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Plenarsitzung

des Nationalrates

Stenographisches Protokoll

 

209. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

Donnerstag, 27., und Freitag, 28. April 2023

XXVII. Gesetzgebungsperiode

 

 

 

Nationalratssaal


Stenographisches Protokoll

209. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

XXVII. Gesetzgebungsperiode

Donnerstag, 27., und Freitag, 28. April 2023

Dauer der Sitzung

Donnerstag, 27. April 2023: 9.05 – 24.00 Uhr

        Freitag, 28. April 2023: 0.00 – 1.11 Uhr

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Tagesordnung

1. Punkt: Bericht betreffend Klärung von Korruptionsvorwürfen gegen ÖVP-Regierungsmitglieder (ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss) (4/US) gemäß § 51 VO-UA

2. Punkt: Bericht über den Antrag 3293/A der Abgeordneten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundes­gesetz über die Wiener Zeitung GmbH und Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes – WZEVI-Gesetz

3. Punkt: Bericht über den Antrag 3221/A(E) der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt der Wiener Zeitung als Tageszeitung


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 2

4. Punkt: Bericht über den Antrag 3299/A(E) der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt der Wiener Zeitung als Tageszeitung durch Zweckwidmung der Haushaltsabgabe

5. Punkt: Bericht über den Antrag 3041/A(E) der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Finanzielle und politische Unabhängigkeit für die Wiener Zeitung!

6. Punkt: Bericht über den Antrag 3294/A der Abgeordneten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesverfassungsgesetz über die Transparenz von Medienkooperationen sowie von Werbeaufträgen und Förderungen an Medieninhaber eines periodischen Mediums, das Medienkooperations- und ‑förderungs-Transparenzgesetz sowie das KommAustria-Gesetz geändert werden

7. Punkt: Bericht über den Antrag 2002/A(E) der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Inseratenstopp für das System Türkis

8. Punkt: Bericht über den Antrag 2138/A(E) der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Christian Hafenecker, MA, Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend weniger Inserate, mehr Transparenz und Neustart Medienförderung

9. Punkt: Bericht über den Antrag 3282/A(E) der Abgeordneten Christoph Zarits, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erarbeitung eines gesetzlichen Rahmens für Berufsgruppen im Sport

10. Punkt: Bericht über den Antrag 2898/A(E) der Abgeordneten Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen betreffend sofortiger Stopp der Sanktionen gegen russische Sportler


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 3

11. Punkt: Bericht über den Antrag 3205/A(E) der Abgeordneten Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufrechterhaltung der Sport­sanktionen nach einem Jahr Krieg und Verbrechen

12. Punkt: Bericht über den Antrag 3077/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz zur Errichtung der Stiftung Forum Verfassung erlassen wird

13. Punkt: Bericht über den Antrag 2722/A der Abgeordneten Johann Singer, Katharina Kucharowits, Ing. Norbert Hofer, Ralph Schallmeiner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Beschäftigung parlamentarischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Parlaments­mitarbeiterinnen- und Parlamentsmitarbeitergesetz – ParlMG) geändert wird

14. Punkt: Bericht über den Antrag 2414/A(E) der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen betreffend Überarbeitung der Österreichischen Sicherheitsstrategie

15. Punkt: Bericht über den Antrag 3132/A(E) der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen betreffend Zulagen bei Entsendungen für Übungen und Ausbildung in Krisenregionen

16. Punkt: Bericht über die Petition Nr. 80/PET betreffend „ME/CFS: Anerkennung, medizinische Versorgung & Absicherung von Betroffenen sowie Forschungsförderung“

17. Punkt: Protokoll über die Vorrechte und Immunitäten des Einheitlichen Patentgerichts

18. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das Patentverträge-Einführungsgesetz, das Patentgesetz 1970, das Gebrauchsmustergesetz, das Markenschutzgesetz 1970, das Musterschutzgesetz 1990 und das Patentamtsgebührengesetz geändert werden


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 4

19. Punkt: Bundesgesetz, mit dem ein FWIT-Rat-Gesetz erlassen wird und das Forschungs- und Technologieförderungsgesetz, das Forschungsorganisations­gesetz, das Innovationsstiftung-Bildung-Gesetz, das FTE-Nationalstiftungsgesetz sowie das Universitätsgesetz 2002 geändert werden (FWIT-Rat-Errichtungs­gesetz – FREG)

20. Punkt: Bericht über den Antrag 3236/A der Abgeordneten Eva-Maria Himmelbauer, BSc, Süleyman Zorba, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Telekommunikationsgesetz (TKG 2021), BGBl. I Nr. 190/2021, zuletzt geändert durch die Kundmachung BGBl. I Nr. 180/2022, geändert wird

21. Punkt: Bericht über den Antrag 3067/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Petra Oberrauner, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Mehr Mittel für den Breitbandausbau und Förderfokus auf offene Glasfasernetze der öffentlichen Hand“

22. Punkt: Bericht über den Antrag 3295/A(E) der Abgeordneten Franz Hörl, Barbara Neßler, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Schaffung zusätzlicher niederschwelliger Informationsangebote zur gezielten Unterstützung klein­strukturierter Tourismusbetriebe bei der Betriebsnachfolge („Informations­offen­sive zu Betriebsnachfolgen“)

23. Punkt: Bericht des Rechnungshofes betreffend Beschaffungsplanung des Österreichischen Bundesheeres – Reihe BUND 2022/32

24. Punkt: Bericht des Rechnungshofes betreffend Aufgabenerfüllung und Einsatzbereitschaft des Pionierbataillons 3 – Reihe BUND 2021/39

25. Punkt: Bericht des Rechnungshofes betreffend Kooperationen des Bundes­ministeriums für Landesverteidigung mit Vereinen und Organisationen – Reihe BUND 2022/28


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 5

26. Punkt: Bericht des Rechnungshofes betreffend Einsatzbereitschaft der Miliz – Reihe BUND 2022/39

27. Punkt: Bericht des Rechnungshofes betreffend Wohnungen im Bereich des BMLV; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/4

28. Punkt: Bericht über den Sonderbericht der Volksanwaltschaft betreffend „NGO-Forum Soziale Grundrechte“

29. Punkt: Bericht über den Sonderbericht der Volksanwaltschaft betreffend „Terroranschlag 2. November 2020“

30. Punkt: Bericht über den Wahrnehmungsbericht der Volksanwaltschaft betreffend „Jugend in Haft“

31. Punkt: Zweite Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3231/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Geschäfts­ordnungsgesetz 1975 geändert wird

32. Punkt: Zweite Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3229/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Verhält­nis­mäßigkeitsprüfungs-Gesetz geändert wird

33. Punkt: Zweite Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3232/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Geschäfts­ordnungsgesetz 1975 geändert wird

34. Punkt: Zweite Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3230/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried,


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 6

Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Klubfinan­zierungsgesetz 1985 geändert wird

35. Punkt: Wahl eines Mitgliedes der Parlamentarischen Versammlung des Europarates

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Inhalt

Nationalrat

Mandatsverzicht des Abgeordneten Erwin Angerer ...........................................     99

Angelobung des Abgeordneten Maximilian Linder .............................................  100

Personalien

Verhinderungen ......................................................................................................     99

Geschäftsbehandlung

Antrag der Abgeordneten Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen, dem Ausschuss für Arbeit und Soziales zur Berichterstattung über den Antrag 3172/A(E) der Abgeordneten Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Meldung der tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten“ gemäß § 43 Abs. 1 GOG eine Frist bis 1. Mai 2023 zu setzen .........................  151

Verlangen gemäß § 43 Abs. 3 der Geschäftsordnung auf Durchführung einer kurzen Debatte im Sinne des § 57a Abs. 1 GOG .....................................  151

Redner:innen:

Josef Muchitsch .......................................................................................................  398

Mag. Klaus Fürlinger ................................................................................................  402

Eva Maria Holzleitner, BSc ......................................................................................  404


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 7

Dr. Dagmar Belakowitsch .......................................................................................  407

Mag. Markus Koza ...................................................................................................  409

Mag. Gerald Loacker ................................................................................................  412

Ablehnung des Fristsetzungsantrages .................................................................  413

Antrag des Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, dem Verfassungsausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 60/A der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend „ein Bundesverfassungs­gesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz geändert wird“, gemäß § 43 Abs. 1 GOG eine Frist bis 25. Mai 2023 zu setzen – Ablehnung ...  151, 645

Antrag des Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, dem Verfassungsausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 743/A der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen betreffend „ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Sicherung, Aufbewahrung und Nutzung von Archivgut des Bundes (Bundesarchivgesetz) geändert wird“, gemäß § 43 Abs. 1 GOG eine Frist bis 25. Mai 2023 zu setzen – Ablehnung ...  151, 645

Antrag der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, dem Justizausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 361/A(E) der Abgeordneten Dr. Johan­nes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Unabhängiger Bundesstaatsanwalt“ gemäß § 43 Abs. 1 GOG eine Frist bis 1. Juni 2023 zu setzen – Ablehnung ..............................................................................  151, 645

Antrag der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, dem Verfassungsausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 453/A der Abgeordneten Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen betreffend „ein Bun­des­(verfassungs)gesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz geändert und ein Bundesgesetz über den Zugang zu Informationen (Informationsfrei­heits­gesetz – IFG) erlassen wird“, gemäß § 43 Abs. 1 GOG eine Frist bis 1. Juni 2023 zu setzen – Ablehnung ...............................................................  152, 645


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 8

Redezeitbeschränkung nach Beratung in der Präsidialkonferenz gemäß § 57 Abs. 5 GOG .............................................................................................................  152

Mitteilung des Präsidenten Mag. Wolfgang Sobotka gemäß § 53 Abs. 1 VO-UA betreffend Beendigung des ÖVP-Korruptions-Untersuchungsaus­schusses (4/US) .......................................................................................................  153

Antrag des Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried im Sinne des § 18 Abs. 3 GOG auf Anwesenheit des Bundesministers für Inneres – Ablehnung ...  177, 180

Wortmeldungen im Zusammenhang mit dem Antrag des Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried:

August Wöginger .....................................................................................................  178

Sigrid Maurer, BA .....................................................................................................  179

Antrag des Abgeordneten Mag. Harald Stefan, den Bericht des Verfas­sungsausschusses 2013 d.B. über den Antrag 3293/A der Abgeordneten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend „ein Bundesgesetz über die Wiener Zeitung GmbH und Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplatt­form des Bundes – WZEVI-Gesetz“ gemäß § 53 Abs. 6 GOG an den Verfassungsausschuss rückzuverweisen – Ablehnung ....................  267, 267

Antrag des Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, den Antrag 3293/A der Abgeordneten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend „ein Bundesgesetz über die Wiener Zeitung GmbH und Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informa­tions­platt­form des Bundes – WZEVI-Gesetz“ gemäß § 53 Abs. 6 GOG an den Verfassungsausschuss rückzuverweisen – Ablehnung ....................  212, 267

Verlangen auf Durchführung einer namentlichen Abstimmung .......................  268

Unterbrechung der Sitzung ....................................................................................  269


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 9

Vorschlag der Präsidentin Doris Bures auf Vertagung der dritten Lesung über den Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3229/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Verhältnis­mäßig­keitsprüfungs-Gesetz geändert wird (2021 d.B.), gemäß § 74 Abs. 1 der Geschäftsordnung – Annahme ............................................................  642, 642

Vorschlag der Präsidentin Doris Bures auf Vertagung der dritten Lesung über den Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3230/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Klubfinan­zierungsgesetz 1985 geändert wird (2023 d.B.), gemäß § 74 Abs. 1 der Geschäftsordnung – Annahme ............................................................  644, 644

Aktuelle Stunde (46.)

Thema: „Die Gesundheitsversorgung der österreichischen Bevölkerung ist in Gefahr. Wann werden Sie endlich aktiv, Herr Bundeskanzler?“ ................  101

Redner:innen:

Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc .............................................................................  101

Vizekanzler Mag. Werner Kogler ............................................................................  107

Dr. Josef Smolle ........................................................................................................  115

Mag. Verena Nussbaum ..........................................................................................  118

Mag. Gerhard Kaniak ..............................................................................................  121

Ralph Schallmeiner ..................................................................................................  124

Fiona Fiedler, BEd ....................................................................................................  128

Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler ..........................................................................  130

Rudolf Silvan ............................................................................................................  134

Mag. Gerald Hauser .................................................................................................  137

Bedrana Ribo, MA ....................................................................................................  140


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 10

Mag. Gerald Loacker ................................................................................................  143

Bundesregierung

Vertretungsschreiben ............................................................................................  100

Wahlen in Institutionen

35. Punkt: Wahl eines Mitgliedes der Parlamentarischen Versammlung des Europarates .............................................................................................................  644

Ergebnis: Mitglied: Mag. Agnes Sirkka Prammer

Ausschüsse

Zuweisungen ...........................................................................................................  146

Unvereinbarkeitsangelegenheiten

Zwölfter Bericht des Unvereinbarkeitsausschusses ..........................................  152

Dringlicher Antrag

der Abgeordneten Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Personalnot“ (3310/A)(E) .................................................  304

Begründung: Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES ...................................................  317

Bundesminister Mag. Dr. Martin Kocher ...............................................................  326

Debatte:

Mag. Gerald Loacker ................................................................................................  333

Mag. Michael Hammer ............................................................................................  340

Rainer Wimmer ........................................................................................................  344

Dr. Dagmar Belakowitsch .......................................................................................  347

Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA ...................................................................................  353

Michael Bernhard ....................................................................................................  356

Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA .......................................................................  360


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 11

Dr. Christoph Matznetter ........................................................................................  363

Peter Wurm ..............................................................................................................  366

Dr. Elisabeth Götze ..................................................................................................  369

Mag. Yannick Shetty ...............................................................................................  372

Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA ............................................................................  375

Cornelia Ecker ..........................................................................................................  379

Mag. Hannes Amesbauer, BA .................................................................................  382

Barbara Neßler ........................................................................................................  385

Mag. Martina Künsberg Sarre .................................................................................  388

Klaus Köchl ...............................................................................................................  390

Christian Lausch ......................................................................................................  393

Mag. Sibylle Hamann ...............................................................................................  395

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Wochenarbeitszeitmeldung, um gezieltere Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel und gegen den Teilzeitboom setzen zu können“ – Ablehnung ..........................................................  338, 398

Ablehnung des Selbständigen Entschließungsantrages 3310/A(E) .................  398

Verhandlungen

1. Punkt: Bericht des Untersuchungsausschusses betreffend Klärung von Korruptionsvorwürfen gegen ÖVP-Regierungsmitglieder (ÖVP-Korrup­tions-Untersuchungsausschuss) (4/US) gemäß § 51 VO-UA (1996 d.B.) .......  153

Redner:innen:

Mag. Andreas Hanger ..............................................................................................  153

Kai Jan Krainer .........................................................................................................  158

Christian Hafenecker, MA .......................................................................................  163

Mag. Nina Tomaselli ................................................................................................  167

Dr. Stephanie Krisper ..............................................................................................  170

Mag. Corinna Scharzenberger ................................................................................  175


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 12

Julia Elisabeth Herr ..................................................................................................  181

Wolfgang Zanger .....................................................................................................  184

David Stögmüller .....................................................................................................  186

Dr. Christian Stocker ...............................................................................................  189

Andreas Kollross ......................................................................................................  191

Christian Ries ...........................................................................................................  196

Katharina Kucharowits ...........................................................................................  199

Ing. Reinhold Einwallner ..........................................................................................  204

Dr. Christoph Matznetter ........................................................................................  206

Entschließungsantrag der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen betreffend „umfassende Kooperation mit der Staatsanwaltschaft durch ÖVP-Regierungsmitglieder“ – Ablehnung ..............................  194, 208

Entschließungsantrag der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Wiedereingliederung der Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH“ – Ablehnung .................  202, 208

Kenntnisnahme vom Bericht des ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschusses ..................................................................................  208

Gemeinsame Beratung über

2. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3293/A der Abgeordneten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über die Wiener Zeitung GmbH und Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes – WZEVI-Gesetz (2013 d.B.) ....................  209

3. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3221/A(E) der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt der Wiener Zeitung als Tageszeitung (2014 d.B.) ...............  209


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 13

4. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3299/A(E) der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt der Wiener Zeitung als Tageszeitung durch Zweckwidmung der Haushaltsabgabe (2015 d.B.) ................................................................................  209

5. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3041/A(E) der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Finanzielle und politische Unabhängigkeit für die Wiener Zeitung! (2016 d.B.) ................................................................................................  209

6. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3294/A der Abgeordneten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesverfassungs­ge­setz über die Transparenz von Medienkooperationen sowie von Werbe­auf­trägen und Förderungen an Medieninhaber eines periodischen Mediums, das Medienkooperations- und -förderungs-Transparenzgesetz sowie das KommAustria-Gesetz geändert werden (2017 d.B.) ..........................................  209

7. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2002/A(E) der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Inseratenstopp für das System Türkis (2018 d.B.) .............................................  210

8. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2138/A(E) der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Christian Hafenecker, MA, Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend weniger Inserate, mehr Transparenz und Neustart Medienförderung (2019 d.B.) ......  210

Redner:innen:

Mag. Jörg Leichtfried ...............................................................................................  210

Mag. (FH) Kurt Egger ...............................................................................................  213

Dr. Susanne Fürst .....................................................................................................  219

Mag. Eva Blimlinger .................................................................................................  222

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES ..........................................................................  225


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 14

Mag. Michaela Steinacker .......................................................................................  227

Bundesministerin MMag. Dr. Susanne Raab .........................................................  229

Sabine Schatz ...........................................................................................................  234

Sigrid Maurer, BA .....................................................................................................  237

Mag. Harald Stefan ..................................................................................................  241

Mag. Meri Disoski ....................................................................................................  243

Henrike Brandstötter ...............................................................................................  246

Mag. Christian Drobits ............................................................................................  250

Christian Hafenecker, MA .......................................................................................  252

Mag. Eva Blimlinger (tatsächliche Berichtigung) .................................................  261

Dr. Helmut Brandstätter .........................................................................................  262

Mag. Andrea Kuntzl .................................................................................................  265

Entschließungsantrag der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend „Verletzung des ORF-Gesetzes durch Maulkorb-Erlass“ – Ablehnung ............................................................  256, 272

Annahme des Gesetzentwurfes in 2013 d.B. (namentliche Abstimmung) .....  268

Verzeichnis des Ergebnisses der namentlichen Abstimmung ...........................  270

Kenntnisnahme der fünf Ausschussberichte 2014, 2015, 2016, 2018 und 2019 d.B. .................................................................................................................  272

Annahme des Gesetzentwurfes in 2017 d.B. .....................................................  273

9. Punkt: Bericht des Sportausschusses über den Antrag 3282/A(E) der Abgeordneten Christoph Zarits, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erarbeitung eines gesetzlichen Rahmens für Berufsgruppen im Sport (2025 d.B.) ....................................................................  275

Redner:innen:

Mag. Agnes Sirkka Prammer ...................................................................................  275

Elisabeth Feichtinger, BEd BEd ...............................................................................  277


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 15

Petra Steger ..............................................................................................................  278

Christoph Zarits .......................................................................................................  281

Mag. Yannick Shetty ...............................................................................................  283

Petra Tanzler ............................................................................................................  285

Karl Schmidhofer .....................................................................................................  286

Alexander Melchior ..................................................................................................  288

Annahme der dem schriftlichen Ausschussbericht 2025 d.B. beigedruckten Entschließung betreffend „Erarbeitung eines gesetzlichen Rahmens für Berufsgruppen im Sport“ (316/E) .........................................................................  289

Gemeinsame Beratung über

10. Punkt: Bericht des Sportausschusses über den Antrag 2898/A(E) der Abgeordneten Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen betreffend sofortiger Stopp der Sanktionen gegen russische Sportler (2026 d.B.) ..........  290

11. Punkt: Bericht des Sportausschusses über den Antrag 3205/A(E) der Abgeordneten Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufrechterhaltung der Sportsanktionen nach einem Jahr Krieg und Verbrechen (2027 d.B.) ..........................................................................................  290

Redner:innen:

MMMag. Dr. Axel Kassegger ..................................................................................  290

Mag. Agnes Sirkka Prammer ...................................................................................  294

Mag. Yannick Shetty ...............................................................................................  295

Maximilian Köllner, MA ...........................................................................................  297

Petra Steger ..............................................................................................................  299

Vizekanzler Mag. Werner Kogler ............................................................................  302

Christoph Zarits .......................................................................................................  414

Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 2026 d.B. ..........................................  417


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 16

Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 2027 d.B. hinsichtlich des Antrages 3205/A(E) ...............................................................................................  417

Annahme der dem schriftlichen Ausschussbericht 2027 d.B. beigedruckten Entschließung betreffend „Präzisierung und Umsetzung der vom IOC am 28. März 2023 publizierten Empfehlungen hinsichtlich der Teilnahme von Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus als ‚neutrale Athletin­nen und Athleten‘ bei internationalen Wettkämpfen“ (317/E) ........................  417

12. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3077/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz zur Errichtung der Stiftung Forum Verfassung erlassen wird (2010 d.B.) .............  417

Redner:innen:

Dr. Susanne Fürst .....................................................................................................  418

Mag. Wolfgang Gerstl ..............................................................................................  420

Mag. Selma Yildirim .................................................................................................  426

Mag. Agnes Sirkka Prammer ...................................................................................  428

Mag. Harald Stefan ..................................................................................................  429

Dr. Nikolaus Scherak, MA .......................................................................................  430

Annahme des Gesetzentwurfes in 2010 d.B. .....................................................  432

13. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2722/A der Abgeordneten Johann Singer, Katharina Kucharowits, Ing. Norbert Hofer, Ralph Schallmeiner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Beschäftigung parlamentarischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Parlamentsmitarbeiterinnen- und Parlamentsmitarbeitergesetz – ParlMG) geändert wird (2011 d.B.) ......................................................................................  433

Redner:innen:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 17

Johann Singer ...........................................................................................................  434

Katharina Kucharowits ...........................................................................................  436

Werner Herbert ........................................................................................................  437

Annahme des Gesetzentwurfes in 2011 d.B. .....................................................  438

Gemeinsame Beratung über

14. Punkt: Bericht des Landesverteidigungsausschusses über den Antrag 2414/A(E) der Abgeordneten Dr. Reinhard Eugen Bösch, Kolleginnen und Kollegen betreffend Überarbeitung der Österreichischen Sicherheitsstrategie (2002 d.B.) ............................................................................  438

15. Punkt: Bericht des Landesverteidigungsausschusses über den Antrag 3132/A(E) der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen betreffend Zulagen bei Entsendungen für Übungen und Ausbildung in Krisenregionen (2003 d.B.) ..................................  438

Redner:innen:

Robert Laimer ...........................................................................................................  439

Mag. Friedrich Ofenauer .........................................................................................  441

Ing. Mag. Volker Reifenberger ................................................................................  444

David Stögmüller .....................................................................................................  446

Ing. Reinhold Einwallner ..........................................................................................  449

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff ............................................................................  451

Bundesministerin Mag. Klaudia Tanner .................................................................  454

Mag. Gerhard Kaniak ..............................................................................................  457

Ing. Manfred Hofinger .............................................................................................  460

Rudolf Silvan ............................................................................................................  462

Annahme der dem schriftlichen Ausschussbericht 2002 d.B. beigedruckten Entschließung betreffend „Überarbeitung der Österreichischen Sicherheits­strategie“ (318/E) ...................................................................................................  462


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 18

Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 2003 d.B. hinsichtlich des Antrages 3132/A(E) ...............................................................................................  463

Annahme der dem schriftlichen Ausschussbericht 2003 d.B. beigedruckten Entschließung betreffend „Zulagen bei Entsendungen für Übungen und Ausbildung in Krisenregionen“ (319/E) ...............................................................  463

16. Punkt: Bericht des Gesundheitsausschusses über die Petition Nr. 80/PET betreffend „ME/CFS: Anerkennung, medizinische Versorgung & Absiche­rung von Betroffenen sowie Forschungsförderung“, überreicht von der Abgeordneten Heike Grebien (2009 d.B.) ...........................................................  463

Redner:innen:

Heike Grebien ...........................................................................................................  464

Eva Maria Holzleitner, BSc ......................................................................................  467

Mag. Gerhard Kaniak ..............................................................................................  471

Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler ..........................................................................  473

Fiona Fiedler, BEd ....................................................................................................  475

Bundesminister Johannes Rauch ............................................................................  477

Rudolf Silvan ............................................................................................................  480

Andreas Minnich ......................................................................................................  481

Kira Grünberg ...........................................................................................................  482

Entschließungsantrag der Abgeordneten Eva Maria Holzleitner, BSc, Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Rosa Ecker, MBA, Mag. Meri Disoski, Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen betreffend „den aktuellen Frauengesundheitsbericht in das Parlament bringen!“ – Annahme
(321/E)..................................................................................................... 469, 484

Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 2009 d.B. hinsichtlich der Petition Nr. 80/PET ..............................................................................................................  484

Annahme der dem schriftlichen Ausschussbericht 2009 d.B. beigedruckten Entschließung betreffend „ME/CFS: Anerkennung, medizinische


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 19

Versorgung & Absicherung von Betroffenen sowie Forschungsförderung“ (320/E) .....................................................................................................................  484

Gemeinsame Beratung über

17. Punkt: Bericht des Ausschusses für Forschung, Innovation und Digita­lisierung über die Regierungsvorlage (1903 d.B.): Protokoll über die Vorrechte und Immunitäten des Einheitlichen Patentgerichts (1998 d.B.) ....  485

18. Punkt: Bericht des Ausschusses für Forschung, Innovation und Digitalisierung über die Regierungsvorlage (1955 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Patentverträge-Einführungsgesetz, das Patentgesetz 1970, das Gebrauchsmustergesetz, das Markenschutzgesetz 1970, das Muster­schutzgesetz 1990 und das Patentamtsgebührengesetz geändert werden (1999 d.B.) ...............................................................................................................  485

Redner:innen:

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek ......................................................................................  485

Joachim Schnabel ....................................................................................................  487

Mag. Eva Blimlinger .................................................................................................  490

Dr. Helmut Brandstätter .........................................................................................  491

Bundesministerin Leonore Gewessler, BA ..............................................................  494

Dipl.-Ing. Georg Strasser .........................................................................................  496

Clemens Stammler ...................................................................................................  498

Genehmigung des Staatsvertrages in 1998 d.B. ................................................  499

Annahme des Gesetzentwurfes in 1999 d.B. .....................................................  499

19. Punkt: Bericht des Ausschusses für Forschung, Innovation und Digitalisierung über die Regierungsvorlage (1927 d.B.): Bundesgesetz, mit dem ein FWIT-Rat-Gesetz erlassen wird und das Forschungs- und Tech­nologieförderungsgesetz, das Forschungsorganisationsgesetz, das Innovationsstiftung-Bildung-Gesetz, das FTE-Nationalstiftungsgesetz


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 20

sowie das Universitätsgesetz 2002 geändert werden (FWIT-Rat-Errich­tungsgesetz – FREG) (1997 d.B.) ..........................................................................  500

Redner:innen:

Mag. Dr. Petra Oberrauner .....................................................................................  500

Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA .......................................................................  502

Mag. Dr. Martin Graf ...............................................................................................  505

Mag. Eva Blimlinger .................................................................................................  509

Mag. Martina Künsberg Sarre .................................................................................  511

Bundesminister Dr. Martin Polaschek ....................................................................  512

Bundesministerin Leonore Gewessler, BA ..............................................................  514

Annahme des Gesetzentwurfes in 1997 d.B. .....................................................  516

20. Punkt: Bericht des Ausschusses für Forschung, Innovation und Digita­lisierung über den Antrag 3236/A der Abgeordneten Eva-Maria Himmelbauer, BSc, Süleyman Zorba, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Telekommunikationsgesetz (TKG 2021), BGBl. I Nr. 190/2021, zuletzt geändert durch die Kundmachung BGBl. I Nr. 180/2022, geändert wird (2000 d.B.) ...........................................................  517

Redner:innen:

Melanie Erasim, MSc ...............................................................................................  517

Eva-Maria Himmelbauer, BSc .................................................................................  518

Süleyman Zorba .......................................................................................................  520

Mag. Corinna Scharzenberger ................................................................................  521

Annahme des Gesetzentwurfes in 2000 d.B. .....................................................  523

21. Punkt: Bericht des Ausschusses für Forschung, Innovation und Digita­lisierung über den Antrag 3067/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Petra Oberrauner, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Mehr Mittel für den Breitbandausbau und Förderfokus auf offene Glasfasernetze der öffent­lichen Hand“ (2001 d.B.) ........................................................................................  523


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 21

Redner:innen:

Mag. Dr. Petra Oberrauner .....................................................................................  524

Eva-Maria Himmelbauer, BSc .................................................................................  525

Süleyman Zorba .......................................................................................................  527

Andreas Minnich ......................................................................................................  528

Mag. Peter Weidinger ..............................................................................................  530

Maximilian Linder ....................................................................................................  532

Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 2001 d.B. ..........................................  533

22. Punkt: Bericht des Tourismusausschusses über den Antrag 3295/A(E) der Abgeordneten Franz Hörl, Barbara Neßler, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Schaffung zusätzlicher niederschwelliger Informations­ange­bote zur gezielten Unterstützung kleinstrukturierter Tourismusbetriebe bei der Betriebsnachfolge („Informationsoffensive zu Betriebsnachfolgen“) (2024 d.B.) ...............................................................................................................  533

Redner:innen:

Mag. Julia Seidl ........................................................................................................  534

Franz Hörl .................................................................................................................  536

Melanie Erasim, MSc ...............................................................................................  539

Mag. Gerald Hauser .................................................................................................  541

Barbara Neßler ........................................................................................................  543

MMMag. Gertraud Salzmann .................................................................................  545

Maximilian Köllner, MA ...........................................................................................  547

Rebecca Kirchbaumer ..............................................................................................  549

Michael Seemayer ....................................................................................................  551

Nikolaus Prinz ..........................................................................................................  553

Staatssekretärin Mag. Susanne Kraus-Winkler .....................................................  554

Ing. Johann Weber ...................................................................................................  556

Annahme der dem schriftlichen Ausschussbericht 2024 d.B. beigedruckten Entschließung betreffend „die Schaffung zusätzlicher niederschwelliger


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 22

Informationsangebote zur gezielten Unterstützung kleinstrukturierter Tourismusbetriebe bei der Betriebsnachfolge (‚Informationsoffensive zu Betriebsnachfolgen‘)“ (322/E) ...............................................................................  558

Gemeinsame Beratung über

23. Punkt: Bericht des Rechnungshofausschusses über den Bericht des Rechnungshofes betreffend Beschaffungsplanung des Österreichischen Bundesheeres – Reihe BUND 2022/32 (III-783/2004 d.B.) ............................  559

24. Punkt: Bericht des Rechnungshofausschusses über den Bericht des Rechnungshofes betreffend Aufgabenerfüllung und Einsatzbereitschaft des Pionierbataillons 3 – Reihe BUND 2021/39 (III-478/2006 d.B.) .....................  559

25. Punkt: Bericht des Rechnungshofausschusses über den Bericht des Rechnungshofes betreffend Kooperationen des Bundesministeriums für Landesverteidigung mit Vereinen und Organisationen – Reihe BUND 2022/28 (III-766/2007 d.B.) ....................................................................  559

Redner:innen:

Hermann Gahr .........................................................................................................  559

Mag. Karin Greiner ..................................................................................................  561

Ing. Mag. Volker Reifenberger ................................................................................  563

David Stögmüller .....................................................................................................  565

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff ............................................................................  566

Franz Hörl .................................................................................................................  569

Rechnungshofpräsidentin Dr. Margit Kraker .........................................................  570

Michael Seemayer ....................................................................................................  573

Alois Kainz ................................................................................................................  574

Bundesministerin Mag. Klaudia Tanner .................................................................  576

Mag. Ruth Becher ....................................................................................................  577

Kenntnisnahme der drei Berichte III-783, III-478 und III-766 d.B. ..................  579


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 23

Gemeinsame Beratung über

26. Punkt: Bericht des Rechnungshofausschusses über den Bericht des Rechnungshofes betreffend Einsatzbereitschaft der Miliz – Reihe BUND 2022/39 (III-819/2005 d.B.) ....................................................................  579

27. Punkt: Bericht des Rechnungshofausschusses über den Bericht des Rechnungshofes betreffend Wohnungen im Bereich des BMLV; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/4 (III-231/2008 d.B.) .................................  580

Redner:innen:

Hans Stefan Hintner ................................................................................................  580

Robert Laimer ...........................................................................................................  582

Ing. Mag. Volker Reifenberger ................................................................................  584

David Stögmüller .....................................................................................................  586

Kenntnisnahme der beiden Berichte III-819 und III-231 d.B. ..........................  588

28. Punkt: Bericht des Volksanwaltschaftsausschusses über den Sonder­bericht der Volksanwaltschaft betreffend „NGO-Forum Soziale Grund­rechte“ (III-756/1958 d.B.) ....................................................................................  589

Redner:innen:

Mag. Bettina Rausch ...............................................................................................  589

Sabine Schatz ...........................................................................................................  592

Rosa Ecker, MBA ......................................................................................................  594

Mag. Ulrike Fischer ..................................................................................................  595

Dr. Johannes Margreiter .........................................................................................  597

Volksanwalt Mag. Bernhard Achitz ........................................................................  599

Mario Lindner ...........................................................................................................  600

Kenntnisnahme des Berichtes III-756 d.B. ..........................................................  602


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 24

29. Punkt: Bericht des Volksanwaltschaftsausschusses über den Sonder­bericht der Volksanwaltschaft betreffend „Terroranschlag 2. November 2020“ (III-807/1959 d.B.) ......................................................................................  602

Redner:innen:

Dr. Christian Stocker ...............................................................................................  603

Mag. Hannes Amesbauer, BA .................................................................................  605

David Stögmüller .....................................................................................................  607

Dr. Stephanie Krisper ..............................................................................................  609

Volksanwalt Dr. Walter Rosenkranz ......................................................................  612

Mag. Peter Weidinger ..............................................................................................  617

Kenntnisnahme des Berichtes III-807 d.B. ..........................................................  619

30. Punkt: Bericht des Volksanwaltschaftsausschusses über den Wahrneh­mungsbericht der Volksanwaltschaft betreffend „Jugend in Haft“ (III-859/1960 d.B.) ........................................................................................................  619

Redner:innen:

Dr. Gudrun Kugler ....................................................................................................  619

Rudolf Silvan ............................................................................................................  621

Christian Lausch ......................................................................................................  622

Mag. Agnes Sirkka Prammer ...................................................................................  624

Dr. Johannes Margreiter .........................................................................................  626

Volksanwältin Gabriela Schwarz ............................................................................  627

Martina Diesner-Wais .............................................................................................  629

Kenntnisnahme des Berichtes III-859 d.B. ..........................................................  631

Gemeinsame Beratung über

31. Punkt: Zweite Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3231/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 25

Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Geschäftsordnungsgesetz 1975 geändert wird (2020 d.B.) ..............  631

32. Punkt: Zweite Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3229/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Verhältnismäßigkeitsprüfungs-Gesetz geändert wird (2021 d.B.) ...  631

33. Punkt: Zweite Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3232/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Niko­laus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Geschäftsordnungsgesetz 1975 geändert wird (2022 d.B.) .......  631

34. Punkt: Zweite Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 3230/A der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Philipp Schrangl, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Dr. Niko­laus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Klubfinanzierungsgesetz 1985 geändert wird (2023 d.B.) ................  632

Redner:

Mag. Wolfgang Gerstl .............................................................................................  632

Annahme der vier Gesetzentwürfe in 2020, 2021, 2022 und 2023 d.B. in zweiter Lesung ........................................................................................................  640

Eingebracht wurden

Petition ....................................................................................................................  148

Petition betreffend „Für das Bestehen der Sozialwissenschaftlichen Biblio­thek an der Wirtschaftsuniversität Wien“ (Ordnungsnummer 120) (über­reicht von der Abgeordneten Katharina Kucharowits)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 26

Bürgerinitiative .......................................................................................................  148

Bürgerinitiative betreffend „Zukunft Kinder! – für eine selbstbestimmte Familienplanung“ (Ordnungsnummer 57)

Regierungsvorlagen ...............................................................................................  147

2028: Bundesgesetz, mit dem zur Umsetzung der Gesellschaftsrechtlichen Mobilitäts-Richtlinie 2019/2121 ein Bundesgesetz über grenzüber­schrei­tende Umgründungen von Kapitalgesellschaften in der Europäischen Union (EU-Umgründungsgesetz – EU-UmgrG) erlassen wird und das Firmenbuch­gesetz, das Rechtspflegergesetz, das Übernahmegesetz, das Aktiengesetz, das Umwandlungsgesetz, das Bankwesengesetz sowie das Gerichts­gebüh­rengesetz geändert werden (Gesellschaftsrechtliches Mobilitätsgesetz – GesMobG)

2029: Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über das Wirksamwerden der Verordnung (EU) 2022/858 über eine Pilotregelung für auf Distributed-Ledger-Technologie basierende Marktinfrastrukturen und zur Änderung der Verordnungen (EU) Nr. 600/2014 und (EU) Nr. 909/2014 sowie der Richtlinie 2014/65/EU (DLT-Verordnung-Vollzugsgesetz – DLT-VVG) erlassen wird sowie das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz und das Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 geändert werden

2030: Bundesgesetz, mit dem das Berufsausbildungsgesetz und das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz geändert werden

2031: Bundesgesetz, mit dem das Arbeitsverfassungsgesetz, das Arbeits- und Sozialgerichtsgesetz und das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch geändert werden

Berichte ...................................................................................................................  147


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 27

Vorlage 122 BA: Monatserfolg Februar 2023 sowie COVID-19 Berichterstattung gemäß § 3 Abs. 4 COVID-19 Fondsgesetz, § 3b Abs. 4 ABBAG-Gesetz und § 1 Abs. 5 Härtefallfondsgesetz; BM f. Finanzen

Vorlage 123 BA: Vorläufiger Gebarungserfolg 2022; BM f. Finanzen

III-846: 46. Bericht der Volksanwaltschaft (1. Jänner bis 31. Dezember 2022)

III-914: Bericht gemäß § 38a Abs. 5 Wehrgesetz 2001 betreffend militärische Dienstleistungen von Frauen in den Jahren 2021 und 2022; BM f. Landesverteidigung

III-915: Jahresbericht 2022 der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte; BM f. Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

III-916: Bericht über die Volksgruppenförderung des Bundeskanzleramtes 2021; Bundesregierung

III-917: Bericht betreffend Investitionen der Länder Oberösterreich und Steiermark – Reihe BUND 2023/10; Rechnungshof

III-918: Bericht betreffend den Jahresbericht 2021 der Parlamentarischen Bundesheerkommission für Beschwerdewesen und Stellungnahme der Bundesministerin für Landesverteidigung; BM f. Landesverteidigung

III-920: Bericht gemäß § 57 Abs. 2 Bundesgesetz über den Zivildienst (BGBl. Nr. 679/1986, idgF) und die mit ihm zusammenhängende finanzielle Gebarung für die Jahre 2020, 2021 und 2022; Bundeskanzler

