Plenarsitzung
des Nationalrates
187. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich
Dienstag, 13. Dezember 2022
XXVII. Gesetzgebungsperiode
Großer Redoutensaal
Stenographisches Protokoll
187. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich
XXVII. Gesetzgebungsperiode Dienstag, 13. Dezember 202
2
Dauer der Sitzung
Dienstag, 13. Dezember 2022: 12.02 – 21.28 Uhr
*****
Tagesordnung
1. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrpersonen-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966, das Land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz, das Land- und Forstarbeiter-Dienstrechtsgesetz, die Reisegebührenvorschrift 1955, das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz, das Bundes-Personalvertretungsgesetz, das Ausschreibungsgesetz 1989, das Pensionsgesetz 1965, das Bundestheaterpensionsgesetz, das Bundes-Bedienstetenschutzgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz, das Rechtspflegergesetz, das Bundesgesetz über die Leistung eines besonderen Erstattungsbetrages anlässlich der Aufnahme in ein Dienstverhältnis zum Fürstentum Liechtenstein als Richter oder Staatsanwalt, das Bundespensionsamtübertragungs-Gesetz, das Bundes-Sportförderungsgesetz 2017, das Anti-Doping-Bundesgesetz 2021 und das Zustellgesetz geändert werden (2. Dienstrechts-Novelle 2022)
2. Punkt: Bericht über den Antrag 2896/A der Abgeordneten Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die XXVII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates vorzeitig beendet wird
3. Punkt: Bericht über den Antrag 2733/A der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die XXVII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates vorzeitig beendet wird
4. Punkt: Bericht über den Sportbericht 2021
5. Punkt: Bericht über den Antrag 2958/A(E) der Abgeordneten Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhöhung der „Pauschalen Reiseaufwandsentschädigung“ (PRAE) für gemeinnützige Sportvereine
6. Punkt: Bericht über den Antrag 2923/A(E) der Abgeordneten Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Evaluierung einer Privatisierung der Bundessporteinrichtungsgesellschaft
7. Punkt: Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über die Beaufsichtigung von Wertpapierfirmen (Wertpapierfirmengesetz – WPFG) erlassen wird und das Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz, das Bankwesengesetz, das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, das Finanzkonglomerategesetz, das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz, das Investmentfondsgesetz 2011, das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz und das Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 geändert werden
8. Punkt: Bericht über den Antrag 3022/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über Maßnahmen zur Stromverbrauchsreduktion in Spitzenzeiten (Stromverbrauchsreduktionsgesetz – SVRG)
9. Punkt: Bericht über den Antrag 3024/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom
und ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-fossile Energieträger erlassen werden und das Einkommensteuergesetz geändert wird
10. Punkt: Bericht und Antrag über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz – ASVG geändert wird
11. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das Schulunterrichtsgesetz, das Hochschulgesetz 2005, das Bildungsdokumentationsgesetz 2020, das IQS-Gesetz, das Anstellungserfordernisse-Grundsatzgesetz und das Prüfungstaxengesetz geändert werden
12. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das OeAD-Gesetz geändert wird
13. Punkt: Bericht über den Antrag 2959/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Rudolf Taschner, Mag. Sibylle Hamann, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ausarbeitung eines Modells für die Unterstützung der Teilnahme sozioökonomisch benachteiligter Kinder und Jugendlicher aller Schultypen an Schulveranstaltungen
14. Punkt: Bericht über den Antrag 2834/A(E) der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Digitale Grund- und Medienkompetenz für alle“
15. Punkt: Bericht über den Antrag 2835/A(E) der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Bildungsausgaben für Berufsschulen erhöhen“
16. Punkt: Bericht über den Antrag 2809/A(E) der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Reform der Lehrerausbildung
17. Punkt: Bericht über den Antrag 2955/A(E) der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Budget für Fördermaßnahmen statt für teure Covid-Tests
18. Punkt: Bericht über den Antrag 2932/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Systematische Erhebung der Belastungen und Zeitfresser im Lehrer:innen-Job
19. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das AMA-Gesetz 1992 geändert wird
20. Punkt: Bericht über den Antrag 271/A der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Errichtung der Marktordnungsstelle „Agrarmarkt Austria“ (AMA-Gesetz 1992) geändert wird
21. Punkt: Bericht über den Antrag 1231/A(E) der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Keine zusätzlichen AMA Marketing Gebühren
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Inhalt
Personalien
Verhinderungen ...................................................................................................... 85
Geschäftsbehandlung
Einwendungen des Abgeordneten Christian Hafenecker, MA gegen die Tagesordnung gemäß § 50 GOG .......................................................................... 86
Durchführung einer Debatte gemäß § 50 Abs. 1 GOG ..................................... 133
Redner:innen:
Christian Hafenecker, MA ....................................................................................... 133
Mag. Wolfgang Gerstl ............................................................................................. 135
Dr. Susanne Fürst .................................................................................................... 138
Mag. Jörg Leichtfried ............................................................................................... 140
Mag. Agnes Sirkka Prammer ................................................................................... 142
Dr. Nikolaus Scherak, MA ....................................................................................... 142
Einwendungen finden keine Mehrheit ................................................................ 144
Antrag der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen, dem Bautenausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 51/A der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen betreffend „ein Bundesgesetz, mit dem das Maklergesetz 1996, zuletzt geändert durch das BGBl. I Nr. 107/2017, geändert wird“, gemäß § 43 Abs. 1 GOG eine Frist bis 31. Jänner 2023 zu setzen – Ablehnung .................... 149, 434
Antrag der Abgeordneten August Wöginger, Mag. Jörg Leichtfried, MMMag. Dr. Axel Kassegger, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA und Dr. Nikolaus Scherak, MA gemäß § 69 Abs. 3 GOG, das Volksbegehren „FÜR UNEINGESCHRÄNKTE BARGELDZAHLUNG“ (1794 d.B.) in erste Lesung zu nehmen – Annahme ......................................................................... 150, 150
Antrag der Abgeordneten August Wöginger, Mag. Jörg Leichtfried, MMMag. Dr. Axel Kassegger, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA und Dr. Nikolaus Scherak, MA gemäß § 69 Abs. 3 GOG, das Volksbegehren „GIS Gebühr abschaffen“ (1795 d.B.) in erste Lesung zu nehmen – Annahme 150, 150
Antrag der Abgeordneten August Wöginger, Mag. Jörg Leichtfried, MMMag. Dr. Axel Kassegger, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA und Dr. Nikolaus
Scherak, MA
gemäß § 69 Abs. 3 GOG, das Volksbegehren
„Kinderrechte Volksbegehren“
(1796 d.B.) in erste Lesung zu nehmen –
Annahme ................................................................................................ 150,
150
Antrag der Abgeordneten August Wöginger, Mag. Jörg Leichtfried, MMMag. Dr. Axel Kassegger, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA und Dr. Nikolaus Scherak, MA gemäß § 69 Abs. 3 GOG, das Volksbegehren „RECHT AUF WOHNEN“ (1797 d.B.) in erste Lesung zu nehmen – Annahme ... 150, 150
Antrag der Abgeordneten August Wöginger, Mag. Jörg Leichtfried, MMMag. Dr. Axel Kassegger, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA und Dr. Nikolaus Scherak, MA gemäß § 69 Abs. 3 GOG, das Volksbegehren „Wiedergutmachung der COVID-19-Massnahmen“ (1798 d.B.) in erste Lesung zu nehmen – Annahme .............................................................................. 150, 150
Antrag der Abgeordneten August Wöginger, Mag. Jörg
Leichtfried, MMMag. Dr. Axel Kassegger, Mag. Dr. Jakob Schwarz,
BA und Dr. Nikolaus Scherak, MA gemäß
§ 69 Abs. 3 GOG, das Volksbegehren
„COVID-Maßnahmen abschaffen“ (1799 d.B.) in erste Lesung
zu nehmen – Annahme ................................................................................................ 150,
150
Redezeitbeschränkung nach Beratung in der Präsidialkonferenz gemäß § 57 Abs. 5 GOG ............................................................................................................. 151
Aktuelle Stunde (40.)
Thema: „Wohlstand und Sicherheit für Österreich statt EU-Sanktionen und Masseneinwanderung“ .................................................................................. 86
Redner:innen:
Herbert Kickl ............................................................................................................ 87
Bundeskanzler Karl Nehammer, MSc ..................................................................... 92
Dr. Christian Stocker ............................................................................................... 103
Josef Muchitsch ....................................................................................................... 106
Mag. Hannes Amesbauer, BA ................................................................................. 108
Michel Reimon, MBA ............................................................................................... 111
Dr. Nikolaus Scherak, MA ....................................................................................... 114
Mag. Ernst Gödl ....................................................................................................... 117
Ing. Reinhold Einwallner .......................................................................................... 121
MMMag. Dr. Axel Kassegger .................................................................................. 124
Dr. Ewa Ernst-Dziedzic ............................................................................................ 127
Douglas Hoyos-Trauttmansdorff ............................................................................ 129
Bundesregierung
Vertretungsschreiben ............................................................................................ 85
Ausschüsse
Zuweisungen ........................................................................................................... 144
Verhandlungen
1. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über die Regierungsvorlage (1793 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrpersonen-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966, das Land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz, das Land- und Forstarbeiter-Dienstrechtsgesetz, die Reisegebührenvorschrift 1955, das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz, das Bundes-Personalvertretungsgesetz, das Ausschreibungsgesetz 1989, das Pensionsgesetz 1965, das Bundestheaterpensionsgesetz, das Bundes-Bedienstetenschutzgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz, das Rechtspflegergesetz, das Bundesgesetz über die Leistung eines besonderen Erstattungsbetrages anlässlich der Aufnahme in ein Dienstverhältnis zum Fürstentum Liechtenstein als Richter oder Staatsanwalt, das Bundespensionsamtübertragungs Gesetz, das Bundes-Sportförderungsgesetz 2017, das Anti-Doping-Bundesgesetz 2021 und das Zustellgesetz geändert werden (2. Dienstrechts-Novelle 2022) (1865 d.B.) ......................................................................... 151
Redner:innen:
Mag. Gerald Loacker ............................................................................................... 152
Mag. Eva Blimlinger ................................................................................................. 154
Mag. Selma Yildirim ................................................................................................. 156
Christian Lausch ...................................................................................................... 163
Mag. Michael Hammer ............................................................................................ 175
MMMag. Gertraud Salzmann ................................................................................. 177
Vizekanzler Mag. Werner Kogler ............................................................................ 179
Mag. Romana Deckenbacher .................................................................................. 182
Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Attraktivierung des Berufsbildes für den Polizeiberuf“ – Ablehnung ................................................................... 159, 213
Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Keine Anpassung der Bezüge für Spitzenpolitiker*innen im Jahr 2023“ – Ablehnung ....................................... 161, 214
Entschließungsantrag der Abgeordneten Christian
Lausch, Kolleginnen
und Kollegen betreffend „Fairness für junge
Exekutivbedienstete“ –
Ablehnung .............................................................................................. 167,
214
Entschließungsantrag der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Solidarische Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker und Top-Manager“ – Ablehnung ......................................................... 169, 214
Annahme des Gesetzentwurfes in 1865 d.B. ..................................................... 213
Gemeinsame Beratung über
2. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2896/A der Abgeordneten Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die XXVII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates vorzeitig beendet wird (1866 d.B.) ............................. 184
3. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2733/A der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die XXVII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates vorzeitig beendet wird (1867 d.B.) ............................................................. 184
Redner:innen:
Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc ............................................................................. 185
Mag. Wolfgang Gerstl ............................................................................................. 187
Christian Hafenecker, MA ....................................................................................... 190
Mag. Agnes Sirkka Prammer ................................................................................... 194
Douglas Hoyos-Trauttmansdorff ............................................................................ 196
Mag. Peter Weidinger ............................................................................................. 198
Mag. Jörg Leichtfried ............................................................................................... 200
Dr. Susanne Fürst .................................................................................................... 203
Sabine Schatz ........................................................................................................... 206
Andreas Kollross ...................................................................................................... 207
Entschließungsantrag der Abgeordneten Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Energieschutzschirm durch einen Gaspreisdeckel für Wirtschaft und Arbeit sowie für alle Haushalte zur Abfederung der hohen Energiekosten“ – Ablehnung ............................................ 210, 214
Kenntnisnahme der beiden Ausschussberichte 1866 und 1867 d.B. ............. 215
Gemeinsame Beratung über
4. Punkt: Bericht des Sportausschusses über den Sportbericht 2021, vorgelegt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (III-799/1844 d.B.) ....................................................................................... 215
5. Punkt: Bericht des Sportausschusses über den Antrag 2958/A(E) der Abgeordneten Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhöhung der „Pauschalen Reiseaufwandsentschädigung“ (PRAE) für gemeinnützige Sportvereine (1845 d.B.) ................................................................. 215
6. Punkt: Bericht des Sportausschusses über den Antrag 2923/A(E) der Abgeordneten Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Evaluierung einer Privatisierung der Bundessporteinrichtungsgesellschaft (1846 d.B.) .............................................................................................. 215
Redner:innen:
Petra Steger ............................................................................................................. 216
Mag. Agnes Sirkka Prammer ................................................................................... 219
Mag. Yannick Shetty ............................................................................................... 221
Maximilian Köllner, MA ........................................................................................... 223
Christoph Zarits ....................................................................................................... 225
Lukas Hammer ......................................................................................................... 229
Petra Tanzler ............................................................................................................ 231
Kira Grünberg .......................................................................................................... 232
Alois Schroll .............................................................................................................. 234
Kenntnisnahme des Berichtes III-799 d.B. .......................................................... 236
Kenntnisnahme der beiden Ausschussberichte 1845 und 1846 d.B. ............. 236
7. Punkt: Bericht des Finanzausschusses über die Regierungsvorlage (1757 d.B.): Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über die Beaufsichtigung von Wertpapierfirmen (Wertpapierfirmengesetz – WPFG) erlassen wird und das Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz, das Bankwesengesetz, das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, das Finanzkonglomerategesetz, das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz, das Investmentfondsgesetz 2011, das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz und das Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 geändert werden (1815 d.B.) ............................................................................................................... 236
Redner:innen:
Ing. Reinhold Einwallner .......................................................................................... 237
Peter Haubner .......................................................................................................... 238
Nurten Yılmaz .......................................................................................................... 243
Mag. Nina Tomaselli ................................................................................................ 244
Mag. Gerald Loacker ............................................................................................... 245
Gabriel Obernosterer ............................................................................................... 249
Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend „KESt-Befreiung für längerfristige Veranlagungen“ – Ablehnung ........................................................................... 247, 317
Annahme des Gesetzentwurfes in 1815 d.B. ..................................................... 316
Gemeinsame Beratung über
8. Punkt: Bericht des Finanzausschusses über den Antrag 3022/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über Maßnahmen zur Stromverbrauchsreduktion in Spitzenzeiten (Stromverbrauchsreduktionsgesetz – SVRG) (1816 d.B.) ................................................................................................... 253
9. Punkt: Bericht des Finanzausschusses über den Antrag 3024/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom und ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-fossile Energieträger erlassen werden und das Einkommensteuergesetz geändert wird (1817 d.B.) .............................................................. 253
10. Punkt: Bericht und Antrag des Finanzausschusses über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz – ASVG geändert wird (1818 d.B.) ........................ 253
Redner:innen:
Kai Jan Krainer ......................................................................................................... 253
Karlheinz Kopf ......................................................................................................... 256
MMag. DDr. Hubert Fuchs ...................................................................................... 259
Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA ................................................................................... 262
Mag. Selma Yildirim ................................................................................................. 272
Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer .................................................................................. 276
Bundesminister Dr. Magnus Brunner, LL.M. .......................................................... 278
MMMag. Dr. Axel Kassegger .................................................................................. 282
Franz Leonhard Eßl .................................................................................................. 293
Dr. Elisabeth Götze .................................................................................................. 302
Michael Bernhard .................................................................................................... 304
Mag. Dr. Rudolf Taschner ....................................................................................... 307
Ing. Klaus Lindinger, BSc ......................................................................................... 309
Karl Schmidhofer ..................................................................................................... 311
Christoph Zarits ....................................................................................................... 312
Mag. Ruth Becher .................................................................................................... 314
Entschließungsantrag der Abgeordneten MMMag. Dr. Axel Kassegger, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Bundesweite Volksbefragung über die sofortige Beendigung der Sanktionen gegen die Russische Föderation“ – Ablehnung .............................................................................. 287, 320
Annahme der drei Gesetzentwürfe in 1816, 1817 und 1818 d.B. .................. 317
11. Punkt: Bericht des Unterrichtsausschusses über die Regierungsvorlage (1791 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Schulunterrichtsgesetz, das Hochschulgesetz 2005, das Bildungsdokumentationsgesetz 2020, das IQS-Gesetz, das Anstellungserfordernisse-Grundsatzgesetz und das Prüfungstaxengesetz geändert werden (1836 d.B.) ................................................. 321
Redner:innen:
Petra Tanzler ............................................................................................................ 321
MMMag. Gertraud Salzmann ................................................................................. 327
Mag. Martina Künsberg Sarre ................................................................................ 329
Mag. Sibylle Hamann .............................................................................................. 330
Bundesminister Dr. Martin Polaschek .................................................................... 332
Ing. Johann Weber ................................................................................................... 335
Entschließungsantrag der Abgeordneten Petra Tanzler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Sprachförderung an Österreichs Schulen auf wissenschaftliche Grundlagen stellen!“ – Ablehnung ...................... 324, 401
Annahme des Gesetzentwurfes in 1836 d.B. ..................................................... 400
12. Punkt: Bericht des Unterrichtsausschusses über die Regierungsvorlage (1788 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das OeAD-Gesetz geändert wird (1837 d.B.) ............................................................................................................... 337
Redner:innen:
Martina Kaufmann, MMSc BA ............................................................................... 337
Nurten Yılmaz .......................................................................................................... 339
Mag. Sibylle Hamann .............................................................................................. 340
Bundesminister Dr. Martin Polaschek .................................................................... 341
Annahme des Gesetzentwurfes in 1837 d.B. ..................................................... 401
13. Punkt: Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 2959/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Rudolf Taschner, Mag. Sibylle Hamann, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ausarbeitung eines Modells für die Unterstützung der Teilnahme sozioökonomisch benachteiligter Kinder und Jugendlicher aller Schultypen an Schulveranstaltungen (1838 d.B.) ....... 344
Redner:innen:
Katharina Kucharowits ........................................................................................... 344
Nico Marchetti ......................................................................................................... 349
Hermann Brückl, MA ............................................................................................... 351
Mag. Sibylle Hamann .............................................................................................. 353
Mag. Martina Künsberg Sarre ................................................................................ 355
Bundesminister Dr. Martin Polaschek .................................................................... 357
Mag. Gerald Hauser ................................................................................................. 359
Entschließungsantrag der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Recht auf ein 11. und 12. Schuljahr für Jugendliche mit Behinderung“ – Ablehnung ........................ 347, 401
Annahme der dem schriftlichen Ausschussbericht 1838 d.B. beigedruckten Entschließung betreffend „Ausarbeitung eines Modells für die Unterstützung der Teilnahme sozioökonomisch benachteiligter Kinder und Jugendlicher aller Schultypen an Schulveranstaltungen“ (282/E) ................................ 401
14. Punkt: Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 2834/A(E) der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Digitale Grund- und Medienkompetenz für alle“ (1839 d.B.) ...... 361
Redner:innen:
Katharina Kucharowits ........................................................................................... 362
Ing. Johann Weber ................................................................................................... 363
Süleyman Zorba ....................................................................................................... 365
Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 1839 d.B. .......................................... 402
15. Punkt: Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 2835/A(E) der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Bildungsausgaben für Berufsschulen erhöhen“ (1840 d.B.) ........ 367
Redner:innen:
Klaus Köchl ............................................................................................................... 368
Martina Kaufmann, MMSc BA ............................................................................... 369
Mag. Yannick Shetty ............................................................................................... 371
Süleyman Zorba ....................................................................................................... 373
Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 1840 d.B. .......................................... 402
16. Punkt: Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 2809/A(E) der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Reform der Lehrerausbildung (1841 d.B.) ............................................ 375
Redner:innen:
Hermann Brückl, MA ............................................................................................... 375
Mag. Dr. Rudolf Taschner ....................................................................................... 377
Petra Tanzler ............................................................................................................ 379
Mag. Sibylle Hamann .............................................................................................. 380
MMag. Dr. Agnes Totter, BEd ................................................................................. 381
Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 1841 d.B. .......................................... 402
17. Punkt: Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 2955/A(E) der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Budget für Fördermaßnahmen statt für teure Covid-Tests (1842 d.B.) ............................................................................................................... 383
Redner:innen:
Hermann Brückl, MA ............................................................................................... 383
Nico Marchetti ........................................................................................ 385, 392
Mag. Gerald Hauser ................................................................................................. 386
Petra Wimmer .......................................................................................................... 389
Mag. Sibylle Hamann .............................................................................................. 391
Mag. Gerald Hauser (tatsächliche Berichtigung) ................................................. 393
Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 1842 d.B. .......................................... 402
18. Punkt: Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 2932/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Systematische Erhebung der Belastungen und Zeitfresser im Lehrer:innen-Job (1843 d.B.) .............................................................. 395
Redner:innen:
Nurten Yılmaz .......................................................................................................... 395
Mag. Romana Deckenbacher .................................................................................. 396
Mag. Martina Künsberg Sarre ................................................................................ 398
Mag. Sibylle Hamann .............................................................................................. 399
Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 1843 d.B. .......................................... 402
Gemeinsame Beratung über
19. Punkt: Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft über die Regierungsvorlage (1792 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das AMA-Gesetz 1992 geändert wird (1860 d.B.) ................................................................... 402
20. Punkt: Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft über den Antrag 271/A der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Errichtung der Marktordnungsstelle „Agrarmarkt Austria“ (AMA-Gesetz 1992) geändert wird (1861 d.B.) ............................................................. 402
21. Punkt: Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft über den Antrag 1231/A(E) der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Keine zusätzlichen AMA Marketing Gebühren (1862 d.B.) ............................................................................................. 402
Redner:innen:
Cornelia Ecker ......................................................................................... 403, 430
Ing. Josef Hechenberger .......................................................................................... 405
Alois Kainz ................................................................................................................ 407
Clemens Stammler ................................................................................................... 409
Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer .................................................................................. 411
Bundesminister Mag. Norbert Totschnig, MSc ...................................................... 413
Irene Neumann-Hartberger .................................................................................... 416
Elisabeth Feichtinger, BEd BEd................................................................................ 418
Dipl.-Ing. Olga Voglauer .......................................................................................... 419
Dietmar Keck .......................................................................................... 421, 427
Carina Reiter ............................................................................................................ 423
Klaus Köchl ............................................................................................................... 426
Dipl.-Ing. Georg Strasser ......................................................................................... 428
Ing. Klaus Lindinger, BSc ......................................................................................... 431
Annahme des Gesetzentwurfes in 1860 d.B. ..................................................... 433
Kenntnisnahme der beiden Ausschussberichte 1861 und 1862 d.B. ............. 433
Eingebracht wurden
Volksbegehren ........................................................................................................ 145
1794: Volksbegehren „FÜR UNEINGESCHRÄNKTE BARGELDZAHLUNG“
1795: Volksbegehren „GIS Gebühr abschaffen“
1796: Volksbegehren „Kinderrechte-Volksbegehren“
1797: Volksbegehren „RECHT AUF WOHNEN“
1798: Volksbegehren „Wiedergutmachung der COVID-19-Massnahmen“
1799: Volksbegehren „COVID-Maßnahmen abschaffen“
Petition .................................................................................................................... 146
Petition betreffend „INNOVATIONSPROJEKT – Testzug Schadholztransport“ (Ordnungsnummer 103) (überreicht von den Abgeordneten Peter Weidinger und Gabriel Obernosterer)
Bürgerinitiative ....................................................................................................... 146
Bürgerinitiative betreffend „Recht auf Bildung für ALLE Kinder – Recht auf ein 11. und 12. Schuljahr für Kinder mit Behinderung“ (Ordnungsnummer 51)
Gesetzesantrag des Bundesrates ......................................................................... 145
1859: Gesetzesantrag der Bundesrätinnen und Bundesräte Korinna Schumann, MMag. Dr. Karl-Arthur Arlamovsky, Kolleginnen und Kollegen
vom 30. November 2022 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Gleichbehandlung im Bereich des Bundes (Bundes-Gleichbehandlungsgesetz – B-GlBG) und das Bundesgesetz über die Gleichbehandlungskommission und die Gleichbehandlungsanwaltschaft (GBK/GAW-Gesetz) geändert wird
Regierungsvorlagen ............................................................................................... 146
1800: Einspruch der Republik Österreich gegen den Beitritt der Islamischen Republik Pakistan zum Übereinkommen zur Befreiung ausländischer öffentlicher Urkunden von der Beglaubigung
1847: Änderung der Vorbehalte und Notifikationen der Republik Österreich zum Mehrseitigen Übereinkommen zur Umsetzung steuerabkommensbezogener Maßnahmen zur Verhinderung der Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung
Berichte ................................................................................................................... 146
Vorlage 112 BA: Bericht gemäß § 67 Abs. 4 BHG 2013 über die Ergebnisse des Beteiligungs- und Finanzcontrolling zum Stichtag 30. September 2022; BM f. Finanzen
Vorlage 113 BA: Monatserfolg Oktober 2022 sowie COVID-19 Berichterstattung gemäß § 3 Abs. 4 COVID-19 Fondsgesetz, § 3b Abs. 4 ABBAG-Gesetz und § 1 Abs. 5 Härtefallfondsgesetz; BM f. Finanzen
III-804: Bericht betreffend Verpackungsabfälle aus Kunststoff – Reihe BUND 2022/36; Rechnungshof
III-806: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022; BM f. Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
III-808: Bericht betreffend Wald im Klimawandel: Strategien und Maßnahmen – Reihe BUND 2022/37; Rechnungshof
III-809: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022 – Untergliederung 43 Klima, Umwelt und Energie; BM f. Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
III-810: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022 – Untergliederung 41 Mobilität; BM f. Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
III-811: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022 – Untergliederung 34 Innovation und Technologie (Forschung); BM f. Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
III-812: Bericht nach
§ 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des
COVID-19-Krisenbewältigungsfonds und § 1 Abs. 5 des Bundesgesetzes
über die Errichtung eines Härtefallfonds für Oktober 2022;
BM f. Arbeit und Wirtschaft
III-813: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022; BM f. Bildung, Wissenschaft und Forschung
III-814: Bericht über die Aktivitäten der AMA-Marketing GesmbH (Geschäftsjahr 2021) aufgrund der Entschließung des Nationalrates vom 8. Juli 2014, 29/E XXV. GP; BM f. Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
III-815: Bericht gemäß § 13 Abs. 1a des Bundesgesetzes über die Finanzierung der Arbeitsmarktpolitik (Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz – AMPFG) für Jänner 2020 bis Oktober 2022; BM f. Arbeit und Wirtschaft
III-816: Bericht nach § 1 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Härtefallfonds in der Land- und Forstwirtschaft inkl. Privatzimmervermietung für Oktober 2022; BM f. Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
III-817: Bericht über die Fortschritte, Erkenntnisse und Tätigkeiten des Beratungsgremiums „Human Biomonitoring“ 2022; BM f. Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
III-818: Bericht betreffend Liegenschaftsverwaltung der Österreichischen Bundesforste AG – Reihe BUND 2022/38; Rechnungshof
III-819: Bericht betreffend Einsatzbereitschaft der Miliz – Reihe BUND 2022/39; Rechnungshof
III-820: Bericht betreffend MeteoServe Wetterdienst GmbH – nunmehr Austro Control Digital Services GmbH – Reihe BUND 2022/40; Rechnungshof
III-821: Tätigkeitsbericht 2021 der Bundesstelle für
Sektenfragen;
BM f. Frauen, Familie, Integration und Medien
III-824: Zweiter Bericht der Expert:innengruppe zur Beobachtung und Analyse der Inflationsentwicklung (EBAI); BM f.
Finanzen und
BM f. Soziales, Gesundheit, Pflege
und Konsumentenschutz
III-825: Bericht betreffend Fortschrittsbericht 2021/22 der Nationalen Finanzbildungsstrategie; BM f. Finanzen
Anträge der Abgeordneten
MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Alternative-Streitbeilegung-Gesetz geändert wird (3025/A)
Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Finanzierung politischer Parteien (Parteiengesetz 2012 – PartG) geändert wird (3026/A)
Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Schluss mit dem Warten auf die Familienbeihilfe – Mehr Personal für die Finanzämter“ (3027/A)(E)
Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Verankerung von Stealthing im Strafgesetzbuch (3028/A)(E)
Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen betreffend Vorbereitende Maßnahmen für den EHDS (3029/A)(E)
Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen betreffend Durchgriffsrecht zur Unterbringung von Asylwerber:innen (3030/A)(E)
Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Overhead-Finanzierung von Forschungsprojekten (3031/A)(E)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einen Vorsitzenden für die Alterssicherungskommission (ASK) (3032/A)(E)
Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schutzmaßnahmen in der Justiz (3033/A)(E)
Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rechtsverbindlichkeit von öffentlichen Beschaffungen erst mit Veröffentlichung (3034/A)(E)
Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Befristete Zulassungsentziehung statt Enteignung (3035/A)(E)
Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Masterstudium Schulsozialarbeit einrichten (3036/A)(E)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einberufung eines Pensionsgipfels (3037/A)(E)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend transparente Veröffentlichung der Entscheidungen der RTR-Beirät:innen (3038/A)(E)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Neuaufstellung des Fonds zur Förderung der digitalen Transformation (3039/A)(E)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bericht über Wirkungsziele bei der RTR (3040/A)(E)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Finanzielle und politische Unabhängigkeit für die Wiener Zeitung! (3041/A)(E)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Gezielte Präventionsarbeit gegen Gewalt an Mädchen und Frauen (3042/A)(E)
Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verankerung von Stealthing im Sexualkundeunterricht (3043/A)(E)
Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen betreffend Entschuldung des Sudans (3044/A)(E)
Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen betreffend Automatische Fotoimplementierung bei Beantragung eines Behindertenpasses aus nationalen Datenbanken (1831 d.B.) bis zum 31. März 2023 (3045/A)(E)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verschärfung des Asylrechts nach Migrantenkrawallen (3046/A)(E)
Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen betreffend Automatische Fotoimplementierung bei Beantragung eines Behindertenpasses aus nationalen Datenbanken (1831 d.B.) bis zum 31. März 2023 (3047/A)(E)
Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend Echte Pensionsanpassung statt sozialpolitischem Falschspielertrick (3048/A)(E)
Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aktion 60 plus für den österreichischen Arbeitsmarkt (3049/A)(E)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufnahme von Klimaterrorismus und -extremismus in den Verfassungsschutzbericht (3050/A)(E)
Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend Zuwanderungsstopp in den österreichischen Sozialstaat jetzt – „Unser Geld für unsere Leute“ (3051/A)(E)
Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend AMS-Schulungen: Mehr als 50 Prozent Ausländer! (3052/A)(E)
Mag. Dr. Rudolf Taschner, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über hochschulrechtliche Sondervorschriften an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen aufgrund von COVID-19 (2. COVID-19-Hochschulgesetz – 2. C-HG) geändert wird (3053/A)
Anfragen der Abgeordneten
Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Projekt „Soziales Burgenland“ (muttersprachliche Beratung im ÖGB Burgenland) (13097/J)
Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Besuche der Medizinischen Hauskrankenpflege (13098/J)
Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Finanzierung von GefängnisseelsorgerInnen (13099/J)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Aufenthalte für Kuren, Reha und Erholung 2021 (13100/J)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Rehabilitationsgeld und Frühpensionen (13101/J)
Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Arbeitsanfall bei der DSB (13102/J)
Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Einsparungen von Personal beim BMLV und Verschiebung zur Truppe (13103/J)
Petra Tanzler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend „Fehlende Studienergebnisse zur Evaluation der Deutschförderung?“ (13104/J)
Petra Tanzler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend „Personal an Pflichtschulen“ (13105/J)
Petra Tanzler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend „Aufstockung Schulpsycholog*innen“ (13106/J)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Sozialversicherung: Offenlegung der Gebarungsvorschaurechnungen (11/2022) (13107/J)
Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Personalexplosion im eigenen PR-Polit-Apparat des Kanzlers (13108/J)
Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Klimaterroristen gefährden Kultur, Verkehr und Menschenleben (13109/J)
Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Falsch-Infos in Impf-Folder (13110/J)
Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Mögliche Spritpreis-Rekorde für das Jahr 2023 (13111/J)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Florierendes Schleppergeschäft (13112/J)
Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Ankauf amerikanischer Waffen durch die EU für die Kriegspartei Ukraine (13113/J)
Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Zurückweisung von Flüchtlingen nach Salzburg (13114/J)
Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Zurückweisung von Flüchtlingen nach Tirol (13115/J)
Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Zurückweisung von Flüchtlingen nach Oberösterreich (13116/J)
Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Zurückweisung von Flüchtlingen nach Vorarlberg (13117/J)
Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Energiearmut vor der Krise (13118/J)
Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Vergewaltigung in Wien (13119/J)
Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Forderungen der Hausbesetzer von der Politik angenommen (13120/J)
Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Laborbefunde zu giftigen Inhaltsstoffen in chinesischen Antigen-Schnelltests (13121/J)
Cornelia Ecker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Verlängerung der Zulassung von Glyphosat (13122/J)
Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Personalmangel in den niederösterreichischen Spitälern (13123/J)
Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Vierter Baukultur Report (13124/J)
Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Vierter Baukultur Report (13125/J)
Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Vierter Baukultur Report (13126/J)
Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Vierter Baukultur Report (13127/J)
Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Folgeanfrage: Fake News und Asyl (13128/J)
MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Zunahme der Tierversuche in Österreich (13129/J)
MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Zunahme der Tierversuche in Österreich (13130/J)
MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Flossen NPO-Gelder an „die Bäuerinnen“ oder an die „Landjugend Niederösterreich“? (13131/J)
Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Asylgipfel zwischen Österreich, Ungarn und Serbien (13132/J)
Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Asylgipfel zwischen Österreich, Ungarn und Serbien (13133/J)
Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Asylgipfel zwischen Österreich, Ungarn und Serbien (13134/J)
Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend die Entschärfung der Sicherheitsmängel am Bahnhof Baumgartenberg (13135/J)
Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Gerichtliche Praxis beim Kinderbetreuungsgeld (13136/J)
Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Verbreitung von gefährlichen Krankheiten bei Flüchtlingen in der Polizei-Garage (13137/J)
Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend unbesetzte Planstellen – Attraktivierung Justizwache (13138/J)
Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Finanzierung der linksextremistischen, gewaltbereiten „Antifaschistischen Aktion“ mit Studenten- Zwangsbeiträgen (13139/J)
Thomas Spalt, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Mangelhafte Zustellung des Klimabonus durch die Post (13140/J)
Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Warum verstecken Sie die Plagiatsstudie, Herr Minister? (13141/J)
Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Unterkunftsprobleme am Truppenübungsplatz Allentsteig (13142/J)
Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Energiekrise im Sportbereich (13143/J)
Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Erhöhung der Besonderen Bundes-Sportförderung (13144/J)
Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend NPO-Unterstützungsfonds und Sportbonus (13145/J)
Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Verbreitung von gefährlichen Krankheiten bei Flüchtlingen in der Polizei-Garage (13146/J)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Future Operations Plattform (13147/J)
Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend die ausbleibende militärische Ausbildung von Grundwehrdienern (13148/J)
Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Verbauung der Westeinfahrt (13149/J)
Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Wie groß ist der Einfluss des BMI auf die FH Wiener Neustadt? (13150/J)
Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Struktur und Aufgaben der ÖKUSS (13151/J)
Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Welche Rolle spielt das Büro Mikl-Leitner im Semmering-Förderskandal? (13152/J)
Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Regulierung von Drohnenflügen in Ballungszentren (13153/J)
Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Schutz der Bauern vor Stalleinbrüchen (13154/J)
Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Schutz der Bauern vor Stalleinbrüchen (13155/J)
David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Geschäftsverhandlungen mit dem Software-Unternehmen DSIRF (13156/J)
Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Sicherheitsmaßnahmen Kulturinstitutionen (13157/J)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Wie sehr verfestigen Zuverdienstgrenzen die Arbeitslosigkeit und verstärken den Arbeitskräftemangel? (13158/J)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Wie sehr verfestigen Zuverdienstgrenzen die Arbeitslosigkeit und verstärken den Arbeitskräftemangel? (13159/J)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Wie sehr verfestigen Zuverdienstgrenzen die Arbeitslosigkeit und verstärken den Arbeitskräftemangel? (13160/J)
Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Österreichische Datenstrategie (13161/J)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Polizeigroßeinsatz in der BBE Leoben (13162/J)
Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Schadstoffe in Silikon-Backformen (13163/J)
Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Exekutionsstrafe gegen Sunshine Smile GmbH („Plus Dental“) (13164/J)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Spontane Kurdendemo inklusive Gewalttat mitten in Wien (13165/J)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Ist die Nutzung der Asylmassenunterkunft in der Leobener Baumax-Halle rechtswidrig? (13166/J)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Aktuelle Lage beim geplanten Asyl-Großquartier in Kindberg (13167/J)
Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Neuanschaffung von Hubschraubern (13168/J)
Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Bestellung Direktion HGM (13169/J)
Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Gefährdungslage für Aktivist:innen gegen das iranische Regime (13170/J)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2022 in Österreich (13171/J)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Untergetauchte Asylwerber (13172/J)
Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Das Innenministerium tanzt! (13173/J)
Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend die Maßnahmenmeldung für die Europäische Kindergarantie (13174/J)
Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Beweissicherung von Kriegsverbrechen und anderen Völkerrechtsverbrechen (13175/J)
Dr. Elisabeth Götze, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Flughafen Wien AG – Erwerb von Beteiligungen duch einen karibischen Investor (13176/J)
Dr. Elisabeth Götze, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Steuerbefreiung und Aufsichtsrat der Flughafen Wien AG“ (13177/J)
Dr. Elisabeth Götze, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Steuerbefreiung und Aufsichtsrat der Flughafen Wien AG“ (Zu 13177/J)
Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend unbesetzte Planstellen – Attraktivierung Justizwache (13178/J)
Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Berechnungsbasis für Pflegestipendien (13179/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend AKF Ausschüttung für Mali und Burkina Faso (13180/J)
Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Katastrophale Zustände bei der Übung Herbststurm 22 (13181/J)
Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Wartezeiten auf das Kinderbetreuungsgeld (13182/J)
Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Folgeanfrage: Systematische Überförderung bei den COFAG Hilfen (13183/J)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Schutz der KMU vor Bürokratie durch das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz LkSG? (13184/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Folgeanfrage Gegenmarketing des Innenministers (13185/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Zukunft des ORF (13186/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Die Republik als Verlagshaus (13187/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Die Republik als Verlagshaus (13188/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Die Republik als Verlagshaus (13189/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Die Republik als Verlagshaus (13190/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Die Republik als Verlagshaus (13191/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Die Republik als Verlagshaus (13192/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Die Republik als Verlagshaus (13193/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Die Republik als Verlagshaus (13194/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Die Republik als Verlagshaus (13195/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Die Republik als Verlagshaus (13196/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Die Republik als Verlagshaus (13197/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Die Republik als Verlagshaus (13198/J)
Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres
betreffend Besetzung des Postens des Linzer Kriminalpolizei-
Leiters (13199/J)
Mag. Nina Tomaselli, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend möglicher Verzögerungen des Jahrhundert-Hochwasserschutzprojektes Rhesi (13200/J)
Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Energieeinsparungen und Risiko von Krisen in Justizanstalten (13201/J)
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Die Republik als Verlagshaus (13202/J)
Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Kriminalfall „die EIGENTUM“ (13203/J)
Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Kriminalfall „die EIGENTUM“ (13204/J)
Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Wohin geht das Waldfonds-Geld? (13205/J)
Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Endlich Klarheit schaffen beim Thema Kulinarik! (13206/J)
Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Kontrollfunktion der E-Control bei den Vorgängen um die Ried Energie (13207/J)
Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Stromnetzinfrastruktur in Besitz von Energieversorgern (13208/J)
Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Endlich Klarheit schaffen beim Thema Kulinarik! (13209/J)
Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Tourismus-Budget: Nachfragen zu intransparenten Sammelposten (13210/J)
Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Rechnungshofes betreffend Illegale Spende an Abgeordnete von ÖVP und Grünen aus dem Innenministerium (13211/J)
Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Energiekosten bei Ärzten (13212/J)
Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Wahlärztesystem (13213/J)
Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Umfrage zur Impfzufriedenheit (13214/J)
Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Abschluss von Hebammenverträgen (13215/J)
Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend kostenfreier Zugang zur HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) (13216/J)
Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Bedingungslose Kinderbetreuung (13217/J)
Ing. Martin Litschauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Ökostrom an österreichischen Vertretungen in Europa (13218/J)
Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Kammern verspekulierten 2021 knapp 20 Millionen Euro an Zwangsbeiträgen! (13219/J)
Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Erteilung von Reise- und Aufenthaltsvisa (13220/J)
Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kostenstruktur und Finanzierung der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA GmbH (13221/J)
Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Datenschutz und DSIRF (13222/J)
Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Datenschutz und DSIRF (13223/J)
Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Datenschutz und DSIRF (13224/J)
Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Datenschutz und DSIRF (13225/J)
*****
Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Präsidenten des Nationalrates betreffend Parlaments PR des Parlamentspräsidenten (59/JPR)
Petra Tanzler, Kolleginnen und Kollegen an den Präsidenten des Nationalrates betreffend „Führungen Parlamentsbaustelle“ (60/JPR)
Thomas Spalt, Kolleginnen und Kollegen an den Präsidenten des Nationalrates betreffend Die Kunst der Freund(erlwirt)schaft (61/JPR)
Anfragebeantwortungen
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11916/AB zu 12418/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11917/AB zu 12372/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11918/AB zu 12341/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (11919/AB zu 12293/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11920/AB zu 12409/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (11921/AB zu 12228/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (11922/AB zu 12227/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (11923/AB zu 12229/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (11924/AB zu 12231/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11925/AB zu 12233/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11926/AB zu 12235/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (11927/AB zu 12263/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11928/AB zu 12329/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11929/AB zu 12277/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Elisabeth Feichtinger, BEd BEd, Kolleginnen und Kollegen (11930/AB zu 12297/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11931/AB zu 12278/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11932/AB zu 12310/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11933/AB zu 12327/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11934/AB zu 12342/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11935/AB zu 12369/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11936/AB zu 12401/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11937/AB zu 12287/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11938/AB zu 12419/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen
(11939/AB zu 12404/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (11940/AB zu 12255/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11941/AB zu 12266/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (11942/AB zu 12244/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und
Kollegen
(11943/AB zu 12234/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen (11944/AB zu 12243/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (11945/AB zu 12248/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen (11946/AB zu 12237/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (11947/AB zu 12249/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (11948/AB zu 12241/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (11949/AB zu 12242/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen (11950/AB zu 12193/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (11951/AB zu 12292/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11952/AB zu 12416/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11953/AB zu 12405/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen (11954/AB zu 12195/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11955/AB zu 12370/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (11956/AB zu 12379/J)
der
Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Petra
Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (11957/AB zu 12378/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11958/AB zu 12413/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (11959/AB zu 12380/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11960/AB zu 12275/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (11961/AB zu 12317/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (11962/AB zu 12384/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11963/AB zu 12281/J)
der
Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Petra
Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (11964/AB zu 12383/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (11965/AB zu 12313/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (11966/AB zu 12306/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (11967/AB zu 12423/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (11968/AB zu 12353/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (11969/AB zu 12312/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (11970/AB zu 12358/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11971/AB zu 12307/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (11972/AB zu 12262/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11973/AB zu 12311/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11974/AB zu 12279/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (11975/AB zu 12386/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11976/AB zu 12402/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (11977/AB zu 12382/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten MMMag. Dr. Axel Kassegger, Kolleginnen und Kollegen (11978/AB zu 12222/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11979/AB zu 12308/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11980/AB zu 12276/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11981/AB zu 12334/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (11982/AB zu 12385/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11983/AB zu 12268/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11984/AB zu 12338/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11985/AB zu 12400/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11986/AB zu 12368/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (11987/AB zu 12373/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (11988/AB zu 12361/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11989/AB zu 12290/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (11990/AB zu 12360/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (11991/AB zu 12357/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (11992/AB zu 12387/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11993/AB zu 12271/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (11994/AB zu 12323/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen (11995/AB zu 12395/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (11996/AB zu 12257/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (11997/AB zu 12315/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Nurten Yılmaz, Kolleginnen und Kollegen (11998/AB zu 12301/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen (11999/AB zu 12247/J)
des
Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Petra
Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (12000/AB zu 12381/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12001/AB zu 12332/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (12002/AB zu 12239/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12003/AB zu 12291/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12004/AB zu 12196/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen (12005/AB zu 12194/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12006/AB zu 12347/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Elisabeth Feichtinger, BEd BEd, Kolleginnen und Kollegen (12007/AB zu 12296/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12008/AB zu 12410/J)
des
Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Petra
Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (12009/AB zu 12376/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und
Kollegen
(12010/AB zu 12259/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen
(12011/AB zu 12256/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (12012/AB zu 12252/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen (12013/AB zu 12396/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und
Kollegen
(12014/AB zu 12260/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12015/AB zu 12363/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12016/AB zu 12273/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12017/AB zu 12309/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12018/AB zu 12314/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen (12019/AB zu 12394/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12020/AB zu 12288/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen (12021/AB zu 12300/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12022/AB zu 12325/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (12023/AB zu 12359/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12024/AB zu 12421/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12025/AB zu 12261/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12026/AB zu 12345/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12027/AB zu 12267/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (12028/AB zu 12352/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12029/AB zu 12197/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12030/AB zu 12322/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12031/AB zu 12280/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Tanzler, Kolleginnen und Kollegen (12032/AB zu 12393/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen (12033/AB zu 12190/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12034/AB zu 12303/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12035/AB zu 12336/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (12036/AB zu 12225/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12037/AB zu 12316/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12038/AB zu 12331/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12039/AB zu 12343/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (12040/AB zu 12355/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12041/AB zu 12364/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12042/AB zu 12408/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12043/AB zu 12407/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (12044/AB zu 12246/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12045/AB zu 12250/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12046/AB zu 12420/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (12047/AB zu 12230/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12048/AB zu 12417/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen (12049/AB zu 12198/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen (12050/AB zu 12199/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12051/AB zu 12264/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12052/AB zu 12265/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12053/AB zu 12269/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12054/AB zu 12282/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12055/AB zu 12284/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12056/AB zu 12289/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und
Kollegen
(12057/AB zu 12223/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (12058/AB zu 12294/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12059/AB zu 12326/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12060/AB zu 12330/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12061/AB zu 12335/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12062/AB zu 12337/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12063/AB zu 12339/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12064/AB zu 12348/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (12065/AB zu 12351/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (12066/AB zu 12356/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12067/AB zu 12374/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (12068/AB zu 12375/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12069/AB zu 12406/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12070/AB zu 12412/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12071/AB zu 12212/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12072/AB zu 12213/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12073/AB zu 12214/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12074/AB zu 12215/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12075/AB zu 12216/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12076/AB zu 12217/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12077/AB zu 12218/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12078/AB zu 12219/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12079/AB zu 12220/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12080/AB zu 12224/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12081/AB zu 12221/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12082/AB zu 12320/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12083/AB zu 12321/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12084/AB zu 12200/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12085/AB zu 12201/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12086/AB zu 12202/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12087/AB zu 12203/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12088/AB zu 12204/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12089/AB zu 12205/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12090/AB zu 12206/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12091/AB zu 12207/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12092/AB zu 12208/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12093/AB zu 12209/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12094/AB zu 12210/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12095/AB zu 12305/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen (12096/AB zu 12422/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (12097/AB zu 12226/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Nurten Yılmaz, Kolleginnen und Kollegen (12098/AB zu 12302/J)
des
Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf
die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und
Kollegen
(12099/AB zu 12333/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen (12100/AB zu 12354/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12101/AB zu 12274/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12102/AB zu 12415/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12103/AB zu 12399/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12104/AB zu 12367/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12105/AB zu 12346/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12106/AB zu 12285/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12107/AB zu 12211/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12108/AB zu 12662/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (12109/AB zu 12428/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen (12110/AB zu 12748/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (12111/AB zu 12665/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12112/AB zu 12519/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (12113/AB zu 12545/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen (12114/AB zu 12425/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (12115/AB zu 12427/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (12116/AB zu 12424/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (12117/AB zu 12571/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12118/AB zu 12518/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (12119/AB zu 12429/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12120/AB zu 12434/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen (12121/AB zu 12693/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12122/AB zu 12437/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12123/AB zu 12439/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12124/AB zu 12441/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen
(12125/AB zu 12430/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12126/AB zu 12438/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12127/AB zu 12435/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12128/AB zu 12436/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (12129/AB zu 12443/J)
des
Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa
Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12130/AB zu 12432/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12131/AB zu 12489/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen (12132/AB zu 12442/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12133/AB zu 12440/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12134/AB zu 12433/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (12135/AB zu 12431/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12136/AB zu 12463/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (12137/AB zu 12444/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen (12138/AB zu 12810/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12139/AB zu 12445/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12140/AB zu 12446/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (12141/AB zu 12448/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen (12142/AB zu 12447/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen (12143/AB zu 12449/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (12144/AB zu 12542/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12145/AB zu 12575/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12146/AB zu 12602/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12147/AB zu 12487/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12148/AB zu 12541/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12149/AB zu 12523/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (12150/AB zu 12584/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (12151/AB zu 12585/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (12152/AB zu 12577/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12153/AB zu 12514/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (12154/AB zu 12583/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12155/AB zu 12466/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12156/AB zu 12599/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12157/AB zu 12455/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (12158/AB zu 12569/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (12159/AB zu 12570/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (12160/AB zu 12568/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (12161/AB zu 12531/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (12162/AB zu 12546/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12163/AB zu 12641/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen (12164/AB zu 12501/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12165/AB zu 12540/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (12166/AB zu 12559/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12167/AB zu 12515/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12168/AB zu 12491/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12169/AB zu 12504/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen (12170/AB zu 12450/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12171/AB zu 12471/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12172/AB zu 12482/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (12173/AB zu 12495/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (12174/AB zu 12578/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (12175/AB zu 12567/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12176/AB zu 12459/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12177/AB zu 12516/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12178/AB zu 12461/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen (12179/AB zu 12616/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12180/AB zu 12573/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12181/AB zu 12714/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12182/AB zu 12592/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12183/AB zu 12517/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12184/AB zu 12524/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (12185/AB zu 12533/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12186/AB zu 12505/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen (12187/AB zu 12499/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12188/AB zu 12506/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dietmar Keck, Kolleginnen und Kollegen (12189/AB zu 12617/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12190/AB zu 12507/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12191/AB zu 12605/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12192/AB zu 12508/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (12193/AB zu 12543/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12194/AB zu 12509/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12195/AB zu 12464/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12196/AB zu 12510/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12197/AB zu 12512/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12198/AB zu 12534/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12199/AB zu 12535/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12200/AB zu 12536/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12201/AB zu 12537/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12202/AB zu 12538/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12203/AB zu 12539/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12204/AB zu 12547/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12205/AB zu 12548/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12206/AB zu 12549/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12207/AB zu 12550/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12208/AB zu 12551/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12209/AB zu 12552/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12210/AB zu 12477/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12211/AB zu 12511/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12212/AB zu 12553/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12213/AB zu 12554/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (12214/AB zu 12544/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12215/AB zu 12468/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12216/AB zu 12555/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12217/AB zu 12456/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12218/AB zu 12572/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12219/AB zu 12453/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12220/AB zu 12457/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12221/AB zu 12465/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (12222/AB zu 12576/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12223/AB zu 12473/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12224/AB zu 12475/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12225/AB zu 12479/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12226/AB zu 12483/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12227/AB zu 12493/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen (12228/AB zu 12498/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12229/AB zu 12607/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen (12230/AB zu 12500/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen (12231/AB zu 12503/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12232/AB zu 12522/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12233/AB zu 12529/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen (12234/AB zu 12532/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12235/AB zu 12590/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12236/AB zu 12591/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12237/AB zu 12593/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12238/AB zu 12604/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12239/AB zu 12611/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (12240/AB zu 12561/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12241/AB zu 12574/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12242/AB zu 12486/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12243/AB zu 12612/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12244/AB zu 12606/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12245/AB zu 12597/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen (12246/AB zu 12560/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12247/AB zu 12598/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12248/AB zu 12556/J)
des Bundesministers
für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter
Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen
(12249/AB zu 12530/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12250/AB zu 12484/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12251/AB zu 12521/J)
des
Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten
auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und
Kollegen
(12252/AB zu 12488/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12253/AB zu 12462/J)
des
Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten
auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und
Kollegen
(12254/AB zu 12467/J)
des Bundesministers für europäische
und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Philip
Kucher, Kolleginnen und Kollegen
(12255/AB zu 12454/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dietmar Keck, Kolleginnen und Kollegen (12256/AB zu 12618/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12257/AB zu 12460/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12258/AB zu 12472/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12259/AB zu 12610/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12260/AB zu 12480/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die
Anfrage der Abgeordneten Rosa
Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12261/AB zu 12527/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (12262/AB zu 12565/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12263/AB zu 12589/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die
Anfrage der Abgeordneten
Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (12264/AB zu
12580/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12265/AB zu 12608/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (12266/AB zu 12526/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12267/AB zu 12528/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (12268/AB zu 12619/J)
des Bundesministers für Bildung,
Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann
Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen
(12269/AB zu 12557/J)
des Bundesministers für Bildung,
Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann
Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen
(12270/AB zu 12564/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12271/AB zu 12474/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen (12272/AB zu 12451/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12273/AB zu 12481/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen (12274/AB zu 12494/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12275/AB zu 12600/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12276/AB zu 12588/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12277/AB zu 12458/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12278/AB zu 12609/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12279/AB zu 12478/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12280/AB zu 12469/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12281/AB zu 12582/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (12282/AB zu 12563/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12283/AB zu 12596/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (12284/AB zu 12566/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12285/AB zu 12601/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12286/AB zu 12490/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12287/AB zu 12595/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12288/AB zu 12513/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen (12289/AB zu 12502/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und
Kollegen
(12290/AB zu 12558/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12291/AB zu 12594/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und
Kollegen
(12292/AB zu 12581/J)
des
Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten
Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen
(12293/AB zu 12615/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12294/AB zu 12485/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (12295/AB zu 12614/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12296/AB zu 12562/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (12297/AB zu 12525/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (12298/AB zu 12497/J)
des
Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf
die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und
Kollegen
(12299/AB zu 12603/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12300/AB zu 12470/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12301/AB zu 12452/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (12302/AB zu 12520/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12303/AB zu 12476/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12304/AB zu 12613/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12305/AB zu 12587/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12306/AB zu 12579/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12307/AB zu 12586/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen (12308/AB zu 12492/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12309/AB zu 12625/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12310/AB zu 12620/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12311/AB zu 12626/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12312/AB zu 12624/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (12313/AB zu 12629/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Nina Tomaselli, Kolleginnen und Kollegen (12314/AB zu 12621/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12315/AB zu 12623/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (12316/AB zu 12622/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (12317/AB zu 12666/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (12318/AB zu 12692/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (12319/AB zu 12628/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12320/AB zu 12630/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (12321/AB zu 12627/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (12322/AB zu 12631/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12323/AB zu 12650/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (12324/AB zu 12667/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12325/AB zu 12668/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen (12326/AB zu 12634/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12327/AB zu 12653/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Maximilian Lercher, Kolleginnen und Kollegen (12328/AB zu 12684/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (12329/AB zu 12705/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12330/AB zu 12643/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen (12331/AB zu 12672/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12332/AB zu 12661/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12333/AB zu 12658/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen (12334/AB zu 12639/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rainer Wimmer, Kolleginnen und Kollegen (12335/AB zu 12635/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (12336/AB zu 12680/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12337/AB zu 12656/J)
des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12338/AB zu 12645/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen (12339/AB zu 12633/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12340/AB zu 12646/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12341/AB zu 12655/J)
des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12342/AB zu 12657/J)
der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12343/AB zu 12660/J)
der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (12344/AB zu 12671/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12345/AB zu 12704/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen (12346/AB zu 12701/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12347/AB zu 12640/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12348/AB zu 12664/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (12349/AB zu 12674/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Troch, Kolleginnen und Kollegen (12350/AB zu 12637/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12351/AB zu 12647/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12352/AB zu 12669/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12353/AB zu 12654/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen
(12354/AB zu 12648/J)
des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen (12355/AB zu 12673/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12356/AB zu 12642/J)
des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12357/AB zu 12663/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Georg Strasser, Kolleginnen und Kollegen (12358/AB zu 12812/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (12359/AB zu 12742/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12360/AB zu 12652/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (12361/AB zu 12675/J)
der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12362/AB zu 12649/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen (12363/AB zu 12632/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Nurten Yılmaz, Kolleginnen und Kollegen (12364/AB zu 12636/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (12365/AB zu 12644/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (12366/AB zu 12659/J)
des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (12367/AB zu 12670/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen (12368/AB zu 12717/J)
der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (12369/AB zu 12715/J)
des
Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten
Mag. Dr. Petra Oberrauner, Kolleginnen und Kollegen
(12370/AB zu 12709/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen (12371/AB zu 12694/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen (12372/AB zu 12691/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen (12373/AB zu 12687/J)
des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (12374/AB zu 12682/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (12375/AB zu 12711/J)
des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (12376/AB zu 12706/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (12377/AB zu 12683/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (12378/AB zu 12695/J)
des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (12379/AB zu 12700/J)
des
Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf
die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und
Kollegen
(12380/AB zu 12651/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und
Kollegen
(12381/AB zu 12707/J)
des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Andreas Hanger, Kolleginnen und Kollegen (12382/AB zu 12638/J)
des
Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage
der Abgeordneten Maximilian Lercher, Kolleginnen und Kollegen
(12383/AB zu 12685/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen (12384/AB zu 12686/J)
der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen (12385/AB zu 12689/J)
*****
des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (54/ABPR zu 55/JPR)
des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen (55/ABPR zu 56/JPR)
des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Troch, Kolleginnen und Kollegen (56/ABPR zu 37/JPR)
Beginn der Sitzung: 12.02 Uhr
Vorsitzende: Präsident Mag. Wolfgang Sobotka, Zweite Präsidentin Doris Bures, Dritter Präsident Ing. Norbert Hofer.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Meine Damen und Herren Abgeordnete! Ich darf Sie diese Woche zum letzten Mal hier in unserem Ausweichquartier willkommen heißen, zur 187. Sitzung, die somit eröffnet ist.
