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Plenarsitzung
des Nationalrates


Stenographisches Protokoll

 

83. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

Dienstag, 16. Februar 2021

 

XXVII. Gesetzgebungsperiode

 

 

 

Großer Redoutensaal

 


Stenographisches Protokoll

83. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

XXVII. Gesetzgebungsperiode               Dienstag, 16. Februar 2021

Dauer der Sitzung

                                Dienstag, 16. Februar 2021: 11.03 – 11.05 Uhr

                                                                                                         14.01 – 16.52 Uhr

*****

Inhalt

Personalien

Verhinderungen .............................................................................................................. 28

Geschäftsbehandlung

Antrag der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen, dem Verfassungsausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 383/A(E) der Ab­geordneten Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen betreffend „die Einfüh­rung eines unabhängigen Bundesstaatsanwaltes als Weisungsspitze gegenüber den staatsanwaltlichen Behörden“ gemäß § 43 Abs. 1 GOG eine Frist bis 23. Feb­ruar 2021 zu setzen – Ablehnung ..................  29, 104

Unterbrechung der Sitzung .......................................................................................... 30

Bundesregierung

Vertretungsschreiben ..................................................................................................... 28

Ausschüsse

Zuweisungen .................................................................................................................. 28

Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Finanzen betreffend „Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!“ (5384/J) ............... 30

Begründung: Herbert Kickl ........................................................................................... 40

Bundesminister Mag. Gernot Blümel, MBA .............................................................. 45

Debatte:

Christian Hafenecker, MA ............................................................................................ 50

Mag. Andreas Hanger .................................................................................................. 54


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Mag. Jörg Leichtfried ................................................................................................... 55

Sigrid Maurer, BA ......................................................................................................... 57

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES .............................................................................. 59

Michael Schnedlitz ..............................................................................................  62, 102

Mag. Michaela Steinacker ............................................................................................ 65

Christian Hafenecker, MA (tatsächliche Berichtigung) ............................................... 67

Dr. Christoph Matznetter ............................................................................................. 67

Mag. Agnes Sirkka Prammer ...................................................................................... 74

Dr. Stephanie Krisper .................................................................................................. 76

Dr. Susanne Fürst ........................................................................................................ 79

Dr. Christian Stocker ................................................................................................... 83

Dr. Dagmar Belakowitsch (tatsächliche Berichtigung) ................................................ 84

Mag. Karin Greiner ....................................................................................................... 84

Dr. Christian Stocker (tatsächliche Berichtigung) ....................................................... 89

Mag. Georg Bürstmayr ................................................................................................ 89

Dr. Helmut Brandstätter ............................................................................................... 90

Mag. Klaus Fürlinger .................................................................................................... 92

Mag. Selma Yildirim ..................................................................................................... 94

David Stögmüller .......................................................................................................... 95

Dr. Nikolaus Scherak, MA ........................................................................................... 96

Dr. Johannes Margreiter .............................................................................................. 98

Kai Jan Krainer ............................................................................................................. 99

August Wöginger ....................................................................................................... 101

Entschließungsantrag (Misstrauensantrag) der Abgeordneten Christian Ha­fenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Versagen des Vertrauens ge­genüber dem Bundesminister für Finanzen“ gemäß Art. 74 Abs. 1 B-VG – Ableh­nung ...........................................  53, 103

Entschließungsantrag (Misstrauensantrag) der Abgeordneten Michael Schned­litz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Versagen des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Inneres“ gemäß Art. 74 Abs. 1 B-VG – Ablehnung .........................................................................  63, 103

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Blümel-Neumann-Chats veröffentlichen“ – Ablehnung .......................................  68, 103

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Kompetenzbereinigung im Bereich des Glücksspielwe­sens sowie Zuständigkeitsänderung“ – Ablehnung .............................................................................................................  77, 103

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Transparenz bei parteinahen Vereinen“ – Ablehnung ........................................  78, 104

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Abberufung von ÖBAG-Vorstand MMag. Thomas Schmid“ – Ablehnung ..........  82, 104

Entschließungsantrag der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Dr. Stephanie Kris­per, Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Abschaffung der Drei-Tages-Berichtsfrist in clamorosen Fällen im Berichtspflichtenerlass“ – Ableh­nung ....................................................  85, 104

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Straftatbestand illegale Parteienfinanzierung“ – Ableh­nung ..............  92, 104


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Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kollegin­nen und Kollegen betreffend „Volle Kontrolle der Parteifinanzen durch den Rech­nungshof“ – Ablehnung  97, 104

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Unabhängiger, weisungsfreier Bundesstaatsanwalt“ – Ablehnung ...  98, 104

Eingebracht wurden

Regierungsvorlagen .................................................................................................... 28

643: Bundesgesetz, mit dem das Patentanwaltsgesetz geändert wird

644: Berufsanerkennungsgesetz Gesundheit 2020

645: Verhältnismäßigkeitsprüfungs-Gesetz – VPG

Berichte ......................................................................................................................... 28

Zu III-223: Bericht betreffend Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission und Vorhaben des Rates für das Jahr 2021; Berichtigung der Beilage; BM f. Landesver­teidigung

Vorlage 56 BA: Bericht nach § 1 Abs. 4 Bundesgesetz über die Errichtung eines Fonds für eine Überbrückungsfinanzierung für selbständige Künstlerinnen und Künstler für Jänner 2021; BM f. Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

III-231: Bericht betreffend Wohnungen im Bereich des BMLV; Follow-up-Überprü­fung – Reihe BUND 2021/4; Rechnungshof

III-232: Bericht betreffend ART for ART Theaterservice GmbH; Follow-up-Überprü­fung – Reihe BUND 2021/5; Rechnungshof

III-233: Bericht betreffend Ticket-Vertriebssystem der ÖBB-Personenverkehr AG; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/6; Rechnungshof

III-245: Bericht betreffend Luftverschmutzung durch Verkehr – ausgewählte Maß­nahmen zur Verbesserung der Luftqualität – Reihe BUND 2021/7; Rechnungshof

Unterrichtung gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG ................................................................ 29

Aufnahme der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen zwischen der Republik Österreich und der Slowakischen Republik über die grenzüberschreitende Zusam­menarbeit im Rettungsdienst

Aufnahme der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen zwischen der Republik Österreich und Ungarn über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Ret­tungsdienst

Anträge der Abgeordneten

Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verhinderung der Bestandsgefährdung von Bundesmuseen und Bundestheatern (1274/A)(E)

Andreas Ottenschläger, Hermann Weratschnig, MBA MSc, Kolleginnen und Kolle-gen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Errichtung einer


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One Mobility GmbH und das Bundesgesetz über die Einführung des Klimatickets erlas­sen werden (1275/A)

Mag. Verena Nussbaum, Kolleginnen und Kollegen betreffend Barrierefreie Kommuni­kation bei Notrufnummern endlich umsetzen! (1276/A)(E)

Anfragen der Abgeordneten

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Respektlosigkeit der Exekutive gegenüber Journalist_innen (5214/J)

Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digita­lisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Ergänzungsanfrage zum Projekt „Kaufhaus Österreich“ (5215/J)

Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Atomare Grüße des Außenministe­riums an die Stadt Wien (5216/J)

Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Einsatz von Cyber Security Software der russischen Firma Kaspersky in der österreichischen Justiz (5217/J)

Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Verwendung von Kaspersky-Software (5218/J)

Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Verwendung von Kaspersky-Software (5219/J)

Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Ereignisse im Rahmen der Abschiebung von Kindern in der Zinnergasse am 28.01.2021 (5220/J)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klima-schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend ausständige Maßnahmen gegen Plastikmüllberge (5221/J)

Mag. Verena Nussbaum, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Sozia­les, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Fehlende Barrierefreiheit bei der Online-Impfanmeldung (5222/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Reform der Abfertigung (5223/J)

Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration betreffend Reformierung des Familienhärteausgleichs (5224/J)

Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Sommerschule 2021 (5225/J)

Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend „Folgeanfrage BeraterInnenverträ­ge“ (5226/J)

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesver­teidigung betreffend Absichten und Vorgänge des Instituts für Staats- und Militärrecht (5227/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 5

Barbara Neßler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betref­fend unverhältnismäßiges Einschreiten der Polizei bei Demonstration in Innsbruck am 30.1.2021 (5228/J)

Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Stealthing“ ins Strafgesetzbuch (5229/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Ver­fassung betreffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5230/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betref­fend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5231/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5232/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisie­rung und Wirtschaftsstandort betreffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5233/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträ­ge im 4. Quartal 2020 (5234/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5235/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5236/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5237/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesver­teidigung betreffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5238/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Fa­milie, Jugend und Integration betreffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5239/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5240/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Bera­terverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5241/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5242/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Beraterverträge und sonstige externe Aufträge im 4. Quartal 2020 (5243/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 6

Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öf­fentlichen Dienst und Sport betreffend Absichten und Vorgänge des Instituts für Staats- und Militärrecht (5244/J)

Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend EU-Zukunftskonferenz (5245/J)

Mag. Thomas Drozda, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be-treffend Angriffe auf Journalist*innen bei Demonstrationen (5246/J)

Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend „Chaos bei Geschäftsraummieten“ (5247/J)

Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betref­fend des Kommunalinvestitionsgesetzes (5248/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Anarchiedemo in Innsbruck (5249/J)

Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Covid-19-Maßnahmen diskrimi­nieren Blinde und Sehbehinderte (5250/J)

Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Covid-19-Maßnahmen diskriminieren Blinde und Sehbehinderte (5251/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend Sicherheitslage am Flughafen Wien Schwechat (5252/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend USB-Stick Affäre in Justizanstalt Feldkirch (5253/J)

Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Covid-Impfungen und Corona-Cluster in den Alten- und Pflegeheimen in Niederösterreich (5254/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Fa­milie, Jugend und Integration betreffend Internetsuchtpotenzial von Jugendlichen wäh­rend Corona-Krise (5255/J)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Verzögerungen des Studiums aufgrund der Co­ronavirus Maßnahmen an den Universitäten Österreichs (5256/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend der Nachsicht bei Mutter-Kind-Pass Untersuchungen hinsichtlich des Bezuges von Kinderbetreuungsgeld (5257/J)

Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Um­welt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Substitution rohölhaltiger Kunststoffe (5258/J)

Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend das Investitionsprämiengesetz (5259/J)

Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt-schaft, Regionen und Tourismus betreffend Selbstversorgung mit Süßwasserfisch si­cherstellen (5260/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 7

Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitali­sierung und Wirtschaftsstandort betreffend Streit um Zinsen wegen gestundeter Kredite (5261/J)

Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Streit um Zinsen wegen gestun­deter Kredite (5262/J)

Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend islamistische Gefährder in Linz (5263/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend potentielle Verlängerung der sogenannten „Opting Out“-Regelung für Spitalsärzte (5264/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Demo gegen Abschiebungen in Graz (5265/J)

Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klima­schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Fuhrpark des Mobilitätsministeriums (5266/J)

Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Reform Insolvenzordnung (5267/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend FFP2 Masken im Alltag (5268/J)

Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen in den Jahren 2019 und 2020 (5269/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Kli­maschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Wechsel der Pressesprecherin von Vizekanzler Werner Kogler zu den ÖBB (5270/J)

Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Streit um Zinsen wegen gestundeter Kredite (5271/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wis­senschaft und Forschung betreffend Digitale Endgeräte für Schüler, insbesondere in Zei­ten des „homeschoolings“ (5272/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend potentielle Verlänge­rung der sogenannten „Opting Out“-Regelung für Spitalsärzte (5273/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Missbrauch von Kurzarbeit (5274/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Ab­schiebungen von Kindern nach Georgien und Armenien (5275/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Postenschacher bei der Wiener Zielfahndung (5276/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend In­teressante Farbwahl der neuen „Schau auf dich, schau auf mich“ Kampagne (5277/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 8

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betref­fend faire qualitätsvolle Asylverfahren für LGBTIQ und vulnerable Gruppen (5278/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend FFP2-Masken (5279/J)

Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Tiertransporte in Österreich (5280/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Folgeanfrage „Kontakte von Beamt_innen mit Novomatic-Lobbyisten (3662/J)“ (5281/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Corona-Kasernenparty (5282/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Umsetzung der Emp­fehlungen des Rechnungshofes (5283/J)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus betreffend Tiertransporte in Österreich (5284/J)

Mag. Felix Eypeltauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Folgeanfrage Technische Universität Linz (5285/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Pressekonferenz ohne Journa­list_innen (5286/J)

Josef Schellhorn, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend mehr Transparenz in den BIG/Signa Deal um das Kunstforum (5287/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Kontrolle über Katastrophenfonds­gelder nach Äthiopien (5288/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend LGBTIQ im Regierungsprogramm (5289/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration betreffend LGBTIQ im Regierungsprogramm (5290/J)

Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Lehramt Masterpraktikum und Induk­tionsphase (5291/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfas­sung betreffend LGBTIQ im Regierungsprogramm (5292/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend WahlärztInnen (5293/J)

David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend Das Netzwerk rund um Wirecard und Jan Marsalek. Wie weit reicht es und was wurde alles ausgespitzelt? (5294/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 9

David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesver­teidigung betreffend Kooperationen des BMLV betreffend Wirecard und Jan Marsalek (5295/J)

David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend Jan Marsalek, Herr M.W., Herr E.O. und das BVT (5296/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Refundierung von Wahlarztkos­ten 2020 (5297/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Vertragsärztemangel: Kinder­ärzte 2020 (5298/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Vertragsärztemangel: Nieder­gelassene Versorgung 2020 (5299/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Angriffe auf Journalist_innen im Zuge der (untersagten) Demonstrationen am 31. Jänner 2021 (5300/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Verteilung von Corona-Impfstoff an Privatkliniken in Tirol (5301/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Asylwerber in Pflegeausbildung (5302/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Fa­milie, Jugend und Integration betreffend der Umsetzung des im Jahr 2020 erklärten Ziele aus dem Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission (5303/J)

Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend angekündigte Maßnahmen in Österreichs Justizanstalten (5304/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend anonymes Mobbing von gewählten Personalvertretern (5305/J)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend Abschiebung eines türkischen Ex-Spions (5306/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend Mysteriöser Selbstmord im Umfeld von Kujtim F. (5307/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sperrstundenverordnung gilt offenbar nicht für die ÖVP – Folgeanfrage zu 4085/J (5308/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öf­fentlichen Dienst und Sport betreffend die Zerstörung des neubarocken Festsaals im ehemaligen Hotel Europa (5309/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Polizeieinsätze in österreichischen Schulen und Bildungseinrichtun­gen (5310/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 10

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Sicherheit in österreichischen Schulen und Bildungseinrichtungen (5311/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend abenteuerliche Nehammer-Geschichten: die angebliche Erstürmung des Parlaments (5312/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Zuwendungen des Bundesministeriums für Bil­dung, Wissenschaft und Forschung für ausgewählte Organisationen (5313/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Zuwendungen des Bundesministeriums für Bil­dung, Wissenschaft und Forschung für ausgewählte Publikationen (5314/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Verein schenkt Schulkindern Computer für Heimunterricht (5315/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Lehrperson(en) hindert bzw. hindern Wiener Lehrerin am Betreten des Lehrerzimmers (5316/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend bewusste Lenkungseffekte? Ungleichbehand­lung von Eltern mit Kindern in Schulen mit verschränktem Ganztagsunterricht und in of-fenen Schulen (5317/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Ergänzungsunterricht – Angebot und Nachfrage (5318/J)

Maximilian Köllner, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend die Vorladungen im Commerzialbank-Untersuchungsausschuss durch das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (5319/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend umgehende Veröffentlichung des „Obwexer-Rechtsgutachten“ zur Umsetzbarkeit einer Pflichtkennzeichnung der Her­kunft von Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung, in der Gastronomie und bei verarbeiteten Lebensmitteln im Handel (5320/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend umgehende Veröffentlichung des „Obwexer-Rechtsgutachtens“ zur Umsetzbarkeit einer Pflichtkennzeichnung der Herkunft von Le­bensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung, in der Gastronomie und bei verarbeiteten Lebensmitteln im Handel (5321/J)

Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Strafrechtliche Gnadenverfahren (5322/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Be­hördenschikane durch die Austrocontrol? (5323/J)

Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Fa­milie, Jugend und Integration betreffend Psychische Versorgung von Kindern (5324/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 11

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Folgeanfrage II Abschiebezentrum in Serbien (5325/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5326/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finan­zen betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5327/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inne­res betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5328/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Kli-maschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Erbrin­gung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5329/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5330/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Land­wirtschaft, Regionen und Tourismus betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5331/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Erbringung von Dienst­leistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5332/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Lan­desverteidigung betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5333/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bil­dung, Wissenschaft und Forschung betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zwei­ten Halbjahr 2020 (5334/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frau­en, Familie, Jugend und Integration betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zwei­ten Halbjahr 2020 (5335/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5336/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Di­gitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5337/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5338/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5339/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Verwaltungsstrafverfah­ren aufgrund des COVID-19-Maßnahmengesetzes sowie des Epidemiegesetzes (5340/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 12

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend faire qualitätsvolle Rechtsberatung für LGBTIQ-Asylsuchende (5341/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betref­fend faire qualitätsvolle Asylverfahren im BFA für LGBTIQ-Asylsuchende (5342/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend LGBTIQ Situation im Iran (5343/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öf­fentlichen Dienst und Sport betreffend Reform des BSFG (5344/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öf­fentlichen Dienst und Sport betreffend Transparenz bei § 14 BSFG Förderungen (5345/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Berücksichtigung von Zivildienern in der Impfstrategie der Regierung (5346/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus betreffend Berücksichtigung von Zivildienern in der Impfstrate­gie der Regierung (5347/J)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Corona-Haftungen des Bundes (5348/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Psychische Gesundheit von Kindern in der Krise (5349/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Zu­satzbestellungen Covid-Impfstoffe (Folgeanfrage) (5350/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Erbringung von Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 (5351/J)

Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klima­schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Flugbewe­gungen von Privat- und Bedarfsflugzeugen während des Lockdowns (5352/J)

Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Einreise nach Österreich mittels Privat- und Bedarfsflugzeugen während des Lockdowns (5353/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Ein-satz von Solarwinds-Software (5354/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5355/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Einsatz von Solarwinds-Soft­ware (5356/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Einsatz von Solarwinds-Software (5357/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5358/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 13

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesver­teidigung betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5359/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klima­schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5360/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5361/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit be­treffend Einsatz von Solarwinds-Software (5362/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5363/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisie­rung und Wirtschaftsstandort betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5364/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend Einsatz von Solarwinds-Software (5365/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5366/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5367/J)

Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kul­tur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Einsatz von Solarwinds-Software (5368/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Bürokratiebremse bei Antrag auf Ersatz nach Epidemiegesetz: Folgeanfrage (5369/J)

Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Corona bedingte Haftaufschübe (5370/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öf­fentlichen Dienst und Sport betreffend Umsetzungsstand: Förderung des Nachwuchs­sports (5371/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidi­gung betreffend Homophobie im Bundesheer (5372/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Stand der Ermittlungsverfahrens gegen Amtsträger im Zusammenhang mit dem schika­nösen „Geschlechter-Erlass“ des Innenministers (5373/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Umsetzungsstand: Erhalt der Sportvereine (5374/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Umsetzungsstand: Förderung regelmäßiger Sportausübung (5375/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öf­fentlichen Dienst und Sport betreffend Umsetzungsstand Rechtsrahmen E-Sports (5376/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 14

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Österreichische KI-Strategie (5377/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Ös­terreichische KI-Strategie (5378/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit be­treffend Weiterbildung in Kurzarbeit (5379/J)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Aussetzung des EU-Beihilferechts und Gefahren für den Binnenmarkt (5380/J)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Aussetzung des EU-Beihilferechts und Gefahren für den Binnenmarkt (5381/J)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler be­treffend Aussetzung des EU-Beihilferechts und Gefahren für den Binnenmarkt (5382/J)

Josef Schellhorn, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Standortstrategie 2040 Ambitionsniveau heben & Re­formstau lösen (5383/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus! (5384/J)

Anfragebeantwortungen

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4416/AB zu 4446/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4417/AB zu 4447/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4418/AB zu 4448/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4419/AB zu 4449/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4420/AB zu 4450/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4421/AB zu 4451/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4422/AB zu 4452/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4423/AB zu 4453/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4424/AB zu 4454/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Wimmer, Kol­leginnen und Kollegen (4425/AB zu 4516/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 15

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Edith Mühlberg-huber, Kolleginnen und Kollegen (4426/AB zu 4603/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4427/AB zu 4425/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (4428/AB zu 4551/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4429/AB zu 4463/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen (4430/AB zu 4438/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (4431/AB zu 4493/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (Zu 4431/AB zu 4493/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4432/AB zu 4480/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4433/AB zu 4491/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Doug­las Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (4434/AB zu 4427/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4435/AB zu 4489/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (4436/AB zu 4432/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4437/AB zu 4497/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4438/AB zu 4481/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4439/AB zu 4477/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4440/AB zu 4428/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4441/AB zu 4426/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 16

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (4442/AB zu 4429/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Thomas Drozda, Kolleginnen und Kollegen (4443/AB zu 4441/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Henrike Brand-stötter, Kolleginnen und Kollegen (4444/AB zu 4669/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4445/AB zu 4499/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (4446/AB zu 4545/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (4447/AB zu 4558/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4448/AB zu 4569/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4449/AB zu 4573/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (4450/AB zu 4546/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (4451/AB zu 4597/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4452/AB zu 4568/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen (4453/AB zu 4444/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4454/AB zu 4509/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4455/AB zu 4478/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen (4456/AB zu 4443/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Dr. Petra Oberrauner, Kolleginnen und Kollegen (4457/AB zu 4470/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 17

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4458/AB zu 4566/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4459/AB zu 4482/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4460/AB zu 4486/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4461/AB zu 4476/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (4462/AB zu 4435/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (4463/AB zu 4562/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (4464/AB zu 4544/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4465/AB zu 4570/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4466/AB zu 4572/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4467/AB zu 4604/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4468/AB zu 4554/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4469/AB zu 4556/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (4470/AB zu 4536/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kolle­gen (4471/AB zu 4518/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (4472/AB zu 4608/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4473/AB zu 4571/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 18

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4474/AB zu 4537/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (4475/AB zu 4464/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4476/AB zu 4456/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4477/AB zu 4553/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen (4478/AB zu 4515/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (4479/AB zu 4535/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4480/AB zu 4602/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4481/AB zu 4466/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kol­leginnen und Kollegen (4482/AB zu 4505/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kollegen (4483/AB zu 4433/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen (4484/AB zu 4469/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4485/AB zu 4534/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4486/AB zu 4457/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kol­leginnen und Kollegen (4487/AB zu 4506/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4488/AB zu 4574/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (4489/AB zu 4494/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4490/AB zu 4565/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 19

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4491/AB zu 4557/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4492/AB zu 4555/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kolle­gen (4493/AB zu 4442/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4494/AB zu 4500/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (4495/AB zu 4496/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolle­ginnen und Kollegen (4496/AB zu 4503/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Dro­bits, Kolleginnen und Kollegen (4497/AB zu 4436/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Dro­bits, Kolleginnen und Kollegen (4498/AB zu 4473/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (4499/AB zu 4459/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4500/AB zu 4502/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen (4501/AB zu 4431/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Kolleginnen und Kollegen (4502/AB zu 4445/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4503/AB zu 4455/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (4504/AB zu 4492/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (4505/AB zu 4495/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen (4506/AB zu 4437/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4507/AB zu 4507/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 20

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (4508/AB zu 4474/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4509/AB zu 4508/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4510/AB zu 4465/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4511/AB zu 4501/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen (4512/AB zu 4430/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Dro­bits, Kolleginnen und Kollegen (4513/AB zu 4475/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolle­ginnen und Kollegen (4514/AB zu 4504/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4515/AB zu 4488/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Nurten Yılmaz, Kolleginnen und Kollegen (4516/AB zu 4440/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4517/AB zu 4467/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4518/AB zu 4468/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4519/AB zu 4485/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4520/AB zu 4490/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Nurten Yılmaz, Kolleginnen und Kollegen (4521/AB zu 4439/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Petra Oberrauner, Kolleginnen und Kollegen (4522/AB zu 4471/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im EU und Verfassung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (4523/AB zu 4472/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im EU und Verfassung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (4524/AB zu 4487/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4525/AB zu 4498/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4526/AB zu 4525/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4527/AB zu 4528/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 21

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4528/AB zu 4549/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (4529/AB zu 4598/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen (4530/AB zu 4606/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4531/AB zu 4529/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Selma Yil­dirim, Kolleginnen und Kollegen (4532/AB zu 4519/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4533/AB zu 4446/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4534/AB zu 4447/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4535/AB zu 4448/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4536/AB zu 4449/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4537/AB zu 4450/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4538/AB zu 4451/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4539/AB zu 4452/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4540/AB zu 4453/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4541/AB zu 4454/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4542/AB zu 4456/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4543/AB zu 4457/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 22

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frauen, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Han­nes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4544/AB zu 4483/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (4545/AB zu 4547/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (4546/AB zu 4611/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (4547/AB zu 4596/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Klaus Köchl, Kol­leginnen und Kollegen (4548/AB zu 4512/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen (4549/AB zu 4520/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Kolleginnen und Kollegen (4550/AB zu 4524/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen (4551/AB zu 4636/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kolle­gen (4552/AB zu 4908/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Han­nes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4553/AB zu 4600/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4554/AB zu 4526/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4555/AB zu 4538/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4556/AB zu 4588/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4557/AB zu 4527/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen (4558/AB zu 4517/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 23

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4559/AB zu 4539/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4560/AB zu 4540/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4561/AB zu 4542/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Rag­ger, Kolleginnen und Kollegen (4562/AB zu 4543/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen (4563/AB zu 4521/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4564/AB zu 4532/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4565/AB zu 4548/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4566/AB zu 4550/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4567/AB zu 4552/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4568/AB zu 4564/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4569/AB zu 4567/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (4570/AB zu 4575/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4571/AB zu 4530/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4572/AB zu 4592/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (4573/AB zu 4531/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (4574/AB zu 4589/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (4575/AB zu 4599/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (4576/AB zu 4595/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Ames­bauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4577/AB zu 4590/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Ames­bauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4578/AB zu 4591/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Ames­bauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4579/AB zu 4559/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4580/AB zu 4560/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 24

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Doug­las Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (4581/AB zu 4510/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4582/AB zu 4533/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (4583/AB zu 4561/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4584/AB zu 4563/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4585/AB zu 4601/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frauen, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Wim­mer, Kolleginnen und Kollegen (4586/AB zu 4516/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Stöger, diplômé, Kollegin­nen und Kollegen (4587/AB zu 4523/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen (4588/AB zu 4607/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frauen, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Kolleginnen und Kollegen (4589/AB zu 4524/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4590/AB zu 4593/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frau­en, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4591/AB zu 4594/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frauen, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Edith Mühl­berghuber, Kolleginnen und Kollegen (4592/AB zu 4603/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (4593/AB zu 4605/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4594/AB zu 4586/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4595/AB zu 4581/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4596/AB zu 4582/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4597/AB zu 4583/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4598/AB zu 4584/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4599/AB zu 4587/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 25

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Cornelia Ecker, Kolleginnen und Kollegen (4600/AB zu 4514/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen (4601/AB zu 4511/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Cornelia Ecker, Kolleginnen und Kollegen (4602/AB zu 4513/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (4603/AB zu 4615/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (4604/AB zu 4612/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4605/AB zu 4585/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4606/AB zu 4610/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4607/AB zu 4609/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Hel­mut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4608/AB zu 4639/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brand­stätter, Kolleginnen und Kollegen (4609/AB zu 4648/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4610/AB zu 4614/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolle­ginnen und Kollegen (4611/AB zu 4650/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im EU und Verfassung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4612/AB zu 4652/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Josef Schellhorn, Kolleginnen und Kollegen (4613/AB zu 4620/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4614/AB zu 4645/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt Frauen, Familie, Jugend und Integration auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4615/AB zu 4651/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4616/AB zu 4642/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4617/AB zu 4643/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 26

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Doug­las Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (4618/AB zu 4653/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (4619/AB zu 4541/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brand­stätter, Kolleginnen und Kollegen (4620/AB zu 4646/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4621/AB zu 4649/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4622/AB zu 4633/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4623/AB zu 4628/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brand­stätter, Kolleginnen und Kollegen (4624/AB zu 4641/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4625/AB zu 4621/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4626/AB zu 4624/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4627/AB zu 4625/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4628/AB zu 4631/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4629/AB zu 4626/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4630/AB zu 4627/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4631/AB zu 4629/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4632/AB zu 4634/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein-wallner, Kolleginnen und Kollegen (4633/AB zu 4632/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4634/AB zu 4630/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein­wallner, Kolleginnen und Kollegen (4635/AB zu 4622/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Ein-wallner, Kolleginnen und Kollegen (4636/AB zu 4623/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 27

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen (4637/AB zu 4618/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kol­leginnen und Kollegen (4638/AB zu 4617/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolle­ginnen und Kollegen (4639/AB zu 4616/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4640/AB zu 4644/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4641/AB zu 4662/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brand­stätter, Kolleginnen und Kollegen (4642/AB zu 4640/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Schellhorn, Kolleginnen und Kollegen (4643/AB zu 4619/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolle­ginnen und Kollegen (4644/AB zu 4613/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen (4645/AB zu 4637/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4646/AB zu 4647/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen (4647/AB zu 4635/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4648/AB zu 4638/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen (4649/AB zu 4655/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen (4650/AB zu 4672/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Doug-las Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (4651/AB zu 4656/J)


 


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 28

11.03.18Beginn der Sitzung: 11.03 Uhr

Vorsitzende: Präsident Mag. Wolfgang Sobotka, Zweite Präsidentin Doris Bures.

11.03.19*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich er­öffne die 83. Sitzung des Nationalrates, die aufgrund eines ausreichend unterstützten Verlangens gemäß § 46 Abs. 7 des Geschäftsordnungsgesetzes einberufen wurde.

Die Amtlichen Protokolle der 81. und der 82. Sitzung vom 4. Februar 2021 sind in der Parlamentsdirektion aufgelegen und wurden nicht beanstandet.

Als verhindert gemeldet sind die Abgeordneten Peter Haubner, Dietmar Keck, Mag. Ger­hard Kaniak, Mag. Philipp Schrangl, Peter Wurm, Clemens Stammler und Mag. Felix Eypeltauer.

Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Für den heutigen Sitzungstag hat das Bundes­kanzleramt über die Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung folgende Mitteilung gemacht:

Ebenso wie in der Vergangenheit wird die Bundesministerin für Justiz Dr. Alma Za­dić, LL.M. durch Vizekanzler Mag. Werner Kogler vertreten.

Einlauf und Zuweisungen


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsgegen­stände und deren Zuweisungen verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsordnung auf die im Sitzungssaal verteilte Mitteilung.

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A. Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 5214/J bis 5384/J

2. Anfragebeantwortungen: 4416/AB bis 4651/AB

Korrigierte Anfragebeantwortung: Zu 4431/AB

3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz, mit dem das Patentanwaltsgesetz geändert wird (643 d.B.)

Berufsanerkennungsgesetz Gesundheit 2020 (644 d.B.)

Verhältnismäßigkeitsprüfungs-Gesetz – VPG (645 d.B.)

4. Ergänzung oder Änderung von Regierungsvorlagen oder Berichten:

Bericht der Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission und Vorhaben des Rates für das Jahr 2021; Berichtigung der Beilage (Zu III-223 d.B.)

B. Zuweisungen:

1. Zuweisungen seit der letzten Sitzung gemäß §§ 31d Abs. 5a, 32a Abs. 4, 74d Abs. 2, 74f Abs. 3, 80 Abs. 1, 100 Abs. 4, 100b Abs. 1 und 100c Abs. 1:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 29

Budgetausschuss:

Bericht nach § 1 Abs. 4 Bundesgesetz über die Errichtung eines Fonds für eine Überbrü­ckungsfinanzierung für selbständige Künstlerinnen und Künstler für Jänner 2021, vorge­legt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (Vorlage 56 BA)

2. Zuweisungen in dieser Sitzung:

zur Vorberatung:

Rechnungshofausschuss:

Bericht des Rechnungshofes betreffend Wohnungen im Bereich des BMLV; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/4 (III-231 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend ART for ART Theaterservice GmbH; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/5 (III-232 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Ticket-Vertriebssystem der ÖBB-Personenver­kehr AG; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/6 (III-233 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Luftverschmutzung durch Verkehr – ausgewähl­te Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität – Reihe BUND 2021/7 (III-245 d.B.)

C. Unterrichtung gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG:

Aufnahme der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen zwischen der Republik Ös­terreich und der Slowakischen Republik über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rettungsdienst

Aufnahme der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen zwischen der Republik Ös­terreich und Ungarn über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rettungsdienst

*****

Ankündigung einer Dringlichen Anfrage


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Der freiheitliche Parlamentsklub hat gemäß § 93 Abs. 2 der Geschäftsordnung das Verlangen gestellt, die am Beginn der Sitzung einge­brachte schriftliche Anfrage 5384/J der Abgeordneten Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!“ dringlich zu behandeln.

Fristsetzungsantrag


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Weiters teile ich mit, dass die Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen beantragt haben, dem Verfassungsaus­schuss zur Berichterstattung über den Antrag 383/A(E) eine Frist bis zum 23. Februar 2021 zu setzen.

Der gegenständliche Antrag wird gemäß der Geschäftsordnung nach Beendigung der Verhandlungen in dieser Sitzung zur Abstimmung gebracht.

*****

Der Aufruf der Dringlichen Anfrage wird um 14 Uhr erfolgen.

Ich darf bekannt geben, dass diese Sitzung von ORF 2 von 14 Uhr bis 16 Uhr und von ORF III in der vollen Länge übertragen wird.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 30

Weiters darf ich bekannt geben, dass jetzt gleich im Anschluss eine Sitzung des Haupt­ausschusses hier im Saal stattfindet.

Ich unterbreche die Sitzung bis 14 Uhr.

11.05.32*****

(Die Sitzung wird um 11.05 Uhr unterbrochen und um 14.01 Uhr wieder aufge­nommen.)

*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Meine Damen und Herren Abgeordneten, ich darf Sie wiederum herzlich begrüßen und die unterbrochene Sitzung wieder aufnehmen.

Mein Gruß gilt auch den Journalistinnen und Journalisten und den Damen und Herren zu Hause vor den Bildschirmen.

Ich darf noch erwähnen, dass die Sitzung nicht nur von ORF 2, sondern auch von Puls 24 übertragen wird.

14.01.27Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Finanzen betreffend „Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!“ (5384/J)


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir gelangen nun zur dringlichen Behandlung der schriftlichen Anfrage 5384/J.

Da diese inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich eine Verlesung durch die Schriftführung.

Die Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:

Am 12. Juli 2017 schrieb der damalige Novomatic-Vorstandvorsitzende Harald Neu­mann an den damaligen ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel folgende SMS: „Bräuchte einen kurzen Termin bei Kurz. Erstens wegen Spende und zweitens bezüglich einen Proble­mes, das wir in Italien haben“.

Am 11. Feber 2021 fand beim amtierenden Finanzminister Gernot Blümel, der als Be­schuldigter im „Casinos“-Verfahrenskomplex, also den Ermittlungen zu Casinos Austria und Novomatic, geführt wird, nach einer Einvernahme bei der Wirtschafts- und Korrup­tionsstaatsanwaltschaft auf Grundlage einer richterlichen Anordnung eine Hausdurchsu­chung an seiner Privatadresse inklusive der Sicherstellung elektronischer Geräte statt. Hintergrund ist ein Strafverfahren mit konkretem Anfangsverdacht, ermittelt wird wegen des Verdachts der Bestechlichkeit gemäß § 304 Abs 1 StGB und der Bestechung gemäß § 307 Abs 1 StGB.

Im Zuge dieser Hausdurchsuchung wurden u.a. auch 2 Laptops sichergestellt. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der Aussagen von Gernot Blümel vor dem Untersu­chungsausschuss betreffend mutmaßliche Käuflichkeit der türkis-blauen Bundesregie­rung, kurz Ibiza-Untersuchungsausschuss, von Interesse, hat doch Blümel vor dem Un­tersuchungsausschuss am 25. Juni 2020 ausgesagt, er habe keinen dienstlichen Laptop gehabt und übers Handy gearbeitet.

Eine Hausdurchsuchung bei einem amtierenden Regierungsmitglied ist nicht nur eine österreichische Premiere und ein einzigartiger Vorgang, sondern auch ein trauriger Höhepunkt einer dramatischen Serie des Versagens und der Vertuschung insbesondere des ÖVP-Teils einer türkis-grünen Bundesregierung.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 31

Völlig unverständlich ist es daher, dass Finanzminister Blümel bislang noch nicht zurück­getreten ist.