III-921: Bericht nach § 1 Abs. 4 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Fonds für eine Überbrückungsfinanzierung für selbständige Künstlerinnen und Künstler für Jänner bis März 2023; BM f. Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

III-922: Datenschutzbericht 2022; BM f. Justiz


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 28

III-923: Bericht nach § 1 Abs. 4 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Non-Profit-Organisationen Unterstützungsfonds für das 1. Quartal 2023; BM f. Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

III-924: Landesverteidigungsbericht 2022 gemäß Landesverteidigungs-Finanzierungsgesetz (LV-FinG); BM f. Landesverteidigung

III-925: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für März 2023; BM f. Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

III-926: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für März 2023; BM f. Bildung, Wissenschaft und Forschung

III-927: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für März 2020 bis März 2023; BM f. Arbeit und Wirtschaft

III-928: Nationales Reformprogramm Österreich 2023; Bundesregierung

III-929: Bericht betreffend Förderkonzept zur Sicherstellung einer lang­fristigen Finanzierung von Verbraucherschutzorganisationen insbesondere des VKI aufgrund der Entschließung des Nationalrates vom 14. Dezember 2022, E 285-NR/XXVII.GP; BM f. Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

Anträge der Abgeordneten

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen betreffend Personalnot (3310/A)(E)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 29

Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend höhere Mittel für Länder und Gemeinden aus dem Finanzausgleich, um den Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem 1. Lebensjahr umsetzen zu können (3311/A)(E)

Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend höhere Mittel für Länder und Gemeinden aus dem Finanzausgleich, um den Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem 1. Lebensjahr umsetzen zu können (3312/A)(E)

Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend höhere Mittel für Länder und Gemeinden aus dem Finanzausgleich, um den Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem 1. Lebensjahr umsetzen zu können (3313/A)(E)

Mag. Wolfgang Gerstl, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gehaltsgesetz 1956 und das Vertragsbediens­tetengesetz 1948 geändert werden (3314/A)

Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend Finanzierung der Gesundheitsversorgung sicherstellen (3315/A)(E)

Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen betreffend Maßnahmen gegen den Ärzt*innenmangel (3316/A)(E)

Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend endlich wirksame Maßnahmen gegen den Pflegepersonalmangel setzen (3317/A)(E)

Tanja Graf, Mag. Markus Koza, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Arbeitsmarktservicegesetz geändert wird (3318/A)

Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend höhere Mittel für Länder und Gemeinden aus dem Finanzausgleich, um den Rechtsanspruch auf Kinder­bildung ab dem 1. Lebensjahr umsetzen zu können (3319/A)(E)

Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bekämpfung von Kinderarmut (3320/A)(E)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 30

Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend höhere Mittel für Länder und Gemeinden aus dem Finanzausgleich, um den Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem 1. Lebensjahr umsetzen zu können (3321/A)(E)

Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend höhere Mittel für Länder und Gemeinden aus dem Finanzausgleich, um den Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem 1. Lebensjahr umsetzen zu können (3322/A)(E)

Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend Maßnahmen gegen unbezahlte Überstunden (3323/A)(E)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen betreffend Standards für dual-use Technologien (3324/A)(E)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schutz von Journalist:innen (3325/A)(E)

Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Kostendiskrimi­nierung für praktische Ausbildungen beenden (3326/A)(E)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Spurwechsel statt Abschiebung für Fachkräfte (3327/A)(E)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend One-Stop-Shop Wirtschaftskammer: Vorbereitung, Prüfung, Konkurrenzschutz aus einer Hand (3328/A)(E)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Mehr Transparenz: Offenlegung der Bezüge der Präsidien aller zehn Wirtschaftskammern! (3329/A)(E)

Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Lehrstellenbonus für KMU (3330/A)(E)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Reformpaket für die Bundesverwaltung (3331/A)(E)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen betreffend Gleichstellung von Geflüchteten aus der Ukraine mit Asylberechtigten (3332/A)(E)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 31

Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Lehrlingsausbildung aus einem Guss in der Dualen Oberstufe (3333/A)(E)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verpflichtende Berichte über Waffenexporte Österreichs“ (3334/A)(E)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verpflichtende Berichte über Waffenexporte Österreichs“ (3335/A)(E)

Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt der beiden Polizeiposten St. Georgen an der Gusen und Mauthausen (3336/A)(E)

Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen betreffend Umsetzung des Forderungskatalogs der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) (3337/A)(E)

Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt des Weltkulturerbes Fertö-Neusiedler See (3338/A)(E)

Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Restriktive Kriterien für Objektverkäufe gem. § 10a WGG durch gemeinnützige Bauvereinigungen (3339/A)(E)

Maximilian Köllner, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Energiekosten­ausgleich für gemeindeeigene Sportstätten (3340/A)(E)

Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt des Weltkulturerbes Fertö-Neusiedler See (3341/A)(E)

Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen betreffend 6-Punkte-Plan zur Lösung des medizinischen Personalmangels (3342/A)(E)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen betreffend Kinderzuschuss-Inflationsanpassungsgesetz, mit dem das Bundesgesetz vom 29. Feber 1956 über die Bezüge der Bundesbeamten (Gehaltsgesetz 1956 – GehG), BGBl. Nr. 54/1956, zuletzt geändert mit BGBl. I Nr. 206/2022, geändert wird (3343/A)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 32

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend Heimopfer­gesetznovelle und Adaptierung des Sozialhilfegrundsatzgesetzes (3344/A)(E)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen betreffend Kreislaufwirtschaft statt Einbahnstraße in die Deponie! (3345/A)(E)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schluss mit der Lebensmittelverschwendung im Handel! (3346/A)(E)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen betreffend Leerstand nutzbar machen (3347/A)(E)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen betreffend klimafreundlichen Güterverkehr forcieren (3348/A)(E)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen betreffend Umfassender und wirksamer Schutz gegen Kinderkriminalität (3349/A)(E)

Thomas Spalt, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rasche Umsetzung der Entschließung des Nationalrates vom 8. Juli 2021 betreffend Welterbe im Denkmalschutz (3350/A)(E)

Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen betreffend Maßnahmenpaket zur Beseitigung der Medikamentenengpässe (3351/A)(E)

MMMag. Dr. Axel Kassegger, Kolleginnen und Kollegen betreffend Wieder­herstellung der Neutralität Österreichs und Einstellung der neutralitäts­verletzenden Zahlungen an die korruptionsanfällige Kriegspartei Ukraine (3352/A)(E)

Thomas Spalt, Kolleginnen und Kollegen betreffend Attraktivierung privater Denkmalschutzinvestitionen (3353/A)(E)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verletzung des ORF-Gesetzes durch Maulkorb-Erlass (3354/A)(E)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 33

Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen betreffend Informations­offensive zum Schwangerschaftsabbruch in Österreich (3355/A)(E)

Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen betreffend Informations­offensive zum Schwangerschaftsabbruch in Österreich (3356/A)(E)

Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen betreffend mehr Transparenz bei der Erstellung von Strategien des Bundesministeriums (3357/A)(E)

Petra Tanzler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Umgang mit Mehrsprachig­keit im schulischen Bereich“ (3358/A)(E)

Klaus Köchl, Kolleginnen und Kollegen betreffend der Lehre alle Ehre (3359/A)(E)

Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz zur Stärkung des Interpellationsrechts, mit dem das Bundesgesetz vom 4. Juli 1975 über die Geschäftsordnung des Nationalrates (Geschäftsordnungsgesetz 1975), BGBl. Nr.  410/1975, zuletzt geändert mit BGBl. I Nr. 141/2022, geändert wird (3360/A)

Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz zur Stärkung des Interpellationsrechts, mit dem das Bundesgesetz vom 4. Juli 1975 über die Geschäftsordnung des Nationalrates (Geschäftsordnungsgesetz 1975), BGBl. Nr. 410/1975, zuletzt geändert mit BGBl. I Nr. 141/2022, geändert wird (3361/A)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz vom 8. März 1979, mit dem Bestimmungen zum Schutz der Verbraucher getroffen werden (Konsumentenschutzgesetz – KSchG) geändert wird (3362/A)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen betreffend Haftungsübernahme nur bis zur eigenen Bonität (3363/A)(E)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 34

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen betreffend Dark Patterns (3364/A)(E)

Dr. Ewa Ernst-Dziedzic, Dr. Reinhold Lopatka, Kolleginnen und Kollegen betreffend Sofortige Einstellung der bewaffneten Auseinandersetzung im Sudan (3365/A)(E)

Dr. Reinhold Lopatka, Dr. Ewa Ernst-Dziedzic, Kolleginnen und Kollegen betreffend die aktuelle Lage in Tunesien (3366/A)(E)

Anfragen der Abgeordneten

Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Einhaltung der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts in der Ukraine (14713/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Rechtswidrige Abbestellung des IKT-Leiters (14714/J)

Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Strategie, Datenmanagement und Mittelverwendung von staatlich erhobenen Fahrzeugdaten (14715/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Erhebung, Ermittlung und Weitergabe personenbezogener Daten durch Wirtschafts- und Kreditauskunfteien (14716/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Erhebung, Ermittlung und Weitergabe personenbezogener Daten durch Wirtschafts- und Kreditauskunfteien (14717/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Identitätsdiebstahl (14718/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 35

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsen­tationskosten (14719/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14720/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14721/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14722/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14723/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14724/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsen­tationskosten (14725/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14726/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 36

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14727/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14728/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14729/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14730/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stilberater und sonstige Repräsentationskosten (14731/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Aufwendungen für Friseure, Visagisten, Stil­berater und sonstige Repräsentationskosten (14732/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an den Bundes­minis­ter für Finanzen betreffend Werbebudget Digitalisierung (14733/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Blackout-Vorsorge – Resiliente Polizeistandorte im Burgenland (14734/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend One Health – was erwartet die Menschen und Tiere in der Zukunft? (14735/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 37

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend One Health – was erwartet die Menschen und Tiere in der Zukunft? (14736/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Tool/Pro­gramm in der EDV der Bezirkshauptmannschaften in Österreich zur Kontrolle und Überwachung von Corona-(Pflicht-)Impfung (14737/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Tool/Programm in der EDV der Bezirkshauptmannschaften in Österreich zur Kontrolle und Überwachung von Corona-(Pflicht-)Impfung (14738/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Tool/Programm in der EDV der Bezirkshauptmannschaften in Österreich zur Kontrolle und Überwachung von Corona-(Pflicht-)Impfung (14739/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Tool/Programm in der EDV der Bezirkshauptmannschaften in Österreich zur Kontrolle und Überwachung von Corona-(Pflicht-)Impfung (14740/J)

Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Umsetzungs­stand des NAP Behinderung (14741/J)

Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Zweite Klasse an der AHS-Unterstufe in Hermagor (14742/J)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Kinderporno-Fall Florian Teichtmeister II (14743/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 38

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Heimreisezertifikate 2021 und 2022 (14744/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Kosten der „Rede zur Zukunft der Nation“ (14745/J)

Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Aufstellung der Ausgaben der Europäischen Friedensfazilität (14746/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Wohnprojekt „Die Freyung“ (14747/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Wohnprojekt „Die Freyung“ (14748/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Polizeieinsätze rund um Anti-Gas-Konferenz-Proteste in Wien! (14749/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Schadhafte Philips Respironics CPAP und Bi-Level PAP Beatmungs-Geräte trotz CE-Zertifizierung (14750/J)

Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Photovoltaik – Offensive auf Bundesgebäuden (14751/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Wohnprojekt „Die Freyung“ (14752/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 39

Verpackungs-VO: Österreichischer Alleingang mit klimaschädlichen Folgen? (14753/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundesregierung (14754/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundesregierung (14755/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundesregierung (14756/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Spesen und Repräsentations­ausgaben der Bundesregierung (14757/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Spesen und Repräsen­tationsausgaben der Bundesregierung (14758/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Spesen und Repräsentations­ausgaben der Bundesregierung (14759/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundesregierung (14760/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundes­regierung (14761/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 40

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundesregierung (14762/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundesregierung (14763/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundes­regierung (14764/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundesregierung (14765/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundesregierung (14766/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Spesen und Repräsentationsausgaben der Bundesregierung (14767/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14768/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14769/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landes­verteidigung betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14770/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 41

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14771/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14772/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14773/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14774/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14775/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14776/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14777/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14778/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14779/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 42

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14780/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Werbe- und PR-Ausgaben der Bundesregierung im 1. Quartal 2023 (14781/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Kosten der Kabinette im Bundeskanzleramt im 1. Quartal 2023 (14782/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14783/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14784/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14785/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14786/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14787/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14788/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14789/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 43

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kosten der Minister­büros im 1. Quartal 2023 (14790/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14791/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14792/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landes­verteidigung betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14793/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14794/J)

Philip Kucher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Kosten der Ministerbüros im 1. Quartal 2023 (14795/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Identitätsdiebstahl (14796/J)

Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Transparenz bei den horrenden Personalkosten beim Netzwerk Kulinarik (14797/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Ermittlungen wegen unverhältnismäßigen Polizeiverhaltens bei den Demonstrationen von 27.-30.3.2023 (14798/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 44

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Wo war die 3D-Strategie beim Polizeieinsatz bei den Demonstrationen am 27.-29.3.2023 in Wien? (14799/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend AK klagt Energie­anbieter Hall AG über Verein für Konsumenteninformation (14800/J)

Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Anlegerwohnungen im gemeinnützigen Wohnbau und die faktische Nicht-Beantwortung der Anfrage 13497/J vom 13.1.2023 (14801/J)

Thomas Spalt, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Daten zum Kinderbetreuungsgeld 2021 Vorarlberg (14802/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Elektronisch überwachter Hausarrest (14803/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Aktuelle Daten über die Belegung der österreichischen Justiz­anstalten und die durchschnittlichen Kosten (14804/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Was tun Sie für Kamran Ghaderi, den am längsten inhaftierten europäischen Gefangenen im Iran? (14805/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Rechnungshofes betreffend Auch der Rechnungshof muss transparent sein (14806/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 45

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Amtsmissbrauch durch die Präsidentin des Rechnungshofs? (14807/J)

MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen an den Bundes­minister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Schlachtbetriebe und mobile Schlachtung in Österreich – Kontrollen und Status Quo? (14808/J)

MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen an den Bundes­minister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Projekt „LIFEstockProtect“; gamechanger im Herdenschutz oder ungenutztes Angebot? (14809/J)

Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Leistungsschau der medizinischen Versorgung Österreichs (14810/J)

Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Befristete Arbeitsverhältnisse als Hürde für Einkommensabhängiges Kinderbetreuungsgeld (14811/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Wo bleibt der/die neue Präsident:in des Bundesverwal­tungsgerichts? (14812/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Wo bleibt der/die neue Präsident:in des Bundesverwaltungsgerichts? (14813/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Folgeanfrage: Verbringung von ukrainischen Jugendlichen nach Russland (14814/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 46

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Folgeanfrage: Verbringung von ukrainischen Jugendlichen nach Russland (14815/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Ressourcen der WKStA (14816/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an den Bundes­minister für Finanzen betreffend Folgeanfrage Nummer 2 zur Ausweisplattform: Viele Fragen zu Kosten und Zeitplan noch offen! (14817/J)

Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Dialog mit Vertreter:innen der österreichischen Volksgruppen (14818/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an den Bundes­minister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Vorbereitungs­stand der Schullandschaft auf KI (14819/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Wie das BMF bei Arbeitgeberdarlehen abkassiert (14820/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend OeNB: Ungedeckte Pensionsrückstellungen in Milliar­den­höhe, Tendenz: stark steigend (14821/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14822/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14823/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 47

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14824/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14825/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14826/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14827/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreffend Ein­schüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14828/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14829/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14830/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Einschüch­terung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14831/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14832/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 48

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Einschüchterung von kritischen Bürgern via § 117 StGB (14833/J)

Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Schutz vor Gewalt und Störaktionen bei Kinderbuchlesungen (14834/J)

Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Mobbing im Polizeidienst (14835/J)

Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Verweigerung des parlamentarischen Interpellationsrechtes – Daten zur Hasskriminalität in Österreich 2022 (14836/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Vom Bundespräsidenten zur Verfolgung freigegeben: Angriff auf Meinungs- und Pressefreiheit (14837/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Vom Bundespräsidenten zur Verfolgung freigegeben: Angriff auf Meinungs- und Pressefreiheit (14838/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Dienstliche Konsequenzen nach verfassungsfeindlichen Aussagen von Vize-Kabinettschefin Irmi Salzer (14839/J)

Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Familienbonus Plus bei getrennt lebenden Eltern (14840/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Erkenntnisse aus dem Betrieb des Gesichtserkennungssystems (14841/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 49

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Kostenübernahme des Klimatickets für Ministeriumsmitarbeiter (14842/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Kostenübernahme des Klimatickets für Ministeriums­mitar­beiter (14843/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Kostenübernahme des Klimatickets für Ministeriumsmitarbeiter (14844/J)

Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Ausbildung von Inklusionspädagog:innen (14845/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kostenüber­nahme des Klimatickets für Ministeriumsmitarbeiter (14846/J)

Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Ausbildungspläne für Mediziner:innen (14847/J)

Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Hausdurchsuchungen, Waffenfunde und nationalsozialistische Chatgruppen (14848/J)

Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Hausdurchsuchungen, Waffenfunde und nationalsozialistische Chatgruppen (14849/J)

Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Folgeanfrage zu disziplinarrechtlichen Konsequenzen aus ÖVP-Korruptionsfällen (14850/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 50

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Supply Chain Intelligence Institute Austria (14851/J)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Österreichs Einsatz für ein starkes Lieferkettengesetz (14852/J)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Österreichs Einsatz für ein starkes Lieferkettengesetz (14853/J)

Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Österreichs Einsatz für ein starkes Lieferkettengesetz (14854/J)

Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Radonbelastung in Österreich (14855/J)

Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft betreffend Abfertigung neu (14856/J)

Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Abfertigung neu (14857/J)

Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Schulbuchaktion und Approbation von Bildungsmedien (14858/J)

Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Schulbuchaktion und Approbation von Bildungsmedien (14859/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 51

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien betreffend Wirksamkeit der Teilnahme an Werte- und Orientierungskursen in Österreich (14860/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Versicherungsschutz ukrainischer Fahrzeuge auf Österreichs Straßen (14861/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Versicherungsschutz ukrainischer Fahrzeuge auf Österreichs Straßen (14862/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Sobotka: Amtsverständnis oder Amtsmissbrauch? (14863/J)

Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Folgen aus den Verfahren rund um die Causa IMSB/Leistungssport Austria? (14864/J)

Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Outsourcing von sensiblen Angelegenheiten an Privatfirmen aus Drittstaaten und die mangelnde Fehlerkultur des BMEIA (14865/J)

MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen an den Bundes­minister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend private Wildtierhaltung (14866/J)

MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen an den Bundes­minister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Studie betreffend des Einsatzes von Fiaker- und Arbeitspferden: Status Quo? (14867/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 52

Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Rechtswidrige Durchfuhr von Kriegsmaterial durch Österreich an die Ukraine (14868/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Modus Operandi bei Stellenbesetzungen in Ministerien (14869/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Unterstützungsmaßnahmen für private Quartiergeber:innen von Ukrainer:innen (14870/J)

*****

Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen an den Präsidenten des National­rates betreffend Umgestaltung des Parlaments-Logos durch die „LGBTIQ-Intergroup“ (69/JPR)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Präsidenten des Nationalrates betreffend Zutrittsberechtigungen innerhalb des Parlaments­gebäudes (70/JPR)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Präsidenten des Nationalrates betreffend Überwachungskameras im Parlamentsgebäude (71/JPR)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Präsidenten des Nationalrates betreffend Antworten Sie, Herr Präsident! – Folgeanfrage zu den völlig unzureichend beantworteten Anfragen 57/JPR, 61/JPR und 63/JPR (72/JPR)

Anfragebeantwortungen


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 53

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13416/AB zu 14090/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13417/AB zu 14074/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13418/AB zu 14028/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13419/AB zu 14017/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (13420/AB zu 13793/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (13421/AB zu 13881/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (13422/AB zu 13894/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13423/AB zu 13845/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13424/AB zu 13862/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13425/AB zu 13876/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (13426/AB zu 13879/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13427/AB zu 13809/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 54

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (13428/AB zu 13791/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (13429/AB zu 14007/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13430/AB zu 14081/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13431/AB zu 14066/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13432/AB zu 14011/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13433/AB zu 14047/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13434/AB zu 14080/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13435/AB zu 14070/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13436/AB zu 13994/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13437/AB zu 13978/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13438/AB zu 13951/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 55

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten MMMag. Dr. Axel Kassegger, Kolleginnen und Kollegen (13439/AB zu 13886/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13440/AB zu 14019/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (13441/AB zu 14061/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13442/AB zu 13877/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (13443/AB zu 13794/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13444/AB zu 13839/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13445/AB zu 13859/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13446/AB zu 14030/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13447/AB zu 13853/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (13448/AB zu 13883/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13449/AB zu 14048/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 56

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (13450/AB zu 13789/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13451/AB zu 13926/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13452/AB zu 13887/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13453/AB zu 14044/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13454/AB zu 13914/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13455/AB zu 13888/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13456/AB zu 13937/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13457/AB zu 13889/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13458/AB zu 13965/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13459/AB zu 13890/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 57

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13460/AB zu 14093/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13461/AB zu 13891/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13462/AB zu 13892/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13463/AB zu 13893/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13464/AB zu 13895/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13465/AB zu 13896/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13466/AB zu 13897/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13467/AB zu 13898/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13468/AB zu 13936/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 58

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13469/AB zu 13899/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13470/AB zu 13900/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (13471/AB zu 13907/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (13472/AB zu 13909/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13473/AB zu 13910/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13474/AB zu 13849/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13475/AB zu 13950/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13476/AB zu 13918/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13477/AB zu 14029/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 59

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13478/AB zu 13972/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13479/AB zu 13973/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (13480/AB zu 14009/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13481/AB zu 13941/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13482/AB zu 13969/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13483/AB zu 13810/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13484/AB zu 14004/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13485/AB zu 13980/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13486/AB zu 14021/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13487/AB zu 13917/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13488/AB zu 14067/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13489/AB zu 13935/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 60

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13490/AB zu 14083/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13491/AB zu 13964/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (13492/AB zu 14091/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13493/AB zu 14046/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13494/AB zu 14056/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13495/AB zu 13874/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13496/AB zu 13912/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen (13497/AB zu 14006/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13498/AB zu 14000/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 61

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13499/AB zu 13847/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13500/AB zu 13860/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13501/AB zu 13820/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13502/AB zu 13873/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten MMMag. Dr. Axel Kassegger, Kolleginnen und Kollegen (13503/AB zu 13885/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13504/AB zu 13988/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13505/AB zu 13923/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13506/AB zu 13949/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13507/AB zu 13963/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13508/AB zu 13979/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13509/AB zu 13995/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13510/AB zu 14033/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 62

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13511/AB zu 14054/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13512/AB zu 13962/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13513/AB zu 13952/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13514/AB zu 13934/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13515/AB zu 13927/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten MMMag. Dr. Axel Kassegger, Kolleginnen und Kollegen (13516/AB zu 13884/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13517/AB zu 14062/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13518/AB zu 14055/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 63

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13519/AB zu 13993/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13520/AB zu 13813/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13521/AB zu 13983/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13522/AB zu 13875/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13523/AB zu 14052/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13524/AB zu 13921/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13525/AB zu 14018/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13526/AB zu 14027/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13527/AB zu 14078/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 64

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13528/AB zu 13846/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13529/AB zu 13816/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13530/AB zu 13858/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13531/AB zu 14072/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13532/AB zu 13942/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13533/AB zu 13871/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13534/AB zu 13814/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13535/AB zu 13868/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Andreas Hanger, Kolleginnen und Kollegen (13536/AB zu 13974/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13537/AB zu 13939/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13538/AB zu 13924/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 65

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen (13539/AB zu 13975/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (13540/AB zu 14008/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13541/AB zu 14015/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Corinna Scharzenberger, Kolleginnen und Kollegen (13542/AB zu 13977/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13543/AB zu 14026/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13544/AB zu 14024/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13545/AB zu 14073/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13546/AB zu 14050/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13547/AB zu 14079/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13548/AB zu 13782/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13549/AB zu 13817/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13550/AB zu 13786/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 66

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13551/AB zu 14035/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Christian Stocker, Kolleginnen und Kollegen (13552/AB zu 13976/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13553/AB zu 13788/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13554/AB zu 14059/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13555/AB zu 13821/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13556/AB zu 14043/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13557/AB zu 13787/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13558/AB zu 13866/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13559/AB zu 13840/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13560/AB zu 14069/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13561/AB zu 13852/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 67

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (13562/AB zu 13915/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13563/AB zu 14086/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13564/AB zu 13920/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13565/AB zu 13938/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13566/AB zu 13954/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13567/AB zu 13966/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13568/AB zu 13986/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13569/AB zu 13997/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13570/AB zu 14036/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kollegen (13571/AB zu 13785/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (13572/AB zu 13790/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 68

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13573/AB zu 13812/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13574/AB zu 13815/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13575/AB zu 13822/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13576/AB zu 13837/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13577/AB zu 13838/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13578/AB zu 13850/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kollegen (13579/AB zu 13784/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13580/AB zu 13863/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13581/AB zu 13864/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 69

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen (13582/AB zu 13792/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13583/AB zu 13865/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13584/AB zu 13872/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13585/AB zu 13878/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13586/AB zu 13916/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13587/AB zu 13922/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13588/AB zu 13928/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13589/AB zu 13930/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13590/AB zu 13932/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 70

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13591/AB zu 13933/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13592/AB zu 13944/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13593/AB zu 13947/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13594/AB zu 13953/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13595/AB zu 13958/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13596/AB zu 13960/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13597/AB zu 13961/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13598/AB zu 13985/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13599/AB zu 13990/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 71

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13600/AB zu 13991/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13601/AB zu 13992/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13602/AB zu 14005/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13603/AB zu 14013/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13604/AB zu 14014/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13605/AB zu 14022/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13606/AB zu 14034/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13607/AB zu 14037/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13608/AB zu 14040/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13609/AB zu 14041/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 72

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13610/AB zu 14045/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13611/AB zu 14063/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13612/AB zu 14064/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13613/AB zu 14057/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolle­ginnen und Kollegen (13614/AB zu 14077/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13615/AB zu 14085/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13616/AB zu 14089/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13617/AB zu 14076/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13618/AB zu 14084/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13619/AB zu 13855/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 73

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13620/AB zu 14032/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bun­deskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13621/AB zu 14065/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13622/AB zu 13957/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13623/AB zu 14020/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13624/AB zu 13996/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13625/AB zu 14042/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (13626/AB zu 14092/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13627/AB zu 14016/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13628/AB zu 14071/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 74

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13629/AB zu 13919/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13630/AB zu 14025/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13631/AB zu 13981/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13632/AB zu 14002/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13633/AB zu 14049/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13634/AB zu 13931/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (13635/AB zu 14088/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13636/AB zu 13959/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 75

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13637/AB zu 13945/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13638/AB zu 13818/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13639/AB zu 13841/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13640/AB zu 13861/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13641/AB zu 13867/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (13642/AB zu 14094/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13643/AB zu 14109/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13644/AB zu 14115/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (13645/AB zu 14116/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 76

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (13646/AB zu 14095/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13647/AB zu 14106/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (13648/AB zu 14173/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (13649/AB zu 14296/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen (13650/AB zu 14412/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (13651/AB zu 14138/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (13652/AB zu 14137/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (13653/AB zu 14121/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13654/AB zu 14110/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abge­ord­neten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13655/AB zu 14100/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 77

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13656/AB zu 14103/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (13657/AB zu 14096/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13658/AB zu 14117/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13659/AB zu 14113/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13660/AB zu 14105/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (13661/AB zu 14119/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13662/AB zu 14107/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13663/AB zu 14097/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13664/AB zu 14098/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13665/AB zu 14102/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 78

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13666/AB zu 14104/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13667/AB zu 14101/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (13668/AB zu 14112/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13669/AB zu 14111/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13670/AB zu 14146/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13671/AB zu 14114/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13672/AB zu 14099/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (13673/AB zu 14158/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13674/AB zu 14118/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 79

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (13675/AB zu 14108/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13676/AB zu 14120/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (13677/AB zu 14141/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13678/AB zu 14128/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (13679/AB zu 14130/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (13680/AB zu 14172/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (13681/AB zu 14122/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kollegen (13682/AB zu 14134/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13683/AB zu 14123/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Dr. Petra Oberrauner, Kolleginnen und Kollegen (13684/AB zu 14139/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 80

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (13685/AB zu 14132/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13686/AB zu 14155/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13687/AB zu 14161/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13688/AB zu 14163/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (13689/AB zu 14133/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Josef Hechenberger, Kolleginnen und Kollegen (13690/AB zu 14140/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (13691/AB zu 14131/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13692/AB zu 14126/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13693/AB zu 14129/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 81

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13694/AB zu 14127/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (13695/AB zu 14135/J)

Anmerkung Parlamentsdirektion: Aufgrund eines technischen Fehlers ist diese Anfragebeantwortung als gegenstandslos zu betrachten. (13696/AB)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13697/AB zu 14124/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (13698/AB zu 14136/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen (13699/AB zu 14125/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13700/AB zu 14147/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (13701/AB zu 14167/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13702/AB zu 14154/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13703/AB zu 14177/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13704/AB zu 14174/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 82

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13705/AB zu 14150/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13706/AB zu 14181/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13707/AB zu 14179/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13708/AB zu 14148/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13709/AB zu 14145/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13710/AB zu 14156/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13711/AB zu 14157/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13712/AB zu 14162/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13713/AB zu 14178/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13714/AB zu 14144/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 83

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13715/AB zu 14149/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (13716/AB zu 14169/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13717/AB zu 14165/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13718/AB zu 14152/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13719/AB zu 14176/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13720/AB zu 14175/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13721/AB zu 14164/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13722/AB zu 14180/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13723/AB zu 14171/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13724/AB zu 14151/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13725/AB zu 14142/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 84

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (13726/AB zu 14166/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (13727/AB zu 14170/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13728/AB zu 14143/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (13729/AB zu 14160/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13730/AB zu 14262/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (13731/AB zu 14168/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (13732/AB zu 14159/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13733/AB zu 14153/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (13734/AB zu 14184/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 85

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (13735/AB zu 14205/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13736/AB zu 14208/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13737/AB zu 14203/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (13738/AB zu 14186/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13739/AB zu 14182/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13740/AB zu 14183/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen (13741/AB zu 14344/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13742/AB zu 14195/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (13743/AB zu 14215/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 86

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13744/AB zu 14194/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen (13745/AB zu 14206/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Nina Tomaselli, Kolleginnen und Kollegen (13746/AB zu 14207/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13747/AB zu 14219/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13748/AB zu 14220/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (13749/AB zu 14185/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13750/AB zu 14191/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13751/AB zu 14198/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13752/AB zu 14217/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 87

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Oxonitsch, Kolleginnen und Kollegen (13753/AB zu 14214/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Oxonitsch, Kolleginnen und Kollegen (13754/AB zu 14213/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen (13755/AB zu 14190/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13756/AB zu 14284/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13757/AB zu 14291/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13758/AB zu 14258/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13759/AB zu 14209/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13760/AB zu 14192/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13761/AB zu 14227/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (13762/AB zu 14188/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 88

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13763/AB zu 14196/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen (13764/AB zu 14189/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13765/AB zu 14336/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13766/AB zu 14312/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen (13767/AB zu 14302/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13768/AB zu 14334/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13769/AB zu 14343/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13770/AB zu 14288/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13771/AB zu 14330/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 89

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13772/AB zu 14345/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (13773/AB zu 14187/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13774/AB zu 14202/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13775/AB zu 14197/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13776/AB zu 14204/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (13777/AB zu 14210/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13778/AB zu 14218/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (13779/AB zu 14211/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13780/AB zu 14286/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (13781/AB zu 14212/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13782/AB zu 14199/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 90

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13783/AB zu 14200/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13784/AB zu 14201/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13785/AB zu 14252/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13786/AB zu 14347/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13787/AB zu 14349/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (13788/AB zu 14390/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen (13789/AB zu 14406/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Thomas Spalt, Kolleginnen und Kollegen (13790/AB zu 14416/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13791/AB zu 14216/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (13792/AB zu 14457/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen (13793/AB zu 14468/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 91

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (13794/AB zu 14221/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13795/AB zu 14303/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kollegin­nen und Kollegen (13796/AB zu 14238/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (13797/AB zu 14430/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13798/AB zu 14193/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13799/AB zu 14259/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (13800/AB zu 14278/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (13801/AB zu 14273/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13802/AB zu 14251/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13803/AB zu 14333/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeord­neten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13804/AB zu 14237/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 92

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (13805/AB zu 14299/J)

des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13806/AB zu 14331/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13807/AB zu 14337/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (13808/AB zu 14298/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten MMag. Katharina Werner, Bakk., Kolleginnen und Kollegen (13809/AB zu 14301/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13810/AB zu 14230/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (13811/AB zu 14275/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13812/AB zu 14236/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13813/AB zu 14226/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 93

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13814/AB zu 14223/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13815/AB zu 14231/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13816/AB zu 14260/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (13817/AB zu 14270/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13818/AB zu 14235/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13819/AB zu 14255/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13820/AB zu 14267/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (13821/AB zu 14294/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (13822/AB zu 14297/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 94

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13823/AB zu 14257/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Andrea Kuntzl, Kolleginnen und Kollegen (13824/AB zu 14265/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (13825/AB zu 14274/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13826/AB zu 14263/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13827/AB zu 14281/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13828/AB zu 14225/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13829/AB zu 14283/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13830/AB zu 14289/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13831/AB zu 14332/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13832/AB zu 14341/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13833/AB zu 14224/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 95

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13834/AB zu 14269/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13835/AB zu 14234/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (13836/AB zu 14272/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13837/AB zu 14233/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen (13838/AB zu 14239/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen (13839/AB zu 14242/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen (13840/AB zu 14243/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13841/AB zu 14254/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13842/AB zu 14266/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (13843/AB zu 14277/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13844/AB zu 14282/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (13845/AB zu 14268/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 96

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13846/AB zu 14287/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (13847/AB zu 14271/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen (13848/AB zu 14321/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13849/AB zu 14256/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (13850/AB zu 14335/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13851/AB zu 14339/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13852/AB zu 14342/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (13853/AB zu 14340/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13854/AB zu 14228/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13855/AB zu 14229/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13856/AB zu 14250/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 97

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bun­deskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13857/AB zu 14253/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13858/AB zu 14279/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13859/AB zu 14280/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13860/AB zu 14285/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13861/AB zu 14290/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13862/AB zu 14292/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundes­kanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (13863/AB zu 14293/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (13864/AB zu 14276/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (13865/AB zu 14295/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 98

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen (13866/AB zu 14346/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Lindner, Kolleginnen und Kollegen (13867/AB zu 14261/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (13868/AB zu 14232/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (13869/AB zu 14399/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (13870/AB zu 14394/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen (13871/AB zu 14410/J)

*****

des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen (65/ABPR zu 64/JPR)

des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen (66/ABPR zu 65/JPR)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 99

09.05.05Beginn der Sitzung: 9.05 Uhr

Vorsitzende: Präsident Mag. Wolfgang Sobotka, Zweite Präsidentin Doris Bures, Dritter Präsident Ing. Norbert Hofer.

09.05.06*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete, ich darf Sie recht herzlich begrüßen und die 209. Sitzung des Nationalrates für eröffnet erklären.

Mein Gruß gilt auch unseren Besuchern auf der Galerie und den Medien­vertretern, selbstverständlich auch den Damen und Herren zu Hause, die die Sitzung vor den Bildschirmen mitverfolgen – herzlich willkommen!

Die Amtlichen Protokolle der 205. und der 206. Sitzung vom 29. März 2023 sowie der 207. und der 208. Sitzung vom 30. März 2023 sind in der Parla­mentsdirektion aufgelegen und wurden nicht beanstandet.

Als verhindert gemeldet sind heute die Abgeordneten Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich, Franz Leonhard Eßl, Martina Kaufmann, MMSc BA, Johannes Schmuckenschlager, Mag. Dr. Rudolf Taschner, Gabriele Heinisch-Hosek, Philip Kucher, Maximilian Lercher und Herbert Kickl.

09.05.58Mandatsverzicht und Angelobung


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Von der Bundeswahlbehörde ist die Mitteilung eingelangt, dass Herr Abgeordneter Erwin Angerer auf sein Mandat verzichtet hat und an seiner Stelle Herr Maximilian Linder in den Nationalrat berufen wurde.

Da der Wahlschein bereits vorliegt und der Genannte im Haus anwesend ist, kommen wir gleich zur Angelobung.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 100

Nach der Verlesung der Gelöbnisformel durch die Schriftführung wird der neue Abgeordnete seine Angelobung mit den Worten „Ich gelobe“ zu leisten haben.

Ich darf den Herrn Schriftführer, Abgeordneten Schallmeiner, um die Verlesung der Gelöbnisformel bitten. – Bitte.


Schriftführer Ralph Schallmeiner: „Sie werden geloben unverbrüchliche Treue der Republik Österreich, stete und volle Beobachtung der Verfassungsgesetze und aller anderen Gesetze und gewissenhafte Erfüllung Ihrer Pflichten.“

*****

(Abg. Maximilian Linder leistet die Angelobung mit den Worten „Ich gelobe“.)

*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Abgeordneter Linder, ich darf Sie recht herzlich in unserer Mitte begrüßen. Ich wünsche Ihnen viel, viel Freude am politischen Tun im Nationalrat und viel persönlichen Erfolg. (Allgemeiner Beifall.)

09.07.08Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Für den heutigen Sitzungstag hat das Bundeskanzleramt über die Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung folgende Mitteilung gemacht:

Bundeskanzler Karl Nehammer, MSc wird durch Vizekanzler Mag. Werner Kogler und Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasser­wirtschaft Mag. Norbert Totschnig, MSc durch Bundesministerin für Landesver­teidigung Mag. Klaudia Tanner vertreten.

Ferner darf ich die Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung, die sich in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union aufhalten, bekannt geben:


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 101

Bundesminister für Finanzen Dr. Magnus Brunner, LL.M. wird durch Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Martin Polaschek vertreten.

*****

Ich darf bekannt geben, dass die Sitzung wie üblich von ORF 2 bis 13 Uhr und von ORF III bis 19.15 Uhr übertragen wird. Im Anschluss daran wird die Sitzung in der TVthek bis zum Schluss kommentiert übertragen. Ich darf darauf hin­weisen, dass auch private Fernsehanstalten Teile unserer Sitzung übertragen.

09.07.53Aktuelle Stunde


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir kommen zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:

„Die Gesundheitsversorgung der österreichischen Bevölkerung ist in Gefahr. Wann werden Sie endlich aktiv, Herr Bundeskanzler?“

Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Klubobfrau Dr.in Rendi-Wagner. – Bitte sehr, Frau Abgeordnete.


