Hans Peter Hasel­steiner und andere vor gerechter Besteuerung: die ÖVP ganz offen, die SPÖ mit sehr schlechtem Gewissen, und BZÖ und FPÖ durch den ihnen eigenen Umgang mit Fak­ten und Grundsätzen.

Aber zuerst einmal zu den Fakten: Herr Finanzminister, wenn Sie hier erklären, 2,7 Mil­lionen Österreicherinnen und Österreicher zahlen keine Steuern, zeigt das: Sie haben jeden Kontakt zur Lebenswelt verloren. Auch die Bezieher der unteren Einkommen zahlen Mehrwertsteuern, zahlen Abgaben, zahlen Gebühren und leiden mit ihren Be­lastungen schwer unter der Krise. Nehmen Sie das einmal zur Kenntnis! (Beifall bei den Grünen.)

Aber da gibt es auch die ganz oben. Während der schwer belastete Mittelstand in Ös­terreich und alle, die sparen, 25 Prozent KESt auf ihre Erträge bezahlen, zahlen Stif­ter – 3 100 Stifter, die obersten 3 100 dieser Republik –, wenn sie 10 Millionen in der Stiftung haben, von ihren Erträgen im Schnitt 4,5 Prozent, wenn sie 100 Millionen ha­ben, im Schnitt 1,5 Prozent, und wenn sie eine Stiftung in der Höhe von 1 Milliarde ha­ben, 0,3 Prozent. (Abg. Strache: Privilegierte Gemeindebaubewohner!)

25 Prozent zahlt der Durchschnitt der Bevölkerung, der ohnehin schon fast alle Las-
ten trägt, und 0,3 Prozent zahlen die obersten 3 100, die Klientel der Österreichischen Volkspartei. An Stelle 12 steht Julius Meinl, und da gebe ich Günter Stummvoll recht: Ja, es ist Stil der ÖVP, dass sie sich den Kopf darüber zerbricht, ob Julius Meinl die


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Freude verliert. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Das ist so ein Wahnsinn!) Wir sagen Ihnen eines: Wenn Julius Meinl die Freude darüber verliert, dass er für sein Stiftungs­vermögen von 2 Milliarden € einen fairen Steuersatz bezahlt, dann nehmen wir in Kauf, dass er etwas weniger Freude hat. Die Mehrheit der Bevölkerung wird dafür deutlich mehr Freude haben! (Beifall bei den Grünen.)

Herr Finanzminister! Die Stiftungsprivilegien, alleine im Bereich der Ertragsbesteue­rung, betragen zwischen 750 Millionen und 1 Milliarde €. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Sie haben das Gesetz beschlossen! Das ist Ihr Gesetz!) Wir bringen heute einen An­trag zur Abstimmung – und wir lassen ihn namentlich abstimmen –, in dem wir den Finanzminister auffordern, sich die Hälfte dieses Geldes – also 400 Millionen – von die­sen fast nicht besteuerten Superreichen zu holen.

Wir werden genau schauen – insbesondere bei den oberösterreichischen und steiri­schen Abgeordneten der SPÖ –, wie sie namentlich stimmen werden, und wir werden ihre Wählerinnen und Wähler so gut wie möglich darüber informieren, ob sie endlich eine eigene Linie finden und die Interessen des Mittelstandes und der unteren Einkom­men vertreten oder ob sie ihnen nach wie vor egal sind. Wir werden sie informieren, ob es stimmt, dass auch in der Steuerpolitik Werner Faymann ein Gusenbauer ohne Barolo und mit Dichand ist, und ob sie nach wie vor ihre Gerechtigkeitspolitik von der Zustimmung der Österreichischen Volkspartei abhängig machen.

Es geht um eine Antwort auf eine ganz einfache Frage: In Zeiten, in denen das Netto­defizit – nicht entgegen wirtschaftlicher Vernunft – zur Krisenbewältigung auf 5 bis 6 Prozent angehoben wird, in denen der Staat seine Ausgaben erhöht, um Beschäfti­gung zu schaffen – und das ist grundsätzlich richtig –, stellt sich die Frage: Wer soll das bezahlen? Es werden die Reichen nicht allein bezahlen können, das stimmt. Aber warum sollen sie die Einzigen sein, die dazu keinen Beitrag leisten? Warum soll aus­schließlich der Mittelstand belastet werden, warum sollen die unschuldigen Opfer der Krise deren gesamte Folgen tragen, und warum sollen diejenigen, die zumindest zum Teil von den Ursachen der Krise profitiert haben, nichts beitragen müssen?

Wir verlangen nur einen fairen Beitrag. Das ist keine Eigentumsfeindlichkeit, das ist keine Reichenfeindlichkeit, sondern das ist ein Appell für Gerechtigkeit und Fairness. Wenn wir einen Ausweg aus der Krise finden wollen, dann dürfen wir nicht die unteren und mittleren Einkommen belasten, sondern dann müssen wir uns zuerst das Geld dort holen, wo es Geld gibt.

Der erste Schritt sind die Stifter und Stifterinnen. Das ist 1 Milliarde €, die zu holen ist! Mit dem Antrag, 400 Millionen € für die Republik Österreich zur Entlastung des Mittel­standes und der Mehrzahl der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu bekommen, wol­len wir heute in diesem Hause bei dieser namentlichen Abstimmung eine Mehrheit ha­ben, und zwar für soziale Gerechtigkeit! Danke. (Beifall bei den Grünen.)

9.53


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Mag. Rudas zu Wort. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


9.54.08

Abgeordnete Mag. Laura Rudas (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehr­ter Herr Finanzminister! Herr Staatssekretär! (Abg. Ing. Westenthaler: Wie ist das jetzt mit den Roten Falken? Ruf beim BZÖ: Das Bollwerk der Sozialdemokratie!) Herr Kol­lege Pilz hat den Retro-Stil mancher Diskussionsteilnehmer mit seiner Rede ein biss­chen unterstrichen. Es gibt nämlich zwei Varianten: die einen, die sagen, es darf sich ja nichts ändern – die darf ich daran erinnern, die Welt verändert sich, also wird sich auch etwas im System verändern müssen –, und die anderen, die in alten Dogmen leben


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und keine neuen Vorschläge haben, sondern nur Vorschläge aus den Achtzigern re­aktivieren.

Sehr geehrte Kolleginnen! Sehr geehrte Kollegen! Natürlich haben wir ein ungerechtes System in Österreich. Wenn sich die reichsten 0,1 Prozent der Bevölkerung 10 Prozent des Vermögens teilen und sich die 40 Prozent der Ärmsten ebenfalls 10 Prozent des Vermögens teilen (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist Unsinn, 50 Prozent verfü­gen über ...!), dann kann man ja nicht sagen, dass alles in Ordnung ist. Da muss man sagen: Ja, wir haben eine ungerechte Verteilung! (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn ein Banker in 5 Minuten 100 Millionen € bei der Hand hat, dann muss uns ja auf­fallen, dass etwas falsch läuft. Wenn wir in einem der reichsten Länder Europas, näm­lich in Österreich, auch nur einen einzigen Menschen haben, der arm ist, dann kann man nicht sagen: Es ist alles in Ordnung, wir haben ohnehin eine gerechte Verteilung. Nein, wir haben keine gerechte Verteilung, aber wir brauchen eine gerechte Vertei­lung! (Beifall bei der SPÖ. Abg. Ing. Westenthaler: Ihr regiert’s doch! Ihr habt den Bundeskanzler! Ist das eine Oppositionsrede?)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, deshalb haben wir Sozialdemokratinnen und Sozial­demokraten auch eine Strategiegruppe eingesetzt. (Ironische Heiterkeit bei den Grü­nen.) Wir brauchen keine Fleckerlteppiche, und wir brauchen keine Schnellschüsse. Ich glaube, wir müssen ein bisschen die Emotionen aus der Diskussion herausnehmen (Ruf beim BZÖ: Super Strategie! Ist das Ihre Jungfernrede?) und die gerechte Vertei­lung pragmatisch und rational besprechen, denn zwei Dinge sind  (Rufe beim BZÖ: Wo ist der Kollege Kräuter? Kräuter zum Rednerpult!) – alles in Ordnung, haben die Herren sich beruhigt, oder? –, denn zwei Dinge sind bei der Diskussion wesentlich: Das Erste ist, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht betroffen sein dür­fen. (Zwischenruf des Abg. Scheibner.) Der Mittelstand darf nicht schon wieder zur Kasse gebeten werden.

Der zweite Grundsatz: Keine Strukturänderung und keine Diskussion darf auch nur einen einzigen österreichischen Arbeitsplatz gefährden, und dafür sind wir Sozialde­mokratinnen und Sozialdemokraten der einzige Garant! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Strutz: Arbeiterkammerwahl: minus 10 Prozent!) 

Deshalb, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, haben wir eine Strategiegruppe ein­gesetzt (Rufe beim BZÖ: Super! Bravo! Sehr gut!), die sich mit Expertinnen und Exper­ten der Diskussion pragmatisch nähert, und zwar weil wir ein Resultat haben wollen. Wir wollen nicht irgendwelche Schnellschüsse oder populistische Diskussionen, son­dern wir wollen die Welt tatsächlich gerechter machen! (Abg. Dr. Strutz: Spitzenstrate­gie! Ruf beim BZÖ: Lasst den Kräuter wieder reden!) Und zu Ihnen: Wir sind auch für Ihre Vorschläge offen! Es sind heute gute Vorschläge gekommen. Bringen Sie sie ein, und verändern wir das System als Ganzes und nicht mit Fleckerlteppichen!

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Wer heute – und ich bin jetzt die Erste, die das anschneidet – ein Steuersystem national diskutiert und nicht europäisch, hat ein biss­chen die Zeit verpasst. Heute müssen wir eine gerechte Verteilung europäisch be­sprechen, diskutieren, überlegen und auch umsetzen. (Beifall bei der SPÖ.)

Das heißt, die Debatte hier und heute ist nicht das Entscheidende, sondern der 7. Juni ist entscheidend. Da sind Hannes Swoboda und sein Team Garanten dafür (ironische Heiterkeit und Zwischenrufe beim BZÖ), dass in Europa, im Europäischen Parlament für eine gerechte Verteilung und unter anderem auch für eine von uns allen geforderte Finanztransaktionssteuer gekämpft wird und diese Vorhaben auch wirklich umgesetzt werden! (Abg. Grosz: Kräuter hat schon recht! Abg. Ing. Westenthaler: Wir wollen Kräuter! Abg. Strache: ... SPÖ-Regierung! ... Kanzler!)


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Von Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, habe ich nur hier flotte Sprüche gehört, in der EU noch nie! Im Europäischen Parlament habe ich zur Finanztransaktionssteuer außer von Hannes Swoboda und seinem Team noch von keiner Partei etwas gehört! (Anhaltende Zwischenrufe beim BZÖ.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ein gerechtes Österreich braucht ein gerechtes Euro­pa. (Abg. Ing. Westenthaler: Wo ist die gerechte Löwelstraße? – Abg. Dr. Graf: SPÖ endlich in die Regierung! Das neue Motto der SPÖ!) Wir sollten mit vereinter Kraft für eine hohe Wahlbeteiligung am 7. Juni kämpfen, und niemand darf in der Diskussion vergessen, dass es um österreichische Arbeitsplätze geht. – Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ.)

9.58


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Tamandl. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


9.58.46

Abgeordnete Gabriele Tamandl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Frau Kolle­gin Rudas! Herr Kollege Swoboda und Ihre Fraktion im Europäischen Parlament sind Garanten dafür, dass Sie nicht wissen, wie Sie abstimmen sollen, und bei manchen Abstimmungen ein völliges Chaos hervorrufen. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir gehen geschlossen in eine Abstimmung hinein. (Abg. Dr. Graf: Wissen das auch der Strasser und der Karas?)

Sie sagen – und ich habe mir eigentlich vorgenommen, mich wirklich nur auf die Stif­tungen und auf Diskussionen über neue Steuern zu beziehen –, dass wir gerechtere Steuern brauchen und dass es, wenn jemand in Österreich arm ist, bedeutet, dass wir umverteilen müssen. Glauben Sie, wenn wir neue Steuern einführen – wo der Herr Fi­nanzminister gar nicht sicher sein kann, dass beispielsweise bei einer Vermögenssteu­er auch alle das angeben, was sie angeben sollten –, dass das auch nur einem Men­schen in Österreich mehr Einkommen verschafft oder dass es dann auch nur einen Armen weniger gibt?

Ich glaube, wir sollten über eine Hebung der Steuermoral sprechen. Wir sollten darüber sprechen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer monatlich die Lohnsteuer abge­zogen bekommen, und diese wird an den Finanzminister, an die Finanz überwiesen. (Abg. Krainer: Oder auch nicht!) Der Arbeitnehmer hat es jedenfalls bezahlt, und ich denke, über das Weitere, über die Hebung der Steuermoral sollten wir einmal nach­denken.

Wir sollten darüber nachdenken, wenn beispielsweise jemand innerhalb eines Jahres Aktien und Wertpapiere mit Gewinn verkauft, der das gar nicht angibt bei der Finanz. Wir sollten uns darüber Gedanken machen: Wie bekommen wir die Steuern, die es jetzt schon gibt, auch wirklich herein? Aber wir sollten uns nicht Gedanken machen, wie wir wieder irgendwelche Steuern kreieren, aber dann nicht wirklich den Finger dar­auf haben, dass diese Steuern auch abgeführt werden. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Graf: Ihr habt ja den Finanzminister! Das ist eine harsche Kritik am Finanzminis­ter!)

Nun aber zu den Stiftungen. – Wenn es Ihnen, Frau Kollegin Rudas und auch Frau Kollegin Glawischnig, so sehr um die Arbeitsplätze geht, dann verstehe ich nicht, war­um Sie sich jetzt alle so auf die Stiftungen einschießen, wo so viele Stifter wahrschein­lich gar nicht mehr leben seit 1994. Ich weiß nicht, was man bei den Stiftern holen will. Bei den Begünstigten muss man sich etwas holen, wenn man schon irgendwas will,


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denn die Stiftungen schütten ja die Gewinne aus. Die behalten sie ja nicht, denn die wollen ja auch wieder das Geld herausnehmen können. Das ist ja logisch.

Aber wenn wir uns jetzt schon so darauf einschießen: Warum wollen eigentlich dann so viele Stifter aus der Stiftung wieder heraus? Warum erkennen so viele Stifter, dass die Stiftung gar nicht mehr so attraktiv ist, wie sie es noch 1994 war, als es noch eine Erb­schaftssteuer und eine Schenkungssteuer gab? (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Es gibt nur noch ...!) Und wenn uns die Arbeitsplätze so wichtig sind: Warum führen wir dann diese Diskussion, wo wir doch wissen, dass von den Stiftungen 400 000 Arbeits­plätze gehalten werden, dass die Gesellschaften, die von Stiftungen gehalten werden, also in Stiftungshand sind, 25 Prozent Körperschaftsteuer für ihre Gewinne zahlen? Und die müssen genauso schauen, dass sie jeden einzelnen Arbeitsplatz erhalten.

Ich denke, in einer Zeit, in der wir entlasten, in der wir eine Steuerreform machen, in der jeder Einzelne mehr in der Tasche hat, sollten wir uns nicht überlegen, wie wir je­manden zusätzlich schröpfen.

Zwei Punkte möchte ich noch ansprechen. – Der erste Punkt ist, dass Sie, Frau Kolle­gin Glawischnig, das letzte Mal in der Nationalratssitzung gemeint haben, 10 Prozent der Menschen sollen Vermögensteuer zahlen, 90 Prozent würden unbehelligt bleiben. Wenn ich davon ausgehe, dass die 10 Prozent zirka 800 000 Menschen sind, aber wir nur 200 000 Menschen haben, die über 60 000 € Jahreseinkommen haben, muss ich sagen, Sie sind ein Mittelstandsschröpfer! Sie wollen nur bei Inhabern von Eigentum, bei den Häuselbauern und bei den Inhabern von Eigentumswohnungen zugreifen! (Bei­fall bei der ÖVP.)

Sagen Sie es doch ehrlich und nicht immer verschleiert und glauben Sie nicht, die Leu­te sind dumm! Frau Kollegin Lunacek hat in der „Pressestunde“ gemeint, wenn jemand ein Haus hat, das 300 000 € wert ist, dann hat er halt 200 000 € Freibetrag, und für 100 000 € zahlt er 500 €. Ich kann Ihnen sagen: In zehn Jahren sind das auch 5 000 €. Es gibt auch Leute, die ein Grundstück, ein Haus geerbt haben, und die können sich das fast nicht leisten. Und diese würden genau hier darunterfallen. Da gehen wir nicht mit, weil wir wollen, dass die Leute Eigentum erwerben und sich schaffen können, auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer! (Beifall bei der ÖVP.)

10.03


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Kurz­mann. 5 Minuten. – Bitte.

 


10.03.34

Abgeordneter Dr. Gerhard Kurzmann (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Mitglie­der der Bundesregierung! Hohes Haus! Ein altes Sprichwort lautet, man soll nicht Was­ser predigen und Wein trinken. Genau das tut aber in den letzten Jahren die Sozial­demokratie, zumindest in der Steiermark, aber auch in Oberösterreich, und das ist erst seit 14 Tagen, drei Wochen bekannt.

Sie, meine Damen und Herren von den Sozialdemokraten, wissen natürlich, wovon ich spreche: von den Stiftungen der SPÖ, Landesgruppe Steiermark, die auf breites Un­verständnis in der Bevölkerung gestoßen sind (Zwischenruf der Abg. Silhavy) und auch in Ihren eigenen Reihen, Frau Kollegin Silhavy, für Unruhe sorgen. Wir wissen, dass die SPÖ in der Steiermark zur Beruhigung der Situation auch Briefe an ihre Mit­glieder aussendet, um ihren eigenen Parteifreunden die Situation zu erklären und auch eine Sprachregelung für die einfachen Parteimitglieder zu treffen.

Eines ist aber wirklich ärgerlich, meine Damen und Herren: Während die SPÖ in der Steiermark Steuer schonend ihre Millionen in den Stiftungen hortet, sind in der Stei­ermark mehr als 37 Prozent der Menschen gegenüber dem Vorjahr arbeitslos. Meine


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Damen und Herren, wir haben in der Steiermark eine Rekordarbeitslosigkeit, aber die Bundesregierung tut viel zu wenig, aber auch die Landesregierung tut viel zu wenig, um den betroffenen Menschen zu helfen. (Beifall bei der FPÖ.)

Während die SPÖ in der Steiermark jede Auskunft über ihr Millionenvermögen ver­schleiert oder auch die Auskünfte darüber verweigert, ist allein in diesem Jahr die Jugendarbeitslosigkeit in unserem Land um sagenhafte 27 Prozent gestiegen. Das heißt, 7 800 14- bis 25-Jährige haben in unserem Bundesland keine Arbeit. Weitere 3 200 Menschen in diesem Alter befinden sich in AMS-Schulungen.

Das sind alarmierende Zahlen, meine Damen und Herren, und da genügt es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich frage mich: Ist das die neue Politik dieser Bundes­regierung, die Reichen zu fördern und die Bedürftigen weiterhin links liegen zu lassen? Wie ist das mit Ihren Wahlplakaten, wo Sie versprochen haben, nach der Nationalrats­wahl eine neue Politik einzuleiten? Wie ist das mit der Reichensteuer vereinbar? – Auf der einen Seite die Stiftungen der SPÖ und auf der anderen Seite ein Millionenvermö­gen in einer SPÖ-Stiftung geparkt!

Es darf Sie, meine Damen und Herren, wirklich nicht wundern, dass sich immer mehr Menschen von der SPÖ abwenden. Zuletzt haben wir das ja gestern am Abend bei den Arbeiterkammerwahlen gemerkt, wo die SPÖ einen ordentlichen Denkzettel verpasst bekommen hat. (Beifall bei der FPÖ.) Es zeichnet sich eine Entwicklung ab, wonach sich immer mehr Menschen, vor allem Kleinverdiener, der Freiheitlichen Partei als der sozialen Heimatpartei zuwenden. Das machte sich auch schon bei den Landtagswah­len in Salzburg bemerkbar.

Die SPÖ, meine Damen und Herren, steht natürlich für die „Konsum“-Pleite, für die Bank-Austria-Affäre, für die BAWAG-Affäre. Und eines ist dabei signifikant: Immer wie­der waren es die kleinen Leute, die kleinen Angestellten, die dabei auf der Strecke ge­blieben sind. Daran ändern auch die pompöse Inszenierung der 1.-Mai-Feier der Sozi­aldemokraten vor dem Wiener Rathaus und die Angriffe gegen die Freiheitliche Partei nichts, die ja eigentlich nur von Ihrem eigenen Regierungsversagen ablenken sollten. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Krainer: Der blanke Neid!)

Meine Damen und Herren, wie sieht nun die soziale Verantwortung der Sozialdemokra­ten in der Steiermark aus? – Das Finanzimperium der SPÖ in der Steiermark ist eine Privatstiftung und umfasst eine Firmengruppe im Werte von mehreren Millionen Euro. Der gesamte Konzern besteht aus einem kompliziert verschachtelten Geflecht von 36 Einzelfirmen, darunter Lokalradiobeteiligungsgesellschaften, Vermögensverwaltun­gen, die Leykam Medien AG zu 77 Prozent, Druckereien, Buchhandlungsgesellschaf­ten und so weiter, mit insgesamt 321 Mitarbeitern. Wenn man sich aber genauer an­sieht, wie diese soziale Verantwortung der Sozialdemokraten für ihre eigenen Mitarbei­ter aussieht, dann findet man Erstaunliches. Es ist bereits von einem Vorredner darauf hingewiesen worden: Die Druckerei ist von Graz nach Marburg verlegt worden. Ich frage mich – und das fragt sich auch die steirische Bevölkerung –: Ist das die neue So­lidarität der Sozialdemokraten als ehemaliger Arbeiterpartei gegenüber ihren eigenen Mitarbeitern? (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Meine Damen und Herren, ich appelliere zum Schluss an Sie: Kümmern Sie sich weni­ger um Ihre Stiftungen, sondern kümmern Sie sich um die Nöte und die Sorgen der österreichischen Bevölkerung! Und vor allem: Schaffen Sie mehr Arbeitsplätze! (Beifall bei der FPÖ.)

10.08


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Scheibner zu Wort. 5 Minuten. – Bitte.

 



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10.09.07

Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Frau Präsidentin! Meine Damen und Her­ren! Wir haben uns jetzt in der Fraktion gefragt: Was haben denn die Herrschaften Flick, Julius Meinl V. und die SPÖ gemeinsam? – Sie parken ihre Vermögen in Stiftun­gen.

Es ist das schon eine interessante Gesellschaft, aber ich sage hier ganz offen, wir sind nicht gegen das Institut der Stiftung, auch wenn es, was die Steuerfrage angeht, nicht ganz gerecht ist. Es hat schon einen Sinn gehabt, Herr Kollege von der SPÖ, dass man unter einem SPÖ-Finanzminister und Bundeskanzler diese Möglichkeit geschaf­fen hat, um viele Millionen Gelder hier in Österreich zu belassen und auch herein­zubringen. Mit diesem Geld sollte ja gearbeitet werden und wurde auch gearbeitet und wurden Arbeitsplätze geschaffen.

Aber das ist ein anderes Thema. Es ist aber schon die Frage, ob eine politische Partei, die noch dazu einen Kreuzzug gegen Stiftungen hier entfacht hat, die eine politische Diskussion, eine Neiddiskussion in der größten wirtschaftlichen Krise nach Ende des Zweiten Weltkrieges entfacht hat, wo es darum gegangen ist, wieder über Vermögens­besteuerung nachzudenken, über eine Reichensteuer nachzudenken, moralisch in der Lage ist oder sein darf, selber das zu tun, was sie heftig kritisiert, nämlich Millionen und Abermillionen am Steuerzahler vorbei in Stiftungen zu parken. (Beifall beim BZÖ.)

Das ist die Frage, meine Damen und Herren, und die müssen Sie beantworten.

Es war interessant, die zwei Redner der SPÖ hier zu hören. Herr Matznetter sagt hier – für wie dumm hält man eigentlich die Menschen an den Fernsehgeräten? –, das sei überhaupt kein Vorteil. Man soll sich nicht aufregen, denn eine Partei ist ja nicht kör­perschaftsteuerpflichtig, meint er, deshalb habe sie keinen Vorteil aus der Stiftungs­konstruktion. – Warum machen Sie es denn dann? Die Partei vielleicht nicht, aber die 36 Firmen, die in diesen Stiftungen geparkt sind, profitieren von den zweieinhalb Pro­zent Steuersatz. Das ist ja das Ungeheuerliche! (Beifall beim BZÖ.)

Das Interessante dabei ist ja, dass Sie jetzt nicht sagen: Okay, eine normale Stiftung mit den normalen Steuersätzen. – Nein, es muss sogar noch eine gemeinnützige Stif­tung sein! Und was ist der Stiftungszweck, Damen und Herren? – Der Stiftungszweck ist Verfolgung und Verwirklichung sozialdemokratischer Ideale. (Ah- und Oh-Rufe beim BZÖ.) Das ist also die Gemeinnützigkeit. Und Sie wissen ganz genau, dass es eine Richtlinie gibt, dass politische Ziele kein Gemeinnutz sind, es sei denn, meine Damen und Herren, man glaubt, dass Parteinutz Gemeinnutz ist.

Ich habe eigentlich geglaubt, seit dem Jahr 1989, seit dem Ende der kommunistischen Diktaturen, ist dieser Grundsatz in das Nachtkästchen der Geschichte verbannt, aber anscheinend holen die steirische und die oberösterreichische SPÖ das wieder heraus.

Es erinnert mich auch an die KPÖ. Auch Sie erinnern sich sicherlich an die Klassen­kämpfer ersten Ranges, die dann aber bis zu den Höchstgerichten gegangen sind, wenn es darum gegangen ist, ihre Vermögen wieder freizugeben, die sie mit dubiosen Ostgeschäften errungen haben.

Meine Damen und Herren, und Sie stellen sich hier her ... – Frau Rudas darf ich nicht vergessen! (Abg. Grosz: Die verteidigt das noch!) Das war ja auch besonders interes­sant, als sie gesagt hat: Was wollen wir jetzt machen, in der Krise? Wir wollen die Welt gerechter machen, und dafür haben wir eine Strategiegruppe eingesetzt, die über die Vermögensteuer zwei Jahre lang nachdenken wird.

Meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie, das ist Ihre Zentralsekretärin? Die Menschen an den Fernsehgeräten wollen nicht zwei Jahre über eine gerechtere Welt nachdenken, sondern sie verlangen Rezepte, dass Arbeitsplätze gesichert werden,


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dass wir die Krise überstehen, dass den Betrieben geholfen wird, jetzt durch diese Pro­bleme durchzutauchen! (Beifall beim BZÖ.)

Und da gibt es viele Initiativen – wir haben ja Vorschläge gemacht –: Steuersenkung um 6 Milliarden € – das wäre eine interessante Initiative gewesen! – oder die Förde­rung der kleinen und mittelständischen Wirtschaft. Was ist, Herr Finanzminister, mit der Erleichterung der Bilanzierungsregelung? Wir haben es ja im Gesellschaftsrecht mit dem Unikum zu tun, dass Firmen, die im vorigen Jahr Rechnungen ausgestellt haben, die ihre Kunden aber aufgrund der Krise nicht zahlen können, zwar das Geld nicht be­kommen, aber jetzt noch die Mehrwertsteuer und die Körperschaftsteuer für diese Rechnungen zahlen müssen! Jetzt sind die Bilanzierungen.

Das sind die Dinge, über die wir uns gerne mit Ihnen unterhalten würden. – Aber kein Wort darüber! Oder dass man auf EU-Ebene über die Lockerung der Basel-II-Kriterien nachdenkt oder über eine Unterstützung der Leistungsträger von der SPÖ. Verdecken Sie doch nicht Ihre Machenschaften mit den Stiftungen mit einer Neiddiskussion über die Leistungsträger! Sie wollen mit der Reichensteuer in Wahrheit die Häuselbauer tref­fen, diejenigen, die eine Eigentumswohnung haben, die sich ein kleines Haus gekauft haben. (Widerspruch bei der SPÖ.) Das sind Ihre Zielgruppen – na selbstverständlich, denn sonst bringt diese Steuer ja nichts. Geben Sie es doch endlich einmal zu! (Beifall beim BZÖ.)

Wir wollen und brauchen eine Politik, die die Wirtschaft fördert, die die Bevölkerung entlastet – und nicht eine Politik, die einen Klassenkampf auf dem Rücken genau dieser Leistungsträger hier in Österreich austrägt! Das müssen Sie verantworten, und das haben Ihre Stiftungskonstruktionen jetzt eindeutig wieder zutage gebracht. (Beifall beim BZÖ.)

10.14


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Lu­nacek. 5 Minuten. – Bitte.

 


10.14.43

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Finanzminister! Herr Wissenschaftsminister! (Abg. Ing. Westenthaler: „CERN-Minister“!) Herr Staats­sekretär! Meine Damen und Herren! Es ist schon sehr interessant, wie stark heute von Seiten des Herrn Finanzministers, von Seiten des früheren Finanzstaatssekretärs Stummvoll betont wurde, dass wir hier Neid schüren wollen. Schröpfen wollen wir die Bevölkerung, hat es geheißen.

Wissen Sie, worum es bei dieser Debatte geht? – Es geht um Gerechtigkeit in diesem Land, um gerechte Verteilung, und nicht darum, Neid zu schüren. Das lassen Sie sich gesagt sein! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Großruck: Was ist „gerecht“?) Denn die ganze Wahrheit, Herr Minister, Herr Vizekanzler Pröll, ist, dass die 2,7 Millionen Men­schen in diesem Land, von denen Sie behaupten, dass sie keine Steuern zahlen, nur deswegen, weil sie keine Lohnsteuern zahlen, sehr wohl Steuern zahlen: Mehrwert­steuer, Gebühren und Tarife, Gebühren, die Sie heute auch erhöhen wollen, im Justiz­bereich zum Beispiel, oder die Tarife für die öffentlichen Verkehrsmittel, für die Bahn – all das soll erhöht werden. Und das trifft vor allem die ärmsten Leute, vor allem die mit den niedrigsten Löhnen! (Beifall bei den Grünen.)

Sagen Sie also die ganze Wahrheit und nicht, dass hier Neid geschürt werden soll!

Wir haben eine ganz große Wirtschaftskrise; das ist klar. Die Gelder, die jetzt ge­braucht werden, um gerade auch im Bereich Soziales, im Bereich Bildung zu investie­ren, müssen von wo herkommen. Und ich verstehe wirklich nicht, warum hier gerade von Seiten der Österreichischen Volkspartei eine Verweigerungsstrategie an den Tag


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gelegt wird, die nichts mehr mit Gerechtigkeit zu tun hat. Man sagt nicht – das ist ja etwas, was die SPÖ immer versprochen hat –, es muss endlich eine Mindestsicherung geben, eine Grundsicherung. Davon ist in dem Budget, das wir in den nächsten Tagen hier debattieren werden, nichts mehr drinnen.

Das bedeutet weitere Belastungen für die kleinen Leute, für die, die ohnehin schon sehr wenig Löhne haben. Und jetzt sagen Sie, da gibt es eine Neiddebatte, wenn wir Grünen meinen, die Privatstiftungen, wo Millionen, ja Milliarden Euro in Österreich ge­parkt sind, gehören gerecht besteuert! – Ohnehin nicht alles; wir wollen 400 Millionen von etwa einer Milliarde, die dort an Steuern entgeht – 400 Millionen für Schulen, für Kindergärten, für den Sozialbereich. Und Sie sagen, das ist „Neid schüren“? Wenn die­jenigen, die viel – so wie Meinl – profitiert haben vom Spekulieren, von all dem, einen gerechten Beitrag dazu leisten sollen, meinen Sie, das ist „Neid schüren“?

Meine Damen und Herren, das ist die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit und nach gerechter Verteilung – und nichts anderes! (Beifall bei den Grünen.)

Wenn es einen Weg aus dieser Krise gibt, dann müssen auch die Reichsten dazu bei­tragen und nicht nur der Mittelstand und die Ärmsten, sondern alle, auch die Reichsten. Darum geht es, und darum wird es auch in dem Antrag gehen, den wir heute einbrin­gen. Die meisten Stiftungen sind eher so etwas wie Familienvermögensbewahrungs­stätten für Millionäre, Milliardäre, Billiardäre, damit ja keine Steuer gezahlt wird. Das ist ungerecht, meine Damen und Herren, gerade von der ÖVP, und das verstößt auch ge­gen das Gerechtigkeitsgefühl in der Bevölkerung. Also geben Sie sich einen Ruck und gehen Sie weg von dieser Neiddebatte, die Sie hier beklagen, sondern verlangen end­lich auch Sie eine faire Besteuerung (Beifall bei den Grünen), denn die Privatstiftungen tragen jetzt nichts zur Bewältigung dieser Krise bei.

Ich verstehe auch nicht die SPÖ, wenn die Kollegin Rudas hier erklärt, man wolle die Welt gerechter machen. Ja, das würde ich auch gerne. (Abg. Mag. Stadler: Sie will nur eine Strategie!) Aber ein Arbeitskreis der SPÖ für die nächsten zwei Jahre?! – Jetzt muss etwas getan werden! Aber da haben Sie die eigenen Stiftungen – vom Landes­hauptmann Voves in der Steiermark, vom oberösterreichischen Landeschef Haider. Und da wollen Sie erst einmal lange darüber diskutieren, wie die Welt gerechter wird? Sie verteidigen das! Sie sagen: Wir wollen keinen Schnellschuss. Sie sind in der Re­gierung, Sie stellen den Bundeskanzler! Ist Ihnen das noch nicht aufgefallen? (Beifall bei den Grünen.)

Offensichtlich warten Sie immer darauf, was die ÖVP vorgibt, warten Sie darauf, ob die ÖVP vielleicht geneigt ist, den Wünschen der SPÖ doch einmal nachzugeben, viel­leicht gegen Ende der Legislaturperiode. Da haben Sie noch vier Jahre Zeit. Also: Jetzt und nicht erst dann! Ich bin neugierig, wie die SPÖ-Abgeordneten heute am Nachmittag abstimmen werden.

Noch etwas, Frau Kollegin Rudas: Sie haben die europäische Ebene erwähnt. Die Fi­nanztransaktionssteuer, die da kommen soll, für die ja auch Ihr Kollege Swoboda so ist: Warum haben denn die Sozialdemokraten im europäischen Raum das nicht voran­getrieben? Viele Kommissare und Kommissarinnen sind Sozialdemokraten. Auch viele von der ÖVP, der Konservativen, auch Sie, Herr Stummvoll, sind ja mittlerweile für die Finanztransaktionssteuer auf europäischer Ebene (Abg. Dr. Stummvoll: Nicht „mittler­weile“, schon lange!), auch der Herr Strasser. Was haben die getan? – Nichts auf der europäischen Ebene! Die Sozialdemokratie verzichtet sogar darauf, einen eigenen Kommissar für die nächste Kommission zu benennen. So wird das soziale Europa nicht zustande kommen, das sage ich Ihnen. (Beifall bei den Grünen.)

10.19



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 72

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

10.20.08Einlauf und Zuweisungen

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsge­genstände und deren Zuweisungen verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäfts­ordnung auf die im Sitzungssaal verteilte Mitteilung. (Abg. Dr. Rosenkranz: Zur Ge­schäftsordnung!)

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A. Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 1792/J bis 2088/J;

Zurückziehungen: 1834/J, 1921/J und 1974/J;

Schriftliche Anfragen an die Präsidentin des Nationalrates: 9/JPR bis 20/JPR;

2. Anfragebeantwortungen: 1055/AB bis 1439/AB;

3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz über Europäische Verbünde für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ-Bun­desgesetz – EVTZ-BG) (175 d.B.),

2. Sozialrechts-Änderungsgesetz 2009 – 2. SRÄG 2009 (179 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Führerscheingesetz geändert wird (12. FSG-Novelle) (180 d.B.),

Bundesgesetz über die Leistung eines zusätzlichen Beitrages zum Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD 8) (195 d.B.).

B. Zuweisungen:

1. Zuweisungen seit der letzten Sitzung gemäß §§ 32a Abs. 4, 80 Abs. 1, 100 Abs. 4, 100b Abs. 1 und 100c Abs. 1:

Budgetausschuss:

Monatserfolg März 2009, vorgelegt vom Bundesminister für Finanzen (Vorlage 15 BA);

Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen:

Petition Nr. 25 betreffend „Sicheres Wohnen am Froschberg“, überreicht vom Abgeord­neten Werner Neubauer,

Petition Nr. 26 betreffend „Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie zur möglichen Wiedererrichtung der Salzkammergut-Lokalbahn“, überreicht vom Abgeordneten Mag. Jo­hann Maier,

Bürgerinitiative Nr. 4 betreffend „Tierschutz als Rechtsgut im Verfassungsrang“,

Bürgerinitiative Nr. 5 betreffend „Sicherung der Apothekenversorgung im ländlichen Raum – Schutz gegen die geplante EU Liberalisierung“;

2. Zuweisungen in dieser Sitzung:

a) zur Vorberatung:

Ausschuss für Arbeit und Soziales:

Antrag 603/A(E) der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen be­treffend Anerkennung von Blindenführhunden als medizinische Rehabilitationsmaß­nahme;


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Außenpolitischer Ausschuss:

Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zwischen den Europäischen Gemein­schaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und Bosnien und Herzegowina anderer­seits samt Schlussakte (196 d.B.);

Finanzausschuss:

Antrag 607/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verbesserung der Finanzierungsbedingungen für KMU,

Antrag 608/A(E) der Abgeordneten Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen betreffend Neuausrichtung der Einheit KIAB – Kontrolle der illegalen Arbeitnehmerbe­schäftigung;

Gleichbehandlungsausschuss:

Antrag 606/A(E) der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kol­legen betreffend nachvollziehbare transparente Einkommensstatistiken;

Rechnungshofausschuss:

Bericht des Rechnungshofes, Reihe Bund 2009/5 (III-56 d.B.),

Bericht des Rechnungshofes, Reihe Bund 2009/6 (III-64 d.B.);

Ausschuss für Sportangelegenheiten:

Antrag 604/A(E) der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen betref­fend die Richtlinien für die Kontrolle und Abrechnung der Besonderen Bundes-Sportför­derungsmittel;

Unterrichtsausschuss:

Antrag 601/A(E) der Abgeordneten Ursula Haubner, Kollegin und Kollegen betreffend ein Bundesrahmengesetz zur einheitlichen Regelung von Ausbildung, Berufsdefinition und Besoldung von Tageseltern;

Verfassungsausschuss:

Antrag 605/A der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen be­treffend ein Bundesgesetz, mit dem das Volksabstimmungsgesetz 1972, BGBl. II Nr. 147/2008, geändert wird;

b) zur Enderledigung im Sinne des § 28b GOG (vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung des Ausschusses):

Ausschuss für Wirtschaft und Industrie:

Tätigkeitsbericht des Bundesvergabeamtes über den Zeitraum Jänner bis Dezem­ber 2008, vorgelegt vom Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend (III-66 d.B.);

Wissenschaftsausschuss:

Bericht des Fachhochschulrates gemäß § 6 Abs. 2 Z 7 FHStG über die Tätigkeit des Fachhochschulrates im Jahre 2007, vorgelegt vom Bundesminister für Wissenschaft und Forschung (III-65 d.B.).

C. Unterrichtung gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG:

Aufnahme der Verhandlungen über den Abschluss des Vertrages zwischen der Re­gierung der Republik Österreich und der Regierung der Föderativen Republik Brasilien über die Auslieferung,


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Aufnahme der Verhandlungen über eine Vereinbarung zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Republik Gabun über den vorübergehen­den Aufenthalt österreichischer Truppen in der Republik Gabun zum Zwecke der Aus­bildung,

Aufnahme der Verhandlungen über Instrumente zur vorläufigen Anwendung von Teilen des Protokolls Nr. 14 zur EMRK.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zur Geschäftsbehandlung hat sich Herr Abge­ordneter Rosenkranz zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


10.20.36

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Frau Präsi­dentin! Diese Parlamentssitzung steht im Zeichen einer medialen Hatz gegen die Frei­heitliche Partei Österreichs. (Oh-Rufe bei SPÖ, ÖVP und Grünen. – Abg. Krainer: Zur Sache!) – Zur Geschäftsordnung, ja!

Frau Präsidentin, meine Anfrage an Sie richtet sich darauf, ob Sie sich imstande se­hen, diese Sitzung ordnungsgemäß, fair und äquidistant zu allen Parteien zu führen (Zwischenrufe bei der SPÖ), insbesondere deswegen, weil dem freiheitlichen Klub ein E-Mail zugespielt wurde, das von Ihrem Pressesprecher Gerhard Marschall an Sie ver­fasst wurde. Ich darf daraus zitieren:

„Liebe Barbara,

Robert Wiesner/Report plant für nächsten Dienstag einen Beitrag“ – mit „nächster Dienstag“ ist der heutige Tag gemeint – „zu Ebensee, SORA-Studie, Rechtsruck et ce­tera und hätte Dich gerne dabei. Er möchte die Debatte klarerweise weiterdrehen“ (Abg. Ing. Westenthaler: Ah, „weiterdrehen“!), „sprich: Du solltest etwas sagen, was über das Bisherige hinausgeht, etwas ,Überraschendes‘. Dass Du Kritik übst, Besorg­nis äußerst, mehr politische Bildung forderst, sei ok und mache Dich in dieser Frage kompetent.

Ich denke, es ist erfreulich, dass Du bei diesem Thema erste moralische Adresse bist. Diese Rolle gilt es zu festigen und auszubauen.“

(Abg. Ing. Westenthaler: Nicht schlecht!)

Und weiters: „Wir sollten etwas anbieten, das die Sache auf den Punkt bringt und für Aufmerksamkeit sorgt – etwas Geniales halt.

Ich habe vereinbart, dass ich mich am Montag Vormittag melde. Vielleicht können sich alle am Wochenende Gedanken machen. Gruß, Gerhard.“ (Zwischenrufe bei der SPÖ, darunter Mag. Lapp: Wo steht da „FPÖ“?)

Frau Präsidentin! Wir sehen hier den Versuch des öffentlich-rechtlichen Mediums, Sie zu instrumentalisieren, um unter Umständen diese Parlamentsdebatte auch dazu zu nützen, um mit alten Vorurteilen gegen die freiheitliche Gesinnungsgemeinschaft vor­zugehen.

Daher meine Frage: Sehen Sie sich angesichts dieser Vorgangsweise, die eigentlich auch seitens des öffentlich-rechtlichen Mediums skandalös ist, imstande, äquidistant diese Sitzung leiten zu können? (Beifall bei der FPÖ.)

10.23


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter, ich hätte Ihnen während Ihrer Ausführungen schon längst ins Wort fallen können, denn das, was Sie hier alles


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vorgebracht haben, hat nichts mit der Geschäftsordnung zu tun. Ich halte es aber mit der Meinungsfreiheit hier in diesem Hause so, wie ich es immer gehalten habe. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich führe Vorsitz so wie gehabt, und ich gehe davon aus, dass meine zwei Kollegen es genauso halten werden. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

Verlangen auf Durchführung einer kurzen Debatte über die Anfragebeantwortungen 1094/AB, 1366/AB und 1171/AB

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Vor Eingang in die Tagesordnung teile ich mit, dass das gemäß § 92 der Geschäftsordnung gestellte Verlangen vorliegt, eine kurze Debatte über die Beantwortung 1094/AB der Anfrage 1052/J der Abgeordneten Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ausschreitungen bei der Demonstration gegen den WKR-Ball durch die Frau Bundesministerin für Inneres abzuhalten.

Diese kurze Debatte findet gemäß § 57a Abs. 4 der Geschäftsordnung nach Erledi­gung der Tagesordnung, jedoch spätestens um 15 Uhr statt.

*****

Vor Eingang in die Tagesordnung teile ich weiters mit, dass das gemäß § 92 der Ge­schäftsordnung gestellte Verlangen vorliegt, eine kurze Debatte über die Beantwor­tung 1366/AB der Anfrage 1324/J der Abgeordneten Grosz, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Exekutivkräfte in Wien durch die Frau Bundesministerin für Inneres ab­zuhalten.

Diese kurze Debatte findet gemäß § 57a Abs. 4 der Geschäftsordnung im Anschluss an die vorher bekanntgegebene kurze Debatte statt.

*****

Schließlich teile ich vor Eingang in die Tagesordnung mit, dass das gemäß § 92 der Geschäftsordnung gestellte Verlangen vorliegt, eine kurze Debatte über die Beantwor­tung 1171/AB der Anfrage 1149/J der Abgeordneten Mag. Musiol, Kolleginnen und Kol­legen betreffend E-Voting bei ÖH-Wahlen 2009 durch den Herrn Bundesminister für Wissenschaft und Forschung abzuhalten.

Diese kurze Debatte gemäß § 57a Abs. 4 der Geschäftsordnung wird dann im An­schluss an die beiden vorher genannten kurzen Debatten stattfinden.

Behandlung der Tagesordnung

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es ist vorgeschlagen, die Debatte über die Punkte 1 bis 4 sowie 5 und 6 der Tagesordnung jeweils zusammenzufassen.

Wird dagegen eine Einwendung erhoben? – Das ist nicht der Fall.

Wir gehen in die Tagesordnung ein.

Redezeitbeschränkung

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: In der Präsidialkonferenz wurde Konsens über Gestaltung und Dauer der Debatten erzielt. Demgemäß wurde eine Tagesblockzeit von


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9 „Wiener Stunden“ vereinbart, sodass sich folgende Redezeiten ergeben: SPÖ und ÖVP je 122 Minuten, FPÖ 108 sowie Grüne und BZÖ je 95 Minuten.

Der ORF hat seine Absicht mitgeteilt, dass die Plenardebatte in der Zeit von 9.05 Uhr bis 13 Uhr, Aktuelle Stunde und Budgetbegleitgesetz, live übertragen wird.

Für die Dauer der Fernsehübertragung durch den ORF von 10.20 Uhr bis 13 Uhr wur­de folgende Redeordnung vereinbart: eine Rednerrunde mit je 10 Minuten, ein Regie­rungsmitglied 10 Minuten, eine RednerInnenrunde mit je 6 Minuten, ein Regierungsmit­glied 10 Minuten, eine Rednerrunde mit je 4 Minuten, eine weitere Runde mit je 3 Mi­nuten und schließlich eine Runde mit je 3 Minuten.

Die Rednerinnen und Redner werden wie folgt aufgerufen: erste Runde: FPÖ, SPÖ, BZÖ, ÖVP, Grüne; zweite Runde: FPÖ, ÖVP, BZÖ, SPÖ, Grüne. Ab der dritten Runde wird nach Fraktionsstärke gesprochen. Der vorsitzführende Präsident verteilt vor Be­ginn der vorletzten Runde nach Rücksprache mit den Klubvorsitzenden die verblei­bende Redezeit auf die fünf Fraktionen in der Weise, dass noch alle Fraktionen in der Fernsehzeit gleichmäßig zu Wort kommen.

Weiters besteht Einvernehmen, dass tatsächliche Berichtigungen erst nach der Fern­sehübertragung aufgerufen werden.

Wir kommen sogleich zur Abstimmung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Vorschlag zustimmen, um ein diesbezüg­liches Zeichen. – Das ist einstimmig angenommen.

10.27.071. Punkt

Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (113 und Zu 113 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Presseförderungsge­setz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsordnung, das Gebührenanspruchsgesetz, das Gerichtliche Einbringungsgesetz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das All­gemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grundbuchsumstellungsgesetz, die Ju­risdiktionsnorm, das Sachwalterrechts-Änderungsgesetz 2006, das Urkunden­hinterlegungsgesetz, die Zivilprozessordnung, das Strafgesetzbuch, die Straf­prozessordnung 1975, das Jugendgerichtsgesetz 1988, das Staatsanwaltschafts­gesetz, das Bewährungshilfegesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtsprak­tikantengesetz, das Bundeshaushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Re­finanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung, das Finanzmarktstabilitätsgesetz, das Poststrukturgesetz, das Einkommensteuergesetz 1988, das Körperschaftsteuergesetz 1988, das Um­satzsteuergesetz 1994, das Stiftungseingangssteuergesetz, die Bundesabgaben­ordnung, das Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz 1955, das Gebührengesetz 1957, das Grunderwerb­steuergesetz 1987, das Kapitalverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteu­ergesetz 1953, das Normverbrauchsabgabegesetz, das Zollrechts-Durchfüh­rungsgesetz 1994, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967, das Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Verbrau­cherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bundes-Seniorengesetz, das Altlastensanie­rungsgesetz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förderungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Ös­terreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmu-


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seen-Gesetz 2002, das Bundestheaterorganisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrergesetz 1996, das Prüfungstaxen­gesetz – Schulen/Pädagogische Hochschulen, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das land- und forstwirtschaftliche Landesver­tragslehrergesetz 1996, das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsge­setz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrver­pflichtungsgesetz geändert sowie ein Bundesgesetz zur Teilnahme an inter­nationaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungsbilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unter­nehmensserviceportals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bun­desgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskrankenkassen (Kran­kenkassen-Strukturfondsgesetz), ein Bundesgesetz betreffend den Verzicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesgesetz, mit dem die Begründung weiterer Vorbelastungen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie genehmigt wird, erlassen werden (Bud­getbegleitgesetz 2009) (198 d.B.)

2. Punkt

Bericht und Antrag des Budgetausschusses über den Entwurf eines Bundesver­fassungsgesetzes, mit dem das Bundesverfassungsgesetz über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre geändert wird, und ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesbezügegesetz geändert wird (202 d.B.)

3. Punkt

Bericht und Antrag des Budgetausschusses über den Entwurf eines Bundes­gesetzes, mit dem das Entschädigungsfondsgesetz geändert wird (203 d.B.)

4. Punkt

Bericht und Antrag des Budgetausschusses über den Entwurf eines Bundes­gesetzes, mit dem das Paßgesetz 1992 und das Konsulargebührengesetz 1992 geändert werden (204 d.B.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zu den Punkten 1 bis 4 der Ta­gesordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Wir gehen damit in die Debatte ein.

Als Erster gelangt Herr Klubobmann Strache zu Wort. Vereinbarungsgemäß 10 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


10.28.09

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Am 21. April dieses Jahres hat der Herr Finanzmi­nister seine Budgetrede gehalten, und wir erinnern uns daran, dass hier eine sehr weihevolle Ansprache stattgefunden hat. Die Probleme, die wir in unserem Land vor­finden, sind damit nicht gelöst worden. Es hat dem Budget, wenn man so will, die Sub­stanz gefehlt. Auch der Inhalt des Budgetbegleitgesetzes, das wir heute beschließen, ist nicht annähernd so großartig, wie die salbungsvollen Worte des Finanzministers da­mals im Rahmen seiner Budgetrede geklungen haben.


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Da mangelt es an allen Ecken und Enden an Maßnahmen, die notwendig wären. Man hat im Wesentlichen das Budget so gestaltet, dass man nur mehr das Elend verwaltet. Es trägt nicht wirklich zur Linderung bei. Ich erinnere nur daran, dass in den letzten Jahren dramatische Kostenexplosionen in unterschiedlichen Bereichen stattgefunden haben, die Kaufkraft dramatisch gesunken ist und wir erleben müssen, dass die Men­schen mit ihrem Einkommen immer schlechter das Auskommen finden. Wenn jetzt auch eine OECD-Studie dargelegt hat, dass wir im internationalen Vergleich bei der Einkommensteuer im Spitzenfeld liegen, dann zeigt das, dass wir auch international ganz, ganz schlechte Bewertungen haben.

Aber das ist leider Gottes für die Bundesregierung kein Problem. Es fehlt dieser Bun­desregierung an Mut. Obwohl es dringend notwendig wäre, den österreichischen Steu­erzahler nachhaltig und wirklich wesentlich zu entlasten, auch die kleine und mittelstän­dische Wirtschaft nachhaltig zu entlasten, sind Herr Bundeskanzler Faymann und Vize­kanzler Pröll dazu nicht bereit. Im Gegenzug ist man aber bereit, den diversen österrei­chischen Banken Milliarden Euro ungeprüft nachzuwerfen. Das verstehen viele Bürger in Österreich nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

700 Millionen € pro Jahr geben wir in Österreich für die Entwicklungshilfe aus; genau­so, wie wir 800 Millionen € im Jahr netto nach Brüssel zahlen – alles Summen, die durchaus beträchtlich sind und wo wir sagen: Es müsste doch gerade in Zeiten einer Krise, in der wir uns befinden, daran gedacht werden, auch diese Zahlungen auszuset­zen. Gerade in einer Zeit, wo wir eine Krise haben, wo Experten davor warnen, dass wir auch in Richtung einer dramatischen Arbeitslosenentwicklung geraten könnten, wäre es doch notwendig, ernsthaft darüber nachzudenken, dass jeder Cent, der heute nach Brüssel fließt, im Land bleiben sollte. (Beifall bei der FPÖ.) Da sollten wir doch hier jeden Cent zur Bewältigung der Krise ausgeben – und nicht so, wie das heute getan wird, nämlich nach dem Prinzip: Darf’s ein bissel mehr sein?, alles zur freien Verwendung.