Konkret geht es in der „Causa Blümel“ um den Verdacht, dass eine Parteispende in Aussicht gestellt wurde, mutmaßlich für eine Intervention des damaligen Außenministers und jetzigen Kanzlers Sebastian Kurz in Italien. Dort drohte Novomatic eine Steuernach­zahlung in Höhe von bis zu 60 Millionen Euro. Nur 3 Stunden nach der SMS vom 12. Juli 2017 wandte sich der damalige Chef der ÖVP-Wien und nichtamtsführende Stadtrat Blü­mel an den damaligen Kabinettchef und Generalsekretär im BMF, den heutigen ÖBAG-Chef Thomas Schmid, und bat ihn, Neumann anzurufen – „Tu es für mich 😉“.

Was dann passierte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Gesichert ist, dass sich Novoma­tic mit den italienischen Behörden auf eine Nachzahlung von lediglich 20 Millionen Euro einigte. Und rund um das Spendenanbot gab es zahlreiche Begebenheiten, die darauf hindeuten, dass die ÖVP massives Interesse daran hatte, Herrn Neumann bzw. die No­vomatic als Unterstützer der ÖVP zu gewinnen.

- Sebastian Kurz wurde am 14. Mai 2017 zum geschäftsführenden ÖVP-Obmann be­stellt. Der Bundesparteivorstand ging auf alle seine sieben Forderungen ein. Aber schon vor dieser Bestellung bemerkte der damalige Novomatic-Sprecher Bernhard Krumpel in einer Nachricht an Neumann, dass Kurz einen achten Punkt vergessen habe, nämlich die Finanzierung der ÖVP-Bundespartei. Und er befürchtet, dass die Spenden wohl überschaubar bleiben würden.

- Mit der Bestellung und später auch Wahl von Kurz zum ÖVP-Obmann startet auch die Umsetzung des längst detailliert vorbereiteten „Projekt Ballhausplatz“. Teil dieses Pro­jekts ist auch die gezielte Ansprache potenter Geldgeber. Dazu soll es eine Reihe von prominenten „Keilern“ gegeben haben, wie in einer mit hohem Hintergrundwissen ver­fassten anonymen Anzeige gegen Kurz, Blümel und weitere Personen aus dem ÖVP-Umfeld erwähnt wird. Eine dieser „Keilerinnen“ ist demnach Gabriela Spiegelfeld. Frau Spiegelfeld betreibt ein PR-Unternehmen. Ihr Ehemann, ein Immobilienhändler, wurde laut Medienberichten Anfang 2018 von Thomas Schmid über Vermittlung seiner Ehefrau in den Aufsichtsrat der Bundesforste geholt – selbstverständlich auf einem schwarzen Ticket.

- Harald Neumann hat offenbar am 31. Mai 2017 auf Einladung von Gabriela Spiegelfeld an einem Termin „Frühstück mit Sebastian Kurz“ teilgenommen. Wie Spiegelfeld mittler­weile dem Medium zackzack.at bestätigt hat, war er sogar bei mehreren dieser Termine dabei:

https://zackzack.at/2021/02/15/fruehstueck-mit-kurz-sebastian-kurz-traf-novomatic-chef-neumann-mehrmals-im-sacher/

Nur zwei Tage später, also am 2. Juni 2017, forderte Neumann im Novomatic-Konzern, eine Richtlinie zu ändern, die der Novomatic Parteispenden generell verbietet. Und am 6. Juni kontaktierte er Gernot Blümel, und die beiden vereinbaren einen Termin für 10. Juni. Das alles genau ein Monat, bevor Harald Neumann bei seiner Bitte um einen Termin bei Sebastian Kurz neben den Novomatic-Problemen in Italien auch das Thema Spenden anspricht.

- Am 24. Juli 2017 gab es eine verdächtige SMS-Unterhaltung. Als Reaktion auf die Information, dass KTM-Chef Pierer die Wahlkampfspenden an die ÖVP verdoppeln wol­le, schreibt Neumann an den Novomatic-Sprecher Bernhard Krumpel: „Wir haben noch etwas Besseres vor.“

- Am 25. Juli 2017 findet sich im Kalender von Novomatic-Eigentümer Johann Graf ein Eintrag mit dem Betreff „Kurz“. Sowohl Graf als auch der Bundeskanzler bestreiten, ein­ander je getroffen zu haben. Laut Grafs Anwalt, habe es sich um eine Besprechung mit


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der damaligen (nicht mit dem Kanzler verwandten) Aufsichtsrätin Martina Kurz gehan­delt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat daran jedoch erhebliche Zweifel.

- Neumann schreibt am 29. August 2018 an eine Assistentin der Boston Consulting Group, dass er gerne einer Einladung von Antonella Mei-Pochtler zu einem Dinner zum Thema „Politische Prioritäten von Sebastian Kurz“ am 25. September 2017 nachkom­men werde. Also auch die spätere Think-Tank-Leiterin von Sebastian Kurz war im Vor­feld der Wahl 2017 höchst aktiv, um die Politik des neuen ÖVP-Obmanns insbesondere reichen Wählern zu vermitteln. Neben Neumann waren noch einige Personen eingela­den, die definitiv in die Kategorie „superreich“ fallen.

- Dass Frau Mei-Pochtler beim Aufstellen ausreichender finanzieller Mittel eine gewich­tige Rolle gespielt hat, das wusste „Der Standard“ schon im Mai 2017 zu berichten:

Dass Kurz in den für die ÖVP so wichtigen "Wirtschaftskreisen" schwach aufgestellt sei, stimme nicht, sagte ein politischer Beobachter zum STANDARD. Kurz habe etwa die Politische Akademie der ÖVP, deren Präsident er ist, wiederholt für Konferenzrunden zu Themen wie Industrie 4.0 oder New Economy genützt. Dirigentin dieser orchestrierten Veranstaltungen ist Boston-Consulting-Chefin Antonella Mei-Pochtler.

Diese Verbindung soll auch nicht unwesentlich in Sachen Fundraising sein: Hier gebe es Zusagen, Mittel seien auch bereits geflossen, sagt ein Eingeweihter. Mit dieser auf ihn zugeschnittenen finanziellen Stütze im Hintergrund habe Kurz auch die ÖVP letztlich "überzeugt".

https://www.derstandard.at/story/2000057951231/wer-kern-und-kurz-die-strategie-souffliert

Der Beschuldigten-Status in einem diesen Bereich betreffenden Korruptionsverfahren der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ist mit dem Amt des Finanzministers nicht vereinbar. Als für Glücksspiel zuständiger Minister ist zudem untragbar angesichts der ebenfalls dokumentierten Aktivitäten, die Blümel in der Vergangenheit offensichtlich ohne jede offizielle Funktion im Bereich der teilstaatlichen Casinos Austria AG gesetzt hat. Auch zu diesem Bereich einige Ermittlungsergebnisse:

- Ein freundschaftlicher Kontakt zwischen dem ehemaligen Novomatic-Vorstand Harald Neumann und dem heutigen Finanzminister Gernot Blümel besteht offenbar schon seit vielen Jahren. Es sind Treffen bis zurück in das Jahr 2012 dokumentiert, viele davon im Wiener Grand Hotel.

- 2017 wurde diese Freundschaft für Harald Neumann besonders wichtig. Der Novomatic drohte im Juli in Italien eine enorme Steuernachforderung von bis zu 60 Millionen Euro. Neumann war sofort klar, dass man hier politisch intervenieren muss. Er versuchte es daher beim Kabinettchef des damaligen Finanzministers Schelling, Thomas Schmid. Als Schmid nicht sofort reagierte, suchte Neumann den Weg über Blümel mit der Bitte um einen Termin beim damaligen Außenminister Sebastian Kurz – „erstens wegen Spende und zweitens wegen einen Problemes, das wir in Italien haben“.

- Blümel war offensichtlich sofort klar, dass hier eher das Finanzministerium gefragt war – und er bat Schmid, Neumann anzurufen – mit dem bekannten Text: „Tu es für mich!“ Schmid lieferte prompt, vermittelte Neumann einen Kontakt im Finanzministerium und sagte auch zu, Kontakte auf Beamten- und Kabinettsebene in Italien zu aktivieren. Ab diesem Zeitpunkt wird aus der Achse Neumann – Blümel eine Dreierbeziehung Neu­mann – Blümel – Schmid, welche fortan die Geschicke der Casinos Austria AG bestim­men sollte.

- Die Novomatic erhielt so in Person von Neumann permanent wichtige Informationen über die Casinos Austria AG. Es wurden Pläne gewälzt, wie es zu einer „österreichischen


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Lösung“ mit der Novomatic als Mehrheitseigentümer kommen könnte. Der damalige Fi­nanzminister Löger wurde bewusst in die Pläne nicht vollumfänglich einbezogen. Es wird aus den Nachrichten ersichtlich, dass Schmid der starke Mann im Finanzministerium ist und seine Chefs Sebastian Kurz und Gernot Blümel heißen. Als es Anfang 2018 inner­halb der CASAG Streit über den Verkauf der Casinos Austria International gibt, fragt Neumann Schmid am 12. Februar 2018: „Gibt es von Seiten SK oder GB eine Entschei­dung betreffend Casino International? Haben um 12 Meeting mit Tschechen“ – SK ist offensichtlich Sebastian Kurz und GB Gernot Blümel.

- Auch personalpolitische Fragen der CASAG werden in diesem Kreis besprochen – bis hin zu extrem vertraulichen Angelegenheiten, etwa dem Ende 2017 von Bettina Glatz-Kremsner beabsichtigten Ausscheiden aus dem Vorstand. Es ist anzunehmen, dass sie damals Ministerin werden wollte, aber finanzielle Nachteile durch die Auflösung ihres Vertrags befürchtete. Ebenso immer wieder Thema ist die Besetzung von Peter Sidlo als Finanzvorstand. Neumann hatte dazu Ende Jänner Treffen mit Aufsichtsrat-Chef Walter Rothensteiner und mit Blümel. Und am 25. Jänner 2019 schriebt er an Blümel: „Alles geklärt, sollte auf jeden Fall durchgehen.“

Aus den geschilderten Punkten ergibt sich, dass die Verwaltung der staatlichen Anteile der Casinos Austria AG nicht wie vorgesehen durch die ÖBIB bzw. später ÖBAG erfolgt ist, sondern de facto Chefsache war. Und die Chefs hießen und heißen Sebastian Kurz und Gernot Blümel. Ihre wichtigsten Manager waren Thomas Schmid und Harald Neu­mann.

Kurz und Blümel sind somit die Alleinverantwortlichen dafür, welchen Weg die CASAG schließlich genommen hat. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Casinos jetzt kein ös­terreichisches, sondern ein tschechisches Unternehmen sind.

Im Lichte dieser Erkenntnisse stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundes­minister für Finanzen folgende

Dringliche Anfrage

1. Wem obliegt die Wahrnehmung der Interessen der Republik Österreich als Miteigen­tümer der Casinos Austria AG?

2. Wem obliegt das Management der staatlichen Beteiligung an der Casinos Austria AG?

3. Inwiefern ist der Generalsekretär bzw. Kabinettchef des BMF für die Wahrnehmung dieser Interessen bzw. für das Beteiligungsmanagement zuständig?

4. Inwiefern waren 2018, wie von Harald Neumann angenommen, Bundeskanzler Se­bastian Kurz und Sie als Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien im Kanzleramt sowie Regierungskoordinator der ÖVP für unternehmenspolitische Belange der Casinos Austria AG entscheidungsbefugt?

5. Haben Sie sämtliche Informationen, die Sie in den Jahren 2017 und 2018 von Harald Neumann oder anderen Personen über die Casinos Austria AG betreffende Vorgänge oder Pläne erhalten haben, an die für die Wahrung der Interessen der Republik Öster­reich als Miteigentümerin sowie für das Beteiligungsmanagement zuständigen Stellen weitergegeben?

6. Wenn nein, warum nicht?

7. Haben Sie Wahrnehmungen dazu ob um den 25. Juli 2017 ein Termin zwischen Se­bastian Kurz und Novomatic-Gründer Johann Graf stattgefunden hat?

8. Wenn ja, hat Kurz Ihnen über Inhalte berichtet?


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9. Ist Ihnen bekannt, ob Finanzminister a.D. Hans-Georg Schelling nach seinem Aus­scheiden aus der Politik für die Sazka-Gruppe tätig geworden ist?

10. Wenn ja, hat er in dieser Funktion Kontakt zu Ihrem Vorgänger Löger bzw. zu Ihnen aufgenommen?

11. Wenn ja, in welchem Zusammenhang?

12. Wurde die Sazka-Gruppe im Zuge der Aufstockung ihrer Anteile der Casinos Austria AG bei Ihnen vorstellig?

13. Wenn ja, welche Anliegen wurden in diesem Zusammenhang vorgetragen und wie sind Sie strategisch vorgegangen, um die Interessen der österreichischen Steuerzahler zu wahren?

14. Gibt es eine Bestands- und Standortgarantie für die Casinos Austria AG in Öster­reich, speziell auch im Zusammenhang mit der Steuerpflicht in Österreich?

15. Haben Sie und/oder Kanzler Sebastian Kurz 2018 die Entscheidung getroffen, dass die Casinos Austria International nicht verkauft werden sollen?

16. Wenn ja, auf Basis welcher Zuständigkeit?

17. Wenn ja, wie haben Sie sichergestellt, dass diese Entscheidung durch den Vorstand der Casinos Austria AG umgesetzt wird?

18. Hatten Sie im Dezember 2017 mit Mitgliedern des Vorstands, des Aufsichtsrates oder Vertretern der Eigentümer der Casinos Austria AG in Zusammenhang mit einer möglichen Vertragsauflösung von Bettina Glatz-Kremsner Kontakt?

19. Wenn ja, mit wem?

20. Wenn ja, haben Sie versucht, auf diese Mitglieder des Vorstands, des Aufsichtsrates oder Vertreter der Eigentümer der Casinos Austria AG dahingehend einzuwirken, dass Bettina Glatz-Kremsner ihren Vertrag auflösen kann, ohne auf Abfertigung oder Pen­sionsansprüche verzichten zu müssen?

21. Wurden Sie am 3. Februar 2018 in Ihrer Amtszeit als Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien im Kanzleramt sowie Regierungskoordinator der ÖVP von Harald Neumann über die Idee einer „österreichischen Lösung“ für die Casinos Austria AG in Kenntnis gesetzt?

22. Wenn ja, was waren die Ihnen kommunizierten Inhalte dieser „österreichischen Lö­sung“

23. War Ihnen damals bekannt, dass laut einem zur Vorbereitung eines Gesprächs mit dem damaligen Bundesminister für Finanzen, Hartwig Löger, erstellten Dokument beab­sichtigt war, Löger über einen Teil dieser Lösung – konkret die Übernahme von 60 Pro­zent der Lotterien durch die tschechische Sazka-Gruppe – im Unklaren zu lassen?

24. Wenn ja, haben Sie Löger darüber informiert, dass er hinters Licht geführt werden sollte?

25. Wenn nein, warum nicht?

26. Wurden im Jahr 2019 im BMF Handlungen bzw. Entscheidungen hinsichtlich der Ausübung des Aufgriffsrechts der Republik Österreich für die von der Novomatic zum Verkauf gestellten Anteile an der Casinos Austria AG dokumentiert?

27. Wenn ja, welche Konkreten Handlungen bzw. Entscheidungen?

28. Wer im BMF traf die Entscheidung, das Aufgriffsrecht nicht auszuüben?

29. Mit welcher Begründung wurde das Aufgriffsrecht nicht ausgeübt und in welcher Form sind die Gründe dafür im BMF dokumentiert?


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 35

30. Hat Thomas Schmid als Alleinvorstand der ÖBAG auf diese Entscheidung Einfluss genommen?

31. Hat Thomas Schmid als Alleinvorstand der ÖBAG mit Ihnen oder Sebastian Kurz im Vorfeld dieser Entscheidung Kontakt aufgenommen?

32. Wenn ja, welche Empfehlung haben Sie oder Sebastian Kurz ihm dazu gegeben?

33. Wurden im Jahr 2017 oder 2018 im BMF Handlungen in Zusammenhang mit der Novomatic Italia S.p.A. gesetzt und wenn ja, welche und aus welchem Anlass?

34. Zu welchen Geschäftszahlen wurden Handlungen in Zusammenhang mit der No­vomatic Italia S.p.A. dokumentiert?

35. Welchen Personen im BMF gingen Nachrichten von Harald Neumann in Hinblick auf steuerliche Anliegen der Novomatic-Gruppe in Italien zu?

36. Ist das E-Mail von Harald Neumann vom 13.7.2017 mit dem Betreff „Italien“ im BMF noch vorhanden?

37. Welche Handlungen wurden im BMF, insbesondere in der Abteilung für internatio­nales Steuerrecht (IV/8), im Juli in Hinblick auf steuerrechtliche Verfahren in Italien ge­setzt?

38. Wer erteilte gegenüber Thomas Schmid die Auskunft, dass aus Sicht des BMF ein „Verständigungsverfahren“ für die Novomatic sinnvoll wäre?

39. Wurde von der Abteilung IV/8 eine schriftliche Unterlage erstellt und/oder in Beant­wortung der entsprechenden Anfrage an das Kabinett bzw. Generalsekretariat weiterge­leitet?

40. Wenn ja, unter welcher Geschäftszahl wurde diese dokumentiert?

41. Hat die Leiterin der Abteilung IV/8 mündliche Auskünfte gegenüber Thomas Schmid in Zusammenhang mit der Novomatic Italia S.p.A. erteilt?

42. Wurde ein Verständigungsverfahren in Hinblick auf die Novomatic Italia S.p.A tat­sächlich eingeleitet?

43. Wenn nein, welche sonstigen Initiativen wurden durch das BMF gesetzt, die letztlich dazu führten, dass sich die Steuerschuld der Novomatic Italia S.p.A von zunächst be­fürchteten 60 Millionen Euro auf – laut Medienberichten – rund 20 Millionen Euro redu­zierte und durch wen konkret wurden diese Schritte gesetzt?

44. Wurden im Juli 2017 Auskünfte von Thomas Schmid über die Kontakte des BMF nach Italien angefordert und wenn ja, wie wurden diese beantwortet?

45. Bestand in Zusammenhang mit der Novomatic Italia S.p.A. ein Austausch mit dem BMEIA und wenn ja, zu welchem Thema?

46. Wurden dem BMEIA im Juli 2017 Unterlagen in Zusammenhang mit der steuer­rechtlichen Behandlung von Unternehmen, dem anwendbaren Recht bzw. Verfahren oder sonst in Zusammenhang mit der Novomatic Italia S.p.A. zur Verfügung gestellt und wenn ja, durch wen?

47. Wie kam es zur Auskunft bei ihrer Pressekonferenz am 12. Feber 2021, wonach keine Aktivitäten des BMF in Hinblick auf steuerrechtliche Schwierigkeiten der Novoma­tic in Italien gefunden werden konnten?

48. Haben Vertreter der Novomatic wie insbesondere Harald Neumann oder Peter Stein jemals Auskünfte seitens des BMF in Zusammenhang mit der Novomatic Italia S.p.A. begehrt und wenn ja, bei wem und wie wurde damit verfahren?


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 36

49. Wurde die Leiterin der Abteilung IV/8 im Jahr 2017 von Vertretern der Novomatic, insbesondere Peter Stein, in Zusammenhang mit der Novomatic Italia S.p.A. oder allge­mein steuerliche Angelegenheiten in Italien bzw. dem Ausland kontaktiert? Wie wurden diese Kontakte dokumentiert? Welche Auskünfte wurden begehrt und schlussendlich er­teilt?

50. Warum wurden keine Akten und Unterlagen in Hinblick auf die steuerliche Behand­lung der Novomatic und ihrer Tochterunternehmen an den Ibiza-Untersuchungsaus­schuss übermittelt?

51. Wohin im BMF können sich österreichische Unternehmen, die im Ausland steuerliche Schwierigkeiten, jedoch keinen Zugang zum Spitzenpersonal des Ministeriums und/oder der ÖVP haben, mit Fragen und Hilfsersuchen wenden?

52. In wie vielen Fällen gingen in einem solchen Zusammenhang – aufgeschlüsselt auf die Jahre 2015 bis 2020 – Fragen bzw. Hilfsansuchen österreichischer Unternehmen ein?

53. In wie vielen Fällen wurde durch das BMF – aufgeschlüsselt auf die Jahre 2015 bis 2020 und auf einzelnen Staaten – ein Verständigungsverfahren eingeleitet?

54. In wie vielen Fällen wurden durch das BMF – aufgeschlüsselt auf die Jahre 2015 bis 2020 und auf einzelnen Staaten – andere Schritte gesetzt, die zum Ziel hatten, berech­tigte Interessen der betroffenen Unternehmen gegenüber ausländischen Steuerbehör­den zu vertreten?

55. Wird im Finanzministerium bereits an der von Ihnen angekündigten weisungsfreien Behörde für Glücksspielangelegenheiten gearbeitet?

56. Wenn ja, seit wann?

57. Wer ist für dieses Projekt seitens des Kabinetts bzw. seitens des Beamtenapparats zuständig?

58. Wann soll die weisungsfreie Behörde ihre Arbeit aufnehmen?

59. Ist sichergestellt, dass die Ausschreibung für die Behördenleitung und für die Mitar­beiter dieser Behörde objektiv und weisungsfrei erfolgt?

60. Wie wird sichergestellt, dass bei der Besetzung dieser Behörde die Parteizugehörig­keit keine Rolle spielt?

61. Wie ist der derzeitige Zwischenstand in Bezug auf die Umsetzung folgender Punkte des Regierungsprogrammes bzw. wie ist der in Aussicht genommene Zeitplan in Bezug auf die Umsetzung folgender Maßnahmen:

a. Bekämpfung des illegalen Glücksspiels und Ausweitung des Spielerschutzes

b. Entflechtung der unterschiedlichen Rollen des BMF im Bereich des Glücksspiels

c. Evaluierung der bestehenden Abgaben, vor dem Hintergrund einer Einschränkung der Glücksspielaktivitäten bei gleichzeitiger Erhöhung der Bundessportförderung

d. Maßnahmen zur Erreichung der oben genannten Ziele sind z.B. effektive Instrumente zur Bekämpfung des illegalen Glücksspiels, Einschränkung von Werbemöglichkeiten, Möglichkeit der Selbstsperre von Spielerinnen und Spielern, Prüfung einer effektiven Be­hördenstruktur, Evaluierung der zahlenmäßigen Beschränkung von Video-Lottery-Ter­minals im Glücksspiel?

62. Wie oft hatten Sie bislang Termine zum Thema Glücksspiel mit

a. Harald Neumann

b. Johann Graf


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 37

c. Eva Glawischnig

d. anderen Vertretern der Novomatic

e. Vertretern anderer Glücksspielunternehmen?

63. Wie viele und welche dieser Termine hatten Sie in ihrer Eigenschaft als Finanzmi­nister?

64. Wie oft hatten Sie bislang in ihrer Funktion als Finanzminister Termine zum Thema Glücksspiel mit dem Bundeskanzler?

65. Wie viele Termine hatten Sie persönlich in Ihrer Funktion als Finanzminister oder Mitarbeiter Ihres Kabinetts bisher mit folgenden Personen bzw. Vertretern folgender Un­ternehmen, welche 2017 an die ÖVP Spenden geleistet haben?

Abensperg und Traun, Benedikt

Allinvest Unternehmensbeteiligung

ASMAG GmbH

Bacher Gottburga

Baillou Johannes

Berghofer Günther

Berndt Wolfgang C.

Böhm Martin

Braun Markus Dr.

Carl Prinz von Croy

Chalupa Michael – Immobilienverwaltung GmbH

Dolomiten Bank

Dressler Gustav

Eder Josef

Eglo Leuchten GmbH

Elk Fertighaus GmbH

ep media Werbeagentur GmbH

Ertl Josef

Gerhardus Martin und Alexa

Glatz-Kremsner Bettina

GMIM Immobilienmanagement, MRP, Familie Muzicant

Goriany Nikolaus

Gröbl Werner

Gürtler Rudolf

Handl Tyrol GmbH

Hans Rubatscher

Happy-Foto GmbH

Häusler Raimund


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 38

Heidi Goess-Horten

Hild Harald

ILAG Vermögensverwaltung

J.M. Offner Immobilien

Jerabek Hans

Klaus Mark

Klaus Röhrig

Klepsch Wilhelm

Kogler Hannes

Krüger Michael, Dr.

Kurschel Martin

M. Kaindl KG

MAM Babyartikel GesmbH

Mann Kurt

Michael Pfeifer

Michelfeit Sepp und Christine

Mitterbauer Peter

MRP Investmentmanagement

Münzer Bioindustrie GmbH

Muzicant Dorit

Muzicant Georg

Neudeck Detlev

Neuhuber Alexander

Oberhofer Dietlinde

Ortner Klaus

Pagitz Teresa

Pierer Stefan – KTM

Planegger Andreas

Premiquamed

Ramsauer Richard

Rauch Fruchtsäfte

Royal Hotelbetriebs GmbH

Rupp Josef

Schick Martin

Schütz Alexander

Senger-Weiss GmbH

Skiliftgesellschaft Sölden-Hochsölden


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SMILE GmbH

Strasser Johann

Supernova Baumärkte

Tilly Hans

Trofana Erlebnis-Dorf

Umdasch Elisabeth

Unterberger Beteiligungs GmbH

Vavrik Christoph

Vitalis Food Vertriebs-GmbH

Wurpes Gottfried

Zeller Bergbahnen Zillertal

66. Wurden aus diesem Kreis von Personen und Unternehmen an Sie als Finanzminister oder an Mitarbeiter Ihres Kabinetts konkrete Wünsche herangetragen?

67. Um welche konkreten Wünsche handelte es sich dabei?

68. Welche dieser Wünsche konnten Sie erfüllen?

69. Erlangten Personen bzw. deren enge Verwandte oder Vertreter von Unternehmen aus diesem Kreis während Ihrer Amtszeit Positionen (z.B. in Aufsichtsräten, Beiräten etc.), für die Sie als Finanzminister bzw. das BMF oder die ÖBAG ein Vorschlagsrecht haben?

70. Wenn ja, welche Personen für welche Positionen?

71. Haben Sie in Ihrer Funktion als ÖVP-Regierungskoordinator anderen Regierungsmit­gliedern Personen bzw. deren enge Verwandte oder Vertreter von Unternehmen aus diesem Kreis für Positionen vorgeschlagen (z.B. in Aufsichtsräten, Beiräten etc.)?

72. Wenn ja, welche Personen für welche Positionen?

73. Wurden Personen bzw. deren enge Verwandte oder Vertreter von Unternehmen aus diesem Kreis während Ihrer Amtszeit im BMF beschäftigt?

74. Wenn ja, welche und in welchen Verwendungen?

75. Wenn ja, wurden diese Stellen ausgeschrieben?

76. Wurden im Zuge der bei Ihnen durchgeführten Hausdurchsuchung auch Betriebsmit­tel oder Dokumente des BMF sichergestellt?

77. Wenn ja, welche?

78. Wann ja, warum haben Sie diese Zu Hause aufbewahrt?

79. Waren darunter auch ein oder mehrere dienstlich genutzte Laptops, Notebooks, Tab­let oder vergleichbare Geräte?

80. Wann haben Sie davon erfahren, dass gegen Sie – über das bereits bekannte Ver­fahren GZ 17 St 14/20d hinaus – strafrechtliche Ermittlungen geführt werden?

81. Entspricht es den Tatsachen, dass Sie über diese Ermittlungen erst aus den Medien erfahren haben?

82. Wenn ja, sind Sie bereit, diese Behauptung auch in Form einer eidesstaatlichen Er­klärung zu wiederholen?


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 40

83. Entspricht es den Tatsachen, dass Ihr Rechtsanwalt Werner Suppan am 1. Februar 2021 eine Anfrage an die WKStA gerichtet hat, ob gegen Sie – über das zu diesem Zeitpunkt bereits bekannte Verfahren GZ 17 St 14/20d hinaus – Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden?

84. Wenn ja, gab es für diese Anfrage wenige Tage vor dem öffentlichen Bekanntwerden Ihres Beschuldigtenstatus einen konkreten Anlass?

85. Wenn ja, welchen?

86. Wann haben Sie den Bundeskanzler über

a. Ihren Beschuldigtenstatus

b. Ihre Einvernahme bei der WKStA

c. die Hausdurchsuchung an ihrer Privatadresse Informiert?

87. Wann haben Sie Ihren Regierungspartner über

a. Ihren Beschuldigtenstatus

b. Ihre Einvernahme bei der WKStA

c. die Hausdurchsuchung an ihrer Privatadresse Informiert?

88. Haben Sie mit dem Bundeskanzler, dem Vizekanzler bzw. dem Bundespräsidenten Gespräche bzgl. ihres Rücktritts bzw. der Entlassung der Bundesregierung geführt, um den Weg für Neuwahlen frei zu machen?

89. Wann treten Sie zurück?

In formeller Hinsicht wird ersucht, diese Anfrage im Sinne des § 93 Abs. 2 GOG-NR zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu behandeln und dem Erstanfragesteller Gelegenheit zur mündlichen Begründung zu geben.

*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf den Herrn Bundesminister für Finanzen herzlich begrüßen.

Ich erteile nun Herrn Klubobmann Kickl als Anfragesteller zur Begründung der Anfrage, die gemäß § 93 Abs. 5 der Geschäftsordnung 20 Minuten nicht überschreiten darf, das Wort. – Herr Abgeordneter, das Wort steht bei Ihnen.


14.02.00

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrtes Noch­regierungsmitglied hier auf der Regierungsbank! (Beifall bei der FPÖ.) Ich möchte heute mit einem ungewöhnlichen Zitat beginnen – ungewöhnlich deshalb, weil es sonst nicht meine Art ist, mich selbst zu zitieren, aber in diesem Fall ist es fast eine Notwendigkeit. Ich zitiere nämlich aus einer Rede, die ich in diesem Hohen Haus am 27. Mai des Jah­res 2019 gehalten habe, also an jenem Tag, als die Freiheitliche Partei gemeinsam mit den Stimmen der SPÖ eine als Expertenregierung getarnte und verkleidete ÖVP-Allein­regierung mit einem Misstrauensantrag in die Wüste geschickt hat.

Das war damals, im Mai 2019, deshalb notwendig, weil die Österreichische Volkspartei versucht hat, das Aufschlagen des Ibizavideos in einer geradezu brutalen Art und Weise dafür zu benutzen, die gesamte Macht in dieser Republik an sich zu reißen. Das alles, meine sehr geehrten Damen und Herren, natürlich unter dem Vorwand, für politische Sauberkeit einzutreten, das alles unter dem Vorwand, die Korruption zu bekämpfen und der Käuflichkeit der Politik den Kampf anzusagen. Heute, meine sehr geehrten Damen und Herren, wissen wir, dass das alles geheuchelt gewesen ist. (Beifall bei der FPÖ.)


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Ich habe damals gesagt – ich zitiere –, „dass wir in den kommenden Wochen und in den kommenden Monaten vielleicht Dinge erfahren werden, ja, vielleicht in den Zusammen­hängen auch ein Sittenbild zum Vorschein kommen wird, wozu ich Ihnen nur sagen kann, dass vielleicht das, was wir auf den Bändern von Ibiza sehen, diese Dinge, die unter Alkoholeinfluss gesprochen wurden, gegen die Wirklichkeit, die nüchtern ist, ver­blassen könnten.“ – Zitatende.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe mich geirrt – aber nur, was den Zeit­ablauf betrifft –: Es hat nicht Wochen und Monate gedauert, sondern es hat zwei Jahre gedauert, bis wir jetzt einen umfassenden Blick auf dieses schwarz-türkise Sittenbild be­kommen haben. Da geht es aber nicht nur um die jüngsten Enthüllungen im Zusam­menhang mit dem Herrn Nochfinanzminister, einiges hat auch schon der Ibiza-Untersu­chungsausschuss, der ja für die ÖVP wie der sprichwörtliche Bumerang zurückgekom­men ist, dazu beigetragen, und man hat natürlich auch im Zusammenhang mit der Freun­derlwirtschaft und dem Abhängigmachen von Unternehmen im Zuge des Coronama­nagements erlebt, wie sehr Sie von dieser Lust auf Macht besessen sind.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist ein gespenstisches Bild, das sich da bietet, ein gespenstisches Ganzes, dessen Bestandteile da heißen: Machtgier, Macht­missbrauch, Käuflichkeit, Manipulation, Unwahrheit gepaart mit Skrupellosigkeit. Und wer hält diese Welt im Innersten zusammen, meine sehr geehrten Damen und Herren? – Niemand anderer als Sebastian Kurz.

Herr Nochfinanzminister, Sie müssen sich in diesen Tagen die justizielle Aufmerksam­keit, die Ihnen zu einem weiten Teil gehört, dann doch teilen, und zwar genau mit Ihrem politischen Lebensmenschen, mit Sebastian Kurz, denn Sie und Herr Schmid, der immer noch in Amt und Würden sitzt, Sie, die Spindelegger-Boys der Österreichischen Volks­partei, Sie sind Wegbegleiter und Wegbereiter dieses Systems Kurz. (Beifall bei der FPÖ.) Sie haben gemeinsam Triumphe gefeiert, aber jetzt passiert etwas, das dann manchmal daherkommt: der Fluch der bösen Tat holt Sie ein.

Meine Damen und Herren! Um diese schwarz-türkise Gruselwelt verstehen zu können und um verstehen zu können, welche Rolle Unternehmen wie zum Beispiel die Novo­matic und damit auch unser Nochfinanzminister dabei spielen, muss man sich eine Sache genauer ansehen. Eine Sache verdient unsere ganz besondere Aufmerksamkeit, und das ist das Projekt Ballhausplatz des Jungherren- und Jungdamenkomitees der neuen Volkspartei. Das muss man sich genauer ansehen!

Dieses Projekt Ballhausplatz ist die zu Papier gebrachte und dann penibel umgesetzte Strategie der Herren Kurz, Blümel und Co, die darin besteht, zuerst den eigenen Partei­obmann zu beseitigen, dann die Koalition zu sprengen und das Land in Neuwahlen zu treiben und dafür einen unglaublich intensiven Wahlkampf auf die Beine zu stellen – all diese Dinge ereigneten sich im Jahr 2017 –, und die letztendlich darin besteht, dann als Regierungschef für sich und die Wegbegleiter und Wegbereiter die komplette Macht an sich zu reißen und alle, die nicht mitzumachen bereit sind, an den Rand zu drängen oder zu zerstören. Und dieses Projekt läuft bei Ihnen bis zum heutigen Tag.

Meine Damen und Herren, das ist kein Wahlkampfkonzept, das ist kein Dirty Cam­paigning à la Silberstein, dieses Konzept Ballhausplatz ist ein Aufmarschplan, das ist ein Kampfauftrag für einen Systemwechsel in Österreich, für eine regelrechte Machtergrei­fung der neuen Volkspartei und des Sebastian-Kurz-Anbetungsvereins.

Dazu haben die Strategen rund um Gernot Blümel einige Notwendigkeiten definiert. Zu­erst haben sie gesagt: Wir brauchen ein paar neue Gesichter, mit dem Wöginger ge­winnen wir keinen Blumentopf! Das waren dann die Stars und das waren dann die Quer­einsteiger, die man kandidiert hat, ein Köder für die Bevölkerung, alles neu. Die haben aber auch die angenehme Nebenerscheinung gehabt, dass sie in der Partei überhaupt


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nicht verankert sind, dass es, wenn man sie abmontiert, keinen Wirbel gibt und sie von den Leuten des Sebastian Kurz wie Marionetten gesteuert werden können. So funktio­niert das bis zum heutigen Tag.

Das Zweite war: Schauen wir einmal, wo politische Mitbewerber ihre Stärken haben, und machen wir dann das, was wir am besten können: Wir plagiieren, wir kapern ihre Inhalte, wir stehlen sie ihnen einfach und sagen, es sind unsere, damit wir dann auch in diesem Bereich etwas zu ernten haben.

Und der dritte Punkt – das ist der allerwesentlichste – lautet: Geld, Geld und nochmals Geld; Geld für PR, Geld für Wahlkampf, Geld für Message Control, Geld für Inszenie­rung, Geld für Manipulation! Und da ist jetzt das Problem aufgetaucht – weil die Bundes­partei, ich rede von der Wirtschaftspartei Österreichische Volkspartei im Jahr 2017, ei­nen Schuldenberg von 30 Millionen Euro angehäuft hat –: Woher soll das Geld für diesen großen Aufmarschplan in Richtung Kanzleramt kommen?