9.08.11

Abgeordnete Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrte Damen und Herren! Bevor ich auf das Thema der Aktuellen Stunde eingehe, ist es mir persönlich und uns als Sozialdemokratie ein Anliegen (Ruf bei der ÖVP: Das ist jetzt ein Bewerbungs­gespräch!), Sie als Vizekanzler auch persönlich anzusprechen: Lieber Werner Kogler, wie geht es Ihnen heute eigentlich? Wie geht es Ihnen dabei, einer Regierung anzugehören, die damit in die Geschichte eingeht, die älteste Zeitung der Welt (Abg. Hörl: Wie geht’s der SPÖ, das ist die Frage!) heute zu Grabe zu tragen? (Beifall bei der SPÖ.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 102

Das ist die historische Leistung (Zwischenruf bei den Grünen) Ihrer Regie­rungsbeteiligung, und das ist eine Schande, lieber Werner Kogler. (Beifall bei der SPÖ. – Ruf bei der ÖVP: Themenverfehlung! – Abg. Wöginger: Wer hat dir denn das aufgeschrieben? – Abg. Steinacker: Das war irgendwie nicht ganz zum Thema! – Ruf bei der ÖVP: Ganz gesund war der Einstieg nicht!)

Es ist aktuell und es ist eine demokratiepolitische Schande (Abg. Steinacker: Wir haben eh eine eigene Debatte dazu!), liebe ÖVP und liebe Grüne. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Brandstätter. – Abg. Steinacker: Wir diskutieren es eh später!) Es sollte gerade in eurem Sinne sein, dass solche Dinge, die demokratie­schädigend sind (Zwischenrufe bei der ÖVP), die den Pluralismus unserer Medien­landschaft schwächen (Abg. Ottenschläger: Das ist ja unerhört!), nicht passieren. Das hätte ich mir persönlich als Bürgerin und als Politikerin von einer grünen Regierungsbeteiligung erwartet. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Amesbauer. – Abg. Laimer hält die heutige Ausgabe der „Wiener Zeitung“ mit der Überschrift „1703 2023“ auf der Titelseite in die Höhe. – Abg. Wöginger: Jetzt ist der Dosko ...! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ich möchte zum eigentlichen Thema der Aktuellen Stunde kommen und mit zwei Aussagen beginnen, die vor wenigen Tagen in der ORF-Sendung „Thema“ getätigt wurden. Ich bitte alle, wirklich zuzuhören, weil die Gesundheit auch Sie etwas angeht, liebe Damen und Herren. Es sind 9 Millionen Menschen von dieser Krise in den Spitälern und bei den Ärztinnen und Ärzten betroffen. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ein Arzt schreibt vor wenigen Tagen anonym: Ich kann nicht länger hinnehmen, dass die Motiviertesten im Team, die Übermenschliches leisten, in einem Burn-out enden oder mit der Angst nach Hause gehen, Patienten umgebracht zu haben. – Zitatende. Ein Pfleger sagt: Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit. Wir rufen um Hilfe, aber nichts passiert. – Zitatende.


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Sie rufen Sie um Hilfe, sehr geehrte Bundesregierung und sehr geehrte Damen und Herren! Das sind erschreckende Aussagen von Ärztinnen und Ärzten, von Pflegekräften, die Alarm schlagen.

Auch Österreichs Spitäler schlagen Alarm, zuletzt vor wenigen Tagen die Spitalsholding in der Steiermark. Aktuell sind in der Steiermark 622 Kranken­hausbetten gesperrt. (Abg. Hafenecker: ... Notstand in Wien! – Abg. Belakowitsch: Wien Ottakring!) Das bedeutet, jedes achte steirische Spitalsbett ist wegen Pflegekräftemangel, wegen Personalmangel gesperrt, und das sind 622 Spitals­betten, die in der Akutversorgung von schwerkranken und kranken Menschen in der Steiermark fehlen. (Abg. Belakowitsch: Wie viele sind es in Wien?)

Die Lage ist mehr als ernst, und deswegen haben wir heute dieses wichtige Thema auch zum Thema der Aktuellen Stunde gemacht. Aber dass es dafür die Opposition braucht, um dieses brennende, emotionale, wichtige Thema hier in diesem Hohen Haus zu besprechen und auf die politische Agenda zu setzen, sagt auch viel über den Zustand der türkis-grünen Koalition aus. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Wöginger: Über Zustand brauchen Sie nicht reden!) Während nämlich Ärzte und Ärztinnen, Pfleger und Pflegerinnen und auch Patientinnen und Patienten Alarm schlagen, streiten Sie in der Regierung seit Wochen über Verbrennermotoren.

Viele Patientinnen und Patienten können in der Zwischenzeit nicht mehr adäquat versorgt werden, weil das Personal fehlt. (Abg. Wöginger: Und über was streiten Sie in der Partei? Wohin soll ich mich wenden?! Wahnsinn! Schmerzbefreit!) Sie müssen österreichweit in Ambulanzen viele Stunden warten, weil das Personal fehlt. Menschen, die eigentlich Spitalsbehandlung benötigen, weil sie schwer krank sind, können nicht aufgenommen werden und werden nach Hause geschickt. Operationen werden monatelang verschoben, weil die OP-Pflege­rinnen und -Pfleger fehlen. Und immer mehr Stationen werden geschlossen, auch Notaufnahmen, weil das Gesundheitspersonal fehlt. (Abg. Michael Hammer: In Wien, oder?) Das ist dramatisch.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 104

Diese Entwicklung ist aber nicht überraschend, sie ist nicht neu. Die Alters­struktur des Gesundheitspersonals, sehr geehrter Herr Vizekanzler, sollte der Regierung nämlich nicht erst seit heute bekannt sein. Wenn man sich mit dieser Frage näher beschäftigt, was Sie, nehme ich an, schon tun und was ich von einem grünen Gesundheitsminister auch erwarte, dann sollte auch bekannt sein, dass die Pensionierungswelle bei den Pflegerinnen und Pflegern, bei den Ärztinnen und Ärzten irgendwann – und zwar jetzt! – kommen wird, schlagend wird und dass diese Menschen in der Versorgung fehlen werden.

Jetzt wissen wir alle – die Blauen haben es ja schon erwähnt; das ist ihr ein­ziges Thema –: Die Pandemie hat natürlich die Situation in den Spitälern zweifelsohne noch weiter verschärft, keine Frage, weil die Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen durch Covid noch schwieriger geworden sind, für manche sogar so schwierig, dass sie ihre Leistung nicht mehr erbringen konnten, die Grenze der Leistbarkeit überschritten war und sie gezwungen waren – nicht freiwillig! –, ihren Beruf zu wechseln, weil es anders nicht mehr machbar war.

Die Wahrheit ist aber: Die Coronapandemie ist auf ein bereits ermüdetes Gesundheitspersonal getroffen und hat es endgültig erschöpft – das ist die Wahrheit. Seit Jahren ist gesundheitspolitisch nichts in diesem Bereich passiert, weil die versprochene Patientenmilliarde der schwarz-blauen Kassenzerschla­gung (Abg. Kassegger: Das war die Regierung und nicht die Pandemie!) – ja, ja – in Wirklichkeit ein Milliardenloch – ein Milliardenloch, sehr geehrte FPÖ! – in unser Gesundheitssystem, in die Sozialversicherung gerissen hat. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Kaniak: Was hat die Sozialversicherung mit den Spitälern zu tun, Frau Rendi-Wagner?)

Das ist das Geld der Versicherten, das ist das Geld der Patientinnen und Patien­ten, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Zwischenruf des Abg. Lausch), und das ist das Geld, das jetzt für die Ärztinnen und Ärzte, für bessere Arbeits­bedingungen, für die Pflegerinnen und Pfleger in unserem Land fehlt. (Beifall bei der SPÖ.)


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Überschriften, Pressekonferenzen, viele Interviews des Gesundheitsministers sind rührend, ja nahezu rührend (Abg. Loacker: ... eure Funktionäre ...!), aber sie helfen keinem einzigen Patienten in unserem Land. Es braucht nämlich einen konkreten Plan, es braucht konkrete Maßnahmen, es braucht dringend mehr Gesundheitspersonal, mehr Kassenärztinnen und Kassenärzte, mehr Kinderärzte, Notärztinnen und ganz dringend mehr Pflegekräfte in den Pflegeheimen, aber auch in den Spitälern – 70 000 bis 100 000 Pflegekräfte, sagen die Expertinnen und Experten, in den nächsten Jahren bis 2030.

Um diesen wirklich drängenden Personalmangel zu bekämpfen, fordern wir konkret – und das nicht erst seit heute, schon seit sehr langer Zeit –:

Erstens: bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung sowie Anerken­nung des Pflegeberufs als Schwerarbeit. Das ist das Mindeste. (Beifall bei der SPÖ.)

Zweitens: mehr Kassenverträge für Ärztinnen und Ärzte in ganz Österreich.

Drittens: Verdoppelung der Medizinstudienplätze und der Pflegeaus­bildungs­plätze.

Viertens: Ausbildungsgeld während der Pflegeausbildung, analog zu den Polizei­schülerinnen und -schülern – das macht die Ausbildung attraktiv, das macht den Beruf attraktiver; holen wir die jungen Menschen in die Pflege! (Beifall bei der SPÖ) –, aber auch Stipendien für Medizinerinnen und Mediziner, gekoppelt an eine Verpflichtung, für eine bestimmte Zeit im öffentlichen Versorgungsbereich tätig zu sein. (Abg. Schallmeiner: Was macht man da?)

Gleichzeitig muss man aber auch damit beginnen, sehr geehrte Bundesregierung, die Gesundheitsversorgung neu, zeitgemäß zu organisieren, neu zu gestalten, denn die Medizin hat sich in den letzten Jahren verändert, dramatisch verändert. Vieles, was früher mit mehrtägigen Spitalsaufenthalten und aufwendigen Operationen verbunden war, wird heute oft in Tageskliniken oder ambulant ganz schnell in ein paar Stunden erledigt. Und dem muss man Rechnung tragen.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 106

Man muss vorausschauen, man muss schauen, was sich in den Spitälern und in der Medizin tut, und dem muss man Rechnung tragen – mit einer Stärkung der ambulanten, der wohnortnahen Versorgung in Form von zum Beispiel Primärversorgungszentren, Gesundheitszentren. Diese neuen Zentren bringen Patientinnen und Patienten längere Öffnungszeiten, weniger und kürzere Wege, weil wohnortnah, kürzere Wartezeiten und sie bringen auch bessere Arbeits­bedingungen für die jungen Ärztinnen und Ärzte.

Es ist die Aufgabe – es ist die Aufgabe! – dieser Bundesregierung, sich unmittelbar und sofort mit allen Beteiligten – und das ist im Gesundheitssystem und in der Versorgung nicht einfach, da gibt es viele –, mit allen neun Bundes­ländern, mit der Sozialversicherung, mit den Vertretern der Gesundheitsberufe, hinzusetzen und so lange zu diskutieren, so lange zu arbeiten, bis es eine Lösung für die österreichische Gesundheitsversorgung gibt. Das ist Ihre Verant­wortung. (Beifall bei der SPÖ.)

Dazu, sehr geehrter Herr Vizekanzler – bitte richten Sie das dem Gesundheits­minister aus! –, braucht es nicht nur die Bereitschaft, endlich einzuladen, alle an den Tisch zu holen, sondern dazu braucht es Mut zur Veränderung, Flexibilität, Kompromissbereitschaft und einen starken politischen Willen. (Abg. Hafenecker: Aber Sie waren ja auch schon Gesundheitsministerin!) Der fehlt Ihnen allerdings seit drei Jahren.

Und ja, es wird auch mehr finanzielle Mittel vom Finanzminister brauchen, und da sehe ich eher schwarz, Herr Vizekanzler. Die Zeit, zu handeln, ist aber jetzt, sehr geehrte Damen und Herren der Bundesregierung, jetzt und nicht morgen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

9.18


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet hat sich der Herr Vize­kanzler. – Bitte.



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9.18.22

Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Wie Sie der Ansprache der Frau Klubobfrau entnommen haben, ist es ja - - (Abg. Michael Hammer: Das war eine Rede für Option vier! – Abg. Hafenecker: Wo ist der Herr Bundeskanzler heute?) – Ja, auf die Frage haben wir gewartet, dass das aus Ihren Reihen kommt; das war wirklich nur eine Bingo-Frage.

Der Herr Bundeskanzler ist, wie Sie den Medien entnehmen können, auf einer wichtigen Reise in mehreren Ländern des afrikanischen Kontinents (Abg. Belakowitsch: Wo genau?), um dort über Entwicklungszusammenarbeit, über wirtschaftliche Beziehungen, über die globale Energiewende zu verhandeln und zu beraten – auch über die Migrationsfrage, falls Sie das interessiert. (Abg. Leichtfried: Der Parlamentstermin steht seit einem Jahr fest!) Also darauf habe ich ja nur gewartet, Herr Präsident. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Wenn hier eine Fraktion der Meinung ist, dass ein Bundeskanzler keine Auslandsreisen mehr machen darf, dann: Gute Nacht, Fraktion! (Abg. Hafenecker: Warum soll ein Bundeskanzler auch im Parlament sein?) Aber Sie würden ja auch Österreich in die Finsternis führen, also kann ich nicht anders, als von der Regierungsbank so Stellung zu nehmen. Ich stoppe das jetzt, sonst halten wir uns zu lange damit auf; aber die Zuseherinnen und Zuseher sollen sich ein Bild machen, nämlich dass es hier einzelne Abgeordnete gibt, die meinen – jedenfalls immer noch lautstark aus den blauen Reihen zu vernehmen –, dass der Bun­deskanzler am besten, ich weiß nicht wohin, aber jedenfalls nicht nach Afrika fahren soll. Vielleicht haben ja gerade Sie damit ein besonderes Problem. – Das dazu.

Zum anderen war im Übrigen (Zwischenrufe bei FPÖ und ÖVP – Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen) seit Ende der Vorwoche im Parlament – also medial schon viel länger, im Parlament aber seit Ende der Vorwoche, das wurde ent­sprechend eingemeldet – bekannt, dass der Herr Bundeskanzler auf Dienst­reise


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ist. (Abg. Amesbauer: Die Frau Plakolm auch?) Wieso er dann in der Aktuellen Stunde adressiert wird, muss man (in Richtung SPÖ) diese Fraktion fragen. (Abg. Michael Hammer: Das ist eher das Chaos ...!) Ich halte das aber alles für legitim, denn dazu gibt es ja Vertretungsregelungen. (Abg. Leichtfried: Wie lang war die Parlamentssitzung schon bekannt, Herr Vizekanzler?)

Jetzt gehen wir dann schön langsam auf die Sache ein: Aus diesem Grunde halte ich fest, dass das Allermeiste, das ich sage, mit dem Bundeskanzleramt abgestimmt ist, das sich seinerseits mit dem Gesundheitsministerium kurzge­schlossen hat. – So viel dazu. Wenn ich etwas sage, was meine eigene Meinung betrifft – auch diese Situation hatten wir schon, ich habe ja auch Sebastian Kurz öfter vertreten –, dann werde ich versuchen, das entsprechend auszuschil­dern, sodass wir da möglichst korrekt vorgehen.

In diesem Sinne ist es als Erstes, glaube ich, einmal ganz wichtig, dass wir alle vonseiten der Regierung diese Gelegenheit auch nutzen, um einmal jenen gegenüber Dank auszusprechen, die im Gesundheitssystem und im Übrigen natürlich auch im Pflegesystem rund um die Uhr arbeiten, unter tatsächlich und zugegebenermaßen schwierigen Umständen, die schwieriger werden, da hat die Frau Klubobfrau sicherlich recht, und ich würde sehr gerne diesen Dank und diese Anerkennung an dieser Stelle vorab aussprechen. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Zweifelsohne ist es so, dass das Gesundheitssystem und natürlich erst recht das Pflegesystem vor nicht einer, sondern mehreren großen Herausforderungen stehen. Das ist ja den meisten bekannt. Gleichzeitig ist auch bekannt, dass das österreichische Gesundheitssystem, sagen wir einmal so, ein sehr viel­schichtiges, verzahntes ist und dass man da an mehreren Stellschrauben drehen muss, damit man vorwärtskommt.

Im Übrigen ist die Verfasstheit des österreichischen Gesundheitssystems, wenn ich mir das zu Beginn zu erwähnen erlauben darf, schon von der Struktur her


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eine bemerkenswerte – das ist jetzt das, was ich sage, das ist noch nicht abge­stimmt. Ich kann mich aber gut erinnern: Als ich Abgeordneter war und mich zusammen mit dem damaligen Abgeordneten Kollegen Prof. Grünewald, der auch Gesundheitssprecher und Wissenschaftssprecher war (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch), mit der jeweiligen Gesundheitsministerin beziehungsweise dem Gesundheitsminister getroffen habe, war immer eines klar – ein bisschen ist es ja angedeutet worden, und die Frau Klubobfrau weiß das natürlich selber auch aus eigener Erfahrung –: Österreich ist diesbezüglich ein bisschen seltsam. Deshalb gehört auch einmal die Struktur angeschaut und, wie wir Grünen meinen, auch angegangen.

In Österreich wird Gesundheitspolitik allen voran von der Ärztekammer gemacht; und von den Ländern, von diesen in mehrfacher Funktion: als Spitalserhalter, aber überhaupt auch als politische Faktoren – ja, das sind sie, und das ist ja so weit, so gut. Es gibt eine Reihe weiterer Player – sie werden Ihnen einfallen –, die sich alle mehr einmischen, als es die Lage der jeweiligen Gesundheitsminis­terin oder des Gesundheitsministers kompetenzmäßig hergibt. Ich habe das Zitat gut im Ohr: In Österreich machen alle Gesundheitspolitik, nur nicht die Gesund­heits­ministerin und der Gesundheitsminister! – Zitatende.

Das hat strukturelle Gründe. Deshalb ist es doch ehrlich, da einmal hinzu­schauen und das anzugehen! Und wer tut das? – Gesundheitsminister Rauch, bei der Gelegenheit über die Finanzausgleichsverhandlungen mit den Landes­haupt­leuten, aber auch mit anderen Playern. Er hat es mehrmals angekündigt: Er bringt dort auch strukturelle Fragen ein. Da geht es nämlich nicht nur um Finanzströme, beziehungsweise – wenn man Finanz- und Budgetpolitik richtig begreift – folgen ja die Finanzströme der Struktur, und deshalb ist das dort richtig aufgehoben. Johannes Rauch macht da einen ehrlichen Versuch. Ich ersuche also alle konstruktiven Kräfte, bei der Sache positiv mitzuwirken.

Wenn da in diesem Sinne etwas zur Verbesserung herauskommen soll, werden sich am Schluss alle irgendwo bewegen müssen. Wir haben im Gesundheits­system in Österreich schon ein bisschen das Problem, dass alle, wenn man es


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dramatisch ausdrücken will, in ihren Gräben, um nicht zu sagen Schützengräben, sitzen und sich sehr, sehr wenig herausbewegen. Das wäre also schon einmal ein wichtiger Appell, und Johannes Rauch versucht ja, diese Finanzausgleichs­verhandlungen auf ungewohnt offene und transparente Weise zu führen. Da können sich dann ja alle beteiligen oder sich zumindest ein Bild machen.

Apropos Transparenz – das ist auch wieder meine Meinung –: Die Transparenz­frage wird ja in vielen politischen Bereichen immer wichtiger, und im Gesund­heitssystem ist es besonders intransparent, finde ich. Wir haben dort oft genug, aus genau den Gründen, die ich beschrieben habe, folgendes Problem – als Budgetpolitiker kann ich mich gut erinnern –: Es ist fast nicht möglich, die Vergleichsdaten der Bundesländer, in denen ja sehr viele Kompetenzen liegen, herbeizubringen. Es war fast nicht möglich, Vergleichsdaten aus Oberösterreich und der Steiermark, zwei Bundesländern, die sich in sehr vielem ähnlich sind, zu beschaffen, um entsprechende Budgetprognosen zu machen, um einmal nachzuschauen, wo für gleiche Leistungen im Gesundheitssystem denn welche Kennzahlen sind und wie die Bedarfe sein werden. Da sieht man also schon die strukturellen Probleme.

Da darf Corona natürlich durchaus erwähnt werden – es war ja schon in einem Zwischenruf –, und ich darf Ihnen sagen, ich war da bei ein paar Gesprächen oder Vermittlungsversuchen beteiligt: Von dieser Pandemie kann man wirklich viel lernen – die Frage ist nur, welche Fraktion welche Lehren ziehen will (Zwischenrufe der Abgeordneten Belakowitsch und Fürst) –, und zwar was den Zustand anbelangt, dass es bis zum Schluss, also als Johannes Rauch schon Gesundheitsminister war, fast nicht möglich war, die Daten aus den Kranken­häusern in den Ländern vergleichbar zu machen. Die Daten über den schlichten Umstand, ob sich jemand nach Einschätzung und Bewertung der jeweiligen Spitäler, der Ärztinnen und Ärzte mit oder wegen Corona auf der Intensivstation oder in einem normalen Spitalsbett befand (Abg. Belakowitsch: Unglaublich!), ob das sozusagen eine Bidiagnose ist (Abg. Belakowitsch: Ja, und das haben wir nicht gesagt, 100 Mal?), zu bekommen, war bis zum Schluss fast nicht möglich, was


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natürlich die Prognosen der Statistiker und der entsprechenden Gremien, die es gab, der wissenschaftlichen Beratungen, erschwert hat. (Abg. Belakowitsch: Das hat einen Minister Anschober aber nie interessiert!)

Das sind wirklich Zustände, bei denen ich selber sagen muss: Da muss man nicht nur hinschauen, da muss man auch hingreifen – und das passiert ja jetzt Gott sei Dank. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Wenn wir uns den OECD-Vergleich anschauen, dann kommen wir schon drauf – und das sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden, glaube ich –, dass Österreich im Großen und Ganzen, wohlgemerkt immer nur im Vergleich mit anderen Ländern, hinsichtlich der Angebote immer noch ein ganz gut funk­tionierendes Gesundheitssystem hat. Ich erspare Ihnen jetzt diese Kennzahlen­vergleiche. Um nur ein paar herauszuziehen: Wir sind bei den Fragen der diversen Diagnosemethoden – CT oder MRT –, bei den Spitalsbetten sowie bei der Anzahl der Ärztinnen und Ärzte immer noch deutlich über dem OECD-Schnitt. Das ist aber eigentlich für sich genommen noch gar keine beruhigende Nachricht, denn am Schluss kommt es natürlich darauf an, was bei den Patientinnen und Patienten ankommt, und das ist nicht immer gleich gut.

Im Übrigen erinnere ich an die Debatte dazu: Der Rechnungshof hat ja viele Jahre, bis vor Kurzem, jedenfalls bis vor der Coronapandemie, immer angemahnt, dass wir viel zu viele Spitalsbetten hätten, nicht etwa zu wenige. (Abg. Leichtfried: Ja, das war vielleicht ein Fehler!) Die Frage ist ja dann immer, auf welchen Zeitpunkt sich etwas bezieht.

Ja, richtig ist, dass wir im Gesundheitssystem jedenfalls auch Nachbeset­zungsprobleme, die das Personal betreffen, und Verteilungsprobleme haben. Deshalb geht es ganz klar um die Entlastung des stationären Bereichs – das wurde ja mit angesprochen. Da gibt es mittlerweile eine Reihe von Attraktivie­rungsmaßnahmen, um den niedergelassenen Bereich zu stärken.


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Man muss da aber auch noch einmal vorausschicken, dass wir ja nicht in allen ärztlichen Fächern zu wenig haben, sondern es gibt eben bestimmte Mangel­fächer, und es gibt vor allem in den Regionen draußen entsprechende Defizite. Das ist ja evident. Deshalb geht es darum, dass wir – und ich greife ein Anliegen der Frau Klubobfrau auf, das wir sehr teilen, auch der Gesundheitsminister – die Möglichkeit des Ausbaus und vor allem des beschleunigten Ausbaus der soge­nannten Primärversorgungszentren stärken; die meisten hier herinnen haben ein Bild, was das ist. Ich stimme jedenfalls zu: Im Ergebnis führt das dazu, dass es für die Patientinnen und Patienten besser wird, weil dort ja vieles konzen­trier­ter ist, weil es zu regelmäßigeren und viel längeren Öffnungszeiten der jeweiligen, dann in Zusammenarbeit befindlichen Ordinationen führt, die Vertre­tungsregelungen sind klar und so weiter und so fort.

Für die Ärztinnen und Ärzte, um die es ja wohl auch geht, wird es deshalb attraktiver, weil sie geregeltere Arbeitszeiten haben, die Vertretungsregelungen ihnen helfen und weil gerade die jüngeren Menschen auch in der Medizin ja sehr gerne und lieber im Team arbeiten und so weiter und so fort.

Jetzt sage ich Ihnen aber noch eines: Meiner Beobachtung nach passiert das jetzt im beschleunigten Maße. Wir wussten, dass – wieder einmal typischer­weise – die Ärztekammer da immer blockiert hat, jetzt aber wurden Regelungen geschaffen, auch durch Ihre Arbeit hier im Parlament, jedenfalls aber auch von der Regierung, damit diese Primärversorgungszentren die Chance haben, massiv und beschleunigt ausgebaut zu werden, sodass, wenn Sie so wollen, eine Ver­doppelung oder Verdreifachung in den nächsten Jahren möglich ist.

Wir können uns jetzt eh alle herstellen und gscheit reden, und ich werde auch gleich wieder ein bisschen versöhnlicher werden, weil das ein wirklich schwie­riges Thema ist, nur frage ich mich schon: Wieso haben weiß ich wie viele Bundesregierungen das hier im Haus nicht eingebracht – diese schon – und was waren dafür die Gründe? Ich vermute sie dort, wo ich sie beschrieben habe. Aber dann reißen wir uns doch alle miteinander zusammen und versuchen wir, diese strukturellen Barrieren zu überwinden, anstatt dass wir uns


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gegenseitig in so einem wichtigen Bereich hier alles Mögliche ausrichten! (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Noch dazu kommt das von Fraktionen, die jahrelang – jahrelang! – selbst an die­ser Position in Verantwortung waren. Ich erspare mir diese Polemik ausdrücklich nicht und adressiere das an die Frau Klubobfrau, da sie selber Gesundheits­ministerin war. – Völliger Blödsinn, mache ich nicht. (Heiterkeit bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ. – Abg. Rendi-Wagner: Das ist ein guter Schmäh!) Ich glaube, sie hat gute Arbeit gemacht und sie weiß auch, wo die Probleme liegen, man hat es ja gehört. (Abg. Rendi-Wagner: Sechs Jahre in Opposition, Herr Vizekanzler!) Trotzdem stimmt es, dass Vertreter:innen mancher Parteien eigentlich ganz lange dort im wahrsten Sinn des Wortes residiert und Verantwortung getragen haben. Also immer schön die Kirche im Dorf lassen! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Offen gestanden: Als diese Bundesregierung angetreten ist, gab es schon das Problem, dass der frisch angelobte Gesundheitsminister gerade im Gesund­heitsministerium einen wirklich geschundenen Torso vorgefunden hat. Für die eineinhalb Jahre, die da regiert worden ist, ist ganz schön viel angerichtet worden; also wie man das schafft, liebe Blaue, innerhalb von eineinhalb Jahren so ein Chaos und so eine Zerstörung hinzukriegen, das ist ja für sich schon medizinnobelpreisverdächtig – aber mit negativen Vorzeichen. Das muss man halt auch einmal aussprechen. (Beifall bei den Grünen.)

Das Wichtigste noch einmal zu den Primärversorgungszentren: Die Vorteile für alle Richtungen sind bekannt, und es ist notwendig, dass da endlich etwas weitergeht, und ja, auch gegen den Widerstand der Ärztekammer, aber es ist gelungen, im Übrigen auch mit den Bundesländern gemeinsam, da dann doch auf die Überholspur zu kommen. Was heißt denn das? – Wenn dort weiter blockiert wird, dann werden mit den Bundesländern gemeinsam diese Stellen ausgeschrie­ben, und so gehört sich das auch.


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Sie sehen, es gibt da viele Räder, die ineinandergreifen, ich habe es bereits gesagt, und es wird auch nur so zu lösen sein.

Einer der wichtigsten Punkte ist natürlich die Verbesserung bei der Pflege an sich. Ich bleibe jetzt einmal bei den Pflegekräften in den Krankenhäusern und gehe nicht auf die Pflegeheime als solche ein, obwohl auch da zu sagen wäre, dass wir gut beraten wären – da stimme ich auch dem Rechnungshof zu –, die Pflegeeinrichtungen dort zu stärken und die Spitäler dort zu entlasten, wo in Wahrheit auf viel, viel teurere Art und Weise Pflegekapazitäten belegt werden. Auch dafür sind die Gründe bekannt, auch das ist jetzt ein Thema bei den Finanzausgleichsverhandlungen.

Grundsätzlich gilt natürlich, dass die Attraktivität in allen Pflegeberufen, auch dort, wo sie unterstützend für die Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern sind, gesteigert werden muss. In diesem Zusammenhang, weil hier eingangs entsprechende, erwartbare Zwischenrufe kamen: Wissen Sie, es wäre halt schon gut, wenn wir für alle medizinischen Berufe Folgendes gelten lassen würden: Sie müssen attraktiver werden, das ist alles klar, aber es wird nicht gehen, dass wir ohne zusätzliche Hilfs- und Pflege- und auch medizinische Kräfte aus dem sogenannten Ausland – jawohl: Ausland – da entsprechend schnell weiter­kom­men. Deshalb ist es doch so wichtig, dass wir im medizinischen Bereich endlich wieder einmal eine Willkommenskultur walten lassen und keine Vertreibungs­kultur. Das wird auch helfen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

In diesem Sinne darf ich noch eine Bitte äußern, nämlich dass wir gemeinsam auf das schauen, was uns hier verbindet. Das Thema, das Anliegen ist, glaube ich, zu Recht gewählt und hier eingebracht worden, und ich kann da nur zustimmen, wenn gefordert wird, dass wir – nämlich alle, die etwas davon verstehen, und das sind ja Gott sei Dank viele in Österreich – etwas dazu beitragen. Sie müssen sich halt aber auch bewegen und entsprechende Strukturreformen zulassen. Ich glaube, es könnte ja auch einmal ein Weg sein, zu sagen, es muss ja nicht immer jeder auf dem Seinen beharren. Natürlich ist damit immer Macht, Einfluss,


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Verfügung über Geld verbunden, aber wir sollten uns doch so viel vornehmen, dass wir zumindest in die Lage kommen, zu sagen: Okay, das ist ein ganz normaler Verhandlungsprozess – klingt nicht schön, weiß ich eh –, wir gehen da einen Schritt zurück, haben aber dafür dort mehr Kompetenz, und das immer mit dem Ziel, dass das System insgesamt – und ich scheue auch diesen Begriff nicht – effizienter wird, mit dem Ziel, dass die dadurch frei gewordenen Mittel für die Anliegen eingesetzt werden, die die Frau Klubobfrau, denke ich, völlig zu Recht hier vorgebracht hat. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

9.35


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich danke schön.

Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Smolle. Die Redezeit beträgt ab nun 5 Minuten. – Bitte sehr. (Abg. Leichtfried: Zuerst schimpft ihr hinein und dann klatscht ihr zu Recht!)


9.35.24

Abgeordneter Dr. Josef Smolle (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben in Österreich ein ausgezeichnetes Gesundheits­system. Ich sage Ihnen, außerhalb der Dach-Region, Deutschland, Österreich, Schweiz, können wir lange suchen, bis wir ein Land finden, in dem wir uns lieber behandeln lassen würden, in dem wir genauso sicher sein können, dass wir niederschwellig die absolute Spitzenmedizin für jeden Menschen bekommen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Die Spitäler sind auch nicht ausgedünnt worden. In den letzten zehn Jahren ist der Personalstand um 13 Prozent gestiegen und allein in der Pflege um 10 Prozent. Und trotzdem wissen wir, es gibt Probleme, und denen müssen wir uns stellen.


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Da macht es sich die SPÖ aber ziemlich leicht, weil sie einen Reflex bedient, der lautet: Wenn irgendwo ein Problem ist, rufen wir nach der Bundesregierung, am besten gleich nach dem Bundeskanzler.

Wer ist denn wofür zuständig? – Schauen wir uns die Länder an: Die Pflege­schulen, die Pflege-FH-Ausbildung, die Struktur der Spitäler sind Sache der Länder. (Abg. Schroll: Sechs ÖVP-Länder!) Das Klima in den Betrieben – eine Sache der Anstaltsleitungen, der Vorgesetzten; die Gehälter – eine Sache der Spitalsträger zusammen mit den Sozialpartnern.

Sie von der SPÖ machen es sich leicht. Die Bundesregierung macht es sich nicht leicht, denn wir helfen, wo wir können und wo es uns möglich ist. Wir stehen dazu, wir übernehmen diese Verantwortung, und da ist auch schon sehr viel geschehen.

Beginnen wir mit der Pflegeausbildung: Die Menschen, die in Pflegeausbildung sind, werden mit dem Ausbildungszuschuss, mit dem Pflegestipendium unterstützt. Während Sie hier nach der Bundesregierung rufen und während in Wien betreffend Klinikum Ottakring, Klinikum Donaustadt jeden Tag beunruhigende Meldungen durch die Medien gehen, handelt man in der Steier­mark – wo wir durchaus auch Herausforderungen haben –: Da hat man einen neuen FH-Standort für die Pflegeausbildung in Kapfenberg auf Schiene gebracht. Da laufen derzeit die Gehaltsverhandlungen für ein neues Schema für die Spitalsbediensteten. Wir von der Bundesregierung sind mit mehr als einer halben Milliarde Euro an Zuzahlungen bei den Gehältern in der Pflege in Vorleistung gegangen. Das ist sehr, sehr viel, was da geschehen ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wir attraktivieren auch den Beruf, wir arbeiten an einer Befugniserweiterung für die Pflegefachassistenz – ein ganz wichtiger Beruf in Zukunft für die Aufrecht­erhaltung der Spitalsversorgung.


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Bei den Medizinstudienplätzen läuft gerade der Ausbau von 1 500 auf 2 000 Plätze, womit wir schon sehr, sehr weit sind.

Und natürlich attraktivieren wir auch das Tätigwerden im niedergelassenen Bereich: die Einführung der Fachärztin, des Facharztes für Allgemein- und Familienmedizin oder, schon erwähnt, die Novelle des Primärversorgungs­gesetzes, um die Implementierung von Primärversorgungszentren zu erleichtern. Auch das ist ein ganz wichtiger Schritt. Natürlich braucht man da die Sozialversicherung im Boot. Ich möchte nur darauf hinwiesen, allein im vergangenen Jahr hat die Sozialversicherung mehr als 600 Ärztinnen und Ärzte für neue Verträge im System gewonnen. Nach wie vor ist das eine ganz wesentliche Säule in unserem Gesundheitswesen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Auf Ebene der Bundesregierung wird da ganz intensiv gehandelt, und wir machen das auch weiter. Dieses Jahr ist ein Window of Opportunity: das Jahr, in dem die Finanzausgleichsverhandlungen laufen. Wir sind da durchaus opti­mistisch, weil wir bei allen Stakeholdern merken, dass die Bereitschaft zur Bewe­gung, zu einer wirklich qualitativen Weichenstellung gegeben ist. Von­seiten der Bundesregierung wird das Thema im Gespräch mit allen Stake­holdern ganz energisch vorangetrieben.

Abschließend: Ich glaube, man sollte auch noch auf eines schauen, nämlich wie es ganz konkret – das ist das Wichtigste – den Menschen, die in den Spitälern arbeiten, geht. Eigentlich haben wir die Anforderungen an diese Menschen in den letzten 40 Jahren immer weiter hinaufgeschraubt, und zugleich bekommen diese Menschen keinen Vertrauensvorschuss von uns, sondern unterliegen einem Dokumentations- und Kontrollregime, das im Arbeitsalltag subjektiv wirklich belastend ist.

Diese Menschen, die dort arbeiten, rund um die Uhr unsere Versorgung garantieren, verdienen unser Vertrauen und unseren Dank, und ich bin froh, dass


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wir eine Bundesregierung haben, die genau in diese Richtung auch die richtigen Weichen stellt. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

9.40


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Nussbaum. – Bitte sehr, Frau Abgeordnete.


9.40.52

Abgeordnete Mag. Verena Nussbaum (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Liebe Gäste auf der Galerie – und da möchte ich besonders die Freiheitskämpfer Niederösterreich mit dem Nationalrat außer Dienst Toni Heinzl begrüßen –, herzlich willkommen im Parlament! (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abgeordneten Wurm und Schallmeiner.)

Wir haben in Österreich eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, ein System, das grundlegend vom Solidaritätsprinzip geprägt ist – das heißt also, dass jede Person in Österreich unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht oder Einkommen gute und notwendige Gesundheitsversorgung bekommen sollte –, doch leider erleben wir in den letzten Jahren, dass dieses bisher immer sehr verlässliche System zu bröckeln beginnt. Einsparungen und sogenannte Verwal­tungsreformen – ich möchte da nur die Zerschlagung der Gebietskrankenkassen anführen und in diesem Zusammenhang nur kurz das Märchen der Patienten­milliarde anreißen – haben dazu geführt, dass die Gesundheitsversorgung vieler Menschen nun tatsächlich auf dem Spiel steht.

Schon jetzt werden Menschen nicht mehr so gut versorgt, wie sie es eigentlich verdient haben. Es fehlen Gesundheitspersonal in den Spitälern, aber vor allem auch Kassenärzte und -ärztinnen im ländlichen Bereich.

Wir alle kennen das mittlerweile: Man wartet monatelang auf einen Termin, vor allem bei Fachärztinnen und Fachärzten, die Wartezimmer sind beinahe über­füllt, denn selbst mit einem Termin sind die Wartezeiten unerträglich geworden,


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aber auch im Spitalsbereich, in den Ambulanzen, auch bei tagesklinischen Fällen ist die Situation katastrophal geworden.

Ich möchte da nur ein Beispiel nennen, das ein sehr tragisches ist: Eine 90-jäh­rige Frau wird aus einem Pflegeheim zu einer tagesklinischen Behandlung in ein Spital gebracht; nach 12 Stunden wird sie wieder zurückgebracht. Jetzt denkt man sich: Es ist ja unzumutbar, wie lange sie auf die Behandlung warten musste!, nur das wirklich Tragische daran ist, dass sie gar keine Behandlung bekommen hat! Sie wurde einfach nach 12 Stunden wieder zurück ins Heim geschickt. (Abg. Rendi-Wagner: Wahnsinn!) Das sind Zustände, aufgrund derer man sagt: Damit muss jetzt einfach Schluss sein! (Beifall bei der SPÖ sowie Bravoruf der Abg. Rendi-Wagner.)

Wir müssen dafür sorgen, dass die Ärztinnen und Ärzte nach ihrem Studium im öffentlichen Gesundheitssystem bleiben, dass es wieder mehr Ordinationen mit Kassenverträgen gibt. Wir wissen: Die Anzahl der Kassenstellen sinkt, die Bevölkerung wächst – das kann sich nicht mehr ausgehen. Wir wissen auch, dass, so wie in allen anderen Berufen, natürlich auch Ärzte und Gesundheits­personal mit der Pensionierungswelle in den nächsten Jahren in Pension gehen werden. Also: Wie können wir unser System vor dem Einstürzen retten?