Gleichzeitig wird jedoch seitens dieser Bundesregierung die Exekutive zu Tode ge­spart, während die Kriminalitätszahlen geradezu explodieren: einerseits aufgrund einer unverantwortlichen und nicht differenziert vorgenommenen Massenzuwanderung, an­dererseits auch durch die Öffnung der Schengengrenze, die ja stattgefunden hat. In diesem Zusammenhang darf ich übrigens daran erinnern, dass die Freiheitliche Partei die einzige Fraktion hier im Hause war, die damals, und zwar zu Recht, gegen die Öff­nung der Schengengrenze gestimmt hat, während alle anderen hier für diese Grenzöff­nung gestimmt haben.

Wir haben recht behalten; ja, wir haben leider recht behalten. Wir sehen es an den dra­matischen Zahlen, die belegen, dass die Kriminalitätsrate in unserem Lande drama­tisch gestiegen ist – und dass gerade jene Bundesländer, die von dieser Öffnung der Schengengrenze am meisten betroffen sind, die höchste Kriminalitätssteigerung ha­ben: Niederösterreich, Wien und Kärnten sind die davon hauptbetroffenen Bundeslän­der.

Aber das alles ist für diese Bundesregierung völlig in Ordnung; darüber regt sie sich nicht auf – und dagegen unternimmt sie auch nicht etwas wirklich Effizientes, aber wenn wir Freiheitlichen die Dinge beim Namen nennen, dann geht der Kochtopf hoch in dieser Republik. Dann springt der Herr Bundeskanzler höchstpersönlich auf und hüpft herum wie ein Rumpelstilzchen – und dann beschimpft er mich in der Öffentlichkeit als „Hass­prediger“ und redet von „Schande“. – Im Übrigen ist das eine Diktion, die seit Monaten auch der Wiener Bürgermeister Häupl immer wieder pflegt. (Abg. Dr. Jarolim: Das ein­zig richtige Wort!)


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Wissen Sie, was in Wirklichkeit eine Schande ist? (Abg. Dr. Jarolim: Sie sind eine Schande!) – Es ist in Wirklichkeit eine Schande, dass Herr Bundeskanzler Faymann und die Genossen die österreichische Bevölkerung bei all diesen Problemen im Stich lassen! (Beifall bei der FPÖ.)

Sie tragen zwar die Verantwortung in dieser Bundesregierung, lassen aber die Bevöl­kerung im Stich, wenn es darum gehen sollte, die Wirtschaftskrise zu meistern. Sie lassen die Bevölkerung im Stich, wenn es darum geht, die Kriminalität zu bekämpfen und ausreichend Exekutivpersonal in Österreich sicherzustellen. Sie lassen die Bevöl­kerung im Stich mit Ihrer verfehlten Zuwanderungspolitik, ebenso was Entwicklungen in Richtung radikalen Islamismus anlangt.

Wenn wir Freiheitlichen das sachlich aufzeigen und kritisieren, dann gibt es genau diese hysterische Reaktion, die wir ja auch jetzt erleben mussten. Sie schweigen dazu, decken diese Entwicklungen und reden sie schön, aber wenn dann jemand diese Fehl­entwicklungen aufzeigt, für die Sie die Verantwortung tragen, dann versuchen Sie, den Spieß umzudrehen. (Beifall bei der FPÖ.)

Ebenso schweigt Herr Bundeskanzler Faymann, wenn aktuell der VSStÖ den Papst als Affen plakatiert. Und genauso schweigt der Herr Bundeskanzler, wenn eine Kundge­bung einer Bürgerinitiative in Wien – mit überwiegender Mehrheit von Frauen und Män­nern besucht, die bisher der Sozialistischen Partei als Mitglieder angehört haben – von gewalttätigen linken Gegendemonstranten gestört wird, wobei es sogar Verletzte gege­ben hat. Geschwiegen wird auch, wenn ich und mein Team gewalttätig attackiert wer­den und es eine Verletzte in meinem Team gegeben hat.

Ich sage Ihnen: Das ist nicht korrekt! Da wird ein Boden aufbereitet, Herr Bundeskanz­ler, für den sehr wohl auch Sie Verantwortung tragen. (Beifall bei der FPÖ.)

Sie lassen die Bevölkerung auch in anderen Bereichen im Stich, so zum Beispiel im Bereich der Europäischen Union, wo Sie lieber den Vorgaben von Brüssel sofort und ohne Zögern folgen und alles erfüllen, was von dort vorgegeben wird – und nicht bereit sind, irgendwo einmal ein Veto einzulegen, obwohl wir ein Recht darauf hätten, wenn es beispielsweise darum gehen sollte, diesen EU-Asylrechtswahnsinn auch von öster­reichischer Seite mit einem Veto zu stoppen. Ebenso machen Sie nichts dagegen, dass wir in Österreich jährlich Millionen und Abermillionen in die Europäische Union hineinzahlen.

Wir Freiheitlichen haben hier im Hohen Haus einen Antrag eingebracht, der im EU-Un­terausschuss behandelt wurde – und wo die Österreichische Volkspartei und die SPÖ in der Frage dieses Asylrechtswahnsinns gegen unseren Antrag gestimmt haben. Das ist wirklich sehr, sehr traurig. (Abg. Petzner: Wo war denn da der Herr Mölzer, Herr Strache?)

Aber es gibt ja zum Glück eine zweite Lesung im Europäischen Parlament, und es wird diese entscheidende Abstimmung erst erfolgen, und da wird man als Gradmesser se­hen, wie sich die Parteien da wirklich positionieren (Abg. Krainer: Ob der Herr Mölzer den Sitzungssaal finden wird?), denn Ihr Herr Swoboda, genauso Hans-Peter Martin und die Grünen haben diesem Asylrechtswahnsinn im Europäischen Parlament zuge­stimmt. (Abg. Petzner: Wo war denn Mölzer?)

Sie von dieser Bundesregierung sind nicht bereit, hier etwas zu ändern. Sie sind nicht bereit, unsere Beiträge nach Brüssel einzustellen, wo diese Beiträge in einer großen Dimension, nämlich Hunderte Millionen jährlich, von Brüssel aus in die Türkei fließen – und das, obwohl wir dieses Geld hier benötigen würden. Dieses Geld brauchen wir hier, so zum Beispiel für die mittelständische Wirtschaft und zur Stärkung der Arbeits­plätze. Wir brauchen es für unsere Pensionisten, wir brauchen es für unsere Jugend


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und für jene Menschen, die immer stärker von der Arbeitslosigkeit betroffen sind. (Bei­fall bei der FPÖ.)

Deshalb sage ich: Zumindest eine Halbierung der Nettobeiträge an die Europäische Union wäre das Gebot der Zeit. (Neuerlicher Beifall bei der FPÖ.)

Aber bei all diesen Punkten handeln Sie nicht und lassen die österreichische Bevölke­rung im Stich! Stattdessen jedoch gehen Sie ganz bewusst her und bereiten eine Kam­pagne gegen die Freiheitliche Partei vor, wo Sie uns sogar – wirklich skandalöserwei­se – Antisemitismus unterstellen. Das ist eine ungeheuerliche Frechheit, die wir auch so nicht im Raum stehen lassen! (Beifall bei der FPÖ.)

Was ist denn bitte „antisemitisch“, wenn man sachliche Kritik daran übt, dass seit Jah­ren, genau seit dem Jahre 2002, immer wieder das offizielle Israel in Interviews und diversen Stellungnahmen sein Interesse an einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union bekundet? Was ist daran nicht kritikwürdig, wenn ein Herr Strasser, nunmehr ÖVP-Spitzenkandidat, bereits vor Jahren, und zwar als Minister, in einem Interview gesagt hat, er könne sich Israel durchaus als Mitglied der Europäischen Union in einem größeren EU-Konzept vorstellen?

Was ist daran schändlich, wenn man aufzeigt, dass der nunmehrige israelische Außen­minister Lieberman in einem Interview, während er in Österreich zu Besuch war, näm­lich am 24. April 2009, Folgendes gesagt hat, angesprochen darauf, dass die Mehrheit der Israelis nach einer jüngsten Umfrage für einen Beitritt zur NATO und zur Europäi­schen Union sind – Zitat aus der APA –:

„... der EU-Beitritt sei durchaus eine Option. ,Es muss als Erstes eben Schritt für Schritt gehen, um nahe an die Vollmitgliedschaft heranzukommen.‘ Israel sei ohnehin nur eine halbe Flugstunde von der EU (Zypern) entfernt, und man habe bereits enge Beziehun­gen zur Union.“ – Zitatende Lieberman.

Das sind Realitäten, das sind Fakten, das ist sehr wohl eine aktuelle Debatte, die Sie jedoch in Abrede stellen. – Wir Freiheitlichen sagen ganz grundsätzlich: Es soll keine Erweiterungsprozesse der Europäischen Union außerhalb der geographischen Gren­zen Europas geben! (Beifall bei der FPÖ.) Wir wollen nicht, dass Österreich in den Nahost-Konflikt hineingezogen wird. Das sind sachliche Positionen. (Abg. Mag. Lu­nacek: Sagen Sie zum Budget auch noch etwas?)

Aber Ihre Logik ist es dann, herzugehen und das ganz bewusst wider besseres Wissen anders darzustellen. Das ist nicht korrekt. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glo­ckenzeichen.)

Zum Abschluss, auch was die jungen Menschen in Ebensee betrifft, wo einer führender Funktionär der Roten Falken war: Sie sollten hier nicht so agieren, wie Sie das in den letzten Wochen getan haben. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

10.38


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Dr. Cap. 10 Minuten. – Bitte.

 


10.38.59

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich glaube, die entscheidende Frage ist schlicht und einfach die: Wollen wir die dreißiger Jahre wie­derholen – ja oder nein? Und wir sagen nein dazu. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Ab­geordneten der ÖVP.)

Ich sage das aus dem Grund, weil es in den dreißiger Jahren die Europäische Union nicht gegeben hat. Und es ist ein großer Fortschritt, dass es heute die Europäische Union gibt, weil sie ein Bollwerk ist gegen Nationalismus, gegen Ressentiments, weil


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sie das größte Friedensprojekt ist, weil es die Eurozone gibt, weil sie widerstandsfähig macht gegen solche Krisen, wie wir sie jetzt haben, und weil sie ein konzertiertes Ver­halten und konzertierte Strategien entwickeln hilft, damit es nicht zur Massenarbeits­losigkeit kommt. Deswegen ein vorbehaltloses Ja zur Europäischen Union und zur Mit­gliedschaft in der Europäischen Union! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Und ein Ja zu einer Regierungspolitik, die erkennt, dass man Massenarbeitslosigkeit zu bekämpfen hat, und die auch entscheidende Maßnahmen – siehe Budget, siehe Steuersenkung – setzt, um einer solchen negativen Entwicklung entgegenzuwirken.

In den dreißiger Jahren hat man nämlich kaputtgespart. In den dreißiger Jahren hat man zugesehen, wie die Arbeitslosigkeit gestiegen ist. Und das war dann der Nährbo­den für antidemokratische Strömungen, das war der Nährboden für den Nationalsozia­lismus, das war der Nährboden für die Beseitigung der Demokratie.

Daher wird dieser Kampf schon über die Budgetpolitik geführt: indem wir mit dieser Ausgabenpolitik des Staates dafür sorgen, damit, dass die Menschen Geld in der Ta­sche haben, dass die Pensionisten Geld in der Tasche haben, dass mit Kurzarbeit um jeden Arbeitsplatz gekämpft wird – kurz, indem wir dagegen kämpfen, dass es wieder wie in den dreißiger Jahren diese Arbeitslosigkeit gibt. Und daher sage ich: Es ist wich­tig, dass es dieses Budget gibt (Abg. Bucher: Klar: Ein Budget haben wir bis jetzt im­mer gehabt!), und es ist wichtig, dass wir dafür kämpfen, dass es auch umgesetzt wird! (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Tamandl.)

Das kann natürlich nicht alles sein. Es ist heute das Stichwort „Ebensee“ gefallen. Und ich sage, das ist beispiellos, was da passiert ist, dass dort ehemalige Häftlinge des Konzentrationslagers attackiert wurden. Das war eine politische Manifestation. Und das ist politisch unentschuldbar, was da passiert ist – da kann es kein Relativieren oder sonstiges Heruminterpretieren geben –, und es ist politisch zu verurteilen! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Aber es stellt sich auch die Frage, wie das möglich ist. Und wenn das Jugendliche mit 14, 15, 16, 17 Jahren sind, dann muss sich diese Frage das gesamte Umfeld gefallen lassen, diese Frage muss sich auch die Politik gefallen lassen (Abg. Strache: Sozialis­tische Familien und Rote Falken!) – ja, alle, ausnahmslos alle! –, es müssen sich diese Frage die Lehrer in den Schulen gefallen lassen. Und es zeigt, dass es hier eine neue Offensive geben muss: eine neue Offensive der Gesellschaft hier in Österreich, deren Grundkonsens ist, dass es nie wieder das geben darf, was es vor 1945 in diesem Land gegeben hat, nämlich den Nationalsozialismus, nämlich diesen Rassismus, nämlich den Antisemitismus, nämlich all das, was dazu geführt hat, dass letztendlich auch der Boden vorbereitet wurde für einen rassistischen Angriffskrieg, für Holocaust, für Millio­nen Tote, wo Juden, Sozialdemokraten, Kommunisten, Roma und Sinti, Homosexuelle, alle umgebracht worden sind. Das, glaube ich, ist ganz wichtig, dass das immer wieder ins Bewusstsein gerückt wird: in den Schulen, in den Familien, überall dort, wo wir als Österreicher Einfluss ausüben können, damit sich das nicht wiederholt. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Daher ist es auch angebracht, dass man da sehr präzise und sehr genau ist und dass man schaut, dass es da nirgendwo irgendwelche Interpretationen in diesem Zusam­menhang gibt.

Da möchte ich noch etwas dazusagen, weil es da ja auch um die Legitimität der Ge­sellschaft geht: Auch die Frage nach der Verteilungsgerechtigkeit ist berechtigt, damit sich nicht populistische Demagogen dauernd hinstellen können und dauernd sagen können: Wir da unten gegen die da oben, die alles ins Sackl stecken! – Es ist erlaubt, die Frage zu stellen: Wie ist Reichtum in Österreich verteilt, wie sind Vermögen in Ös-


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terreich verteilt? (Abg. Mag. Kogler: Aber antworten auch!) – Und es ist auch berech­tigt, und zwar egal, von welchem Zugang, auch vom Zugang der christlichen Sozial­lehre, dass man dann die Frage stellt, ob es hier bei der Steuerreform oder bei sonsti­gen Maßnahmen Konsequenzen geben soll. Ich finde, es ist die Aufgabe der gesamten Gesellschaft, hier sensibel zu sein. (Beifall bei der SPÖ.)

Aber wenn ich sage, man muss präzise sein und genau schauen, dann ist es auch be­rechtigt, Maßnahmen, Initiativen, Plakate, Inserate bei den Wahlauseinandersetzungen genau zu beobachten. Und wenn ich diesen Spruch „Abendland in Christenhand“ noch einmal Revue passieren lasse, dann muss ich fragen: Was bedeutet das eigentlich? Was heißt das? Heißt das: Zurück ins Mittelalter!? Heißt das, Europa muss rechristiani­siert werden? – Europa lebt von seiner ethnischen, religiösen, kulturellen Vielfalt! Das ist ein Faktum, eine Tatsache. Welches Abendlandbild ist das? Ist das das Abendland­bild Karls des Großen? – Da war das halbe Deutschland nicht einmal dabei! Welches Abendland also ist das? Was soll damit eigentlich ausgesagt werden, und was soll damit eigentlich angestrebt werden? Die Zeit der Rechtlosigkeit? Die Abhängigkeit von den Grundherren damals im Mittelalter? Was ist das für ein Konzept?

Ich muss ehrlich sagen, es hat auch die FPÖ gekämpft für die Trennung von Kirche und Staat, und viele der ehemaligen FPÖ-ler, die hier in diesem Saal gesessen sind, drehen sich im politischen Grab um, denn das, was auf diesem Plakat propagiert wird, ist genau das Gegenteil! Und da muss ich sagen, das widerspricht meinem Verständ­nis einer offenen Gesellschaft (Abg. Strache: ... eine Kulturdebatte, Herr Cap!), mei­nem Verständnis einer Gesellschaft der Vielfalt. Ehrlich gesagt, ich möchte nicht zu­rück ins Mittelalter – ich sage das ganz offen (Abg. Dr. Graf: Wir auch nicht!) –, ange­sichts all der Errungenschaften, die dann nicht mehr existieren würden. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neubauer: Haben Sie zum Budget auch etwas zu sagen? – Ruf beim BZÖ: Das ist eine Themaverfehlung!)

Nein, wir müssen das hier auch einmal diskutieren. Und wissen Sie, es wäre ganz gut, wenn Sie das auch ein bisschen selbstkritisch aufarbeiten würden, auch dieses eine In­serat in der „Kronen Zeitung“. Denn: Wenn man gegen den Beitritt von Ländern auftritt, die formal ein Beitrittsgesuch gestellt haben, dann kann man das tun, selbstverständ­lich. Auch ich stehe, was Beitrittsansuchen so mancher Länder betrifft, diesen sehr skeptisch bis ablehnend gegenüber. Wenn aber ein Land, wie Israel, keinen formalen Beitrittsantrag stellt, dann muss man sich die Frage stellen: Warum kommt das im Inserat vor? Was ist die Meta-Botschaft dabei, wenn das in dieses Inserat hineinge­schrieben wird? – Das finde ich nicht in Ordnung. (Abg. Strache: Weil das das poli­tische Ziel ist! Weil der Herr Außenminister das als politisches Ziel definiert, Herr Cap! Das können Sie ja nicht leugnen!) Nein, das ist nicht in Ordnung. Und das kann man doch einmal feststellen, bitte, ohne dass es deswegen heißt, da gibt es eine Hetze gegen eine bestimmte Partei.

Wenn man so ein Inserat schaltet, wenn man diese Nebenbotschaft aussendet, dann gibt es Kritik, und dann gibt es auch Widerstand. Und ich glaube, dass das berechtigt ist – unabhängig davon, ob man dann, wenn einmal ein Beitrittsantrag gestellt ist, dafür ist oder dagegen ist. Ich zum Beispiel bin dafür, dass es spezielle Assoziierungsver­hältnisse im ganzen Mittelmeerraum gibt, weil das wahrscheinlich in Zukunft sowieso wirtschaftlich, sozial und kulturell ein Gebot der Stunde sein wird. – Aber das ist nicht in Ordnung. Und daher, glaube ich, ist es berechtigt, wenn man darauf hinweist und diese offene Diskussion auch hier führt, und zwar vor allem auch in Bezug auf die Jugend. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich sage Ihnen noch etwas: Wenn man sich schon bemüht, sich das Image von Moder­nität zu geben – das bleibt jedem überlassen, wir haben einen Wettbewerb der Ideen, einen Wettbewerb des Images, jeder soll das versuchen; und wahrscheinlich probieren


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alle fünf Parteien, möglichst modern und attraktiv vor allem für die 16-, 17-, 18-Jährigen zu sein, die zum ersten Mal zur Wahl gehen –, so ist es aber doch auch unsere Auf­gabe, darauf hinzuweisen, was nicht nur nicht modern ist, sondern auch dem Werte­grundsatz und dem Grundkonsens dieser Gesellschaft widerspricht. Hier im Parlament sind fünf Parteien, die der Verfassung verpflichtet sind und die dem gesellschaftlichen Grundkonsens nach 1945 verpflichtet sind. Und wenn es davon Abweichungen oder Unpräzisierungen gibt, dann ist es unser aller Aufgabe, darauf hinzuweisen.

Genau das werden wir heute, morgen und immer wieder tun. Und dabei gibt es keinen wie immer gearteten Spielraum – auch in Verantwortung gegenüber den jungen Men­schen, die das, sollten sie zusehen, vor den Fernsehschirmen registrieren (Abg. Dr. Graf: Es werden immer mehr junge Leute, die zuschauen – weil wir immer mehr Arbeitslose haben!) oder auch dann, wenn sie Kontakte bei Veranstaltungen, Diskussionen oder sonstwo haben sollten. Da kann es keine wirkliche Unklarheit geben, und es ist unsere Aufgabe, darauf auch in aller Deutlichkeit hinzuweisen.

Letzter Punkt – ich habe das ohnehin in bilateralen Gesprächen x-mal gesagt –: Wir hatten hier im Haus auf Initiative Ihres Klubs einen Referenten, der hier ein Referat gehalten hat und darin so quasi einen Vergleich hergestellt hat zwischen dem Kampf der Germanen im Jahre 9 nach Christus gegen Rom mit dem notwendigen Kampf der jetzigen Germanen gegen den Herrschaftsanspruch aus Brüssel.

Also, ich weiß nicht, wie modern das ist, wenn man sagt, 2 000 Jahre später brauchen wir wieder einen Cherusker-Fürsten, der halt nicht nach Rom, sondern nach Brüssel geht, um uns mittels der jetzigen Schrumpfgermanen da befreien zu wollen. Das ist ja einfach lächerlich! Aber wenn dann am Höhepunkt dieses Referats steht: Stürzt die Dämonen, die drei Dämonen von den Altären, nämlich „Profit, Wellness und Sex“!, dann hört sich doch für jeden 16-, 17-Jährigen der Spaß auf, wenn die Botschaft aus diesem Haus Sexverbot und Wellnessverbot ist! – Das ist modern? Das, wollen Sie mir erzählen, ist modern im Sinne der alten Germanen, was sich hier herinnen abgespielt hat? (Abg. Strache: Das ist ja absurd, Herr Klubobmann! Das ist ja absurd, was Sie da zum Besten geben! Ein Wahnsinn! Das ist ja nicht einmal lustig, das ist ja nur absurd!)

Dazu kann ich Ihnen nur sagen: Das passt aber in dieses Bild hinein! Und daher sage ich: Es ist nicht modern! Es ist rückwärtsgewandt! Und wer sagt: „Abendland in Chris­tenhand!“, der will die Rechtlosigkeit des Mittelalters wieder. Und, ehrlich gesagt, für diesen Weg ins Mittelalter kann Österreich doch wohl nicht bereit sein und willens sein. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Ing. Westenthaler: Das ist doch euer Lieblings-Koalitionspartner, Herr Cap!)

10.49


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Klubobmann Bucher zu Wort. 10 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


10.49.13

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zurück zur Tagesordnung, die wir ja alle gemeinsam auch beschlossen haben.

Der Herr Bundesminister, Finanzminister und Vizekanzler hat ja die Budgetrede unter den Titel gefasst: „Kampfansage an die Krise“. Und wir sind offen gestanden sehr, sehr überrascht gewesen, dass endlich auch die Bundesregierung die Wahrnehmung ge­troffen hat, dass wir in einer Krise angekommen sind, und dass man zumindest An­strengungen unternehmen will, diese Krise zu bewältigen.

Herr Kollege Cap, wir leben jetzt in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit. Es geht nicht darum, die Vergangenheit zu bewältigen, sondern es geht darum, die Her-


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ausforderungen auf der Höhe der Zeit zu bewältigen, vor denen sehr, sehr viele Men­schen in unserem Land stehen, die in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden, die sich in Kurzarbeit befinden. Es geht darum, der Wirtschaft auf die Beine zu helfen, weil sie derzeit enorm von dieser Wirtschaftskrise betroffen ist. Das wäre eigentlich das Thema der heutigen Budget- und Budgetbegleitgesetzdebatte gewesen – und nicht die Ver­gangenheitsbewältigung. (Beifall beim BZÖ.)

Das erwarten sich die Menschen zu Hause an den Fernsehgeräten: dass wir uns hier in einem sehr konstruktiven Dialog und in einer Professionalität austauschen, Argu­mente vorbringen, wie wir dieser Krise begegnen wollen (Abg. Ing. Westenthaler: Aber nicht über die Vergangenheit!) – und nicht, ob es verwerfliche Inserate gibt, ob es irgendwelche Aktionen gibt. Darüber sollten Sie sich irgendwo austauschen, aber nicht hier im Hohen Haus, wo es darum geht, eine seriöse und ernsthafte Debatte abzufüh­ren, meine Damen und Herren. (Beifall beim BZÖ.)

Bei aller Seriosität, Herr Finanzminister: Wenn Sie diese „Kampfansage an die Krise“ so tituliert haben, dann war das eher eine „Krampfansage“, weil wir ein halbes Jahr warten mussten, zuwarten mussten, bis Sie endlich in der Lage waren, ein Budget vor­zulegen. Das darf man nicht vergessen. Wenn Sie schon richtig erkannt haben, dass es eine Krise gibt, dass eine große wirtschaftliche Depression auf uns zukommt, dann wäre es doch in unserem Verantwortungsbereich gelegen, zu sagen, wir machen so schnell wie möglich ein Krisenbudget, damit wir der Wirtschaft auf die Beine helfen, da­mit wir verhindern, dass es zu einer Anzahl von Arbeitslosen in einer Größenordnung von 500 000 kommt. Das wäre der richtige Ansatz gewesen, meine sehr geehrten Da­men und Herren – und nicht, sich hier über langwierige Verhandlungen Zeit zu ver­schaffen und die Probleme auf die lange Bank zu schieben. (Beifall beim BZÖ.)

Sie müssen ja auch berücksichtigen, dass all diese Konjunkturpakete, die Sie hier im Hohen Haus beschlossen haben, nicht wirksam werden können, weil die Legitimation, die gesetzliche Grundlage noch nicht geschaffen ist, viele Ausschreibungen auf sich warten, die erst im Herbst wirksam werden, viele Betriebe erst im Herbst die Aufträge erteilen können und die Wirtschaft erstmals im Herbst etwas zu spüren bekommt. Das heißt, es wäre richtig, sinnvoll und verantwortungsvoll gewesen, im Februar ein Budget zu verabschieden, damit der Krise entsprechend begegnet werden kann. Und: Es ist falsch, grundfalsch, ein Doppelbudget zu machen, wenn man nicht weiß, wie sich die Wirtschaftskrise im kommenden Jahr auswirken wird, wie lange und wie intensiv sie sich auf die österreichischen Betriebe und auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Es wäre sinnvoll gewesen, im Herbst ein Budget für das Jahr 2010 zu verhandeln.

Das wäre der verantwortungsvolle Weg gewesen – und nicht, sich in einen Blindflug zu begeben, ohne zu wissen, was im nächsten Jahr auf uns zukommt. Das Budget, das Sie heute und in den nächsten Tagen, in der nächsten Woche hier beschließen wer­den, ist ein Budget, das auf einem falschen Fundament beruht, falsche Zahlen beinhal­tet, eine Fortführung von Zahlenreihen ist, die nicht nachvollziehbar ist. Daher werden wir diesem Budget – das sage ich auch schon vorweg – keine Zustimmung geben. (Beifall beim BZÖ.)

Es wäre jetzt angebracht, der Krise wirklich offensiv zu begegnen – und nicht, mit einem Klassenkampf dieses Spiel zu betreiben, das da von der roten Reichshälfte schon wieder betrieben wird, indem man die Gewerkschaft auf die Straße bringt, vor­schützend, irgendwelche Lohnverhandlungen zu führen. Schauen Sie, es ist doch durchsichtig gewesen, dass Sie ausgerechnet ein paar Tage vor Beendigung des Ar­beiterkammer-Wahlkampfes Ihre Funktionäre auf die Straße holen. (Die Abgeordneten Ing. Westenthaler und Ursula Haubner: Hat eh nichts genützt! – Abg. Ing. Westen­thaler: Minus 10 Prozent!)


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Ich meine, das ist doch für alle transparent gewesen: Fünf Jahre hört man nichts von Herrn Tumpel – und dann, wenige Tage vor der Arbeiterkammerwahl, sieht man ihn auf der Straße plötzlich eine Rede halten. Meine Damen und Herren, das ist nicht der verantwortungsvolle Weg, den man sich von einer Regierungspartei erwartet, sondern hier versuchen Sie, die Menschen bewusst hinters Licht zu führen. Und das brauchen wir derzeit am wenigsten! (Beifall beim BZÖ.)

Wir brauchen für die Wirtschaft ein positives Signal. Wir brauchen endlich einmal Re­formmaßnahmen. Das wäre der geeignete Weg: bevor man über Steuererhöhungen oder neue Steuern nachdenkt, einmal die Reformen in Gang zu setzen! Sie wissen, wie lange es braucht, bis Reformen im Budget wirksam werden, Herr Finanzminister. Aber Sie wissen es leider Gottes eben auch nicht, weil Sie keinen Fuß jemals in der Wirtschaft gehabt haben; genauso wenig wie der Herr Bundeskanzler. (Abg. Grillitsch: „Deiner nicht würdig“!) Das Entscheidende wäre doch gewesen, jetzt die Bildungsre­form in Angriff zu nehmen, die Staats- und Verwaltungsreform, auch bei den Kranken­kassen im Bereich der Gesundheitsreform endlich einmal die Zeichen der Zeit zu er­kennen, dass wir rückständig sind und dass dieses Land modernisiert werden muss und auf die Zukunft vorbereitet werden muss.

Wenn Sie schon den festen Ansatz haben, dass Sie aus dieser Krise gestärkt hervor­gehen wollen: Ja wie wollen Sie denn das machen, wenn Sie beispielsweise die Steu­ern wieder erhöhen wollen, wo wir doch wissen, dass Österreich mit 42 Prozent die höchste Abgaben- und Steuerquote im Vergleich zu unseren wichtigsten Handelspart­nern hat? – Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist der völlig falsche Weg, jetzt die Wirtschaft mit einer Steuerdebatte zu verunsichern. Ich ziehe da nur etwa den Herrn „Kernölbaron“ aus der Steiermark als Beispiel heran (Abg. Grillitsch: ... eine Be­leidigung für das Kernöl!), der selbst die Stiftungen jetzt anprangert, weil er sagt, das, was hier geschieht, ist unmoralisch, das ist eine falsche Verteilung des Reichtums und des Vermögens – der aber mit der „Zukunft Steiermark“ selbst eine Stiftung mit, was weiß ich, über 30 Firmen und einem Umsatz von 50 Millionen € hält.

Meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ, wo bleibt denn da Ihre Ehrlich­keit? Wo bleibt Ihre Sachlichkeit? Sie sind ja eine Regierungspartei, Sie sind ja nicht irgendeine Partei in Österreich! (Abg. Mag. Kogler: Das ist sowieso wurscht in diesem Land!) Wer wird denn Sie in Zukunft noch ernst nehmen, wenn Sie so ein Verhalten an den Tag legen, das gleiche wie in Oberösterreich? (Beifall beim BZÖ.)

Oder: Herr Bundeskanzler Faymann sagt, es ist ungebührlich, dass viele Unternehmen dieses Landes Prämien ausschütten. Das ist aus seiner Sicht ungebührlich. Da frage ich mich, Herr Bundeskanzler: Wo waren Sie denn in den staatsnahen Unternehmen, wo Sie Verantwortung haben, wo in den Aufsichtsräten nur rote und schwarze Partei­gänger oder Günstlinge sitzen, die das dort zu beobachten haben? (Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.) Wo waren Sie bei den ÖBB? Wo waren Sie bei der ASFINAG? Wo waren Sie bei der AUA? Wo sind Sie beim Verbund? Da sind überall Prämien ausge­schüttet worden! Da hätten Sie es in der Hand gehabt, endlich einmal Maßnahmen zu ergreifen. – Eine Unerträglichkeit und eine Penetranz, wie Sie die Bürger hinters Licht führen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall beim BZÖ.)

Aber nun zum Budgetbegleitgesetz. Hier gehen Sie wieder den verkehrten Weg, weil Sie wieder die Stiftungen begünstigen. Schauen Sie in das Budgetbegleitgesetz hinein: wieder ein Akt, um die privaten und die gemeinnützigen Stiftungen zu begünstigen, das heißt, sich selber wieder einen Vorteil zu verschaffen, meine sehr geehrten Damen und Herren – und gleichzeitig die behinderten Menschen in Österreich zu schröpfen, jene, die einen Sachwalter brauchen: die müssen in Zukunft über 100 € zahlen, wenn sie beim Gericht vorstellig werden. Das ist der völlig verkehrte Weg, die soziale Kapitula­tion der SPÖ! (Beifall beim BZÖ.)


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Das Gleiche gilt auch – und da frage ich mich bei der ÖVP: wo bleibt denn jetzt die An­sage der Bürgermeisterpartei? –, wenn Sie gleichzeitig hergehen und mit diesem Bud­get die Gemeinden schröpfen (Abg. Mag. Kogler: Weil niemand sagt, wo das Geld herkommen soll!), den Gemeinden im nächsten Jahr 245 Millionen € wegnehmen und 2010 noch einmal 500 Millionen € wegnehmen. Das ist doch die Schlagader der Wirt­schaft! Wie oft haben wir das von der ÖVP gehört! Wie oft haben wir das gehört, dass gerade die Gemeinden die Auftraggeber der klein- und mittelständischen Wirtschaft sind! Gerade die Gemeinden brauchen wir, weil sie die Aufträge verteilen, unkompli­ziert über die geringen Schwellen hinweg, und dafür sorgen, dass es genügend Aufträ­ge und Beschäftigung im ländlichen Raum gibt. – Davon hört man jetzt plötzlich nichts mehr. Jetzt wollen Sie bei den Gemeinden das Budget kürzen und dafür sorgen, dass vor allem die klein- und mittelständische Wirtschaft wieder jene Gruppe ist, die darunter leidet, unter diesen völlig verkehrten budgetpolitischen Maßnahmen, die Sie setzen.

Gehen Sie endlich daran, auch einmal diese Kreditklemme ernst zu nehmen, Herr Wirtschaftsminister und Herr Finanzminister! Gehen Sie endlich einmal daran, diese Bremsklötze aufzulösen, damit die Betriebe auch zu den Krediten dazukommen! Und sagen Sie nicht immer, das Kreditvolumen ist gestiegen! Natürlich ist das Kreditvolu­men gestiegen, weil die großen Industriebetriebe keine Aktien mehr verkaufen und sich bei den Banken neues, frisches Geld besorgen müssen. Das ist der Grund, warum das Kreditvolumen steigt. Aber die kleine und mittelständische Wirtschaft, die fällt durch den Rost. Und das sind nämlich jene Betriebe, die, wie Sie es immer ausdrücken, das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft bilden und dafür sorgen, dass die Beschäfti­gung in Österreich aufrechterhalten bleibt. Da erwarte ich mir von Ihnen aber auch, dass Sie sich das endlich einmal ernsthaft überlegen und diese Krise zu einer Chance machen. (Beifall beim BZÖ.)

Wenn Sie jemals in der Wirtschaft gewesen wären, dann würden Sie wissen, dass jeder Unternehmer eine Krise dazu nutzt, Reorganisationen durchzuführen, um die Be­triebe darauf auszurichten, dass sie nach einer krisenhaften Zeit gestärkt daraus her­vorgehen. Das sollten Sie sich überlegen und eine Reihe von Reformmaßnahmen set­zen, die Sie immer wieder ankündigen und wozu Sie auch im „Österreich-Gespräch“ gesagt haben: Ja, wir wollen ein Bekenntnis dazu ablegen, dass wir eine Staats- und Verwaltungsreform machen!, in der Zwischenzeit aber dreimal den Termin, um mit uns darüber zu reden, verschoben haben, meine Damen und Herren.

Wir erwarten uns, dass Sie nicht einen Leidensdruck auf die Österreicherinnen und Ös­terreicher ausüben, sondern endlich diese krisenhafte Situation ernst nehmen und ent­sprechende Maßnahmen ableiten. (Beifall beim BZÖ.)

10.59


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Kopf. 10 Minuten Redezeit. – Bitte. (Abg. Ing. Westenthaler: Vielleicht kann man dem Herrn Klubobmann Cap noch ein Packerl Schnitten bringen! Weil das schmeckt ihm näm­lich! – Abg. Dr. Cap: Aber nur Manner! Nur Manner! – Abg. Krainer: Nicht einmal das eine Packerl hat er gegessen!)

 


11.00.02

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Damen und Her­ren auf der Regierungsbank! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Bucher hat zu Recht noch einmal das Motto der Budgetrede des Herrn Finanzministers wiederholt, nämlich Kampf gegen die Krise. (Präsident Neugebauer übernimmt den Vorsitz.)

Meine Damen und Herren, dieses Doppelbudget 2009/2010, das wir ab morgen zu dis­kutieren beginnen sowie die heute zu diskutierenden Budgetbegleitgesetze erfüllen tat-


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sächlich vor allem zwei Zielsetzungen, nämlich einerseits, die Menschen steuerlich zu entlasten, und andererseits, sie auch dabei zu unterstützen, dass sie ihren Arbeitsplatz nicht verlieren. Diese Gesetze, die wir heute diskutieren, sind damit für uns ein wichti­ges Signal zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes und zur Sicherung der Arbeits­plätze in Österreich. (Beifall bei der ÖVP.)

Gleichzeitig tragen diese Gesetze aber auch einer weiteren Anforderung Rechnung, nämlich dass wir nicht ohne Rücksicht auf die Zukunft Geld ausgeben können. (Zwi­schenruf des Abg. Dr. Cap.) – Kollege Cap, nicht kaputt sparen, aber wir müssen trotz aller Notwendigkeit, Geld auszugeben, auch sparen.

Es ist nicht egal, wie viel Schulden wir haben. Es ist nicht egal, mit welchen Schulden wir die nächste Generation „ausstatten“. Das heißt, wir in der ÖVP – und das gilt auch für unseren Koalitionspartner – wollen unseren Kindern keinen Schuldenrucksack mit­geben, den sie dann mühsam mit sich herumschleppen müssten und kaum in der Lage wären, ihn abzutragen (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, dem Finanzminister ist nahezu ein Kunststuck gelungen, nämlich mehrere Ziele unter einen Hut zu bringen: Mit diesen Budgetbegleitgesetzen, mit diesem Budget oder diesen beiden Budgets ist es ihm gelungen, einerseits den Wirtschaftsstandort und die Arbeitsplätze zu sichern, andererseits Unterstützung zu leisten, wo immer sie notwendig ist, drittens die Steuerzahler zu entlasten und viertens, letzten Endes das Defizit, das zwar ansteigt, immerhin nicht grenzenlos ausufern zu lassen.

Meine Damen und Herren, machen wir uns nichts vor: Wir müssen Schulden machen, es bleibt uns nichts anderes übrig. Alle auf der Welt tun es. Wir tun es aber nicht, weil es alle tun, sondern weil in dieser krisenhaften Situation allen, auch uns, nichts an­deres übrig bleibt. Aber wir müssen uns auch jetzt schon darüber Gedanken machen, wie wir nach dem Anspringen der Konjunktur mit wirksamen Strukturmaßnahmen das Ganze wieder in Ordnung bringen. Und das – auch das sei gleich dazugesagt – wird schmerzlich werden.

Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir genau in der Phase, wenn die Konjunktur wieder anspringt, endlich die notwendigen Strukturmaßnahmen setzen, die wir, zuge­geben, schon über viele Jahre vor uns herschieben! Meine Damen und Herren – auch an die Gewerkschafter gerichtet –, da helfen keine Demonstrationen, da helfen auch keine klassenkämpferischen Parolen, da helfen nur konkrete Taten!

Der Herr Sozialminister hatte recht, als er kürzlich gesagt hat, dass Lohnerhöhungen in der nächsten Zeit moderater ausfallen müssen. Ich will mich nicht in die sozialpartner­schaftlichen Geschäfte einmischen, das will er sicher auch nicht, aber es würde nicht schaden, wenn so mancher Nachfolger/so manche Nachfolgerin des heutigen Sozial­ministers in den Gewerkschaften den sinnvollen Rat eines erfahrenen Gewerkschafters beherzigen würde. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Die größte Sorge der Menschen ist derzeit die Sorge um den Arbeitsplatz, keine Frage. Wir haben die richtigen Maßnahmen gesetzt, damit die Betriebe das tun können, was sie auch wollen, nämlich die Mitarbeiter behalten. Kurz­arbeit und all diese Dinge dienen doch nur dazu, die Menschen in den Betrieben in Be­schäftigung zu halten. Und wir tun auch ein Weiteres: wir senken die Steuern. Wir wol­len nicht und denken nicht daran, in diesem Land Steuern zu erhöhen – wir werden sie senken!

Wozu dient denn diese Diskussion? Geht es um Steuererhöhungen, um mehr Geld ins Budget zu bekommen? Wir haben eine Steuer- und Abgabenquote von 42 Prozent in diesem Land – das ist deutlich zu hoch! (Abg. Mag. Kogler: Aber wer zahlt ? Ver-


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sündigen Sie sich nicht!) – Geht es um Gerechtigkeit, Kollege Kogler? Österreich ist bei jenen Ländern an der Spitze, die die geringste Spreizung zwischen den niedrigsten Einkommen und den höchsten haben. Das kann nicht der Grund sein! (Beifall bei der ÖVP.) Ist es nicht eher der Versuch, Neid zu schüren, Klassenkampfdiskussionen zu führen, um damit politisches Kleingeld zu machen? – Nicht mit uns, meine Damen und Herren, nicht mit uns! (Beifall bei der ÖVP.)

Zum Dritten: Es gibt einen dritten wichtigen Bereich, den wir ansprechen müssen, wenn es um Krisenbewältigung geht, das ist Europa. Die Mitgliedschaft in der Europäi­schen Union und die Existenz des Euro haben uns davor bewahrt, noch tiefer in diese Krise hineinzuschlittern. Kollege Strache, Europa und die Mitgliedschaft in der Europäi­schen Union nützt Österreich, und wer Europa schlechtredet, der schadet nicht Euro­pa, sondern der schadet Österreich, glauben Sie mir das! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Globalisierungswahnsinn!)

Aber, Kollege Strache, ich gratuliere: Die FPÖ hat immerhin einen Fehler, eine Fehlein­schätzung eingestanden, zumindest ihr Spitzenkandidat im Europawahlkampf. Strache hat nach dem Anti-Europa-Volksbegehren und nach dem Anti-Euro-Volksbegehren zehn Jahre nach der Einführung des Euro jetzt immerhin zugegeben, dass Sie sich ge­irrt haben, dass der Euro ein Schutz für Österreich ist und notwendig war. Ich gratuliere zu dieser Erkenntnis! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Ein „Teuro“ ist er!)

Aber, meine Damen und Herren, damit wir solche Fehleinschätzungen künftig vermei­den, wird es wohl den Wählerinnen und Wählern zu empfehlen sein, am 7. Juni ihr Kreuz nicht bei antieuropäischen Parteien, wie Ihrer, zu machen, sondern bei der Volkspartei, bei jener Partei, die glasklar für einen europäischen Kurs steht, die glas­klar zum Euro steht und damit zu diesem Schutzschild für die Bevölkerung, für die Menschen in diesem Land! (Beifall bei der ÖVP.)

Auch bei einem Weiteren wird uns die Europäische Union nützen und helfen. Wir brau­chen, zugegeben, auch angesichts der krisenhaften Situation und der Entwicklung, die wir zu verzeichnen hatten, verbesserte Regelungen auf den Finanzmärkten. Das kann Österreich alleine nicht bewerkstelligen, das brauchen wir im Prinzip weltweit; das heißt, wir brauchen die EU, um diese Dinge durchsetzen zu können. Und da muss man auch dazusagen: Woher ist denn die Krise gekommen? Sie kam aus Amerika, aus einem Wirtschaftssystem, das wir auch nicht wollen. Ich denke, wir haben jetzt die Chance, das Wirtschaftssystem auf der gesamten Welt europäischer zu machen. Das muss unser Ziel sein! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Kopf des Globalisierungs­wahnsinns in der EU!)

Meine Damen und Herren, mit „europäisch“ meine ich mehr europäische Wirtschafts­ethik im Stile der sozialen Marktwirtschaft und weniger angloamerikanischen Kapitalis­mus, der uns diese Krise eingebrockt hat. Dafür braucht es Kräfte, die von Wirtschaft auch tatsächlich etwas verstehen. Wer sind diese Kräfte? Ich denke, wenn man sich ansieht, was wir, diese Bundesregierung und vor allem der Finanzminister und ÖVP-Bundesparteiobmann, alles zur Krisenbewältigung in kurzer Zeit imstande waren, auf die Beine zu stellen, dann erkennt man klar: Es ist die Österreichische Volkspartei, die diese Wirtschaftsvernunft und dieses Wirtschaftsverständnis in die Politik einbringt! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Kogler: Sie übertreffen sich selber! – Abg. Mag. Stad­ler: Fürs Protokoll: Bemühter Applaus von der ÖVP!)

Aber noch einmal zurück zum Budget und zu den Budgetbegleitgesetzen, meine Da­men und Herren. Es geht hier im Hohen Haus auch darum, dass wir jetzt ein Budget beschließen, das genau jene Punkte berücksichtigt und umsetzt, die den Menschen am meisten unter den Nägeln brennen, nämlich Entlastung und Arbeitsplatzsicherung.


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Das heißt, wir beschließen in der nächsten Woche ein Budget – und heute Budgetbe­gleitgesetze, die dazu geeignet sind, diese Krise rasch zu meistern, die Wirtschaft zu stärken und den Menschen in diesem Land zu helfen. Also stimmen Sie bitte diesem Budget zu! Gehen Sie den Weg dieser Bundesregierung mit! Es ist zum Wohle der Menschen in diesem Land! (Beifall bei der ÖVP.)

11.09


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Kogler. – Bitte.

 


11.09.24

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Her­ren! Eine große Krise erfordert große Gegenmaßnahmen, keine Frage. Alleine schon, um bestimmte Verwerfungen in der Gesellschaft zu vermeiden, wie wir sie anlässlich einer letzten, ganz großen Wirtschaftskrise erleben mussten.

Sie wissen, worauf ich anspiele: auf die völlige Perspektivenlosigkeit von Millionen Menschen in Europa, aber auch anderswo, in den dreißiger Jahren, was den ohnehin schon vorhandenen Nährboden noch ausreichend aufgefüttert hat für – damals – fa­schistische, nationalsozialistische Umtriebe. Und ich komme, weil in der Debatte heute in diesem Zusammenhang, aus welchen Motiven immer, der Klubobmann der soge­nannten Freiheitlichen Partei das hier wieder mit der ihm wirklich auf den Leib ge­schneiderten Perfidie gemacht hat (Beifall bei den Grünen – Widerspruch bei der FPÖ), zur schlichten Feststellung, dass sich das ins Bild fügt: Wer neonazistische Um­triebe wie in Ebensee – und nichts anderes war das – als „Lausbubenstreiche“ be­zeichnet (Zwischenruf des Abg. Mag. Stadler), der macht sich in Wirklichkeit zum Zieh­vater eben dieser Geisteshaltung. Genau das ist es! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Ing. Westenthaler: „Jugendsünden“ laut Gusenbauer!)

Es ist schlimm genug, dass man als Parlamentarier andere Volksvertreter – oder: so­genannte Volksvertreter – hier herinnen auf das aufmerksam machen muss. Wir Grüne werden diese Rolle aber weiter einnehmen und wachsam bleiben. Es kann in diesem Land nicht so weitergehen, wie Sie sich hier gerieren. Ich frage Sie von SPÖ und ÖVP noch einmal: Was hat Sie, oder viele von Ihnen, so mir nichts, dir nichts geritten, den Herrn damals noch Abgeordneten Graf zum Präsidenten  – Apropos „Präsident“ (auf das rot blinkende Lämpchen weisend): Das Licht, das hier leuchtet, kann nicht stim­men. (Heiterkeit bei den Grünen.) – Was hat Sie also geritten, ihn zum Präsidenten dieses Hauses zu wählen? – Sie haben hier ein gehörig Maß an Verantwortung zumin­dest für das, was dort und in seinem Büro vorgeht.

Aber kommen wir zurück zur Wirtschaftskrise, die ja unleugbar jetzt schon ihre Schat­ten vorauswirft. Klubobmann Kopf hat dankenswerterweise ganz offen gesagt, wir wer­den Schulden machen müssen, alle machen das. Das ist in dieser Situation vernünftig, es ließe sich auch gar nicht vermeiden. Die Frage ist allerdings: Worin investieren wir mit den zusätzlich ausgegebenen Mitteln? – Da mag es Unterschiede geben; dazu fehlt jetzt die Zeit.

Aber wenn schon die Einsicht existiert, dass man jetzt auch mit öffentlichen Mitteln gegen die Krise ansteuern muss, dann ist das einmal ein Konsens, den wir feststellen dürfen. Es stellt sich jedoch in der Folge eine ganz andere Frage; diese geht jetzt an den Herrn Vizekanzler und Bundesminister für Finanzen. Er legt dem Haus einen Bud­getbericht, einen Strategiebericht vor, in dem in den nächsten Jahren Budgetdefizite von 3,5, 3,7, dann 4,7 Prozent fortgeschrieben werden. Diese werden sich nicht halten lassen, das wissen Sie ganz genau! Sie werden höher sein. – Auch das mache ich Ihnen nicht zum Vorwurf. Das sind auf mehrere Jahre hinaus 15 Milliarden € mehr Ver­schuldung pro Jahr; ungefähr dort wird es landen.


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Allein die zusätzlichen Zinszahlungen dafür werden auch zusätzliche Milliardenbeträge ausmachen. So. Und in der Situation geht es worum? – Sie sagen, diejenigen, die jetzt die richtigen Fragen stellen, sind jene, die den Wirtschaftsstandort gefährden. Ich sage Ihnen etwas ganz anderes: Sie gefährden die politische Glaubwürdigkeit, weil Sie so tun, als ob das Problem nicht existieren würde. Das ist doch infam für einen Finanzmi­nister! (Beifall bei den Grünen.)

Sie, Herr Finanzminister, haben dem Budgetausschuss diesbezüglich überhaupt keine Antworten gegeben. Herr Professor Van der Bellen hat Sie ganz genau gefragt. Es ist doch völlig klar, worum es geht: Wenn Sie nämlich selbst dann noch in diese Berichte hineinschreiben, dass diese Defizite künftig wieder stark reduziert werden müssen, wofür Sie uns ja gewinnen können, so sagen Sie, wie Sie das auf Ihre Weise machen wollen! – Das bleibt aber völlig aus. Sie sitzen in der Regierung, Sie haben Tausende Beamte dafür. Sie legen nichts vor, Sie verschweigen sich. Und ich sage Ihnen: Das Schweigen ist beredt, weil Sie nämlich ganz genau wissen, wenn Sie bei der Einnah­mensituation des Staates, sprich Steuern und Abgaben, nichts ändern, dann kommen riesige Sparpakete auf die Österreicherinnen und Österreicher zu. Das ist doch ganz normal. Wie wollen Sie das Defizit sonst wieder herunterbringen?

Sie können die Gesetze des Einmaleins nicht außer Kraft setzen, aber Sie versuchen diese simplen Grundlogiken „wegzuschweigen“. Und das lassen wir Ihnen nicht durch­gehen!

Herr Vizekanzler, Sie brauchen nicht hier und heute wie in der Aktuellen Stunde satt und mit überheblicher Geste vor die Abgeordneten zu treten und sich im Wesentlichen wieder zu verschweigen. Sie sagen nichts dazu, wie Sie das Problem lösen wollen. Es ist doch viel seriöser, sich jetzt darauf vorzubereiten und schon darauf hinzuweisen, wer die Lasten, die notwendigerweise in Kauf zu nehmenden Lasten dieser Krisenbe­wältigung zu tragen hat. Das können nicht wieder alle oder die Kleinen sein, das kön­nen nicht alle gleich tragen. Das müssen Sie doch einsehen. Und es ist doch im Prinzip die gleiche Debatte wie eine Steuerstrukturreformdebatte.