Sehen Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, das SMS oder die SMS-Korrespon­denz zwischen Herrn Neumann von der Novomatic und Herrn Blümel von der ÖVP und dann von Herrn Schmid, muss man in diesem Zusammenhang sehen, um die Dinge zu verstehen.

Jetzt werden Sie sich fragen: Woher weiß der Kickl das? – Na ja, das kommt nicht von mir, sondern es hat im letzten Sommer eine interessanterweise in der Öffentlichkeit nur recht unterschwellig behandelte umfassende Anzeige bei der Wirtschafts- und Korrup­tionsstaatsanwaltschaft gegeben, die diesen Plan detailliert beschrieben und das Ganze auch mit Unterlagen unterfüttert hat. Da hat ein Insider ausgepackt, meine sehr geehrten Damen und Herren, jemand, der da eingebunden gewesen ist. Angezeigt wurden neben Gernot Blümel Sebastian Kurz und aus dem derzeitigen Regierungsteam Frau Minister Köstinger, die damals Generalsekretärin gewesen ist, der jetzige Generalsekretär Axel Melchior, damals Bundesgeschäftsführer, und – um noch einen zu nennen, der ist so etwas Ähnliches wie der Notar der neuen Volkspartei – der Chefberater Stefan Steiner, der damals Generalsekretär gewesen ist.

Jetzt verstehen Sie auch – ein Insider hat ausgepackt – dieses immense Bedürfnis der Österreichischen Volkspartei, alles zu schreddern, was nicht irgendwo angenagelt und angeschraubt ist, damit nur ja nie mehr irgendwo ein Stück Papier den Weg in die Öffent­lichkeit findet.

Die Vorwürfe dieses Insiders haben es in sich: Amtsmissbrauch, Korruption, Bildung ei­ner kriminellen Vereinigung. Und das, meine Damen und Herren, das ist der volle Um­fang des Ermittlungsverfahrens, das die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegenwärtig führt, das und nicht ein einzelnes, isoliertes SMS, das ja ohnehin schon aufgrund seiner Peinlichkeit eine gewisse mediale Aufmerksamkeit verdient. Ich bin ge­spannt, was Sie uns über diesen ganzen Hintergrund heute erzählen werden.

Der Verfasser beschreibt jedenfalls sehr detailliert, was man da alles machen muss, da­mit man die Sponsoren bei Laune hält. Man muss nicht allzu viel von Wirtschaft verste­hen, um zu wissen, dass erfolgreiche Unternehmer natürlich eines können: Sie können rechnen. Sie schauen: Was kostet’s? Was bringt’s? – Sie machen ein Geschäft.

Der Insider sagt in dieser Anzeige, dass den Sponsoren unglaublich viel versprochen worden ist: Übernahme von inhaltlichen Positionen, Einsatz für ganz konkrete Interessen der Spender in den Regierungsämtern, die man dann bekleiden wird, Positionen auf der Kandidatenliste, Positionen in staatsnahen Unternehmen, ja sogar Ministerposten, mei­ne sehr geehrten Damen und Herren – also eine Art Kaufhaus neue ÖVP. Das ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Projekts Ballhausplatz.

Dann schauen Sie sich an, was die Österreichische Volkspartei am 14. Mai 2017 ge­macht hat! – Sie hat Sebastian Kurz mit einer Generalvollmacht ausgestattet, sieben


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Punkte umfassend, mit deren Hilfe er all das umsetzen kann, denn er allein bestimmt die Listen, er allein bestimmt die Inhalte und er allein bestimmt, wer Minister dieser Republik wird, wenn er Bundeskanzler ist. Das alles passt perfekt zusammen.

Das eine SMS, diese SMS-Korrespondenz von Herrn Novomatic-Neumann an Nochfi­nanzminister Blümel, der damals Projektbetreiber von Projekt Ballhausplatz gewesen ist, vom 12. Juli – da meint er: es wäre wegen einer Spende, und wir haben ein Problem in Italien –, dieses SMS, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist der Schlüssel, der dieses System aufsperrt. Er gibt uns den Zugang in das Hinterzimmer, in das dunkle Hinterzimmer der neuen ÖVP hinter dieser glänzenden und funkelnden Fassade.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Krumpel von der Novomatic ist ein alter Wegbegleiter des Nationalratspräsidenten Sobotka, und Herr Neumann mit dieser SMS kommt nicht zufällig auf die Idee, weil er im Telefonbuch nachgeschaut und sich gefragt hat: Wen könnte ich denn anrufen?, einen gewissen Gernot Blümel zu kontaktieren, so wie es jetzt dargestellt wird – es wäre wegen einer Serviceleistung. Nein, nein, nein, das ist keine Zufallsbekanntschaft, sondern diese Verbindung zwischen der Österreichischen Volkspartei, zwischen der alten und der türkisen – da gibt es keinen Unterschied –, und der Novomatic ist eine sehr, sehr lange und eine sehr, sehr intensive. Man könnte fast sagen, das ist wie bei den zwei Strängen einer DNA, die ineinander verwoben sind.

Das reicht bis zum Ende der Regierung, das reicht bis in die Casag-Bestellungen hinein, die Sie anderen in die Schuhe schieben wollen, bei denen ja vollkommen klar ist, dass die letzte Entscheidung bei all diesen Dingen von Bundeskanzler Kurz und Sebastian Blümel getroffen worden ist. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Das ist ja bei jemandem, der einen solchen Kontrollwahn hat, wie ihn Bundeskanzler Kurz in Wahrheit auslebt, auch überhaupt nicht anders denkbar.

Es gibt also eine Vielzahl von Kontakten zwischen dem Herrn Finanzminister, dem Noch­finanzminister, und Herrn Neumann – alles dokumentiert. Es gibt eine ganze Reihe von Kontakten mit anderen Novomatic-Vertretern, zum Beispiel zwischen Herrn Krumpel und Sebastian Kurz. Herr Wolfgang Sobotka ist ja so etwas wie das Sinnbild der Kooperation mit der Novomatic. Da ist im Untersuchungsausschuss mit seinem Alois-Mock-Institut ja schon einiges aufgekommen. Er hat ja die Spenden, die Sie noch leugnen, schon längst gestanden. Da haben Sie etwas übersehen. Es gab Frühstückstreffen zwischen Herrn Kurz und Herrn Neumann, und dann gab es wohl auch ein Treffen der Spitze mit der Spitze, des Herrn Graf von der Novomatic mit Herrn Kurz von der neuen Volkspartei.

Wissen Sie, was das Interessante bei der ganzen Sache ist? – Das Interessante ist, dass diese Novomatic-Leute im Jahr 2017 offenbar ganz genau in dieses Projekt Ballhaus­platz eingeweiht sind. Die kennen sich hervorragend mit Ihren Interna aus, und sie ken­nen vor allem das Grundproblem, das Sebastian Kurz hat, und das Grundproblem, das habe ich angesprochen, ist das fehlende Geld: ohne Geld ka Musi, ohne Geld kein Wahl­kampf und ohne Maschinerie, die da um viele Millionen in Gang gesetzt wird, auch kein Weg ins Bundeskanzleramt und damit zu allem, was da dranhängt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es gibt zum Beispiel von dem von mir schon genannten 14. Mai des Jahres 2017 – das ist genau der Tag, an dem die ÖVP ihren neuen Obmann mit der Generalvollmacht mit sieben Punkten ausgestattet hat – ein in­teressantes SMS, wo sich zwei Leute der Novomatic, Krumpel und Neumann, sich darü­ber austauschen – sinngemäß –: Was nutzt dem Kurz die ganze Macht, wenn er dann wieder betteln gehen muss? Sie wissen im Übrigen auch – auch das geht aus dieser Korrespondenz hervor –, dass dieses Crowdfundingsystem, das die ÖVP interessanter­weise erst viel später der Öffentlichkeit bekannt gegeben hat, nicht allzu ertragreich sein wird.

Woher weiß die Novomatic das alles? Woher weiß die Novomatic das alles, und wa­rum beschäftigen sich die Leute der Novomatic mit dem Finanzierungsproblem der


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Österreichischen Volkspartei, wenn doch die Bekanntschaft zwischen dem Herrn Noch­finanzminister und den Novomatic-Leuten eine beiläufige ist, eine Kaffeehausbekannt­schaft, nicht viel mehr? Der hat sich im Adressbuch vertan, als er Sie angesimst hat!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir reden immer von dieser Phase 2017, Pro­jekt Ballhausplatz. Zehn Tage nach diesem 14. Mai berichtet dann Krumpel, dass er bei Kurz gewesen ist – wieder Novomatic und neue ÖVP. Am 29. Mai gibt es einen Hinweis auf ein Treffen Kurz mit Neumann für den 31. Mai. Am 2. Juni beschäftigt sich die No­vomatic interessanterweise intern damit, wie man die Compliance mit der Frage von Parteispenden zusammenbringen kann. Am 6. Juni ersucht Herr Neumann Sie, den Herrn Nochfinanzminister, um ein Treffen in den nächsten Tagen. Am 29. Juni: wieder ein Hinweis, dieses Mal für ein Treffen mit Kurz und Krumpel, und am 12. Juli sind wir dann schon bei dem berühmten SMS, das jetzt medial aufgeschlagen ist – und dann geht es auch sehr schnell. Das Problem der Novomatic wird in Windeseile gelöst, und ein paar Tage später findet sich dann der Kalendereintrag „Kurz“ bei Novomatic-Chef Graf, also ein Treffen der Spitzenleute von beiden Seiten.

Ich weiß, Sie bestreiten das, aber dann müssen Sie mir bitte erklären, warum es genau einen Tag vor diesem Spitzentreffen eine interessante SMS-Korrespondenz, wieder zwi­schen Novomatic-Neumann und Krumpel, gibt. Krumpel schreibt an Neumann: „haha­ha ... Pierer“ – das ist der von KTM – „verdoppelt alle [...] Spenden, die bis 31.7. Einge­langt sind“. Dann schreibt Neumann zurück: „wir haben noch etwas besseres vor;))“, und schickt zwei Smileys hintennach. (Abg. Melchior: ... Besseres vor?) Jetzt bin ich ge­spannt! Jetzt bin ich gespannt, was das Bessere ist, das Herr Neumann (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Melchior) vorgehabt hat, noch besser als eine Verdoppelung der Spenden!

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wissen Sie, eins und eins ist zwei, Herr Mel­chior, und nicht vier und nicht fünf, und diese Zufälligkeiten vor dem Hintergrund des Projekts Ballhausplatz können Sie irgendjemandem anderen erklären, der Jetti-Tant können Sie das erklären, aber nicht den Österreichern, die das sehr, sehr aufmerksam verfolgen. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Der türkise Hut brennt lichterloh, und vor dem Hintergrund dieser ganzen Geschichte ist es ja auch nicht verwunderlich, dass Herr Blümel, als er das SMS bekommen hat, nicht hergegangen ist und gesagt hat: Spende? Was soll ich mit einer Spende? Wir nehmen doch keine Spenden von Tabakkonzernen, von Glücksspielkonzernen und von Waffen­produzenten! – das Gerstl-Mantra, das seit einer Woche offenbar das Gebot Nummer eins der Österreichischen Volkspartei ist. Nein, er ist überhaupt nicht auf die Idee gekom­men, er lässt das so stehen, widerspricht nicht und weist auch nichts zurück, weil man sich offensichtlich sicher gewesen ist – in diesem System, in diesem Gedanken, in die­sem Irrglauben der Unverwundbarkeit, dem Sie bis heute anhängen. All das stinkt ganz gewaltig.

Und was Ihre Flucht nach vorne betrifft: Das war der nächste Rohrkrepierer, eine eides­stattliche Erklärung abzugeben, bei der jeder weiß, dass Sie als Beschuldigter sagen können, was Sie wollen, ohne dass Sie irgendeine strafrechtliche Konsequenz zu be­fürchten hätten. Im Untersuchungsausschuss, da wären Sie unter Wahrheitspflicht ge­standen, aber da haben Sie nur einen Weltrekord an Erinnerungslücken aufgestellt, dort haben Sie gar nichts gewusst. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ihre Geschichte, dass Sie erst rund um den 7. Februar aus den Medien erfahren haben, dass gegen Sie ein Verfahren anhängig ist, ist auch nicht glaubwürdig. Da frage ich mich schon, warum Ihr Anwalt schon am 1. Februar nachgefragt hat, ob es so etwas gibt. Der Hintergrund ist ganz klar: Sie haben einen Zund aus dem Untersuchungsausschuss – und dreimal dürfen Sie raten, von welcher Fraktion – bekommen, deswegen die Nachfra­ge am 1. Februar. (Abg. Rauch: Der Herr Präsident ...!)


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Allerehrenwerteste Österreichische Volkspartei, Ihr System aus Macht und Geld, aus Käuflichkeit, Posten und Einfluss – das ist das Problem! Das System Kurz und Blümel, das ist das Problem, und nicht eine Staatsanwaltschaft, die dieses Problem in den Fokus der Ermittlungen nimmt – so fair und so gerecht muss man jetzt einmal sein. (Beifall bei der FPÖ, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abg. Meinl-Reisinger.) Deswegen sage ich Ihnen eines, Herr Finanzminister: Das geht sich alles hinten und vorne nicht mehr aus. Machen Sie reinen Tisch! Game over, Herr Blümel, rien ne va plus! (Beifall bei FPÖ und SPÖ.)

Was jetzt gefragt ist, ist politische Moral: Seien Sie ein Mann und stellen Sie sich hin, erklären Sie der Öffentlichkeit einmal, wie das Geschäft mit Abhängigkeit und Einfluss hinter dem Projekt Ballhausplatz bis zum heutigen Tag läuft! (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Nehmen Sie politische Moral ernst, indem Sie hier und heute einsehen, dass Ihre Tätigkeit als Finanzminister mit all diesen Vorwürfen und diesem Sittenbild inkompatibel ist! Das geht nicht zusammen! Treten Sie zurück, dann braucht es unseren Misstrauens­antrag auch nicht mehr! Herr Blümel, um es mit Ihren Worten zu sagen: Tun Sie es für Österreich, und nehmen Sie den Kurz gleich mit! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordne­ten der SPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie müssen dafür gar keine neuen Maßstäbe erfinden, das ist gar nicht notwendig. Die Volkspartei braucht nur jene Maßstäbe anzule­gen, die Sie und der Bundeskanzler nach Ibiza an H.-C. Strache bei seinem Rücktritt angelegt haben und die Sie bei mir angelegt haben, als es um meine Entlassung gegan­gen ist. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Das ist ja eine ganz, ganz einfache Übung; Ermitt­lungsverfahren hin, Ermittlungsverfahren her, da geht es um die politische Moral. Wenn Sie das einsehen und ernst nehmen, dann kann Ihre jetzige Antwort nur mehr eine Rück­trittsrede sein. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.22


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesfinanzminister Blümel. – Bitte.


14.22.19

Bundesminister für Finanzen Mag. Gernot Blümel, MBA: Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Sehr geehrte Damen und Herren zu Hause vor den Fernsehschirmen! Sehr geehrter Herr Klubob­mann, lieber Herbert, das Bemerkenswerteste an deiner Rede war, dass du höchst elo­quent und anscheinend sehr genau aus einer anonymen Anzeige zitiert hast (Abg. Kickl: Die kennst du auch, die kennen alle!) – so genau, dass man auf die Idee kommen könn­te, dass du sie vielleicht selbst gemacht hast. Dass du dich jetzt als Insider bezeichnest, ist etwas Neues. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP. – Heiterkeit und Zwischenruf des Abg. Kickl.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich gleich zu Beginn eines klar­stellen: Die im Raum stehenden Unterstellungen sind falsch und lassen sich sehr leicht aufklären. (Heiterkeit bei der FPÖ. – Abg. Kickl: Offenbar nicht!) Daher weiß ich, dass die zuständigen Behörden das auch in professioneller Art und Weise tun werden (Abg. Steger: Die Sie angreifen!), auch wenn das vielleicht manchen Herrschaften von der Opposition doch nicht gefallen wird.

Obwohl das klar ist, ist es natürlich für keinen politischen Beobachter überraschend, wenn Sie als Oppositionspolitiker diese Situation instrumentalisieren wollen und Rück­tritte fordern. Es ist vor allem deswegen nicht überraschend, weil Sie das bereits vor diesen Unterstellungen getan haben. (Abg. Kickl: Da war’s wegen Unfähigkeit, das wür­de auch zutreffen!) Das tun Sie jetzt, und Sie werden das auch tun, wenn diese Unterstel­lungen sich in Luft aufgelöst haben, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)


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Das Einzige, wirklich das Einzige, was an diesem gesamten Themenkomplex wirklich stimmt, ist: Ja, als Politiker hat man Kontakt mit Unternehmerinnen und Unternehmern, das ist völlig richtig. Ich bin mir sicher, für fast jeden hier im Raum gilt, dass man es auch als seine Aufgabe empfindet, österreichischen Unternehmen im Rahmen der gesetzli­chen Möglichkeiten weiterzuhelfen, im Sinne der Arbeitsplätze und des Wohlstandes in Österreich. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Herr.)

Ich bin mir da auch deswegen so sicher, weil es viele Damen und Herren aus den Reihen der Opposition gibt, die sich in den letzten Monaten mit der Bitte, dem einen oder ande­ren Unternehmen weiterzuhelfen, an mich gewandt haben. Sie haben ganz konkrete Probleme von österreichischen Unternehmen mit der Bitte, innerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten weiterzuhelfen, an uns herangetragen. (Zwischenruf der Abg. Meinl-Rei­singer.) Deswegen weiß ich (Abg. Belakowitsch: Geht’s da auch um Spenden?) und kann ich auch sagen, dass wir alle hier dieselbe Meinung haben: Wir sollten österreichi­schen Unternehmen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten auch weiterhelfen. (Bei­fall bei der ÖVP. – Abg. Meinl-Reisinger greift sich mit beiden Händen an den Kopf. – Zwischenruf der Abg. Doppelbauer.)

Erlauben Sie mir daher noch kurz, auf eine sehr wichtige Weichenstellung einzugehen, bevor ich diese falschen Unterstellungen weiter aufkläre. Wir haben heute bekannt ge­ben können, dass wir die Beihilfenrahmen für die österreichischen Unternehmen aufsto­cken konnten. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Es ist gut, dass wir uns lange in Brüssel dafür eingesetzt haben, dass es mehr Geld für österreichische Unternehmen gibt, und es ist gut, dass wir nicht auf die Unkenrufe von vielen Oppositionspolitikern gehört haben, dass wir das lieber nicht tun sollten, denn jetzt können wir den Unternehmen wieder weiter­helfen, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Herr: The­menverfehlung!)

Insgesamt sind es nämlich 670 Unternehmen, die sonst am Beihilfenrahmen anstehen würden (Abg. Kickl: Jetzt red ma einmal über Novomatic! – Abg. Belakowitsch: Das ist eine Themenverfehlung!), die bis zu 300 000 Arbeitsplätze geschaffen haben. – Dank an alle, die uns dabei unterstützt haben! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich komme damit wieder zum eigentlichen Grund dieser Sondersitzung und bedanke mich auch, dass Sie mir damit die Möglichkeit geben, diese falschen Unterstellungen weiter aufzuklären. Wie Sie bereits alle wissen, war ich am Donnerstag zu einem Ge­sprächstermin in den Räumlichkeiten der WKStA, nachdem medial darüber spekuliert worden ist, dass ich angeblich als Beschuldigter geführt werde. Am Donnerstag habe ich dann die Antwort bekommen – und das war auch gut so, denn nun weiß ich, was da unterstellt wird, und nun weiß ich, dass sich diese Unterstellungen sehr leicht und sehr schnell aufklären lassen. (Zwischenruf des Abg. Rauch.)

Die angebliche Spende der Novomatic an die ÖVP hat es nicht gegeben, und das kön­nen wir auch beweisen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Kickl: Der Spenden Schredderung!)

Die Spendenlisten der ÖVP sind öffentlich einsehbar und vom Rechnungshof geprüft (Abg. Kickl: Heidi Horten lässt grüßen!), und dort sieht man eindeutig: Es hat keine Spende der Novomatic an die Landespartei Wien oder an die Bundespartei gegeben, seitdem ich Landesparteiobmann bin oder Sebastian Kurz Bundesparteiobmann ist. Für uns ist klar: Wir nehmen keine Spenden von dieser Art von Unternehmen! (Rufe bei der FPÖ: Genau!)

Als dieses Faktum aber klargestellt war, sind unmittelbar darauf weitere Anschuldigun­gen aufgekommen. Es ist behauptet worden, dass angeblich über Vereine, die mir me­dial zugeordnet werden – das sind in etwa immer vier – indirekt Spenden geflossen wä­ren. – Auch das stimmt nicht, und, Sie können mir glauben, ich lasse mir diese Unterstellun­gen nicht gefallen. Deswegen habe ich auch eine eidesstattliche Erklärung abgegeben


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(Abg. Kickl: So wie die Frau Aschbacher!), um ein für alle Mal klarzustellen, dass wir, die ÖVP Wien oder ich, weder direkt noch indirekt über Vereine Spenden von der Novo­matic erhalten haben. (Zwischenruf der Abg. Herr.)

Um es noch einmal klarzumachen: Erstens, ich kann ausschließen (Abg. Kickl: Dass Sie sich erinnern können!), dass die ÖVP Wien, seitdem ich Landesobmann bin, Spen­den von der Novomatic erhalten hat.

Zweitens, ich kann ausschließen, dass Vereine, in denen ich Verantwortung getragen habe, in dieser Zeit Spenden von der Novomatic erhalten haben.

Ich kann weiters ausschließen, dass Vereine, in denen ich keine unmittelbare Verantwor­tung getragen habe, wie der Verein Wiener Stadtfeste, in meiner Zeit als Landespartei­obmann Spenden von der Novomatic erhalten haben.

Und ich kann sogar generell ausschließen, dass Vereine, egal ob ich dort eine Funktion hatte oder nicht, egal ob sie in ein Naheverhältnis zur ÖVP gestellt werden oder nicht, Spenden als Gegenleistungen für mein politisches Handeln erhalten haben.

Ich weiß, dass die Justiz diese falschen Vorwürfe aufklären wird, und dabei hat sie meine volle Unterstützung, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich komme nun zu den recht zahlreichen Anfragebeantwortungen, die Sie vor Kurzem an mich gestellt haben. (Abg. Leichtfried: Das war jetzt grammatikalisch nicht richtig!)

Zu den Fragen 1 und 2:

Der Öbag.

Zur Frage 3:

Dem Generalsekretär obliegt die Dienst- und Fachaufsicht über die im BMF für Beteili­gungen zuständige Abteilung I/5. Bei der Öbag handelt es sich um eine weisungsfreie Aktiengesellschaft.

Zur Frage 4:

Gar nicht.

Zu den Fragen 5 und 6:

Alle maßgebenden Informationen habe ich mit den Kollegen im Öbib-Nominierungsko­mitee geteilt.

Zu den Fragen 7 und 8:

Nein.

Zu den Fragen 9 bis 11:

Ich habe davon in den Medien gelesen.

Zu den Fragen 12 und 13:

Für das operative Beteiligungsmanagement ist die Öbag zuständig.

Zur Frage 14:

Der Syndikatsvertrag zwischen Sazka und der Öbag wurde von der Öbag abgeschlos­sen. Aus dem Vertrag ergibt sich, dass die Parteien die Einhaltung der gesetzlichen Be­triebspflicht garantieren.

Zu den Fragen 15 bis 17:

Nein.

Zu den Fragen 18 bis 20:

Das lag nicht in meinem Zuständigkeitsbereich.


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Zu den Fragen 21 und 22:

Ich habe ein SMS mit dem Begriff „österreichische Lösung“ erhalten. Weitere Inhalte dieser Lösung wurden mir am 3. Februar 2018 nicht kommuniziert.

Zu den Fragen 23 bis 25:

Nein.

Zu den Fragen 26 bis 29:

Die Entscheidung über die Ausübung der Aufgriffsrechte an der Casinos Austria AG – kurz: Casag – wurde in der Öbag in ihrer Funktion als Aktionärin der Casag vorbereitet und getroffen. Das BMF war seit der Umwandlung der Öbib in eine Aktiengesellschaft daher seit 20.2.2019 nicht mehr für den Prozess der Ausübung der Aktienrechte zustän­dig, weder direkt noch im Wege einzuholender Genehmigungen.

Zur Frage 30:

Davon ist mir nichts bekannt.

Zur Frage 31:

Mit mir wurde immer wieder Kontakt aufgenommen.

Zur Frage 32:

Als Finanzminister habe ich keine Empfehlung abgegeben.

Zu den Fragen 33 und 46:

Dazu ist mir derzeit nichts bekannt.

Zu den Fragen 47 bis 49:

Ich habe über den Generalsekretär die Sektionschefs beauftragt, mich darüber zu infor­mieren. Bisher ist nichts bekannt.

Zur Frage 50:

Vom BMF wurden alle Akten und Unterlagen im Umfang des Untersuchungsgegen­standes vollständig vorgelegt.

Zur Frage 51:

Österreichische Unternehmen können sich an die Ombudsstelle, Wirtschaftsdelegierte, Beschwerdestellen und das für sie zuständige Finanzamt oder im Ausland an einen Fi­nanzattaché wenden.

Zu den Fragen 52 bis 54:

Aufgrund der kurzen Fristsetzung ist eine Beantwortung nicht möglich.

Zu den Fragen 55 bis 57 und 61:

Zur Beantwortung der Fragen wird auf die glücksspielrechtlichen Inhalte und das Ziel des Regierungsprogramms verwiesen. Dazu zählt insbesondere die Entflechtung der unterschiedlichen Rollen des BMF im Glücksspielbereich. Zunächst ist jedoch darauf hinzuweisen, dass sowohl die Erteilung von Glücksspielkonzessionen als auch die ge­samte ordnungspolitische Aufsicht über die Bundeskonzessionäre mit Verordnung des BMF beziehungsweise im FORG 2019 bereits an das Finanzamt Österreich ausgeglie­dert wurden. Unabhängig davon werden im BMF weitere Entflechtungsüberlegungen an­gestellt.

Zur Frage 58:

Nachdem die gesetzliche Grundlage geschaffen wurde: so schnell wie möglich.


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Zu den Fragen 59 und 60:

Ja. Wie bei allen Besetzungen wollen wir nur die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle Besetzungen im BMF erfolgen nach den entsprechenden gesetzlichen Bestimmun­gen.

Zu den Fragen 62 und 63:

In meiner Funktion als Finanzminister hatte ich keinen Termin zu diesem Thema.

Zur Frage 64:

Keinen.

Zur Frage 65:

Es gab jedenfalls ein Treffen mit allen CEOs der Öbag-Beteiligungen, an dem daher auch Bettina Glatz-Kremsner teilgenommen hat.

Zu den Fragen 66 bis 68:

Im Zuge der Coronakrise sind zahlreiche österreichische Unternehmen sowohl an die Politik als auch an das Finanzministerium herangetreten, um Wünsche, Vorschläge oder Anliegen zu unterbreiten. Ich kann nicht beurteilen, ob eines dieser Unternehmen darun­ter war.

Zu den Fragen 69 und 70:

Herr Wolfgang Berndt wurde am 24.9.2020 in das Beteiligungskomitee der Öbag bestellt. Die Bestellung erfolgt durch die Organe der Öbag im Rahmen von deren Zuständigkei­ten. Frau Dipl.-Ing. Iris Ortner wurde in der ordentlichen Hauptversammlung im Novem­ber 2020 in ihrer Funktion als Aufsichtsrat der Öbag um drei Jahre verlängert.

Zu den Fragen 71 und 72:

Die Bestellung dafür obliegt dem dafür zuständigen Organ.

Zu den Fragen 73 bis 75:

Bei allen Besetzungen wollen wir nur die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle Besetzungen im BMF erfolgen nach den entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen.

Zu den Fragen 76 bis 79:

Nein.

Zu den Fragen 80 bis 83:

Trotz zwischenzeitlicher telefonischer Urgenz meines Rechtsvertreters wurde erst am 10.2. telefonisch ein Termin für den Folgetag mit der WKStA vereinbart und bei der am 11.2. in den Räumen der WKStA stattgefundenen Besprechung der Sachstand formell mitgeteilt und die schriftliche Anordnung, aus der sich der Beschuldigtenstatus ergibt, übergeben.

Zu den Fragen 84 und 85:

Nein. Der Anwalt der ÖVP stellt in unregelmäßigen Abständen angesichts immer wieder kolportierter Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Anfragen nach anhängigen Verfahren und Aktenzahlen.

Zu den Fragen 86 und 87:

a.) Am 11.2.

b.) Einvernahme hat nicht stattgefunden.

c.) Am 11.2.


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Zur Frage 88:

Nein. (Abgeordnete der FPÖ halten Tafeln in die Höhe, auf denen in schwarzer und türkiser Schrift „Rücktritt jetzt. Tu es für Österreich!“ samt Smiley steht und ein Foto von Bundesminister Blümel zu sehen ist.)

Zur Frage 89:

Das steht nicht zur Debatte.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP.)

14.35


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Hafen­ecker. – Bitte.


14.35.55

Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Herr Präsident! Herr Finanzminister! Es ist schon interessant und auch bezeichnend, dass Ihr Koalitionspartner Sie mittlerwei­le vollkommen im Stich lässt. Es ist ja niemand von den Grünen da, der sich noch mit Ihnen auf die Regierungsbank setzen will, außer Gesundheitsminister Anschober, von dem wir wissen, dass er mittlerweile ziemlich schmerzbefreit ist. Also auch das ist ja bezeichnend. (Beifall bei der FPÖ.)

Es ist interessant, dass Sie es schaffen, 89 Fragen in wenigen Minuten zu beantworten beziehungsweise nicht zu beantworten. Das ist ja schon fast so wie Ihre Generalam­nesie, die Sie im Untersuchungsausschuss gezeigt haben. Nichtsdestotrotz: Seien Sie versichert, Herr Finanzminister, nicht nur wir hören zu, sondern auch die WKStA, und vielleicht gibt es auch aus dieser Nichtinformation neue Erkenntnisse! Es ist ja doch ein bissl das Karma, das Ihnen anhaftet, das Ihnen schlussendlich auch diese Hausdurch­suchung eingebracht hat.

Herr Bundesminister! Ihre Pressekonferenzen waren ja sehr interessant, vor allem die erste. Da haben Sie gesagt, Sie müssen jetzt weg, denn es gibt Wichtiges zu tun. Heute wissen wir, was es war. Erstens einmal: Ab in die Coronateststraße, damit Sie zum Fri­seur gehen können, denn am nächsten Tag waren Sie dann wie frisch aus dem Ei ge­pellt. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Ich frage mich nur: In welcher öffentlichen Coronatest­straße waren Sie? Vielleicht können Sie uns das bei Gelegenheit einmal erklären und auch, wie Sie dafür Zeit gefunden haben. (Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Ja, der Lärm wird schon immer lauter bei der ÖVP – das ist ja auch zu Recht so.

Werte Kollegen von der ÖVP! Ich komme wieder zurück zur Pressekonferenz des Herrn Finanzministers. Das war doch im Prinzip eigentlich eine hemmungslose Selbstanklage, er hat es gerade auch wieder erwähnt. Der Herr Finanzminister hat gesagt, dass in seiner Eigenschaft als Wiener Parteiobmann nichts geflossen ist, keine Spenden von der Novo­matic geflossen sind, auch bei Vereinen, wo er Verantwortung hatte, ebenso wenig.

Was er nicht gesagt hat – und das ist genau das Bezeichnende –, ist: Er hat nicht von Sponsorings gesprochen. (Der Redner stellt eine Tafel auf das Rednerpult, auf der ein Zeitungsartikel mit dem Titel „The Hoff fuhr im Taxi am stadt.fest vor – Erfolg für stadt.fest im Stil von ‚Pokémon Go‘“ und ein Foto von Bundesminister Blümel mit David Hasselhoff in einem Taxi zu sehen sind.) Ich habe hier ein Taferl affichiert, das es ja zeigt: Die Firma Admiral hat David Hasselhoff eingekauft, mit dem sind Sie dann im Auto gesessen, und hat Ihnen David Hasselhoff für das Stadtfest gespendet. Und wenn man weiß, dass der Knight Rider damals für Recht und Verfassung tätig war, so weiß ich, dass Sie genau über dieses Thema mit ihm nicht gesprochen haben. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ sowie Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Jetzt kommt noch ein sogenannter Spoiler – im Serienzeitalter ist das ein geflügeltes Wort – für die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft: Wenn Herr Blümel im


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Untersuchungsausschuss und davor nicht gewusst hat, sich nicht mehr daran erinnern konnte, dass er bei Pro Patria sogar Kassier war, so frage ich: Wie kann er jetzt mit dieser Bestimmtheit ausschließen, dass dorthin Geld geflossen ist? Also, Herr Bundes­minister, Sie haben sich schon wieder das nächste Haxerl selber gestellt! (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Krainer.)

Hinter mir sitzt Präsident Sobotka und meistens, wenn ich etwas sage, schaut er böse drein. (Heiterkeit bei der FPÖ.) – Ich weiß nicht, wie es momentan ist. Ja, geht! – Auch heute wieder. Ich möchte mich auch mit ihm ganz kurz befassen, denn Herr Sobotka ist innerhalb der ÖVP wirklich ein armer Mensch, denn er kann sich der Novomatic nicht erwehren. Jedes Mal, wenn Präsident Sobotka irgendwo ist, hüpft aus dem Schatten irgendjemand mit einer Novomatic-Kreditkarte heraus und bezahlt sofort die Rechnung. (Heiterkeit der Abg. Meinl-Reisinger.) Das haben wir schon im Untersuchungsaus­schuss gesehen. Und Herr Sobotka, wenn er uns erklärt, wie es um den Mock-Verein bestellt war, sagt dann: Na ja, ein paar kleine Inserate sind schon geflossen. Also das ist dann schon passiert. Dass es schlussendlich 109 000 Euro waren, ist eine Frage der Definition. Für die ÖVP sind 109 000 Euro offensichtlich nicht viel.

Generell tut mir Präsident Sobotka wirklich leid, denn er ist Novomatic-geplagt, und das muss man auch so zur Kenntnis nehmen. Jetzt hat er ein Konzert mit seinen Freunden vom Kammerorchester Waidhofen gespielt (Heiterkeit der Abgeordneten Belakowitsch und Meinl-Reisinger) – und auch da ist wieder – zack! – einer von der Novomatic da und überweist dort wieder einmal schön in die Kassa hinein. Und das gleiche Pech hat er natürlich auch gehabt, als er beim NÖAAB unterwegs war, als es da die Festl im Palais Niederösterreich gab. – Prack! Da kommt schon wieder eine Erscheinung aus dem Schatten heraus (Heiterkeit und Beifall der Abg. Meinl-Reisinger) und zieht wieder die Kreditkarte – ritsch, ratsch! – durch. So geht es halt bei der ÖVP! Also mir tut Präsident Sobotka wirklich leid. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)

Darum verstehe ich Präsident Sobotka auch nicht, dass er dann bei Herrn Fellner im Fernsehen sagt, er hilft der Novomatic auch noch dabei, die Gelder zuzuweisen. Er sagt ja, die Novomatic hat für das Land Niederösterreich, wo sie ihren Sitz hat, insgesamt eine sechsstellige Summe ausgelobt; das Land Niederösterreich wiederum berät die No­vomatic und sagt, wem sie es spenden soll. – Wenn das die sechsstellige Summe be­trifft, möchte ich wissen, wohin Präsident Sobotka sonst noch überall Überweisungen empfohlen hat. Wo ist der sechsstellige Betrag? – Möglicherweise ist er in der Erwin-Pröll-Stiftung gelandet, wenn es die noch in irgendeiner Form gibt, oder in einer Nachfol­geeinrichtung.

Klubobmann Kickl hat ja bereits vorhin erwähnt, dass es sehr spannend ist, was den Zusammenhang zwischen der Anfrage des Anwalts von Herrn Finanzminister Blümel an die WKStA – ob ermittelt wird – und dem zeitlichen Ablauf im Untersuchungsausschuss betrifft. Auch da ist klar: Herr Sobotka hat zumindest am 29. Jänner davon Kenntnis ge­habt, dass die Akten geliefert worden sind. Am 1. Februar fragt Herr Suppan, der Anwalt von Herrn Blümel, nach, ob es Ermittlungen gibt. Also, meine sehr geehrten Damen und Herren, es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder es ist aus dem Bereich des UsA he­rausgekommen, oder die Justiz ist schuld; und wie wir alle aus dem Untersuchungsaus­schuss wissen, arbeitet die OStA Wien ja stets vollkommen korrekt und hat auch keinen Bezug zur ÖVP. (Beifall bei FPÖ und NEOS sowie der Abg. Herr.)