Fangen wir bei der Ausbildung an: Es gibt viele junge Menschen, die im Gesund­heitssystem arbeiten wollen; leider gibt es zu wenige Ausbildungsplätze. Aus unserer Sicht muss die Zahl der Medizinstudienplätze in Österreich erhöht werden (Beifall bei der SPÖ), aber auch die Ausbildung von Pflegekräften muss attraktiver gestaltet werden.

Nun haben wir am Mittwoch vom Ministerrat gehört, dass der Weg der Pflege­lehre jetzt einmal geebnet werden sollte, und das sehen wir schon sehr kritisch und lehnen es ab. Auch die Arbeiterkammer sagt, dass der Großteil der prak­tizierenden Pflegekräfte gegen eine Pflegelehre ist, und an sich sollte man auf die hören, die im System arbeiten. (Beifall bei der SPÖ.)


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Ein wesentlicher Punkt sind natürlich die Arbeitsbedingungen von Ärzten und Ärztinnen in den Spitälern, aber auch die von Kassenärzten. Wir wissen auch, dass extrem viele Pflegekräfte aus diesem Bereich fliehen, weil sie es nicht mehr schaffen, ihre Tätigkeit, die sie eigentlich gerne machen, mit ihrer psychischen und physischen Gesundheit zu vereinbaren, und da müssen wir bei den Arbeits­bedingungen unbedingt nachschärfen.

Ich spreche jetzt nicht allein von Geld! Natürlich hängt das auch immer mit der finanziellen Komponente zusammen, aber es geht um Arbeitsbedingungen und nicht nur um den Pflegebonus, um die 135,50 Euro brutto für eine Vollzeitkraft, es geht um moderne Arbeitsbedingungen, also darum, dass man den Job auch länger machen kann, nicht nur ein paar Jahre.

Wesentlich ist, dass wir im niedergelassenen Bereich betreffend die Primär­versorgungszentren, diese Einrichtungen, endlich in die Umsetzung kommen. Dieses Gesetz gibt es schon lange, aber seine Umsetzung passiert dermaßen zögerlich. Es ist einfach wichtig, dass wir eine wohnortnahe Versorgung schaffen.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Schlusswort bitte!


Abgeordnete Mag. Verena Nussbaum (fortsetzend): Ja. – Herr Vizekanzler, schauen Sie nicht weg, stellen Sie die Gesundheit wieder in den Mittelpunkt! Die Teuerung war so, dass Mieten schon zum Luxus geworden sind. (Ruf bei der FPÖ: In Wien!) Die Gesundheit darf in unserem Land niemals zum Luxus werden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

9.46


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Kaniak. – Bitte. (Abg. Leichtfried: Jetzt hören wir sicher Erklärungen für den Kurs Hartinger-Kleins!)



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9.46.28

Abgeordneter Mag. Gerhard Kaniak (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Ja, es ist für mich erschütternd zu sehen, dass Sie bei einem so wichtigen Thema, das neben der Teuerung sicherlich eines der größten spür­ba­ren Probleme für die österreichische Bevölkerung ist, nämlich die Krise im Gesundheitssystem mit Arzneimittelmangel, mit ewig Warten auf Behandlungs- und Untersuchungstermine oder auf Operationstermine, mit geschlossenen Abteilungen in Spitälern, das einzige Mitglied der Bundesregierung sind, das hier sitzt. Da ist kein Bundeskanzler da, da ist kein Gesundheitsminister da, da ist niemand da, der sich auskennt. Sie müssen hier die Stellung halten und in Monologen etwas erzählen, das weit an der Realität vorbeigeht. Das finde ich erschütternd. Da sieht man, wie die Regierung mit diesem Problem umgeht. (Beifall bei der FPÖ.)

Ja, es ist wahr, wir haben im niedergelassenen Bereich auch schon vor Corona Probleme gehabt, Kassenstellen zu besetzen – unser Gesundheitssystem, das Kassensystem war im niedergelassenen Bereich nicht attraktiv –, aber zumindest im Spitalssystem hat es vor Corona, vor dieser schwarz-grünen Bundesregierung noch ganz gut funktioniert. Das, was sich aber in den letzten dreieinhalb Jahren während der Coronakrise hier an Maßnahmen seitens der Bundesregierung auf der einen Seite und an Untätigkeit auf der anderen Seite abgespielt hat, hat die Situation zum Eskalieren gebracht, und wenn man sich die Situation jetzt anschaut, dann haben wir auf allen Ebenen Defizite, nicht nur im niederge­las­senen Kassenbereich.

Im Pflegebereich sind 10 bis 15 Prozent der Betten gesperrt, in den Spitälern sind bundesweit 10 bis 15 Prozent der Betten gesperrt, in den Spitälern gibt es Hunderte offene Stellen, die nicht nachbesetzt werden können, die fähigsten Kräfte werfen das Handtuch und verschwinden in Wahlarztordinationen in die Privatwirtschaft, und das alles, Herr Vizekanzler, haben Sie und Ihre Regierung zu verantworten. (Beifall bei der FPÖ.)


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Wenn sich nun die SPÖ hier herstellt, dann muss ich aber schon auch die Frage nach der Glaubwürdigkeit stellen. Haben Sie die Nachrichten über das Wiener Gesundheitssystemen in den letzten Tagen und Wochen nicht gelesen? (Abg. Leichtfried: Jemand, der die Frau Hartinger-Klein für gut gehalten hat, braucht nicht ...! – Abg. Rendi-Wagner: Die Patientenmilliarde, Herr Kaniak, wo ist denn die? Wo ist die Patientenmilliarde? Wo ist die Patientenmilliarde?) – Es gibt ja kaum ein Wiener Spital, in dem in den letzten Monaten von der Belegschaft nicht Gefähr­dungsanzeigen herausgegeben worden sind, weil die Leistung nicht aufrecht­erhalten werden könne.

Krankenhaus Nord: Der Betrieb in der Notaufnahme ist nicht aufrechtzu­erhal­ten, in der Neonatologie ist der Primar gegangen, und es ist niemand da, der das Ganze übernehmen möchte. (Abg. Rendi-Wagner: Wo ist die Patientenmilliarde? – Abg. Leichtfried: Ja, wo ist denn die? – Abg. Rendi-Wagner: Die hat die Frau Hartinger-Klein nach Haus genommen, oder?) – Die Patientenmilliarde, Frau Kolle­gin Rendi-Wagner, ist von der Sozialversicherung, die hat mit dem Spitalsbereich gar nichts zu tun. (Abg. Rendi-Wagner: Sie dürfen nicht über Glaubwürdigkeit reden!) Da sind Sie komplett mit einer Themenverfehlung unterwegs. (Beifall bei der FPÖ.)

Klinik Ottakring: Gefährdungsanzeige in der Notaufnahme betreffend Schließung. AKH-Wien, Urologie, Kardiologie: Gefährdungsanzeigen. – Das ist das Wiener Gesundheitssystem, Kollegin Rendi-Wagner! 800 geschlossene Betten im Krankenanstaltenverbund (Abg. Leichtfried: Danke, Frau Hartinger-Klein! – Abg. Rendi-Wagner: Hartinger-Klein!), 700 offene Stellen im Wiener Gesundheits­verbund.

Da ist es ja in der Steiermark fast noch schlimmer, auch dort gibt es unter schwarzer Obmannschaft (Abg. Leichtfried: Landesrätin heißt das, nicht Obmann!) 200 fehlende Ärzte und mehr als 500 fehlende Pfleger, und 16 Prozent der Betten sind gesperrt. Da geht es ja in Oberösterreich mit 10 Prozent geschlos­sener Betten und gerade einmal 360 offenen Stellen noch richtig gut zur Sache.


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Fakt ist, Sie haben genau gar nichts gemacht, um die Situation da zu verbessern. Die paar Punkte, die Sie aufgezählt haben, die Pflegereform, das hat die Beschäf­tigten im Pflegebereich noch mehr frustriert, als wenn Sie nichts gemacht hätten, denn die versprochenen Prämien sind erstens nicht bei allen angekommen, die es sich erwartet hätten, zweitens sind sie gerade im Spitalsbereich nicht vollstän­dig angekommen, weil Sie das so gemacht haben, dass sie von den Prämien noch Steuern und Sozialversicherung zahlen müssen – das hat die Belegschaft frustriert! –, und dann bauen Sie über Test- und Impfstraßen noch Parallelstruk­turen auf, in denen Sie doppelt und dreimal so viel bezahlen, und wundern sich, dass die Beschäftigten nicht im Spital bleiben.

Sie haben diese Misere selber und aktiv ganz massiv verschlimmert. Es gab von der Opposition, durchaus auch von den Sozialdemokraten und von den NEOS, aber vor allem von uns Freiheitlichen, seit 2020 ganz konkrete Vorschläge und Forderungen im Gesundheitsausschuss, wie wir diese Probleme entschärfen können. Sie haben alles in Bausch und Bogen vertagt. Sie haben einen Antrag zur Stärkung der Versorgung im niedergelassenen Bereich seit Sommer 2020 bereits acht Mal vertagt. Sie haben alle anderen Anträge – egal ob es um die Arzneimit­telversorgung gegangen ist, ob es um die Gesundheitsbehörden gegangen ist, ob es um die Pflege gegangen ist – in Bausch und Bogen vertagt.

Wir haben die Konzepte. Ich habe gestern auf einer Pressekonferenz einen Sechspunkteplan zur Beseitigung des Personalmangels im Gesundheitswesen vorgestellt, wonach wir als ersten Punkt einmal eine ehrliche Evaluierung des Personalbedarfs durchführen müssen – mit einer neuen Festlegung der Stellen über die regionalen Strukturpläne Gesundheit und über eine fixe Regelung des Personalschlüssels in den Spitälern. Als zweiten Punkt haben wir genannt, dass wir die Entbürokratisierung der Arbeit – das ist das, was die Beschäftigten belas­tet: diese ganze Bürokratie, aufgrund derer sie nicht mehr am Patienten arbeiten können – und eine Kompetenzaufwertung festlegen müssen. Es braucht die finanzielle Fairness über neue Gehaltsschemata, über die tatsächliche Aus­bezahlung der Prämien, über das Auszahlen der Überstunden. In einem neuen


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Gehaltsschema müssen zum Beispiel auch Vordienstzeiten angerechnet werden, sonst werden Sie niemanden mehr finden, der neu im Spital arbeiten will.

Es braucht eine Weiterbeschäftigung von älteren Ärzten, die noch im System sind, damit sich die Lücke nicht noch mehr vergrößert, und gleichzeitig eine Aufstockung der Ausbildungskapazitäten, auch im fachärztlichen Bereich, in dem wir diese Quoten aufheben müssen, was während Corona teilweise ja schon geschehen ist.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Schlusssatz bitte!


Abgeordneter Mag. Gerhard Kaniak (fortsetzend): Ja, sofort!

Dann braucht es auch Stipendienmodelle, um Studienabsolventen ins System hineinzubekommen. Wir müssen die Wahlärzte endlich integrieren und dieses Doppelbeschäftigungsverbot von Wahlärzten und Kassenärzten aufheben.

Wenn Sie das alles machen würden, was auf dem Tisch liegt, dann können Sie die Krise im österreichischen Gesundheitssystem lösen. (Abg. Kassegger: ... besser beieinander!) Wenn Sie weiter dahinschwurbeln, werden Sie gar nichts zusam­menbringen. (Beifall bei der FPÖ.)

9.52


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Schallmeiner. – Bitte.


9.52.10

Abgeordneter Ralph Schallmeiner (Grüne): Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Vizekanzler! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie bezie­hungs­weise zu Hause vor den Bildschirmen! Meine Eltern haben mir einiges beige­bracht, und eines der wichtigsten Dinge, die mir meine Eltern beigebracht haben, war, sich immer der eigenen Verantwortung bewusst zu sein und sich darüber im Klaren zu sein: Wo liegt die eigene Wirkungsmächtigkeit? Wo ist man verant­wortlich?


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Umso mehr ärgert es mich dann immer, wenn wir hier herinnen stehen und Verantwortung negiert wird, Verantwortung hin- und hergeschoben wird, wenn man so tut, als ob andere verantwortlich wären, so wie es zum Beispiel heute (Abg. Hafenecker: Der Herr Kogler gemacht hat!) die Frau Klubobfrau und ehemalige Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner gemacht hat. (Abg. Kassegger: Der Hauptverantwortliche ist nicht einmal da! Haben wir einen Gesundheitsminister in Österreich oder nicht? – Abg. Rendi-Wagner: Aber wir sind in Opposition, Herr Kollege!)

Dass man sich der Verantwortung stellt, ist nicht immer angenehm. Es ist nicht immer lustig, sich der eigenen Verantwortung zu stellen. Würden Sie sich dieser Verantwortung stellen, dann wäre Ihnen bewusst, dass es eine Verantwortung für beispielsweise 70 Gefährdungsanzeigen im letzten Jahr in Wien, in den Wiener Spitälern, gibt – alleine 25 davon betrafen ein einziges Spital (Abg. Schroll: Ja, es gibt eine Bundesverantwortung!) –, dann wüssten Sie auch, dass es eine Verantwortung für 800 gesperrte Betten gibt – das ist in Wien ein ganzes Spital (Abg. Rendi-Wagner: Bundesregierung!); ein ganzes Spital in Wien ist de facto gesperrt (Abg. Leichtfried: Also ihr seids wie üblich für nichts zuständig! Danke für die Information!) –, dann wüssten Sie auch, dass es eine Verantwortung für 690 nicht besetzte Stellen für Pflegerinnen und Pfleger, für Ärztinnen und Ärzte gibt. (Beifall bei Abgeordneten der Grünen.) Dafür gibt es eine Verantwortung, und diese Verantwortung liegt bei der Stadt Wien, beim zuständigen Bundesland. (Beifall bei Abgeordneten von Grünen und ÖVP. – Ruf bei der SPÖ: Schlechte Rede!)

Sie gehen aber her – und das ist halt bequemer – und sagen (Abg. Leichtfried: Ihr seids halt weder für Gesundheitspolitik noch für Medienpolitik verantwortlich! Das ist das Resümee des Tages!): Na ja, es ist halt jemand anderer dafür zuständig! Wir machen das nicht, ist ja nicht unser Ding! – Wir übernehmen Verantwortung (Abg. Rendi-Wagner: Das merkt man aber nicht!), beispielsweise indem wir momentan nicht nur im Finanzausgleich Geld zwischen Bund, Ländern und


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Kommunen hin- und herschieben wollen, sondern indem wir auch Struktur­reformen angehen wollen. (Abg. Rendi-Wagner: Merkt man aber nicht!)

Wir wollen Strukturreformen, für die Sie in der Vergangenheit Verantwortung gehabt hätten (Abg. Schroll: Ihr seids einfach das Beiwagerl!), genauso wie die Kolleginnen und Kollegen der Freiheitlichen Partei, die auch einmal eine Gesundheitsministerin am Stubenring gestellt haben. Wir gehen solche Dinge, wie beispielsweise eine verbindliche Diagnosekodierung für alle im System, verpflichtendes Anschließen aller Ärztinnen und aller Ärzte sowie anderer Gesundheitsdienstleister an Elga, an. (Abg. Schroll: Was ist denn in Innsbruck, Kollege? Was ist denn in Innsbruck und in Niederösterreich? Die Leute liegen umeinander!)

Wir reparieren beispielsweise gerade ein Gesetz, das 2017 unter der aktuellen Klubobfrau Rendi-Wagner eingebracht wurde, nämlich das Primärversor­gungs­gesetz. Das müssen wir reparieren. Sie selber fordern, dass es mehr Primärver­sorgungseinrichtungen in diesem Land geben soll: Hätten Sie halt 2017 ein besseres Gesetz gemacht! – Wir machen es jetzt. (Beifall bei Abgeordneten von Grünen und ÖVP.) Das heißt es übrigens, Verantwortung zu übernehmen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen.

Wenn wir davon sprechen, muss ich sagen, dass es genauso verantwortungslos ist, den Menschen Sand in die Augen zu streuen, indem man beispielsweise hergeht und ihnen erzählt, die Verdoppelung der Zahl der Medizinstudienplätze würde auch nur einen Arzt oder eine Ärztin mehr ins System bringen. Seid mir nicht böse, liebe Leute, ihr wisst selber ganz genau, dass Medizinerinnen und Mediziner nach dem Studienabschluss noch nicht praktizieren dürfen, sondern dass es dafür davor noch eine Facharztausbildung braucht. (Abg. Rendi-Wagner: Geh bitte! Turnusärzte! Kennt sich nicht aus und redet! Ich meine, das ist doch ein Witz!)

Dafür zuständig sind die Krankenhäuser, die Spitäler in Österreich. Wer aber besetzt 40 Prozent der Ausbildungsplätze nicht? – Die Bundesländer, die dafür


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zuständig sind. Ich bitte also auch da wieder, Verantwortung zu übernehmen, anzusetzen. Das würde ich mir erwarten, das wäre von einer ehemals staatstragenden Partei verantwortungsvoll – aber ich weiß schon, ihr seid momentan eher mit euch selbst beschäftigt.

Wie schon gesagt, wir übernehmen die Verantwortung – wir übernehmen sie! Wir schauen uns an: Wo können wir gemeinsam mit Bund, Ländern und Kommunen bessere Strukturen schaffen? Der Finanzausgleich wurde ja bereits angesprochen. Wie können wir es schaffen, dass wir nicht nur einfach Geld in die Hand nehmen und ins System hineinpumpen, sondern wie schaffen wir es, dass das Geld auch dort ankommt, wo es hingehört? Wie können wir Effizienz steigern? Wie können wir beispielsweise auch dafür sorgen, dass das sogenannte nicht ärztliche Personal das machen darf, wofür es ausgebildet wurde?

Wir sind in Österreich ja so wahnsinnig – Entschuldigung für diesen Ausdruck, aber trotzdem –, dass wir zwar die Leute gut ausbilden, aber sie dann im Endeffekt im Arbeitsalltag nicht das machen lassen, wofür sie ausgebildet wur­den. Auch das ist ein Thema, denn das schafft auf der einen Seite bei den Betroffenen extreme Frustration und ist auf der anderen Seite für unser System in höchstem Maß ineffizient.

In diesem Sinn: Wir übernehmen die Verantwortung, die die Kolleginnen und Kollegen in der Vergangenheit nicht übernommen haben und auch heute offensichtlich nicht übernehmen wollen. Wir übernehmen diese Verantwortung. Wir stellen uns der Herausforderung, wir wollen dieses System wieder zu einem sehr, sehr guten Gesundheitswesen machen – wir werden das schaffen.

Eines möchte ich Ihnen in dieser Hinsicht noch mitgeben: Bei der Gesundheit gilt dasselbe wie bei der Klimakrise: Nichts zu tun, Verantwortung abzuschieben ist keine Option. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Schroll: Kollege, Turnusärzte arbeiten im Spital ...! – Abg. Schallmeiner – auf dem Weg zu seinem Sitzplatz –: Ja, eh, aber sie werden nicht angestellt! – Abg. Rendi-Wagner: Mein lieber Freund, aber sicher sind sie angestellt! – Abg.


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Schallmeiner: Nein, weil sie nur 40 Prozent der ...! – Abg. Rendi-Wagner: Ich war angestellt! Das ist unfassbar, das tut in den Ohren weh! – Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen.)

9.56


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Fiedler. – Bitte sehr, Frau Abgeordnete.


9.56.59

Abgeordnete Fiona Fiedler, BEd (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! (Die Begrüßung auch in Gebärdensprache ausführend:) Liebe gehörlose Menschen! Die mangelhafte Gesundheitsversorgung ist heute Thema der Aktuellen Stunde. Ich möchte mich nur kurz besinnen. (Abg. Leichtfried: Das Resümee: Weder Medienpolitik noch Gesundheitspolitik finden ihre Verantwortung in der Bundesregierung!)

Ich finde es ein bisschen sonderbar, dass genau dieses Thema von der SPÖ kommt, wo sie doch von 2008 bis 2017 mit Kollegen Stöger, mit Kollegin Rendi-Wagner den Gesundheitsminister oder die Gesundheitsministerin gestellt hat. (Abg. Silvan: Wir haben 2023 ...! – Abg. Leichtfried: Ja, verharrt in der Vergan­genheit! Das könnt ihr eh gut, hat man in Salzburg gesehen! – Ruf bei der SPÖ: Die Welt hat sich weiterentwickelt!) Die Probleme, die wir jetzt haben, bestehen also nicht nur aufgrund dieser Bundesregierung, sondern die gab es vor Corona und vor dieser Regierungszeit auch schon. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeord­neten von ÖVP und Grünen.)

Unsere Krankenhäuser sind überlastet; Abteilungen werden geschlossen; es gibt Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger und Personen im gesamten med­izi­nischen Personal, die arbeitstechnisch absolut am Limit sind. Die sind fertiggefahren – und das kann man auch nicht mehr schönreden, das ist einfach Fakt. Pflegerinnen und Pfleger hören auf, weil sie es einfach nicht mehr


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schaffen. So sehr sie diesen Beruf lieben und so großartig dieser Beruf ist: Sie schaffen es einfach nicht mehr.

Da kann man mit noch so vielen Anträgen zur Studienplatzverdopplung kommen, aber es wird nichts bringen, denn wir haben genug Ärzte. In der OECD haben wir die zweithöchste Versorgungsdichte an Ärzten. Das, was es gibt, ist ein strukturelles Problem, ein Verteilungsproblem. Hören wir doch bitte in diesem Punkt einmal auf die Experten! (Beifall bei den NEOS.) Die sagen: Das ist kein quantitatives Thema, das ist ein qualitatives Problem, das da besteht.

In Österreich gibt es 5,5 Ärzte auf 1 000 Einwohner. Das ist ausreichend. Der Bundeskanzler möchte gerne aufstocken und aufstocken. Das wird das Problem aber nicht lösen. Selbst Rektor Samonigg sagt, das gleicht einem Ablenkungs­manöver, weil es strukturelle Veränderungen braucht. Die brauchen wir jetzt, die brauchen wir nicht in 13 Jahren, wenn die jetzigen Erstsemester mit ihrer Facharztausbildung fertig sind. Es tut mir wirklich leid, aber wir brauchen jetzt Veränderungen.

Weil die Primärversorgungszentren angesprochen wurden: Es sollte bereits 76 PVEs geben und es gibt 40, 127 sind geplant. Man muss da Gas geben – endlich! Kommen Sie bitte ins Tun, richten Sie das auch aus, dass da gearbeitet wird, und zwar mit Tempo! (Beifall bei den NEOS. – Vizekanzler Kogler: ... nicht das erste Mal was!)

Es ist fünf vor zwölf im Gesundheitssystem (Rufe bei der SPÖ: Na, fünf nach zwölf! – Abg. Leichtfried: Es ist 24.17 Uhr!), und ich muss es wirklich noch einmal sagen: Auch unsere Patienten brauchen eine Gewissheit, dass sie ordentlich versorgt werden und dass sie rechtzeitig schnelle und erstklassige Behandlung bekommen. Unsere Patienten zahlen nämlich doppelt, denn sie zahlen die Sozialversicherung und sie zahlen die Wahlärzte, die sie krampfhaft suchen müssen, sie müssen ewig auf Termine warten, bis sie zu einer ordentlichen Grundversorgung kommen. Das kann es nicht sein! Gesundheit ist die Basis für


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ein gutes Leben, diese Versorgung muss physisch und psychisch gewährleistet sein.

Ich möchte hier noch einmal kurz auf unsere Petition hinweisen, in der verlangt wird, dass Psychotherapie auf Kassenkosten erfolgt und dass keine langen Wartezeiten abgewartet werden müssen. Wir haben hier dringenden Hand­lungsbedarf. Der Vergleich mit anderen europäischen Ländern hinkt ein bisschen, wenn unsere Patienten in unserem Land einfach keine Versorgung kriegen. Deswegen: Bitte tun Sie endlich etwas! – Danke. (Beifall bei den NEOS.)

10.01


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Scheucher-Pichler. – Bitte sehr, Frau Abgeordnete.


10.01.13

Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Sehr geehrte Damen und Herren! Meine Vorrednerin hat es schon gesagt: Ja, jahrzehntelang hat die Sozialdemokratie Gesundheitsministerinnen und -minister gestellt – zwei sitzen hier, die waren nicht so lange im Amt (Abg. Leichtfried: Ja, sechs Jahre ist natürlich keine lange Zeit in der Politik!) –, aber Sie haben gerade in diesem Bereich vieles aufgebaut und mitgetragen (Abg. Leichtfried: Sagt die, die mit der Hartinger-Klein zusammen Gesundheitspolitik gemacht hat! Das ist ja zum Lachen!), auch in den Sozialversicherungen sind Sie tätig, in den Ländern sind Sie zuständig. Und ich stehe nicht an, zu sagen, dass wir ein gutes Gesundheitssystem in Österreich haben. (Abg. Leichtfried: Sie waren mit der Hartinger-Klein in einer Regierung! Und Sie bilden sich noch was drauf ein!) Wir haben ein gutes Gesundheitssystem in Österreich. Ich weiß nicht, wollen Sie von den Problemen in der SPÖ ablenken, dass Sie heute das Thema diskutieren, Frau Kollegin? (Abg. Leichtfried: Die Hartinger-Klein hat nichts mit der SPÖ zu tun! – Abg. Schroll: Das interessiert die Leute draußen nicht! Gesundheitsversorgung interessiert sie!) Sie verunsichern damit aber die Menschen. Sie verunsichern


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damit die Menschen, und das lehne ich ab, diesen Stil lehnen wir ab. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ja, natürlich, wir brauchen Verbesserungen, wir müssen unser System laufend modifizieren, das steht ja außer Frage. Wieso Sie die Anfrage heute an den Bundeskanzler stellen, weiß ich nicht (Abg. Leichtfried: Gute Idee! Eine Partei, die seit sechs Jahren in Opposition ist, hat die Verantwortung!), wir haben einen zuständigen Gesundheitsminister, der da dran ist, der gute Arbeit leistet (Abg. Rendi-Wagner: Die Opposition hat keine Verantwortung!), und alle, die im Gesundheitsausschuss sitzen, wissen das auch. (Abg. Leichtfried: Gut argumen­tiert!) Sie wissen auch, dass daran gearbeitet wird (Abg. Leichtfried: Wir wissen, dass Sie mit der Hartinger-Klein zam waren! Das reicht!) – und zwar mit Gas –, dass vieles umgesetzt wird.

Meine Damen und Herren, ja, wir brauchen neue Modelle und neue Anreize, wir brauchen mehr Primärversorgungszentren. Das ist eine richtige Antwort. Wir brauchen bessere Kassenverträge und moderne Möglichkeiten im ländlichen Bereich, gerade auch um die Versorgung der älteren Generation (Abg. Leichtfried: Ja, und was haben Sie gemacht? Nix! Sechs Jahre lang!) sicherzustellen. Aber in den Ländern – und das muss ich jetzt wirklich noch einmal sagen – gibt es zum Großteil SPÖ-Verantwortlichkeiten – in Wien, ich denke an Wien, ich denke an Kärnten. Der SPÖ-Gesundheitssprecher ist heute nicht hier - - (Abg. Schroll – erheitert –: Sechs! Sechs Bundesländer ÖVP! Sechs, Frau Kollegin, falls du es verges­sen hast! – Ruf bei der SPÖ: Das ist der Schmäh der Woche! – Abg. Leichtfried: Mathematik wäre auch ...!) – Entschuldigung, ich habe es schlecht formuliert, ich wollte sagen: Die Länder sind zuständig für die Bereiche (Abg. Leichtfried: Ja, Verantwortung abschieben, das können Sie gut! – Abg. Rendi-Wagner: Das braucht keine Bundesregierung ergo!), die Sie angesprochen haben.

Schauen Sie einmal nach Kärnten! SPÖ-Gesundheitssprecher Kucher ist heute nicht da (Abg. Leichtfried: Können S’ gleich aufhören! – Abg. Rendi-Wagner: Wozu die Bundesregierung eigentlich noch?), ich wünsche ihm gute Genesung, falls er


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krank ist (Ruf bei der SPÖ: Er ist krank! – Präsident Sobotka gibt das Glocken­zeichen), er könnte alle diese Fragen in der Landesregierung seiner SPÖ-Landesrätin stellen. Sie, Frau Kollegin Rendi-Wagner, könnten diese Fragen Ihrem Bürgermeister, Ihrem Gesundheitsreferenten in Wien stellen (Abg. Leichtfried: Jetzt ist der Kucher schuld oder was? Das wird ja immer besser!) – Sie tun es nicht.

Ja, die Regierung übernimmt Verantwortung, wir übernehmen Verantwortung, wir haben gerade im Bereich der Prävention, im Bereich der Gesundheits­vorsorge Maßnahmen gesetzt; ich nenne nur den Bereich der Communitynurses, der ausgebaut werden soll. Es wurde gerade gesagt: Ja, es ist unser Ziel – und auch daran wird gearbeitet –, dass es Psychotherapie und psychologische Bera­tung als Kassenleistung gibt. Das ist unser erklärtes Ziel.

Aber wie gesagt, noch einmal: Hier kann der Bund allein nicht die Verantwortung übernehmen, trotzdem tun wir es, wir übernehmen Verantwortung. (Abg. Rendi-Wagner: Das merkt man nur nicht!) Wir haben gerade im Bereich der Pflege und hinsichtlich des Pflegemangels (Abg. Leichtfried: Herr Präsident, war das jetzt die Ankündigung des Rücktritts der Bundesregierung?) – und das ist ein ganz wichtiger Bereich – ganz konkrete Ausbildungsmaßnahmen gesetzt, Ausbildungsoffen­siven, ein Pflegestipendium, das es in der Form noch nie gegeben hat, Ausbil­dungszuschüsse, neue Ausbildungsmodelle. Das kommt alles auch der Gesund­heitsversorgung und den Krankenanstalten zugute.

Wir haben gestern im Ministerrat die Pflegelehre beschlossen. Viele sehen sie nur negativ, ich sehe sie nicht negativ. (Abg. Leichtfried: Das wundert mich jetzt aber!) Wenn wir ständig alles nur schlechtreden, wird es uns sehr schwer gelingen, junge Leute zu motivieren, in den Pflegebereich und in den Gesund­heitsbereich zu gehen.

Meine Damen und Herren! Die Verhandlungen zum Finanzausgleich wurden auch schon erwähnt: Auch sie bieten Möglichkeiten weiterer Verbesserungen


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und struktureller Änderungen, die auch forciert werden und die auch geplant sind.

Die Sozialversicherungen haben da Verantwortung. (Abg. Schroll: Patienten­milliarde! – Zwischenruf des Abg. Silvan.) Daran arbeitet der Gesundheitsminister. Auch die Schnittstelle zwischen den Krankenhäusern (Abg. Schroll: Patienten­milliarde! Die haben Sie zerstört!), die Schnittstelle zwischen den niedergelassenen Ärzten, zwischen dem mobilen Bereich, zwischen den Spitalsambulanzen müssen besser werden. Auch das ist ein ganz wichtiges Ziel, und auch darüber wird verhandelt, darüber verhandeln (Abg. Leichtfried: Ja, verhandeln tun Sie schon sechs Jahre lang!) wir als Regierung, aber allen voran der Gesundheitsminister. Wenn Sie im Gesundheitsausschuss wären oder sich dort informieren würden (Abg. Kaniak: Alles vertagt!), dann würden Sie auch wissen, dass es dazu ganz klare Aussagen gibt. (Abg. Nussbaum: Ja, alles wird vertagt! – Abg. Schroll: Vertagt wird alles!)

Meine Damen und Herren! Abgeordneter Smolle und auch Vizekanzler Kogler haben es hier schon ausgeführt, ich brauche es jetzt nicht noch einmal zu wiederholen, aber: Wir wollen alle einbinden, alle Systempartner einbinden, alle Stakeholder einbinden. Genau das ist es, was wir brauchen. Da übernimmt die Bundesregierung Verantwortung, indem sie das tut. Sie arbeitet intensiv an Lösungen, die auch den Ländern, den Krankenanstalten letztlich nützen. Wir sind da auf einem guten Weg, Sie können es noch so sehr schlechtreden – Destruk­tivität bringt uns nicht weiter. (Abg. Rendi-Wagner: Gehen Sie in ein Spital und schauen Sie sich um!) Wir brauchen ein Miteinander, wir brauchen ein Miteinan­der aller, die hier Verantwortung haben (Abg. Greiner: Ja, das ist die Bundes­regie­rung!), und das vermisse ich bei der Opposition. Ich lade Sie ein, hier konstruktiv mitzuarbeiten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Heiterkeit bei der SPÖ.)

10.06


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Silvan. – Bitte.



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10.06.17

Abgeordneter Rudolf Silvan (SPÖ): Kollegin Scheucher-Pichler, Genosse Kucher, unser Gesundheitssprecher, hat nach Monaten jetzt einen Facharzttermin bekommen, deswegen ist er nicht anwesend, sonst hätte er wieder ein paar Monate warten müssen. Das nur zur Entschuldigung, weil Sie es hier erwähnt haben. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Scheucher-Pichler: Ja, also das glaubt Ihnen jetzt kein Mensch!)

Ich möchte nur eines sagen, weil ich gerade von meinem Kollegen Alois Schroll aus seinem Wahlkreis, druckfrisch in den „Niederösterreichischen Nachrichten“, einen „Hilferuf“ der Betriebsratsvorsitzenden Margit Huber aus dem Kranken­haus Amstetten bekommen habe: Wir „können nicht mehr“! – Das ist eines von vielen Spitälern in Österreich, in denen das Personal am Limit ist. Herr Vize­kanzler, liebe ÖVP, wir brauchen keinen Autogipfel, wir brauchen endlich einen Gesundheitsgipfel für dieses Land, damit da etwas weitergeht! (Beifall bei der SPÖ.)

Zur Kritik von Kollegen Schallmeiner möchte ich eines sagen: Es war Gesund­heitsministerin Pamela Rendi-Wagner, die hier im Mai 2017 die Grundlage für die Primärversorgungszentren geschaffen hat – das nur zur Klarstellung, weil es immer heißt, wir wollen Verantwortung abgeben. – Nur diese Bundesregierung will hier keine Verantwortung übernehmen, liebe Kolleginnen und Kollegen, sonst niemand. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich habe gestern den Gesundheitsminister in Ö1 gehört, Herr Vizekanzler. Er hat gesagt, was Sie auch schon ausgeführt haben: Finanzausgleich, Kassenmedizin forcieren, dass Wahlärzt:innen auch Elga verwenden und zu einer Diagnoseko­die­rung verpflichtet sein sollen, das Potenzial des medizinisch-technischen Pflegepersonals heben, die können mehr, als sie momentan dürfen, und auch die Apothekerinnen und Apotheker können mehr, als sie momentan dürfen. Ich glaube nur nicht, dass die ÖVP und die Ärztekammer da mitspielen, das glaube ich nicht.


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Wir haben es ja schon von den Vorrednern gehört: Hinter dieser Reform der Sozialversicherung gibt es eine andere Agenda, denn sie haben ja gesagt: Die Player im Gesundheitssystem sind die Länder, das ist die Ärztekammer in den Ländern, und so weiter. Man hat diese Sozialversicherungsstruktur in der ÖGK jetzt so geschaffen, dass sie zentralisiert wurde, dass die Landesstellen der ÖGK keine Macht mehr haben, keine Kompetenzen mehr haben, sie müssen in der Zentrale nachfragen, ob sie einen Radiergummi kaufen dürfen, und dergleichen mehr. Also man hat hier schon sehr bewusst die gut funktionierenden neun Gebietskrankenkassen, die in Summe ein Plus in der Bilanz hatten, zerstört – mithilfe der FPÖ. Ich glaube, euch war das nicht so bewusst, der ÖVP ist das sehr wohl bewusst, weil bei der ÖVP heißt es: weniger Staat, mehr privat – auch im Gesundheitswesen. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir brauchen eine Verdoppelung der Zahl der Studienplätze. Ich sage nur eines – Kollegin Rendi-Wagner hat es schon angeführt –: Wir haben ein Problem bei der Altersstruktur der Ärztinnen und Ärzte. 30 Prozent der Ärzt:innen gehen in den nächsten zehn Jahren in Pension. Wir brauchen pro Jahr 1 450 junge Ärzte, nur um den Status zu erhalten, wir kriegen aber pro Jahr nur 840 Ärzte ins System. Es gäbe genug junge Menschen, die ein Medizinstudium in Angriff nehmen wollen. Jedes Jahr wollen mehr als 16 000 junge Menschen das Medizinstudium in Angriff nehmen – Plätze haben wir leider nur 1 850. Kollege Smolle, du weißt, dass wir hier ein strukturelles Problem haben. Die Botschaft ist, dass wir eben auch betreffend diese Ärztinnen und Ärzte unbedingt Kassenverträge brauchen; wir brauchen mehr Kassenverträge, es braucht mehr Geld insgesamt im Gesundheitssystem.

Und was die Pflegekräfte betrifft, so ist jetzt ein bisschen etwas passiert – ja, das muss man auch anerkennen –, aber: So ein wichtiger Beruf! Jetzt kriegen Polizeischülerinnen und -schüler – das ist jetzt erhöht worden – 2 000 Euro brutto. Gut so, verdient! Jetzt habe ich gehört, Offiziersanwärter in der Militärakademie kriegen 2 100 Euro netto. Gut so, verdient! Deswegen verstehe


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ich aber nicht, dass man pflegende Menschen, Menschen, die in der Pflege­ausbildung sind, mit 600 Euro abspeist. (Abg. Ribo: 1 400! 1 400!) Da gehört nachgezogen! Da gehört nachgezogen, genauso wie bei anderen. (Beifall bei der SPÖ.)

Genauso wie die Arbeitsbedingungen verbessert werden sollen, darf auch kein Thema mehr sein, dass jeder Arbeitsmonat im Gesundheitssystem automatisch ein Schwerarbeitsmonat sein muss. Dazu braucht es kein Feststellungsverfahren, das soll einfach so festgelegt sein. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir haben in Österreich auch 950 000 Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen. Davon sind allein 43 000 Jugendliche, die ihre Angehörigen pflegen. Jetzt gibt es verschiedene Modelle, die gut sind, und wir müssen überall darauf schauen, dass diese Menschen, die vielleicht ihren Job kündigen müssen, vielleicht in Teilzeit gehen müssen, damit sie ihre Angehörigen pflegen können, sozialversicherungstechnisch abgesichert sind.