Es wurde vorhin gesagt, in Österreich sei das ohnehin ziemlich ausgeglichen. – Das stimmt im Bereich der großen Vermögen eben überhaupt nicht! Österreich ist – damit kommen wir zum Thema des Tages zurück – eine Steueroase für Millionäre! Das wis­sen Sie ganz genau, und deshalb legen wir den Finger in diese Wunde. (Beifall bei den Grünen.)

Sie haben im Ausschuss die Antwort darauf verweigert, wie hoch die Steuerersparnis, also eigentlich für die Allgemeinheit der Ausfall an Mitteln für den Beitrag zum Sozial- und Bildungsstaat ist. Das haben Sie verschwiegen, da wussten Sie nichts. Heute ha­ben Sie auf einmal gewusst, dass da angeblich ein paar hunderttausend Arbeitsplätze dranhängen; dazu kommen wir noch. Das ist doch ein Unsinn. Aber Sie sagen nichts zu den Steuerausfällen, die dadurch entstehen.

Wir müssen uns auf Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts verlassen dür­fen. Da geht es um bis zu 1 Milliarde € im Jahr. Wissen Sie, was Sie mit 1 Milliarde € im Jahr machen könnten? – Die unterste Million, also die Armutsgefährdeten – ich brin­ge das nur als Beispiel, denn man darf in der Politik verschiedene Schwerpunkte set­zen –, würde damit jährlich um 1 000 € bessergestellt werden können. Dieser Rech­nung werden Sie wohl noch folgen können. Diese Fragen, was Wirtschafts- und Sozial­politik betrifft, sind eben genau zu beantworten.

Oder, umgekehrt formuliert: Wenn diese Lasten zu tragen sind, wer zahlt dann? Zahlt das wieder diese unterste Million mit jeweils einem Tausender, den sie schon längst


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nicht mehr hat? Oder tragen andere etwas bei, die es leichter können, die Sie jedoch in ihren Privilegien schützen?

Es geht überhaupt nicht um eine Neiddebatte, das ist doch ein völliger Unsinn! Es geht darum, dass jene, die es sich leisten können, noch am ehesten diesen Beitrag ablie­fern sollen. (Beifall bei den Grünen.)

Dann kann man natürlich auch der SPÖ ein bisschen auf die Sprünge helfen und ihr ein Stück aus ihrer Arbeitskreis-Falle heraushelfen. Sie haben sich mit Ihrem Arbeits­kreis selbst umzingelt. Sie von der SPÖ haben eine ganze Reihe von Landeshauptleu­ten, die durch die Gegend rennen, sich das Robin Hood-Kostüm übergestülpt haben und deshalb so eine wunderbare Presse haben, weil der Herr Bundeskanzler vor dem Regierungspartner in die Knie geht. (Abg. Mag. Gaßner: Der Bundeskanzler ist nicht in die Knie gegangen!) Das ist immer ein schönes Match – nicht? –: Landeshauptmann gegen Bundeskanzler, gleiche Partei.

Geschehen tut aber nichts! Das ist völlig unglaubwürdig, solange jetzt nicht rasch Maß­nahmen in dieser Frage eingeleitet werden. Da brauchen wir nicht eineinhalb Jahre zu warten, bis Sie aus Ihrem Arbeitskreisdrall herausgefunden haben; da kann man gleich etwas machen, Kollege Kräuter, Kollegin Silhavy, Kollege Katzian und andere, die sich hier zu Recht für diese Sache in letzter Zeit stark gemacht haben. Zu Recht!

Sie müssen aufpassen, dass Sie (in Richtung des Abg. Katzian) in dieser Sache nicht zum „Versenkungssekretär“ werden. Das ist unglaubwürdig, weil es nämlich ein Leich­tes ist, die ärgsten Privilegien im Stiftungsbereich einmal vorweg zu beseitigen. Wir sagen ja nicht: alle, wir sagen, wenn nachweisbar ein Ausfall von 1 Milliarde € jährlich durch dieses Superreichen-Privileg generiert wird, dann treffen wir uns eben irgendwo in der Mitte.

Deshalb machen wir Ihnen ein Angebot: Wir holen euch da heraus. 400 Millionen € – der Finanzminister mit seinen Tausenden Beamten soll dazu ein Konzept vorlegen, nicht der SPÖ-Arbeitskreis im Hotel Altmannsdorf; das führt zu nichts, das wissen wir. Dann werden wir hier darüber diskutieren, da kann auch die ÖVP nichts dagegen ha­ben. Sie werden uns noch einmal dankbar dafür sein, dass wir Sie von der Last dieses Rufs, dass Sie immer mehr zur Millionärspartei verkommen, befreien werden. Das ist eine Chance – da geht es nur um diese 400 Millionen –, dass wir uns hier alle in der Mitte treffen.

Dann begründen Sie einmal, warum Sie das ablehnen! Ich mache Sie noch einmal dar­auf aufmerksam, dass wir dazu eine namentliche Abstimmung verlangen werden, da­mit Sie sich rechtzeitig darauf einstellen, was Sie in Ihrem Wahlkreis dann erzählen werden. Überlegen Sie sich das also gut! (Abg. Mag. Gaßner: Drohen Sie uns?) Mögli­cherweise können Sie noch rechtzeitig das Gewissen aus der Garderobe heraufholen. Entscheiden Sie nach Ihrem Gewissen!

Hören Sie sich diesen Antrag an, er ist ohnehin nur sehr kurz:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Glawischnig, Kogler, Pilz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Pri­vatstiftungen gerecht besteuern – jetzt sofort!“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Finanzen wird aufgefor­dert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vorzulegen, die eine faire Besteuerung von Privatstiftungen (Vermögen und/oder Erträge) mit einem Aufkommen von circa


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400 Millionen € zum Ziel hat, um Engpässe und Missstände in wichtigen Bereichen wie Aus- und Umbau von Kindergärten, Schulen und Universitäten zu beseitigen.“

*****

(Beifall bei den Grünen.)

Denken Sie darüber nach! Jeder kann klüger werden. Wir meinen diesen Teil durchaus ernst (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen), denn wenn wir nicht rechtzei­tig draufkommen, Herr Finanzminister – eben rechtzeitig! –, dass hier etwas getan wer­den muss, ist in wenigen Jahren der soziale Friede gefährdet. Und das wollen wir nicht! (Beifall bei den Grünen.)

11.20


Präsident Fritz Neugebauer: Der eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Glawischnig, Kogler, Pilz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Pri­vatstiftungen gerecht besteuern – jetzt sofort!“

eingebracht im Zuge der Debatte über die Regierungsvorlage betreffend das Bun­desgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Presseförderungsgesetz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsordnung, das Gebührenanspruchsgesetz, das Gerichtliche Einbrin­gungsgesetz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das Allgemeine Grundbuchsge­setz 1955, das Grundbuchsumstellungsgesetz, die Jurisdiktionsnorm, das Sachwalter­rechts-Änderungsgesetz 2006, das Urkundenhinterlegungsgesetz, die Zivilprozessord­nung, das Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsge­setz 1988, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Bewährungshilfesgesetz, das Strafvoll­zugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundeshaushaltsgesetz, das Bun­desgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Ge­sellschaft mit beschränkter Haftung, das Finanzmarktstabilitätsgesetz, das Poststruk­turgesetz, das Einkommensteuergesetz 1988, das Körperschaftsteuergesetz 1988,
das Umsatzsteuergesetz 1994, das Stiftungseingangssteuergesetz, die Bundesab­gabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz 1955, das Gebührengesetz 1957, das Grunderwerbsteu­ergesetz 1987, das Kapitalverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteuerge­setz 1953, das Normverbrauchsabgabegesetz, das Zollrechts-Durchführungsge­setz 1994, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967, das Gesundheits- und Ernäh­rungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsge­setz, das Bundes-Seniorengesetz, das Altlastensanierungsgesetz, das Umweltförde­rungsgesetz, das KMU-Förderungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungsförderungsgesell­schaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicher­heitsgesetz, das Bundesmuseen-Gesetz 2002, das Bundestheaterorganisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrergesetz 1996, das Prü­fungstaxengesetz – Schulen/Pädagogische Hochschulen, das Land- und forstwirt­schaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das land- und forstwirtschaftliche Lan­desvertragslehrergesetz 1996, das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehalts-


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gesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrver­pflichtungsgesetz geändert sowie ein Bundesgesetz zur Teilnahme an internationaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungsbilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unternehmensserviceportals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassen­strukturfonds für die Gebietskrankenkassen (Krankenkassen-Strukturfondsgesetz), ein Bundesgesetz betreffend den Verzicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebiets­krankenkassen und ein Bundesgesetz, mit dem die Begründung weiterer Vorbelastun­gen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie genehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleitgesetz 2009)

Begründung

In Österreich gibt es derzeit bereits 3.300 Privatstiftungen. Ca. 60 bis 70 Mrd. Euro sind darin steuerschonend geparkt.

Während die „normalen“ BürgerInnen für ihre im Vergleich kleineren Kapitalerträge 25 % Kapitalertragsteuer bezahlen müssen, ist für Stiftungserträge real nur ein Bruch­teil an Steuern fällig. Generell gilt für Stiftungen: je höher die Erträge, desto niedriger die effektive Steuerbelastung. „Privatstiftungen lassen die Reichen gezielt reicher wer­den“, urteilt Schulmeister (Der Standard, 9.5.2008).

Erst im Vorjahr wurde die Eingangssteuer für Vermögen, das in Stiftungen eingebracht wird, von 5 auf 2,5% gesenkt. „Das ist alles andere als unser Wunsch gewesen“, sagt dazu heute Ex-Staatssekretär C. Matznetter (11.5.2009, Kleine Zeitung).

Die steuerlichen Privilegien für Stiftungen führen jährlich zu Steuerausfällen zwischen 750 Mio. Euro (aktuelle Studie der Arbeiterkammer) und 1 Mrd. Euro (Berechnungen WIFO-Ökonom Schulmeister).

Gerade die SPÖ nahm zuletzt die Privatstiftungen vermeintlich ins Visier:

SP-Finanzstaatssekretär Schieder in der Presse am Sonntag vom 3.5.09: „Es gibt sicher Potenzial, die Stiftungen höher zu besteuern, das werden wir uns genau an­schauen“

AK-Präsident Herbert Tumpel per Presseaussendung am 8.5.09: „Seine Forderungen diesbezüglich wären die Umsätze an der Börse zu besteuern und die Privilegien der Stiftungen zu beseitigen.“

SP- Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter in der Kleinen Zeitung vom 11.5.09: „Eine Hauptstoßrichtung (der SPÖ, Anm.) zielt auf diverse Stiftungsprivilegien.“ Matz­netter spricht im Zusammenhang mit Stiftungen von „Steuerschlupflöchern“.

Politiker wie Voves, Schieder, Matznetter und Tumpel haben Recht, wenn sie in Zeiten der Krise und bevorstehender budgetärer Konsolidierungserfordernisse eine gerech­tere Besteuerung und damit einen fairen Beitrag von Privatstiftungen für die Finanzie­rung des Sozial- und Bildungsstaates einfordern. Diese Einnahmen helfen Engpässe und Missstände in wichtigen Bereichen wie Aus- und Umbau von Kindergärten, Schu­len und Universitäten zu beseitigen.

Den Ankündigungen sollen jetzt auch Taten folgen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:


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„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Finanzen, wird aufge­fordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vorzulegen, die eine faire Besteue­rung von Privatstiftungen (Vermögen und/oder Erträge) mit einem Aufkommen von ca. 400 Mio. Euro zum Ziel hat, um Engpässe und Missstände in wichtigen Bereichen wie Aus- und Umbau von Kindergärten, Schulen und Universitäten zu beseitigen.

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Herr Bundeskanzler Faymann. – Bitte.

 


11.20.35

Bundeskanzler Werner Faymann: Sehr geehrter Herr Präsident! Verehrte Regie­rungsmitglieder! Sehr verehrte Damen und Herren! Ich möchte nur zum Abgeordneten Kogler, der hier eine sehr ernste Frage angesprochen hat, die uns noch länger als das jetzige Budget beschäftigen wird, nämlich die Frage: Wie würde denn ein gerechtes Steuersystem aussehen, in dem alle den Beitrag leisten, zu dem sie imstande sind?, etwas sagen: Man soll nicht eine Diskussion führen, in der man plötzlich Mittelschich­ten belastet, sondern wirklich eine Diskussion führen, wie dieses Steuersystem gerech­ter werden kann.

Das halte ich für eine sehr ernsthafte Debatte. Ich glaube auch, dass wir diese Diskus­sion nicht so darstellen sollten, als würden wir für jene Defizite, die in den nächsten Jahren oder in den nächsten beiden Jahren gemacht werden, einfach eine Steuer ein­führen können.

Wenn Sie selbst von einer Erwartungshaltung von 1 Milliarde € sprechen, dann darf ich Sie erinnern, das sind ungefähr 0,4 Prozent Defizit. (Abg. Mag. Kogler: Das ist auch ein Beitrag!)

Also, dass man 3, 4 oder 5 Prozent Defizit mit 0,4 Prozent Defizit ausgleicht, das soll­ten wir der Bevölkerung erst gar nicht versprechen. (Abg. Mag. Kogler: Das behauptet ja niemand! – Zwischenrufe der Abgeordneten Mag. Lunacek und Bucher.)

Daher glaube ich, dass die Formulierung – wir werden eine gerechte Steuer (Abg. Grosz: Steiermarksteuer!) dafür brauchen, wenn wir das dann alles zurückbezahlen – schon vom Umfang der Einnahmen her in keinem Verhältnis steht.

Ich halte es daher für eine sehr ernsthafte Debatte, zu sagen: Es sollen nicht die Ärms­ten in einer Gesellschaft herangezogen werden. Ich möchte nur darauf verweisen, dass 2,7 Millionen keine Lohn- und Einkommensteuer zahlen. Durch diese Tarifsen­kung, die wir derzeit durchführen, gehören zusätzlich 160 000 Menschen in die Gruppe jener, die keine Steuern bezahlen. Wir haben im Vorjahr gemeinsam mit dem Streichen der Arbeitslosenversicherungsbeiträge gerade für jene, die so geringe Einkommen ha­ben, dass sie keine Lohn- und Einkommensteuer bezahlen, eine zusätzliche Erleichte­rung geschaffen; leider nicht für alle. Es gibt durchaus Gruppen, die von dem nicht betroffen waren und auch zu den Schwächsten der Gesellschaft gehören – aber doch für einen guten Teil.

Warum ist mir das so wichtig? – Weil die soziale Balance in der Gesellschaft tatsäch­lich so etwas wie einen Grundwert in unserem Land darstellt. Vergleicht man das mit anderen Ländern der Welt, aber auch Europas, dann ist dieses Ringen um soziale Gerechtigkeit, soziale Netze, soziale Sicherheiten, sozialen Ausgleich ein Wert. Das ist ein Wert, der für die Menschen in unserem Land große Bedeutung hat, ein gesell­schaftspolitisch sehr großer Wert, und das ist auch einer, der als Standortfaktor durch­aus als wirtschaftlich berechenbarer Wert unverzichtbar ist. Daher finde ich, jeder, der eine Diskussion führt, um diesen Wert des sozialen Ausgleichs darzustellen, beteiligt


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sich zu Recht an einer der entscheidendsten Diskussionen über die Werte der Zukunft in unserer Gesellschaft.

Daher ist ja auch in diesem Budget die aktive Arbeitsmarktpolitik mit 1,3 Milliarden €, 500 Millionen davon für Arbeitsmarktpolitik für Jugendliche und überbetriebliche Lehr­ausbildung – also Ausbildungsgarantien, um junge Menschen, die keine Lehrstelle fin­den, nicht auf der Straße stehen zu lassen –, ein so wichtiger Bestandteil. (Beifall bei der SPÖ.)

Dass man darauf sagen kann, es ist alles noch zu wenig, es kann immer alles mehr sein, die Mindestsicherung soll noch schneller kommen, die Arbeitslosengelder sollen noch mehr werden und auch andere soziale Netze noch dichter und besser geknüpft sein, steht außer Frage. Es gehört wesentlich zu einer politischen Diskussion, sich die Frage zu stellen, wie stark die Budgets sind. Aber wenn man einen europäischen Ver­gleich heranzieht, sieht man, es gibt wenige Länder, die solche geordneten Finanzver­hältnisse haben und wirtschaftliche Stärke aufweisen. Und in Zeiten von Rezession – auch von Wirtschaftswissenschaftern werden ständig neue, eher negativere Prognosen als noch im Vormonat abgegeben –, also in einer Zeit, in der die Rezession in Europa das Hauptthema ist (Abg. Bucher: Das hätten Sie dem Cap sagen sollen!), überhaupt die Sicherung von sozialen Netzen, die Stärkung von Sozialausgaben und die Stär­kung von sowohl passiven als auch aktiven Arbeitsmarktmitteln zum Thema zu haben, die Stärkung der Kaufkraft, die Absicherung der Pensionisten und die ihnen zuste­hende Abgeltung der Inflation, ist eine große Aufgabe.

Bei all diesen Themen können Sie nicht viele Länder als Beispiel heranziehen, die in diesen kritischen Zeiten gerade dieser sozialen Stärkung nicht nur den wahren Stellen­wert in der Debatte einräumen, sondern auch, in Zahlen gegossen, im Budget verstär­kende Maßnahmen setzen können. Es gibt Länder, um nicht etwa den ungarischen Nachbarn, aber auch andere Nachbarstaaten heranzuziehen, die da ganz andere Dis­kussionen über Kürzungen und Aufhebungen von sozialen Sicherheiten führen.

Ich bin stolz darauf, in einem Land tätig zu sein, wo auf der einen Seite über Generatio­nen sowohl der Faktor der sozialen Absicherung, der sozialen Netze und auch der staatlichen Netze, aber auf der anderen Seite auch eine solide Finanzpolitik doch dazu geführt haben, dass wir jetzt in der Lage sind, im Unterschied zu anderen europäi­schen Ländern, diesen so wichtigen sozialen Schwerpunkt zu setzen. Dieser kann auch das Gewicht in unserem Engagement in Europa bilden. (Beifall bei der SPÖ.)

Da hat eben die Transaktionssteuer, da haben die Fragen des Lohndumpings und des Steuerdumpings, die Fragen der sozialen Absicherung von Menschen genauso wie von wichtigen Leistungen und Dienstleistungen oder das Verbot von Spekulationen, etwa mit Wasser, mit Nahrungsmitteln oder mit Energie, und andere Fragen, die die Sicherheit der Menschen betreffen, einen hohen Stellenwert. Österreich hat zu Recht eine hohe Glaubwürdigkeit aufgrund der Politik im eigenen Land und damit auch eine große Verpflichtung, sich aktiv an dieser Diskussion zu beteiligen.

Ich möchte aber doch die Aussagen eines Vorredners nicht unwidersprochen lassen, nämlich jene des Kollegen Heinz-Christian Strache, der sich hier herausstellt und das Wort „sachlich“ verwendet. Ich glaube nicht, dass Sie uns oder die Bevölkerung für so dumm einschätzen, dass Sie deshalb „Israel“ auf das Wahlplakat geschrieben haben, weil Sie jemanden kennen, der irgendwann einmal gesagt hat oder von dem Sie glau­ben, dass er gesagt hat, Israel sollte der Europäischen Union beitreten. (Abg. Strache: Die stehen ja vor der Tür in den nächsten fünf Jahren!)

Hoffentlich lernen Sie niemanden kennen, der will, dass China beitritt, sonst müssten Sie uns vor den Chinesen schützen. Herr Strache, Sie wissen sehr gut, das können Sie nicht ernst meinen (Abg. Mag. Stadler: Das ist ja das Problem: Er meint es ernst!), und


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daher ist der Teil, der für mich ernsthafter ist, jener (Abg. Mag. Stadler: Ihr Vorgänger hat gesagt, das sind Lausbubenstreiche! – Zwischenrufe bei der FPÖ), dass Sie davon ausgehen, dass wir hier gemeinsam nicht genug Zivilcourage aufbringen (Abg. Stra­che: Wo ist Ihre Zivilcourage?), in der Befürchtung, es könnte Ihr Plan nicht aufgehen, Vorurteile anzusprechen, auch antisemitische Vorurteile anzusprechen, auch Vorurteile gegen andere Religionen anzusprechen, die Sie natürlich bewusst im Wahlkampf ein­setzen, und wo Sie mit dem Kreuz in der Hand nicht die Versöhnung, sondern den Hass in den Vordergrund stellen.

Da Sie damit rechen, dass wir nicht genau wissen, wie wir darauf reagieren sollen, schreiben Sie das auf dieses Plakat und erklären uns dann irgendetwas von Rechtferti­gungen, die aber an den Haaren herbeigezogen sind. (Abg. Neubauer: Nein! Kennen Sie den Herrn Androsch?)

Es hat uns auch Frau Winter im Wahlkampf in Graz etwas von einem Buch erzählt, das sie gelesen hat, als sie den Islam beurteilt hat. Wir wissen sehr genau, dass Sie das nicht zufällig machen, dass es Ihnen da nicht um Aufklärung und Klarstellung geht, und dass es Ihnen da nicht darum geht, aus irgendeinem Buch zu zitieren. (Abg. Neu­bauer: Das ist eine Unterstellung!)

Sie wollen gezielt Vorurteile ansprechen, um damit Politik zu machen. (Zwischenruf des Abg. Weinzinger.) Und da freut es mich, dass sich dieses Mal alle anderen Parla­mentsparteien zu Wort gemeldet haben. Mit unserer Courage müssen Sie in Zukunft rechnen, Herr Strache! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

11.29


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Kickl. – Bitte.

 


11.30.02

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Bundeskanzler, der Sie in immer kürzeren Abständen unter Beweis stel­len, dass Sie sich wahrscheinlich mehr als Bundeskanzler der SPÖ denn als Bundes­kanzler aller Österreicher verstehen – das haben Sie auch jetzt wieder getan (Beifall bei der FPÖ) –, wissen Sie, in den letzten Wochen und Monaten setzt sich in diesem Land aufgrund des Versagens, auch des budgetpolitischen Versagens von Rot und Schwarz, ein Trend ungebrochen fort, nämlich der Trend, dass die Masse der Bevölke­rung in diesem Land trotz Ihres angeblich so segensreichen Wirkens immer ärmer wird.

Die Leute werden immer ärmer durch die Arbeitslosigkeit, sie werden immer ärmer durch Kurzarbeit, sie werden immer ärmer durch einen Haufen von versteckten Belas­tungen, die Sie in Ihrem Budgetbegleitgesetz versteckt haben, sie werden ärmer durch Lohnverzicht, sie werden ärmer durch Ihre Nichtbereitschaft zur Steigerung der Kauf­kraft in den guten Zeiten, die noch gar nicht allzu lange hinter uns liegen, und sie wer­den natürlich auch ärmer durch die langfristig angelegte Schuldenpolitik, auf die Sie sich eingelassen haben. Und das im Zusammenhang mit einem Doppelbudget, von dem Sie selber gesagt haben, dass es im Grunde genommen eigentlich schon veraltet war, bevor die Druckerschwärze auf dem Papier überhaupt trocken gewesen ist.

Materiell werden die Leute also in diesem Land immer ärmer, aber dafür bekommen sie etwas anderes, nämlich sie werden um einige Erkenntnisse reicher in diesen letz­ten Tagen und Wochen. Eine dieser Erkenntnisse, Herr Bundeskanzler und SPÖ-Vor­sitzender, ist unbestritten die Tatsache, dass die SPÖ und Sie als Bundeskanzler Fay­mann und als Parteivorsitzender absolut unangefochten in diesem Land – da können Sie sich voll Stolz auf die Brust klopfen – die wirklich erste Ansprechadresse in Sachen


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politisch-moralischer Doppelbödigkeit sind. Diesen Vorwurf müssen Sie sich gefallen lassen. Da gibt es genügend Beispiele dafür. (Beifall bei der FPÖ.)

Und weil es so grotesk ist, muss man die beiden Stifter noch einmal erwähnen. Da werden mit lautem Getöse links der Hammer, rechts die Sichel herausgerissen, und dann werden unter dem hochtrabenden Begriff der Verteilungsgerechtigkeit Debatten angezogen, die ja in der Sache durchaus berechtigt sein können, aber was macht das für ein Bild, wenn die Debatte ausgerechnet von jenen angezogen wird, die selbst bis zum Hals in diesem ganzen Stiftungssumpf drinnen stecken? Das ist doch die Unehr­lichkeit zum Quadrat! Und dazu habe ich von Ihnen noch überhaupt nichts gehört. (Bei­fall bei der FPÖ.)

Oder: Sie wettern gegen den Ausverkauf des Familiensilbers und des Volksvermö­gens, gleichzeitig verscherbeln Sie aber alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Das ist doch an Doppelzüngigkeit überhaupt nicht mehr zu überbieten, und wahrscheinlich ist es so, dass halt auch immer mehr Wähler „stiften“ gehen, seitdem Sie unter die Stifter gegangen sind.

Meine Damen und Herren! Die Herren Voves, Erich Haider, das sind die neuen morali­schen Aushängeschilder der Sozialdemokratie. Und was macht der Herr Bundeskanz­ler, wenn dann so etwas passiert? Was macht die SPÖ insgesamt? Wenn ihm auf­grund seines Hinterherwurstelns hinter der Krise, wenn ihm aufgrund seiner Politik, die sich nur für die großen Banken interessiert, aber nicht für die kleinen Sparer und die kleinen Unternehmen, wenn ihm aufgrund seiner Politik, wo er im Zusammenhang mit den Krankenkassen Millionen hinterher wirft, wenn ihm also dann die Wähler, so wie jetzt bei der Arbeiterkammerwahl, davonlaufen, wie sie ihm auch am 7. Juni davonlau­fen werden – was macht er denn da?

Jetzt könnte man meinen, dass der Herr Bundeskanzler und Parteivorsitzende ordent­lich in sich geht, einen Nachdenkprozess einleitet und möglicherweise das eine oder andere an seinem Kurs korrigiert. Ja, korrigiert er vielleicht irgendetwas im Bereich der Krankenkasse? Sind Sie bereit, in diesen Wohlstandsspeck, in diesen rot-schwarzen Funktionärswohlstandsspeck endlich einmal ordentlich hineinzuschneiden und die Strukturreform durchzuführen im Bereich der Krankenkassen, wo Milliarden begraben liegen? – Nein, Sie sind es nicht! (Beifall bei der FPÖ.)

Sind Sie bereit, so wie wir das wollen, endlich einmal dem systematischen Missbrauch im Sozialversicherungsbereich mit der e-card oder auch durch die Ausnutzung unseres Sozialsystems durch Scheinasylanten den Kampf anzusagen? – Nein, Sie sind es nicht!

Sie greifen ganz tief in die Kiste hinein, wenn es dann darum geht, sich aus diesem Schlamassel Ihrer eigenen Unglaubwürdigkeit irgendwie herauszuwursteln. Da ziehen Sie den Klassiker aus dem Hut, und dieses Mal habe ich für Sie gereimt: Wenn die SPÖ in der Krise steckt, dann wird das Nazi-Gespenst geweckt. – Das ist die Methode der SPÖ, und diesen Vorwurf müssen Sie sich gefallen lassen! (Beifall bei der FPÖ.)

Da ist es Ihnen reichlich egal, ob es da irgendwo einen Schaden über die Grenzen hin­aus gibt, denn der einzige Punkt, um den es Ihnen geht, ist, dass Sie Ihre eigenen Mit­glieder und Funktionäre beruhigen, weil Sie mit Ihrer Unverbindlichkeit, mit Ihrer Halb­herzigkeit und mit Ihrer Politik, die im Wesentlichen viel zu oft gegen die Interessen Österreich gerichtet ist, eine Mobilisierung für die anderen Parteien, aber nicht mehr für sich selber zustande bringen. Deshalb muss ein anderes Instrument her, und das ist das, was wir in den letzten Tagen und Wochen erleben. Das ist ein Teil Ihrer Mobilisie­rungsstrategie und überhaupt nichts anderes. (Beifall bei der FPÖ.)

Da wird dann halt von Ihnen und von Ihnen irgendwie verpflichteten Erfüllungsgehilfen auf die FPÖ hingehaut. Die Grünen sind natürlich auch dabei, das ist gar keine Frage.


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Aber das alles ist nicht neu, das kennen die Österreicher. Waldheim, Haider – das ha­ben wir alles schon gehabt. (Abg. Grosz: Bitte, den Jörg Haider nicht missbrauchen!) Irgendwann einmal hat das dann in EU-Sanktionen gemündet. Auch das haben wir gehabt.

Also ich weiß nicht, meine Damen und Herren, ob das ein vernünftiger Weg ist, und ich weiß nicht, was Sie sich dabei denken, wenn Sie jetzt – übrigens jetzt auch das BZÖ; der Herr Stadler dürfte seit einigen Tagen einen Konsulentenvertrag beim Dokumenta­tionsarchiv des Österreichischen Widerstandes haben, es schaut so aus – mit dem An­tisemitismusvorwurf daherkommen, nur weil wir uns dagegen aussprechen, dass der Spitzenkandidat der ÖVP in seinen europapolitischen Visionen davon ausgeht, dass es doch ein reizvoller Gedanke wäre, dass Israel der Europäischen Union beitritt.

Nun sagen wir, wir sind anderer Meinung. Sie können das ja weiter vertreten, aber der Wettbewerb der verschiedenen Ideen ist, glaube ich, das, wovon die Demokratie lebt, und nicht Ihre Totschlagsargumente, wo Sie den Leuten das Denken und das Lesen verbieten wollen. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren! Wenn man sich das Ganze abschließend anschaut (Präsi­dent Neugebauer gibt das Glockenzeichen) – ich komme schon zum Schlusssatz –, so habe ich mitunter fast den Verdacht, dass Sie es uns auch noch als antisemitischen Akt auslegen werden, wenn wir dem NS-Entschädigungsgesetz zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

11.36


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Haubner. – Bitte.

 


11.36.40

Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Ich komme wieder zum Thema: Budget, Budgetbegleitgesetz, Kampf gegen die Krise.

Im vorliegenden Budgetbegleitgesetz sind Maßnahmen und Aktivitäten vorgesehen, die der Stabilitätssicherung unseres Landes dienen. Dies ist in einer Zeit der Verände­rung und vor allem des Umbruchs ein ganz wichtiges Zeichen, auch wenn es für viele im Land momentan nicht einfach ist. Gerade unsere Klein- und Mittelbetriebe spüren jetzt auch die Zweitrundeneffekte der Wirtschaftsentwicklung. Viele Betriebe kämpfen mit sinkenden Umsätzen und mit mangelnden Erträgen, und die Unternehmerinnen und Unternehmer machen geringere Gewinne.

Trotzdem darf der Ruf nicht erschallen: Du, Staat, schütze mich und hilf mir!, sondern es muss umgekehrt heißen: Kümmere du, Staat, dich nicht um meine Angelegenhei­ten, sondern gib mir so viel Freiheit und lasse mir von dem Ertrag meiner Arbeit so viel, dass ich meine Existenz, mein Schicksal und das meiner Familie selbst gestalten kann! – Dieses Zitat stammt von Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister und Vater des deutschen Wirtschaftswunders 1955, und er, selbst aufgewachsen in einem kleinen Textilverarbeitungsbetrieb, wusste, wovon er sprach.

Sehr geehrte Damen und Herren, es sind auch heute unsere klein- und mittelständi­schen Unternehmer, die kämpfen und trotzdem auch dagegenhalten, auch ohne staat­liche Subventionen. Obwohl sich die Umsätze und Erträge reduzieren, ist die Investi­tionsbereitschaft der KMUs sehr hoch. Viele Betriebe investieren antizyklisch. Gerade jetzt nehmen Unternehmerinnen und Unternehmer Geld in die Hand. Das zeigt sich auch daran, dass mehr als die Hälfte der Firmen ohne Kündigungen auskommen und mit allen Mitteln versuchen, die Stammmitarbeiter in ihren Betrieben zu halten, weil sie wissen, dass es einerseits Investitionen braucht, aber andererseits Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit denen man gemeinsam zur Trendumkehr beitragen kann.


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Dazu darf ich kurz einen Teil aus einem Kommentar von Helmut Kretzl aus den „Salz­burger Nachrichten“ zitieren: Klein, aber voller Lebenskraft. Kretzl schreibt:

Daten einer Umfrage zeigen aber auch, dass es nicht überall den Bach hinuntergeht. Trotz Krise ist mehr als jedes zweite KMU fest entschlossen, kein Personal abzubauen, 54 Prozent der Unternehmer wollen bis zum Herbst investieren. Im Handel hat die In­vestitionsbereitschaft sogar zugenommen. Auch die Eigenkapitalsituation hat sich ver­bessert. Die Kleinen beweisen in der Krise ihre Lebenskraft. Mancher Großer könnte sich daran ein Beispiel nehmen. – Zitatende.

Der deutsche Wirtschaftsminister Erhard meinte: Geben wir unseren KMUs die Freiheit und unterstützen wir sie bei ihren Vorhaben!

Dabei sind vor allem die Banken gefordert, denen wir als Republik auch die notwendi­ge Stabilität gegeben haben. Jetzt ist es die Verantwortung, ja sogar die Verpflichtung der Banken, unsere KMUs bei Investitionen mit guten Kreditbedingungen zu unterstüt­zen und nicht überbordende Garantien zu verlangen. Das erwarte ich mir als politischer Vertreter der Wirtschaft, und das erwarten unsere Unternehmerinnen und Unterneh­mer. (Beifall bei der ÖVP.)

Und weiters meinte Erhard: Lass mir von dem Ertrag meiner Arbeit so viel, dass ich meine Existenz und die meiner Familie erhalten und gestalten kann! – Zitatende.

Ja, meine Damen und Herren, lassen wir den Leistungsträgern diesen Anteil! Daher: Entlastung und nicht Belastung unserer Leistungsträger muss das Motto sein, damit soziale Marktwirtschaft auch weiterhin gelingen kann.

Da richte ich auch ein kritisches Wort an die Gewerkschaften. Was glauben Sie, würde passieren, wenn unsere KMUs im Land in den Streik treten würden, wenn sie aufgeben würden und die Flinte ins Korn werfen würden? – Es würde alles stillstehen. Viele ihrer Mitglieder würden keinen Arbeitsplatz mehr haben, und ihre Mitglieder würden mit einem Schlag merken, dass nicht die Gewerkschaftsvertreter es sind, die ihnen Arbeit geben, sondern die Klein- und Mittelbetriebe in unserem Land. (Beifall bei der FPÖ.)

Auch engagierte Gewerkschaftsvertreter sollten zur Leistung stehen, meine Damen und Herren, und sollten sich nicht scheuen, Leistung anzuerkennen, und sollten unsere Leistungsvertreter motivieren, anstatt zu attackieren. Es sind unsere Betriebe, unsere Leistungsträger im Land, die Arbeitsplätze auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten, die die Existenz ihrer Familien und der Familien ihrer Mitarbeiter sichern und damit un­ser Sozialsystem aufrechterhalten. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Schopf: Wollen Sie da­mit sagen, dass die Arbeitnehmer keine Leistungsträger sind? Das ist ja unglaublich!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen wir uns nicht von jenen leiten, die sich durch Wiederbelebung des Klassenkampfes politisch profilieren wollen! Lassen wir uns auch nicht dazu verleiten, in diesen wirtschaftlich schweren Zeiten Arbeitnehmer gegen Arbeitgeber aufzuhetzen, nur um politisches Kleingeld zu wechseln, sondern schauen wir auf Menschen wie den ehemaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard, der mit Weitblick und Wertschätzung aller Menschen im Land auch in sehr schweren Zeiten wichtige Weichenstellungen zusammengebracht hat, damit es unseren Arbeitnehmern und Arbeitgebern auch zukünftig gut geht! (Beifall bei der ÖVP.)

11.42


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Stadler. – Bitte.

 


11.42.15

Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (BZÖ): Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Meine Damen und Herren auf der Zuschauergalerie! Liebe Freunde aus der Steier­mark! – Herr Bundeskanzler, zunächst einen offenen Satz zu Ihrem gestrigen Ausstieg


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aus dem CERN-Ausstieg, den der Herr Wissenschaftsminister bezeichnenderweise oder groteskerweise versucht hat. Ich gratuliere Ihnen, Herr Bundeskanzler, dazu. Sie sollten nur ein bisschen häufiger Mut haben mit Ihrem Koalitionspartner – und nicht erst dann mutig werden, wenn Ihnen das der Erwin Pröll aus Niederösterreich gestat­tet! (Beifall beim BZÖ.)

Es war übrigens bemerkenswert, dass der Herr Vizekanzler und Finanzminister keine Silbe zu diesem ganzen Konflikt gesagt hat. Ich war schon versucht, Mitleid mit dem Herrn Wissenschaftsminister zu entwickeln. Wenn man ein Herz hätte, müsste man wirklich vor Mitleid triefen.

Meine Damen und Herren, wir haben heute wieder eine Kostprobe bekommen vom Reimeschmied der FPÖ – das wird wahrscheinlich demnächst auf den Plakatflächen der FPÖ zu finden sein –, aber mir gefällt ein anderer Reim so gut und den möchte ich zum Einstieg meiner Rede verwenden: „Für Österreich da statt für EU & Finanz­mafia.“

Das ist der neueste Reim der FPÖ, und das ist auch das Motto der FPÖ-Reime: Reim dich oder ich würg dich! Das ist die Drohung, die da jeweils mitschwingt. (Heiterkeit und Beifall beim BZÖ.)

Aber so ernst nimmt die FPÖ die gesamte Sicherheitsdebatte, weshalb ich Ihnen ab­spreche, beim Sicherheitsthema überhaupt noch eine Kompetenz zu haben, meine Da­men und Herren. Die Sicherheitsproblematik ist in der Tat so ernst, dass sie nicht für läppische Reime herhalten sollte. Die Sicherheitsproblematik ist dermaßen dramatisch, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche, die Zahl der Hauseinbrüche mittlerweile ein Ausmaß angenommen hat, das die Innenministerin auf den Plan rufen müsste. Statt­dessen ist sie in der Versenkung verschwunden. Man hört und sieht nichts mehr von ihr, seit diese Zahlen in der Öffentlichkeit bekannt geworden sind.

Die Frau Bundesminister für Inneres ist abgetaucht, meine Damen und Herren. Ich weiß gar nicht, wo sie umgeht. Ist sie heute da? – Nein, sie ist immer noch nicht da. (Abg. Ing. Westenthaler: Wahrscheinlich ist sie in der Schottergrube!) Ah, die Schot­tergrube. Ja, das kann sein, dass sie dort ist. Wie auch immer. Dann soll sie in der Schottergrube bleiben. Wir werden ihr sogar helfen, dass sie da verbleiben kann.

Wir werden zum ersten Mal in dieser Gesetzgebungsperiode einen Misstrauensantrag einbringen. Wir gehen nicht leichtfertig mit diesem Instrument um. Im Gegensatz zu manch anderen in der Vergangenheit, als die Regierung noch anders zusammenge­setzt war und es Misstrauensanträge geradezu inflationär gehagelt hat, gehen wir nicht inflationär damit um. Aber hier ist ein Punkt erreicht, wo ich sage: Jetzt muss über einen Misstrauensantrag diskutiert werden! (Beifall beim BZÖ.)

Die Kriminalitätsrate, meine Damen und Herren, ist dramatisch. Ich will Ihnen hier nur ein paar Zeitungsschlagzeilen in Erinnerung rufen: Einbrüche jetzt auf Rekordhoch! – Etwa in deinem und meinem ach so geliebten Vorarlberg, lieber Karlheinz Kopf, wo Hauseinbrüche ein Plus von 163 Prozent erreicht haben.

In Wien stiegen die Wohnungseinbrüche um plus 25,8 Prozent, die Hauseinbrüche um plus 58,3 Prozent. Niederösterreich: Hauseinbrüche plus 37,9 Prozent; Steiermark: plus 43,4 Prozent. Und so weiter.

Meine Damen und Herren, der Urgrund des Steuerzahlens ist, dass der Bürger vom Staat Sicherheit erwarten kann. Und wenn seine Häuser und seine Wohnungen nicht mehr sicher sind, dann fragt sich der Steuerzahler, was mit seinem Steuergeld pas­siert, wenn man ihm Sicherheit nicht mehr gewährleisten kann. (Beifall beim BZÖ.) Und es war nachzulesen – ich zeige Ihnen dieses Inserat auch gerne (der Redner zeigt einen Zeitungsausschnitt in Richtung Regierungsbank) – neben einem Inserat des


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Hauptverantwortlichen für die Sicherheitsproblematik, Herrn Strasser ... (Heiterkeit des Vizekanzlers Dipl.-Ing. Pröll.) Lachen Sie nicht! Der hat die Sicherheit in diesem Land in Wirklichkeit dorthin geführt, wo wir heute sind. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Sehr er­folgreich!) Ja genau, sehr erfolgreich! Darüber freuen sich die Diebesbanden in Molda­wien, in Rumänien und in Russland, aber nicht die Österreicher, meine Damen und Herren. Herr Vizekanzler, sparen Sie sich diesen Zynismus!

Es ist die Aussage eines Polizisten, Sie können es nachlesen, ich gebe es Ihnen ger­ne: Seine Politik ist dafür verantwortlich, dass es weniger Sicherheit gibt! – Aber dafür hat er eine Sicherheitsfirma gegründet und verdient heute Geld damit, dass es weniger Sicherheit gibt, meine Damen und Herren. Es gab einen Einbruch selbst beim Polizei­chef von Wien.

Aber dramatisch war der Raubüberfall jetzt in Kärnten. Damit Sie einmal sehen, wel-
che Schicksale dahinter stehen: Eine 82-jährige Frau wird in der Nähe von Wolfsberg von drei Männern gefesselt, misshandelt, geknebelt, überfallen und ausgeraubt. Eine 82-jährige Frau! Und der zuständige Beamte des Landeskriminalamtes, Leiter der Diebstahlgruppe, sagt dazu – ich zitiere wörtlich –:

„Autobahnen sind die Schlagadern der Kriminalität. Von dort aus biegen fahrende Ban­den ab und sind bald in einem Viertel mit Einfamilienhäusern. Das Auskundschaften braucht meist nur Stunden. Dann schlagen die Täter zu und sind schnell wieder weg.“ – Zitatende.

Selten hat sich die Dramatik so entwickelt und damit die Richtigkeit unserer Forderung nach Wiedereinführung der Kontrolle an der Schengen-Grenze herausgestellt, wie das hier der Fall ist, meine Damen und Herren, Hohes Haus! (Beifall beim BZÖ.)

Die Ministerin hat nach dem Schengen-Vertrag die Möglichkeit dazu. Sie handelt nicht, sie geht auf Tauchstation. Ministerin Fekter geht auch auf Tauchstation in der Asylricht­linie. Das ist eine blamable Form österreichischen gebückten Ganges auf der Schleim­spur nach Brüssel. Das ist ein dramatischer Fall, meine Damen und Herren! (Beifall beim BZÖ.)

Österreich tut viel – es ist die Redezeit zu knapp –, nämlich am viertmeisten in der gan­zen Europäischen Union, für die Asylanten; mehr als die Deutschen pro Kopf, mehr als die Briten, mehr als die Franzosen. Aber stattdessen kriecht man nach Brüssel, akzep­tiert dort eine Richtlinie, die besagt, dass in Zukunft jeder Asylant (Präsident Neuge­bauer gibt das Glockenzeichen) – ich habe eine freiwillige Redezeitbeschränkung, Herr Präsident, ich nutze sie über dieses Ausmaß aus – sechs Monate nach Antrag­stellung bereits einen Zugang zum Arbeitsmarkt bekommt, meine Damen und Herren. Das ist inakzeptabel angesichts der Arbeitslosenstatistik, die wir für das Ende dieses Jahres befürchten müssen. (Präsident Neugebauer gibt neuerlich das Glockenzei­chen.) – Herr Präsident, ich weiß nicht, was Sie so nervös macht.

 


Präsident Fritz Neugebauer: Herr Kollege, wir haben eingangs genau die Redezei­tenverteilung beschlossen. Ich bitte Sie, sich daran zu halten!

 


Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (fortsetzend): Meine Damen und Herren! Dieser Misstrauensantrag wird nächste Woche kommen. Dieser Misstrauensantrag wird mit einer ganzen Anzahl von Versäumnissen der Innenministerin begründet sein, und zwar seriöser als das der Reimeschmied in diesem Lande macht. (Beifall beim BZÖ.)

11.49


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Krainer. – Bitte.

 


11.49.15

Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Herr Präsident! Bei der jetzt immer öfter ge­führten Diskussion über die Frage „Was ist nach der Krise?“ hört man immer wieder,


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dass es einige gibt – vor allem jene, die vom Boom davor profitiert haben –, die glau­ben, dass es jetzt ein, zwei Jahre eine Krise gibt und es dann so weitergeht wie bisher, dass dann wieder sozusagen das alte Leben einkehrt. Ich glaube, es wäre ein nieder­schmetterndes Ergebnis, wenn das am Ende des Tages herauskommen würde. Im Ge­genteil: Ich glaube, es müssen sich viele Sachen ändern – dies nicht nur deshalb, weil es diese Krise gibt und weil man in Zukunft derartige Krisen verhindern will, sondern auch deswegen, weil es in der Zeit vor der Krise einfach auch viele Fehlentwicklungen gegeben hat, die auch zu dieser Krise geführt haben.

Ich glaube, dass es notwendig ist, dass wir für mehr Sicherheit, für mehr Gerechtigkeit sowie für mehr Chancen und Möglichkeiten sorgen.

Es haben der Kollege Stadler und andere Abgeordnete schon recht, wenn sie sagen, dass wir ein Problem mit der Sicherheit in Österreich haben. Das hat mehrere Ursa­chen. Ich meine aber, Autobahnen zu sperren oder abzureißen, nur weil auch Krimi­nelle Autobahnen benützen, ist nicht wirklich der geeignete Weg, die Kriminalität zu be­kämpfen.

Schauen wir uns vielmehr an: Was ist denn in den Jahren zwischen 2000 und 2006 mit der Polizei passiert? – Es sind ganz, ganz viele Polizisten abgebaut worden, allein in Wien über 1 000 Polizisten in diesen Jahren weniger geworden. Auch ich glaube nicht, dass die Polizei allein in der Lage ist, die Kriminalität zu bekämpfen (Abg. Ing. Westen­thaler: Aber euer Koalitionspartner!), aber zu glauben, dass man mit weniger Polizei für mehr Sicherheit sorgen kann, ist sicher falsch. Deswegen ist es richtig, wenn wir heute hier beschließen, dass wir tausend zusätzliche Polizisten ausbilden. (Abg. Petz­ner: Das ist ein alter Schmäh!) Polizisten abzubauen, das geht leicht, sie auszubilden, das dauert lang und ist schwierig. (Beifall bei der SPÖ. – Weitere Zwischenrufe beim BZÖ.)

Ich verstehe nicht, weshalb Sie das nicht gemacht haben? Sie sind doch sechs Jahre in der Regierung gesessen und haben dafür gesorgt, dass es weniger Polizisten ge­worden sind. Wir sorgen jetzt dafür, dass zusätzliche Polizisten ausgebildet werden, dass es wieder mehr Polizei gibt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Wo sind die Stellenpläne?)

Es ist aber genauso notwendig, dass wir in den Bereichen Finanzmarkt und Banken­aufsicht für mehr Sicherheit sorgen. Wir haben die OeNB und die FMA als Bankenauf­sicht hier gemeinsam gestärkt. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass da noch einiges notwendig ist. Vertreter der Finanzmarktaufsicht waren ja schon bei allen Finanzspre­chern der parlamentarischen Klubs hier in diesem Haus und haben basierend auf den in der Praxis gewonnenen Erfahrungen berichtet, wo sie für Verbesserungen sorgen wollen, wo sie vorhaben, die Finanzmarktaufsicht zu stärken und damit für mehr Si­cherheit für die Konsumenten und für die Banken und damit für den Wirtschaftsstandort zu sorgen. Ich glaube, dass wir das hier unterstützen sollten. Nach den Budgetberatun­gen sollten wir uns zusammensetzen und uns überlegen, wie wir die Finanzmarktauf­sicht stärken können, damit sie besser für mehr Sicherheit im Geldverkehr sorgen kann.

Ein weiterer Bereich, wo wir für mehr Sicherheit sorgen müssen – ein Bereich, der be­sonders wichtig ist –, ist der Beschäftigtenbereich. Wenn wir Krisen wie diese verhin­dern wollen, dann müssen wir vermehrt für die Sicherung der Arbeitsplätze sorgen. Wir wissen, dass es in Österreich Regionen gibt mit einer erschreckend hohen Arbeitslo­sigkeit und mit sehr, sehr vielen Menschen in Kurzarbeit, und zwar vor allem dort, wo die Automotive Industrie angesiedelt ist. Wir müssen daher schauen, dass unsere Poli­tik dazu führt, dass es mehr Sicherheit am Arbeitsplatz gibt. (Beifall bei der SPÖ.)


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Wenn ich sage, dass wir aus dieser Krise herauskommen müssen mit mehr Gerechtig­keit, dann bedeutet dies auch, dass wir für mehr Steuergerechtigkeit sorgen müssen. Das hat nichts mit Neid zu tun – hier in diesem Haus verdienen alle so viel, dass sie auf niemanden neidig sein müssen –, sondern es geht da um die Frage, wie wir Ein­kommen besteuern. Ich habe schon des Öfteren gesagt: Wenn man Einkommen aus Dividenden oder aus Zinsen oder aus Aktienspekulationen hat, dann zahlt man zwi­schen 0 und 25 Prozent Steuern (Abg. Grosz: Ja, bei der steirischen SPÖ-Stiftung!), aber wenn man arbeiten geht, dann zahlt man 50 oder 60 Prozent für genau dasselbe Einkommen.

Jetzt frage ich mich, was ist so schlimm daran, wenn ... (Abg. Grosz: Wie ist es mit der SPÖ-Stiftung in der Steiermark! – Weitere Zwischenrufe beim BZÖ.) Sie müssen natür­lich die Abgaben dazurechnen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Grosz.) Die Dienst­geberabgaben müssen Sie auch dazurechnen. Dann kommen Sie locker auf die 60 Prozent. Das brauchen Sie nur nachzurechnen. Sogar über 60. (Neuerliche Zwi­schenrufe beim BZÖ.)

Die Frage ist: Was ist so schlimm daran, dass unser Steuersystem jemanden, der ar­beiten geht für sein Geld, bestrafen muss im Gegensatz zu jemanden, der nicht arbei­tet für sein Geld, sondern von Zinsen, Dividenden oder Aktienspekulationen lebt? Das ist die Frage, um die es da geht! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Grosz: Senken Sie die Steuern! – Abg. Scheibner: Steuern senken!)

Es ist in Ordnung, wenn Sie der Meinung sind, dass wir die schützen müssen, die nicht arbeiten für ihr Geld. (Die Abgeordneten Scheibner und Petzner: Steuern senken!) Ich sage Ihnen eines: Die Steuern auf Arbeit müssen runter! Die Menschen, die von Nicht-Arbeit leben, müssen einen gerechten Beitrag leisten. (Beifall bei der SPÖ. – Anhalten­de Zwischenrufe beim BZÖ.)

Wenn ich sage, dass wir auch nach der Krise für mehr Chancengerechtigkeit, für mehr Chancen sorgen müssen, dann meine ich, dass das essentiell auch etwas mit dem Bil­dungssystem zu tun hat. Ich bin der Auffassung, dass die Gesamtschule nicht vier Jah­re wie bisher dauern kann, sondern wir müssen in Österreich zu einer Gesamtschule kommen, die acht Jahre dauert. (Abg. Scheibner: Sind Sie ein Wiener? Die Wiener werden sich bei Ihnen „bedanken“!) Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Schule effi­zienter wird. Wir gehören zu den Ländern, die am meisten Geld für die Bildung ausge­ben, erzielen dabei aber nur mittelmäßige Ergebnisse. Wir müssen dafür sorgen, dass wir weiterhin am meisten für die Bildung ausgeben, aber dabei zu Top-Ergebnissen kommen. Das wäre ein wesentlicher Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit.

Wenn wir uns anschauen, was das Budgetbegleitgesetz für Auswirkungen hat, dann sehen wir: Nein, es werden damit nicht alle Probleme gelöst! Aber vieles geschieht doch dadurch: Es werden die Steuern auf Arbeit gesenkt. Es werden Privilegien, die die FPÖ, als sie an der Regierung war, eingeführt hat, nämlich die Aktienoptionen, mit der Steuerreform abgeschafft. (Abg. Grosz: Hallo! SPÖ-Stiftung in der Steiermark!) Wir sorgen mit diesem Budget für mehr Chancengerechtigkeit, und daher kann man ihm aus gutem Grund zustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)

11.55


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Dr. Van der Bellen. – Bitte.