Eine interessante Rolle spielt in diesem Umfeld übrigens auch Herr Mag. Suppan als Anwalt der ÖVP, denn er ist ja ein Tausendsassa: Er ist nicht nur der Anwalt von Herrn Blümel, er ist auch der ÖVP-Parteianwalt. Von der ÖVP ist er dann auch in den VfGH entsendet worden und sitzt dort auch noch. Wenn wir vom Untersuchungsausschuss zusätzliche Beweismittel oder sonst etwas brauchen, entscheidet Herr Suppan mit, ob das rechtens ist oder nicht. Auch da dürfte der ÖVP das Personal ausgehen, wenn sie


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so viele Multifunktionäre braucht, die sich dann sozusagen selber auch begutachten und sich Beschlüsse selbst auferlegen.

Im Übrigen: Herr Suppan ist ja auch involviert. Erinnern wir uns an die Geschichte mit den Haaren von Heinz-Christian Strache, die durch die ÖVP angekauft werden sollten! Also wenn 70 000 Euro dafür ausgegeben werden, meine sehr geehrten Damen und Herren, dann komme ich nach meinem nächsten Haarschnitt einmal bei Ihnen vorbei, das Geld können Sie auch mir geben. (Heiterkeit bei der FPÖ.)

Ein Dreh- und Angelpunkt dieses ganzen ÖVP-Netzwerks dürften die Norica und die Norica Nova sein. Da gibt es einige interessante personelle Überschneidungen: Finanz­minister Blümel ist dort, Herr Spindelegger ist dort, Frau Mag. Steinacker ist dort, und auch Herr Gerstl, dem ich eine eher untergeordnete Rolle zuordne (Heiterkeit der Abg. Belakowitsch – Zwischenruf des Abg. Wöginger), verkehrt dort. Das sind in Wahrheit die Personen in der ÖVP, die das Spendenkarussell ständig befördern und für die wie­derum ständig die Leute ausrücken und sich in der Casinos-Affäre gegenseitig helfen.

Herr Spindelegger spielt da eine interessante Rolle: Es war Herr Spindelegger, der vor einigen Jahren, als er Finanzminister war, gegen jeglichen Rat der Experten zwei Casi­nolizenzen vergeben hat. An wen? – Natürlich an die Novomatic aus seinem Wahlkreis. Herr Finanzminister Blümel war damals der parlamentarische Mitarbeiter von Herrn Spindelegger und später auch Generalsekretär, also er hat das alles ja gewusst und hat die Novomatic-Leute nicht von ungefähr gekannt. Eines noch dazu: Die zwei Casinoli­zenzen, die von Herrn Spindelegger an die Novomatic vergeben worden sind, sind spä­ter gerichtlich wieder aufgehoben worden, weil es gegen jeglichen Verstand war, das zu machen. – Das ist je einmal einer aus der Norica und der Norica Nova.

Dann gibt es Frau Steinacker – die habe ich vorher schon erwähnt –, die in den Jah­ren 2012/2013 damit aufgefallen ist, dass sie einen Verein gegründet hat, mit dem sie Spenden für Herrn Spindelegger gesammelt hat, der sogar noch den Auftrag hatte, das möglichst zu verschleiern, damit man nicht draufkommt, wer Herrn Spindelegger unter­stützt, damit man diesen Menschen nicht schadet. Das ist damals ja auch von Prof. Si­ckinger schwer kritisiert worden. – Frau Kollegin, Sie werden das noch wissen.

Dass genau Sie jetzt alle miteinander auftreten und sich gegenseitig verteidigen, ist na­türlich bezeichnend, und das zeigt ja auch, dass es nur die Spitze eines Eisbergs ist, über die wir hier reden. (Zwischenruf des Abg. Höfinger.)

In der Norica Nova fehlt jetzt noch Herr Mahrer – er ist dort leider nicht Mitglied –, der momentan gerade mit der Wienwert-Geschichte zu tun hat, wo seine Frau, glaube ich, 10 000 Euro gekriegt hat. Man hat dann aber seitens Wienwert gesagt: Na, das müssen wir verkürzen, das Honorar für Karl sind nur 5 000 Euro! Außerdem: Waren Sie vielleicht auch einmal bei der Norica auf einer Kneipe oder so? (Heiterkeit der Abg. Belako­witsch.) Vielleicht haben Sie dort ein bissl mitgeredet.

Weil Sie jetzt den Kopf schütteln, Herr Mahrer: Vielleicht kommen Sie dann heraus und erklären uns, was Sie von der Novomatic dafür bekommen haben, dass Sie am 2. Feb­ruar 2019 eine Presseaussendung ausgeschickt haben, in der Sie sich, mit der Novoma­tic koordiniert, gegen das illegale Glücksspiel ausgesprochen haben.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das ist nur ein Miniausschnitt aus dem ÖVP-Universum gewesen. Der Kollege von den Grünen hat vorher im Hauptausschuss schon von einem Eisberg gesprochen; zwar in einem anderem Kontext, aber nichtsdestotrotz. Das, was da drüben sitzt (in Richtung ÖVP weisend), ist die Spitze des Eisbergs – Sie können sich nicht vorstellen, was unter der Wasseroberfläche ist. Herr Blümel ist auch einer, dessen Netzwerke bis unter die Wasseroberfläche reichen, und er ist nur der An­fangsstein dieses Konglomerats innerhalb der ÖVP, das schön langsam zu bröckeln be­ginnt, und das, davon bin ich überzeugt, auch bald einstürzen wird.


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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Über die Grünen mag ich gar nimmer reden, an Ihrer Stelle würde ich gar nimmer ins Parlament kommen, ich würde mich nur mehr genieren dafür, dass ich diese ganze Truppe da weiterhin am Leben erhalte. Dass die an den Schalthebeln der Macht sitzen können und diese auch noch missbrauchen, ist eine Sache für sich. Reden wir in ein paar Jahren darüber, wenn Sie diese Regierungs­beteiligung hinter sich haben; Moment, ein paar Jahre ist zu viel, reden wir in ein paar Tagen darüber. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! All das führt mich dazu, einen Misstrauensan­trag gegen den Herrn Finanzminister einzubringen:

Misstrauensantrag

der Abgeordneten Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Versagen des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Finanzen“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Dem Bundesminister für Finanzen wird gemäß Art. 74 Abs. 1 B-VG durch ausdrückliche Entschließung des Nationalrates das Vertrauen versagt.“

*****

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte meine Rede mit einem Zitat des Freundes von Finanzminister Blümel, David Hasselhoff, beenden - - (Der Redner hält eine Tafel, auf der David Hasselhoff und die Aufschrift „Ich Hoff. Du gewinnst!“ abgebildet sind, in die Höhe.)


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Sie haben 10 Minuten überschritten, Herr Abge­ordneter. – Bitte.


Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (fortsetzend): „Ich Hoff. Du gewinnst!“ – Herr Finanzminister, ich hoffe es nicht. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Krainer.)

14.46

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Misstrauensantrag

§ 55 GOG-NR

des Abgeordneten Abg. Christian Hafenecker, MA, und weiterer Abgeordneter, betref­fend Versagen des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Finanzen

eingebracht im Zuge der Debatte über die Dringliche Anfrage des Abgeordneten KO Her­bert Kickl und weiterer Abgeordneter betreffend Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus! in der 83. Sitzung des Nationalrates, XXVII. GP, am 16. Februar 2021

Die unterfertigten Abgeordneten stellen nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Dem Bundesminister für Finanzen wird gemäß Art. 74 Abs. 1 B-VG durch ausdrückliche Entschließung des Nationalrates das Vertrauen versagt.“

*****



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Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Der Misstrauensantrag ist ordnungsgemäß einge­bracht, ausreichend unterstützt und steht somit in Verhandlung.

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hanger. – Bitte. (Abg. Martin Graf: Wa­rum sagt der Gerstl nichts?)


14.46.30

Abgeordneter Mag. Andreas Hanger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Mit­glieder der Bundesregierung! Werte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Eine kurze Replik auf Herrn Abgeordneten Hafen­ecker: Herr Kollege Hafenecker, Ihre Argumente gehören auf die Kabarettbühne und sonst nirgends hin. Mehr ist dazu definitiv nicht zu sagen. (Beifall bei der ÖVP. – Zwi­schenruf der Abg. Steger. – Abg. Rauch: Aber Kollege Gerstl ...! )

Ich möchte meine Rede ganz anders eröffnen, das ist vielleicht ungewöhnlich für eine Parlamentsrede, aber ich möchte mit einer Liebeserklärung eröffnen: Ich bin gelernter Betriebswirt und ja, ich liebe Zahlen, und ja, ich liebe Fakten (Ruf bei der SPÖ: Spen­den? – weitere Zwischenrufe bei der SPÖ), und ganz besonders schätze ich, wenn Zah­len auf Fakten basieren. (Zwischenruf des Abg. Hafenecker.) Der erste Appell, den ich jetzt einmal wirklich an uns alle, insbesondere an die FPÖ, richten will: Kehren wir mit unserer Politik wieder zu Zahlen, Daten, Fakten zurück! Das muss die Grundlage des Parlamentarismus sein. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP.)

Denn, ganz ehrlich, eure Coronapolitik (Zwischenrufe der Abgeordneten Rauch, Herr und Belakowitsch – Ruf: Alternative Fakten!), euer Misstrauensantrag hat mit Zahlen, Daten, Fakten gar nichts zu tun. Das ist die erste Hauptkritik, die ich äußern möchte. (Zwischenruf des Abg. Brückl.)

Zum Zweiten: Selbstverständlich lehnen wir den Misstrauensantrag ab, weil er letztlich ja überhaupt gar keine Grundlage hat! (Abg. Rauch: Na geh!) Ganz im Gegenteil, ich möchte sogar einen Schritt weitergehen: Ich weiß schon, das lässt die Geschäftsordnung nicht zu, aber ich stelle einen Vertrauensantrag. (Zwischenruf des Abg. Kickl.) Wissen Sie, was der große Unterschied zwischen Ihrem Misstrauensantrag und meinem Ver­trauensantrag ist? – Der basiert auf Zahlen, Daten, Fakten. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich habe drei Zahlen ausgewählt: Die erste Zahl ist 1,8 (Zwischenruf der Abgeordneten Rauch und Kickl – Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen), die zweite Zahl ist 32, und die dritte Zahl ist fünf.

Die erste Zahl ist leicht erklärt, der Herr Bundesminister hat es heute schon angeführt: Wir können tatsächlich stolz sein, dass es dem Herrn Finanzminister gelungen ist, den Beihilferahmen beim Fixkostenzuschuss auf 1,8 Millionen Euro zu erhöhen. (Zwischen­rufe der Abgeordneten Belakowitsch, Rauch und Steger.) Das war ein langer Verhand­lungsweg, das ist ein ganz starkes Ergebnis. Ihren Unkenrufen zum Trotz ist es gelungen (Abg. Amesbauer: Zur Sache!), und es gelingt damit (Abg. Kickl: Falschen Zettel mit?!), dass Hunderten Unternehmen geholfen werden kann und Arbeitsplätze gesichert wer­den können. (Beifall bei der ÖVP.)

Die zweite Zahl, 32 (Zwischenruf des Abg. Kickl): Seit Beginn der Coronapandemie hat die Republik Österreich (Abg. Belakowitsch: ... nicht auf der Tagesordnung!) 32 Milliar­den Euro an Wirtschaftshilfen zur Verfügung gestellt. (Abg. Rauch: Zur Sache!) Das sind 8,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. (Zwischenruf der Abg. Steger. – Abg. Rauch: Herr Präsident, ein Ordnungsruf!) Wir sind damit europaweit an der Spitze, und das lässt sich auch ganz klar beweisen. (Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Sie kennen die lange Liste der Hilfen: Das ist die Kurzarbeit – 1,2 Millionen Arbeitneh­merinnen und Arbeitnehmer profitieren davon (Zwischenruf des Abg. Kickl); das ist der Fixkostenzuschuss, das ist die Investitionsprämie, das ist der NPO-Fonds und vieles


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andere mehr. Diese Hilfen wirken natürlich, gar keine Frage (Abg. Kassegger: Wirt­schaftspartei! 32 Milliarden Schulden!), und das ist ein Aspekt, auf den man auch wirklich stolz sein kann.

Zwei Aspekte möchte ich in dem Zusammenhang erwähnen – manche werden da wieder lächeln –: Aus meiner Sicht verdient das Finanzministerium tiefen Respekt dafür, diese Hilfen, diese Unterstützung auch administrativ abzuwickeln. Ein großes Danke an die Kabinette, ein großes Danke an die Sektionen, denn da braucht es Richtlinien, da braucht es Grundlagen und da braucht es eine Abwicklung.

Was ich sehr bemerkenswert finde, ist, dass man auch immer wieder dabei ist, diese Hilfen weiterzuentwickeln. Wir hatten zum Beispiel die Gründungen zum Thema, weil die Referenzwerte in der Vergangenheit nicht da waren, aber da leisten das Finanzministe­rium und der Finanzminister hervorragende Arbeit. Und das ist letztlich unbestritten. (Bei­fall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenruf des Abg. Amesbauer.)

Zum Dritten komme ich zu der aus meiner Sicht eigentlich wichtigsten Zahl: Ich habe die Zahl fünf genannt. (Zwischenruf des Abg. Amesbauer. – Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen. – Abg. Rauch: Die Rede ist beendet! Die Redezeit ist vorbei! Herr Prä­sident, die Glocke!) Wir haben weltweit 194 Länder, und ich habe mir ganz genau ange­schaut, wie sich diese Länder refinanzieren und welche Bonität diese Länder haben. Tatsache ist, dass es auf der ganzen Welt nur fünf Länder gibt, die besser als Österreich refinanzieren. Das heißt, es gibt ein ganz hohes Vertrauen in den Finanzplatz Österreich. (Zwischenrufe der Abgeordneten Amesbauer, Kickl und Rauch.)

Das ist auf eine jahrelange, jahrzehntelange gute Budgetpolitik unter der Führung von ÖVP-Finanzministern zurückzuführen. Bei der SPÖ hätte das nie funktioniert, denn da hätten wir natürlich auch wieder in Phasen der Hochkonjunktur neue Schulden gemacht. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Dass wir momentan nach wie vor unsere Schulden mit Mi­nuszinsen finanzieren können, ist ein Vertrauensbeweis gegenüber der Republik Öster­reich, das ist auch ein Vertrauensbeweis gegenüber dem Finanzminister. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Kickl: Genieren Sie sich! Was hat das mit der Hausdurchsuchung zu tun? – Abg. Amesbauer: Das ist eine Faschingsrede!)

Ich komme zum Schluss, und das ist meine tiefe Überzeugung: Es lässt sich mit Zahlen, Daten, Fakten beweisen, dass unser Finanzminister das höchste Vertrauen verdient. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

14.51


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Klubobmann Leichtfried. – Bitte. (Abg. Martin Graf: Der hat kein einziges Mal das Wort Blümel in den Mund genommen!)


14.52.07

Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried (SPÖ): Herr Graf, wenn Sie sich beruhigen, kann ich noch etwas sagen.

Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren von der Regierung! Sehr geehrte Damen und Herren, die zusehen, insbesondere auch jene, die heute sehr eifrig auf Twitter zu unserer Debatte diskutieren, wie mir aufgefallen ist! – Es ist auch eine interessante Debatte.

Ich versuche, mit etwas Positiven zu beginnen, geschätzte Damen und Herren: Die Ein­führung des gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts ist wohl eine Sternstunde in der Entwicklung unserer Demokratie gewesen, und dieses Wahlrecht lebt davon, dass es akzeptiert wird, dass an seine Wirksamkeit geglaubt wird. Gift für die Demokratie und Gift für dieses Wahlrecht ist – hören Sie jetzt genau zu, Herr Präsident –, wenn der Ein­druck, der bei den Menschen, die wählen gehen, entsteht, der im Wesentlichen besagt:


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Ich kann wählen, was ich will, es gibt andere Menschen, reiche, mächtige Menschen, die politische Geschehnisse anders beeinflussen können! Das ist Gift für die Demokratie, geschätzte Damen und Herren, das ist nicht das, was wir unter einem wirklich demokra­tischen System verstehen. (Beifall bei der SPÖ.)

Es gibt in Österreich eine politische Bewegung, die meines Erachtens hauptverantwort­lich für diese Entwicklung ist, und das ist die türkise ÖVP (sich zur Regierungsbank wen­dend), die heute erstaunlicherweise zu meiner Linken sitzt. Das ist etwas unpassend, aber wahrscheinlich müsst ihr nach dieser Entwicklung jetzt alle bei den Grünen herüben Strafsitzen. (Abg. Wöginger: Passt das jetzt zur Rede, oder?) Es ist die türkise ÖVP – es sind die türkisen Regierungsmitglieder, es ist der türkise Bundeskanzler –, die eine Politik betreibt, die von drei Punkten gekennzeichnet ist: Missachtung der parlamentari­schen Demokratie, Missachtung des Rechtsstaates – selbst die grüne Klubobfrau sagt inzwischen öffentlich, die ÖVP hat ein gestörtes Verhältnis zu einer funktionierenden Jus­tiz – und Missachtung von Anstand.

Geschätzte Damen und Herren von der ÖVP! Dafür stehen Sie, für diese drei Punkte in der Politik! Ich sage Ihnen: Es gibt eine politische Kraft, die dagegen entscheidend Wi­derstand leistet: Das ist die Sozialdemokratie, denn für uns gilt: Für politische Verantwor­tung gibt es keine Unschuldsvermutung! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Michael Hammer: Da biegt sich die ... bei dem Blödsinn!)

Herr Blümel, jetzt gibt es erstmals Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Sie. Ich möchte Sie noch etwas fragen, bevor ich fortfahre. Ich habe Ihren Ausführungen bei der Beantwortung sehr genau zugehört, und da war dann diese letzte Frage, die Frage Nummer 89: „Wann treten Sie zurück?“ Ich finde, das ist eine legitime Frage, und Sie haben darauf geantwortet, Ihr Rücktritt stehe nicht zur Debatte. Ja, was glauben Sie, was das ist, Herr Blümel? Das ist die Debatte über Ihren Rücktritt! Entschuldigen Sie! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von FPÖ und NEOS.)

Ich hoffe nur, Sie haben die anderen Fragen nicht in einer derartigen Qualität beant­wortet.

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt also und führt sogar eine Hausdurchsuchung durch. Ein Richter findet genug Substanz, um zu erkennen, dass diese Hausdurchsu­chung gerechtfertigt ist. Der Justizminister Ihres Koalitionspartners, der Vizekanzler, der jetzt die Justizministerin vertritt, hat diese Hausdurchsuchung zur Kenntnis genommen. Herr Blümel, selbstverständlich gilt für Sie die Unschuldsvermutung. (Bravoruf bei der ÖVP.) – Das ist die juristische Seite.

Es gilt aber auch politische Verantwortung, und darum geht es heute. Hunderttausende sind arbeitslos, Hunderttausende sind in Kurzarbeit, Unternehmen bangen um ihre Exis­tenz. Da braucht es einen Finanzminister, der handlungsfähig ist, der anerkannt ist. Sie sind eben nicht mehr handlungsfähig, Sie sind nicht anerkannt, die Menschen stehen nicht mehr hinter Ihnen. Wie wollen Sie dieses Land aus der Krise führen, Herr Blümel? Das geht einfach nicht! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Ich verstehe die vielen Menschen, die jetzt verärgert sind, die böse auf Sie sind, die sich auch dazu äußern, die diese Situation nicht hinnehmen wollen, die mit ihren Aussagen dafür sorgen wollen, dass Österreich wieder aus diesem Sumpf herauskommt und dass es Österreich besser geht, die das Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch neh­men.

Für diese Menschen möchte ich Ihnen jetzt drei Fragen stellen, Herr Blümel (Abg. Mi­chael Hammer: Das sind wenig! Die Freiheitlichen haben 70 gestellt!): Was bilden Sie sich eigentlich ein? Was bilden Sie sich eigentlich ein, diese Menschen mit Klagen zu bedrohen, um sie zum Verstummen zu bringen? Herr Blümel, was bilden Sie sich ein,


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wie Sie mit dem Rechtsstaat umgehen, dass Sie und der Bundeskanzler die unabhän­gige Justiz ständig angreifen? Herr Blümel, was bilden Sie sich eigentlich ein, dass Sie noch in diesem Amt bleiben? – Das sind die drei Fragen, Herr Blümel, die Sie gerne beantworten können! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

14.57


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Klubobfrau Maurer. (Ruf bei der FPÖ: Das ist ein zacher Weg ans Rednerpult! – Abg. Kickl: Hier spricht der An­stand!)


14.57.50

Abgeordnete Sigrid Maurer, BA (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Ministerinnen und Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe ZuseherInnen vor den Bildschirmen! Nach Ibiza und einer Phase der ExpertInnenregierung (Abg. Wurm: Muss der Nehammer zurücktreten?) hatten wir Neuwahlen, und wir Grüne sind in diese Regierung eingetreten. (Ruf bei der FPÖ: Das letzte Mal!) Nach einer Phase, in der sich Österreich, die österreichische Politik von ihrer schlechtesten Seite gezeigt hat (Abg. Belakowitsch: Na ja, da sind wir schon wieder!), mit unglaublichen Beispielen aus den Reihen der Freiheitlichen Partei (Zwischenrufe bei der FPÖ – Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen), haben wir Regierungsverantwortung übernommen, um auch ei­nen ganz zentralen Punkt unserer grünen DNA umzusetzen (Abg. Belakowitsch: Und zwar?): saubere Umwelt, saubere Politik – das ist das Credo der Grünen seit ihrer Grün­dung. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Einer unserer zentralsten Korruptionsbekämpfer, Werner Kogler, ist heute Vizekanzler und auch Justizminister in Vertretung, während Alma Zadić in ihrer Babypause ist. Wir haben in den Koalitionsverhandlungen ganz bewusst das Justizressort übernommen, weil für uns Grüne der Rechtsstaat, die Verfassung und auch die Unabhängigkeit der Justiz ganz, ganz zentrale Anliegen sind. (Abg. Kickl: In der Theorie!) In diesem Minis­terium tun wir alles dafür, um die Unabhängigkeit der Justiz zu schützen und zu stärken. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des Abg. Martin Graf.)

Wir haben in den letzten Tagen leider den Eindruck gewonnen, dass es bei der ÖVP, beim Koalitionspartner ein zwiespältiges Verhältnis zum Rechtsstaat gibt. (Zwischenrufe der Abgeordneten Kickl und Stögmüller.) Immer dann, wenn justizielle Entscheidungen dem entsprechen, was die ÖVP gerne hätte, ist es gut, und wenn sie dem nicht entspre­chen, werden die Behörden angegriffen. Das halte ich einer Kanzlerpartei unwürdig. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Rauch: Herr Präsident, was sagen Sie zu dieser Rede?)

Es ist natürlich legitim, Vorgänge zu kritisieren (Zwischenruf bei der FPÖ) und zu hinter­fragen. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Finanzminister Blümel selbst darauf verwiesen hat, dass die Vorgangsweise der WKStA bei dieser Hausdurchsu­chung freundlich und korrekt war. (Abg. Belakowitsch: Ja warum auch nicht?) Ebenso wurde von der Fachsektion im Justizministerium bestätigt, dass auch das restliche Vor­gehen der WKStA absolut korrekt war. (Abg. Belakowitsch: Ja, eben!)

Diese Hausdurchsuchung war durch eine unabhängige Richterin genehmigt und ent­spricht allen Vorgaben unserer Rechtsordnung (Beifall bei den Grünen und bei Abgeord­neten der SPÖ – Ruf bei der FPÖ: Ja, ja!), und diese gilt für alle Bürgerinnen und Bürger und natürlich auch für die ÖVP. Dementsprechend weise ich die Attacken, die hier ge­ritten werden, zurück. Die WKStA hat nichts weiter getan, als ihre Arbeit zu machen und ihre Aufgabe zu erfüllen. (Abg. Deimek: Weiß das der Herr Finanzminister? – Abg. Kickl: Nicht uns erzählen! – Abg. Belakowitsch – auf die Reihen der ÖVP weisend –: Da rüber!) Ich glaube, dass wir alle gut daran tun, die Arbeit der unabhängigen Justiz zu stützen und zu schützen und sie nicht dafür zu attackieren. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Belakowitsch – neuerlich auf die Reihen der ÖVP weisend –: Das müssen Sie da hinüber erzählen!)


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Ich habe eingangs betont, dass uns der Rechtsstaat wichtig ist. Das gilt auch in diesem Fall. Gernot Blümel ist als Beschuldigter geführt, aber das ist kein Urteil. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Auch die Faktenlage ist nicht so, dass sie dafür ausreichen würde, dass wir hier heute unser Misstrauen aussprechen würden. (Abg. Rauch: Woher wissen Sie das? – Abg. Deimek: Wissen Sie mehr?) Das ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. (Abg. Belakowitsch: Woher wissen Sie das?) Sollten neue Vorwürfe auftauchen, sollte sich etwas erhärten oder sollte eine Anklage erfolgen (Abg. Belakowitsch: Frau Maurer, rechnen wir es gemeinsam nach!), dann wäre der Rücktritt natürlich notwendig. (Beifall bei den Grünen.)

Es ist nicht die erste Beschuldigung, es ist nicht das erste Verfahren in der politischen Sphäre, es wird auch nicht das letzte sein. Auch hier gilt der Rechtsstaat und soll es ein rechtsstaatliches Verfahren geben.

Was für uns aber ganz, ganz zentral ist: Wir sind in diese Regierung gegangen – saubere Umwelt, saubere Politik –, um in der Antikorruption weiterzukommen. (Abg. Kickl: Sau­berer Bauchfleck!) Das heißt Transparenz, das heißt, die Parteienfinanzierung auf neue Beine stellen, und das werden wir jetzt tun. (Beifall bei den Grünen. – Ruf bei der FPÖ: „Jetzt“!)

Wir haben als eines der ganz, ganz wenigen Länder in Europa nach wie vor ein Amts­geheimnis im Verfassungsrang. (Abg. Rauch: Das ist eine weinerliche Rede!) Dieses Amtsgeheimnis wollen wir abschaffen. (Abg. Belakowitsch: Wollen Sie wissen, was auf ... geschrieben wird?) Es soll für alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit geben, dass sie alle Informationen bekommen, die sie möchten. Dieses Recht auf Information soll auch einklagbar sein. Das wird in den nächsten Tagen in Begutachtung gehen. (Bei­fall bei den Grünen. – Abg. Kickl: Das kostet wieder 2 Prozent!)

Das ist eine ganz wichtige Weiterentwicklung unserer Demokratie, einer modernen De­mokratie: Gläserner Staat statt gläserner Bürger!, war immer ein grünes Motto. (Ruf bei der FPÖ: Drohen Sie jetzt mit ...?)

Ein weiterer Punkt ist die Parteienfinanzierung. Klubobmann Wöginger und ich stehen da in Verhandlungen. Wir werden in den nächsten Wochen einen Entwurf zur Diskussion vorlegen (Abg. Belakowitsch: Es gibt keine Wochen mehr, Frau Maurer!), der ganz zentral die Einschau des Rechnungshofes und die Prüfung der Parteikassen ermöglicht. Das ist eine Forderung, die seit ganz, ganz langer Zeit besteht und die bis heute nicht umgesetzt wird, die – was das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik be­trifft – ein ganz wichtiger, zentraler Schritt ist, auch für die Transparenz und die Klarheit der Parteifinanzen. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Kickl: Welche Farbe sitzt denn an der ... des Rechnungshofes? – Abg. Hafenecker: Eine richtige Freimaurerrede!)

Dieses Parteienfinanzierungsgesetz wird auch strengere Strafen bei Überschreiten der Wahlkampfkostenobergrenze, strengere Regelungen für Spenden und vieles andere mehr umfassen. Wir werden das selbstverständlich auch hier im Haus gemeinsam mit allen Parteien diskutieren (Abg. Kickl: Welche Farbe hat denn die Rechnungshofpräsi­dentin?), denn selbstverständlich ist das Ziel ein breitestmöglich getragenes Gesetz zur Parteienfinanzierung. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.)

Ich möchte abschließend sagen: Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen wieder in ruhigere Fahrwasser geraten. (Abg. Belakowitsch: Das glaub ich kaum!) Herr Finanz­minister, wir erwarten uns, dass Sie sich an den Ermittlungen, wie Sie es auch angekün­digt haben, tatkräftig beteiligen, sodass das, was Ihnen vorgeworfen wird, aufgeklärt und hoffentlich auch entkräftet werden kann. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen. – Ruf bei der FPÖ: So jung und schon Freimaurer!)

15.04



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 59

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Klubobfrau Meinl-Reisinger. – Bitte.


15.04.50

Abgeordnete Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zu­schauer! „Eine Hausdurchsuchung wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Un­treue, wie sie bei Österreichs Finanzminister vorgenommen wurde, würde in anderen Ländern wohl zum Rücktritt führen. Der Betroffene würde Schaden vom Amt abwenden wollen“ – so gelesen in der „Süddeutschen Zeitung“ letzte Woche. Das ist eines von vielen Zitaten oder eine von vielen Aussagen aus internationalen Zeitungsartikeln und internationalen Medien, die Sie in den letzten Tagen lesen konnten. (Abg. Rauch: Schwerer Schaden für Österreich!) Ja, Österreich war im Mittelpunkt des internationalen Medieninteresses, aber ich glaube nicht, dass das in diesen Tagen ein Ruhmesblatt war.

Und in Österreich? Die ÖVP und Sie, Herr Blümel, übernehmen keine Verantwortung. Sie ducken sich weg, Sie blenden Unvereinbarkeiten aus, Sie pfeifen auf die Handlungs­fähigkeit der Regierung in der größten Wirtschaftskrise der Zweiten Republik (Abg. Kickl: Der hat das gelernt!) und greifen stattdessen lieber die Staatsanwaltschaft an.

Weil Herr Kollege Hanger gesagt hat, Zahlen, basierend auf Zahlen, Daten und Fakten – ich ziehe das Thema jetzt vielleicht vor –: Ich habe auch drei Zahlen für Sie: 7,8 Prozent, 520 000 und 22.

7,8 Prozent ist der Einbruch der Wirtschaftsleistung – dramatisch in Österreich; Öster­reich ist deutlich schlechter als viele andere Länder, auch im europäischen Vergleich, durch die Krise gekommen.

520 000 arbeitslose Menschen gibt es in Österreich. Österreich ist im Vergleich zu ande­ren Ländern viel schlechter durch diese Krise gekommen. (Abg. Hanger schüttelt den Kopf.)

22 Milliarden – die Zahl wird nicht halten – ist das prognostizierte Defizit 2021.

Dass sich ausgerechnet die Wirtschaftspartei ÖVP so sehr rühmt, dass aufgrund ihrer Coronapolitik so viele Wirtschaftshilfen an Betriebe fließen mussten, das kann man mit einer Feuerwehr vergleichen, die sich dafür lobt, zu so vielen Bränden gerufen zu wer­den, wenn der Feuerteufel sogar in den eigenen Reihen steht. (Beifall bei den NEOS.)

Das ist bis jetzt der letzte Akt – ich glaube, es wird nicht der letzte Akt bleiben – eines Staatsdramas, das wir seit zwei Jahren, seit dem Auftauchen des Ibizavideos, auf offe­ner Bühne erleben und das wohl schon seit viel längerer Zeit ohne Publikum hinter der Bühne aufgeführt wurde. Die Novomatic zahlt alle drei. Es ist mir sehr wichtig, das zu betonen: Es geht um SPÖ, FPÖ und ÖVP. Diese Aussage von Heinz-Christian Strache im Ibizavideo ist nachvollziehbar. (Zwischenrufe bei ÖVP und FPÖ.) Die kann ich nach­vollziehen.

Was haben wir in den vergangenen Monaten des Ibiza-Untersuchungsausschusses ge­lernt? (Abg. Kickl: Ich weiß nicht, was er über den Haselsteiner gesagt hat!) Die ÖVP ist mittendrin statt nur dabei. Finanzielle Zuwendungen – und, meine Damen und Herren, Spenden, Sponsorings, Kooperationen, Inserate, verzeihen Sie, aber ghupft wie ghatscht – zumindest an einen Verein, nämlich ausgerechnet an den des Parlamentspräsidenten Sobotka, der bezeichnenderweise immer noch Vorsitzender des U-Ausschusses ist (Abg. Kickl: Der ist völlig schmerzbefreit!) und hier auch keine Unvereinbarkeit wittert, sind nachgewiesen worden.

Was wir gesehen haben, bringt das Sittenbild eines systematischen – ja, vielleicht nicht im strafrechtlichen Sinne, vielleicht aber schon – Anfütterns von Politikerinnen und Politikern


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 60

und Parteien seitens der Novomatic zutage. Es steht der Verdacht des Gesetzeskaufs im Raum, der Verdacht der Bestechlichkeit und der Bestechung, und zwar auch im Zu­sammenhang mit Spenden an die ÖVP – dieses Mal nicht von der Novomatic, sondern von anderer Seite.

Was haben wir noch in den letzten Monaten gelernt? – Die ÖVP torpediert, sabotiert und diskreditiert in dieser Ibizacausa jegliche Aufklärungsarbeit, und zwar systematisch. Sie versucht, in die Irre zu leiten (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ), sie patzt ausgerechnet die an, die die ganze Zeit an Aufklärung interessiert sind wie zum Beispiel meine Kollegin Stephanie Krisper.

Das ist also die Gemengelage, in der solche Chats oder Konversationen auftauchen. Jetzt frage ich Sie allen Ernstes: Das ist die Gemengelage, in der eine Korruptionsstaats­anwaltschaft ermitteln muss. Stellen Sie sich vor, sie würde nicht ermitteln: Würden Sie und alle Österreicherinnen und Österreicher nicht zu Recht die Frage stellen, ob da eine Zweiklassenjustiz vorliegt? Sie muss ermitteln, weil das Sittenbild, das wir in den ver­gangenen Monaten gesehen haben, schon wirklich einzigartig ist und aufgearbeitet wer­den muss.

Kann die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermitteln, frei von Druck, frei von Versuchen, sie an die Kandare zu nehmen, frei von – sagen wir einmal – seltsamen Weisungen? – Nein! Nein – aber nicht, weil sie zu wenig durch einen neuen Oberstaatsanwalt eines ÖVP-Zuschnitts an die Kandare genommen wurde, sondern weil jetzt schon die Beeinflussung so groß ist. (Zwischenruf der Abg. Steinacker.)

Die ehemalige Korruptionsstaatsanwältin Jilek hat letzte Woche im Untersuchungsaus­schuss klar und deutlich wie selten gesagt, dass sie nicht ungestört ermitteln konnte. Sie hat auch einen klaren Appell an alle Abgeordneten dieses Hauses gerichtet, endlich die Justiz, die Korruptionsstaatsanwaltschaft aus dem parteipolitischen Korsett zu befreien.

Jetzt ist sie halt im Visier der ÖVP, das ist schon reichlich durchschaubar. Man gibt da auf offener Bühne die besorgten Menschen, wenn es um die Unabhängigkeit der Justiz geht – im Hintergrund will man aber eine unangenehme Behörde, die gegen Vertreter der eigenen Partei, der ÖVP, ermittelt, an die Kandare nehmen, ja, sie vielleicht sogar zerschlagen, denn das war der ursprüngliche Plan.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe das letzte Woche schon gesagt: Wir haben in Österreich einen Kern des Problems – und das ist nicht die Korruptionsermitt­lungsbehörde, sondern es ist der flapsige, saloppe Umgang mit Korruption in unserem Land, und, sehr geehrte Damen und Herren von der ÖVP, Sie sind auch da mittendrin statt nur dabei!

Fehler und Mängel in Behörden muss man entschlossen und mit der nötigen Seriosität und Ernsthaftigkeit angehen – da schaue ich aber jetzt zu Herrn Innenminister Karl Ne­hammer: Letzte Woche ist ein dramatischer Bericht darüber erschienen, was für ein Be­hördenversagen es im BVT gegeben hat. Dieses hat dann vielleicht auch zum Terroran­schlag geführt, und sehen Sie, das ist ein Behördenversagen, das Menschenleben ge­kostet hat.

Ich wünschte mir genau solch ein entschlossenes Vorgehen bei einer Reform des BVT und beim Eingeständnis des Versagens in diesem Bereich, wofür Sie auch Verantwor­tung übernehmen müssen – Sie übernehmen keine Verantwortung.