Und jetzt geht die ÖVP/FPÖ-Regierung in Niederösterreich her, fährt landauf, landab, jubiliert und preist, dass es in Niederösterreich einen Pflegebonus von 1 000 Euro gibt. Jetzt war ich bei einem Sprechtag, und dort war eine Frau, die ich leider enttäuschen musste, denn sie hat geglaubt, sie bekommt 1 000 Euro im Monat. Ich habe gesagt: Nein, das ist ein Missverständnis! Frau Mikl-Leitner und Udo Landbauer haben gemeint, 1 000 Euro im Jahr – das sind 83,33 Euro im Monat, die man bekommt, und zwar maximal, denn das ist noch sozial gestaffelt. (Abg. Greiner – in Richtung ÖVP –: Da könnt ihr stolz sein! Wahnsinn! Wahnsinn!) – Das ist die Sozialpolitik von ÖVP und FPÖ, und das wird sich im Bund auch noch widerspiegeln, wenn es so weitergeht. Da braucht ihr gar nicht stolz darauf zu sein, das ist nämlich eine Verhöhnung dieser Menschen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich denke – dies abschließend, denn die Redezeit ist schon zu Ende –, mit dem Steuergeld und mit den Sozialversicherungsbeiträgen sollte die Lebenssituation


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der Menschen verbessert und nicht verschlechtert werden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

10.12


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hauser. – Bitte sehr. (Abg. Leichtfried: Endlich ein Taferl!)


10.12.26

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Was tut man, wenn ein Haus lichterloh brennt? (Abg. Leichtfried: Ein Taferl aufstellen! – Heiterkeit der Abg. Ribo.) – Löschen! Zuerst löschen und dann sanieren, aufbauen, was auch immer.

So ist es auch mit unserem Gesundheitssystem. Das Gesundheitssystem brennt lichterloh. Wenn ich heute nur „Oe24“ aufschlage  (Abg. Schroll: Um Gottes willen! Um Gottes willen!), dann lese ich dort eine Schlagzeile, die die Situation auf den Punkt bringt. Ich zitiere – das sagt also nicht die Freiheitliche Partei, sondern das steht heute aktuell in den Medien –:

„Kurz vorm Kollaps: Alarmstufe Rot um unsere Spitäler“, „Ärzte, Pfleger und Intensiv-Betten werden aktuell immer mehr zur Mangelware.

Wien. Die Situation in der heimischen Gesundheitsversorgung spitzt sich weiter zu: Zuletzt klagte die Ärztekammer über Spitalsambulanzen, die kaputtgespart werden, auch beim Personal ist man am Limit.

[...] Im Landeskrankenhaus Graz musste jedes sechste Bett wegen“ fehlender Ärzte „zugesperrt werden.“

Das Haus Gesundheit brennt also lichterloh, und das hat diese Regierung zu verantworten und nicht die Opposition! (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn heute Regierungsvertreter hergehen und sagen, die Freiheitliche Partei hat in der Vergangenheit etwas angerichtet, dann zitiere ich nur aus Ihrem


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eigenen Programm „Gesund aus der Krise“, das Sie aufgestellt haben und in dem Sie selber feststellen:

„Psychische Symptome haben vor allem bei jungen Menschen in Österreich seit Beginn der Covid-19-Pandemie überhandgenommen. Mehr als die Hälfte aller Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die den 22. Geburtstag noch nicht erreicht haben, sind von depressiven Symptomen betroffen, knapp jeder zweite junge Mensch“ – bis 21 Jahre – „leidet an Schlafstörungen“.

Das heißt bitte: Perfekte Selbstanklage! Das ist also die Situation seit Covid. Sie haben drei Jahre lang die vollkommen falsche Covid-Politik betrieben, und das ist das Resultat. Sie haben schwach 800 000 Kinder depressiv gemacht – ohne dass dabei die Nebenwirkungen mit berücksichtigt sind, sondern nur durch Ihre Politik! –, und jetzt gehen Sie her und sprechen über Finanzausgleich und Ähnliches mehr. Sie wissen doch, dass die Finanzausgleichsverhandlungen bis zum Jahresende laufen, und bis diese Programme umgesetzt werden, vergehen Jahre.

Es braucht Sofortmaßnahmen, und die wichtigste und erste Sofortmaßnahme ist: Hören Sie auf mit dem Verbraten von öffentlichen Mitteln! Sie schmeißen das Geld, das wir nicht verdient haben, das wir am Finanzmarkt aufnehmen müssen, mit zehn Händen beim Fenster hinaus! Allein für die Covid-Maßnahmen wurden in den letzten Jahren 50 Milliarden Euro ausgegeben, und das ist das Geld, das dringend nicht nur im Bereich der Gesundheit, sondern auch im Schulbereich, im Wissenschafts- und Forschungsbereich gebraucht würde, das dort fehlt.

Sie als Regierung gehen jetzt her und sagen, Covid ist mit Beginn des Sommers vorbei, und ich zitiere dazu aus einem Rundschreiben, das der Herr Gesund­heitsminister an „Impfwillige“ – unter Anführungszeichen – verschickt und in dem er selber feststellt: Mit dem Auslaufen der Coronamaßnahmen bis zur Jahresmitte ist es besonders wichtig, dass bis dahin möglichst viele Menschen optimal geschützt sind. – Sie sagen also, die Coronamaßnahmen laufen bis zur Jahresmitte aus. – Stimmt nicht! Sie gehen her und verbraten Geld weiter!


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Bitte, Herr Vizekanzler, jetzt erklären Sie mir und uns allen heute (eine Tafel mit der Aufschrift „Länder und Gemeinden bekommen 18 Euro pro nachweislich verabreichter Impfung (1. Juli 2023 bis zum 31. März 2024) / Ärzte bekommen für die Durchführung der Impfung samt Aufklärung und Dokumentation 15 Euro / Apotheken bekommen 5 Euro pro Impffläschchen / Apotheken und ärztliche Hausapotheken bekommen 15 Euro für die Abgabe eines COVID-19 Heilmittels“ auf das Redner:innenpult stellend), wieso Sie derzeit einen Entwurf zum Impffinan­zierungsgesetz im Umlauf haben! In diesem Entwurf steht drinnen, dass Sie im Zeitraum 1. Juli 2023 bis 31. März 2024 – in der Zeit also, in der, wie Sie den Menschen sagen, Covid eh vorbei ist – 18 Euro jenen Gemeinden bezahlen, in denen sich ein Gemeindebürger gegen Covid impfen lässt. – Also, ist jetzt Covid ein Gesundheitsproblem, oder wollen Sie, Herr Vizekanzler, mit diesem Geld die Gemeindekassen aufbessern? Sagen Sie bitte den Menschen, wieso Sie den Gemeinden, wenn in diesem Zeitraum Covid scheinbar – laut Ihrer Definition – vorbei ist, 18 Euro an Budget bezahlen! Das hat doch mit der Gesundheit überhaupt nichts zu tun! Da wird Geld verbraten, um in dieser Impfkette mög­lichst viele Menschen in diese Impfungen hineinzumanipulieren.

Zweitens: Jeder Impfarzt bekommt 15 Euro, und wenn die Impfampulle in der Apotheke gekauft wird, bekommt der Apotheker noch einmal 5 Euro. Sie nehmen also – ohne die Beschaffungskosten bitte – 38 Euro in die Hand, um im Zeitraum vom 1. Juli 2023 bis zum 31. März 2024 möglichst viele Menschen zu impfen.

Wissen Sie, und das ist das Hauptproblem, das Sie haben: Sie verbraten weiter­hin Geld, das wir nicht haben, und löschen das Haus nicht. Unsere Forderung, die wir schon mehrmals gestellt haben, die 1,2 Milliarden Euro, die für 2023 im Budget vorgesehen sind, endlich einmal für das Gesundheitswesen umzu­widmen, ist eine wichtige erste Maßnahme, die Sie sofort setzen müssen! (Beifall bei der FPÖ.)

10.17



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 140

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Ribo. – Bitte sehr. (Abg. Leichtfried: Das war jetzt ein schlechtes Taferl!)


10.18.08

Abgeordnete Bedrana Ribo, MA (Grüne): Herr Präsident! Geschätzter Vize­kanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseher:innen hier auf der Galerie und zu Hause! Ich glaube, in einem sind wir uns hier alle einig: Es braucht Maßnahmen, damit weiterhin alle Menschen in Österreich eine qualitativ hochwertige Versorgung bekommen – Maßnahmen, die auch tatsächlich umgesetzt und nicht nur angekündigt werden. Und, vielleicht erinnert ihr euch, vor knapp einem Jahr, am 12 Mai, haben wir die größte Pflegereform der letzten Jahrzehnte präsentiert: 1 Milliarde Euro für die Pflege. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Strasser.)

Denn: Es ist kein Geheimnis – ich und auch viele andere von uns haben es hier schon sehr oft gesagt –, dass wir bis 2030 über 75 000 Menschen in der Pflege neu brauchen werden. Deshalb haben wir – das wurde hier heute immer wieder gefordert, aber wir machen das schon – massiv in die Pflegeausbildung inves­tiert. Es wurden die drei- und fünfjährigen Schulen, die bis jetzt Schulversuche waren, ins Regelschulwesen überführt. In Zukunft wird es jährlich 600 Schü­ler:innen aus diesem Bereich geben, und wir wissen, dass die Schüler:innen von heute die Pfleger:innen von morgen sind. (Abg. Schroll: 600 Schüler pro Jahr – 75 000 brauchen wir bis 2030! Da braucht ihr eh ...hundert Jahre! Eine gute Rech­nung!) Und diese Schüler:innen – apropos Bezahlung – bekommen für ihre Praktika pro Monat 600 Euro.

Weiters: Wir wissen auch, dass wir in der Pflege jede einzelne Person brauchen. Wir haben daher das Pflegestipendium für Berufsumsteigerinnen eingeführt. Uns war es immer wichtig, dass wir den Frauen – denn es sind meist Frauen –, wenn sie eine Pflegeausbildung machen, wenn wir sie schon dazu gewinnen können, auch die finanzielle Absicherung bieten.


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Das heißt, dass sie weiterhin einfach ein normales Leben führen können – deshalb: Pflegestipendium in der Höhe von 1 400 Euro. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Um aber eben auch alle Ausbildungswege auszuschöpfen – das hat die Kollegin heute schon gesagt: weil wir das müssen; wir wissen, es führt kein Weg zurück, wir müssen alle Ausbildungswege ausschöpfen –, braucht es auch die Pflegelehre. Ich selbst bin jetzt nicht unbedingt ein Riesenfan der Pflegelehre, aber wir können nicht auf der einen Seite sagen, uns fehlen so und so viele Pflegekräfte, und auf der anderen Seite nicht alles dafür unternehmen, dass wir diese bekommen. Die Pflegelehre wird im Herbst 2023 starten.

Uns war es in den gesamten Pflegeverhandlungen wichtig, dass wir weiterhin die Durchlässigkeit aller Ausbildungsberufe gewährleisten. Natürlich – ich habe es schon gesagt – ist es mit der Ausbildung alleine nicht getan; wir müssen auch schauen, dass die Menschen, die in der Pflege arbeiten und unbestritten tagtäg­lich schwere Arbeit leisten, auch wirklich weiterhin im Beruf bleiben, denn viele – sei es jetzt aufgrund von Covid, seien es andere Gründe – überlegen, den Beruf zu wechseln. Da müssen wir eben auch hinschauen und das haben wir auch gemacht: Wir haben die Anrechnung der Nachtgutstunden im stationären Pflegebereich novelliert, zusätzlich kommt die sechste Urlaubswoche ab dem 43. Lebensjahr, und es sind eben – Kollege Smolle hat es heute, glaube ich, erwähnt – 570 Millionen Euro in die Gehälter geflossen. 570 Millionen Euro, das ist nicht wenig Geld! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Trotzdem wissen wir, dass auch das nicht reichen wird. Wir brauchen auch Pfle­ge­kräfte aus dem Ausland. Auch in diesem Bereich gibt es bereits einige Punkte, die auf dem Weg sind: Die Rot-Weiß-Rot-Karte wird da für Verbesse­rungen sorgen – genau für die Mangelberufsliste, und da sind alle Pflegeberufe mit drauf, das wissen wir. Generell werden die Nostrifikationsverfahren deutlich ver­einfacht und beschleunigt. Also bitte: Man kann sich nicht hierherstellen und sagen, es wird nichts gemacht, denn das, was ich jetzt alles aufgezählt habe, ist


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viel. Es ist nicht so, dass es für die Zukunft ausreicht – das nicht; es ist ein großer erster Schritt –, aber es ist viel! (Beifall bei den Grünen.)

Ein Projekt, das, glaube ich, nächstes Jahr das einjährige Jubiläum feiert, möchte ich hier – die Kollegin hat es heute erwähnt – auch erwähnen: die Community­nurses. Es gibt in Österreich über 260 Communitynurses. Diese Personen, diese diplomierten Pflegekräfte, stellen eine wichtige Säule in der Grundversorgung, in der Präventionsarbeit dar. Die sind ganz wichtig, die bieten niederschwellige, aufsuchende Hilfe für Angehörige, für Menschen, die vielleicht später einmal Pflege brauchen werden. Das dürfen wir auf keinen Fall vergessen. Ich weiß, die sind von der EU finanziert, aber wir müssen schauen – und da bitte ich eben alle in diesem Saal, weil alle möglichen Parteien irgendwo in den Regierungen sitzen, in den Gemeinden, in den Ländern, wirklich ordentlich mitzuhelfen –, dass da eine Weiterfinanzierung gewährleistet werden kann.

Etwas wurde heute auch noch nicht erwähnt, und das möchte ich tun, denn darauf dürfen wir nie vergessen: Eine große Stütze in der Pflegeversorgung, in der Gesundheitsversorgung stellen die pflegenden Angehörigen dar. Auf diese Personen – das sind immerhin fast eine Million Menschen – dürfen wir nie, nie vergessen! Die scheinen auf keinem Lohnzettel auf, die sind in keiner Arbeits­statistik, aber sie sind da. Die machen tagtäglich wichtige Arbeit: Sie pflegen ihre Angehörigen, ihre Mütter, ihre Ehemänner, wen auch immer. Es sind meistens Frauen, die diese Carearbeit leisten, und ohne diese würde das Gesundheits­system wirklich zusammenbrechen.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zum Schlusssatz!


Abgeordnete Bedrana Ribo, MA (fortsetzend): Ja, Schlusssatz: Heute wurde viel von Verantwortung, von allem Möglichen geredet, es war immer wieder zu hören: Der Bund muss dies, der Bund muss das! – Ja, der Bund muss Verantwor­tung übernehmen, aber bitte vergessen wir nicht, dass wir in Österreich leben, und hier wird Föderalismus großgeschrieben. Das heißt, wir haben neun Bundesländer, in deren Landtagen alle hier vertretenen Parteien sitzen, und


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wenn es heißt: Verantwortung übernehmen!, dann gilt das bitte für alle. Das heißt, wir alle müssen da Verantwortung übernehmen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

10.24


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Loacker. – Bitte.


10.24.28

Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Hohes Haus! Ja, wenn man den Rednern hier zuhört, würde man meinen, wir haben in Österreich zu wenig Geld für die Gesundheit, aber das ist bei näherer Betrachtung nicht wahr.

Wir haben innerhalb der OECD die vierthöchsten Gesundheitsausgaben gemes­sen am Bruttoinlandsprodukt, und der Anteil steigt auch deutlich; das heißt, wir geben viel Geld für Gesundheit aus, und das Problem ist, wie wir gehört haben: Es kommt bei den Patientinnen und Patienten nicht an. Es versickert in den Strukturen der Länder, in den Strukturen der Kassen, weil da jeder seinen Schre­bergarten betreut. Das führt dazu, dass sehr viele Bürger jetzt doppelt zahlen, wenn sie Gesundheitsversorgung haben wollen, nämlich einmal über die gesetz­liche Krankenversicherung und ein zweites Mal über die private.

37 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben eine private Kranken­versicherung – 37 Prozent! Das sind nicht 37 Prozent reiche Leute, das sind 37 Prozent der Menschen, die sich auf das öffentliche System nicht mehr verlas­sen, die auf das öffentliche System nicht mehr vertrauen, weil es von den Kassenfunktionären, von den roten und den schwarzen, in Grund und Boden gewirtschaftet worden ist (Abg. Leichtfried: Hartinger-Klein war eine Rote oder eine Schwarze? Gut beobachtet!) und weil es von roten und schwarzen Gesund­heitslandesräten in Grund und Boden gewirtschaftet worden ist, weil sie mit dem Geld der Versicherten ihre eigenen Schrebergärten bewirtschaftet haben, aber sonst gar nichts. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Leichtfried: Sie haben da ein


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paar Jahre übersehen, Herr Kollege! Seit sechs Jahren ist das Geschichte! – Zwischen­ruf des Abg. Schroll.)

Wenn die SPÖ in einer unfassbaren Dreistigkeit hier eine Aktuelle Stunde zur Gesundheit macht, dann muss ich schon einmal sagen: Wer war denn jahrelang Ärztekammerpräsident und hat nur auf die Kassen der Ärzte geschaut? – Herr Dr. Szekeres aus Ihren Parteireihen. (Beifall bei den Grünen. –  Abg. Leichtfried: Ja, ja! Der nächste Hartinger-Klein ...!) Dann muss man sagen: Welche Partei hat jedes halbe Jahr mit Andreas Huss den Vorsitz in der Krankenversicherung? – Das ist die SPÖ; das andere halbe Jahr wird der Laden von der ÖVP da drüben geführt. Und wer wird jetzt der neue Chef im Dachverband der Sozialversicherung? – Herr Pazourek, der jahrelang riesige Defizite in der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse produziert hat. (Abg. Leichtfried: Ich hab’ geglaubt, Hartinger-Klein war arg! Der Loacker schlägt das noch!) Da haben Sie wieder einen roten Bonzen ganz nach oben hingeschoben. Und gestern hat man von SPÖ-Stadtrat Hacker auf Ö1 im „Klartext“ gehört: Verantwortung hat der keine, schuld sind immer die anderen. Wenn es bei ihm nicht läuft, sind immer die andern schuld. (Beifall bei NEOS und Grünen. – Abg. Koza: Der Hacker ist ein Wahnsinn! Immer ...! –  Abg. Schroll: Ja genau! Aber ihr wart nicht in der Regierung in Wien, gell?)

Die Kühnheit muss man haben: Da sitzt Altgesundheitsminister Stöger, da sitzt die ehemalige Gesundheitsministerin Rendi-Wagner und dann kommt man hier heraus und macht eine Aktuelle Stunde zu den Problemen im Gesundheits­wesen. Die Courage muss man einmal haben!

Dann zu den Freundinnen und Freunden in den Ländern, die die Spitäler verantworten: So ein Landeshauptmann hat natürlich viel mehr davon, das ist viel mehr Show, wenn er ein Spital oder eine Spitalsabteilung eröffnet (Abg. Meinl-Reisinger: Der Herr Präsident weiß, wie das ist! Der hat eigenmächtig den ...!), als wenn er vielleicht irgendwo mehr niedergelassene Ärzte oder eine Gruppenpraxis bekommt – nein, Spitäler! Das führ dazu, dass wir in Hainburg und in Kittsee jeweils ein Spital haben, zwölf Kilometer Autoweg zwischen den


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beiden, in Hartberg und in Oberwart, 23 Kilometer, aber auch in Dornbirn und in Hohenems, 8,4 Kilometer.

Spitäler brauchen wir, Spitäler! Die nützen uns aber nichts (Abg. Leichtfried: Ja, der Loacker-Spitalzusperrwettbewerb wird ausgerufen!), wenn die Spitalsbetten nachher nicht bewirtschaftet werden können, weil das Personal fehlt. Dann habe ich zwar schöne Spitäler, kann den Patienten aber auch nichts bieten. Mehr Spitäler bedeuten nicht mehr Gesundheit. Wir haben in Österreich 60 Prozent mehr Spitalsbetten als die Schweiz – 60 Prozent mehr! Das Bundesland mit den wenigsten Spitalsbetten pro 1 000 Einwohner hat immer noch mehr als der Schweizer Kanton mit den meisten Spitalsbetten pro 1 000 Einwohner. Wir sind deswegen nicht gesünder, und das meine ich, wenn ich sage: Das Geld kommt bei den Patienten nicht an! (Beifall bei den NEOS.)

Weiteres Beispiel aus dem niedergelassenen Bereich – weil Herr Dr. Smolle gesagt hat, wir haben so ein super Gesundheitssystem in Österreich –: Wenn Sie Diabetiker sind, und 800 000 Menschen in diesem Land sind Diabetiker, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Ihnen wegen Diabetes ein Bein amputieren muss, in Österreich doppelt so hoch wie im Vereinigten Königreich, weil bei uns die Versorgung für chronisch Kranke im niedergelassenen Bereich so schlecht ist. Warum? – Weil es den Kassen, die ja nur für den niedergelassenen Bereich und nicht für die Spitäler zuständig sind, lieber ist, der Patient landet im Spital, dann ist der Großteil der Kosten bei Ländern und Gemeinden. Wenn Sie inte­grierte Versorgung im niedergelassenen Bereich machen, dann sind 100 Pro­zent der Kosten bei der Kasse, also soll lieber ein anderer zahlen. Dass es dabei den Pati­en­ten schlechter geht, ist egal. (Beifall bei den NEOS.)

Und warum haben wir eine so schlechte niedergelassene Versorgung? – Weil Sie, die Roten und die Schwarzen, ein Primärversorgungsgesetz gemacht haben, mit dem ein vernünftiger Arzt nicht arbeiten will, das es der Ärztekammer immer noch ermöglicht, integrierte Versorgung im niedergelassenen Bereich zu ver­hindern. Und was ist der Sukkus von all dem? – Um den Patienten geht es Ihnen (in Richtung SPÖ) nicht und Ihnen (in Richtung ÖVP) nicht, es geht immer nur um


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die Parteischrebergärten. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Leichtfried: Ich hab’ geglaubt, Hartinger-Klein war arg, und dann kam Loacker!)

10.29


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Damit ist die Debatte geschlossen.

Ich darf ehemalige Abgeordnete des Landtages und des Nationalrates aus Oberösterreich, an der Spitze den ehemaligen Landeshauptmannstellvertreter Hiesl, herzlich bei uns begrüßen. – Herzlich willkommen hier im Hohen Haus! (Allgemeiner Beifall.)

10.30.24Einlauf und Zuweisungen


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Hinsichtlich der eingelangten Verhand­lungsgegenstände und deren Zuweisungen darf ich darauf verweisen, dass die Mitteilung gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsordnung im Sitzungssaal verteilt wurde.

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A. Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 14713/J bis 14870/J

Schriftliche Anfragen an den Präsidenten des Nationalrates:

69/JPR bis 72/JPR

2. Anfragebeantwortungen: 13416/AB bis 13871/AB

Anfragebeantwortungen (Präsident des Nationalrates):

65/ABPR und 66/ABPR


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3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz, mit dem zur Umsetzung der Gesellschaftsrechtlichen Mobilitäts-Richtlinie 2019/2121 ein Bundesgesetz über grenzüberschreitende Umgründungen von Kapitalgesellschaften in der Europäischen Union (EU-Umgründungsgesetz – EU-UmgrG) erlassen wird und das Firmenbuchgesetz, das Rechtspflegergesetz, das Übernahmegesetz, das Aktiengesetz, das Umwandlungsgesetz, das Bankwesengesetz sowie das Gerichtsgebührengesetz geändert werden (Gesellschaftsrechtliches Mobilitätsgesetz – GesMobG) (2028 d.B.)

Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über das Wirksamwerden der Verord­nung (EU) 2022/858 über eine Pilotregelung für auf Distributed-Ledger-Technologie basierende Marktinfrastrukturen und zur Änderung der Verordnungen (EU) Nr. 600/2014 und (EU) Nr. 909/2014 sowie der Richtlinie 2014/65/EU (DLT-Verordnung-Vollzugs­gesetz – DLT-VVG) erlassen wird sowie das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz und das Wertpapieraufsichtsgesetz 2018 geändert werden (2029 d.B.)

Bundesgesetz, mit dem das Berufsausbildungsgesetz und das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz geändert werden (2030 d.B.)

Bundesgesetz, mit dem das Arbeitsverfassungsgesetz, das Arbeits- und Sozialgerichtsgesetz und das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch geändert werden (2031 d.B.)

B. Zuweisungen:

1. Zuweisungen seit der letzten Sitzung gemäß §§ 31d Abs. 5a, 32a Abs. 4, 74d Abs. 2, 74f Abs. 3, 80 Abs. 1, 100 Abs. 4, 100b Abs. 1 und 100c Abs. 1:

Budgetausschuss:

Monatserfolg Februar 2023 sowie COVID-19 Berichterstattung gemäß § 3 Abs. 4 COVID-19 Fondsgesetz, § 3b Abs. 4 ABBAG-Gesetz und § 1 Abs. 5 Härtefall­fond­sgesetz, vorgelegt vom Bundesminister für Finanzen (Vorlage 122 BA)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 148

Vorläufiger Gebarungserfolg 2022, vorgelegt vom Bundesminister für Finanzen (Vorlage 123 BA)

Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen:

Petition betreffend "Für das Bestehen der Sozialwissenschaftlichen Bibliothek an der Wirtschaftsuniversität Wien", überreicht von der Abgeordneten Katharina Kucharowits (120/PET)

Bürgerinitiative betreffend "Zukunft Kinder! – für eine selbstbestimmte Familienplanung" (57/BI)

2. Zuweisungen in dieser Sitzung:

a) zur Vorberatung:

Rechnungshofausschuss:

Bericht des Rechnungshofes betreffend Investitionen der Länder Oberösterreich und Steiermark – Reihe BUND 2023/10 (III-917 d.B.)

Volksanwaltschaftsausschuss:

46. Bericht der Volksanwaltschaft (1. Jänner bis 31. Dezember 2022) (III-846 d.B.)

b) zur Enderledigung im Sinne des § 28b GOG (vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung des Ausschusses):

Ausschuss für Arbeit und Soziales:

Bericht des Bundeskanzlers gemäß § 57 Abs. 2 Bundesgesetz über den Zivildienst (BGBl. Nr. 679/1986, idgF) und die mit ihm zusammenhängende finanzielle Gebarung für die Jahre 2020, 2021 und 2022 (III-920 d.B.)

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für März 2020 bis März 2023, vorgelegt vom Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft (III-927 d.B.)


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Budgetausschuss:

Bericht der Bundesregierung betreffend Nationales Reformprogramm Österreich 2023 (III-928 d.B.)

Justizausschuss:

Datenschutzbericht 2022, vorgelegt von der Bundesministerin für Justiz (III-922 d.B.)

Ausschuss für Konsumentenschutz:

Bericht des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Förderkonzept zur Sicherstellung einer langfristigen Finanzierung von Verbraucherschutzorganisationen insbesondere des VKI aufgrund der Entschließung des Nationalrates vom 14. Dezember 2022, E 285-NR/XXVII.GP (III-929 d.B.)

Kulturausschuss:

Bericht nach § 1 Abs. 4 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Fonds für eine Überbrückungsfinanzierung für selbständige Künstlerinnen und Künstler für Jänner bis März 2023, vorgelegt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (III­921 d.B.)

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für März 2023, vorgelegt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (III-925 d.B.)

Landesverteidigungsausschuss:

Bericht der Bundesministerin für Landesverteidigung gemäß § 38a Abs. 5 Wehrgesetz 2001 betreffend militärische Dienstleistungen von Frauen in den Jahren 2021 und 2022 (III-914 d.B.)

Bericht der Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend den Jahresbericht 2021 der Parlamentarischen Bundesheerkommission für Beschwerdewesen und Stellungnahme der Bundesministerin für Landesverteidigung (III-918 d.B.)


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Landesverteidigungsbericht 2022 gemäß Landesverteidigungs-Finanzierungsgesetz (LV-FinG), vorgelegt von der Bundesministerin für Landesverteidigung (III-924 d.B.)

Sportausschuss:

Bericht nach § 1 Abs. 4 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Non-Profit-Organisationen Unterstützungsfonds für das 1. Quartal 2023, vorgelegt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (III-923 d.B.)

Unterrichtsausschuss:

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für März 2023, vorgelegt vom Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung (III-926 d.B.)

Verfassungsausschuss:

Bericht der Bundesregierung über die Volksgruppenförderung des Bundeskanzleramtes 2021 (III-916 d.B.)

Verkehrsausschuss:

Jahresbericht 2022 der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte, vorgelegt von der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (III-915 d.B.)

*****

Ankündigung eines Dringlichen Antrages


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Der Klub der NEOS hat gemäß § 74 Abs. 2 der Geschäftsordnung vor Eingang in die Tagesordnung das Verlangen gestellt, den zum gleichen Zeitpunkt eingebrachten Selbständigen Antrag 3310/A(E) der Abgeordneten Meinl-Reisinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Personal­not“ dringlich zu behandeln.


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Gemäß der Geschäftsordnung wird der Dringliche Antrag daher heute um 15 Uhr behandelt werden.

Fristsetzungsanträge


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Weiters darf ich mitteilen, dass die Abgeordneten Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen beantragt haben, dem Ausschuss für Arbeit und Soziales zur Berichterstattung über den Antrag 3172/A(E) eine Frist bis zum 1. Mai 2023 zu setzen.

Ferner liegt das von fünf Abgeordneten gemäß § 43 Abs. 3 der Geschäfts­ordnung gestellte Verlangen vor, eine kurze Debatte über diesen Fristsetzungsantrag durchzuführen.

Da für die heutige Sitzung die Behandlung eines Dringlichen Antrages verlangt wurde, wird die kurze Debatte im Anschluss daran stattfinden. Die Abstimmung über den Fristsetzungsantrag wird dann am Schluss der Debatte stattfinden.

Weiters darf ich mitteilen, dass Abgeordneter Leichtfried, Kolleginnen und Kolle­gen beantragt haben, dem Verfassungsausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 60/A eine Frist bis zum 25. Mai zu setzen. Der gegenständliche Antrag wird gemäß der Geschäftsordnung nach Beendigung der Verhand­lungen in dieser Sitzung zur Abstimmung gebracht.

Ebenso hat Abgeordneter Leichtfried beantragt, dem Verfassungsausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 743/A eine Frist bis zum 25. Mai zu setzen. Der gegenständliche Antrag wird gemäß der Geschäftsordnung nach Beendi­gung der Verhandlung zur Abstimmung gebracht.

Abgeordnete Krisper hat beantragt, dem Justizausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 361/A(E) eine Frist bis zum 1. Juni 2023 zu setzen. Über diesen gegenständlichen Antrag wird ebenso am Ende der Verhandlungen abgestimmt werden.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 152

Weiters hat Abgeordnete Krisper beantragt, dem Verfassungsausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 453/A eine Frist bis zum 1. Juni zu setzen. Der gegenständliche Antrag wird gemäß Geschäftsordnung nach Ende der Verhandlungen zur Abstimmung gebracht.

*****

Ich darf mitteilen, dass der Zwölfte Bericht des Unvereinbarkeitsausschusses an die Mitglieder des Nationalrates verteilt wurde.

Behandlung der Tagesordnung


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Es wird vorgeschlagen, die Debatten über die Punkte 2 bis 8, 10 und 11, 14 und 15, 17 und 18, 23 bis 25, 26 und 27 sowie 31 bis 34 der Tagesordnung jeweils zusammenzufassen.

Wird dagegen ein Einwand erhoben? – Das ist nicht der Fall.

Redezeitbeschränkung


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir haben mit den Mitgliedern der Präsidial­konferenz eine Tagesblockzeit von 9,5 „Wiener Stunden“ in Aussicht genommen. Die Redezeiten ergeben sich dadurch wie folgt: 185 Minuten für die ÖVP, 128 für die SPÖ, 105 für die FPÖ, 95 für die Grünen sowie für die NEOS 76 Minuten.

Gemäß § 57 Abs. 7 der Geschäftsordnung beträgt die Redezeit für die Abge­ordneten, die keinem Klub angehören, insgesamt 38 Minuten. Die Redezeit pro Debatte wird auf 5 Minuten begrenzt.

Wir kommen gleich zur Abstimmung.

Wer mit diesen soeben dargestellten Redezeiten einverstanden ist, den bitte ich um ein dementsprechendes Zeichen. – Das ist einstimmig.


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Wir gehen damit in die Tagesordnung ein.

10.34.091. Punkt

Bericht des Untersuchungsausschusses betreffend Klärung von Korruptions­vorwürfen gegen ÖVP-Regierungsmitglieder (ÖVP-Korruptions-Unter­suchungsausschuss) (4/US) gemäß § 51 VO-UA (1996 d.B.)


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir gelangen nun zum 1. Punkt der Tagesordnung.

Ich darf recht herzlich Verfahrensrichter Dr. Pöschl, seine Stellvertreterin Mag. Edwards und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei uns begrüßen. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, FPÖ und Grünen sowie der Abg. Krisper.)

Gemäß § 53 Abs. 1 der Verfahrensordnung für parlamentarische Untersuchungs­ausschüsse stelle ich ausdrücklich die Beendigung des gegenständlichen Untersuchungsausschusses mit Donnerstag, 27. April, um 10.34 Uhr fest.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hanger. Bei ihm steht das Wort. – Bitte.


10.35.10

Abgeordneter Mag. Andreas Hanger (ÖVP): Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Besucher auf den Galerien! Liebe Zuseher:innen vor den Bildschirmen über die verschiedensten Kanäle, die heute möglich sind!

Wir debattieren in einem Tagesordnungspunkt noch einmal die Berichte zum ÖVP-Untersuchungsausschuss. Mir ist es sehr wichtig, einleitend mit einem Bekenntnis zu beginnen: Eines der wichtigsten Grundprinzipien unserer Verfas­sung ist die Gewaltenteilung, und die Idee dahinter, dass in einem Staatsgefüge niemals die gesamte Macht auf eine Institution konzentriert sein darf, ist ein ganz wesentliches Prinzip unserer Verfassung.


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Eine ganz wesentliche Aufgabe hier im Parlament, neben der Legislative, neben der Gesetzgebung, ist natürlich auch die Kontrolle der Regierung. Da gibt es weitgehende Möglichkeiten – wir haben es gerade gesehen, es wurde zum Beispiel ein Dringlicher Antrag eingebracht, wir haben eine kurze Debatte, es gibt parlamentarische Anfragen. Ein ganz wichtiges Instrument in der parlamentarischen Kontrollarbeit ist natürlich auch der parlamentarische Untersuchungsausschuss.

Dieses Bekenntnis wollte ich vorne anstellen, sage aber schon auch dazu: Dabei, wie wir derzeit dieses parlamentarische Kontrollinstrument handhaben, gibt es, würde ich schon meinen, sehr viel Luft nach oben. Da braucht es dringend eine Reform der Geschäftsordnung – dazu werde ich aber später noch kommen.

Was ist aus meiner Sicht die größte Schwäche im abgelaufenen Untersuchungs­ausschuss? – Das ist per se der Untersuchungsgegenstand (Abg. Rauch: Der Vorsitzende! – Abg. Belakowitsch: Die ÖVP!), weil: In § 53 unserer Bundesverfas­sung wird sehr klar normiert, dass der Untersuchungsgegenstand im parla­mentarischen Untersuchungsausschuss ein klar abgegrenzter Vorgang in der Vollziehung des Bundes sein muss. Schaut man sich den Untersuchungs­gegenstand an, sieht man, dass wir inhaltlich keine Abgrenzung haben, weil: Wir haben alle Auftragsvergaben, alle Förderverfahren untersucht. Wir haben das Beteiligungsmanagement des Bundes, über 100 Beteiligungen, untersucht. Wir haben alle Personalentscheidungen untersucht, und wir haben noch einmal die politische Einflussnahme auf Ermittlungshandlungen untersucht.

Wo da also der klar abgegrenzte Vorgang in der Vollziehung des Bundes sein soll, ist für mich nicht erkennbar (Zwischenrufe der Abgeordneten Hoyos-Trauttmansdorff und Krisper), auch inhaltlich (Abg. Stögmüller: Gerade die ÖVP!) beziehungsweise zeitlich nicht. Wir hatten zwar einen klar abgegrenzten Zeitraum, aber man hat dann dazugesagt: inklusive Vorbereitungshandlungen Ballhausplatz. – Herr Dr. Pöschl wird mir recht geben, diese Abgrenzungsfragen waren dann tatsächlich sehr schwierig. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.)


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Wir haben ein drittes großes Abgrenzungsproblem gehabt: Immer dann, wenn Landtagswahlen waren, haben wir auf einmal Fragen der Vollziehung der Länder diskutiert, weil man natürlich dieses Instrument instrumentalisieren wollte. Gerade in Bezug auf Landtagswahlen hier herinnen etwas parlamentarisch diskutieren zu wollen ist tatsächlich ein Missbrauch dieses parlamentarischen Kontrollinstruments. (Beifall bei der ÖVP.)

Dann muss man dazusagen, dass natürlich genau dieser Untersuchungs­gegen­stand, der mit Sicherheit nicht der Verfassung entspricht, weitreichende Konsequenzen hatte. (Abg. Stögmüller: Wir waren so erfolgreich beim Verfassen ...!) Wir hatten in Summe 400 ergänzende Beweisverlangen – 400! Das heißt, da gibt es einen Zweiseiter, der dann an die aktenliefernden Stellen geschickt wird. Das löst unglaublich viel Aufwand aus.

Wir hatten in Summe, auch auf Grundlage des grundsätzlichen Beweisbeschlus­ses, 26,5 Millionen Aktenseiten. Bei allem Bekenntnis zur parlamentarischen Kontrollarbeit, aber 26,5 Millionen Aktenseiten zu analysieren ist ein Ding der Unmöglichkeit (Abg. Stögmüller: Arbeiten!), auch wenn man dann nämlich sieht, dass die Erkenntnisse insgesamt doch sehr, sehr dürftig waren. Alles, was wir da diskutiert haben, war ja im Vorfeld schon längst medial bekannt, und manchmal hatte man den Eindruck, es dient lediglich dazu, diese Themen inhaltlich noch einmal aufzuspielen.

Wir diskutieren heute die Fraktionsberichte, und ich sage jetzt durchaus selbst­kritisch: Wenn ein politisch interessierter Beobachter sich die Fraktionsberichte ansieht, dann wird er vielleicht zu dem Schluss kommen, dass die Abgeordneten bei unterschiedlichen Veranstaltungen waren, weil natürlich die Einschätzung eine sehr unterschiedliche ist.

Ich konzentriere mich in meinen Aussagen zu den Erkenntnissen jetzt aus­schließlich auf das, was der Herr Verfahrensrichter in seinen Bericht hineinge­schrieben hat. – Herr Kollege Krainer, ich muss Ihnen schon sagen, dass alles, was Sie diesbezüglich in den letzten Wochen, Monaten und Jahren behauptet


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haben, unterstellt haben, wie Sie mit Vorwürfen um sich geworfen haben, ganz wenig mit dem zu tun hat, was der Verfahrensrichter in seinen Bericht hineingeschrieben hat.

Ich bringe Ihnen ein paar Beispiele: Wir haben bei Auftragsvergaben über Kick-back-Zahlungen diskutiert, die permanent mit der ÖVP verbundenen Personen unterstellt wurden. Der Verfahrensrichter hält dezidiert fest: keine Kick-back-Zahlungen.