 


11.55.45

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die wenigsten meiner Vorredner haben irgendetwas zum Budgetbegleitge­setz gesagt. Das ist auch kein Wunder, denn darin werden ungefähr 70 Gesetze in der


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einen oder anderen Form mehr oder weniger geringfügig novelliert und mindestens 60 haben überhaupt nichts mit dem Budget zu tun. Ich halte das für eine Unsitte, der auch diese Regierung wieder anheimfällt. (Beifall bei den Grünen.)

Insofern ist es kein Wunder, dass wir auch diese Debatte für Dinge verwenden, die nicht unmittelbar mit dem Budget zusammenhängen. Aber ich werde versuchen, einen Zusammenhang herzustellen, und zwar auch zum Herrn Strache und zur FPÖ.

Herr Strache – er ist jetzt leider nicht anwesend – ist heute hier wieder an das Redner­pult gegangen und hat sinngemäß gesagt: Keinen Cent für die EU! (Abg. Kickl: Nein, nein, nein!) – Das erklären Sie einmal zum Beispiel den Studenten! Erklären Sie diesen einmal: Keine ERASMUS-Stipendien mehr, keine Internationalisierung des Studiums, keine Internationalisierung der Universitäten, keine Internationalisierung von Forschung und Entwicklung! Überall dort fließen nämlich EU-Gelder hinein.

Wissen Sie, Wissenschaft und Kultur in Österreich sind längst internationalisiert und europäisiert. Nur die Germanen von der Freiheitlichen Partei Österreichs wollen das nicht wahrhaben. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Großruck: Die Germanen haben es nicht verdient, von der FPÖ vertreten zu werden!)

Kommen Sie einmal an im 21. Jahrhundert! Nehmen Sie einmal zur Kenntnis, dass es ohne die Europäische Union keine funktionierende Konjunkturpolitik in Europa ange­sichts der Verflechtung der nationalen Wirtschaften geben kann! Nehmen Sie einmal zur Kenntnis, dass eine funktionierende Bankenaufsicht nur auf der Ebene der EU in­stalliert werden kann! Oder es wird sie eben nicht geben. Nehmen Sie das einmal zur Kenntnis!

Das Weltbild der FPÖ ist wieder einmal sehr gut zutage getreten durch den Spruch, dass die infamen Vorkommnisse in Ebensee „Lausbubenstreiche“ seien. – Wissen Sie, wenn das Lausbubenstreiche sind, dann sitzt der größte Lausbub der Republik hier im Parlament, und das ist der Herr Strache! (Beifall bei den Grünen.)

Herr Strache kennt sich nämlich mit „Lausbubenstreichen“ sehr gut aus. Das sind, wie ein ehemaliger Bundeskanzler einmal gesagt hat, seine Jugendsünden gewesen. Er hat auch nichts anderes gemacht als diese sogenannten Lausbuben in Ebensee. So etwas ist Ihnen absolut nicht fremd. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Neubauer – die Fotokopie einer Fotografie in die Höhe haltend –: Das sind keine Lausbubenstreiche! Da stehen die Grünen!)

Dieselben Lausbuben kommen ja dann auf die Idee, „Abendland in Christenhand“ zu plakatieren. Das ist bestenfalls ein geschmackloser Schwachsinn. Bestenfalls! (Abg. Neubauer – wiederum die Fotokopie einer Fotografie in die Höhe haltend –: Auch das sind keine Lausbubenstreiche!)

Ihr Rezept gegen die Krise, das ist der Herr Strache mit dem Kreuz in der Hand. Teu­felsaustreibung gegen die Wirtschaftskrise – das ist das Rezept der Freiheitlichen Par­tei gegen die drohende Arbeitslosigkeit!

Viel Vergnügen! Wer auf so etwas hereinfällt: Strache mit dem Kreuz in der Hand als Teufelsaustreiber gegen die Wirtschaftskrise, der ist zu bedauern. Das ist aber das, was diese Leute zu bieten haben. Bitte schön, wenn das Lausbubenstreiche sind – ich weiß es nicht, aber das soll der Herr Strache mit sich selber ausmachen.

Jetzt aber zurück zum Budgetbegleitgesetz. (Abg. Neubauer: Ja, das ist besser!) – Herr Kopf, Sie haben doch sinngemäß gegen die Schuldenpolitik des Bundes Stellung genommen und haben wörtlich gesagt, dass nach der Bewältigung dieser Rezessions­krise, dieser Wirtschaftskrise endlich die notwendigen Reformen in Österreich ange­gangen werden müssten.


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Wissen Sie, wann die hätten angegangen werden müssen und wozu das Budgetbe­gleitgesetz, das wir heute hier diskutieren, gut hätte sein müssen? – Genau für Verwal­tungsreformen, Föderalismusreformen, Schulreformen und was weiß ich, die uns hel­fen könnten, Geld einzusparen, das wir sonst unnütz ausgeben. Jetzt schon müssten diese Maßnahmen auf dem Tisch liegen! Aber dafür haben Sie ja keine Zeit gehabt.

Sie haben es auch vermieden – so wie die gesamte Bundesregierung, insbesondere Herr Pröll –, der Bevölkerung klar zu sagen, dass wir es aufgrund der Defizite, deren Notwendigkeit jetzt unbestritten ist, in fünf Jahren mit einer zusätzlichen Zinsbelastung in der Größenordnung zwischen drei und acht Milliarden zu tun haben werden – an zu­sätzlichen Zinsen! –, und mit keinem Wort sagt einer der beiden Vertreter der Regie­rungsparteien, wie wir diese drei, fünf, sieben oder acht Milliarden an zusätzlichen Zin­sen hereinbringen wollen.

„Verwaltungsreformen“ steht im Strategiebericht. Es steht auch „Pensionen“ im Strate­giebericht. Lettland hat gerade die Gehälter der öffentlich Bediensteten um 15 Prozent gekürzt. Also was werden Sie machen, wenn die steuerliche Seite tabuisiert wird?

Ständig höre ich, dass die Abgabenquote in Österreich ohnehin hoch ist. Das stimmt ja, sie ist relativ hoch im internationalen Vergleich. Aber dann sagen Sie doch gefälligst auch dazu, wer diese hohen Abgaben und Steuern zu zahlen hat! Na, wer denn? Die Stiftungsmenschen?

Professor Doralt hat vor rund zehn Jahren einmal einen köstlichen zynischen Artikel in einer Juristenzeitschrift geschrieben, wo er sinngemäß gesagt hat: Wenn der Bundes­gesetzgeber – das sind wir! – meint, dass Personen, die mehr als 20 Millionen Schilling im Jahr verdienen, keine Einkommensteuern zahlen sollen, dann soll er das doch ein­fach ins Einkommensteuergesetz schreiben! Warum dieser komplizierte Umweg über die Stiftungen? – Zitatende.

Im Wesentlichen hat sich an dieser Problematik nichts geändert. (Beifall bei den Grü­nen.)

Dieser Diskussion werden Sie, meine Damen und Herren, nicht entkommen können: Wir haben auf Grund der höheren Verschuldung, die wir jetzt und in den kommenden Jahren eingehen, mit Milliarden an Zusatzbelastungen in den nächsten Jahren zu rech­nen. Wer wird diese zusätzlichen Zinszahlungen in Milliardenhöhe zu begleichen ha­ben und wie werden sie beglichen? Wer?, das frage ich. Wenn es nicht durch zusätz­liche Steuern geschieht, was passiert dann auf der Ausgabenseite? Darauf ist die ÖVP, die sich ja darauf kapriziert, die Steuerseite völlig zu tabuisieren, jede Antwort bis heute schuldig geblieben. Aber Herr Pröll ist ja jetzt dran, zweifellos wird er uns damit erfreuen, uns zu sagen, was er denn vorhat. (Beifall bei den Grünen.)

12.02


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt nun Herr Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll. – Bitte.

 


12.02.20

Bundesminister für Finanzen Vizekanzler Dipl.-Ing. Josef Pröll: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Die Verhandlungen um das Budget und auch die Präsentation des Budgets hier im Hohen Haus standen unter dem Titel „Kampfansage an die Krise“, und wir sehen schon in diesen Tagen und Wochen nach der Umsetzung der Maßnah­men, die wir hier im Hohen Haus zum Teil gemeinsam beschlossen haben, wie etwa das Bankenpaket mit Einstimmigkeit, die Konjunkturpakete und die Steuerreform, die ersten zarten grünen Pflänzchen einer positiven Konjunkturentwicklung, und dies nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa, weil wir gemeinsam vorgegangen sind. (Abg. Ing. Westenthaler: Das ganze Budget stimmt nicht mehr!)


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Das ist nicht von ungefähr gekommen, sondern das ist vor allem deswegen passiert, weil wir zeitgerecht im Zentrum der Krisenbewältigung die Stabilisierung der Finanz­märkte organisiert haben. Aufgrund der Stabilisierung der Finanzmärkte durch Banken­pakete, die natürlich für Diskussionen gesorgt haben, die aber unverzichtbar und not­wendig waren, um den Kreditkreislauf wieder in Gang zu bringen, kommt jetzt auch in der Realwirtschaft so etwas wie eine erste kleine Hoffnung auf, dass wir gegen Ende dieses Jahres oder in den ersten Monaten des nächsten Jahres wieder positive finanz- und wirtschaftspolitische Daten aufweisen können. Aber die dafür notwendigen Maß­nahmen müssen, Herr Professor Van der Bellen, zum richtigen Zeitpunkt gesetzt werden. Und das war mein Appell von allem Anfang an. (Abg. Ing. Westenthaler: Es stimmt ja alles nicht mehr!)

Wir haben uns daher entschlossen, mit einem Doppelbudget dafür zu sorgen – und wir sind dabei restriktiv vorgegangen, alle Ministerinnen und Minister –, dass ein Ausga­bendeckel bei den Ressorts eingezogen wird, und wir haben mit sehr viel Geld  wobei wir da aus meiner Sicht an die Grenze der möglichen Verschuldung gegangen sind  eine Steuerreform zur Unterstützung der Familien und zur Entlastung der Lohn- und Einkommensteuerbezieher durchgeführt, die in diesen Tagen Realität geworden ist. Tun Sie nicht so, als ob wir nicht tatsächlich die Menschen breitflächig entlastet hätten!

Weiters haben wir zwei Konjunkturpakete geschnürt, für die wir insgesamt 6 Milliar­den € in die Hand genommen haben. Dabei sind wir neue Schulden eingegangen, die – und zwar sowohl die Budgetdefizite, als auch die Schulden der Republik es un­verzüglich zurückzuführen gilt – und das Versprechen gilt von dieser Stelle aus –, so­bald die Wirtschaft wieder spürbar zu wachsen beginnt.

Herr Professor Van der Bellen, Sie wissen ganz genau, dass Wirtschaftsentwicklung, dass Konjunkturentwicklung auch sehr viel mit Psychologie und mit dem richtigen Zeit­punkt zu tun hat. Deshalb ist jetzt noch nicht der Zeitpunkt gekommen, Konsolidie­rungspakete im Detail zu diskutieren, wiewohl jetzt schon die Vorbereitungen dazu lau­fen, sondern jetzt geht es darum, kraftvoll zu helfen, die richtigen Dinge zu tun, um die Krise zu meistern beziehungsweise aus der Krise herauszukommen. Das ist der Punkt, den wir derzeit diskutieren! (Beifall bei der ÖVP.)

Ein weiterer Punkt ist die Unterstützung unserer Betriebe. Vor allem die Klein- und Mit­telbetriebe sind hier heute schon mehrmals angesprochen worden. Wir haben bei der Unterstützung eine gute Aufteilung zwischen der klein- und mittelständischen Wirt­schaft – 60 Prozent der Arbeitsplätze sind in diesem Sektor platziert – und unseren größeren Betrieben vorgenommen. Das wurde auf der einen Seite in der Steuerreform mit der Äquivalenzregelung zum 13. und 14. Gehalt umgesetzt – hier im Hohen Haus beschlossen, ein wichtiger Input für unsere klein- und mittelständische Wirtschaft! (Bei­fall bei der ÖVP.)

Auf der anderen Seite werden im Rahmen des Bankenpakets und mit dem Unterneh­mensliquiditätsstärkungsgesetz unsere größeren Betriebe unterstützt. Dies geschieht nicht zur Unterstützung des Managements, sondern zur Sicherung der Arbeitsplät­ze. Es gibt einen Haftungsrahmen der Republik. Dies geschieht gemeinsam mit den Banken, die die Bonitäten prüfen müssen, die einen ordnungsgemäßen Ablauf dieser Abwicklung zu garantieren haben. Das soll dafür sorgen, dass die Menschen nicht in Arbeitslosigkeit und in Kurzarbeit getrieben werden und dass die Unternehmen nicht auf Grund von Liquiditätsengpässen Menschen entlassen müssen. Das ist die Aufga­be, die wir gehabt haben, und diese haben wir erfüllt! Dabei haben wir auch einen Bei­trag dazu geleistet, dass die Kreditklemme aufgelöst worden ist.

Nun zum Budget. – In den letzten Tagen und Wochen wurden hier im Hohen Haus sehr intensiv das Doppelbudget und der Ausgabenrahmen bis 2013 diskutiert. Ich weiß


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schon, dass in Wahlkampfzeiten die emotionale Seite immer stark in den Vordergrund rückt, dass verschiedene Emotionen hochkommen, aber wenn wir uns das Budget an­schauen, das sehr intensiv diskutiert wurde, so sehen wir, dass es klare Schwerpunkt­setzungen gibt.

Es gibt eine erste Schwerpunktsetzung im Bereich der Bildung, für die Zukunft unserer Kinder, und es gibt eine zweite Schwerpunktsetzung im Bereich der inneren Sicherheit. Herr Abgeordneter Stadler – er ist offensichtlich schon weggegangen, um den Miss­trauensantrag zu formulieren –, lassen Sie, bitte, Maria Fekter in Ruhe! Sie tut mit ruhi­ger Hand perfekt ihre Arbeit im Interesse und für die Sicherheit Österreichs. (Lebhafter Beifall bei der ÖVP. – Abg. Grosz: Nein, sie tut gar nichts! – Zwischenrufe bei den Grünen.)

Den einen tut sie zu wenig, den anderen, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Grü­nen, zu viel. (Abg. Grosz: Nein, sie ist unfähig!) Sie ist unterwegs als eine der erfolg­reichsten Innenministerinnen, auf einer guten Basis, die übrigens Ernst Strasser mit der Zusammenführung der Gendarmerie und der Polizei ermöglicht und gelegt hat. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP. – Weitere Zwischenrufe beim BZÖ.)

Hören Sie auf mit der Verunsicherung in unsicheren Zeiten! (Abg. Grosz: Wo leben Sie?) Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben eine besondere Herausfor­derung zu bewältigen. Das betrifft, denke ich, uns alle. Wenn wir uns die Weltwirt­schaftskrise 1929 ansehen, dann sehen wir: Es sind in diesen Jahren Emotionen ge­schürt und Feindbilder kreiert worden, es ist gegeneinander gehetzt worden. Und ich bitte wirklich inständig darum, auch in einem Wahlkampf – wie etwa jetzt in diesem rund um den Einzug in das Europäische Parlament – folgenden Umstand nicht außer Acht zu lassen: Es sind nicht die besten Zeiten, im Gegenteil, es sind die bittersten Zeiten für Europa nach der letzten Weltwirtschaftskrise angebrochen, weil man gegen­einander gehetzt hat, nicht Krisenbewältigung in den Vordergrund gestellt hat und nicht gemeinsam vorgegangen ist. Das sollte uns eine Mahnung sein, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Damit bin ich beim letzten Punkt angelangt, den ich ansprechen will: Europa. – Diese Krise, die, was die Finanz- und Wirtschaftsentwicklung betrifft, so schwer ist wie keine andere seit 1945, kann nur im europäischen Kontext bewältigt werden. Österreich hat vom Beitritt zur Europäischen Union unglaublich viel profitiert. Wir haben auch viel von der Erweiterung der Europäischen Union vor ein paar Jahren profitiert: ein unglaubli­cher Zukunftsmarkt ist für uns aufgegangen. Nun muss Europa seine Lösungskompe­tenz zeigen.

Wenn die Krise tiefer wird, dann wird Europa wichtiger, und die Menschen spüren das auch. Ich frage Sie: Wo wären wir heute, Kollegen von der FPÖ, wenn Sie sich durch­gesetzt hätten und wir noch immer keinen Euro hätten? Der Euro ist der Stabilitäts­anker zur Krisenbewältigung geworden – nichts anderes! Wir sollten stolz auf diese Leistung sein, die wir gemeinsam erbracht haben. (Beifall bei der ÖVP.)

Der allerletzte Punkt, meine sehr geehrten Damen und Herren, betrifft die Auseinan­dersetzung rund um die Frage: Wie kann man denn jetzt den Wahlkampf ordentlich über die Bühne bringen? Manche plakatieren etwas vom Beitritt Israels zur EU – alles kompletter Nonsens!

Ich sage Ihnen eines – und ich bitte Sie auch, dies trotz Wahlkampfnotwendigkeiten zu berücksichtigen –: Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass uns nicht die linke Hand, geballt zur Faust im Klassenkampf, aber auch nicht die nach rechts oben ausgestreck­te rechte Hand aus der Krise führt, sondern eine kluge, vernünftige Politik der Mitte, mit fester und ruhiger Hand.


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Das ist die Aufgabe, die ich sehe und die wir sehen – und die wir entlang dieser Her­ausforderung bewältigen wollen! (Lebhafter Beifall bei der ÖVP.)

12.09


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Csörgits. – Bitte.

 


12.10.08

Abgeordnete Renate Csörgits (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geschätzte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geschätzter Herr Kollege Kopf, Sie haben in Ihrer Rede auch die Sozialpartnerschaft angespro­chen. Ich möchte gleich einmal vorausschicken, dass ich eine glühende Anhängerin der Sozialpartnerschaft bin – ja, Sie auch, Herr Kollege Kopf – (Abg. Ing. Westentha­ler: Sie verdienen ja auch ganz gut!), möchte aber auch dazusagen (Abg. Ing. Wes­tenthaler: Sie verdienen ja ganz gut in der Sozialpartnerschaft, auch wenn Sie nicht immer wissen, wie viel ...!), dass für mich Sozialpartnerschaft keine Einbahnstraße ist, sondern dass es für mich wichtig ist, dass diese Sozialpartnerschaft auch in einer Kri­sensituation etwas weiterbringt – und das hat sie ja bis jetzt. (Abg. Kopf: ... in der Wirt­schaftskammer!)

Ich möchte aber darüber hinaus ganz deutlich sagen, dass es dann, wenn es bei Kol­lektivvertragsverhandlungen zu keiner Bewegung auf Seite der Arbeitgeber kommt (Abg. Kopf: ... der AK-Präsident ...!), ein legitimes Recht der Interessenvertretung, der Gewerkschaften, der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ist, dass auch sie Aktionen setzen, denn das, was für die Ärzte legitim ist, was für die Schüler legitim ist, was für die Bäuerinnen und Bauern legitim ist, nämlich dass sie auf die Straße gehen und ver­suchen, dort ihre Positionen zu vertreten, muss in diesem Land ganz einfach auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer legitim sein. (Beifall bei der SPÖ.)

Und nun zum Budgetbegleitgesetz: Sehr geschätzte Damen und Herren! In diesem Budgetbegleitgesetz finden sich auch wichtige Bestimmungen, die mit der Entschul­dung der Gebietkrankenkassen zusammenhängen. Ich darf darauf verweisen, dass man sich bei einer Regierungsklausur darauf geeinigt hat, dass diese Kassensanierung aus fünf Elementen bestehen soll. – Ich darf kurz darauf eingehen:

Der Bund leistet für 2009 einen Einmalbetrag von 45 Millionen €.

Es kommt zu einer Aufteilung des Katastrophenfonds.

Die Überzahlungen der Aufwendungen für die Heilmittel, die durch die Senkung der Mehrwertsteuer von 20 auf 10 Prozent entstanden sind, werden weiter geleistet – es handelt sich dabei um einen Betrag von 97 Millionen €.

Zusätzlich soll ein Kassenstrukturfonds gegründet werden, der für das Jahr 2010 eben­falls mit 100 Millionen € dotiert werden soll.

Darüber hinaus ist auch eine Bestimmung beinhaltet, dass der Bund die Schulden von 150 Millionen € für die Jahre 2010 bis 2012 übernehmen wird. Aufgerundet handelt es sich dabei um einen Betrag von zirka 1 Milliarde €. Damit ist sichergestellt, dass unser hervorragendes Gesundheitssystem nicht nur erhalten, sondern noch weiter ausgebaut werden kann.

Hier gilt, was auch für viele andere Bereiche gilt: Ganz wichtig und entscheidend ist, dass um jeden Arbeitsplatz gekämpft wird und dass alles darangesetzt wird, dass es zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit kommt, denn das ist gleichfalls ein wichtiges Krite­rium. Und wenn entsprechende Mittel in die Krankenkassen hineinfließen, dann ist es natürlich auch so, dass unser Krankenkassen- und Gesundheitssystem weiterentwi­ckelt werden kann. (Zwischenruf des Abg. Hörl.)


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Noch zwei Bemerkungen im Zusammenhang mit der Jugendbeschäftigung: Unsere Bundesregierung legt einen großen Schwerpunkt auf Jugendbeschäftigung. Wir wer­den im Zusammenhang mit diesem Budget ein Rekordbudget von 500 Millionen € für die jungen Menschen zur Verfügung stellen, denn gerade wenn junge Menschen ar­beitslos sind, haben sie das Gefühl, dass sie keine Zukunft in ihrem Land haben, und letzten Endes ist jeder Euro, jeder Cent, der in Jugendliche investiert wird, ein Euro, ein Cent, der für uns alle gut ist.

Zum Schluss kommend darf ich wiederholen, dass dieses Budget zweifellos alles dar­ansetzt, die Wirtschaftskrise und die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Und ganz entschei­dend ist dabei, dass die Politik, die wir in Österreich betreiben, auch in Europa fortge­setzt wird. Ich bin mir sicher, dass Evelyn Regner gemeinsam mit Hannes Swoboda diese Politik weiter fortsetzt und Europa auch ein sozialeres Gesicht gibt. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Kickl.)

12.14


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Steibl. – Bitte.

 


12.14.44

Abgeordnete Ridi Maria Steibl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­kanzler! Herr Vizekanzler! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Das in Rede stehende Budgetbegleitgesetz beinhaltet einen weiten Bereich an Maßnahmen, vom Sozial-, Ge­sundheits-, Justiz- und Wirtschaftsbereich bis zum Familienbereich.

Werte Kolleginnen und Kollegen! In Zeiten wie diesen müssen wir behutsam Maßnah­men setzen, um unseren Kindern in Zukunft – das hat unser Klubobmann heute schon angemerkt – keinen Schuldenrucksack zu hinterlassen, und – an Kollegin Csörgits ge­richtet – unsere größte Sorge ist derzeit die Sorge um die Sicherung von Arbeitsplät­zen.

Im Bereich Familie wird festgehalten, dass die Verwaltungskosten für die Vollziehung des Familienlastenausgleichsgesetzes auch in den Jahren 2009 bis 2013 aus Mitteln des Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen getragen werden. Weiters ist auch eine Gleichstellung von echten und freien Dienstnehmern vorgesehen, da freien Dienstneh­mern durch die Steuerreform 2009 ein Grundfreibetrag als eine der Sechstelbegünsti­gung entsprechende Begünstigung zusteht.

Sehr geehrte Damen und Herren! Finanzminister Vizekanzler Josef Pröll ist es gelun­gen, eine Steuerreform herbeizuführen, die Familien steuerlich entlastet. (Ruf: ... ist aber lange her!) – Aber man sollte immer wieder darüber reden: Tue Gutes und rede darüber! Und es passt in Zeiten wie diese sehr wohl hinein. (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist eine Steuerreform, die Familien entscheidend unterstützt, etwa mit der steuerli­chen Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten, einem neuen Kinderfreibetrag oder der Erhöhung des Kinderabsetzbetrages und des Unterhaltsabsetzbetrages. Darüber hinaus sind auch Zuschüsse des Arbeitgebers zur Kinderbetreuung in Höhe von bis zu 500 € von der Steuer und der Sozialversicherung befreit.

Ein weiterer wichtiger Schritt für unsere Familien ist die Umsetzung des verpflichtenden Gratis-Kindergartenjahres. Hier stellt der Bund in den Kindergartenjahren 2009/2010 und 2010/2011 jeweils 70 Millionen € zur Verfügung. Ebenfalls nicht zu vergessen ist die 13. Familienbeihilfe für alle Kinder, die bereits im Vorjahr erstmalig ausbezahlt wur­de – über 250 Millionen € jährlich, die unseren Familien zugutekommen.

Zusammen mit dem neuen, kommenden einkommensabhängigen Kinderbetreuungs­geld – dafür sind ab dem Jahr 2010 jährlich weitere 25 Millionen € budgetiert – werden also sehr viele weitere Mittel eingesetzt, um Familien zu unterstützen, die Entschei­dung für eine Familie zu begünstigen und auch das Leben mit Kindern zu erleichtern.


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Werte Kolleginnen und Kollegen! Abschließend: Wir gehen derzeit durch wirtschaftlich turbulente Zeiten. Das heißt, in Zeiten wie diesen brauchen wir klare Ausrichtungen und Standpunkte. Wir von der ÖVP sagen klar Ja zu einem gemeinsamen Europa, das wir mitgestalten wollen und auch werden, Ja zu einem starken Österreich in Europa.

Werte Zuseher und Zuseherinnen vor den Fernsehapparaten zu Hause! Unterstützen Sie uns und machen Sie am 7. Juni von Ihrem Wahlrecht Gebrauch! (Beifall bei der ÖVP.)

12.18


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Vilimsky. – Bitte.

 


12.18.31

Abgeordneter Harald Vilimsky (FPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr ge­ehrten Damen und Herren! Eigentlich wäre heute der Tag und die Gelegenheit, um ma­teriell über Budgetfragen zu reden, nur stehen derart viele Dinge im Raum, die man nicht unwidersprochen lassen kann – wenn etwa der Herr Vizekanzler behauptet, dass Frau Fekter die beste Innenministerin der Zweiten Republik sein soll (Rufe bei der ÖVP: Dann hat er recht!) und aus Ihrer Sicht dann auch noch recht haben soll.

Bitte, nehmen Sie Folgendes zur Kenntnis: Wir haben Steigerungsraten bei Einbrüchen von 40 bis 150 Prozent, und auf der anderen Seite haben wir etwa in Wien eine Auf­klärungsrate von 3 Prozent bei diesen Einbrüchen. Wenn das die beste Innenministerin der Zweiten Republik sein soll, dann gute Nacht, Österreich! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Hornek.)

Man kann die heutige Debatte auch nicht führen, ohne auf aktuelle Dinge Bezug zu nehmen, nämlich dass drei politische Kräfte, drei Verlierer, besonders laut tönen und gegen die FPÖ Argumente in Stellung bringen. (Abg. Neubauer: Die müssen nervös sein!) Die eine ist die SPÖ, die mittlerweile eine Wahl nach der anderen ganz massiv verliert, die anderen sind die Grünen, die auch die parlamentarische Ebene verlassen haben und mittlerweile sogar gemeinsam mit Demonstranten gegen uns demonstrieren (Zwischenrufe der Abgeordneten Mag. Korun und Mag. Steinhauser) – da sieht man, wie Herr Christoph Chorherr und Herr Öllinger neben den Vermummten irgendwo auf der Straße marschieren und gegen uns demonstrieren.

Der dritte Verlierer, der gegen uns in Stellung geht, ist Ewald Stadler, der seine Gesin­nung verloren hat – sofern er eine solche überhaupt verlieren konnte. Ich kann die Kol­legen vom BZÖ nur ersuchen: Kauft Stadler einen blauen Anti-Stress-Ball oder, da er sich ja noch gerne als „Dobermann“ sieht, einen blauen Kauknochen, denn das, was Stadler über uns von der FPÖ verzapft hat, ist mittlerweile so etwas von lästig und bar jeder Wirklichkeit, dass es wirklich nur schwer anzuhören ist! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe beim BZÖ.)

Das Problem, meine Damen und Herren von der SPÖ, die Sie jetzt gegen uns diese Debatte führen, ist, dass Sie mit Ihrer sozialdemokratischen Konzeption mittlerweile völlig am falschen Fuß erwischt wurden und Ihre Argumentation in sich zusammen­gebrochen ist. – Erinnern Sie sich zurück: Die SPÖ hat das Wahlalter gesenkt – in der Erwartung, dass die Jugend nicht die FPÖ, sondern die „segensreiche Politik“ der So­zialdemokratie wählt. Heute sind wir Freiheitlichen mit unserem Spitzenkandidaten Heinz-Christian Strache (Abg. Grosz: Besser bekannt als ...!) die Ersten bei den Jung­wählern: 60 Prozent der jungen Menschen heute wählen freiheitlich! (Beifall bei der FPÖ.)

Das Zweite, wobei sich die SPÖ kapital geirrt hat, ist mit der Wahl ihres Vorsitzenden Faymann, der vor der Wahl versprochen hat, er werde eine Volksabstimmung über


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Fragen der Europäischen Unionspolitik abhalten. – Nichts war, nichts ist gekommen! (Ruf bei der FPÖ: Umgefallen!)

Dann ist die ganze Problematik der SPÖ weitergegangen: Die SPÖ hat Wahlen verlo­ren; daher hat die SPÖ nach Konzepten gesucht, wie sie diesem Problem entkommen kann. Da hat der Herr SPÖ-Parteivorsitzende – oder wer immer in Ihren Reihen – wahrscheinlich im „Kapital“ von Karl Marx nachgeschlagen, wie man sich in so einer Situation ideologisch repositionieren könnte – und es wurde der Kampf gegen die Rei­chen eröffnet. So weit, so gut. Stiftungsmillionäre wurden seitens der SPÖ ins Zentrum der politischen Betrachtung zu bringen versucht. Das ist aber, meine Damen und Her­ren von der SPÖ, blöd gelaufen, denn Sie von der SPÖ sind selbst die größten Nutz­nießer dieser Stiftungspolitik und der steuerschonenden Behandlung. (Beifall bei der FPÖ.) – Daher wählt auch niemand mehr diese SPÖ.

Dann kommt die SP-Zentralsekretärin, die Frau Rudas, hier heraus, und, ich meine, wenn Frau Rudas 16 Jahre alt und ein Mäderl wäre, dann würde ich sagen, es ist in Ordnung, wenn sie hier von irgendwelchen Träumereien erzählt, dass sie die Welt ver­bessern möchte. Das ist schön, und das ist lieb. – Frau Rudas soll jedoch zur Kenntnis nehmen: Sie sitzt als Vertreterin einer Regierungspartei hier im Nationalrat und hat hier und heute Lösungen zu bringen (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm), Lösungen gegen die Armut und für mehr Arbeitsplätze. Da scheitert diese SPÖ aber! (Beifall bei der FPÖ.)

Dem Herrn Bundeskanzler und SPÖ-Parteivorsitzenden Faymann – den Bundeskanz­ler hat er, glaube ich, schon vergessen, und er glaubt, er ist nur mehr SPÖ-Vorsitzen­der – kann ich nur sagen: Hören Sie bitte mit dieser marxistischen Kampfrhetorik auf, wie Fidel Castro hier herumzufuhrwerken und mit einer Bassena-Rhetorik gegen die stärkste Oppositionspartei vorzugehen!

Die FPÖ ist eine demokratische Partei, und wir haben die Argumente auf unserer Sei­te – und wir sind nicht Ziel Ihrer persönlichen Befindlichkeiten, um Ihre Wahlverluste zu verarbeiten! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

12.22


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Westentha­ler. – Bitte.

 


12.23.05

Abgeordneter Ing. Peter Westenthaler (BZÖ): Meine sehr geehrten Damen und Her­ren, wieder zurück zum Wesentlichen. Herr Finanzminister Pröll, es ist schon ein biss­chen schwer, Ihnen zu folgen (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Aufpassen!), denn es än­dert sich jeden Tag das, was Sie sagen. – Passen Sie jetzt gut auf; das ist vielleicht nicht schlecht. Sie, Herr Finanzminister, sind in Wirklichkeit so etwas wie der oberste politische „Hütchenspieler“ der Republik: Loch auf, Loch zu – und am nächsten Tag ist alles anders.

Sie, Herr Vizekanzler, halten hier eine Rede zum Budget, die sogenannte große Bud­getrede – und verkünden uns ein Budgetdefizit von 3,5 Prozent. Jedoch wenige Tage, ja Stunden danach sind Sie schon widerlegt. (Zwischenbemerkung von Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll.) Auf einmal schnalzt das Budgetdefizit auf 4,4 Prozent hinauf! Ist Ihnen aber egal. Unser Budget, das muss halten, sagen Sie.

Nächstes Beispiel: BIP. Ein Minuswachstum von 2,2 Prozent des BIP ist die Basis Ihres Budgets. Ein paar Tage später aber sprechen Wissenschafter beziehungsweise auch die Europäische Union von minus 4 Prozent. – Das heißt, Ihr Budget, Herr Vize­kanzler, stimmt hinten und vorne nicht! Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Sie sind ge­scheitert und treten ab – oder Sie ziehen dieses Budget zurück, formulieren ein neues


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und legen das dem Parlament vor, Herr Finanzminister! (Beifall beim BZÖ. – Neuer­liche Zwischenbemerkung von Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll.)

Das Budget, das Sie vorgelegt haben, ist falsch, ist unhaltbar, ist untauglich, ja unsin­nig. Das müssen Sie zur Kenntnis nehmen. Ihre Budgetzahlen stimmen hinten und vorne nicht, ja, man könnte sagen, eine Wetterprognose im ORF ist ein Ausbund an Präzision im Vergleich zu den Budgetprognosen Ihres Hauses.

Auch was die aktuellen Belastungen angeht: Herr Finanzminister, sehen Sie nicht, dass die Leute kein Geld mehr haben?! Herr Bundeskanzler, Sie sprechen hier von „sozialer Balance“; eine solche sei ganz wichtig. – Was ist denn „soziale Balance“, Herr Bundeskanzler, wenn wir mittlerweile reale Lohnkürzungen haben? Herr Kollege Stummvoll hat Ihnen bereits gesagt, dass Österreich ein Hochsteuerland ist. – Sie haben dazu genickt, Herr Finanzminister. Aber was tun Sie dagegen?

Österreich ist doch auch noch nach Ihrer „ach so tollen“ Steuerreform ein Hochsteuer­land! Für einen Lohn von 1000 € brutto bekommt man heute in unserem Lande im Durchschnitt 512 € netto. Wir haben nicht eine Abgabenquote von 42 Prozent, sondern in Wirklichkeit bereits eine von 49 Prozent – und das ist das Ergebnis Ihrer Politik. Die Menschen in Österreich haben das Geld nicht mehr, das sie sich mit ihrer Arbeit ver­dienen. Das ist die Wahrheit! (Beifall beim BZÖ.)

1 Million Menschen in Österreich lebt in Armut, Herr Finanzminister und Herr Bundes­kanzler! Wo ist da die „soziale Balance“? 1 Million Menschen in Armut, die jeden Tag eine Entscheidung zwischen Essen, Miete oder – im Winter – Heizen zu treffen haben. Alle drei Dinge gleichzeitig gehen nicht; nur eines davon geht: Essen, Miete oder Hei­zen. Das ist der reale Zustand in der Republik Österreich. Ist das Ihre „soziale Ba­lance“, Herr Bundeskanzler?!

Sie von SPÖ und ÖVP haben die Selbstbehalte, die Beiträge für Heilbehelfe für die Schwächsten erhöht, und Sie haben die Krankenkassenbeiträge erhöht. Das ist Ihre Bilanz des Scheiterns.

Und wir haben die höchste Steuerbelastung. Anstatt dass Sie mit der Steuer im Lohn- und Einkommensbereich heruntergehen, senken Sie die Steuern für Stiftungen, für Ihre eigenen SPÖ-Stiftungen, damit diese nicht einen so hohen Eingangssteuersatz ha­ben. – Das ist keine soziale Balance, Herr Bundeskanzler Faymann! (Beifall beim BZÖ.)

Eine Gebührenlawine sondergleichen fährt über die Menschen unseres Landes drüber: Müllgebühren, Kommunalabgaben bis hin zu den Preiserhöhungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Alles wird teurer – und Sie schicken die Menschen in Kurzarbeit, bis hin zur Arbeitslosigkeit. Aber Ihren Managern – das haben Sie ja auch heute wieder im Budgetbegleitgesetz mit dem Bankenpaket drinnen – passiert nichts. Keine Einkom­mensbeschränkung für gescheiterte Manager, denen wir dieses ganze Schlamassel zu verdanken haben! Nein, diese Manager werden sogar geschützt: „Rote“ und „schwar­ze“ Manager, die weggehen, kriegen noch eine Millionenabfertigung „nachgeschupft“ beziehungsweise höchste Bezüge! (Zwischenruf des Abg. Mag. Kuzdas.) Das ist doch ein Skandal, der sich da abspielt, Herr Finanzminister! (Beifall beim BZÖ.)

Jetzt noch zum Herrn Klubobmann Cap. Ganz interessant: Eine neue EU-Linie der SPÖ – das ist eigentlich ein bisschen untergegangen – wurde heute ausgerufen. Herr Klubobmann Cap hat heute gesagt – ich habe mir das aufgeschrieben –, die SPÖ ist „vorbehaltlos für die Europäische Union“. (Abg. Dr. Cap: Mitgliedschaft!) Vorbehaltlos für die Europäische Union, hat Cap gesagt. Bitte das im Protokoll nachzuschauen.

Herr Bundeskanzler Faymann, Sie sollten in Ihr Büro gehen und einen neuen Brief an die „Kronen Zeitung“ schreiben, denn Herr Klubobmann Cap hat Ihre Linie konter-


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kariert. „Vorbehaltlos“ heißt doch auch kritiklos, Herr Klubobmann Cap! – Das sind wir nicht. (Beifall beim BZÖ sowie des Abg. Neubauer.) Keine kritiklose Haltung gegen­über der Europäischen Union, sondern aufzeigen, wo Missstände entstehen und dort auch kämpfen, damit die Rechte der Österreicherinnen und Österreicher in der Euro­päischen Union durchgesetzt werden. Ewald Stadler ist dafür ein Garant. (Beifall beim BZÖ.)

12.27


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Moser. – Bitte.

 


12.27.32

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Meine Damen und Herren! Vom Sparen war die Rede, vom Investieren war die Rede – und in den Budgetbegleit­gesetzen sollten wir dazu neue Ansätze finden. Nur, Abgeordneter Kopf, mein Kollege von der ÖVP, Sie sagen jetzt schon, dass wir sparsam mit Budgetmitteln umgehen müssen. – Gerne, antworte ich.

Sie, Herr Vizekanzler Pröll, sprechen von Investitionen, durch die wir keine Schulden für die Nachkommenschaft aufhäufen, aber, Herr Kollege Kopf und auch Herr Vize­kanzler Pröll, das Problem ist doch, dass diese Bundesregierung mit diesem Budget, mit diesem Investitionspaket leider nicht spart und nicht arbeitsplatzorientiert inves­tiert, sondern Geld für Milliardenprojekte in die Hand nimmt, für Milliardenprojekte, die beschäftigungsmäßig wenig wirksam sind.

Ich darf Ihnen nur ein Beispiel nennen – letzter Ministerratsbeschluss; ich habe das hier schwarz auf weiß –: Sie haben beschlossen, Sie investieren rund 8 Milliarden € in den Bau des Brenner-Basistunnels. Ich bin sofort dafür, wenn gewährleistet ist, dass in Zukunft die Bevölkerung in Tirol, die geplagte Bevölkerung an Transitstrecken wirklich entlastet wird. (Abg. Hörl: Wird schon werden, Frau Kollegin! Wird schon!) Aber was liest man dazu in den Unterlagen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie – ich zitiere –:

„Bei der Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile der Verwirklichung des Bauvorha­bens kann daher nicht von einer tatsächlichen Verlagerung ausgegangen werden, ...“ – Zitatende.

Herr Finanzminister und Vizekanzler, Herr Bundeskanzler, stellen Sie sich den Wahn­witz vor: Sie nehmen hier in Zukunft 8 Milliarden € in die Hand – und das mit geringem Beschäftigungseffekt, mit null Verlagerungseffekt, jedoch einem riesigen Schuldenef­fekt! So kann es nicht gehen! (Beifall bei den Grünen.)

Ein weiteres Beispiel – ich brauche ja nur auf die Vergangenheit zurückzugreifen, auch betreffend die jetzige Budgetbelastung: Insgesamt kostet uns Ihr AUA-Debakel 1 Mil­liarde €; das ist sozusagen schon das zweite Milliarden-Paket. Sie haben es völlig ver­absäumt, rechtzeitig einen strategischen Partner zu suchen; jetzt müssen die Steuer­zahlerInnen 1 Milliarde € hinlegen!

Auf der anderen Seite brauchen wir dringend Mittel in Millionen‑, ja in Milliardenhöhe für Forschung und Entwicklung, für Familien und auch für die Verbesserung des öffent­lichen Nahverkehrs. Was ist denn mit der Tariferhöhung? Wir erfahren von den ÖBB: ab Juli 5 Prozent mehr. Das heißt, 3,50 € mehr für die Strecke Wien – Salzburg, das heißt, für die PendlerInnen 45 € mehr pro Jahr für eine Jahreskarte.

Da fehlt uns das Geld. Dort müssten wir investieren. Im öffentlichen Verkehr, gerade im Rahmen der Pendlerinnen- und Pendlerzüge, würden wirklich zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. 165 000 sind es schon, 200 000 wären möglich.


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Und das ist mein Vorwurf: Sie nehmen Geld in die Hand, investieren es aber in die fal­sche Richtung gegen die Bedürfnisse der Menschen, gegen die Anforderungen auch der zukünftigen Generation.

Ich möchte Ihnen noch einmal in Erinnerung bringen: Sie haben die Verschrottungs­prämie eingeführt. Was wir aber brauchen, ist thermische Sanierung. Verschrottungs­prämie: 22 Millionen, thermische Sanierung: nicht einmal 100 Millionen. Da ist Not, da brauchen die Leute wirklich Geld, um für die Zukunft auch im Hinblick auf Klimaschutz et cetera gerüstet zu sein. (Beifall bei den Grünen.)

Oder denken Sie an die Post. Sie haben ein Zusperrkonzept akzeptiert. Die Qualität bei der Briefzustellung wird reduziert. – Da tun Sie nichts! Also da wäre es unseres Er­achtens dringend notwendig, politische und auch budgetäre Vorsorge zu treffen, gera­de im Sinne der Sicherung der Arbeitsplätze. Die SPÖ hat ja dieses Wort immer auf ihre Fahnen geheftet. Die Budgetpolitik schaut allerdings anders aus.

Mit uns gibt es Arbeitsplätze, Zukunft und ökologische Reformmaßnahmen! (Beifall bei den Grünen.)

12.31


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Gaßner. – Bitte.

 


12.31.49

Abgeordneter Mag. Kurt Gaßner (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren auf der Regierungsbank! (Zwischenruf des Abg. Ing. Westenthaler.) – Sehr geehrter Herr Abgeordneter Westenthaler, horchen Sie einmal zu! Sie sollten besser zuhören, denn Herr Klubobmann Cap hat nicht gemeint, er sei vorbehaltlos für die EU, sondern er hat gesagt, er sei vorbehaltlos für die Mitgliedschaft in der EU. Ge­nau das! (Abg. Ing. Westenthaler: Schauen Sie einmal im Protokoll nach!) Sie sollten besser zuhören und sich auch einmal überlegen, was Sie da sagen. Denn wenn wir heute noch unter ungerechten Managerfinanzierungen leiden, dann sollten Sie Ihre Minister fragen, warum solche Verträge abgeschlossen worden sind. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es geht allerdings um Wichtigeres als um die Rede des Herrn Westenthaler.

Herr Finanzminister, Sie haben heute einen großen Satz gelassen ausgesprochen. In der Aktuellen Stunde haben Sie gemeint, nicht die Steuerleistungen Einzelner, sondern die Wirtschaftsleistungen vieler werden die Krise bewältigen (Ruf: Aller!) – oder aller, gut, aller. Dann ist aber schon hinzuzufügen, dass die Wirtschaftsleistungen – und sie sollen sein – auch wieder zu Steuerleistungen führen, und somit wird es immer wieder die Steuerleistung jedes Einzelnen sein, die uns das Budget wieder in Ordnung zu brin­gen hilft. Und das ist auch gut und richtig so.

Sie, Herr Finanzminister, haben die KMUs genannt. Da hätten wir einen großen An­satz, um Wirtschaftsleistungen anzukurbeln, das sind die Gemeinden. Leider habe ich in den Begleitgesetzen nicht gefunden, dass diesbezüglich etwas Nachhaltiges pas­siert. Wir sollten ein drittes Konjunkturpaket schnüren und für die Gemeinden Gelder bereitstellen (Abg. Bucher: Kürzung!), damit sie investieren können, damit sie auch die Investitionen, die sie jetzt zurückstellen müssen, weil ihnen Ertragsanteile fehlen wer­den, weil ihnen Kommunalsteuern fehlen werden, tätigen können. Diese Beträge brau­chen wir jetzt in den Gemeinden dringend. Das würde auch den kleinen und mittleren Unternehmen helfen und vor allem die Arbeitsplätze dort sichern.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Autonome, selbständige, finanzkräftige Ge­meinden sind auch der beste Garant dafür, dass die Daseinsvorsorge in öffentlicher


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Hand bleibt, dass das Wasser in öffentlicher Hand bleibt, dass die Bildung in öffentli­cher Hand bleibt, dass die Gesundheit in öffentlicher Hand bleibt. (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn ich so nach Europa schaue, dann muss ich leider feststellen, da sind die Privati­sierer unterwegs (Abg. Kickl: Auch in Wien!), und leider auch bei uns, betrachtet man die Zeit von 2000 bis 2006. Daher wird es günstig sein – und das sage ich jetzt allen, die mir an den Fernsehgeräten zuhören –, die Sozialdemokratie bei den Europawahlen zu stärken. (Beifall bei der SPÖ.)

12.34


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Auer. – Bitte.

 


12.35.02

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Ich habe einen interessanten Artikel gefunden, der lautet: Fast alle Gesellschaftsschichten, vor allem die bürgerlichen, hat ein Modewort erfasst: Politik­verdrossenheit. Ein Popularblatt kam mit der Schlagzeile heraus: Krise des österreichi­schen Parlaments. Das Volk glaubt den Abgeordneten zu wenig. – Viele Zuseher, Le­ser und vielleicht auch Sie werden zum Teil nicken, vor allem jene der Opposition. Aber Vorsicht! Das war der Aufmacher am 28. Dezember 1957.

Meine Damen und Herren, wenn ich heute den Rednern der Opposition zugehört habe, dann müsste ich sagen, die gleiche Leier wie seit 1957. Immer wieder wird behauptet, dass die Politik der Regierung falsch sei, sie bringe nichts zustande, die Maßnahmen seien falsch, und so weiter und so fort. Kollege Kickl ist ja hier ein Meister der Dema­gogie. Meine Damen und Herren, er versteht es, immer wieder darauf hinzuweisen und zu vermelden, dass alles so schlecht sei.

Das, was Sie selber machen, Herr Kollege Kickl, sollte man allerdings auch einmal ein wenig stärker betonen. Sie haben jahrelang auch hier Politikverdrossenheit gepredigt und von den Privilegien der Politiker gesprochen. Kaum waren Ihre Vordermänner und ‑frauen aus dem Amt, haben Sie prozessiert. Mit wem haben Sie denn prozessiert? – Mit Riess-Passer, weil sie verschiedene Rechnungen aus der Parteikasse beglichen und andere Dinge gemacht hat. Meine Damen und Herren, es ist daher wesentlich besser, Sie sagen nichts darüber! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Ing. Westenthaler: Ver­loren!)

Aber vielleicht doch ein wenig mehr zum Budget. Es ist die in Zahlen gegossene Poli­tik. Das ist unbestritten. Ich glaube, es ist die richtige Antwort auf die krisenhafte Ent­wicklung auf den Weltagrarmärkten, auf den Weltwirtschaftsmärkten. Es gibt vor allem auch deutliche Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Krise ist spürbar, sie ist sichtbar geworden.

Ich kann, und das sage ich auch ganz offen, den dauernden Vorwurf, dass der Staat den Banken so quasi das Geld nachwirft, nicht mehr hören. (Ruf: Das ist aber die Wahrheit!) Alles, was hier zur Verfügung gestellt wird, ist erstens einmal mit entspre­chenden Zinsen zurückzuzahlen, und zwar liegen diese zwischen 8 und 9,3 Prozent. Zum Zweiten ist dies die Absicherung der Einlagen, der Sparguthaben. Und das sollte in unser aller Interesse sein, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich gebe zu, es gibt eine Bank, die Kommunalkredit, die ein Problemfall sein wird. Viel­leicht können sich manche noch daran erinnern, dass es diese Bank war, die mit ver­meintlich niedrigsten Zinsen alle anderen Marktteilnehmer dementsprechend unterlau­fen hat. Und heute haben wir die Malaise. Das soll auch einmal gesagt werden, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.)

Das ist und war letztlich auch das Übel von Amerika, dass man dort Kredite an Leute vergeben hat, die nie in der Lage waren, Zinsen zu bezahlen, Rückzahlungen zu täti-


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gen. Und heute haben wir eine weltweite Wirtschaftskrise und leiden alle unter einer falschen Voraussetzung. (Beifall bei der ÖVP.)

12.38


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Themessl. – Bitte.

 


12.38.29

Abgeordneter Bernhard Themessl (FPÖ): Herr Präsident! Meine Herren auf der Re­gierungsbank! Hohes Haus! Werte Kolleginnen und Kollegen! Klubobmann Kopf hat heute hier gemeint, die ÖVP und diese Regierung setzen die richtigen Maßnahmen im Kampf gegen diese Krise.

Wie richtig diese Maßnahmen sind, lasse ich Sie jetzt anhand eines Beispiels selbst beurteilen. Ich habe mir die Lehrlingsförderung herausgenommen. Im Lehrlingsbereich und bei den jungen Menschen haben wir eine Arbeitslosigkeit, die dermaßen rasant zu­nimmt, dass, wenn es so weitergeht, zu befürchten ist, dass dort wirklich sozialer Un­friede einziehen wird. Per Ende April dieses Jahres hatten 45 000 junge Menschen keine Arbeit, zusätzlich gab es 5 000 Lehrstellensuchende. Das bedeutet im Vergleich mit dem letzten Jahr 35 Prozent Zuwachs. Wenn in eineinhalb Monaten das Schuljahr enden wird und zusätzlich 30 000 bis 40 000 junge Leute auf den Arbeitsmarkt strömen werden, dann bin ich gespannt, was Sie tun werden.

Wenn Sie glauben, mit diesen Maßnahmen, die Sie hier mit diesem Lehrlingspaket ge­setzt haben, Anreize schaffen zu können, damit kleine und mittlere Betriebe zusätz­liche Lehrlinge einstellen, dann irren Sie sich. Sie haben ein neues Lehrlingspaket ge­schnürt. Herrn Steindl, der jetzt leider nicht da ist, der gemeint hat, er könne mit mei­nen Zahlen nichts anfangen (Zwischenrufe bei der ÖVP), sei gesagt: In diesem neuen Lehrlingspaket sind drei Monatslöhne im ersten Jahr, zwei Monatslöhne im zweiten Jahr, ein Monatslohn im dritten Jahr und als zusätzlicher Anreiz nach eineinhalb Jah­ren aufgrund einer Qualifizierungsprüfung beim WIFI eine Einmalzahlung von 3 000 € vorgesehen.

Wir hatten bisher den „Blum-Bonus“, der sich bewährt hat, das haben quer über alle Parteigrenzen hinweg alle unmissverständlich zugegeben. Da ist man davon ausge­gangen, dass man im ersten Lehrjahr 400 € pro Monat, im zweiten Lehrjahr 200 € und im dritten 100 € bekommt. Das heißt, beim „Blum-Bonus“ konnte der Unternehmer da­mit rechnen, dass er im Zeitraum von drei Jahren 8 400 € zusätzlich bekommt. Wenn ich das auf meine Kleinfirma herunterbreche, dann bekomme ich, wenn ich jetzt einen Lehrling, eine Bürokauffrau, anstelle, für drei Jahre 3 250 € und 3 000 €, die dann ir­gendwann in eineinhalb Jahren fließen sollen. Damit kann ich allerdings zu Beginn oder zum Einstellungszeitpunkt nicht rechnen, weil es auch nicht sicher ist, dass es dann noch gilt beziehungsweise ob sie die Qualifizierungsprüfung schafft.