Wir werden die nächste Sitzung nach diesen Sitzungstagen jetzt bis Donnerstag – genauso wie die Weihnachtsfeier am Freitag – schon im alten, neu renovierten Parlament abhalten. Ich darf alle Damen und Herren auf der Galerie, die Damen und Herren Medienvertreter und auch die Damen und Herren zu Hause, die die Sitzung mitverfolgen, recht herzlich willkommen heißen.
Die Amtlichen Protokolle der 183. Sitzung des Nationalrates vom 15. bis zum 17. November 2022, der 184. Sitzung vom 17. November sowie der 185. und der 186. Sitzung vom 18. November 2022 sind in der Parlamentsdirektion aufgelegen und wurden nicht beanstandet.
Als verhindert gemeldet sind heute die Abgeordneten Eva-Maria Himmelbauer, BSc, Dr. Reinhold Lopatka, Alexander Melchior, Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Dr. Josef Smolle, Mag. Karin Greiner, Rudolf Silvan, Dr. Harald Troch, Heike Grebien und Hermann Weratschnig, MBA MSc.
Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Für den heutigen Sitzungstag hat das Bundeskanzleramt über die Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung, welche sich in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union aufhalten, folgende Mitteilung gemacht:
Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt Mag. Karoline Edtstadler wird durch Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt MMag. Dr. Susanne Raab und Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Leonore Gewessler, BA durch Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Johannes Rauch vertreten.
*****
Abgeordneter Hafenecker hat im Sinne des § 50 der Geschäftsordnung Einwendungen gegen die schriftlich mitgeteilte Tagesordnung der heutigen Sitzung erhoben. Gemäß den Einwendungen soll die erste Lesung des Antrages 2905/A der Abgeordneten Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend „ein Bundesverfassungsgesetz zur Abwahl des Nationalratspräsidenten“ als Punkt 1 auf die heutige Tagesordnung gesetzt werden.
Ich trete diesen Einwendungen nicht bei, weshalb der Nationalrat zu entscheiden hat.
In der gemäß § 50 der Geschäftsordnung stattfindenden Debatte beschränke ich die Redezeit wie üblich auf 5 Minuten und die Zahl der Redner pro Klub auf drei. Die Debatte findet nach der Aktuellen Stunde statt, im Anschluss daran erfolgt sogleich die Abstimmung.
*****
Ich darf bekannt geben, dass wie üblich ORF 2 die Sitzung bis 13 Uhr überträgt, ORF III bis 19.15 Uhr, anschließend wird die Sitzung in der TVthek übertragen; auch die privaten Rundfunk- und Fernsehanstalten übertragen diese Sitzung.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir gelangen nun zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:
„Wohlstand
und Sicherheit für Österreich statt EU-Sanktionen
und Masseneinwanderung“
Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Klubobmann Kickl. – Bitte sehr, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Hohes Haus! Liebe Österreicherinnen und Österreicher! Ja, Herr Bundeskanzler, ich möchte mich gleich direkt an Sie wenden, weil ich glaube, dass es am Ende dieses Jahres 2022 doch eine ganze Menge an Gesprächsbedarf gibt. Da rede ich jetzt nicht über die Unwahrheiten, die Sie im Zusammenhang mit der Wahlkampfkostenabrechnung der Österreichischen Volkspartei verzapft haben – das sind wir in der Zwischenzeit schon gewohnt, das hat ja in Ihren Reihen schon fast pathologische Züge –, nein, ich rede von zwei negativen Dauerbrennern im Zusammenhang mit Ihrer Regierungstätigkeit: Das eine ist die Teuerung, und das andere ist die Völkerwanderung, mit der die österreichische Bevölkerung konfrontiert ist.
Meine Damen und Herren, Sie alle kennen den Satz – wir sind mit ihm irgendwie auch groß geworden –, der da lautet: Österreich ist eines der reichsten Länder der Welt. – Da ist etwas passiert. Da hat sich etwas Dramatisches verändert, weil wir in der Zwischenzeit in der Situation gelandet sind, dass sich jeder Fünfte in diesem Land die monatlichen Kosten nicht mehr leisten kann. Das sind Menschen, die fleißig sind, die tüchtig sind, die arbeiten, die nicht über ihre Verhältnisse leben, und das sind auch keine Menschen, die halluzinieren, wie Abgeordnete der Österreichischen Volkspartei das zuletzt vermutet haben, sondern das sind Menschen, die die Not in diesem Land am eigenen Leib spüren.
Hunderttausende Leute da draußen in Österreich müssen jeden Tag einen Überlebenskampf führen, und sie müssen jeden Cent und jeden Euro dreimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben, um sich und ihre Familie über Wasser zu halten. Der Mittelstand zerbröselt, und Unternehmen, die in den letzten Jahren, in den letzten Jahrzehnten – und manche sogar über Generationen hinweg –
erfolgreich gewirtschaftet haben, müssen jetzt zusperren, weil sich das alles mit den Kosten nicht mehr ausgeht.
Meine Damen und Herren, das alles ist das Ergebnis einer gigantischen Teuerungswelle, und diese Teuerungswelle ist das Ergebnis einer Kostenexplosion im Energiesektor, in den Bereichen Öl, Gas und Strom, und das wiederum ist das Ergebnis einer dummen und verantwortungslosen Politik auf Basis von einseitigen Schuldzuweisungen im Krieg zwischen Russland und der Ukraine. (Beifall bei der FPÖ.)
Herr Bundeskanzler, das ist genau das, was Sie tun, Hand in Hand mit der Europäischen Union. Apropos Europäische Union: Da möchte ich Sie an dieser Stelle fragen, ob Sie eigentlich schon dafür Sorge getragen haben, dass unsere Mitgliedsbeiträge eingefroren werden, so lange, bis dieser unglaubliche Korruptionsskandal an der Spitze des Europäischen Parlaments aufgeklärt ist. Das ist ja die Vorgangsweise, die die Union immer wählt, wenn sie glaubt, in irgendeinem Land passiert etwas, was ihr nicht passt. Also ich hoffe, Sie haben dafür schon Sorge getragen. (Beifall bei der FPÖ.)
Jedenfalls lassen Sie sich, lässt sich die gesamte Europäische Union vom Weißen Haus in gewisser Weise am Nasenring durch die Manege der Weltpolitik ziehen, und die österreichische Bevölkerung zahlt die Zeche dafür. Diese Politik ist der Kern des Teufelskreises. Das ist der Motor der Teuerung. Und Sie tun nicht das, was für einen österreichischen Bundeskanzler notwendig wäre, nämlich die eigene Bevölkerung zu schützen und uns da herauszuhalten, sondern Sie ziehen uns immer tiefer hinein, jetzt mit dem Schritt der Ölsanktionen.
Herr Bundeskanzler, ich appelliere an Sie: Suchen Sie sich Verbündete und steigen Sie aus diesen Sanktionen aus! Das ist die einzig nachhaltige Antiteuerungsmaßnahme. Alles andere, was Sie auf den Weg bringen, ist ein milliardenteures Strohfeuer, das ohne Nachhaltigkeit verpufft, wenn Sie nicht an die Ursache gehen, und es wird auch eine Maßnahme sein, die dazu führt, dass dieser Krieg nicht verlängert, sondern früher beendet wird. Oder glauben
Sie allen Ernstes, dass Sie den Tag erleben werden, an dem ein gewisser Herr Selenskyj an der Spitze der ukrainischen Truppen in Moskau einmarschiert? Verabschieden Sie sich von Ihrer Kriegstreiberei und schauen Sie auf die Interessen der österreichischen Bevölkerung! (Beifall bei der FPÖ.)
Ich weiß, dass Sie das nicht gerne hören, und ich weiß, dass für Sie jeder, der nicht eins zu eins Ihre Position übernimmt – die im Übrigen eins zu eins die Position der EU-Kommission und eins zu eins die Position des amerikanischen Präsidenten ist –, ein böser Russland-Versteher, ein Putin-Propagandist, ein Kreml-Troll oder ein Radikalisierter ist; so wie Sie es mir vorgeworfen haben, zuletzt auch in der ORF-„Pressestunde“.
Aber, Herr Bundeskanzler, ich sage Ihnen, es ist ganz, ganz anders. Ich mache nur das, was Sie offenbar nicht mehr können. Ich mache nur das, wozu Sie offenbar nicht mehr in der Lage sind, obwohl es eigentlich in das Anforderungsprofil eines Bundeskanzlers fällt. Und das, was ich tue, ist: die Dinge ganzheitlich zu betrachten, das Gesamte zu sehen, Zusammenhänge herzustellen und die Dinge auch bis zum Ende durchzudenken. Das ist das, was Ihr Wirtschaftskammerpräsident Mahrer eingefordert hat, als er den Appell an Sie gerichtet hat, doch mit beiden Gehirnhälften und nicht nur mit Ihrer linken zu denken, Herr Bundeskanzler!
Wenn Sie uns Freiheitliche dafür kritisieren, dass wir ganzheitlich denken und dass wir die eigene Bevölkerung hier schützen, dann habe ich ein Déjà-vu zu Corona. Da waren auch Sie derjenige, der sich ganz besonders aufgeplustert hat als Hohepriester der einzig zulässigen Lehre im Zusammenhang mit Corona, Hand in Hand wieder mit der Europäischen Union, mit der Weltgesundheitsorganisation und mit der Pharmaindustrie. Und Sie haben alle anderen schlechtgemacht, die nicht Ihrer Meinung gewesen sind. (Beifall bei der FPÖ.) Das Schlimme für Sie, Herr Bundeskanzler, ist nur, dass diese anderen und damit die Freiheitliche Partei recht behalten haben – und Sie haben unrecht! Und genau so wird es auch im Zusammenhang mit der Teuerungsdebatte und mit den Sanktionen ausgehen.
Auch in einem zweiten Bereich haben Sie völlig versagt. Ich rede von der Völkerwanderung, bezüglich der Sie Österreich zu einem negativen Spitzenreiter in Europa gemacht haben. Das muss man sich vorstellen: Wir sind anteilsmäßig gerade einmal 2 Prozent der europäischen Bevölkerung, 2 Prozent der EU-27, aber wir haben 13,2 Prozent der Asylanträge, die im heurigen Jahr in Europa abgegeben worden sind. Ja, wie geht denn das? Wir liegen als kleines Land mitten in diesem Kontinent, umgeben von lauter sicheren Ländern. 103 600 Asylanträge – von Leuten gestellt, von einem Völkergemisch von allen Kontinenten, Tausende Kilometer von Österreich entfernt. Deutschland hat gerade einmal 176 289 Anträge; alles bis Ende November eingerechnet. Normalerweise rechnet man mit einem Faktor eins zu zehn, das heißt, Österreich dürfte nur ein Zehntel davon haben. Das wären 17 600 Anträge. Das wären immer noch um 17 600 zu viel, aber deutlich weniger als Ihre 103 000. Ungarn hat gerade einmal 42; nur damit wir wissen, wer es richtig und wer es falsch macht. (Beifall bei der FPÖ.)
Das geht auf die Kappe dieser Bundesregierung, auf die Kappe des Bundeskanzlers und des Innenministers. Das ist das Ergebnis, wenn man es so macht wie Sie. Das passiert, wenn man den Leuten, die an der burgenländischen Grenze aufgegriffen werden, sagt: Ja bitte, wenn ihr nicht nach Ungarn zurückwollt, dann müsst ihr nur in Österreich einen Asylantrag stellen! Das passiert, wenn man die Asylwerber mit einem Klimabonus ausstattet. Das passiert, wenn sich herumspricht, dass man in Österreich vor Abschiebungen geschützt ist, wenn man einen Coronatest verweigert. Das passiert, wenn man den Leuten den Zutritt ins Sozialsystem und in die Mindestsicherung gibt. Und das passiert, wenn man permanent darüber jammert, dass es keinen EU-Außengrenzschutz gibt, und es gleichzeitig verabsäumt, die eigene Grenze nicht nur zu schützen, sondern zu verteidigen. Das geht voll und ganz auf Ihre Kappe! (Beifall bei der FPÖ.)
Ich sage Ihnen eines: Jemanden, der illegal ins Land gekommen ist, gleich zu behandeln wie einen Mitbürger und mit den gleichen Rechten
auszustatten – und darauf läuft ja Ihre Politik hinaus, Hand in Hand mit den Linken in diesem Haus –, das ist das Gleiche, als würden Sie einen Einbrecher, der zu Ihnen ins Haus kommt, als Familienmitglied bezeichnen und als Familienmitglied behandeln, nur weil es ihm irgendwie gelungen ist, sich illegal Zutritt zu Ihrer Wohnung oder zu Ihrem Haus zu verschaffen. Kein vernünftiger Mensch würde so etwas tun, aber so sieht Ihre Politik und so sieht die Asylpolitik der Europäischen Union aus!
Meine Damen und Herren, ich fordere Sie auf, endlich den Asylstopp, den Sie selbst 2016 versprochen haben, umzusetzen. Das ist das, was wir brauchen, und damit nehmen wir Dublin ernst. Ich fordere Sie auf, Ausreisezentren einzuführen und sämtliche Geldleistungen durch Sachleistungen auf niederer Ebene zu ersetzen. (Beifall bei der FPÖ.)
Noch ein Wort zu Schengen: Ich bin dafür. Ich bin dafür, dass dieser Schengenraum nicht erweitert wird, darin unterstütze ich Sie. Aber ich unterstütze Sie nicht dabei, wenn Sie der Bevölkerung den Bären aufbinden wollen, dass das jetzt der Befreiungsschlag gegen die Völkerwanderung ist. Schengen nicht zu erweitern heißt nichts anderes, als dass wir den Status quo aufrechterhalten, und der Status quo bedeutet, dass wir heuer 103 000 und noch ein paar Asylwerber in Österreich haben. Und das ist nicht das, was ich will.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Schlusswort bitte!
Abgeordneter Herbert Kickl (fortsetzend): Schlusswort, Herr Präsident: Wunderbar, Sie scheinen mit Ihrer Politik sehr zufrieden zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass Sie sich jetzt für das Jahr 2023 eine fette Gehaltserhöhung gönnen. Herr Bundeskanzler, schämen Sie sich für die fast 17 000 Euro mehr, die Sie im nächsten Jahr für sich selbst auf den Weg bringen! Es ist eine Schande! Und wenn Sie sich nicht schämen, dann schäme ich mich für Sie. (Beifall bei der FPÖ.)
12.15
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf die Damen und Herren Mitglieder der Universität Mainz recht herzlich bei uns im Plenarsaal begrüßen. Herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)
Zu Wort gemeldet ist der Herr Bundeskanzler. – Bitte sehr.
Bundeskanzler Karl Nehammer, MSc: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Sehr geehrte Österreicherinnen und Österreicher, Menschen, die in Österreich leben! Sehr geehrte Besucher:innen hier im Hohen Haus auf der Galerie! Zunächst einmal ist es mir ein ganz besonderes Anliegen, einen Dank auszusprechen: Danke an die Freiheitliche Partei dafür, dass sie diese Aktuelle Stunde einberufen hat, weil sie damit tatsächlich Themen in den Vordergrund stellt, die die Menschen in unserem Land mehr als belasten. Wir sind im dritten Jahr der Pandemie, wir erleben Krieg in Europa, wir haben eine Energiekrise, eine Teuerung, eine steigende Inflation und wir haben eine Migrationskrise, die uns tatsächlich vor große Herausforderungen stellt.
Von der Vielzahl seiner Punkte, die der Klubobmann erwähnt hat, aus der Seitenrandposition des Hineinrufens, möchte ich einen herausgreifen, der tatsächlich wichtig ist. (Abg. Belakowitsch: Alle sind wichtig!) Wir haben es uns in Österreich nicht leicht gemacht, der Schengenraumerweiterung gegenüber Bulgarien und Rumänien nicht zuzustimmen. (Abg. Kickl: Gespannt, wie lange Sie es durchhalten!) Das Thema, das uns dabei plagt, ist nicht ein parteipolitisches oder eine schnelle Schlagzeile, die man erreichen will, sondern die Herausforderung, dass wir über hunderttausend irreguläre Migrantinnen und Migranten, in der Regel Migranten, in Österreich aufgegriffen haben und mehr als 75 000 davon nicht registriert waren.
Was heißt: nicht registriert? – Nicht registriert bedeutet, diese Menschen haben irgendwo eine EU-Außengrenze durchschritten, sind durch EU-Mitgliedsländer durchgegangen und wurden dabei polizeilich kein einziges Mal erfasst. Über
75 000 nicht registrierte
Grenzübertritte heißt, 75 000-mal nicht zu wissen, wer die
Grenze überschreitet, ob mit guter oder mit böser Absicht. (Abg. Meinl-Reisinger:
Sollte man mit Ungarn reden, oder? Oder mit Serbien!) Gleichzeitig haben wir
uns in der EU auf die Fahnen geheftet, gegen den Terrorismus, gegen die
organisierte Kriminalität, gegen den Menschenhandel, gegen den
Waffen- und Drogenschmuggel aktiv vorzugehen. Wenn wir aber in
75 000 Fällen – und das ist nur
Österreich – nicht wissen, wer unsere Grenzen
überschreitet, dann ist das nicht nur für Österreich ein
Sicherheitsthema, sondern für die ganze Union. Und weil das nicht nur wir
so sehen, sondern auch die Niederlande, haben wir uns dazu entschlossen, die
Schengenraumerweiterung jetzt nicht zu vollziehen. (Zwischenrufe der Abgeordneten
Kickl und Krisper.)
Was bedeutet der Schengenraum? Der Schengenraum bedeutet: Europa hat Außengrenzen, und nach innen gibt es keine Grenzen mehr. – Eine zutiefst positive europäische Vision, ein zutiefst positiver europäischer Ansatz, manche haben sogar von einer zutiefst europäischen Vision gesprochen, aber die Realität schaut längst anders aus. Seit 2015 kontrolliert die Bundesrepublik Deutschland die Grenzen zu Österreich. Jeder Österreicher, jede Österreicherin, der beziehungsweise die Deutschland bereist, kann von deutschen Bundespolizisten kontrolliert werden. (Abg. Belakowitsch: Wird er aber nicht!)
Österreich kontrolliert die Grenzen zu Ungarn und zu Slowenien, nicht nur mit der Polizei, sondern auch mit dem Bundesheer, und die Bundesrepublik Deutschland kontrolliert dazu jetzt noch die Grenzen zu Tschechien, daraufhin die Tschechen zur Slowakei und wir auch noch die Grenze zur Slowakei. (Abg. Krisper: Logik, wo bist du? – Abg. Meinl-Reisinger: Da sehen Sie vielleicht das Problem!) Das heißt, das grenzfreie Europa nach innen existiert schon jetzt nicht (Abg. Scherak: Ja, weil ihr angefangen habt, die Grenzen zu ...!), und in so einer Phase, in der wir ein tatsächliches Problem haben, denkt die EU-Kommission noch daran, die Erweiterung durchzuführen. (Abg. Kickl: Na ja, Ihr Herr Karas auch! Das habt ihr im EU-Parlament selbst beschlossen!)
Österreich wurde von manchen Kritikern gescholten,
warum wir denn jetzt Nein sagen. Das hätte doch nichts mit Schengen zu
tun; denn die, die das behaupten, sehen Schengen nur als freien
Transitverkehr zwischen den Ländern, nicht aber, dass es da auch um
Freizügigkeit im Personenverkehr geht. 75 000 nicht registrierte
Personen zeigen das Versagen des Systems (Zwischenrufe bei FPÖ und
NEOS), und das System versagt nicht nur im Schengenbereich an sich, sondern
wir haben ein Scheitern
auch im EU-Asylsystem.
Die Zahl, die Klubobmann Kickl anspricht, ist tatsächlich besorgniserregend. Sie zeigt auch das Ungleichgewicht in der Europäischen Union, ja, sie zeigt auch, dass die Maßnahmen Österreichs jetzt notwendig und richtig sind, weil die Kommission jetzt, zum ersten Mal seit Langem, tatsächlich das Problem als solches erkannt hat und es auch für Österreich benennt. (Heiterkeit des Abg. Kickl.) Die Fragen der Migration, die Fragen der illegalen Einreisen, der Kampf gegen organisierte Kriminalität und Schlepperei – da dürfen wir hier in diesem Saal keine Sekunde naiv sein – funktionieren nur in einer Gemeinschaft, funktionieren nur zusammen, aber das passiert jetzt gerade eben nicht.
Der Innenminister hat klare Forderungen aufgestellt, wie man dem Problem begegnen kann. (Abg. Belakowitsch: Der soll nicht Forderungen aufstellen ...!) Das Thema ist der Außengrenzschutz, der tatsächlich einmal funktionieren muss. Das Thema ist, dass wir Rückführungen nicht nur nationalstaatlich regeln, sondern tatsächlich europäisch organisiert, sodass wir Kooperationen mit den Herkunftsstaaten haben, damit ein schnelleres, effizienteres Zurückbringen auch möglich ist. (Beifall bei der ÖVP.)
Darin liegt viel Potenzial. Im Fünfpunkteplan ist auch die Zurückweisungsrichtlinie enthalten – diese gibt es noch nicht, Österreich setzt sich dafür ein, dass sie entwickelt wird –, die die Möglichkeit gibt, dass man, wenn man große Kontingente an Menschen aufgreift und weiß, dass sie keine Asylberechtigung bekommen werden, sie auch schnell zurückweisen und damit auch zurückführen kann. (Abg. Belakowitsch: Also was jetzt? ...!)
Weil uns die Union derzeit aber in dieser Frage zu wenig hilft und wir außergewöhnlich belastet sind, ist es notwendig und wird es notwendig sein, dass Österreich selbst Initiativen ergreift. Diese Initiativen sind unter anderem, dass wir den Asyltourismus gestoppt haben – ein Wort, das für viel Aufregung sorgt, das aber bei genauer Betrachtung zu 100 Prozent zutrifft, auf Menschen zum Beispiel, die nach Serbien fliegen und sich von Serbien aus auf den Weg machen, um sich ein Land in der Europäischen Union auszusuchen, in dem sie den Asylantrag stellen.
Es war unsere Initiative, jetzt gemeinsam mit Ungarn und Serbien einen Plan zu entwickeln, wie wir gegen die illegale Migration an unseren Grenzen vorgehen können (Abg. Kickl: Es ist so hilflos!), und die Wahrheit dabei ist, dass wir erste Erfolge verzeichnen können (Abg. Belakowitsch: Welche?): Der Präsident Serbiens hat die Visaliberalisierung betreffend Tunesien und Burundi sowie mit Jahresende Indien zurückgenommen. (Abg. Meinl-Reisinger: Den Druck hat ja die EU-Kommission gemacht! ...! Das ist ja lächerlich!) Tunesien ist für uns jetzt schon besonders sichtbar, weil wir gesehen haben, dass die Zahl von 100 Asylanträgen pro Tag derzeit gegen null tendiert, und genau so erwarten wir es uns auch gegenüber Indien. (Abg. Kickl: Weil’s kalt ist draußen!)
Zur Kooperation mit Ungarn: Ungarn ist unser Nachbar. Gegen Ungarn werden vonseiten der EU verschiedene rechtsstaatliche Verfahren geführt, weil Ungarn immer wieder gegen EU-Recht verstößt. Österreich unterstützt diese Verfahren, weil Rechtsbruch in der Union tatsächlich ein Problem ist. (Abg. Belakowitsch: Ja weil ... 3 000 Asylanträge!) Gleichzeitig ist es unser Nachbar, und gleichzeitig haben wir 100 000 Aufgriffe an dieser Grenze zu Österreich, und deshalb braucht es die Kooperation auf Polizeiebene, um gegen die illegale Migration, gegen die Schlepperei, gegen die organisierte Kriminalität vorzugehen. Genau deshalb hat heute der Innenminister mit dem ungarischen Innenminister eine große Sicherheitsoperation in Ungarn gestartet. (Beifall bei der ÖVP.)
Das heißt, Österreich ist selbst initiativ, weil wir uns selbst helfen müssen, bis uns tatsächlich ein funktionierender Außengrenzschutz der Europäischen Union diese Hilfe abnimmt.
Wir sind aber auch ein Land, das immer bereit ist, denen, die in Schwierigkeiten sind, zu helfen, gerade in der Europäischen Union. So sehr wir jetzt zur Schengenraumerweiterung Nein sagen, sagen wir Ja dazu, dass Bulgarien bei seinem Außengrenzschutz unterstützt werden muss. Bulgarien hat eine lange Landgrenze zur Türkei, der Präsident selbst bittet um diese Hilfe. Die Kommission ist da zu träge, zu wenig entscheidungsfreudig, die Kommission ist nicht bereit, finanzielle Hilfe zu leisten, wenn es darum geht, einen Grenzzaun zu errichten. (Abg. Kickl: Wie lange ist denn das schon so mit der Grenze?) Das ist tatsächlich ein Problem, und Bulgarien braucht da auch die Fürsprache Österreichs. Es braucht den Druck auf die Kommission, dass endlich finanzielle Mittel in die Hand genommen werden, um Länder dabei zu unterstützen, tatsächlich ihre Grenze zu sichern. Österreich setzt sich dafür ein. (Beifall bei der ÖVP.)
Genauso unterstützen wir auch Rumänien auf diesem Weg. Die Union steht immer auch für Gemeinsamkeit; dann aber, wenn das System versagt, dann, wenn man sieht, dass man sich selbst helfen muss, weil andere nicht helfen, genau dann müssen wir das tun, was wir gerade machen: Die Asylbremse ist das entscheidende Mittel gegen die steigenden Asylantragszahlen, die Kooperation mit den Ländern, die davon betroffen sind, dass der Grenzschutz tatsächlich entwickelt wird. Wir werden den Druck im Europäischen Rat auch weiterhin aufrechterhalten, indem wir das Thema Migration auch bei diesem Rat auf die Tagesordnung gebracht haben – das habe ich gestern mit dem Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel vereinbart.
Jetzt zu einem Thema, das immer wieder gerade von der Freiheitlichen Partei bedient wird und mit dem aus meiner Sicht in einer Zeit des eigentlich notwendigen nationalen Zusammenhalts immer wieder versucht wird, einen Spalt in die Gesellschaft zu treiben. (Abg. Belakowitsch: Warum spalten Sie
denn immer, Herr Bundeskanzler?) Es geht um die sogenannten Sanktionen gegen die Russische Föderation.
Ich habe Ihnen sehr genau zugehört, Herr Klubobmann. (Abg. Belakowitsch: Ja hoffentlich! – Abg. Wöginger: Wenn du einmal eine Ruhe geben würdest, hättest du auch zuhören können! Die ganze Zeit: qua, qua, qua!) Sie haben davon gesprochen, dass wir uns einseitig positionieren. Herr Klubobmann, ich gehe davon aus, dass Sie als Vertreter einer im Parlament vertretenen Partei nicht dem Krieg das Wort reden möchten (Abg. Kickl: Das machen Sie!), denn der Krieg, den wir gerade erleben, ist von der Russischen Föderation gegen die Ukraine ausgelöst worden. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Es ist nicht die Ukraine in die Russische Föderation einmarschiert, sondern die Russische Föderation in die Ukraine, und die Russische Föderation hat versucht, den ukrainischen Präsidenten zu stürzen, indem die Truppen von Nord nach Süd, nach Kiew vorgestoßen sind und daran dann, für die russische Armee überraschenderweise, massiv daran gehindert worden sind. Man kann schon versuchen, Fakten zu verdrehen, aber das wird da selbst Ihnen nicht gelingen, weil der Befund eindeutig ist, wer der Aggressor ist und wer der Verteidiger ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Kickl: Ja, ja! Sie setzen halt einen willkürlichen Anfangspunkt!)
Aus dieser Haltung – durch Ihre Brille gesehen auch nachvollziehbar – sind dann die Sanktionen schuld an dem, was unser aller Leben erschwert. (Abg. Belakowitsch: Wer sagt das?) Die Wahrheit ist aber: Das Gegenteil ist der Fall. Gäbe es keinen Krieg, so gäbe es keine Sanktionen. (Abg. Kickl: Ja, nicht bei jedem Krieg gibt es Sanktionen!) Gäbe es keinen Krieg, so gäbe es keine brutale Spekulation im Energiebereich. (Abg. Steger: ... bei jedem Krieg Sanktionen ausgesprochen, oder?) Und ohne diesen Krieg – das auszusprechen, meine sehr geehrten Damen und Herren, erachte ich für das Wichtigste, gerade hier im Hohen Haus –, ohne diesen Krieg gäbe es auch kein Leid, kein Morden, kein Vergewaltigen, kein Töten. Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten, dazu sollte jeder hier im Hohen Haus in der Lage sein, und gerade das
nationale Selbstbewusstsein eines neutralen Staates sollte dazu führen, dass man immer mit denen solidarisch ist, die gerade besonders in Not sind. Und das sind jetzt die Ukrainer und die Ukrainerinnen! (Beifall bei ÖVP und Grünen. – Abg. Kickl: Sie machen es sich ein bissl einfach!)
Betreffend aber die Dankbarkeit, die ich heute ausgesprochen habe, für diese Aktuelle Stunde: Ich bin tatsächlich dankbar dafür, denn in unsicheren Zeiten ist es wichtig, den Menschen Sicherheit zu geben.
In unsicheren Zeiten ist es wichtig, nicht Panik zu verbreiten, keine Angst zu schüren, keinen Zwiespalt in der Gesellschaft zu säen (Zwischenruf des Abg. Amesbauer), sondern miteinander die Krise zu bewältigen. (Abg. Belakowitsch: Ja, die Lebensgefährder!) Ich trete vor Ihnen den Faktenbeweis an und lade Sie dazu ein, doch noch Ihren Weg ein Stück weit zu überdenken.
Bei Ausbruch des Krieges, am 24.2., und in den Folgemonaten war die größte Angst, war das dominierende Thema in Österreich, dass wir zu wenig Gas haben werden, dass die Menschen in diesem Winter frieren werden und dass die Industrie nicht produzieren kann. (Abg. Belakowitsch: ... frieren eh!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, das, was diesem Land, den Menschen in diesem Land und auch hier diesem Hohen Haus durch die Beschlüsse gelungen ist, ist tatsächlich herzeigbar und soll in Zeiten, in denen die Menschen so viel Angst haben, Mut machen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Unsere Gasspeicher in Österreich, die zu den größten in Europa zählen, sind zu über 90 Prozent gefüllt. (Abg. Kickl: Jetzt muss man sich das Gas nur noch leisten können!) Das Ziel war 80 Prozent, und die größte Angst war, dass wir die Abhängigkeit von russischem Gas nicht werden reduzieren können. (Abg. Doppelbauer: Ja haben wir auch nicht!) Diese war tatsächlich riesig, unsere Abhängigkeit von russischem Gas lag bei 80 Prozent. (Zwischenruf der Abg. Doppelbauer.) Dieses Jahr ist es gelungen, die Abhängigkeit von 80 auf circa
20 Prozent zu reduzieren (Abg. Doppelbauer: Das ist doch ein vollkommener Blödsinn! – Abg. Kickl: Und was bedeutet das für die Konsumenten?), und das Mutmachen für die Menschen, die sich vorher so gesorgt haben und Angst gehabt haben, ist für mich wichtig. (Abg. Kickl: Was bedeutet das für die Stromrechnung? – Weiterer Ruf bei der FPÖ: ... Gasrechnung?)
Wenn es ein Problem gibt, sucht man eine Lösung, und wenn man die Lösung gefunden hat, dann gibt es hier das Hohe Haus, das die notwendigen Gesetze beschließt, und wovon die Menschen dann profitieren.
Wo spüren die Menschen die Wirkung davon, denn das Gas im Speicher allein ist ja an sich noch zu wenig? – Wir haben den Menschen auch dabei geholfen, durch diese Teuerungswelle zu kommen. Seit 1. Dezember gilt die Stromkostenbremse. Wir haben den Energiebonus ausgezahlt. Wir haben den Antiteuerungs- und Klimabonus in der Höhe von 500 Euro pro Erwachsenem und 250 Euro pro Kind pro Haushalt ausgezahlt. (Abg. Kickl: Nein, das ist nicht richtig!) Wir haben gezeigt und werden das weiterhin zeigen, dass wir die Menschen, gerade die, die besonders davon betroffen sind, wie die Bezieher:innen von kleinen Pensionen, von geringen Einkommen, in einem besonderen Ausmaß entlastet haben, damit sie durch diese Teuerung kommen können. (Abg. Belakowitsch: Wo haben Sie entlastet?) Aber im Gegensatz zu denen, die alles versprechen und dann nichts halten müssen, weil sie eben am Spielfeldrand stehen, haben wir auch immer ehrlich zugegeben, dass wir nicht alle Folgen lindern können, aber es dort zu tun, wo es notwendig ist.
Wenn wir heute darüber sprechen, dass wir erleben, dass unser deutscher Nachbar den sogenannten Doppelwumms beschlossen hat, also eine enorme Gaspreisbremse und eine dann schon nicht mehr so enorme Stromkostenbremse, denn die in Österreich ist deutlich stärker ausgeprägt als jene in der Bundesrepublik Deutschland (Abg. Leichtfried: Ja, ja, genau!), so zeigt das nur eines: Auch da war Österreich wieder schneller. Wir haben den Unternehmern im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland schon dieses Jahr geholfen – durch den Energiekostenzuschuss mit Gültigkeit bis Oktober,
1,4 Milliarden Euro, um sie durch diese Krise zu begleiten. Das ist viel. Es ist auch schwierig für die Unternehmen, überhaupt keine Frage, aber das Wichtigste ist, sie werden damit nicht alleingelassen.
Wir werden den Energiekostenschutzschirm weiter aufspannen: Stromkostenbremse für die Haushalte, Heizkostenzuschuss, gerade fürs Heizen, das, wovon die Menschen betroffen sind, 450 Millionen Euro zusätzlich für die Länder, die da in die Auszahlungsmöglichkeit kommen, und 50 Millionen Euro für die Menschen, die davon bedroht sind, die Herberge zu verlieren, denen Obdachlosigkeit wegen Delogierung droht. Das sind konkrete Maßnahmen. (Zwischenruf des Abg. Kassegger.) Das sind keine Fantastereien, das ist keine Polemik und das ist vor allem eines, und das ist mir wichtig (Abg. Kickl: Sie sind bei den Symptomen, nicht bei der Ursache!) für die Menschen, die gerade jetzt in großer Sorge leben, und darauf können sich die Menschen in diesem Land verlassen: Diese Koalition zwischen Volkspartei und Grünen, diese Bundesregierung wird sie auf dem Weg durch die Krise nicht allein lassen (Abg. Leichtfried: Na, ihr habt sie schon!), und wir werden auch durch diese Krise stärker hindurchkommen, als wir hineingegangen sind (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen – Zwischenruf des Abg. Kickl) – mit Mut, Zuversicht, Entschlossenheit, anstatt die Angstpropaganda der anderen zu übernehmen und weiterzuverbreiten.
Wir haben gezeigt, dass wir uns widersetzen können, und wir arbeiten weiter daran, dass wir hinsichtlich der Abhängigkeit gerade von fossiler Energie freier werden. Wir arbeiten weiter daran, dass wir die Zukunftstransformation tatsächlich einleiten und nicht nur durch Krieg und Krise in der Entwicklung unserer Gesellschaft, aber auch des Industrie- und Wirtschaftsstandortes Österreich gedämpft sind. Der Transformationsfonds in der Höhe von über 5 Milliarden Euro ist die Begleitung in die Zukunft und diese Weichenstellung, damit der Standort Österreich nach wie vor attraktiv ist, dass wir in neue Technologien investieren können. (Abg. Meinl-Reisinger: ... das Geld ausgeben!)
Das sind Maßnahmen, die notwendig sind, damit Arbeitsplätze entstehen und wachsen können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Und wieder ein Faktenbeweis: Im Jahr 2022 – und das ist tatsächlich, das kann ich Ihnen als politisch Verantwortlicher sagen, eines der besten Gefühle, das man erleben kann (Abg. Belakowitsch: Was ist da politisch ...?!), wenn man großen Investoren gegenübersteht, die bereit sind, in die Zukunft und in Arbeitsplätze zu investieren –: BMW in Steyr, 1 Milliarde Euro, jeder zweite Elektromotor kommt demnächst aus Österreich; Boehringer Ingelheim, ein großer Pharmakonzern, 1 Milliarde Euro in Bruck an der Leitha und viele Arbeitsplätze. Gestern war ich bei Infineon in Kärnten, einem der größten Arbeitgeber, innovativ und deswegen wichtig für Österreich, weil Infineon Forschung und Produktion in Österreich weiterentwickeln will. (Abg. Kickl: ... ist eine Haider-Erfindung! – Zwischenruf der Abg. Belakowitsch. – Abg. Kickl: War ein guter Landeshauptmann! – Rufe und Gegenrufe zwischen den Abgeordneten Kickl und Wöginger.) Das ist Halbleiterproduktion, das ist Zukunft, das wird für die Frage der Energieeffizienz notwendig sein.
Warum ich das erwähne,
ist: Es bringt den Menschen halt leider wenig, wenn man weiter die
Angstkarte bedient, die Kriegspropaganda fortführt und aus der Angst
heraus wie gelähmt vor den Herausforderungen steht. Wir als Bundesregierung
haben die Verpflichtung, dieses Land durch diese Krise zu führen, genauso
wie die Menschen, und so, wie wir in die Frage der Zukunft mit dem
Transformationsfonds investiert haben, haben wir Strukturveränderungen
vorgenommen, die jetzt ihre Wirkung entfalten.
(Abg. Meinl-Reisinger: Wo?)
Die ökosoziale Steuerreform – ein Riesenprojekt, das trotz Coronakrise umgesetzt wurde. Was bedeutet das für die Menschen? – Es gibt eine CO2-Bepreisung und gleichzeitig eine Entlastung. Wie ist das möglich? – Die Steuertarifstufen wurden von 42 auf 40 Prozent, von 35 auf 30 Prozent, von 25
auf 20 Prozent gesenkt. Und immer, wenn wir eine Steuerreform beschlossen haben, kam sofort die Kritik, dass durch die kalte Progression, durch die sogenannte schleichende Steuererhöhung, dieser Vorteil der Steuerreform aufgefressen wird. (Abg. Kickl: ... leuchtet noch kein Lamperl nach 20 Minuten!) Wir haben die kalte Progression abgeschafft (Abg. Belakowitsch: Schon 21 Minuten!), mit dem Ziel, auch da für nächstes Jahr den Menschen konstant mehr Geld zur Verfügung zu stellen, weil diese schleichende Steuererhöhung eben nicht stattfindet. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Weil das alles zu tun und das andere nicht zu vergessen ist: Wir leben in einer Zeit der großen Herausforderungen im Bereich der Sicherheit. Viel ist darüber in Österreich schon seit Jahrzehnten gesprochen worden, vieles ist falsch gemacht worden; wenn ich an die militärische Landesverteidigung denke. (Abg. Amesbauer: Hallo ...!) Dieser Regierung, dieser Koalition gelingt es zum ersten Mal, der militärischen Landesverteidigung nachhaltig mehr Geld zur Verfügung zu stellen. (Abg. Belakowitsch: Gott sei Dank ist jetzt einmal die ÖVP ...! – Abg. Amesbauer: Wie lange sind Sie schon in der Regierung?) Das heißt tatsächlich mehr Sicherheit, mehr Katastrophenschutz und -einsatz, den unsere Soldatinnen und Soldaten täglich leisten, und es bedeutet vor allem auch in die Zukunft gerichtet eine Investition für ein sicheres, freies Österreich. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es gibt sicher viele gute Gelegenheiten für die Opposition, die Regierungsarbeit zu kritisieren, schlechtzureden (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch), aber ich werde den Versuch nicht aufgeben, Sie gerade in einer Zeit der größten Bewährungsphase dieses Landes, eine der größten Bewährungsphasen für die Menschen in diesem Land, einzuladen, ein Stück weit den Weg mitzugehen, ohne Angst, parteipolitisch etwas zu verlieren, ohne Angst, dadurch vielleicht in den Umfragewerten auch wieder zu sinken (Heiterkeit des Abg. Kickl), sondern den Mut zu haben, den Menschen in einer Zeit der Krise Sicherheit zu geben, mit Zuversicht für unser Land. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
12.39
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Stocker. Jedem Redner stehen jetzt 5 Minuten Redezeit zu. – Bitte. (Abg. Kickl: Gehen wir gemeinsam den Weg der Nulllohnrunde für Sie! Für uns auch! Gehen wir es gemeinsam! Das können wir gleich machen! – Abg. Wöginger: Das hast du schon übersehen! – Weitere Zwischenrufe bei FPÖ und ÖVP. – Der Präsident gibt das Glockenzeichen.)
Abgeordneter Dr. Christian Stocker (ÖVP): Herr Klubobmann, bei den Nullen kennen Sie sich aus, das ist mir schon bewusst. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP. – Abg. Michael Hammer: Doppelnull im Innenministerium! – Zwischenruf des Abg. Kickl.)
Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Sie diese Sitzung hier verfolgen! „Wohlstand und Sicherheit für Österreich“ – der Bundeskanzler hat hier deutlich gemacht, dass das genau das ist, woran diese Bundesregierung und der Bundeskanzler täglich arbeiten. (Zwischenruf des Abg. Matznetter.) „Wohlstand und Sicherheit für Österreich“, das ist auch ein gutes Thema für diese Aktuelle Stunde, allerdings hat es Herr Klubobmann Kickl in seiner Rede fulminant verfehlt.
Natürlich haben wir schwierige Situationen in unserem Land, und natürlich wissen wir, dass es viele Menschen in unserem Land sehr schwer haben in diesen Zeiten (Abg. Belakowitsch: Aber!), aber wenn wir eine Regierung beurteilen, dann gibt es ein paar Parameter, an denen wir uns orientieren können. Einer dieser Parameter wäre zum Beispiel das Wirtschaftswachstum: 5 Prozent im Jahr 2022 im Durchschnitt – das ist in dieser krisenhaften Entwicklung herzeigbar. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Das Zweite, das herzeigbar ist, ist eine Arbeitslosigkeit, die im November so gering ist, wie sie es zuletzt 2007 war. Trotzdem wissen wir, dass es Menschen
gibt, die sich schwertun, ihr tägliches Leben zu bestreiten und die Kosten dafür zu tragen. Diese Bundesregierung hat genau für diese Menschen eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt, um ihnen in dieser Zeit bei der Bewältigung dieser schwierigen Herausforderungen zu helfen. Und ich kenne keine einzige Maßnahme, Herr Klubobmann, der Sie zugestimmt hätten. (Abg. Kickl: Schauen Sie genau nach!) Sie sind der personifizierte Geist der Verneinung. (Abg. Kickl: Ich verneine nur das Negative!) Sie sind der personifizierte Geist der Verneinung! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Diese Bundesregierung hat niemanden allein gelassen. (Zwischenruf des Abg. Matznetter.) Ich glaube, dass es in Österreich niemanden gibt, der in dieser Zeit keine Hilfe erhalten hat, kein Individuum, kein Unternehmen. (Abg. Kickl: Ah, was glauben Sie, wie viele Leute den Klimabonus immer noch nicht bekommen haben!) – Ja, ja, ich weiß schon, Sie verneinen schon wieder. Sie tun sich einfach schwer, anzuerkennen, dass Leistungen erbracht werden, nur weil Sie nicht in der Regierung sind. Ich sage, das ist auch gut so, denn Sie würden das alles gar nicht leisten können. (Beifall bei ÖVP und Grünen. – Abg. Kassegger: Das zahlen sich die Leute eh selbst! Dieses Gönnerhafte ...! Das zahlen sich die Leute eh selber am Ende!)
Sie führen die Teuerung in einer einseitigen Schuldzuweisung auf diesen furchtbaren Krieg zurück. Sie spielen damit in unverantwortlicher Weise mit Emotionen. Ich sage Ihnen ganz offen und frage: Wie schaut denn das Kriegsende, das Sie sich wünschen, aus? (Abg. Wurm: Wie denn?) – Das schaut so aus, dass Putin alles erreicht, was er will. (Ruf bei der FPÖ: Aber geh!) – Natürlich! (Abg. Kickl: Falsch! Falsch!) Sie wünschen sich ein Kriegsende, das dazu führt, dass wir im Energiesektor von Russland weiter abhängig sind. Sie wünschen sich ein Kriegsende, das dazu führt, dass Landnahme belohnt wird. Das wünschen Sie sich in Wirklichkeit. (Abg. Deimek: Das ist ja nur das ...! Leistungsmäßig seid ihr unter null! – Abg. Kickl: Ich glaube, die russische Butter am Kopf der ÖVP wird auch noch zum Vorschein kommen!)
Ich sage Ihnen ganz offen: Ich halte das für eine unmenschliche Herangehensweise. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Das ist zynisch und kalt. Das ist ohne jedes Mitgefühl. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
Sicherheit für Österreich – Völkerwanderung haben Sie hier angesprochen –: Ja, wir haben ein Problem mit illegaler Migration, aber diese Bundesregierung hat Maßnahmen gegen diese illegale Migration gesetzt (Abg. Steger: Die funktionieren aber nicht!), die auch greifen. (Ruf bei der FPÖ: Hat super funktioniert!)
Wie lange werden Sie die Nichtzustimmung zur Erweiterung der Schengenaußengrenze durchhalten?, haben Sie gefragt. Ich sage Ihnen genau, wie lange man das durchhalten wird. (Abg. Kickl: Bis die Wahlen vorbei sind!) – So lange, bis an dieser Grenze ein wirksamer Schutz aufgebaut wird, weil man eine Grenzregelung nicht verlängert, die nicht funktioniert. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Kickl: Wissen das Ihre EU-Parlamentarier auch? Weiß das Herr Karas auch?) Etwas, das nicht funktioniert, wird repariert.
Ich sage Ihnen auch, worum es da noch geht: um eine Zurückweisungsrichtlinie, die zu schaffen ist. Es ist für eine Rechtsgrundlage zu sorgen, dass Asylverfahren in sicheren Drittstaaten abgewickelt werden können. Es müssen jene EU-Staaten, die in Grenzschutz investieren, von der EU finanziell entlastet werden. Und es muss eine leichtere Aberkennung des Schutzstatus bei Straffälligkeit geben. (Abg. Kickl: Sind Sie jetzt in der Regierung oder wir?) – Ja, eh wir, Gott sei Dank. (Abg. Kickl: Ich frage ja nur, wer zuständig ist! – Abg. Kassegger: Wer hat 20 Jahre nichts getan, Sie oder wir? – Zwischenruf der Abg. Steger.)
Wenn wir beim Schämen sind: Herr Klubobmann, Sie brauchen sich für niemanden anderen zu schämen. (Abg. Kickl: Doch, für Sie schäme ich mich!) In dieser Frage haben Sie ausnahmsweise recht, wenn Sie sich selbst genug sind. (Beifall bei der ÖVP.)
12.45
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Muchitsch. – Bitte sehr, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Josef Muchitsch (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Staatssekretärin! Diese Aktuelle Stunde der FPÖ ermöglicht es uns auch (Abg. Michael Hammer: Die eigene Position zu finden!), offen über die Europäische Union zu sprechen und deren Maßnahmen beziehungsweise Nichtmaßnahmen zur Bewältigung der Flüchtlingswelle unter – und das ist mir ganz besonders wichtig – Einhaltung und Wahrung der Menschenrechte und des Völkerrechts.
Diese Aktuelle Stunde ermöglicht es uns aber auch, offen über den Wohlstand und die persönliche und soziale Sicherheit der Menschen in Österreich zu diskutieren. Und ja, angesichts der aktuellen Flüchtlingsströme, Herr Bundeskanzler, fragen sich viele Menschen: Was hat die Regierung aus der Flüchtlingswelle 2015 gelernt? Wann kommt die Regierung endlich vom Reden ins Tun? (Abg. Steger: Sehen Sie jetzt auch schon Probleme?) Warum werden Flüchtlinge, die größtenteils zu Recht auf der Flucht sind, in Ungarn durchgeschleust, im Burgenland aufgegriffen, dann mittels Transport nach Spielfeld in die Südsteiermark überstellt, um erst dort einen Asylantrag stellen zu können, und erst dort entsprechend aufgenommen? Da funktioniert im System etwas nicht. Warum hat in einem gemeinsamen Europa Ungarn nur 500 Asylanträge aufliegen, während Österreich bis Jahresende 100 000 erreichen wird? All diese Fragen stellen sich die Menschen. Offenbar hat die ÖVP diesbezüglich seit 2015 nichts gelernt. (Beifall bei der SPÖ.)
Warum werden Vorschläge der SPÖ für eine
funktionierende rasche Integration dieser Menschen in Österreich einfach
vom Tisch gewischt? (Ruf bei der FPÖ: Na, da
werden sich die Arbeiter freuen!) Warum werden diese nicht angenommen? – (Abg. Gödl: Welche Vorschläge: vom Doskozil
oder von der
Rendi-Wagner oder vom Leichtfried?) Es kann nicht das Ziel sein,
hier diese Probleme nicht zu lösen.
Die ÖVP trägt seit 20 Jahren die Verantwortung in diesen Fragen. Herr Bundeskanzler, seit 20 Jahren stellt Ihre ÖVP den Innenminister, seit 20 Jahren stellt Ihre ÖVP den Außenminister, seit 20 Jahren trägt die ÖVP die
Verantwortung für Integration. (Abg. Ottenschläger: Das soll so bleiben!) Und wir hören heute hier in dieser Aktuellen Stunde wieder viele Ankündigungen, aber es folgen leider keine Maßnahmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Lassen Sie mich diese Aktuelle Stunde auch dazu verwenden, um das Thema soziale Sicherheit und Spaltung der Gesellschaft in Österreich anzusprechen. (Abg. Ottenschläger: Bis jetzt kein einziger Vorschlag! Nichts!) In meiner Funktion als Sozialsprecher, Herr Bundeskanzler, muss ich Ihnen sagen: Sie haben gesagt, Sie lassen die Menschen nicht allein. Aber: Sie lassen nicht alle allein, aber Sie lassen sehr viele Menschen allein. Und Sie spalten die Gesellschaft auch in sozialen Fragen. Ich bringe Ihnen dazu drei Beispiele.
Zu dem von Ihnen so hochgelobten Familienbonus: Menschen mit einem Bruttoeinkommen ab 1 700 Euro bekommen 2 000 Euro Familienbonus. Menschen, deren Einkommen darunterliegt, die alleinerziehende Mutter, die in Teilzeit beschäftigt ist, bekommt nicht diese 2 000 Euro, sondern 550 Euro. Und damit spalten Sie auch in sozialen Fragen die Gesellschaft.
Ein weiteres Beispiel: die Pendlerpauschale – hochgelobt hier von den Regierungsparteien. Warum spalten Sie die Gesellschaft bei der Pendlerpauschale? Warum bekommen Besserverdienende eine höhere Pendlerpauschale als Menschen, die nicht so viel verdienen, obwohl sie im gleichen Ort leben, die gleiche Fahrtstrecke haben und auch im gleichen Betrieb arbeiten? (Beifall bei der SPÖ.)
Drittes Beispiel: Warum spalten Sie die Menschen bei den Steuerfreigrenzen? Warum erhöhen Sie die Steuerfreiheit beim Einheitswert für die Bauern? Warum erhöhen Sie den Reiseaufwandsersatz für Sportler – das ist heute am Nachmittag auf der Tagesordnung – von 60 Euro auf 120 Euro pro Tag bei Steuerfreiheit? Warum bleibt es bei den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen seit 1996 bei 26,40 Euro am Tag picken? Warum erhöhen Sie nicht auch da diese Aufwandsersätze für die Menschen, die jeden Tag Steuern abliefern? (Abg. Haubner: Das eine sind Ehrenamtliche, das andere sind - -!)
Herr Bundeskanzler! Ihre Abgeordneten haben heute die Möglichkeit, bei unseren Anträgen, die da eine Gleichstellung bedeuten, mitzustimmen. (Zwischenruf des Abg. Scherak.) Menschen, die mobil sind, Menschen, die zum Arbeitsplatz fahren, haben sich auch eine höhere Steuerfreiheit bei Taggeldern, Diäten und Aufwandsersatz verdient, auch beim Kilometergeld, genauso wie Sie es heute Nachmittag für die Sportler planen. (Beifall bei der SPÖ.)
Wenn Sie schon ankündigen, ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen, dann stimmen Sie, Ihre Abgeordneten der ÖVP, unserem Antrag betreffend Gaspreisdeckel auch zu. (Beifall bei der SPÖ.)
12.51
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Amesbauer. – Bitte.
Abgeordneter Mag. Hannes Amesbauer, BA (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Staatssekretärin! Geschätzte Damen und Herren! Liebe Fernsehzuseher! Vor Kurzem feierten Teile der ÖVP ein Jahr Kanzler Nehammer und ein Jahr Innenminister Karner. Für die Österreicher und die Republik Österreich gab es allerdings nichts zu feiern, dieses Jahr war eine krachende Niederlage.
Die Einzigen, die feiern und sich die Hände reiben können, sind die kriminellen Schlepperbanden, deren Geschäft dank Ihrer Untätigkeit und Unfähigkeit blüht wie nie zuvor, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Steinacker: Das ist eine Beleidigung unserer Polizeieinrichtungen! Eine Beleidigung dieser wichtigen Menschen in unserem Land, der Polizisten!) – Wie bitte? (Abg. Steinacker: Entschuldige, die arbeiten genau dagegen!) – Gut, ist nicht so wichtig.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! 37 500, das war die Obergrenze, ohnehin exorbitant hoch, die die rot-schwarze Bundesregierung unter einem Bundeskanzler Faymann und einer Innenministerin Mikl-Leitner im
Jahr 2016, nach den Eindrücken des Katastrophenjahres 2015 – was die Asylproblematik betrifft –, den Menschen versprochen hat. Mikl-Leitner sagte damals, wenn mehr als 37 500 Asylanträge gestellt werden, sind die Systeme überlastet – die Asylbehörden, das Bildungswesen, das Gesundheitswesen, das gesamte Sozialsystem – und der soziale Friede ist in Gefahr.
Jetzt hatten wir im Vorjahr unter einem Innenminister Nehammer schon 40 000, also schon eine deutliche Überschreitung, und jetzt haben wir über 100 000 Asylanträge, weit über 100 000 Asylanträge! Die Auswirkungen, die die Menschen spüren, sind gerade in meiner Region, im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, in der Region Obersteiermark Ost, da gehört auch der Bezirk Leoben dazu, deutlich sichtbar. Wir bekommen jetzt von Innenminister Karner das dritte Asylgroßquartier aufs Auge gedrückt.
Die Bevölkerung ist verzweifelt, die Bevölkerung hat Angst. Wir Freiheitliche lassen die Menschen nicht im Stich, wir werden auch am Freitag dort eine große Kundgebung mit Herbert Kickl abführen, uns mit den Menschen solidarisieren und gegen diesen Asylirrsinn ankämpfen, denn eines ist auch klar: Kindberg ist ja nur symptomatisch für dieses Versagen, ja. In Wahrheit ist jede österreichische Gemeinde, in der es ein passendes leer stehendes Objekt gibt, bedroht, ein Flüchtlingsgroßquartier zu bekommen.