Es gab immer den Vorwurf, Studien oder Meinungsumfragen zu bestimmten Themen wurden der ÖVP dann quasi zugespielt. – Auch da stellt der Verfahrens­richter – nicht ich als Fraktionsführer – fest, dass dahin gehend überhaupt kein Anlass oder keine Grundlage dafür da war. (Zwischenruf des Abg. Stögmüller. Abg. Scherak: Wo lebt ihr denn?!)

Es gab permanent den Vorwurf, es habe politische Einflussnahme gegeben. – Der Herr Verfahrensrichter sagt: „Eine systematische, politisch motivierte Einflussnahme auf Ermittlungsverfahren durch mit der ÖVP verbundene Per­sonen“ konnte nicht festgestellt werden. (Abg. Meinl-Reisinger: Aber die Österreicher haben es schon festgestellt!)

Steuerverfahren, lang diskutiert: Im Untersuchungsausschuss wurden sechs Steuer­verfahren diskutiert, wobei der Verfahrensrichter sagt, nur in einem Steuer­verfahren, nämlich in der Causa Wolf, kann es möglicherweise eine Einfluss­nahme gegeben haben. Aber da möchte ich schon auch in aller Deutlichkeit festhalten: Genau bei diesem einen Verfahren hat das interne Kontrollsystem der Finanz­verwaltung funktioniert, der Bescheid wurde ja wieder aufgehoben – nicht durch den Zuruf von Medien, nicht durch den Zuruf aus dem Untersuchungsaus­schuss.

Oder auch zur Personalauswahl: In keinem der bekannt gewordenen Fälle konnte festgestellt werden, dass eine fachlich nicht ausreichend qualifizierte


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Person bestellt worden ist – das sage nicht ich, das sagt der Verfahrens­richter!

Bemerkenswert ist auch seine Einschätzung zur WKStA: Ein überbordendes Ausmaß an Kontrolltätigkeit der Dienst- und Fachaufsicht ist teilweise auch auf ein unangemessenes subversives Verhalten der WKStA zurückzuführen; die WKStA sei nicht kritikfähig und reagiere mit Anzeigen und strafrechtlichen Vorwürfen. – Das sage nicht ich, das sagt der Verfahrensrichter.

Abschließend: Welche Lehren müssen wir daraus ziehen? – Dazu möchte ich drei Punkte anführen: Wir müssen sicherstellen, dass der Untersuchungs­gegenstand der Verfassung entspricht – das könnte ein Minderheitsrecht sein. Wir brauchen einen besseren Schutz von Persönlichkeitsrechten, denn jeder von uns hier herinnen oder auch draußen hat ein Recht auf Privatsphäre. Wir müssen etwas gegen Vorverurteilungen tun; ein Zitierverbot, solange Ermittlungen geführt werden, wäre ein erster, wichtiger Schritt. Wir brauchen schnellere Verfahren, die Verfahren dauern ganz einfach zu lange. Zudem brauchen wir auch eine bessere politische Kultur in diesem Land. Was höre ich, wenn ich Besuchergruppen hier habe? – Der Umgang zwischen den Abge­ordneten ist ausbaufähig. Das würde uns allen miteinander und dem politischen System insgesamt sehr gut tun. (Zwischenrufe der Abgeordneten Hoyos-Trauttmansdorff und Rauch.)

Zum Abschluss jetzt noch zwei Danke: Ein großes Danke an mein Team, das mich hier in den letzten Monaten unglaublich unterstützt hat; und ein großes Danke an die Parlamentsdirektion, die diesen Untersuchungsausschuss wirklich hervorragend, fachlich auf sehr hohem Niveau begleitet hat. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

10.42


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Krainer. – Bitte.



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10.42.35

Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nach dem Ibiza-Untersuchungsausschuss war die Frage: Waren das nur Einzelfälle, oder haben wir es hier mit einer systematischen Korruption durch ÖVP-Regierungsmitglieder, durch mit der ÖVP verbundene Personen in Österreich zu tun? Der Auftrag, den das Untersuchungsaus­schussteam vom Plenum hier bekommen hat, war, sich das anzusehen, und nach einem Jahr Arbeit legen wir nun Bericht.

Vier Fraktionen hier herinnen sagen: Ja, die ÖVP hat ein Korruptionsproblem – nur die ÖVP ist der Meinung, sie hat kein Korruptionsproblem. Schauen wir uns einfach an, was der Untersuchungsausschuss alles zutage gefördert hat (Zwi­schenruf der Abg. Scharzenberger):

Wir wissen ja alle, dass der Finanzminister an der Gesetzgebung betreffend Glücksspiel mitwirkt, dass er die Glücksspielunternehmen beaufsichtigt und dass er sogar die Lizenzen vergibt. Und der Finanzminister, damals Schelling, der ÖVP-Finanzminister, schickt am 11. August 2016, weil er nebenbei auch noch Weinbauer ist, ein SMS an seinen Kabinettschef: „Kannst du einmal bei“ Novomatic „nachfragen, ob sie Interesse an Wein als Kundengeschenk für Weihnachten haben. Wir könnten auch eigene Etiketten machen. [...] So je 1.000 Flaschen wären eine tolle Sache.“ – Der Kabinettschef antwortet mit: „Mache ich.“ – Die ÖVP ist aber der Meinung, sie hat kein Korruptionsproblem. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Krisper und Scherak.)

Wir wissen nicht, ob der damalige ÖVP-Finanzminister Schelling überhaupt Wein an Novomatic oder an andere Glücksspielkonzerne verkauft hat beziehungsweise wie viele Flaschen Wein, aber wir wissen, dass er jedes Jahr mehrere Hundert Flaschen an einen gewissen Herrn Siegfried Wolf verkauft hat, und zwar zeitgleich zu jenem Zeitpunkt, an dem ein Steuerver­fahren gegen Wolf gelaufen ist, bei dem die unabhängigen Finanzbeamten gesagt haben: Herr Wolf muss 11 Millionen Euro an Steuern nachzahlen, weil er


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vergessen hat, diese Steuer zu zahlen! – Die ÖVP und der Finanzminister und das ÖVP-Kabinett hatten nichts Besseres zu tun, als sich an die Seite von Wolf zu stellen und zu schauen, dass er nicht 11 Millionen Euro an Steuern nachzahlen muss, wie es das Gesetz vorgeschrieben hätte. Es gab zwei rechtswidrige Bescheide: der erste, die Reduktion von 11 auf 7 Millionen Euro, und der zweite, noch einmal eine Reduktion, und zwar von 7 auf 1 Million Euro. – Aber die ÖVP ist der Meinung, sie hat kein Korruptionsproblem. (Beifall bei der SPÖ.)

In diesem Zusammenhang: Wir wissen auch, wie Aufträge innerhalb der ÖVP vergeben werden, nämlich an den Mitarbeiter des ÖVP-Kabinetts, dass er dafür sorgen soll, dass Herr Wolf weniger Steuern zahlt, mit: „du hackelst im ÖVP Kabinett!! Du bist die Hure“ für die Reichen! Und dieser Mitarbeiter antwortet: „Danke, dass wir das so offen besprechen können!“ – Dieser Mitarbeiter erledigt diesen Auftrag und wird befördert – er ist heute nicht mehr im ÖVP-Kabinett, er ist der zweithöchste Beamte in Österreich und im Finanzministerium zuständig für die Steuerpolitik. – Aber die ÖVP ist der Meinung, sie hat kein Korruptions­problem. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir haben uns die Umfragen von ÖVP-geführten Ministerien angesehen – durch die Bank parteipolitisch motivierte Umfragen, die nichts mit dem gesetzlichen Auftrag des jeweiligen Ministeriums zu tun haben. Das Landwirtschafts­ministe­rium fragt ab: Können wir mehr Asylwerber aufnehmen oder nicht? Das Landesverteidigungsministerium fragt ab, ob der grüne Gesundheitsminister seine Arbeit gut macht, und das Bildungsministerium prüft ab, ob die SPÖ-Vorsitzende Rendi-Wagner Kompetenz hat oder nicht (Zwischenrufe der Abgeord­neten Belakowitsch, Hafenecker und Stögmüller); das Ergebnis war gut: Sie hat die höchste Kompetenz von allen Parteichefs in der Covid-Bekämpfung. (Beifall bei der SPÖ.) Bezahlt hat das aber nicht die ÖVP, sondern bezahlt haben das die Menschen in Österreich, die Steuern zahlen. Das sind parteipolitisch motivierte Umfragen, wie beim Beinschab-Tool, sie wurden halt nicht veröffentlicht, wenn


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das Ergebnis nicht im Sinne der ÖVP war. – Aber die ÖVP ist der Meinung, das ist alles ganz normal und sie hat kein Korruptionsproblem. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Inseratenvergabe in Österreich läuft über die ÖVP-Kabinette. Nicht die Fachbeamten entscheiden, welches Medium wie viele Inserate bekommt, sondern die ÖVP-Minister und ihre Mitarbeiter, und sie leiten Millionen in die eigenen ÖVP-Parteizeitungen weiter – in die eigenen Parteizeitungen! –, über 1 Million Euro allein an die ÖVP-Bauernzeitung. Der jetzige Minister Totschnig hat persönlich Inserate ohne jeden Informationswert gekeilt. In der ÖVP-Bauernzeitung wird für die Arbeitnehmerveranlagung geworben – nur: Ein Bauer kann keine Arbeitnehmerveranlagung machen. (Abg. Strasser: Es gibt auch Nebenerwerbslandwirte!) Es geht nur darum, Steuergeld in die Parteikassa der ÖVP umzuleiten, und nicht darum, dass es irgendeine Information in diesem Land gibt. – Aber die ÖVP ist der Meinung, sie hat kein Korruptionsproblem. (Beifall bei der SPÖ.)

Die jetzige Verfassungsministerin der ÖVP, Edtstadler, war Staatssekretärin im Innenministerium und dort für die Korruptionsbekämpfung zuständig. Ihr Büro machte eine Klausur, und sie holten sich externe Moderatoren und Leute, die das dann aufbereiten – das zahlt der Steuerzahler, 16 000 Euro kostet das uns alle –, und das Ergebnis ist nicht: Was mache ich als Staatssekretärin als Haupt­projekt, um die Korruptionsbekämpfung in Österreich zu stärken?, nein, das Ergebnis ist ein neues Hauptprojekt: Vorzugsstimmenwahlkampf von Frau Edtstadler für die Wahlen zum Europäischen Parlament. – Aber die ÖVP ist der Meinung, das ist alles ganz normal und sie hat kein Korruptionsproblem. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Fürst und Schnedlitz.)

Erschreckend war für die ÖVP ja nur, als sie draufgekommen ist, dass die Gesetze in diesem Land auch für die ÖVP gelten. Über Jahrzehnte waren sie der Meinung, sie brauchen keine Steuern zu zahlen. Jetzt sind sie draufgekommen, dass sie allein in Vorarlberg, die ÖVP-Teilorganisationen, 1 Million Euro an Steuern nachzahlen müssen. Und der Landeshauptmann hat fast dieselbe Summe von diesen Teilorganisationen bekommen, um seinen Wahlkampf zu


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finanzieren. – Aber die ÖVP ist der Meinung, sie hat kein Korruptionsproblem. (Beifall bei der SPÖ.)

Ja, vielleicht hat sie recht, vielleicht hat sie nicht nur ein Korruptionsproblem, vielleicht ist sie das Korruptionsproblem in diesem Land. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Frage ist ja vor allem: Wie geht die ÖVP jetzt damit um? Vor dem Untersuchungsausschuss hat es geheißen: Volle Transparenz, alles auf den Tisch, volle Kooperation!, aber passiert ist das Gegenteil.

Obstruktion im Untersuchungsausschuss: Alleine bei der Befragung der ehemaligen ÖVP-Innenministerin und jetzigen Landeshauptfrau wurde die SPÖ-Fraktion 40 Mal – 40 Mal! – durch Geschäftsordnungswortmeldungen (Abg. Hanger: Weil du die gleichen falschen Fragen gestellt hast, 40 Mal!) der ÖVP unterbrochen. 38 dieser Interventionen wurden vom Verfahrensrichter sofort gestrichen, weil es keinerlei Grund gab, irgendeine Fragestellung zu ändern. Einmal musste die Frage geringfügig abgeändert werden. (Abg. Hanger: Hast gerade wieder einmal die Unwahrheit gesagt!) Es ging von Anfang an nicht um Kooperation, sondern um Destruktion.

Der ÖVP-Bundeskanzler verweigert seit Monaten aus rein parteipolitischen Gründen die Herausgabe von Akten und Unterlagen aus dem Bundeskanzleramt an die unabhängigen Staatsanwaltschaften, an die Justiz. (Abg. Hanger: Unab­hängige Staatsanwaltschaften!) Er behindert die Arbeit der Justiz. Die ÖVP behinderte die Arbeit im Untersuchungsausschuss, und der ÖVP-Bundeskanzler behindert die Arbeit der Justiz. Das ist nicht Aufklärung, das ist ein Weiter-wie-bisher.

ÖVP-Finanzminister Brunner hat volle Transparenz versprochen, alle Studien sollen veröffentlicht werden, alle in Österreich sollen alle Studien bekommen. Erst vor wenigen Tagen hat er wieder eine parlamentarische Anfrage beant­wortet, in der er wieder die ÖVP-Zensur verschweigt, da wieder Teile dieser


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Umfragen nicht veröffentlicht werden. Das ist nicht volle Transparenz, das ist nach wie vor ein Weiter-wie-bisher und ein Zudecken der Korruption der ÖVP.

Ich sage Ihnen, vier Parteien hier in diesem Haus sind sich einig: Die Menschen, die in Österreich leben, haben das Anrecht, dass die besten Leute in die Führungspositionen kommen und nicht die, die der ÖVP am nächsten stehen. Die Menschen haben das Recht, dass das Geld in Österreich für die Menschen ausgegeben wird, die in Österreich leben, und nicht für die Wahl­kampfzwecke der ÖVP und nicht für die Parteizwecke der ÖVP. Die Menschen in diesem Land haben ein Recht darauf, dass alle ihre Steuern zahlen – auch die ÖVP, auch die Milliardäre und auch die Konzerne. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Menschen haben das Recht, dass die Republik und die Firmen, die der Republik gehören, nicht im Eigentum der ÖVP sind, sondern im Eigentum aller Menschen, die in Österreich leben. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) Die Menschen in Österreich haben das Recht, dass die Justiz funktioniert, dass die Finanz funktioniert und auch dass das Parlament funktioniert.

Die ÖVP kann sich entscheiden, ob sie – nach wie vor – Teil des Problems oder Teil der Lösung sein will. Die Vorschläge von vier Parteien liegen auf dem Tisch, sie liegen seit Monaten in den Ausschüssen, und wir werden heute weitere Vorschläge einbringen, die nur beschlossen werden müssen. Die Frage an die ÖVP ist: Wie lange wollt ihr noch die Korruption decken? Wie lange wollt ihr das Korruptionsproblem sein? Wann wollt ihr endlich ein Teil der Lösung werden?

Den Grünen muss ich sagen: Danke für die Arbeit im Untersuchungsausschuss! – Hier im Plenum ist aber schon die Frage an die Grünen zu richten: Wie lange wollt ihr der ÖVP-Korruption noch die Mauer machen? – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

10.53


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hafenecker. – Bitte.



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10.53.32

Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Kollege Krainer hat es ja bereits gesagt: Um unser Geld ist der ÖVP nichts zu teuer. (Abg. Höfinger: ... hat es eh schon gesagt, kannst dich schon wieder niedersetzen!) Mich wundert es nicht, dass die gesamte Regierungs­bank jetzt leer ist. (Zwischenruf des Abg. Michael Hammer.) Es besteht gar kein Interesse (Abg. Höfinger: Nein, an deiner Rede nicht!) an der Frage, ob die ÖVP korrupt ist oder nicht.

Die halbe ÖVP ist übrigens gerade auf Reisen. Ich glaube, das sollte man an dieser Stelle auch noch einmal erwähnen. Man richtet es sich, wie man es braucht – Rechte und Pflichten vertauscht man dann gerne einmal ein bisschen.

Genauso ist es bei Staatssekretärin Plakolm. Sie ist zwar für Jugend und Zivilschutz zuständig (Abg. Michael Hammer: Zivildienst, nicht Zivilschutz!), gönnt sich jetzt aber eine Reise von der Ostküste bis zur Westküste mit einem tollen Programm. Sie schaut sich ein Rooftopbeet an – ich weiß nicht, was das jetzt mit ihrer Funktion zu tun hat –, reist dann weiter (Zwischenruf des Abg. Höfinger), trifft Arnold Schwarzenegger, der gefühlt eh jedes Wochenende in Österreich ist (Zwischenruf der Abg. Kirchbaumer) – den könnte man hier auch irgendwo besuchen, das würde auch funktionieren –, und schaut dann noch einen Sprung in Beverly Hills vorbei. Das macht die österreichische Staatssekretärin für Jugend und Zivildienst in den Vereinigten Staaten, und das mit unserem Steuer­geld. – Gratulation, liebe ÖVP, für dieses tolle Urlaubsprogramm!

Es geht aber weiter. Auch der Herr Bundeskanzler befindet sich ja wieder auf Abwegen. Der hat momentan überhaupt kein Gespür mehr dafür, was hier in Österreich in Sachen Teuerung, in Sachen CO2-Steuer – die Sie mit den Grünen gemeinsam ausgemacht haben – vorgeht.

Wisst ihr, was er gemacht hat? – Er chartert sich eine Boeing 737 – das ist kein kleines Flugzeug – und fliegt mit einer 50-köpfigen Wirtschaftsdelegation in afrikanische Länder. (Abg. Höfinger: Gott sei Dank!) Ich kann Ihnen an dieser Stelle


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eines sagen: Die Boeing 737 ist dann okay und gerechtfertigt, wenn der Herr Bundeskanzler mit einer vollen Boeing hinunterfliegt, dort gleich die Abschie­bungen selbst höchstpersönlich vornimmt und mit Rückreisezertifikaten leer wieder heraufkommt. Dann ist die 737 gerechtfertigt, sonst aber nicht, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)

Zurück zum Korruptions-Untersuchungsausschuss und zu den doch interes­santen Ausführungen von Herrn Kollegen Hanger: Herr Kollege Hanger hat vorhin gesagt, er hat sich mit der Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes so schwer getan. – Kollege Hanger, die Abgrenzung geht mit drei Buchstaben, und die lauten: ÖVP. (Abg. Hanger: ... keine Ahnung von Geschäftsordnung ...!) – Alles das ist Korruption, und alles das war Gegenstand im Untersuchungsausschuss, Kollege Hanger.

Noch etwas: Der Herr Verfahrensrichter kann sich ja jetzt gegen Ihre Aussagen, Kollege Hanger, nicht zur Wehr setzen. Wenn Sie aber sagen: Er sieht das genauso wie ich!, dann möchte ich Sie an die Aussage von Herrn Verfahrens­richter Dr. Pöschl erinnern: Er hat gesagt, Sie sollten sich einmal den Bericht durchlesen, vielleicht verstehen Sie ihn dann. Ich glaube, das haben Sie bis jetzt noch immer nicht gemacht. (Beifall bei der FPÖ. Abg. Hanger: Du hast ihn sicher nicht gelesen, weil dann würdest ...!)

Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit auch gleich bei den beiden hier anwesenden Verfahrensrichtern, Herrn Dr. Pöschl und Frau Dr. Edwards, für den ausgezeichneten Beistand im Untersuchungsausschuss bedanken. Das ist wirklich sehr professionell abgelaufen, danke dafür. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn man aber den Untersuchungsausschuss beurteilt, dann kann man beileibe nicht vom erfolgreichsten Untersuchungsausschuss sprechen, denn Korruption aufzudecken kann nie erfolgreich sein, sondern es war aus meiner Sicht der erschütterndste Untersuchungsausschuss der Zweiten Republik. Wir haben freigelegt, wie sich die ÖVP langsam, aber sicher einen tiefen Staat zurechtge­zimmert hat, wie sich die ÖVP einen Staat einverleibt hat. Das ist über drei


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wesentliche Säulen gegangen, meine sehr geehrten Damen und Herren: über das Innenministerium, über das Außenministerium und über das Finanzministerium.

Das hatte ja auch einige Erdbeben zur Folge, die Kollege Hanger offensichtlich alle nicht mitbekommen hat. Ich erinnere Sie an das Beinschab-Tool; als Sie Staatsgelder verwendet haben (Zwischenruf des Abg. Hanger), um einen partei­internen Machtkampf mit gefakten Umfragen zu regeln. Ich erinnere Sie an die Steuergefälligkeiten in der Causa Sigi Wolf und Co, ich erinnere Sie, Kollege Hanger, an den eigenen Fördermissbrauch, den der Seniorenbund durchgeführt hat und den der Bauernbund durchgeführt hat. Ich erinnere Sie an die Inseratenkorruption des Wirtschaftsbundes, und ich erinnere Sie an die zurück­getretenen Regierungsmitglieder Kurz, Köstinger, Blümel und Schramböck und die zwei zurückgetretenen Landeshauptleute Platter und Schützenhöfer.

Was übrigens mit Landeshauptmann Wallner ist, weiß ich bis heute nicht. Ob er nur auf Tauchstation ist oder ob er sein Amt wieder wahrnimmt, ist für mich nicht klar. Wenn aber alles so ist, Kollege Hanger, wie Sie gesagt haben, warum sind dann diese Herrschaften zurückgetreten? Das könnte mir vielleicht der nächste Redner der ÖVP noch beantworten.

Wir haben eine permanente Regierungskrise beobachtet. Wir haben zwei Dinge noch gar nicht beleuchten können: Das eine wäre die Covid-Finanzierungs­agentur und das andere wäre das Thema Wirecard. Dafür, meine sehr geehrten Damen und Herren, sind die NEOS verantwortlich, die sich ganz offensichtlich an die ÖVP verkauft haben (Heiterkeit der Abg. Meinl-Reisinger) und den Untersuchungsausschuss rechtzeitig vor der Niederösterreichwahl abgedreht haben.

Frau Kollegin Meinl-Reisinger, weil Sie jetzt gerade so süffisant lachen: Wissen Sie, ich kann zurücklächeln (Abg. Meinl-Reisinger: Das ist absurd!), denn Sie kriegen die Rechnung für diesen politischen Dienst an die ÖVP bei jeder Land­tagswahl präsentiert, und es kommen noch weitere Wahlen, darauf können Sie


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sich verlassen. (Abg. Scherak: ... die, die sich mit der ÖVP ins Bett legen in Nieder­österreich! Ist ein bisschen ...! Zwischenruf der Abg. Meinl-Reisinger.)

Eines noch: Wenn wir eines aus dem Untersuchungsausschuss gelernt haben, meine sehr geehrten Damen und Herren, dann war es, dass erstens einmal ausgezeichnete Mitarbeiter in den Nationalratsklubs arbeiten. Ich möchte mich ganz explizit bei meinen Mitarbeitern in unserem FPÖ-Klub bedanken und in diesem Zusammenhang weiters auch für die ausgezeichnete Unterstützung seitens der Parlamentsdirektion. Auch Kollege Hanger, da gebe ich ihm einmal recht, hat gesagt, dass wir äußerst professionell betreut worden sind. – Also wie gesagt: Danke auch dafür! (Beifall bei der FPÖ.)

Eines noch zum Schluss – das möchte ich nicht unerwähnt lassen –: Wir haben in diesem Untersuchungsausschuss auch gelernt, dass die Geschäftsordnung nicht auf einen Vorsitzenden Wolfgang Sobotka vorbereitet war, dass sie nicht auf einen parteilichen Vorsitzenden vorbereitet ist und dass sie vor allem auch nicht auf taktische Geschäftsordnungsmeldungen der ÖVP vorbereitet gewesen ist. Das heißt, da haben wir massiven Handlungsbedarf, die Geschäftsordnung muss überarbeitet werden.

Wenn ich zum Schluss einen Wunsch äußern darf: Was wir dringend im Unter­suchungsausschuss brauchen, ist natürlich eine Liveübertragung. Dann könnten die Herrschaften vor den TV-Geräten Herrn Blümel bei 86 Entschla­gungen und Wissenslücken zuschauen. Dann kann man sich über das Filibustern des Herrn Kurz informieren, und man kann sich dann schlussendlich auch sein eigenes Bild über die gesamte ÖVP-Parteiamnesie machen. Die Wähler können am Ende beurteilen, ob diese Partei überhaupt geschäftsfähig ist. (Beifall bei der FPÖ.)

10.59


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Tomaselli. – Bitte.



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11.00.01

Abgeordnete Mag. Nina Tomaselli (Grüne): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher hier im Haus und zu Hause vor den Bildschirmen! Heute debattieren wir etwas Wichtiges: Immerhin geht es um das Ende der Arbeit des wichtigsten Kontrollinstrumentes des österreichischen Parlaments, des Untersuchungsausschusses. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)

Haben Sie den Redebeiträgen bisher gelauscht, so mögen Sie vielleicht zum Schluss kommen, dass diese Episode Kurz wie ein Krimi aus längst vergangener Zeit klingt, doch das Ganze – und das muss man sich vor Augen führen – ist erst eineinhalb Jahre her: Inseratenaffäre, Postenschacher, Spezialbehandlung für Superreiche. Bis heute haben wir, fast alle hier herinnen, daran gearbeitet, die­sen Scherbenhaufen zusammenzuräumen. Dieses Protokoll einer großen Täu­schung (den Fraktionsbericht der Grünen zum ÖVP-Korruptions-Untersuchungs­ausschuss in die Höhe haltend), meine sehr geehrten Damen und Herren, ist die akribische Aufarbeitung der Episode Kurz und der Beitrag der grünen Unter­suchungsausschussfraktion zu deren Aufklärung.

Ja, meine Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP – es sind jetzt auch deutlich weniger da als am Anfang –: Es ist mir durchaus bewusst, dass es - - (Zwischenruf des Abg. Ottenschläger.– Nein, das ist auch nicht lustig. Es ist mir durchaus bewusst, dass es überhaupt nicht angenehm ist, wenn man schon zum zweiten Mal im Zentrum der Aufmerksamkeit eines Untersuchungsausschusses steht (Abg. Michael Hammer: Nina, das halten wir aus!), aber völlig klar muss auch sein, dass wir Parlamentarier und Parlamentarierinnen unserer Kontrollaufgabe nachkommen müssen und nachgekommen sind. Das ist unser Job. Daher herz­lichen Dank für jede produktive Minute im Untersuchungsausschuss, in der es keine unnötige Geschäftsordnungsdebatte gab, sondern sich alle der Aufklärung gewidmet haben, auch wenn es eben nicht immer angenehm war! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)


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Wenn ich von großer Täuschung spreche: Was meine ich damit? – Wir konnten in diesem Untersuchungsausschuss sehr genau aufzeigen, dass ein kleiner türkiser Machtzirkel rund um Sebastian Kurz das ganze Land getäuscht hat. Wie haben das diese vor allem jungen Männer gemacht? – Sie haben gesetzliche Schlupflöcher genutzt und sich folgender Methoden bedient:

Erstens: Sie haben manipuliert, und zwar nicht nur die eigenen Parteifreunde, sondern die gesamte Bevölkerung. Wie ist das gegangen? – Mit frisierten Umfragen in Medien, mit durch Steuergeld finanzierten Inseraten, im Übrigen auch in der ÖVP nahestehenden Mitgliedermagazinen. Und das sogenannte Beinschab-Tool hat mittlerweile europaweite Bekanntheit erlangt.

Zweitens: Sie haben Postenschacher betrieben und versucht, die Republik zu einem Selbstbedienungsladen umzubauen. Thomas Schmid und sein Aufstieg in der Öbag ist das berühmteste Beispiel, aber bei Weitem nicht das einzige.

Drittens: Sie haben sich um die Spezialbehandlung für Superreiche gekümmert. Da wurde dem Unternehmer Sigi Wolf ein satter Steuernachlass gewährt, nachdem er etliche Male im Finanzministerium interveniert hatte. Das war aber bei Weitem nicht die einzige dieser Steuerangelegenheiten: Auch um René Benko hat sich das BMF geradezu aufopfernd gekümmert. Da wurde nämlich wirklich mit jedem Trick versucht, Steuern nicht zu zahlen – und das Ganze: Während ganz normale Menschen brav ihre Steuern zahlen, wurde eben bei den Superreichen auf jeden Euro geschaut, und zwar mit unglaub­lichem Aufwand.

Viertens – das geht ganz oft unter –: Mit dem Russlandkuschelkurs haben Kurz und sein Machtzirkel Österreich auch in eine gefährliche Situation manövriert. Auch das konnten wir in diesem Untersuchungsausschuss aufzeigen: Anstatt sich mit voller Kraft um erneuerbare Energien zu kümmern und darum, dass man sich eben von fossilen Brennstoffen und von der Abhängigkeit von Russland befreit, von dessen teurer und schmutziger Energie, hat man sich in Österreich 2018 im Rahmen der goldenen Hochzeit noch fester an Russland gekettet.


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Und ja, meine sehr geehrten Damen und Herren, das war ein historischer Fehler – ein Fehler, den die ÖVP, aber auch die FPÖ hätten vermeiden können. Es wird nämlich gerne auch behauptet – und das war im Übrigen vor fünf Jahren nicht anders, denn vor fünf Jahren war Putin genauso ein Kriegstreiber: Auch vor fünf Jahren gab es die Klimakrise und sie hat uns schon das Leben schwer gemacht. Auch damals hat es nicht geholfen, die Augen davor zu verschließen, nur den kurzfristigen Profit zu sehen und an diesen zu denken. Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist immer ein Fehler. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Lindner.)

Wozu führen diese Fehler? Wozu führen der aufgezeigte Postenschacher, die Spezialbehandlung für Superreiche und dieser Russlandkuschelkurs? – Sie führen dazu, dass die Menschen das Vertrauen in die Politik verlieren. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist unsere verdammte Pflicht als Politikerinnen und Politiker, alles dafür zu tun, dass wir dieses Vertrauen wieder zurück­ge­winnen.

Wir Grüne haben von Anfang an versucht, diesen Untersuchungsausschuss als Vertrauensrückholaktion anzulegen, und so hat der Untersuchungsausschuss auch schon während seiner Laufzeit seine Wirkung entfaltet. Da gibt es und gab es zahlreiche Rücktritte im Umfeld des genannten Machtzirkels rund um Sebastian Kurz (Abg. Höfinger: Sogar die Verfahrensanwältin ist zurückgetreten!), aber es ist auch wichtig für die Menschen, Lösungen für die Zukunft anzubieten. Deshalb gibt es jetzt ein scharfes Gesetz gegen Korruption, Whistleblower:innen werden besser geschützt. Es gibt auch ein neues Gesetz für mehr Transparenz (Abg. Meinl-Reisinger: Geh!) und gläserne Parteikassen, und – das kann man schon sagen – das sind wahre Errungenschaften, wenn es darum geht, eine trans­parentere, fairere Republik aufzustellen. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenrufe bei den NEOS. – Abg. Höfinger: Das glauben nicht einmal die Oppositions- -!)

Aber - - (Zwischenruf der Abg. Meinl-Reisinger.) – Nein, Kollegin Meinl-Reisinger, Sie müssen nicht reinrufen. Aber – und das ist mir auch wichtig, zu betonen, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleg:innen –: Ein U-Ausschuss


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alleine wird das Vertrauen in die Politik nicht wiederherstellen, und auch das schärfste Antikorruptionsgesetz wird nicht für sauberere Politik sorgen. Es gibt eine Zutat, die immanent wichtig und die Grundlage für alles ist: Integrität. (Beifall bei den Grünen.)

Wer sich bereichern und seine reichen Freunde bei der Profitmaximierung unterstützen möchte, wird wahrscheinlich auch in Zukunft noch ein Schlupfloch finden. Umso wichtiger ist es, dass wir maximale Transparenz und ein Infor­mationsfreiheitsgesetz bekommen, das das politische Handeln in die Auslage stellt. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Krainer.)

Umso wichtiger ist es, dass wir eine starke Kontrollfunktion eines wachsamen Parlaments haben. Dazu gehört im Übrigen auch die Aufarbeitung der Vergangenheit. Auch wenn diese Episode Kurz eine kurze Episode war: Es war enorm viel Arbeit, und daher möchte ich mich an dieser Stelle nochmals sehr herzlich für das unermüdliche Engagement und die Arbeit der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den U-Ausschuss-Fraktionen und in der Parlamentsdirektion bedanken. – Vielen Dank. (Beifall bei Grünen und SPÖ.)

11.08


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Stephanie Krisper. – Bitte. (Abg. Michael Hammer: Die nächste Aufklärerin! Was haben Sie herausgefunden?)


11.08.48

Abgeordnete Dr. Stephanie Krisper (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Mit Frau Präsidentin Bures, Kollegin Penny Bayr, Kollegen Lopatka, Kollegen Graf und anderen war ich gerade drei Tage in Straßburg bei der Plenarversammlung des Europarates. Gerade unter den älteren Semestern, auch der anderen Länder, ist eine Wahrnehmung ganz klar: dass es in den letzten zehn, zwanzig Jahren in vielen Ländern zu einer Erosion in ihrer Demokratie, in ihrer Rechtsstaatlichkeit kam, dass in vielen Ländern das demokratische Gefüge


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geschwächt wurde, dass Desinformationskampagnen, hybride Kriegsführung weiter destabilisieren, Wahlen manipuliert werden und sich Politiker an der Macht ruchlos bereichern – und das alles ohne Konsequenzen. (Beifall bei den NEOS.)

Das Spektrum ist natürlich ein breites. Auf der einen Seite ist Polen, das jetzt unter strengem Monitoring ist, auf der anderen Seite sind zum Beispiel die Niederlande, über die ich mit einem Kollegen aus Rumänien einen Bericht erstatten werde, wo man etwa sieht – wobei man es aber bei diesem Land nicht glauben würde –, dass es dort mit der Demokratie auch bergab geht, weil man sie vernachlässigt.

Ich bin nicht erleichtert, weil bei uns alles so gut ist, zurückgeflogen. Am Weg zurück begleiteten uns Nachrichten über die ersten Prozesstage von Sophie Karmasin, der Ex-ÖVP-Ministerin, die sich wegen schweren Betrugs und wettbewerbsbeschränkender Absprachen vor Gericht verantworten muss.

Es ist erfreulich, dass es Ermittlungen zu Korruption in der Politik gibt. Das ist by the way auch ein großer Erfolg des Ibiza-Untersuchungsausschusses, der auch die schlimme Arbeitssituation der Korruptionsermittler in unserem Land in den Fokus genommen und darauf geachtet hat, dass nichts daschlogn wird. (Beifall bei den NEOS sowie der Abgeordneten Krainer und Tomaselli.)

Es wird also ermittelt, das ist ja schon einmal ein Erfolg. Kümmert sich aber die Politik, die jetzige Regierung, positiv, stärkend um unsere Demokratie, oder passiert vonseiten der Mächtigen in unserem Land weiterhin Machtmissbrauch, bereichern sich jene an der Macht weiterhin, nehmen sie zum Machterhalt auch die Medien an die Leine, schieben sie sich weiterhin Posten zu? – Leider Letzteres!

In diesem Sinne begleiteten mich am Heimweg auch die News über die Demonstration zum Erhalt der „Wiener Zeitung“. Franz Fischler – ÖVP-nahe,


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denke ich – meinte: „Die Demokratie in Österreich ist nicht mehr in dem Maße gesichert, wie sie einmal gesichert war.“

Das lässt sich auch objektivieren: Im internationalen Demokratieindex liegen wir auf Platz 20, beim Korruptionsindex auf Platz 22, beim Pressefreiheitsindex sind wir binnen eines Jahres von 17 auf 31 abgerutscht. Greco, die Staaten­gruppe des Europarates gegen Korruption, hat uns abgewatscht.

Kollege Hanger, das Bild bestätigte sich im U-Ausschuss. Waren die Bereiche­rungen unter Minister Grasser oder die Postenkorruption unter Ernst Strasser genauso österreichische Praxis wie die Faymann’sche Beziehung zu Inseraten, so mussten wir unter Ex-Kanzler Kurz durch die türkise ÖVP von 2017 bis 2021 ein Best-of Korruption erleben. Das haben wir klar im U-Ausschuss herausgear­bei­tet. (Beifall bei den NEOS.) Die türkise Familie hat sich mit einer noch nie dagewe­se­nen Dreistigkeit an der Republik bereichert und versucht, Ermittlungen dazu zu verhindern. (Abg. Hanger: Im Bericht steht ganz was anderes! – Abg. Hörl: ... keine Anklage!) Die Republik schien immer mehr als Selbstbedienungsladen eini­ger weniger.

Wo bleiben die Reformen? – Die Reformen, die es bräuchte, haben wir – vier Parteien, ohne die ÖVP oder besser gesagt trotz der ÖVP – in den letzten drei Jahren im Ibiza- und im ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss akribisch erarbeitet. Ein U-Ausschuss ist ja schließlich kein Selbstzweck. Wir als Volks­vertreter haben die Verantwortung, die dort herausgearbeiteten Miss­stände durch Gesetzesreformen zu beenden. Die relevanten Reformen kommen aber nicht – im Gegenteil, unsere Demokratie wird weiter geschwächt.

Weil die Medienpolitik der Regierung heute hier noch Thema sein wird, ein Beispiel aus dem U-Ausschuss: Wir zeigten dort auf, dass Millionenbeträge von Fleischmann und Co freihändig vergeben wurden und die Fachbeamten das für das Kabinett nur mehr abstempeln durften. Unter dieser Regierung gibt es ein bisschen Transparenz, aber weiterhin keine klaren Obergrenzen und


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keine verpflichtenden Kriterien für die Vergabe von Inseraten um unglaublich viel Steuergeld. (Beifall bei den NEOS.)

Die bewiesene Abhängigkeit mancher Medien von der Politik wurde also um keinen Deut reduziert. Von der ÖVP sind Selbstkritik und Reformen für eine Stärkung unserer Demokratie nicht zu erwarten. Sie reagiert nicht einmal darauf, dass ihre Werte im Vertrauensindex laut Meinung der Bevölkerung desaströs sind – was ich verstehen kann –, dass diese nach Reformen schreit, dass es ein Antikorruptionsvolksbegehren mit ganz klaren Reformvorschlägen gab, dass es die Initiative Saubere Hände gibt, dass es die Initiative Bessere Verwaltung gibt, die Reformen fordert.

Zu den Grünen: So toll und engagiert die Arbeit von Nina Tomaselli und Kollegen Stögmüller im U-Ausschuss war – in der Regierung habt ihr längst aufgegeben. Ihr sitzt am Rand des Sumpfes der Korruption und werft nur elegisch Steinchen rein. (Beifall bei den NEOS.)