Wenn Sie jetzt von einer Besserstellung reden und von einem Anreiz, dass kleine und mittlere Betriebe zusätzlich Lehrlinge anstellen, dann frage ich Sie, Herr Klubobmann Kopf, was hier die richtigen Maßnahmen sind.

So geht das quer durch das Budget, ich könnte Ihnen noch viele Dinge aufzeigen, wo wesentliche Verschlechterungen eingetreten sind gegenüber Maßnahmen, die vor zwei, drei oder vier Jahren gesetzt wurden, und das, wohlgemerkt, in wirtschaftlichen Hochkonjunkturzeiten und nicht in so schlechten. Wenn Sie so weitermachen, sind Sie unmittelbar auf dem Holzweg, der geradewegs in eine Sackgasse führt. – Danke. (Bei­fall bei der FPÖ.)

12.41


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Haubner. – Bitte.

 



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 117

12.41.45

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­kanzler! Herr Vizekanzler! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Auch auf die Gefahr hin, dass Kollege Auer sagt, es ist immer dieselbe Leier, wenn die Opposition zum Budget spricht, muss ich einfach sagen, es ist Faktum: Es ist Faktum, dass dieses Budget kein mutiges Budget ist, gerade in Zeiten der Krise. Es ist Faktum, dass dieses Budget eher ein Ausdruck der Flucht vor einem drohenden Fi­nanzkollaps ist und dass es ein Budget in der Hoffnung auf bessere Zeiten ist.

Faktum ist, dass es ein Budget ist, das die notwendigen Reformen, die überall anste­hen, unmöglich macht. Ich denke nur an die Gesundheitsreform. Nur den kranken Kas­sen im wahrsten Sinn des Wortes Geld zuzuschießen, aber keine Strukturen zu verbessern und zu verändern, ist zu wenig. Es werden keine Reformen gemacht im Bereich des Schulwesens, wo wir die Mehrgleisigkeiten im Schulbetrieb, in der Schul­verwaltung beseitigen und somit einsparen könnten. Es wird also die Chance nicht wahrgenommen, was allerdings notwendig wäre. (Beifall beim BZÖ.)

Das beste Beispiel für ein Budget, das letztendlich auch nicht stimmt, ist einfach auch das Bildungsbudget. Es ist ein Budget, das eine echte Mogelpackung ist. Ich erinnere nur daran, die Frau Bundesministerin hat einen Mehrbedarf von 525 Millionen angekün­digt, den hat sie gefordert. Vereinbart hat sie dann mit den Gewerkschaften 422 Mil­lionen, heute sollen in diesem Budgetbegleitgesetz 288 Millionen beschlossen werden. Tatsächlich bleiben letztendlich 155 Millionen übrig für Projekte, die notwendig sind, denn ich glaube, die Stundungen an die BIG kann man nicht als Einsparungen werten, sondern letztendlich nur als ein Hinausschieben und Aufschieben. (Beifall beim BZÖ.)

Daher ist dieses Budget generell ein Budget des Hinausschiebens ungelöster Pro­bleme, halbherziger Maßnahmen und vor allem auch der Einsparungen bei den Schwächsten, und das geht mir viel zu viel unter.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn der Herr Finanzminister sagt, wir ent­lasten breitflächig, dann zeigt er uns nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass zum Beispiel die Gerichtsgebühren erhöht werden, dass zum Beispiel die Ge­bühren für Anträge zum Besuchsrecht oder für Änderungen im Besuchsrecht eklatant erhöht werden beziehungsweise dass die Frau Bundesministerin im Schulbereich die notwendigen Adaptierungen im Hinblick auf behindertengerechte Schulgebäude hin­ausschiebt und sagt, ich muss einsparen, daher schiebe ich das hinaus. Auch das auf dem Rücken der Schwächsten.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist ungeheuerlich, was hier gemacht wird! Dem werden wir sicher nicht unsere Zustimmung geben können. (Beifall beim BZÖ.)

Daher lassen Sie mich zum Schluss sagen: Dieses Budget widerspricht ganz eindeutig dem Bekenntnis, das Sie immer auf den Lippen tragen, dass es eines für die Zukunft ist, dass in unsere Kinder investiert werden muss. Es ist bestenfalls eines, das Grund­funktionen aufrechterhält, aber nicht den Anspruch hat, dass es mit der Wirklichkeit übereinstimmt. – Danke. (Beifall beim BZÖ.)

12.45


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Lichten­ecker. – Bitte.

 


12.45.31

Abgeordnete Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Her­ren auf der Regierungsbank! Geschätzte Kollegen und Kolleginnen! Für die Banken und die großen Unternehmen wurde ein Schutzschirm gespannt, aber wen die Regie­rung wirklich im Stich lässt, das sind 200 000 Einpersonenunternehmen in diesem


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Land. Sie lässt sie im Regen stehen. Das sind die Einzelkämpferinnen und Einzel­kämpfer für ihren eigenen Arbeitsplatz: Sie schaffen ihn sich selbst, und jetzt haben sie dafür zu sorgen, ihn auch abzusichern.

Wenn Sie 200 000 hören, dann, Herr Kollege Keck, mache ich darauf aufmerksam, das sind zwanzigmal so viele wie bei Ihnen in der Voest. Zwanzigmal so viele! Wir alle ken­nen sie aus unserem Umfeld: Es sind die TrafikantInnen, es sind die Schneider, es sind die Grafiker, die Fotografen, die PflegerInnen, bis zu den KosmetikerInnen. Wenn Sie es genau betrachten, dann sind sie das wahre Wirtschaftswunder, denn sie kämp­fen und schaffen ihre Arbeitsplätze selbst, und genau auf diese Chance müssen wir auch setzen.

Aber was tut diese Regierung? – Seit Stunden läuft die Debatte, aber genau diese Un­ternehmerinnen und Unternehmer sind Ihnen keine Silbe wert und auch keine Maßnah­men. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Die Einpersonenunternehmen sind innovativ, flexi­bel und kreativ. Die Kundenorientierung, die Innovationskraft, die Flexibilität, das ist ge­nau der Trumpf und der Vorteil, den sie in der Krise haben. (Beifall bei den Grünen.)

Die Krise nicht nur zu überwinden, sondern gestärkt daraus hervorzugehen, das wird Aufgabe von uns allen sein. Das wird die Aufgabe der Politik sein, auch der Regierung. Daher ist es die Pflicht dieser Regierung, jetzt alles für diese kleinsten Unternehmen und Einpersonenunternehmen zu tun, denn diese Einpersonenunternehmen haben ein Recht darauf, dass ihr Mut, ihre Kreativität, ihre Leistung anerkannt werden.

Daher gilt es, jetzt dafür zu kämpfen, dafür zu arbeiten, dass sie erstens besser sozial abgesichert werden, dass man ihnen zweitens, Herr Finanzminister, mit einer Steuer­stundung entgegenkommt, und drittens, dass es auch ihnen möglich ist, kostenfrei Bil­dungsangebote in Anspruch zu nehmen. Letztendlich fällt jetzt die Entscheidung, wie diese Einpersonenunternehmen aus der Krise herausgehen. Es gibt nur zwei Möglich­keiten: entweder gestärkt oder geschwächt. Wir wollen doch alle, dass genau diesen jetzt geholfen wird.

Herr Bundeskanzler, Herr Vizekanzler, daher ist es jetzt an der Zeit, genau diese Ein­personenunternehmen auch zu stärken und zu schützen. (Beifall bei den Grünen.)

12.48


Präsident Fritz Neugebauer: Für die nächsten fünf Redebeiträge muss ich die Rede­zeit mit jeweils 2 Minuten begrenzen.

Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. – Bitte.

 


12.48.43

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! In unse­rem Land gibt es viele Menschen, die sich große Sorgen machen, weil sie schon von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise betroffen sind oder weil sie nicht wissen, wie es weitergeht. Deswegen ist es richtig, dass im Zentrum der Politik die Bekämpfung von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit steht, und im vorliegenden Budget werden die ent­sprechenden Schwerpunkte auch richtig gesetzt. Es werden Konjunkturpakete ge­schnürt, um Arbeitsplätze unmittelbar zu sichern und zu schaffen. Es wird in Bildung und Ausbildung investiert, um die Zukunftschancen der jungen Menschen zu sichern, um dafür zu sorgen, dass Schulabgänger nach der Schule nicht ohne Ausbildungsplatz sind.

Es muss in Sicherheit investiert werden, wir müssen die Sorgen der Menschen bezüg­lich steigender Kriminalität ernst nehmen. Es war ein Fehler früherer Regierungen, allein in Wien zum Beispiel 1 000 Polizistenstellen abzubauen. Diese Polizisten brau­chen wir in Wien dringend wieder zurück.


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Der Kampf gegen die Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit zeigt, wie wichtig es ist, dass Österreich Mitglied in der Europäischen Union ist, und es wird natürlich in den nächsten Jahren darum gehen, mitzugestalten, welchen Weg diese Europäische Union gehen wird.

Wir brauchen ein soziales Europa. Wir brauchen ein Europa, in dem die Menschen im Mittelpunkt stehen und nicht die Märkte, in dem es neue Regeln gibt, in dem es stärke­re Kontrolle für die Finanzmärkte gibt, in dem es Sicherheit und Schutz gibt vor nega­tiven Folgen der Globalisierung. Sehr geehrte Damen und Herren, auf dem Weg in ein soziales Europa sind Hannes Swoboda und das Team der SPÖ sichere Weggefährten, Garanten (Zwischenrufe bei FPÖ und Grünen), und sie werden diesen Weg Schritt für Schritt weitergehen. (Beifall bei der SPÖ.)

12.50


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Grillitsch. – Bitte.

 


12.50.44

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regie­rungsbank! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich gratuliere dem Finanzminister: Er hat die Zeichen der Zeit erkannt (Zwischenrufe bei der FPÖ) und ein Budget erstellt, das den Menschen in Österreich die Sicherheit gibt, dass sie Arbeit haben, dass sie ein Einkommen haben und dass die Kaufkraft stimmt. Das ist insbesondere auch für die Bäuerinnen und Bauern in diesem Lande wichtig, damit die Menschen das kaufen kön­nen, was die Bäuerinnen und Bauern tagtäglich mit viel Fleiß produzieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Dieses Budget ist daher wichtig und gibt Sicherheit. Es ist verantwortungslos, diese Krise dazu zu nützen, den Menschen Angst zu machen, meine Damen und Herren! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Herr Dr. Cap, ein Appell an Sie: Sie kennen die Sorgen der Milchbäuerinnen und Milch­bauern in Österreich. (Abg. Grosz: Deswegen rennen euch auch alle davon! IG-Milch!) Es gibt eine Petition, aber deren Behandlung würde zu lange dauern, als dass wir da­mit rasch Hilfe leisten könnten. Wir haben daher einen Initiativantrag vorgeschlagen, um diesen Bäuerinnen und Bauern rasch Hilfe zu bieten. Lösen Sie die Blockade ge­gen die Bauern, hören Sie auf, die Bauern als Spielzeug zu verwenden! Die Bauern brauchen Hilfe, und zwar rasch. (Beifall bei der ÖVP.)

12.51


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Fichtenbauer. – Bitte.

 


12.52.10

Abgeordneter Dr. Peter Fichtenbauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Kollege Auer beklagt sich, dass die Opposition gegen die Regierung spricht. (Abg. Jakob Auer: Nein!)

Ich erinnere: Die ÖVP war zwischen 1970 und 1986 in Opposition – kein schlechter Platz für die ÖVP! (Beifall bei der FPÖ.) Sie hat große Leistungen in der Opposition er­bracht.

Wir können die Protokolle von damals nachlesen – und wetten, was wir feststellen wer­den? Sie sagen es: Die Opposition war immer gegen die Regierung, das ist so!

Aber ich möchte die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass quasi unentdeckt unter dem Schutzschild des Maßnahmenpakets dieses Budgets, nämlich im Budgetbe-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 120

gleitgesetz, die Justizbelange betreffend ein Maßnahmenpaket gegen den Zugang zum Recht verborgen ist.

Ein paar schwere Sünden: 220 € sind zu bezahlen für Obsorgeanträge, 110 € sind zu bezahlen für die pflegschaftsbehördliche Genehmigung, somit 330 € – das sind keine Beträge, bei denen der Mensch locker Verfahrenshilfe bekommt; und sonstige Maß­nahmen, die den Zugang zu Rechtsmitteln und damit die Bekämpfung unrichtiger Ent­scheidungen unmöglich machen.

Das ist ein Angriff auf den Rechtsstaat und bewirkt das Gegenteil von dem, was wichtig und notwendig ist, nämlich den Zugang zum Recht aufrechtzuerhalten und zu fördern, und überdies hilft es nicht, den beklagten Personalmangel im Bereich der Richter und Staatsanwälte bei der Justiz zu beseitigen, denn dieses Geld geht in das allgemeine Budget.

Insgesamt ist das – schön verborgen, aber wirksam – ein Angriff auf den Rechtsstaat auf Samtpfoten. – Keine Gratulation. (Beifall bei der FPÖ.)

12.54



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 121

Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Strutz. – Bitte.

 


12.54.21

Abgeordneter Dr. Martin Strutz (BZÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Wir debattieren seit Stunden über das sogenannte Budgetbegleitgesetz. Was heißt das? Das sind jene Gesetze, die dieses Rekordschuldenbudget begleiten. (Abg. Krainer: In Kärnten ist ein Rekordschuldenbudget!) – Das wäre eigentlich eine Möglichkeit, eine Chance für tat­sächliche Verbesserungen, für Strukturreformen, eine Chance, Missstände abzustel­len. (Abg. Krainer: Sie sind nicht in Klagenfurt! Falsche Rede! Sie haben die Rede für Klagenfurt!)

Und weil eben in diesem Budgetbegleitgesetz nichts Spektakuläres enthalten ist, ist entscheidender, was wir nicht beschließen: Wir beschließen keine Gesundheitsreform. Wir beschließen keine Verwaltungsreform. Wir beschließen keine Bildungsreform. Wir beschließen auch nicht, Missstände abzustellen, wie beispielsweise die Prämienzah­lungen an die Manager in den staatsnahen Betrieben. (Zwischenruf des Abg. Grosz.) Wir beschließen auch nicht, die Stiftungen zu besteuern, wie Sie hier vorgeben zu initiieren.

Sparen ja, aber am richtigen Fleck! (Beifall beim BZÖ.)

Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien und geschätzte Vertreter der Bundesregierung, sparen bei den sozial Schwachen, Sie sparen bei den fleißigen Arbeitnehmern und Sie gefährden mit dieser Budgetpolitik den sozialen Frieden in Ös­terreich! (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Sie treiben die Menschen auf die Straße – die ÖVP war die Erste mit den Lehrern. (Zwischenruf des Abg. Donabauer.) Die Erste, die hier das Feuer gelegt hat, war die ÖVP.

Sie werden sehen, dass diese Art der Politik, die Menschen zu belasten, sie aufzuhet­zen und auf die Straße zu treiben, der falsche Weg ist! (Beifall beim BZÖ.)

Aber es ist noch nicht aller Tage Abend. Heute haben Sie die Chance verpasst, als Be­gleitung zu diesem Schuldenbudget tatsächlich Gesetze zu verabschieden, die sinnvoll sind. Jeder bekommt eine zweite Chance, nutzen Sie Ihre im Laufe dieser Legislatur­periode, sodass die Veränderungen, die Sie angekündigt haben – eine Entschuldung, eine Steuersenkung, eine vor allem sozial gerechte Steuerreform – auch tatsächlich wahr gemacht werden. Heute haben Sie die Chance verpasst! (Beifall beim BZÖ.)

12.56


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte. (Abg. Dr. Walser trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck: „Eure Schande heißt Martin Graf“. – Ruf: Wo bleibt das Sakko? – Weitere Zwischenrufe.)

 


12.57.01

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Präsident! Meine Herren auf der Re­gierungsbank! Hohes Haus! Ich möchte ein paar Sätze zur Novelle betreffend Entschä­digungsgesetz sagen, einem Gesetz, auf das unsere Volksanwältin Terezija Stoisits jahrelang – wie man sieht, sehr erfolgreich – hingearbeitet hat.

Ich möchte aber natürlich auch Stellung beziehen zu den Vorkommnissen in den letz­ten Wochen (Zwischenruf des Abg. Dr. Graf) und auch Stellung beziehen dazu, was heute hier schon diskutiert wurde. (Abg. Dr. Graf: Hinter der Immunität verstecken, kann jeder! Sie verstecken sich hinter der Immunität!) Ja, Herr Kollege Graf. „Am Ran­de des Nazismus“, „Hassprediger“, eine „Schande“, das sind Worte von Vertretern der Regierungsparteien; das haben Herr Strasser sowie der Herr Bundeskanzler gesagt – und sie haben recht. Recht so, Herr Bundeskanzler, aber ziehen Sie Konsequenzen!

Sie wollen das ja jetzt wieder über die Schulen „richten“. Das ist der richtige, gleich­zeitig aber auch der falsche Weg. Es braucht Haltung, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien! (Beifall bei den Grünen.) Diese Haltung vermissen wir jedoch bei Ihnen. Sie können Koalitionen mit dieser Partei nicht ausschließen (Abg. Mag. Ste­fan: ... so peinlich sind!); Sie diskutieren allen Ernstes darüber in den Bundesländern. Daran mangelt es. Nicht alles auf die Schulen schieben, sondern bitte Stellung bezie­hen!

Das vorliegende Gesetz ist ein sehr, sehr wichtiges; es gibt Gerechtigkeit für jene Men­schen, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben. Dieses Gesetz kommt spät, aber es kommt. Wir stimmen dem zu. Die positive Botschaft: Dieses Gesetz wird ein­stimmig verabschiedet werden. Die Freiheitlichen konnten ja hier gar nicht anders; zu peinlich wäre es gewesen, wenn sie dieses Gesetz abgelehnt hätten.

Zur Auszahlung kommt hier allerdings nur ein Bruchteil dessen, was Menschen, was den Verfolgten des NS-Regimes zustehen würde; ein wirklich kleiner Bruchteil. Es ist eigentlich wiederum nur ein symbolischer Akt, aber nichtsdestotrotz ein sehr, sehr wichtiger Akt.

Die FPÖ als antisemitische, als ausländerfeindliche Partei gibt es nicht erst jetzt, meine Damen und Herren, sondern schon seit Jahren. (Rufe bei der FPÖ: Unerhört!) Die gibt es seit Jahrzehnten (Zwischenrufe bei der FPÖ) – und daran sind auch die beiden Ko­alitionsparteien schuld. Daran tragen Sie ein ganz erkleckliches Maß an Mitschuld. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Stefan: Wir haben mehr Wähler aus dem Bereich als die Grünen!)

12.59


Präsident Fritz Neugebauer: Ab nun gilt freie Redezeitvereinbarung.

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz. Gewünschte Redezeit: 4 Minu­ten. – Bitte, Herr Kollege.

 


13.00.02

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Herr Kollege Walser mit dem hübschen T-Shirt, das er jetzt gerade getragen hat, hat gesagt, er befürchtet, dass andere Parteien even­tuell mit der FPÖ Koalitionen eingehen könnten. – Ich kann ihm garantieren: Mit Ihnen von den Grünen nicht, weil Sie einfach zu schwach sind, zu schwach bleiben und noch schwächer werden! (Beifall bei der FPÖ.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 122

Etwas anderes – unabhängig von diesem Budgetbegleitgesetz – hat erregt, und zwar die Inhalte freiheitlicher Plakate. Der Herr Bundeskanzler und auch Herr Abgeordneter Van der Bellen haben sich in den Medien immer wieder wie eine tibetanische Gebets­mühle dazu geäußert, insbesondere zu einem einzigen Plakat. Ich darf Ihnen ein ganz großes Geheimnis verraten und Sie an der Lehre unserer Werbegurus teilhaben lassen: Wir machen unsere Plakate nicht für den SPÖ-Vorsitzenden und auch nicht für Herrn Professor Van der Bellen, sondern wir machen die Plakate schlicht und einfach für unsere Wähler, die immer mehr werden! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek.)

Das ist das Entscheidende, diese Botschaften werden von unseren Wählern angenom­men. Denken Sie einmal über Ihre Werbekampagnen nach, vielleicht wird es dann für Ihre Partei wieder ein bisschen besser! Aber ich glaube, dazu sind Sie zu sehr von den Interessen der Menschen entfernt. (Präsident Dr. Graf übernimmt den Vorsitz.)

Herr Kollege Cap hat gemeint, im Bereich der Bildung müsse es eine neue Offensive geben, damit aus den Vorkommnissen, die es zuletzt gegeben hat, gelernt werde. Ins­besondere hat er gesagt, dass es natürlich – logischerweise – nie wieder eine Zeit wie die des Nationalsozialismus geben darf. – Richtig, dazu stehen wir! (Beifall bei der FPÖ.)

Er hat dabei aber leider ein paar andere Sachen vergessen. Meiner Meinung nach müsste die politische Bildung auch dazu dienen, nicht nur vor dem Nationalsozialismus zu warnen, sondern auch vor dem Austrofaschismus – Kollege Cap hat vergessen, das in seinen Ausführungen zu erwähnen – und auch vor der linken Gewalt. Wir werden dazu ja auch noch eine Debatte über eine Anfragebeantwortung führen.

Die Erkenntnis, politische Bildung durchzuführen, kommt immer dann, wenn man weiß, dass ein Rechtsruck kommt. – Bitte, ein Rechtsruck und rechts ist in der Demokratie nichts Unanständiges, rechts ist in der politischen Landschaft etwas Erlaubtes, solange es sich – so wie die FPÖ – im demokratischen Spektrum bewegt. (Beifall bei der FPÖ.)

Diese Studie zum politischen Verhalten wurde nicht nur von Frau Präsidentin Pram­mer, sondern unter anderem auch von der Frau Bundesministerin für Unterricht in Auf­trag gegeben – und jetzt kommt natürlich sofort das Zurückrudern.

Wo waren denn die Bestrebungen, wenn bei Demonstrationen von der linken Seite die wahren Gewalttäter in dieser Republik unschuldige Menschen, politische Gegner ver­letzt haben? – Stillschweigen. Die ganze Community in der Medienlandschaft zeigte überhaupt keine Reaktion.

Es ist einfach unerhört und unerträglich – das letzte Beispiel habe ich ja heute in mei­nen Ausführungen zur Geschäftsbehandlung schon gebracht –, wozu sich der ORF er­dreistet: ein unabhängiges Medium, das eigentlich mit einer politischen Gruppe, mit einer politischen Kaste unter einer Decke steckt, Beiträge bestellt und auch noch glaubt, das den Gebührenzahlern zumuten zu können! – Wir werden nicht zulassen, dass unter dem Mäntelchen der Unabhängigkeit so agiert wird!

Ich glaube, das, was in der demokratischen Landschaft mit uns Freiheitlichen gemacht wird, ist ein absoluter Tiefpunkt. (Abg. Silhavy: Unglaublich! Unglaublich!) Nehmen Sie zur Kenntnis, rechts zu stehen, das ist etwas Erlaubtes – auch wenn es Ihnen aufgrund Ihrer Wahlergebnisse nicht passt! (Beifall bei der FPÖ.)

13.03


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Jarolim. Eingestellte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 123

13.04.07

Abgeordneter Dr. Johannes Jarolim (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Rosenkranz, ich möchte auf Ihre Äußerungen jetzt nicht großartig eingehen, aber Folgendes muss ich schon sagen: Wenn Sie mei­nen, dass die Plakate für Ihre Wähler sind (Abg. Ing. Hofer: Für wen sonst?), dann denke ich mir, dass sich das die Republik nicht verdient hat, und wenn man mit Rassis­mus, mit Intoleranz und mit Verhetzung agiert, so wie Sie das im Rahmen des Wahl­kampfes tun, dann ist jeder aufgefordert, dagegen wirklich massiv aufzutreten. (Zwi­schenrufe bei der FPÖ.)

Es ist offensichtlich nicht nur Ihr Klubobmann eine Schande, meine Damen und Herren von der FPÖ, sondern das gilt auch für andere in Ihrer Partei. (Zwischenruf des Abg. Neubauer.) Ich würde Sie wirklich ersuchen, vor dem Ärgsten zurückzuschrecken und sich wieder eines einer Demokratie angemessenen Stils zu bedienen. (Abg. Dr. Ro­senkranz: Das werden Sie nicht bestimmen! – Abg. Kickl: Sie hätten in Ihrer eigenen Parteigeschichte einiges aufzuarbeiten!)

Meine Damen und Herren! Kollege Fichtenbauer hat hier die Diskussion zum Justiz­budget eröffnet. Dass sozusagen dieser Budgetnotstand in manchen Teilen des Justiz­bereiches entstanden ist, ist – das darf ich Ihnen schon sagen – auf Minister Böhmdor­fer zurückzuführen.

Wir alle erinnern uns an die Diskussion über die neue Strafprozessordnung, die hier geführt wurde. Damals haben nicht nur die Expertinnen und Experten, sondern hat auch unsere Partei davor gewarnt, dass wir da ein Gesetz verabschieden, aufgrund dessen wesentlich mehr Staatsanwälte benötigt werden als bis zum damaligen Zeit­punkt, und dass es dafür eine budgetäre Deckung geben müsse – aber das wurde ignoriert!

Das fällt uns jetzt Länge mal Breite auf den Kopf, meine Damen und Herren! Zurückzu­führen ist das eindeutig auf die damalige Beschlussfassung unter Minister Böhmdorfer. (Zwischenruf des Abg. Dolinschek.)

Sie können nicht so tun, als wäre das nicht der Fall, und versuchen, sich abzuputzen. Sie können nicht einfach sagen, man solle das Geld von irgendwo herbeischaffen. Die beiden Budgets sind natürlich Sparbudgets, keine Frage, und bei einem Sparbudget muss man danach trachten, in jenen Bereichen, in denen das gerade noch möglich ist, Einsparungen durchzuführen.

Es gibt viele Punkte, über die man diskutieren kann. Man kann darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, dass bei der Besuchsrechtsausübung ein nicht geringer Betrag zu be­zahlen ist. Diesbezüglich gibt es ja noch Diskussionen, und ich hoffe, dass es da eine vernünftige Lösung geben wird, weil das die Österreicherinnen und Österreicher tan­giert.

Ich hätte mir allerdings auch positive Vorschläge von Ihnen erwartet, nämlich dass Sie darauf hinweisen, wo man sonst einsparen kann, wo man sonst vernünftige Regelun­gen treffen kann, denn insgesamt wären nach Böhmdorfer ja 480 neue Stellen notwen­dig gewesen. – Wir alle wussten, dass das nicht geht. Der Budgetrahmen hätte jedoch insgesamt eigentlich nur minus 400 Stellen ermöglicht. Nun ist es mehr oder weniger gelungen, einen nahezu ausgeglichenen Budgetrahmen zustande zu bringen. Insofern meine ich, dass die Voraussetzungen gut sind.

Die nächste Zeit wird sicherlich eine Herausforderung sein, die Justiz wird mit den vor­handenen Mitteln umgehen müssen, aber ich glaube, dass wir mit den derzeitigen Rahmenbedingungen eine gute Lösung gefunden haben. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.07



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 124

Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Ing. Lugar. Einge­stellte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


13.07.24

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (BZÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Dieses Budget, Herr Finanzminister, ist keine Kampfansage an die Krise, sondern eher eine Kampfan­sage an den Steuerzahler. Wenn man sich anschaut, wer in Zukunft letztlich für das Defizit zahlen muss, dann stellt man fest, dass das nicht Ihre Partei sein wird, Herr Finanzminister, sondern wieder einmal der Steuerzahler!

Wenn Sie hier wie ein Löwe gegen neue Steuern auftreten, dann frage ich mich, wem Sie Sand in die Augen streuen wollen und wer Ihnen das abnehmen soll, wenn Sie als Finanzminister ein Budgetdefizit ungeahnten Ausmaßes kalt lächelnd akzeptieren und sagen: Aber Steuern gibt es keine neuen!

Die einzige Möglichkeit, das Ganze in Ordnung zu bringen, nämlich ausgabenseitig et­was zu tun – Stichwort Verwaltungsreform, Stichwort Staatsreform, Stichwort Gesund­heitssystem –, nützen Sie auch nicht. Sie zeigen keinerlei Ambitionen, da etwas zu ver­ändern. Daher frage ich mich: Ist das wirklich das, was die Leute von einem Finanzmi­nister erwarten?

Erwarten die Leute von einem Finanzminister wirklich, dass er unangenehme Dinge nicht in Angriff nimmt, sich durchlaviert, dass er versucht, auf Zeit zu spielen, und letzt­lich an der eigenen Partei und an seinem Onkel in Niederösterreich scheitert?

Erwarten die Leute wirklich von einem Finanzminister, dass er nicht das Heft in die Hand nimmt, dass er Reformverweigerung betreibt und damit letztlich die Zukunft von ganz Österreich verspielt? (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll befindet sich – neben der Re­gierungsbank stehend – in einem Gespräch mit mehreren Personen.) – Herr Finanzmi­nister, ich weiß, Sie sind mit wichtigeren Dingen beschäftigt, als mir zuzuhören. Ent­scheidend ist, was ... (Zwischenruf des Abg. Weinzinger.) – Selbstverständlich ist das, was Sie, Herr Finanzminister, jetzt gerade machen, wichtiger, als mir zuzuhören.

Ich fasse zusammen: Mit diesem Budget haben Sie sich eine Reformverweigerung bis zum Jahr 2013 verordnet. Sie wollen die Probleme aussitzen und künftige Generatio­nen damit belasten, die Suppe auszulöffeln, die Sie ihnen eingebrockt haben. Das neh­me ich hier zur Kenntnis, Herr Finanzminister! (Beifall beim BZÖ.)

Herr Finanzminister! Im Sinne einer verantwortungsvollen Politik fordere ich Sie auf umzudenken. Noch ist es nicht zu spät! In einigen Jahren wird es zu spät sein, und dann werden Sie den Karren nicht mehr aus dem Dreck fahren können. – Das an Ihre Adresse.

In diesem Zusammenhang bringe ich noch folgenden Entschließungsantrag ein, um die Diskussion über diese Stiftungen und die Involvierung der SPÖ endlich abzudre­hen:

„Der Nationalrat wolle beschließen:

‚Die Bundesregierung wird ersucht, dem Nationalrat schnellstmöglich einen Gesetzent­wurf vorzulegen, durch den ausgeschlossen wird, dass politische Parteien die Rechts­form der Stiftung für sich in Anspruch nehmen können.‘“

*****

Das heißt, es gibt für politische Parteien in Zukunft nicht mehr die Möglichkeit, etwas am Finanzminister vorbeizuschummeln und in Stiftungen zu gehen. Das soll heute hier


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 125

beschlossen werden, und ich bin gespannt, wie sie dazu abstimmen. (Beifall beim BZÖ.)

13.10


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, steht in einem inhaltlichen Zusammenhang, ist daher ord­nungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Grosz, Ing. Lugar, Windholz, Linder, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend Änderungen der gesetzlichen Stiftungsbestimmungen, wodurch ausge­schlossen wird, dass politische Parteien die Rechtsform der Stiftung für sich in An­spruch nehmen können

eingebracht in der Sitzung des Nationalrates am 19.05.2009 im Zuge der Debatte zu Tagesordnungspunkt 1: Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) über die Regie­rungsvorlage betreffend Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Pres­seförderungsgesetz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Ge­setzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsordnung, das Gebührenanspruchsge­setz, das Gerichtliche Einbringungsgesetz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das All­gemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grundbuchsumstellungsgesetz, die Jurisdik­tionsnorm, das Sachwalterrechts-Änderungsgesetz 2006, das Urkundenhinterlegungs­gesetz, die Zivilprozessordnung, das Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsgesetz 1988, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Bewährungs­hilfesgesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundes­haushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung, das Finanzmarkt­stabilitätsgesetz, das Poststrukturgesetz, das Einkommensteuergesetz 1988, das Kör­perschaftsteuergesetz 1988, das Umsatzsteuergesetz 1994, das Stiftungseingangs­steuergesetz, die Bundesabgabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisations­gesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz 1955, das Gebührenge­setz 1957, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Kapitalverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteuergesetz 1953, das Normverbrauchsabgabegesetz, das Zoll­rechts-Durchführungsgesetz 1994, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967, das Ge­sundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Ver­braucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bundes-Seniorengesetz, das Altlastensanierungsge­setz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förderungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungs­förderungsgesellschaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmuseen-Gesetz 2002, das Bundestheaterorga­nisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrerge­setz 1996, das Prüfungstaxengesetz – Schulen/Pädagogische Hochschulen, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das land- und forstwirtschaft­liche Landesvertragslehrergesetz 1996, das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrverpflichtungsgesetz geändert sowie ein Bundesgesetz zur Teilnahme an internati­onaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungsbilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unternehmensservice­portals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskrankenkassen (Krankenkassen-Strukturfondsge-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 126

setz), ein Bundesgesetz betreffend den Verzicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesgesetz, mit dem die Begründung weiterer Vor­belastungen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie ge­nehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleitgesetz 2009) (113 und Zu 113 d.B.)

In Hinblick auf die erheblichen steuerlichen Privilegien, die mit der Rechtsform Stiftung verbunden sind, erscheint es in Hinblick auf die mangelnde gesellschaftliche Akzep­tanz geboten, den politischen Parteien die Möglichkeit zu nehmen, dass Stiftungsrecht für sich in Anspruch zu nehmen.

Aus den genannten Gründen stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, dem Nationalrat schnellstmöglich einen Gesetzes­entwurf vorzulegen, durch den ausgeschlossen wird, dass politische Parteien die Rechtsform der Stiftung für sich in Anspruch nehmen können.“

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Bartenstein. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

 


13.11.14

Abgeordneter Dr. Martin Bartenstein (ÖVP): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Natürlich, Herr Abgeordneter Lugar, ist es das, was der Finanzminister tun soll und tun kann, ist dieses Budget samt Begleitgesetzen das, was die Menschen, die Bürger dieses Landes zu Recht vom Finanzminister und natürlich auch von uns erwarten: Es ist ein Budget im Zeichen der Krise, es ist aber auch ein Budget, wenn Sie so wollen, als Kampfansage gegen diese Krise.

In Zusammenhang mit dem, was indirekt dazugehört – die Arbeitsmarktmaßnahmen, deren Budgetierung, die Kurzarbeitsfinanzierung und -regelung, die steuerliche Entlas­tung, die Konjunkturpakete, die wir zum Großteil gemeinsam beschlossen haben –, ist das der Maßnahmen-Mix, den diese Bundesregierung richtigerweise als eine Kampf­ansage gegen die Krise einsetzt.

Dabei, meine Damen und Herren, ist dieses Budget in Sachen Arbeitsplätze, in Sachen Innovation, in Sachen Sicherheit, in Sachen Bildung so offensiv wie nötig, aber gleich­zeitig auch – und das soll man auch in Zeiten wie diesen nicht vergessen – so sparsam wie möglich, denn es ist schon richtig, wir müssen heute auch an das Morgen denken. Wir müssen auch daran denken, dass die Defizite, die heute unumgänglich sind, natür­lich neue Schulden bedeuten, die zurückzuzahlen sein werden – in einigen Jahren, wann immer die Wirtschaft wieder anspringt.

Dabei warne ich davor, allzu optimistisch zu sein und jetzt schon davon auszugehen, dass es Zeichen gäbe, die Krise wäre im Abklingen, dass es erste Zeichen der Erho­lung gäbe. Was es jetzt in Wirklichkeit gibt, sind erste Zeichen, dass der Abwärtstrend gestoppt sein könnte, dass in Teilen der Industrie der Boden erreicht sein könnte – na gut, aber ein Boden, der nach minus 30 oder 40 Prozent sehr weit unten ist! Und, Hand aufs Herz, niemand weiß, wie lange wir auf diesem Boden verharren werden und wann und vor allem wie schnell es dann wieder nach oben gehen wird.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 127

In Österreich ist die Situation nicht weniger dramatisch als sonst wo. Befreien wir uns von dem Gedanken, dass wir da um Klassen besser unterwegs sein könnten als zum Beispiel unsere deutschen Nachbarn! Die jüngsten statistischen Daten zeigen für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im ersten Quartal gegenüber dem vierten Quar­tal 2008 ein Minus von 2,5 Prozent; in Österreich sind es immerhin minus 2,8 Prozent. Das muss zu denken geben.

Mehrere Redner, erfreulicherweise auch führende Vertreter der Sozialdemokratie wie Herr Klubobmann Cap – auch ich habe das sehr gerne gehört –, sagen, dass die Euro­päische Union gerade in Zeiten wie diesen unverzichtbar ist. Wir brauchen sie, und zwar vorbehaltlos! Werden die Zeiten härter, dann wird Europa wichtiger. Das ist nicht nur einige Wochen vor dem Europaparlaments-Wahltermin der Fall.

Aber Europa und wir, wir müssen uns die Frage stellen: Was kommt in der Zeit da­nach? – Meine sehr verehrten Damen und Herren, es geht nicht nur darum – ich habe es schon gesagt –, wie schnell es aufwärts geht, sondern auch darum, wie wir zum Beispiel mit diesem an sich nicht miteinander vereinbaren Risikopaar umgehen, einer­seits einem Deflationsrisiko, andererseits aber auch einem Inflationsrisiko. Beides steht im Raum – wie gesagt, gegensätzlich –, aber das eine wie das andere könnte passie­ren, wenn wir und die Notenbanken nicht richtig reagieren.

Klubobmann Kopf hat es heute schon gesagt: Die Volkspartei steht für einen Weg danach, der eigentlich die Fortsetzung des Weges Österreichs und Europas der letzten Jahrzehnte ist, eines Erfolgsweges, der nie ganz so liberal ausgerichtet war wie man­ches Angelsächsische und natürlich erst recht nicht so planwirtschaftlich wie manches im Osten. Es ist dies der Weg der Mitte, der Weg der sozialen Marktwirtschaft oder, wenn Sie so wollen, der ökosozialen Marktwirtschaft, der Weg des Maßhaltens.

Es wird auch wiederum stärker ein Weg der Realwirtschaft sein. So bedeutsam Finanz­märkte und Finanzwirtschaften auch sind, denke ich doch, dass zu diesem Maßhalten auch gehören wird, dass wir der Realwirtschaft – dem Gewerbe, der Industrie, dem Handel – wieder etwas mehr Raum geben, auch politischen Raum, im Vergleich zu manchem, was uns die Finanzwirtschaft in den letzten zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren versprochen hat, aber letztlich nicht halten konnte – mit ein Auslöser dieser Krise!

In dem Sinne: Budgetpolitik ist in Zahlen gegossene Politik; wir haben in diesen nächs­ten Tagen – in Wirklichkeit eineinhalb Wochen – die notwendigen Beschlüsse zu fas­sen. Sie sind die richtigen, sie sind alternativlos, sie dienen bestmöglich zur Bewälti­gung der Krise. Über den Weg danach, etwa auch den Weg zurück zu einem konsoli­dierten Haushalt, werden wir uns dann unterhalten müssen und wollen, wenn es wirt­schaftlich wieder aufwärts geht – hoffentlich so bald wie möglich! (Beifall bei der ÖVP.)

13.16


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Steinhauser. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

 


13.16.22

Abgeordneter Mag. Albert Steinhauser (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn ich auf die Regierungsbank schaue, geht mir eine Ministerin ab. Das ist die Jus­tizministerin Bandion-Ortner, und ich glaube, es ist kein Zufall, dass sie sich heute nicht ins Parlament traut. Man muss sich schon vorstellen, die Frau Justizministerin ändert im Begleitgesetz wesentliche justizpolitische Gesetze, es gibt keinen Justizaus­schuss – okay, das liegt in der Natur der Sache –, sie findet es aber auch nicht der Mühe wert, diese Änderungen mit uns zu diskutieren. Ja, das ist entweder Ausdruck einer gewissen Ignoranz, oder sie hat schlichtweg Angst vor der Debatte. Ich halte, ihren bisherigen Auftritten nach zu schließen, Zweiteres für das Wahrscheinliche. (Abg.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 128

Prinz: Sie wird schon bei der Spezialdebatte dabei sein! Da brauchen Sie keine Sorge zu haben, Herr Steinhauser!)

Was uns die Frau Justizministerin da vorgelegt hat, ist eine Mischung aus belastend, verzweifelt, getrickst und skurril. Für jede dieser Zuschreibungen kann man einen Be­leg finden.

Belastend ist die Gerichtsgebührenerhöhung um 5 Prozent. Neue Gerichtsgebühren werden in so sensiblen Bereichen wie bei Obsorgestreitigkeiten, bei Vergleichen bei Unterhaltsstreitigkeiten, im Besuchsrecht oder im Sachwalterschaftsrecht eingeführt – alles hochsensible Bereiche! All das wird jetzt von der Frau Justizministerin mit zusätz­lichen Gerichtsgebühren belegt. Argumentiert wird das Ganze damit, dass man nur dann den Kernaufgaben der Justiz nachkommen kann, wenn man den Bürgerinnen und Bürgern diese Belastungswelle zumutet.

Da frage ich mich schon Folgendes: Warum ist der Bundesregierung der Rechtsstaat so wenig wert, dass man die Bürgerinnen und Bürger gerade im Krisenjahr mit einer Gebührenerhöhung massiv belastet? – Man hat den Eindruck, dass sich die Justizmi­nisterin jenes Geld, das ihr der Finanzminister verweigert hat, jetzt von den Rechts­schutz suchenden Bürgern wieder holt.

Wenn die Frau Justizministerin im Ausschuss argumentiert, dass Kostenwahrheit das oberste Prinzip wäre, dann sage ich: Na gut, aber das heißt, sie wird in Zukunft für je­den auf der Straße gefahrenen Kilometer Maut bezahlen, wenn sie für Kostenwahrheit ist! Dann frage ich sie: Ist sie wirklich für Selbstbehalte im Gesundheitssystem, und zwar in der ganz extremen Form? Ist sie für Schulgeld und, und, und?

Wenn sie das ist, dann frage ich mich, ob sie die wirtschaftspolitische Debatte des letzten halben Jahres versäumt hat, denn mittlerweile hat da ein Paradigmenwechsel stattgefunden, und das ist auch richtig so. Der Rechtsstaat ist ein zentrales Herzstück der öffentlichen Aufgaben, und der gehört steuerfinanziert. Es darf beim Zugang zum Rechtsschutz keine sozialen Selektionen geben! (Beifall bei den Grünen.)

Aber nehmen wir das zur Kenntnis, der Finanzminister verteilt auf der einen Seite Steu­erzuckerln, und auf der anderen Seite ziehen die Fachministerinnen und Fachminister den BürgerInnen das Geld wieder aus der Tasche.

Die Justizministerin ist offensichtlich verzweifelt. Das zeigt sich an der Maßnahme, dass sie die Mindesttagsätze bei Geldstrafen von 2 € auf 4 € erhöht. Das heißt, diejeni­gen, die sich etwas haben zuschulden kommen lassen, sollen mehr zahlen. Das klingt in erster Linie zwar recht gut – okay, die zahlen eben mehr –, nur: Was wird die Folge sein? – Ich sage es noch einmal: Wirtschaftskrise! Die Betroffenen werden sich die Geldstrafen nicht leisten können, werden sie nicht bezahlen, werden Ersatzfreiheits­strafen antreten und damit den Staat viel mehr kosten, weil es keine Einnahmen bringt und die Ersatzfreiheitsstrafe Geld kostet.

Es wird im Budgetbegleitgesetz getrickst. Wir wissen, dass die Zahl der bedingten Entlassungen im Haftentlastungspaket massiv gestiegen ist. Das befürworten wir, nur gibt es eine logische Folge: Es braucht dann natürlich mehr Bewährungshelfer, die die bedingt Entlassenen betreuen, damit auch das Haftentlastungspaket in seiner Wir­kung – nämlich mehr Resozialisierung – greift.

Daher ist also mehr Personal nötig. Was aber macht die Justizministerin? – Nein, nicht mehr Personal, denn das kostet mehr, sondern wir machen etwas anderes: Wir trick­sen! Wir sagen einfach im Gesetz, künftig kann jeder Bewährungshelfer statt 30 Klien­ten 35 betreuen, und schon geht sich wieder alles aus. Was auf der Strecke bleibt, ist die Qualität.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 129

Skurril wird es, wenn man ins Sachwalterrecht schaut. Dieses Haus hat vor gar nicht allzu langer Zeit ein Gesetz beschlossen, das die Zahl der Sachwalterfälle für Anwälte auf 25 begrenzt. Jetzt wissen alle, dass es auf der einen Seite offensichtlich zu wenig Geld gibt, um die Sachwaltervereine zu subventionieren. Auf der anderen Seite weiß jeder, dass man nicht dahin zurückwill, dass einzelne Rechtsanwälte wieder 300 oder 400 Sachwalterfälle haben und sich nicht um die betroffenen Personen kümmern.

Was macht das Budgetbegleitgesetz? – Es wählt einen Mittelweg, der an Skurrilität nicht mehr zu überbieten ist. Dort steht jetzt wortwörtlich folgende Formulierung:

„Es wird vermutet, dass [...] ein Rechtsanwalt oder Notar nicht mehr als 25 Sachwalter­schaften übernehmen kann.“

Das heißt, das ist das erste Gesetz, das Vermutungen ausspricht! In Wirklichkeit macht man hintenherum die Deckelung der Sachwalterschaften wieder auf.

Die Liste der Kritikpunkte ist lang: Rechtsschutzeinschränkungen, nicht zu Ende ge­dachte Änderungen im Opferschutz, Entfall der Eigenhandzustellungen bei Zivilrechts­klagen – wir könnten noch lange darüber reden –, all das ohne Begutachtungsverfah­ren, all das ohne Justizausschuss!

Jetzt könnten wir es als ritualisierte Oppositionspolitik abtun, dass wir das kritisieren. Nur ist es das Problem der Frau Justizministerin – die uns heute hier abgeht –, dass sie ja ihre eigene Klientel, die sie entlasten will, noch gar nicht überzeugt hat! Der Prä­sident der Richtervereinigung sagt: Mit diesem Justizentlastungspaket bekommen die BürgerInnen für mehr Geld weniger Leistung.

So sehen das die Betroffenen, die Rechtsanwender! Ich glaube, dem kann man nichts hinzufügen, außer, dass es schade ist, dass die Justizministerin sich offensichtlich vor dieser Debatte fürchtet. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

13.22


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Dr. Kräuter. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


13.22.26

Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Punkt Bezügegesetz ist eine gute Gelegenheit, etwas Grundsätzliches zu einer Nulllohnrunde zu sagen. Die SPÖ ist nämlich strikt gegen eine Nulllohnrunde, was Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich, was die werktätige Bevölke­rung betrifft. Es gibt ja immer wieder Stimmen, beispielsweise den Präsidenten der In­dustriellenvereinigung oder seinen Generalsekretär, die sich für eine Nulllohnrunde starkmachen. Ich muss sagen, das ist wirtschaftspolitischer Schwachsinn, denn das würde ja den Konsum einschränken, die Konjunktur hemmen, und die Steuerreform würde nicht so wie gewünscht zur Geltung kommen.

Da lobe ich es mir schon, wenn Reinhold Mitterlehner als Wirtschaftsminister sagt, Nulllohnrunden können das System grundsätzlich durcheinanderbringen. Mitterlehner: „Ich halte es für den Standort für problematisch, ein halbes Jahr vor den großen Lohn­runden im Herbst von Nulllohnrunden zu reden. Denn dann tritt eine Spirale des Spa­rens, also nach unten, ein.“ – Das sei, bitte, allen Nulllohnrunden-Agiteuren ins Stamm­buch geschrieben! Es ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig.

Was eine Politiker-Nulllohnrunde betrifft, so ist da Solidarität angebracht. Es ist in Ord­nung, dass Besserverdienende freiwillig einen Beitrag leisten und durchaus auch als Vorbild gelten. Ich weiß schon, dass sich das Lob der Bevölkerung in Grenzen halten wird, aber immerhin sind für das zweite Halbjahr 2009 und 2010 Erhöhungen für Politi-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 130

ker ausgesetzt, übrigens auch für Pensionistinnen und Pensionisten nach dem Bezü­gegesetz für das Jahr 2010.

Leider können ja Oppositionsparteien dann oft der Verlockung nicht widerstehen und beginnen eine Lizitierung nach unten mit dem klaren Versuch, die politische Arbeit zu diskreditieren. Ich würde dringend davor warnen und stelle fest, dass ausnahmslos alle Damen und Herren im Hohen Haus mit großem Einsatz bei der Arbeit sind und dass die Bevölkerung eine ordentliche und angemessene Honorierung im politischen Be­reich eigentlich für akzeptabel hält.

Ich bringe noch einen Abänderungsantrag der Abgeordneten Kräuter und Sonnberger ein. Da geht es um eine formale Änderung und Verbesserung:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Dr. Kräuter, Dr. Sonnberger, Kolleginnen und Kollegen zum Bericht und Antrag des Budgetausschusses über den Entwurf eines Bundesverfassungsgeset­zes, mit dem das Bundesverfassungsgesetz über die Begrenzung von Bezügen öffent­licher Funktionäre geändert wird, und ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesbezüge­gesetz geändert wird (202 d.B.)

Der Nationalrat wolle beschließen:

Im Titel des oben dargestellten Gesetzentwurfes wird die Wortfolge „mit dem das Bun­desbezügegesetz geändert wird“ durch die Wortfolge „mit dem das Bundesbezügege­setz und das Bezügegesetz geändert werden“ ersetzt.

Erläuterung:

Durch ein redaktionelles Versehen wurde die Änderung des Bezügegesetzes in Arti­kel 3 nicht in den Titel aufgenommen.

*****

Es geht also um eine formale Änderung. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

13.25


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Abänderungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht somit mit in Verhandlung.

Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Haider. Freiwillige Rede­zeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

 


13.25.18

Abgeordneter Mag. Roman Haider (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Herr Kollege Bartenstein hat vorhin gesagt, der Maßnahmen-Mix zur Konjunkturankurbelung ist eine Kampfansage an die Krise. – Herr Dr. Bartenstein, Ihr eigener Finanzminister und Vizekanzler hat im Budgetausschuss gesagt, die Zahlen seines Budgets sind Makulatur, nachdem ihm zwei Experten erklärt haben, dass er von ganz falschen Zahlen ausgeht. Die Zahlen dieses Budgets sind Makulatur! 2,2 Prozent Wirtschaftsrückgang werden diesen Zahlen zugrunde gelegt; je­der Wirtschaftsexperte sagt, dass es mindestens 4 Prozent sein werden. Das heißt, das Defizit wird nicht 13,5 Milliarden € betragen, sondern es wird in Richtung 20 Mil­liarden € gehen.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 131

Aber auch die andere Regierungspartei ist nicht viel besser, wenn die Kollegen Krainer und Matznetter im Budgetausschuss als einziges Argument für dieses Budget ins Tref­fen führen, dass es keine Alternative zu diesem Budget gibt. Das ist der Gipfel der Per­spektivlosigkeit! (Abg. Krainer: Stimmt ja gar nicht!)

Das Bankenpaket mit 10 Milliarden € leisten wir uns, wir bekommen dafür aber kein Mitbestimmungsrecht bei diesen Banken, wir erwerben keinerlei Eigentumsrecht, und als Krönung werden Zinsen nur dann zu zahlen sein, wenn die Banken auch Gewinn abwerfen. Das Steuergeld den Banken derart in den Rachen zu werfen, das ist unver­antwortlich! (Beifall bei der FPÖ.)

Sie haben angekündigt, Haftungen für Unternehmen mit mehr als 50 Millionen € Um­satz übernehmen zu wollen, und Sie erhöhen auch den Haftungsrahmen bei der Hotel- und Tourismusbank. Das ist schön, das ist gut – das wären gute Maßnahmen, aber diese werden nicht greifen, weil die Unternehmen keine Kredite bekommen. Da wäre es schon viel gescheiter, Basel II zumindest für zwei Jahre auszusetzen.