Die Vorgehensweise des Innenministers ist so gewesen wie überall: keine Information der Bevölkerung, keine Absprache mit anderen Playern vor Ort. Das Gesundheitssystem und die Pflegesituation sind dort sehr prekär und sehr angespannt, und kein Mensch hat mit denen gesprochen. Es sollen ja angeblich auch Vulnerable kommen, wahrscheinlich nicht viele, das ist der Schmäh, das ist der Aufhänger. In Wahrheit wird das mit Herrschaften, Männern aus aller Herren Länder vollgestopft werden, so wie das überall passiert. Wenn man die Größe dieses einen Objektes kennt, weiß man, dass man dort, wenn man mit Stockbetten vorgeht, locker 600, 700 Leute unterbringt und es bei den von Ihnen versprochenen 250 ja bei Weitem nicht bleiben wird.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es hat niemand mit den Ärzten gesprochen, es hat niemand mit den Spitälern gesprochen, es hat niemand mit den Rettungsorganisationen gesprochen, die ja jetzt schon eine Personalnot haben und vorne und hinten nicht mehr zusammenkommen. Also diese Vorgehensweise ist ein Wahnsinn.
In dieser Region, im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ist das das zweite Großquartier, dazu kommen noch in neun von 19 Gemeinden Landesquartiere, denn das ist ja nur ein Durchhaus, in dem die Menschen nur kurz sind. All die Integrationsdebatten möchte ich gar nicht hören, über Menschen, die dann nur wenige Tage oder Wochen da sind, das ist also ein ständiges Kommen und Gehen.
Dann gibt es Steinhaus am Semmering, voll belegt mit über 350 Personen – ein Quartier, das übrigens Innenminister Kickl aufgrund der unter einem freiheitlichen Innenminister stark rückläufigen Asylzahlen geschlossen hat, das Sie aufgesperrt haben, Herr Innenminister –, und es gibt in Leoben die Baumax-Halle, die belegt ist. Das ist das dritte Asylgroßquartier in der Region Obersteiermark Ost, in der Postämter schließen, Ärzte zusperren, Infrastruktur abwandert. Die einzige Infrastruktur – wenn man das jetzt überhaupt so bezeichnen darf, das ist ja fast schon zynisch –, die Sie den Menschen in dieser Region bieten, sind Asylquartiere, meine Damen und Herren. Sie sollten sich für dieses Totalversagen wirklich schämen. (Beifall bei der FPÖ.)
Abschließend noch eines, weil Sie da wegen dieses Schengenvetos so herumlavieren: Ja, eh nett, dass Sie das machen, das ist auch das Mindeste, was man erwarten kann. Sie haben da aber sofort wieder Kritik von Ihrer eigenen Partei, von Herrn Karas oder von anderen, bekommen.
Die SPÖ möchte ich auch nicht ausnehmen: Frau Rendi-Wagner, die vor wenigen Wochen noch gesagt hat, es gibt überhaupt keine Asylkrise, sie sieht das Problem nicht, schwenkt jetzt bei dem Thema ein bisschen ein. Sie hat das bei Schengen sogar unterstützt. Bei der SPÖ gibt es aber auch massive Kritik daran, die SPÖ streitet darüber mittlerweile auch.
Ich komme zum Schlusssatz, der Herr Bundeskanzler hat eine halbe Stunde geredet, obwohl er laut Geschäftsordnung auch nur 10 Minuten reden sollte (Abg. Ottenschläger: Er hat etwas zu sagen gehabt!): Die SPÖ streitet über das Thema Asyl, sie streitet sogar mittlerweile darüber, wer ein Sozialdemokrat ist und wer nicht; die ÖVP hat keine klare Linie und keinen Willen, das Thema zu ändern, das Problem und die Ursachen – und nicht nur die Symptome – wirklich zu bekämpfen. Die einzige Partei, die eine klare, glaubwürdige Linie hat und bei diesem Thema verlässlich ist, ist die Freiheitliche Partei Österreichs. (Beifall bei der FPÖ.)
12.56
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Reimon. – Bitte sehr.
Abgeordneter Michel Reimon, MBA (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Also der einzige Redner, den ich bis jetzt verstehe, ist Herr Kickl. Der gewinnt in dieser Sitzung mit dem Thema natürlich haushoch, macht mit dem Zufallsgenerator irgendeinen Titel mit Ausländern, Sanktionen – liegt auf Nummer eins in den Umfragen, natürlich macht er so etwas – und macht halt wieder eine Stunde, und alle hüpfen auf und reden mit.
Er ist, glaube ich, der schlechteste Redner, den die FPÖ in den letzten 30 Jahren als Parteichef gehabt hat, er muss aber nicht besser sein, wenn dann der Bundeskanzler aufsteht und eine Viertelstunde seinen Text redet. Na super! Ich verstehe, dass Sie das machen. (Beifall bei Abgeordneten der Grünen.)
Die SPÖ schickt einen Gewerkschafter, ich freue mich noch – das erste Wort ist Migrationsflut und dann geht es wieder 10 Minuten so. Ihr wart Nummer eins in den Umfragen, merkt ihr nicht, was ihr da die ganze Zeit macht? (Abg. Hauser: Merkt ihr nicht, dass ihr überflüssig seid?) Die feiern ein inneres Fest, und jetzt lacht er noch, zu Recht, zu Recht lachen Sie.
Ich sage Ihnen etwas: Ihr Titel für die Aktuelle Stunde ist „Wohlstand und Sicherheit für Österreich“. Wir haben eine Terrorzelle in Österreich ausgehoben (Zwischenruf bei der FPÖ), Terrorzellen, die bewaffnet etwas stürmen wollten, rechtextreme Terrorzellen, deswegen fällt Ihnen kein Wort dazu ein, deswegen reden Sie über so etwas. (Beifall bei den Grünen.) Die wollten den Bundestag stürmen, rechtsextreme Terrorzellen, da sagen Sie kein Wort. Wer den Bundestag stürmt, stürmt auch den Nationalrat hier – Sie sagen kein Wort! Sie wollen über Sicherheit reden? – Sie sind der Letzte, der über Sicherheit reden sollte. Sie wollen über Wohlstand reden? (Zwischenrufe bei der FPÖ. – Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen.) Ich sage Ihnen etwas: Sie sind in dem Haus der Lobbyist von Putin, vom größten Teuerungs- und Preistreiber, den Europa überhaupt je gesehen hat. Sie machen hier die Preise hin. (Beifall bei den Grünen.)
Wir haben einen Teuerungsausgleich beschlossen, wir zahlen – in drei Etappen – 600 Euro Entlastung aus. Wo war die FPÖ? – Sie waren nicht dabei. (Zwischenruf des Abg. Hauser.) Sie machen gar nichts dazu. Wir haben Teuerungsabsetzbeträge für kleine Einkommen, für Pensionist:innen mit 500 Euro geschaffen. Wo war die FPÖ? – Nichts! Sie machen nichts für die Pensionist:innen! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Wir haben einen Energiekostenausgleich von 150 Euro. Wo waren Sie? Na klar, wenn man 15 000 Euro verdient, sind vielleicht 150 Euro nicht genug. (Zwischenruf des Abg. Hafenecker.) Sie waren nirgendwo, Sie haben nicht mitverhandelt, nichts haben Sie gemacht. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ökostrompauschale: 100 Euro Ersparnis für jeden, der einen Stromzugang hat. Wo war die FPÖ? Wo war Herr Kickl? – Rausgegangen sind Sie. (Abg. Kickl: Aggression ist auch eine Form der Zuneigung!) Senkung der Elektrizitäts- und Erdgasabgabe, 100 Euro bei Gas, damit Herr Putin vielleicht weniger Geschäft macht: Wo waren Sie, Herr Kickl? Lachen Sie nicht so, wenn es Ihnen peinlich ist,
dass Sie draußen sind. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Abg. Kickl: Ich muss ja wirklich lachen! Aggression ist auch eine Form der Zuneigung!)
Wir tauschen Öl- und Gasheizungen aus und fördern den Kesseltausch mit 7 500 Euro. Wo waren Sie? – Nirgendwo waren Sie! Wir machen Pensionserhöhungen für Mindestpensionist:innen. (Abg. Kickl: Was Sie alles machen! Und Sie zahlen alles selber! Sie sind ja nicht ganz dicht! – Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen.) Herr Kickl, wo waren Sie? – Nirgendwo waren Sie! 10 Prozent für die Mindestpensionist:innen, 8 Prozent für alle anderen: Herr Kickl ist draußen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.) Wir machen einen Kindermehrbetrag, 200 bis 500 Euro für Kinder. Wo waren Sie, als es um die Kinder und um die Finanzierung gegangen ist? – Nirgendwo waren Sie!
Sie wollen über Wohlstand reden? Aber jetzt frage ich euch: Warum reden ÖVP und SPÖ nicht darüber? Warum hüpft ihr auf seinen Zug auf, wenn es um so etwas geht?
Im August zusätzliche Familienbeihilfe für einen Monat: Wo waren Sie? (Zwischenruf der Abg. Steger.) – Nirgendwo waren Sie! Klimabonus, Antiteuerungsbonus: 500 Euro für Erwachsene, 250 Euro für alle unter 18 Jahren. Wo waren Sie? – Nirgendwo waren Sie! Kein Euro für die Österreicher:innen von Ihnen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Sanierungsoffensive für neue Jobs, weil die Leute etwas hackeln müssen, aber das Hackeln, Herr Kickl, kennen Sie nicht. Hackeln ist arbeiten. Wir haben 50 000 Jobs für Langzeitarbeitslose geschaffen. – Wo waren Sie? Sie sollten einmal in die Privatwirtschaft gehen, dort waren Sie noch nie. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Kickl – erheitert –: Nur weiter so!)
Das ist etwas für die Leute: Senkung der Einstiegsstufe für die Leute, die zu arbeiten beginnen, von 25 auf 20 Prozent; Sozialversicherungsbonus von 400 auf 650 Euro. – Wo waren Sie? – Nirgendwo waren Sie! (Abg. Hafenecker: Ganz schlechte Rede!)
Pendler:innen: Vervierfachung des Pendler:inneneuro, und, und, und; Reparaturbonus: 200 Euro; Energiewende: 500 Millionen Euro für Jobs – Sie waren nirgendwo dabei –; eine Pflegereform in der Höhe von 1 Milliarde Euro für die Leute, die Alte und Kranke pflegen – Sie waren nirgends –; Kindergartenmilliarde für die kleinen Kinder (Abg. Hafenecker: Das wolltest du ...!)
Sie waren nirgends – und Sie wollen über den Wohlstand in dem Land reden? Gehen Sie einmal etwas arbeiten! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Steger.)
13.00
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Scherak. – Bitte.
Abgeordneter Dr. Nikolaus Scherak, MA (NEOS): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Staatssekretärin! (Zwischenrufe der Abgeordneten Deimek und Steger. – Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen.) Herr Bundeskanzler, wir sind uns in einer Sache einig, und das ist, dass das europäische Asylsystem gescheitert ist. Die Analyse teile ich auch.
Die Frage ist nur, wie man mit einem gescheiterten System umgeht. Das, was Sie hier als Lösung anzubieten haben, ist nichts anderes als derselbe dumpfe Populismus, dasselbe dumpfe EU-Bashing, das wir schon von Ihrem Vorgänger kennen. (Beifall bei den NEOS.)
Sie betreiben ja Kindesweglegung, wenn Sie sich hierherstellen und erklären, die EU-Kommission sei schuld daran, dass das Asylsystem nicht funktioniert.
(Heiterkeit der Abg. Krisper.) Schuld daran sind Parteien wie die ÖVP, ihre Freunde aus Ungarn, Nationalstaaten, die seit Jahren, seit Jahrzehnten ein gemeinsames funktionierendes Asylsystem blockieren – und sicher nicht die Europäische Kommission. (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Rendi-Wagner.)
Sie könnten sich auch fragen, was Sie – und Ihr Vorgänger als Innenminister, der hier sitzt – während der Ratspräsidentschaft gemacht haben. Ich weiß nicht, was da passiert ist. Es ist offensichtlich nicht sonderlich viel weitergegangen.
Was wichtig wäre, ist, dass die Lösung eigentlich gar nicht so schwierig wäre: Wir brauchen – und darin sind wir uns auch einig – ein Gemeinsames Europäisches Asylsystem und einen effektiven Außengrenzschutz, damit sich eben nicht jeder selbst überlegen kann, ob er nach Europa kommt, und sich selbst aussuchen kann, ob er dort bleibt.
Dazu braucht es in erster Linie gemeinsame europäische Erstaufnahmezentren, wo man in Schnellverfahren in ein paar Tagen möglichst rasch klärt, ob jemand überhaupt die Chance hat, Asyl zu bekommen. Da könnte man in Bezug auf Inder, in Bezug auf Marokkaner und in Bezug auf Tunesier ziemlich rasch klären, dass sich das wohl nicht ausgehen wird, weil es schon einigermaßen absurd ist, dass ganz, ganz viele Menschen aus Ländern nach Europa kommen und um Asyl ansuchen, in die wir auf Urlaub fahren.
Was wir auch bräuchten, Herr Bundeskanzler – dann wäre es um einiges einfacher –, wäre eine Residenzpflicht sowohl für Asylwerber während des Verfahrens als auch für Asylberechtigte, solange sie Sozialleistungen bekommen. Dann kann man sich eben nicht mehr aussuchen, wo in Europa man sein will und wo man auf sein Asylverfahren wartet. (Zwischenruf des Abg. Hafenecker.)
Was wir auch bräuchten, wären in ganz Europa raschere Asylverfahren nach dem Vorbild der Schweiz. Das könnte man sich dort abschauen. Die Schweiz hat
eine Zielgröße von sechs Monaten bis zur zweitinstanzlichen Entscheidung. Das könnte man machen. (Abg. Kickl: Es ist immer die Frage, wie man es zählt!)
Dann, Herr Bundeskanzler, haben Sie selbst etwas angesprochen, das ich auch teile: Wir brauchen raschere und funktionierende Rückführungsabkommen. Jetzt frage ich mich, seit wann die ÖVP in der österreichischen Bundesregierung ist. Was haben Sie denn in den letzten Jahrzehnten gemacht, dass da nichts weitergegangen ist? Das ist doch wiederum Kindesweglegung, dass Sie ein Thema ansprechen und keine Lösung anzubieten haben. (Beifall bei den NEOS.)
Ich habe es Ihnen gestern im EU-Hauptausschuss gesagt: Es gibt seit vielen Jahren einen Vorschlag der NEOS. Dazu braucht es wiederum gemeinsame europäische Lösungen, dass man EZA-Mittel an Rückführungsabkommen koppelt. Das wird mit der österreichischen EZA nicht funktionieren, allein weil sie zu gering ist, aber natürlich geht es am Schluss um Geld.
Ich habe Ihnen gestern auch gesagt: Wenn die Freiheitlichen und die NEOS da die gleiche Position haben, würde ich einmal darüber nachdenken, ob es vielleicht – aus zwei unterschiedlichen Perspektiven kommend – eine gescheite Position ist, dass man da endlich einmal auf europäischer Ebene Druck macht, anstatt hier mit dem billigen Populismus zu sagen, die EU wäre schuld.
Herr Bundeskanzler, was Sie tun, anstatt sich diesen
Problemen zu widmen, ist, dass Sie auf der Populismusklaviatur spielen, dass
EU-Bürgerinnen und
EU-Bürger deswegen darunter leiden müssen, weil Sie nicht bereit
sind, an gemeinsamen europäischen Lösungen zu arbeiten.
Man muss sich das vorstellen: Sie verweigern jetzt zwei europäischen Staaten, die alle Voraussetzungen für einen Beitritt zu Schengen erfüllt haben, die Teilnahme daran, machen gleichzeitig Ihrem Freund Viktor Orbán die Mauer und vergessen, wer denn eigentlich momentan schuld daran ist, dass so viele Asylwerberinnen und Asylwerber nach Österreich kommen. Wer ist denn jetzt
Schengenaußengrenze, woher die Flüchtlinge kommen? – Natürlich Ungarn. Viktor Orbán, Ihr Freund, lässt sie alle durchkommen. Dem machen Sie die Mauer, und die Rumän:innen und Bulgar:innen müssen darunter leiden. (Beifall bei den NEOS.)
Herr Bundeskanzler, wir kennen den Populismus von Ihrem Vorgänger. Sie erinnern sich vielleicht, dass Sebastian Kurz ein paar Tage vor der EU-Wahl erklärt hat: Brüssel will uns das Schnitzel verbieten. Solche Ankündigungen waren lächerlich, aber sie waren maximal lächerlich. Was Sie machen, ist gefährlich. Sie verprellen unsere europäischen Partner. Sie beleidigen unsere europäischen Partner mit dieser Performance. Sie stellen sich ins Abseits – und das Ganze nur wegen einer Landtagswahl in Niederösterreich. (Beifall bei den NEOS.)
Jetzt weiß ich, dass Sie hier genauso wie gestern den Kopf schütteln. Man muss sich nur überlegen: Wer schüttelt denn hier den Kopf? Wer sagt denn, dass das nicht stimmt? – Das ist derselbe Bundeskanzler, der vor einem Jahr erklärt hat: Nein, die Österreichische Volkspartei hat sich selbstverständlich 2019 zum ersten Mal ans Gesetz gehalten und die Wahlkampfkostenobergrenze eingehalten. – Wir wissen, dass das nicht stimmt. (Abg. Steinacker: Na schauen wir mal, ob das stimmt!) Der Rechnungshof übt jetzt auch Kritik. Die Frage ist, ob man Ihrem Wort überhaupt noch glauben kann. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Wöginger: Das ist nicht korrekt! Das weißt du!)
13.05
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Gödl. – Bitte.
Abgeordneter Mag. Ernst Gödl (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundeskanzler! Frau Staatssekretärin! Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus und alle, die zu Hause zusehen! Taten statt Worte – dafür steht unser Bundeskanzler, dafür steht unsere Bundesregierung, dafür steht unser Innenminister. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Belakowitsch: Welche Taten? –Abg. Meinl-
Reisinger – erheitert –: Daten? Daten wären eh gut!) Taten statt Worte! Es wird so viel geredet, aber hier sitzen die Leute, die auch handeln.
Meine Damen und Herren! Ich glaube, es war der deutsche Bundestagspräsident Schäuble, der einmal gesagt hat: „Regieren ist ein Rendezvous mit der Realität.“ – Ja, Regieren ist ein Rendezvous mit der Realität. Da reicht es eben nicht, nur in der ersten Reihe zu sitzen und viel zu reden; da reicht es nicht, nur anzukündigen und Schlagzeilen zu produzieren, sondern Regieren heißt, Taten zu setzen, umzusetzen, Aktionen zu setzen, Projekte einzuleiten und dergleichen. (Abg. Leichtfried: Pressekonferenzen!)
Was ist die Realität, mit der wir uns konfrontiert sehen? – Einerseits die große Teuerungskrise. Kollege Reimon hat aufgezählt, wie viele Beschlüsse wir hier gefasst haben, bei denen allen Sie nicht dabei waren. Eine andere Realität ist das Asylproblem, das ganz Europa massiv betrifft, denn es ist nicht gottgegeben, meine Damen und Herren, dass in Österreich 75 000 Menschen aufgegriffen werden, die nirgendwo vorher registriert wurden. Da hat es doch einen Fehler im System (Abg. Kickl: Und dann reden Sie ...! –Abg. Kassegger: Die epochale Erkenntnis!), und diesen Fehler im System anzusprechen, ist unsere Aufgabe. Das ist unsere Aufgabe, und das sind die Taten, die wir auch auf europäischer Ebene setzen müssen.
Herr Kollege Scherak, wenn Sie sagen, das ist alles nur populistisch: Ihre Parteichefin, die gerade hinter Ihnen steht, hat erst vor Kurzem einmal gesagt, Österreich könne sich keine offenen Tore leisten. – Genau das ist es. Deswegen müssen wir Aktionen auf europäischer Ebene setzen, und deswegen ist das Schengensystem zu hinterfragen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Scherak: Da müsst ihr mit Orbán reden, wo die alle herkommen! – Zwischenruf des Abg. Hoyos-Trauttmansdorff.)
Wenn es nicht funktioniert, dann müssen wir nachschärfen, dann müssen wir verlangen, dass ein Regelwerk geschaffen wird, das eben die Außengrenzen auch sichert. Und da müssen wir über alles reden (Abg. Scherak: Ja!), da müssen
wir darüber reden, wie unser Regelwerk ist. Das unterscheidet uns auch von den Freiheitlichen: Wir als Volkspartei werden immer auf dem Boden der Rechtsstaatlichkeit stehen. (Abg. Scherak: „Immer“ ist übertrieben! – Abg. Kickl – erheitert –: Die ganze Partei im Beschuldigtenstatus! Das gibt’s ja nicht!) Wir müssen uns aber überlegen: Welche Regeln müssen wir ändern? – Die Asylrichtlinie ist zum Beispiel auf europäischer Ebene so zu ändern, dass sich niemand aussuchen kann, wo er um Asyl ansucht. Asyl à la carte – Asyltourismus, wie es auch unser Bundeskanzler angesprochen hat – darf es in Europa nicht mehr geben, meine geschätzten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)
Natürlich ist das Asylthema auch eine sozialpolitische Frage. Weil der Kollege aus Leibnitz, Beppo Muchitsch, vorhin darüber gesprochen hat, was sich zwischen 2015 und heute geändert hat: Was sich massiv geändert hat, ist die Tatsache, dass bei uns die Menschen, die kommen, registriert werden. – Du weißt, wie es 2015 war. Ich wohne ja auch in der Nähe der slowenischen Grenze. Da sind Menschen in Scharen durch die Dörfer gezogen und wurden nicht gefragt: Wo willst du hin, wo kommst du her? (Abg. Belakowitsch: Wer war denn damals Innenminister, Herr Kollege?) – Das ist abgestellt. Sie werden registriert, weil es eine Pflichtaufgabe des Staates ist, zu wissen, wer sich in unserem Staatsgebiet aufhält, zu fragen, was sie wollen und woher sie kommen. Deswegen ist es, glaube ich, auch wichtig, dass wir diese Regeln auch weiterentwickeln.
Ich bin über die verschiedenen Ansichten innerhalb der SPÖ oft schon etwas überrascht. Vor Kurzem hat der Bürgermeister von Wien gefordert, Asylwerbern möglichst schnell auch einen Job anzubieten. Meine geschätzten Damen und Herren, das wäre der nächste Pullfaktor, den wir aussenden würden, wenn wir sagen würden: Suchen Sie in Österreich um Asyl an! Sie haben eine relativ gute Chance, einen Job zu bekommen. Dass das ausgerechnet der Wiener Bürgermeister sagt, verwundert mich umso mehr, denn keiner weiß so genau wie er, wie schwierig Integration ist. Nirgendwo in Österreich gibt
es derartige Integrationsgroßbaustellen wie in Wien, weil sehr viele Asylberechtigte noch nicht integriert sind. (Zwischenruf des Abg. Kassegger.) Da sprechen auch die Zahlen für sich.
Schauen Sie sich die AMS-Statistik an: In Österreich sind derzeit etwa 37 000 Asylberechtigte ohne Arbeit und beim AMS gemeldet. Asylberechtigt heißt, sie haben einen legalen Aufenthaltstitel. Von diesen 37 000 asylberechtigten Arbeitslosen sind – man höre und staune – 25 000 in Wien gemeldet. (Oh-Rufe bei der ÖVP.) 25 000 Asylberechtigte ohne Arbeit, und in diesem Zusammenhang fordert dann der Wiener Bürgermeister, Asylwerber auch noch in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Meine geschätzten Damen und Herren, das wird sich nicht ausgehen. (Beifall bei der ÖVP.)
Das ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit. Es ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit unseren Bürgerinnen und Bürgern gegenüber, wie wir mit diesem Thema offensiv umgehen, und deswegen auch: Taten statt Worte!
Der Herr
Innenminister hat vor etwa einem Monat einen Brief an die
EU-Kommission geschrieben (Heiterkeit bei
der FPÖ) und diese wichtigen fünf Punkte, die unser Bundeskanzler
heute auch angesprochen hat (Abg. Belakowitsch: Hat er schon
eine Antwort gekriegt?), damals schon formuliert: Wir brauchen eine
Zurückweisungsrichtlinie; die muss verhandelt werden. Wir brauchen
Asylverfahren in sicheren Drittstaaten. (Abg. Leichtfried: Was ist mit der Redezeit? Die Zeit ist aus!) Wir brauchen eine leichtere Aberkennung
von straffälligen Asylwerbern und Asylberechtigten, wenn es eben
darum geht, sie abzuschieben. Deswegen,
meine Damen und Herren: Taten statt Worte! (Abg. Kassegger:
Wer ist in der Regierung, Herr Kollege?)
Ein Rendezvous mit der Realität ist Regieren. Wir setzen Taten, Sie reden nur! (Beifall bei der ÖVP.)
13.11
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Einwallner. – Bitte. (Abg. Michael Hammer: So, der wird uns jetzt die SPÖ-Linie sagen!)
Abgeordneter Ing. Reinhold Einwallner (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Werte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Gödl, „Taten statt Worte!“ haben Sie gesagt. Was haben wir denn heute hier vormittags erlebt? (Abg. Michael Hammer: Da haben wir Klubsitzung gehabt, was ihr gehabt habt, wissen wir nicht!) – 20 Minuten, 25 Minuten leere Worthülsen – und dann haut der Bundeskanzler ab, er hört sich die Debatte hier nicht einmal bis zum Ende an. Das ist offenbar der Stil der ÖVP, wenn es um ein wichtiges Thema geht, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe der Abgeordneten Gerstl und Sieber.)
Lassen Sie mich aber eines vorausschicken: Ja, an den österreichischen Grenzen im Burgenland und in Niederösterreich ist die Situation eine sehr, sehr herausfordernde, nicht nur für die Polizistinnen und Polizisten, nicht nur für das Bundesheer, das vor Ort tätig ist, sondern natürlich auch für die Bevölkerung vor Ort.
Ja, es hat sich heute schon der eine oder andere Redner bei der FPÖ für dieses Thema bedankt – ich sage auch noch Danke für das Thema –, aber die Kreativität ist jetzt nicht besonders groß, denn ihr habt jetzt, glaube ich, das dritte Mal in Folge den gleichen Titel für eine Aktuelle Stunde oder für eine Sondersitzung. Trotzdem offenbart diese Debatte aus meiner Sicht zwei Dinge (Abg. Ottenschläger: Das Interessante ist: Ihr habt noch immer keine Linie in der Frage! – Zwischenruf des Abg. Hanger): Das eine ist, dass das Asylthema nicht national lösbar ist, sondern dass es europäisch zu lösen ist (Ruf bei der ÖVP: Burgenländisch!); und nur das ist ein Lösungsansatz. Das Zweite, was in dieser Debatte ganz klar offenbart wird, ist, dass die Bundesregierung keine Lösungskompetenz hat, weder in dieser Frage noch in vielen anderen Fragen, die die Menschen beschäftigen. (Beifall bei der SPÖ.)
Diese Bundesregierung versagt auf nationaler und auf internationaler Ebene (Abg. Hanger: Jetzt erkläre einmal die Linie der SPÖ! – Abg. Ottenschläger: Was ist denn eure Lösung?), das hat sich gerade in den letzten Tagen ganz deutlich gezeigt, und die Hauptverantwortung dafür liegt bei der ÖVP und natürlich beim Bundeskanzler. Was hat uns die ÖVP in den letzten Jahren nicht alles verkündet und angekündigt: Die Balkanroute wurde geschlossen, die Mittelmeerroute wurde geschlossen, und, und, und. (Abg. Hanger: Kein einziger Satz zur Linie der SPÖ!) – Gar nichts hat die ÖVP gemacht, gar nichts ist zu diesem Thema passiert, nichts wurde gelöst, Sie haben nichts gemacht! (Beifall bei der SPÖ.)
Sie stimmen in dieser Frage nur ein, wenn es um rechtspopulistische Formulierungen geht. Sie stimmen ein, wenn es darum geht, diese rechtspopulistische Illusion vorzugeben (Abg. Michael Hammer: So wie der Doskozil, oder?), dass man sich als Nationalstaat völlig abschotten kann – da stimmen Sie ein. Das ist ein Unsinn, denn das macht nur eines: Das erzeugt leider Sündenböcke, die dadurch produziert und auch dargestellt werden. Die Menschen werden gegeneinander ausgespielt, aufgehetzt, und der soziale Friede wird gefährdet, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Jetzt komme ich schon zu Kollegen Reimon: Wo waren denn die Grünen, Kollege Reimon, als der Innenminister Zelte aufgestellt hat? Wo waren da die Grünen? Hat man von den Grünen etwas gehört? – Nein, man hat von den Grünen nichts gehört. (Beifall bei der SPÖ.)
Wo sind die Grünen, meine Damen und Herren, wenn Abgeordnete der ÖVP und der Bundeskanzler vom Asyltourismus sprechen? Wo sind die Grünen? Da geht es um Menschen, um Familien, um Kinder, die flüchten, und ihr redet von Asyltourismus (Zwischenrufe der Abgeordneten Disoski und Lukas Hammer) und seid bei diesem Thema still. Ihr habt euch beim Thema Migration und Asyl vollkommen aufgegeben! (Abg. Maurer: Wer demonstriert mit den Freiheitlichen gegen die Flüchtlingshilfe? Wer hat gemeinsam demonstriert?) Meine Damen und Herren, wir erleben bei diesen Themen die Selbstaufgabe der
Grünen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Ottenschläger: Kein einziger Lösungsvorschlag, null!)
Wir brauchen zu diesem Thema eines, wir brauchen europäische Lösungen, ja, wir brauchen europäische Lösungen. Es braucht ein gemeinsames europäisches Asylsystem mit einheitlichen Verfahren, mit einheitlichen Leistungen. (Abg. Ottenschläger: Das hat aber der Herr Bundeskanzler schon die ganze Zeit gesagt!) Es braucht europäische Verfahrenszentren an den Außengrenzen, auch an den Flughäfen, meine Damen und Herren, und ja, das wird nicht von heute auf morgen gehen, das braucht einen Stufenplan, an dem wir arbeiten müssen und den wir vorantreiben müssen. (Abg. Stocker: Ihr müsst euch einmal einig werden, bevor ihr etwas vorantreibt!)
Es braucht EU-Außengrenzschutz nicht nur als Schlagwort, sondern das muss endlich umgesetzt werden, und es braucht eine Verkürzung der Asylverfahren. Da muss man nachdenken – da schließe ich ein bisschen beim NEOS-Kollegen Scherak an – und fragen: Was müssen wir national noch machen, wenn es zu lange dauert, bis es ein europäisches Asylsystem gibt? Welche Stellschrauben müssen wir noch drehen, um da raschere Verfahren zu gewährleisten?
Sie agieren aber leider auf europäischer und auf internationaler Ebene denkbar schlecht und verschärfen das Problem leider nur. Das zeigt sich einerseits durch Ihre Haltung, wenn es um die Verteilung von Asylwerbern und Asylberechtigten in Europa geht, wo Sie seit Jahren blockieren und somit auch eine gemeinsame europäische Lösung verhindern (Abg. Wöginger: Die kann man nur wegverteilen von uns! – Abg. Steinacker: In Wien noch mehr! – Ruf bei der ÖVP: Wollt ihr noch mehr aufnehmen?), und das zeigt sich andererseits daran, wie Sie in den letzten Tagen international agiert haben.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Das Schlusswort bitte!
Abgeordneter Ing. Reinhold Einwallner (fortsetzend): Gerne, Herr Präsident, das Schlusswort, es passt auch ganz gut als Schlusswort (Abg. Michael Hammer: Man könnte auch einen Vorschlag zum Schluss machen!): Paul Lendvai hat es gestern in seinem Kommentar im „Standard“ ganz perfekt auf den Punkt gebracht – Lendvai ist anerkannt, über Parteigrenzen hinweg –, und er sagt: „Es gab in der Nachkriegsgeschichte Österreichs kaum eine außenpolitische Aktion, die international und national in den Medien und Fachkreisen so einhellig als heuchlerisch und sinnlos verurteilt wurde wie dieser Schnellschuss von Nehammer und seinem hilflosen Innenminister.“ – Danke schön, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Michael Hammer: Aber die Frau Rendi-Wagner ist auch dafür, oder? – Abg. Wöginger: Das war der Leuchtstern der Vorarlberger Sozialdemokratie!)
13.17
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Kassegger. – Bitte sehr.
Abgeordneter MMMag. Dr. Axel Kassegger (FPÖ): „Taten statt Worte!“ ist jetzt schon mehrmals gefallen: Das Problem, das vor allem die ÖVP, aber die ganze Bundesregierung hat, ist ja jenes, dass sie ein massives Glaubwürdigkeitsproblem haben, wenn die Taten von den Worten divergieren, und das ist ja das, was in den letzten Jahren in dieser Regierung, bei Ihnen permanent stattfindet. Nicht umsonst haben Sie ja die schlechtesten Vertrauenswerte, die jemals eine Regierung gehabt hat, und das ist ja genau der Grund: Sie haben ein massives Glaubwürdigkeitsproblem und Sie haben auch ein massives Problem mit einem hohen Grad an Realitätsverlust. (Abg. Wöginger: Aber die Opposition hat noch schlechtere! Das sollte euch auch zu denken geben! – Abg. Meinl-Reisinger – in Richtung Abg. Wöginger –: Nein!) – Ich werde das erläutern, auch Ihrer Kollegin, die sagt: Es gibt keine Inflation, es gibt keine Teuerung!, oder der SPÖ, die sagt: Es gibt kein Migrationsproblem! – Das ist ein hochgradiger Realitätsverlust. Dem ist eine realitätsbezogene vernünftige Politik der
Freiheitlichen Partei entgegenzusetzen, und ich werde Ihnen das erläutern. (Beifall bei der FPÖ.)
Auch die vollkommene Unfähigkeit, Probleme zu erkennen: Kanzler Nehammer hat gesagt, sie würden Probleme lösen. – Nein, Sie lösen keine Probleme, Sie schaffen Probleme, und zwar permanent in einem Ausmaß, das wirklich besorgniserregend ist. Das Einzige, was Ihnen dann einfällt, ist, die Symptome mit Milliarden Euro an Förderungen durch das Gießkannenprinzip und Subventionen zu bekämpfen, und niemand stellt sich die Frage, wer das dann am Ende zahlt. – Das zahlen ja wieder wir. Das zahlen wir hier, das zahlen die österreichischen Bürger, und das kann ja nicht die Lösung sein.
Ich komme jetzt auf die Bereiche – und das ist wirklich in einem besorgniserregenden Ausmaß; die Politik, die Sie betreiben, schafft Probleme – zu sprechen: Ich fange mit Ihrer vollkommen überschießenden, auf Angst basierenden Coronapolitik an. Es ist geradezu absurd, dass Herr Kanzler Nehammer uns jetzt vorwirft, Angst zu schüren, wenn wir uns an die 100 000 Toten und was auch immer erinnern, an eine auf Angst basierende Coronapolitik mit Lockdowns ohne Ende (Abg. Wöginger: Den ersten habt ihr gefordert, nur zur Information!), mit Einschränkungen der Grund- und Freiheitsrechte. Dann wundern Sie sich, wenn die Wirtschaft nicht mehr funktioniert und Sie genötigt sind, 46 Milliarden Euro an Steuergeld in die Symptombekämpfung reinzupulvern?! Also das geht sich nicht aus.
Eine vollkommen verfehlte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank schon seit 15 Jahren, bei der Sie immer dabei waren: Rettungsschirme, Quantitative Easing. Wir haben damals schon darauf hingewiesen: Freunde, das geht sich nicht aus! Und jetzt wundern Sie sich über die Inflation?! Also das ist ja besorgniserregend.
Eine vollkommen unausgewogene, sündteure Klimapolitik, die nichts mit einer verantwortungsvollen Energiepolitik zu tun hat – das ist etwas anderes –, die die massive Gefährdung von Hunderttausenden Arbeitsplätzen in Europa
vergisst. Und da wurschteln Sie jetzt mit irgendeinem Klimabonus und ähnlichen Dingen herum.
Eine vollkommen verfehlte Migrationspolitik, die unseren Wohlstand, unsere Sicherheit und vor allem auch unseren sozialen Frieden gefährdet. Ich habe es mir aufgeschrieben: Herr Kanzler Nehammer hat ja schon nach 15 Jahren erkannt, dass das ganze EU-Migrationssystem, der Außengrenzschutz und Ähnliches überhaupt nicht funktionieren. – Na großartig! Ich erwarte mir aber von einer Partei, die in der Regierung ist, Taten und nicht Erkenntnisse und Worte, dass das nicht funktioniert hat. Das hätten wir Ihnen vor 20 Jahren auch schon sagen können, dass das nicht funktioniert. (Beifall bei der FPÖ.)
Ganz ehrlich: Da ist es vollkommen irrelevant, ob Bulgarien und Rumänien jetzt zu Schengen dazugehören oder nicht. Das löst ja das Problem überhaupt nicht, da haben wir ganz andere. Das Problem ist ein ganz anderes: Da sind wir bei den Pullfaktoren, da sind wir bei den vollkommen offenen Grenzen. Das, was Sie hier als Grenzschutz verkaufen, ist ein Welcomeservice und ein Registrierbüro. Das hat ja mit einem Grenzschutz überhaupt nichts zu tun.
Das ist eine vollkommen verfehlte Sanktionspolitik. Selbstverständlich befinden wir uns im Krieg, nämlich in einem Wirtschaftskrieg – in einem Wirtschaftskrieg ohne Wenn und Aber, wo Sie der Europäischen Union bedingungslos nachfolgen, die sehr wohl Politik macht, die den Amerikanern nicht ganz ungelegen ist, wenn man sich anschaut: Cui bono? Wer profitiert von dem Ganzen zulasten der österreichischen Bevölkerung? Das kostet Milliarden. Es ist jetzt wieder beschlossen worden, dass 18 Milliarden Euro an EU-Geldern runtergeschickt werden. Kein Mensch kann sagen, wofür dieses Geld verwendet wird.
Auf die Frage an Ministerin Edtstadler kam die Antwort: Ja, das wird für den Aufbau demokratischer Strukturen und Rule of Law verwendet. – Ja, ja, genau! Da bin ich ganz sicher, dass das dafür verwendet wird und nicht etwa für die Bezahlung von Leasingraten für amerikanisches Kriegsgerät.
Da haben wir wieder das Glaubwürdigkeitsproblem. Das glaubt Ihnen niemand mehr. Das heißt, am Ende haben wir nicht das Beste aus beiden Welten, das ist Ihre Marketingschiene. Die Wahrheit ist: Wir haben das Schlechteste aus beiden Welten. (Beifall bei der FPÖ.)
Sie sind ja gelähmt; in einem permanenten Kompromiss, bei dem am Ende überhaupt keine vernünftige Politik mehr herauskommt, sind Sie aneinandergefesselt. Das heißt: Übernehmen Sie Verantwortung! Setzen Sie einen Schritt, und zwar den einzig richtigen Schritt! Schauen Sie sich in den Spiegel und stellen Sie fest: Wir sind nicht in der Lage, zum Wohle Österreichs zu arbeiten! Wir haben diese Verantwortung erkannt, machen den Weg frei, treten zurück und machen den Weg frei für Neuwahlen. (Beifall bei der FPÖ.)
13.22
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Ernst-Dziedzic. – Bitte.
Abgeordnete Dr. Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Werte Kollegen und Kolleginnen! Ja, vor allem Kollege Kassegger und Klubobmann Kickl! Ich muss jetzt gegen Ende der Aktuellen Stunde diese FPÖ-Märchenstunde tatsächlich beenden, denn wir sind hier im Parlament und nicht im Kasperltheater, obwohl ich manchmal Parallelen zum Kasperltheater sehe. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Wissen Sie nämlich: Wieso? – Da gibt es zum Beispiel den Räuberhauptmann Pfladermaier. Er gibt sich immer als die liebe Großmutter aus, um den Geburtstagsgugelhupf zu stehlen. Sie kennen die Geschichte. Und bei der FPÖ verhält es sich ja ähnlich: Seit Jahren versuchen Sie, uns weiszumachen, dass Sie die soziale Heimatpartei sind. Aber wenn man sich so Ihr politisches Vermächtnis, das Vermächtnis der FPÖ anschaut, dann sieht man eigentlich nichts anderes als Einschnitte in der Sozialpolitik und beim Arbeitsrecht, die genau Sie zu verantworten haben.
Ich kann Sie gerne daran erinnern: 12-Stunden-Tag zum Beispiel; Überstundenzuschläge für Arbeitnehmer:innen, die weggefallen sind. Sie haben Steuererleichterungen für wohlhabende Hoteliers, Immobilieninvestoren und Großkonzerne mitbeschlossen. Gleichzeitig haben Sie die Mindestsicherung gekürzt. Sie haben Langzeitarbeitslosenprogramme gestrichen. Sie haben die Ruhezeiten für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Gastgewerbe gekürzt. Und Ihre damalige FPÖ-Gesundheitsministerin hat überhaupt lauter Vorschläge gemacht, dass es einem die Haare aufstellt. Sie hat zum Beispiel 2018 ein Gesetz auf den Weg gebracht, das eine bessere Behandlung für finanzstarke Patienten und Patientinnen vorgesehen hat. – Also so viel zu Ihnen als Sozialpartei; damit wir das auch einmal definiert haben, was für Maßnahmen Sie da setzen. (Beifall bei den Grünen.)
In einem, Kollege Kassegger, haben Sie ja recht gehabt. Das nennt man in der Psychologie Projektion. Sie haben uns jetzt unterstellt, wir schaffen Probleme. Ich bin ja der Meinung, dass die FPÖ tatsächlich Expertin auf diesem Gebiet ist. (Heiterkeit des Abg. Kassegger.) Sie haben sich nie, gerade in der Migrations- und Asylpolitik, an konkreten Maßnahmen beteiligt, weil Sie ein Interesse daran haben. Das ist Ihr Lebenselixier: dass es in dem Metier nämlich Probleme gibt, die Sie dann anprangern und anderen vorwerfen können, dass sie nichts tun.
Was haben Sie als Innenminister getan, Herr Kickl? – Sie haben ein Schild „Ausreisezentrum“ aufgehängt, dann wieder abgehängt. Ich weiß nicht, sonst darüber hinaus kann ich mich nicht daran erinnern, wie Sie dazu beigetragen hätten, die Situation in Österreich nur irgendwie zu entlasten. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Was würde nämlich die Situation in Österreich entlasten? – Eine solidarische, gemeinsame Lösung, was zum Beispiel die Verteilung von Menschen in Europa anbelangt. Wo sind Sie da? Wo sind Sie da? Wieso sind Sie dagegen? (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des Abg. Kickl.)
Heute im EZA-Ausschuss haben wir darüber diskutiert: Wie schaffen wir Lebensperspektiven für Menschen in ihrer Region, in ihrer Heimat, damit sie sich nicht auf den Weg machen müssen? Gegen alles sind Sie! Sie stimmen gegen alles. Sie wollen keine EZA-Gelder haben, Sie wollen keine humanitäre Hilfe haben, Sie wollen keine bilateralen, internationalen Kooperationen haben. Wieso? – Weil Sie das als Ventil brauchen, um Ihre rechtsextreme Politik zu machen. (Beifall bei den Grünen. – He-Rufe bei der FPÖ.)
Das ist genau der Punkt. Sie nutzen jetzt auch diese Aktuelle Stunde, um alles anzuprangern, wozu Sie eigentlich in den letzten Jahren selbst beigetragen haben, Sie als Innenminister unter anderem, um hier zu diskutieren, nämlich Ihre fehlenden Lösungsvorschläge, um uns hier aufzuzeigen, dass Sie eigentlich immer auf der Seite jener sind, die sich gegen verantwortungsvolle, gemeinsame europäische Politik verwahren.
Ein letzter Satz noch dazu: Schämen Sie sich dafür! Wir waren jetzt in der Ukraine, vier Parteien, Sie (in Richtung FPÖ) haben gefehlt. Schämen Sie sich dafür, hier im österreichischen Parlament in jedem zweiten Redebeitrag die Kriegstreiberei seitens Putins zu relativieren! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Amesbauer.)
13.27
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hoyos-Trauttmansdorff. – Bitte sehr. (Abg. Kickl – in Richtung Grüne – Wieder 1 Prozent weniger! – Zwischenruf der Abg. Ernst-Dziedzic. – Ruf bei der FPÖ: Wenn ihr so weitermacht, fliegt ihr wieder raus!)
Abgeordneter Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS): Herr Präsident! Frau Staatsekretärin! Wir haben hier heute wieder einmal eine Aktuelle Stunde der FPÖ zum Thema Wohlstand und Sicherheit für Österreich und damit – das haben, glaube ich, schon andere heute an diesem Rednerpult gesagt – ist natürlich ein Thema da, das durchaus seine Richtigkeit hat. Aber: Wenn man
Ihnen mit Ihrem prorussischen Populismus und antieuropäischen Populismus so zuhört, dann ist ganz klar, dass das der falsche Weg ist. Der richtige Weg – und das zeigt es ja gerade jetzt, dass das wichtig ist – ist, Wohlstand in Europa zu schaffen. Das geht nur mit einem starken, gemeinsamen Europa. (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Disoski.)
Nur ein geeintes Europa kann diesen Wohlstand aufbauen. Wenn man sich das anhört, was von Ihnen kommt, dann muss man fast sagen: Ja, ich bin eigentlich sehr froh darüber, dass Sie nicht mehr in der Bundesregierung sind und genau dieses starke, gemeinsame Europa nicht aufbauen. Jetzt ist nur das Problem, dass man sich die Regierungsparteien anschaut, allen voran die ÖVP, und merkt, dass sich eigentlich nichts geändert hat, dass genau dieser – durchaus schäbige – Kurs, der hier teilweise über die letzten Jahre gefahren wurde, wie Europa ausschaut, leider fortgesetzt wird und sich eben genau nichts geändert hat.
Die ÖVP macht hier eine Sache: Aufgrund einer Landtagswahl in Niederösterreich holt sie die Populismuskeule heraus, macht eine Sache, sagt nämlich die Schengenerweiterung ab – und das nur, um in Niederösterreich Stimmen zu maximieren. Das schadet der österreichischen Wirtschaft, das schadet dem Standort Österreich und das schadet insbesondere allen Bürgerinnen und Bürgern in Europa, weil sie genau darunter leiden und die Freiheiten, die ihnen zustehen, nicht bekommen – und das einfach nur aus parteipolitischem Kalkül der ÖVP. (Beifall bei den NEOS.)
Es ist ganz klar, welche Taktik hier gespielt wird, oder zu spielen versucht wird, denn diese war ja schon wesentlich besser: Schreien wir ein bisschen Asyl, schreien wir ein bisschen Balkanroute, wobei es, glaube ich, keinen Begriff gibt, der mehr über den Schein von Sebastian Kurz aussagt als Balkanroute. Schreien wir das ein bisschen laut und hoffen wir, dass wir in Niederösterreich der FPÖ ja noch 1, 2 Prozentpunkte wegnehmen, denn sonst könnte es
ja passieren, dass die ÖVP in Niederösterreich nach weiß ich, wie vielen Jahrzehnten nicht mehr an der Macht ist. Und das wäre natürlich das Allerschlimmste, nachdem der Heiland Sebastian Kurz schon gefallen ist, wenn auch noch Niederösterreich für die ÖVP fallen würde.
Ich würde jetzt gerne den Herrn Bundeskanzler fragen – aber der ist ja beim Wort Taten so schnell geflüchtet, wie sonst kaum jemand jemals geflüchtet ist, und hinausgegangen –, was er den Bürger:innen in Europa auf genau diese Frage sagt, nämlich auf die Frage: Was machen wir für die Freiheiten der Österreicherinnen und Österreicher statt Parteipolitik? Er ist aber nicht da. Er hat auch bei seinem Antritt ganz groß und ganz wichtig gesagt: Das Thema Asyl lösen wir nur gemeinsam in Europa! – Zwölf Monate später, ein bisschen Sebastian-Kurz-Playbook, schlechte Umfrageergebnisse und eine Niederösterreichwahl: Alles ist anders! Wir sagen einfach einmal schnell, wir lehnen Schengen ab! – ohne irgendeine Evidenz, ohne irgendeinen Plan dahinter, Hauptsache, Parteikalkül trifft zu.
Bei diesem Bundeskanzler wundert einen das ja nicht mehr, dass er seine Meinung ändert oder die Meinung von damals vielleicht nicht mehr der Wahrheit entspricht. Vor wenigen Wochen haben wir noch vom Herrn Bundeskanzler gehört: „Die ÖVP hat kein Korruptionsproblem“, es ist alles supersauber! (Abg. Hörl: Haben wir auch nicht! Reiß dich zusammen!) Heute wissen wir: Es ist nicht ganz so. Die ÖVP hat die Wahlkampfobergrenze perfekt eingehalten, es war nie ein Problem! Nein, wir sind supersauber, wir machen das alles so – das haben wir davor schon gesehen –, wie das in den Gesetzen steht! – Nein, das war auch nicht der Fall. (Beifall bei den NEOS.)
Dieser Bundeskanzler sagt das eine, tut das andere – das sind vielleicht die „Taten“, von denen die ÖVP vorhin gesprochen hat. Stattdessen macht er Folgendes: Er fährt zu seinen Freunden Vucić und Orbán und umarmt sie. Das sind die großen Freunde, die großen glühenden Europäer, die Vorbilder unseres Bundeskanzlers. Mit denen macht er dann aus, dass er eine Schengenerweiterung nicht zulässt. Wenn man sich auf der Karte anschaut – und das
ist schon besonders spannend (eine Grafik mit einer Landkarte und den darauf gekennzeichneten Ländern Bulgarien, Österreich, Rumänien, Serbien und Türkei in die Höhe haltend), und ich nehme hier die Grafik von der „Zeit im Bild 2“ –: Über welche Länder läuft denn momentan die Außengrenze und wo läuft die sogenannte Balkanroute – oder ich weiß nicht, welche Route es ist, die Sie jetzt gerade schließen wollen? – Über Ungarn und über Serbien. Genau diese Außengrenzen von Ihren Freunden, die nicht geschützt werden, sind das Problem. (Abg. Martin Graf: Vorher ist aber schon Griechenland, oder?) Sie fahren hin, sagen: Alles ist super, wir arbeiten zusammen!, aber es passiert genau nichts. (Beifall bei den NEOS. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Martin Graf.) Das ist die Politik der ÖVP, das ist die ÖVP-Politik seit Sebastian Kurz, und das hat sich bis heute nicht geändert.
Man muss sich die Frage stellen: Wer sind die richtigen Partner? Sind das diese Russlandfreunde, sind das diese Putin-Freunde, sind das diese Antieuropäer oder ist es das, was wir eigentlich wollen – was auch, glaube ich, nicht das ist, was die Bürgerinnen und Bürger und auch Ihre Wähler einmal von Ihnen erwartet haben – (auf das blinkende rote Lämpchen auf dem Redner:innenpult blickend) Herr Präsident, ich bin schon beim Schlusswort –, dass eine ehemalige staatstragende Partei, wie es die ÖVP war, eine ehemalige europafreundliche Partei – Sie waren die, die lange für den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union gekämpft haben, für das Gemeinsame gekämpft haben – dann, wenn es darum geht, dass der Futtertrog und die Macht ein bisschen zu weit weg kommen, umschwenkt?
Die Frage, die man sich stellen kann: Was ist aus dieser ÖVP geworden? Schämen Sie sich für Ihre Politik! (Beifall bei den NEOS.)
13.32
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist damit geschlossen.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir kommen nun zur Einwendungsdebatte.
Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hafenecker. – Bitte sehr.
Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Ich habe um diese Einwendungsdebatte gebeten, weil in der derzeitigen Fassung der Tagesordnung ein Tagesordnungspunkt ans Ende gestellt ist, der eigentlich nicht brisanter sein könnte. Es geht um nichts Geringeres als um den Antrag, die bestehenden gesetzlichen Regelungen so abzuändern, dass es in Zukunft möglich ist, den Nationalratspräsidenten abzuwählen.
Ich verstehe schon, man kann für oder gegen diesen Antrag sein, nichtsdestotrotz hat Kollegin Fürst diesen Antrag aber nicht aus Jux und Tollerei gestellt, sondern es gibt tatsächlich schwerwiegende Gründe, warum man diesen Antrag gestellt hat, und schwerwiegende Gründe, die dafürsprechen. Genau diese schwerwiegenden Gründe machen es wichtig, die diesbezügliche Debatte nicht im Verborgenen zu halten, sondern die Menschen sollen zu einer guten Fernsehzeit, zu einer Liveübertragungszeit mitbekommen, worum es geht und warum darüber nachgedacht wird, eine gesetzliche Regelung zu beantragen, die diese Abwahl ermöglicht. Genau deswegen stehen wir auf dem Standpunkt, dass das Punkt 1 der Tagesordnung sein muss, und das ist auch der Grund, warum ich mich hier gemeldet habe.
Herr Präsident Sobotka, Sie sitzen hinter mir, und ich darf Ihnen sagen, dass ich schon einige Jahre länger in diesem Haus bin als Sie. Ich kann Ihnen sagen, ich habe auch schon einige Nationalratspräsidenten miterlebt (Zwischenrufe bei der ÖVP), aber keiner dieser Präsidenten hat es geschafft, das Haus so sehr für sich zu vereinnahmen und auch für seine Partei zu vereinnahmen. Herr Präsident Sobotka, das haben bis jetzt nur Sie gemacht. Es hat auch noch
nie einen Präsidenten gegeben, der sein Amt so parteiisch und politisch angelegt hat wie Sie.
Das beste Beispiel dafür sehen wir ja fast allwöchentlich im Untersuchungsausschuss. (Abg. Michael Hammer: Im sinnlosen Untersuchungsausschuss, meinst!) Es gibt einfach verschiedene Qualitäten der Vorsitzführungen. Es gibt Vorsitzführung und dann, Herr Präsident Sobotka, gibt es Sie. Mittlerweile beschränken Sie sich ja nur mehr auf die Promivorsitze bei ÖVP-Auskunftspersonen, nichtsdestotrotz aber bemerken wir jedes Mal, dass Sie nichts anderes tun, als mit Ihrer Ausschussmannschaft zusammenzuwirken. Das Ziel Ihrer Ausschussmannschaft unter Fraktionsführer Hanger ist nichts anderes, als die Geschäftsordnung auszunützen und durch permanentes Stören dafür zu sorgen, dass keine vernünftige Befragung zustande kommen kann.
Herr Präsident Sobotka, da hätten Sie einschreiten müssen. Sie sind der Einzige, der das nicht tut. Im Gegenteil: Was haben Sie noch gemacht? – Sie haben in einem Alleingang uns Abgeordneten die Mikrofone abgedreht. Sie waren einfach der Meinung, es muss sich nicht jeder in diesem Ausschuss zu Wort melden können; wenn, dann werden Sie das Wort erteilen und dann drehen Sie das Mikro auf oder ab, wie Sie wollen, Herr Präsident Sobotka. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Nur der massive Protest im Untersuchungsausschuss hat dafür gesorgt, dass Sie sich damit nicht durchsetzen konnten. (Beifall bei der FPÖ.)
Eine weitere Sache, die wir hinnehmen mussten: Da gibt es einen Vorsitzenden im Untersuchungsausschuss, der in eine Fernsehsendung geht und dort für die Abschaffung der Wahrheitspflicht ist. Meine sehr geehrten Damen und Herren, da sind wir einmal in einem Bereich, in dem es dann wirklich massiv schädigend fürs Parlament wird: wenn jemand sozusagen die Lizenz zum Lügen (Abg. Michael Hammer: ... Krainer und du!) im Untersuchungsausschuss fordert und gleichzeitig diesem Ausschuss vorsitzt. (Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Sie haben genauso im Zuge eines Interviews die Gelegenheit genützt, den eigenen Ausschuss zu kritisieren und zu hinterfragen. Auch das steht dem Vorsitzenden absolut nicht zu und dafür gab es auch keinen Auftrag. (Abg. Michael
Hammer: Allein für das gehört er bestätigt, ja!) – Wenn etwas bestätigt gehört, dann ist es das, was die ÖVP da drinnen macht. Sie ist in der Zwischenzeit 90 Mal – 90 Mal! – mit Anfragen vorm Verfassungsgerichtshof gescheitert; das nur zur Sinnhaftigkeit der Arbeit, die die ÖVP in diesem Untersuchungsausschuss leistet. (Beifall bei der FPÖ.)
Wir haben einen Ausschussvorsitzenden, der immer wieder auch Teil dieser Untersuchungen wird: Alois-Mock-Institut; wir haben die Problematik mit Novomatic, wir haben Postenschacher, wir haben Interventionen. All das sind Dinge, die schlicht und ergreifend ein schlechtes Bild auf dieses Haus werfen und die uns dazu genötigt haben, diesen Antrag zu stellen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Redezeit ist schon fast zu Ende (Rufe bei der ÖVP: Gott sei Dank!), aber wenn man eine Überschwemmung hat, dann muss man einen Damm bauen. Wenn man eine gesetzliche Regelung hat, die von der ÖVP unterlaufen wird, dann muss man diese verbessern, und genau das wollen wir machen. Wir wollen, dass die Menschen diese Argumente auch hören.