Ihr habt auch die Chuzpe, diesen desaströsen Zustand den Menschen Österreichs derart zu verkaufen, siehe letzte Seite des U-Ausschuss-Berichtes der Grünen: „Und langsam verbreitet sich die Nachricht vom Regierungs­viertel in Wien bis in die kleinste Gemeindestube: Selbstbedienungsmentalität, Spezialbehandlung für reiche Freund*innen und Manipulation der Bevölkerung: das geht nicht mehr. Diese Zeiten sind vorbei.“ (Die Abgeordneten Stögmüller und Tomaselli: Ja! – Abg. Meinl-Reisinger: Sie sind nicht vorbei! – Abg. Stögmüller: Aso?!) – Nein, diese Nachricht verbreitet sich nicht. Herumge­sprochen hat sich, dass man so weitermachen kann wie immer. Da machen die Grünen sich die Rolle einer Partei in Geiselhaft zu leicht, denn ein wenig könnten sie sich doch bewegen und handeln.

Der für die Bekämpfung von Postenkorruption zuständige Minister ist Werner Kogler. (Beifall bei den NEOS.) Er könnte vieles einfach umsetzen: klare Vorgaben für Größe, Qualifikation und Zusammensetzung von Kabinetten. Das Kogler-Ressort könnte und sollte auch schon jetzt viel strenger betreffend Personalplan


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und Sonderverträge sein. Stattdessen haben wir betreffend Größe der Kabinette einen historischen Höchststand erreicht. Verbesserungen bei der Posten­vergabe – deswegen rede ich hier zentral darüber – sind umso wichtiger, als es dabei um die Zukunft unserer Verwaltung geht. Auch das ist eine Lehre aus dem U-Ausschuss. Wir haben gesehen, wie ein Herr Schmid mit seinen früheren Kabinettsfreunden zusammengespielt hat und für die nächsten zehn, 15 Jahre für die ÖVP wichtige Personen in Führungspositionen gehievt hat.

Wo wir jetzt nichts ändern und das System weiterlaufen lassen, haben wir für die nächsten Jahrzehnte dort Personen sitzen, deren Priorität eine Partei und nicht die Republik ist, die Freunde der ÖVP anstatt der klügsten und fähigsten Köpfe für die Menschen in diesem Land.

Damit Vizekanzler Kogler endlich handelt, bringen wir heute einen Antrag betreffend Reform für die Bundesverwaltung ein. Wir erinnern die Regierung an ihre Versprechen und setzen unseren Anträgen für ein Informationsfrei­heitsgesetz und einen unabhängigen Bundesstaatsanwalt – die es schon längst gibt – eine Frist, damit sich endlich etwas tut.

Für den nächsten U-Ausschuss noch eine systemische Information an alle Bürgerinnen und Bürger, die es interessiert: Ich glaube, viele sind frustriert, dass sie sich nicht selbst ein Bild vom U-Ausschuss machen können, weil er nicht öffentlich ist. Einen Antrag dazu gibt es von uns schon seit Jahren. Die einzige Fraktion, die keine Öffentlichkeit will, ist die ÖVP, weil sie in einem nur medienöffentlichen Ausschuss weiterhin unsere Aufklärungsarbeit torpedieren und so Aufklärung verhindern kann. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeord­neten der SPÖ.)

11.16


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Corinna Scharzenberger. – Bitte. (Abg. Leichtfried – die Hand hebend –: Frau Präsidentin! – Abg. Stögmüller: ... zur Geschäftsordnung!) – Herr Abgeordneter, ich habe die


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Rednerin bereits aufgerufen und gebe Ihnen danach aufgrund Ihrer Wortmel­dung zur Geschäftsbehandlung das Wort. (Abg. Schnedlitz: Die sind wahrscheinlich in verschiedenen SPÖ-Teams!)


11.17.10

Abgeordnete Mag. Corinna Scharzenberger (ÖVP): Hohes Präsidium! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Ich darf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wetterstation Aigen im Ennstal sehr herzlich begrüßen, die heute bei uns im Haus sind! Herzlich willkommen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Zunächst, Kollege Hafenecker, zum Vorwurf der erkauften Wahlen: Der Wähler, die Wählerin hat immer recht. Mit dem Vorwurf von erkauften Wahlen machen Sie nichts anderes, als den mündigen Bürgern abzusprechen (Abg. Scherak: Wenn man bewusst die Wahlkampfobergrenze jedes Mal überschreitet ...!), in der Lage zu sein, eine freie, auf ihrer Wertehaltung beruhende Wahlentscheidung treffen zu können, und sie zu heruntertypisierten Umfragemarionetten zu degra­dieren. (Abg. Hafenecker: Warum habt ihr es dann gemacht?) Der Wähler, die Wählerin hat immer recht. (Beifall bei der ÖVP.)

Noch etwas, Kollege Hafenecker, zur FPÖ: Wir haben nicht vergessen, was in der FPÖ Graz mit Steuergeldern passiert ist, und wir haben das mit der Insel auch nicht vergessen – Sie wissen, die bsoffene Gschicht. Wer nämlich die Republik im Ibizaurlaub verkaufen möchte, der sollte zuerst vor der eigenen Fincatüre kehren. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Hafenecker: Wer hat denn die „Kronen Zeitung“ verkauft? Thomas Schmid, Sigi Wolf!)

Der Endbericht des Untersuchungsausschusses liegt uns jetzt vor. Auf über 500 Seiten hat Verfahrensrichter Pöschl seine Schlüsse aus den vergangenen 48 Sitzungen und 400 Sitzungsstunden, die ich keinesfalls, nicht missen werde, gezogen. Es hat noch nie einen Untersuchungsausschuss gegeben, der so wenige Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht hat wie dieser und gleichzeitig so viel Geld gekostet hat. Untersucht wurde alles nach Belieben, egal ob es


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Untersuchungsgegenstand war oder nicht. Meistens war es abhängig davon, in welchem Bundesland gerade gewählt wurde. Dementsprechend hat man dann ehrenamtliche Funktionäre vor den Ausschuss geladen, die sich stundenlang Vorhalten ohne jeglichen Bezug zu Verwaltungshandlungen des Bundes stellen mussten, ohne Rücksicht auf Persönlichkeitsrechte, dafür aber zur persönlichen Profilierung mancher Kolleginnen und Kollegen. Das Ganze geschah auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. (Ruf bei der ÖVP: Unerhört!)

Der verfassungsgesetzlich gewährleistete Untersuchungsausschuss ist längst zu einem parteipolitischen Tribunal mutiert. Insgesamt und überhaupt hat sich ein neuer politischer Stil ergeben, nämlich jener der Strafanzeigen. Dass eine Reform dringendst notwendig ist, ist unumstritten. Es braucht ein Zitierverbot aus den Strafakten, das Recht auf ein faires Verfahren – das heißt, dass Ermittlungen nicht öffentlich geführt werden. Eine objektive Berichterstattung darüber bei öffentlichem Interesse ist auch ohne Zitate aus dem Strafakt möglich und mehr als ausreichend. (Abg. Stögmüller: Da fallen wir aber zurück ins Kaiserreich, wenn wir so weitertun!)

Man sagt immer: Wahr ist das, was in der Zeitung steht. – Wir haben auch gesehen: Zwischen Wahrheit und allgemeiner Wahrnehmung liegen Welten. Die Politik lebt von Wiederholungen. Wenn man etwas oft genug sagt und es auch oft genug in der Zeitung steht, dann wird es irgendwann wahr, und irgendwann wird dann Ihre subjektive Wahrheit zur objektiven Wahrheit für alle. Man versucht also, mit Gedankenkonstrukten Skandale zu erschaffen und zu ver­markten.

Die sogenannte Aufklärungsstrategie der Opposition – es folgt ein Zitat von Kollegin Krisper – lautete: „Ein Thema pro Woche, mit möglichst großen Namen, was dann für dementsprechende Medienaufmerksamkeit sorgen soll.“ – Das ist ein Zitat von Ihnen, Kollegin Krisper, aus der „Wiener Zeitung“ vom 10.12.2022.


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Dem folgend ist auch das Ranking im Korruptionsindex von Transparency International nicht sonderlich verwunderlich, der nämlich ein Wahrnehmungs­index ist und in dem sich Österreich mit steigender Zahl der Medienberichte über mutmaßliche Korruption auch im Ranking verschlechtert.

Ich stelle mich in aller Breite und Vitalität der Volkspartei vor unsere Bürger­meisterinnen und Bürgermeister und Funktionärinnen und Funktionäre in allen Gemeinden Österreichs, die sich nämlich nicht von der medialen und sonstigen Dauerverfolgung in ihrer Konsequenz bei ihrer tagtäglichen ehrlichen Arbeit beirren lassen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Stöger: Die waren eh nicht korrupt! Die waren es ja eh nicht!)

Lehren daraus müssen wir trotzdem ziehen und haben wir auch gezogen, weil nämlich Fehler passiert sind, die nicht mehr passieren dürfen. Im Übrigen hat auch Verfahrensrichter Pöschl vorgeschlagen, dem deutschen Modell zu folgen, nach dem aus Strafakten erst dann berichtet werden darf, wenn es zu einer Verhandlung kommt, um eben Verletzungen von Persönlichkeitsrechten vorzu­beu­gen. Persönlich kann ich diesem Vorschlag einiges abgewinnen, nämlich genau aus diesem Grund: um einer als Aufklärungsstrategie getarnten Vorge­hens­weise der persönlichen Diskreditierung von Politikerinnen und Politikern zu parteipolitischen Zwecken vorzubeugen und zum Stil des gemeinsamen Arbeitens für Österreich zurückzukehren. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

11.22


Präsidentin Doris Bures: Ich rufe nun die Geschäftsbehandlungswortmeldung auf. –Bitte, Herr Abgeordneter Jörg Leichtfried.

*****


11.22.18

Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried (SPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Ich habe jetzt mit sehr, sehr vielen Kolleginnen und Kollegen sehr interessiert dieser Debatte zugehört und bin zur Erkenntnis gelangt – wahrscheinlich mit vielen


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anderen –, dass sehr viel, was hier diskutiert wird, die Bundesregierung betrifft. Es würde dem Bundeskanzler eigentlich ziemen, hier zuzuhören. Der Herr Bundeskanzler ist entschuldigt – das nehmen wir zur Kenntnis –, aber es sollte zumindest der Innenminister da sein. (Zwischenruf des Abg. Ottenschläger.) Ich beantrage, den Herrn Innenminister herbeizuschaffen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

11.22


Präsidentin Doris Bures: Gibt es eine weitere Wortmeldung zur Geschäftsbe­hand­lung? – Herr Klubobmann Wöginger, bitte.


11.23.05

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP) (zur Geschäftsbehandlung): Frau Präsi­dentin! Hohes Haus! Man kann es ja nur noch unter Manöver zur Ablenkung von den eigenen Problemen in der SPÖ einstufen (Zwischenrufe bei der SPÖ – Abg. Höfinger: Wo ist die Rendi? Wo ist die Rendi?), wenn man bei dieser Debatte jetzt den Innenminister herbeizitieren will. Es hat in der Früh schon mit einem Theater bei der Aktuellen Stunde begonnen, und es geht so weiter. Es entspricht eigentlich nicht der Würde dieses Hauses, was hier ständig durchgeführt wird.

Es ist natürlich überhaupt nicht üblich, dass bei einer Debatte über einen Unter­suchungsausschussbericht Regierungsmitglieder anwesend sind. Warum soll es bei diesem anders sein? Es sind die Abgeordneten da, es melden sich auch alle Fraktionen zu Wort, damit dieser Bericht ordentlich diskutiert werden kann. Es gibt überhaupt keine Veranlassung und keinen Grund dafür, dass der Innen­minister auf der Regierungsbank sitzen soll.

Nehmen Sie bitte auch zur Kenntnis – und das war in Ihrer Regierungszeit immer ganz klar –: Wenn Regierungsmitglieder die Republik bei wichtigen Angele­genheiten nach außen vertreten – zum Beispiel wenn der Bundeskanzler mit einer wichtigen 60-köpfigen Wirtschaftsdelegation gerade in Afrika unter­wegs ist (Abg. Leichtfried: Wir reden vom Innenminister!); da geht es auch um die Fragen von Migration und Zuwanderung –, kann man das hier nicht einfach –


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wie schon heute in der Früh bei der Aktuellen Stunde – hernehmen und sagen: Warum ist der Bundeskanzler nicht da?

Warum richten Sie überhaupt die Aktuelle Stunde an den Bundeskanzler und nicht an ein Regierungsmitglied, das nicht entschuldigt ist und sich nicht im Ausland befindet?

Es ist hier eine Form des Parlamentarismus eingekehrt, die ich so seit zwei Jahrzehnten nicht kenne. Ich bitte Sie wirklich, zu der Usance und Praxis zurückzukehren, die wir über viele Jahre hier gemeinsam gepflogen haben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

11.24


Präsidentin Doris Bures: Frau Klubvorsitzende Maurer. – Bitte.


11.25.00

Abgeordnete Sigrid Maurer, BA (Grüne) (zur Geschäftsbehandlung): Ich möchte auch noch etwas dazu sagen. Wir sind hier im Parlament, wir machen uns unsere Regeln, wie wir hier gemeinsam arbeiten, in der sogenannten Präsidiale aus (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch), in der wir, alle Fraktionen gemeinsam, ver­suchen, einen Konsens zu Tagesordnungen, Redezeiten et cetera zu finden. Das ist auch der Raum, in dem diskutiert wird, welche Regierungsmitglieder wann wo sind, wer wann wo anwesend sein soll.

Zu keinem Zeitpunkt, lieber Jörg Leichtfried, hast du in dieser Präsidiale oder im Vorfeld dieser Diskussion (Abg. Leichtfried: Es war die Diskussion so interessant!) dieses dein Anliegen geäußert. Es ist mir eigentlich peinlich gegenüber den Zuse­herinnen und Zusehern – welches Bild wir abgeben, wenn absichtlich Aktuelle Stunden angesetzt werden, bei denen dann der nicht zuständige Vizekanzler ant­worten muss, oder jetzt auch bei dieser Geschichte.

Wir haben gemeinsame Regeln, die wir uns gemeinsam auszumachen versuchen. Die Oppositionsfraktionen legen völlig zu Recht – ich weiß das aus eigener Erfahrung in der Vergangenheit – großen Wert auf die Einhaltung der Usancen


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in diesem Haus, allerdings sollten sie es auch dann tun, wenn es andere Fraktionen betrifft. Ich halte dieses Verhalten fast für Sabotage. Ich meine: Was ist das? (Abg. Hafenecker: Eine GO-Meldung ist eine Sabotage? Schämen Sie sich! – Zwischenruf der Abg. Greiner.) Wir haben da einen Redebeitrag zur Geschäfts­ordnung, der dazu dienen soll, jetzt – ich weiß nicht – einen Schwung in irgend­etwas hineinzubringen. Das Bild, das wir abgeben, ist einfach kein gutes.

Wenn du möchtest, dass hier Regierungsmitglieder sitzen, dann bring es so ein, dass sie auch rechtzeitig herkommen können! Wir versuchen immer, dem nachzukommen und auch die Zeiten der Tagesordnung anzupassen. Wir haben in der Präsidiale gerade auf Wunsch von Niki Scherak die Tagesordnung abgeändert, sodass Tagesordnungspunkte früher sein können, damit sich das alles mit dem Vizekanzler ausgeht. Das diskutieren wir dort.

Ich halte das hier so wirklich für kein gutes Bild des Parlamentarismus. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

11.27 11.27.09


Präsidentin Doris Bures: Mir liegt nun zur Geschäftsbehandlung keine Wort­meldung mehr vor.

Es gab einen Antrag auf Zitation von Herrn Bundesminister Karner. Das ist ein geschäftsordnungsmäßiger Vorgang, und daher kann es sich nicht um Sabotage handeln. Unsere Geschäftsordnung sieht diese Möglichkeit so vor. (Beifall bei SPÖ und FPÖ.) Daher werde ich jetzt auch so vorgehen: Das ist gleich abzustim­men.

Wer diesem Antrag auf Zitation von Herrn Bundesminister Karner seine Zustimmung gibt, den ersuche ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit, abgelehnt.


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*****

Damit fahren wir in der Tagesordnung fort. Die nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Julia Herr. – Bitte.


11.28.15

Abgeordnete Julia Elisabeth Herr (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrtes Hohes Haus! Wir diskutieren jetzt – wieder zurück zum Thema! – die abschließenden Ergebnisse des ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschusses. Nicht nur, dass die Erkenntnisse viele sind, sondern sie sind auch aktuell, denn sie helfen uns ein bisschen, Aktuelles besser zu verstehen. (Abg. Michael Hammer: Es spricht das Team Babler zu Ihnen!)

Wenn man sich zum Beispiel fragt: Warum war es so notwendig, dass heuer im April noch einmal eine Mieterhöhung um 8 Prozent durchgeführt wird, obwohl sich viele ohnehin am Ende des Monats das Leben nicht mehr leisten können und obwohl die Immobilienwirtschaft seit 2008 ihre Mieteinnahmen verdoppelt hat und allein die Indexierung der Richtwert- und Kategoriemieten in den Jahren 2022 und 2023 bisher schon über 1 Milliarde Euro zusätzliche Einnah­men für die Immobilienwirtschaft gebracht hat, warum war das so notwendig?, dann könnte man die Frage stellen: Haben vielleicht auch Vertreter und Vertreterinnen der Immobilienwirtschaft an die ÖVP gespendet? – Siehe da: ja.

Man wird beispielsweise auch in dieser Frage fündig, wenn man sich allein die Zahlen von 2017 bis 2019 anschaut, als 700 000 Euro Spenden aus der Immobilienbranche an die ÖVP geflossen sind. Ich denke, dann versteht man ein bisschen besser, warum man sich so hart und so vehement in einer Zeit der größten sozialen Krise dafür eingesetzt hat, dass da weiterhin die Einnahmen fließen. (Beifall bei der SPÖ.)

Nur eine Zahl noch dazu: 80 Prozent der privaten Mieteinnahmen fließen an die top 10 Prozent der vermögendsten Menschen in Österreich. Also da lüftet sich


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der Schleier dann schon etwas. Entschuldigt hat sich übrigens bisher für dieses gesamte Verhalten noch niemand.

Ich mache aber mit zwei anderen Geschichten weiter. Sigi Wolf – das haben wir nun schon öfter gehört – ist ebenfalls jemand, der der ÖVP beim Lukrieren von Spenden geholfen hat. Da hat es bei der ÖVP in der Wahlkampfkasse ordentlich geklingelt. Dementsprechend hat er dann eine Sonderbehandlung erfahren, wie ein normaler Mensch sie nie in Anspruch nehmen könnte – wage ich zu sagen. Der Finanzminister hat de facto den persönlichen Steuerberater von Herrn Wolf gespielt. Da geht es um 11 Millionen Euro, die Herr Wolf im Übrigen nicht nach Vorschrift versteuert hat – also Gewinne, die eigentlich dem Staat gehört hätten.

Wozu hat man allerdings Freunde? Herr Wolf ruft bei den ÖVP-Männern und -Frauen im Finanzministerium an und sagt, er hat eigentlich gerade keine Lust, diese Millionen zurückzuzahlen, obwohl sie dem Staat zustehen würden, und man ist dort der Meinung: Wir schenken ihm 4 Millionen Euro. Thomas Schmid schreibt: „ich kaempfe […] für euch mit allen Mitteln.“

Warum erwähne ich dieses Zitat? – Weil man als Bürger oder Bürgerin nun vielleicht im Kopf hat: Ja, da haben sie sich halt dafür eingesetzt, dass der weni­ger Steuern zahlen muss. – Das war allerdings ein Prozess, der über Jahre gegangen ist, bei dem man sich wirklich fragt: Was haben diese Beschäftigten im Finanzministerium zu tun gehabt, dass es da 30 Termine auf Ministerebene gab, bei denen man sich nur zusammengesetzt hat, um zu überlegen: Wie schafft man es, dass ein Millionär, einer der reichsten Menschen in Österreich, ja kein Steuergeld zurückzahlen muss?

30 Termine, 350 Nachrichten von Thomas Schmid; man war erfolgreich damit, und zwar mit den seltsamsten Methoden – das ist nicht House of Cards für Arme, das ist „House of Cards“. Man hat geschaut, dass diejenigen, die der Meinung waren: Nein, der sollte das Geld schon zurückzahlen!, bei einem Termin


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nicht dabei sind, oder hat die Termine immer wieder so lange hinausgeschoben, bis die, die das ordnungsgemäß abwickeln wollten, gerade keine Zeit hatten.

Ich hoffe, alles, was sich da in Österreich zugetragen hat, wird einmal verfilmt. Selbst als man es dann wirklich dazu gebracht hat, dass einer der reichsten Menschen 4 Millionen Euro geschenkt bekommt, hat er sich noch einmal aufge­regt, weil er die Zinsen ja auch nicht zurückzahlen wollte. Da wurden ihm eh schon 4 Millionen Euro geschenkt, und er kommt noch einmal daher und sagt, nein, er will das noch einmal reduziert haben. Wieder springt die ÖVP und es geht weiter, wieder wird Monate lang interveniert, damit diese vermögenden Menschen keine Steuern zahlen.

Man kann sich das eigentlich gar nicht auf der Zunge zergehen lassen, was da passiert ist. Wer nun glaubt: Na ja, okay, das war halt ein Einzelfall, Herr Wolf hat halt auf Schloss Reifnitz für die ÖVP besonders viele Spenden geworben, da ist man ihm halt entgegengekommen!, dem sei gesagt: Es war überhaupt kein Einzelfall! Genau dieselbe Geschichte könnten wir mit Herrn Benko weiterer­zäh­len, nur dass es da nicht um 4 Millionen Euro gegangen ist, sondern um 14 Millionen Euro an Steuergeld (Ruf bei der SPÖ: Unglaublich!), das er nicht zahlen wollte, das uns allen gemeinsam aber zugestanden wäre. (Beifall bei der SPÖ.)

Mit 14 Millionen Euro könnte man im Übrigen die „Wiener Zeitung“ für längere Zeit finanzieren. Da hat offenbar noch niemand ein Problem gesehen, dass man einem der reichsten Menschen der Welt – der ganzen Welt! –, René Benko, 14 Millionen Euro hat zukommen lassen, aber für die „Wiener Zeitung“, für die Demokratie in diesem Land, für den kritischen Journalismus hat es dann leider nicht gereicht.

Somit komme ich auch schon zum Schluss. Die Überlegung ist: Was macht man nun mit der Situation? Es gibt eine Partei, die sich offenbar tatsächlich als Hure der Reichen fühlt, wenn man sich anschaut, was da in den letzten Jahren passiert


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ist. Wie kann man dem vorbeugen? – Eine Erkenntnis ist, dass, wer so viel Ver­mögen hat, auch immer Machtansprüche stellt und ständig versucht, in die Politik und in die Demokratie einzugreifen. (Zwischenruf des Abg. Kassegger.) Deshalb brauchen wir in diesem Land, ganz, ganz, ganz dringend Millionärs­steu­ern. (Beifall bei der SPÖ.)

Dazu nur ein letztes Zitat (Abg. Hafenecker: Christian Kern oder Alfred Gusenbauer!), weil ich zum Beispiel einen dieser Sponsoren persönlich befragen durfte, Herrn Berndt, der nach seiner Spende dann Aufsichtsratsvorsitzender wurde: Er sagt, das hat überhaupt nichts damit zu tun. – Es gilt natürlich die Unschulds­ver­mu­tung, wie immer. Er hat allerdings 65 000 Euro gespendet. Nun kann sich jeder zu Hause überlegen, wann er sich, wenn er einmal 65 000 Euro auf der Kante und frei herumliegen hat, denkt: Ui, das ist mir nun übrig geblieben, das spende ich.

Er hat dann sozusagen gesagt, das ist ja gar kein großer Posten. It is no big deal, hat er gesagt, diese 65 000 Euro, die kümmern ihn ja gar nicht; warum wir Fragen dazu stellen, was soll denn mit 65 000 Euro für ein Einfluss gewährt worden sein?

Es braucht Millionärssteuern in diesem Land. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

11.34


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Wolfgang Zanger. – Bitte. (Abg. Michael Hammer: Das ist ...! – Zwischenruf des Abg. Hafenecker.)


11.34.54

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Geschätzte Bürger in diesem Land! Die „Kleine Zeitung“ vom 8. Jänner 2023 zitiert den ehemaligen ÖVP-EU-Kommissar Franz Fischler wie folgt: „Die ÖVP behauptet, kein Korruptionsproblem zu haben, weil ihre Interpretation von Korruption der allgemein geltenden Interpretation widerspricht.“ – Damit ist eigentlich schon vieles gesagt und auch eines geklärt: dass die Bezeichnung


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dieses Untersuchungsausschusses, der nämlich korrekt ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss heißt, treffender kaum sein kann.

Es wurde schon vieles im Detail berichtet. Fassen wir nun einmal grob zusam­men: die Umfragen, die Ministerien in Auftrag gegeben haben und die nur so vor Fragen zur Partei gestrotzt haben; die Inserate, die durch politisch besetzte – also ÖVP-geführte – Kabinette hauptsächlich auch an ÖVP-nahe Medien in Auftrag gegeben wurden; die Personalentscheidungen – wer ein braver Diener der Partei ist, erhält Spitzenpositionen. Eine der größten Ungerechtigkeiten für mich ist das, womit sich Kollegin Herr eh schon sehr detailliert auseinander­gesetzt hat, nämlich die Steuerfragen – nach dem Motto: Die Reichen können es sich richten.

Indem man irgendeine Finanzbeamtin zur Leiterin eines Finanzamtes macht, erspart man sich Millionen an Steuern. Das ist nur in diesem Land möglich. Selbst ein Sektionschef aus dem Finanzministerium hat bestätigt, dass es quasi nach dem Motto geht: Quod licet Iovi, non licet bovi; was Jupiter erlaubt ist, ist dem Rindvieh nicht erlaubt.

Der einfache Bürger wird von der ÖVP als Rindvieh gesehen und auch so behandelt. Eine Melkkuh der Nation war er schon immer; aktuell ist er das aufgrund der Teuerung, wegen der ihr keine Maßnahmen trefft – ein finanziell kastrierter Ochse. In einer Zeit, die von vielen Bürgern als Coronadiktatur wahrgenommen wurde, hat der Bürger einen Strick um den Hals bekommen, und es wurde versucht, ihn wie ein Kalb nach vorne zu zerren, nur in eine Richtung.

Kollege Hanger (Abg. Michael Hammer: Peinliches Schweigen von der eigenen Fraktion!), Kopfunter hängend sieht man alles anders, hat einmal ein gescheiter Mann gesagt. Ich wünsche dir, dass du bald wieder aufrecht sehen kannst, denn alles andere wäre ungesund. (Ruf bei der ÖVP: Huh! – Heiterkeit bei der FPÖ.)


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Die Erkenntnis aus dem kleinen Untersuchungsausschuss zu den Corona­beschaffungsmaßnahmen seinerzeit war eindeutig: Die ÖVP ist die Coronakorruptionspartei!, und die Erkenntnis aus dem gerade debattierten ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss ist ebenso eindeutig: Wo ÖVP draufsteht, ist Korruption drin. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Wurm.)

11.38


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt zu Wort: Herr Abgeordneter David Stögmüller. – Bitte.


11.38.25

Abgeordneter David Stögmüller (Grüne): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Besonders begrüßen möchte ich auch unsere Gäste aus dem Ländle – hallo, herzlich willkommen im Parlament! (Beifall bei Abgeordneten von Grünen, ÖVP und SPÖ.)

Wir haben heute schon sehr viel über Inseratengeschäfte, Spezialbehandlungen für Milliardäre, Postenschacher und, und, und gehört. Die großen Schlagzeilen haben uns, die Zeitungen, die Journalistinnen und Journalisten die letzten Monate sehr beschäftigt. Dies geschah auch komplett zu Recht. Ich möchte aber nun ein bisschen zu Themen kommen, die wir im Untersuchungsausschuss vielleicht noch nicht komplett ausrollen konnten, für die wir keine Zeit hatten, da bewusst Ablenkungsmanöver passiert sind, auf bestimmte Befindlichkeiten geschaut worden ist und Verzögerungstaktiken angewandt wurden.

Was sind diese Sachverhalte? – Zum einen haben wir uns die AEI angeschaut, das ist die Agentur für Europäische Integration. Da hat es Hausdurchsuchungen im Finanzministerium und im Bundesministerium für Inneres gegeben; da ging es um einen Verein. Da geht es um Verschleierung, um Untreue, um Miss­brauch von EU-Geldern – eigentlich ein riesengroßer Skandal. Es gab Beamte, die im BMI gearbeitet haben, von Andreas Holzer bis hin zu vielen, vielen anderen, auch im Finanzministerium, die versucht haben, Geld auf die Seite zu


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schaffen – Steuergeld. Die Ermittlungen laufen noch, da müsste man nach­schauen.

Wir haben die dubiosen Verstrickungen von Jan Marsalek in die obersten Kreise des Innenministeriums und des BVT nicht aufgearbeitet. Was ist da passiert? Da sind noch mehr als genügend Fragen offen, gerade weil Jan Marsalek auch beste Kontakte nach Russland hatte. Nicht nur Marsalek hing quasi am Rockzipfel von Russland, nein, da gab es auch noch andere Öster­reicherinnen und Österreicher, die da außenpolitisch, handelspolitisch, aber auch entsprechend energiepolitisch mitgezogen sind, und da fehlt uns eigentlich die Aufarbeitung. Da bräuchten wir etwas.

Da gibt es katastrophale Geschäfte mit Gazprom, die uns ja – dank Sebastian Kurz hauptsächlich – auch in eine jahrzehntelange Abhängigkeit von Putins Gas gebracht haben, und das eigentlich – das muss man sich ja vorstellen! – trotz der Krimannexion. Trotz internationalem Sanktionsregime, das 2014 begonnen hat, hat man mit Wladimir Putin einen 50-Jahre-Vertrag verlängert. Da muss man eigentlich schon zu Recht fragen: Wie kann so etwas passiert sein? Wie kann so etwas sein? Warum macht man das? – Also das ist die Frage.

Wir haben es da nicht mit irgendwelchen Kavaliersdelikten und Einzeltätern zu tun, sondern das ist das System Kurz. Wir reden da von einem System: einem System der Umgehungskonstrukte und der Manipulation, einem System der Tarnung und der Täuschung, einem System, von dem man profitiert hat oder profitieren konnte, wenn man auf der richtigen Seite stand, einem System, das die Energieunabhängigkeit unseres Landes mit einem Lächeln im Gesicht an eine kriegstreibende Diktatur verscherbelte, einem System, das mit Steuergeld geschönte Umfragen bezahlte und diese dann für politische Vorteile an diesel­ben Steuerzahler zurückfütterte, kurz gesagt eigentlich einem System, das gegenüber uns allen hier im Saal und gegenüber den Österreicherinnen und Österreichern da draußen keine Pflicht verspürte, sondern diese ganz ehrlich nur als Hindernis sah. (Beifall bei den Grünen.)


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Unser Bericht – Kollegin Tomaselli hat ihn vorhin schon gezeigt – ist ein leben­der, ein akribischer Beweis dafür, dass weder dieses Haus noch dieses Land so etwas zulassen, ein Beweis dafür, dass wir die Instrumente haben, uns zu wehren, und damit diese Pflicht auch nutzen. Eine gesunde Demokratie und ein funktionierender Rechtsstaat könnten sich die Aushöhlung dieser Institu­tionen und alle derartigen Tendenzen einfach nicht leisten. Da müssen wir hin­schauen. Dagegen müssen wir kämpfen. Da müssen wir uns wehren.

Ja, es ist höchste Zeit, die türkisen Jahre auch als das gescheiterte Kapitel der österreichischen Politik zu erkennen, das es ist, und diesen – unter Anfüh­rungszeichen – „neuen Stil“ ein für alle Mal hinter uns zu lassen. Was wir jedoch nicht hinter uns lassen können, sind die Geschehnisse, die Taten und auch deren Konsequenzen. Das Vermächtnis dieses Untersuchungsausschusses ist vor allem eine lange Liste dessen, was die Republik und dieser Rechtsstaat benötigen, um sich selbst wieder ernst zu nehmen. Das ist unsere Aufgabe, nämlich das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger wiederherzustellen und zurückzuge­win­nen. Das ist eine immense Aufgabe und wird uns lange beschäftigen.

Es braucht ein Korruptionsstrafrecht mit Biss, es braucht strenge Regeln rund um das Postenschachern und Transparenz bei Inseratenvergabe. Dafür werden wir Grüne auch weiterkämpfen. Wir werden da nicht nachlassen. Wir werden das bis zum Schluss durchkämpfen, auch gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern. Ja, warum denn auch nicht? – Wir müssen aber alle an einem Strang ziehen.

Heute haken wir dieses Kapitel mit dem Untersuchungsausschuss ab, schlagen aber ein neues Kapitel der Kontrolle und der Transparenz auf. Das brauchen wir ganz dringend. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen.)

11.43


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Christian Stocker. – Bitte.



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11.43.43

Abgeordneter Dr. Christian Stocker (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher, die diese Sitzung hier verfolgen! Als mittlerweile ehemaliges Mitglied dieses Unter­suchungsausschusses erinnert mich vieles, was ich hier erlebe, an das, was auch im Untersuchungsausschuss stattgefunden hat. Auf der Bühne des Ausschusses wird das Oppositionstheater aufgeführt und eine Geschichte erzählt, bei der ich mich frage, ob es den Ausschuss überhaupt gebraucht hätte, weil das Stück sowieso schon geschrieben war, bevor wir begonnen haben. (Abg. Michael Hammer: Genau!)

So hören sich auch die Ausführungen hier an. Es gibt eine veritable Differenz zwischen dem, was hier in der Erzählung den Menschen vermittelt wird, und dem, was wir – und ich zitiere ausschließlich aus dem Bericht des Verfahrens­richters – als objektiven Befund aus diesem Untersuchungsausschuss haben. Immer dann, wenn Herr Kollege Krainer sagt: „Wir wissen jetzt, dass ...“, bedeutet das: „Wir wollen, dass die Menschen glauben, dass ...“. (Beifall bei der ÖVP. – Ruf bei der ÖVP: Die wissen ja nicht einmal, wer der Chef ist in ein paar Wochen!)

Warum ist das so? – Wenn wir uns zurückerinnern: Dieser Ausschuss hatte ja als Ausgang das sogenannte Beinschab-Tool. Ich habe mich eigentlich immer gefragt – und frage mich auch heute noch –, weshalb die Opposition Frau Beinschab nicht einmal geladen hat. (Abg. Krisper: Das stimmt ja gar nicht!) – Weil es sie wahrscheinlich gar nicht interessiert (Abg. Hafenecker: Das war nicht der Aufhänger! Das waren die Schmid-Chats, zum Beispiel!), weil das, was der Ausgang war, in diesem Ausschuss auch gar keine Rolle gespielt hat. Es hat auch niemanden interessiert, was in den 1 800 Chats steht, die Thomas Schmid mit anderen als ÖVP-verbundenen Personen geführt hat, nämlich mit Politikern oder Funktionären, die der SPÖ oder den anderen Oppositionsparteien angehören. (Ruf bei der ÖVP: Hört! Hört! – Zwischenruf des Abg. Hafenecker.)


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Das hat Sie alles gar nicht interessiert, aber Sie sind natürlich an der Aufklärung und an der Wahrheit interessiert. (Zwischenruf der Abg. Tomaselli.) Wenn wir von der Wahrheit sprechen, kann ich es Ihnen jetzt nicht ersparen, ein paar Zitate aus der Zusammenfassung des Verfahrensrichters in seinem Bericht zu bringen.

Da geht es auch um die FPÖ und um die Vereinskonstruktionen – die waren nämlich tatsächlich Gegenstand der Untersuchung –, und da ist zu lesen, dass als wesentliches Ergebnis festzuhalten sei, „dass die FPÖ-nahen Vereine Austria in Motion, Wirtschaft für Österreich und Patria Austria gegründet wurden, um Spendern, die eigentlich die FPÖ unterstützen wollten, die Möglichkeit zu geben, auch sehr große Summen an Vereine zu spenden, deren FPÖ-Nähe, schon mangels entsprechenden Internetauftritts, nicht ohne Weiteres erkennbar war.“

Tatsächlich kam es zu Spenden im sechsstelligen Eurobereich, deren Ver­wen­dung nicht festgestellt werden konnte. Zumindest im Fall Stieglitz steht fest, dass er für eine Spende von 10 000 Euro an den Verein Austria in Motion in den Aufsichtsrat der Asfinag bestellt wurde. (Abg. Hafenecker: Sie sind im falschen Untersuchungsausschuss, Herr Kollege!)

Gratuliere! Das hat der Verfahrensrichter festgestellt. Sie wollen es nicht hören. (Zwischenruf des Abg. Ries.) Sie sind ein würdiger Nachfolger jenes, der die alternativen Fakten erfunden hat, aber es ist halt einmal so: Das ist der objektive Befund. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Hafenecker: Wie schaut es denn mit dem Parallelverein vom Seniorenbund aus, Herr Kollege? Millionen! Millionen Fördermiss­brauch!)

Ich darf Ihnen auch zur Kenntnis bringen, was zu den Vereinen, die der Volks­partei zugerechnet wurden, vom Verfahrensrichter festgestellt wurde: „Insgesamt hat das Beweisverfahren keine Hinweise zu Geld- oder Sachleistun­gen an das Alois Mock Institut sowie an die anderen ÖVP-nahen Vereine ergeben,“ (Abg. Hafenecker: Fördermissbrauch gibt es direkt in den Vorfeldorgani­sationen!) „die über die Förderung des Vereinszwecks in Form von Sponsorings


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oder Kooperationen und das Entgelt für Inserate hinaus der ÖVP zugutekommen sollten, um deren Bundespolitiker in Richtung der zu untersuchenden Beweis­themen zu beeinflussen. Auch für die [...] Weiterleitung von Geldern durch diese Vereine an die ÖVP oder deren Teilorganisationen fanden sich keine Anhalts­punkte.“ (Abg. Hafenecker: Darum müssen sie es jetzt zurückzahlen!) – Das macht den Unterschied, wenn man die objektive Wahrheit hören will.

Ich sage Ihnen auch ein bisschen etwas darüber, was zur Justiz festgestellt wurde: Ebenso wie von der WKStA konnten auch vom Untersuchungsausschuss „weder aus den vorliegenden Urkunden, insbesondere Chatverläufen, noch aus den Angaben der Auskunftspersonen Anhaltspunkte dafür gefunden werden, dass Personen, die der ÖVP spendeten, bestimmte Posten, etwa in Aufsichts­räten, oder andere Gegenleistungen in Aussicht gestellt wurden“ oder dass sie diese wegen ihrer Spenden erhielten. – Das ist die Wahrheit. Das sollte man den Menschen nahebringen und nicht das, was hier vorhin als Oppositionsmärchen erzählt wurde. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich komme damit zum Schluss und widme – ich habe das vorhin schon erwähnt: die Bühne des Untersuchungsausschusses, jetzt die Bühne hier im Plenarsaal – in Abwandlung eines Zitates aus Goethes „Faust“ der Opposition eines dieser Zitate: Da steht sie nun als armer Tor und ist so klug als wie zuvor. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Hafenecker: Die ÖVP!)