Aber gerade auch in jenem Bereich, der eine der wichtigsten Stützen der österreichi­schen Wirtschaft ist, nämlich im Tourismus, muten Sie den Unternehmen teure, nicht zu bezahlende, nicht leistbare Umbaumaßnahmen zu, zu denen das Nichtraucher­schutzgesetz die Wirte zwingt. Den Wirten wird nicht geholfen, für die werden keine Haftungen übernommen – die können sich das nicht leisten –, nein, im Gegenteil, es werden auch noch schulautonome Tage gestrichen, damit ja niemand mehr ins Wirts­haus gehen kann! (Beifall bei der FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, jetzt hätte ich fast „Steuerreform“ gesagt, nein, ich meine die Tarifsenkung. Die Tarifsenkung, die Sie immer wieder als große Steuerreform ins Treffen führen, hilft jenen nicht, die das Geld am nötigsten hätten, nämlich denen, die am wenigsten verdienen. Die ersparen sich nämlich gar nichts, weil jedem, der weniger als 1 100 € verdient, gar nichts übrig bleibt. Genau diejenigen brau­chen das Geld besonders dringend, und genau diese Menschen würden jeden zusätzli­chen Schilling in den Konsum stecken. Das würde wirklich die Wirtschaft ankurbeln! (Beifall bei der FPÖ.)

Daher haben wir Freiheitliche uns entschlossen, folgenden Entschließungsantrag einzubringen, um auch da Solidarität zu zeigen.

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat unverzüglich eine Regie­rungsvorlage zuzuleiten die vorsieht, dass

1. Die Gehälter für die im BezBegrBVG und im BBezG genannten Funktionen um 4 Pro­zent reduziert werden.

2. Die automatische jährliche Anpassung dieser Gehälter gem. § 3 BezBegrBVG nicht mehr stattfindet.

3. Die Gehälter der leitenden Funktionäre, Beamten und Vertragsbediensteten von Bund, Ländern, Gemeinden und allen anderen Institutionen des ‚geschützten Berei­ches‘ um 4 Prozent reduziert werden.“

*****

Weiters bringe ich einen zweiten Entschließungsantrag ein:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Voraussetzungen zur Einführung getrenn­ter Klassen für Migrantenkinder nach finnischem Vorbild zu schaffen, um die Sprach-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 132

ausbildung der Betroffenen zu intensivieren und zu verbessern und damit deren Chan­cen auf eine gute Schul- und Berufsausbildung zu erhöhen.“

*****

(Beifall bei der FPÖ.)

13.29


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Die beiden soeben eingebrachten Entschließungsan­träge sind ausreichend unterstützt, stehen in einem inhaltlichen Zusammenhang und sohin auch mit zur Debatte.

Die beiden Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten KO Strache, Mag. Haider und weiterer Abgeordneter betreffend Re­duzierung der Politikerbezüge sowie der Bezüge der leitenden Beamten um 4 Prozent,

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht und Antrag des Budgetausschusses über den Entwurf eines Bundesverfassungsgesetzes, mit dem das Bundesverfas­sungsgesetz über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre geändert wird, und ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesbezügegesetz geändert wird (202 d.B.), in der 21.Sitzung des Nationalrates am 19. Mai 2009

Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die reale Wirtschaft werden immer stärker; die Wirtschaftsprognosen müssen in immer kürzer werdenden Abständen nach unten revidiert werden. Kündigungen in bisher gesunden Unternehmen drohen zur traurigen Alltäglichkeit zu werden.

Aktuell gehen Wirtschaftsforscher davon aus, dass sich die Arbeitslosenzahlen in Ös­terreich drastisch vervielfachen werden. Bis Herbst 2009 droht eine Verdoppelung der Arbeitslosen auf rund 600.000 Menschen. Und je länger die Krise dauert, desto teurer wird sie für den Staatshaushalt.

100.000 Arbeitslose kosten die öffentlichen Budgets rund 2,5 Mrd. Euro mehr, so die ökonomische "Faustregel". Neben den Ausgaben für Arbeitslosengeld kommen auch die Ausfälle an Steuern und Sozialversicherungsabgaben. Daher heißt es, jetzt han­deln!

In Zeiten der Wirtschaftskrise und einer damit einhergehenden massiv steigenden Ar­beitslosigkeit gibt es dennoch eine nicht geringe Zahl von Privilegierten, die weit über­durchschnittlich verdienen und deren Bezüge sowohl hinsichtlich der Höhe als auch hinsichtlich der automatischen jährlichen Steigerung gesetzlich festgelegt sind.

Eine Reduzierung der Gehälter der höchsten Staatsfunktionäre, Politiker sowie der lei­tenden Beamten um vier Prozent bringt Einsparungen von rund 8 Millionen Euro. Die Streichung der automatischen Erhöhung der Politikergehälter birgt zusätzliches Ein­sparungspotential.

Aus diesen Gründen stellen die unterfertigten Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 133

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat unverzüglich eine Regie­rungsvorlage zuzuleiten die vorsieht, dass

1. Die Gehälter für die im BezBegrBVG und im BBezG genannten Funktionen um 4 Pro­zent reduziert werden.

2. Die automatische jährliche Anpassung dieser Gehälter gem. § 3 BezBegrBVG nicht mehr stattfindet.

3. Die Gehälter der leitenden Funktionäre, Beamten und Vertragsbediensteten von Bund, Ländern, Gemeinden und allen anderen Institutionen des „geschützten Berei­ches“, um 4 Prozent reduziert werden.“

*****

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Dr. Rosenkranz und weiterer Abgeordneter betreffend Einführung von getrennten Klassen für Migrantenkinder,

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 1 betreffend Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (113 und Zu 113 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Presseförderungsgesetz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsord­nung, das Gebührenanspruchsgesetz, das Gerichtliche Einbringungsgesetz 1962,
das Gerichtsgebührengesetz, das Allgemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grund­buchsumstellungsgesetz, die Jurisdiktionsnorm, das Sachwalterrechts-Änderungsge­setz 2006, das Urkundenhinterlegungsgesetz, die Zivilprozessordnung, das Strafge­setzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsgesetz 1988, das Staats­anwaltschaftsgesetz, das Bewährungshilfegesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundeshaushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit be­schränkter Haftung, das Finanzmarktstabilitätsgesetz, das Poststrukturgesetz, das Ein­kommensteuergesetz 1988, das Körperschaftsteuergesetz 1988, das Umsatzsteu­ergesetz 1994, das Stiftungseingangssteuergesetz, die Bundesabgabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuerge­setz 1955, das Gebührengesetz 1957, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Kapi­talverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteuergesetz 1953, das Normver­brauchsabgabegesetz, das Zollrechts-Durchführungsgesetz 1994, das Familienlas­tenausgleichsgesetz 1967, das Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversi­cherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bundes-Senioren­gesetz, das Altlastensanierungsgesetz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förde­rungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmuseen-Ge­setz 2002, das Bundestheaterorganisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsge­setz, das Landesvertragslehrergesetz 1996, das Prüfungstaxengesetz – Schulen/Päd­agogische Hochschulen, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechts­gesetz, das land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrergesetz 1996, das Be­amten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbediensteten­gesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrverpflichtungsgesetz geändert sowie ein Bun­desgesetz zur Teilnahme an internationaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungs­bilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 134

den Betrieb eines Unternehmensserviceportals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskranken­kassen (Krankenkassen-Strukturfondsgesetz), ein Bundesgesetz betreffend den Ver­zicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesge­setz, mit dem die Begründung weiterer Vorbelastungen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie genehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleit­gesetz 2009) (198 d.B.) in der 21. Sitzung des Nationalrates am 19. Mai 2009.

In Wien haben 40 Prozent der Schüler nicht Deutsch als Muttersprache, in den Bun­desländern sind es zehn bis 20 Prozent. Das besagen aktuelle Zahlen des Unterrichts­ministeriums.

An den Volksschulen der Stadt Wels (OÖ) ist jedes zweite Kind (49,5 Prozent) Auslän­der bzw. Schüler nichtdeutscher Muttersprache. An Hauptschulen in Wien-Hernals liegt der Anteil dieser Schüler bei 93,2 Prozent. In Wien-Brigittenau haben zwei von drei AHS-Schülern (64,7 Prozent) Migrationshintergrund.

In Wien hat jede zehnte Volksschule einen über 90-prozentigen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund, in einzelnen Wiener Bezirken sitzen in jeder fünften Volks­schulklasse ausschließlich Migrantenkinder.

Einsamer Spitzenreiter bei allen Schulen (ohne land- und forstwirtschaftliche Schulen und Berufsschulen) ist Wien-Leopoldstadt mit 60,9 Prozent, gefolgt von Brigittenau (58,6 Prozent) und Margareten (57,5 Prozent).

In Italien, wo über eine halbe Million ausländischer Kinder die italienischen Schulen be­suchen, hat sich die Zahl der Ausländer in den Klassen in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt, nun soll das Schulsystem reformiert und getrennte Klassen für Migran­tenkinder eingeführt werden.

Demnach sollen künftig ausländische Schüler vor dem Schulbeginn geprüft werden, um ihre Italienisch-Kenntnisse festzustellen. Bestehen sie die Prüfung nicht, kommen sie in getrennte Schulkassen. Die Kinder sollen dadurch besser Italienisch lernen und erst danach den normalen Schulklassen beitreten.

Im „Standard“ vom 16.05.2009 steht zu lesen:

„Nicht zuletzt wegen des hohen Migrantenanteils in Wien möchte Amon in der ersten Klasse Volksschule auch die Sprachkenntnisse bei der Feststellung der Schulreife be­rücksichtigen. Jene Kinder, die zu schlecht Deutsch sprechen, würden dann nach finni­schem Vorbild vorerst in eigene Sprachförderklassen mit speziellem Lehrplan kommen. Erst wenn die Sprachkenntnisse besser sind, sollen sie in die Regelklassen integriert werden. "Im angloamerikanischen Raum sind sie bei der Voraussetzung der Unter­richtssprache noch strenger", sagt Amon. "Das ist nichts Unanständiges."“

Es war seit langem Ziel der freiheitlichen Bildungspolitik, einen maximalen Anteil von 30 Prozent Schülern mit nichtdeutscher Muttersprache in den Klassen sicherzustellen, damit die Qualität der Schulausbildung für unsere heimischen Kinder, aber auch für die Kinder der Zuwanderer gewahrt bleibt.

Nachdem das unter den auf Grund der Versäumnisse und Verfehlungen der politischen Verantwortungsträger real nicht mehr verwirklichbar ist, müssen andere Maßnahmen gesetzt werden.

Einerseits ist unter der vielfach vorhandenen Rahmenbedingung, dass die Mehrheit der im Klassenverband sitzenden Kinder auf Grund sprachlicher Defizite nicht imstande ist, dem Unterricht folgen, eine qualitätsvolle Schulausbildung für die Kinder mit deutscher Muttersprache nicht möglich.


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Andererseits ist für die Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache, die dem Unterricht auf Grund ihrer Sprachdefizite nicht folgen können, ebenfalls eine ihren Bedürfnissen Rechnung tragende Ausbildung nicht zu gewährleisten.

Aus diesem Grund stellen die unterzeichnenden Abgeordneten den nachfolgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Voraussetzungen zur Einführung getrenn­ter Klassen für Migrantenkinder nach finnischem Vorbild zu schaffen, um die Sprach­ausbildung der Betroffenen zu intensivieren und zu verbessern und damit deren Chan­cen auf eine gute Schul- und Berufsausbildung zu erhöhen.“

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Schmuckenschlager. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


13.29.54

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Weltweit ist die Wirtschaft, ausge­löst durch die US-amerikanische Bankenkrise, deutlich ins Wanken gekommen. Auch Österreich kann sich mit seiner international verflochtenen Volkswirtschaft diesen Ten­denzen und Entwicklungen nicht entziehen. Die Folgen sind ein negatives Wachstum und steigende Arbeitslosenzahlen.

Finanzminister Pröll hat mit seinem Doppelbudget die richtigen Antworten auf die Fragen in einer schwierigen Zeit gefunden. Wir brauchen Wachstum und Sparsamkeit. Es gibt bekanntlich zwei Schrauben, an denen man drehen kann, einerseits die Ausga­ben und andererseits die Einnahmen. Da aufgrund der angespannten Lage die Einnah­men nicht steigen werden, muss man wohl die Ausgaben genau unter die Lupe neh­men. Es ist daher eine umfassende Staats- und Verwaltungsreform durchaus zu begrü­ßen.

Effiziente Strukturen für niedrige Ausgaben: Im Budgetbegleitgesetz lassen sich einige gute Beispiel dafür finden. Das vierte Hauptstück des Budgetbegleitgesetzes sieht un­ter anderem eine Änderung des Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetzes vor. Mit der vorliegenden Gesetzesnovelle des Gesundheits- und Ernährungssicherheitsge­setzes sollen im Hinblick auf die Schließung von Kontrollstellen des veterinärmedizini­schen Grenzbeschaudienstes die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen wer­den, Bedienstete des veterinärmedizinischen Grenzbeschaudienstes der Agentur zur dauernden Dienstleistung zuzuweisen. Es ist dies ein Beispiel dafür, Struktur zu evalu­ieren, zu verschlanken und trotzdem volle Leistungserbringung garantieren zu können. Gerade im sensiblen Bereich der Lebensmittel- und Ernährungssicherheit müssen wir für die Menschen in unserem Land volle Sicherheit gewährleisten können.

Das zweite Beispiel ist die Änderung des Lebensmittelsicherheits- und Verbraucher­schutzgesetzes. Mit der vorliegenden Gesetzesnovelle des Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetzes soll der zur Ausübung der amtstierärztlichen Tätigkeit befugte Personenkreis erweitert werden. Mit dieser Erweiterung kann eine noch bes­sere Versorgung mit amtstierärztlichen Leistungen erfolgen. Da können wir den öster­reichischen Bäuerinnen und Bauern, die seit Jahrhunderten Garant für die Lebensmit­telversorgung in unserem Land sind, kompetente Partner zur Seite stellen, um unsere


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hohen Standards, auf die wir sehr stolz sind und für die wir Bauern hohe Anerkennung in der Bevölkerung genießen, auch langfristig zu sichern.

Das ist Sachpolitik, die zeigt, wie man Strukturen verbessern kann, ohne dem Steuer­zahler zusätzliche Lasten aufzubürden, und trotzdem volle Leistung für die Bürger ge­währleistet. Es geht darum, nicht mit Diskussionen über Einkommensteuern Neid zu schüren, sondern mit Sachverstand gezielt Politik zu betreiben, von der die Menschen auch etwas haben, ohne ständig etwas geben zu müssen. (Beifall bei der ÖVP.)

Das Budget ist ein guter Fahrplan für die Zukunft. Lassen Sie uns die Krise meistern, die Wirtschaft stärken und den Menschen helfen! (Beifall bei der ÖVP.)

13.33


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Lin­der. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


13.33.13

Abgeordneter Maximilian Linder (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Herren auf der Regierungsbank! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Bei dieser An­wesenheit wäre es fast einfacher, jedem persönlich die Hand zu geben, das ginge schneller. Aber so es ist eben. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Mag. Johann Maier: Wo ist der Kollege Westenthaler? – Weitere Zwischenrufe.)

Wir sind gerade dabei, ein Budget zu diskutieren ... (Abg. Mag. Johann Maier: Kollege Westenthaler ...!) Herr Kollege, wir sind gerade dabei, ein Budget zu diskutieren – wir wissen nicht, ob ein Krisenbudget, ob ein Krisenrettungsbudget. Auf alle Fälle wurde im Vorfeld dieses Budgets auch ein Konjunkturpaket beschlossen, und darin sind ver­schiedenste Maßnahmen enthalten, die wir jetzt bereinigen sollen, die wir jetzt ausfi­nanzieren müssen.

Da ist unter anderem die Verschrottungsprämie enthalten, die uns gegenüber als äußerst wichtig bezeichnet wurde. Aber von Herrn Minister Mitterlehner wurde uns dann wieder gesagt: Nein, so ist es nicht, wir haben ja keine eigene Autoindustrie, aber aus Rücksicht auf die Länder, für die wir als Zulieferer fungieren, müssen wir das ma­chen. – Das sind Dinge, die ich nicht ganz verstehe und worüber ich oft denke: Geht es mehr um Freunderlwirtschaft oder geht es um notwendige Maßnahmen?

Schauen wir weiter zu den Stiftungen. Da wissen wir mittlerweile, dass wir die Reichen besteuern sollen; die SPÖ fordert das und sagt, wir müssen die Reichen besteuern, da müssen wir etwas unternehmen. Im Gegenzug hören wir plötzlich wieder aus der Stei­ermark, der Landeshauptmann dreht es für sich so, wie er es machen will, und holt sich das Geld für seine Partei heraus.

Meine Damen und Herren, ich glaube, bei so viel Ungewissheit, bei so viel Durcheinan­der ist es ganz wichtig und richtig, dass wir folgenden Entschließungsantrag einbrin­gen:

„Der Nationalrat wolle beschließen:

‚Die Bundesregierung wird ersucht, dem Nationalrat schnellstmöglich einen Gesetzent­wurf vorzulegen, durch den für das gesamte Stiftungsrecht verbindlich geregelt wird, dass die Verfolgung politischer Zwecke keine Förderung gemeinnütziger Zwecke dar­stellt.‘“

*****

Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit diesem Durcheinander geht es dann weiter. Da hört man, dass der Finanzminister heute sagt: Wir haben in Österreich in Bezug aufs


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Steuer- und Verteilungsrecht wirklich Gleichheit, wir haben ein ausgeglichenes Steuer­system. – Der nächste Redner ist Abgeordneter Matznetter, er sagt wiederum: Wir haben bei den Steuern ein Problem mit der Ungleichheit in diesem Land.

Liebe Leute, bei diesen Dingen muss man sich als kleiner Bürgermeister vom Land wirklich fragen, welche Experten da am Tisch sitzen. Deshalb war ich froh darüber, dass es beim Expertenhearing zum Budget wirklich die Möglichkeit gegeben hat, mit Experten zu reden und Experten anzuhören, Leute wie Dr. Lehner, Dr. Bodenhöfer oder Mag. Rossmann.

Konfrontiert mit der Tatsache, dass wir bei den Ertragsanteilen für die Gemeinden einen Einkommensverlust von 245 Millionen €, sprich 3,2 Prozent, oder, auf 2010 ge­rechnet, minus 7 Prozent – 508 Millionen € – haben, habe ich ganz interessiert zuge­hört. Die ÖVP hat dafür nur ein Achselzucken übrig gehabt. Ich denke aber noch zu­rück an den Gemeindetag 2007 in Kärnten, als Minister Molterer eines voll Stolz prä­sentiert hat: 100 Millionen € mehr für die Gemeinden. – Für 500 Millionen haben Sie nur ein Achselzucken übrig, für 100 Millionen gab es damals fast ein großes Fest!

Es war ganz interessant, als Dr. Lehner uns gesagt hat, dass die 2 Milliarden €, die die Gemeinden jährlich investieren, zu 90 Prozent den Klein- und Kleinstbetrieben zugute kommen; das ist wirklich eine Investitionsmaßnahme, die vor Ort hilft, die Wirtschaft anzukurbeln. Dr. Bodenhöfer hat uns bestätigt, dass die Gemeinden sehr wohl vor Ort für Arbeit sorgen und vor Ort die Wirtschaft ankurbeln. Auch Mag. Rossmann hat be­stätigt, dass es ganz wichtig ist, die Gemeinden zu stärken. Dr. Lehner ging sogar einen Schritt weiter und hat gefordert, einen Mitteltransfer an die Gemeinden in Gang zu setzen, um den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, vor Ort etwas zu tun.

Ich freue mich darüber, dass wir gemeinsam mit Abgeordnetem Gaßner von der SPÖ einer Meinung sind und dass er unsere Forderung unterstützt, dass wir, nachdem das Auftragsvergabegesetz gelockert wurde, in den Gemeinden auch die nötigen Mittel be­kommen, um die Konjunktur vor Ort anzukurbeln, um dafür zu sorgen, dass die Men­schen im ländlichen Gebiet Arbeitsplätze bekommen, und dass es uns vor allem ge­lingt, die nötigen Infrastrukturprojekte für den Tourismus umzusetzen. (Beifall beim BZÖ.)

13.37


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der eingebrachte Entschließungsantrag ist ausrei­chend unterstützt, er steht in einem inhaltlichen Zusammenhang und somit auch mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Grosz, Ing. Lugar, Windholz, Linder, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend einer verbindlichen Normierung für das gesamte „Stiftungsrecht“, dass die Verfolgung politischer Zwecke keine Förderung gemeinnütziger Zwecke darstellt

eingebracht in der Sitzung des Nationalrates am 19.05.2009 im Zuge der Debatte zu Tagesordnungspunkt 1: Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) über die Regie­rungsvorlage betreffend Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Pres­seförderungsgesetz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Ge­setzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsordnung, das Gebührenanspruchsge­setz, das Gerichtliche Einbringungsgesetz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das All­gemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grundbuchsumstellungsgesetz, die Jurisdik­tionsnorm, das Sachwalterrechts-Änderungsgesetz 2006, das Urkundenhinterlegungs-


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gesetz, die Zivilprozessordnung, das Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsgesetz 1988, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Bewährungs­hilfesgesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundes­haushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung, das Finanzmarkt­stabilitätsgesetz, das Poststrukturgesetz, das Einkommensteuergesetz 1988, das Kör­perschaftsteuergesetz 1988, das Umsatzsteuergesetz 1994, das Stiftungseingangs­steuergesetz, die Bundesabgabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisations­gesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz 1955, das Gebührenge­setz 1957, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Kapitalverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteuergesetz 1953, das Normverbrauchsabgabegesetz, das Zoll­rechts-Durchführungsgesetz 1994, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967, das Ge­sundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Ver­braucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bundes-Seniorengesetz, das Altlastensanierungsge­setz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förderungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungs­förderungsgesellschaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmuseen-Gesetz 2002, das Bundestheaterorga­nisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrerge­setz 1996, das Prüfungstaxengesetz – Schulen/Pädagogische Hochschulen, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das land- und forstwirtschaft­liche Landesvertragslehrergesetz 1996, das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrverpflichtungsgesetz geändert sowie ein Bundesgesetz zur Teilnahme an internati­onaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungsbilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unternehmensservice­portals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskrankenkassen (Krankenkassen-Strukturfondsge­setz), ein Bundesgesetz betreffend den Verzicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesgesetz, mit dem die Begründung weiterer Vor­belastungen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie ge­nehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleitgesetz 2009) (113 und Zu 113 d.B.)

Die aktuellen Geschehnisse betreffend der „Zukunft Steiermark Privatstiftung“ zeigen, dass zumindest eine politische Partei eine Stiftungskonstruktion nutzt. Problematisch ist, dass der Stiftungszweck nach den vorhandenen Informationen entgegen der Ein­ordnung des Finanzamtes nicht als gemeinnützig einzustufen sein dürfte. In Hinblick auf die mit einer solchen Einordnung verbundenen steuerlichen Vorteile besteht drin­gender Handlungsbedarf. Zur Sicherung des Rufes des Stiftungsrechtes und damit zu­sammenhängend zur Sicherung des Rufes des Wirtschaftsstandortes Österreich er­scheint es daher dringend notwendig, explizit für das gesamte „Stiftungsrecht“ zu nor­mieren, dass die Verfolgung politischer Zwecke keine Förderung gemeinnütziger Zwe­cke darstellt.

Aus den genannten Gründen stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, dem Nationalrat schnellstmöglich einen Gesetzes­entwurf vorzulegen, durch den für das gesamte Stiftungsrecht verbindlich geregelt wird,


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 139

dass die Verfolgung politischer Zwecke keine Förderung gemeinnütziger Zwecke dar­stellt.“

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Maier. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


13.38.14

Abgeordneter Mag. Johann Maier (SPÖ): Herr Präsident! Werte Mitglieder der Bun­desregierung! Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Vor 14 Jahren fand der damalige Präsident des Nationalrates und erste Vorsitzende des National­fonds für die Opfer des Nationalsozialismus, Dr. Heinz Fischer, bei der Schaffung des Entschädigungsfonds folgende Worte:

Durch die Einrichtung des Nationalfonds soll die moralische Mitwirkung und das Leid, das den Menschen in Österreich durch den Nationalsozialismus zugefügt wurde, aner­kannt werden und den Opfern in besonderer Weise Hilfe zugute kommen, wobei wir natürlich wissen, dass das zugefügte Leid nicht wieder gutgemacht werden kann. – Zitatende.

Aus Verantwortung gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus sieht das Regie­rungsprogramm von SPÖ und ÖVP die rasche Finalisierung der Schlusszahlungen aus dem Fonds vor. Es geht nun darum, Opfer des Nationalsozialismus für das ihnen wi­derfahrene Leid unbürokratisch und schnell zu entschädigen.

Zur Beschleunigung der Zahlungen an die noch lebenden Antragsteller/innen braucht es daher die vorliegende Novelle. Mit Stichtag 1. Juli 2009 werden alle erstmalig ent­schiedenen Anträge sowie alle endgültig entschiedenen Anträge erhoben und auf Basis dieser Entscheidungssummen Quoten für die drei Verfahren errechnet.

Diese Berechnung richtet sich nach den im Washingtoner Abkommen festgelegten 210 Millionen Dollar, die zur Gänze ausgeschüttet werden müssen. Somit würden bis auf rund 160 offene Fälle sowie mögliche offene Wiederaufnahmen alle anderen An­träge aus den 210 Millionen Dollar finanziert werden. Für die nach dem 1. Juli 2009 offenen Fälle beziehungsweise für Forderungen, die sich aus Wiederaufnahmen er­geben, stellt der Finanzminister Budgetmittel zweckgebunden zur Verfügung. Für das Jahr 2009 stehen 516 000 € bereit, für das Jahr 2010 2,924 000 €.

Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auch aus aktuellem Anlass klare Worte zu den nationalsozialistischen und rechtsradikalen Umtrieben in Öster­reich. Mit aller Klarheit: Es waren keine Lausbubenstreiche!

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nicht umsonst gibt es den Appell des Maut­hausen-Komitees, der am 10. Mai 2009 an Herrn Bundespräsidenten Dr. Fischer und an weitere hochrangige Repräsentanten unserer Republik gerichtet wurde, in dem es fordert, dass Maßnahmen gegen den aufkommenden Rechtsextremismus und zuneh­menden Rassismus ergriffen werden.

Wir, meine sehr verehrten Damen und Herren, unterstützen diesen Appell mit allem Nachdruck!

Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Zahl der Täter bei rechts­extremen Straftaten in Österreich ist gestiegen. Heute sind die Zahlen aus der Bundes­republik bekannt geworden: Gegenüber 2007 eine Steigerung um 15,8 Prozent!

Wir sollten eines nicht vergessen, wenn wir uns mit Fragen der Entschädigung ausein­andersetzen, nämlich dass auch außerhalb Österreichs Millionen Menschen durch die


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 140

Nazi-Diktatur unermessliches Leid zugefügt und zahlreiche Kriegsverbrechen began­gen wurden. Dafür gab es noch überhaupt keine Entschädigung für die Opfer und deren Angehörige. Ich denke hier nur an die Verbrechen der Deutschen Wehrmacht, insbesondere der Ersten Gebirgsdivision im ehemaligen Jugoslawien, in Griechenland, aber auch in Italien, oder an das größte Verbrechen der Wehrmacht, begangen an 5 000 entwaffneten Soldaten auf Kefalonia.

Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte schließen mit dem Schlussappell des Mauthausen-Komitees. Dieser Appell richtet sich an alle Bedienste­ten, aber auch an alle Abgeordneten dieses Hauses sowie an alle Besucher, die an dieser Parlamentssitzung teilnehmen: Treten Sie ewiggestrigen Stammtischparolen und demagogischen Hetzern mutig entgegen! (Beifall bei SPÖ und Grünen sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.43


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Öllinger. Eingestellte Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


13.43.14

Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lieber Jacky Maier, ein ganz offenes Wort: Was ich aus deiner Rede mitnehme, das ist der Beginn: Aus Verantwortung gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus schnell und unbürokratisch reagieren.

Bleiben wir beim ersten Teil: aus Verantwortung gegenüber den Opfern des National­sozialismus. – Wenn man das wirklich ernst meinte, dann würde es wahrscheinlich die­sen Präsidenten nicht geben, dann hätte ihn die Mehrheit in diesem Haus nicht wählen dürfen. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Weinzinger: Was hat er denn damit zu tun? – Abg. Kunasek: Der Wähler hat entschieden!)

Aus Verantwortung gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus hätte ich mir ge­wünscht, dass sich die Republik schnell und unbürokratisch bei den Opfern, die da in Ebensee auch körperlich attackiert wurden, auch von diesen körperlichen Attacken ab­gesehen entschuldigt hätte. Es stellt ein unglaubliches Versagen der Exekutive bezie­hungsweise der zuständigen Instanzen dar, wenn Opfer des Nationalsozialismus – egal, ob französische oder italienische – von Jugendlichen attackiert werden können, und weit und breit keine Exekutive vorhanden ist.

Die einzige „Erklärung“, die es danach gibt, ist die: Ja, wir wissen ja noch nicht einmal, ob die überhaupt – Entschuldigung, ich habe das so erlebt an diesem Sonntag – atta­ckiert worden sind. (Abg. Mag. Kogler: Die sind ja noch nie aufgefallen!) Da wurde also den Opfern sozusagen von Seiten der Exekutive quasi noch einmal unterstellt, möglicherweise habe es ohnehin nichts gegeben, möglicherweise habe es keine Atta­cken gegeben.

Das sind die Zustände in dieser Republik, meine sehr geehrten Damen und Herren und lieber Jacky Maier, angesichts derer von uns gefordert wird und eigentlich gefordert ist, laut dagegen Stellung zu nehmen, und nicht wie die Frau Innenministerin, die dann be­hauptet, das seien ein gegenseitiges Aufwiegeln und gegenseitige Provokationen ge­wesen. Die ist ja völlig jenseitig, die Frau Innenministerin. Die hat überhaupt nichts kapiert von dem, was dort in Ebensee vorgefallen ist. So schaut es aus, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Grünen.)

Mir reicht das dann nicht! – Ja, es ist schon gut, dass wir diese Entschädigungszahlun­gen fortführen, aber es geht zentral um die Haltung, die diese Republik jenseits der Entschädigungszahlungen, jenseits von Feierlichkeiten, bei denen am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus von Seiten der Republik antifaschistische Gesin-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 141

nung zur Schau gestellt wird, einnimmt. Ich habe sehr wohl noch die Äußerungen der Frau Präsidentin in Erinnerung, dass es um die moralische Grundhaltung geht. Und diese moralische Grundhaltung würde uns doch zu etwas mehr verpflichten, als nur zu sagen: Bringen wir die Entschädigungszahlungen über die Bühne, rasch und unbüro­kratisch.

Rasch, lieber Jacky Maier, streichen wir überhaupt sofort heraus, denn rasch ist es mit­nichten, wenn 60 Jahre nach Ende des Nationalsozialismus die Entschädigungszah­lungen über die Bühne gebracht werden. Sei’s drum, ich bin natürlich genauso froh, dass in dem Punkt etwas getan wird. Der eigentliche Punkt ist jedoch: Von Seiten die­ser Republik und ihrer offiziellen Organe muss eine andere Haltung an den Tag gelegt werden, und die andere Haltung muss sich unter anderem darin äußern, dass sich die Republik in Gestalt ihrer Vertreter auch schämen kann, dass sie sich entschuldigen kann, und nicht, dass sie schweigt. (Beifall bei den Grünen.)

Einen Punkt noch, meine sehr geehrten Damen und Herren, jenseits dieser Frage, er betrifft das Budget. Wir haben auch in dieser Frage in den letzten Wochen nur dröh­nendes Schweigen seitens der meisten Regierungsmitglieder geerntet. Ja, ich gebe schon zu, Bundesminister Hundstorfer hat sich das eine oder andere Mal irgendwie ge­äußert, aber ich bestehe darauf: Denken Sie darüber nach, liebe Kolleginnen und Kol­legen von der Sozialdemokratischen Partei und auch von der Österreichischen Volks­partei, dass Sie eine inzwischen wachsende Gruppe von 300 000, 400 000 Menschen weder durch die Steuertarifreform noch durch irgendein Konjunkturpaket um einen Cent entlastet haben. Diese belastete Gruppe sind die Arbeitslosengeld- und Not­standshilfebezieher, die es in dieser Republik gibt, denen Sie seit Jahren nicht einmal eine Valorisierung vergönnen. Das sei hier auch einmal klar und deutlich gesagt: Die werden von Ihnen auch noch dafür bestraft, dass sie arbeitslos geworden sind, indem Sie ihnen seit Jahren keinen Cent, keine Valorisierung, keinen Ausgleich der Inflations­rate gönnen. Seit Jahren!

In diesem Budget, spätestens in diesem Budget oder im Budgetbegleitgesetz hätten Sie die Möglichkeit gehabt, das zu ändern, und es wäre notwendig gewesen auch als Vorbereitung für das, was Sie als Mindestsicherung im nächsten Jahr planen. Und wie­der haben Sie es nicht gemacht. Das ist ein eklatantes Versagen der Regierungspar­teien! (Beifall bei den Grünen.)

13.48


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Gahr. Eingestellte Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


13.48.44

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren Minister auf der Regierungsbank! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ge­schätzte Besucher auf der Galerie! Kollege Öllinger! Derzeit ist es wohl so, dass wir gerade im Bereich der Arbeitslosen steigende Aufwendungen haben. Angesichts der wirtschaftlichen Lage und des Umfelds ist wichtig, dass wir heute einmal allen, die arbeitslos werden, Unterstützung garantieren können. Ich gebe Ihnen schon Recht, es könnte da und dort zu Valorisierungen kommen.

Ich habe jetzt gerade ein Nachbarland besucht. Wenn man sieht, was die für Entschä­digungen haben für Arbeitslose, so ist Österreich da durchaus in einer guten Situation. (Abg. Öllinger: Welches?) – Im Osten. – In Österreich wird kein Arbeitsloser verges­sen. (Abg. Dr. Pirklhuber: Vergleichen Sie da mit Moldawien, oder?) – Ja, ja, Kollege Pirklhuber, ich werde dir das dann schon noch genau schildern.


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Durch das Budgetbegleitgesetz wird ein klarer Trennstrich gezogen. Die anderen reden nur von der Krise, und ich halte „Krise“ ja fast für das Unwort dieses Jahres. Man muss die aktuelle Situation betrachten, und es gibt eben aktuelle Herausforderungen und aktuelle Maßnahmen. In diesem Budget wurde bis zuletzt abgewogen: Wo kann man sparen, wo kann man punktuell Impulse setzen? Es wurden 63 Gesetze geändert, wo­bei es einerseits um Entlastungen im Bereich der Familien geht, aber auch um gezielte Förderungen im Bereich der Bildung oder um Novellierungen des Entschädigungs­fondsgesetzes.

Ich persönlich als Rechnungshofsprecher habe auch den Bereich der Krankenkassen, wo man 730 Millionen € in den nächsten zwei Jahren zuschießen wird, ein bisschen unter die Lupe genommen. Es geht darum, dass wir unsere maroden Krankenkassen mit 450 Millionen € in drei Tranchen entschulden, beginnend mit dem Jahr 2010. Der Rechnungshof hat ja sehr klar aufgezeigt, dass wir sehr große Unterschiede haben im Bereich der Leistungen, im Bereich der Honorare, im Bereich der Tarife, der Gebühren, aber auch im Verwaltungsbereich. Es ist eigentlich verwunderlich, dass gerade bei der Gebietskrankenkasse Wien, die ja eigentlich relativ viel einnimmt, die aber auch bei den Ausgaben Spitzenreiter ist, ein enormes Defizit entstanden ist. Wien hat eben dem Rechnungshof zufolge die Hausaufgaben nicht gemacht.

Oberösterreich dagegen hat im Jahr 1994 beginnend seine Gebietskrankenkasse auf neue Füße gestellt und ist damit Vorbild für alle anderen Gebietskrankenkassen. Es ist wichtig und richtig, dass wir die Gebietskrankenkassen sanieren. Es geht um unser Gesundheitssystem, es geht um Leistungen für die Menschen. Ich sage ja zur Ent­schuldung, aber auch ja zur Strukturreform. Wenn man viel Geld seitens des Staates aufwendet und Sanierungen vornimmt, so ist es wichtig, dass man auch die Anforde­rungen und die Steuerungen im System umsetzt und mit der Verantwortung sorgsam umgeht. (Abg. Öllinger: Wie sieht es mit der Tiroler Gebietskrankenkasse aus?)

Unsere Gebietskrankenkasse ist Gott sei Dank auch in einer positiven Entwicklung, noch nicht ganz im Plan, aber Gott sei Dank geht es in die richtige Richtung. Man kann vieles ändern – und das werden wir auch tun. (Abg. Öllinger: Und ein bisschen speku­lieren!)

Im Bereich der Impulse für Zukunftsinvestitionen möchte ich das EU-Konjunkturpaket von 5 Milliarden € erwähnen, in dem es um Breitband, erneuerbare Energie, um ökolo­gische Wasserwirtschaft, aber auch um Strom- und Gastransport geht.

Das Budgetbegleitgesetz bringt uns viele Neuerungen und Verbesserungen. Da und dort brauchen wir auch eine Risikoabdeckung, um eben die schwierige Situation be­wältigen zu können. Es geht darum, welchen Kurs man insgesamt fährt. Fahre ich den Kurs, dass ich demotivierend wirke, oder muss ich doch einen gewissen Optimismus ausstrahlen und auch einfordern? Es ist wichtig, dass wir wissen, wo wir unser Geld ausgeben, wo wir richtig investieren und wo wir sparen können. Also: Die Realität er­kennen, keine Jubelstimmung, aber auch keine Negativstimmung, denn die bringt uns nicht weiter. Kurs halten in schwierigen Zeiten ist die beste Chance für die Zukunft. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

13.52


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck zu Wort gemeldet. Eingestellte Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


13.52.58

Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Zu Beginn möchte ich gleich


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 143

einen Abänderungsantrag meiner Fraktion einbringen, und zwar zu den Gebühren im Konkursverfahren, Zustellungsänderung und Mahnverfahren. Ich darf kurz vorlesen:

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

Der eingangs bezeichnete Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) wird wie folgt ge­ändert:

1. In Artikel 9 entfällt die Ziffer 10, die Ziffern 11 bis 19 erhalten die Bezeichnungen 10 bis 18.

2. In Artikel 15 entfällt die Ziffer 5, die Ziffern 6 bis 8 erhalten die Bezeichnungen 5 bis 7.

3. In Artikel 15 entfällt die Ziffer 9, die Ziffern 10 bis 24 erhalten die Bezeichnungen 8 bis 22.

*****

In meiner eigentlichen Rede möchte ich sagen: Wir besprechen heute hauptsächlich das Budgetbegleitgesetz. In diesem Rahmen wird ja leider nicht ausführlich über das Kassensanierungspaket gesprochen. Die Ereignisse der letzten Tage im Zusammen­hang mit diesem Kassensanierungsgesetz waren alles andere als erfreulich. Man könnte auch sagen, sie waren Ausdruck der Strukturschwäche unseres Systems. Wenn man sich nämlich vor Augen hält, was da in Bezug auf den Katastrophenfonds passiert ist, so ist das – gelinde gesagt – eine unschöne Neiddiskussion, die hier ange­facht wird.

Unser Gesundheitssystem, das immer noch eines der besten der Welt ist und auf das die Österreicher zu Recht stolz sind, lebt von der Solidarität. Es lebt von der Solidarität der Menschen zueinander, der Kranken und der Gesunden, es lebt von der Solidarität der Ärmeren und der Reicheren, und es lebt von der Solidarität, so sollte man doch auch meinen, der Kassen untereinander.

Wenn es jetzt so ist, lieber Kollege Gahr, wie Sie gerade gesagt haben, dass manche Krankenkassen Ihrer Meinung nach die Hausaufgaben erfüllt haben und andere nicht, so ist das nur die halbe Wahrheit. Es ist schon oft gesagt worden, dass eine Metropole wie Wien, die zum Teil auch Niederösterreich und Burgenland mitbetreut, im Kranken­kassenbereich vollkommen andere Strukturen aufweist als etwa Oberösterreich oder das ländliche Vorarlberg. Man vergleicht hier Birnen mit Äpfeln. Es ist einfach ein Ge­bot der Stunde, dass die Krankenkassen, die das Glück haben, besser dazustehen, den brustschwachen Krankenkassen unter die Arme greifen. Wenn es zu einem Kon­kurs kommt, zieht der nämlich das gesamte System in den Abgrund.

Das ist einer der Gründe dafür, dass man ja auch fordern kann, und das tun wir auch, dass die Struktur von vornherein so gestaltet sein muss, dass diese Möglichkeit ausge­schlossen wird. Wir wollen, dass die neun Krankenkassen zu einer zusammengelegt werden, und wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht gleich möglich ist, wenigs­tens zu drei bis vier. Auf alle Fälle müssen diese Strukturen deutlich verschlankt wer­den.

Das zweite Problem, das sich im Bereich dieses Budgetbegleitgesetzes Kassensanie­rung aufgetan hat, ist, dass der Umgang mit den tatsächlichen Zahlen überhaupt hinten und vorne nicht stimmt. Die Wirtschaftskrise und die steigenden Arbeitslosenzahlen lassen auch die Defizite der Krankenkassen weiter dramatisch ansteigen. Wenn wir hier diskutieren, sprechen wir jedoch von veralteten Zahlen. Um es kurz zu machen: Am Freitag, noch vor der Bekanntgabe der neuen Zahlen sind wir noch von einem De-


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fizit von rund 50 Millionen € ausgegangen. Mittlerweile wissen wir, dass es beinahe 100 Millionen € sein werden. Nächstes Jahr wird das Ganze noch dramatischer wer­den. Da sprechen wir dann von 300 bis 376 Millionen €.

Das Ganze muss auch im Zusammenhang mit der anstehenden Gesundheitsreform gesehen werden. Das Kassensanierungspaket ist ein Eckpfeiler davon. Wenn hier be­reits hinten und vorne die Zahlen nicht stimmen, das ganze System nicht funktioniert, dann kann ich jetzt schon prognostizieren, dass das wieder eine Totgeburt werden wird, verbunden mit massiven Unruhen in den Reihen der Betroffenen. – Besten Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

13.57


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Steier. Redezeit: 3 Minuten.

Darf ich ganz kurz vorher noch mitteilen, dass der eingebrachte Abänderungsantrag ausreichend unterstützt ist, inhaltlich im Zusammenhang und somit mit in Verhandlung steht.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Fichtenbauer und weiterer Abgeordneter eingebracht im Zuge der Debatte zum Tagesordnungspunkt 1, Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) über die Regierungsvorlage 113 d.B. betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Presseförderungsgesetz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsord­nung, das Gebührenanspruchsgesetz, das Gerichtliche Einbringungsgesetz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das Allgemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grund­buchsumstellungsgesetz, die Jurisdiktionsnorm, das Sachwalterrechts-Änderungsge­setz 2006, das Urkundenhinterlegungsgesetz, die Zivilprozessordnung, das Strafge­setzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsgesetz 1988, das Staats­anwaltschaftsgesetz, das Bewährungshilfegesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundeshaushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit be­schränkter Haftung, das Finanzmarktstabilitätsgesetz, das Poststrukturgesetz, das Ein­kommensteuergesetz 1988, das Körperschaftsteuergesetz 1988, das Umsatzsteu­ergesetz 1994, das Stiftungseingangssteuergesetz, die Bundesabgabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuerge­setz 1955, das Gebührengesetz 1957, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Kapi­talverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteuergesetz 1953, das Normver­brauchsabgabegesetz, das Zollrechts-Durchführungsgesetz 1994, das Familienlas­tenausgleichsgesetz 1967, das Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversi­cherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bundes-Senioren­gesetz, das Altlastensanierungsgesetz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förde­rungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmuseen-Ge­setz 2002, das Bundestheaterorganisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsge­setz, das Landesvertragslehrergesetz 1996, das Prüfungstaxengesetz – Schulen/Päd­agogische Hochschulen, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechts­gesetz, das land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrergesetz 1996, das Be­amten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbediensteten-


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gesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrverpflichtungsgesetz geändert sowie ein Bun­desgesetz zur Teilnahme an internationaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungs­bilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unternehmensserviceportals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskranken­kassen (Krankenkassen-Strukturfondsgesetz), ein Bundesgesetz betreffend den Ver­zicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesge­setz, mit dem die Begründung weiterer Vorbelastungen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie genehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleit­gesetz 2009), in der 21. Sitzung des Nationalrates (XXIV), am 19. Mai 2009.

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

Der eingangs bezeichnete Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) wird wie folgt ge­ändert:

1. In Artikel 9 entfällt die Ziffer 10, die Ziffern 11 bis 19 erhalten die Bezeichnungen 10 bis 18.

2. In Artikel 15 entfällt die Ziffer 5, die Ziffern 6 bis 8 erhalten die Bezeichnungen 5 bis 7.

3. In Artikel 15 entfällt die Ziffer 9, die Ziffern 10 bis 24 erhalten die Bezeichnungen 8 bis 22.

Begründung:

Zu 1. Artikel 9 Ziffer 10:

Hier liegt eine sachlich nicht nachvollziehbare Gebührenerhöhung vor. Der Gläubiger, der ohnedies mit einer Kürzung oder gar mit einem Entfall seines Anspruches im Kon­kurs konfrontiert ist, wird noch weiter geschädigt, indem er für jede einzelne angemel­dete Forderung, auch wenn dies in einem einzigen Schriftsatz erfolgt, eine Gebühr zu entrichten hat.

Zu 2. Artikel 15 Ziffer 5:

Der mit dieser Änderung einhergehende potentielle Rechtsnachteil rechtfertigt den fi­nanziellen Nutzen nur unzureichend. Würde man diesem rein finanziellen Argument folgen, würde man das Niveau des formgebundenen Zustellwesens bis zu seiner Ab­schaffung immer weiter absenken können.

Von diesem Argument abgesehen müsste man schon aus sehr einfachen Daten­schutz-Überlegungen zur Ablehnung dieser Vorgehensweise kommen. Wieso sollte etwa die Sekretärin eines beklagten Geschäftsmannes eine höchst sensible, die Per­sönlichkeitsrechte (Unterhaltsklage, Vaterschaftsklage, etc.) betreffende Klageschrift mit der sonstigen Tagespost öffnen und damit Kenntnis über den Inhalt erlangen dür­fen.

Zu 3. Artikel 15 Ziffer 9:

Diese drastische Anhebung des Streitwertes von 30.000,- auf 75.000,- Euro ist ein nicht zu vertretender Verschärfungsvorgang, welcher auch ungeachtet des EU-Mahn­verfahrens nicht zu verantworten ist. Die Rechtsschutzgefährdung eines Beklagten ist schon bei 30.000,- Euro als gravierend zu bezeichnen. Im Falle einer Erhöhung auf 75.000,- Euro gilt dies umso mehr. Vor dem Hintergrund, dass bei Versäumnis der Ein­spruchsfrist – im Lichte einer künftig nicht mehr erforderlichen eigenhändigen Zustel­lung des Zahlungsbefehls – kein weiteres Rechtsmittel für den Beklagten existiert, außer der Rechtsbehelf eines Wiedereinsetzungsantrages, handelt es sich um einen


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massiven Eingriff. Bei Abwägung der ohnedies nicht nachvollziehbaren Ersparnisef­fekte für die Justiz ist der Nachteilseffekt ungleich schwerwiegender einzuschätzen, der potentiell mit dieser Neuerung für die Rechtsunterworfenen entstünde.

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Jetzt sind Sie am Wort, Herr Kollege Steier.

 


13.57.29

Abgeordneter Gerhard Steier (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! Ich darf ein paar inhaltliche Darstellungen bezogen auf das Budgetbegleitgesetz, das wir heute diskutieren, einer breiteren Öffentlichkeit darbringen, um in der Diskussion die Positionen, die wir einnehmen, entsprechend darzustellen.

Das Budgetbegleitgesetz 2009 beinhaltet unter anderem eine Reihe kulturpolitisch be­deutsamer Regelungen wie zum Beispiel die Erhöhung der Basisabgeltungen für die Bundesmuseen mit 8,5 Millionen € ab 2009 und auch die Erhöhung der Basisabgeltung für die Bundestheater um 3,5 Millionen €, was eine langjährige Forderung war, aber jetzt in Erfüllung gehen wird. Damit kann nicht nur die Infrastruktur der Häuser verbes­sert werden. Im Bereich der Museen entsteht damit auch finanzieller Spielraum für eine gezielte Sammlungserweiterung zum Beispiel im Bereich der Gegenwartskunst.

Äußerst positiv ist weiters die Neuverteilung der durch Änderungen im KommAustria-Gesetz freiwerdenden Mittel, wodurch zum Beispiel der Fernsehfilmförderungsfonds von 7,5 Millionen auf 13,5 Millionen € aufgestockt werden kann. Dieser finanzielle An­reiz für weitere Koproduktionen wird zu mehr Wertschöpfung und den Erhalt hochwerti­ger und kreativer Arbeitsplätze in Österreich und damit auch zu einer deutlichen Stär­kung der österreichischen Filmwirtschaft beitragen.

Eine weitere Änderung: 1 Million € ist zur Förderung des nicht-kommerziellen Rund­funks vorgesehen. Diese Mittel sollen im Rahmen von Projektförderungen auf 13 freie Radios und Fernsehstationen aufgeteilt werden und stellen damit einen wichtigen Bei­trag zu einem vielfältigen und hochwertigen Programmangebot und zur Sicherung der Meinungsvielfalt dar. Daneben wird der Digitalisierungsfonds künftig 0,5 Millionen € und weiters der Fonds zur Förderung des privaten Rundfunks 5 Millionen € erhalten.

Nicht zuletzt möchte ich auch noch die Erhöhung des Haftungsrahmens im KMU-För­derungsgesetz erwähnen. Die Erhöhung der Mittel für die Haftungsübernahme der ös­terreichischen Hotel- und Tourismusbank von 250 auf 500 Millionen € sowie die Er­höhung der Obergrenze für die Haftungsübernahme im Einzelfall von 2 Millionen auf 4 Millionen € befristet bis 2010 sind Maßnahmen zum Abbau von Engpässen bei der Finanzierung.

Damit kann dem Finanzierungsbedarf von Unternehmern der Tourismus- und Freizeit­wirtschaft im Bereich der Investitions- und Betriebsmittelfinanzierung entsprochen wer­den.

Abschließend, meine geschätzten Damen und Herren, möchte ich zwei umweltrelevan­te Änderungen anführen. Für die Umweltförderung im In- und Ausland wird ein Zusage­rahmen für die Jahre 2009 bis 2013 von jährlich 90 Millionen € gesetzlich festgelegt. Weiters sollen aus dem Fördervolumen zur Verbesserung der Gewässergüte im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie auch jene baulichen Maßnahmen in Fließgewässern finan­ziert werden, zu deren Durchführung der Bund verpflichtet ist.

Alles in allem sind Neuordnungen und Verpflichtungen im vorgegebenen Budgetrah­men gegeben, der unserer Ansicht nach Schutzschild gegen die Krise bilden und dar-


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stellen soll. In diesem Sinne bitte ich um die Unterstützung bei der Beschlussfassung für die Budgetbegleitgesetze. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

14.01

14.01.10

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nach Einsicht in das Protokoll zur Rede des Herrn Abgeordneten Dr. Walser erteile ich ihm für die feststellende Äußerung, dass die FPÖ eine antisemitische und ausländerfeindliche Partei ist, und dies schon seit Jahrzehn­ten, einen Ordnungsruf. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Dr. Pilz – die sogenannte Schei­benwischerbewegung machend –: Sind Sie überhaupt noch bei Sinnen? – Abg. Dr. Bar­tenstein: Was soll diese unflätige Handbewegung?)

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Windholz. 3 Minuten Rede-
zeit. – Bitte. (Abg. Dr. Pilz: Herr Präsident, dazu die begleitende Handbewegung! Husch! – Abg. Dr. Pilz macht neuerlich die sogenannte Scheibenwischerbewegung! – Abg. Dr. Bartenstein: Unglaublich!)

 


14.01.43

Abgeordneter Ernest Windholz (BZÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Die Re­gierungsbank wird immer schmäler. Wir haben nur noch den Herrn Staatssekretär bei uns.

Die jetzt zur Diskussion stehenden Budgetbegleitgesetze umfassen insgesamt 70 Ein­zelgesetze, die vorgelegt werden und gerade für den ... (Abg. Grillitsch – in Richtung des Abg. Dr. Pilz –: Eine Sauerei! Eine Schande für dieses Haus! – Ruf: Wie oft hast du das schon gemacht? – Abg. Ing. Hofer: Zur Geschäftsbehandlung! – Präsident Dr. Graf gibt das Glockenzeichen. – Abg. Grillitsch – in Richtung des Abg. Dr. Pilz –: Scheren Sie sich raus!)