Sie müssten sich natürlich zurückziehen, Herr Blümel, denn – und das sage ich auch in Richtung Kollegin Maurer – das Strafrecht bei der Frage der Verantwortung von Politi­kern als letzte Linie zu ziehen, halte ich für viel zu spät, das muss wesentlich früher passieren. Man kann sich doch nicht darauf berufen, dass man noch nicht strafrechtlich verurteilt wurde!


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 61

Das muss früher greifen aus Respekt vor dem Amt. Das muss früher greifen aus Respekt vor den demokratischen Institutionen unseres Landes. Das muss früher greifen aus Re­spekt gegenüber den Österreicherinnen und Österreichern – doch was wir von Ihnen erleben, ist Respektlosigkeit: Respektlosigkeit diesem Parlament gegenüber. Sie kön­nen sich im U-Ausschuss unter Wahrheitspflicht 86 Mal nicht erinnern – aber nicht unter Wahrheitspflicht stehend geben Sie eidesstattliche Erklärungen ab. Das ist eine Augen­auswischerei und eine Respektlosigkeit gegenüber dem Hohen Haus! (Beifall bei NEOS und SPÖ sowie des Abg. Stögmüller.)

Es ist eine Respektlosigkeit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, dass Sie nicht alles lückenlos offenlegen. Es ist eine Respektlosigkeit gegenüber der Staatsanwalt­schaft, wenn Sie jetzt versuchen, diese anzupatzen, genauso wie es schon länger be­kannte Respektlosigkeiten gegenüber dem Verfassungsgerichtshof gibt. Da hat die Re­de von Herrn Kickl einen wahren Kern: Es geht Ihnen um Macht, und Sie sind eiskalt, wenn es darum geht, diese Macht in Österreich zu erlangen und dann auszubauen – in alle Institutionen hinein – und alles unter Kontrolle zu haben.

Jene Institutionen, die Sie nicht unter Kontrolle bringen können, werden systematisch diskreditiert – angepatzt, würden Sie sagen – oder schlechtgeredet. Das ist ein Master­plan, der meines Erachtens in der Zweiten Republik einmalig ist, und übrigens ist es auch einmalig in der Zweiten Republik, dass – mit Genehmigung eines unabhängigen Gerichts! – bei einem amtierenden Finanzminister eine Hausdurchsuchung stattfindet. (Zwischenruf der Abg. Steinacker.)

Jetzt noch ein Wort zu dem, was meiner Meinung nach am schwersten wiegt, das sind die krasse Unvereinbarkeit und die Frage der Handlungsfähigkeit, die Sie als Finanzmi­nister jetzt nicht mehr haben. Sie sind nämlich für Glücksspiel zuständig, Sie haben die Aufsicht über Glücksspiel und Sie sind Eigentümervertreter bei den Casinos Austria.

Ja, im Regierungsprogramm ist diesbezüglich Gott sei Dank etwas vereinbart worden – aber da jetzt auf eine Reform zu warten, die vielleicht noch Wochen dauert, das ist ein­fach zu spät, da muss man rasch und entschlossen handeln. Wenn Sie nicht zurücktre­ten – und das wäre mir das Liebste –, dann müssen Sie diese Agenden rasch abgeben, das ist völlig klar.

Es geht auch um die Frage der Handlungsfähigkeit: Wir sehen in den vergangenen Ta­gen – das ist dramatisch, meine Damen und Herren, das macht ja auch mir als Opposi­tionspolitikerin keinen Spaß – einen desaströsen Zustand der österreichischen Bundes­regierung. (Ruf bei der FPÖ: ... gelähmt!)

Es gibt eine angeschlagene Wirtschaftsministerin, der wir nicht vertrauen können, wenn es darum geht, dass sie uns aus der Wirtschaftskrise bringt; einen angeschlagenen In­nenminister, dem wir in puncto Sicherheit nicht mehr vertrauen können; einen bisweilen handlungsunfähigen Gesundheitsminister, wenn es um die Mutation in Tirol geht – und jetzt einen mehr als angeschlagenen Finanzminister, und das in der größten Wirtschafts- und Arbeitsmarktkrise der Zweiten Republik.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Kommen Sie bitte zum Schluss!


Abgeordnete Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (fortsetzend): Das ist eine Gemenge­lage, in der die Opposition aus Verantwortung für Österreich sagen muss: Das Vertrauen ist nicht da, treten Sie zurück, Herr Blümel! (Beifall bei NEOS und SPÖ sowie bei Ab­geordneten der FPÖ.)

15.15


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist nun Abgeordneter Schned­litz. – Bitte. (Abg. Hörl: Jetzt kommt der ...!)



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 62

15.15.17

Abgeordneter Michael Schnedlitz (FPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Österreicherin­nen und Österreicher! Es sind schwarze Wochen für die Türkisen, aber auch schwarze Wochen für unsere Republik.

Die Nachrichten rund um die türkise Kurz-Truppe lesen sich wie ein Kriminalroman, und, verzeihen Sie meinen Zynismus: Im Vergleich zu der Geschichte, die Sie gerade schrei­ben, Herr Kollege Blümel, lesen sich die Geschichten von ehrenwerten Männern wie Karl-Heinz Grasser und Ernst Strasser fast wie Kinderbücher!

Sehr geehrte Damen und Herren, es ist ein dunkles Kapitel, ein düsteres Kapitel, das für unsere Republik angebrochen ist. Ich habe heute im Vorfeld der Sitzung nachgedacht, welchen Titel man diesem Kriminalroman, den Sie ja gerade schreiben, geben kann, und treffend erscheint mir: Operation Ballhausplatz – vom Aufstieg und tiefen Fall des Sebas­tian K.

Die Handlung ist relativ schnell erklärt. Kapitel 1: Projekt Sonnenkanzler. Die Schmähs der türkisen Spindoktoren, alles läuft nach Plan, der junge Sebastian ist endlich Kanzler dieses Landes. PR-Maschinerie und Inszenierung sind angelaufen, es braucht keine Ar­beit für die Bevölkerung, solange die Schlagzeilen stimmen – ein wahrer Sonnenkanzler, unser Sebastian.

Damit aber die Maschinerie läuft und überhaupt finanziert werden kann, braucht es ei­nes, und – das haben wir heute schon gehört – das ist Geld, Geld und nochmals Geld. Neue Ideen für Geld, ein neuer Stil, wenn Sie so wollen. Weil Herr Hanger Fakten ein­fordert: Es gibt Fakten zu diesem Geld! 48 Personen haben jeweils mehr als 10 000 Euro gespendet, die Summe der Spenden im Wahlkampf 2017 beläuft sich auf unglaubliche 4,4 Millionen Euro – und da spreche ich von den offiziellen Zahlen, denn was hinter den Kulissen geschieht, darf nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Das darf niemals an die Öffentlichkeit kommen, und das wird es nicht. Die Medien hat man nämlich im Griff, im Zweifel gekauft, und zwar mit Spendengeld – und im aller­schlechtesten Fall auch mit Steuergeld. Gar keine schlechte Idee, sehr geehrte Damen und Herren, das mit dem Steuergeld und dem Steuerzahler: So hat man wenigstens vonseiten der Türkisen die Bevölkerung in den Aufstieg des Sonnenkanzlers miteinge­bunden.

Es folgt Kapitel 2: das Erdbeben, das derzeit die Republik erschüttert. Gewitterwolken brauen sich über dem Sonnenkanzler zusammen, weil die Korruptionsstaatsanwalt­schaft ihm längst auf den Fersen ist. Der Noch-Finanzminister Gernot Blümel, der Le­bensmensch des Kanzlers, wird längst wegen Untreue, Bestechung, Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch als Beschuldigter geführt.

Sehr geehrte Damen und Herren, das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen: Ein amtierender Finanzminister, der für das Steuergeld der Österreicherinnen und Österreicher zuständig ist, wird als Beschuldigter geführt wegen vorgeworfener Un­treue, Bestechung, Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch!

Es folgt eine Hausdurchsuchung beim amtierenden Noch-Finanzminister, die Republik erwartet den sofortigen Rücktritt – doch weit gefehlt.

Es folgt Kapitel 3: der letzte Widerstand. Die Spindoktoren bieten alles auf, was sich mit Steuer- und Spendengeldern finanzieren lässt, Lohnschreiberlinge rücken zur Arbeit aus, die Suppe sei dünn. Kollege Gerstl wird ausgeschickt – er hat sich nicht als die beste Wahl entpuppt –: Der Täter sei nicht Blümel, sondern der Staatsanwalt, und – sehr geehrte Damen und Herren, ich weiß, selbst für die Leser von Fantasieromanen ist das schon sehr weit hergeholt – es ginge nur um eine SMS. Weitere Schutzbehauptungen folgen.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 63

Diese Spins funktionieren aber nicht mehr, werte Damen und Herren von der türkisen ÖVP, denn im selben Moment platzt eine weitere Bombe: Der türkise Sonnenkanzler war selbst in mehrere Treffen und Frühstücke involviert! Wieder wartet ganz Österreich auf einen Rücktritt des Sonnenkanzlers und hofft auf den selbsternannten Anstand, doch der macht dem türkisen Sumpf die Mauer. Spätestens jetzt ist klar: Nach dem Einknicken in Asylfragen und dieser Mauer für den Futtertrog würde der Anstand die Grünen nicht mehr wählen.

Es folgt Kapitel 4: Kickl und die FPÖ sind schuld. Jetzt werden Sie sich fragen, worum es in diesem Kapitel geht – ganz einfach: Zu jeder Geschichte der türkisen ÖVP gehört der Satz, dass Kickl schuld sei, das ist so ähnlich wie mit anderen Sätzen der Spindok­toren und anderen Spinversuchen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Auch wenn das in dieser Geschichte natürlich von den Fakten her nichts verloren hat, ist das Ganze schon sehr interessant, wenn man etwas weiter in die Tiefe geht, nämlich die Worte des Kanzlers damals: Kickl ist als Innenmi­nister nicht länger tragbar, weil Herbert Kickl zum Zeitpunkt der Entstehung des Ibizavi­deos FPÖ-Generalsekretär war und nicht gegen den eigenen Vizekanzler ermitteln könnte. Das hat er dazu genutzt, um eine Regierung zu sprengen.

Gegenwärtig, meine Damen und Herren, sieht man eine gewisse Ähnlichkeit: Herr Ne­hammer war damals ÖVP-Generalsekretär; er ist jetzt Innenminister und soll ermitteln. Es geht um seinen eigenen Kanzler und seine eigenen Parteifreunde, es geht um seine eigene Partei, mit dem einzigen Unterschied, sehr geehrte Damen und Herren, dass Heinz-Christian Strache den Restanstand hatte, den Hut zu nehmen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Sie haben es jetzt relativ leicht: Sie müssen nur die Maßstäbe von damals auf sich selbst anwenden und dasselbe machen, was Sie damals von Herbert Kickl gefordert haben, nämlich den Hut nehmen. Und weil das auch schon der x-te Grund ist, warum Nehammer in dieser Republik als Minister nicht mehr tragbar ist, darf ich folgenden Misstrauensantrag betreffend Versagen des Vertrauens gegen­über dem Bundesminister für Inneres einbringen:

Misstrauensantrag

der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Versagen des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Inneres“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Dem Bundesminister für Inneres wird gemäß Art. 74 Abs. 1 B-VG durch ausdrückliche Entschließung des Nationalrates das Vertrauen versagt.“

*****

(Beifall bei der FPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Das letzte Kapitel ist relativ leicht erzählt, es handelt sich nämlich nicht nur um einen Fantasieroman, es handelt sich um eine wahre Ge­schichte, um den Fall Blümel, um den Fall Kurz und seine türkise Truppe. Es geht um Unehrlichkeit, um Täuschung und um Machtmissbrauch, und es wird Zeit, dieses traurige Kapitel, das türkise Kapitel endgültig zu schließen. Game over, wie es Klubobmann Kickl treffend formuliert hat. Die Ära Kurz ist zu Ende. (Beifall bei der FPÖ.)

15.21

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 64

Misstrauensantrag

§ 55 GOG-NR

des Abgeordneten Abg. Michael Schnedlitz

und weiterer Abgeordneter

betreffend Versagen des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Inneres

eingebracht im Zuge der Debatte über die Dringliche Anfrage des Abgeordneten KO Her­bert Kickl und weiterer Abgeordneter betreffend Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!

in der 83. Sitzung des Nationalrates, XXVII. GP, am 16. Februar 2021

Im Mai 2019 wurde das sogenannte „Ibiza-Video“ veröffentlicht, in dem u.a. Aussagen des ehemaligen Vizekanzlers wie „Novomatic zahlt alle“ zu hören waren. In weiterer Fol­ge entwickelte sich eine öffentliche Diskussion, an der sich auch der Kanzler beteiligte, wie u.a. in der „Die Presse“ vom 20. Mai 2019 zu lesen war:

„Wie geht es weiter?“, fragte Kurz, um sogleich selbst die Antwort drauf zu geben: Er habe die „feste Überzeugung“, dass „vollständige Transparenz“ rund um die Causa „Ibi­za-Video“ sichergestellt werden muss. „Das haben sich die Österreicherinnen und Öster­reicher verdient.“ Da Kickl im Sommer 2017, als das Video aufgenommen wurde, FPÖ-Generalsekretär gewesen sei, sei dieser auch für die „finanzielle Gebarung hauptverant­wortlich gewesen“. (...) Seines Erachtens nach hätte „diese Gemengelage“ genügen müssen, damit Kickl zurücktrete, damit „eine lückenlose Aufklärung möglich ist“. Da es dazu nicht kam, werde Kurz Van der Bellen die Entlassung von Kickl als Minister vor­schlagen. Diesen Entschluss habe er Kickl persönlich und dem designierten FPÖ-Ob­mann Norbert Hofer in einem Telefonat mitgeteilt.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht nachvollziehbar, dass nun, da ÖVP Finanzminister Gernot Blümel als Beschuldigter in eben dieser Causa geführt wird, ÖVP Innenminister Karl Nehammer, dem Bundespräsidenten vom Bundeskanzler nicht zur Entlassung vor­geschlagen wurde. Wie Kickl bekleidete Nehammer wichtigste Parteiämter und gehörte unbestrittener Maßen zum inneren Führungskreis der „Türkisen“.

Von Jänner 2018 bis Jänner 2020 war er Generalsekretär der ÖVP und vom 9. Novem­ber 2017 bis zum 7. Jänner 2020 Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat.

Von 2016 bis Jänner 2018 war er Generalsekretär des ÖAAB. Er folgte damit in dieser Funktion August Wöginger nach. Im November 2016 wurde er zum Landesobmann des ÖAAB Wien gewählt. Seit April 2017 ist er Bezirksparteiobmann der ÖVP in Wien-Hietzing. Am 25. Jänner 2018 folgte er Elisabeth Köstinger und Stefan Steiner als ÖVP-Generalsekretär nach.

Seit 7. Jänner 2020 bekleidet er das Amt des Innenministers und befindet sich somit für die Aufklärung der Vorwürfe wider den Finanzminister in einer Schlüsselrolle. Legt man denselben Maßstab an wie einst bei Herbert Kickl, kann die Conclusio nur lauten, dass Nehammer in der Funktion des Innenministers nicht mehr tragbar ist.

Daher stellen unterfertigte Abgeordnete folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 65

„Dem Bundesminister für Inneres wird gemäß Art. 74 Abs. 1 B-VG durch ausdrückliche Entschließung des Nationalrates das Vertrauen versagt.“

*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Der Misstrauensantrag ist ordnungsgemäß ein­gebracht und steht somit in Verhandlung, da er auch ordnungsgemäß unterstützt ist.

Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Steinacker. – Bitte.


15.22.11

Abgeordnete Mag. Michaela Steinacker (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger! Zu Kollegen Schnedlitz und seinem Misstrauensantrag, den er gerade einge­bracht hat: Der ist in den Begründungen an Peinlichkeit ja wohl nicht zu überbieten. Wir denken, es ist ein Faschingsscherz, zumal heute Faschingsdienstag ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich darf in Erinnerung rufen, dass Kollege Kickl gehen musste, weil er zum Erstellungs­zeitpunkt des Ibizavideos selbst Generalsekretär der FPÖ war und damit nicht als Innen­minister gegen sich selbst ermitteln konnte. Das war der Grund, und das vergessen schon wieder alle. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der FPÖ. – Präsident Sobot­ka gibt das Glockenzeichen.)

Und im Übrigen möchte ich noch sagen: Anscheinend bringt die FPÖ so viele Misstrau­ensanträge ein, damit der Langzeitrekord des Herrn Kickl gebrochen wird. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Belakowitsch: Nehammer war auch Generalsekretär! – Weitere Zwi­schenrufe bei der FPÖ.) – So.

Nun möchte ich zur juristischen Betrachtungsweise der Vorgänge der letzten Tage kom­men und einmal als Allererstes festhalten, dass im Artikel 6 der Europäischen Men­schenrechtskonvention ein Recht auf ein faires Verfahren für jedermann garantiert wird, auch für einen amtierenden Finanzminister. (Abg. Kickl: Dass Sie das jetzt entdecken, ist interessant!)

Es gibt im laufenden Ermittlungsverfahren – und das können alle, die im Rechtsbereich tätig sind oder die sich einmal ehrlich damit beschäftigen, feststellen – handwerkliche Fehler, und das in so einem heiklen Rechtsgebiet. Das können wir schlichtweg nicht akzeptieren.

Es gibt klare Regelungen zum Thema der Verständigung von Beschuldigten. – Der Fi­nanzminister musste seinen Beschuldigtenstatus aus den Medien erfahren. Und da darf ich schon sagen: Diese immer wiederkehrenden Leaks, das sind nicht nur massive Ein­griffe in das Recht auf Privatleben, sie beschneiden die Beschuldigtenrechte enorm. Wenn Herr Kollege Leichtfried den Entschließungsantrag, der schon oben am Präsidium liegt, dann einbringen wird oder einbringen lassen wird, dann darf ich mich schon fragen: Sie unterstellen in dem Entschließungsantrag unkorrektes Verhalten. Ich frage mich: Woher haben Sie diese Screenshots und diese Abbildungen, die hier in diesem Ent­schließungsantrag enthalten sind? Woher kommt das? (Die Rednerin hält die Kopie ei­ner Seite des Entschließungsantrages in die Höhe.) Leak oder haben Sie es, so wie Sie es wahrscheinlich darstellen werden, anonym zugespielt bekommen? – Natürlich, ano­nym zugespielt bekommen.

Die Basis für die Hausdurchsuchung beim Finanzminister war ein Kalendereintrag zu einem Treffen zwischen dem Eigentümer von Novomatic und einer Person mit dem Na­men Kurz. So, und die WKStA wusste sehr wohl zu dem Zeitpunkt, dass es auch eine Aufsichtsrätin namens Kurz gibt, und dass es eine Verwechslung geben könnte, aber


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 66

aufgeklärt hat man das nicht. Und da frage ich mich schon: Wie steht es mit der Objek­tivität des Ermittlungsverfahrens?

Mangelnde Objektivität muss ich auch vermuten, wenn in den Akten steht, dass die WKStA Wörter wie Machtübernahme verwendet, wenn sie von der Wahl von Sebastian Kurz zum Obmann der ÖVP spricht. Solche Ausdrücke, meine Damen und Herren, pas­sen in eine Debatte am Wirtshaustisch, aber nicht in einen objektiv geführten Ermitt­lungsakt. (Beifall bei der ÖVP.)

Und wenn wir davon sprechen oder lesen, dass Veranstaltungen mit mehr als 100 Per­sonen als vertrauliche Einzelgespräche tituliert werden, dann ist das doch sehr verwun­derlich: 100 Personen führen ein vertrauliches Einzelgespräch.

Berichtspflichten, und das ist objektiv und das kann sich jeder anschauen, wurden schlichtweg nicht eingehalten. Das war sowohl bei der Einleitung des Ermittlungsver­fahrens so als auch bei der Hausdurchsuchung Ende Dezember. (Abg. Kickl: Das hat Sie alles bei Strache überhaupt nicht interessiert!) Also ich hoffe, dass das unabhängige Stellen entsprechend untersuchen werden. Wir werden dazu heute noch eine parlamen­tarische Anfrage einbringen und hoffen, dass das Aufklärung bringt und mithilft, dass derartige Fehler nicht mehr passieren.

Frau Kollegin Meinl-Reisinger hat vorhin von einer gerichtlichen Bewilligung für die Haus­durchsuchung gesprochen. Ja, das ist in diesem Rechtsstaat auch richtig und notwendig, das ist nichts Außergewöhnliches. Außergewöhnlich ist aber schon, wenn übergeord­nete Gerichte dann entscheiden, dass die Hausdurchsuchung möglicherweise wider­rechtlich war, so wie wir es beim BVT-Skandal gehabt haben. Widerrechtliche Haus­durchsuchungen (Abg. Kickl: Vielleicht muss man das auch alles neu bewerten!) haben eine der wichtigsten und sensibelsten Sicherheitsbehörden des Landes beschädigt (Abg. Belakowitsch: Das hat noch keiner festgestellt!) und – noch einmal – Dinge mitge­nommen, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

Oder denken wir an Ermittlungsverfahren gegen Landeshauptmann Peter Kaiser, gegen Norbert Hofer, gegen Werner Faymann, Josef Ostermayer und Norbert Darabos! (Abg. Belakowitsch: Hatten die auch alle eine Hausdurchsuchung?) Die wurden jahrelang verfolgt, ohne dass es zu einer entsprechenden Verurteilung kam, und der mediale und persönliche Druck war gewaltig. (Abg. Kickl: Auch Hausdurchsuchung? Ich weiß nicht!) Und dazu kam noch die Vorverurteilung.

Die Statistik spricht Bände: 39 935 Personen wurden von der WKStA beschuldigt, ledig­lich 471 Personen sind verurteilt, das heißt, von 100 Beschuldigten ist nur eine Person verurteilt worden. Und diese Personen mussten lange Zeit mit falschen Vorwürfen leben, sie mussten beruflich massive Einschränkungen vornehmen und sie wurden medial und von anderen Politikern entsprechend verurteilt. Sie wurden zu Unrecht verfolgt.

Meine Damen und Herren, wir sind der Meinung: Eine effektive Strafverfolgung im Kampf gegen Korruption ist unbedingt notwendig. Darauf, diese Institutionen zu verbessern, haben wir uns im Regierungsprogramm verständigt. Was es aber braucht, ist eine objek­tiv unabhängig arbeitende Ermittlungsbehörde, und dafür werden wir weiter kämpfen. Daher fordern wir die Etablierung eines unabhängigen Bundesstaatsanwalts. Das wer­den wir rasch angehen. Seien Sie dabei, wenn wir diskutieren, wenn wir entscheiden, mit Justizexperten, mit Richtern, mit Staatsanwälten und Parlamentariern.

Unser Finanzminister Gernot Blümel hat mein vollstes Vertrauen. Auch für ihn gilt: un­schuldig bis zum Beweis des Gegenteils. (Beifall bei der ÖVP.)

15.28


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Abgeordneter Hafenecker zu Wort gemeldet. – Bitte.



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 67

15.28.33

Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Herr Präsident! Frau Kollegin Stein­acker hat gerade gesagt, Grundlage für die Hausdurchsuchung wäre ein Kalenderein­trag gewesen.

Ich berichtige tatsächlich: Grundlage dafür war ein 535 Seiten starker Amtsvermerk der WKStA, der die Verbindungen zwischen Finanzminister Blümel und der Novomatic bis zurück in das Jahr 2012 dokumentiert hat. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Stögmüller.)

15.29


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Matznetter. – Bitte.


15.29.10

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Es scheint eine gewisse Absetzbewegung auf der Regierungsbank zu geben. Da sind ein paar türkise Bundesminister und Rudi Anschober versammelt. Die Absetzbewegung ist verständlich, aber so bildlich-augenscheinlich konnte man es natür­lich bisher noch nicht sehen. (Abg. Rauch: Ein paar waren gar nicht da!)

Was dem werten Publikum, Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, auch den Damen und Herren vor den Bildschirmen, aufgefallen sein wird, ist, wie Kollegin Steinacker mit hochrotem Kopf versucht, Angriffe gegen die Justiz in diesem Lande zu führen.

Man glaubt schon, man wäre im Ungarn eines Viktor Orbán oder in der Türkei bei einem Präsidenten Erdoğan. Warum findet das statt? (Ruf bei der ÖVP: ... Heinisch-Hosek, so intelligente Ausdrücke!)

Nun reden wir einmal, liebe Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP! Worüber beschwe­ren Sie sich eigentlich? Logischerweise gibt es eine Unschuldsvermutung (Zwischenruf der Abg. Steinacker) im strafrechtlichen Sinn. (Abg. Steinacker: Die gibt es! Na hoffent­lich!) Für einen Vorvorvorgänger von Herrn Blümel gilt bis heute die Unschuldsvermu­tung, auch nach den acht Jahren erstinstanzlich, weil nicht rechtskräftig. Das ist das Strafrecht – aber die politische Verantwortung steht auf einem ganz anderen Blatt.

Herr Finanzminister, Kollege Schnedlitz hat Sie als „Lebensmensch“ von Sebastian Kurz bezeichnet – den Ausdruck kenne ich, das habe ich einmal von Petzner gehört, vor mehr als einem Jahrzehnt, als Jörg Haider verstorben ist, aber gut. Wenn Sie als Palatin des­selben ein SMS vom Generaldirektor des größten und einzigen rein privaten Glücks­spielkonzerns bekommen und in diesem SMS um einen Termin beim amtierenden Au­ßenminister Sebastian Kurz ersucht wird – erstens wegen Spenden, zweitens wegen einem Problem in Italien –, dann brauchen wir noch nicht das Strafrecht. Es ist selbst­verständlich, dass Sie daraufhin ein SMS zurückschicken, dass solche Ansinnen, mit Geld etwas erreichen zu wollen, von Ihnen nicht akzeptiert werden. Dann hätten Sie jetzt kein Problem, keine Hausdurchsuchung (Beifall bei der SPÖ), Frau Steinacker müsste nicht rot anlaufen, alles wäre nicht vorhanden – aber nein, Sie kontaktieren den höchsten Beamten im Finanzministerium, Thomas Schmid, er solle sich darum kümmern, mit Kussmündchensmiley hintendran.

Merken Sie eigentlich, worum es da geht? Es ist nicht die Frage, ob strafrechtlich etwas passiert ist, es ist die Frage der Mindestgrundsätze, wie sich ein Politiker in einer De­mokratie verhalten muss. Deswegen haben Sie dieses Problem und deswegen wird das Problem heute nicht weg sein, nur weil die Grünen wieder einmal umfallen und dem Misstrauensantrag nicht zustimmen. Sie können das Amt ja gar nicht ausüben, Herr Blümel. Sie werden beschäftigt sein, sich mit diesem Konvolut, das die WKStA aus Indi­zien und Fakten zusammengetragen hat, auseinanderzusetzen. Sie haben keine Zeit;


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 68

wir bräuchten aber einen Finanzminister (Zwischenruf des Abg. Deimek), der schaut, dass bei den Betrieben endlich Hilfe ankommt, dass die Arbeitslosenzahlen zurückge­hen, dass das Land nicht hintennach ist. (Beifall bei SPÖ und FPÖ.)

Das hilft alles nichts. Sie müssen sich jetzt mit Ihrer Vergangenheit beschäftigen. Wir brauchen Politiker, die sich um die Zukunft kümmern. (Abg. Michael Hammer: Ja, die gibt’s bei euch nicht!) Deswegen müssen Sie gehen – und deswegen würde ich Ihnen raten: Machen Sie es selbst! Ihr Lebensmensch kommt nicht einmal zu Ihrer Verteidi­gung, das sollten Sie spüren. Auch als treuester Palatin, wenn Sie merken, der General hat Sie fallengelassen – lassen Sie es sein! Kümmern Sie sich um sich selbst! Das ist mein Ratschlag, den ich Ihnen gebe.

Ich möchte aber, dass die Menschen wissen, worum es geht, und daher möchte ich einen Entschließungsantrag der Abgeordneten Jörg Leichtfried, Kai Jan Krainer, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend „Blümel-Neumann-Chats veröffentlichen“ einbringen.

Herr Präsident, der Antrag ist länger als eine Seite. Im Wesentlichen geht es darum, dass der Amtsvermerk über die weiteren Erkenntnisse aus der Datenauswertung im Zu­sammenhang mit Funktionären der ÖVP – auch mit Faksimilewiedergaben in der Ent­schlussbegründung, um welche Texte es sich handelt – durch die Bundesministerin für Justiz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Wir wollen erreichen, dass jeder nach­lesen kann und dass jeder im Detail weiß: Es geht nicht um die Frage, ob man die Schwiegertochter mit dem Nachnamen – Kurz – im Kalender einträgt, nein, es geht darum, ob eine intensive Verfilzung der führenden Köpfe der ÖVP mit der Wirtschaft vorliegt, die auf Bestellung Begünstigungen bekommt, weil sie Förderungen vornimmt. Wir wollen, dass das transparent ist – und daher bitte ich Sie, diesen Entschließungsan­trag zu unterstützen und ihm zu einer Mehrheit zu verhelfen, damit die Justizministerin das möglichst bald offenlegt.

*****

Ein letzter Satz noch, Herr Finanzminister: Wenn es so war, dass keine Spenden ge­flossen sind, weiß ich das nicht, Sie haben eine eidesstattliche Erklärung abgegeben. Einfach wegzuwischen, was Abgeordneter Hafenecker gesagt hat, dass Admiral in die­sen Tagen mit David Hasselhoff geworben hat, das versteht allerdings niemand. So zu tun, als wäre kein Geld geflossen, und ihre Wählerinnen und Wähler für so dumm zu halten, haben diese nicht verdient. Wenn Geld geflossen ist, gestehen Sie es ein und treten Sie zurück! – Danke. (Beifall bei SPÖ und FPÖ sowie der Abg. Meinl-Reisinger.)

15.35

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Leichtfried, Krainer, Genossinnen und Genossen

betreffend „Blümel-Neumann-Chats veröffentlichen“

eingebracht im Zuge der Debatte zur Dringlichen Anfrage des Abgeordneten Kickl, KollegInnen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!“ in der 83. Sitzung des Nationalrates am 16.2.2021

Seit Durchführung der Hausdurchsuchung bei Finanzminister Blümel flutet die ÖVP die mediale Öffentlichkeit mit angeblichem Fehlverhalten der Staatsanwaltschaft, stellt un­richtige Behauptungen über den Inhalt der Ermittlungen auf und versucht generell die Ermittlungstätigkeit zu diskreditieren.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 69

Bestes Mittel gegen solche Ablenkungsmanöver bleibt, die tatsächlichen Fakten in den Vordergrund zu rücken.

Diese stellen sich wie folgt dar:

·          Es sind eine Vielzahl an Treffen von VertreterInnen der Novomatic sowohl mit Bun­deskanzler Kurz (beginnend mit Mai 2017) als auch Bundesminister Blümel (zurück­gehend bis 2012) belegt.

·          Blümel und Neumann standen in regelmäßigem Austausch zu Glücksspielthemen, Personalbesetzungen und ÖVP-Parteithemen. Neumann wünschte sich regelmäßig Termine mit Kurz und Blümel. Beide sprachen ihre gemeinsame Vorgangsweise re­gelmäßig ab:

·          Neumann stand in engem Austausch mit dem Generalsekretär des BMF und Kabi­nettschef der Finanzminister Schelling und Löger, Thomas Schmid.

·          Spenden an die ÖVP waren regelmäßiges internes Thema in der Novomatic-Füh­rungsebene.

·          Die angebliche Verwechslung der Novomatic-Aufsichtsrätin Martina Kurz mit Bun­deskanzler Kurz liegt nicht vor.

Alle Beteiligten (Kurz, Blümel, Neumann, Krenn, Krumpel) verneinten im Ibiza-Untersu­chungsausschuss entsprechende Überlegungen. Oder konnten sich daran nicht erin­nern.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Justiz wird aufgefordert, den ‚Amtsvermerk über weitere Er­kenntnisse aus der Datenauswertung im Zusammenhang mit Funktionären der ÖVP‘ der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft vom 21.12.2020 und davon insbesonde­re folgende Stellen unverzüglich zu veröffentlichen:

Zum Kontakt von VertreterInnen der Novomatic mit Bundeskanzler Kurz:

·          Termin von Kanzler Kurz am 29.5.2017 mit Novomatic-CEO Neumann:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 70

·          Termin von Kanzler Kurz am 31.5.2017 mit Novomatic-CEO Neumann und mehreren anderen möglichen SpenderInnen im BMEIA:

 

·          Termin von Kanzler Kurz am 29.6.2017 mit Novomatic-Sprecher Krumpel (vormals Sobotka-Sprecher):

·          Terminwunsch von Novomatic-CEO Neumann bei Kanzler Kurz – gesendet an BM Blü­mel mit dem Verweis auf eine mögliche Spende vom 12.7.2017:

·          Termineintrag „Kurz“ am 25.7.2017 im Kalender der persönlichen Sekretärin von No­vomatic-Eigentümer Graf:

·          Termineinladung an Novomatic-CEO Neumann für ein „Dinner mit Sebastian Kurz“ am 25. September 2017:

·          Terminwunsch von Neumann für Novomatic-Eigentümer Graf bei Kanzler Kurz – ge­sendet an Blümel mit Themenangabe Glücksspiel und Casinos unter Verweis auf ein weiteres Treffen zwischen BM Blümel und Neumann bei einer Feier von Gerd-Ale­xander Schütz im Schloss Neuwaldegg:


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·          Erneuter Terminwunsch von Novomatic-CEO Neumann bei Kanzler Kurz – gesendet an BM Blümel:

·          Termin von Harald Neumann am 1.10.2018 bei einer Feier mit „privaten Freunden“ von Kanzler Kurz im Dots Brunnenhof, bei der es laut Medienberichten einen „Mis­sen-Tisch, einen Film-Tisch und einen für die Wirtschaftstreibenden unseres Landes“ gegeben haben soll:

Zum Kontakt zwischen BM Blümel und Novomatic-CEO Neumann:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 72

·          Ältere Einträge aus Harald Neumanns Kalender über Termine mit BM Blümel:

·          Terminkoordination zwischen BM Blümel und Novomatic-CEO Neumann für 10.6.2017 im Fitnesscenter (während des laufenden Nationalratswahlkampfs):

·          Abstimmung eines Termins von Novomatic-CEO Neumann mit BM Blümel durch BMF-Generalsekretär Schmid im Vorfeld der Hauptversammlung der Casinos Aus­tria:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 73

·          Terminanfrage von Novomatic-CEO Neumann bei BM Blümel am 9.1.2019:

·          Termin von Harald Neumann mit BM Blümel am 24.1.2019 während der laufenden Vorstandsbestellung bei den Casinos Austria:

·          Termin von Harald Neumann mit BM Blümel am 26.6.2019 im anlaufenden Natio­nalratswahlkampf:

Zum Kontakt in Hinblick auf Spenden:

·          Anfrage von Novomatic-CEO Neumann bei BMF-Generalsekretär Schmid wegen Kontakten nach Italien vom 10.7.2017 (zwei Tage vor der Nachricht an Blümel):


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 74

·          Nachricht von Novomatic-CEO Neumann an BM Blümel betreffend Diskussionsbe­darf zu Spenden:

·          Novomatic-interne Konversation zu Parteispenden, wonach die Novomatic noch etwas Besseres vorhabe als ÖVP-Spender Pierer:

Zum Termin mit „Kurz“:

·          Selbständige Anmerkung der WKStA zum Kalendereintrag „Kurz“:

*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Der Entschließungsantrag ist ausreichend unter­stützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht somit in Verhandlung.

Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Prammer. – Bitte.


15.35.33

Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Mit­glieder der Bundesregierung! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wir haben jetzt schon relativ viel über die Staatsanwaltschaften und auch un­terschiedliche Positionen zur Beurteilung von deren Arbeit gehört. Was ist aber eigentlich die Aufgabe der Staatsanwaltschaften? – Wenn man sich manche der VorrednerInnen anhört, könnte man meinen, dass sie sich nicht unbedingt die Mühe gemacht haben, das einmal genau zu hinterfragen. (Zwischenruf bei der FPÖ.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 75

Wir haben in Österreich das Prinzip des Anklageprozesses. Das bedeutet, dass Strafge­richte immer erst dann tätig werden dürfen, wenn es eine Anklage gibt, und weder selbst ermitteln noch selbst aussuchen, gegen wen sie Prozesse führen. Diese Anklagebehör­de ist die Staatsanwaltschaft, deren Aufgabe ist es, dass sie in Strafverfahren ermittelt, dass sie bei Verdachtsfällen ermittelt und dass sie ermittelt, ob tatsächlich eine Straftat vorliegen könnte oder nicht. Wenn sich dieser Verdacht dann erhärtet, macht sie eine Anklage und vertritt diese dann im Strafverfahren.