Vielleicht noch eines, Herr Präsident Sobotka: Tempus fugit. Mag schon sein, dass die ÖVP noch nicht bereit für eine Redemokratisierung dieser Republik ist, aber seien Sie versichert, es wird nur noch wenige Tage dauern, in denen wir noch unter Ihnen leiden müssen. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Hörl.)
13.38
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Gerstl. – Bitte.
Abgeordneter Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP): Herr Präsident! Lieber Kollege Hafenecker, hier hat jeder die Möglichkeit, zu reden; eines aber ist auch ganz klar: Der Herr Präsident darf sich auch zu Wort melden. Nehmen Sie das bitte auch zur Kenntnis! (Beifall bei der ÖVP.)
Was den Untersuchungsausschuss betrifft, brauche ich Ihnen nicht zu sagen – das wissen Sie genau –, dass die Entscheidungen im Untersuchungsausschuss immer der Verfahrensrichter trifft (Zwischenruf des Abg. Hafenecker) und der Präsident sich penibel daran hält, was der Verfahrensrichter gemäß der Geschäftsordnung für richtig hält. Niemand anderer legt die Geschäftsordnung aus. Andere Möglichkeiten hat der Präsident dort nicht und nimmt er auch nicht wahr. (Abg. Krisper: Tut er!) Das ist mir nur wichtig, festzuhalten. (Beifall bei der ÖVP. – Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Krisper.)
Meine Damen und Herren, so hintergründig Kollege Hafenecker vielleicht versucht hat, hier anzulegen, dass es ihm um die Sache ging, so offensichtlich wird auch etwas anderes: Wenn man ein bisschen in der Geschichte zurückgeht, stellt man fest, dass es gerade zehn Jahre her ist, dass die Freiheitliche Partei hier heraußen stand und vor genau dem gewarnt hat, was sie macht. Frau Kollegin Fürst – und man nehme sich das wirklich zu Herzen – hat als Verfassungssprecherin hier einen Antrag eingebracht, eine Lex Sobotka zu schaffen. Also besser kann man eine Anlassgesetzgebung ja nicht machen.
Wissen Sie, wer gegen solche Anlassgesetzgebungen am stärksten aufgetreten ist? – Als es um Ihren Nationalratspräsidenten Martin Graf ging (Abg. Kickl: Wir werden es Ihnen gleich erklären! Es ist nicht schwierig, das zu verstehen, selbst für Sie!), als es um die Abwahlmöglichkeit von Martin Graf ging, da stand Ihr Klubobmann, Herr Kollege Kickl – das war noch ein Klubobmann, der war noch ein Jurist, der hat sich noch ausgekannt –, am Rednerpult und hat gesagt (Abg. Belakowitsch: Geh bitte!): Niemals lassen wir eine Lex Graf zu! Und jetzt wollen Sie mit einer Lex Sobotka genau das Gleiche machen, was Ihr Klubobmann damals in jedem Fall ausgeschlossen hat. Schämen Sie sich, Sie von der FPÖ! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Belakowitsch: Was reden Sie da überhaupt?! – Abg. Kickl: Das ist nicht so schwer zu verstehen, selbst für Sie!)
Genau, selbst für Sie, Herr Kollege Kickl, ist es nicht schwer, zu verstehen, was Kollege Rosenkranz gesagt hat (Abg. Kickl: Sie werden schon noch draufkommen! Wir werden es Ihnen erklären!), denn er hat gesagt: „Sagen Sie es“ doch
„gleich, es geht nur um eine ‚Lex Graf‘!“ Und heute geht es um eine Lex Sobotka. „Gerade das Präsidium“ des Nationalrates, „das in der Verfassung eine Funktion hat, zum Beispiel im Vertretungsfall des Bundespräsidenten einzuschreiten, das ist etwas, was man der Tagespolitik aussetzt?! Entlarven Sie sich doch nicht so selbst!“, sagte Ihr Kollege Rosenkranz – wörtlich zitiert – am 16. Oktober 2012, Herr Kollege Kickl! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Kickl: Ich erkläre es Ihnen schon!)
Wenn Sie in Ihrem Antrag schreiben: „An“ den „Verantwortungsbereich“ des Nationalratspräsidenten „knüpft sich eine moralische Verantwortlichkeit“, dann kann ich Sie, Herr Kollege Kickl, nur fragen – das ist erst vor Kurzem medial veröffentlicht worden –: Welche ist die rüdeste Partei hier in diesem Hohen Haus? Wer hat die meisten Ordnungsrufe bekommen? (Abg. Belakowitsch: Weil er parteiisch ist!) Und: Wer stand an der Spitze von allen Personen hier? – Das waren Sie, Herr Kollege Kickl, mit 29 Ordnungsrufen! Sie vergreifen sich ständig im Ton, daher: Halten Sie sich doch einmal zurück! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Kickl: Er muss sich ja seine Gehaltserhöhung verdienen, der Herr Präsident!)
Daher ist es mir wichtig, hier festzuhalten: Das Amt des Nationalratspräsidenten – jedes Amt hier in diesem Haus, denn wir könnten ja auch über Ausschussvorsitzende, auch über andere Ämter sprechen – muss vor politischer Willkür geschützt werden. Das Parlament ist nicht dazu da, dass es politisch für aus Ihrer Sicht missliebige Personen missbraucht wird, damit diese Personen abgewählt werden können. Dafür haben wir andere Wahlen. Hier geht es darum, dass wir als Vertreter für die Menschen da sind, das Beste für den Staat zu machen – und diesen Vertreter sollten Sie wieder hervorkehren und nicht Ihre Eigenart, nämlich alle anderen schlechtzumachen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Kickl: Es wundert mich ja, dass Sie von der ÖVP keinen Besseren haben! Das wundert mich ja!)
13.42
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Fürst. – Bitte.
Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Mein Vorredner, Abgeordneter Gerstl, hat vollkommen recht: Wir alle wollen das Beste für unseren Staat und natürlich wollen wir auch, dass uns unsere Organe ordentlich nach außen hin vertreten. Ich glaube, wir sollten alle besonders sensibel darauf achten, wie wir nach außen hin in Erscheinung treten, vor allen Dingen auch in Zeiten, in denen der österreichischen Bevölkerung oder auch jener in der gesamten EU von den Politikern verkauft wird, dass sie sich gefälligst jetzt auf ärmere Zeiten einstellen soll, weil wir solidarisch frieren müssen und jetzt genug Wohlstandsjahre hinter uns haben.
Das müssen wir dann auch für uns in Anspruch nehmen, und ich glaube, es ist dann ein fatales Zeichen von Glaubwürdigkeitsverlust, wenn wir uns, im Zuge der Sanierung des Parlamentsgebäudes, Weinglas schwenkend und Geld um uns werfend, nämlich Steuergeld um uns werfend, nach außen hin zeigen. Das sollten wir vermeiden! (Beifall bei der FPÖ.)
Das Amt des Ersten Nationalratspräsidenten ist eine sehr verantwortungsvolle Funktion, formal das zweithöchste Amt im Staat, er hat Personalhoheit und vertritt den Nationalrat nach außen. Bisher wurde diese Funktion eher leise und zurückhaltend ausgeübt, das war in der letzten Zeit nicht so. (Abg. Michael Hammer: Das muss nicht unbedingt sein!) – Es muss nicht unbedingt so sein, aber das Amt sollte auch nicht nach der Devise L’État, c’est moi! – der Staat gehört mir, der Staat bin ich – ausgeübt werden. Das sollten wir nicht ausstrahlen.
Der Leitsatz des Absolutismus kommt bei Ihnen immer wieder einmal vor; ich greife jetzt nur die Sanierung des Parlamentsgebäudes heraus, weil ja jetzt dann auch die Eröffnungsfeierlichkeiten kommen. Der Herr Nationalratspräsident hat entschieden – nach meinem Kenntnisstand, aber Sie können mich
gerne unterbrechen –, dort ein Kunstprogramm mit einem doch sehr bedeutenden Budget einzubauen, und die Werke sollen sich „mit dem Wertekanon demokratischer Strukturen auseinandersetzen“. – So weit, so gut. Aber die Vorgangsweise des Nationalratspräsidenten, wie das umgesetzt wird, entspricht, glaube ich, eher dem Wertekanon des Absolutismus, der aber schon eine Zeit lang her ist: Das war jener vom Sonnenkönig in Frankreich, Monsieur le Président.
Wenn man jetzt schaut: Ist bei diesem Kunstprogramm mit dem 1,8-Millionen-Euro-Budget irgendetwas ausgeschrieben worden? – No, macht der Sonnenkönig allein. Ist die Funktion des Kurators, dem eine wichtige Funktion zukommt, der die Kunstwerke aussuchen soll, ausgeschrieben worden? – No. Die Projektmanagerin, die dem Kurator hilft? – No. Das ist nämlich die Lebensgefährtin des Kurators – okay, die kennt er gut, die arbeiten gut zusammen. Es war auch geplant, vor dem Parlament eine 13 Meter hohe Statue um die Kleinigkeit von 300 000 Euro aufzustellen. Dazu sagte das Magistrat Wien: No. – Danke dafür! (Beifall bei der FPÖ.)
Wie gesagt: Sanierung ist okay, aber nach außen hin keinen Größenwahn zeigen!
Zum Bösendorfer-Flügel: Ich glaube, wir sind alle stolz darauf, dass dieses Unternehmen im Herzen von Wien groß geworden ist und zu unserem Ruf als Musikland und für Wien als Stadt der Musik Großes beigetragen hat, aber im Empfangssalon einen Flügel mit 23-Karat-vergoldeten Lorbeerblatt-Ornamenten – ich weiß nicht, ist dann auch ein Lorbeerkranz für den Nationalratspräsidenten vorgesehen? (Zwischenruf bei der ÖVP) – aufzustellen, da kommen wir in den Protz hinein. Wenn irgendjemand einen Flügel zur Verfügung stellt, wunderbar, aber einen Flügel im Mietkauf für 36 000 Euro pro Jahr anzuschaffen, das ist nicht notwendig. Mein Kenntnisstand ist, dass der Endpreis dann 190 000 Euro beträgt.
Jetzt habe ich einmal nachgeschaut: Die nobelste und teuerste Linie von Bösendorfer ist das Modell 290 Imperial, das um 180 000 Euro angeboten
wird – wir liegen da noch darüber –, und bei diesem wird auf jede Goldverzierung und so weiter verzichtet, weil es nur um die Funktion und den Klang geht. Und wir haben hier ein Klavier, das noch teurer ist – für die Herren: das ist quasi der Mercedes 600, das Präsidentenauto der deutschen Präsidenten –, also das muss doch nicht sein! (Beifall bei der FPÖ.)
Es sollen dann auch noch Werke von elf Künstlern angekauft werden. Kunstmäzen zu sein ist eine wunderbare Sache, wirklich, das haben schon viele gemacht: Fürst Esterházy unterstützte Joseph Haydn, Joseph II. Mozart, Erzherzog Rudolf Beethoven. Die Künstler waren davon abhängig und sind dann auch weltberühmt geworden. Ich weiß nicht, ob die elf es auch werden, nur, Herr Präsident: Diese Fürstenzeiten sind vorbei, die absolutistische Zeit ist vorbei! (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Schlusssatz bitte!
Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (fortsetzend): Der Schlusssatz ist: Der demokratische Wertekanon verlangt von uns allen die Einhaltung der Rechnungshofkriterien Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit. Das ist nicht so lustig wie: L’État, c’est moi!, aber an das sind wir alle gebunden. Bitte um Berücksichtigung. – Danke. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Höfinger: Bemühter Applaus!)
13.48
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Klubobmann Leichtfried. – Bitte.
Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried (SPÖ): Geschätzte Damen und Herren! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Herr Abgeordneter Gerstl hat sich gewundert, dass über die Möglichkeit einer Abwahl – in Anbetracht dessen, was wir mit unserem Präsidenten bis jetzt erlebt haben – diskutiert wird. So wirklich wundert mich das nicht, muss ich ganz offen sagen, da mag es schon Gründe geben.
Ich möchte die Gelegenheit nützen, etwas zu tun, nämlich: Ich könnte, Herr Präsident, Sie jetzt fragen, wie es Ihnen dabei geht, dass unglaublich viele Menschen der Meinung sind, Sie übten Ihr Amt parteiisch aus. Und wenn man sich bemüht, die Ordnungsrufe zu zählen, kann man vielleicht auf die Idee kommen, dass das auch ein Grund ist, warum es hier (in Richtung ÖVP weisend) fast keine Ordnungsrufe und sonst relativ viele Ordnungsrufe gibt.
Oder, Herr Sobotka, ich könnte Sie auch fragen, wie es Ihnen dabei geht, dass Ihnen eigentlich die Interessen der Regierung oder die Interessen einzelner Regierungsmitglieder näher stehen als die Interessen dieses Hauses. Auch diese Frage könnte man stellen. (Beifall bei der SPÖ.)
Oder, Herr Sobotka, ich könnte Sie fragen, wie es Ihnen dabei geht, dass Ihnen zu Recht vorgeworfen wird, dass Sie im ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss Ihr Amt parteiisch ausüben. Auch das könnte man fragen, Herr Präsident. (Abg. Michael Hammer: Von wem? Von euch!)
Oder, Herr Präsident, ich könnte Sie jetzt auch fragen, wie es Ihnen eigentlich dabei geht, dass der Großteil der Menschen in Österreich meint, dass Sie für dieses zweithöchste Amt in der Republik nicht geeignet sind. (Zwischenruf bei der ÖVP.)
Oder, Herr Präsident, ich könnte Sie auch fragen, wie es Ihnen dabei geht, dass Sie der Grund dafür sind, dass es plötzlich eine Debatte gibt, ob dieser Präsident abgewählt werden kann oder nicht. So eine Debatte hat es meines Wissens schon lange nicht gegeben. (Ruf bei der ÖVP: Die ist auch jetzt entbehrlich!) Auch das könnte ich Sie fragen, Herr Präsident. (Beifall bei der SPÖ.)
Aber, Herr Präsident, ich frage Sie das alles jetzt nicht, weil ja vorgesehen ist, am Donnerstag darüber zu diskutieren. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
13.50
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Prammer. – Bitte.
Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer (Grüne): Ja, es ist richtig, wir diskutieren hier seit langer Zeit darüber, ob man die Abwahl eines Nationalratspräsidenten ermöglichen soll – und das ist eine gewichtige Frage, und ich freue mich auch darauf, sie zu dem Zeitpunkt zu diskutieren, zu dem sie auf der Tagesordnung steht. Hier und jetzt diskutieren wir nur darüber, ob wir sie heute hier diskutieren sollen.
Aus meiner Sicht ist das eine sehr, sehr wichtige und gewichtige Frage, und wir haben Beispiele in unserer Geschichte, die uns zeigen, dass genau das keine sehr schlaue Idee ist. Die Abwahl eines Nationalratspräsidenten ist ein sehr gewichtiger Schritt und kann Folgen zeitigen, die wir alle hier herinnen – wir erinnern uns – nicht mehr haben wollen. Aus diesem Grunde wurde diese Regelung so geschaffen und aus diesem Grunde soll sie so belassen werden. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ich denke, genau so, wie uns die Geschichte lehrt, dass es wichtig ist, dass dieses Amt eben nicht einer Mehrheit – wie auch immer sie geartet ist – des Nationalrates zur Disposition steht, genauso können wir es auch der Geschichte überlassen, über die Amtsführung zu urteilen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
13.52
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Scherak. – Bitt
e.
Abgeordneter Dr. Nikolaus Scherak, MA (NEOS): Wir debattieren in dieser Einwendungsdebatte ja eigentlich nur, zu welchem Zeitpunkt diese Debatte geführt werden soll, und die Freiheitlichen verwenden sie – auch zu Recht, weil sie das gerne früher debattiert hätten –, um das jetzt auch inhaltlich zu debattieren. In der Präsidiale waren grundsätzlich einmal alle außer der FPÖ einverstanden, dass das Thema erst später diskutiert wird, insofern werden wir uns den Einwendungen auch nicht anschließen, aber ich sage trotzdem gerne auch inhaltlich etwas dazu.
Es ist im Hohen Haus üblich, dass die drei größten Parteien das Recht haben, jemanden zu nominieren, und diese Personen werden in der Regel dann auch gewählt. Wir NEOS haben das immer so gehandhabt, dass wir einmal intern darüber nachgedacht haben und diskutiert haben, ob wir denn den Nominierten oder die Nominierte als geeignet für dieses Amt sehen, und entscheiden uns auch danach, ob wir demjenigen oder derjenigen die Stimme geben. Mir geht es da weniger um parteipolitische Zugehörigkeit. Ich habe Präsidenten Hofer, seitdem ich im Hohen Haus bin, immer gewählt. Ich bin kein großer inhaltlicher Freund der FPÖ, aber ich glaube, dass er eine sehr gute Vorsitzführung im Hohen Haus macht, und darum geht es mir in der Frage. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der FPÖ. – Abg. Kickl: Bravo!)
Was auch relevant ist – und da widerspreche ich der Idee der Freiheitlichen –, ist, dass es sehr gute Gründe gibt, wieso man einen Präsidenten nicht abwählen können soll. Frau Kollegin Prammer hat schon ausgeführt, dass es historisch sehr viele gute Gründe dafür gibt, es geht insbesondere darum, dass ein Präsident unabhängig agieren kann: dass ein Präsident in seiner Vorsitzführung unabhängig agieren kann, dass er Minderheitsrechte wahren kann und dass er nicht Gefahr läuft, von einer wie immer gearteten Mehrheit im Haus abgewählt zu werden, weil er sich für die Minderheit im Haus einsetzt.
Kollege Kickl hat gegrinst. – Ich gebe ihm recht, dass der jetzige Präsident nicht unbedingt das Parade- und Vorbildbeispiel für diese Unabhängigkeit und für die Wahrung der Minderheitsrechte im Haus ist. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass man keine Anlassgesetzgebung machen sollte. Ich bin eher dafür, den Abgeordneten im Haus beim nächsten Mal den Tipp mitzugeben, dass
man sich im Vorfeld überlegt, wen man zum Präsidenten wählt und ob derjenige oder diejenige dieses Amt auch entsprechend ausfüllen kann und die Eignung dafür hat.
Insofern belasse ich es dabei, dass ich mir denke: Präsidenten kommen, Präsidenten gehen (Abg. Wöginger – erheitert –: Präsidenten bleiben!) – wir werden in Zukunft auch andere Nationalratspräsidenten haben. (Beifall bei den NEOS.)
13.55
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf noch die Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-Schule aus Wien recht herzlich bei uns im Hohen Haus begrüßen. Herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)
Ich darf nun die Abgeordneten, die den Einwendungen Rechnung tragen wollen – das heißt, die erste Lesung des Antrages 2905/A der Abgeordneten Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend Abwahl des Nationalratspräsidenten als Punkt 1 auf die heutige Tagesordnung zu setzen –, um ein Zeichen der Zustimmung ersuchen. – Das ist die Minderheit. Damit bleibt es bei der schriftlich mitgeteilten Tagesordnung für die heutige Sitzung.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsgegenstände und deren Zuweisungen verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsordnung auf die im Sitzungssaal verteilte Mitteilung.
Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:
A. Eingelangte Verhandlungsgegenstände:
1. Schriftliche Anfragen: 13097/J bis 13225/J
Beilage zur Anfrage: Zu 13177/J
Schriftliche Anfragen an den Präsidenten des Nationalrates:
2. Anfragebeantwortungen: 11916/AB bis 12385/AB
Anfragebeantwortungen (Präsident des Nationalrates):
3. Volksbegehren:
Volksbegehren "FÜR UNEINGESCHRÄNKTE BARGELDZAHLUNG" (1794 d.B.)
Volksbegehren "GIS Gebühr abschaffen" (1795 d.B.)
Volksbegehren "Kinderrechte-Volksbegehren" (1796 d.B.)
Volksbegehren "RECHT AUF WOHNEN" (1797 d.B.)
Volksbegehren "Wiedergutmachung der COVID-19-Massnahmen" (1798 d.B.)
Volksbegehren "COVID-Maßnahmen abschaffen" (1799 d.B.)
4. Weitere Vorlagen:
Gesetzesantrag der
Bundesrätinnen und Bundesräte Korinna Schumann,
MMag. Dr. KarlArthur Arlamovsky, Kolleginnen und Kollegen vom
30. November 2022 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz
über die Gleichbehandlung im Bereich des Bundes
(Bundes-Gleichbehandlungsgesetz –
B-GlBG) und das Bundesgesetz über die Gleichbehandlungskommission und die Gleichbehandlungsanwaltschaft
(GBK/GAWGesetz) geändert wird (1859 d.B.)
B. Zuweisungen:
1. Zuweisungen seit der letzten Sitzung gemäß §§ 31d Abs. 5a, 32a Abs. 4, 74d Abs. 2, 74f Abs. 3, 80 Abs. 1, 100 Abs. 4, 100b Abs. 1 und 100c Abs. 1:
Budgetausschuss:
Bericht des Bundesministers für Finanzen gemäß § 67 Abs. 4 BHG 2013 über die Ergebnisse des Beteiligungs- und Finanzcontrolling zum Stichtag 30. September 2022 (Vorlage 112 BA)
Monatserfolg Oktober 2022 sowie COVID-19 Berichterstattung gemäß § 3 Abs. 4 COVID-19 Fondsgesetz, § 3b Abs. 4 ABBAG-Gesetz und § 1 Abs. 5 Härtefallfondsgesetz, vorgelegt vom Bundesminister für Finanzen (Vorlage 113 BA)
Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen:
Petition betreffend "INNOVATIONSPROJEKT – Testzug Schadholztransport", überreicht von den Abgeordneten Peter Weidinger und Gabriel Obernosterer (103/PET)
Bürgerinitiative betreffend "Recht auf Bildung für ALLE Kinder – Recht auf ein 11. und 12. Schuljahr für Kinder mit Behinderung" (51/BI)
2. Zuweisungen in dieser Sitzung:
a) zur Vorberatung:
Außenpolitischer Ausschuss:
Einspruch der Republik Österreich gegen den Beitritt der Islamischen Republik Pakistan zum Übereinkommen zur Befreiung ausländischer öffentlicher Urkunden von der Beglaubigung (1800 d.B.)
Finanzausschuss:
Änderung der Vorbehalte und Notifikationen der Republik Österreich zum Mehrseitigen Übereinkommen zur Umsetzung steuerabkommensbezogener Maßnahmen zur Verhinderung der Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung (1847 d.B.)
Rechnungshofausschuss:
Bericht des Rechnungshofes betreffend Verpackungsabfälle aus Kunststoff – Reihe BUND 2022/36 (III-804 d.B.)
Bericht des Rechnungshofes betreffend Wald im Klimawandel: Strategien und Maßnahmen – Reihe BUND 2022/37 (III-808 d.B.)
Bericht des Rechnungshofes betreffend Liegenschaftsverwaltung der Österreichischen Bundesforste AG – Reihe BUND 2022/38 (III-818 d.B.)
Bericht des Rechnungshofes betreffend Einsatzbereitschaft der Miliz – Reihe BUND 2022/39 (III-819 d.B.)
Bericht des Rechnungshofes betreffend MeteoServe Wetterdienst GmbH – nunmehr Austro Control Digital Services GmbH – Reihe BUND 2022/40 (III-820 d.B.)
b) zur Enderledigung im Sinne des § 28b GOG (vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung des Ausschusses):
Ausschuss für Arbeit und Soziales:
Bericht
gemäß § 13 Abs. 1a des Bundesgesetzes über die
Finanzierung der Arbeitsmarktpolitik
(Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz – AMPFG) für
Jänner 2020 bis Oktober 2022, vorgelegt vom
Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft
(III-815 d.B.)
Ausschuss für Familie und Jugend:
Tätigkeitsbericht 2021 der Bundesstelle für Sektenfragen, vorgelegt von der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien (III-821 d.B.)
Finanzausschuss:
Zweiter Bericht der
Expert:innengruppe zur Beobachtung und Analyse der Inflationsentwicklung
(EBAI), vorgelegt vom Bundesminister für Finanzen und dem Bundesminister
für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
(III-824 d.B.)
Bericht des Bundesministers für Finanzen betreffend Fortschrittsbericht 2021/22 der Nationalen Finanzbildungsstrategie (III-825 d.B.)
Ausschuss für Forschung, Innovation und Digitalisierung:
Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022 – Untergliederung 34 Innovation und Technologie (Forschung), vorgelegt von der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (III-811 d.B.)
Kulturausschuss:
Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022, vorgelegt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (III-806 d.B.)
Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft:
Bericht des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft über die Aktivitäten der AMA-Marketing GesmbH (Geschäftsjahr 2021) aufgrund der Entschließung des Nationalrates vom 8. Juli 2014, 29/E XXV. GP (III-814 d.B.)
Bericht nach § 1 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Härtefallfonds in der Land- und Forstwirtschaft inkl. Privatzimmervermietung für Oktober 2022, vorgelegt vom Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (III-816 d.B.)
Umweltausschuss:
Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022 – Untergliederung 43 Klima, Umwelt und Energie, vorgelegt von der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (III-809 d.B.)
Bericht über die Fortschritte, Erkenntnisse und Tätigkeiten des Beratungsgremiums "Human Biomonitoring" 2022, vorgelegt von der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (III-817 d.B.)
Unterrichtsausschuss:
Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022, vorgelegt vom Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung (III-813 d.B.)
Verkehrsausschuss:
Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Oktober 2022 – Untergliederung 41 Mobilität, vorgelegt von der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (III-810 d.B.)
Ausschuss für Wirtschaft, Industrie und Energie:
Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds und § 1 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Härtefallfonds für Oktober 2022, vorgelegt vom Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft (III-812 d.B.)
*****
Fristsetzungsantrag
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Vor Eingang in die Tagesordnung darf ich mitteilen, dass die Abgeordneten Becher, Kolleginnen und Kollegen beantragt haben, dem Bautenausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 51/A eine Frist bis zum 31. Jänner 2023 zu setzen.
Der gegenständliche Antrag wird gemäß der Geschäftsordnung nach Beendigung der Verhandlungen in dieser Sitzung zur Abstimmung gebracht werden.
Anträge gemäß § 69 Abs. 3 GOG-NR
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Es liegt mir weiters ein Antrag gemäß § 69 Abs. 3 der Geschäftsordnung vor, das Volksbegehren Für uneingeschränkte Bargeldzahlung, 1794 der Beilagen, in erste Lesung zu nehmen.
Ich darf die Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen, um ein dementsprechendes Zeichen bitten. – Das ist nach der Klärung einstimmig angenommen.
Es liegt mir ein Antrag gemäß § 69 Abs. 3 der Geschäftsordnung vor, das Volksbegehren GIS-Gebühr abschaffen, 1795 der Beilagen, in erste Lesung zu nehmen.
Ich darf diejenigen, die dem die Zustimmung geben, ebenfalls bitten, das zu bekunden. – Das ist wieder einstimmig angenommen.
Es liegt mir weiters ein Antrag gemäß § 69 Abs. 3 der Geschäftsordnung vor, das Kinderrechte-Volksbegehren, 1796 der Beilagen, in erste Lesung zu nehmen. – Ebenfalls gleiches Stimmverhalten, einstimmig angenommen.
Antrag gemäß § 69 Abs. 3 der Geschäftsordnung, das Volksbegehren Recht auf Wohnen, 1797 der Beilagen, in erste Lesung zu nehmen.
Wer dem zustimmt, möge ein Zeichen geben. – Ebenfalls gleiches Stimmverhalten, einstimmig angenommen.
Antrag gemäß
§ 69 Abs. 3, das Volksbegehren Wiedergutmachung der
Covid-19-Maßnahmen in erste Lesung zu nehmen. – Ebenfalls das
gleiche Stimmverhalten.
Antrag gemäß § 69 Abs. 3 der Geschäftsordnung, das Volksbegehren Covid-Maßnahmen abschaffen, 1799 der Beilagen, in erste Lesung zu nehmen. – Auch das ist einstimmig angenommen.
Behandlung der Tagesordnung
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Es ist vorgeschlagen, die Debatten über die Punkte 2 und 3, 4 bis 6, 8 bis 10 sowie 19 bis 21 der Tagesordnung jeweils zusammenzufassen.
Wird dagegen ein Einwand erhoben? – Nein – danke! –, das ist nicht der Fall.
Redezeitbeschränkung
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zwischen den Mitgliedern der Präsidialkonferenz wurde Konsens über die Dauer der Debatten erzielt. Demgemäß wurde eine Tagesblockzeit von 7 „Wiener Stunden“ vereinbart, sodass sich folgende Redezeiten ergeben: ÖVP 137, SPÖ 95, FPÖ 77, Grüne 70 sowie NEOS 56 Minuten.
Gemäß § 47 Abs. 7 der Geschäftsordnung beträgt die Redezeit für die gesamte Tagesordnung von jenen Abgeordneten, die keinem Klub angehören, 28 Minuten. Die Redezeit pro Debatte beträgt 5 Minuten.
Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Wer mit den eben dargestellten Redezeiten einverstanden ist, den bitte ich um eine dementsprechende Willenskundgebung. – Das ist die Einstimmigkeit.
Wir gehen nun in die Tagesordnung ein.
Bericht des Verfassungsausschusses über die Regierungsvorlage (1793 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrpersonen-Dienstrechtsgesetz, das
Landesvertragslehrpersonengesetz 1966, das Land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz, das Land- und Forstarbeiter-Dienstrechtsgesetz, die Reisegebührenvorschrift 1955, das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz, das Bundes-Personalvertretungsgesetz, das Ausschreibungsgesetz 1989, das Pensionsgesetz 1965, das Bundestheaterpensionsgesetz, das Bundes-Bedienstetenschutzgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz, das Rechtspflegergesetz, das Bundesgesetz über die Leistung eines besonderen Erstattungsbetrages anlässlich der Aufnahme in ein Dienstverhältnis zum Fürstentum Liechtenstein als Richter oder Staatsanwalt, das Bundespensionsamtübertragungs-Gesetz, das Bundes-Sportförderungsgesetz 2017, das Anti-Doping-Bundesgesetz 2021 und das Zustellgesetz geändert werden (2. Dienstrechts-Novelle 2022) (1865 d.B.)
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir gelangen zum 1. Tagesordnungspunkt.
Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.
Erster Debattenredner ist Abgeordneter Loacker. Ich darf ihn zum Rednerpult bitten. – Bitte, Sie haben das Wort.
Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Hohes Haus! Wir diskutieren Dienstrechtsveränderungen im Beamten-Dienstrecht und die Gehaltserhöhung für die öffentlich Bediensteten, und diese ist mit im Schnitt 7,3 Prozent respektabel ausgefallen.
Wir gönnen natürlich den öffentlich Bediensteten diese Erhöhung, aber jenen, die das Geld empfangen, stehen immer auch die gegenüber, die das Geld aufbringen, die also diesen öffentlichen Dienst finanzieren, und die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler waren bei dieser Verhandlung um das Dienstrecht, um die Gehaltserhöhung für den öffentlichen Dienst, schlecht vertreten, Herr Vizekanzler. Die Interessen der Steuerzahler waren eigentlich gar nicht vertreten.
Im Gegenteil: Der Vizekanzler hat in seiner Zuständigkeit für den öffentlichen Dienst bereits im Oktober Besserstellungen verkündet, höhere Einstiegsgehälter verkündet, höhere Zulagen verkündet – und nachdem er diese Geschenke bekannt gegeben hat, ist er darangegangen, die Prozenterhöhung zu verhandeln.
Das macht ja kein ernst zu nehmender Verhandler um Gehaltserhöhungen! Man würde sich normalerweise vorher arbeitgeberseitig überlegen: Was habe ich denn, das ich hergeben kann, wo schmerzt es mich nicht so sehr? – zum Beispiel bei den Einstiegsgehältern –, und würde sagen: Ihr bekommt bessere Einstiegsgehälter, dafür fällt im Gegenzug die Gesamtprozenterhöhung nicht so hoch aus!
Oder man könnte sich überlegen: Bekomme ich im Gegenzug zu den höheren Einstiegsgehältern etwas anderes?, nämlich: Wir streichen die bezahlte Mittagspause für den öffentlichen Dienst oder wir streichen die Sonderregelung für den Karfreitag! – So etwas hätte man sich überlegen können, aber das hat der Herr Vizekanzler nicht gemacht, sondern er hat zuerst alles hergeschenkt und ist dann mit runtergelassenen Hosen in die Verhandlungen mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst gegangen. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)
Das habe ich im Ausschuss angesprochen, dass man da mehr hätte herausholen können, und der Herr Vizekanzler hat mir entgegnet: Das spielt ja keine Rolle, ob dann 6,3 oder 7,3 Prozent herauskommen! – Ja, so kann man natürlich mit Steuergeld umgehen, aber so soll man nicht mit Steuergeld umgehen. (Beifall bei den NEOS.) Ob es nämlich 6,3 Prozent oder 7,3 Prozent sind, das macht 135 Millionen Euro Unterschied, und das jedes Jahr; und weil sich solche Prozenterhöhungen aufsummieren und ein Zinseszinseffekt die Folge ist, wird das jedes Jahr noch teurer.
Die Regierung und ihre Vorgängerregierungen sind ja bekannt dafür, dass sie sich gerne von externen Beratern beraten lassen. Es ist oft rausgeworfenes Geld,
aber in diesem Fall, vor dem Verhandeln mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst, wäre es vermutlich gescheit, sich einmal von Profis beraten zu lassen; denn wenn die Mitarbeiter aus der Sektion das arbeitgeberseitig verhandeln, dann verhandeln ja in Wirklichkeit Leute aus dem öffentlichen Dienst arbeitgeberseitig mit Leuten aus dem öffentlichen Dienst arbeitnehmerseitig und verhandeln in die eigene Tasche hinein. Das ist eigentlich ein Interessenkonflikt, der so nicht stattfinden sollte. Darüber wäre dringend nachzudenken, nämlich im Sinne jener Steuerzahler, die solche Wohltaten dann auch finanzieren müssen. (Beifall bei den NEOS.)
14.02
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Eva Blimlinger. – Bitte.
Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Kolleginnen und Kollegen auf der Galerie und vor den Fernsehschirmen! Die sogenannte Herbstnovelle, die wir heute im Rahmen der Dienstrechts-Novelle besprechen, ist wirklich eine wunderbare, weil sie viele Punkte einlöst, die wir schon länger in Verhandlung haben.
Zentrales Element dieser Herbstnovelle ist das Paket zur Attraktivierung – es wurde schon angesprochen – durch höhere Anfangsgehälter, damit der Einstieg in den öffentlichen Dienst attraktiv bleibt und vor allen Dingen wird. Das ist insofern notwendig, als meine Generation der Boomer nach und nach in den Ruhestand tritt beziehungsweise in Pension geht und der öffentliche Dienst ja das Funktionieren dieser Republik in großartiger Weise sicherstellt. Daher ist auch sicherzustellen, dass eine Attraktivität des Bundesdiensts gegeben ist. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Das Verwaltungspraktikum, eben eine der Einstiegsmöglichkeiten, wird endlich neu konstruiert, neu aufgestellt, um so den Übergang in ein normales Arbeitsverhältnis zum Bund leichter vollziehen zu können. Das Gehalt wird für
Richteramtsanwärter:innen, Polizeischüler:innen, Justizwacheaspirant:innen angehoben, diese bekommen mehr Gehalt – also auch auf dieser Ebene eine zusätzliche Attraktivierung für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger. Gehaltserhöhungen, also insgesamt Erhöhungen, gibt es auch in der Landesverteidigung – ein ganz wichtiger Bereich.
Was uns als Grünen aber besonders wichtig ist, ist die Einführung eines transparenten Verfahrens für die Besetzung des Präsidenten oder der Präsidentin des Obersten Gerichtshofes durch die Einbindung eines Personalsenates. Das wurde von der EU, auch vom Europarat lange, lange gefordert – wir setzen das jetzt um. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, was die Transparenz und die Rechtssicherheit bei der Justiz betrifft, was Personalfragen betrifft. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Das Auswahlverfahren für Richteramtsanwärter:innen wird auch transparenter. Auch da soll es in Zukunft klarer und deutlicher werden, was Personalbestellungen betrifft. Wir sind ja ganz dafür, dass das in allen Bereichen passiert. Wir werden das nach und nach machen. Da gibt es auch immer wieder Kritik, aber das geht Schritt für Schritt. In der Justiz ist das wunderbar gelungen. Pflegetätigkeit, Betreuungsverpflichtungen, alles wird sozusagen transparenter und verbessert.
Letztlich ist es auch so, dass mit dem Abänderungsantrag, den wir im Ausschuss eingebracht haben, der Gehaltsabschluss, der zwischen der Gewerkschaft öffentlicher Dienst und dem Dienstgeber, vertreten durch den Herrn Vizekanzler, verhandelt wurde, umgesetzt wird. Die Gehälter im öffentlichen Dienst steigen mit 1. Jänner zwischen 7,15 Prozent für hohe Einkommen oder für hohe Bezüge und 9,41 Prozent für niedrige Einkommen. Dieser Gehaltsabschluss passt in die allgemeinen Erhöhungen von den Metallern bis zu den Handelsangestellten.
Es freut mich, dass das gelungen ist. Lassen Sie mich an dieser Stelle sehr herzlich, und das ist mir wirklich immer ein Anliegen, den öffentlich
Bediensteten – seien es Beamtinnen, Beamte, Vertragsbedienstete, Praktikanten, wer auch immer – herzlich für ihre Arbeit in diesem Jahr danken und ihnen schöne Weihnachten wünschen. Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Im Übrigen gilt natürlich trotz des Weihnachtsgrußes immer noch das Ceterum-censeo, dass die Windisch-Kaserne in Richard-Wadani-Kaserne umbenannt werden soll. (Beifall bei den Grünen.)
14.07
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Selma Yildirim. – Bitte.
Abgeordnete Mag. Selma Yildirim (SPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Werter Herr Vizekanzler! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen, auch oben auf der Galerie! Wir alle haben davon gehört und kennen sie, die sogenannten Sideletters. Ich erinnere daran, Herr Vizekanzler, Sie haben es ja unterzeichnet mit dem ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz: Die ÖVP darf diesen Präsidenten besetzen, dann den anderen Präsidenten besetzen, die ÖVP darf noch einen Präsidenten besetzen (Abg. Michael Hammer: Die ÖVP darf alles!), die Grünen dürfen eine Vizepräsidentin besetzen. – So geht’s dahin, und ich sage Ihnen eines: Als der Europäische Gerichtshof oder auch der Europarat seine kritischen Feststellungen betreffend Korruptionsbekämpfung in Österreich getroffen hat – und zu diesem Thema gehört im weitesten Sinn auch der Postenschacher –, haben sie noch gar nichts von diesen Sideletters gewusst.
Wir, die sozialdemokratische Fraktion, werden der heute vorliegenden Novelle, die eine Reihe von Verbesserungen für Bedienstete im öffentlichen Dienst bringen wird, natürlich zustimmen – im Gegensatz zum Abgeordneten von den NEOS, der immer wieder kritische Punkte findet und immer noch auf dieser Welle, mehr privat, weniger Staat, schwimmt, obwohl wir in den letzten drei-
einhalb, vier Jahren gesehen haben, wie wichtig es ist, einen gut funktionierenden Staat, Staatsapparat, einen gut funktionierenden öffentlichen Dienst zu haben. Daher ist es mehr als gerechtfertigt, dass es eine Gehaltserhöhung von im Schnitt 7,32 Prozent – diese sind wirklich durchaus angemessen – für die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst gibt. Das muss man hier einmal in aller Deutlichkeit zur Sprache bringen.
Jetzt haben wir gehört, die Neuregelung der Besetzung beziehungsweise des Bestellvorgangs, dass der Präsident oder die Präsidentin des Obersten Gerichtshofes nicht von ein, zwei Personen bestimmt wird oder vorgeschlagen wird, sondern von einem richterlichen Gremium, ist zumindest im Justizbereich ein richtiger Schritt hin zu mehr Objektivierung der Besetzung von wirklich sehr wichtigen Positionen. Man sollte aber genauso dort, wo es um den Verfassungsgerichtshof, den Verwaltungsgerichtshof, das Bundesfinanzgericht, das Bundesverwaltungsgericht geht, richterliche Gremien einführen und das nicht irgendwie im Hinterzimmer beschließen.
Ich erinnere an dieser Stelle – dann würde ich gerne Weiteres zu dem Gesetzespaket ausführen – daran, dass ich vor ziemlich genau einem Jahr auch zum Bestellmodus der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte einen entsprechenden Antrag eingebracht habe, um auch da zu objektivieren. Dieser wurde leider, Herr Vizekanzler, von Ihrer Partei mit der ÖVP vertagt, als ob dabei die Welt in Ordnung wäre.
Ich möchte aber nicht hintanhalten, zu sagen, dass nicht nur die Gehaltsabschlüsse wichtig sind. Es gibt Bereiche – ich komme aus der Finanzverwaltung –, in denen die Bediensteten in den ersten vier Ausbildungsjahren 5 Prozent weniger bekommen. Diese Gehaltsabschläge werden jetzt abgeschafft. Das ist höchst an der Zeit und durchaus verdient.
Wir sollten aber auch viele Bereiche in der öffentlichen Verwaltung attraktiver gestalten. Wir haben gehört, es gibt diese geburtenschwachen Jahrgänge und mehr als die Hälfte der öffentlich Bediensteten wird in den kommenden
zehn Jahren in Pension gehen. Da geht es darum, attraktivere Jobs anzubieten, mehr Vordienstzeiten anzurechnen, und auch um einen faireren Umgang.
In diesem Sinne möchte ich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, beispielgebend bei der Polizei, also bei der Exekutive, folgenden Antrag einbringen:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Attraktivierung des Berufsbildes für den Polizeiberuf“
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Der Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport wird aufgefordert, umgehend mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst in Verhandlungen zu treten, um das Berufsbild für den Polizeiberuf attraktiver zu gestalten. Dabei sollen die in der Begründung beispielhaft dargestellten Forderungen der Gewerkschaft verhandelt werden.“
*****
Eine entsprechende Ausführung liegt Ihnen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, bereits vor.
Eines möchte ich noch sagen, weil wir hier unter anderem auch über die Erhöhung der Politikerinnen- und Politikerbezüge verhandeln und entscheiden werden: Ich glaube, es ist in einer so schwierigen Phase ein Zeichen der Solidarität, wenn wir beispielgebend, wie im Jahr 2021, auf unsere Gehaltserhöhungen zugunsten anderer wichtiger Personengruppen im öffentlichen Dienst verzichten würden. Ich denke da an die Gesundheitsberufe, an verschiedene andere Bereiche, die das Land am Laufen halten.
Daher bringe ich folgenden Antrag ein:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Keine Anpassung der Bezüge für Spitzenpolitiker*innen im Jahr 2023“
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Beispiel des Jahres 2021 folgend eine Gesetzesvorlage dem Nationalrat zu unterbreiten, mit welchem die Bezüge der Spitzenpolitiker*innen für das Jahr 2023 nicht angepasst werden.“
*****
(Beifall bei der SPÖ.)
Mir ist klar und bewusst, dass die Abgeordneten der Freiheitlichen Partei zumindest von der Zielsetzung her einen ähnlichen Antrag einbringen werden. – Mit Verlaub, Sie schaffen es nicht, einen Antrag einzubringen, in dem nicht irgendwie Ausländerthemen drinnen sind, nicht irgendwelche verzerrenden, am Thema vorbeistreifenden Begründungen enthalten sind.
Ich muss Ihnen sagen, so einer Begründung können wir nicht zustimmen. Die Zielrichtung wäre richtig, also lade ich Sie ein, unserem Antrag, der recht klar und recht eindeutig formuliert ist, die Zustimmung zu geben. Mit Verlaub, mit so viel Populismus überfordern Sie uns. Es ist, als ob Sie es gerade herausfordern, als Fraktion allein dazustehen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
14.13
Die Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag. Selma Yildirim,
Genossinnen und Genossen
betreffend Attraktivierung des Berufsbildes für den Polizeiberuf
eingebracht im Zuge der
Debatte über den Bericht des über die Regierungsvorlage (1793 d.B.):
Bundesgesetz, mit dem das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz
1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Richter- und
Staatsanwaltschaftsdienstgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das
Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrpersonen-Dienstrechtsgesetz, das
Landesvertragslehrpersonengesetz 1966, das Land- und forstwirtschaftliche
Landesvertragslehrpersonengesetz, das Land- und
Forstarbeiter-Dienstrechtsgesetz, die Reisegebührenvorschrift 1955, das
Bundes-Gleichbehandlungsgesetz, das
Bundes-Personalvertretungsgesetz, das Ausschreibungsgesetz 1989, das Pensionsgesetz
1965, das Bundestheaterpensionsgesetz, das Bundes-Bedienstetenschutzgesetz, das
Rechtspraktikantengesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz, das Rechtspflegergesetz,
das Bundesgesetz über die Leistung eines besonderen Erstattungsbetrages
anlässlich der Aufnahme in ein Dienstverhältnis zum Fürstentum
Liechtenstein als Richter oder Staatsanwalt, das
Bundespensionsamtübertragungs-Gesetz, das
Bundes-Sportförderungsgesetz 2017, das Anti-Doping-Bundesgesetz 2021
und das Zustellgesetz geändert werden (2. Dienstrechts-Novelle 2022) (1865 d.B.)
Die gegenständliche Novelle sieht höhere Einstiegsgehälter für den Exekutivdienst vor, was natürlich zu begrüßen ist. Wenn es jedoch darum geht, das Berufsbild für den Polizeiberuf insgesamt attraktiver zu machen, gibt es eine Reihe von Vorschlägen, die von der Polizeigewerkschaft und der GÖD formuliert und die nicht im Gesetzespaket beinhaltet sind.
Es sollten, um einige Beispiele herauszunehmen,
- die Ausnahmetatbestände beim Ruhen von pauschalierten Nebengebühren erweitert werden (Long COVID, Risikopatient*innen, angeordnete Quarantäne);
- die Bewertungen von Kriminalsachbearbeiter*innen, die mit der Bekämpfung der neuen Kriminalitätsformen konfrontiert sind und zum Teil sich selbstständig fort- und weiterbilden, erhöht werden;
- besserer Schutz bei Dienstunfällen ab Beginn der Betrauung;
- Erhöhung der Gebührensätze in der Reisegebührenvorschrift;
- Anhebung des Dienstgeberbeitrages für die Bundespensionskasse.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
Entschließung
Der Nationalrat hat beschlossen:
Der Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport wird aufgefordert, umgehend mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst in Verhandlungen zu treten, um das Berufsbild für den Polizeiberuf attraktiver zu gestalten. Dabei sollen die in der Begründung beispielhaft dargestellten Forderungen der Gewerkschaft verhandelt werden.
*****
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried,
Genossinnen und Genossen
betreffend Keine Anpassung der Bezüge für Spitzenpolitiker*innen im Jahr 2023
eingebracht im Zuge der Debatte zum Bericht des Verfassungsausschusses über die über die Regierungsvorlage (1793 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Beamten-
Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948,
das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz,
das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrpersonen-Dienstrechtsgesetz,
das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966, das
Land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz, das Land-
und Forstarbeiter-Dienstrechtsgesetz, die Reisegebührenvorschrift 1955,
das
Bundes-Gleichbehandlungsgesetz, das Bundes-Personalvertretungsgesetz, das
Ausschreibungsgesetz 1989, das Pensionsgesetz 1965, das Bundestheaterpensionsgesetz,
das Bundes-Bedienstetenschutzgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das
Gerichtsorganisationsgesetz, das Rechtspflegergesetz, das Bundesgesetz
über die Leistung eines besonderen Erstattungsbetrages
anlässlich der Aufnahme in ein Dienstverhältnis zum Fürstentum
Liechtenstein als Richter oder Staatsanwalt, das Bundespensionsamtübertragungs-Gesetz,
das Bundes-Sportförderungsgesetz 2017, das Anti-Doping-Bundesgesetz
2021 und das Zustellgesetz geändert werden (2.
Dienstrechts-Novelle 2022) (1865 d.B.)
Im Jahr 2021 wurden die Bezüge der Spitzenpolitiker*innen nicht angepasst. Angesicht der extremen Teuerungen für die Bevölkerung, insbesondere in den Bereichen Wohnen, Heizen, Treibstoffe und Lebensmittel sollen die Spitzenpolitiker*innen ein Zeichen setzen, weshalb dem Beispiel 2021 folgend die unterfertigten Abgeordneten daher nachstehenden Antrag stellen:
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Beispiel des Jahres 2021 folgend eine Gesetzesvorlage dem Nationalrat zu unterbreiten, mit welchem die Bezüge der Spitzenpolitiker*innen für das Jahr 2023 nicht angepasst werden.“
*****
Präsidentin Doris Bures: Beide Entschließungsanträge sind ordnungsgemäß eingebracht und stehen somit mit in Verhandlung.
Herr Abgeordneter Lausch, Sie gelangen als Nächster zu Wort. – Bitte.
Abgeordneter Christian Lausch (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Vizekanzler! Es wurde schon sehr viel gesagt. Auch unsere Fraktion wird dieser 2. Dienstrechts-Novelle ihre Zustimmung erteilen. Der Gehaltabschluss von im Schnitt 7,32 Prozent ist respektabel, obwohl man mit Bezug auf die Kritikpunkte der NEOS hervorheben muss, dass dieser Gehaltsabschluss natürlich mit der Teuerung nicht mitkommt. So werden auch die öffentlich Bediensteten, wenn die Teuerung so bleibt, 2023 in ihrer Tasche ein Minus haben.
Wie gesagt, es sind in dieser
Dienstrechts-Novelle aber natürlich nicht nur der Gehaltsabschluss,
sondern – und das ist wichtig – höhere
Einstiegsgehälter und höhere Überstundenzuschläge
für Diensteinsteiger, für Dienstjunge – Exekutive,
Justizwache, Militär, Richteramtsanwärter – enthalten. Die
Grundgehälter für Polizeischüler, Aspiranten bei der
Justizwache und Militärpersonal steigen ebenfalls, und das sind genau die
Berufsgruppen, die in letzter Zeit schon große Sorge haben,
überhaupt Bewerberinteressentinnen und -interessenten für diese
sehr wichtigen Berufe zu finden. Diese Dienstrechts-
Novelle macht es möglich, dass man auch diese Berufe attraktiviert,
attraktiver gestaltet und somit wahrscheinlich auch, so hoffen wir alle, mehr
Personal finden wird.
Wo es mir bei dieser Dienstrechts-Novelle ein bisschen sauer aufstößt, ist beim Bundesheer. Da hat man es nicht geschafft, die Wertschätzung der Leistungsträger des österreichischen Bundesheeres in vollem Umfang abzugelten. Dabei geht es um Funktionszulagen. Da sind sehr, sehr viele Militärbedienstete in den Funktionsgruppen 3 und 4, und daran hat man eigentlich nicht viel geändert, lediglich 20 Euro mehr. Das ist halt auch in Zeiten wie diesen
keine besondere Wertschätzung. Das habe ich im Ausschuss kritisiert und tue es auch hier an dieser Stelle.
Was natürlich sehr, sehr schade ist, ist auch folgender Passus: Wir haben immer gesagt: Fairness für junge Exekutivbedienstete. Ich sage es noch einmal: Es ist schwer, junge, motivierte Bürgerinnen und Bürger zu finden, die sich für einen Sicherheitsberuf begeistern. Da müsste es auch Änderungen im BDG geben. § 11 Abs. 2 BDG lautet in der geltenden Fassung: „Die Definitivstellung wird durch eine Beeinträchtigung der persönlichen Eignung des Beamten nicht gehindert, wenn diese Beeinträchtigung auf Grund eines Dienstunfalles eingetreten ist, den der Beamte nach einer Dauer des provisorischen Dienstverhältnisses von vier Jahren erlitten hat.“
Jetzt wissen wir ganz genau: Junge Beamte stehen an der Front, junge Beamte werden gleich als Polizeibedienstete, Militärbedienstete an Österreichs Grenzen geschickt, um dort dem Schleppertum und dem Asylantenanstrom Paroli zu bieten, und sind somit einer erhöhten Gefahr ausgesetzt. Warum ist da der Passus von vier Jahren drinnen? Das ist einfach nicht fair, und wir hätten den Vorschlag, dass man diesen Passus ändert: Wurde diese Beeinträchtigung aufgrund eines Dienstunfalles in Ausübung exekutivdienstlicher Pflichten erlitten, stellt sie – unabhängig von der Dauer des provisorischen Dienstverhältnisses – kein Hindernis für eine Definitivstellung dar.
Das wäre unserer Meinung nach fair. Warum erst nach vier Jahren? Das ist absolut nicht einzusehen. Warum nicht sofort, wenn man ganz genau weiß, dass die jungen Bediensteten, die jungen Beamten, Exekutivbeamten an die sogenannte Front, an die Grenze oder sonst wohin geschickt werden?
Ich habe diesen Antrag „Fairness für junge Exekutivbedienstete“ im Ausschuss eingebracht. Er hat dort leider Gottes eine Vertagung erlitten. Das ist überhaupt nicht nachvollziehbar, und ich bringe diesen Antrag noch einmal ein:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Fairness für junge Exekutivbedienstete“
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport sowie der Bundesminister für Inneres, wird aufgefordert dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zuzuleiten, durch welche sichergestellt wird, dass eine Beeinträchtigung auf Grund eines Dienstunfalls in Ausübung exekutivdienstlicher Pflichten – unabhängig von der Dauer des provisorischen Dienstverhältnisses – kein Hindernis für die Definitivstellung darstellt.“
*****
Das wäre unserer Meinung nach fair, und ich hoffe, dass vom Ausschuss bis heute zum Plenartag vielleicht gesickert ist, dass das eine faire Lösung und eine Wertschätzung für junge Exekutivbedienstete wäre und dass man das dringend ändern sollte. Ich hoffe auf Zustimmung.
Um ganz kurz auf meine Vorrednerin Kollegin Yildirim
einzugehen: Ja, wir haben so einen ähnlichen Antrag. Ich finde unseren
Antrag sogar besser als den
SPÖ-Antrag. Er ist auch sehr, sehr umfangreich. (Abg. Michael Hammer:
Habt ihr ein Minus? Minusgehälter?) Ja, darin ist natürlich auch
enthalten, die Völkerwanderung nach Österreich zu stoppen, die
Grenzen zu schließen. Warum haben wir das drinnen? – Weil die
Bevölkerung im Burgenland, die Bevölkerung in
Niederösterreich, die Bevölkerung in ganz Österreich das auch so
wünscht. Darum haben wir das drinnen.
Das ist jetzt nichts Menschenverachtendes, sondern da geht es um ein Problem, und da schauen wir Freiheitliche nicht weg. Wir kennen diesen Wiglwaglkurs der Sozialdemokratie: Einmal gibt es da kein Problem, die Klubvorsitzende
sieht da kein Problem, der Landeshauptmann vom Burgenland sieht dann aber ein sehr großes Problem. Wir kennen diesen Kurs. Wir Freiheitlichen haben da eine gerade Linie.
Eine solidarische Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker und Topmanager in Zeiten wie diesen, in denen die Bevölkerung jeden Euro zwei- oder dreimal umdrehen muss, ist unserer Meinung nach das Gebot der Stunde, und darum bringe ich folgenden Entschließungsantrag ein:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Solidarische Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker und Top-Manager“
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vorzulegen, die eine Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker zum Inhalt hat. Dazu soll die in § 2 Abs. 2 Bundesbezügegesetz vorgesehene Anpassung des Ausgangsbetrages gemäß § 3 des Bundesverfassungsgesetzes über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre bis 31. Dezember 2022 für die in § 3 Abs. 1 Z 1 bis 17 Bundesbezügegesetz genannten Organe entfallen. Ferner sollen höchstrangige öffentlich-rechtlich Bedienstete und Manager im staatsnahen Bereich ebenso zur solidarischen Nulllohnrunde verpflichtet werden.“
*****
Ich denke mir, dieser Antrag hat absolut seine Berechtigung. Das ist in dieser für die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes so schweren Zeit ein Gebot der Stunde. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)
14.21
Die Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Christian Lausch, Christian Ries
und weiterer Abgeordneter
betreffend Fairness für junge Exekutivbedienstete
eingebracht im Zuge der Debatte über den Tagesordnungspunkt 1, Bericht des Verfassungsausschusses über die Regierungsvorlage (1793 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Land- und forstwirtschaftliche Landeslehrpersonen-Dienstrechtsgesetz, das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966, das Land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz, das Land- und Forstarbeiter-Dienstrechtsgesetz, die Reisegebührenvorschrift 1955, das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz, das Bundes-Personalvertretungsgesetz, das Ausschreibungsgesetz 1989, das Pensionsgesetz 1965, das Bundestheaterpensionsgesetz, das Bundes-Bedienstetenschutzgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz, das Rechtspflegergesetz, das Bundesgesetz über die Leistung eines besonderen Erstattungsbetrages anlässlich der Aufnahme in ein Dienstverhältnis zum Fürstentum Liechtenstein als Richter oder Staatsanwalt, das Bundespensionsamtübertragungs-Gesetz, das Bundes-Sportförderungsgesetz 2017, das Anti-Doping-Bundesgesetz 2021 und das Zustellgesetz geändert werden (2. Dienstrechts-Novelle 2022) (1865 d.B.), in der 187. Sitzung des Nationalrates, XXVII. GP, am 13. Dezember 2022.