Ich darf mit meiner Rede fortsetzen. Die geschäftsmäßige Behandlung wird – wie ich annehme – nach meiner Rede erfolgen.

Die rund 70 Budgetbegleitgesetze, die jetzt vorgelegt werden, werden ja vor allem vom öffentlichen Dienst mit Argusaugen beobachtet, nachdem angekündigt wurde, dass zig Planstellen im Verwaltungsbereich gestrichen werden sollen. Die logische Antwort wäre gewesen, dass in der Verwaltung Dinge vereinfacht werden, dass in der Verwal­tung begonnen wird, eine – sagen wir es vorsichtig – kleine Reform umzusetzen. Wenn man sich diesen Rechtsbestand ansieht, muss man sagen, es ist selbst mit der poli­tischen Lupe nichts zu entdecken, was hier an Vereinfachung kommen sollte. (Beifall beim BZÖ.)

Es ist somit einmal mehr eine vergebene Chance. Das, was übrig bleibt, sind immer wieder leere Worthülsen. Die Fragen: Was passiert mit der Bildungsreform?, Was ist mit der Gesundheitsreform?, Was ist mit einer echten Verwaltungsreform, mit einer Staatsreform?, verknüpfe ich noch mit dem Begriff „Föderalismusreform“, denn das wird leider Gottes immer wieder vorgeschoben, um echte Reformen zu verhindern. Es ist leider Gottes nichts zu entdecken.

Das wird sich noch alles bitter rächen. Ich bin schon gespannt, wie die einzelnen Minis­terien mit ihren öffentlich Bediensteten umgehen werden. Bei der geplanten Schulre­form der Ministerin hat es schon einen ersten schweren Einbruch gegeben. Jetzt gera­de musste der Wissenschaftsminister die erste Maßnahme, die er angekündigt hat – ich halte das zwar nicht für sinnvoll, er hat angekündigt, er will 20 Millionen € einspa­ren! –, nach Zuruf aus St. Pölten sofort beenden. (Abg. Hörl: Nicht zynisch werden!) – Ja, ja, da spricht jetzt der Richtige aus Tirol: „Nicht zynisch werden!“ Du solltest dich in der eigenen Partei einmal umhören, wofür ihr überhaupt noch steht mit euren drei Bün­den. Ich bin dankbar für den Zwischenruf. Wo wart ihr denn bei der Schulreform? (Bei­fall beim BZÖ.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 148

Wo wart ihr? Ihr habt einen Präsidenten, der eine historische Rede gehalten hätte. Der Herr Nationalratspräsident ist ja Gewerkschaftspräsident. Wenn er hier am Rednerpult das gesagt hätte, was er sich als Gewerkschaftspräsident gedacht hat, dann wäre das die kürzeste Rede in diesem Haus geworden. Er hätte nur „njet“ gesagt und hätte sich wieder niedergesetzt. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Hörl: 160 Millionen im Budget!)

Und so ist es ausgegangen: Die Reform, die ihr präsentiert, ist, dass ihr zwei Jahre lang keine Mieten zahlt. Na, wenn das der Weisheit letzter Schluss ist, bin ich schon gespannt! Und die nächsten Konflikte sind vorprogrammiert, ob es im Justizbereich ist, ob es in der Frage der Exekutive in dieser Republik ist. (Abg. Mag. Kogler: Wann re­den Sie von der Verwaltungsreform?) Da werdet ihr noch eure Wunder erleben, denn hier gibt es den Begriff der innerlichen Kündigung vermehrt anzutreffen. Das, was ihr in den letzten zwei Jahren an Reformen gemacht habt (Zwischenruf des Abg. Hörl) –Kollege Hörl, aufpassen!; du bist dabei gewesen! –, zwei Jahre Reformen haben zur innerlichen Kündigung und zu Aufklärungsraten von 3 Prozent geführt. Da werdet ihr euch jetzt nicht herumdrücken können. Das habt ihr zu verantworten – zum Nachteil der Bevölkerung! (Beifall beim BZÖ. – Zwischenruf des Abg. Hörl.)

Und dann gibt es in den letzten Tagen die große Debatte über die Stiftungen. Die Ar­beiterkammerwahl hat ja dann ein Ergebnis gebracht, worüber man sagen muss, da haben vor allem die Sozialdemokraten einen kräftigen Aderlass bekommen – zu Recht, wie ich meine. Da habt ihr auch der arbeitenden Bevölkerung in der Frage der Stiftun­gen halt etwas vorgegaukelt. Na, das ist nicht nur eine schiefe Optik, die ist sehr, sehr hinterfragenswert.

In diesem Zusammenhang bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Bucher, Grosz, Ing. Lugar, Windholz, Linder, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend Überprüfung der Gemeinnützigkeit von Stiftungen und Überprüfung der mit möglichen Falscheinordnungen verbundenen Steuermindereinnahmen.

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, schnellstmöglich zu überprüfen, ob insbesondere die von politischen Parteien gegründeten und als gemeinnützig eingestuften Stiftungen tatsächlich gemeinnützig sind und welche tatsächlichen Steuerausfälle durch mögliche Falschbeurteilungen entstanden sind sowie dem Nationalrat einen entsprechenden Be­richt vorzulegen.“

*****

Was ist der Hintergrund? – Stiftungsurkunde und Zweck der Stiftung sind die „Verfol­gung und Verwirklichung sozialdemokratischer Ideale“.

Da meldet sich immerhin Herr Doralt zu Wort und sagt, es wundert ihn, dass das Fi­nanzamt dies so akzeptiert hat, denn: Begünstigte sind Personen, Institutionen, die diese Ziele verwirklichen – sowie der Stifter, also die steirische SPÖ, selbst. Politische und wirtschaftliche Ziele zu verfolgen, könne aber keinesfalls gemeinnützig sein.

In einer Richtlinie des Finanzministeriums heißt es zu gemeinnützigen Vereinen: „Die Verfolgung politischer Zwecke ist keine Förderung gemeinnütziger Zwecke.“

Daher besteht – wie ich glaube – erhöhter Handlungsbedarf. Wir haben diesbezüglich auch einen Antrag eingebracht.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 149

In Richtung des Kollegen Hörl: Die ÖVP braucht jetzt nicht auf die SPÖ zu zeigen! Ich kann es mir schon ausmalen, dass es nicht lange dauern wird, bis die ÖVP-Stiftungen auch noch drankommen. (Beifall beim BZÖ.)

14.07


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, steht in inhaltlichem Zusammenhang mit dem Verhandlungs­gegenstand und somit mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Bucher, Grosz, Ing. Lugar, Windholz, Linder, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend Überprüfung der Gemeinnützigkeit von Stiftungen und Überprüfung der mit möglichen Falscheinordnungen verbundenen Steuermindereinnahmen

eingebracht in der Sitzung des Nationalrates am 19.05.2009 im Zuge der Debatte zu Tagesordnungspunkt 1: Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) über die Regie­rungsvorlage betreffend Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Pres­seförderungsgesetz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Ge­setzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsordnung, das Gebührenanspruchsge­setz, das Gerichtliche Einbringungsgesetz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das All­gemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grundbuchsumstellungsgesetz, die Jurisdik­tionsnorm, das Sachwalterrechts-Änderungsgesetz 2006, das Urkundenhinterlegungs­gesetz, die Zivilprozessordnung, das Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsgesetz 1988, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Bewährungs­hilfesgesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundes­haushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung, das Finanzmarkt­stabilitätsgesetz, das Poststrukturgesetz, das Einkommensteuergesetz 1988, das Kör­perschaftsteuergesetz 1988, das Umsatzsteuergesetz 1994, das Stiftungseingangs­steuergesetz, die Bundesabgabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisations­gesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz 1955, das Gebührenge­setz 1957, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Kapitalverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteuergesetz 1953, das Normverbrauchsabgabegesetz, das Zoll­rechts-Durchführungsgesetz 1994, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967, das Ge­sundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Ver­braucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bundes-Seniorengesetz, das Altlastensanierungsge­setz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förderungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungs­förderungsgesellschaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmuseen-Gesetz 2002, das Bundestheaterorga­nisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrerge­setz 1996, das Prüfungstaxengesetz – Schulen/Pädagogische Hochschulen, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das land- und forstwirtschaft­liche Landesvertragslehrergesetz 1996, das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrverpflichtungsgesetz geändert sowie ein Bundesgesetz zur Teilnahme an internati­onaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungsbilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unternehmensservice­portals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskrankenkassen (Krankenkassen-Strukturfondsge-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 150

setz), ein Bundesgesetz betreffend den Verzicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesgesetz, mit dem die Begründung weiterer Vor­belastungen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie ge­nehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleitgesetz 2009) (113 und Zu 113 d.B.)

Mit der Einordnung einer Stiftung als gemeinnützig sind über die normalen Stiftungspri­vilegien hinaus zusätzliche steuerliche Vorteile verbunden. (Stiftungseingangssteuer/ Körperschaftssteuer).

Allerdings bestehen insbesondere in Zusammenhang mit der „Zukunft Steiermark Pri­vatstiftung“, die als gemeinnützige Stiftung eingeordnet worden ist, erhebliche Zweifel, ob die Einstufungen in der Praxis zu Recht erfolgen.

Beachtlich ist nämlich, das laut Stiftungsurkunde Zweck der Stiftung die „Verfolgung und Verwirklichung sozialdemokratischer Ideale“ auf „Landesebene sowie auf natio­naler, internationaler und supranationaler Ebene“, insbesondere im „politischen, wirt­schaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Leben“ ist.

Daran anknüpfend vertritt der renommierte Steuerexperte Werner Doralt, dass die „Zu­kunft Steiermark Privatstiftung“ ein Paradefall einer nicht gemeinnützigen Stiftung sei. Explizit führte er aus: „Ich frage mich, warum das Finanzamt das so akzeptiert hat“. Begünstigte sind Personen und Institutionen, die diese Ziele verwirklichen – sowie der Stifter, also die steirische SPÖ, selbst. Politische und wirtschaftliche Ziele zu verfolgen könne aber keinesfalls gemeinnützig sein, sagt Doralt. Entsprechend heißt es in der Richtlinie des Finanzministeriums zu gemeinnützigen Vereinen: „Die Verfolgung politi­scher Zwecke ist keine Förderung gemeinnütziger Zwecke“.

In Betracht dieser Tatsachen und der erheblichen (steuerlichen) Privilegien erscheint es daher dringend geboten, die Einstufungsentscheidungen als gemeinnützige Stiftun­gen zu überprüfen. Zur näheren Beurteilung ist zudem im Interesse der Steuerzahlerin­nen und Steuerzahler geboten, damit verbundene Steuermindereinnahmen festzustel­len.

Aus den genannten Gründen stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, schnellstmöglich zu überprüfen, ob insbesondere die von politischen Parteien gegründeten und als gemeinnützig eingestuften Stiftungen tatsächlich gemeinnützig sind und welche tatsächlichen Steuerausfälle durch mögliche Falschbeurteilungen entstanden sind sowie dem Nationalrat einen entsprechenden Bericht vorzulegen.“

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zur Geschäftsbehandlung hat sich Herr Abgeordne­ter Ing. Hofer zu Wort gemeldet. Ich erteile ihm dieses.

 


14.08.04

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir alle – oder fast alle – sind schon länger in der Politik, haben uns auch eine dicke Haut erarbeitet, und man muss es gewohnt sein, dass auch politische Auseinandersetzungen härter geführt werden. Das ist keine Frage.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 151

Wenn aber der Präsident des Nationalrates einen Ordnungsruf erteilt und ein Mandatar aufsteht und sagt: Dazu nur so viel!, und den sprichwörtlichen Vogel zeigt, und er tut das zweimal, dann bitte ich doch dringend, dieses Verhalten im Rahmen der Präsidiale zu besprechen, denn das ist wirklich der Würde dieses Hauses in hohem Maß abträg­lich. (Beifall bei FPÖ, SPÖ, ÖVP und BZÖ.)

14.08


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Grundsätzlich stimme ich dem natürlich zu, muss aber dazu sagen: Ich habe es nicht gesehen. Wenn ich es nicht gesehen habe, kann ich es auch nicht mit einem Ordnungsruf bedenken. (Abg. Grillitsch: Aber wir haben es alle gesehen!) In diesem Punkt werden wir das vielleicht in einer der nächsten Prä­sidialen behandeln.

Abgesehen davon halte ich fest, dass es ständige Übung hier im Hohen Haus ist, dass, wenn im Rahmen der Debatte ein Redner einer hier im Hohen Haus vertretenen poli­tischen Partei jemanden einer verächtlichen Eigenschaft zeiht, dies mit Ordnungsruf bedacht wird, da damit einerseits die Würde des Hohen Hauses verletzt wird und ande­rerseits diese Handlung oder Vorgehensweise auch beleidigend ist. Das ist also nicht neu, sondern ständige Übung, und ich bin geschäftsordnungsmäßig auch so vorgegan­gen.

*****

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Hörl. 4 Minuten Redezeit. – Bitte sehr.

 


14.09.51

Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herren Staatssekre­täre! Ich grüße auch die steirische Bauerndelegation im Namen unseres Präsidenten Fritz Grillitsch. – Herrn Dr. Karlsböck darf ich sagen: Die Wiener Gebietskrankenkasse hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht; das hat auch der Herr Präsident des Rech­nungshofes oft genug erklärt.

Ein Budget im Zeichen der Krise – und trotzdem wird die Stellung des Tourismus in unserem Land entsprechend gewürdigt. Unser Land hat eine Spitzenposition im in­ternationalen Tourismus. 70 000 Betriebe in Österreich können auf 126,7 Millionen Nächtigungen verweisen; die Wertschöpfung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft beträgt 16,1 Prozent des BIP. 180 988 Beschäftigte gibt es in diesem Bereich; davon 13 500 Lehrlinge. Und allen Unkenrufen zum Trotz gibt es immer noch offene Lehrstel­len.

26 Millionen € stehen für die Österreichische Hoteltreuhand zur Verfügung. Weiters: 2 Millionen € für das Schutzhütten-Programm, 1,7 Millionen € für Förderungsprogram­me. Und insgesamt werden 15 Millionen € in die Hand genommen, um die ERP-Mittel auf 38 Millionen € aufzustocken und die Top Tourismus-Förderung auf 24 Millionen € aufzustocken. Und es wurde sehr schnell seitens des Herrn Ministers reagiert, nämlich was das Sonderbudget der „Österreich Werbung“ anlangt, wo bei den Österreicherin­nen und Österreichern für Österreich geworben wird, wofür auch ich recht herzlich danke.

Von diesen 4 Millionen € zahlt übrigens auch die Wirtschaftskammer 1 Million €, wobei das auch im Zeichen dessen steht, dass die Wirtschaftskammer nunmehr die bereits dritte Reform hinter sich hat – und trotzdem noch diese Mittel aufbringen kann. Und da wäre es, wie ich meine, dringend notwendig, dass auch die Arbeiterkammer ihre Haus­aufgaben endlich erledigt. (Beifall bei der ÖVP.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 152

Die Tourismusschulen Österreichs, bei denen wir Weltklasse sind, werden aus dem Bud­get – so wie Museen, Theater und so weiter – finanziert. Wir sind froh über die vergan­gene Wintersaison; diese war hervorragend. Wir haben einen tollen Erfolg gehabt, und damit waren wir in der Lage, sehr viele Steuermittel für den Budgethaushalt aufzubrin­gen.

Gewiss: Alles noch zu wenig angesichts der Budgetsituation. Einnahmen 64 Milliar­den €, 77,4 Milliarden € an Ausgaben, ein Budgetdefizit von fast 5 Prozent. Und im Jahr 2010 sieht es etwas trister aus; vor allen Dingen macht mir die Höhe der Staats­verschuldung große Sorgen: 70 Prozent des BIP werden wir erreichen beziehungs­weise sogar überschreiten. Mit dem 24. September 2008 wurde hier ja ganz kräftig dazu beigetragen. Ich glaube, wir hätten uns einiges ersparen können, so zum Beispiel das mit den Studiengebühren. Vieles war notwendig, aber ich glaube, da wäre schon auch etwas zu sparen gewesen.

Wenn ich daran denke, dass wir fast neun Jahre – unter dem besten Bundeskanzler der Zweiten Republik, Dr. Wolfgang Schüssel (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP – iro­nische Heiterkeit bei der SPÖ) – gebraucht haben, die Staatsverschuldung von 65 Pro­zent auf 58 Prozent herunterzubringen, und diese jetzt auf über 70 Prozent hinaufklet­tern wird, dann weiß ich als Unternehmer, dass die nächsten Jahrzehnte hart werden und dass wir das zurückzahlen müssen. Aber angesichts der Wirtschaftskrise und der derzeitigen Situation sind diese enormen finanziellen Anstrengungen verantwortbar – und dass wir mit diesem Budget einen Mittelweg gehen, zeigt allein die Reaktion der Opposition.

Wir wenden zu Recht viel auf, wenn es darum geht, Arbeitsplätze und damit Einkom­men zu sichern. Der Kampf um jeden Arbeitsplatz – hinter dem ja Männer, Frauen, eben ganze Familien stehen – ist es wert, dieses doch enorme Risiko für unsere Zu­kunft einzugehen. (Zwischenruf des Abg. Mag. Kogler.)

Hohes Haus! Es gäbe jedoch auch andere Möglichkeiten, Konjunktur zu fördern, Ar­beitsplätze zu erhalten. So liegen beispielsweise bei der Seilbahnbehörde die Pläne für 31 Projekte im Gegenwert von 10 Millionen €, also rund 300 bis 400 Millionen € könn­ten sofort losgetreten werden, wenn es dort lediglich zwei Juristen mehr gäbe.

Auf allen Ebenen – auf Gemeindeebene, auf Landes- und Bundesebene – sollte da­nach getrachtet werden, dass Projekte und Investitionen sofort bewilligt werden. Das würde viele Arbeitsplätze schaffen und zusätzliche Steuereinnahmen bringen.

Auch sollte nach zwei Jahrzehnten, in denen jährlich der Natur- und der Umweltschutz erhöht und verschärft wurden, überlegt werden, ob nicht auch in diesem Bereich Evalu­ierungen notwendig sind, denn meiner Meinung nach hat sich da ein selbstlaufendes „Bürokratiemonster“ entwickelt, das heute einen gewaltigen Bremsklotz für die Entwick­lung in unserem Lande darstellt. So sollte beispielsweise das UVP-Gesetz Verwal­tungsvereinfachung, Verfahrenskonzentration und schnellere Verfahren mit sich brin­gen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.

Wenn wir den Kampf um jeden Arbeitsplatz ernst nehmen, müssen wir auch darüber nachdenken, nicht den Umwelt- und Naturschutz abzuschaffen – auf das Erreichte sind wir stolz –, aber uns doch auf das Wichtigste, auf das Existenzielle zu besinnen. Daher nochmals: Schluss mit bürokratischen Monstern! (Beifall bei der ÖVP.)

14.14


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dr. Grüne­wald zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 153

14.14.45

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Herr Präsident! Meine Herren Staatsse­kretäre! Hohes Haus! Wir haben gerade gehört, dass auch in Krisenzeiten der Pulver­schnee fällt.

Aber nun zum Ernst der Sache: Die Regierung sagt, es gibt Steuererleichterungen. – Wirklich erleichtert fühlt sich aber kaum jemand. Alles hat sein Pro und Kontra. Der Chef der Universitätenkonferenz, Universitätsprofessor Dr. Badelt, sagt, er hätte sich ein schlimmeres Budget erwartet; er könne damit leben. Fragt man die einzelnen Rek­toren, sagen sie einem, sie können damit nicht oder kaum leben.

Bundesminister Stöger sendete aus, die Krankenkassen werden saniert werden. – Fragt man die Kassenobleute und deren Direktoren, so sagen diese, davon sei man weit entfernt. – Was stimmt also jetzt?

Lassen Sie mich beginnen mit dem politischen Aufrechnen, mit dem politischen Hick­hack. Zum CERN-Sitz zu fahren, das sollte für österreichische Wissenschafterinnen und Wissenschafter kein Tourismusunternehmen sein, sondern eine Riesenchance, ja eine Notwendigkeit. Wenn Hahn sich dieses Geld der Mitgliedsbeiträge nicht mehr leis­ten kann, spricht alles dafür, dass sein Budget bei Weitem nicht so gut ist, wie er und seine Mitarbeiter das uns gegenüber darzustellen versucht haben.

Wenn es dann noch heißt – nach diesem Faymann-Machtwort –, wenn das Geld nun für CERN verwendet wird, wird es den jungen Wissenschaftern, dem FWF und ande­ren Kooperationen fehlen, so ist das doch eine sehr tragische Sache und zeigt eigent­lich die ganze Erbärmlichkeit der Budgetsituation im Bildungs- und Wissenschaftsbe­reich.

Das wäre vergleichbar mit folgender Situation: Bundesminister Hahn hat eine sehr gute Kantine in seinem Haus, geleitet von einem berühmten Koch. Faymann sagt: Bringen Sie mir bitte ein CERN-Menü!, und Hahn antwortet darauf: Ja, wenn Sie das befehlen – aber dann sind Gulasch und Fisch gestrichen!

So wird Politik gemacht: „Kannibalismus“ zwischen Angeboten, „Kannibalismus“ zwi­schen einzelnen Wissenschaftsdisziplinen.

Einige Leute haben sich etwas erhofft – das weiß ich –, wenn Beiträge an CERN nicht mehr gezahlt werden, nämlich dass sie das Geld kriegen. Aber wer hat wirklich an die jungen Wissenschafter gedacht? – Niemand! Und das muss ein Ende haben.

Die Industriellenvereinigung, die Wirtschaftskammer, alle haben in diesem Zusammen­hang protestiert; daher meine Frage: Warum könnte nicht Mitterlehner einen kleinen Teil dazu beitragen? Warum könnte nicht – zum Ruhme der Sozialdemokraten – auch Ministerin Bures einen kleinen Teil beitragen? Die Nutznießer wären alle. Aber das ge­schieht leider nicht. Und das nennt sich Regierung?!

Zum Thema Krankenkassen: Es ist nicht so – ich würde Stöger gerne die Freude ma­chen und ihm recht geben; in vielen Dingen hat er auch recht –, dass die Krankenkas­sen saniert werden, wie Stöger sagt; das ist falsch. Die Budgets der Krankenkassen werden trister werden, weil die Finanz- und die Wirtschaftslage schlechter werden. Die Einnahmen werden noch mehr abbrechen. Maßnahmen der Regierung kommen zu spät – und obendrein nur halbherzig. Wer wird die Folgen tragen? Alle sagen: Nein, die Patienten werden das nicht spüren! – Natürlich werden die Patientinnen und Patienten das spüren – außer sie bleiben gesund.

Ganz Westösterreich besitzt eine einzige Fachärztin für Kinderpsychiatrie, eine einzige! X Bundesländer haben Krankenkassen, die keinen einzigen Vertrag mit einer Logopä­din, mit einer Physiotherapeutin haben. Vom Ministerium hört man, wenn jemand krank ist, kriegt er das schon. Aber wissen Sie, was mir die Therapeuten sagen: Eine ältere


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 154

Frau kommt zur Physiotherapie – und bis die sich aus- und angezogen hat, bleiben 10 Minuten Zeit für die Therapie. Das sind die Folgen der Sparmaßnahmen; und das ist nicht gut. Ich sage Ihnen, das ist nicht gut.

Wenn wir hier nicht vernünftiger reden können, wenn es nur darum geht, wer sozusa­gen die Siegerpalme nach Hause trägt – egal, was denn an Gänseblümchen der Be­völkerung bleibt –, werden wir auf keinen grünen Zweig kommen. Allein angesichts des Umstands, dass man hier zu zwei großen Kapiteln nicht mehr als 5 Minuten lang reden kann, stellt sich die Frage: Wie sollen hier Argumente ausgetauscht werden? Das ist wie ein Schnellfeuer einiger Floskeln, einiger Sätze aus Büttenreden, einiger Polemi­ken, aber zur Sache kommen wir auf diese Art und Weise nie. (Beifall bei den Grünen.)

14.19


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Binder-Maier zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.19.45

Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Herr Präsident! Mitglieder der Bundesre­gierung! Meine Damen und Herren! Das Budgetkapitel Familie kann sich wahrlich sehen lassen, und wir können stolz darauf sein, dass wir den Familien einen hohen Stellenwert einräumen.

Vorwiegend werden die Ausgaben – gerade für den Bereich Familie – aus dem Fami­lienlastenausgleich abgedeckt, und, meine Damen und Herren, wir wissen, dass wir den neuen Familienformen Rechnung tragen müssen. Familienpolitik, moderne Fami­lienpolitik, bedeutet für mich, die Chancen zu erhöhen, die Chancen für die Kinder, die Chancen für die Eltern.

Wir gehen davon aus, dass wir einerseits die klassische Familie haben – Vater, Mutter, Kinder –, wir haben aber auch einen großen Anteil von Alleinerziehenden, wir haben Patchworkfamilien, und wir haben auch Lebensgemeinschaften. Und ich denke, wir müssen diese Realitäten sehr, sehr nüchtern betrachten.

13 Prozent aller Familien in Österreich sind Familien mit nur einem Elternteil, und 85 Prozent dieser Alleinerziehenden sind Frauen. Deshalb ist es ganz, ganz wichtig, dass wir weiterhin die Situation der Alleinerzieherinnen verbessern und immer wieder im Auge haben. Das bedeutet einerseits finanzielle Unterstützung, aber auch ideelle Unterstützung und vor allen Dingen soziale Unterstützung jener, die ihre Kinder als Erwachsene allein erziehen und betreuen.

Die monetären Leistungen in Österreich, meine Damen und Herren, sind hervorragend. Wir haben erst vor Kurzem eine Entlastung der österreichischen Familien mit einem Paket von 510 Millionen € beschlossen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir noch Lücken haben, nämlich wenn es darum geht, Infrastrukturen anzubieten. Das Zurverfügungstellen von Betreuungseinrichtungen, von öffentlichen Lebensräumen, von öffentlichen Spielräumen, von Beratungsstellen – diese kostenlose Inanspruchnah­me ist ein wesentlicher Faktor in der familienpolitischen Arbeit, und da haben wir noch einiges zu tun.

Meine Damen und Herren, die finanziellen Unterstützungen sind einerseits zu wenig, andererseits wissen wir, dass wir hohe Ausgaben tätigen. Dazu vielleicht noch ein paar Zahlen: Wir haben in Österreich Lebensgemeinschaften und Patchworkfamilien. Der­zeit gibt es 309 000 Lebensgemeinschaften in Österreich, und diese Tendenz ist stei­gend. Deshalb ist die Neustrukturierung des Familienrechts wichtig, bei der es darum geht, die rechtliche Situation, gerade von Lebensgemeinschaften, zu stärken.

Familienpolitik ist mehr als Steuer- und Sozialpolitik. Sie ist vor allen Dingen auch Ge­sellschaftspolitik, meine Damen und Herren, und hat mit Zukunftsperspektiven zu tun;


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 155

damit, wie sich die zukünftige Gesellschaft gestaltet, wie das zukünftige Zusammenle­ben der Menschen ausschaut. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, ein ver­stärktes Augenmerk darauf zu legen, verstärkte Initiativen und auch verstärkte finan­zielle Mittel zur Verfügung zu stellen, dass Kampagnen und Projektförderungen bei der antifaschistischen Arbeit durchgeführt und umgesetzt werden können. Es geht darum, dass wir das Engagement der Zivilgesellschaft brauchen, gezielte Projekte und auch öffentliche Vorbilder.

Ich schließe mit dem Satz eines Sozialdemokraten aus der Ersten Republik: „Wer Kin­dern Paläste baut, reißt Kerkermauern nieder.“

Ich denke, das hat noch immer Gültigkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

14.24


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter DDr. Kö­nigshofer zu Wort. Eingestellte Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


14.24.15

Abgeordneter DDr. Werner Königshofer (FPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Zuerst kurz ein Wort zu meinem Kollegen Walser – Kollege im doppelten Sinne, immerhin waren wir einmal Studienkollegen an der Univer­sität Innsbruck (Ruf bei der ÖVP: Und wer war der Gescheitere?) –: Ich kann nur sa­gen, was Kollege Walser mit seinem Ruderleibchen hier heraußen aufführt, ist mehr als primitiv und letztklassig. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn jemand einen Menschen als „Schande“ bezeichnet, dann ist das menschenver­achtend. Kein Mensch ist eine Schande – und schon gar nicht der Nationalratspräsi­dent. (Beifall bei der FPÖ.) Sagen Sie das Ihrem Kollegen Walser!

Zu Kollegem Pilz darf ich auch noch etwas sagen: Die Handbewegung war weniger ein Vogel als vielleicht ein Wischer – Sie haben so gemacht (der Redner macht die so­genannte Scheibenwischer-Bewegung) –, ja, Sie machen es jetzt wieder. (Auch Abg. Dr. Pilz macht die Scheibenwischer-Bewegung.) Herr Präsident – Sie dürfen sich das anschauen –, das sollte man in der Präsidiale besprechen. Das ist eine Herabwürdi­gung des Hohen Hauses, Herr Kollege Pilz, das möchte ich auch sagen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Pilz. – Abg. Großruck: Er kann nicht anders, er ist so!)

Inhaltlich möchte ich auf eine Aussage des Kollegen Professor Van der Bellen einge­hen, der gesagt hat: Was täten wir Österreicher denn jetzt in der Krise ohne die EU? Die EU macht Konjunkturmaßnahmen, die EU macht eine Bankenaufsicht. – Ja bitte, meine Damen und Herren, wo macht sie denn das? Wir haben noch nichts gesehen. Es war eine Delegation des Luxemburger Parlaments, Mitglieder des Finanzausschus­ses, hier. Ich habe an der Sitzung teilgenommen, und der Delegationsleiter hat gesagt, er sehe überhaupt keine Initiative von der EU und vom Ratsvorsitz. Alles, was die EU macht, ist, sich die nationalen Maßnahmen – siehe Bankenpaket – vorlegen zu lassen und dann vielleicht noch gnädigerweise abzusegnen. Auf diesen Segen hätten wir auch verzichten können! Das können wir allein machen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Außerdem spricht Herr Professor Van der Bellen von der Bankenaufsicht, die die EU nun neu zu gestalten gedenkt. Ich sage Ihnen, europaweit gibt es überhaupt keine ein­heitliche Finanzmarkt- oder Bankenaufsicht. Wir haben in Österreich eine Finanzmarkt­aufsicht – die ist schlecht, das gebe ich zu –, aber EU-weit gibt es noch überhaupt kei­ne Banken- und Finanzmarktaufsicht. Da ist mir die schlechte österreichische lieber als gar keine in der EU. (Beifall bei der FPÖ.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 156

Nun, meine Damen und Herren, darf ich im Rahmen dieser Debatte einen Abände­rungsantrag meiner Fraktion einbringen, und zwar in Bezug auf die Zivilprozessord­nung, denn auch hier soll der Weg zum Obersten Gericht wieder erschwert werden.

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

Der eingangs bezeichnete Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) wird wie folgt ge­ändert:

In Artikel 15 (Änderung der Zivilprozessordnung) entfällt die Ziffer 17, die Ziffern 18 bis 24 erhalten die Bezeichnungen 17 bis 23.

*****

Kurze Begründung dazu: „Durch die angestrebte Maßnahme soll eine Erschwerung der Anrufung des Obersten Gerichtshofes erreicht werden. Die tatsächliche Analyse der Belastungsintensität des Obersten Gerichtshofes rechtfertigt diese Maßnahme nicht.“

Abschließend, meine Damen und Herren, möchte ich auf eine weitere Maßnahme der Regierung im Rahmen dieses Budgetbegleitgesetzes eingehen, und zwar auf die Ge­bührenerhöhung im Gerichtsbereich.

Angesichts dessen, was Ihnen da eingefallen ist, kann man nur den Kopf schütteln. Das ist eine Ungeheuerlichkeit im Sinne des Rechtsstaates. (Beifall bei der FPÖ.) Als ich in Innsbruck studiert habe, gab es einen Oberlandesgerichtspräsidenten namens Dr. Kohlegger, der sich gerühmt hat, dass der Zugang zum Recht erleichtert wird, dass die Gerichte geöffnet werden – und Sie machen hier genau das Gegenteil! Sie erhöhen die Gerichtsgebühren um bis zu 5 Prozent. Die größte Ungeheuerlichkeit ist, dass Sie jetzt auch im Außerstreitbereich – dort, wo der kleine Mann, die kleine Frau familien­rechtliche Dinge zu schlichten versuchen – hohe Gebühren einführen.

Die „Wiener Zeitung“ schreibt heute: „Einmal Kind sehen: 220 €.“ – Einen Antrag einzu­bringen, kostet in erster Instanz 220 €, in zweiter Instanz 330 € und in dritter Instanz 660 €. Das sind in richtiger Währung, meine Damen und Herren, fast 10 000 Schilling. Das kann es doch nicht sein! (Abg. Grillitsch: Was ist die richtige Währung?)

Sie sollten die heutige „Wiener Zeitung“ lesen. Experten – Anwälte und Sozialverbän­de – sprechen von einem ... (Abg. Grillitsch: Was ist die richtige Währung?) – Ja, rich­tige Währung, die haben wir leider aufgegeben. Herr Grillitsch, Sie sollten einmal zu Ihren Bauern gehen, wenn sie vor der Tür stehen, und nicht hier herinnen sitzen blei­ben, weil Sie zu feig sind, hinauszugehen. Das kann ich Ihnen sagen. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.) – Das hat mir ein Tiroler Bauer erzählt; ich kann mit Ihnen noch weiterreden.

Anwälte und Sozialverbände orten einen Raubzug bei jenen, die wehrlos sind. Die sprechen von einem Raubrittertum angesichts dieser Erhöhung der Gerichtsgebühren, meine Damen und Herren! Es gibt auch einen Aufschrei karitativer Organisationen, weil auch bei Sachwalteransuchen Gebühren eingeführt werden. Und – und jetzt hören Sie zu! –: Protest gegen das Schröpfen Wehrloser kommt auch aus den Reihen der Wiener ÖVP; so etwa von Frau Ingrid Korosec, die als ehemalige Volksanwältin sehr genau weiß, was man den Leuten damit antut, deren Familien und Finanzen sich gera­de in Auflösung befinden.

Meine Damen und Herren, dieser Punkt des Budgetbegleitgesetzes ist eine Ungeheu­erlichkeit, und ich fordere Sie auf, noch einmal darüber nachzudenken. Wir werden dem jedenfalls unsere Zustimmung nicht geben. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

14.30



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 157

Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Abänderungsantrag ist ausreichend unterstützt, steht in einem inhaltlichen Zusammenhang und somit mit zur Debatte.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Fichtenbauer und weiterer Abgeordneter

eingebracht im Zuge der Debatte zum Tagesordnungspunkt 1, Bericht des Budgetaus­schusses (198 d.B.) über die Regierungsvorlage 113 d.B. betreffend ein Bundesge­setz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Presseförderungsgesetz 2004, das Volks­gruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsordnung, das Gebührenanspruchsgesetz, das Gerichtliche Einbringungsge­setz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das Allgemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grundbuchsumstellungsgesetz, die Jurisdiktionsnorm, das Sachwalterrechts-Ände­rungsgesetz 2006, das Urkundenhinterlegungsgesetz, die Zivilprozessordnung, das Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsgesetz 1988, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Bewährungshilfegesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundeshaushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit be­schränkter Haftung, das Finanzmarktstabilitätsgesetz, das Poststrukturgesetz, das Ein­kommensteuergesetz 1988, das Körperschaftsteuergesetz 1988, das Umsatzsteu­ergesetz 1994, das Stiftungseingangssteuergesetz, die Bundesabgabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuerge­setz 1955, das Gebührengesetz 1957, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Kapi­talverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteuergesetz 1953, das Normver­brauchsabgabegesetz, das Zollrechts-Durchführungsgesetz 1994, das Familienlas­tenausgleichsgesetz 1967, das Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversi­cherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bundes-Senioren­gesetz, das Altlastensanierungsgesetz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förde­rungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmuseen-Ge­setz 2002, das Bundestheaterorganisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsge­setz, das Landesvertragslehrergesetz 1996, das Prüfungstaxengesetz – Schulen/Päd­agogische Hochschulen, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechts­gesetz, das land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrergesetz 1996, das Be­amten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbediensteten­gesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrverpflichtungsgesetz geändert sowie ein Bun­desgesetz zur Teilnahme an internationaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungs­bilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unternehmensserviceportals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskranken­kassen (Krankenkassen-Strukturfondsgesetz), ein Bundesgesetz betreffend den Ver­zicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesge­setz, mit dem die Begründung weiterer Vorbelastungen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie genehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleit­gesetz 2009), in der 21. Sitzung des Nationalrates (XXIV), am 19. Mai 2009.

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 158

Der eingangs bezeichnete Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) wird wie folgt ge­ändert:

In Artikel 15 (Änderung der Zivilprozessordnung) entfällt die Ziffer 17, die Ziffern 18 bis 24 erhalten die Bezeichnungen 17 bis 23.

Begründung:

Durch die angestrebte Maßnahme soll eine Erschwerung der Anrufung des Obers-
ten Gerichtshofes erreicht werden. Die tatsächliche Analyse der Belastungsintensität des Obersten Gerichtshofes rechtfertigt diese Maßnahme nicht (vergleiche Gutachten Prof. Mayr, Anwaltsblatt 04/09).

Das mit der Zivilverfahrensnovelle 1983 eingeführte System der Zulassungsrevision, noch dazu verbunden mit Streitwertschwellen, bewirkt seit damals eine hinreichende Filterung der Anfallshäufigkeit der dem Obersten Gerichtshof obliegenden Entschei­dungen. Eine weitere Erschwernis der Anrufbarkeit durch Erhöhung der Streitwert­schwelle ist eklatant bürgerfeindlich und lässt außer Acht, dass der Tätigkeit des Obersten Gerichtshofes, als oberstes Organ der Rechtssprechung in Zivilrechtssa­chen, entscheidende Leitfunktion in der Rechtsentwicklung zukommt, die nicht weiter unbillig erschwert werden soll.

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Steindl zu Wort. Eingestellte Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


14.31.08

Abgeordneter Konrad Steindl (ÖVP): Herr Präsident! Meine Herren Staatssekretäre! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Die Budgetdebatte ist doch ein markanter Punkt in der lange Zeit in Anspruch nehmenden Budgetplanung insgesamt. Wir wissen, dass die Budgetbegleitgesetze einen weiten Bogen in der Bundesgesetzgebung span­nen, und auch das jetzt in Verhandlung stehende Budgetbegleitgesetz sollte, ausge­hend von den Krankenkassen, entsprechende Regelungen darstellen.

Gerade zu den Krankenkassen will ich sagen: Es ist schon bemerkenswert, dass wir auf der einen Seite bei den sehr defizitären Krankenkassen wie etwa in Wien keine wirklichen Maßnahmen setzen, wiewohl ich immer wieder höre von den verschiedens­ten Seiten: Gerechtigkeit, Gerechtigkeit! – „Gerechtigkeit“ ist ein Wort, das mir in der letzten Zeit sehr häufig unterkommt, und wenn man dieses Wort in Verbindung bringt mit Krankenkassen-Selbstbehalten, dann muss man feststellen, dass zum Beispiel Be­amte, selbständige Unternehmer, selbständig Erwerbstätige moderate Selbstbehalte bei ihren Krankheitskosten zu zahlen haben, dafür aber Krankenkassen und Versiche­rungsträger haben, die wirtschaftlich gesehen sehr gesund sind. – Vielleicht wäre das auch ein Beitrag dazu, wie man gerade auch bei großen Kassen wieder zu entspre­chend guten Erträgen in den jeweiligen Bereichen kommen könnte. (Beifall bei der ÖVP.)

Wie gesagt, das zur Beschlussfassung vorliegende Budgetbegleitgesetz umfasst viele Bereiche; angefangen beim Pass für Kinder, der nun notwendig geworden ist, bis hin zu Förderungen im Tourismusbereich, über deren Ausweitung ich als Wirtschaftsspre­cher sehr froh bin. Mein Vorredner Kollege Hörl hat das ganz deutlich zum Ausdruck gebracht, wie wichtig gerade der Tourismus als einer der großen Devisenbringer ist. Mit über 16 Prozent Anteil am Bruttosozialprodukt ist der Tourismus vor allem auch für die Bruttosozialleistung ein ganz wichtiger Teil. Es ist wichtig, dass klein- und mittel-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 159

ständische Touristiker jetzt auch die Möglichkeit haben, bis zu 4 Millionen € Kreditmittel und Haftungen in Anspruch zu nehmen.

Auch mehr Geld für die Bundestheater, was Kultur und so weiter betrifft, und für die Museen werden wir heute beschließen. – Aus meiner Sicht auch ein wesentlicher Teil.

Nicht ganz glücklich bin ich über die Ausweitung der Kommunalsteuer und der Dienst­geberbeiträge auf die freien Dienstverhältnisse. Dadurch kommt es leider Gottes zu einer Ausweitung der Lohn- und Lohnnebenkosten. Ich glaube, dass das gerade bei den Lehrern im Bildungsbereich, vor allem was Wifi und BFI anlangt, auch zu entspre­chenden Kostenerhöhungen beitragen wird.

Lassen Sie mich noch etwas zum Kollegen Themessl sagen, der heute ausgeführt hat, dass im Zusammenhang mit der Lehrlingsausbildung Kostenersatz und Förderungen zu wenig wären! Lieber Herr Kollege Themessl, ich habe es in einer Presseaussen­dung schon einmal gesagt und wiederhole es noch einmal: Wir werden heuer in etwa 240 Millionen € für die Lehrlingsausbildung budgetieren, das heißt insgesamt um 123 Millionen € mehr investieren, und dadurch in etwa 12 000 zusätzliche Plätze schaf­fen.

Weil Sie immer wieder diese Blum-Prämie aus der Vergangenheit ansprechen, sage ich Ihnen als einer, der in seinem Unternehmen seit über 25 Jahren Lehrlinge ausbil­det – derzeit sind in meinen Betrieben etwa 18 Lehrlinge in Ausbildung (Beifall bei der ÖVP) –: Wir bilden seit 25 Jahren permanent Lehrlinge aus, in Entsprechung der Blum-Prämie haben aber nur diejenigen, die zusätzliche Lehrlinge aufgenommen haben, Förderungen bekommen. – Ob das so günstig ist mit den Mitnahme-Effekten – wie wir alle sehen konnten bei großen Konzernen; ich will hier keine explizit ansprechen –, das sei einmal dahingestellt!

Auf alle Fälle ist es, glaube ich, wichtig, dass Unternehmer in der Lage sind, Lehrlinge entsprechend qualitativ auszubilden. Da kann man auch nicht von irgendwelchen Men­gen ausgehen, denn man braucht auch immer die geeigneten Ausbildner dazu, damit qualifizierte Facharbeiter aus ihnen werden. Wir in kleinen mittelständischen Betrieben halten das schon seit vielen Jahren so. – Besten Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

14.36


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Huber. Eingestellte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


14.36.16

Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Liebe Zuschauer auf den Rängen! Sehr geehr­ter Herr Präsident! Geschätzte Staatssekretäre! Das gesamte Budget ist frei von Visio­nen. Ihr habt es nicht verstanden, wie man es richtig machen könnte, nämlich indem man den Leuten Geld in die Hand gibt, indem man massiv die Kaufkraft stärkt. Das Ganze ist sehr unkompliziert und einfach: Nur dann, wenn der Bürger wieder über ge­nügend Kaufkraft verfügt, sodass er massiv die Wirtschaft fördern kann, sodass er massiv stark einkaufen kann, wird sich das im Budget rechnen. (Beifall beim BZÖ.)

Die Klein- und Mittelbetriebe – die 3 Milliarden werde ich Ihnen gleich erklären – gehö­ren massiv entlastet. Es gehört endlich einmal eingeführt, dass die 200 000 Einzel­unternehmer in unserem Land mindestens einen Mitarbeiter beschäftigen können – wie wir schon lange fordern –, ohne dafür Lohnsteuer zu zahlen. – Das sind Regelungen, die Sie schaffen müssen.

Weiters: Es muss einmal die Verwaltung wirklich reformiert werden, es darf nicht nur davon geredet werden. Wenn Sie die Verwaltungsreform ernst nehmen und konse­quent durchziehen, haben Sie 4 Milliarden € in der Hand. Wenn Sie die Krankenkassen zusammenlegen, haben Sie 3 Milliarden € jährlich. (Ruf bei der SPÖ: Sagt wer?)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 160

Schauen Sie sich die Pensionen an, schauen Sie sich an, was die Landwirte durch die gute Agrarvertretung heute in Pension bekommen! – Die Leute können sich nichts mehr leisten, sie sparen, und dadurch wird die gesamte Kaufkraft geschwächt und so­mit auch das Budget.

Wie zum Beispiel Kollege Strache heute schon gesagt hat – er kann allerdings nicht lesen, denn er spricht von 700 Millionen € Entwicklungszusammenarbeitsgeld, und das ist nicht wahr, es sind nicht ganz 100 Millionen € –, diese Gelder einzusparen ist ein kompletter Blödsinn, denn dadurch fördern wir wieder massivst die Zuwanderung. Mit diesen Geldern können wir die österreichische Wirtschaft und die Kaufkraft stärken. Aber das sieht man ja bei euch, Ihr seid da so ähnlich wie die Regierung: Ihr habt kei­nen Mut und kein Vertrauen, ihr könnt nur – ich sag’s lieber nicht. (Ironische Heiterkeit bei der FPÖ.)

Die Bundesregierung wird aufgerufen, diese Krise als Chance zu nutzen und endlich dafür zu sorgen, dass Arbeitsplätze geschaffen werden und auf diesem Wege auch das Budget wieder gesichert wird. (Beifall beim BZÖ.)

14.38


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Haberzettl. Eingestellte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


14.39.05

Abgeordneter Wilhelm Haberzettl (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzter Herr Staats­sekretär! Hohes Haus! Werte Gäste! Ganz besonders begrüße ich meine Freunde aus dem Arbeiterbetriebsrat Donawitz hier in diesem Hause zu dieser Stunde! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Bucher.)

Aufgrund des in den letzten Stunden Gehörten komme ich zu dem Schluss, dass eini­ge hier in diesem Demokratiehaus eigentlich Probleme mit tief demokratischen Prozes­sen haben, nämlich mit Demonstrationen, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Willen klar und deutlich auf der Straße zum Ausdruck bringen müssen, und zwar deswegen müssen, weil in den Kollektivvertragsverhandlungen im Druckereibereich nur mehr über Minus verhandelt wurde und nicht mehr über Lohnzuwächse, weil bei Kollektivvertragsverhandlungen im IT-Bereich noch heute durch die Arbeitgeber ver­weigert wird, wenigstens die Inflation abzugelten, und weil Verhandlungen in der Elek­troindustrie heute Nacht wieder abgebrochen wurden, weil die Arbeitgeber nicht bereit sind, ordentliche Löhne zu zahlen.

Da können Sie nicht davon reden, dass es einfach keine Probleme gibt und dass das Thema Nulllohnrunde nur ein Scheingefecht ist, sehr geehrte Damen und Herren. Ich darf Sie daran erinnern, dass in der Europäischen Menschenrechtskonvention im Arti­kel 11 eindeutig die Frage der Koalitionsfreiheit als Grundrecht behandelt wird, und der Europäische Gerichtshof subsumiert das Streikrecht sogar als Menschenrecht. Ich würde gerade in diesem Haus nicht diese prinzipielle Diskussion um Demonstrations­freiheit führen wollen. (Beifall bei der SPÖ.)

Aber zurück zum Budgetbegleitgesetz: Ich glaube, auch in diesen Gesetzesänderun­gen ist, wie schon mehrmals erwähnt, der Wille zur Krisenbewältigung klar erkennbar.

Ich darf mich nun mit etwas exotischeren Gesetzen befassen, die aber sehr wohl enor­me Auswirkungen in Richtung Arbeitsplatzgestaltung haben. Es ist eine Änderung des Bundesgesetzes über die Haftungsübernahme für die Finanzierung von Eisenbahn­material vorgesehen, des sogenannten EUROFIMA-Gesetzes. Die EUROFIMA-Ver­einigung ist ein Finanzierungsinstrument, vorwiegend zur Finanzierung von rollendem Eisenbahnmaterial – also Waggons und Lokomotiven – in Europa.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 161

Der Haftungsrahmen für diese Finanzierung wird für die ÖBB von 1,975 Milliarden € auf 2,875 Milliarden € für Kapital ausgeweitet. Diese Maßnahme ist für die ÖBB enorm wichtig, ist für die Kunden der ÖBB enorm wichtig, ist aber auch für die österreichische Waggon- und Zulieferindustrie enorm wichtig, gerade in Zeiten, in denen es zu wichti­gen Investitionsimpulsen kommen sollte.

Gleiches gilt auch für den Bereich Infrastruktur. Da wird die Frau Bundesminister er­mächtigt, bis 2015 einen Vorbelastungsrahmen von bis zu 1,764 Milliarden € zu be­gründen – auch das enorm wichtig für Wirtschafts- und Investitionsimpulse. Ich glaube, dass diese Gesetze, wenn sie auch nicht so groß beachtet werden, doch sehr viel Sub­stanz enthalten. Darum ersuche ich Sie auch um Zustimmung zu diesem Gesetz. (Bei­fall bei der SPÖ.)

14.42


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeordnete Mag. Brunner zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.42.38

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Kolle­ginnen und Kollegen! Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher! Vorweg: Das Budget wird der Energie- und der Klimakrise, vor der wir ja alle stehen, überhaupt nicht ge­recht, ist völlig visionslos und erkennt auch nicht die Chancen, die wir im Umweltbe­reich haben. (Abg. Hornek: Immer derselbe !)

Die Auswirkungen dieses Budgetbegleitgesetzes auf die Umwelt bedeuten meiner Mei­nung nach aber einen Abbau nicht nur im Bereich Umwelt, sondern auch einen Abbau, was Demokratie angeht. Es gibt das Unternehmensserviceportalgesetz, das in diesem Zusammenhang regelt, dass eine zentrale Anlaufstelle für Anlagengenehmigungen vorhanden ist, sodass alle Informationen bei einer Stelle einlangen sollen, was an sich positiv ist. Die Frage ist aber: Wie wird da mit dem Transparenzgebot in der Verwal­tung umgegangen? Welche Informationen werden dargestellt? Werden insbesondere auch Umweltinformationen dargestellt? Und wie bekommen auch die Bürgerinnen und Bürger Zugang und Informationen darüber?

Bedenklich ist aus meiner Sicht aber auch die im Raum stehende Umsetzung des dafür vorhergesehenen Horizontalgesetzes, das nämlich auch verfahrensverkürzende Maßnahmen wie zum Beispiel eine Genehmigungsfiktion vorsieht.

Damit nicht genug stehen weitere Verfahrensverkürzungen und Verfahrensvereinfa­chungen im Raum, so zum Beispiel beim sogenannten Wettbewerbsbeschleunigungs­gesetz von Minister Mitterlehner, mit dem er die Möglichkeit einräumen möchte, das öf­fentliche Interesse zu verordnen. Das würde die Möglichkeit eröffnen, mit einem Strich alle anderen Interessen – Umweltinteressen, Interessen von Bürgerinnen und Bür­gern – auszuschalten und so jegliche Prüfung von an sich ja unabhängigen Behörden ad absurdum zu führen. Das ist, finde ich, eigentlich ein Wahnsinn und demokratiepoli­tisch äußerst bedenklich. (Beifall bei den Grünen.)

Ebenso – Kollege Hörl hat es ja angesprochen – stehen Verfahrensbeschleunigungen bei der UVP-Novelle im Raum. Die UVP-Novelle enthält aus meiner Sicht zwei positive Dinge, nämlich dass die Befristung des Umweltsenates verlängert wird und dass es ein Effizienzkriterium gibt, was dringend notwendig ist. Es fehlt uns aber vor allem, dass endlich NGOs und Bürgerinitiativen in den Verfahren mit den AnlagenbetreiberInnen gleichgestellt werden, finanzielle Unterstützung und vieles mehr. Wir haben dazu in der Begutachtung eine Stellungnahme eingebracht, und es gibt in diese Richtung auch viele Stellungnahmen von NGOs.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 162

Es gibt aber auch Stellungnahmen, die die Bevorzugung der Wasserkraft fordern. Ich denke, Wasserschutz und Energienutzung sind gerade in Zeiten des Klimawandels und der Energiekrise eine große Herausforderung. Es kann aber sicher nicht sein, dass da gegen die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, gegen die Vogelschutzrichtlinie und ge­gen die Wasserrahmenrichtlinie entschieden wird. – Das ist erstens EU-rechtswidrig und entspricht zweitens auch überhaupt nicht einer nachhaltigen Entwicklung.