Es ist nicht die Aufgabe der Staatsanwaltschaft, möglichst viele Verurteilungen zu be­kommen. Die Staatsanwaltschaften sind nicht in erster Linie die Gegner der Beschuldig­ten, sondern sie sind unabhängige Ermittlungsbehörden und sie haben in Verdachtsfäl­len in alle Richtungen zu ermitteln. (Ruf bei der ÖVP: So soll es sein, ja!) Sie tragen sowohl Belastendes als auch Entlastendes zusammen – und wenn sie nach gründlicher Durchführung dieser Aufgabe herausgefunden haben, dass sich ein Verdachtsfall nicht erhärtet, dann sind sie genauso erfolgreich gewesen, wie wenn es umgekehrt zur Ankla­ge kommt.

Aus unterschiedlichen Gründen haben viele Personen immer wieder ein Interesse am Ausgang von Strafverfahren, und all diese Personen möchten verständlicherweise gerne bewirken, dass die Ermittlungen in ihre Richtung gehen. Wenn dann auch noch Perso­nen beteiligt sind, die im Fokus der Öffentlichkeit stehen, geht in Österreich in solchen Verfahren leider sehr oft der Weg zur Politik und es kommt zu unterschiedlichen Einfluss­nahmen. Genau das ist es, was in vielen prominenten Verfahren dann passiert: Es wird interveniert, es kommen Ermittlungsdetails an die Öffentlichkeit, es kommen Ermittlungs­details an die Medien. Das wiederum hat viel mehr Aufklärungsarbeit zur Folge. Wie kommt es dazu? Wie kann es das geben? Wo kommt das her? Das alles kostet zusätz­lich Zeit und bindet die Ressourcen derjenigen, die eigentlich die Ermittlungen führen sollten – und diese dauern länger und länger.

Unter anderem aus diesem Grund hat schon vor 20 Jahren unsere damalige Justizspre­cherin Terezija Stoisits den Vorschlag gemacht, die Weisungsspitze vom Amt der Justiz­ministerin/des Justizministers zu entkoppeln. Seit damals hat sich in der politischen Kul­tur sehr viel verändert. Die Justiz und die Justizgesetzgebung standen damals noch gar nicht so sehr im Zentrum der Tagespolitik, wie es derzeit der Fall ist. Auch wenn der bestmögliche Schutz vor politischer Einflussnahme eigentlich ein Grundanliegen aller politischen Parteien sein sollte, die die Demokratie ernst nehmen, sehe ich, dass diese Erkenntnis sich erst nach und nach durchgesetzt hat – zum Glück geschah dies nun zu einem Zeitpunkt, zu dem die politische Einflussnahme immer deutlicher und dreister ge­worden ist. (Beifall bei den Grünen.)

Nach vielen Verhandlungsschritten gab es in unterschiedlichen Konstellationen immer wieder Vorstöße für eine parteiunabhängige Weisungsspitze in der Staatsanwaltschaft. Bisher war die ÖVP leider immer felsenfest dagegen. Ich freue mich sehr, dass es da inzwischen einen Sinneswandel gibt. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf bei der ÖVP.)

Ich freue mich, dass diese langjährige und so wichtige Forderung nun endlich eine Mehr­heit findet. Ich hoffe, dass wir auch ganz schnell in die Umsetzung kommen und ich sehe es als unsere Aufgabe, die Bedürfnisse der Justiz dabei bestmöglich zu berücksichti­gen – die Bedürfnisse derer, die tagtäglich in den Staatsanwaltschaften arbeiten und deren Arbeit wir klarer, effizienter und frei von politischer Einflussnahme ausgestalten wollen. (Beifall bei den Grünen.)

Unsere Justiz braucht nicht mehr Kontrolle, sondern unsere Justiz braucht mehr Ruhe vor Beeinflussungen durch die Politik. Diese wollen wir ihr durch die politikfreie Wei­sungsspitze ermöglichen. (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Kugler.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 76

15.40


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Krisper. – Bitte.


15.40.32

Abgeordnete Dr. Stephanie Krisper (NEOS): Herr Präsident! Herr Minister und Kolle­gen! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es geht heute um die Frage, ob wir Ihnen, Herr Finanzminister, in dieser Situation noch vertrauen, und die Frage ist schnell beantwortet: Nein.

Lassen Sie mich daher zu einer Person kommen, die heute nicht da ist, nämlich zum Herrn Bundeskanzler! Die Angriffe, die er permanent gegen die Wirtschafts- und Korrup­tionsstaatsanwaltschaft reitet, sind nicht nur unredlich, sondern sie sind ein Frontalangriff auf unseren Rechtsstaat, und das ist einer Regierungspartei und eines Kanzlers unwür­dig! (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

Wenn man – anders als die ÖVP – keine eigenen Interessen verfolgt, wenn man die Interessen des Rechtsstaats im Blick hat und will, dass die Menschen das Vertrauen in diesen Rechtsstaat haben, dann agiert man nicht so, dann greift man nicht die unabhän­gigen Korruptionsermittler an, die nichts anderes als ihre Arbeit machen – oder sie ma­chen wollen –, auch wenn die Arbeit derzeit darin besteht, mögliche Korruption in der ÖVP und in der Kurz-I-Regierung aufzuklären.

Die WKStA muss auch dann unabhängig ermitteln und aufklären können, wenn dem Kanzler und seinen Freunden das so gar nicht passt. Das ist keine Verfehlung. Eine grobe Verfehlung, ja ein Rechtsbruch wäre es, würde es die WKStA nicht tun. Die Staats­anwaltschaft hat nämlich dem Verdacht sehr wohl nachzugehen, und der Herr Bundes­kanzler weiß das. Das macht ihn und seine Partei so nervös. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Deshalb wollen er und seine Kollegen uns auch seit Tagen weismachen, dass von 40 000 Beschuldigten nur ganz wenige verurteilt werden. Das ist falsch. (Zwischenruf der Abg. Gabriela Schwarz.) Bei den 40 000 sind auch die Verdächtigen und die Ange­zeigten mitgezählt. Angezeigt und verdächtigt wird man schnell, Beschuldigter – wie Gernot Blümel – zu sein ist etwas anderes. Das wird man nur, wenn mehr dahintersteckt als nur ein vager Verdacht. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen. – Zwischenruf der Abg. Steinacker.)

Auch eine Hausdurchsuchung kann man nicht nach Gutdünken durchführen. Eine Haus­durchsuchung muss vom Gericht bewilligt werden, und das bewilligt nur – insbesondere da – Wochen vorab, in Ruhe, wenn die Vorwürfe schwer genug wiegen.

Kollegin Steinacker, § 50 Abs. 1 StPO, dritter Satz: Vor einer Hausdurchsuchung bei einem Beschuldigten muss der wohl über seinen Status nicht verständigt werden.

Die Staatsanwältin hat letzte Woche im Untersuchungsausschuss ausgesagt, sie wollte das Ibizaverfahren zügig, ergebnisoffen und frei von politischer Einmischung führen. Das ging nicht. Deswegen schmiss sie hin. Damit ist die ÖVP ihrem Ziel wieder einen Schritt näher: Nicht die Korruption wird in diesem Land mit allen Mitteln bekämpft, sondern die Korruptionsermittler.

Will man nicht, dass Ermittlungen abgedreht werden, muss endlich Minister Kogler – da Ministerin Zadić diesbezüglich säumig blieb, irgendwie zu handeln – das unverzüglich nachholen und die WKStA per sofortiger Weisung – das kann er ohne ÖVP – von der Dreitagesberichtspflicht befreien. Wir beantragen das als Oppositionsparteien heute noch einmal. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

Zum Schluss zu Minister Blümel: Da ihm die Grünen weiterhin ihr Vertrauen schenken und ihn im Amt belassen wollen, stelle ich hiermit sicherheitshalber folgenden Antrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Kompe­tenzbereinigung im Bereich des Glücksspielwesens sowie Zuständigkeitsänderung“


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 77

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, schnellstmöglich eine Regierungsvorlage vor­zulegen, mit der einerseits die Übertragung der ministeriellen Kompetenz für den Spieler­schutz in den Verantwortungsbereich des BMASGK normiert wird, andererseits für die restlichen Bereiche des Glückspielwesens eine unabhängige und weisungsfrei gestellte Behörde geschaffen wird.“

*****

Weiters beantrage ich:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Transpa­renz bei parteinahen Vereinen“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der umfas­sende Transparenz bei parteinahen Vereinen sicherstellt, indem auch Spenden an par­teinahe Vereine den Vorschriften, Verboten, Offenlegungs- und Meldepflichten des Par­teiengesetzes unterstellt sowie Offenlegungspflichten für Vereine, die an politische Par­teien spenden, eingeführt werden.“

*****

(Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

15.44

Die beiden Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Kompetenzbereinigung im Bereich des Glückspielwesens sowie Zuständig­keitsänderung

eingebracht im Zuge der Debatte in der 83. Sitzung des Nationalrats über die Dringliche Anfrage der Abg. KO Herbert Kickl und weiterer Abgeordneter an den Bundesminister für Finanzen betreffend "Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!"

Am 11. Februar 2021 fand bei Bundesminister Gernot Blümel eine Hausdurchsuchung statt. Die in der "CASAG-Affäre" ermittelnde Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt­schaft (WKStA) vermutet auf Grund einer Vielzahl ausgewerteter Chatnachrichten, dass die Novomatic AG eine Spende an die ÖVP mit einer Unterstützung des Unternehmens im Zusammenhang mit einer Steuernachforderung der italienischen Finanzbehörden verknüpfen wollte.

Stellvertretend für die vielen bereits medial bekannten Chatnachrichten, die diese Ver­dachtslage erhärten, sei folgendes SMS von Novomatic-CEO Neumann an Blümel vom 12. Juni 2017 hier angeführt:

"Guten Morgen, hätte eine Bitte: bräuchte einen kurzen Termin bei Kurz (erstens wegen Spende und zweitens bezüglich eines Problemes (sic), das wir in Italien haben!"


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 78

Gernot Blümel wird von der WKStA als Beschuldigter geführt. Das gesamte Glückspiel­wesen liegt damit in der Kompetenz eines Finanzministeriums, an dessen organisatori­scher Spitze mit Gernot Blümel ein Minister steht, gegen den wegen des Verdachts der Bestechung in Zusammenhang mit Spendenangeboten der Novomatic an die ÖVP er­mittelt wird. Es besteht somit der Verdacht der Parteilichkeit genau in jenen Agenden, für welche Gernot Blümel nach dem Bundesministeriengesetz zuständig ist.

Unabhängig von diesem untragbaren Zustand wäre eine Ausgliederung der Glückspiel­agenden aus dem BMF sinnvoll: Der Bund profitiert einerseits über Steuereinnahmen vom Glücksspiel, ist aber andererseits für den Schutz der Spieler_innen vor Sucht zu­ständig. Sowohl Steuererhebung als auch Spielerschutz liegen in der Kompetenz und daher Verantwortung des BMF, der Konflikt zwischen den fiskalischen Interessen des BMF am Glücksspiel und der Einrichtung einer Spielerschutzstelle bei selbigem Ministe­rium ist offenkundig. Diesbezügliche Fragen (Anfrage vom 24.6.2019 "Reformbedarf und Umgang mit Expertenberichten im Glücksspielrecht", 3879/J XXVI. GP, https://www.par­lament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/J/J_03789/index.shtml) wurden vom BMF unklar be­antwortet, das BMF unter Eduard Müller verteidigte die zweigleisige Kompetenzlage je­doch nicht explizit.

Auch im aktuellen Regierungsprogramm findet sich der Passus:

"Die Bundesregierung strebt eine Entflechtung der unterschiedlichen Rollen des BMF im Bereich des Glücksspiels an."

Weiters wurde medial seitens Minister Blümel seit Frühjahr letzten Jahres bereits mehr­fach die Schaffung einer unabhängigen Glückspielbehörde verkündet - ohne diesen An­kündigungen Taten folgen zu lassen (vgl. etwa: https://www.wienerzeitung.at/nachrich­ten/politik/oesterreich/2052674-Bluemel-will-Austro-Loesung-fuer-Casinos.html).

Der Interessenskonflikt innerhalb des BMF lässt sich am sinnvollsten und auch schlüs­sigsten dadurch lösen, dass die Zuständigkeit für den Spielerschutz in den Verantwor­tungsbereich des BMASGK übertragen wird. Weiters sollten die restlichen glückspiel­rechtlichen Agenden möglichst zeitnah einer neu zu schaffenden, unabhängigen und wei­sungsfreien Behörde übertragen werden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, schnellstmöglich eine Regierungsvorlage vor­zulegen, mit der einerseits die Übertragung der ministeriellen Kompetenz für den Spieler­schutz in den Verantwortungsbereich des BMASGK normiert wird, andererseits für die restlichen Bereiche des Glückspielwesens eine unabhängige und weisungsfrei gestellte Behörde geschaffen wird."

*****

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Transparenz bei parteinahen Vereinen

eingebracht im Zuge der Debatte in der 83. Sitzung des Nationalrats über die Dringliche Anfrage der Abg. KO Herbert Kickl und weiterer Abgeordneter an den Bundesminister für Finanzen betreffend "Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!"


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 79

Zuwendungen an Parteien durch Umgehungskonstruktionen über Vereine zu verschlei­ern darf nicht möglich sein. Auch auf Empfehlung des Rechnungshofes soll die Auslage­rung von Wahlkampfkosten an Vereine unterbunden werden. Mit der Berücksichtigung von bestimmten Vereinen als "nahestehende Organisationen" im Sinne des § 2 Z 3 Par­teiengesetz 2012 sollen Umgehungen verhindert und Transparenz auf allen Ebenen durchgesetzt werden, unter anderem da Zahlungen von nahestehenden Organisationen im Rechenschaftsbericht ausgewiesen werden müssen sollen.

Im Sinne umfassender Transparenz sollen Vereine, die sich entscheiden Geld- oder Sachspenden an Parteien zu tätigen, diese unmittelbar dem Rechnungshof melden. Da­bei soll offengelegt werden müssen, woher der Verein über die Mittel verfügt, das heißt Spender und Sponsoren angegeben werden. Eine Veröffentlichung dieser Meldung soll durch den Rechnungshof erfolgen. Ebenso sollen derartige Vereine keine unzulässigen Spenden nach dem Parteiengesetz annehmen dürfen. Bei Verstößen sollen Sanktionen gegen Vereinsorgane drohen, um die Durchsetzbarkeit der Bestimmungen zu gewähr­leisten sowie aus generalpräventiven Gründen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der umfas­sende Transparenz bei parteinahen Vereinen sicherstellt, indem auch Spenden an par­teinahe Vereine den Vorschriften, Verboten, Offenlegungs- und Meldepflichten des Par­teiengesetzes unterstellt sowie Offenlegungspflichten für Vereine, die an politische Par­teien spenden, eingeführt werden."

*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fürst. – Bitte.

Entschuldigung! Die beiden Entschließungsanträge sind ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und stehen somit in Verhandlung.

Frau Abgeordnete, Sie haben jetzt das Wort.


15.44.49

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Ministerbank! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich verstehe nicht, Herr Finanzminister, warum Sie sich in Ihrer Verteidigungsrede an die Opposition gewandt haben, auch an unsere Partei. Es ist der Koalitionspartner, den Sie überzeugen müssen und mit dem Sie ja so gut zusammenarbeiten, wie Sie immer betonen.

Herr Abgeordneter Stögmüller twittert: „[...] ich kenn die Akten - ich bin mir sicher dass die ÖVP tiefer drinnen steckt, als noch viele glauben zu wissen“. (Abg. Kickl: Wow!)

Die Frau Klubobfrau sagt, Sie haben ein gestörtes Verhältnis zur Justiz, stellt aber gleich­zeitig hier in ihrer Rede einen Persilschein für das Vorgehen der WKStA aus.

Wenn man bedenkt, dass eine Hausdurchsuchung nur dann rechtmäßig ist, wenn ein wirklich dringender Tatverdacht vorliegt und es schon eine dichte Verdachtslage gibt, muss ich sagen: Die Grünen wissen offenbar mehr als wir alle. Ich möchte die Grünen daher darauf aufmerksam machen, dass man sich strafbar macht, wenn man den Behör­den relevante Informationen vorenthält, die etwas zur Aufklärung einer Straftat beitragen können. Ich würde Ihnen dann einen Gang zu den StAs empfehlen! (Beifall bei der FPÖ.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 80

Falls mich der Herr Finanzminister vor einer Woche angerufen und mich gebeten hätte, ihn in dieser Causa Korruptionsvorwürfe anwaltlich zu vertreten (Heiterkeit bei Abgeord­neten der FPÖ), hätte ich ihm folgende Vorgehensweise in drei Schritten empfohlen:

Erstens, alles abstreiten, nichts zugeben, außer das, was unbedingt sein muss und eh schon jeder weiß. Ein bisschen muss man variieren, man soll nicht immer die gleiche Argumentationslinie wie im U-Ausschuss verwenden, denn Sprüche wie: Ich weiß nichts!, Ich kann mich nicht erinnern!, Ich schließe aus, dass ich mich erinnere!, kommen bei „ZIB 2“-Interviews und Pressekonferenzen nicht so gut an.

Als Beschuldigter steht man außerdem nicht mehr unter Wahrheitspflicht. Bitte, da kann man schon ein bissl etwas zugeben, da kann man schon sagen: Ja, den Herrn kenne ich so vom Wegschauen, vom Grüßen allenfalls. Wenn ich ein SMS gekriegt habe, habe ich es eh gleich weggedrückt. – Also ein bissl etwas kann man da schon sagen.

Dann natürlich sofort ein bisschen einen Gegenangriff starten: Natürlich nehme ich Anlie­gen von Unternehmen! Dagegen sehe ich mich - -, ja, das ist Amtsausübung! – Übri­gens: Ja, wir bekommen auch viele Anfragen von Unternehmen, in denen es um Spen­den geht, aber nicht um Spenden, die sie uns geben wollen, sondern sie hoffen, dass sie Hilfsgelder und Spenden von Ihnen bekommen, die nicht ausbezahlt werden.

Die zweite Phase ist dann: raus aus der Defensive, Steigerung des Gegenangriffs, nicht mehr von den Vorwürfen reden, sondern in einem Crescendo sozusagen auf den Gegner losgehen, mit vollen Rohren schießen. Da kommt zuerst Gaby Schwarz. Da werden ir­gendwelche armen Poster geklagt – üble Nachrede, Beleidigung –, dann kommen Klub­obmann Wöginger und Verfassungsministerin Edtstadler. Dann wird die WKStA leicht schlechtgemacht, und dann kommt der Vertraute, der enge Freund, Bundeskanzler Kurz und macht die WKStA wirklich schlecht, droht auch rechtliche Schritte an. – So kann man ein volles Ablenkungsmanöver machen.

Im dritten Schritt kommt dann wirklich die Flucht nach vorne: Lösung anbieten. Mach dich zum Teil der Lösung, sei konstruktiv, binde die Gegner ein! Was ist die Lösung? – Ein unabhängiger Bundesstaatsanwalt muss her – Ablenkungsmanöver gelungen, Op­position zufrieden. SPÖ und NEOS müssen dafür sein, denn die haben das schon immer verlangt. FPÖ – ist eh wurscht, die sind eh gegen alles, heißt es, die tun ja nicht einmal beim nationalen Schulterschluss, beim Österreich-an-die-Wand-Fahren mit.

Die Grünen müssen auch dafür sein, denn das können sie dann als großen Verhand­lungserfolg verkaufen (Abg. Disoski: ... 20 Jahre!): Da hat Vizekanzler Kogler voll Druck gemacht und der ÖVP jetzt diese Zustimmung zu einem unabhängigen Bundesstaatsan­walt herausgerissen. (Zwischenrufe der Abgeordneten Disoski und Ribo.) Vizekanzler Kogler würde ich bei Interviews überhaupt dorthin schicken, wohin Sie vielleicht auch Abgeordneten Gerstl schicken sollten, denn hilfreich ist das in der Verteidigung nicht.

Der ÖVP selber tut der unabhängige Bundesstaatsanwalt natürlich auch nicht weh. Dort sagt man: Derzeit haben wir das Justizministerium eh nicht, wer weiß, wann wir es wie­der kriegen. Dass wir den Grünen da das Weisungsrecht wegnehmen, schadet uns jetzt nicht, und bei der Bestellung dieses unabhängigen Bundesstaatsanwalts werden wir dann schon ein Wörtchen mitreden.

Nun, das wäre die Strategie, die ich Ihnen empfohlen hätte. Kollege Suppan hat das genauso gemacht. Ich hoffe, das Honorar war nicht zu hoch.

Man muss aber auch bedenken: Es geht da nicht um einen Vorstand in einem Privatun­ternehmen und um Privatpersonen, sondern Sie sind Finanzminister, Sie sind Amtsträ­ger. Es geht um einen ernsthaften Korruptionsvorwurf gegen einen amtierenden Finanz­minister. Es ist keine leichte Situation für Sie, Hausdurchsuchung ist eine sehr, sehr ernste Vorgehensweise. Ich denke, dem sollte Sie mit Souveränität, Gelassenheit und


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 81

Aufklärungswillen begegnen, aber nicht mit Einschüchterung und Klagsdrohungen. Das ist nicht der richtige Weg. (Beifall bei der FPÖ.)

Das Vorgehen der WKStA wird sich der Überprüfung stellen müssen. Ein wirklich ganz, ganz trauriges Kapitel in der Justizgeschichte sind auf jeden Fall die diversen Aussagen der Staatsanwälte im U-Ausschuss, die übereinstimmend von großer unsachlicher Ein­flussnahme durch die Oberstaatsanwaltschaft, vor allem durch deren Leiter, berichten, bis hin zu Mobbing und Missbrauch der Dienstaufsicht. Das sind sehr ernsthafte Vor­würfe, denen man nachgehen muss, denn da geht es auch darum, ob man da nicht Parteifreunde schützen will, wobei das natürlich nicht das Geringste mit der ÖVP zu tun hat.

Ich möchte Ihnen noch kurz sagen: Klubobfrau Maurer hat Ihnen ein gestörtes Verhältnis zur Justiz attestiert; so weit würde ich gar nicht gehen. Leider haben Sie ein gestörtes Verhältnis zur Verfassung und zu Zahlen, das finde ich noch viel dramatischer. Das gilt aber leider für die gesamte Bundesregierung.

Kollege Hanger hat hier gesagt: Bitte kehren wir „zu Zahlen, Daten, Fakten zurück!“ – Ja, das ist das, was wir die ganze Zeit unbedingt wollen! Sie, Herr Finanzminister, sind kein Mathematiker, sind aber ein Philosoph. (Abg. Lausch: ... nervös!) In die Platonische Akademie darf man nur hinein, wenn man die Grundrechnungsarten beherrscht, habe ich einmal gelernt. Als Finanzminister müssten Sie wissen, was ein Konjunktureinbruch um 4,3 Prozent im vierten Quartal 2020 gegenüber dem dritten Quartal bedeutet. Sie müssten wissen, was es für die Wirtschaft und den Finanzhaushalt heißt, wenn Ihr Freund und Vertrauter Bundeskanzler Kurz Gastro, Hotellerie und Vereine über den März hinaus bis Ostern sperrt. Sie müssten wissen, dass es da um ungefähr 75 000 Be­triebe geht, um über 200 000 Beschäftigte. Zählt man die Familien dazu, geht es um eine Million Menschen, die Sie in die Armut schicken.

Das sollten Sie begreifen, und Sie sollten wissen, dass es mit dem heutigen Stand so ungefähr 1 000 Coronapatienten auf den Normalstationen gibt, erfreulicherweise nur et­wa 250 Coronapatienten auf den Intensivstationen. Sie als Finanzminister, der sich mit Zahlen auskennt, müssten wissen, dass das nicht die geringste Basis für einen Lock­down ist – Sie müssten ihn sofort aufheben. (Beifall bei der FPÖ.) Sie müssten zu Bun­deskanzler Kurz gehen und sagen: Bitte hören wir auf, das ist alles verfassungswidrig, das geht nicht, vergessen wir das Ganze!

Tun Sie das für Österreich! Da würden Sie wirklich in die Geschichte eingehen, wenn Sie das beenden!

Zum Abschluss bringe ich noch einen Entschließungsantrag ein.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Abberufung von ÖBAG-Vorstand MMag. Thomas Schmid“ – das ist der „Tu es für mich“-SMS-Emp­fänger

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Finanzen wird aufgefordert, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um eine Abberufung von MMag. Thomas Schmid als ÖBAG-Vorstand zu be­wirken.“

*****

(Beifall bei der FPÖ.)

15.52


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 82

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Dr. Susanne Fürst und weiterer Abgeordneter

betreffend Abberufung von ÖBAG-Vorstand MMag. Thomas Schmid

eingebracht im Zuge der Debatte zur Dinglichen Anfrage des Abgeordneten

KO Herbert Kickl und weiterer Abgeordneter betreffend Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!

in der 83. Sitzung des Nationalrates, am 16. Feber 2021

Die Vorwürfe gegen den derzeitigen Vorstand der ÖBAG und Beschuldigten in der Ca­sino-Causa, MMag. Thomas Schmid, reißen nicht ab.

Im Juni 2020 standen insbesondere Ermittlungen wegen mutmaßlichen Drogenkonsums im medialen Interesse. Diese zogen Kritik und die Forderung nach Konsequenzen sei­tens des mittlerweile leider verstorbenen Kleinaktionärsvertreters Wilhelm Rasinger vom Interessenverband für Anleger sowie die Einschaltung der Rechts- und Complianceab­teilung der ÖBAG durch den Aufsichtsrat nach sich.

Einmal mehr taucht der Name von Thomas Schmid nunmehr im Zusammenhang mit den massiven Vorwürfen gegenüber Finanzminister Blümel auf, der in der Casino Causa als Beschuldigter geführt wird, da ihm der damalige Novomatic-Chef Harald Neumann eine „Spende“ angeboten hat, quasi als „Gegenleistung“, wenn die ÖVP, respektive Blümel, dem Glücksspielkonzern Novomatic bei der Lösung von Problemen in Italien behilflich ist.

Die am 12. Juli 2017 vom damaligen Novomatic-Vorstandvorsitzende Neumann an den damaligen ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel geschriebene SMS - „Bräuchte kurzen Ter­min bei Kurz. 1) wegen Spende 2) wegen des Problems, das wir in Italien haben“ – wurde von Blümel zeitnah an den damaligen Generalsekretär im Finanzministerium und nun­mehrigen ÖBAG-Chef Thomas Schmid mit dem Ersuchen um Hilfe weitergeleitet – „Tu es für mich“! Laut Medienberichten hat die Novomatic schlussendlich 20 Millionen Euro an Strafzahlungen in Italien geleistet gegenüber anfangs drohenden 60 Millionen Euro.

Die Ziele der ÖBAG sind Sicherung und Stärkung des Standorts Österreich, um nach­haltige Werte für nächste Generationen zu schaffen. Der derzeitige Vorstand dient den Zielen der ÖBAG in keinster Weise, sondern stellt eher deren Bedrohung dar.

Zur Sicherung und Stärkung des Standorts Österreichs und damit aller Gemeinden und Städte stellen die unterfertigten Abgeordneten daher nachfolgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Finanzen wird aufgefordert, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um eine Abberufung von MMag. Thomas Schmid als ÖBAG-Vorstand zu be­wirken.“

*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Der Entschließungsantrag ist ausreichend unter­stützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht somit in Verhandlung.

Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Stocker. – Bitte.



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 83

15.52.29

Abgeordneter Dr. Christian Stocker (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Sehr geehrter Herr Finanzminister! Hohes Haus! Herr Nochklubobmann (in Richtung Abg. Kickl)! Meine sehr geschätzten Damen und Herren zu Hause! (Der Redner legt eine Tafel vor sich auf das Rednerpult. – Abg. Kickl: Ein Taferl! – Abg. Loacker: ... Taferl nicht türkis!) Es ist schon bemerkenswert, was diese oppositionelle Jagdgesellschaft bei dieser Sondersitzung hier in diesem Haus bietet.

Der Herr Nochklubobmann (Abg. Belakowitsch: ... Wöginger?!) hechelt sich durch ei­nen Ermittlungsakt, den er offensichtlich besser kennt als der Staatsanwalt. Herr Hafen­ecker macht sich Sorgen um die Kreditkarte der Novomatic – dafür habe ich Verständnis, denn Sie brauchen nur in den Kofferraum Ihres Parteiobmanns zu schauen, da springt Ihnen das Bargeld direkt entgegen. (Beifall bei der ÖVP. – Der Redner stellt die mitge­brachte Tafel auf das Rednerpult, auf der links Abg. Matznetter und rechts ein Novoma­tic-Werbesujet abgebildet sind. – Abg. Deimek: Das ist ja letztklassig!) Noch bemerkens­werter ist aber, dass Herr Kollege Matznetter sich hier zu Zahlungen der Novomatic äu­ßert.

Wenn Sie dieses Taferl ansehen, dann sehen Sie, dass offensichtlich auch der sozialde­mokratische Wirtschaftsverband Zahlungen von Novomatic für ein Inserat erhalten hat. Vizepräsident oder Spitzenfunktionär dieses Verbandes ist Herr Matznetter (Abg. Dei­mek: ... persönlich ...), und Sie alle machen sich jetzt große Sorgen, weil der Herr Fi­nanzminister in einem Verfahren der WKStA Beschuldigter ist, und die darf man natürlich nicht kontrollieren und auch nicht kritisieren.

Meine geschätzten Damen und Herren dieses Hauses! Kontrolle und Kritik gelten für die Justiz genauso wie für die Staatsanwaltschaft und insbesondere für die WKStA, und ich sage Ihnen auch, warum. (Abg. Kickl: Aber auch für die ÖVP!) – Natürlich! (Abg. Kickl: Ja, eh!) – Ich sage Ihnen auch, warum. (Zwischenruf des Abg. Rauch.) 40 000 Verdäch­tigungen sind nicht wenig – das ist hier schon gesagt worden –, aber Eingriffe in Per­sönlichkeitsrechte, in Grundrechte, um die Sie sich bei den Demonstrationen so viele Sorgen machen (Abg. Loacker: Ihre Regierung greift die ganze Zeit in die Grundrechte ein!), verbunden mit einer Hausdurchsuchung als ganz massivem wirkungsmächtigem Instrument (Abg. Loacker: ... Ausgangssperre!), sind schon etwas, was man kontrol­lieren kann, weil es nicht die erste Hausdurchsuchung wäre, die rechtswidrig war. (Abg. Loacker: ... Verordnungen! Was reden Sie?!)

Es ist noch etwas, was man sich bei dieser WKStA durchaus ansehen kann, und da braucht man gar nicht so nervös zu werden. Es steht niemand außerhalb der Kritik und auch niemand außerhalb der Kontrolle, auch nicht die WKStA. (Beifall bei der ÖVP. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Loacker.)

Das ist insbesondere auch deshalb so, weil diese Behörde oder zumindest Teile dieser Behörde durchaus schon auffällig geworden sind. Wer heimlich Tonbandaufnahmen an­fertigt, um sie gegen die eigene Dienstbehörde zu verwenden, muss sich schon Kritik und Kontrolle gefallen lassen (Ruf bei der SPÖ: Durch die ÖVP?), und gerade bei der Kritik ist die WKStA sehr dünnhäutig. Manche von Ihnen haben vielleicht noch in Erinne­rung, dass Strafanzeigen gegen unliebsame Berichterstattungen aus dieser Behörde ge­kommen sind.

Meine geschätzten Damen und Herren, da darf man sich schon anschauen, was in der WKStA los ist, und wir werden uns das auch anschauen. Eines sage ich Ihnen auch, weil zuletzt immer davon gesprochen wurde, dass die Politik auf Entscheidungen der Justiz Einfluss nimmt (Abg. Rauch: Die ÖVP, nicht die Politik!): So wie ich das sehe, ist es geradezu umgekehrt, und diese Sitzung ist ein Beweis dafür. (Beifall bei der ÖVP.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 84

Die WKStA nimmt Einfluss auf Entscheidungen in der Politik, und ich habe großes Ver­trauen in die unabhängige Justiz. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Ich vertraue den Staatsanwaltschaften, aber ich habe kein Vertrauen in Teile der WKStA, sondern ich vertraue gerade in dieser Frage dem Bundesfinanzminister, dir, lieber Gernot, und in dieses Vertrauen nehme ich den Innenminister gerne mit hinein. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP.)

15.56


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Belakowitsch zu Wort gemeldet. – Bitte.


15.56.57

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch (FPÖ): Herr Abgeordneter Stocker von der Österreichischen Volkspartei hat hier unter dem Schutz der Immunität behauptet, wir sollten in den Kofferraum unseres Parteiobmanns schauen, dort würde das Geld nur so sprudeln. (Heiterkeit bei der ÖVP.)

Abgesehen davon, dass diese Aussage falsch ist, Herr Abgeordneter Stocker, haben Sie hier einen Verdacht gegen unseren Bundesparteiobmann Norbert Hofer ausgespro­chen, der ungeheuerlich ist, den ich wirklich zurückweise, und ich erwarte mir, dass Sie sich dafür auch tatsächlich entschuldigen – hier vom Rednerpult aus und auch bei Bun­desparteiobmann Norbert Hofer. (Beifall bei der FPÖ. – Rufe bei der ÖVP: Zurücktreten! Rücktritt!)

15.57


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Greiner. – Bitte.


15.57.59

Abgeordnete Mag. Karin Greiner (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Bundes­minister für Finanzen, Sie sehen offensichtlich keinerlei schiefe Optik, erkennen diese nicht. Sie werden einerseits als Beschuldigter in der Casinos-Causa geführt und sind gleichzeitig Kontrollorgan für Glücksspielangelegenheiten. Sie sehen diese schiefe Optik nicht. Ja was ist denn das für eine Einstellung zu Objektivität und Transparenz? (Beifall bei SPÖ und FPÖ.)

Werfen wir einen Blick zurück in das Jahr 2019: Es war kurz nach Erscheinen des Ibiza­videos, da haben Sie gesagt: Da geht es um möglichen Machtmissbrauch, da geht es um mögliche illegale Parteienfinanzierung, da braucht es substanzielle Aufklärung, und es geht nicht, dass ein Innenminister Kickl gegen sich selbst ermittelt und quasi zur Auf­klärung beiträgt.

Warum, Herr Minister, sehen Sie das jetzt, da es um Ihre Person geht, so gänzlich an­ders? Der Bundeskanzler hat 2019 noch volle Aufklärung gefordert. Wo ist der Herr Bun­deskanzler heute? Er ist nicht einmal da, um Stellung zu nehmen, geschweige denn volle Aufklärung zu fordern. (Beifall bei der SPÖ. – Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)

Herr Minister Blümel, Sie monieren, an den Vorwürfen gegen Sie ist gar nichts dran, das lässt sich alles in wenigen Sätzen klarstellen. Na dann, ich warte auf die Klarstellung! Erklären Sie uns doch, was Sache ist! Sie schweigen aber. Erzählen Sie uns, wie diese SMS-Mitteilung seitens des Novomatic-Chefs zu verstehen war!

Da wollte er Hilfe, weil etwas in Italien schiefläuft. Es geht um eine Spende. Wie ist das eigentlich? Leihen Sie jedem, der mit der Steuer Probleme hat, sofort Ihr Ohr? Sind Sie zum Beispiel für die KMU-Vertreter, die nach bürokratischen Hürdenläufen noch immer auf ihre Unterstützungen warten, via SMS direkt ansprechbar? Viele mussten zusperren oder haben viel weniger bekommen, weil sich die Abwicklungsstelle verrechnet hat. Der Grund dafür lag in Ihrem Finanzministerium. Sie schweigen zu alledem. (Beifall bei der SPÖ.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 85

An den Anschuldigungen ist nichts dran, und Sie erheben den Zeigefinger und sagen: Jeder, der etwas anderes behauptet, wird von mir verklagt! – Ja was glauben Sie denn eigentlich: Jemanden, der eine andere Meinung vertritt, wollen Sie verklagen? – Da er­laube ich mir eine Frage: Wer zahlt diese möglichen Klagen? Sie persönlich? Ihre Partei? Oder der SMS-Absender von Novomatic? (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Bundesminister, sorgen Sie unverzüglich für die Beantwortung der offenen Fragen! Sie haben das ja heute wieder mehr als flapsig getan – ich erlaube mir, das so zu sa­gen –, wie es schon oftmals bei Anfragebeantwortungen vorgekommen ist. Sorgen Sie für Aufklärung, geben Sie uns die Antworten und verzichten Sie vor allem auf Klagsan­drohungen! Wenn das nicht Bestandteil Ihres Plans ist, dann haben Sie zumindest den Anstand, Ihren Sessel als Finanzminister zu räumen! (Beifall bei der SPÖ.)