Exekutivbeamte sind naturgemäß bereits zu Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit besonderen Gefahren für ihre körperliche Gesundheit ausgesetzt. Werden junge und noch nicht definitiv gestellte Bedienstete bei der Polizei oder auch der Justizwache in Ausübung ihrer exekutivdienstlichen Pflichten derart schwer verletzt, dass die nachfolgende Gesundheitsbeeinträchtigung ein Hindernis für die Definitivstellung darstellt, kann dies jedoch unter Umständen zum Verlust ihrer Existenzgrundlage
führen, zumal gerade in der Exekutive die volle körperliche Einsatzfähigkeit gefordert ist.
Da aktuell die Gefährdung für Exekutivbeamte stetig ansteigt und zudem etwa im Bereich der Polizei auf Grund einer aktuellen Organisationsreform insbesondere sehr junge Bedienstete kurz nach ihrer Ausmusterung Sondereinheiten zugeteilt werden, die mit entsprechend gefahrengeneigten Einsätzen betraut sind (Schnelle Reaktionskräfte), hat der Gesetzgeber in diesem Zusammenhang dringenden Handlungsbedarf. Durch eine Novellierung des BDG soll den Betroffenen der notwendige Schutz vor einem unverschuldeten Jobverlust gewährleistet werden:
§ 11 Abs. 2 BDG lautet aktuell:
§ 11 (2) Die Definitivstellung wird durch eine Beeinträchtigung der persönlichen Eignung des Beamten nicht gehindert, wenn diese Beeinträchtigung auf Grund eines Dienstunfalles eingetreten ist, den der Beamte nach einer Dauer des provisorischen Dienstverhältnisses von vier Jahren erlitten hat.
§ 11 Abs. 2 BDG möge wie folgt geändert werden:
§ 11 (2) Die Definitivstellung wird durch eine Beeinträchtigung der persönlichen Eignung des Beamten nicht gehindert, wenn diese Beeinträchtigung auf Grund eines Dienstunfalles eingetreten ist, den der Beamte nach einer Dauer des provisorischen Dienstverhältnisses von vier Jahren erlitten hat. Wurde diese Beeinträchtigung auf Grund eines Dienstunfalls in Ausübung exekutivdienstlicher Pflichten erlitten, stellt sie unabhängig von der Dauer des provisorischen Dienstverhältnisses kein Hindernis für die Definitivstellung dar.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport sowie der Bundesminister für Inneres, wird aufgefordert dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zuzuleiten, durch welche sichergestellt wird, dass eine Beeinträchtigung auf Grund eines Dienstunfalls in Ausübung exekutivdienstlicher Pflichten – unabhängig von der Dauer des provisorischen Dienstverhältnisses – kein Hindernis für die Definitivstellung darstellt.“
*****
Entschließungsantrag
des Abgeordneten Christian Lausch
und weiterer Abgeordneter
betreffend Solidarische Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker und Top-Manager
eingebracht im Zuge der Debatte über den Tagesordnungspunkt
1, Bericht des Verfassungsausschusses über die Regierungsvorlage
(1793 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979,
das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Richter- und
Staatsanwaltschaftsdienstgesetz, das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz, das Land-
und forstwirtschaftliche Landeslehrpersonen-Dienstrechtsgesetz, das
Landesvertragslehrpersonengesetz 1966, das Land- und
forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz, das
Land- und Forstarbeiter-Dienstrechtsgesetz, die
Reisegebührenvorschrift 1955, das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz,
das Bundes-Personalvertretungsgesetz, das Ausschreibungsgesetz 1989, das
Pensionsgesetz 1965, das Bundestheaterpensionsgesetz, das
Bundes-Bedienstetenschutzgesetz, das Rechtspraktikantengesetz, das
Gerichtsorganisationsgesetz, das Rechtspflegergesetz, das Bundesgesetz über
die Leistung eines besonderen Erstattungsbetrages anlässlich der Aufnahme
in ein Dienstverhältnis zum Fürstentum Liechtenstein als Richter oder
Staatsanwalt, das Bundespensionsamtübertragungs-Gesetz, das
Bundes-Sportförderungsge-
setz 2017, das Anti-Doping-Bundesgesetz 2021 und das Zustellgesetz geändert werden (2. Dienstrechts-Novelle 2022) (1865 d.B.), in der 187. Sitzung des Nationalrates, XXVII. GP, am 13. Dezember 2022.
Österreichische Interessen, die Bedürfnisse der Bürger, ob Arbeitnehmer oder Unternehmer, ob Familien oder Pensionisten, sind der türkis-grünen Bundesregierung von Bundeskanzler Nehammer weniger wichtig als der eigene Machterhalt. Statt unser Land aus Krisen herauszuführen, hat die unselige Bundesregierung die Krisen nach Österreich hereingetragen oder gar massiv verschärft. Monat für Monat werden wir Zeugen des koalitionären Versagens dieser Regierung, die im Kampf gegen die Teuerung keinen Erfolg erzielen konnte, die illegale Masseneinwanderung beharrlich ignoriert, das Pflegepersonal aushungert und Klimachaoten die Stange hält. Soll diese verheerende Leistungsbilanz mit einem dicken Gehaltsplus für Spitzenpolitiker und Krisengewinnler belohnt werden? Ein Blick auf das Regierungshandeln offenbart das Scheitern an allen Fronten:
Knieschuss-Sanktionen beenden, endlich eine Volksbefragung abhalten!
Die Inflation in Österreich steigt und steigt – mittlerweile auf über 11 Prozent – der höchste Stand seit 1952. Zurückzuführen ist diese enorme Teuerungsrate zu einem großen Teil auf die Preissteigerungen bei Energie und Treibstoffen. Diese wiederum hängen direkt mit den Russland-Sanktionen zusammen, die sich in immer drastischerem Ausmaß als Knieschuss-Sanktionen erweisen. Während die Preisexplosion bei Energie, Lebensmitteln und Treibstoffen ungebremst weitergeht, der Wohlstand im Land zusehends vernichtet wird, unzählige Unternehmen um ihre Existenz bangen und immer mehr Menschen in Richtung Armut abrutschen, hält Kanzler Nehammer mit seiner Bundesregierung weiter blind an den selbstzerstörerischen Russland-Sanktionen fest.
Anstatt das Geld den notleidenden Menschen in Österreich zukommen zu lassen, macht der Bundeskanzler auf EU-Ebene genau das Gegenteil: Im Zuge des Europäischen Rates im Oktober 2022 trug der Bundeskanzler erneut militärische Hilfe für die Ukraine in der Höhe von 3,1 Milliarden Euro mit. Nehammer und
die Bundesregierung haben unser neutrales Land in einen Wirtschaftskrieg geführt. Die sinnlosen Sanktionen heizen die Energiepreise zusätzlich an. Die Menschen in unserem Land haben es satt. Auf eine Volksbefragung über die Sanktionspolitik lassen sich die Koalitionäre wohlwissentlich nicht ein.
Teuerung bekämpfen, anstatt staatseigene Konzerne zu begünstigen!
Aktuell bestimmt der hohe Gaspreis auch den Strompreis, obwohl nur ein Bruchteil der heimischen Stromproduktion aus Gaskraftwerken stammt. Bundeskanzler Nehammer wird daher aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass das dafür verantwortliche Merit-Order-Prinzip, das die Stromrechnung für die Bürger explodieren lässt, ausgesetzt wird. Dieses Prinzip mag unter „normalen“ Bedingungen funktionieren, jetzt treibt es aber nur die Preise künstlich in die Höhe und ist vollkommen kontraproduktiv. Die österreichischen Energiekonzerne, die sich jetzt auf Kosten der Konsumenten Milliarden verdienen, sind der Verbund, der mehrheitlich im Staatsbesitz ist, und die Landesenergieversorger, an denen die Bundesländer beteiligt sind.
Geldvernichtung unter dem Corona-Vorwand beenden!
46,5 Milliarden Euro sind für die sinnlose Corona-Politik bisher „zum Fenster hinausgeschmissen“ worden, 850 Millionen Euro allein für die Impfstoffbeschaffung. Geld, das in Bildung, Pflege oder im Gesundheitsbereich besser angelegt gewesen wäre. 2023 will Nehammer mit dieser Regierung weitere 300 Millionen Euro für Impfstoffe ausgeben, obwohl bereits eine Pfizer-Managerin zugegeben hat, dass ihr Impfstoff nie auf einen Schutz vor Ansteckung getestet wurde.
Völkerwanderung nach Österreich stoppen – Grenzen schließen!
Mehr als 100.000 illegale Asylbegehrer aus aller Herren Länder sind alleine heuer schon in unser Land gekommen. Das gefährdet nicht nur den sozialen Frieden, sondern belastet auch die Systeme: die Kosten für die Beherbergung und Rundum-Versorgung dieser illegalen Einwanderer erreichen Rekordniveau. Und wir
haben einen ÖVP-Bundeskanzler und einen ÖVP-Innenminister, die absolut nichts dagegen machen.
326 Millionen Euro will Schwarz-Grün für die Entwicklungshilfe ausgeben und zusätzlich 220 Millionen Euro in alle möglichen Länder dieser Welt für angebliche „Klimaschäden“ verschieben. Viele dieser Millionen gehen dabei an Staaten, deren Wirtschaftsflüchtlinge unser Land überrennen. Die Antragsteller kommen hauptsächlich aus Indien, Afghanistan, Syrien, Marokko und Tunesien. All diese Länder sind weit weg von Österreich, dazwischen liegen viele sichere Länder, in denen man einen Antrag stellen hätte können. Daraus ergibt sich der Umstand, dass Österreich nicht zuständig für diese Menschen ist. Daher muss man die Entwicklungen an den österreichischen Außengrenzen nicht managen, sondern abwehren. Bundeskanzler Nehammer und diese Regierung begleiten diese „neue Völkerwanderung“ nur, tun aber nichts, um die Grenzen zu sichern.
Klimaextremisten vom Verfassungsschutz beobachten lassen!
Von den Klimaextremisten
verursachte Staus im ohnehin schon zähen Frühverkehr sind eine
Belästigung der Autofahrer, die dadurch zu spät zur Arbeit, zu einem Arzttermin
oder mit dem Kind zur Schule kommen. Doch nicht nur das – sie
gefährden im wahrsten Sinne des Wortes Menschenleben. Völlig unklar
ist jedenfalls, wie sich diese radikalen Gruppierungen
zusammensetzen, wer sie organisiert und finanziert, was ihre Proteste bisher
für Schäden und Kosten verursachten und was man künftig
dagegen zu unternehmen gedenkt. Bundeskanzler Nehammer wäre gefordert,
sämtliche Subventionen und Förderungen zu überprüfen, die
an Organisationen mit möglichen Verbindungen zu Klimaterrorismus
und -extremismus ergangen sind, diese einzustellen und dem Parlament einen
Bericht darüber zuzuleiten. Dort müsste der Verfassungsschutz
tatsächlich hinsehen.
Gesundheitswesen finanzieren, Pflegekräfte unterstützen!
Ein jüngster Anschlag auf das österreichische Gesundheitswesen durch Türkis-Grün fand bei der Budgeterstellung und Beschlussfassung im österreichischen Natio-
nalrat statt, wo die
Gesundheitsversorgung weiter ausgehungert wird und stattdessen wieder
Milliarden in die Covid-19-Impfstoffbeschaffung und weitere
Corona-Maßnahmen wie Testungen und Entschädigungszahlungen wegen der
sinnlosen Lockdowns gehen.
Keine finanzielle Belohnung für politisches Totalversagen!
Statt sich diesen und vielen weiteren aktuellen Problemen zu stellen und diese zu lösen, muss sich Bundeskanzler Nehammer primär um die Korruptionsprobleme in den eigenen Reihen kümmern. Die Menschen führen einen finanziellen Überlebenskampf, Betriebe müssen zusperren, Arbeitsplätze sind in Gefahr und das Geld wird immer weniger Wert. Die Österreicher leiden unter der hausgemachten Teuerung, dem ungezügelten Zuzug Fremder, unter wohlstandsverwahrlosten Klimaklebern, einem Pflegekollaps und vielem mehr. Unter diesen Voraussetzung ist die Erhöhung der Gehälter dieser Regierungs-Versager durch nichts zu rechtfertigen.
Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker und Top-Manager staatsnaher Energiekonzerne
Die wirtschaftliche Ausnahmesituation samt steigender Energiepreise macht sich bemerkbar: Hunderttausende Österreicher müssen den Gürtel enger schnallen. Die türkis-grüne Bundesregierung lehnt es dennoch ab, bei sich, ihren Spitzenbeamten oder ihren Top-Managern zu sparen. Angesichts all dieser Entwicklungen, die vor allem zulasten von Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen gehen, ist eine große Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker – insbesondere die in Verantwortung stehende Bundesregierung – ein Gebot der Stunde. Die Inhaber der folgenden Funktionen sind gefordert solidarisch auf eine Erhöhung ihrer Bezüge verzichten:
1. der Bundespräsident
2. der Bundeskanzler
3. der Vizekanzler
4. der Präsident des Nationalrates
5. die Bundesminister
6. die Präsidentin des Rechnungshofes
7. die Staatssekretäre
8. der zweite und dritte Präsident des Nationalrates
9. die Obmänner der Nationalratsklubs
10. die Volksanwälte
11. die Nationalratsabgeordneten
12. die Präsidentin des Bundesrates
13. die Fraktionsvorsitzenden im Bundesrat
14. die Bundesräte
Auch die höchstrangigen öffentlich-rechtlich Bediensteten, Generalsekretäre und Sektionschefs, sind ob ihrer sicheren Anstellung gefordert, sich solidarisch zu zeigen. Manager im staatsnahen Bereich und insbesondere in den Energiekonzernen mit Anteilen der öffentlichen Hand, zum Beispiel Verbund, die schwarze EVN, Tiwag, die rote Wien Energie oder Energie Burgenland, dürfen nicht auf Kosten der Bevölkerung als Teuerungsverlierer zu Krisengewinnlern werden.
Angesichts der Tatsache, dass es die selbstverständliche Pflicht eines Politikers sein muss, der Bevölkerung zu dienen, sie in Krisenzeiten bestmöglich zu unterstützen und ihr Wohl an allererste Stelle zu setzen, stellen die unterfertigten Abgeordneten folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vorzulegen, die eine Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker zum Inhalt hat. Dazu soll die in § 2 Abs. 2 Bundesbezügegesetz vorgesehene Anpassung des Ausgangsbetrages gemäß § 3 des Bundesverfassungsgesetzes über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre bis 31. Dezember 2022 für die in § 3 Abs. 1 Z 1 bis 17 Bundesbezügegesetz genannten Organe entfallen. Ferner sollen höchstrangige öffentlich-rechtlich Bedienstete und Manager im staatsnahen Bereich ebenso zur solidarischen Nulllohnrunde verpflichtet werden.“
*****
Präsidentin Doris Bures: Beide Entschließungsanträge sind ordnungsgemäß eingebracht und stehen daher auch mit in Verhandlung.
Nächster Redner: Herr Abgeordneter Michael Hammer. – Bitte.
Abgeordneter Mag. Michael Hammer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Als fünfter Redner in dieser Runde aller Fraktionsvertreter darf ich festhalten, dass mit der 2. Dienstrechts-Novelle in diesem Jahr ein wirklich großer Wurf gelungen ist. Abgesehen von den NEOS mit ihrer chronischen Missgunst gegenüber öffentlich Bediensteten und Pensionistinnen und Pensionisten können alle Fraktionen dieser Novelle zustimmen – sowohl was die inhaltlichen Festlegungen als auch was die Gehaltsabschlüsse, die erzielt werden konnten, betrifft. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Die Novelle beinhaltet in der Tat – das haben alle meine Vorredner schon ausgeführt – wesentliche Elemente. Ich möchte noch einmal auf die Erhöhung der Einstiegsgehälter Bezug nehmen. Ich glaube, die Einstiegsgehälter zu erhöhen ist gerade aufgrund der bevorstehenden Pensionierungswelle ein wirklich notwendiger Schritt, um den entsprechenden Nachwuchs in allen Bereichen, in denen wir eine Nachwuchsproblematik haben – wir sprechen de facto
von allen Bereichen im öffentlichen Dienst –, zu sichern. Das gelingt mit dieser Novelle.
Ich glaube, wir müssen mittelfristig und langfristig ganz allgemein – wir haben das in Oberösterreich in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes schon umgesetzt – die Gehaltsschemata anpassen und die Lebensverdienstkurve generell etwas ausschwenken, um für die Jüngeren höhere, attraktivere Einstiegsgehälter zu gewährleisten. Schaut man sich die Fragen an, die die Jungen beschäftigen – Wohnen, Eigentum schaffen, Familiengründung –, ist klar, dass es gerade in Zeiten wie diesen darum gehen muss, die Lebensverdienstkurve etwas auszuschwenken, sodass auch jüngere Menschen höhere Gehälter bekommen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abgeordneten Rössler und Voglauer.)
Ein wesentlicher Punkt ist auch die Erweiterung des Benachteiligungsschutzes und des Kündigungsschutzes sowie die Gleichstellung von Teilzeitbeschäftigten mit Vollzeitbeschäftigten, wenn es darum geht, Mehrleistungen abzugelten. Das war bis jetzt in dieser Form nicht möglich und wird mit dieser Novelle entsprechend angepasst.
Darin finden sich auch Regelungen, die es ermöglichen, Fachkarrieren stärker anzuerkennen und nicht nur Führungskräfte abzubilden, sondern auch Fachexperten. Ich glaube, gerade diese brauchen wir und diese sollten und müssen langfristig an den Dienstgeber öffentliche Verwaltung gebunden werden. Mit dieser Novelle wird auch dahin gehend Vorsorge getroffen.
Ich möchte natürlich auch lobend hervorheben, dass auch im Bereich der Exekutive, im Bereich der Justizwache und des Bundesheers Verbesserungen geschaffen werden, beim Bundesheer sowohl bei den Chargen als auch bei der Funktionszulage der Unteroffiziere. – Kollege Lausch, natürlich wird da etwas gemacht! Betreffend Höhe kann man sich natürlich immer übertrumpfen, aber es wird auch da ein entsprechendes Zeichen gesetzt.
Es wird auch eine Präzisierung bei der Pflegefreistellung vorgenommen. Diese steht künftig auch zu, wenn die zu pflegende Person nicht im gemeinsamen Haushalt lebt, aber eine Pflegefreistellung gebraucht wird.
Abschließend: Ich glaube, der Gehaltsabschluss ist – mit 7,32 Prozent im Schnitt, die Bandbreite geht von 7,15 bis 9,41 Prozent – wirklich ordentlich ausgefallen. Das deckt zum einen eine Abgeltung der Leistungen der öffentlich Bediensteten ab und zum anderen ist das in Zeiten der Teuerung natürlich auch ein wichtiges Signal.
Ich darf Ihnen, Herr Vizekanzler, und vor allem auch dem Präsidenten der Gewerkschaft öffentlicher Dienst Norbert Schnedl für die wirklich konstruktiven und sachlichen Verhandlungen danken und zu diesem Abschluss gratulieren. Das soll auch ein Appell an andere Gewerkschaften sein: So macht man professionelle Gehaltsverhandlungen! (Zwischenrufe der Abgeordneten Lercher und Schroll.) Wenn man sich – ohne viel Gepoltere und permanente Streikandrohungen – einfach zusammensetzt und die Dinge faktenbasiert ausredet, kommen gute Abschlüsse heraus. Das Poltern und die Streikandrohungen bringen uns nicht weiter. Schaut man sich die Abschlüsse der Metaller an, sieht man, dass sie auch nicht viel anders als jene im öffentlichen Dienst sind – nur ist es dort sang- und klanglos und professionell über die Bühne gegangen, wie es sich gehört. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Schroll.) – Danke dafür. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
14.25
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gertraud Salzmann. – Bitte.
Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Vizekanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Verehrte Zuseher daheim vor den Bildschirmen! Wir verhandeln die 2. Dienstrechts-Novelle im heurigen Jahr. Die erste Dienstrechts-Novelle hat ganz viel zum
Bereich Bildung und Wissenschaft beinhaltet, heute geht es vor allem um die anderen Bereiche.
Der öffentliche Dienst, meine Damen und Herren, ist verlässlich und kompetent. Der öffentliche Dienst hat gerade in den letzten Jahren eine große Leistungsfähigkeit bewiesen und einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er eine ganz wichtige Säule für einen modernen und zuverlässigen Staat ist. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst – sei es auf Bundes-, auf Landes- oder auf Gemeindeebene – stellen vielfach unter Beweis, dass sie in wichtigen Bereichen tätig sind. Schauen wir uns die Bundesbediensteten an: Das sind etwa 136 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Herr Vizekanzler, für die Sie zuständig sind. (Abg. Loacker: 60 Prozent mehr als in der Schweiz!)
34 Prozent davon sind in der Bildung tätig, das ist ein ganz wichtiger Faktor für die Zukunft Österreichs. 27 Prozent der öffentlich Bediensteten sind im Bereich Inneres tätig, das heißt, sie sorgen tagtäglich für die Sicherheit der Menschen in Österreich. 24 Prozent sind im Gesundheitswesen tätig. Das österreichische Gesundheitswesen ist ein sehr gutes, es ist in den letzten Jahren extrem gefordert gewesen. 15 Prozent der öffentlich Bediensteten sind in der Landesverteidigung tätig, und gerade die Mittel für die Landesverteidigung haben wir im neuen Budget kräftig erhöht.
43 Prozent der Bediensteten im öffentlichen Dienst sind Frauen, meine Damen und Herren, das heißt, wir schaffen auf Bundesebene gute Arbeitsplätze für die Frauen in Österreich.
Wenden wir uns noch einem anderen Punkt der Dienstrechts-Novelle zu: Ich möchte einerseits den Gehaltsabschluss herausgreifen. Der Gehaltsabschluss variiert zwischen 7,15 und 9,45 Prozent. Ich möchte auch noch einmal hervorheben, was mein Vorredner, Kollege Hammer, schon gesagt hat: So
kann man Gehaltsverhandlungen auch machen, so kann man sie sinnvoll und konstruktiv für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem guten Ende führen. Ich gratuliere der gesamten Verhandlungsrunde zu diesem wirklich herzeigbaren Ergebnis, das sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst wirklich verdient haben!
Ein attraktives Angebot für alle Neueinsteiger, also ein höheres Einstiegsgehalt, ist genauso wichtig wie höhere Überstundenzuschläge und die Angleichung der Überstundenzuschläge von Teilzeitbeschäftigten und Vollzeitbeschäftigen. Wir schauen da speziell auf die Frauen und die Familien – da ist ja aufgrund dieser speziellen Situation sehr oft ein Elternteil in Teilzeit. Die Pflegefreistellung für nahe Angehörige der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird ausgedehnt, es muss nicht mehr einen gemeinsamen Haushalt geben. Die Möglichkeit der Herabsetzung der regelmäßigen Wochendienstzeit – Teilzeit – wird bis zur Vollendung des achten Lebensjahres des Kindes verlängert.
Meine Damen und Herren, der öffentliche Dienst ist sehr leistungsfähig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst leisten hervorragende Arbeit und sie sind eine Stütze für einen leistungsfähigen, modernen Staat. – Vielen herzlichen Dank für die breite Zustimmung. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
14.29
Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich Herr Vizekanzler Werner Kogler zu Wort gemeldet. – Bitte.
Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Frau Präsidentin! Geschätzte Abgeordnete! Ich habe einige wenige Punkte: Zunächst einmal danke für die konstruktive Diskussion und die Beiträge, gerade auch die – zugegeben wenigen, aber doch – kritischen. Darauf werde ich dann auch kurz eingehen.
Zunächst aber zum Attraktivierungspaket: Warum ist das so wichtig? Das ist natürlich ein großer Teil dieser Dienstrechts-Novelle, die diesmal wirklich groß ausgefallen ist. – Ja weil der öffentliche Dienst Schritt halten können muss! Der öffentliche Dienst steht ja am Arbeitsmarkt in Konkurrenz mit den Privaten; deshalb ist es, glaube ich, gut, wenn da gerade bei den Einstiegsgehältern – rundum, ob jetzt noch Schulungen oder Ausbildungsszenarien damit verbunden sind, aber auch bei direkten Einstiegen – doch spürbar etwas nach oben gegangen ist. Das ist, glaube ich, ganz wichtig, das verändert auch die Struktur. Somit kann man das als ersten Schritt oder zumindest als erkennbaren Schritt einer Besoldungsreform erkennen, die insgesamt natürlich noch viel größer ausfallen könnte.
Da würde ich auch die Beiträge des Abgeordneten Lausch einordnen, wenn es um weitere Verschiebungen in der Gehaltsstruktur für jene, die schon länger im Dienst sind, geht. Da muss man dann natürlich schauen, dass alles mit allem vergleichbar bleibt. Das war auch der Grund, warum die Abgeordneten das im Ausschuss, glaube ich, so diskutiert haben und Ihrem Antrag nicht gefolgt sind – und ich schließe mich dieser Meinung an.
Wie gesagt: Ganz wichtig sind die Einstiegsgehälter, das betrifft manche Berufsgruppen, Bedienstete und Beamte im Besonderen. Sie wurden hier erwähnt, ich zähle sie nicht mehr auf.
Liebe Kolleginnen und Kollegen von den NEOS oder speziell: Abgeordneter Loacker! Ich bin mir gar nicht so sicher, ob das immer alle bei den NEOS so sehen, was heute hier in der Rede gebracht wurde. (Abg. Scherak: Na oh ja, oh ja!) Die Attraktivierung beinhaltet ja Mehreres, natürlich auch ein Schritthalten mit der Gehaltsentwicklung in anderen Bereichen. Insofern, glaube ich, sind die erwähnten 7,32 Prozent Gehaltserhöhung – auch in Ihrem Sinn, denke ich – nicht zu viel, weil wir da eben auch in Konkurrenz stehen. Das ist, glaube ich, das Hauptargument.
Die Pensionierungen und all das wurden schon angesprochen. Wir kennen das von einigen Bereichen im öffentlichen Dienst ja schon im Besonderen – das betrifft nicht mein Haus im Engeren –: Kolleginnen und Kollegen können darüber berichten, wie es in verschiedenen Sparten des öffentlichen Dienstes ist, mit der Personalknappheit überhaupt noch auszukommen. Wir brauchen also genau diesen Nachzug, und jetzt sage ich noch etwas dazu: qualifizierten Nachzug.
Man kann schon – Kollege Loacker, da würden wir uns, glaube ich, treffen – über Effizienz der öffentlichen Verwaltung und im öffentlichen Dienst reden. Das soll man auch. Da braucht es vielleicht immer noch mehr Durchlässigkeit als jetzt, zwischen den einzelnen Dienststellen, die es gibt, und so weiter und so fort. Das ist aber keine Frage der Gehaltshöhe, sondern ganz im Gegenteil: Wir wollen ja am Arbeitsmarkt Leute kriegen, die dann vielleicht auch in Bezug darauf mithalten können – was eh meistens nicht ganz gelingt –, was sie in der Privatwirtschaft kriegen würden.
Es braucht also Effizienzgewinn dort, wo es schlau und sinnvoll ist. Man kann immer darüber reden, ob die Planstellen zu viel sind, ob das Ist-Plan-Verhältnis passt, ob nicht mehr jongliert werden müsste, und das schneller. Das sind alles richtige Fragen, finde ich.
Zur Gehaltsfrage aber: Dass da, noch dazu mit diesem Unterton, wenn Sie erlauben, gesagt wird: Na ja, die Beamten, und dann auch noch die Mittagspause!, so als ob es das woanders nicht geben würde, ist, glaube ich, das, was im Ausschuss in der Debatte schon eine Rolle gespielt hat. Sie haben das Argument heute wieder gebracht, deshalb kann ich es nicht auslassen. Im Übrigen haben wir und habe im Besonderen ich überhaupt nicht gesagt, dass es völlig wurscht ist, ob es 6,3 oder 7,3 Prozent Gehaltserhöhung sind – überhaupt nicht! Wir haben bei 6,9 Prozent begonnen, weil das die außer Streit gestellte Inflation war, die ja jährlich rollierend anders berechnet wird. Man kann da aber doch nicht sagen: 6,3 oder 7,3 Prozent ist wurscht!, das hat auch niemand argumentiert, den Vorwurf finde ich nicht fair. Es ist auch deshalb nicht wurscht,
glaube ich, weil es ja genau umgekehrt ist: weil ja der öffentliche Dienst mit den anderen mithalten können soll. Da sind wir also, glaube ich, in der Argumentation ganz rund und abgeschlossen.
Ein letzter Punkt, weil es zu Recht auch extra angesprochen wurde – wenn Sie so wollen: ein Transparenz-, ein Objektivierungspunkt –: Es geht um die Besetzung des Vorsitzes beim Obersten Gerichtshof. Da folgen wir natürlich auch der Empfehlung von Greco. Da kann man sagen: Na, eh selbstverständlich!, andere hätten es aber nicht gemacht. Wir haben länger darum gerungen. Es ist so gekommen, und das ist, glaube ich, schon auch ein Punkt, mit dem wir wieder einen Schritt bei Transparenz und Objektivierung weiterkommen. Das wollte ich nicht unerwähnt lassen. Ich danke auch allen, die das hier positiv erwähnt haben. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.) – Sie applaudieren den Kollegen, wenn ich mich für die konstruktive Debatte bedanke.
Ein letzter Dank jetzt aber auch zum Jahreswechsel – wie üblich, aber immer wieder umso richtiger und wichtiger: Danke an alle Bediensteten, Beamten, öffentlich Bediensteten, die in den letzten Jahren, glaube ich, bewiesen haben, dass sie einen sehr, sehr großen und wichtigen Beitrag zum Funktionieren des Staates und des Gemeinwesens leisten. Ich glaube, es ist dieser Tagesordnungspunkt im Dezemberplenum immer genau der passende, diesen Dank auszusprechen. Das mache ich hier gerne und, wie ich glaube, durchaus im Sinne aller Abgeordneten, die sich hier nicht zu Wort melden konnten. – Danke schön. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)
14.36
Präsidentin Doris Bures: Nun ist Frau Abgeordnete Romana Deckenbacher zu Wort gemeldet. – Bitte.
Abgeordnete Mag. Romana Deckenbacher (ÖVP): Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Hohes Haus! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Frau Präsidentin!
Ich zitiere an dieser Stelle immer sehr gerne den Philosophen Konrad Paul Liessmann. Er sagt: Der öffentliche Dienst ist die Wirklichkeit des Staates.
Polizei, Bundesheer, Justizwache, Justiz, Pädagoginnen und Pädagogen, das Gesundheitswesen, die Verwaltung, Kammern, Körperschaften, Bundesbetriebe und -anstalten, der öffentliche Baudienst, das Arbeitsmarktservice sowie Landesverwaltungen, Bezirkshauptmannschaften und viele mehr: Meine Damen und Herren, das alles ist öffentlicher Dienst. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Rössler.)
Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten täglich für uns alle – ja, auch für Sie, Herr Loacker – großartig, und das verdient neben Anerkennung, Dank und Wertschätzung auch dieses Gehalt und diese Gehaltserhöhung (Abg. Loacker: Es gibt Biennalsprünge! 1,1 Prozent pro Jahr durch Biennalsprünge!), denn nach wirklich intensiven und konstruktiven Gehaltsverhandlungen ist dieses Ergebnis gelungen, das mit 1. Jänner 2023 gültig ist. Staffelwirksam werden sich die Gehälter zwischen 7,2 und 9,4 Prozent erhöhen. Auch Zulagen und Vergütungen werden erhöht.
An dieser Stelle möchte ich unserem Herrn Vizekanzler, aber auch dem Finanzminister, der nicht hier ist, ein aufrichtiges Dankeschön entgegenbringen. Sie haben gemeinsam mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst diesen fairen Gehaltsabschluss erwirkt und sich darauf einigen können. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Die Österreicherinnen und Österreicher schätzen die Qualität des öffentlichen Dienstes, und diese gilt es trotz Personalmangels in unterschiedlichen Bereichen – wir haben es schon gehört: bei Lehrern, bei der Polizei, aber auch in der Verwaltung – aufrechtzuerhalten.
Wir wissen, dass bis 2034 circa 45 Prozent der Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand gehen werden. Es ist einfach nur wichtig und richtig, dass der Dienstgeber im Rahmen der Dienstrechts-Novelle für eine Attraktivierung sorgt,
denn es muss garantiert werden, dass kein Wissen verloren geht und dass der Wissenstransfer verstärkt wird.
Die Österreicherinnen und Österreicher kennen eben den Wert des öffentlichen Dienstes. Das sagt auch eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstitutes Imas. Sie zeigt, dass die Bedeutung des öffentlichen Dienstes für die Lebensqualität in Österreich eine sehr wichtige Rolle spielt. Laut dieser Studie haben wir in Österreich eine Lebensqualität, die der Note Eins bis Zwei gerecht wird. Wir alle können stolz darauf sein, denn noch nie in der Geschichte der Zweiten Republik hat der öffentliche Dienst seine Verlässlichkeit, seine Schlagkraft, seine Kompetenz und seine Wichtigkeit so zeigen können und müssen wie auch in diesen schwierigen Zeiten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Ein herzliches Danke an alle Kolleginnen und Kollegen, denn sie sind der Garant für Sicherheit und Stabilität in unserem schönen Österreich. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Maurer.)
14.39
Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu nun niemand mehr gemeldet. Damit ist die Debatte geschlossen.
Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.
Wie vereinbart verlege ich die Abstimmung an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Verfassungsausschusses und fahre in der Tagesordnung fort.
Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2896/A der Abgeordneten Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die XXVII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates vorzeitig beendet wird (1866 d.B.)
3. Punkt
Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2733/A der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die XXVII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates vorzeitig beendet wird (1867 d.B.)
Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nun zu den Punkten 2 und 3, über welche die Debatten unter einem durchgeführt werden.
Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.
Erste Rednerin ist Frau Klubvorsitzende Pamela Rendi-Wagner. – Bitte, Sie haben das Wort.
Abgeordnete Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Das Jahr geht zu Ende, und ein zu Ende gehendes Jahr ist immer ein Zeitpunkt, um einen kurzen Rückblick zu machen und Bilanz zu ziehen. Man sieht, dass den vielen Problemen, den Herausforderungen dieses Jahres Türkis-Grün weitgehend planlos, mutlos und auch erfolglos begegnet ist.
Schauen wir etwas genauer hin: Arbeitsmarktreform gescheitert, im Transparenz- und Antikorruptionsbereich Stillstand, Klimaschutzgesetz fehlt, Energieeffizienzgesetz fehlt, Erneuerbare-Wärme-Gesetz vertagt (Ruf bei der ÖVP: Klima...!), Wohnrechtsreform vertagt (Ruf: Wegen wem? Wegen euch!) – die Maklergebühren sind noch immer nicht abgeschafft, obwohl fünfmal angekündigt –, Bekämpfung der Inflation: Fehlanzeige. (Abg. Steinacker: ... nicht abgeschafft! Der Zahlungsverpflichtete wird geändert!)
Mit etwa 11 Prozent ist diese Inflation in Österreich so hoch wie seit 70 Jahren nicht mehr. Das wäre eigentlich ein Grund, sich darum zu kümmern.
Im Bereich Asyl und Migration, und das haben wir heute schon gehört, lässt sich der österreichische Bundeskanzler vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán vorführen wie ein Schuljunge. (Abg. Höfinger: Da gibt es ...!) Und wie ist die Bilanz europapolitisch? Wie ist sie außenpolitisch? – Abgemeldet und unprofessionell. (Beifall bei der SPÖ.)
Zum Thema Europapolitik eine Bemerkung am Rande, sehr geehrte Damen und Herren: Ein ganzes Jahr lang wurde zu Fragen der Schengenraumerweiterung in Brüssel verhandelt. Die österreichische Bundesregierung hat alles monatelang abgenickt (Ruf bei der ÖVP: Na das ...!), ohne ein Wort zu sagen, trotz Österreichs spezieller Betroffenheit im Zusammenhang mit der irregulären Migration. Das war kein Thema. Es gab keine Gespräche mit anderen EU-Ländern zu dieser Frage. (Abg. Steinacker: Das stimmt ja nicht!) Es wurden keine Vorschläge dazu gemacht (Abg. Steinacker: Das stimmt ja alles nicht! Woher nehmen Sie das Wissen? – Abg. Ottenschläger: Sie haben kein Wissen!), wie man gemeinsam die Situation im Vorfeld dieser wichtigen europäischen Entscheidung verbessern könnte; und jetzt ist man ohne Plan in ein Veto hineingestolpert, das niemand in Europa, niemand in Österreich wirklich versteht. (Abg. Steinacker: Das stimmt ja schon wieder nicht!) Gratulation dazu übrigens! (Beifall bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren der Bundesregierung! Machen Sie diesem Leiden endlich ein Ende! Österreich hat wahrlich eine bessere Bundesregierung verdient. (Beifall bei der SPÖ.)
Österreich hat sich eine Regierung verdient, die ernsthaft arbeitet, die für das Land etwas weiterbringt, die international einen gebührenden Stellenwert hat und Respekt genießt und vor allem das Vertrauen der österreichischen Bevölkerung hat und für Anstand steht (Ruf bei der ÖVP: Ein Wahnsinn, ...!), eine Regierung, für die Anstand nicht einfach eine Wahlkampfplakatsaufschrift oder eine leere, hohle Phrase ist. (Abg. Höfinger: Wahlkampfplakatsaufschrift, welch schönes Wort!)
Zu tun gäbe es auch viel in Österreich: in der Pflege, beim Ärztemangel (Ruf bei der ÖVP: Da tun wir ja was!), in den Schulen, bei der Kinderarmut, bei der Energiewende, am Arbeitsmarkt, beim Thema Asyl und Migration, bei der Integration, bei der Korruptionsbekämpfung, bei der Stärkung des Wirtschaftsstandortes und der Absicherung der Arbeitsplätze in Österreich, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Das Wort Regieren stammt aus dem Lateinischen und bedeutet nicht mehr und nicht weniger als lenken, leiten und letztlich auch gestalten (Abg. Ottenschläger: Das tun wir!), was Sie, sehr geehrte Damen und Herren der Regierungsparteien genau nicht tun, was diese Bundesregierung seit Monaten, seit zweieinhalb Jahren nicht tut. Sie leiten nicht, Sie lenken nicht und Sie gestalten nicht. Im Gegenteil: Sie haben Österreich in so vielen Bereichen in eine Sackgasse geführt! Machen Sie endlich den Weg frei für eine bessere Bundesregierung, die diesen Namen Regierung auch wirklich verdient! (Beifall bei der SPÖ.)
14.45
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Wolfgang Gerstl. – Bitte.
Abgeordneter Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Wir diskutieren jetzt zwei Neuwahlanträge. Frau Kollegin Rendi-Wagner hat sich hier zum x-ten Mal wiederholt. (Abg. Leichtfried: Na ja, stimmt ja ...! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Es gab von ihr immer wieder einmal einen Neuwahlantrag, einen neuerlichen Neuwahlantrag (Ruf bei der SPÖ: Ja!), einen neuerlichen Neuwahlantrag und nun noch einmal einen Neuwahlantrag (Abg. Leichtfried: Es ist immer derselbe!), wobei jedes Mal die Regierung kritisiert wird. (Ruf bei der SPÖ: Es ist der gleiche Neuwahlantrag! – Abg. Leichtfried: ...in unterschiedlichen Sitzungen!)
Wo blieb der konkrete Vorschlag für eine ganz konkrete Veränderung? – Davon hat man nichts gehört, kein Wort, nichts, überhaupt nichts! (Abg. Lausch: Das war so wie mit dem Thomas Schmid! Da haben wir auch Anträge stellen müssen!) Das ist zu wenig (Zwischenruf des Abg. Matznetter) zum Regieren, zum Leiten, zum Führen, was, wie Sie gesagt haben, Regieren bedeutet. Sie können es nicht, Frau Kollegin Rendi-Wagner! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Matznetter: Das ist mutig bei deiner ... der Performance!)
Sie sind geprägt von der sozialdemokratischen Tom-and-Jerry-Politik. Da wissen wir nicht, wer gerade die Oberhand hat. Wer ist der Tom und wer ist der Sherry? (Abg. Leichtfried: Sherry ist ein Getränk bitte!) Ist es nun Hans Doskozil oder Rendi-Wagner? (Abg. Yılmaz: Wer ist der Gerstl? – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Wer ist hier die Katze und wer ist hier die Maus? Das sollte man einmal wissen bei Ihnen. Dann würden wir uns auskennen, Frau Kollegin. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Leichtfried: Ich würde einmal lernen, das auszusprechen! – Zwischenruf des Abg. Matznetter.)
Wir werden ja gleich noch etwas über einen Neuwahlantrag von der FPÖ hören. (Abg. Kassegger: Eine Frechheit ist so was! Ja ist denn so was überhaupt erlaubt?!) Da hat die SPÖ schon einen großen Vorteil: Sie hat auf zweieinhalb Seiten zu begründen versucht, warum es einer Neuwahl bedarf. (Abg. Kassegger: Ja, dringend, dringend!) Frau Kollegin Rendi-Wagner hat davon fantasiert, und sie hat das sogar noch verstärkt: In ihrem Antrag schreibt sie noch von 10 Prozent Inflation, jetzt spricht sie von 11 Prozent Inflation, dabei stimmt all das auf das ganze Jahr gerechnet überhaupt nicht. (Abg. Leichtfried: Ihr regiert, bis du Jerry aussprichst! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Sie schreibt in dem Antrag noch davon, dass wir Schlusslicht in der Europäischen Union waren. Das Gegenteil ist der Fall: Wir sind weit darunter, und unsere Inflation liegt im Schnitt bei 8,6 Prozent. – Da sind wir (Ruf bei der FPÖ: Weiter, hinter dem Schlusslicht!) weit unter den 11 Prozent, die Sie nennen.
Angesichts dieser Krise (Ruf bei der FPÖ: ... vom Himmel gefallen!), die wir in Europa haben, würden sich die Wähler von uns erwarten, dass wir alle zusammenstehen und zusammenarbeiten. Aber was haben Sie für einen Vorschlag gemacht, Herr Kollege Matznetter? (Abg. Leichtfried: Ein bisschen viel Sherry erwischt!) Sie waren ja einer der Ersten, die zu verhindern versucht haben, dass Energieunternehmen in den Bereich der alternativen Formen einsteigen. (Abg. Matznetter: Es ist so peinlich, diese Rede, ...!) Das war das, was Sie versucht haben. (Abg. Leichtfried: ... vom Sherry!)
Herr Kollege Matznetter, es wird einfach nicht besser. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Halten Sie sich an das, was die Regierung im letzten Jahr gemacht hat, denn: Nehmen wir gerade eine Alleinerzieherin mit zwei Kindern und einem Bruttogehalt von 1 900 Euro her (Abg. Leichtfried: Name? Adresse?), so hat diese Person (Abg. Leichtfried: Gibt es die Person wirklich? Nein, gibt es sie nicht? Irgendwelche Gschichtln!) im Jahr 2022 allein eine Entlastung (Ruf bei der ÖVP: 2 000!) von 2 000 Euro bekommen. Das sind rund 10 Prozent, sogar etwas mehr. Sie hat also die Inflation vollkommen ausgeglichen bekommen, ja sogar mehr als das. (Abg. Leichtfried: Könnt ihr einmal von den echten Leuten reden und nicht von irgendwelchen erfundenen?)
Das ist das, was die Bundesregierung für die Menschen tut. Bei uns bleibt niemand über. (Zwischenruf des Abg. Matznetter.) Jeder bekommt eine Entlastung und jeder wird sich das Leben hier leisten können. Sie haben keinen einzigen Vorschlag dazu gebracht! (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Disoski. – Abg. Leichtfried: Wir werden einen machen, zum zehnten Mal, gleich wie ... bei den Landeshauptleuten! – Abg. Matznetter: ... wie ihr das verbessert ...! – Abg. Leichtfried: Was sagst du zu den Landeshauptleuten, die was vorschlagen?)
Meine Damen und Herren, Sie schreiben auch, dass wir in internationalen Rankings verloren haben. Lassen Sie uns das doch noch einmal überlegen, wie das wirklich war. Da gibt es einen Kollegen Krainer, einen Kollegen Matz-
netter und viele andere, die hinausgehen (Abg. Holzleitner: Ja, oder ...abgeordnete ...!) und davon reden, dass das Vertrauen sinken würde, dass die Demokratie nicht mehr so geschätzt würde, dass der Rechtsstaat nicht so gegeben wäre. (Abg. Schroll: Eins und eins ist zwei!) Sie behaupten Dinge, ohne irgendwelche Beweise vorzulegen, und wundern sich danach, dass wir in Rankings, die diese Behauptungen übernehmen, abstürzen. (Abg. Kassegger: Jetzt sind wir schuld! Jetzt sind wir schuld, dass ihr kein Vertrauen habt!)
Das müssen wir den Leuten auch einmal sagen: Die Behauptung führt zum Vertrauensverlust. Die Ursache, die Behauptung, liegt bei Ihnen und nicht bei uns, Frau Kollegin Wagner. (Beifall bei der ÖVP. – Ui-Rufe bei SPÖ und FPÖ.)
Frau Kollegin Rendi-Wagner, wenn Sie an wahrer Aufklärung interessiert gewesen wären (Abg. Leichtfried: Oje, das wird nix mehr!) und wenn Sie wirklich Gleiches mit Gleichem vergolten hätten (Abg. Matznetter: Heute war sogar der Stocker besser als Sie, Herr Kollege!), dann frage ich mich: Warum haben Sie überhaupt nicht über die Sozialdemokratie im Europäischen Parlament geredet? (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Matznetter.) Warum ist Ihnen das nicht eingefallen? Welche Aussage haben Sie dazu schon getroffen? (Zwischenruf der Abg. Holzleitner. – Abg. Rendi-Wagner: Ja, da gibt es einen großen Unterschied ...!) Es sind nur Sozialdemokraten, die der Korruption im Europäischen Parlament verdächtigt werden! Welche Maßnahmen setzen Sie dafür? Was haben Sie dafür getan? Sie sollten hier wirklich endlich parteipolitisch in anderer Form agieren. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Matznetter.)
14.50
Präsidentin Doris Bures: Nun ist Herr Abgeordneter Christian Hafenecker zu Wort gemeldet. – Bitte.
Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Danke, Kollege Gerstl! Haben Sie uns jetzt ernsthaft erklärt, dass wir daran schuld sind, dass die ÖVP für korrupt gehalten wird? (Heiterkeit bei FPÖ
und SPÖ.) Das ist doch der Scherz des Tages, Kollege Gerstl! Ich habe nicht gewusst, dass Sie über so viel Humor verfügen (Zwischenruf des Abg. Matznetter), aber es steht im Prinzip auch für sich. Es steht auch für sich, dass wir heute hier über einen Neuwahlantrag diskutieren und von beiden Regierungsseiten (auf die leeren Regierungsbänke deutend) gar niemand hier ist.
Man sieht also, wie abgehoben die Regierung agiert. (Ruf bei der SPÖ: Die packen schon zusammen! – Zwischenruf des Abg. Schmuckenschlager.) Das Parlament ist der Regierung komplett wurscht, die freuen sich über ihre saftigen Gehaltserhöhungen. Da wird es vielleicht im einen oder anderen Ministerium ein bisschen Schampus geben, vielleicht gibt es auch etwas Gutes zu essen. Nur, Fakt ist: Die Regierung ist nicht anwesend, und das ist schäbig, und das ist eine Schande! (Beifall bei FPÖ und SPÖ sowie der Abg. Krisper.)
Sogar Kollegin Maurer hat schon die Flucht ergriffen; verstehe ich auch, aber sie wird es aushalten müssen, dass ich das in Richtung der Grünen sage (Ruf bei der SPÖ: Sie müssen einpacken!): Sie sind gemeinsam mit der ÖVP die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten! (Zwischenruf des Abg. Matznetter.) Wenn man sich anschaut, was in wenigen Jahren alles abgelaufen ist, dann muss man ja von einer Aneinanderreihung von Vollkatastrophen sprechen, meine sehr verehrten Damen und Herren.
Begonnen hat die Geschichte gleich einmal mit dem ersten Schmäh der ÖVP, als sie tatsächlich behauptet haben, sie hätten dieses Mal ihre Wahlkampfkosten im Griff gehabt. – Na ja, heute wissen wir, dass ihr beim Rechnen nicht so stark seid. Heute wissen wir, dass ihr wieder einmal um 1 Million Euro danebengehaut habt – 1 Million! (Abg. Matznetter: Wer war der Generalsekretär?) Und verantwortlich war, Kollege Matznetter hat es eh gerade hereingerufen, niemand Geringerer als der heutige Bundeskanzler und damalige Generalsekretär Nehammer.
Sie haben Ihre Regierungszeit – und ich sage jetzt bewusst nur Schmäh – mit einem Schmäh begonnen und haben so auch weitergetan und auch so
fortgesetzt! Und was ist danach gekommen? – Danach sind Sie hergegangen und haben gesunde Menschen zu Hause eingesperrt. Sie haben sie kriminalisiert. Sie haben Firmen und Jobs zerstört, und Sie haben auch die Bildung unserer Kin-der nachhaltig geschädigt, meine Damen und Herren von der ÖVP. Das war der nächste Schlag, zu dem Sie gegen die Österreicherinnen und Österreicher ausgeholt haben. Das war der nächste Wahnsinn!
Wissen Sie, was Sie damit gemacht haben? – Das können wir den aktuellen Zahlen entnehmen: Sie haben damit eine weitere Pandemie ausgelöst. Das sieht man, wenn man sich anschaut, was heute in den psychiatrischen Abteilungen los ist und wie viele Menschen durch Ihre Politik heute an psychischen Schäden leiden müssen. Auch das haben Sie mitzuverantworten! Da sind wir noch lange nicht so weit, wie wir schon sein könnten, das war nur das erste Jahr Ihrer Segnung einer Bundesregierung, meine Damen und Herren von Schwarz und Grün!
Was ist als Nächstes gekommen? – Sie haben das Monstrum der Cofag erschaffen; das Monstrum der Cofag, das zig Milliarden Euro an die Ihren verteilt hat, an Leute, bei denen Sie dafür Sorge getragen haben, dass die möglichst rasch ihre Gelder ausbezahlt bekommen; ein Monstrum, das auch vom Rechnungshof vollkommen zerpflückt worden ist. Sie wissen selbst, was dort alles schiefgelaufen ist, und das war die nächste Großtat, die Sie zu verantworten haben.
Na ja, und dann ist eh schleichend der permanente Korruptionsvorwurf hereingekommen, und dieser hat sich dann ja auch in vielen Fällen verdichtet. Dann haben wir irgendwann einmal auf der Reise Ihren Messias, Sebastian Kurz, verloren, ein paar andere Minister sind auch noch verloren gegangen, und dann ist der schlimmste Fall eingetreten, und da spreche ich jetzt nicht von Herrn Kurzzeitkanzler Schallenberg – nein, von dem Herrn, der die Zügel bei den Österreichern strenger ziehen wollte, spreche ich nicht! –, sondern ich spreche davon, dass plötzlich der grüne Schwanz mit dem schwarzen Hund zu wacheln begonnen hat; und dann ist es so richtig losgegangen.
Da sind alle Hemmungen gefallen, da hat der Ökomarxismus frohe Urstände gefeiert, da ist man mit der NoVA raufgefahren, da hat man eine CO2-Besteuerung gemacht, da hat man eine Straßenbaublockade der Sonderklasse hingelegt – ja, und alles das mit den abnickenden Abgeordneten der ÖVP, und deswegen sind Sie dafür natürlich vollkommen mitverantwortlich!
Sie haben uns dann noch in einen Krieg, in einen Wirtschaftskrieg, mit hineingetrieben, haben die österreichische Neutralität zu Grabe getragen. Ihre Sanktionspolitik ist daran schuld, dass wir heute in einer Teuerungskrise leben, bei der wir nicht wissen, wie wir daraus mittelfristig überhaupt wieder herauskommen sollen. Und zum Schluss haben Sie sehenden Auges nicht verhindert, dass wir von einer Migrationswelle überrollt werden, die ihresgleichen sucht. Über 100 000 Personen sind mittlerweile nach Österreich gekommen, und das sind über 100 000 Personen, die es weder gut mit uns meinen – schauen Sie nach Linz – noch aus unserer Sicht das Recht haben, hier zu sein. Das muss man auch einmal ganz klar sagen.
Für all diese Großtaten dieser Bundesregierung muss die österreichische Bevölkerung, müssen kommende Generationen bezahlen, und genau das ist der Grund, warum Neuwahlen so wichtig wären. Das ist der Grund, warum man die Grünen in die Pflicht nehmen muss, die nämlich ein durch und durch korruptes System der ÖVP weiterhin am Leben erhalten. Genau das ist der Grund, warum ich die Grünen immer wieder gerne an ihren Wahlslogan erinnere, in dem sie irgendetwas von Anstand gefaselt haben.
Ich weiß nicht, wo der Anstand mittlerweile hingekommen ist (Abg. Rössler: Sitzt vor Ihnen!) – vielleicht machen wir einmal einen Suchauftrag über „Aktenzeichen XY“ –; bei Ihnen, meine Damen und Herren von den Grünen, ist er aber ganz sicher nicht.
Sie machen sich mitschuldig an dem, was die ÖVP schon seit Jahrzehnten in diesem Land aufgeführt hat. Sie sind demokratisch längst nicht mehr legitimiert. Schauen Sie sich die Umfragen an! Sie sind eine Kleinstpartei, die mit einem
schwarzen Hund wachelt, der auf Gedeih und Verderb auf Sie angewiesen ist, um in der Regierung zu bleiben. Sie müssen aber zur Kenntnis nehmen: Ihre Zeit ist abgelaufen. Bereiten wir doch gemeinsam diesem Drama ein Ende!
Vor allem an die Grünen: Vielleicht bekommen Sie ja noch irgendeinen Rest von diesem Anstand, von dem Sie gesprochen haben, irgendwo mit, oder vielleicht finden Sie den noch irgendwo. Solange Sie mit dieser Partei eine Regierung stützen, die durch und durch korrupt ist, wird der Anstand nicht mehr zu Ihnen zurückkommen. (Beifall bei der FPÖ.)
14.57
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Agnes Sirkka Prammer. – Bitte.
Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer (Grüne): Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Der Nationalrat – und nur der Nationalrat! – entscheidet, wann eine Gesetzgebungsperiode endet und wann wieder neu gewählt wird. Es ist gut so, es ist richtig und wichtig, dass wir die Entscheidung hier herinnen treffen. Diese Entscheidung darf aber auf keinen Fall aus Gründen wie Meinungsumfragen oder irgendwelchen Befindlichkeiten getroffen werden. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Gerstl. – Abg. Hafenecker: Korruption!)
Wir haben einen bunten Strauß an Gründen gehört, warum es denn so wichtig sein soll, jetzt plötzlich zu wählen. (Abg. Leichtfried: Nicht plötzlich! Schon länger!) Was wir nicht gehört haben, sind aber die Gründe, warum es wichtig ist, dass wir genau das jetzt nicht tun.
Frau Klubobfrau Rendi-Wagner hat gerade gesagt, regieren hieße „lenken, leiten“. Lenken und leiten hat sie gesagt! – Eh, jetzt möchte ich bitte einmal sehen, wie das in der SPÖ funktioniert, bevor wir ihr Österreich anvertrauen! (Beifall bei Grünen und ÖVP.)
Noch schlimmer, und das sieht man hier ja nicht, ist aber die Begründung, die die FPÖ in ihrem Neuwahlantrag geliefert hat. Die Stelle, wo die Begründung stehen sollte, ist nämlich genauso leer wie jetzt die Reihen hier. (Zwischenruf der Abg. Erasim.) Da steht nichts, nichts an Begründung für diesen Antrag drinnen! (Abg. Hafenecker: Ich habe es aber schon erklärt, oder?)