Eine Interessensabwägung findet außerdem auch jetzt schon statt, im jetzigen UVP-Gesetz nach dem jetzigen Wasserrecht. Die UVP ist eine sektorenübergreifende Prü­fung, die für alle Projekte gleiche Mindestanforderungen gewährleisten soll, und das soll auch weiterhin so bleiben.

Ich bringe daher folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Brunner, Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz und Wasserwirtschaft und der Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend, wird aufgefordert,

die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie zum Erhalt und zur Verbesserung von Fließ­gewässerstrecken und die Vorgaben der FFH-RL und der Vogelschutz-RL zum Erhalt geschützter Natur- und Lebensräume zu achten und

von Sonderregelungen in der Regierungsvorlage für das (sektorenübergreifende und einheitliche) Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz zugunsten der Wasserkraftnutzung Abstand zu nehmen sowie auch

bindende Vorgaben des BMWFJ zugunsten von Wasserkraftwerken an die Natur­schutzbehörden und Wasserrechtsbehörden oder an die UVP-Behörden in einer Re­gierungsvorlage für eine Novelle des Elektrizitätswirtschafts- und ‑organisationsgeset­zes zu unterlassen.“

*****

Danke. (Beifall bei den Grünen.)

14.47


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht in einem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Ver­handlungsgegenstand und somit mit zur Debatte.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Brunner, Freundinnen und Freunde

betreffend UVP-G-Novelle 2009, ElWOG-Novelle und Wasserkraftnutzung

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (113 d.B. und zu 113 d.B.):


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 163

Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Presseförderungsgesetz 2004, das Volksgruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, das Außerstreitge­setz, die Exekutionsordnung, das Gebührenanspruchsgesetz, das Gerichtliche Einbrin­gungsgesetz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das Allgemeine Grundbuchsge­setz 1955, das Grundbuchsumstellungsgesetz, die Jurisdiktionsnorm, das Sachwalter­rechts-Änderungsgesetz 2006, das Urkundenhinterlegungsgesetz, die Zivilprozessord­nung, das Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsge­setz 1988, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Bewährungshilfegesetz, das Strafvoll­zugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundeshaushaltsgesetz, das Bun­desgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Ge­sellschaft mit beschränkter Haftung, das Finanzmarktstabilitätsgesetz, das Poststruk­turgesetz, das Einkommensteuergesetz 1988, das Körperschaftsteuergesetz 1988,
das Umsatzsteuergesetz 1994, das Stiftungseingangssteuergesetz, die Bundesab­gabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz 1955, das Gebührengesetz 1957, das Grunderwerbsteu­ergesetz 1987, das Kapitalverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteuerge­setz 1953, das Normverbrauchsabgabegesetz, das Zollrechts-Durchführungsge­setz 1994, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967, das Gesundheits- und Ernäh­rungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsge­setz, das Bundes-Seniorengesetz, das Altlastensanierungsgesetz, das Umweltförde­rungsgesetz, das KMU-Förderungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungsförderungsgesell­schaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicher­heitsgesetz, das Bundesmuseen-Gesetz 2002, das Bundestheaterorganisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrergesetz 1996, das Prü­fungstaxengesetz – Schulen/Pädagogische Hochschulen, das Land- und forstwirt­schaftliche Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das land- und forstwirtschaftliche Lan­desvertragslehrergesetz 1996, das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehalts­gesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrver­pflichtungsgesetz geändert sowie ein Bundesgesetz zur Teilnahme an internationaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungsbilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unternehmensserviceportals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassen­strukturfonds für die Gebietskrankenkassen (Krankenkassen-Strukturfondsgesetz), ein Bundesgesetz betreffend den Verzicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebiets­krankenkassen und ein Bundesgesetz, mit dem die Begründung weiterer Vorbelastun­gen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie genehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleitgesetz 2009)

Begründung

Im Rahmen des Begutachtungsverfahrens zum Ministerialentwurf für eine UVP-G-No­velle wurde vom BMWFJ, von der IV, der WKÖ und dem Verband der Elektrizitäts­unternehmen Österreichs gefordert, das öffentliche Interesse an der Nutzung der Was­serkraft besonders zu gewichten.

So lautete der Textvorschlag des VEÖ wie folgt:

„Im Rahmen der Gesamtbewertung ist auch das öffentliche Interesse an der Realisie­rung des Vorhabens bei der Entscheidung zu berücksichtigen, insbesondere die Ver­sorgungssicherheit der Bevölkerung mit Energie, die Schaffung und Erhaltung von Infrastrukturen volkswirtschaftlicher Bedeutung und die Erfüllung gemeinschaftsrecht­licher Verpflichtungen.“


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 164

Weiters wurde seitens des BMWFJ ein Ministerialentwurf zur Novellierung Elektrizitäts­wirtschafts- und -organisationsgesetzes vorgelegt, der den BMWFJ ermächtigt, auf An­trag das Vorliegen eines öffentlichen Interesses an einem konkreten Projekt bescheid­mäßig festzustellen. Die mit der Durchführung von Genehmigungsverfahren betrauten Behörden sollen an diese Feststellung gebunden werden. Das Vorliegen des öffentli­chen Interesses wäre danach zu beurteilen, ob das Projekt für eine kostengünstige Versorgung der österreichischen Bevölkerung notwendig ist.

Gegen eine derartige Bevorzugung der Wasserkraft sprechen eine Reihe von Grün­den:

1. Für eine Interessensabwägung zwischen Wasserschutz, Naturschutz und Energie­versorgung bieten das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz sowie die weiter anwend­baren Gesetze wie das Wasserrechtsgesetz und die Naturschutzgesetze der Länder bereits Raum. Dabei sind jedoch die Vorgaben der FFH-RL, der Vogelschutz-RL und das Wasserrahmen-RL zu beachten und unterliegt die Abwägung der mit Fakten be­gründeten vorgebrachten Interessen der gerichtlichen Kontrolle. Die vorgeschlagenen Passagen sind nun entweder ohne rechtlichen Gehalt oder EU-widrig.

2. Das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz ist ein sektorenübergreifendes Gesetz, das gleiche Minimalstandards für alle Sektoren aufstellt, den BetreiberInnen dabei aber den Vorteil des One Stop-Shops bietet. Je mehr Sonderregelungen zugunsten einzel­ner Branchen die Einheitlichkeit unterhöhlen, desto geringer wird dieser Vereinheitli­chungseffekt.

3. Europäische Umweltschutzrecht ist von allen zu achten. Warum gerade für die Was­serkraft Umweltschutznormen außer kraft gesetzt werden sollen, ist nicht ersichtlich. Es ist keine Frage, dass die hohen Vorgaben der WRRL zur Renaturierung der Fließ­gewässer und zum Erhalt der wenigen freien Fließgewässerstrecken der Wasserkraft­nutzung enge Grenzen strecken, andererseits die Anforderungen des Klimaschutzes die Wasserkraftnutzung besonders nahe legen. Dieses Spannungsverhältnis kann je­doch nicht im Sinne einer völligen Außerachtlassung der Wasserrahmen-RL und der Naturschutz-Richtlinien gelöst werden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz und Wasserwirtschaft und der Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend, wird aufgefordert,

die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie zum Erhalt und zur Verbesserung von Fließ­gewässerstrecken und die Vorgaben der FFH-RL und der Vogelschutz-RL zum Erhalt geschützter Natur- und Lebensräume zu achten und

von Sonderregelungen in der Regierungsvorlage für das (sektorenübergreifende und einheitliche) Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz zugunsten der Wasserkraftnutzung Abstand zu nehmen sowie auch

bindende Vorgaben des BMWFJ zugunsten von Wasserkraftwerken an die Natur­schutzbehörden und Wasserrechtsbehörden oder an die UVP-Behörden in einer Re­gierungsvorlage für eine Novelle des Elektrizitätswirtschafts- und ‑organisationsgeset­zes zu unterlassen.“

*****

 



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 165

Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Glaser. Eingestellte Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


14.47.31

Abgeordneter Franz Glaser (ÖVP): Geschätzter Präsident! Herr Staatssekretär! Mei­ne Kolleginnen und Kollegen! Kollegin Brunner, Energie und Umwelt sind uns wichtig. Es ist uns aber auch wichtig, bürokratische Hürden abzubauen und Dinge zu ermögli­chen. (Abg. Mag. Brunner: Aber für alle gleich!)

Ich glaube, dass das kein Widerspruch sein muss und dass gerade diese Angelegen­heiten bei unserem Umweltminister Niki Berlakovich in besten Händen sind. (Beifall bei der ÖVP.)

Damit zu den Beschlüssen zu den Budgets für die Jahre 2009 und 2010 und zu den damit verbundenen Budgetbegleitgesetzen. Ich glaube, dass diese Beschlüsse, diese Budgetbegleitgesetze die richtigen Maßnahmen in einer schwierigen Zeit sind, und ich glaube auch, dass wir da insgesamt auf einem guten Fundament aufbauen und dass mit zu diesem guten Fundament auch Maßnahmen der Regierungen zwischen 2000 und 2007 beigetragen haben, mit Reformen, von denen wir heute noch profitieren.

Wir wollen mit diesen beiden Budgets einerseits die Wirtschaft, andererseits aber auch die solidarische Gemeinschaft stärken. Wir stärken die Gemeinschaft zum Beispiel, in­dem wir die Förderungen für Klein- und Mittelbetriebe entsprechend ausbauen, die For­schungsförderung ausbauen und auch die Umweltförderungsgesetze entsprechend an­passen.

Ich glaube, wir verbessern die Standortqualität Österreichs mit dem vorgesehenen In­frastrukturpaket: Wir wollen Straße, Schiene und auch die Datenwege entsprechend ausbauen. Das ist gerade für die peripheren Regionen unseres Landes enorm wichtig.

Wir sind zum Beispiel beim Krankenkassen-Strukturfondsgesetz solidarisch mit der Gemeinschaft, indem wir wirklich Voraussetzungen dafür schaffen, dass weiterhin für jeden Österreicher ein optimaler Zugang zum Gesundheitssystem gewährleistet ist. Wir tun dies, indem wir die Krankenkassen zum Beispiel um 450 Millionen € entschulden und entsprechend weitere Mittel beitragen, allerdings immer unter der Voraussetzung, dass auch die Krankenkassen entsprechende Sanierungskonzepte miteinbringen.

Weil auch intern immer wieder über den Solidaritätsgedanken diskutiert wird, möchte ich hier schon auch Folgendes einbringen: Es ist einerseits wichtig, dass die Kassen vergleichbare Leistungen anbieten und gut wirtschaften, ich glaube aber, dass anderer­seits auch die Solidarität unter den Ländern und zwischen den Kassen wichtig ist. Wenn ich zum Beispiel Burgenland als Beispiel heranziehe, dann sehe ich, dass wir dort das Problem haben, dass wir einen relativ hohen Anteil an älterer Bevölkerung mit entsprechender Belastung, aber relativ geringe Beiträge haben. Ich meine, da ist der Gedanke der Solidarität absolut wichtig, auch im Bereich des Finanzausgleiches.

Ich sage das auch aus einer gewissen Betroffenheit heraus, denn in meinem Bezirk gibt es entlang der Grenze vom Jahr 2001 bis jetzt Abwanderungen in der Größenord­nung von 10 Prozent, und ich weiß, dass es in einigen Berggebieten ebenfalls so ist: Man muss zur Kenntnis nehmen, dass diese Gemeinden jetzt bei sinkenden Einnah­men wirklich kaum mehr ihre Infrastruktur aufrechterhalten können, geschweige denn zusätzlich etwas ausbauen.

Ich glaube daher, dass wir da alle gefordert sind – Bund, Länder und Gemeinden –, neue Überlegungen anzustellen und auch konkrete Impulse zu schaffen, um dem ent­gegenzuwirken.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 166

Ich möchte in diesem Zusammenhang, weil da immer wieder auch von Wiener Kol­legen in anderen Bereichen Solidarität eingemahnt wurde, zumindest die Asymmetrie erwähnen, dass Wien als Land und als Gemeinde bei 22 Prozent der Einwohnerzahl 30 Prozent der gesamten Einnahmen, die Bund und Ländern zustehen, bekommt. Ich möchte abschließend sagen: Solidarität ist keine Einbahnstraße, die müssen wir auf allen Ebenen pflegen! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.51


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Hübner. Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


14.51.56

Abgeordneter Dr. Johannes Hübner (FPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Zuerst ein formeller Punkt zum Budgetbegleitgesetz, Kapitel Justiz. Prinzipiell befürworten wir alles, was Kosten spart und Dinge effizienter macht. Prinzipiell ist es daher vielleicht gar keine so falsche Idee, wenn wir in Justizsachen nicht mehr RSa-, sondern RSb-Zu­stellungen – also nicht mehr eigenhändig, sondern auch an Mitbewohner und Mitarbei­ter – ermöglichen. Aber das muss natürlich abgesichert werden und darf nicht dazu führen, dass man den Rechtsschutz beeinträchtigt, und insbesondere nicht dazu, dass jemandem das sogenannte rechtliche Gehör überhaupt genommen wird, weil ein Ver­fahren geführt wird, von dem er nichts weiß.

Eine Zustellung, die von einem Familienmitglied oder Angestellten übernommen wird, der das Zustellstück unabsichtlich, bösartig oder warum auch immer verschwinden lässt, darf nicht dazu führen, dass man in diesem Verfahren, das mit der Zustellung eingeleitet wurde, nicht mehr gehört wird. Dazu ist das Instrument der Wiedereinset­zung da, die bisher darauf abstellte, dass man kein Verschulden am Versäumnis hat. Das haben die Richter geprüft. Jetzt, wenn die Zustellung so erleichtert beziehungs­weise liberalisiert wird und an alle Mitwohnenden zugestellt werden kann, sollte diese Verschuldensprüfung entfallen, und es sollte aus allen Gründen, die dem Betroffenen nicht zurechenbar sind, möglich sein, die Wiedereinsetzung gegen die Fristen zu be­kommen.

Daher bringen wir einen Abänderungsantrag zum Artikel 15, das ist die Änderung der Zivilprozessordnung, ein:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Dr. Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der eingangs bezeichnete Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) wird wie folgt ge­ändert:

In Artikel 15 (Änderung der Zivilprozessordnung) wird nach der Ziffer 5 folgende Zif­fer 5a eingefügt:

„5a. in § 146 wird im ersten Satz nach dem Wort ‚Verschulden‘ die Wortfolge ‚oder aus sonst ihr nicht zurechenbaren Umständen‘ eingefügt.“

*****

Noch einige grundsätzliche Bemerkungen: Wir befinden uns in einer budgetären Situa­tion, in der derzeit in Österreich pro Tag zwischen 40 und 60, vielleicht sogar 70 Millio­nen €, mehr ausgegeben als eingenommen werden. Davon ausgehend werden wir, nur


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 167

in den Jahren 2009/2010, zwischen 13,5 und 20 Milliarden € zusätzliche Verschuldung pro Jahr haben. Ob es 2011 wesentlich besser weitergeht, wird man sehen.

In der ganzen Debatte habe ich aber von keinem Regierungsvertreter gehört, wie sich das Budget weiterentwickeln soll. Die ÖVP verweigert hiezu bis jetzt jede Auskunft. Sie sagt, prinzipiell keine neuen Steuern. Aber darüber, was gemacht werden muss, wo die Strukturen bereinigt und wie das Budget saniert werden soll, darüber wollen sie nach der Krise reden, wann immer die auch endet.

Die SPÖ hat zu erkennen gegeben, dass sie sehr wohl für neue Steuern ist. Sie redet ja auch schon von der Reichensteuer, zwar noch nicht ganz offiziell durch den Bun­deskanzler, aber durch alle anderen, die Redebeiträge abgeben. Da geht es aber um Beträge, die in einem Verhältnis von vielleicht 1 : 20 oder 1 : 15 zu den Abgängen und Verschuldungen stehen, die also nicht annähernd reichen.

Andere Gruppen, vor allem die grüne Fraktion, verlangen einmal Steuern – die Reichen­besteuerung, das ist klar. Die grüne Fraktion lenkt von diesem Dilemma überhaupt ab – ähnlich wie es auch Teile der SPÖ tun – und spielt Anti-Faschismus, was ich hier, in einer Budget- oder Budgetbegleitdebatte, als besonders „gelungen“ erachte. Offensicht­lich wollen Sie sich dafür Orden umhängen, dass Sie gegen Hitler oder die NSDAP kämpfen, und meinen, das ist das Gebot der Stunde. Wir haben alles Mögliche gehört: Der Kollege Maier hat einen Appell an uns gerichtet, dass wir den „ewiggestrigen Stammtischreden“ entgegentreten sollen.

Kollege Öllinger sieht einen Skandal darin, dass aus dem Vorfall in Aussee kein Skan­dal gemacht wurde, bevor überhaupt festgestanden ist, was da passiert ist. Die Frage ist: Ist es ein Skandal, bevor man Ermittlungen angestellt hat, nichts zu sagen, seitens der schon  (Abg. Großruck: Ebensee, nicht Aussee!) Ebensee, entschuldigen Sie, danke. – Ist das ein Skandal, keinen Skandal zu machen, wenn man noch nichts fest­gestellt hat, oder ist es ein Skandal, schon nach Skandal zu schreien, solange nichts festgestellt wurde?

Die Bemühung, einen Skandal herbeizureden und möglichst das Ausland zu alarmie­ren, die Bemühung, auf die anti-faschistische Schiene zu kommen, die Bemühung, einen Konnex zwischen Politik oder politischem Gegner und Auschwitz/KZ/ Holocaust und so weiter herzustellen, mag vielleicht für einige ein relativ bequemer Ausweg aus der Debatte über die drängenden Probleme sein, politisch ehrlich beziehungsweise po­litisch korrekt, wie ich das verstehe, ist es aber sicher nicht. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

14.56


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Lapp.

Bevor ich ihr das Wort erteile, halte ich noch fest, dass der eingebrachte Zusatzantrag ordnungsgemäß eingebracht wurde, ausreichend unterstützt ist und somit mit in Ver­handlung steht.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Zusatzantrag

der Abgeordneten Fichtenbauer und weiterer Abgeordneter

eingebracht im Zuge der Debatte zum Tagesordnungspunkt 1, Bericht des Budgetaus­schusses (198 d.B.) über die Regierungsvorlage 113 d.B. betreffend ein Bundesge­setz, mit dem das KommAustria-Gesetz, das Presseförderungsgesetz 2004, das Volks-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 168

gruppengesetz, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch, das Außerstreitgesetz, die Exekutionsordnung, das Gebührenanspruchsgesetz, das Gerichtliche Einbringungsge­setz 1962, das Gerichtsgebührengesetz, das Allgemeine Grundbuchsgesetz 1955, das Grundbuchsumstellungsgesetz, die Jurisdiktionsnorm, das Sachwalterrechts-Ände­rungsgesetz 2006, das Urkundenhinterlegungsgesetz, die Zivilprozessordnung, das Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung 1975, das Jugendgerichtsgesetz 1988, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Bewährungshilfegesetz, das Strafvollzugsgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Bundeshaushaltsgesetz, das Bundesgesetz, über die Refinanzierung von Tätigkeiten der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit be­schränkter Haftung, das Finanzmarktstabilitätsgesetz, das Poststrukturgesetz, das Ein­kommensteuergesetz 1988, das Körperschaftsteuergesetz 1988, das Umsatzsteu­ergesetz 1994, das Stiftungseingangssteuergesetz, die Bundesabgabenordnung, das Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz, das Erbschafts- und Schenkungssteuerge­setz 1955, das Gebührengesetz 1957, das Grunderwerbsteuergesetz 1987, das Kapi­talverkehrsteuergesetz 1934, das Versicherungssteuergesetz 1953, das Normver­brauchsabgabegesetz, das Zollrechts-Durchführungsgesetz 1994, das Familienlas­tenausgleichsgesetz 1967, das Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz, das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz, das Allgemeine Sozialversi­cherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bundes-Senioren­gesetz, das Altlastensanierungsgesetz, das Umweltförderungsgesetz, das KMU-Förde­rungsgesetz, das Postgesetz 1997, das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH-Errichtungsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz, das Luftfahrtsicherheitsgesetz, das Bundesmuseen-Ge­setz 2002, das Bundestheaterorganisationsgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsge­setz, das Landesvertragslehrergesetz 1996, das Prüfungstaxengesetz – Schulen/Päd­agogische Hochschulen, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrer-Dienstrechts­gesetz, das land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrergesetz 1996, das Be­amten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbediensteten­gesetz 1948 und das Bundeslehrer-Lehrverpflichtungsgesetz geändert sowie ein Bun­desgesetz zur Teilnahme an internationaler Zahlungsbilanzstabilisierung (Zahlungs­bilanzstabilisierungsgesetz – ZaBiStaG), ein Bundesgesetz über die Einrichtung und den Betrieb eines Unternehmensserviceportals (Unternehmensserviceportalgesetz – USPG), ein Bundesgesetz über einen Kassenstrukturfonds für die Gebietskranken­kassen (Krankenkassen-Strukturfondsgesetz), ein Bundesgesetz betreffend den Ver­zicht auf Bundesforderungen gegenüber Gebietskrankenkassen und ein Bundesge­setz, mit dem die Begründung weiterer Vorbelastungen durch die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie genehmigt wird, erlassen werden (Budgetbegleit­gesetz 2009), in der 21. Sitzung des Nationalrates (XXIV), am 19. Mai 2009.

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

Der eingangs bezeichnete Bericht des Budgetausschusses (198 d.B.) wird wie folgt ge­ändert:

In Artikel 15 (Änderung der Zivilprozessordnung) wird nach der Ziffer 5 folgende Zif­fer 5a eingefügt:

„5a. in § 146 wird im ersten Satz nach dem Wort „Verschulden“ die Wortfolge “oder aus sonst ihr nicht zurechenbaren Umständen“ eingefügt.“

Begründung:

Durch die vorgeschlagene Änderung in Artikel 15 Ziffer 5 (§ 106 Abs. 1 ZPO) müssten verfahrenseinleitende Schriftstücke nicht mehr mittels RSa-Sendung eigenhändig zu­gestellt werden, sondern könnten auch an einen Ersatzempfänger zugestellt werden.


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Abgesehen von der möglichen Steigerung der Anfallshäufigkeit ist durch den Entfall der eigenhändigen Zustellung mit absoluter Sicherheit damit zu rechnen, dass es zu vermehrten Frist- bzw. Terminversäumnissen und damit zu häufigeren Fällen von Wie­dereinsetzungsanträgen kommen wird.

Um der durch die erleichterte Zustellbarkeit offenkundigen Fehlerhäufigkeit ein Korrek­tiv zu Gunsten des betroffenen Bürgers zu implementieren, muss die Voraussetzung für eine Wiedereinsetzung erleichtert werden.

Die Wiedereinsetzungsvoraussetzung ist derzeit nach wie vor an den Tatbestand eines nachsehbaren Verschuldens oder Versehens geknüpft, was von Gericht zu Gericht bzw. von Richter zu Richter in durchaus unterschiedlicher Form qualifiziert und judiziert wird.

So wurde jüngst beim Arbeitsgericht Wien die Tatsache, dass ein Beklagter die Behe­bung eines hinterlegten Schriftstückes nicht am nächsten Tag, sondern innerhalb der restlichen Hinterlegungsfrist vorgenommen hat, als schweres Verschulden judiziert, und sein Wiedereinsetzungsantrag abgewiesen. Innerhalb der Hinterlegungsfrist war nämlich ein Gerichtstermin anberaumt worden, zu welchem er mittels der hinterlegten Ladung geladen worden war. Wegen des Versäumnisses erging gegen ihn ein Ver­säumnisurteil. Dabei ist festzustellen, dass auf Hinterlegungsanzeigen generell nicht angegeben wird, was den Hinterlegungsgegenstand inhaltlich genau betrifft.

Entsprechend der Diskrepanz zwischen dem Rechtsverständnis des Bürgers, dass er ordnungsgemäß handelt, wenn er innerhalb einer Hinterlegungsfrist ein Schriftstück behebt, und den Bestimmungen des Zustellgesetzes, die die Zustellung mit der Hinter­legung als erfolgt ansehen, wird eine Fallenkonstellation für die Bevölkerung aufge­baut, die beseitigt werden muss.

Dies kann nur dadurch geschehen, dass die Wiedereinsetzung auch dann möglich ist, wenn aus objektiven Gründen, die nicht der Partei persönlich zuzurechnen sind, die Versäumnis eintritt, ohne dass es in diesem Fall zu einer Verschuldensprüfung kom­men muss.

Dies gilt umso mehr, wenn künftig die nichteigenhändige Zustellung an Mitglieder des Haushaltes oder des Unternehmens möglich ist, die schlichtweg vergessen (oder es gar absichtlich unterlassen), das behördliche Schriftstück dem Empfänger auszuhändi­gen.

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Eingestellte Redezeit für Frau Abgeordnete Mag. Lapp: 3 Minuten. – Bitte.

 


14.57.26

Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Dr. Hübner, Sie haben vorhin in Ihrer Rede davon gespro­chen, dass manche Kollegen oder Kolleginnen hier in diesem Haus Antifaschismus spielen. (Abg. Mag. Steinhauser: Das trifft nur auf eine Partei zu! Der Rest meint es ernst!)

Sehr geehrter Herr Kollege Dr. Hübner, das ist eine Geisteshaltung, das ist eine Hal­tung, die wir aufgrund unserer Geschichte einnehmen müssen, bei der wir nicht von „spielen“ reden können! Ich denke, gerade die Vorfälle, die es in Ebensee gegeben hat, bringen uns wieder zu dem Slogan: Niemals vergessen!, und sie erinnern uns dar­an, dass wir wesentliche und wichtige Projekte für Jugendliche, aber auch für ältere Menschen in unserem Land machen müssen, denn die Geschichte darf man nicht ver-


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gessen. Aus der Geschichte muss man lernen, das sind wir unserer Geschichte schul­dig! (Beifall bei der SPÖ.)

Deswegen ist es auch sehr wichtig, dass wir heute eine Novelle des Entschädigungs­fondsgesetzes beschließen, in der es darum geht, eine Beschleunigung bei der Ab­wicklung von und bei den Zahlungen an noch lebende Antragstellerinnen und Antrag­steller zu ermöglichen, die sonst hätten abwarten müssen, bis sämtliche Verhandlun­gen abgewickelt und geführt worden wären. Ich denke, auch da setzt dieses Hohe Haus ein Zeichen und zeigt, dass wir den Opfern des Nationalsozialismus mutig ge­genübertreten, vor allem, weil wir jetzt schon in einer ziemlichen zeitlichen Zwickmühle sind. Heute zeigen wir in diesem Hohen Haus mit diesem Beschluss von allen fünf Par­teien, dass wir uns unserer Geschichte auch in diesem Bereich solidarisch stellen.

Wir haben noch weitere solidarische Punkte. Das Wort Solidarität ist ja in sehr vielen Redebeiträgen vorgekommen. Ich denke, etwas, das wir als Politikerinnen und Politiker beisteuern, ist, dass es im Rahmen des Politikerbezügegesetzes in den kommenden Jahren keine Erhöhung gibt. Auch da leisten wir unseren Beitrag zur Bewältigung der Krise, so wie es insgesamt im Budgetbegleitgesetz darum geht, die Krise zu bewälti­gen und unseren Staat Österreich und dessen Wirtschaftsleistung für diese Krise aus­zurichten. Aber es geht nicht nur um eine Ausrichtung im Sinne davon, dass man weiß, in welche Richtung man geht, sondern auch um eine Ausrichtung, durch die man diese Krise ohne viel Schaden bewältigen kann.

Deswegen halte ich es auch für sehr wichtig, dass das Kassensanierungspaket unter dem Stichwort Solidarität eingeführt wurde. Der Rechnungshof hat ja festgehalten, dass die Maßnahmen der schwarz-blauen Regierung dazu geführt haben, dass die Wiener Gebietskrankenkasse zusätzlich belastet wurde.

Mit diesem Kassensanierungspaket bringen wir tatsächlich eine Unterstützung im Hin­blick auf die Krise. Es werden nämlich alle Gebietskrankenkassen in den österreichi­schen Bundesländern in die roten Zahlen kommen, und wir sind politisch dazu aufge­fordert, solidarisch zu handeln, um das Gesundheitssystem zu sichern, aber auch für die Zukunft vorzubereiten. (Beifall bei der SPÖ.)

15.00


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Ich unterbreche nunmehr die Verhandlung über die­se Punkte der Tagesordnung.

15.00.47Kurze Debatte über die Anfragebeantwortung 1094/AB

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Wir gelangen zuerst zu einer kurzen Debatte über die Anfragebeantwortung der Frau Bundesministerin für Inneres mit der Ordnungs­zahl 1094/AB.

Die erwähnte Anfragebeantwortung ist bereits verteilt worden, sodass sich eine Verle­sung durch den Schriftführer erübrigt.

Wir gehen in die Debatte ein.

Ich mache darauf aufmerksam, dass gemäß § 57a Abs. 1 der Geschäftsordnung kein Redner länger als 5 Minuten sprechen darf, wobei dem Erstredner zur Begründung eine Redezeit von 10 Minuten zukommt. Stellungnahmen von Mitgliedern der Bundes­regierung oder zu Wort gemeldeten Staatssekretären sollen nicht länger als 10 Minu­ten dauern.

 


Ich ersuche Herrn Abgeordneten Vilimsky als Antragsteller des Verlangens, die De­batte zu eröffnen. Seine Redezeit beträgt 10 Minuten. – Bitte.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 171

15.01.38

Abgeordneter Harald Vilimsky (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Ende Jänner dieses Jahres hat – wie jedes Jahr seit dem Jahr 1952 – in der Wiener Hofburg ein sehr würdiges, sehr honori­ges gesellschaftliches Ereignis stattgefunden, nämlich der WKR-Ball.

Der WKR-Ball ist eine Zusammenkunft von Gästen, Freunden und Angehörigen der national-freiheitlichen Studentenverbindungen. Rund 2 500 Personen nehmen daran teil und genießen die Atmosphäre dieses wunderschönen Balles. In Summe kommt es dadurch auch zu über 6 000 Nächtigungen, und das ist ein doch sehr veritabler Beitrag für die Wiener Wirtschaft! Dazu kommt, dass sich dieser WKR-Ball auch im Internetan­gebot der Stadt Wien findet. Es ist dies also ein ganz normales Ereignis.

Es ist auch wichtig festzuhalten, dass der Ballausschuss des WKR grundsätzlich nicht zu politischen Themen Stellung bezieht, seine Aktivitäten ausdrücklich als parteipoli­tisch ungebunden erachtet und diese auch nicht auf die Nähe zu irgendeiner politi­schen Bewegung ausgerichtet sind. – So weit, so gut.

Beim letzten Mal gab es aber eine Reihe von gewalttätigen Ausschreitungen der heimi­schen Linken mit Hilfe des Imports von Linksextremisten der Bundesrepublik Deutsch­land. Der Schwarze Block hatte im Vorfeld angekündigt, dass er dabei sein werde. Wir alle kennen den Schwarzen Block aus den Berichterstattungen, etwa über den G8-Gip­fel in Heiligendamm oder aus den jüngsten Erlebnissen, Stichwort 1. Mai in Hamburg oder Berlin. Es sind dies die wirklich Gewaltbereiten, die mit Eisenstangen und Brand­sätzen auf die Polizei losgehen.

Kurz zur Definition des Schwarzen Blocks:

„Kennzeichen von Schwarzen Blöcken auf Demonstrationen ist ein entschlossenes bis aggressives Auftreten. Dabei werden oft gezielt Straftaten verübt. Zuweilen gehen Per­sonen aus dem Schwarzen Block dabei offensiv gewalttätig gegen Polizei und politi­sche Gegner vor. Darüber hinaus werden gelegentlich von Mitgliedern des Schwarzen Block auch Brandstiftungen wie etwa an Fahrzeugen verübt.

Die einheitliche schwarze Bekleidung und Gesichtsbedeckungen wie Kapuzen, Müt­zen, Sonnenbrillen und Tücher sollen die Demonstranten insbesondere vor der Erken­nung durch Polizei, Staatsschutz und politischen Gegnern wie Anti-Antifa sowie vor Tränengas schützen.“

Die Bilanz in Österreich ist seit Beantwortung dieser Anfrage evident: Es gab 24 zum Teil schwer verletzte Exekutivbeamte, Parkbänke auf der Ringstraße brannten, Steine, Flaschen, brennende Holzlatten, Schneebälle, in denen große Steine versteckt waren, und Steinschleudern wurden zum Einsatz gegen die Exekutive verwendet. Es ist dies nichts anderes als ein weiterer trauriger Höhepunkt dessen, wie die Linke in Österreich Gewalt ausübt und wie sie normale demokratische Ereignisse – nicht nur politische Manifestationen, sondern auch gesellschaftliche Ereignisse – brutal abzuwürgen ver­sucht.

Ich habe mir erlaubt, der Frau Bundesministerin zu dieser doch sehr interessanten Sa­che ein paar Fragen in Form einer Anfrage zu stellen, weil aus meiner Sicht einige Punkte hinterfragenswert sind.

Frage Nummer 1 lautete: „Wer hat die am 30.1.2009 stattgefundene Demonstration ge­gen den WKR-Ball angemeldet?“

Die Antwort der Frau Bundesministerin: „Die Beantwortung dieser Frage ist aus Grün­den der Amtsverschwiegenheit und unter Zugrundelegung datenschutzrechtlicher Er­wägungen nicht zulässig.“


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 172

Was heißt das, meine sehr geehrten Damen und Herren? – Das bedeutet nichts ande­res, als dass die Rechte des Schwarzen Blocks, der gewaltbereiten linken Demons­tranten, offensichtlich höher zu bewerten sind als das Interpellationsrecht der öster­reichischen Abgeordneten und das Recht, in Erfahrung zu bringen, wer in Österreich Gewalt ausübt.

Frau Minister, man kann sich doch nicht hinter der Amtsverschwiegenheit verstecken, wenn es zu derartiger Gewalt kam und 24 Polizisten zum Teil schwerstens verletzt wurden. Wenn in der Folge Mandatare der Republik Österreich – mit mir die Abgeord­neten Mayerhofer und Herbert – eine Anfrage stellen, dann haben wir auch das Recht – für die politische Diskussion und die Konsequenzen daraus – zu erfahren, wer das war! (Beifall bei der FPÖ.)

Unsere Frage Nummer 24, Frau Bundesministerin, zielte darauf ab zu erfahren, warum die Versammlung, nachdem die Gewalt eskaliert war, nicht aufgelöst wurde.

Ihre Beantwortung: „Eine Auflösung der Versammlung erfolgte nicht, weil der Veran­stalter die Versammlung um 20.40 Uhr für beendet erklärte.“

Das muss man sich einmal vorstellen! Da sind zum Teil Hunderte aus der Bundesre­publik Deutschland Gewaltbereite, dem Schwarzen Block ... (Abg. Großruck: Die deut­sche Grammatik ist schwierig!) – Sie sind ja ein Hohepriester der Grammatik, ein ganz eloquenter Rhetoriker und in Österreich dafür sattsam bekannt!

Wenn die österreichische Exekutive offensichtlich auf Weisung der Polizeispitze oder des Innenministeriums derart pfleglich vorgeht und die Polizisten nur, weil jemand von diesen gewaltbereiten Demonstranten sagt, dass die Versammlung eh vorbei sei und die Polizisten heimgehen können, das auch mehr oder weniger tatsächlich tun und von Verhaftungen und Identitätsfeststellungen absehen, dann halte ich das für einen wirkli­chen Skandal! Mir kommt das so vor, wie wenn die Polizei bei einem Bankräuber, der gerade mitten bei einem Bankraub ist und der Polizei auf Zuruf sagt, dass er eh schon mit dem Bankraub aufhört, sagt, gut, dann passt es, dann kannst du ruhig weiterma­chen, wir ziehen ab.

So kann es nicht sein! Wenn Gewalt derart evident vorherrscht und die Eskalation ab­sehbar ist, dann hat die Exekutive entsprechend konsequent vorzugehen, was aus meiner Sicht in diesem Zusammenhang nicht der Fall war.

Unsere Frage 28 lautete: „Warum wurden die angreifenden Demonstranten nicht sofort verhaftet?“ – Dazu gab es eine interessante Beantwortung, der man entnehmen muss, dass es auf Grund des plötzlichen und unerwarteten Auftretens weiterer Ballgäste zu einer Vermischung kam und daher Verhaftungen nicht mehr vorgenommen werden konnten.

Was heißt denn das? – Da kommen die Damen in ihren Ballkleidern und die Herren in ihren Fracks, und irgendwo dazwischen der gewaltbereite Schwarzen Block, und man ist nicht mehr in der Lage, jene Personen, die mit Brandsätzen, Flaschen und Steinen auf die Polizei geworfen haben, herauszuholen beziehungsweise herauszupicken und zu verhaften?!

Frau Minister, wir müssen für die Zukunft lernen! Daher ersuche ich Sie, in Zukunft mit entsprechender Konsequenz und Härte vorzugehen! (Beifall bei der FPÖ.)

Das gesamte Vorgehen der heimischen Linken, zu dem die Linke aus der Bundesre­publik Deutschland ja immer wieder „hereingeladen“ wird, hat ja Methode. Das war auch bei der Wahlkampfschlussveranstaltung der Freiheitlichen Partei im vergangenen Jahr zu beobachten, bei der mit Duldung, Sympathie und teilweise Mitorganisation der Grünen und der Sozialistischen Jugend jede Menge Radau produziert wurde, die Poli-


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zei einen massiven Einsatz hinlegen musste, Rauchbomben geflogen sind und die Exekutive massiv attackiert wurde. (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt wieder den Vorsitz.)

Um uns ins gemeinsame Bewusstsein zu rufen, wie es dort zugegangen ist, möchte ich aus der Beantwortung der Frau Innenminister zitieren, die ich auch zum Themenkreis der genannten Wahlkampfschlussveranstaltung im Rahmen einer solchen kurzen De­batte über eine Anfragebeantwortung befragt habe. Damals berichtete Frau Bundesmi­nisterin Fekter – ich darf sie zitieren –:

„Gegen die zur Beruhigung dieser Situation entsandten Polizisten wurde massivster Widerstand geleistet. Dabei wurden weitere Polizisten verletzt und dann auch eine Per­son festgenommen. Damit aber nicht genug. Nach Ende der Wahlveranstaltung ver­sammelten sich dann 50 bis 70 Personen und begannen, in Richtung des Polizeikom­missariates Favoriten zu marschieren, offenbar in der Absicht, die mittlerweile dorthin gebrachten Festgenommenen freizupressen.“

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist in Österreich – und vor allem in Wien – leider traurige Wirklichkeit, dass es eine gewaltbereite linke Szene gibt, von der Sie sich nicht distanzieren und die Grünen schon überhaupt nicht, sondern man versucht mehr oder minder, die ganze Szene in der öffentlichen Wahrnehmung möglichst zu verschweigen, zu verharmlosen und wegzuargumentieren.

Das Gegenteil ist aber der Fall, meine Damen und Herren: Diese gewaltbereiten Lin­ken sind die Einzigen, die aus politischer Motivation in Österreich überhaupt Gewalt ausüben, auf die Polizei losgehen und demokratische Versammlungen zu stören ver­suchen!

Bei den Grünen gibt es diesbezüglich überhaupt keine moralischen Schranken mehr. Ich erinnere mich jetzt nur an die letzte Versammlung, bei der Bürger aus dem 20. Wie­ner Gemeindebezirk, insbesondere aus der Dammstraße, lediglich in friedlicher, de­mokratischer Art und Weise ihre Argumente darlegen wollten, warum sie gegen den Mega-Ausbau der Moschee in ihrem Grätzel sind. Da haben Sie von den Grünen sich sogar dazu hinreißen lassen – man hat Herrn Öllinger, Herrn Chorherr und Frau Musiol inmitten der Demonstranten gesehen –, diese demokratische Versammlung zu boykot­tieren! Es hat eines sanften Polizeieinsatzes bedurft, dass Sie überhaupt den Weg frei­gegeben haben.

Das ist nicht die demokratische Auseinandersetzung, die wir in Österreich haben soll­ten! Demokratie hat mit Pro- und Gegenargumenten zu erfolgen, aber nicht auf der Straße, Frau Glawischnig, wo immer Sie gerade sein mögen! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich möchte jetzt die Gelegenheit wahrnehmen, unserer Polizei, unseren Exekutivbeam­ten wirklich Dank dafür auszusprechen, dass sie nicht nur uns, sondern auch andere vor immer gewaltbereiter werdenden Linken schützen und dass sie unter Einsatz ihrer körperlichen Integrität bereit sind, Bürger dieser Republik Österreich zu schützen und das Versammlungsrecht hochzuhalten.

Es soll nicht, wie es manche in dieser Republik wollen – wobei ich Sie von den Grünen jetzt ganz besonders anschaue, aber auch Sie von der SPÖ mit ihren Jugendorganisa­tionen –, versucht werden, über den Druck der Straße die demokratische Willensbil­dung unmöglich zu machen, wobei ganz bewusst zugelassen wird, dass nach Links keine Grenze gezogen wird, und die Gewaltbereiten auch noch geduldet werden. (Prä­sidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Das ist etwas, das ich in Österreich nicht haben will, und es wäre schön, wenn auch bei Ihnen dieser Erkenntnisprozess reift! (Beifall bei der FPÖ.)

15.12



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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zur Abgabe einer Stellungnahme hat sich Frau Bundesministerin Dr. Fekter zu Wort gemeldet. Die Redezeit soll 10 Minuten nicht überschreiten. – Bitte.

 


15.13.04

Bundesministerin für Inneres Mag. Dr. Maria Theresia Fekter: Sehr geehrter Herr Vilimsky! Bezüglich der Bekanntgabe personenbezogener Daten im Hinblick darauf, wer denn die Demonstration angemeldet hat, werde ich keine Datenschutzgesetze ver­letzen und Ihnen das auch nicht hier von der Regierungsbank aus verkünden. Daher werden Sie nicht erfahren, wer die zwei Demonstrationen angemeldet hat. (Abg. Dr. Graf: War es eine politische Partei?)

Es gab zwei angemeldete Demonstrationen, eine Standkundgebung am Maria There­sien-Platz und einen Demo-Marsch, der dann eskaliert ist und bei dem diese gewaltbe­reiten Demonstranten aufgetreten sind.

Zur Frage, die Sie bezüglich der Auflösung an mich gestellt haben: Da die Veranstalter ihre Demonstration selbst für aufgelöst erklärt haben, war ein weiteres Einschreiten der Polizei bezüglich der Demonstrationen nicht in größerem Ausmaß notwendig. Priorität im Hinblick auf den Polizeieinsatz hatte primär der Schutz von Leib und Leben der Ball­besucher – wir wussten ja, dass der Ball in der Hofburg stattfindet –, die Sicherung je­ner, die zur Ballveranstaltung gelangen wollten, sowie die Sicherung der Objekte rund­herum. Sachbeschädigungen mit größeren Schadenssummen konnten verhindert wer­den.

Es ist jedoch im Zuge der Demonstration Gewalt aufgetreten. Gewaltbereite Manifes­tanten attackierten die Ballbesucher, und daher galt es insbesondere, dass von der Polizei sichergestellt wird, dass die Ballbesucher die Hofburg erreichen. Die Manifes­tanten, die über das Äußere Burgtor zur Hofburg gelangen wollten, wurden von der Po­lizei daran gehindert, auf die Ballbesucher loszugehen.

Nach Ende des Demonstrationszuges mischten sich die gewaltbereiten Demonstranten unter die Teilnehmer der ruhig verlaufenden Standkundgebung auf dem Maria There­sien-Platz. Daher waren Identitätsfeststellungen auch nicht vorrangig erforderlich, weil es bei einer ruhigen Demonstration nicht gerechtfertig erscheint, bei allen Teilnehmern eine Identitätsfeststellung vorzunehmen; das wäre unverhältnismäßig.

Erst, als die Gewaltbereiten Eskalationen provozierten, kam es zu insgesamt neun Fest­nahmen, wobei unter den Festgenommenen auch fremde – also nicht aus Österreich stammende – Demonstranten waren, denen mehrere Straftaten zugeordnet werden konnten.

Insgesamt gab es 24 verletzte Polizistinnen und Polizisten. 21 Polizisten erlitten wäh­rend des Einsatzes leichte Verletzungen, drei Beamte erlitten Verletzungen, die im Krankenhaus ambulant versorgt werden mussten; eine ambulant zu behandelnde Ver­letzung war die Folge eines Unfalls.

Gerüchten über angebliche schwerere Verletzungen wie abgetrennte Finger, Bauch­stiche et cetera möchte ich entgegentreten. Solche gab es nicht, wiewohl ich diese Ge­waltexzesse entschieden verurteile. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)

Im Umfeld befanden sich etwa 3 000 Ballbesucher, etwa 100 teils gewaltbereite Ge­gendemonstranten – teilweise aus dem Ausland – und mehrere potenziell gefährdete Objekte. Es entsprach dem Behördenauftrag der Polizei, einerseits die Ballbesucher zu schützen, andererseits die Demonstrationen, die friedlich verlaufen, zuzulassen und außerdem zu deeskalieren, sobald zu spüren war, dass Provokationen aufeinander­prallen.


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Im Hinblick auf den Schutz der Ballbesucher wurden die gewaltbereiten Demonstran­ten abgedrängt, wobei es Strategie der Polizei war, weitere Straftaten zu verhindern.

Herr Vilimsky, ich möchte noch einmal erwähnen, dass es nicht sachgerecht ist, wenn Sie hier vom Rednerpult aus behaupten, ich hätte auch bei der damaligen Wahl­schlussveranstaltung Ihrer Partei die Ausschreitungen der Gegendemonstranten nicht aufs Schärfste verurteilt. (Abg. Vilimsky: Damals habe ich Sie sogar gelobt!) Eben!

Sie haben nämlich auch damals von mir gehört, dass ich jeden Extremismus, egal von welcher Seite er kommt, ablehne. Ich lehne auch Gewaltbereitschaft auf der Straße entschieden ab. Das Versammlungsrecht und Demonstrationsrecht ist ein verfassungs­rechtlich gewährleistetes Recht, das wir hochhalten, aber wenn es für Gewaltexzesse missbraucht wird, habe ich dafür kein Verständnis, und das hat auch die Polizei nicht! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)

15.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Die Redezeit der nunmehr zu Wort kommenden Rednerinnen und Redner beträgt jeweils 5 Minuten.

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Pendl. – Bitte.

 


15.18.59

Abgeordneter Otto Pendl (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Meine ge­schätzten Damen und Herren! Hohes Haus! Natürlich muss es in Österreich die Frei­heit geben, Demonstrationen abzuhalten, und diese gibt es ja Gott sei Dank. Es ist dies ein Bestandteil unserer demokratischen Grundrechte, und darauf sind wir, glaube ich, gemeinsam stolz.

Gerade im Hinblick darauf ist es zu verurteilen, wenn es im Rahmen von Demonstratio­nen zu Gewaltausschreitungen kommt, auch wenn diese immer nur von einem harten Kern ausgehen, und zwar egal, von welcher Seite. – Das lehnen wir kategorisch ab, meine geschätzten Damen und Herren!

Wir sind uns, glaube ich, alle hier im Hause einig, dass, sollte es zu solchen Ausschrei­tungen kommen oder Gewalt gegen unsere Polizistinnen und Polizisten zum Ausbruch kommen, die Betreffenden einerseits gegen unser geltendes Recht verstoßen und an­dererseits auch die Justiz aufgefordert ist, diese Personen ungeachtet dessen, ob dies während oder außerhalb einer Demonstration passiert, ihrer Strafe zuzuführen.

Aber, meine geschätzten Damen und Herren, bei all den klaren Worten, dass wir Ge­walt – und ich betone es: egal, von welcher Seite! – auf das Schärfste ablehnen, lade ich Sie auch ein, einmal darüber nachzudenken, dass man natürlich auch provozieren kann. (Abg. Dr. Graf: Bei einer Ballveranstaltung?!) Ich zitiere jetzt nur die Fachliteratur und viele Experten, meine geschätzten Damen und Herren. (Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Sie wissen genau, Herr Präsident, dass ein Teil der Burschenschafter engste Kontakte mit rechtsradikalen und auch neonazistischen Szenen hat. (Abg. Weinzinger: Wer? – Abg. Dr. Graf: Wer? Was? Wo?) Das ist nachzulesen, das ist Expertenmeinung. Dass man dadurch auch provoziert, sollten wir eigentlich alle wis­sen. (Abg. Dr. Graf: Im Ballkleid?!)

Wenn wir diese Fragen ernst nehmen, dann, glaube ich, können wir im 21. Jahrhundert nicht sagen, es ist normal, wenn das NS-Regime verharmlost wird, wenn die Gaskam­mern in Frage gestellt werden oder gar die Abschaffung des Verbotsgesetzes diskutiert wird. (Neuerliche Zwischenrufe bei der FPÖ.) Ich glaube, da ist seitens aller im Haus vertretenen Parteien Handlungsbedarf dahin gehend gegeben, sich klar abzugrenzen, meine geschätzten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)


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In der letzten Woche fand eine Demonstration gegen die Errichtung einer Moschee im 20. Bezirk statt; es wurde heute hier vom Kollegen Vilimsky bereits angesprochen. Es ist schon interessant, finde ich, dass auf diversen neonazistischen Homepages dazu aufgerufen wurde, an dieser Demonstration teilzunehmen. Das muss man ja gar nicht zulassen, davon kann man sich ja klar abgrenzen – wenn man es will. Dass dadurch natürlich auch Emotionen und Ängste geschürt werden, das, glaube ich, brauchen wir hier nicht besonders zu erwähnen.

Aber, geschätzte Frau Bundesministerin, was ich zum Beispiel auch nicht verstehe: Wenn so eine Demonstration angemeldet ist und man weiß, dass es eine Gegende­monstration gibt – und ich bin ein glühender Verfechter dessen, dass das ein Grund­recht ist –, verstehe ich nicht – und das sage ich jetzt nicht nur persönlich, sondern das sehe ich auch als Vorsitzender des Innenausschusses so –, dass man es zulässt, dass diese Demonstrationen innerhalb von ein paar hundert Metern nebeneinander stattfin­den. Da, glaube ich, ist auch die Organisation Ihres Hauses gefordert, Frau Minister. Ich muss nicht unbedingt zwei derartige Demonstration in so geringer Entfernung von­einander zulassen – jeder weiß, wie nahe eine der anderen oft ist. Ich glaube, das ha­ben wir alle nicht notwendig, und ich würde dringend dazu einladen, dass wir in Zu­kunft, sollte es wieder zu einer solchen Situation kommen, auch die notwendige Um­sicht und Weitsicht walten lassen.

Ich möchte aber ausdrücklich noch einmal darauf hinweisen, dass es nicht so sein kann, dass unsere Polizistinnen und Polizisten – egal, von welcher Seite – attackiert und verletzt werden! Der Dienst, den unsere Exekutivbeamten verrichten, ist schwierig genug – die Belastung ist oft schon jenseits der Grenze des Erträglichen, des psy­chisch und physisch Erträglichen. Daher mein Appell: Setzen wir uns nicht solchen Si­tuationen aus! Unser gemeinsamer Dank gilt der österreichischen Exekutive, unseren Kolleginnen und Kollegen. (Abg. Ing. Westenthaler: Dank-Sprecher!) Machen wir ihnen, Herr Kollege Westenthaler, nicht nur bei Sonntagsreden eine Freude, sondern benehmen wir uns auch gegenüber den Kolleginnen und Kollegen menschlich und fair. Dazu lade ich Sie alle ein. (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

15.24


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Don­nerbauer. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.24.26

Abgeordneter Mag. Heribert Donnerbauer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Frau Bundesministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, wir sollten alle darin einig sein, dass das Demonstrationsrecht ein wichtiges Grundrecht in unserer Rechtsordnung ist, das allen zusteht – allen, die sich an die Spielregeln hal­ten –, und dass das unabhängig davon gelten muss, welche Meinung dabei vertreten wird, welche Ideologie dahintersteht, und was die Motivation für diese Meinung oder diese Demonstration ist – egal ob rechts oder links.

Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, Folgendes muss auch klar sein, und