Abschließend darf ich noch den Entschließungsantrag einbringen, den Kollegin Krisper bereits kurz erklärt hat:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Dr. Stephanie Krisper, Dr. Susanne Fürst, Kollegin­nen und Kollegen betreffend „Abschaffung der Drei-Tages-Berichtsfrist in clamorosen Fällen im Berichtspflichtenerlass“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Justiz wird aufgefordert, die Drei-Tages-Berichtsfrist in clamo­rosen Fällen im Berichtspflichtenerlass der OStA Wien in jenen Fällen, in denen bloß aufgrund der Funktion des/der Verdächtigen im öffentlichen Leben ein öffentliches Inter­esse besteht, abzuschaffen.“

*****

Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

16.02

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Drin Stephanie Krisper, Drin Susanne Fürst, Kollegin­nen und Kollegen

betreffend Abschaffung der Drei-Tages-Berichtsfrist in clamorosen Fällen im Berichts­pflichtenerlass

eingebracht im Zuge der Debatte zur Dringlichen Anfrage des Abgeordneten Kickl, Kolle­gInnen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!“ in der 83. Sitzung des Nationalrates am 16.2.2021

In der Anfragebeantwortung 3328/AB vom 10.11.2020 zu 3321/J (XXVII. GP) wurde hin­sichtlich der im Sprengel des OLG Wien bestehenden Berichtspflichten wie folgt ausge­führt:

"Eine „Drei-Tages-Frist“ sieht der Berichtspflichtenerlass der Oberstaatsanwaltschaft Wien nur im Zusammenhang mit gemäß § 8 Abs. 3 letzter Satz StAG zu erstattenden Berichten vor. Nach dieser Gesetzesstelle haben die Staatsanwaltschaften in vorha­bensberichtspflichtigen Strafverfahren gemäß § 8 Abs. 1 leg. cit. auch „über bedeutende Verfahrensschritte, insbesondere Zwangsmaßnahmen (§§ 102 Abs. 1 zweiter Satz, 105


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Abs. 1 StPO), zu informieren, nachdem diese angeordnet wurden“. Abweichend davon sieht der Erlass der Oberstaatsanwaltschaft Wien für die Vorlage solcher Berichte eine Frist von zumindest drei Werktagen vor der Durchführung solcher Verfahrensschritte vor. Eine Vorlage im Nachhinein ist nur für „zur Gewährleistung der rechtzeitigen Erledigung von keinen Aufschub duldenden Anträgen und Anordnungen“ (§ 6a Abs. 1 StAG) vorge­sehen.

Die von den Anfragesteller*innen angesprochene Drei-Tages-Frist bezieht sich also auf Berichte, die bereits aufgrund des Gesetzes vorzulegen sind, bloß zu einem anderen Zeitpunkt. Auf die Anzahl der vorzulegenden Berichte hat diese Regelung somit keinen Einfluss.

Da sich die Berichtspflicht unmittelbar aus dem Gesetz ableitet, gilt sie für alle Staats­anwaltschaften im gesamten Bundesgebiet. Die Sonderregelung der Oberstaatsanwalt­schaft Wien betrifft den Berichtszeitpunkt.

Eine statistische Auswertung, wie viele Berichte auf Grundlage dieser gesetzlichen Be­stimmung erstattet bzw. wie viele unter diese Berichtspflicht fallende Vorgänge geplant und durchgeführt wurden, ist mangels geeigneter Abfrageparameter mit vertretbarem Aufwand nicht möglich. Allerdings ist da-zu erläuternd anzumerken, dass der Inhalt sol­cher Berichte in der Regel aus einem bloßen Verweis auf die dem Bericht anzuschlie­ßende Anordnung besteht.

Bezüglich Änderungen im Zusammenhang mit den berichtspflichten verweise ich auf meine Antwort zu den Fragen 14 bis 16."

Zu angedachten Änderungen dieser Regelung wird in der genannten Anfragebeantwor­tung wie folgt ausgeführt:

"Diese Problematik wurde von Vertretern der WKStA mir gegenüber am 25. Mai 2020 zur Sprache gebracht. Ich habe dieses Vorbringen durch mein Kabinett prüfen lassen und die Thematik in der Folge mit der Leitung der Ober-staatsanwaltschaft Wien disku­tiert.

Im Regierungsprogramm „Aus Verantwortung für Österreich. 2020-2024“ ist eine Stär­kung der Staatsanwaltschaften zur unabhängigen Ermittlungsarbeit im verfassungs­rechtlichen Rahmen durch Entfall von vermeidbaren Berichten und Transparenz von Er­ledigungsdauer des internen Berichtswesens im Rahmen des Ermittlungsaktes“ vorge­sehen (S. 32).

Überlegungen zur konkreten Ausgestaltung sind bereits unter Einbeziehung der Vereini­gung Österreichischer Staatsanwältinnen und Staatsanwälte im Gange, wobei sowohl legistische Maßnahmen im Bereich des StAG als auch eine Überarbeitung des Berichts­pflichtenerlasses des BMJ angedacht werden."

Im Untersuchungsausschuss betreffend mutmaßliche Käuflichkeit der türkis-blauen Bun­desregierung ("Ibiza"-Untersuchungsausschuss) berichteten die betroffenen Staatsan­wält_innen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) im Rahmen der Befragungen als Auskunftsperson von dieser Problematik.

So führte etwa die Auskunftsperson OStA Mag. Adamovic aus:

"Ich meine, grundsätzlich möchte ich vielleicht voranstellen, dass die WKStA und ich selbst als Staatsanwalt grundsätzlich überhaupt kein Problem mit einer Fachaufsicht ha­ben, die unsere Arbeit auch kritisch unter die Lupe nimmt. Das ist grundsätzlich sogar eine Stärke, dass man im staatsanwaltschaftlichen Bereich mit einem Vieraugen- und manchmal in solchen Verfahren sogar mit einem deutlichen Mehraugenprinzip arbeitet. Dass die Zusammenarbeit hier vielleicht nicht immer so völlig reibungslos geschieht, hat man möglicherweise schon an bisherigen Befragungen gesehen. Für uns problematisch


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sind insbesondere sehr, sehr umfängliche Berichtspflichten, die einfach viel Arbeitsres­sourcen binden, und das sind nicht nur die Berichtspflichten, die sich aus dem Gesetz ergeben. Also vielleicht muss man erläutern, dass das ein mehrstufiges System ist: Es gibt Berichtspflichten, die sich aus § 8 Staatsanwaltschaftsgesetz ergeben. Dann gibt es einen eigenen Berichtspflichtenerlass des Justizministeriums, wo das so quasi ausfor­muliert wird, wo dann konkret - - Dann gibt es aber auch noch Berichtspflichtenerlässe der einzelnen Oberstaatsanwaltschaften; da gibt es beispielsweise eine Berichtspflicht der Oberstaatsanwaltschaft, dass wir über jeden Grundrechtseingriff drei Tage im Vorhi­nein berichten müssen.

Wie Sie hier in den Akten sehen, haben wir schon sehr viele Durchsuchungen, Sicher­stellungen, Rechtshilfeersuchen und dergleichen gemacht; das ist einfach ein sehr gro­ßer zeitlicher Aufwand. Wir haben insgesamt im Verfahren Casag und Vereine schon an die 70 Berichte verfasst, und da muss – Sie werden sehen, die haben manchmal zehn, 15 Seiten – jedes Wort stimmen, weil wir sonst für Unrichtigkeiten in Berichten natürlich kritisiert würden. Deswegen muss man das sehr sorgfältig machen, und wenn man für so einen Bericht manchmal einen ganzen Arbeitstag oder manchmal vielleicht zwei braucht - - Sie werden sehen, manchmal haben wir an einem Tag zwei Zeugen vernom­men, wenn es sehr wichtige Auskunftspersonen sind, eine.

Das heißt, man könnte vielleicht bei einer etwas maßhaltenderen Ausgestaltung solcher Berichtspflichten über die einzelnen Grundrechtseingriffe schon weiter sein, aber das liegt natürlich nicht in unserer Hand, die zu gestalten. Wir haben das grundsätzlich aber schon thematisiert, auch der Justizministerin gegenüber, dass wir das als problematisch sehen. Sie wissen, dass hier immer wieder auch im Raum stand, dass Informationen weitergegeben werden, auch bei Zwangsmaßnahmen. Wir haben auch schon solche Verfahren wegen Geheimnisverrats amtswegig einleiten müssen, weil beispielsweise mutmaßlich Hausdurchsuchungen frühzeitig bekannt wurden.

Deswegen war es uns auch ein Anliegen, bei der Justizministerin zu deponieren, dass wir zumindest diese Dreitagesberichtspflicht vielleicht nicht so für notwendig erachten, und das ist auch grundsätzlich auf Gehör gestoßen. Also soweit meine Wahrnehmungen dazu sind, ist uns die Justizministerin sehr gewogen und stärkt uns eigentlich regelmäßig den Rücken, und sie hat uns auch zu erkennen gegeben, dass sie sich dafür einsetzt, die vielleicht zu beseitigen.

Vielleicht noch zu der Dreitagesberichtspflicht, weil es auch das Verhältnis zu der Ober­staatsanwaltschaft betrifft und, sagen wir so, ich auch auf einen Problemfall des soge­nannten Sachstandsberichtes zurückkommen kann, nämlich der ersten Hausdurchsu­chung; vielleicht als Hintergrund: Diese Dreitagesberichtspflicht ist eine Folge der Haus­durchsuchung im sogenannten BVT-Verfahren, seither müssen wir in allen berichts­pflichtigen Verfahren über sämtliche Grundrechtseingriffe drei Tage vorher berichten. Ich habe im Eingangsstatement gesagt, dass wir natürlich gerne aus Kritik lernen wollen, und so haben wir uns, nachdem es einen internen Diskussionsprozess um diese sehr heiklen Hausdurchsuchungen in der ersten Welle, bei Herrn Strache, bei Herrn Sidlo, bei Herrn Neumann und so weiter, bei der Novomatic - - Dass das natürlich sehr brisante Amtshandlungen sind, war uns klar, deswegen gab es da einen internen Meinungsbil­dungsprozess.

Wir haben damals auch die Oberstaatsanwaltschaft, konkret den Leiter der Oberstaats­anwaltschaft, ersucht, im Sinne der Qualitätssicherung, für die er regelmäßig eintritt, sich da einzubringen, und haben ihm alle Unterlagen übermittelt. Die Antwort war allerdings, dass seiner Ansicht nach der Meinungsbildungsprozess in der WKStA ja noch nicht ab­geschlossen sei, und er sich deswegen da nicht einbringt.

Ich glaube, dass wir uns seither ein bisschen die Frage der Zweckmäßigkeit stellen, weil das natürlich ein gewisses Gegensatzpaar von Interessen ist. Einerseits müssen wir so


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schnell wie möglich sein, das gebietet der § 9 StPO, ein Beschleunigungsgebot, und andererseits darf die Fachaufsicht sich natürlich über alles Mögliche informieren lassen. Wir meinen, dass dieses Spannungsverhältnis vielleicht überdacht werden sollte."

Auch die Leiterin der WKStA, Mag. Vrabl-Sanda, bestätigte im Rahmen ihrer Befragung als Auskunftsperson, dass auch vor dem Hintergrund der im Raum stehenden Befangen­heit des Leiters der Oberstaatsanwaltschaft Wien, Mag. Johann Fuchs, aus ihrer Sicht eine Vorab-Informationspflicht an ebendiesen problematisch sei (Protokoll mangels Ver­öffentlichung noch nicht zitabel). Die möglichen Vorteile der Berichtspflicht, nämlich Un­terstützung vonseiten der OStA, erlebt sie nicht. Umso schwerer wiegen die systemati­schen Nachteile der Berichtspflicht: Verfahrensverzögerung. In Hinblick auf Kritik bzgl. Verfahrensdauer von Strafverfahren (siehe Fall "Grasser") gilt es hier umso mehr, Be­richtspflichten ohne erkennbaren Vorteil zu überdenken.

Die Berichterstattung vom 13.1.2021 in „Der Standard“, „Profil“ und „ZiB2“, wonach das Justizministerium und die OStA Wien dem Ibiza-Untersuchungsausschuss Beweismittel vorenthalten haben, nährt die gehegten Zweifel an der unbefangenen Vorgehensweise der Oberstaatsanwaltschaft Wien unter der Leitung von Mag. Johann Fuchs, als für die Aktenlieferung an den Untersuchungsausschuss zuständige Stelle.

Die in den Medienberichten genannten E-Mails und Aktenstücke zeigen, dass Sektions­chef Pilnacek offenbar die Unwahrheit gesagt hat, als er im Untersuchungsausschuss behauptete, er habe erst nach der Hausdurchsuchung bei Thomas Schmid von dieser erfahren. In Wahrheit belegt ein Memo, dass er bereits vier Tage davor wusste, dass eine Hausdurchsuchung geplant ist. Neben anderen zur neuen Aktenlage widersprüchli­chen Aussagen vonseiten Pilnaceks, hat auch Oberstaats-anwalt Fuchs bei der Befra­gung im U-Ausschuss offenbar die Unwahrheit gesagt, was die Frage nach politischen Einflussnahmen auf die mit dem „Ibiza“-Komplex verbundenen Strafverfahren betrifft. Die neuesten Erkenntnisse erhärten auch darüber hinaus den Verdacht, dass die Berich­te nur dazu dienen, über geplante geheime Ermittlungsschritte informiert zu werden, was die Gefahr des Verrates mit sich bringt.

So führte auch eine Oberstaatsanwältin im Untersuchungsausschuss aus, dass zur Be­freiung der WKStA von politischer Einflussnahme als Erstes die Drei-Tages-Berichts­pflicht fallen müsse.

Die Justizministerin hat dafür Sorge zu tragen, dass eine wirklich unabhängige Justizbe­hörde vollumfassend und unbeeinflusst aufklären kann. Dies kann im "Ibiza"-Verfahrens­komplex nur gewährleistet werden, wenn zumindest die Drei-Tages-Berichtspflicht abge­schafft wird.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesministerin für Justiz wird aufgefordert, die Drei-Tages-Berichtsfrist in clamo­rosen Fällen im Berichtspflichtenerlass der OStA Wien in jenen Fällen, in denen bloß aufgrund der Funktion des/der Verdächtigen im öffentlichen Leben ein öffentliches In­teresse besteht, abzuschaffen."

*****


Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht daher mit in Verhandlung.


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Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Christian Stocker ge­meldet. – Herr Abgeordneter, Sie kennen die Bestimmungen der Geschäftsordnung. Bit­te. (Ruf bei der FPÖ: Eine tatsächliche Entschuldigung!)


16.02.40

Abgeordneter Dr. Christian Stocker (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Es ist eigentlich eine persönliche Erwiderung, und zwar erwidere - -


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter, zu einer persönlichen Erwiderung kann ich Ihnen das Wort nicht erteilen, weil das nicht der Geschäftsordnung entsprechen wür­de. (Beifall bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.) Sie waren zu einer tatsächlichen Be­richtigung zu Wort gemeldet. Eine persönliche Erwiderung hat in der Geschäftsordnung ganz strenge Regeln, die jedenfalls nicht erfüllt sind. Ich habe die Debatte auch während des Vorsitzes des Herrn Präsidenten verfolgt. Wenn Sie eine tatsächliche Berichtigung machen, müssen Sie den zu berichtigenden Sachverhalt zuerst einbringen und dann berichtigen. (Abg. Hafenecker: Danke, Frau Präsidentin!) Wir sind jetzt also beim Ver­such einer tatsächlichen Berichtigung.


Abgeordneter Dr. Christian Stocker (fortsetzend): Sehr geehrte Frau Präsidentin, dan­ke für diesen Hinweis! Frau Abgeordnete Belakowitsch hat gesagt (Abg. Belakowitsch: Ich hatte keine Wortmeldung!), dass ich dem amtierenden Parteiobmann vorgeworfen hätte, dass aus seinem Kofferraum das Geld springt. Ich berichtige tatsächlich: Gemeint habe ich den ehemaligen Parteiobmann H.-C. Strache. (Beifall bei der ÖVP.)

16.04


Präsidentin Doris Bures: Gut, dann halte ich noch einmal fest, dass wir uns – wie in der letzten Präsidialkonferenz schon vereinbart – auch in der nächsten Präsidialkonfe­renz über tatsächliche Berichtigungen unterhalten werden. (Abg. Lausch: Herr Stocker, lernen Sie die Geschäftsordnung!)

Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Georg Bürstmayr. – Bitte, Herr Abge­ordneter.


16.04.34

Abgeordneter Mag. Georg Bürstmayr (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Her­ren! Ein paar Anmerkungen zur Debatte als Rechtsanwalt und Strafverteidiger:

Erstens: Für Gernot Blümel gilt, so wie für alle anderen Verdächtigten, Beschuldigten oder Angeklagten in Österreich, egal woher sie kommen, wie viel sie verdienen oder wel­cher Partei sie angehören, die Unschuldsvermutung. (Beifall bei Abgeordneten von Grü­nen und ÖVP.) Dieser Mann ist bis zum rechtskräftigen Beweis des Gegenteils unschul­dig. Das ist ein zentraler Baustein unseres Rechtsstaats. (Beifall bei Abgeordneten von Grünen und ÖVP. – Zwischenruf bei der FPÖ.)

Zweitens: Beschuldigter zu sein ist nicht lustig. Ich beneide Sie nicht, Herr Minister. So etwas belastet, ich weiß das von meinen KlientInnen. Besonders wenn man sich unge­recht behandelt fühlt, kann man selbst und das eigene Umfeld rasch empört sein. Auch das kenne ich aus meiner anwaltlichen Praxis. Ob es zielführend ist, wenn man dann aus allen Rohren auf Staatsanwaltschaft und Gerichte schießt, lasse ich dahingestellt. Subjektiv ist es verständlich, ich habe meinen Klienten trotzdem immer davon abgeraten.

Drittens: Politische Parteien sollten die Justiz nicht pauschal attackieren. Lassen Sie mich das deutlicher sagen: Politische Parteien dürfen das nicht! Das ist ein No-Go. (Bei­fall bei den Grünen.)

Machen wir uns nichts vor: Parteien haben Macht, und die Worte der Mächtigen haben Wirkung. Sie sind in der Lage, das Vertrauen in zentrale Institutionen wie die der Justiz


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zu untergraben. Wir haben jetzt vier Jahre lang zugesehen, wie Ähnliches in den USA passiert ist und wozu das am Ende führen kann. Das werde ich, das werden wir Grüne nicht zulassen. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf der Abg. Belakowitsch. – Abg. Hafenecker: Wie wollen Sie das machen?!)

Ich bin als Anwalt nicht immer mit Entscheidungen von Gerichten oder dem Handeln der Staatsanwaltschaft einverstanden, und auch wir als Grüne haben schon das eine oder andere Verfahren vor Gericht verloren. So geht das: You win some, you lose some – aufstehen, Krone richten, weitergehen!

Herr Bundesminister, für Sie gilt die Unschuldsvermutung, und persönlich wünsche ich Ihnen ehrlich nur das Beste. Unsere Klubobfrau Sigi Maurer hat es heute bereits gesagt: Derzeit ist die Lage unklar, zu unklar, um Ihnen heute das Misstrauen auszusprechen. Wir wissen ja noch nicht einmal genau, was Ihnen konkret vorgeworfen wird. (Abg. Bela­kowitsch: O ja! Das wissen wir schon!) Sie hat aber auch gesagt: Nichts ist in Stein gemeißelt. – Das ganze Verfahren kann weitere Konsequenzen nötig machen oder sich in Wohlgefallen auflösen.

Wer sich aber auf die Justiz als solche einschießt oder versucht, aus ihr ganze Teile herauszuschießen, muss wissen, dass wir uns vor diese Justiz stellen werden – jeder und jede von uns. Das ist Österreichs Justiz, und wir werden sie schützen, so gut wir können. – Danke fürs Zuhören. (Beifall bei den Grünen.)

16.08


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Helmut Brandstätter. – Bitte.


16.08.18

Abgeordneter Dr. Helmut Brandstätter (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Mitglieder der Bundesregierung! Mir fällt auf, dass Bundeskanzler Kurz nicht hier ist. Ich würde mir aber keine allzu großen Sorgen machen, Herr Bundesminister Blümel: Er steht zu Ihnen! Es bleibt ihm nämlich gar nichts anderes über, denn wir reden über Mai, Sommer 2017, und da gab es eine verschworene Gemeinschaft: Das waren Herr Kurz, gerade Parteiobmann, Herr Blümel und Herr Neumann.

Damals sind sehr interessante SMS hin- und hergeschickt worden. Herr Neumann hat Herrn Blümel im August 2017 in Bezugnahme auf zwei Kandidatinnen der ÖVP – ich nenne keine Namen, denn ich identifiziere mich damit nicht – geschrieben: Das sind kei­ne Experten. Sorry für die offenen Worte. So wird das nichts. – Zitatende. Das ist nicht irgendjemand. Das ist jemand, der sich mit einem ÖVP-Sieg identifiziert. Das war aber nicht so einfach, denn im Mai 2017 hat ein Mitarbeiter von Herrn Neumann demselben geschrieben: Ich war gerade bei Kurz. Er tut sich schwer mit Inhalten. Nix mit ÖVP neu. – Zitatende.

Damit kommen wir zum Projekt Ballhausplatz, das schon angesprochen wurde. Drei wesentliche Punkte stehen drinnen. Das Erste ist Geld, Geld, Geld – Geld als Spenden, Geld als Sponsoring, Geld, wie man es irgendwie eintreiben kann. Das Zweite waren Inhalte. Das waren nicht so viele, aber wenn etwas drinnen war, war es etwas, was den Großspendern Freude macht. Drittens ist noch etwas drinnen gestanden, nämlich Geg­ner zu identifizieren. Auch das ist Teil Ihrer Politik, und das ist heute besonders wichtig.

Dann höre ich in den letzten Tagen einen Satz von Bundeskanzler Kurz: „Ich lasse mir kein strafrechtlich verbotenes Verhalten unterstellen.“ Das heißt, derjenige, der selbst austeilt, derjenige, der Gegner bekämpfen will, lässt sich nichts unterstellen. Ich sage jetzt nichts strafrechtlich Relevantes, aber eines sage ich schon: Parteiobmann Kurz, seine Generalsekretärin Köstinger und andere haben bewusst das Gesetz verletzt. Sie haben mit Anlauf das Gesetz verletzt, um sich um jeden Preis den Wahlsieg zu sichern – um jeden Preis. Sie haben gewusst, dass sie zu viel Geld ausgeben.


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Was wir aber jetzt wissen wollen, ist: Wo ist das Geld hergekommen?, denn das ist jetzt nicht logisch. Es ist vielleicht keine Spende gewesen, vielleicht ist es einfach Geld gewe­sen, vielleicht ist es Sponsoring gewesen, vielleicht hat es Umwege gegeben – ja, die gibt es, und Sie wissen genau, wie gut das geht.

Weil wir bei den Umwegen sind: Ich habe Ihnen ein Buch mitgebracht (das Buch „Das Netz der Korruption“ von Peter Eigen in die Höhe haltend), Herr Bundesminister. Ich finde es gut, dass Sie mir heute nicht davonlaufen, das war das letzte Mal der Fall – also ich sehe auch da einen Lernprozess. Wie heißt das große Wort, das hier geschrieben steht? – Das große Wort, das hier geschrieben steht, heißt Korruption. Es geht um das Netz der Korruption. Das hat Peter Eigen, der Gründer von Transparency International, geschrieben. Dieser Mann hat sehr viel Erfahrung in Entwicklungsländern gesammelt, aber er bezieht sich auch auf entwickelte Länder, auf Demokratien. Das Vorwort ist übri­gens von Richard von Weizsäcker, Sie kennen ihn auch. In diesem schreibt er etwa: „[...] auch unsere Demokratien sind [...] nicht frei“ von Korruption. „Mächtige Parteien haben bestimmenden Einfluss auf die Vergabe von Posten und Aufträgen, und allzu gern las­sen sie sich“ dazu mit „üppigen Mitteln alimentieren.“

Herr Blümel, Sie haben auf jeden Fall heute auch die Unwahrheit gesagt. Sie haben gesagt, Sie schreiben immer alle Posten aus, und die Besten werden ausgewählt. Bei Thomas Schmid haben wir es im Ibiza-Untersuchungsausschuss nachgewiesen: Er hat den Posten für sich selbst ausgeschrieben, er war sicher nicht der Beste (Ruf bei der ÖVP: Geh bitte!) und hat ihn trotzdem bekommen. Also das kann ich Ihnen nicht erspa­ren, da haben Sie die Unwahrheit gesagt. (Beifall bei den NEOS.)

Jetzt komme ich zur Justiz, weil Peter Eigen da etwas sehr Wichtiges über das Italien der Ära Berlusconi schreibt. Manche sagen ja, in der ÖVP ist es jetzt ein bissel so, wie es am Ende der Democrazia Cristiana war – nein, nein, Sie sind schon in der Berlusconi-Phase. Das ist ja das Tragische!

Was schreibt Peter Eigen hier? Er schreibt: „Im Zuge seiner Verteidigung richtete Ber­lusconi mithilfe seiner Mehrheiten im Parlament seine Macht nicht auf den Kampf gegen die Korruption, sondern gegen die Untersuchungsrichter.“

Das ist das, was Sie jetzt auch machen. Wenn Sie auf die WKStA losgehen, gehen Sie auf unabhängige Richterinnen und Richter los. Frau Kollegin Tanner – sie ist nicht mehr da; oder ist sie wieder da?, nein – ist Juristin und kann Ihnen erklären, dass natürlich eine Untersuchungsrichterin die Hausdurchsuchung bei Ihnen genehmigen musste, denn sonst wäre das gar nicht möglich gewesen.

Damit künftig klar ist, dass Sie, wenn Sie das Gesetz brechen, es auch strafrechtlich brechen und dass Sie auch wirklich dafür eingesperrt werden, wenn Sie wieder Ähnli­ches machen, wie Sie es gemacht haben, stelle ich folgenden Entschließungsantrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Straf­tatbestand illegale Parteienfinanzierung“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der das An­nehmen, das Nicht-Ausweisen, das Nicht-Melden bzw. Nicht-Weiterleiten von Spenden entgegen den Vorschriften des Parteiengesetzes unter Strafe stellt.“

*****


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Das heißt, Sie können nicht einfach doppelt so schnell fahren und danach sagen: Ich habe es nicht gemerkt!, Sie können nicht doppelt so viel Geld ausgeben und danach sagen: Ich habe es nicht gemerkt!, denn Sie werden dafür strafrechtlich belangt wer­den. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

16.13

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Straftatbestand illegale Parteienfinanzierung

eingebracht im Zuge der Debatte in der 83. Sitzung des Nationalrats über die Dringliche Anfrage der Abg. KO Herbert Kickl und weiterer Abgeordneter an den Bundesminister für Finanzen betreffend "Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!"

Derzeit wird vorsätzliche illegale Parteienfinanzierung lediglich als Verwaltungsübertre­tung geahndet. Weder der Rechnungshof noch der Unabhängige Parteien-Transparenz-Senat haben jedoch die Kompetenz, Konten zu öffnen, Dokumente sicherzustellen oder Zeug_innen unter Wahrheitspflicht zu vernehmen. Damit bei schweren Verstößen die Staatsanwaltschaft als Ermittlungsbehörde tätig werden kann, ist es notwendig, dass illegale Parteienfinanzierung auch strafrechtlich verfolgt werden kann. Neben den weiter­gehenden Ermittlungsmöglichkeiten der Staatsanwaltschaft hat dies den Vorteil, dass die Staatsanwaltschaft im Gegensatz zum Unabhängigen Parteien-Transparenz-Senat von Amts wegen tätig werden kann. Zudem dient die Androhung einer gerichtlichen Stra­fe auch der Korruptions-prävention.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der das An­nehmen, das Nicht-Ausweisen, das Nicht-Melden bzw. Nicht-Weiterleiten von Spenden entgegen den Vorschriften des Parteiengesetzes unter Strafe stellt."

*****


Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Herr Klaus Fürlinger, Sie haben das Wort. – Bitte.


16.13.39

Abgeordneter Mag. Klaus Fürlinger (ÖVP): Hohes Präsidium! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Allen voran, sehr geschätzter Herr Finanzminister! Ich erinnere mich gut an meine Studienzeiten, als wir diskutiert haben, was Grundrechts­eingriffe durch Mittel der Strafprozessordnung sind. Bei einer Hausdurchsuchung ist das Grundrecht der Unverletzlichkeit des Hausrechts – ein Freiheitsrecht – betroffen. Wir hatten lange Debatten. Ich sage Ihnen eines, meine Damen und Herren: Ich glaube, wenn ich auf die Frage des Professors, ob zwei kurze schriftliche Botschaften für eine Hausdurchsuchung reichen, mit Ja geantwortet hätte, dann hätte ich die Prüfung nicht bestanden. (Beifall bei der ÖVP.)


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Die Grundrechtsdebatte, meine Damen und Herren, die wir hier führen müssen – ich danke Kollegen Bürstmayr dafür, dass er Artikel 6 der EMRK zitiert hat, wobei es fast ein bisschen traurig ist, dass man das in diesem Haus, das 1964 die EMRK in den Ver­fassungsrang erhoben hat, tun muss. Das müssen wir hier zitieren, weil es einige gibt, die das völlig negligeant behandeln. Kollege Matznetter hat es auch erwähnt. Ich hätte mir gewünscht, dass er die gleiche Rede gehalten hätte, als ein SPÖ-Bundeskanzler und ein -Bundesminister als Beschuldigte geführt worden sind. Da sind ihm die gleichen Worte nicht über die Lippen gekommen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Bei allen Grundrechtsdebatten hier im Haus ist eines klar: Grundrechte gelten für die einen, für die, die der falschen Partei angehören, gelten sie nicht so. Schon seit Monaten ist dafür in einem Ausschuss, der Woche für Woche in diesem Haus tagt, der Verschwörungstheorien ausrollt, ungeheuerliche Verdächtigun­gen und eine Verächtlichmachung politisch Andersdenkender mit sich bringt, der Boden bereitet worden. Seit feststeht, dass das berühmte Ibizavideo vielleicht doch nicht ganz das hält, was sich so manch einer davon versprochen hat, wird passend Ausschusssit­zung für Ausschusssitzung irgendeine Inszenierung gemacht, werden Akten über Me­dien und soziale Medien geleakt, wird gemeinsam mit ein paar wenigen Medienvertre­tern, von denen einige ihre ideologischen Neigungen als Journalismus tarnen, Stimmung gemacht. So läuft diese Inszenierung in diesem Ausschuss Woche für Woche mit Ver­schwörungstheorien und mit Verletzung von Persönlichkeitsrechten.

Es sind ausgerechnet jene Parteien, die hier am Rednerpult, meine Damen und Herren, die Fahne der Grundrechte hoch voranhalten und die politische Prozession mit der Monstranz Freiheitsrechte und Grundrechte anführen, die sich aber dann in diesem Aus­schuss genau gegenteilig benehmen – und das ist das, was dann herauskommt. (Beifall bei der ÖVP.)

Es mag ja politisch – parteipolitisch – opportun sein, dass man jemanden, den man in demokratischen Wahlen nicht besiegen kann, möglichst durch den Dreck zieht und schaut, dass er in der Öffentlichkeit nicht gut ausschaut. (Abg. Lausch: Das Opfer!) Ich sage Ihnen nur: Sie bewirken mit diesen Dingen einen Kollateralschaden für die Politik (Abg. Amesbauer: Jaaa, genau!), Sie vergiften das Grundwasser, das wir alle trinken müssen, und am Ende werden sich die Menschen von der Politik abwenden. (Ruf bei der FPÖ: Und von der ÖVP!) Das ist dann das, was Sie erreicht haben, dazu kann ich Ihnen schon heute gratulieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Für einzelne Beschuldigte, meine Damen und Herren, die natürlich bei der falschen Par­tei sind und für die die Unschuldsvermutung sicher nicht gilt, weil sie sowieso nicht das sind, was man gerne hat, die Andersdenkenden – diejenigen, die die illiberale Demokra­tie kritisieren, benehmen sich dann genauso, dass Andersdenkende schlechter behan­delt werden (Ruf bei der FPÖ: Sagt jemand von der ÖVP!) – bleibt nur noch der Satz eines berühmten Wiener Strafverteidigers, der in der „Kronen Zeitung“ zitiert worden ist: „Zurzeit bleiben Beschuldigte angepatzt, auch wenn sich am Ende ihre Unschuld heraus­stellt.“ Und: „Im Bereich von Schutz vor Öffentlichkeit hat jeder Kinderschänder mehr Rechte als Menschen des öffentlichen Lebens.“

Zu dieser Ungeheuerlichkeit können sich Einzelne hier im Saal, die dazu beitragen, herz­lich gratulieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Als Kontrapunkt zu aller Misanthropie und Menschenfeindlichkeit, die aus diesen Äuße­rungen kommen und die wir Woche für Woche miterleben – diejenigen, die mit im Aus­schuss sitzen, wissen das –, darf ich dir sagen: Herr Finanzminister, lieber Gernot Blü­mel, ich habe dir, als ich dich vor einigen Jahren kennengelernt habe, 15 Minuten zuge­hört und war froh, dass es junge Menschen gibt, die sich mit einem soliden Wertegerüst in den Dienst der Res publica stellen. (Abg. Amesbauer: Jaaa, genau! – Heiterkeit und


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weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Ich danke dir dafür und wünsche dir, dass du noch lange in führender Position für dieses Land tätig bist, weil es für dieses Land und für uns gut ist. (Beifall bei der ÖVP.)

16.18


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Selma Yildirim zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Abgeordnete.


16.19.05

Abgeordnete Mag. Selma Yildirim (SPÖ): Frau Präsidentin! Werte Mitglieder der Bun­desregierung! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher vor den Bildschir­men! Österreich befindet sich in der größten Wirtschaftskrise seit 1945. Meine sehr ge­ehrten Damen und Herren! Diese Krise braucht mehr Hausverstand. (Beifall bei der SPÖ.) Diese Krise braucht mehr Hausverstand und keinen Kampf mit Hausdurchsu­chungsbefehlen. Ich möchte in diesem Zusammenhang einfach darauf hinweisen, dass es nicht angebracht ist, auf die unzähligen Anzeigen zurückzugreifen, die es gegeben hat. Ja, Anzeigen wird es geben, aber wir wissen, dass die Justiz in dieser Republik größtes Vertrauen genießt.

Die österreichische Bevölkerung spricht der Justiz Jahr für Jahr, bei jeder Umfrage, sehr hohes Vertrauen aus, und dieses Vertrauen, sehr geehrte Damen und Herren, dürfen wir nicht beschädigen. Es geht darum, dass Sie einen funktionierenden Rechtsstaat re­spektieren und die Behörden und die unabhängige Justiz ermitteln lassen müssen – und das geschieht nicht.

Ich möchte auf Ihr Eingangsstatement zurückkommen, Herr Finanzminister: Sie haben gesagt, was Sie geleistet haben, nämlich dass die EU-Kommission den Beihilfenrahmen anhebt. Die Genehmigung ist seit 28. Jänner erteilt – heute teilt die Österreichische Ho­teliervereinigung mittels Presseaussendung mit, dass sehr, sehr viele „Unternehmen auf der Intensivstation“ sind, weil immer noch keine konkrete Umsetzung da ist und die Hilfe nicht ankommt. Das sind die wahren Probleme, mit denen wir auch zu kämpfen haben.

Ich möchte auch noch einmal erwähnen, dass Sie ja gemeint haben, Sie sagten bei dem Verfahren, in dem Sie als Beschuldigter geführt werden, der Justiz Ihre volle Unterstüt­zung zu. Wenn ich mir aber anhöre, was Ihre Justizsprecherin, Frau Abgeordnete Stein­acker, sagt, bin ich wirklich perplex: Sie, die Sie ja einen sehr guten Einblick in das Jus­tizressort haben, zitieren da parlamentarische Anfragen auf eine Art, mit der Sie tenden­ziös gegen eine Antikorruptionsbehörde vorgehen.