Auf Nachfrage hieß es dann: Na ja, wir haben das freigehalten, damit auch ihr zustimmen könnt. – Ja, ganz im Ernst: Warum sollten wir denn da zustimmen? (Zwischenruf der Abg. Erasim. – Abg. Leichtfried: Ja, wegen dem Anstand wäre es! – Ruf bei der SPÖ: Sie wollen ja wieder an die Macht!) Wir haben doch dieses Mandat deshalb, weil wir wichtige Entscheidungen zu treffen haben, die notwendig sind. Haben Sie noch immer nicht verstanden, dass wir hier jetzt die letzte Chance haben, etwas gegen die Klimakrise zu tun (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Weidinger), etwas dagegen zu tun, dass wir diesen Planeten an die Wand fahren?! Haben Sie das noch immer nicht verstanden?! (Abg. Schroll: Ihr macht es nicht!)
Deshalb können wir hier jetzt auf keinen Fall aufhören, diese Maßnahmen weiter umzusetzen, und wir setzen sie um! Wir setzen sie gemeinsam um. Das ist wichtig! Wir machen das Schritt für Schritt und arbeiten eine Maßnahme nach der anderen ab. (Zwischenruf des Abg. Hafenecker.) Dafür sind wir hier, und das werden wir bis zum Ende machen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Da können Sie sich noch so viele unnötige Begründungen einfallen lassen; es wird Ihnen nicht gelingen, denn wir lassen uns diesen Planeten von Ihnen nicht kaputt machen! (Beifall bei Grünen und ÖVP.)
14.59
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Douglas Hoyos-Trauttmansdorff. – Bitte.
15.00
Abgeordneter Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS): Ich bin ein bisschen fassungslos ob der Rede von Frau Kollegin Agnes Sirkka Prammer. Sie sprechen darüber, dass Sie alles abarbeiten. Das Einzige, was Sie machen, ist, Dinge anzukündigen, und das seit Monaten; abgearbeitet wird von dieser Regierung in der ganzen Zeit gar nichts! (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Mit dieser Ankündigungspolitik machen Sie eine Sache: Sie verspielen das Vertrauen der Menschen. Sie verspielen das Vertrauen der Menschen, dass etwas in diesem Land weitergeht, was notwendig wäre. Es passiert nichts!
Die EU-Ebene haben wir angesprochen: Was ist denn in den letzten Tagen auf europäischer Ebene passiert? – Wir haben uns isoliert, diese Bundesregierung hat uns in Europa isoliert und damit Fortschritt verhindert und dass in der Europäischen Union gemeinsam weitergearbeitet und das Asylthema vielleicht einmal europäisch gelöst wird – was Sie als ÖVP seit Jahrzehnten verhindern! Die Chance, einen entscheidenden Schritt weiterzukommen, wurde verspielt.
Sie tun nichts! In der Arbeitsmarktpolitik sind Sie gescheitert. Erst letzte Woche war in den Medien, dass Sie das Arbeitslosengeld nicht reformieren können: groß angekündigt, nicht gehalten. Das ist der Umgang dieser Regierung, das ist die seit Sebastian Kurz übliche Ankündigungspolitik, und daran hat sich nichts geändert!
Dann kommen wir zum Thema Umweltpolitik, zu dem die Grünen sich jetzt hierherstellen, die Frau Kollegin gerade eben, und sagen, na ja, sie setzen so viel um und packen so viel an. – Sie liefern nichts, nichts geht weiter!
Wir warten auf das Klimaschutzgesetz neu seit über 500 Tagen (Ruf bei der SPÖ: 700!); zwei Jahre grüne Bundesregierung, und es tut sich nichts in diesem Bereich! (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Klimapolitik – nein, macht sie nicht. Erneuerbare-Wärme-Gesetz, jetzt essenziell, wichtig, dass wir unabhängiger von Russland, von russischem Gas werden – ich glaube, eine Intention von euch –: Was liefert diese Regierung? – Nichts liefert diese Regierung – wie übrigens auch im Korruptionsbereich. Ihr habt plakatiert: Der Anstand sollte die Grünen wählen. – Der Anstand wählt schon lange nicht mehr die Grünen, weil ihr in diesem Bereich nichts geliefert habt! (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Das Informationsfreiheitsgesetz liegt auf Eis, seit Jahren. Ich weiß nicht, wie oft ihr es angekündigt habt – drei-, vier-, fünfmal, 17 000 Pressekonferenzen –: nichts geliefert! Die Umsetzung der Whistleblower-Richtlinie ist längst überfällig. Was macht diese Bundesregierung? – Sie liefert nichts. Verschärfung Korruptionsstrafrecht: angekündigt, nicht geliefert.
Über den Bundesstaatsanwalt, der nach wie vor fehlt, müssen wir gar nicht reden. Diese Regierung redet, aber sie tut nichts und bringt nichts weiter.
Neben diesen Dingen gibt es noch ganz, ganz viele andere Bereiche, wo Sie nichts weitergetan haben. Das Einzige, was Sie tun, ist, sich Ihre Differenzen, die Sie in dieser Koalition anscheinend seit Monaten, mittlerweile seit Jahren haben, gegenseitig über Medien auszurichten und sich gegenseitig dafür verantwortlich zu machen, dass die Menschen vergeblich darauf warten, dass in diesem Land etwas weitergeht; was Sie den Menschen in Österreich eigentlich schuldig wären.
Das Einzige, was wir neben diesem Nichtstun der Regierung haben, sind diverse Skandale, die uns erschüttern; also auf der einen Seite fehlende Reformen, auf der anderen Seite, auf der Habenseite der Regierung, bleiben diverse Skandale – ob das die Chats sind, die täglich hereinkommen, an denen wir sehen, wie sich ÖVPler untereinander ausdealen, wer was wird und wer was wo macht; ob das irgendwelche Kabinettsmitarbeiter sind, die versprechen, dass wir bei Steuerverfahren nett zu irgendwelchen Spendern der ÖVP sind; oder ob das
generell Steuergeld ist, das für Umfragen eingesetzt wird. Das ist das, was diese Regierung auf der Habenseite hat; nichts zum Thema Reformen.
Nebenbei kommt noch dazu, dass der Herr Bundeskanzler mehrfach sagt: Nein, er hat alles eingehalten, was die Wahlkampfkostenobergrenze betrifft – und auch da wissen wir mittlerweile, dass das nicht so ist. (Abg. Steinacker: Nichts final entschieden!) Also auf der Habenseite Skandale, auf der anderen Seite geht nichts weiter. Das ist das Beste aus zwei Welten. Das Beste aus zwei Welten ist: nichts. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Nichts anderes ist das Beste aus zwei Welten: keine zukunftsgerichteten Projekte, keine Weiterentwicklung. Das Einzige, was bleibt – und das trotz einer ÖVP-Regierung, die sich ja immer auf Wirtschaftspolitik besinnt –, ist ein Haufen Schulden, den ihr den nächsten Generationen hinterlasst. Es geht unterm Strich nur noch um Machterhalt; es geht nicht mehr um Reformen, es geht ums Nichtstun. Nichts anderes bleibt, und dementsprechend wäre es höchste Zeit, dass wir neu wählen, um diesem Grauen endlich ein Ende zu bereiten! (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
15.04
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Peter Weidinger. – Bitte.
Abgeordneter Mag. Peter Weidinger (ÖVP): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich darf gleich zu ein paar Richtigstellungen kommen und möchte dabei mit den Ausführungen von Herrn Kollegen Hoyos-Trauttmansdorff beginnen.
Ich finde es immer sehr spannend, dass hier politische Behauptungen aufgestellt werden, die einer sachlichen Grundlage gänzlich entzogen sind. Hier wird einfach behauptet, die ÖVP hätte die Wahlkampfkosten überschritten. (Abg. Scherak: „Gänzlich“ ist ein bisschen schwierig! Jahr für Jahr haben Sie es überschritten, und jetzt ...!) Faktum ist, geschätzte Damen und Herren, dass eine Summe als Rechtsfrage vor dem unabhängigen Parteien-Transparenz-Senat
geklärt wird, und dann haben wir ein Ergebnis am Tisch. Unsere Auffassung ist, dass sich das auch mit der Rechtsmeinung der Österreichischen Volkspartei decken wird. (Beifall bei der ÖVP.)
Der zweite Punkt ist: Der Bundeskanzler und diese Bundesregierung zeigen klar Kante, wenn es darum geht, Europa und die österreichische Bevölkerung zu schützen. (Abg. Hoyos-Trauttmansdorff: Orbán! Genau!) Wie funktioniert das? – Das funktioniert so, dass man mit internationalen Partnern verhandelt, dass man diskutiert, dass man gemeinsam Beschlüsse fasst, und wenn man der Meinung ist – und das zu Recht –, dass eine Regelung Österreich nicht weiterbringt und die EU gefährdet, dann sagen wir Nein. Das haben wir beim Schengenbeitritt von Bulgarien und Rumänien ganz klar gemacht: Nein, diese Grenzen funktionieren nicht, deswegen gibt es dazu von Österreich ein klares Nein – zum Schutz der österreichischen Bevölkerung und damit wir endlich die europäischen Gremien, die Nationalstaaten und die Kommission wachrütteln, dass wir da eine gemeinschaftliche gute Politik brauchen.
Wenn den NEOS der Mut fehlt, klare Kante zu zeigen, dann ist es ihre Entscheidung; die österreichische Bundesregierung mit der Volkspartei an der Spitze wird immer aufseiten der österreichischen Bevölkerung stehen. (Beifall bei der ÖVP.)
Zur Cofag: Die Cofag war richtig und notwendig. Ich bin selbst Mitglied im Untersuchungsausschuss, und dort haben es sämtliche Auskunftspersonen – beide Geschäftsführer waren anwesend und sind stundenlang Rede und Antwort gestanden – ganz klar auf den Punkt gebracht: Es gab keinerlei Interventionen, es wurde sauber und genau nach den Richtlinien und gesetzlichen Vorgaben gearbeitet. Herr Mag. Marc Schimpel hat klar gesagt, dass das, was vom Rechnungshof kritisiert wurde, im Rahmen der Möglichkeiten der Cofag sofort umgesetzt worden ist; also man hat das total ernst genommen.
Wir werden natürlich beiden Anträgen nicht die Zustimmung erteilen. Dazu muss ich noch auf das blaue Vermächtnis der Freiheitlichen, die ja auch einen
Neuwahlantrag gestellt haben, zu sprechen kommen: In der Zeit von Herbert Kickl als Innenminister war die Bilanz eine verheerende: Er hat keine Projekte zur Sicherheit der Republik ausgerollt, sondern einen blauen Teppich im Foyer des Innenministeriums; er hat sich mit Fantasieuniformen geschmückt und einen Ponyhof eingerichtet (Heiterkeit bei Abgeordneten der ÖVP), und er hat Taferl auf die Mauer geschraubt, wie es sein Lehrmeister aus Kärnten damals gemacht hat!
Ich sage Ihnen: Das ist keine verantwortungsvolle Politik! Unser Weg, den wir konsequent weitergehen werden, wird sein, wie es der Herr Bundeskanzler gemacht hat: mit Serbien, mit Ungarn Verhandlungen zu führen und zum Beispiel die Visa für die Tunesier abzuschaffen. Mit dieser Maßnahme wurde es geschafft, dass von 100 Visa beziehungsweise Asylanträgen in Österreich diese Zahl auf null gesunken ist, und das ist gut und richtig. (Beifall bei der ÖVP.)
Deswegen wird die Volkspartei diesen Weg mit
Entschiedenheit weitergehen, gemeinsam mit unserem Koalitionspartner, den
Grünen, denn – letzter
Satz –: Die beste
Antiteuerungsmaßnahme ist nicht, Moskau als Knecht zu dienen, sondern
die Energieunabhängigkeit, die wir mit Hausverstand und mit der
Energiewende schaffen werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
15.07
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Jörg Leichtfried. – Bitte.
Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe jetzt den ganzen Tag den Vertreter:innen der Regierungsfraktionen sehr intensiv zugehört und versucht, aus dem, was sie gesagt haben, für mich Antworten zu ergründen.
Ich sage Ihnen offen: Es ist mir nicht gelungen, in dieser Zeit irgendwelche vernünftigen Antworten zu bekommen (Ruf bei der ÖVP: Das hat aber etwas mit
dir zu tun!), irgendwelche vernünftigen Aussagen zu bekommen, die den Menschen Antworten auf ihre Sorgen, auf ihre Probleme geben.
Ich habe das letzte Mal, als ich hier gestanden bin, bei der
letzten Plenarsitzung, als der Bundeskanzler noch da war, den Bundeskanzler
gefragt, und ich frage jetzt, in Abwesenheit aller
Regierungsmitglieder – was eh für sich
spricht –, die Vertreterinnen und Vertreter der Regierungsparteien
im Nationalrat: Was sagen Sie – ich sage es noch
einmal –, was sagen Sie dieser jungen Frau aus Wiener Neustadt,
die mir erzählt hat, dass sie 600 Euro Miete zahlt, bis jetzt
200 Euro für Energie bezahlt hat und jetzt 600 Euro für
Energie bezahlen muss, auch noch pendeln muss und
1 200 Euro verdient? Sie haben bis heute keine Antwort für diese
Frau geliefert! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Steinacker:
Pendlerpauschale, Strompreisbremse!)
Das kritisiere ich an Ihrer Regierungspolitik, und das wird Sie auch so weit bringen, dass Sie am Ende abgewählt werden, weil Sie nicht für die Menschen in unserem Land da sind, sondern nur, wie Herr Gerstl, Ihre statistischen Figuren aufzählen, herunterbeten, was es in Wahrheit gar nicht gibt!
Sie haben bis jetzt nichts gegen die Teuerung unternommen (Abg. Steinacker: Das stimmt doch nicht! ... kalte Progression, Erhöhung der Pendlerpauschale, Familienbeihilfe ...!), diese Einmalzahlungen haben nichts gegen die Inflation bewirkt; der Gaspreis ist nicht gesunken, der Strompreis ist nicht gesunken, das Benzin ist immer noch zu teuer, und damit quälen Sie die Menschen in diesem Land, und das werfe ich Ihnen vor! (Beifall bei der SPÖ.)
Aber es ist ja nicht nur ein individuelles Problem. Sie ignorieren ja auch die Probleme unserer Wirtschaft, Sie ignorieren, dass die österreichische Wirtschaft gegenüber der deutschen nicht mehr konkurrenzfähig sein wird. Das sagen sogar schon Ihre Landeshauptleute! Wenn Sie nicht auf mich hören, hören Sie zumindest auf Ihre Landeshauptleute! Vielleicht hilft das, denn die sind etwas näher bei den Menschen, als Sie es sind, geschätzte Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Das bringt mich zum Zweiten: Sie ignorieren nicht nur die Inflation, Sie heizen sie auch künstlich an – und nun wende ich mich besonders an die ÖVP. (Abg. Stocker: Wenn’s nix nützt, kann man’s auch nicht anheizen!) Ich verstehe Sie da nicht, ich verstehe Sie da wirklich nicht. Sie haben die CO2-Abgabe beschlossen. Man kann, wenn man nun über diese Abgabe theoretisiert, sagen: Sie kann einen gewissen Lenkungseffekt haben, ja. Andere sagen, sie hat ihn nicht. Es hängt wahrscheinlich vom Ort ab. Im 1. Bezirk, wo der Bioladen um die Ecke ist und wo das öffentliche Verkehrssystem gut ausgebaut ist, mag es unter normalen Verhältnissen funktionieren. Was ist aber beispielsweise in Feldbach? Wer dort in einer Mietwohnung oder in einer Genossenschaftswohnung wohnt, der kann nicht die Heizung wechseln (Abg. Schwarz: ... eigene Regier...!) und er hat auch kein gutes öffentliches Verkehrssystem und muss mit dem Auto fahren. (Zwischenruf bei der ÖVP.) Da gibt es keinen Lenkungseffekt, insbesondere dann, wenn eh alles schon um 90 Cent zu teuer ist! (Beifall bei der SPÖ.)
Warum tun Sie das?, frage ich Sie. Wie können Sie das verantworten? Ihre eigenen Leute sind auch dagegen. Ich bitte Sie, gehen Sie doch in sich und ersparen Sie uns zumindest die Erhöhung, sollten Sie dann noch in Amt und Würden sein!
Geschätzte Damen und Herren, die Erkenntnis aus dieser Situation: Die Menschen sind Ihnen egal, unsere Wirtschaft ist Ihnen egal. Am besten ist, Sie lassen es bleiben und stimmen heute geschlossen unserem Neuwahlantrag zu, das wäre das einzig Vernünftige, das Sie tun könnten. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
15.11
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Susanne Fürst. – Bitte.
Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir diskutieren zum wiederholten Male über Neuwahlanträge der Opposition, und es gibt laufend so viele aktuelle Themen dazu. Heutiger aktuellster Anlass sind die Äußerungen von Bundeskanzler Nehammer in der Aktuellen Stunde heute Früh und auch in der „Pressestunde“ am Sonntag.
Er meinte da: „Ich bin der Bundeskanzler“ der Republik Österreich und habe „österreichische Interessen zu vertreten. […] Wir müssen uns“ nun „selbst helfen“. – Ich habe mir gedacht: Mein Gott, er hat es!, wie in „My Fair Lady“. Ich war froh. Ich dachte, er denkt endlich an Österreich, an die österreichische Bevölkerung, er denkt daran, die österreichischen Interessen zu vertreten! Das müsste aber dazu führen, dass man die Politik ändert. Da ist man dann schnell wieder am Boden, denn wenn man dann seinen Ausführungen zum Asylthema lauscht, stellt man fest: Er macht es derzeit wie Ex-Bundeskanzler Kurz. Knapp vor den Wahlen kopiert man die freiheitlichen Forderungen. Ich weiß nicht, wie weit uns das führen wird; Sie wissen genau, mit dem grünen Koalitionspartner kommen Sie überhaupt nicht weit, da sind alles nur hohle Worte. Ich würde auch ein bissel aufpassen, so auf Ungarn oder auch auf die Türkei loszugehen, weil die noch Kontakte zu Russland hat. Beide Länder können uns Zigtausende weitere Flüchtlinge schicken, mit denen wir nicht fertig werden.
Spricht der Herr Bundeskanzler die EZB – vielleicht einer der Preistreiber, einer der Inflationstreiber – und die Europolitik einmal an? – Nein. Oder hat er endlich nach neun Monaten begriffen, dass die EU-Sanktionen uns mehr schaden als Russland, und wird er endlich in Brüssel Politik dafür machen, dass man da nicht weiterschraubt, sondern zurückschraubt und dass vielleicht auch endlich Ausnahmen für Österreich verhandelt werden, so wie das die meisten anderen Länder gemacht haben? – Nein, nein, alles weit gefehlt! Wir, die Freiheitlichen, sind radikal, wir reden Unsinn, und es ist russische Kriegspropaganda?! Ich weiß nicht, was die Russen sagen.
Wir kritisieren die EU-Sanktionen natürlich. Und wenn es seitens des Herrn Bundeskanzlers heißt, dass wir hier heute in schwierigen Zeiten leben, ist Schuld des Kriegs und nicht der Sanktionen, dann stimmt das nicht. Die Ukraine lebt in den schwierigsten Zeiten, weil Krieg ist, bei uns ist es nicht so. Uns geht es schlecht, weil wir diese EU-Sanktionen bedingungslos mittragen, weil wir die EZB-Politik mittragen, weil wir die Coronapolitik hinter uns haben, und weil diese ganze Asyl- und Migrationsfrage natürlich horrende Kosten verursacht. Tun Sie nicht so, als ob der Krieg die Sanktionen in dieser Form zwingend mit sich gebracht hätte! Nein, es ist nicht so! Sie hätten nur Ausnahmen verhandeln müssen, Sie hätten mäßigend einwirken müssen, Sie hätten ja einfach im Sinne der österreichischen Bevölkerung gestalterisch einwirken müssen.
Wenn Kollege Weidinger von der ÖVP es als Knechtschaft von Russland bezeichnet, dass wir seit Jahrzehnten auf einer Vertragsbasis auf Augenhöhe verlässlich günstige Energie bezogen haben, verstehe ich es nicht. Ist es nun besser, wenn wir das Zigfache bezahlen und unsere Wirtschaft und die Arbeitsplätze bedroht sind?
Das heißt, auch da hat man nach neun Monaten nicht begriffen, was man anrichtet. Man brüstet sich mit den Beihilfen und Zuschüssen, durch die man die Privatpersonen und die Unternehmer zu Almosenempfängern macht, anstatt die Wirtschaft leben zu lassen. Wie lange werden wir uns das leisten können? – Wir können es eigentlich derzeit schon nicht, und uns schaden die Sanktionen längst schon mehr als Russland. Das wissen wir, und trotzdem steigen wir nicht aus. (Zwischenruf des Abg. Obernosterer.)
Die Gazprom macht nach wie vor Rekordgewinne, die Leistungsbilanz in der Russischen Föderation war noch nie so gut. Es wird ihnen auch schaden, natürlich – aber was haben wir davon? Es geht darum, unsere Interessen zu vertreten und den Krieg nicht anzufeuern. Sie unterstützen eine Politik, zum Beispiel von der deutschen Außenministerin Baerbock, die sagt, Russland muss vernichtet werden. Das heißt: endloser Krieg! Wer redet da bitte
dem Krieg das Wort – wir oder die Politik, der Sie sich bedingungslos ausgeliefert haben? (Beifall bei der FPÖ.)
Außenminister Schallenberg war da übrigens im Außenpolitischen Ausschuss schon weit vernünftiger. Er hat gesagt, es wird auch in Zukunft ohne Russland keine Sicherheit in Europa geben. Das ist Gott sei Dank schon ein bisschen anders, aber es hat sich noch nicht zum Herrn Bundeskanzler durchgesprochen. Das heißt, wer die Sanktionen kritisiert, ist deswegen nicht prorussisch.
Das ist einfach Unsinn, wenn man sagt, die Explosion der Energiekosten ist allein eine Folge des Kriegs. Es ist Unsinn, sie ist eine Folge der Sanktionen (Ruf bei der ÖVP: ... Sanktionen ...!), sie ist vor allem auch eine Folge der irren Energiewende, die Sie mittragen, weil Sie an Ihren Koalitionspartner gebunden sind. Diese große Aussage, wir haben die Abhängigkeit von russischem Gas von 80 auf 20 Prozent reduziert, hält, glaube ich, der Überprüfung nicht ganz stand. Mich würde es interessieren, beantworten Sie einmal: Woher kommt es, woher kommt es nächstes Jahr, was kostet es, wie lange können wir uns das noch leisten, wie sicher ist das? Wirtschaftsminister Habeck in Deutschland hat genau dieselbe Aussage gemacht, er sagt auch, die Abhängigkeit von russischem Gas hat sich von 80 Prozent auf 30 Prozent reduziert. Auf die Frage: wie, wann, wo, zu welchen Kosten?, hat er gesagt: Nein, das betrifft Geschäftsgeheimnisse von den Energieversorgern, das kann er nicht beantworten. – Das ist wahrscheinlich auch Ihre Antwort, aber Sie werden es irgendwann einmal darlegen lassen.
Kollege Stocker von der ÖVP hat uns vorgeworfen, wir sind der Geist, der stets verneint. – Wir sind der Geist, der diese Bundesregierung, diese Politik verneint. Wir machen uns da sicher nicht mit schuldig, wir sagen Nein zu den EU-Sanktionen in dieser Form, Nein zur unkontrollierten Einwanderung, Nein zur irrationalen Energiewende, endgültiges Nein zur Coronapolitik und Nein zu dieser Bundesregierung. (Beifall bei der FPÖ.)
15.18
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Sabine Schatz. – Bitte.
Abgeordnete Sabine Schatz (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! „Alle Räder stehen still, / Wenn dein starker Arm es will.“ Herr Kollege Hammer, wir sind solidarisch mit den Arbeiterinnen und Arbeitern der Eisenbahn und auch der Brauereien (Beifall bei der SPÖ), die für bessere Löhne und Gehälter streiken. Das einmal ganz klar von vornherein. (Zwischenruf des Abg. Michael Hammer.)
Alle Räder stehen still – so könnte man aber auch die Regierungsarbeit der letzten Monate zusammenfassen. Was ist von diesen großen Ankündigungen, allem voran zur Korruptionsbekämpfung oder zum Klimaschutz, übrig geblieben? – Nichts ist weitergegangen. Wo ist die Unterhaltsgarantie, die Novelle des Glücksspielgesetzes? Wo ist die Reform der Maklergebühren? – Wir warten auf Ergebnisse, nichts geht weiter. Vom viel zitierten Besten aus beiden Welten ist leider nur mehr der größte gemeinsame Nenner übrig geblieben. Dieser größte gemeinsame Nenner ist offenbar: Regieren, komme, was da wolle. (Beifall bei der SPÖ.)
Vom viel zitierten Besten aus beiden Welten ist nichts mehr übrig geblieben. Die ÖVP hat nichts ausgelassen, sie schlittert von einem Skandal in den nächsten: mutmaßliche Inseratenkorruption, Postenschacher, die Liste ist lang, jetzt kommt auch noch die Überschreitung der Wahlkampfkosten im Jahr 2019 mit dazu – und ja, das ist kein Kavaliersdelikt, das ist ein klarer Gesetzesverstoß, den man so nicht dulden kann. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Sieber.)
Der Herr Vizekanzler sitzt jetzt leider nicht mehr hier auf der Regierungsbank. Ich hätte ihn schon ganz gerne gefragt, was denn der Anstand dazu sagt, der 2019 zur Wahl angetreten ist. (Abg. Kassegger: Niemand ist hier!) Die Grünen haben in dieser Regierungskoalition mittlerweile leider alle ihre Ideale über Bord geworfen.
Ja, in ihrer politischen Hilflosigkeit und in der Ablenkungspolitik brüskiert die ÖVP die Grünen beinahe tagtäglich in der Migrations- und Asylpolitik. Ich sage nur als Stichwort: Asyltourismus. Wo war der große Aufschrei der Grünen in dieser Debatte? (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe der Abgeordneten Bürstmayr und Schallmeiner.)
Da wundert es uns jetzt wirklich nicht mehr, wenn Ihnen die Menschen zu 70 Prozent nicht mehr zutrauen, dass Sie die Herausforderungen lösen können. Ja, wir leben in einer Zeit multipler Krisen. Da kommt jetzt eine Inflation dazu, die viele Menschen tatsächlich vor existenzielle Probleme stellt, die viele in die Angst treibt, dass sie in die Armut abrutschen. Die Leute wissen nicht mehr, wie sie ihren Kühlschrank füllen sollen, und machen sich Sorgen, wie sie über den Winter ihre Wohnung heizen sollen, aber Sie haben keine Antworten. Sie haben keine Lösungen für diese großen Probleme.
Ja, der Herr Kanzler hat jetzt rechtzeitig vor Weihnachten wieder einmal eine Einmalzahlung in Form eines Energiekostenzuschusses angekündigt, aber auch das, sehr geehrte Damen und Herren, senkt keinen einzigen Preis. Ihre Politik wirkt nicht. Wenn Sie so weitermachen, werden Sie im nächsten Jahr mit dem Gutscheindrucken gar nicht mehr hinterherkommen. (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist endlich Zeit für eine Politik, die diese Probleme angeht und die nachhaltig Lösungen schafft, die gegen diese Teuerung wirken. Es ist Zeit für eine Regierung, die diese Probleme angreift. In diesem Sinne: Es ist Zeit für Neuwahlen. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
15.21
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Andreas Kollross. – Bitte.
Abgeordneter Andreas Kollross (SPÖ): Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Eine leere Regierungsbank hier im
Parlament wäre auf jeden Fall einmal ein guter Anfang, meine sehr geehrten Damen und Herren, denn diese Regierung ist schlicht und einfach am Ende. (Beifall bei der SPÖ.)
Jede Klimaaktivistin, jeder Klimaaktivist blickt neidvoll auf jedes einzelne Regierungsmitglied angesichts dessen, wie effizient diese Mitglieder der Bundesregierung kleben können. Das ist letztendlich auch der kleinste gemeinsame Nenner dieser Bundesregierung: einfach in den Regierungsfunktionen picken zu bleiben, während gleichzeitig nur mehr 30 Prozent der Bevölkerung der Meinung sind, dass es diese Regierung geben soll, sich immer mehr Menschen das Leben nicht mehr leisten können und Wirtschaft und Industrie in ihrer Existenz bedroht sind und bald nicht mehr mit dem Markt der anderen Länder mithalten können. (Zwischenruf bei der ÖVP.)
Warum? – Weil die Regierung Inflation und Teuerung nicht bekämpft, sondern in Wirklichkeit noch verschärft, weil die Regierung glaubt, dass man das Problem mit Einmalzahlungen löst, anstatt endlich einen Markteingriff zu machen. Diesen Markteingriff brauchen wir letztendlich, meine sehr geehrten Damen und Herren. Wir brauchen einen Gaspreisdeckel, damit wir die Energiekosten senken und endlich Teuerung und Inflation bekämpfen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Immer mehr Menschen in Österreich sprechen sich dafür aus: die Sozialpartner, verschiedenste Gemeinden – auch Gemeinden der ÖVP sprechen sich mittlerweile dafür aus – und zum Beispiel erst unlängst die Landeshauptleutekonferenz. Nur zur Erinnerung gerade an die Adresse der ÖVP: Immerhin gibt es sechs Landeshauptleute, die Mitglied der ÖVP sind.
Heute werden wir den Elchtest machen – vor allen Dingen auch in Richtung der wahlkämpfenden Hanni Mikl-Leitner: Wie hält es jetzt die ÖVP Niederösterreich, wie halten es die Abgeordneten der ÖVP Niederösterreich mit dem Gaspreisdeckel? Spielt da die ÖVP weiter die Zweifirmenstrategie – vor Ort das eine fordern und hier im Parlament, wo man es umsetzen kann, etwas ganz
anderes tun? Wir stellen jedenfalls heute einen Antrag, meine sehr geehrten Damen und Herren, der ident ist mit dem, was die Landeshauptleutekonferenz beschlossen hat:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Energieschutzschirm durch einen Gaspreisdeckel für Wirtschaft und Arbeit sowie für alle Haushalte zur Abfederung der hohen Energiekosten“
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, ehestmöglich einen Energieschutzschirm für Wirtschaft und Arbeit sowie alle Haushalte zur Abfederung der hohen Energiekosten für Österreichs Wirtschaftsbetriebe (einschließlich den Unternehmen mit öffentlichen Beteiligungen) und Haushalte vorzulegen. Aufgrund der engen Verzahnung der Wirtschaft Österreichs mit Deutschland soll sich das Instrument in Wirkung und Volumen am deutschen Modell der Gas-, Fernwärme- und Strompreisbremse orientieren. Wichtig ist, dass die Entlastung den Unternehmen und Haushalten möglichst unbürokratisch und rasch zur Verfügung steht. Weitere Erhöhungen der CO2-Bepreisung sind zu überdenken.“
*****
An alle Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP, die einen ÖVP-Landeshauptmann in ihrem eigenen Bundesland haben: Das ist das, was eure Landeshauptleute beschlossen haben. Die Frage ist: Wer wird seinem Landeshauptmann heute in den Rücken fallen und keinen Gaspreisdeckel beschließen? – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
15.25
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Andreas Kollross, Dr. Christoph Matznetter,
Genossinnen und Genossen
betreffend: Energieschutzschirm durch einen Gaspreisdeckel für Wirtschaft und Arbeit sowie für alle Haushalte zur Abfederung der hohen Energiekosten
eingebracht im Zuge der Debatte zum Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2896/A der Abgeordneten Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die XXVII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates vorzeitig beendet wird (1866 d.B.)
Der gegenständliche Antrag befasst sich u.a. mit den steigenden Energiekosten und der Unfähigkeit der Bundesregierung etwas dagegen zu unternehmen.
Deutschland hat das Problem der hohen Gas- und Strompreise für Menschen und Wirtschaft rechtzeitig erkannt. Vor Monaten wurde eine Expertenkommission eingesetzt, die einen deutschen Gaspreisdeckel konzipiert hat. Die deutsche Regierung setzt diesen Vorschlag nun konsequent um. Der Gaspreisdeckel wird in zwei Stufen erfolgen. Bis Mitte Dezember wird das gesamte Gesetzgebungsverfahren dazu abgeschlossen sein.
Stufe 1: Als Soforthilfe wird allen deutschen Haushalten und einem Großteil der deutschen Wirtschaft (bis zu einem Verbrauch von 1,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr) im Dezember eine ganze Monatsrechnung für Gas und Fernwärme komplett erlassen. Das ist eine Überbrückungsmaßnahme bis Stufe 2 greift - der Gaspreisdeckel. Der Gesetzgebungsprozess für Stufe 1 wurde bereits abgeschlossen.
Stufe 2: Ab 1. März 2023 - rückwirkend mit 1. Jänner 2023 - der deutsche Gaspreisdeckel für alle Haushalte und die deutschen KMUs greifen. Der Gaspreis bis zu 80% des Vorjahresverbrauchs wird dabei maximal 12 Cent pro Kilowattstunde betragen. Für die Industrie (25.000 Großverbraucher) soll bereits mit Jänner 2023 ein Gaspreisdeckel von 7 Cent pro Kilowattstunde für 70% des
Vorjahresverbrauchs greifen. Der Gesetzgebungsprozess zu Stufe 2 soll spätestens bis Mitte Dezember 2022 abgeschlossen sein.
Für viele Haushalte, die auf Gas angewiesen sind, sind die derzeitigen Gasrechnungen nicht mehr zu bezahlen. Das schmälert nicht nur die Kaufkraft, sondern führt zu einer ärmer werdenden Bevölkerung bis weit in die Mittelschicht. Die deutschen Haushalte zahlen für Gas in Zukunft nur die Hälfte dessen, was die Menschen hierzulande für ihre Gasrechnungen zahlen müssen. Gleichzeitig werden die Gaspreise für Österreichs Wirtschaft und Industrie schon in wenigen Tagen rund zwei bis dreimal so hoch sein wie die Preise in Deutschland. Unsere Wirtschaft kann bei diesen Preisen nicht konkurrieren. Der Bäckereibetrieb in Oberösterreich hat so einen Wettbewerbsnachteil gegenüber seinen Konkurrenten in Bayern, den der Betrieb durch keinerlei Maßnahmen kompensieren kann.
Darüber hinaus senkt die deutsche Gaspreisbremse im Gegensatz zum österreichischen Energiekostenzuschuss die Inflation um bis zu 2%-Punkte und führt damit zu einer spürbaren Entlastung in allen anderen Bereichen - von den Mieten bis zu den Lebensmitteln. Es ergeben sich also positive Zweitrundeneffekte durch die direkte Bekämpfung der Inflation.
Das deutsche Modell liegt nunmehr fix und fertig auf dem Tisch. Das Modell zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es sowohl für Haushalte als auch für Unternehmen gleichermaßen greift und darüber hinaus sehr unbürokratisch ist. Die Abwicklung erfolgt nämlich über einige wenige Energieunternehmen, anstatt über ein kompliziertes Antragssystem , wie beim österreichischen Energiekostenzuschuss.
Die österreichischen Landeshauptleute haben deshalb im Rahmen der Landeshauptleutekonferenz folgenden Beschluss gefasst.
„Energieschutzschirm für Wirtschaft und Arbeit sowie für alle Haushalte zur Abfederung der hohen Energiekosten
Die Landeshauptleutekonferenz fordert die Bundesregierung auf, ehestmöglich einen Energieschutzschirm für Wirtschaft und Arbeit sowie alle Haushalte zur Abfederung der hohen Energiekosten für Österreichs Wirtschaftsbetriebe (einschließlich den
Unternehmen mit öffentlichen Beteiligungen) und Haushalte vorzulegen. Aufgrund der engen Verzahnung der Wirtschaft Österreichs mit Deutschland soll sich das Instrument in Wirkung und Volumen am deutschen Modell der Gas-, Fernwärme-, und Strompreisbremse orientieren. Wichtig ist, dass die Entlastung den Unternehmen und Haushalten möglichst unbürokratisch und rasch zur Verfügung steht. Weitere Erhöhungen der C02-Bepreisung sind zu überdenken."
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachstehenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung
wird aufgefordert, ehestmöglich einen Energieschutzschirm für
Wirtschaft und Arbeit sowie alle Haushalte zur Abfederung der hohen Energiekosten für
Österreichs Wirtschaftsbetriebe (einschließlich den Unternehmen mit
öffentlichen Beteiligungen) und Haushalte vorzulegen. Aufgrund der
engen Verzahnung der Wirtschaft Österreichs mit Deutschland soll
sich das Instrument in Wirkung und Volumen
am deutschen Modell der Gas-, Fernwärme-, und Strompreisbremse
orientieren. Wichtig ist, dass die Entlastung den Unternehmen und Haushalten
möglichst unbürokratisch und rasch zur Verfügung steht.
Weitere Erhöhungen der
CO2-Bepreisung sind zu überdenken."
*****
Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht daher auch mit in Verhandlung.
Zu Wort ist dazu nun niemand mehr gemeldet. Damit ist die Debatte geschlossen.
Wird seitens der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Das ist nicht der Fall.
Wenn die Fraktionen einverstanden sind, dann würde ich jetzt gleich in den Abstimmungsvorgang eintreten. – Mir wird Zustimmung signalisiert.
Abstimmung über die Tagesordnungspunkte 1 bis 3
Präsidentin Doris Bures: Damit gelangen wir nun zu den Abstimmungen.
Abstimmung über Tagesordnungspunkt 1: Entwurf betreffend 2. Dienstrechts-Novelle 2022 in 1865 der Beilagen.
Hiezu liegt ein Verlangen auf getrennte Abstimmung der Abgeordneten Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen vor.
Ich werde daher zunächst über die vom erwähnten Verlangen auf getrennte Abstimmung betroffenen Teile und schließlich über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes abstimmen lassen.
Wir kommen zur getrennten Abstimmung über die Artikel 9 bis 24 in der Fassung des Ausschussberichtes.
Wer dafür seine Zustimmung gibt, den ersuche ich um ein Zeichen. – Das ist einstimmig so angenommen.
Schließlich kommen wir zur Abstimmung über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes samt Titel und Eingang in der Fassung des Ausschussberichtes.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist mit Mehrheit so angenommen.
Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Gesetzentwurf in dritter Lesung zustimmen, um ein Zeichen. – Der Gesetzentwurf ist in dritter Lesung mit Mehrheit angenommen.
Wir kommen nun zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Attraktivierung des Berufsbildes für den Polizeiberuf“.
Wer für diesen Entschließungsantrag ist, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit, abgelehnt.
Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Keine Anpassung der Bezüge für Spitzenpolitiker*innen im Jahr 2023“.
Wer für diesen Entschließungsantrag ist, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit, abgelehnt.
Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Fairness für junge Exekutivbedienstete“.
Wer dem seine Zustimmung gibt, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit, abgelehnt.
Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Solidarische Nulllohnrunde für Spitzenpolitiker und Top-Manager“.
Wer spricht sich dafür aus? – Das ist die Minderheit, abgelehnt.
Damit kommen wir nun zur Abstimmung über den Tagesordnungspunkt 2: Antrag des Verfassungsausschusses, seinen Bericht 1866 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.
Wer spricht sich für diese Kenntnisnahme aus? – Das ist mit Mehrheit so zur Kenntnis genommen.
Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Energieschutzschirm durch einen Gaspreisdeckel für Wirtschaft und Arbeit sowie für alle Haushalte zur Abfederung der hohen Energiekosten“. (Oh-Rufe bei der SPÖ.– Abg. Schallmeiner: Zugestimmt, liebe SPÖ! – Abg. Kollross: Da wird sich die Hanni freuen!)
Wer stimmt diesem Antrag zu? – Das ist die Minderheit, abgelehnt.
Damit kommen wir zur Abstimmung über den Tagesordnungspunkt 3: Antrag des Verfassungsausschusses, seinen Bericht 1867 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.
Wer ist für diese Kenntnisnahme? – Der Bericht ist mit Mehrheit zur Kenntnis genommen.
Damit fahren wir in der Tagesordnung fort.
Bericht des Sportausschusses
über den Sportbericht 2021, vorgelegt vom Bundesminister für
Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
(III-799/1844 d.B.)
5. Punkt
Bericht des Sportausschusses über den Antrag 2958/A(E) der Abgeordneten Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhöhung der „Pauschalen Reiseaufwandsentschädigung“ (PRAE) für gemeinnützige Sportvereine (1845 d.B.)
6. Punkt
Bericht des Sportausschusses über den Antrag 2923/A(E) der Abgeordneten Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Evaluierung einer Privatisierung der Bundessporteinrichtungsgesellschaft (1846 d.B.)
Präsidentin Doris Bures: Wir kommen zu den Punkten 4 bis 6 der Tagesordnung, über welche die Debatten unter einem durchgeführt werden.
Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.
Als Erste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Petra Steger. – Bitte.
15.30
Abgeordnete Petra Steger (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Hohes Haus! Unter diesen Tagesordnungspunkten werden gleich drei verschiedene Sportthemen unter einem diskutiert.
Darunter befindet sich der nun – Gott sei Dank – endlich jährlich erscheinende Sportbericht, in dem Sie, Herr Vizekanzler, natürlich versuchen, Ihr Versagen ein bisschen positiver darzustellen, aber das gelingt Ihnen bei Ihren unterirdischen Leistungen eh nicht.
Darunter befindet sich auch ein Antrag der NEOS betreffend Privatisierung der Bundessporteinrichtungen, der schlicht und ergreifend falsch ist, weil Sie, werte NEOS, so gscheit waren, die Auslastungen aus den Coronajahren herzunehmen, um die Sinnhaftigkeit dieser wirklich erfolgreichen Einrichtungen zu hinterfragen und für eine Privatisierung zu argumentieren. Zuerst allen Lockdowns zuzustimmen (Abg. Meinl-Reisinger: Kein einziges Mal!) und sich dann aufzuregen, dass die Bundessporteinrichtungen ein Minus machen, ist schon ein starkes Stück! (Abg. Meinl-Reisinger: Kein einziges Mal!) Nur so viel zur fehlenden intellektuellen Redlichkeit, die Sie anderen Parteien so gerne vorwerfen, sehr geehrte Damen und Herren von den NEOS! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Meinl-Reisinger: Kein einziges Mal haben wir einem Lockdown zugestimmt!)
Als drittes Thema befindet sich unter diesen Tagesordnungspunkten auch noch mein Antrag betreffend Erhöhung der „Pauschalen Reiseaufwandsentschädigung“, die seit 2009 nicht inflationsangepasst wurde und daher bei dieser Inflation mittlerweile zu einer echten Existenzgefahr für die so wichtige ehrenamtliche Säule des Sports geworden ist.
Sie werden meinen Antrag trotzdem ablehnen, und zwar nicht, weil Sie mir inhaltlich nicht zustimmen, sondern weil Sie wieder einmal einem Oppositionsantrag nicht zustimmen wollen und stattdessen lieber einen eigenen Antrag mit demselben Inhalt im Finanzausschuss eingebracht haben. – Na, ich gratuliere zu diesem Kindergarten, sehr geehrte Damen und Herren!
Abgesehen davon, dass Sie wieder einmal zahlreiche weitere Oppositionsanträge im Ausschuss vertagt und damit schubladisiert haben, nur um ja nicht hier im Plenum darüber diskutieren zu müssen, sucht man auf dieser Tagesordnung vor allem eines wirklich vergeblich, und das sind Reformen von dieser Bundesregierung: Wieder einmal kein einziger Antrag von Schwarz-Grün im Sport! Seitdem Sie Sportminister sind, gab es keine einzige wirkliche Reform, gar nichts kommt von Ihnen, Herr Vizekanzler!
Da frage ich mich schon: Was treiben Sie eigentlich die ganze Zeit? Besser gesagt: Wo sind Sie überhaupt die meiste Zeit? Man sieht Sie so gut wie überhaupt nie irgendwo. Anscheinend ist Ihnen diese Bundesregierung mittlerweile schon so peinlich, dass Sie mehr damit beschäftigt sind, sich vor der Öffentlichkeit zu verstecken, anstatt die Zeit dafür zu verwenden, endlich echte Struktur- und Förderungsreformen für den Sport auf den Weg zu bringen oder, noch viel wichtiger, in dieser für viele Sportvereine existenzbedrohenden Inflationszeit möglichst schnelle Hilfen sicherzustellen.
Das Einzige, das Sie anscheinend wirklich gut können, sind teure Werbekampagnen für getreue, Grün nahestehende Werbeagenturen, genauer gesagt 1,2 Millionen Euro für die Kampagne Legende von morgen der befreundeten Werbeagentur Jung von Matt, die nicht nur das berühmte Gertrude-Video für den ersten Van-der-Bellen-Wahlkampf gedreht hat, sondern auch zahlreiche weitere Kampagnen für die Grünen produziert hat. So viel zum Anstand, werte Kollegen, von den Grünen! Ich will gar nicht wissen, wie Sie reagiert hätten, wenn die FPÖ jemals so etwas getan hätte. Für Sie ist Freunderlwirtschaft anscheinend überhaupt kein Problem, solange es sich um Grüne handelt (Zwischenruf der Abg. Maurer), und auch das Geld der Steuerzahler spielt für Sie anscheinend überhaupt keine Rolle mehr, wie man schon an den rund 13-Millionen-Euro-Beraterverträgen Ihrer Kollegin Gewessler sehen konnte. Der Anstand würde Sie mit Sicherheit nicht mehr wählen, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Doch am wenigsten spielt für Sie offensichtlich der Sport im Allgemeinen eine Rolle. Seit Ihrem Amtsantritt stürzen Sie den Sport von einer Krise in die nächste und damit die Gesundheit der Bevölkerung gleich mit, zuerst mit Ihrer Coronalockdownpolitik und jetzt wieder mit Ihrer unverantwortlichen inflationstreibenden Sanktionspolitik.
Sehr geehrter Herr Vizekanzler, wenn Sie nicht bald tätig werden, folgen nach den Coronalockdowns schon bald die Energiekostenlockdowns, die den leidgeprüften Vereinen dann endgültig den Todesstoß verpassen werden. Sie haben anscheinend noch immer nicht kapiert, wie wichtig es ist, in Krisenzeiten möglichst schnell und unkompliziert zu helfen. Laut Berechnungen von Sports-Econ entstehen den Vereinen rund 181 Millionen Euro an Mehrkosten, und Sie glauben ernsthaft, dass mit 15 Millionen Euro Energiekostenzuschuss ausreichend geholfen wird?! – Na ich gratuliere!
Noch verwerflicher wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass die öffentliche Hand allein im Jahr 2022 inflationsbedingt Mehreinnahmen aus dem Sport in Höhe von 106 Millionen Euro hat und laut Prognosen 2023 sogar 202 Millionen Euro. Das heißt, Sie cashen ab und wollen dem Sport nicht einmal einen Bruchteil dieser Einnahmen für das Überleben zurückgeben. Die Teuerungslawine rollt über den Sport, über unsere Vereine hinweg, und Sie profitieren und schauen zu, und zwar auf Kosten der Gesundheit! – Na ich gratuliere Ihnen, das ist eine wirkliche Schande, sehr geehrter Herr Vizekanzler! (Beifall bei der FPÖ.)
Zusammengefasst, sehr geehrte Damen und Herren von Schwarz-Grün: Sie beweisen im Sport, so wie in jedem anderen Bereich auch, dass Sie dieser Aufgabe nicht gewachsen sind. Treten Sie endlich zurück! Machen Sie den Weg frei für Neuwahlen! Das wäre einmal eine sinnvolle Maßnahme, nicht nur für den österreichischen Sport, sondern für ganz Österreich. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Rauch: Eine sehr gute Rede!)
15.36
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Agnes Sirkka Prammer. – Bitte.
Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wir sind es ja mittlerweile schon gewöhnt, dass die FPÖ mit alternativen Fakten arbeitet, was uns aber hier präsentiert wurde, ist ja geradezu ein Paralleluniversum. Was da erzählt wurde, hat mit dem, was im österreichischen Sport in den letzten Jahren passiert ist, aber so etwas von gar nichts zu tun (Zwischenruf der Abg. Steger) und ist eigentlich nur eine Darstellung dessen, was man vielleicht gemacht hätte, hätte man noch diese Möglichkeiten gehabt.
Was hier präsentiert wird, ist der Sportbericht 2021 (ein Exemplar des Berichts in die Höhe haltend), und dieser ist nicht so dick, wie er vielleicht bei anderen gewesen wäre, weil so viele bunte Bilder drinnen sind, sondern weil wirklich drinsteht, was gemacht wurde.
Es gibt vier Förderschwerpunkte – die gab es im vergangenen Jahr und die wird es auch weiterhin geben –: Das ist die Integration, das ist die Inklusion, die Gleichstellung und die Nachhaltigkeit. Nach diesen Prinzipien wurde ein Projekt nach dem anderen abgearbeitet, und was hier drinsteht, ist wirklich eine gute Demonstration dessen, was man mit intelligenter Sportpolitik erreichen kann. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ich möchte exemplarisch nur ein paar Projekte herausnehmen. Sie haben gerade gesagt, man hätte Vereine an die Wand gefahren und den Sport quasi ruiniert, es wäre nichts mehr übrig geblieben (Abg. Wurm: Ganz genau!), und man hätte eine sinnlose Kampagne gemacht. – In dieser Kampagne, die Sie als sinnlos bezeichnen (Abg. Steger: ... Werbeagenturen, Freunderlwirtschaft ...!), geht es genau darum, den Sportbonus unter die Leute zu bringen. Der Sportbonus ist ge-
nau das, was die Menschen zurück zu den Vereinen bringt, was die Mitglieder zurückbringt (Abg. Steger: Ja, ja, Freunderlwirtschaft!), was die zukünftigen Funktionärinnen und Funktionäre weiterbringt (Abg. Wurm: Freunderlwirtschaft!), was die Kinder wieder zu den Sportveranstaltungen bringt, wieder dazu bringt, Sport in den Vereinen zu betreiben, und was uns allen hilft (Ruf bei der FPÖ: Grüne Freunderlwirtschaft! Grüne Korruption!), damit unsere gute Vereinsstruktur weiterhin bestehen kann. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Sie kritisieren ernsthaft, dass das Jahr 2021 nicht von Fototerminen, Wohlfühlterminen und sonstigen Dingen geprägt war, die man vielleicht macht, wenn man unter der Sonne berühmter Sportlerinnen und Sportler glänzen will. (Abg. Steger: ... keine Reformen! Wo sind die Reformen?) Nein, das ist genau nicht passiert. Was passiert ist, ist: Es wurde gearbeitet, es wurde sinnvoll investiert, es wurden Projekte wie zum Beispiel das Gender-Traineeprogramm gefördert, es wurden Projekte wie zum Beispiel das Projekt Dream-Teams gefördert. (Abg. Steger: Alle Sportlerinnen Österreichs bedanken sich bei ...!) All das wurde gemacht, um sowohl die Frauen im Sport als auch den Frauensport voranzubringen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Aber ja, ich gestehe Ihnen schon zu: Das ist die Vergangenheit. Das ist das, was das Jahr 2021 gebracht hat. Was wir aber erst recht vor uns haben, ist eine Zukunft; eine Zukunft mit einer Sportförderung, mit einem Sportbudget so hoch, wie es in dieser Republik überhaupt noch niemals war (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP); eine Zukunft, in der Ehrenamtliche so viel an Prae erhalten können, wie dies noch niemals gewesen ist, was sowohl den Vereinssport als auch die ehrenamtliche Betätigung im Sport voranbringen wird. (Beifall bei Grünen und ÖVP sowie Bravoruf des Abg. Haubner.)
Was die Zukunft bringen wird, ist eine besondere Bundessportförderung in Höhe von 120 Millionen Euro – das ist um die Hälfte mehr, als es bisher gewesen
ist –, die dem Spitzensport und dem Leistungssport in Österreich zur Verfügung steht, damit die Erfolge sich auch in Zukunft, weiterhin einstellen werden.
Das ist es, was uns erwartet. Das ist es, was wir bisher gemacht haben. Das ist es. Schauen Sie sich den Sportbericht 2021 an, es ist wirklich eine gute Lektüre, und es ist wirklich ein Kompendium an guten Leistungen einer guten Sportpolitik! – Vielen Dank. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Steger.)
15.40
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Yannick Shetty. – Bitte.
Abgeordneter Mag. Yannick Shetty (NEOS): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Herr Finanzminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ja, ich glaube, es ist unter uns allen unbestritten, dass der Sport gesellschaftlich extrem wichtig ist, und nicht nur gesellschaftlich, sondern auch für die individuelle Gesundheit, für das individuelle Glück, und eben für gesamtgesellschaftliche Aufgaben – wie beispielsweise die Integration –, wie die Kollegin schon angesprochen hat.
Deswegen würden wir grundsätzlich sagen, es ist gut, wenn wir mehr Geld in Sport investieren, mehr Geld für Sport ausgeben. Von 80 Millionen auf 120 Millionen Euro ist eine Riesensteigerung. Wir haben damals im Budget dagegengestimmt und ich möchte erklären, warum: nicht weil wir dagegen sind, dass mehr Geld für Sport ausgegeben wird, aber weil diese Budgeterhöhungen – wir sehen das jetzt auch im Sportbericht – nicht bei den Sportlerinnen und Sportlern landen, weil dieses Geld nicht bei den Vereinen landet, sondern das in den Strukturen landet, die wir schon seit Langem trockenlegen wollen (Abg. Haubner: Ah geh!), nämlich bei den großen Dachverbänden, die
parteipolitisch besetzt sind (Zwischenruf des Abg. Zarits), und nicht bei jenen, die wirklich Sport betreiben. (Beifall bei den NEOS.)
Ja, es bräuchte mehr Geld für den Sport, mehr Geld für den Schulsport, mehr Geld für Vereine, auch mehr Geld für Trainerinnen und Trainer, für Sportlerinnen und Sportler, aber es sollte treffsicher bei ihnen ankommen und nicht in parteipolitischen Systemen versickern.
Der vorliegende Sportbericht zeigt das ja auch wieder, dass an dem, was Sie, Herr Vizekanzler, und Ihre Kolleginnen und Kollegen damals in der Opposition kritisiert haben, nämlich ein intransparentes Sportsystem, nicht ein Millimeter geschraubt wurde, dass das eins zu eins so fortbesteht. Dafür ist nicht die ÖVP verantwortlich, sondern dafür ist ein grüner Sportminister verantwortlich.
Deswegen kann man nur noch einmal sagen, was wir schon so oft gesagt haben: Fazit nach 1 000 Tagen grüner Regierungsbeteiligung: 1 000 Tage regiert, 1 000 Tage ist nichts passiert. Wieder kann man wiederholen: „Wen würde der Anstand wählen?“ „Wen würde die Transparenz wählen?“ „Wen würde die Kontrolle wählen?“ (Abg. Wurm: FPÖ!) – Auf jeden Fall nicht mehr die Grünen! (Beifall bei den NEOS. – Abg. Hanger: In Wien! In Wien! – Abg. Steger: In Wien!) Richtig, wir sind die einzige Partei, Herr Hanger, wie Sie sagen, die 365 Tage im Jahr transparent ist, deswegen kann ich Ihre Frage sehr klar beantworten: Ja, die Transparenz, die würde die NEOS wählen. (Zwischenruf des Abg. Hanger.)
Nun aber zu unserem zweiten Antrag, der hier diskutiert wird, der von allen anderen Parteien abgelehnt wurde – aber das sind wir in der Sportpolitik ja gewohnt –, der sich den sogenannten Sporthotels widmet. Vielleicht ein bissel grundsätzlicher: Wir streiten ja hier im Hohen Haus sehr oft darüber, was denn die Rolle des Staates sein sollte. Die einen sind – ich würde einmal sagen, der Großteil ist – der Meinung, es braucht mehr Staat. Dann gibt es die andere Meinung, deren Vertreter vielleicht nicht unbedingt grundsätzlich sagen,
weniger Staat, aber sie wollen einen schlanken Staat, der dort, wo er zuständig ist, dort, wo er Verantwortung hat, stark sein soll.
Da kann man trefflich diskutieren, wie viel Staat es braucht: Mehr oder weniger?, aber jetzt will ich Sie wirklich einmal ernsthaft fragen: Wie kann man der Auffassung sein und wie kann man redlich argumentieren, dass es zur Kernaufgabe des Staates gehört, Hotels zu betreiben? (Beifall bei den NEOS.) Nichts anderes macht die Republik Österreich. Sie betreibt nicht nur ein Hotel, nicht zwei Hotels oder drei Hotels, sie betreibt eine ganze Kette an Sporthotels. Die sind an sich nicht einmal rentabel, der Staat muss jährlich zuschießen, dieses Jahr wieder 7 Millionen Euro. Aus dem Covid-Fonds haben sie auch 2,3 Millionen Euro bekommen. Diese GmbHs haben wieder eigene Geschäftsführer, die auch ein sattes Gehalt bekommen.