Wenn Sie sagen, es habe 40 000 Verdächtigungen und so viel weniger Verurteilungen gegeben, dann möchte ich hier doch erwähnen, wie schwierig es eigentlich ist, Korrup­tion überhaupt zu beweisen, denn jemand, der schmieren will, macht das ja nicht offiziell. Ich glaube, dass es ganz, ganz wichtig ist, Behörden da in Ruhe ermitteln zu lassen. (Zwischenruf der Abg. Steinacker.)

Ich möchte auch noch etwas zu einem anderen Thema sagen, weil das hier erwähnt wurde: Man kann über den Stil und die Methoden diskutieren, nämlich darüber, dass Tonaufnahmen gemacht wurden. Ich kann Ihnen als Mitglied des öffentlichen Dienstes aber auch sagen, wie schwierig es oft ist, da die Grenzen zu erkennen: Wo ist die Grenze zu einer unzulässigen Weisung? Wann handelt es sich um eine rechtswidrige Weisung?

Warum können wir nicht einem loyalen öffentlichen Dienst – und ich betone: loyal – so viel Vertrauen entgegenbringen, daran zu glauben, dass es sich dieser nicht leicht macht, wenn gegen ein amtierendes Regierungsmitglied ermittelt wird, dass sehr wohl sehr bedächtig vorgegangen wird. Wer will denn riskieren, wegen Amtsmissbrauch an­gezeigt zu werden? (Zwischenruf der Abg. Steinacker.)


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Wissen Sie, sehr geehrte Damen und Herren, was ein Staatsanwalt, eine Staatsanwältin riskiert, wenn er oder sie Amtsmissbrauch begeht? – Das führt bis zum Verlust des Pen­sionsanspruches!

Ich möchte ganz einfach sagen: Hören Sie auf, leichtfertig die Republik und die Institu­tionen der Republik anzupatzen! Lassen Sie bitte die Justiz arbeiten und lassen Sie die Finger von unserer unabhängigen, international sehr hoch anerkannten Justiz! Lassen Sie uns über Verbesserungen reden und nicht den Schaden vergrößern! (Beifall bei der SPÖ.)

16.23


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter David Stögmüller. – Bitte.


16.23.45

Abgeordneter David Stögmüller (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolle­ginnen und Kollegen! Ich sage es ganz offen: Ich tue mir heute echt schwer, gegen den Misstrauensantrag gegen Gernot Blümel zu stimmen. Ich sage es auch in den Worten des Herrn Finanzministers: Ich tue es nicht für dich, Gernot! Das Bussiemoji können Sie sich gerne hinzudenken. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Schnedlitz.)

Ich tue es zum einen dafür, dass wir jetzt das Transparenzpaket schnellstmöglich auf den Weg bringen, und ich tue es dafür, dass die Justiz die Sachverhalte unabhängig und weisungsfrei aufarbeiten kann. Wir Grüne haben dabei wirklich vollstes Vertrauen in die unabhängige Staatsanwaltschaft, die da lückenlos alle Vorwürfe aufklären wird. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Lausch – in Richtung ÖVP –: Auch wenn es euch schwerfällt: mitklatschen!)

Ich sage Ihnen auch eines in aller Klarheit: Wenn der Bundeskanzler ganz offen eine Staatsanwaltschaft angreift, dann spürt man bei diesem Rundumschlag die Nervosität in der ÖVP. Es ist erschreckend, wenn ganz offen eine fallführende Staatsanwaltschaft, die gerade gegen einen Parteifreund ermittelt, angegriffen wird – das ist erschreckend, und das kann man einfach nicht so hinnehmen! (Beifall bei den Grünen und bei Abge­ordneten der FPÖ.)

Auch wir im Untersuchungsausschuss – und das kann ich Ihnen garantieren – wer­den uns jeden Teil einer Akte und jede SMS, die wir noch bekommen werden, ganz genau anschauen und beurteilen. Ich bin auch verdammt froh, dass wir diesen Untersu­chungsausschuss haben und da kontrollieren werden. (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Meinl-Reisinger.)

Wir haben die Akten im Untersuchungsausschuss, wir haben die Akten zum Projekt Ball­hausplatz. Im Projekt Ballhausplatz wird genauestens aufgelistet, wie die Gruppe um Sebastian Kurz die Mitterlehner-ÖVP übernehmen wollte. Es befinden sich darin fertige MinisterInnenlisten, und bei den Abgeordneten ist mit Leuchtstiften markiert, welche Lis­te-Kurz-treu sind und welche über irgendwelche Listen drinnen sind. Ich sage das den Abgeordneten der ÖVP: Ich habe vorhin der Kollegin der ÖVP gezeigt, ob sie gelb un­terstrichen war oder nicht – sie hat es selber nicht gewusst. Wir haben diese Listen. (Beifall bei den Grünen.)

Es werden in dieser Liste Spendensammler und Koordinatoren genannt – nicht nur der Name Gabi Spiegelfeld, sondern auch andere. Da kommt zum Beispiel das Institut von Herrn Nationalratspräsidenten Sobotka vor, das Alois-Mock-Institut, oder auch die Julius-Raab-Stiftung.

Herr Minister, Sie hätten es aber ehrlich gesagt in der Hand: Legen Sie eine Liste aller Vereine transparent offen! Legen Sie sie offen, nämlich komplett – nicht nur Ihre eides­stattliche Erklärung, die ja nicht wirklich etwas bedeutet, wenn wir uns ehrlich sind! Sie


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haben die Teilorganisationen vergessen, Sie haben das Karl-von-Vogelsang-Institut ver­gessen, Sie haben die Plattform Stadtparteien vergessen, das Stadtforum, das Lois-Weinberger-Institut und den ÖMB – und ich könnte noch zig weitere aufzählen, die Sie alle vergessen haben! (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Meinl-Reisinger.)

Machen Sie transparent, ob die ÖVP sowie all deren Teilorganisationen und Vereine von der Novomatic AG, deren nationalen und internationalen Töchtern – wie zum Beispiel die Admiral eine wäre – und deren Organen Spenden, geldwerte Leistungen, Schenkun­gen, Sponsoring, Kostenübernahmen, Inserate oder Kredite erhalten haben! Es geht um die Novomatic AG inklusive all ihrer nationalen und internationalen Töchter und deren handelnden Personen. Das wäre notwendig. Das wäre eine eidesstattliche Erklärung, unter der ich gerne Ihre Unterschrift sehen würde, sehr geehrter Herr Minister. (Beifall bei den Grünen sowie der Abgeordneten Matznetter und Meinl-Reisinger.)

Die Justiz ermittelt, und wir im Untersuchungsausschuss hackeln. Ich kann Ihnen garan­tieren, wir werden nicht aufhören, bis alle Vorwürfe lückenlos aufgeklärt sind. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Kickl: Aus der Restmasse ...! – Ruf: Sehr gute Rede!)

16.28


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Nikolaus Scherak. – Bitte. (Rufe und Gegenrufe zwischen den Abgeordneten Kickl und Stögmüller.)


16.28.10

Abgeordneter Dr. Nikolaus Scherak, MA (NEOS): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Da­men und Herren auf der Regierungsbank! Kollege Stögmüller hat schon etwas sehr Es­senzielles angesprochen, nämlich die Frage, wie es mit dem Transparenzpaket weiter­gehen wird. Ich nehme die Antwort gleich vorweg: Das, was im Regierungsprogramm steht, wird alleine nicht reichen. Das, was von den Grünen ins Regierungsprogramm hineinverhandelt wurde, wird nicht reichen.

Fakt ist nämlich – und das wissen ja viele Leute nicht –: Zwei Jahre, nachdem das Ibiza­video herausgekommen ist, ist alles, was H.-C. Strache auf Ibiza erzählt hat, immer noch genauso möglich. Sie können Umgehungskonstruktionen schaffen, Sie können all das weiterhin machen. (Beifall bei den NEOS.)

Da fragt man sich, wieso man das nicht schon längst entsprechend geändert hat, denn in Wirklichkeit wäre es ja schon seit ewig an der Zeit gewesen, das zu ändern. Jetzt haben wir mit all diesen Dingen, die da immer wieder ans Tageslicht kommen, die wirk­lich einmalige Chance, ein ernst zu nehmendes Parteienfinanzierungsgesetz und ein ernst zu nehmendes Transparenzgesetz zu beschließen.

Es ist nämlich so, dass es den Bürgerinnen und Bürgern eigentlich zustehen würde, zu wissen, wofür jeder einzelne von einer Partei eingenommene Euro ausgegeben wird. Da geht es nicht nur um Spenden, sondern da geht es auch um die ganz normale staatliche Parteienfinanzierung, denn das ist das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, und die haben ein Anrecht darauf, zu wissen, was wir mit diesem Geld machen. (Beifall bei den NEOS.)

Wir NEOS haben zu diesem Thema insgesamt elf Anträge in den unterschiedlichen Aus­schüssen liegen. Wir werden heute wieder drei stellen – einen davon bringe ich ein – und machen es Ihnen damit ganz einfach, denn diesen Anträgen muss man nur entspre­chend zustimmen.

Es braucht endlich volle Einsicht und Prüfungsrechte für den Rechnungshof, es braucht eine Senkung der Wahlkampfkostenobergrenze, es braucht echte Sanktionen bei Über­schreitung der Wahlkampfkostenobergrenze, und es braucht – Kollege Stögmüller hat es auch schon angesprochen – endlich die Einrechnung von allen parteinahen Vereinen, nicht nur – wie es jetzt geregelt ist – von denen, die irgendwo im Statut abgebildet sind,


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sondern von allen Vereinen, die irgendwo in der Umgebung angesiedelt sind, denn an­sonsten wird es weiterhin so sein, dass Umgehungskonstruktionen wie auf Ibiza ange­sprochen möglich sind.

Es müssen dort alle Geld- und alle Sachspenden eingerechnet werden, es muss klar festgeschrieben werden, dass die Vereine auch an den Rechnungshof melden, wenn sie ein entsprechendes Sponsoring übernehmen, und es braucht endlich einen Straftatbe­stand illegale Parteienfinanzierung, sodass klar ist, dass, wenn man das macht, auch eine entsprechende Strafe droht und nicht bloß eine einfache Verwaltungsübertretung vorliegt. Wenn wir all diese Anträge beschließen würden – unsere Anträge liegen auf dem Tisch –, dann hätten wir endlich die Chance, diese undurchsichtigen Parteienfinan­zierungskonstruktionen in Österreich zu durchbrechen. Deswegen bringe ich jetzt am Schluss auch noch unseren dritten Entschließungsantrag zu diesem Thema ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak‚ MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Volle Kontrolle der Parteifinanzen durch den Rechnungshof“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der durch ein originäres Einsichtsrecht des Rechnungshofes in die Bücher und Belege der Parteien sowie umfassende Prüfrechte, die wirksame Kontrolle der Parteifinanzen durch den Rechnungshof sicherstellt.“

*****

Es ist jetzt an der Zeit und wir haben die einmalige Chance, mit diesem Gesetzeswerk, das über Jahrzehnte der Korruption Tür und Tor geöffnet hat, endlich Schluss zu ma­chen. (Beifall bei den NEOS.)

16.31

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak‚ MA, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Volle Kontrolle der Parteifinanzen durch den Rechnungshof

eingebracht im Zuge der Debatte in der 83. Sitzung des Nationalrats über die Dringliche Anfrage der Abg. KO Herbert Kickl und weiterer Abgeordneter an den Bundesminister für Finanzen betreffend "Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!"

Die Regelungen zum Parteiengesetz sind reformbedürftig, weil sie dem Rechnungshof derzeit nur Aufgaben ohne echte Kontrollbefugnisse zuweisen. Der Rechnungshof braucht daher echte Prüfrechte für die Finanzen der Parteien. Eine wirksame Kontrolle durch den Rechnungshof soll durch ein originäres Einsichtsrecht in die Bücher und Bele­ge der Parteien sichergestellt werden. Auch braucht es Auskunfts- und Mitwirkungs­pflichten der politischen Parteien, Teilorganisationen oder politischen Parteien naheste­henden Organisationen gegenüber dem Rechnungshof.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 98

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der durch ein originäres Einsichtsrecht des Rechnungshofes in die Bücher und Belege der Parteien sowie umfassende Prüfrechte, die wirksame Kontrolle der Parteifinanzen durch den Rechnungshof sicherstellt."

*****


Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Nächster Redner: Herr Abgeordneter Johannes Margreiter. – Bitte.


16.31.29

Abgeordneter Dr. Johannes Margreiter (NEOS): Frau Präsidentin! Sehr geschätzte Regierungsmitglieder! Hohes Haus! Sonnenlicht ist das beste Desinfektionsmittel. Schon Matthias Strolz hat diese wissenschaftliche Erkenntnis als Sprachbild im Zusam­menhang mit der Korruptionsbekämpfung gebraucht – und heute, unter Pandemiebedin­gungen, wissen wir umso besser, wie wichtig Desinfektion ist.

Das gilt auch für die Korruptionsbekämpfung. Das Desinfektionsmittel der Korruptions­bekämpfung sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaften, die möglichst unbehelligt und frei von politischem Einfluss stattzufinden haben.

Natürlich, und das sehen wir, stören die aktuellen Ermittlungen einige, wie die vorliegen­de Reaktion des Bundeskanzlers und auch einige der heutigen Redebeiträge leider deut­lich zeigen. Diese Attacken auf die Ermittlungsbehörden sind einzustellen. Es ist eines Rechtsstaates unwürdig, wenn die Regierung höchstselbst die Ermittlungsbehörden an­greift, nur weil es gegen Parteifreunde geht. (Beifall bei den NEOS.)

Es ist daher extrem wichtig, die Ermittlungsbehörden, die Staatsanwaltschaften von jeg­licher politischen Einflussnahme freizustellen, ja sie davor zu schützen, denn nur dann kann es gelingen, dass sich Österreich im internationalen Korruptionsindex wieder ver­bessert – da liegen wir nämlich gar nicht gut. Immerhin ist ja Korruption eines der we­sentlichsten Hindernisse für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort, wie wir wissen.

Ich bringe daher heute noch einen weiteren Entschließungsantrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Unab­hängiger, weisungsfreier Bundesstaatsanwalt“

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesentwurf zuzu­leiten, mit dem eine unabhängige, weisungsfreie Bundesstaatsanwaltschaft eingerichtet wird, die anstelle des/der Bundesministers/Bundesministerin für Justiz an der Spitze der Weisungskette der staatsanwaltschaftlichen Behörden steht. Dabei soll auf die Vorarbei­ten des „Österreich Konvents“ zurückgegriffen werden.“

*****

Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

16.33

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 99

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Johannes Margreiter, Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kol­legen

betreffend Unabhängiger, weisungsfreier Bundesstaatsanwalt

eingebracht im Zuge der Debatte in der 83. Sitzung des Nationalrats über die Dringliche Anfrage der Abg. KO Herbert Kickl und weiterer Abgeordneter an den Bundesminister für Finanzen betreffend "Blümel hat sich verzockt – Das Spiel der ÖVP ist aus!"

Die von führenden Fachleuten seit Jahren geforderte Einsetzung eines/r unabhängigen Bundesstaatsanwalts/Bundesstaatsanwältin hat durch zahlreiche Fälle der jüngsten Vergangenheit neue Aktualität erhalten. Nun hat sich auch die ÖVP nach jahrelanger Ablehnung überraschenderweise dafür ausgesprochen.

Derzeit sind die Staatsanwaltschaften dem/r Justizminister_in und damit einem Regie­rungsmitglied unterstellt. Das kann den Anschein parteipolitischer Einflussnahme erwe­cken und widerspricht dem Prinzip der Gewaltentrennung.

Die Einsetzung des "Beirats für den ministeriellen Weisungsbereich" im Jahr 2015 hat daran nichts geändert. Denn dieser "Weisungsrat" hat nur beratende Funktion. Wei­sungsspitze ist nach wie vor der/die Justizminister_in und damit ein Regierungsmitglied.

Die Strafrechtspflege ist eine überaus verantwortungsvolle Aufgabe des Staates. Es muss alles getan werden, dass der Verdacht von Voreingenommenheit oder politischer Einflussnahme gar nicht erst entstehen kann.

Um die Staatsanwaltschaften deutlich als Teil der unabhängigen dritten Staatsgewalt Justiz sichtbar zu machen, ist es dringend notwendig, die Weisungsbefugnis einem par­teipolitisch unabhängigen und fachlich höchstqualifizierten Organ zu übertragen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesentwurf zuzu­leiten, mit dem eine unabhängige, weisungsfreie Bundesstaatsanwaltschaft eingerichtet wird, die anstelle des/der Bundesministers/Bundesministerin für Justiz an der Spitze der Weisungskette der staatsanwaltschaftlichen Behörden steht. Dabei soll auf die Vorarbei­ten des "Österreich Konvents" zurückgegriffen werden."

*****


Präsidentin Doris Bures: Dieser Entschließungsantrag ist auch ordnungsgemäß ein­gebracht und steht in Verhandlung.

Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Jan Krainer. – Bitte.


16.34.00

Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Spannende bei derartigen Debatten ist, dass man eigentlich immer etwas lernt. Heute habe ich fünf Sachen gelernt. Das Erste, was ich gelernt habe, ist, dass der Finanzminister stolz darauf ist und die ÖVP dem applaudiert, dass die Novo­matic-Gruppe nicht nur 2,4 Millionen Euro an Covid-Hilfen, sondern bis zu 5,4 Millionen Euro an Covid-Hilfen erhält. Wieso die ÖVP dazu applaudiert und wieso der Finanzminis­ter sich darüber freut, ist mir zwar ein Rätsel, aber es ist etwas, was ich hier gelernt habe. (Beifall bei der SPÖ.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 100

Das Zweite, was wir heute hier in dieser Novomatic-ÖVP-Spenden-Affäre gelernt haben, ist, dass es nicht damit begonnen hat, dass der Novomatic-Chef ein SMS an Herrn Blü­mel geschickt hat, nein, sondern dass es mit einer Einladung vom nicht anwesenden Kanzler Kurz an den Novomatic-Chef zu einem Spendenfrühstück begonnen hat. Das heißt, die ÖVP hat den Novomatic-Chef eingeladen, um ihn um eine Spende zu bitten. Das ist auch interessant, vor allem deshalb, weil die ÖVP sagt: Es war klar, von diesen Waffenmenschen, diesen Glücksspieltypen und – was war das Dritte?, ich habe Gerstl nicht lange genug zugehört (Ruf bei der SPÖ: Tabak!) – den Tabakmenschen wollen wir keine Spende. – Das ist total stringent! Die Ersten, die Sie einladen, sind die von der Novomatic – um ihnen was zu sagen, um ihnen zu sagen: Von dir will ich keine Spende!? Ich glaube aber, Sie wollten auch eine Spende von der Novomatic, sonst hätten Sie den Novomatic-Chef nicht zum Spendenfrühstück eingeladen.

Das Dritte, was wir lernen: Es gibt keine direkte Spende der Novomatic an die ÖVP. Das wundert die, die im Untersuchungsausschuss sind, gar nicht, denn ans Alois-Mock-Ins­titut oder an die ÖVP Niederösterreich wurde auch nie direkt gespendet, sondern das heißt dann Sponsoring, Kooperation, Inserat oder verdeckte Kostenübernahme von ÖVP-Ausgaben, die Novomatic hat also direkte Ausgaben der ÖVP Niederösterreich be­zahlt. Und da interessiert uns: Was hat Herr Blümel gemacht? Hat es Sponsorings gege­ben? Hat es Kooperation gegeben beziehungsweise hat es verdeckte Kostenübernah­men für die ÖVP Wien oder die Bundespartei durch die Novomatic gegeben? – Und diese Antwort sind Sie schuldig. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Margreiter und Shetty.)

Das Vierte, was wir gelernt haben, ist, dass es für Finanzminister Blümel das Allernor­malste auf der Welt ist, quasi die Gegenleistung zur Spende zu erbringen, nämlich sich dafür einzusetzen, dass ein Glücksspielkonzern keine Steuern zahlen muss, offenbar unabhängig davon, ob das in Italien oder in Österreich ist, denn das, was wir wissen, ist, dass Sie sich offenbar dafür eingesetzt haben, dass die Novomatic in Italien nicht 60 Mil­lionen Euro Steuer, sondern am Ende dann nur 20 Millionen Euro zahlen musste. Wir wissen auch, dass der Novomatic-Chef laut Medienberichten in Österreich sage und schreibe 130 Millionen Euro nicht nur an Verwandte, sondern auch an Angestellte ver­schenkt hat, dass das Finanzamt zwar an und für sich eine Prüfung wollte, dass das aber von oben abgewürgt wurde, das heißt, dass die ÖVP daran gearbeitet hat, dass nicht nur der Glücksspielkonzern selbst keine Steuern in Italien bezahlt, sondern auch der Eigentümer der Novomatic keine Steuern in Österreich bezahlt. Das ist auch bemer­kenswert – und dafür zu sorgen ist die tägliche Arbeit des Finanzministers Blümel. Das ist aus meiner Sicht nicht sehr vertrauenserweckend.

Und das Fünfte, was wir gelernt haben, ist, dass die Grünen der Meinung sind, dass jemand, der wegen Bestechung, Bestechlichkeit im Zusammenhang mit einem Glücks­spielkonzern durch die Staatsanwaltschaft untersucht wird, trotzdem die Aufsicht darü­ber haben kann. Das ist so, wie wenn der Betreiber einer Giftmülldeponie im Verdacht steht, den Aufseher bestochen zu haben, und dann der Aufseher nicht abberufen wird, sondern für den Aufseher nach wie vor natürlich die Unschuldsvermutung gilt und der Aufseher den Betrieb dieser Giftmülldeponie nach wie vor beaufsichtigen kann. Ich finde es auch sehr interessant, dass die Grünen diese Position einnehmen. Ich hätte eher damit gerechnet, dass Sie der Meinung sind, ein Aufseher über eine Giftmülldeponie, deren Betreiber in Verdacht steht, den Aufseher bestochen zu haben – und somit steht der Aufseher in Verdacht, dass er sich hat bestechen lassen –, kann keinen Tag mehr die Aufsicht über diese Giftmülldeponie haben. Ich glaube, das wäre an und für sich auch das Richtige gewesen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Künsberg Sarre und Margreiter.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 101

16.39


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Klubobmann August Wöginger. – Bitte.


16.39.07

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Da­men und Herren! Herr Kollege Krainer, wissen Sie, was bemerkenswert ist? – Dass heu­te hier bei dieser Dringlichen Anfrage nicht die stärkste Oppositionspartei die Begrün­dung gebracht hat, sondern Kickl von der FPÖ, der zweitstärksten Oppositionspartei. Ich würde also einmal hinterfragen, warum das nicht auch Krainer kann. Nein, man lässt Ex-Innenminister Kickl vor, der von Hass gegen diese Bundesregierung (Zwischenrufe bei der FPÖ) und insbesondere gegen den Bundeskanzler getrieben ist und weil er Staats­oberbeleidigter ist, weil er nicht mehr Innenminister dieser Republik sein darf, meine Da­men und Herren. (Beifall bei der ÖVP. – Heiterkeit bei der FPÖ.)

Wahrscheinlich hat es aber mit der gestrigen Aussendung der SPÖ Burgenland zu tun. Darin wurde gefordert: „Wir fordern sofortigen Zuwanderungsstopp aufgrund Corona-Krise“. – Das ist sozusagen der Vorspann für die heutige Dringliche Anfrage gewesen, also macht es euch einmal aus! Ich würde eher sagen: eine weitere Bankrotterklärung und ein Zeichen für diesen Zustand der Sozialdemokratie. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ich bin neugierig, wie die SPÖ-Abgeordneten aus dem Burgenland in der Zukunft bei etwaigen Themen stimmen werden, meine Damen und Herren. Wir werden uns das ge­nau anschauen. (Beifall bei der ÖVP.)

Zur Vorsicht bei der FPÖ: Wenn man in der Geschichte ein bisschen zurückschaut, sieht man, dass es dann, wenn jemand Regierungen gesprengt hat, die Freiheitlichen waren. 1986 – (in Richtung der SPÖ) das habt ihr erleiden müssen, nicht? – löst Herr Haider Herrn Steger ab. (Ruf bei der FPÖ: Glaubst ja nicht wirklich!) 2002, das war dann bei uns, da hat es in Knittelfeld die Bombe zerrissen, dass die Regierung gestürzt wurde (Zwischenrufe der Abgeordneten Zanger und Deimek), dann haben sie sich 2005 ge­spalten, dann hat es das BZÖ gegeben, das gibt es heute auch nicht mehr. Dann war mittendrin Hypo Alpe-Adria, der Megaskandal der Orangen und FPÖler in Kärnten. Dann kam Ibiza (Ruf bei der FPÖ: ... war die Öbag!) – dritte Regierungssprengung, Ibiza. (Zwi­schenruf bei der SPÖ.) Ja, meine Damen und Herren, es ist halt so, es war schon Stra­che mit Gudenus und der vermeintlichen Oligarchin in diesem schönen Etablissement auf Ibiza. Das waren schon die beiden Herren der Freiheitlichen Partei, auch wenn ihr das nicht mehr anerkennen wollt, aber sie waren es und sie bleiben es auch. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Nun, meine Damen und Herren, ist der Vulkan wieder kurz vor dem Ausbruch. (Ruf: Kurz!) Es ist so wie ein Pulverfass – da ist sozusagen (Zwischenruf der Abg. Belako­witsch) dieser Satz immer noch drin –, und wenn man ein Zündholz hineinschmeißt, dann zerreißt es die Kiste wieder und der Deckel ist weg. (Zwischenruf des Abg. Dei­mek.) Das ist die FPÖ. Nun gäbe es aber auch viele Vernünftige in dieser FPÖ. Prä­sident Hofer, den ich seit vielen Jahren sehr schätze und auch gut kenne, ist hier. (Abg. Kassegger: Wer entscheidet denn das, wer vernünftig ist? – Zwischenruf des Abg. Kickl.) Aus meiner Sicht wäre er der bessere Parteiobmann: Mit ihm kann man reden, mit ihm könnte man auch etwas vereinbaren. Mit Kickl geht das leider nicht (Heiterkeit des Abg. Kickl), denn wenn Kickl da ist, ist immer wieder der Teufel los. Herr Kollege Kickl (Zwischenruf der Abg. Meinl-Reisinger), ziehen Sie Ihre Misstrauensanträge ge­gen erfolgreiche Bundesminister zurück! Treten Sie zurück! Damit wäre der FPÖ gehol­fen – und auch der gesamten Republik Österreich! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Kickl.)

Solange er es aber noch ist, muss er natürlich Misstrauensanträge einbringen. (Ruf: ... kriegt in Oberösterreich eine am Deckel, dann ist er eh weg!) Warum? – Weil er Negativrekord­halter bei den Misstrauensanträgen ist. In nicht einmal eineinhalb Jahren hat er sieben bekommen (Abg. Kickl: So schwach warst schon lange nimmer!), nun bringt er bei jeder Sitzung Misstrauensanträge ein – das ist die Logik von Kickl –, damit ein Regierungs­mitglied mehr hat als er. (Heiterkeit des Abg. Kickl. – Zwischenrufe der Abgeordneten


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 102

Belakowitsch und Deimek.) Das ist eigentlich ganz einfach. (Abgeordnete der FPÖ halten Tafeln in die Höhe, auf denen in schwarzer und türkiser Schrift „Rücktritt jetzt. Tu es für Österreich!“ steht und ein Emoticon sowie ein Foto von Bundesminister Blümel zu sehen sind.) Das heißt, wir werden nun bei jeder Sitzung Misstrauensanträge kriegen, wahrscheinlich alle gegen Nehammer, weil er ja noch immer Innenminister sein will – aber er ist es halt nicht mehr, das hat die Wahl nicht mehr hergegeben, und Ibiza hat alles zerstört.

Die sehr traurige Bilanz des Ex-Innenministers Kickl nach eineinhalb Jahren ist ein zer­störtes BVT. (Heiterkeit bei der FPÖ.) Die Pferderln haben wir Gott sei Dank wieder verkaufen können, und der blaue Teppich ist auch wieder aus dem Ministerium wegge­räumt worden. (Abg. Kickl: Macht’s nur weiter so! Macht’s nur weiter so!) Karl Neham­mer ist der Minister – samt uns in der Koalition –, der dieses BVT reformieren muss. Das ist ja keine Gaudi, meine Damen und Herren (Heiterkeit und Zwischenrufe bei der FPÖ), das ist immerhin das Amt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Was Kickl durch innerhalb der Mitarbeiterschaft gestreute Missgunst und Angst zerstört hat, richtet Nehammer wieder her – und wir werden es hier im Parlament beschließen. So schaut die Geschichte aus, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.) Dafür be­kommt er einen Misstrauensantrag.

Dasselbe gilt für den Finanzminister: die höchsten Wirtschaftshilfen, die in Österreich bitte am schnellsten ausbezahlt werden. Wir leben in einem Rechtsstaat (Abg. Kickl: Genau!), wir halten uns an unsere Gesetze, und dafür verbürgen wir uns. (Ruf: An unse­re, genau!) Es geht in dieser Phase nicht mehr, als dass man eine eidesstattliche Erklä­rung abgibt (Abg. Kickl: Genau!) – lieber David, das ist an dich gerichtet –, das möchte ich schon sagen, das hat der Minister vor laufenden Kameras getan. (Abg. Deimek: Als Beschuldigter ist das gar nichts wert!) – Auch für einen Politiker gilt die Unschuldsvermu­tung, wie für alle anderen Menschen, die davon betroffen sind. Das gilt auch für einen Politiker, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.) Vorverurteilungen haben nir­gendwo Platz, auch nicht in der Priorität. (Präsidentin Bures gibt das Glockenzeichen.)

Mein Schlusssatz, Frau Präsidentin – ich weiß, die Redezeit ist zu Ende (Abg. Kickl: Genau! Genau! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ) –, ja, mein Schlusssatz: Eigentlich hätten wir viele andere Dinge zu tun, etwa die Bekämpfung der Pandemie und der Wirt­schaftskrise. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Das hat oberste Priorität, meine Damen und Herren, und dazu kehren wir und diese Bundesregierung nun auch zurück. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Kickl: Genau! Genau! Genau!)

16.44


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter Michael Schnedlitz ist zu Wort gemel­det. – Bitte, Herr Abgeordneter, Sie haben noch 2 Minuten. (Ruf bei der FPÖ: Nein, nein, Herr Kollege Wöginger! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)


16.45.02

Abgeordneter Michael Schnedlitz (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bin nur ganz kurz da, um Danke zu sagen – um Gust Wöginger Danke zu sagen, dass er uns in die Falle getappt ist. Das, was ich nämlich bei meiner Rede ange­kündigt habe, war das Kapitel 4: Kickl ist schuld. Das zieht sich ja wirklich durch – und inzwischen ist mir auch wieder eingefallen, was ich vorhin sagen wollte –, es zieht sich durch jede Geschichte, die die neue Volkspartei erzählt – das ist fast schon so legendär wie die Sprüche über Chuck Norris oder Ähnliches (Heiterkeit bei der FPÖ) –: Kickl ist schuld, sehr geehrte Damen und Herren. Bei der Bevölkerung kommen Sie allerdings mit diesem Spin nicht mehr an. (Zwischenruf bei der ÖVP.)

Faktum ist, dass das, was Sie hier an Peinlichkeiten abliefern, nämlich Sie als Österrei­chische Volkspartei – es lässt sich ja auch leicht aussprechen, was die neue ÖVP heißt:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 103

die neue österreichische Vertuschungspartei –, Nebelgranaten sind: Kickl ist schuld, zum Beispiel; die Staatsanwaltschaft ist schuld; ich weiß nicht, wer heuer schon aller schuld war, die Justizministerin war kurz schuld; beim Terrorfall waren dann, glaube ich, die Slowaken schuld; die gesamte österreichische Republik war schuld; und die Bevölke­rung – Entschuldigung, das habe ich vergessen – ist in den letzten Monaten besonders schuld (Ruf bei der FPÖ: Die Tiroler!) an allem, was im Zusammenhang mit Corona steht. Jeder ist schuld, nur die ÖVP ist nicht schuld.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich danke wirklich dafür (Ruf bei der FPÖ: Der Hörl!), dass Sie uns in die Falle getappt sind. Verzeihen Sie bitte, dass ich mir diese letzten Worte noch genommen habe, um hier noch einmal aufs Tapet zu bringen, wie Sie arbei­ten und wie Sie uns da in die Falle getappt sind. (Beifall bei der FPÖ.)

16.46


16.46.36

Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu nun niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.

Bevor ich zu den Abstimmungen komme, frage ich die Fraktionen, ob wir gleich fortfah­ren können. – Dann werde ich auch so vorgehen und keine Sitzungsunterbrechung vor­nehmen, sondern gleich zur Abstimmung kommen.

Wir gelangen nun zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Christian Hafenecker, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Versagen des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Finanzen“, Gernot Blümel, gemäß Art. 74 Abs. 1 des Bundes-Verfassungsgesetzes.

Da zu einem solchen Beschluss des Nationalrats gemäß Abs. 2 der zitierten Verfas­sungsbestimmung die Anwesenheit der Hälfte der Abgeordneten erforderlich ist, stelle ich diese ausdrücklich fest. (Zwischenruf des Abg. Zanger.)

Ich bitte nun jene Damen und Herren, die dem Misstrauensantrag ihre Zustimmung ge­ben, um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist die Minderheit, abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordne­ten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Versagen des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Inneres“, Karl Nehammer, gemäß Art. 74 Abs. 1 des Bundes-Verfassungsgesetzes.

Da zu diesem Beschluss des Nationalrats gemäß Abs. 2 der zitierten Verfassungsbe­stimmung die Anwesenheit der Hälfte der Abgeordneten erforderlich ist, stelle ich diese ausdrücklich fest.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Misstrauensantrag die Zustimmung geben, um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist die Minderheit, abgelehnt. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeord­neten Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Blümel-Neumann-Chats veröffentlichen“.

Wer für diesen Entschließungsantrag ist, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Min­derheit, abgelehnt.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 104

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Ste­fanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Kompetenzbereinigung im Bereich des Glücksspielwesens sowie Zuständigkeitsänderung“.

Wer für diesen Entschließungsantrag ist, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Min­derheit, abgelehnt.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Ste­fanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Transparenz bei parteinahen Verei­nen“.

Wer für diesen Entschließungsantrag ist (Ruf bei der FPÖ: Oje, oje!), den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit, abgelehnt. (Ruf: ... Tschank fragen!)

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Susanne Fürst, Kol­leginnen und Kollegen betreffend „Abberufung von ÖBAG-Vorstand MMag. Thomas Schmid“.

Wer für diesen Entschließungsantrag ist, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Min­derheit, abgelehnt.

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Ste­phanie Krisper, Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Abschaffung der Drei-Tages-Berichtsfrist in clamorosen Fällen im Berichtspflichtenerlass“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die sich dafür aussprechen, um ein Zeichen der Zu­stimmung. – Das ist die Minderheit, abgelehnt.

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Straftatbestand illegale Parteienfinanzierung“.

Wer spricht sich für diesen Entschließungsantrag aus? – Das ist die Minderheit, abge­lehnt.

Wir gelangen nun zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Volle Kontrolle der Parteifinan­zen durch den Rechnungshof“.

Wer ist für diesen Entschließungsantrag? – Das ist die Minderheit, abgelehnt.

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Unabhängiger, weisungsfreier Bundesstaatsan­walt“.

Wer spricht sich dafür aus? – Das ist die Minderheit, abgelehnt.

16.51.10Abstimmung über einen Fristsetzungsantrag


Präsidentin Doris Bures: Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen, dem Verfassungsausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 383/A(E) eine Frist bis 23. Februar 2021 zu setzen.

Wer sich für diesen Fristsetzungsantrag ausspricht, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit, abgelehnt.

16.51.37Einlauf


Präsidentin Doris Bures: Ich gebe bekannt, dass in der heutigen Sitzung die Selbstän­digen Anträge 1274/A(E) bis 1275/A eingebracht worden sind.

Ich korrigiere – wir haben gerade noch einen Antrag bekommen –: Ich gebe daher be­kannt, dass die Selbständigen Anträge 1274/A(E) bis 1276/A(E) eingebracht worden sind.

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Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung, 16. Februar 2021 / Seite 105

Die nächste Sitzung des Nationalrates, die geschäftsordnungsmäßige Mitteilungen und Zuweisungen betreffend wird, berufe ich für 16.52 Uhr – das ist gleich im Anschluss an diese Sitzung – ein.

Diese Sitzung ist geschlossen.

16.52.23Schluss der Sitzung: 16.52 Uhr

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