Wir sagen, gerade in einer Zeit der Teuerung, der Preissteigerungen, wenn wir eh überall Geld ausgeben, ist es auch notwendig, zu schauen, wo wir ein bisschen schlanker auftreten können, wo wir als Staat ein bisschen schlanker auftreten können. Ich bin der Überzeugung, dass es nicht zur Kernaufgabe des Staates gehört, Hotels zu betreiben, deswegen haben wir diesen Antrag hier eingebracht. Ich finde es schade, dass den alle anderen Parteien ablehnen. Wir wollen evaluieren, ob denn eine Veräußerung dieser Sporthotelkette, der staatlichen Sporthotelkette, Sinn macht. (Beifall bei den NEOS.)
15.44
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Maximilian Köllner. – Bitte.
Abgeordneter Maximilian Köllner, MA (SPÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Sportminister! Gleich vorweg möchte ich ein Dankeschön aussprechen, und zwar an Ihr Ressort Sport, stellvertretend an Sektionschef Trattner. Um den Sportbericht zu erstellen: Da steckt, glaube
ich, sehr viel Aufwand dahinter, und dafür muss man auch einmal Danke sagen. (Beifall der Abgeordneten Brandweiner, Haubner und Zarits.)
Ich möchte aber auch kurz auf die Ausführungen der Kolleginnen und Kollegen eingehen. Ich glaube, man kann immer diskutieren, ob in dem Sportbericht vielleicht zwei, drei Bilder mehr oder weniger drin sein sollen, oder mehr Inhalt. Ich glaube, im Wesentlichen sollte im Mittelpunkt stehen, dass wir einen umfassenden Überblick über die Leistungen des österreichischen Sports, auch hinsichtlich der aktuellen Herausforderungen wie der Covid-Pandemie, des NPO-Fonds bis hin zu sportrelevanten Informationen der Sportorganisationen und -verbände bekommen. Damit, glaube ich, ist der Sportbericht sicher eine gute Grundlage, um daraus wieder sportpolitische Ziele abzuleiten und die Hebel richtig anzusetzen.
Ein wichtiger Hebel ist natürlich die Sportförderung. Herr Sportminister, ich weiß bis heute nicht, warum Sie beim letzten Mal, als ich Sie hinsichtlich Erhöhung des Sportbudgets gelobt habe, ein bisschen schnippisch waren. Es geht ja aber nicht um Sie oder um mich, sondern es geht darum, die besten Rahmenbedingungen für den österreichischen Sport zu schaffen. Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir das übergeordnete Ziel, eine echte Sportnation zu sein, erreichen. Dabei wird ein wesentlicher Aspekt sein, die zusätzlichen finanziellen Mittel sinnvoll und effizient einzusetzen.
Im letzten Sportausschuss vor wenigen Tagen haben wir seitens der Opposition wieder gute Anträge eingebracht, die die Regierungsparteien trotz inhaltlicher Zustimmung und Beteuerung, dass das eh alle wollen, wieder einmal vertagt haben, zum Beispiel einen Antrag, eine Strategie zu erstellen, wie wir zu mehr legalen Mountainbikestrecken kommen oder wie wir den Schwimmunterricht fördern und die Schwimminfrastruktur in Österreich verbessern können – das vor dem Hintergrund, dass rund 160 000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre in Österreich nicht schwimmen können; man mag es ja gar nicht glauben.
Fehlende Schwimmkenntnisse sind die zweithäufigste Todesursache bei Kinderunfällen, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich glaube, da ist dieser Antrag sehr wohl legitim. Mit einer Zustimmung hätten Sie ein Signal gesetzt, dass Ihnen dieses Problem ein ernsthaftes Anliegen ist, aber so bleibt es wieder einmal nur bei Lippenbekenntnissen.
Nicht zuletzt müssen wir wirklich aufpassen, dass wir aufgrund Ihrer Untätigkeit als Bundesregierung keinen nachhaltigen Schaden erleiden, weder für die Sportvereine im Speziellen noch für die Allgemeinheit. Sie reden immer groß daher, wie toll Sie die Menschen in Österreich in dieser Energiekrise unterstützen, dieses Paket und jene Einmalzahlung, aber damit – ich glaube, das wissen Sie – lügen Sie sich selbst in den Säckel.
Ohne Energiepreisdeckel machen Sie sich dafür verantwortlich, dass österreichische Haushalte in die Armut stürzen. Sie machen sich dafür verantwortlich, dass es womöglich zu einem Vereinssterben kommt, weil Sie die unzähligen ehrenamtlichen Sportfunktionärinnen und Sportfunktionäre im Regen stehen lassen, mit ihren horrenden Rechnungen für den Betrieb ihrer Sportstätten alleine lassen. Es ist angesprochen worden: Damit verfehlt natürlich auch die erhöhte Sportförderung ihre gewünschte Wirkung.
Herr Vizekanzler! Je länger Sie der ÖVP die Stange halten, umso mehr machen Sie sich mitschuldig, das sollte Ihnen bewusst sein. Eines ist sicher: Sie stehen längst nicht mehr an der Seite des Anstands und nicht an der Seite der Menschen in Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)
15.48
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Christoph Zarits. – Bitte.
Abgeordneter Christoph Zarits (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Sportminister! Herr Finanzminister! Geschätzte Abgeordnete, Kolleg:innen! Geschätzte Damen und Herren auf der Galerie beziehungsweise zu Hause
vor den Fernsehgeräten! Wir diskutieren heute zum Glück – wie auch im vorigen Jahr – wieder den Sportbericht. Es hat ja 15 Jahre lang durch diverse Sportminister keinen Sportbericht gegeben, glücklicherweise haben wir es mit unserem Sportminister Werner Kogler geschafft, den Sportbericht 2021 zu erstellen.
Maximilian Köllner hat schon angesprochen, dass der Bericht eine gute Leistungsübersicht und ein gutes Nachschlagewerk ist. Er zeigt auch, dass der Sport, die Strukturen im Sport in Österreich sehr, sehr gut funktionieren, auch – für mich wichtig – in einer sehr, sehr schwierigen Zeit – Corona ist ja schon von den Vorrednern angesprochen worden –, dass die Strukturen im Sport auch krisenfest sind.
Es ist der Gesundheitssport abgebildet, es ist der Schulsport, der Leistungs- und natürlich auch der Spitzensport abgebildet, alles ist in diesem Sportbericht berücksichtigt. Wichtig für uns: Es sind auch die wichtigsten Player im Sportbericht enthalten, sie scheinen darin auf, beispielsweise die Dachverbände Asvö, Askö und auch die Union, der Behindertensportverband, die Sporthilfe und auch sonstige wichtige Player im Sport.
Auch ganz wichtig und entscheidend für uns ist – das war im Jahr 2020 noch nicht drinnen –, vor allem auch der Schulsport ist enthalten, der Spitzensport im BMF, die Finanzsportler, die Heeressportler und auch die Polizeisportler. Diese drei Ministerien sind auch hauptverantwortlich dafür, dass es Spitzenleistungen unserer Athletinnen und Athleten gibt, denn diese drei Ministerien investieren sehr, sehr viel auch in den Spitzensport. Die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die die Erfolge nach Österreich holen, sind natürlich auch sehr wichtig für die Vorbildfunktion für unsere Kinder und Jugendlichen. Und diese Erfolge strahlen natürlich auch über Österreichs Grenzen hinaus.
Was ist wichtig? Was sind unsere Ziele? – Die Ziele sind natürlich auch im Sportbericht beinhaltet: Wir wollen Österreich vom Sportland zur Sportnation
Nummer eins machen. Wir wollen, dass sich so viele Menschen wie nur möglich bewegen. Wir wollen, dass die Sportinfrastruktur erhalten bleibt beziehungsweise ausgebaut wird, zum Wohle aller, die Sport betreiben wollen.
Wir wollen Sportgroßveranstaltungen vermehrt oder noch stärker nach Österreich bringen. Wir sind ja hier schon Spitze, das ist auch wichtig, was den Tourismus und die Wertschöpfung in den Regionen betrifft.
Wir wollen die Spitzensportler an die Weltspitze führen, und jene, die schon Weltklasse sind, an der Weltspitze etablieren.
Das Entscheidende für uns als Volkspartei ist, dass wir das Ehrenamt im Sport und vor allem auch die Autonomie stärken wollen. Und was braucht es dazu? – Es braucht dazu finanzielle Rahmenbedingungen und auch organisatorische Unterstützung.
Es wurde von Kollegin Sirkka Prammer schon angesprochen: Wir haben es gemeinsam mit dem Finanzminister und dem Sportminister geschafft, ein historisches Budget zu beschließen: 231,5 Millionen Euro für den Sport in Österreich, und das ist sensationell. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
Die Besondere Sportförderung wurde von 80 Millionen auf 120 Millionen Euro erhöht – das ist eine langjährige Forderung des österreichischen Sports, und wir erfüllen sie nun.
Es wurde heute auch schon die pauschale Reiseaufwandsentschädigung angesprochen. Im übernächsten Tagesordnungspunkt wird deren Erhöhung von 540 auf 720 Euro beschlossen, und zwar für alle Menschen, die sich im ehrenamtlichen Bereich im Breitensport engagieren. Ich denke, das ist wichtig und das ist auch ein richtiges Zeichen für jene Menschen, für 15 000 Vereine, für 590 000 Funktionärinnen und Funktionäre, die sich im Sport engagieren.
Wichtig ist, dass im Sportbericht nicht nur der Sport vorkommt – Sport ist natürlich das Wichtigste im Sportbericht –, sondern auch gesellschaftliche Themen, die da im Zusammenhang mit dem Sport aufgegriffen werden,
beispielsweise Genderequality, Gleichstellung im Sport, Integration, Inklusion, auch die Nachhaltigkeit findet sich im Bericht wieder.
Ich denke, der Bericht ist ein wirklich gutes Nachschlagewerk und eine Leistungsbilanz für den österreichischen Sport.
Und weil die österreichische Sportförderung angesprochen wurde: Ich meine, dass wir im Vergleich zu anderen Ländern ein sehr, sehr soziales System haben. Soziales System bedeutet, dass auch die kleinen Verbände in den Genuss der Sportförderung kommen.
70 Prozent werden nach einem sozialen Aspekt ausbezahlt, 70 Prozent bleiben unangetastet, und bei 30 Prozent ist es so, dass auch die Leistung eine entscheidende Rolle spielt. Jene Verbände, die erfolgreich und Weltklasse sind, wollen wir mit diesen Leistungsanreizen dazu bringen, dass sie an der Weltspitze bleiben.
Dieses System hat sich vor allem auch in Krisenzeiten etabliert, und das System funktioniert auch. Der Herr Sportminister hat ja auch in einem Interview gesagt, dass vor allem in der Coronazeit der österreichische Sport – der organisierte Sport und die Strukturen im Sport – gezeigt hat, dass er krisenfest ist und dass er diese Krisen auch übersteht.
Wir tun das, was in der jetzigen Zeit notwendig ist, auch was die Teuerung betrifft. Die Vereine sind natürlich betroffen. Wir haben im Budget 2023 auch 15 Millionen Euro dafür budgetiert, und auch via Gemeindepaket, das wir mit einem Volumen von 1 Milliarde Euro beschlossen haben – bereits das vierte Gemeindepaket –, können die Gemeinden Geld an gemeinnützige Vereine geben. Ich denke, dass wir hier eine Fülle und eine Breite an Maßnahmen für den österreichischen Sport haben.
Das Wichtigste ist: Der Sport in Österreich braucht Planungssicherheit, und der Sport in Österreich bekommt diese Planungssicherheit durch unser Budget, durch unseren Sportminister und durch unseren Finanzminister.
Eines noch zur Opposition: Ich denke, dass nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt, und wir haben im Sport sehr, sehr viel weitergebracht. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
15.54
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Lukas Hammer. – Bitte.
Abgeordneter Lukas Hammer (Grüne): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich finde es ein bisschen witzig, Frau Kollegin Steger: Ein grüner Minister übernimmt das Sportministerium von einem blauen Minister, erhöht das Budget um 50 Prozent und Sie sagen, dass er nichts macht. Da kann ich mir wirklich nur an den Kopf greifen. Das ist wirklich absurd. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Steger.)
Ich möchte nun aber – da sind wir wahrscheinlich eher einer Meinung – über den Antrag der NEOS sprechen, den Antrag des Kollegen Shetty. Die NEOS wollen wieder einmal etwas privatisieren – wir kennen das: Der Staat wirtschaftet schlecht, die Privaten machen alles besser, und deswegen muss man alles verscherbeln an private, profitorientierte Unternehmen. (Beifall bei den NEOS. – Ruf bei den NEOS: Ein Sporthotel! – Weitere Zwischenrufe bei den NEOS.)
Heute am Programm: die Bundessporteinrichtungen. Der Antrag sagt, wir sollen privatisieren. Nur zur Erklärung: Die Bundessporteinrichtungen sind eine Gesellschaft, zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes, also des Sportministeriums, und diese Gesellschaft betreibt Leistungssportzentren mit Übernachtungsmöglichkeiten.
Viele von uns kennen sie: in der Südstadt, am Faaker See, Kitzsteinhorn – das sind Beispiele. Spitzenathletinnen und -athleten, Mannschaften können hier zu vergünstigten Preisen trainieren, und – das muss auch einmal gesagt
werden – diese Leistungssportzentren leisten hervorragende Arbeit und schreiben auch schwarze Zahlen. – Ich sage dafür von dieser Stelle aus vielen Dank. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Brandstötter.)
Trotzdem wollen die NEOS diese Bundessporteinrichtungen privatisieren, und die Begründung dafür ist einigermaßen perfide, aber auch ein neoliberaler Klassiker. Sie, Kollege Shetty, sagen in Ihrem Antrag, dass der Staat nicht wirtschaften kann, und Sie sprechen von halbleeren Hotels, von schlecht ausgelasteten Bundesleistungszentren, die „nur mittels Zuschüssen des Staates künstlich am Leben erhalten werden“, und die sollen dann privatisiert werden. Sie wären nur zu weniger als 50 Prozent ausgelastet – das ist die Begründung.
Was Sie in Ihrem Antrag nicht dazusagen, ist, dass sich diese 50-Prozent-Auslastung auf einen Zeitraum während der Pandemie bezieht. – Welch ein Wunder, dass während eines Lockdowns die Bundesleistungszentren nicht ausgelastet waren! Sie können, wie Kollegin Steger im Ausschuss (Zwischenruf der Abg. Steger), die Bundesregierung wegen der Coronapolitik kritisieren, von mir aus, aber Sie können nicht die Bundessporteinrichtungen dafür kritisieren, dass es Lockdowns gab. Das ist unredlich, Herr Kollege! (Beifall bei den Grünen.)
Vielleicht zur Korrektur, wie es vor der Pandemie war: Damals lag die durchschnittliche Auslastung bei 75 bis 78 Prozent und nicht bei weniger als 50 Prozent. Und für die Übernachtung, also für Hotellerie und Gastronomie, gab es auch keine Bundeszuschüsse, das ist auch falsch in Ihrem Antrag, sondern das ist eigenwirtschaftlich erbracht worden, und das haben diese Einrichtungen auch gut gemacht.
Es geht bei diesen Leistungszentren eben nicht darum, dass der Staat irgendwelche Hotels betreibt, in denen dann ein paar Yogastunden angeboten werden, sondern es geht darum, dass das Teil unserer Sportförderung ist
und dass unsere Athletinnen und Athleten, unsere Mannschaften beste Trainingsbedingungen zu leistbaren Preisen vorfinden.
Man muss sich durchdenken, was es heißt, wenn wir das privatisieren: Dann ist der Zweck nicht mehr die Förderung unserer Athletinnen und Athleten, sondern eben Profit zu machen, und dann kann sich das vielleicht nicht mehr die Basketballnationalmannschaft der Damen leisten, sondern dann kommt irgendein saudischer Zweitligist, weil er mehr zahlen kann.
Diese neoliberalen Fantasien der NEOS wollen wir bei der Sportförderung sicher nicht umsetzen, deswegen haben wir diesen Antrag auch abgelehnt. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
15.58
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Petra Tanzler. – Bitte.
Abgeordnete Petra Tanzler (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Die pauschale Reiseaufwandsentschädigung spielt im Sportbetrieb eine sehr zentrale Rolle, denn gemeinnützige Sportvereine konnten bisher bis zu 60 Euro pro Tag und bis zu 540 Euro im Monat an Sportler, Trainer, Schiedsrichter, Instruktoren und Betreuer steuer- und sozialversicherungsfrei auszahlen. Aber dieser Betrag wurde seit 2009 nicht mehr erhöht und hatte somit einen realen Wertverfall von 25 Prozent.
Der hier in Verhandlung stehende Antrag behandelt eben genau diese 25 Prozent. Nun wurde jedoch im Finanzausschuss eine Einigung erzielt, wodurch dieser Betrag um viel mehr angehoben wird, und dieser Antrag ist somit obsolet.
Diese Erhöhung ist dringend notwendig, um die Säule des gemeinnützigen Sports aufrechtzuerhalten, und der Sport lebt von Gemeinnützigkeit, denn wie
sonst sollten in Zukunft noch genug Menschen für diese Tätigkeit gefunden werden?
Wir begrüßen also diese kommenden Erhöhungen, da sie den Sportbetrieb sichern und ein breites Angebot unterstützen. Jetzt ist nur noch eine einfache Handhabung in der Umsetzung für die Vereine wichtig, Herr Minister. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass hiermit nur ein kleiner und längst überfälliger Schritt für die Aufwertung der gemeinnützigen Sportvereine gesetzt wird. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
16.00
Präsidentin Doris Bures: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Kira Grünberg zu Wort. – Bitte. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)
Abgeordnete Kira Grünberg (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Herr Finanzminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wir haben jetzt schon von einigen meiner Vorrednerinnen und Vorredner gehört, welche Bereiche der Sportbericht behandelt, was darin alles steht. Er gibt einen sehr guten Überblick über den österreichischen Sport im vergangenen Jahr 2021, und mit seinen über 300 Seiten ist er natürlich auch sehr umfangreich.
Über zwei Bereiche zu lesen war für mich besonders interessant, wobei ein Bereich das Kapitel Gleichstellung und Diversität ist. Da möchte ich den Verein 100% Sport herausheben, der das österreichische Zentrum für Genderkompetenz ist und hervorragende Arbeit leistet. Ich glaube, es ist uns allen klar, dass wir uns im Sport wohlfühlen müssen, dass jeder im Sport willkommen ist und dass jeder die Möglichkeit bekommen soll, seine Leistungen zu erbringen. Genauso soll es möglich sein, seine Stärken weiter zu trainieren, aber natürlich auch seine Schwächen zu realisieren und an diesen arbeiten zu können. Deswegen ist eben der Verein 100% Sport so wichtig: weil er die Geschlechtergerechtigkeit im österreichischen Sport vorantreibt. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
Ziel dieses Vereins ist auch eine sportartübergreifende Vernetzung und die Bereitstellung von Ressourcen und Wissen für deren Umsetzung, für Gendermainstreaming, für Gleichstellungsbemühungen und auch für den Bereich Safe Sport.
Den anderen Bereich, der mir natürlich auch sehr am Herzen liegt, beschreibt das Kapitel Behindertensport und Inklusion. Da sind es zwei Inklusionsprojekte, die ich herausheben möchte: Auf der einen Seite ist das ein Projekt über niederschwellige Bewegungsmaßnahmen für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen, die in diesem Bericht beschrieben sind. Dabei wird das Augenmerk hauptsächlich auf das gesetzt, was der Sport einem auch für den Alltag mitgeben kann, dass man eben seine Stärken und Schwächen erkennt, dass man aber auch lernt, wie man mit Konflikten umgeht und wie man diese auch lösen kann.
Ich glaube, das ist sehr aussagekräftig, denn es geht beim Sport nicht immer nur darum, sportlich erfolgreich zu sein, neue Bestleistungen aufzustellen oder körperlich und geistig fit zu sein, sondern man lernt im Sport eben auch sehr viel für den Alltag, was gerade Menschen mit Behinderung sehr sinnvoll nützen können.
Auf der anderen Seite gibt es ein Projekt mit Bewegungs- und Informationscoaches, das schon im Jahr 2021 gestartet wurde und bis 2026 noch weiter ausgebaut wird, um Menschen mit Behinderung auch nachhaltig für den Sport aktivieren zu können. Nur als Beispiel: Wenn man einen Unfall hat und dann in die Reha kommt, weil man eine Behinderung hat, dann lernt man zwar verschiedene Sportarten kennen, aber man weiß oft gar nicht, wie man diese dann daheim im Verein weiterhin ausüben kann. Da helfen die Bewegungs- und Informationscoaches dabei, wohnortnah einen Verein zu finden, mit dem Verein in Kontakt zu treten und die Möglichkeit zu schaffen, als Mensch mit Behinderung wohnortnahe weiterhin Sport zu treiben.
Lieber Herr Vizekanzler, vielen Dank für den Sportbericht, auch an die Mitarbeiter:innen im Ministerium, und ja, hoffentlich nützen Sie auch das neue Jahr, um weiterhin Sport zu treiben. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
16.04
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Alois Schroll. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Alois Schroll (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Herr Finanzminister! Hohes Haus! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Kollege Shetty, Sie fordern in Ihrem Antrag 2923/A(E) zur Privatisierung der Bundessporteinrichtungsgesellschaft eine Evaluierung der Strukturen. Dem haben wir generell überhaupt nichts Negatives entgegenzuhalten, denn Verbesserungen, neue Ideen, Evaluierungen, Nachbesserungen gewisser Abläufe sollen immer gewährt werden und sollen natürlich auch in den täglichen Arbeitsprozess mit eingebunden sein.
Förderungen im Bereich Sport sind gegenwärtig natürlich immer notwendig und aus unserer Sicht auch gut. Ich glaube, das braucht man hier im Hohen Haus nicht extra zu erwähnen. Leider hat aber nicht jede Sportart ihren Mäzen oder ihre große finanzielle Unterstützerin oder ihren Unterstützer. Was Sie im Antrag richtig erwähnen, Kollege Shetty, ist, dass während der Coronazeit vergebene Förderungen auch im Zusammenhang mit den Praktiken bei der Cofag ganz genau untersucht und angeschaut werden müssen. Der Herr Vizekanzler hat auch schon im Ausschuss gesagt, dass das mittlerweile geschieht.
Von Pauschalverurteilungen halten wir persönlich aber gar nichts. Viele Unternehmen im Bereich Hotels, Gaststätten, Gastronomien haben zu Recht Förderungen in dieser sehr, sehr herausfordernden Zeit erhalten. (Beifall des Abg.
Ottenschläger.) Umso wichtiger ist aber ein genauer Blick hinter die Kulissen dahin gehend, wer wann was und wie viel erhalten hat, und dagegen hat natürlich niemand irgendeinen Einwand.
Wenn Sie jetzt hier einen Generalverdacht anstellen, dann ist das weder zielführend noch verständlich (Abg. Hörl – in Richtung SPÖ weisend –: Krainer!) – weder in Bezug auf die Bundessporteinrichtungs-GmbH noch in Bezug auf die vergebenen Fördermittel. Wir sind es aber gerade von den NEOS gewohnt, dass sofort das Thema Privatisierung in den Raum gestellt wird. Liebe Kolleginnen und Kollegen, aber auch das ist bei Weitem kein Patentrezept. Das haben wir hier im Hohen Haus bereits bei vielen Privatisierungsprojekten miterlebt – ich darf zum Beispiel nur an die Austria Tabak und die Buwog erinnern. (Zwischenruf des Abg. Scherak.)
Einen Punkt möchte ich schon noch anführen: Sie selber sprechen in Ihrem Antrag davon, dass etwa Spitzensportler:innen im Training von der Bundessporteinrichtungsgesellschaft profitieren. Ich stelle hier nur die Frage in den Raum und auch an die Fraktion der NEOS: Was passiert, wenn all diese Einrichtungen künftig in privater Hand wären und streng nach dem Gewinnmaximierungsprinzip geführt werden müssten? (Abg. Loacker: ..., das ist ja der Punkt!) – Es könnten nur die Sportlerin, der Sportler, der Sport im Ganzen und auch unser Tourismusland Österreich darunter leiden. Daher gibt es für uns nur eine Antwort auf euren Antrag zur Privatisierung, und die ist wenig überraschend eine Ablehnung. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
16.07
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu nun niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Ist seitens der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Das ist offenbar nicht der Fall.
Wünschen die Klubs eine Sitzungsunterbrechung? – Auch das ist nicht der Fall.
Wir kommen daher zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vornehme.
Wir kommen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 4: Antrag des Sportausschusses, den Sportbericht 2021, vorgelegt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, III-799 der Beilagen, zur Kenntnis zu nehmen.
Ich bitte jene Damen und Herren, die für dessen Kenntnisnahme eintreten, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstimmig angenommen.
Wir gelangen nun zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 5: Antrag des Sportausschusses, seinen Bericht 1845 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.
Auch hierzu bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen.
Wir gelangen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 6: Antrag des Sportausschusses, seinen Bericht 1846 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dafür sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Auch das ist mehrheitlich angenommen.
Bericht des Finanzausschusses über die Regierungsvorlage (1757 d.B.): Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über die Beaufsichtigung von Wertpapierfirmen (Wertpapierfirmengesetz – WPFG) erlassen wird und das Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz, das Bankwesengesetz, das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, das Finanzkonglomerategesetz, das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz, das Investmentfondsgesetz 2011, das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz und das Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 geändert werden (1815 d.B.)
Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir kommen zum 7. Punkt der Tagesordnung.
Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.
Zu Wort gelangt Ing. Reinhold Einwallner. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Ing. Reinhold Einwallner (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! Herr Vizekanzler! Herr Bundesminister! Ziel dieser Vorlage, die wir jetzt behandeln, ist, dass man, nachdem man für Finanzinstitute und Versicherungen einen Regulierungsrahmen gesetzt hat, einen solchen auch für Wertpapierfirmen setzt. Das macht durchaus Sinn, vor allem wenn hohe Summen von Kundengeldern verwaltet und veranlagt werden.
Es ist zwar jetzt ein nationaler,
einheitlicher Aufsichtsrahmen geschaffen worden – das ist zu
begrüßen –, allerdings wurde nur ein Minimum einer
EU-Richtlinie umgesetzt und man hat die Gelegenheit leider nicht genutzt,
gleich im größeren Rahmen darüber nachzudenken, wo es denn noch
Verbesserungsbedarf gäbe – gerade bezüglich eines
weitreichenden Konsumentenschutzes, sodass Anlegerinnen und Anleger besser
geschützt sind.
Da gibt es einige Vorschläge, die es im Gesamtpaket gegeben hätte: Die Verbesserung der Wohlverhaltensregeln wäre eine Möglichkeit gewesen, diese im Zuge dieser Richtlinie auch noch zu modernisieren. Die FMA kann jetzt bei Verstößen, die Wertpapierfirmen begehen, diese öffentlich auch nennen und bekannt machen. Wir sind der Meinung, da hätte es ein Muss gebraucht. Ich glaube, wenn sich jemand nicht entsprechend verhält, dann soll das auch öffentlich kundgemacht werden.
Genauso wie wir der Meinung sind, dass ein nachhaltiger Geschäftsplan eine Voraussetzung dafür sein sollte, dass es eine Konzession für diese Firmen gibt. Auch das wurde vom Ministerium nicht umgesetzt.
Ich nutze die Gelegenheit aber auch, Herr Bundesminister, um generell das Thema Wertpapiere anzusprechen und auch über Ihren Plan zu sprechen, den
Sie hegen, dass Sie die Abschaffung der KESt bei Wertpapierspekulationen vorantreiben wollen. Ein klares Nein von unserer Seite, weil es natürlich nicht sein kann, dass jemand, der mit Aktien spekuliert, viel, viel weniger Steuern zahlt als jemand, der arbeiten geht. Solange das so ist, ist das unerträglich und nicht durchsetzbar, von unserer Seite aus gesehen. (Beifall bei der SPÖ.) Spekulation noch zusätzlich zu fördern ist aus unserer Sicht der vollkommen falsche Weg, den Sie hier einschlagen.
Auch zu sagen, na ja, das ist ja ein Vorsorgemodell: In Zeiten wie diesen, in denen uns klar ist, dass die Menschen teilweise nicht wissen, wie sie jeden Monat mit ihrem Gehalt über die Runden kommen, noch die Illusion zu verbreiten, dass die Menschen Geld hätten, um eine private Vorsorge zu finanzieren, das ist so etwas von an der Realität vorbei, Herr Finanzminister! Das ist ganz eindeutig eine Klientelpolitik, die Sie da vorhaben. Das ist nur das Vorschieben eines Deckmantels, dass Sie hier sagen: Ja, es geht um die Veranlagung von privaten Vorsorgeprojekten.
Diese Illusion, glaube ich, sollten Sie nicht weiterverfolgen. Wir sind klar dagegen. Ich bin auch nicht dafür, dass man immer so tut, als ob die privaten Veranlagungssysteme viel, viel sicherer wären als das staatliche System. Das ist nicht richtig, das ist falsch. Wir haben ein gutes Vorsorgesystem. Unser Pensionssystem ist gut. Man sollte sich da nicht auf den Markt verlassen. Der Markt funktioniert in vielen Dingen nicht, auch bei der Pensionsvorsorge funktioniert er nicht zu 100 Prozent. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
16.12
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Abgeordneter Peter Haubner. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Damen und Herren auf der Besuchergalerie! Ja, Herr Kollege Einwallner,
es ist natürlich so, wir haben unterschiedliche Zugänge. Das ist hier wieder einmal offensichtlich. Es geht ja darum, dass man zusätzlich zur staatlichen Säule eine private Säule machen kann und dass es da ein paar Anreize bedarf. (Abg. Krainer: Anreize?! Anreize, zu arbeiten! Schon mal darüber nachgedacht?! Wer arbeiten geht, soll nicht der Dumme sein! Aber die Politik ...!) Ich glaube, das ist unbestritten und deshalb ist der Vorschlag des Finanzmisters sicher einer, den wir begrüßen und der natürlich auch umzusetzen wäre, um hier Anreize zu schaffen, meine Damen und Herren.
Aber wir haben ja heute das Thema Wertpapiere und Wertpapierfirmen. Da geht es ja auch darum, dass wir die Attraktivität des Standortes Österreich und natürlich auch die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wertpapierfirmen stärken; deshalb auch diese Umsetzung.
Was machen wir heute hier? – Auf EU-Ebene wurde bereits im Dezember 2019 ein einheitlicher Aufsichtsrahmen für Wertpapierfirmen beschlossen. Wir machen jetzt die Regierungsvorlage dazu, die diese Richtlinie umsetzt. Bisher hatte der Aufsichtsrahmen von Wertpapierfirmen bei den Vorgaben dieselbe Dimension wie bei Kreditinstituten. Diese Vorgaben waren gerade für die kleinen Wertpapierfirmen nicht handelbar. Deshalb ist es wichtig, dass wir das jetzt hier machen. Dieser neue Aufsichtsrahmen berücksichtigt eben die Art und Größe der Wertpapierfirmen und ihre spezifischen Risiken. Und das ist gut so, meine Damen und Herren!
Das heißt, dass systemrelevante Wertpapierfirmen mit bankähnlichen Tätigkeiten und Risiken weiterhin wie Banken reguliert und beaufsichtigt sind. Für kleine Wertpapierfirmen gelten eben neue und einfachere Aufsichtsregelungen. Die Differenzierung nach Art, Größe und Risikoneigung stellt bei den Anforderungen an Wertpapierfirmen die wesentliche Innovation dar.
Wir bringen noch einen Abänderungsantrag ein, der hier vor allem die Prüfpflichten des Abschlussprüfers, im Sinne einer Abwägung von Aufwand und aufsichtsrätlichem Nutzen, konkretisiert:
Abänderungsantrag
der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Nina Tomaselli, Kolleginnen und Kollegen zum Bericht des Finanzausschusses über die Regierungsvorlage (1757 d.B.)
Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:
Der oben zitierte Gesetzesantrag wird wie folgt geändert:
In Artikel 9 wird nach Z 30 (§ 74 Abs. 4) folgende Z 30a (§ 74 Abs. 5) eingefügt:
„30a. § 74 Abs. 5 lautet:
„(5) Das Beitragsvermögen ist bis zur widmungsgemäßen Verwendung durch die Entschädigungseinrichtung mündelsicher zu veranlagen. Es bildet gemeinsam mit den allfälligen Ansprüchen gemäß Abs. 4 ein Sondervermögen, das durch die Entschädigungseinrichtung treuhändig zu verwalten ist. Über das Sondervermögen ist durch die Entschädigungseinrichtung jährlich gleichzeitig mit dem Jahresabschluss der Entschädigungseinrichtung Rechnung zu legen. Die Kontrolle der ordnungsgemäßen Verwaltung des Sondervermögens hat jährlich durch einen Wirtschaftsprüfer zu erfolgen, welcher von der Entschädigungseinrichtung bestellt wird. Wegen Forderungen gegen die Entschädigungseinrichtung, die nicht aus Gründen von Entschädigungsverpflichtungen entstanden sind, darf in das Sondervermögen nicht Exekution geführt werden. Dem Konkurs der Entschädigungseinrichtung ist das Sondervermögen entzogen.““
*****
Meine Damen und Herren, wir können zusammenfassen: Mit dieser Regierungsvorlage unterstützen wir die kleinen Wertpapierfirmen, machen sie wettbewerbsfähiger, erhöhen somit die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes, stärken den heimischen Kapitalmarkt und verbessern treffsicher
die Aufsichtsanforderungen und den Anlegerschutz. Ich ersuche um breite Zustimmung. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Disoski und Tomaselli.)
16.17
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Abänderungsantrag
der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Nina Tomaselli,
Kolleginnen und Kollegen
zum Bericht des Finanzausschusses über die Regierungsvorlage (1757 d.B.) betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über die Beaufsichtigung von Wertpapierfirmen (Wertpapierfirmengesetz – WPFG) erlassen wird und das Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz, das Bankwesengesetz, das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, das Finanzkonglomerategesetz, das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz, das Investmentfondsgesetz 2011, das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz und das Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 geändert werden (1815 d.B.) TOP 7
Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:
Der oben zitierte Gesetzesantrag wird wie folgt geändert:
In Artikel 9 wird nach Z 30 (§ 74 Abs. 4) folgende Z 30a (§ 74 Abs. 5) eingefügt:
„30a. § 74 Abs. 5 lautet:
„(5) Das Beitragsvermögen ist bis zur widmungsgemäßen Verwendung durch die Entschädigungseinrichtung mündelsicher zu veranlagen. Es bildet gemeinsam mit den allfälligen Ansprüchen gemäß Abs. 4 ein Sondervermögen, das durch die Entschädigungseinrichtung treuhändig zu verwalten ist. Über das Sondervermögen ist durch die Entschädigungseinrichtung jährlich gleichzeitig mit dem Jahresabschluss
der Entschädigungseinrichtung Rechnung zu legen. Die Kontrolle der ordnungsgemäßen Verwaltung des Sondervermögens hat jährlich durch einen Wirtschaftsprüfer zu erfolgen, welcher von der Entschädigungseinrichtung bestellt wird. Wegen Forderungen gegen die Entschädigungseinrichtung, die nicht aus Gründen von Entschädigungsverpflichtungen entstanden sind, darf in das Sondervermögen nicht Exekution geführt werden. Dem Konkurs der Entschädigungseinrichtung ist das Sondervermögen entzogen.““
Begründung
Zu Art. 9 (Wertpapieraufsichtsgesetz 2018):
Zu Z 30a (§ 74 Abs. 5):
§ 74 Abs. 5 vierter Satz Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 (WAG 2018) besagt bislang, dass die Kontrolle der ordnungsgemäßen Verwaltung des Sondervermögens durch die gesetzliche Interessenvertretung der Mitgliedsinstitute zu erfolgen hat.
Aufgrund der Konzessionserweiterung im WAG 2018, welche im Rahmen der Regierungsvorlage (1757 d.B.) vorgenommen wird, ist es nicht mehr zeitgemäß, dass die gesetzliche Interessenvertretung die ordnungsgemäße Verwaltung des Sondervermögens kontrollieren muss. Dies soll künftig ein Wirtschaftsprüfer erledigen. Mit der fachlichen Expertise eines Wirtschaftsprüfers wird gewährleistet, dass eine zielgerichtete Prüfung der ordnungsgemäßen Verwaltung des Sondervermögens erfolgt. Die Möglichkeit, denselben Wirtschaftsprüfer wie bei der Jahresabschlussprüfung zu beauftragen, soll die Effizienz der Prüfung erhöhen. Zum einen kennt der Jahresabschlussprüfer die Unterlagen der Entschädigungseinrichtung, zum anderen werden auch die Gesamtkosten für die Prüfung geringer ausfallen. Analog zu § 270a UGB iVm Art. 17 Abs. 1 der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 soll eine Prüferrotation stattfinden.
*****
Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Abänderungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht. Er steht somit auch mit in Verhandlung.
Zu Wort gelangt nun Nurten Yılmaz. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.
Abgeordnete Nurten Yılmaz (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Nicht jeder, der mit Aktien handelt, ist reich. Aber jeder, der reich ist, handelt mit Aktien. – So. Jetzt kommt der Herr Finanzminister und denkt sich: Ja, da geht noch was! Da geht noch was, wir senken die Steuern für die Reichsten der Reichen und streichen die KESt!
Und jetzt erwartet irgendjemand hier im Parlament, dass die Sozialdemokraten sagen: okay, wieso nicht?! – Nein, das hoffe ich doch. Und den anderen Parteien ist es eh wurscht. (Abg. Loacker: Ich werde gleich erklären, wie wurscht uns das ist!)
Auf der anderen Seite war es so, dass diese KESt unter Bundeskanzler Faymann 2012 überhaupt eingeführt wurde, damit da auch etwas in die allgemeine Staatskassa hineinkommt – auch deswegen, weil viel Schindluder getrieben wurde. So ist es ja nicht, dass das alles so sauber gelaufen ist.
Vor Kurzem wurde die Konzernsteuer um 750 Millionen Euro gesenkt. Und jetzt möchten Sie wahrscheinlich die Milliarde festmachen oder zumindest dort hinkommen, denn geschätzt wird ein Verlust für den Staatshaushalt von 200 bis 300 Millionen Euro. So kommt man fast auf 1 Milliarde Euro.
Wir können da nicht mitgehen, wir lehnen das ab. Es tut mir leid, dass es wieder salonfähig ist, dass die Reichsten diesen Anspruch haben, aber mit der ÖVP geht das natürlich. Da fällt mir jetzt der Spruch des Ex-Generalsekretärs des Finanzministers ein, der gesagt hat: Vergiss nie, du arbeitest für die ÖVP! Das ist so ein - - (Zwischenruf der Abg. Krisper.) – Wie bitte? (Abg. Krisper: Die Hure der Reichen!) – Na, weiß doch jeder, was ich meine, wie es weiter-
geht, oder? (Heiterkeit bei den Grünen.) Nein, man muss es jetzt nicht wiederholen. – Punkt, Punkt; es weiß jeder, wie es weitergeht. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)
16.19
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag. Nina Tomaselli. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.
Abgeordnete Mag. Nina Tomaselli (Grüne): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Man hätte es wahrscheinlich gar nicht gedacht, aber die Wertpapierfirmen, die nicht Kreditinstitute sind, hatten bisher kein eigenes Gesetz und bekommen mit dem heutigen Beschluss ein eigenes Gesetz, das Wertpapierfirmengesetz. Das kommt nicht von irgendwoher, das Gesetz beruht auf mehreren Initiativen der EU, die ein eigenes Aufsichtsregime für Wertpapierfirmen schaffen wollte.
Bisher wurden nämlich Wertpapierfirmen bezüglich Risikomanagement genauso eingestuft wie Kreditinstitute, aber sie haben selbstverständlich auch andere Aufgaben als Banken. Sie vergeben beispielsweise keine Kredite und halten in der Regel auch keine Einlagen für ihre Kunden. Dort liegt der Fokus vor allem auf der Abwicklung von Wertpapieraufträgen, Investmentberatung, Portfoliomanagement und eben dem Handel auf eigene Rechnung. Das Wertpapierfirmengesetz in der vorliegenden Fassung regelt übrigens die Eigenmittel- und Kapitalanforderungen, das Risikomanagement, die Aufsicht, die Offenlegung und Berichterstattung.
Es gibt ab jetzt die Möglichkeit für mittelgroße Firmen, Kundengelder auch entgegenzunehmen und diese zu veranlagen. Wir haben – und das ist vielleicht auch wichtig, als Replik auf Kollegen Einwallner zu betonen – im Gesetz ausgewogene Maßnahmen getroffen, die das Risiko für die Anlegerinnen und Anleger minimieren. Mit der Schaffung des Wertpapierfirmengesetzes soll ein risikosensitiver und effizienter Aufsichtsrahmen für Wertpapierfirmen
geschaffen werden, und ich denke, das ist uns auch gut gelungen. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Haubner.)
Zu der angestoßenen Diskussion seitens der sozialdemokratischen Fraktion über die KESt ist vonseiten der Grünen jedenfalls anzumerken: Wir leben sicher in Zeiten multipler Krisen – Pandemie, Krieg, Teuerung –, und im Moment fehlt uns auch die Fantasie, bei welchen dieser genannten großen Herausforderungen ein Aussetzen der KESt in bestimmten Fällen helfen sollte. Unsere Priorität liegt jedenfalls darauf, dass man den Menschen hilft, die besonders unter den genannten Herausforderungen leiden. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)
16.22
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Mag. Gerald Loacker. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Zumindest reicht der innere Koalitionsfriede noch so weit, dass EU-Richtlinien umgesetzt werden können, das ist insofern beruhigend. (Abg. Höfinger: Fürchtet euch nicht!)
Die EU-Richtlinie, die hier umgesetzt wird, sorgt dafür, dass Wertpapierfirmen auch selbst Depotgeschäft betreiben können und selbst Kundengelder entgegennehmen können. Insofern ist das ein Liberalisierungsschritt, den wir sehr begrüßen. Das ändert natürlich in Summe wenig daran, dass das Wertpapiergeschäft generell extrem überreguliert und überbürokratisiert ist und dass jeder Kundenbetreuer, der seinem Kunden Wertpapiere, auch besonders sichere und risikoarme, verkaufen möchte, einen Stapel an Unterlagen ausfüllen und sich da einer großen Bürokratie unterwerfen muss.
Das führt mich zur Besteuerung von solchen Wertpapiergeschäften, Kollegin Yılmaz hat es schon angerissen: Die Wertpapier-KESt besteuert ja nicht nur Gewinne, sondern teilweise besteuert sie auch die Substanz, wie Prof. Badelt
im
Budgethearing auch bestätigt hat. Warum ist das so? Wir haben ja heute
schon ein Stadium erreicht, dass selbst die Arbeiterkammer den Mitgliedern empfiehlt,
das Geld nicht auf dem Sparbuch liegen zu lassen, sondern auch Wertpapiere zu
kaufen. So weit sind wir. Wenn jetzt die knallrote Arbeiterkammer
empfiehlt, Wertpapiere zu kaufen, dann möchte ich den Kollegen von der
linken Seite Folgendes mitgeben: Sie kaufen heuer ein Wertpapier um den Preis
von 100, und in fünf Jahren haben wir eine Inflationswirkung von sagen
wir einmal 20 Prozent Inflation. Dann hat vielleicht dieses Wertpapier,
wenn Sie Glück haben, einen Kurswert von 120, und wenn sie es verkaufen, müssen Sie die 20 versteuern, obwohl sie
überhaupt keinen Ertrag erwirtschaftet haben. Sie haben
nur den Wert gesichert, und damit wird diese Substanz, diese 20, mit der
Wertpapier-KESt besteuert – für den kleinen Sparer, der nicht
zockt (Abg. Herr: Oh, der kleine Sparer!), sondern der das Papier
lange behält (Abg. Leichtfried: Wenn der Loacker für
den kleinen Sparer spricht, stimmt was nicht!), der es für seine
Altersvorsorge in der dritten Säule lange
behält –, und das ist das Problem der Kapitalertragsteuer.
Ich verstehe schon, dass es ein bisschen wirtschaftliches Denken voraussetzt und dass das besonders auf der linken Seite des Spektrums schwierig ist (Ruf bei der SPÖ: Geh bitte, Gerald! – Abg. Krainer: Oje! Oje!) und natürlich auch auf der Bauernbund- und Beamtenseite schwierig ist.
Ich bringe daher folgenden Entschließungsantrag ein:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend „KESt-Befreiung für längerfristige Veranlagungen“
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Finanzen, wird aufgefordert, umgehend eine Behaltefrist für die Kapitalertragssteuerbefreiung für Kursgewinne bei Wertpapieren und Fondsprodukten wieder einzuführen.“
*****
Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)
16.25
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen
betreffend KESt-Befreiung für längerfristige Veranlagungen
eingebracht im Zuge der Debatte in der 187. Sitzung des Nationalrats über den Bericht des Finanzausschusses über die Regierungsvorlage (1757 d.B.): Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über die Beaufsichtigung von Wertpapierfirmen (Wertpapierfirmengesetz – WPFG) erlassen wird und das Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz, das Bankwesengesetz, das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, das Finanzkonglomerategesetz, das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz, das Investmentfondsgesetz 2011, das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz und das Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 geändert werden (1815 d.B.) – TOP 7
In dem seit gut einem Jahrzehnt bestehenden Niedrig- bzw. Nullzinsumfeld zahlt sich eine Veranlagung von Ersparnissen auf dem Sparbuch nicht mehr aus - im Gegenteil. Selbst bei den zwischen 2012 und 2020 durchgängig niedrigen jährlichen Inflationsraten von nie mehr als 2,4% (einmalig 2012, ansonsten darunter – Statistik Austria) führt das dazu, dass auf Sparbüchern eingezahlte Ersparnisse an Wert verlieren.
Angesichts aktueller Inflationraten von 10,6% (Nov 2022 iVz Vorjahr, Statistik Austria), einer Inflationsprognosen von um die 8,6% für das Jahr 2022 (OeNB, Okt 2022), und im Euro-Raum hartnäckig niedrigste Zinssätze, bedeutet eine Veranlagung per Sparbuch mittlerweile eine Enteignung durch die Hintertür. Sogar die Arbeiterkammer(AK) empfiehlt eine Veranlagung in Wertpapieren, weil sich über niedrig verzinste Spareinlagen der Verlust durch die Inflation ansonsten nicht mehr ausgleichen lässt (https://help.orf.at/stories/3212339/).
Immer mehr Österreicher_innen aller Einkommensniveaus veranlagen daher in den letzten Jahren in Wertpapiere, um ihre hart erarbeiteten Ersparnisse vor der unglückseligen Kombination von Niedrigstzinsen und Inflation zu schützen. Dabei nehmen sie zugunsten höherer Renditen bewusst auch höheres Risiko in Kauf. Nachdem der Staat bereits über die Lohn- und Einkommenssteuer gut an der Leistung der Steuerzahler_innen verdient hat, schneidet er in Folge auch bei Ersparnissen und Risikobereitschaft mit und erschwert ihnen somit den Werterhalt ihres Ersparten. Vermögensaufbau oder private Altersvorsorge rücken damit in immer weitere Ferne.
Ein Beispiel: Will
eine Anlegerin bei einer jährlichen Inflation von 8,6% den Wert ihres
Geld lediglich sichern, braucht sie - mit KESt - mittlerweile eine
jährliche Performance von 11,7%. Könnte sie eine Veranlagung
beispielsweise nach einem Jahr ohne
KESt-Pflicht verkaufen, bräuchte dieselbe Anlegerin nur 8,6% Rendite, um
den Wert ihrer Ersparnisse erhalten.
Die demographische Entwicklung und der daraus resultierende Druck auf das staatliche Pensionssystem werden einen massiven Ausbau der individuellen, privaten Vorsorge notwendig machen. Eine Kapitalertragssteuerbefreiung für längerfristige Veranlagungen würde einen deutlichen steuerlichen Anreiz zugunsten einer längerfristigen Veranlagung in Wertpapiere setzen und den Bürger_innen dabei helfen, ihre Ersparnisse gegen die Auswirkungen der wertevernichtende Kombination aus Inflation und niedrigen Sparbuchzinsen abzusichern.
Die „Erarbeitung einer Behaltefrist für die Kapitalertragssteuerbefreiung für Kursgewinne bei Wertpapieren und Fondsprodukten“, also die Wiedereinführung der
früheren Spekulationsfrist, ist im Regierungsprogramm 2020-24 vorgesehen und Anfang 2022 vom Finanzminister angekündigt. Eine rasche Umsetzung dieses Versprechens ist jetzt dringender notwendig, denn je.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
"Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Finanzen, wird aufgefordert, umgehend eine Behaltefrist für die Kapitalertragssteuerbefreiung für Kursgewinne bei Wertpapieren und Fondsprodukten wieder einzuführen."
*****
Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht somit auch mit in Verhandlung.
Zu Wort gelangt nun Gabriel Obernosterer. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Gabriel Obernosterer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Finanzminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren auf der Galerie und zu Hause vor den Fernsehbildschirmen! Zu Tagesordnungspunkt 7, Wertpapierfirmengesetz, wurde, glaube ich, von meinen Vorrednern wirklich schon alles gesagt. Ich möchte da jetzt nichts mehr wiederholen. Es geht um eine Umsetzung einer EU-Richtlinie, damit es zumindest europaweit für alle Wertpapierfirmen den gleichen Kontrollmechanismus gibt und damit auch die gleiche Sicherheit – so gut das möglich ist.
Jetzt nütze ich einfach meine Redezeit für etwas anderes, auch weil wir kurz vor Weihnachten stehen. Ich bin jetzt seit 17 Jahren hier im Haus, und ich muss ehrlich sagen, so, wie das politische Klima in letzter Zeit ist, habe ich es in diesen 17 Jahren eigentlich in dieser Art noch nicht erlebt. (Zwischenruf der Abg.
Herr.) Wir wissen auch, was man draußen sagt, und wenn man zu Hause ist, wenn man im Wirtshaus ist oder im Vereinsleben tätig ist, wird man immer wieder auf dieses politische Klima angesprochen.
Ich bin schon ein bissl
älter und ich möchte auch etwas dazu sagen: Ich bin seit
17 Jahren hier, und egal welche ideologischen Unterschiede es
gibt – und Gott sei Dank gibt es die, das sage ich auch dazu,
Gott sei Dank gibt
es die –, habe ich in diesen
17 Jahren mit allen Fraktionen bis zum heutigen Tag – ich
glaube, ich kann es ruhig sagen – eine gute, kollegiale
Gesprächsbasis, wenn es um die inhaltliche Arbeit geht. In letzter Zeit
aber, egal welche Sitzung auch immer es ist, sehen wir, dass es jetzt, in
einer Zeit, die nicht einfach ist – wir haben zwei Jahre die
Pandemie gehabt, jetzt haben wir die Energiekrise (Zwischenruf der
Abg. Erasim), die Teuerungskrise, eine wirklich schwierige, schwierige Zeit –, kaum eine Sitzung
gibt, in der es nicht einen Misstrauensantrag gegen ein
Regierungsmitglied oder Neuwahlanträge gibt – als wenn wir
sonst keine Sorgen hätten. In knapp zwei Jahren wird sowieso wieder neu
gemischt, und die Österreicherinnen und Österreicher werden sagen,
wem sie dann ihr Vertrauen schenken. Warten wir diese Zeit ab!
Ich als schon etwas Älterer in diesem Haus bin so aufgewachsen, da hat es immer geheißen: In guten Zeiten hat jeder in der Familie ein bisschen was getan, was er eigentlich wollte; in schlechten Zeiten in der Familie oder zu Hause im Dorf ist einfach zusammengeholfen worden. Wenn irgendeine Krise in irgendeinem Dorf war, sind alle gesprungen und man hat geholfen und geschaut, dass man aus dieser Krise herauskommt. Da ist nicht die Hälfte des Dorfs irgendwo in einem Liegestuhl gesessen und hat darauf gewartet, um bei denen, die laufen und springen, um diese Krise zu bewältigen, zu schauen, was eventuell falsch ist.
Wenn wir schauen, was in der Coronazeit gewesen ist, als es geheißen hat, es wird zu spät geholfen, es wird zu wenig geholfen, dann wissen wir, dass Österreich im Grunde genommen im Vergleich besser als unsere Nachbarländer
aus dieser Krise herausgekommen ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Kassegger: Viel besser als die Schweiz! Vollkommener Realitätsverlust!) In der heutigen Zeit – jetzt haben wir die Energiekrise und die Teuerungskrise – ist es auch nicht einfach. Wir haben Pakete umgesetzt, die die anderen erst jetzt umsetzen; die sind umgesetzt worden, und wir lassen die Menschen nicht alleine.
Eines müssen wir auch dazusagen: Herr Finanzminister, danke auch für diese wirklich vielen Initiativen. Langsam werden wir aber auch darüber nachdenken müssen, wann der Geldhahn des Bundes einmal zu ist, weil wir wissen, dass wir von Geld reden, das uns von den Steuerzahlern ja nur geliehen worden ist, im Vertrauen, es so gut wie möglich einzusetzen, und das wird jetzt auch gemacht.
Wenn wir in der Geschichte ein bisschen zurückschauen, sehen wir, was ein bissl Zusammenhalt heißt. Die Politik hat das früher auch gekannt. Die Oppositionsparteien – sage ich jetzt zum Iststand –: Leider kennt ihr das nicht mehr. Schauen wir nur zurück in die Siebzigerjahre: SPÖ-Alleinregierung, Energiekrise, der Ölpreis ist von 2,50 Schilling auf 7 Schilling raufgegangen, die Inflation lag bei circa 7 Prozent, einmal über 7 Prozent, einmal bei 6,8 Prozent.
Es hat damals unter dieser Kreisky-SPÖ-Alleinregierung keine Beihilfen gegeben, sondern damals hat es nur Einschränkungen gegeben: Die Heizung hat runtergedreht werden müssen, schneller als 100 km/h haben wir auf den Autobahnen nicht fahren dürfen, wir haben einen autofreien Tag einhalten müssen, damit weniger Energie verbraucht wird. Das ist nicht lustig gewesen.
Wisst ihr, wie diese Abstimmungen damals ausgegangen sind? – Weil eben die Oppositionsparteien damals vor 50 Jahren noch gewusst haben, dass man in Krisen zusammenhalten muss, ist das einstimmig beschlossen worden. Da hat die ÖVP mitgestimmt, obwohl sie nicht in der Regierung war, da haben auch die Freiheitlichen mitgestimmt, obwohl sie nicht in der Regierung waren. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Bitte gesteht mir einen Wunsch zu; ich glaube, ich kann das machen, weil ich schon so lange im Haus bin: Leute, jetzt heißt es zusammenzuhalten! Schauen wir nicht, wenn schnell geholfen werden muss, was da und dort eventuell, ein Beistrich oder i-Punkt oder eine Kommastelle, schlecht gemacht wurde! In Summe können wir uns europaweit, international wirklich ins Schaufenster stellen, wenn es um Hilfe, und zwar sozial gestaffelte Hilfe, geht. Andere Länder, auch die Amerikaner, die weit weg sind von diesem Krieg, haben mit ähnlichen Inflationszahlen zu kämpfen wie wir. Wir sitzen alle in einem Boot, wir haben keinen Zaun um Österreich herum. (Zwischenruf des Abg. Matznetter.) Halten wir in dieser Zeit zusammen! In einem Jahr könnt ihr wieder Politik machen, und in knapp zwei Jahren werden die Österreicher sagen, wer weiterhin in dieser Regierung sitzen soll. Wir werden diese Periode fertig machen, und spart euch endlich einmal diese Misstrauensanträge, spart euch endlich einmal die Neuwahlanträge! Jetzt ist Zeit zum Arbeiten, zum Zusammenzuhalten. Mit diesen Anträgen nehmt ihr fünf Monate lang einen Stillstand in Österreich in Kauf! Seid euch eurer Aufgabe bewusst: Ihr gehört zu den 183 Abgeordneten, die für dieses Land verantwortlich sind! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen sowie Bravoruf des Abg. Michael Hammer.)
16.3
1
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.
Ich verlege wie vereinbart die Abstimmungen an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Finanzausschusses und fahre in der Erledigung der Tagesordnung fort.
Bericht des Finanzausschusses über den Antrag 3022/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über Maßnahmen zur Stromverbrauchsreduktion in Spitzenzeiten (Stromverbrauchsreduktionsgesetz – SVRG) (1816 d.B.)
9. Punkt
Bericht des Finanzausschusses über den Antrag 3024/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom und ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-fossile Energieträger erlassen werden und das Einkommensteuergesetz geändert wird (1817 d.B.)
10. Punkt
Bericht und Antrag des Finanzausschusses über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz – ASVG geändert wird (1818 d.B.)
Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir kommen zu den Punkten 8 bis 10 der Tagesordnung, über welche die Debatten unter einem durchgeführt werden.
Es wurde auf eine mündliche Berichterstattung verzichtet.
Als Erster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Kai Jan Krainer. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Michael Hammer: Grüß Sie, Herr Abgeordneter! Guten Tag! Grüß Sie!)
Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Vielleicht noch einen Satz zu Kollegen Obernosterer: Der Unterschied zu den Siebzigerjahren ist halt auch, dass damals die SPÖ, obwohl sie eine absolute Mehrheit in diesem Haus hatte, nicht über
jeden Vorschlag der Opposition einfach drübergefahren ist (Heiterkeit bei der ÖVP – Abg. Michael Hammer: Na geh! Hahaha!), sondern gute Vorschläge aufgenommen und umgesetzt hat. (Beifall bei der SPÖ.) Und dann hat die ÖVP halt mitunter auch eigenen Vorschlägen zugestimmt. Das ist ein Riesenunterschied.
Da kann ich nur sagen: Lernen Sie Geschichte (Abg. Höfinger: Ja genau!), schauen Sie sich an, wie lange damals in diesem Haus Regierungsvorlagen, wichtige Regierungsvorlagen debattiert wurden (Abg. Michael Hammer: Der Kreisky dreht sich im Grab um bei eurer Performance! – Abg. Höfinger: Weil die SPÖler kein Format mehr haben! Blass, farblos!): oft eineinhalb Jahre, etwa bei der Familienrechtsreform, bei der großen Strafrechtsreform, eineinhalb Jahre Debatten auf Ausschussebene, auf Augenhöhe zwischen allen Fraktionen – und nicht innerhalb von ein paar Wochen schnell etwas durchpeitschen. Wurscht, was die Opposition sagt, ganz egal, da rein (die rechte Hand zum Ohr bewegend), da raus (die linke Hand vom Ohr weg bewegend), ihr wisst alles besser! (Abg. Höfinger: Na so langsam, wie ihr seid, können wir nicht arbeiten!) Das ist ein Riesenunterschied! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Michael Hammer: Ihr sagt ja nur Neuwahlen! Ihr habt ja keine Vorschläge!)
Also wenn Sie zurück zu den Siebzigerjahren wollen, dann müssen Sie uns auch zuhören (die rechte Hand zum Ohr bewegend), was für Vorschläge wir machen, und die guten Vorschläge auch umsetzen – und gute Vorschläge gibt es ausreichend.
Dass es gute Vorschläge in ausreichender Zahl gibt, hätten Sie ja in der gesamten Teuerungsdebatte merken müssen. Ich weiß, der Bundeskanzler hat in der „Pressestunde“ behauptet, dass die Bundesregierung bereits Maßnahmen umgesetzt habe, bevor es noch irgendeinen Vorschlag der Opposition gegeben hat. Alle wissen, das ist unwahr, weil die ersten Vorschläge der Opposition ab Oktober kamen. Und wann wurde die erste Maßnahme hier im Haus beschlossen? – Im Jänner haben Sie es eingebracht, beschlossen wurde es im Februar oder März. Am selben Tag, an dem das hier beschlossen wurde,
weil das Paket so klein war, dass es peinlich war – da hätten Sie als Finanzminister durch die Teuerung noch mehr an Mehrwertsteuer eingenommen, als Sie selber an Hilfen zurückgegeben haben; das war dieser Gutschein, der nie funktioniert hat (Bundesminister Brunner: Es waren über 4 Milliarden Euro an Maßnahmen!) –, haben Sie noch ein neues Paket vorgestellt, weil Sie eben draufgekommen sind, dass das erste so peinlich klein ist. Die Opposition hat Ihnen das damals gesagt, aber Sie haben nicht zugehört.
Und sehr ähnlich ist das heute. Heute wird eine sogenannte Übergewinnsteuer beschlossen, da sollen in etwa 1 bis 2 Milliarden Euro Übergewinne abgeschöpft werden. Der Vorschlag der SPÖ sieht 6 bis 8 Milliarden Euro vor. (Abg. Michael Hammer: Nur du! Nur du!) Das ist halt der Unterschied. Offenbar sind die Grünen und die ÖVP der Meinung, wir können ganz locker 4 bis 7 Milliarden Euro liegen lassen, weil wir die nicht brauchen – aber Sie werden sie brauchen! Das haben wir auch bereits im September gesagt: Es wird ein Gaspreisdeckel kommen, wir sollten den auch einführen, weil ihn auch die Deutschen einführen werden. Sie haben gesagt: Ach, schauen wir doch einmal, ob der überhaupt kommt! Wer weiß, ob der kommt! Jetzt schauen wir einmal, jetzt warten wir einmal! – Der kommt! Es ist so, dass in Deutschland sowohl die Haushalte als auch die Industrie in den Genuss davon kommen werden. Die Dezember-Gasrechnung wird in Deutschland überhaupt vom Staat übernommen. Was macht die Bundesregierung? – Die Bundesregierung sagt: Die Haushalte sind uns egal! Wir machen eine kleine Heizkostenzuschussaufstockung, aber Gaspreisdeckel für die Haushalte gibt es keinen.
Das ist der Finanzminister: Die Haushalte, die mit Gas heizen, die mit Gas kochen, bekommen keinen Gaspreisdeckel, die bekommen einen erhöhten Heizkostenzuschuss, wenn überhaupt. (Ruf bei der ÖVP: 500 Millionen sind nichts?!) Schauen wir einmal, was da rauskommt! Aber die Industrie bekommt einen.
Haben Sie sich schon einmal ausgerechnet, was Sie das kosten wird? Haben Sie schon einmal ausgerechnet, was Sie der Gaspreisdeckel für die Industrie
kosten wird? – Der wird Sie das Geld kosten, das Sie heute liegen lassen, weil Sie keine vernünftige Gewinnabschöpfung machen und diese 4 bis 7 Milliarden Euro liegen lassen. Die werden Sie im Jänner in die Hand nehmen und ein neues Gesetz beschließen müssen. Nur: Das Geld haben Sie nicht, weil Sie das heute haben liegen lassen. Und Sie werden wieder weiter Schulden machen, und Sie werden wahrscheinlich einen neuen Rekord unter den Finanzministern aufstellen, weil in so kurzer Zeit noch niemand so viele Schulden aufgenommen hat wie Sie. (Abg. Zarits: Aber ihr wollt doch immer mehr! Das verstehe ich nicht!)
Wie hat Herr Badelt gesagt? – Er möchte nicht nach Ihnen Finanzminister sein, denn wer auch immer das machen muss, steht vor einem Budgetchaos, weil Sie das Budget an die Wand fahren, der muss einen vollkommen zerstörten Staatshaushalt wieder aufbauen. – Das sagt Herr Badelt, nicht ich! Er will nicht nach Ihnen Finanzminister sein, ich auch nicht (Heiterkeit bei der ÖVP – Abg. Michael Hammer: Gott bewahre!), weil: Nach Ihnen aufzuräumen ist keine schöne Arbeit. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ. – Weiterer Zwischenruf des Abg. Michael Hammer.)
16.38
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Karlheinz Kopf. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Michael Hammer: Noch mehr ... für die Wien Energie! Eine reine Unwahrheitsrede!)
Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Herr Präsident! Herr Finanzminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Geschätzte Zuhörerinnen und Zuhörer hier im Saal und auch an den Empfangsgeräten! Ich weiß nicht, Kollege Krainer, wie groß die Gefahr hier herinnen eingeschätzt wird, dass du in die Verlegenheit kommen solltest, Minister Brunner nachfolgen zu müssen, aber lassen wir das und kommen wir zur Sache selber. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Er hat damit angefangen! (Abg. Michael Hammer: Den verräumen sie irgendwo in Wien!)
Es besteht ja kein Zweifel, dass wir uns nach der für uns alle und die Bevölkerung wirklich enorm belastenden Zeit der Covid-Pandemie – wir hätten es fast nicht für möglich gehalten – jetzt schon wieder in einer Krisensituation befinden, die anders gelagert, aber um nichts geringer in ihrer Auswirkung ist. Es geht einerseits um die ganze Problematik rund um Energie, um die Energieversorgung sowohl für Private wie auch für Betriebe, um die gestiegenen Energiekosten, die viele enorm belasten, während auf der anderen Seite wenige in dieser Situation aufgrund von Preisentwicklungen, die letzten Endes nichts mit Gestehungskosten und so weiter zu tun haben, unverhofft zusätzliche Gewinne schreiben. Es ist keine leichte Diskussion, in der wir uns da befinden, vor allem was Letzteres betrifft – aber zuerst zur Energieversorgung.
No na, es ist zunächst einmal unsere große Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Haushalte und Betriebe über genügend Energie verfügen können. Es ist uns Gott sei Dank gelungen, die Gasspeicher in Österreich, die wir jetzt über den Winter dringend brauchen werden, fast zu 100 Prozent zu befüllen. Das ist, denke ich, ein erster großer Erfolg, der nicht zuletzt vor allem dieser Regierung gelungen ist. (Abg. Kassegger: Die 4 Milliarden Kosten vergessen wir! Ein Riesenerfolg! 4 Milliarden Euro, 4 000 Millionen Euro!) Das war auch dringend notwendig. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Gleiches gilt es aber beim Strom sicherzustellen. Nichts ist gefährlicher, als da ein zu geringes Angebot zu haben und die Stabilität im Stromnetz zu verlieren. Das Gebot heißt natürlich, im Verbrauch einzusparen, deswegen legen wir heute ein Stromverbrauchsreduktionsgesetz vor, das dabei mithelfen soll, vor allem anzureizen, in Spitzenzeiten den Verbrauch zu reduzieren, Verbräuche entweder überhaupt zu verhindern oder in andere, nicht so starke Auslastungszeiten zu verlagern. Zur Stabilisierung und Sicherstellung der Netzstabilität gehört natürlich auch der forcierte Ausbau bei erneuerbaren Energieträgern, und der wird massiv vorangetrieben.
Zweiter Punkt – Energiekostenentlastung: Es gibt bereits seit 1. Dezember eine äußerst attraktive Stützung des Strompreises für die Haushalte auf 10 Cent
herunter, von der viele profitieren. Also alle, die da den Teufel an die Wand malen oder behaupten wollen, wir kümmerten uns nicht um die Haushalte, sprechen das wider besseres Wissen aus. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Wenn wir jetzt auch noch zusätzlich über einen Heizkostenzuschuss reden, der sinnvollerweise, um treffsicher zu sein, über ein bestehendes Instrumentarium, nämlich über Länder und Gemeinden, abgewickelt werden soll, dann ist das nicht weniger als vernünftig.
Kommen wir damit zu den Betrieben und der Kritik daran, dass Deutschland ein Riesenprogramm angekündigt hat – das aber noch im Bundestag zu beschließen sein wird und das dann frühestens ab dem März nächsten Jahres gilt, zumindest was den Automatismus betrifft. Wir haben mit dem Energiekostenzuschuss bereits ein Instrument etabliert, das rückwirkend bis Februar dieses Jahres Entlastungen bringt. Für diese Zeit des Jahres 2022 gibt es für die Betriebe in Deutschland praktisch nichts. (Abg. Taschner: Weiß das der Herr Krainer? – Bundesminister Brunner: Der hört ja gar nicht zu! – Abg. Michael Hammer: Der redet mit dem zweiten Wirtschaftsexperten!)
Damit, meine Damen und Herren, sind wir dann auch schon bei der Zukunft. Bei vielen kommen die Energiepreiserhöhungen tatsächlich erst an, das wissen wir. Das heißt, es wird natürlich ein Folgeförderprogramm und -entlastungsprogramm bei den Energiekosten für die Betriebe brauchen, und zwar ab 1. Oktober, wenn das andere ausgelaufen ist – überhaupt keine Frage. Ich sage hier noch einmal das, was ich schon bei der letzten Sitzung gesagt habe: Dieses Programm darf in Bezug auf die Entlastungswirkung bei den Betrieben und letzten Endes auch, was die möglichst einfache Handhabung anbelangt, hinter dem deutschen System nicht zurückbleiben. Das heißt nicht, dass wir es kopieren müssen, aber das heißt, dass es nicht substanziell hinter diesem zurückbleiben darf. (Beifall bei der ÖVP.)
Ein Letztes zur Finanzierung: Meine Damen und Herren, ja, das wird das Budget belasten, aber wenn die Alternative dazu wäre, schlicht und einfach Haushalte und Betriebe im Stich zu lassen, werden wir das mit Sicherheit nicht tun. Wir sind von der ersten Minute dieser Krise weg – so wie auch schon zuvor bei der Covid-Krise – bis zu ihrem Ende an der Seite unserer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, sowohl privat wie auch unternehmerisch.
Einen Finanzierungsbeitrag werden auch jene zu leisten haben – deswegen jetzt diese Gesetze zur Einhebung von Energiekrisenbeiträgen bei Strom und bei Gas, also bei fossilen Energieträgern, um von denjenigen einen vertretbaren Beitrag zur Finanzierung abzuverlangen –, die durch die ganze Preisentwicklung unverhofft in eine zusätzliche Gewinnsituation gekommen sind. Dass das von der reinen marktwirtschaftlichen Lehre her durchaus diskussionswürdig ist, ist mir selber auch bewusst, aber in dieser Situation, denke ich, ist diese Entscheidung gerechtfertigt, und wir haben sie deswegen auch so getroffen.
Das heißt – abschließend –, meine Damen und Herren, wir werden keine Minute müde werden und nachlassen, und zwar sowohl bei der Sicherung der Energieversorgung hier in Österreich für Private und für Betriebe wie auf der anderen Seite auch vor allem bei der Sicherung der Leistbarkeit dieser Energie für Haushalte und Betriebe. Das ist unsere Aufgabe, und die werden wir zu 100 Prozent erfüllen. (Beifall bei der ÖVP.)
16.45
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt MMag. DDr. Hubert Fuchs. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter MMag. DDr. Hubert Fuchs (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Österreicherinnen und Österreicher! Von all den gesetzlichen Änderungen, die wir hier unter den Finanztagesordnungspunkten 8 bis 10 diskutieren, sind die Änderungen –
das muss man zugeben – im Einkommensteuergesetz und am Rande im ASVG positiv zu bewerten.
Die Erhöhung der steuer- und sozialversicherungsfreien pauschalen Reiseaufwandsentschädigungen an Sportler, Schiedsrichter und Sportbetreuer war schon längst überfällig und wurde von der FPÖ auch stets gefordert. 14 Jahre hat es gedauert, ab 1.1.2023 wird dieser Wert endlich angepasst.
Es gibt aber auch noch viele andere Werte im Einkommensteuerrecht, bei denen es dringenden Anpassungsbedarf an die Inflation gibt. Das Pendlerpauschale, ich habe es schon öfter hier erwähnt, ist seit 1.1.2011 – abgesehen von der befristeten Minierhöhung – nie erhöht worden. In Anbetracht der mit 1. Oktober 2022 eingeführten CO2-Strafsteuer ist das natürlich unfassbar; und die CO2-Strafsteuer wird ab 1.1.2023 noch einmal erhöht.
Ein weiterer Punkt: Das amtliche Kilometergeld wurde seit 1.7.2008 – also seit mehr als 14 Jahren! – nicht erhöht. In der letzten Sitzung des Finanzausschusses hat die FPÖ einen Antrag auf Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes eingebracht. Dieser Antrag wurde vertagt; heute bringen die Regierungsparteien selbst einen entsprechenden Antrag ein. Wir bewerten das, Herr Bundesminister, als positiv.
Bei der Anpassung der Werte im Steuerrecht geht es aber nicht nur um Entlastung, sondern natürlich auch um Entbürokratisierung, es geht um Verwaltungsvereinfachung, und da ist auch das Werbungskostenpauschale ein wichtiger Punkt. Dieser Betrag, diese 132 Euro, wurde seit 1988 nicht erhöht. Wir haben immer gefordert, dass dieser Wert als Entbürokratisierungsmaßnahme auf 300 Euro angepasst werden soll – das ist auch ein Punkt, der im türkis-blauen Ministerratsvortrag vom 1.5.2019 enthalten ist. Nunmehr soll diese Forderung in einem Abänderungsantrag umgesetzt werden. 60 000 Arbeitnehmer würden sich damit zukünftig die Arbeitnehmerveranlagung ersparen.
Auch sonstige inflationsbedingte Erhöhungen, wie zum Beispiel die Erhöhung des Veranlagungsfreibetrages oder die Erhöhung der Freigrenzen bei den sonstigen Bezügen, begrüßen wir ausdrücklich. Wir würden einem solchen Abänderungsantrag auch zustimmen.
Nun aber zu meinen Kritikpunkten zu den sonstigen Gesetzentwürfen: Wir alle wissen, dass der europäische Strommarkt aufgrund des Meritorderprinzips nicht funktioniert. Was aber macht die Bundesregierung? – Anstatt sich in Brüssel dafür einzusetzen, dass das Strommarktdesign geändert wird, beschränkt sich die Bundesregierung auf die Symptombekämpfung, und auch das nur mehr schlecht als recht.
Das Stromverbrauchsreduktionsgesetz ist ein reiner Marketingschmäh der Umweltministerin. Viele Millionen Euro werden unter dem Titel bewusstseinsbildende Maßnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs für Marketingmaßnahmen beim Fenster rausgeworfen, anstatt die Endverbraucher zu entlasten. Da profitiert nicht der Endverbraucher, sondern da profitiert das Werbebudget der Umweltministerin. (Beifall bei der FPÖ.)
Mit dem Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom werden massive Krisengewinne, die manche Stromerzeuger über viele Monate erzielt haben und noch erzielen werden, lediglich für einen Zeitraum von einem Monat im Jahr 2022 und für drei Monate im Jahr 2023 abgeschöpft, und das noch dazu unter Anrechnung massiver Absetzbeträge. Die Masse der Krisengewinne dürfen sich die Stromerzeuger behalten.
Bei den fossilen Energieträgern sieht es nicht anders aus. Von den 6 Milliarden Euro Krisengewinn, die ein Mineralölkonzern im Jahr 2022 erwirtschaftet hat, wird lediglich 1 Milliarde Euro Krisengewinn abgeschöpft. Da verwundert es auch nicht, dass man lediglich mit Einnahmen von 2 bis 4 Milliarden Euro rechnet.
Diese Einnahmen sind auch nicht für die Entlastung der leidgeprüften Endverbraucher zweckgebunden, sondern versickern im allgemeinen Budget. Die FPÖ wird dieser Symptombekämpfung, bei der ein Krisengewinner vom anderen Krisengewinner profitiert, sicher nicht zustimmen. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)
16.51
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Mag. Dr. Jakob Schwarz. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Bisher war die aktuelle Teuerungskrise für einige Konzerne ja ein ziemlich profitables Geschäft, nämlich für die Energieunternehmen, und zwar weil die explodierenden Preise dazu geführt haben, dass diese Rekordgewinne gemacht haben, und zwar ohne irgendetwas Besonderes dafür entwickelt oder etwas riskiert zu haben. Sie sind einfach sprichwörtlich über einen Haufen Geld gestolpert, und unsere Aufgabe ist es, diesen Haufen Geld, also die Zufallsgewinne, entsprechend zu beschränken. Es kann nämlich nicht sein, dass wir als Staat und damit die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler den Menschen Geld in die Tasche stecken, damit sie sich das Leben leisten können, und die Energiekonzerne nehmen dann quasi dasselbe Geld wieder aus der Tasche, um es ihren Aktionärinnen und Aktionären auszuschütten. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Deshalb bin ich stolz darauf, dass es heute gelingt, diese Zufallsgewinnbesteuerung zu beschließen. Damit beenden wir auch dieses Geschäftsmodell Teuerungskrise und sorgen für Gerechtigkeit in Zeiten der höchsten Inflation seit Jahrzehnten.
Wir machen das auf eine effektive und nachhaltige Art und Weise, und zwar auch im Vergleich zu vielen Mitgliedstaaten der Europäischen Union.
Beispielsweise werden in Deutschland erneuerbare Energieerzeuger stärker besteuert als in Österreich. Gleichzeitig läuft in Bezug auf fossile Energieversorger, also die Öl- und Gaskonzerne, bis jetzt erst eine Diskussion darüber, wie dieses Modell aussehen wird, was dazu führt, dass für das Jahr 2022 wahrscheinlich keine Besteuerung mehr möglich sein wird. Ebenso ist in den Niederlanden, was sowohl den Steuersatz als auch den Zeitraum betrifft, bei den fossilen Energieversorgern die Minimalvariante umgesetzt worden. Diese Liste von Staaten, die quasi tatsächlich das EU-Minimum umgesetzt haben, ließe sich beliebig fortsetzen.
Wir haben tatsächlich ein Modell gewählt, das, was
sowohl die Besteuerungshöhe und ‑schärfe als auch die
Zeiträume betrifft, weit über die Vorgaben hinausgeht. Beispielsweise
schöpfen wir stärker ab. Wir haben bei den fossilen Energieunternehmen
Steuersätze von 40 Prozent statt wie vorgegeben 33 Prozent.
Wir haben bei den erneuerbaren Stromerzeugern eine Abschöpfung bei
140 Euro pro Kilowattstunde, also 40 Euro strenger als
die EU-Vorgaben, und wir schöpfen auch länger ab, nämlich
13 Monate statt sieben bei den
erneuerbaren und 18 Monate statt zwölf bei den fossilen
Energieunternehmen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der
ÖVP.)
Das Modell schafft gleichzeitig Anreize für Investitionen in erneuerbare Energieträger. Das führt dazu, dass zum Beispiel NGOs in Deutschland unser Modell als Vorzeigemodell hochhalten, weil in Deutschland tatsächlich die Sorge besteht, dass durch diese Zufallsgewinnbesteuerung Investitionen in erneuerbare Energieträger abgewürgt werden könnten.
Ich möchte jetzt kurz, weil das sowohl von Kollegen Fuchs als auch von Abgeordnetem Krainer schon erwähnt worden ist, das Beispiel OMV heranziehen, um zu schauen, wie das funktionieren würde. Nehmen wir an, die würde nächstes Jahr 6 Milliarden Euro Zufallsgewinne machen – das ist angesichts der heurigen Gewinne nicht ganz unrealistisch –, dann muss sie einmal für diese 6 Milliarden fast 1,5 Milliarden Euro, also ein Viertel, an Körperschaftsteuer abgeben, und zusätzlich – und das ist jetzt neu – noch einmal 40 Prozent dieser
6 Milliarden,
nämlich 2,4 Milliarden Euro an Zufallsgewinnsteuer. Das heißt,
zwei Drittel des Übergewinns der OMV nimmt der Staat ein. Das ist
auch gerechtfertigt, aber das kann man bitte nicht kleinreden, das ist
eine ziemlich hohe Abgabe. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten
der
ÖVP. – Abg. Kassegger: Wer zahlt das? Wer zahlt denn das
alles?) – Die OMV zahlt das und die anderen Öl- und
Gaskonzerne. (Abg. Kassegger: Nein, das zahlen die Konsumenten,
nicht die OMV!)
Nach ersten Schätzungen – es ist auch schon erwähnt worden – können damit bis zu 4 Milliarden Euro eingenommen werden. Das ist mit dem vergleichbar, was wir beispielsweise für die Gaspreisbremse ausgeben, also die Maßnahme, die für Millionen von Österreicherinnen und Österreichern die Stromrechnung über eineinhalb Jahre senkt. Damit können wir also auch wichtige Entlastungsmaßnahmen finanzieren.
Letzter Punkt: Sowohl für die erneuerbaren Stromerzeuger als auch für die fossilen Energieunternehmen bleibt die Möglichkeit, in erneuerbare Energien und in Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren und damit diesen Steuersatz zu reduzieren. Da könnten jetzt manche, zum Beispiel von der SPÖ, meinen, dass das ein Zuckerl für Unternehmen ist, dass sie damit ihre Steuersätze auf EU-Vorgaben runtersenken. Ich denke mir, die Wahrheit ist aber doch: Wenn wir durch diese Zufallsgewinnsteuer die Ölkonzerne, die OMV dazu bringen, dass sie in Windkraftwerke, in Solarenergie, in Geothermie investieren, dann sollen sie bitte diese 7 Prozent Steuerreduktion haben. Das ist doch eine gute Sache und ein Durchbruch in Bezug auf die Klimapolitik. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Wann genau diese Investitionen erfolgen müssen und auch für verbundene Unternehmen genauso gültig sind, regelt ein Abänderungsantrag der Abgeordneten Kopf, Schwarz, Kolleginnen und Kollegen zu Tagesordnungspunkt 9, Antrag 3024/A, diese Zufallsgewinnsteuer betreffend, den ich hiermit einbringen möchte.
Ich bitte um Zustimmung. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
16.57
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Abänderungsantrag
der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz,
Kolleginnen und Kollegen
zum Bericht des Finanzausschusses über den Antrag 3024/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz, Kolleginnen und Kollegen, betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom und ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-fossile Energieträger erlassen werden und das Einkommensteuergesetz geändert wird (1817 der Beilagen) TOP 9
Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:
Der oben zitierte Gesetzesantrag wird wie folgt geändert:
I. Artikel 1 (Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom) wird wie folgt geändert:
1. Nach § 3 Abs. 5 wird folgender Abs. 6 eingefügt:
„(6) Der EKB-S stellt eine abzugsfähige Betriebsausgabe dar (§ 4 Abs. 4 Einkommensteuergesetz 1988 – EStG 1988, BGBl. Nr. 400/1988).“
2. § 4 Abs. 1 lautet:
„(1) Vom gemäß § 3 ermittelten EKB-S kann ein Absetzbetrag für begünstigte Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz abgezogen werden. Voraussetzung dafür ist, dass Anschaffungs- oder Herstellungskosten von begünstigten Investitionsgütern nach dem 31. Dezember 2021 und vor
dem 1. Jänner 2024 anfallen. Erstreckt sich die Anschaffung oder Herstellung von begünstigten Investitionsgütern über diesen Zeitraum hinaus, kann der Absetzbetrag auch für nach dem 31. Dezember 2021 und vor dem 1. Jänner 2024 anfallende Teilbeträge der Anschaffungs- oder Herstellungskosten geltend gemacht werden.
Begünstigte Investitionen eines verbundenen Unternehmens, das selbst nicht Beitragsschuldner (§ 5 Abs. 1) ist, können dem Beitragsschuldner zugerechnet werden. Sofern eine Zurechnung zu mehreren Beitragsschuldnern in Betracht kommt, ist eine sachgerechte Aufteilung der begünstigten Investitionen unter den Beitragsschuldnern vorzunehmen. Dabei ist nach einem einheitlichen Aufteilungsschlüssel vorzugehen und sicherzustellen, dass es nicht zu einer mehrfachen Berücksichtigung derselben begünstigten Investitionen kommt. Jedenfalls ausgeschlossen von der Zurechnung zum Beitragsschuldner sind von der Regulierungsbehörde anerkannte Investitionen oder Energieeffizienzmaßnahmen eines verbundenen Netzbetreibers.“
3. § 5 Abs. 1 lautet:
„(1) Beitragsschuldner ist
1. der Betreiber einer Anlage (§ 7 Abs. 1 Z 20 ElWOG 2010) zur Erzeugung von Strom gemäß § 1 Abs. 3 mit einer installierten Kapazität von mehr als 1 MW;
2. der Begünstigte eines Strombezugsrechtes aus Erzeugungsanlagen gemäß Z 1. Strombezugsrechte sind langfristige Stromlieferungen, die entweder über Istwertaufschaltung direkt oder über Fahrpläne abgewickelt werden und deren Abgeltung nicht auf einem Marktpreis beruht. In diesen Fällen gilt der Betreiber gemäß Z 1 insoweit nicht als Beitragsschuldner für die auf das Strombezugsrecht entfallenden Strommengen.“
4. In § 7 letzter Satz wird die Wortfolge „in innerhalb von zwei Wochen“ durch die Wortfolge „innerhalb von sechs Wochen“ ersetzt.
5. § 9 Abs. 1 Z 1 lautet:
„1. die Ableitung der Markterlöse für erzeugte Strommengen im Sinne des § 3 Abs. 2 Z 2 sowie die Voraussetzungen samt Inlandsbezug für den Absetzbetrag für begünstigte Investitionen gemäß § 4,“
6. In § 9 Abs. 2 letzter Satz wird die Wortfolge „nach dem 31. Dezember 2023“ durch die Wortfolge „vor dem 1. Jänner 2024“ ersetzt.
7. In § 9 wird folgender Abs. 3 angefügt:
„(3) Verordnungen aufgrund dieses Bundesgesetzes dürfen auch rückwirkend in Kraft gesetzt werden.“
II. Artikel 2 (Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-fossile Energieträger) wird wie folgt geändert:
1. § 4 Abs. 1 lautet:
„(1) Vom gemäß § 3 ermittelten EKB-F kann ein Absetzbetrag für begünstigte Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz abgezogen werden. Voraussetzung dafür ist, dass Anschaffungs- oder Herstellungskosten von begünstigten Investitionsgütern nach dem 31. Dezember 2021 und vor dem 1. Jänner 2024 anfallen. Erstreckt sich die Anschaffung oder Herstellung von begünstigten Investitionsgütern über diesen Zeitraum hinaus, kann der Absetzbetrag auch für nach dem 31. Dezember 2021 und vor dem 1. Jänner 2024 anfallende Teilbeträge der Anschaffungs- oder Herstellungskosten geltend gemacht werden.
Begünstigte Investitionen eines verbundenen Unternehmens, das selbst nicht Beitragsschuldner (§ 5) ist, können dem Beitragsschuldner zugerechnet werden. Sofern eine Zurechnung zu mehreren Beitragsschuldnern in Betracht kommt, ist eine sachgerechte Aufteilung der begünstigten Investitionen unter den Beitragsschuldnern vorzunehmen. Dabei ist nach einem einheitlichen Aufteilungsschlüssel vorzugehen und sicherzustellen, dass es nicht zu einer mehrfachen Berücksichtigung derselben begünstigten Investitionen kommt.
Der Bundesminister für Finanzen wird ermächtigt, die Voraussetzungen samt Inlandsbezug für begünstigte Investitionen im Einvernehmen mit der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie näher festzulegen.“
2. In § 4 Abs. 2 letzter Satz wird die Wortfolge „nach dem 31. Dezember 2023“ durch die Wortfolge „vor dem 1. Jänner 2024“ ersetzt.
3. In § 7 erhält der Text des bisherigen Abs. 2 die Bezeichnung „(3)“ und es wird folgender Abs. 2 eingefügt:
„(2) Verordnungen aufgrund dieses Bundesgesetzes dürfen auch rückwirkend in Kraft gesetzt werden.“
Begründung
Zu I. (Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom):
Zu Z 1 (§ 3 Abs. 6):
Es soll klargestellt werden, dass der Energiekrisenbeitrag-Strom bei der Ermittlung der Einkommensteuer- oder Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage des Beitragsschuldners als Betriebsausgabe abgezogen werden kann.
Zu Z 2 (§ 4 Abs. 1):
Durch die Änderungen soll zunächst klargestellt werden, dass der Absetzbetrag für begünstigte Investitionen für Anlagenzugänge zusteht, die grundsätzlich zwischen dem 1. Jänner 2022 und dem 31. Dezember 2023 erfolgen müssen. Wird die Anschaffung oder Herstellung von begünstigten Investitionen danach abgeschlossen, kann der Absetzbetrag auch auf bereits vor dem 1. Jänner 2024 nach Maßgabe des Baufortschrittes aktivierte Teilbeträge der Anschaffungs- oder Herstellungskosten geltend gemacht werden.
Weiters soll durch die Änderungen der Praxis (zB Netzgesellschaften im Konzern oder Joint Ventures mehrerer Unternehmen) Rechnung getragen und die Möglichkeit geschaffen werden, dass ein Beitragsschuldner auch einen Absetzbetrag für begünstigte Investitionen geltend macht, die von einem verbundenen Unternehmen getätigt wurden, das selbst nicht Beitragsschuldner ist. Diesfalls können die Investitionen des verbundenen Unternehmens dem Beitragsschuldner zugerechnet werden. Sollte eine Zurechnung zu mehreren Beitragsschuldnern in Betracht kommen, sind die Investitionen nach einem sachgerechten Aufteilungsschlüssel aufzuteilen; dieser kann in der Verordnung konkretisiert werden. Jedenfalls ist dabei sicherzustellen, dass es nicht zu einer mehrfachen Berücksichtigung derselben begünstigten Investitionen kommt. Daher sind insb. von der Regulierungsbehörde anerkannte Investitionen oder Energieeffizienzmaßnahmen eines verbundenen Netzbetreibers auszuschließen. Der Begriff des verbundenen Unternehmens soll im Sinne des § 14 Abs. 4 des Körperschaftsteuergesetzes 1988, BGBl. Nr. 401/1988, ausgelegt werden.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit soll § 4 Abs. 1 neu gefasst werden.
Zu Z 3 (§ 5 Abs. 1):
In Z 1 soll in Umsetzung von Art. 6 Abs. 1 EU-NotfallmaßnahmenV klargestellt werden, dass Beitragsschuldner im Sinne dieses Bundesgesetzes Erzeuger von Strom aus den in § 1 Abs. 3 genannten Stromquellen sind und solche Erzeuger nur erfasst werden sollen, wenn die von ihnen betriebene Anlage eine installierte Kapazität von mehr als einem Megawatt (MW) aufweist.
Durch Z 2 sollen Sonderfälle Berücksichtigung finden, in denen ein Stromerzeuger – vielfach im Gegenzug zu Investitionen in seine Anlage – einem Dritten Strombezugsrechte eingeräumt hat und dieser Begünstigte eines solchen Strombezugsrechtes Strom auf einer „Cost plus“-Basis bezieht und zu Marktpreisen vermarktet. Strombezugsrechte sind langfristige Stromlieferungen, die entweder über Istwertaufschaltung direkt oder über Fahrpläne abgewickelt werden und deren Abgeltung nicht auf einem Marktpreis beruht. Für die im Rahmen eines solchen
Strombezugsrechts bezogenen Strommengen gilt der Begünstigte des Strombezugsrechtes als Beitragsschuldner, nicht der Betreiber der Anlage nach § 5 Abs. 1 Z 1, in der die Strommengen erzeugt wurden.
Zu Z 4 (§ 7 letzter Satz):
Die im Rahmen der Plausibilisierungsprüfung durch die E-Control bestehende Frist für die Übermittlung von Unterlagen durch den Beitragsschuldner soll statt zwei Wochen nunmehr sechs Wochen betragen, um eine substanzielle Plausibilisierung zu gewährleisten.
Zu Z 5 (§ 9 Abs. 1 Z 1):
Die Verordnungsermächtigung soll dahingehend erweitert werden, dass die Ableitung der Markterlöse für erzeugte Strommengen aus den Markterlösen für sämtliche veräußerte Strommengen mittels Verordnung näher geregelt werden kann.
Zu Z 6 (§ 9 Abs. 2):
Es soll ein Redaktionsversehen bereinigt werden. Es soll die Möglichkeit bestehen, per Verordnung auch Investitionen zu begünstigen, die vor dem 1. Jänner 2024 nachweislich bereits begonnen wurden und noch nicht abgeschlossen sind.
Zu Z 7 (§ 9 Abs. 3):
Im Sinne der Rechtssicherheit soll eine Klarstellung hinsichtlich der notwendigen Rückwirkung der Verordnungen erfolgen.
Zu II. (Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-fossile Energieträger):
Zu Z 1 (§ 4 Abs. 1):
Durch die Änderungen soll zunächst klargestellt werden, dass der Absetzbetrag für begünstigte Investitionen für Anlagenzugänge zusteht, die grundsätzlich zwischen dem 1. Jänner 2022 und dem 31. Dezember 2023 erfolgen müssen. Wird die Anschaffung oder Herstellung von begünstigten Investitionen danach abgeschlossen,
kann der Absetzbetrag auch auf bereits vor dem 1. Jänner 2024 nach Maßgabe des Baufortschrittes aktivierte Teilbeträge der Anschaffungs- oder Herstellungskosten geltend gemacht werden.
Weiters soll durch die Änderungen der Praxis (zB Netzgesellschaften im Konzern oder Joint Ventures mehrerer Unternehmen) Rechnung getragen und die Möglichkeit geschaffen werden, dass ein Beitragsschuldner auch einen Absetzbetrag für begünstigte Investitionen geltend macht, die von einem verbundenen Unternehmen getätigt wurden, das selbst nicht Beitragsschuldner ist. Diesfalls können die Investitionen des verbundenen Unternehmens dem Beitragsschuldner zugerechnet werden. Sollte eine Zurechnung zu mehreren Beitragsschuldnern in Betracht kommen, sind die Investitionen nach einem sachgerechten Aufteilungsschlüssel aufzuteilen; dieser kann in der Verordnung konkretisiert werden. Jedenfalls ist dabei sicherzustellen, dass es nicht zu einer mehrfachen Berücksichtigung derselben begünstigten Investitionen kommt. Der Begriff des verbundenen Unternehmens soll im Sinne des § 14 Abs. 4 des Körperschaftsteuergesetzes 1988, BGBl. Nr. 401/1988, ausgelegt werden.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit soll § 4 Abs. 1 neu gefasst werden.
Zu Z 2 (§ 4 Abs. 2):
Es soll ein Redaktionsversehen bereinigt werden. Es soll die Möglichkeit bestehen, per Verordnung auch Investitionen zu begünstigen, die vor dem 1. Jänner 2024 nachweislich bereits begonnen wurden und noch nicht abgeschlossen sind.
Zu Z 3 (§ 7 Abs. 2 und 3):
Im Sinne der Rechtssicherheit soll eine Klarstellung hinsichtlich der notwendigen Rückwirkung der Verordnungen erfolgen.
*****
Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Antrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht somit auch mit in Verhandlung.
Zu Wort gelangt Mag. Selma Yildirim. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.
Abgeordnete Mag. Selma Yildirim (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! In den vergangenen drei Krisenjahren sind die Preise in Österreich um 15,6 Prozent gestiegen.
Während es in der Coronakrise Überförderungen für Unternehmen gab, die Cofag als Blackbox aus dem Vollen schöpfen konnte (Ruf bei der ÖVP: Ihr habt immer mehr gefordert!) und beispielsweise auch Vorfeldorganisationen der ÖVP satte Förderungen bekommen haben, schaut es für – ich setze es unter Anführungszeichen – „normale“ Menschen in diesem Land deutlich schlechter aus.
Es gibt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihre Arbeit nicht immer am gleichbleibenden Ort verrichten können, sondern die beruflich veranlasst oft weite Strecken, teilweise verbunden mit Nächtigungen, zurücklegen müssen. Nun wissen wir alle, dass nicht nur die Energiepreise gestiegen sind, sondern auch die Essenspreise und die Preise für Unterkünfte. Diese Menschen müssen beruflich veranlasst enorme Mehrkosten auf sich nehmen. Zu diesem Zweck ersetzt ihnen der Arbeitgeber diese Kosten in Form von Fahrtkostenersätzen und Tages- und Nächtigungsgeldern.
Kilometergelder und Taggelder sind gesetzlich mit Höchstbeträgen normiert, die seit ewigen Zeiten nicht mehr wertangepasst worden sind. Im Fall der Kilometergelder sind es mehr als zehn Jahre und sonst mehr als 20 Jahre. Gleiches gilt für die Nächtigungspauschale. Im Einkommensteuergesetz finden sich auch andere Höchstbeträge, wie zum Beispiel der Höchstbetrag für steuer-
freie Überstunden beziehungsweise Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeitszuschläge oder Pauschalien wie zum Beispiel der Werbungskostenpauschbetrag. Auch diese wurden seit langer Zeit nicht wertangepasst.
Aufgrund der eingangs geschilderten und galoppierenden Inflation, die wir leider jetzt erleben müssen, erscheint uns eine Anpassung bestimmter Werte im Einkommensteuergesetz höchst an der Zeit. Daher bringe ich folgenden Abänderungsantrag der Abgeordneten Josef Muchitsch, Yildirim, Kolleginnen und Kollegen zum Bericht des Finanzausschusses über den Antrag 3024/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom und ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-fossile Energieträger erlassen werden und das Einkommensteuergesetz geändert wird, ein.
Ich glaube, es ist ganz wichtig, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer da effektiv zu entlasten, und in diesem Sinne hoffe ich auf eine breite Zustimmung zu unserem Abänderungsantrag. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
17.00
Der Antrag hat folgenden Wortlaut:
Antrag
der Abgeordneten Josef Muchitsch, Maga. Selma Yildirim,
Genossinnen und Genossen
zum Bericht des Finanzausschusses über den Antrag 3024/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom und ein Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-fossile Energieträger erlassen werden und das Einkommensteuergesetz geändert wird (1817 d.B.)
Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:
Der eingangs bezeichnete Gesetzesantrag in der Fassung des Ausschussberichts 1817 d.B. wird wie folgt geändert:
Art. 3 (Änderung des Einkommensteuergesetzes 1988) wird wie folgt geändert:
1. Nach Ziffer 1 werden folgenden Ziffer 1a bis 1e eingefügt:
„1a. In § 16 Abs. 3 wird der Betrag „132 Euro“ durch den Betrag „300 Euro“ ersetzt.
1b. In § 26 Z 4 lit. a lautet der erste Satz:
„a) Als Kilometergelder sind höchstens zu berücksichtigen
1. für Motorfahrräder und Motorräder 0,35 Euro je Fahrkilometer,
2. für Personen- und Kombinationskraftwagen 0,60 Euro je Fahrkilometer,
3. für Mitbeförderung von Personen in einem Personen- oder Kombinationskraftwagen je Person 0,10 Euro je Fahrkilometer,
4. für die Benützung eines eigenen Fahrrades 0,50 Euro je Fahrkilometer.“
1c. In § 26 Z 4 lit. b wird der Betrag „26,40 Euro“ durch den Betrag „40 Euro“ ersetzt.
1d. In § 26 Z 4 lit. c wird der Betrag „15 Euro“ durch den Betrag „25 Euro“ ersetzt.
1e. In § 41 Abs. 1 und Abs. 3 wird der Betrag „730 Euro“ jeweils durch den Betrag „1 500 Euro“ ersetzt.“
2. Nach Ziffer 2 werden folgende Ziffern 2a und 2b eingefügt:
„2a. In § 67 Abs. 1 wird der Betrag „2 100 Euro“ jeweils durch den Betrag „2 500 Euro“ ersetzt.
2b. In § 68 Abs. 1 wird der Betrag „360 Euro“ durch den Betrag „580 Euro“ ersetzt.“
3. Nach Ziffer 4 wird folgende Ziffer 5 angefügt:
„5. In § 124b wird folgende Z 422 angefügt:
„422. § 16 Abs. 3, § 26 Z 4 lit. a, § 26 Z 4 lit. b, § 26 Z 4 lit. c, § 41, § 67 Abs. 1 und § 68 Abs. 1 jeweils in der Fassung BGBl. I Nr. xx/2022 sind erstmals bei der Veranlagung für das Kalenderjahr 2023 bzw. für Lohnzahlungszeiträume, die nach dem 31. Dezember 2022 enden, anzuwenden.““
Begründung
Zu Ziffer 1 bis 3
Die Preissteigerung der vergangenen Monate erreichte erst jetzt im Oktober 2022 mit +11% im Vergleich zum Vorjahr einen Höhepunkt, gemessen ab dem Jahr 2020 beträgt kumulierte Preisanstieg in den drei Krisenjahren inzwischen +15,6% (VPI 2020).
Durch die Inflationsentwicklung sind für die Lohnsteuer wichtige Beträge, wie das Werbungskostenpauschale, der Veranlagungsfreibetrag, die Freigrenze bei den sonstigen Bezügen, die monatlichen steuerfreien Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulagen sowie Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit und mit diesen Arbeiten zusammenhängende Überstundenzuschläge zu erhöhen.
Die Diäten für Dienstreisen wurden in den vergangenen Jahrzehnten (zumindest seit der Euro-Umstellung) nicht angepasst. Systematisch handelt es sich um eine Abgeltung des Kaufpreisunterschiedes zwischen dem Wohn- und dem Reiseort. Dennoch sind in zahlreichen Kollektivverträgen bereits höhere Tagesdiätsätze vorgesehen. Daher erscheinen auch die Anhebung der steuerfreien Tagesdiäten und Nächtigungsgelder im Inland geboten.
Die Höhe des Kilometergeldes leitet sich derzeit aus den höchstens den Bundesbediensteten zustehenden Sätze der Reisegebührenvorschrift 1955 ab, die Beträge wurden allerdings seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr valorisiert. Um
den gestiegenen Mobilitäts- und damit ständig steigenden Fahrtkosten Rechnung zu tragen, sollen die Sätze für das Kilometergeld in das Steuerrecht übernommen, und angehoben werden.
KM-Geld KM-Geld
idgF neu ab 2023
PKW / KKW 0,42 € 0,60 €
Motorfahrräder und Motorräder 0,24 € 0,35 €
Fahrrad 0,38 € 0,50 €
Mitfahrer*innen 0,05 € 0,10 €
*****
Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Antrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht somit auch in Verhandlung.
Zu Wort gelangt Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer. – Bitte, Frau Abgeordnete.
Abgeordnete Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer (NEOS): Herr Präsident! Herr Finanzminister! Hohes Haus! Es sind zwei EU-Vorgaben oder EU-Rechtsvorschriften, die heute umgesetzt werden; zunächst zum Stromverbrauchsreduktionsgesetz.
Von unserer Seite: Ja, wir werden diesem Paket auch zustimmen. Es braucht diese gemeinsame europäische Vorgangsweise.
Das Konzept der marktbasierten Ausschreibungen ist bekannt. Vor allem die größeren Industriebetriebe, die größeren Betriebe haben sich ja auch schon auf Lastmanagement und Demand-Side-Management vorbereitet. Das heißt, das ist auch hier nicht sehr schwierig, die Voraussetzungen sind da, und deswegen ist es ein guter Zeitpunkt für die Umsetzung.
Bei der Umsetzung aber ist tatsächlich schon wieder etwas passiert. Es ist wieder einmal ein Antrag, der halt nicht begutachtet worden ist. Das war in der zur Verfügung stehenden Zeit offenbar nicht möglich. So hat man trotzdem wieder die Chance verpasst, wichtige Änderungen hineinzunehmen und auch sozusagen das Energieversorgungssystem der Industrie tatsächlich so anzupassen, wie es richtig wäre.
Diese Möglichkeit hat man leider nicht genützt, und deswegen sagen ja auch Experten und Stakeholder inzwischen, es ist zwar gut gemeint, aber tatsächlich wird es in der Sache nicht zu nennenswerten Verbesserungen führen. Das ist natürlich schade und eine vertane Chance.
Was fehlt, sind einfach diese Einsparungsanreize, vor allem auch zu Spitzenzeiten. Um die Spitzenlasten zu senken, gäbe es wirklich sehr sinnvolle Maßnahmen. Ich sage nur: Bei Haushalten könnte man zum Beispiel Smartmeter installieren. Gebühren und Netzentgelte könnte man flexibler machen, um eben besser zu entlasten und um besser auszubalancieren.
Tatsächlich aber hat die Bundesregierung, und das haben wir schon des Öfteren besprochen, wieder den Weg der Gießkannenpolitik gewählt, und die Energieeffizienz leidet darunter.
Energieeffizienz ist natürlich auch der Punkt, an dem das Nächste fehlt: das Energieeffizienzgesetz. Das fehlt seit zwei Jahren, und wir fragen bei der Frau Bundesminister immer wieder nach, wo es denn tatsächlich ist. Zwei Jahre ist es ausständig, seit zwei Monaten wird gesagt: Ja, es kommt eh, es kommt eh!, und ganz ehrlich: Es wäre ein guter Zeitpunkt, oder? (Beifall bei den NEOS.)
Wir würden uns wirklich freuen, wenn es in dieser Legislaturperiode noch passiert, es ist nämlich verdammt wichtig.
Zweites großes Thema: Gewinnabschöpfung. Ja, sicher kein klassisch-liberales Instrument, wir sind da mit mäßiger Begeisterung dabei, aber es ist eine
Umsetzung einer Richtlinie, wir befinden uns durch den Angriffskrieg von Russland in einer Ausnahmesituation, und es ist natürlich so, dass wir in einem Wirtschafts- und in einem Energiekrieg sind, und deswegen braucht es tatsächlich auch andere Maßnahmen.
Ja, die Energieversorger haben teilweise diese Zufallsgewinne, und deswegen werden wir diesem Paket auch zustimmen, denn die sind tatsächlich unbeabsichtigt und da muss auch etwas getan werden.
Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass man bei der Umsetzung ein wenig auch auf die Empfehlungen der EU eingeht. Tatsächlich ist nämlich der Zeitrahmen, den die EU für dieses Gesetz vorgesehen hat, geringer als das, was Sie hier im Augenblick ausschildern. Das ist für uns nicht ganz nachvollziehbar.
Natürlich werden wir uns auch sehr genau anschauen, Herr Finanzminister, was dann tatsächlich mit diesen Einnahmen gegenfinanziert wird. Wenn dann wieder Ihre berühmte Gießkanne kommt, weil wieder irgendwie sehr undifferenziert mit dem Geld umgegangen wird, dann werden wir wieder sehr scharf auf diesen Punkt draufgehen. Unsere Forderung ist hier also: keine Gießkanne! (Beifall bei den NEOS.)
Heute erteilen wir unsere Zustimmung, aber wir werden ein gutes Auge darauf haben. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)
17.04
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer Stellungnahme hat sich Herr Bundesminister Dr. Magnus Brunner zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Bundesminister.
Bundesminister für Finanzen Dr. Magnus Brunner, LL.M.: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte zu Beginn vielleicht schon noch zwei Klarstellungen treffen – grüß Gott, Herr Abgeordneter Krainer, übrigens! (Beifall bei der ÖVP) –:
Über die mangelnde Genauigkeit bei der Verwendung der Zahlen hat Sie Herr Kollege Abgeordneter Schwarz bereits aufgeklärt – da bitte etwas mehr Genauigkeit!
Vielleicht auch, weil Sie das mangelnde Zuhören kritisiert haben – apropos Zuhören! (Abg. Krainer, in den Bankreihen der NEOS sitzend, spricht mit Abg. Meinl-Reisinger) –: Also in Deutschland wird es keinen Gaspreisdeckel geben, Herr Abgeordneter Krainer. – Er hört lieber der Kollegin zu. (Abg. Meinl-Reisinger: Ich muss übersetzen!) – Ah, übersetzen? Danke. Das ist wichtig. (Abg. Michael Hammer: Die hecken gerade Unterstellungen aus! – Abg. Meinl-Reisinger: Das war eigentlich nicht in Ihre Richtung ...! – Abg. Michael Hammer: Es werden neue Unterstellungen ausgemacht!)
In Deutschland, Herr Abgeordneter Krainer, gibt es keinen Gaspreisdeckel. Es gibt eine Gaspreisbremse – auch diese Differenzierung bitte zu machen. (Abg. Kollross: Österreich ist ein Bremser!) Wenn man seriös ist, sollte man diese Differenzierung machen. (Abg. Leichtfried: In Österreich gibt’s gar nichts!)
In Deutschland ist auch die Voraussetzung, was die Haushalte betrifft, eine andere: Bei uns heizen 25 Prozent der Haushalte mit Gas, in Deutschland sind es 50 Prozent. Die Gaspreisbremse wäre bei den Haushalten – ich rede nicht von den Unternehmen – die klassische Gießkanne, die so oft kritisiert wird.
Zu Herrn Prof. Badelt: Ja, er hat gesagt, er würde nicht gerne nach mir Finanzminister sein, aber er hat auch dazugesagt, er würde auch jetzt nicht gerne Finanzminister sein. Ich treffe ihn morgen und werde ihm gerne den Auszug aus Ihrem Redebeitrag vorlegen und ihn fragen, ob Sie ihn richtig zitiert haben – was natürlich nicht der Fall war. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Michael Hammer: Der Krainer zitiert nie richtig, der unterstellt immer!)
Aber zurück zum Energiekrisenbeitragspaket, sehr geehrte Damen und Herren: Ja, es sind außergewöhnliche Herausforderungen, die eben auch außer-
gewöhnliche Maßnahmen verlangen und erfordern – und dieses Energiekrisenbeitragspaket ist so eine außergewöhnliche Maßnahme. Damit wird ein Teil der krisenbedingten Gewinne beziehungsweise Erlöse von Energieunternehmen abgeschöpft und zur Gegenfinanzierung verwendet.
Frau Abgeordnete Doppelbauer, ja, wir haben genügend Maßnahmen wie beispielsweise die Energiekosten-, die Stromkostenbremse, die wir ja bereits eingeführt haben, und genau zur Finanzierung von solchen Maßnahmen werden diese Erlöse natürlich auch verwendet.
Wir müssen bewusst von Zufallsgewinnen sprechen, denn es ist ja der Preisanstieg unter anderem infolge des Ukrainekriegs, der zu diesem Ungleichgewicht auch auf den Energiemärkten geführt hat und angesichts dessen das derzeitige Marktdesign eben nicht mehr funktioniert.
Es ist natürlich auch ein Faktum, dass sehr viele Firmen im Energiebereich jetzt eben durch Zufall solch gute Geschäfte mit diesen steigenden Energiepreisen gemacht haben, während diese Energiepreise für die Betriebe, für die Menschen in diesem Land natürlich zu einer Belastung geworden sind. Daher ist es in der aktuellen Situation schon auch eine Frage der Fairness, dass der Staat da eingreift, zumal auch oftmals Infrastruktur, aber auch Einspeisetarife mit staatlichen Mitteln und Steuergeld entsprechend unterstützt wurden.
Das sage ich, obwohl ich normalerweise prinzipiell kein Freund von Markteingriffen bin, aber es sind nun einmal keine normalen Zeiten, und daher halte ich die Teilabschöpfung dieser Zufallsgewinne oder -erlöse in einem begrenzten Zeitraum auch für durchaus sinnvoll.
Hintergrund dieser Maßnahme ist ja auch – das wurde bereits erwähnt – eine europäische Verordnung, die wir in Österreich als Mitgliedstaat auch entsprechend umzusetzen haben.
Zentral bei dieser Umsetzung ist schon auch, dass die Investitionsfähigkeit für diese Unternehmen erhalten bleibt. Abgeordneter Schwarz hat es dargestellt: Wir haben versucht, eine intelligente Lösung zu finden, damit eben die Investitionsfähigkeit der Unternehmen in die Energiewende gegeben bleibt. Es müssen Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren, in den Ausbau der Netze, der Netzinfrastruktur, in die Speicherkapazitäten getätigt werden, und das muss diesen Unternehmen auch möglich sein. Deswegen glaube ich, dass unser Zugang ein durchaus intelligenter ist, auch dass wir aufgrund von Investitionen in Erneuerbare dann den Beitrag entsprechend reduzieren können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Herr Staatssekretär außer Dienst Fuchs, Sie haben vollkommen recht, ja, eine europäische Lösung wäre natürlich wünschenswert gewesen – denn das alles, was wir hier machen müssen, ist natürlich ein Bekämpfen der Symptome. Da haben Sie vollkommen recht, und uns wäre es recht gewesen und wir haben uns wirklich auf europäischer Ebene dafür eingesetzt, dass es dort zu einem Markteingriff kommt: entweder zu einer Deckelung – dort wirklich einer Deckelung – oder zu einer Deckelung von Gas, das für die Verstromung verwendet wird, oder zu einer Entkoppelung insgesamt von Strom- und Gaspreisen. Das wäre aus unserer Sicht sinnvoll gewesen, leider gibt es aber auf europäischer Ebene zumindest derzeit keine Mehrheiten dafür. Sie haben recht, eine Symptombekämpfung alleine, gerade auch mit dieser Maßnahme, ist zu wenig, da würde ich mir von der Europäischen Kommission, von der europäischen Ebene auch etwas mehr erwarten. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Litschauer und Schwarz.)
Zwei Sätze noch dazu, weil es mir prinzipiell ein Anliegen ist und jetzt hier auch mitverhandelt wird – das hat nicht unmittelbar mit dem Energiekrisenbeitrag zu tun –: Mit diesem Gesetz kommt es auch zu einer wesentlichen Verbesserung für die Sportvereine. Es ist, glaube ich, ein wirklich wichtiger und historischer Schritt, dass wir die pauschale Reiseaufwandsentschädigung substanziell erhöhen. Ich habe von Frau Abgeordneter Steger in der letzten
Sitzung gehört, was ihre Forderung betreffend Erhöhung der Reiseaufwandspauschale ist; wir sind da Gott sei Dank weit drüber gegangen – im Sinne der Hunderttausenden ehrenamtlich in Vereinen tätigen Menschen. Ich war selber viele Jahre im Vorstand eines Sportvereins tätig und weiß, was dort geleistet wird. Ich glaube, das ist neben den vielen anderen Maßnahmen im Sport, für die wir das Budget auch substanziell angehoben haben, eine in der Praxis ganz wichtige Maßnahme, die wir hier auf den Weg gebracht haben.
Danke auch an den Koalitionspartner in diesem Zusammenhang! Die Zusammenarbeit im Sport mit dem Herrn Vizekanzler und Sportminister ist wirklich eine einmalige. Wir haben in den letzten Monaten sehr viel auf den Weg und auf die Reihe gebracht. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
17.11
Präsident Ing. Norbert Hofer