11.49


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Andreas Kollross. – Bitte. (Abg. Hafenecker: Ich glaube, wir sind auf des Pudels Kern gekommen!)


11.49.17

Abgeordneter Andreas Kollross (SPÖ): Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kolle­gen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Wenn wir über den ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss sprechen, können wir, glaube ich, erstens einmal festhalten: Im Wesentlichen sind die Fakten allesamt bekannt, und ich glaube, es


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würde jede Redezeit hier sprengen, wenn man beginnen würde, taxativ aufzuzählen, worauf man der ÖVP alles draufgekommen ist.

Es geht aber ja gar nicht darum, Recht oder Unrecht zu sprechen, das wird am Ende des Tages sowieso die Justiz entscheiden. Deshalb, Herr Kollege Stocker, vielleicht nur eines zum Thema Wahrheit: Wahrheit ist halt auch, wenn man sich die Justiz ansieht, dass es die erste Anklage gibt und dass seit dieser Woche die erste ÖVP-Ministerin vor Gericht steht. Dieser werden wahrscheinlich noch viele ÖVPlerinnen und ÖVPler folgen (Beifall bei der SPÖ), und irgendwann wird möglicherweise auch der ehemalige Messias von der Regierungsbank direkt auf die Anklagebank wechseln.

Ich finde aber – auch wenn man dem heute hier zuhört – nicht nur schlimm, worauf man alles draufgekommen ist – das ist schlimm –, sondern noch viel schlimmer finde ich, dass es hier auf dieser rechten Seite in keiner Form irgendein Unrechtsbewusstsein gibt. (Beifall bei der SPÖ.) Das ist in Wirklichkeit das Schlimme, auch aus diesem Ergebnis des Untersuchungsausschusses.

Es ist aber auch kein Wunder, es kommt auch nicht von ungefähr, weil in vielen das ganz einfach ÖVP-immanent ist. Ihr kennt es teilweise nicht anders. Ihr seid politisch so sozialisiert, weil ihr als ÖVP glaubt, diese Republik gehört euch und ist euer persönlicher Selbstbedienungsladen. (Zwischenrufe der Abgeord­neten Obernosterer und Höfinger.)

Diese ganze Postenschacherdebatte (Abg. Michael Hammer: SPÖ-Wien! – Ruf bei der ÖVP: Unglaublich!) – es sind ja auch sehr viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher hier herinnen –: Es ist ja nicht nur das System Kurz, über das wir hier immer wieder gesprochen haben, sondern das ist ja nur eine Weiter­entwicklung des Systems ÖVP-Niederösterreich. (Abg. Zarits: Burgenland!)

Wir Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher kennen das seit Jahr und Tag. (Beifall bei der SPÖ.) Jeder Bezirkshauptmann ist ÖVP-Mitglied. (Abg.


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Zarits: Schauen Sie einmal ins Burgenland!) Jeder Stellvertreter des Bezirkshaupt­mannes ist ÖVP-Mitglied. Jeder Schuldirektor, jede Schuldirektorin wird von der ÖVP-Niederösterreich parteipolitisch besetzt. (Neuerlicher Ruf bei der ÖVP: Unglaublich!)

Viele Bürgermeister:innen und Vizebürgermeister:innen sind in Niederösterreich durch die ÖVP in irgendeinem Landesdienst beschäftigt. (Abg. Zarits: Schauen Sie einmal ins Burgenland! Burgenland!) Ja selbstverständlich muss jeder Hausmeister, der in den Landesdienst aufgenommen wird, beweisen, dass er schon in der dritten Generation Parteigänger der ÖVP ist, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Scherak. – Abg. Zarits: Reden Sie über das Burgenland?)

Deshalb abschließend: Ich glaube, eine wirklich lückenlose Aufklärung dieser ganzen Sachlage ist nur dann möglich, wenn die ÖVP nach 40 Jahren endlich die Regierungsbank räumt. Es ist höchst an der Zeit! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischen­ruf des Abg. Linder. – Abg. Höfinger: Ja, du träumst ja!)

Weil sich der Herr Bundeskanzler ja noch immer sträubt, diverse Akten auszuhändigen, stelle ich abschließend noch folgenden Entschließungsantrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen betreffend „umfassende Kooperation mit der Staatsanwaltschaft durch ÖVP-Regierungs­mitglieder“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundeskanzler wird aufgefordert, unverzüglich dafür zu sorgen, dass

- die Anordnungen der Staatsanwaltschaften im Bundeskanzleramt sofort voll­ständig befolgt werden;


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- sich Personen, die befangen sind, weil sie entweder Beschuldigten wie der ÖVP-Bundespartei angehören oder selbst in die Vorwürfe involviert waren, sofort der Ausübung aller mit den Ermittlungen zusammenhängenden Tätig­keiten enthalten und sich von unbefangenen Personen vertreten lassen;

- jegliche Datenlöschung und Aktenvernichtung zu unterlassen, von denen noch sicherzustellende Beweismittel betroffen sein könnten.

Der Bundeskanzler wird aufgefordert, dieselbe Vorgangsweise außerdem bei den anderen der ÖVP-zuzurechnenden Regierungsmitgliedern sicher­zustellen.“

*****

Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Höfinger: Na, in dem Populismus könnt ihr euch suhlen! Herzlichen Glückwunsch! Wie schaut es denn in Wien aus, Genossinnen und Genossen? Einen kurzen Vortrag aus Wien? Das ist nicht so interessant! – Abg. Leichtfried: Wir sind keine Genossen! Das kannst dir sparen! – Abg. Michael Hammer: Er ist Team Dosko! Ist der Dosko?)

11.53

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Jan Krainer, Genossinnen und Genossen

betreffend „umfassende Kooperation mit der Staatsanwaltschaft durch ÖVP-Regierungsmitglieder“

eingebracht im Zuge der Debatte über TOP 1 Bericht des Untersuchungsausschusses betreffend Klärung von Korruptionsvorwürfen gegen ÖVP-Regierungsmitglieder (ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss) (4/US) gemäß § 51 VO-UA (1996 d.B.)


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Seit Monaten verweigert der Bundeskanzler und Teile des ihm unterstellten Bundeskanzleramts, den Anordnungen der Staatsanwaltschaft zur Sicherung von Beweismitteln nachzukommen. Besonders pikant ist dabei, dass der nunmehrige Generalsekretär im Bundeskanzleramt die Ermittler: innen offen über seine eigene Rolle bei lnseratevergaben getäuscht hat. Dennoch sind sowohl Bundeskanzler Nehammer, der als ÖVP-Parteiobmann gleichzeitig einem beschuldigten Verband vorsteht, und der Generalsekretär, der in die mutmaßlich kriminellen Handlungen eingebunden war (wobei er selbst nach derzeitigem Informationsstand keines Fehlverhaltens beschuldigt wird), weiterhin für die Umsetzung der Anordnungen der Staatsanwaltschaft mitverantwortlich. Dass jedoch Personen in ihrer eigenen Sache Entscheidungen treffen können, ist in einem Rechtsstaat an sich undenkbar. Für die ÖVP scheinen jedoch andere Regeln zu gelten. Die ÖVP darf als Einzige in unserem Land gegen sich selbst ermitteln. Nehammer stellt sich damit nahtlos in eine Reihe mit Gernot Blümel, den erst der Bundespräsident durch ein Gericht zwingen musste, seine Akten an den Untersuchungsausschuss zu liefern. Auch unter dem neuen Minister Brunner führt das Finanzministerium weiterhin eine juristische Abwehr­schlacht gegen die Staatsanwaltschaft.

Während sich mit Sophie Karmasin die erste ÖVP-Ministerin nunmehr vor Gericht verantworten muss, arbeitet der Bundeskanzler immer noch daran, die Missetaten seines Vorgängers zu verschleiern. Nach jüngsten Informationen werden im Bundeskanzleramt wieder breitflächige Löschungen vorbereitet. Damit gehen aber wertvolle Informationen für die Staatsanwaltschaft verloren, die diese zur Aufklärung der massiven Korruptionsvorwürfe benötigt.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundeskanzler wird aufgefordert, unverzüglich dafür zu sorgen, dass


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-         die Anordnungen der Staatsanwaltschaften im Bundeskanzleramt sofort vollständig befolgt werden;

-         sich Personen, die befangen sind, weil sie entweder Beschuldigten wie der ÖVP-Bundespartei angehören oder selbst in die Vorwürfe involviert waren, sofort der Ausübung aller mit den Ermittlungen zusammenhängenden Tätigkeiten enthalten und sich von unbefangenen Personen vertreten lassen;

-         jegliche Datenlöschung und Aktenvernichtung zu unterlassen, von denen noch sicherzustellende Beweismittel betroffen sein könnten.

Der Bundeskanzler wird aufgefordert, dieselbe Vorgangsweise außerdem bei den anderen der ÖVP zuzurechnenden Regierungsmitgliedern sicherzustellen.“

*****


Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht daher auch mit in Verhandlung.

Herr Abgeordneter Christian Ries, ich erteile Ihnen das Wort. – Bitte.


11.53.58

Abgeordneter Christian Ries (FPÖ): Frau Präsidentin! Werte Damen und Herren des Hohen Hauses! Liebe Zuseher zu Hause und auf der Galerie! Das war jetzt seit 2017 der dritte Untersuchungsausschuss, an dem ich mitwirken durfte. Allzu oft habe ich gehört: Was bringt denn so ein Untersuchungsausschuss? – Ich kann guten Gewissens für mich sagen: Alle drei Untersuchungsausschüsse haben etwas gebracht und an das Tageslicht gebracht. (Abg. Michael Hammer: Da hast etwas gelernt dabei!) – Ja, so schlimm hätte ich mir euch eigentlich gar nicht vorgestellt, ehrlich nicht. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Michael Hammer: Musst dir ein anderes Hobby ...!)

Der BVT-Untersuchungsausschuss, der von euch ehrlicherweise auch Herbert-Kickl-Demontage-Ausschuss hätte genannt werden können (Abg. Höfinger: Ist eh schon nimmer da! Ist eh schon weg!), hat gezeigt, dass die mediale Vorverurteilung


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über die wilde Razzia im BVT frei erfunden war. (Abg. Meinl-Reisinger: Was?) Es war ganz einfach eine angeordnete Hausdurchsuchung, die von der Polizei so, wie es vorgesehen ist, vollstreckt wurde – nicht mehr und nicht weniger. (Abg. Meinl-Reisinger – erheitert –: Was? ... in einem Paralleluniversum!) – Na, lesen Sie keine Zeitung? (Abg. Höfinger: Was für Zeitungen?)

In diesen haben Sie es gelesen, aber lesen Sie auch die Berichte aus dem Untersuchungsausschuss! Dann wissen Sie ein bisschen mehr. Dann sind Sie nicht auf Hörensagen angewiesen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Höfinger – in Richtung Abg. Meinl-Reisinger weisend –: Die Opposition ist entsetzt!)

Dieser Untersuchungsausschuss hat ganz nebenbei aber auch offengelegt, dass man, wenn man eine Spitzenkraft im Nachrichtendienst sein will, keine einschlägige Vorbildung braucht, sondern ganz einfach Klubmitarbeiter der ÖVP sein muss. Dann geht das auch.

Was dieser Untersuchungsausschuss noch ans Tageslicht gebracht hat, war der desolate Zustand des BVT. Auf tragische Art und Weise wurde das auch in Aufarbeitung des Anschlags vom 2. November 2020 bestätigt.

Dann kam der Ibiza-Untersuchungsausschuss. Der ist vielleicht nicht so ausgegangen, wie sich das manche erhofft haben, denn die FPÖ ging darin nicht zu Bruch. Er brachte aber etwas anderes, nämlich die Notwendigkeit der Einsetzung eines weiteren Untersuchungsausschusses. Der hieß dann auch so, wie er gedacht war: der ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss.(Abg. Michael Hammer: Kraut-und-Rüben-Ausschuss!)

Wieder hört man die Anfrage: Was bringt denn so ein Ausschuss? (Abg. Michael Hammer: Das fragen sich viele Leute!) – Ja die Offenlegung diverser Machen­schaften. Warum denn, glauben Sie, ist Bundeskanzler Kurz nicht mehr in Amt und Würden? Oder warum sind die Minister Blümel, Schramböck und Köstinger oder zurzeit Herr Pilnacek nicht mehr in Amt und Würden? – Weil ihr Verbleib in der Regierung der Bevölkerung einfach nicht mehr zumutbar war.


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Das ist die Wahrheit. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Michael Hammer: Schwacher Applaus!)

Stichwort „Kriegst eh alles, was du willst“: Reden wir über einen ÖVP-Generalsekretär in einem ÖVP-Ministerium, der gern Öbag-Chef werden wollte! Er durfte sich die Ausschreibung selber auf den Leib schneidern, und – oh Wunder – er bekam den Job dann. Fakt oder Fiktion? – Fakt! Heute ist er im Übrigen reuiger Kronzeuge. (Abg. Michael Hammer: Zur Angelobung zum Charles, vor allem, wenn er Kronzeuge ist!)

Es wurde auch offenbar, dass in einem ÖVP-Ministerium wieder ÖVP-Seil­schaften eine Studie in Auftrag geben durften, die nur der ÖVP nutzen konnte, dem Bürger und dem Finanzministerium nicht. Bezahlt wurde es aber von da. Übrigens: Auch die Dame, die das damals durchgeführt hat, ist heute reuig und Kronzeugin. Wer sitzt da auf der Anklagebank? – Eine Ex-ÖVP-Ministerin. Welch Überraschung!

Es wurde auch offenbar: Wenn man die richtigen Leute in der Republik und vor allem bei der ÖVP kennt, kann man sich 4 Millionen Euro Steuer ersparen – wenn man in diesem Fall Herrn Schmid oder Herrn Schelling kennt.

Wir haben auch etwas gelernt. Wir haben gelernt, dass es im Justizministerium in Österreich rund 40 Mascherlposten gibt. Ein Mascherlposten ist eine ganz geschickte Sache: Man bekommt einen gut dotierten Posten, den man in Wahrheit gar nicht antreten muss, sondern man kann politisch Karriere machen. (Abg. Hafenecker: Edtstadler!) Wenn die Karriere dann in die Hose geht, kann man auf diesen Posten zurückkehren. – Ja, genau: Prominenteste Trägerin eines solchen Mascherls ist Frau Ministerin Edtstadler. – Ob das jeder bekommt? – Ich glaube es nicht. Ich denke, ÖVP-nahe ist da das Zauberwort. Dann geht das.

Was haben wir noch gelernt? (Abg. Michael Hammer: Das wird aber abgeprüft am Schluss, wenn ihr so viel gelernt habt!) Das hat mich ehrlich gesagt etwas ent-


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setzt. – Wir haben gelernt, dass der Herr Parlamentspräsident die Wahrheits­pflicht vor einem U-Ausschuss für verzichtbar hält. Also da zieht es einem echt die Schuhe aus, wie man überhaupt auf diese Idee kommen kann. Wir sind da, um die Wahrheit zu ergründen. Da ist es ja wohl nicht zu viel verlangt, auch von einer Auskunftsperson die Wahrheit zu verlangen.

Sie sehen also, werte Damen und Herren (Abg. Hörl: Das hat euch eh nicht interessiert in Wahrheit!) – ich bin gleich fertig, gedulde dich, lieber Kollege! –: Dieser U-Ausschuss hat ans Tageslicht gefördert, was ans Licht der Öffentlichkeit gehört. Das ist der Sinn des Ganzen, und so ist es auch richtig. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Wurm: Sehr gute Rede, Christian!)

11.58


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Katharina Kucharowits. – Bitte.


11.59.03

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Ich darf vorweg für meine Kollegin Petra Wimmer eine Gruppe aus Wels-Land mit dem ehemaligen National­ratsabgeordneten Georg Oberhaidinger herzlich willkommen heißen. (Beifall bei SPÖ, ÖVP, Grünen und NEOS.) Sie kommen zu einer wirklich sehr spannenden Debatte, nämlich zur Fragestellung: Wie korrupt ist die ÖVP?

Ein Jahr lang haben wir uns mit dem Thema auseinandergesetzt, und ich darf Ihnen sagen und wir dürfen Ihnen sagen: Es handelte sich nicht um Einzelfälle, sondern um systematische Korruption, beginnend mit dem Projekt Ballhausplatz, das den Weg zur Macht aufbereitet hat. (Abg. Michael Hammer: Das hat aber der Dosko jetzt auch, oder? Dosko hat auch einen Plan! – Abg. Höfinger: Projekt Löwelstraße!)

Diese Macht wurde nach kürzester Zeit missbraucht. Erinnern wir uns: Hure der Reichen, ein Chat, nämlich eine ganz klare aktive Einflussnahme auf Steuer­angelegenheiten durch ÖVP-Politiker:innen, aber nicht im Sinne der Republik,


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sondern ganz klar im Sinne der Millionär:innen, der Milliardär:innen und der Spender:innen der ÖVP.

Ein weiteres Stichwort: gekaufte Umfragen. Das Beinschab-Tool ist heute schon erwähnt worden. Aber von Beinschab zu Unterhuber: Es gab einfach mehrere Tools, die steuerfinanziert waren, die aber nichts mit den Ministerien zu tun hatten, sondern ganz klar Parteipolitik im Sinn hatten, um Stimmung zu machen und Wahlen zu gewinnen. (Beifall bei der SPÖ.)

Oder: 1,2 Milliarden Euro für Kinderbildung, die von Sebastian Kurz ganz klar bewusst verhindert wurden. Wir erinnern uns an den Chat: „Kann ich ein Bundesland aufhetzen?“ – Damit sind den Kindern, einer ganzen Generation Kinderbildungseinrichtungen gestohlen worden. Das ist unfassbar und unfassbar dreist. Das ist also systematische Korruption. (Beifall bei der SPÖ.)

Oder auch Steuergeld, das sehr, sehr gerne genommen, aber weniger gerne bezahlt wurde: Werfen wir einen Blick auf den NPO-Unterstützungsfonds! Corona hat uns, wie Sie wissen, alle erschüttert, auch viele Vereine: Sportver­eine, Kulturvereine, die Feuerwehren und viele, viele mehr. Um da akut zu helfen, ist der Non-Profit-Organisationen-Unterstützungsfonds ins Leben gerufen worden. Das war gut und wichtig so. Explizit ausgenommen waren aber Parteien und ihre Teilorganisationen – logisch, oder? Diese Kriterien sind nicht von uns, der Sozialdemokratie, definiert worden, nein, sie kamen ganz klar von der Regierung und waren damit der Kanzlerpartei, der ÖVP, bestens bekannt.

Das ist anscheinend aber alles egal, denn die Jugendsektion des ÖVP-Bauern­bunds in Tirol, nämlich die Jungbauernschaft oder auch Landjugend, hat 853 000 Euro kassiert. Ewig und drei Tage wurde die Zugehörigkeit zum Bauernbund und damit zur Teilorganisation der ÖVP bestritten. Das ist absolut lächerlich, werte Kollegen und Kolleginnen, denn erstens steht im Statut ganz klar drinnen, dass das eine Teilorganisation ist, und zweitens darf ich Sie auf etwas aufmerksam machen: Öffnen Sie die Homepage des Patent­amts! Dort werden Sie nämlich Folgendes finden: Der Tiroler ÖVP-Bauernbund


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ist Markeninhaber der Jungbauern, der Landjugend in Tirol. Wie dreist ist das eigentlich? (Abg. Hörl: ... lesen! Lesen! Sie Träumerin, Sie!) Und was für ein Scherz ist es, zu behaupten, man habe damit nichts zu tun, obwohl einem die Marke gehört? (Beifall bei der SPÖ.)

Das Ergebnis: Die Jungbauern waren aufgefordert, Gelder zurückzuzahlen. Die Jungbauern waren aber nicht die Einzigen (Abg. Hörl: Sie sind eine Träumerin!), die kassiert haben, auch der Seniorenbund in Oberösterreich hat Anträge gestellt, und auch die Junge Volkspartei hat so getan, als wäre sie parteiunabhängig. (Zwischenruf des Abg. Stögmüller.) Das ist frech und unerhört, aber es ist eben System. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Stögmüller.)

Abschließend: Im Jahr 2020 wurde unter der Federführung von Finanzminister Gernot Blümel die Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes gegründet. Das Ziel war eigentlich, die 19 Milliarden Euro, die vom Finanzministerium in die Cofag kamen, den Unternehmen sehr unkompliziert als Hilfe zur Verfügung zu stellen. Das Ergebnis war, dass die Großkonzerne überfördert wurden und die kleinen und mittleren Betriebe ziemlich auf der Strecke blieben und die Hilfen nicht bekamen. (Zwischenruf bei der ÖVP.) Es war also wiederum eine Förderung der Superreichen und der Spenderinnen und Spender.

Genau deshalb darf ich folgenden Entschließungsantrag einbringen (Abg. Wöginger: Ist das jetzt ein Rendi- oder ein Doskozil-Antrag?):

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Wiedereingliederung der Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH"

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat bis Ende Mai 2023 einen Gesetzesentwurf zuzuleiten, mit dem die Covid-19-Finanzierungsagentur


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des Bundes GmbH aufgelöst sowie alle ihr übertragenen Aufgaben wieder in die staatlichen Verwaltung eingegliedert werden.“

*****

Stimmen Sie diesem Antrag zu, denn es braucht endlich wieder Politik für die vielen und nicht für die wenigen! (Abg. Michael Hammer: Es ist Zeit für Babler!) Und deshalb raus mit der ÖVP aus der Regierung! – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

12.04

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Jan Krainer, Genossinnen und Genossen

betreffend „Wiedereingliederung der Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH "

eingebracht im Zuge der Debatte über TOP 1 Bericht des Untersuchungsausschusses betreffend Klärung von Korruptionsvorwürfen gegen ÖVP-Regierungsmitglieder (ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss) (4/US) gemäß § 51 VO-UA (1996 d.B.)

Im Frühjahr 2020 wurde unter ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel die Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH (COFAG) gegründet, um die Corona Hilfen an Unternehmen abzuwickeln. Die Ausgliederung dieser staatlichen Aufgabe im Zuge der Pandemie an die COFAG, auf Grundlage des 3. Covid-19 Gesetzes im April 2020, erfolgte unter dem Deckmantel der Effizienzsteigerung und Flexibilisierung der Förderungsgewährung. Die COFAG-Struktur wurde jedoch seitens der ÖVP bewusst mit der Absicht gewählt, die parlamentarische Kontrolle über die Abwicklung der Hilfen auszuschalten und um Steuergeld ohne umfassende Kontrolle an die eigene Klientel verteilen zu können.


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In Summe wurden 19 Milliarden Euro im Rahmen des Corona-Hilfsfonds zur Verfügung gestellt. Wohin die Milliarden durch die COFAG geflossen sind, konnte jedoch durch das Parlament nicht offen und transparent nachvollzogen werden, da operative Angelegenheiten ausgegliederter Rechtsträger nicht dem parlamen­tarischen Interpellationsrecht unterliegen. Erst durch die Arbeit des ÖVP-Korrup­tions-Untersuchungsausschusses sowie die Prüfung des Rechnungshofes wurde festgestellt, dass auf der einen Seite systematische Überförderung einzelner Konzerne vorlag, während auf der anderen Seite vor allem bei vielen kleineren und mittleren Betriebe die Auszahlung der Hilfen nicht in versprochener Form funktioniert hat. Die COFAG war schlussendlich ein Instrument zur Gewinnsicherung von (umsatzstarken) Großbetrieben, aber nicht, wie die Regierung behauptet, zur Existenzsicherung der kleineren und mittleren Betriebe. 60% der genehmigten Zuschüsse betrugen über 100.000 Euro. Die Top 7,2% der Unternehmen erhielten 61,6% der Corona-Gelder und das Top 1% erhielt gar ein Viertel aller Hilfsgelder.

Der Rechnungshof zerpflückte in seinem Bericht aus dem August 2022 das miss­glückte Krisenfinanzierungsprojekt der Regierung noch weiter. Kritisiert wurde sowohl die Entstehung der Gesellschaft selbst, da bei ihrer übereilten Gründung auf die Prüfung alternativer Formen verzichtet worden ist, als auch die Arbeit der COFAG selbst, da neben hohen Gehältern und Beratungskosten von 36 Millionen Euro (bis Dezember 2021) auch beachtliches Potential zur Überförderung festgestellt worden ist.1

Im März 2023 wurde schlussendlich auch seitens der Europäischen Kommission festgestellt, dass sich die COFAG nicht an den für die Pandemie entwickelten Beihilfenrahmen gehalten und zu großzügig gefördert hat, weswegen es nun auch noch zu Rückforderungen kommen könnte.2

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:


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„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat bis Ende Mai 2023 einen Gesetzesentwurf zuzuleiten, mit dem die Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH aufgelöst sowie alle ihr übertragenen Aufgaben wieder in die staatlichen Verwaltung eingegliedert werden.“

1 Bericht des Rechnungshofes, Reihe BUND 2022/31, COFAG und Zuschüsse an Unternehmen, https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/news/news/aktuelles/Ueberfoerderungspotenzial_bei_COFAG-Hilfen.htmI.

2 https ://www.derstandard.at/story/2000144246274/oesterreich-im-visier-der-eu-wegen-ueberfoerderung-mit-corona-hilfen

*****


Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß ein­gebracht und steht daher auch mit in Verhandlung.

Nächster Redner: Herr Abgeordneter Reinhold Einwallner. – Bitte. (Abg. Michael Hammer: Ich glaub’, der ist für Option vier!)


12.04.13

Abgeordneter Ing. Reinhold Einwallner (SPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Diese Debatte zeigt und dokumentiert eines ganz eindeutig: Es geht – wie es die ÖVP aufgeworfen hat – gar nicht mehr um die Frage, die wir am Anfang des Aus­schusses gestellt haben, nämlich: Ist die ÖVP korrupt oder nicht? – Nein, diese Debatte zeigt eines ganz klar: Sie zeigt das Ausmaß der Korruption, die es bei der ÖVP gibt. Es sind keine Einzelfälle, die wir da behandeln, meine Damen und Herren, es ist strukturelle Korruption, die stattfindet (Zwischenruf der Abg. Baumgartner), und sie hat ganz, ganz viele Facetten, in allen Bundesländern. (Beifall bei der SPÖ.)


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Nehmen wir als Beispiel den ÖVP-Wirtschaftsbund Vorarlberg: Ja, im sauberen Ländle hat es eine verdeckte und illegale Parteienfinanzierung gegeben, die ganz besondere Ausmaße angenommen hat. Über die Zeitung „Vorarlberger Wirt­schaft“ sind über Jahre – über Jahre – Millionen vom ÖVP-Wirtschaftsbund in die Parteikassen und in die Wahlkämpfe der ÖVP geflossen. (Abg. Hörl: Das war ja legal!)

Meine Damen und Herren, die ÖVP ist in Vorarlberg doppelt und dreifach dreist gewesen. Das eine ist, dass in einem mit absoluter Mehrheit geführten Bundes­land landeseigene Betriebe in dieser ÖVP-Wirtschaftsbund-Zeitung inseriert haben. Es wurden aber auch Inserate gekeilt. Und es ist eigentlich ganz egal, von wem sie gekeilt wurden. Es wurden Inserate gekeilt, und dafür wurde eine Gegenleistung versprochen, egal ob es um Widmungen ging oder um etwas anderes. So wurden auch Gefälligkeiten erkauft.

Und dann kommt eigentlich der Gipfel der Dreistigkeit: Dieser ist erreicht, wenn man diese Gelder auch noch am Finanzamt vorbeischiebt, meine Damen und Herren, und keine Steuern dafür zahlt. Das ist doch der Gipfel der Frechheit! (Beifall bei der SPÖ.)

Die ÖVP glaubt offenbar, dass für sie das Recht und die Gesetze nicht gelten. Es geht da nicht um ein paar Euro, sondern es geht um fast 1 Million Euro, die am Finanzministerium vorbeigeschoben wurde.

Was denken sich die vielen Österreicher und Österreicherinnen, die tagtäglich ihre Steuern zahlen, die Kleinunternehmer, die ihre Steuern abliefern, wenn der ÖVP-Wirtschaftsbund und die ÖVP 1 Million Euro an Steuern am Finanzamt vorbeischiebt? Das kann so nicht sein, und ich hoffe, dass die finanzstraf­recht­lichen Ermittlungen noch weiteres Licht in diese Affäre bringen.

Meine Damen und Herren, man könnte diese Liste jetzt fast unendlich fort­führen, man kommt aber immer wieder zur gleichen Schlussfolgerung: Es ist


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nicht so, wie es die ÖVP darstellen will. Sie sagt: Die ÖVP hat kein Korrup­tionsproblem! (Ruf bei der ÖVP: Richtig!) – Ich entgegne Ihnen: Die ÖVP hat kein Korruptionsproblem, die ÖVP ist das Korruptionsproblem in unserer Republik! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Scherak. – Abg. Hörl: Das war eine schlechte Rede!)

12.07


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Christoph Matznetter. – Bitte.


12.07.40

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geschätzte Kollegen und Kolleginnen! Geschätzte Damen und Herren vor den Bildschirmen! (Abg. Michael Hammer: Jetzt kommt das Team Kreisky!) Logi­scherweise geht es zwischen Regierung und Opposition hitzig her. Doch dieser Untersuchungsausschuss hat sich mit einem Problem beschäftigt, das bedeutender und wichtiger ist als so manch anderes Thema, bei dem das stattfindet.

Ich darf daran erinnern, dass diese Republik es nicht häufig gesehen hat, dass Spitzenrepräsentanten vor dem Strafrichter stehen müssen. Ich erinnere an Ernst Strasser, der eine mehrjährige Gefängnisstrafe bekommen hat. (Rufe bei der ÖVP: Blecha!) Ich erinnere daran, dass erst vor rund einem Jahr Karl-Heinz Grasser noch nicht rechtskräftig zu vielen Jahren Gefängnis verurteilt wurde. (Ruf bei der ÖVP: Androsch! – Abg. Michael Hammer: Blecha habt ihr gerade gefeiert, was war mit dem?) Und dieser Tage steht eine weitere ÖVP-Ministerin, Sophie Karmasin, vor dem Strafgericht.

Kollege Kollross hat vorhin die Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP gefragt (Abg. Zarits: Das Burgenland bestimmt!), wann sie die Konsequenzen aus der Vergangenheit ziehen. Und was haben wir hier gehört? (Abg. Haubner: Was macht die SPÖ mit ihrer Vergangenheit?) – Es soll verboten werden, zu zitieren, und der Untersuchungsausschuss sei ja angeblich verfassungswidrig gewesen.


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(Abg. Hanger: War er, ganz sicher sogar! Reden Sie einmal mit einem Rechtsge­lehrten!)

Herr Kollege Hanger, Sie hätten das Recht gehabt, zum Verfassungsgerichtshof zu gehen, vor dem sich Ihre Angriffe genau 96 Mal als falsch erwiesen haben. (Abg. Hanger: Ja, eben deshalb! Eben deshalb!) Das hätten Sie machen können. (Beifall bei der SPÖ.)

Aber wieso ziehen die keine Konsequenz daraus, obwohl sie es doch bei den Wahlen spüren? (Ruf bei der ÖVP: Die SPÖ nicht? – Heiterkeit und weitere Zwi­schen­rufe bei der ÖVP.) Und wenn wir von der SPÖ reden, Herr Kollege Hanger: Ich erinnere an das Jahr 2006 und die Bawag-Krise (Abg. Wöginger: Mutige Ansage!): Wir haben sofort Konsequenzen gezogen, und es gab mit Rudolf Hundstorfer einen neuen ÖGB-Präsidenten, der das super gemacht hat. Wir haben sofort Konsequenzen gezogen. (Abg. Michael Hammer: Habts schon vergessen, dass ihr die Bawag owedraht habts, ja? – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Haben Sie Konsequenzen gezogen? – Nein, Sie stehen hier und machen Pflichtverteidigung für eine Gruppe, die die ÖVP übernommen hat, für Kurz und Co. (Abg. Michael Hammer: Wer hat denn die Bawag owedraht?)

Mein Appell an Sie, meine Damen und Herren, ist (Abg. Egger: Das ist ja unfass­bar!): Ziehen Sie die Konsequenz! Die Konsequenz ist: Seien Sie kein Korrup­tionsproblem in diesem Land mehr! (Abg. Hörl: Kehrts vor eurer eigenen Tür!) Beseitigen Sie die Reste der Bergsteigergruppen, die aus der Zeit von Kurz und Co noch vorhanden sind, und kehren Sie in diesem Bereich ins normale Spektrum zurück! (Abg. Egger: Ist das die vorgezogene Parteirede? – Abg. Michael Hammer: Die vorgezogene Rede vom Parteitag von euch! –Anhaltende Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Hören Sie auf, eine Politik für Sigi Wolf und andere Millionäre zu machen! Kümmern Sie sich um jenen Teil in Ihrem Namen, für den Sie gewählt wurden:


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Das ist nämlich das Volk, das sind nicht die Konzerne und Millionäre. Das wäre mein Wunsch an Sie und an die Demokratie. – Danke. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Wöginger.)

12.10 12.10.47


Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist nun niemand mehr dazu gemeldet. Damit ist die Debatte geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Damit kommen wir nun zur Abstimmung, den Bericht des Untersuchungs­aus­schusses betreffend Klärung von Korruptionsvorwürfen gegen ÖVP-Regie­rungsmitglieder (ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss) gemäß § 51 Verfahrensordnung für parlamentarische Untersuchungsausschüsse (1996 der Beilagen) zur Kenntnis zu nehmen.

Wer sich dafür ausspricht, den bitte ich um ein Zeichen. – Der Bericht ist einstimmig zur Kenntnis genommen.

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen betreffend „umfassende Kooperation mit der Staatsanwaltschaft durch ÖVP-Regierungsmitglieder“.

Wer spricht sich für diesen Entschließungsantrag aus? – Das ist die Minderheit, abgelehnt. (Abg. Leichtfried – in Richtung Grüne –: Das wollt ihr nicht?)

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Wiedereingliederung der Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH“.

Wer ist für diesen Entschließungsantrag? – Das ist die Minderheit, abgelehnt. (Abg. Leichtfried: –in Richtung Grüne –: Was ist mit euch?)


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12.12.172. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3293/A der Abgeord­ne­ten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über die Wiener Zeitung GmbH und Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes – WZEVI-Gesetz (2013 d.B.)

3. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3221/A(E) der Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt der Wiener Zeitung als Tageszeitung (2014 d.B.)

4. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3299/A(E) der Abgeord­neten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhalt der Wiener Zeitung als Tageszeitung durch Zweckwidmung der Haushaltsabgabe (2015 d.B.)

5. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3041/A(E) der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Finanzielle und politische Unabhängigkeit für die Wiener Zeitung! (2016 d.B.)

6. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3294/A der Abgeord­neten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesverfassungsgesetz über die Transparenz von Medienkooperationen sowie von Werbeaufträgen und Förde-


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run­gen an Medieninhaber eines periodischen Mediums, das Medienkoope­rations- und -förderungs-Transparenzgesetz sowie das KommAustria-Gesetz geändert werden (2017 d.B.)

7. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2002/A(E) der Abgeord­neten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Inseratenstopp für das System Türkis (2018 d.B.)

8. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 2138/A(E) der Abgeor­dneten Henrike Brandstötter, Christian Hafenecker, MA, Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen betreffend weniger Inserate, mehr Transparenz und Neustart Medienförderung (2019 d.B.)


Präsidentin Doris Bures: Damit gelangen wir nun zu den Punkten 2 bis 8 der Tagesordnung, über welche die Debatten unter einem durchgeführt werden. Es sind dies Berichte des Verfassungsausschusses. Hinsichtlich der einzelnen Ausschussberichte verweise ich auf die Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Ich begrüße Frau Bundesministerin Susanne Raab im Hohen Haus und erteile als erstem Redner Herrn Abgeordneten Jörg Leichtfried das Wort. – Bitte.


12.12.51

Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried (SPÖ): Bevor ich in die Debatte eingehe, möchte ich einen Wunsch einer Kollegin erfüllen, nämlich die Gruppe Karl Traintinger und die steirischen Bezirkshauptleute, die uns heute auch zuschauen, herzlich zu begrüßen. (Allgemeiner Beifall.)

Geschätzte Damen und Herren! Frau Bundesministerin! Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren, die Sie hier zuhören! Abgesehen von manchen


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Lichtblicken, die vielleicht noch kommen mögen, ist das heute ein schwarzer Tag oder ein schwarz-grüner Tag für Österreich als Kulturland und Medienstandort.

Ich möchte Ihnen zu Beginn etwas vorlesen, was am Mittwoch, dem 8. August 1703, in einer Zeitung, nämlich in der „Wiener Zeitung“ – das war die Erst­ausgabe – stand: „Wiennerisches Diarium, enthaltend Alles Denckwürdige / so von Tag zu Tag so wohl in dieser Kayserlichen Residentz-Stadt Wienn selbsten sich zugetragen / als auch von andern Orthen auß der gantzen Welt allda nachrichtlich eingeloffen“. – Das war das Titelblatt der Erstausgabe der „Wiener Zeitung“.

Dazwischen liegen 320 Jahre österreichische Geschichte, 320 Jahre kulturelles Erbe. Diese Zeitung wurde von Generation zu Generation weitergetragen. Diese Zeitung hat im Laufe ihrer Geschichte so viele wichtige Ereignisse dokumentiert und kommentiert, wie keine andere. Diese Zeitung ist die älteste noch immer erscheinende Tageszeitung der Welt. Diese Tageszeitung wird jetzt von dieser Regierung und von diesen Abgeordneten, die diesen Vorschlag unterstützen, einfach liquidiert. Das ist eine medienpolitische und eine kulturpolitische Schande, geschätzte Damen und Herren! (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

Gerade in Zeiten von Fakenews ist seriöser Journalismus dringender notwendig denn je. Dieser türkis-grüne Zerstörungsakt ist beispielhaft für unfassbare Ignoranz, für unfassbare Abgehobenheit, für unfassbare Wurschtigkeit, was Medienpolitik, Demokratiepolitik, Kulturpolitik betrifft.

Geschätzte Damen und Herren, in Sonntagsreden sprechen Sie immer von Qua­litäts­journalismus. In Sonntagsreden sprechen Sie davon, wie wichtig Medien­vielfalt, Meinungsvielfalt ist, um abseits der Sonntagsreden eine Qualitätszeitung kaltschnäuzig zu killen. Das ist, was Sie heute tun, wenn Sie Ihr Vorhaben umsetzen, geschätzte Damen und Herren: eine Qualitätszeitung kaltschnäuzig killen – und das ist nicht das, was hier geschehen soll. (Beifall bei der SPÖ.)


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Ich sage jenen, die das auch nicht wollen: Ihr seid mit eurem Protest nicht allein! Ich sage jenen über 200 Institutionen: Wir stehen hinter euch! Wir werden alles tun, um zu verhindern, dass diese „Wiener Zeitung“ liquidiert wird.

Zum Glück spricht sich das auch schön langsam bei der ÖVP herum. Wer Franz Fischler bei der Demonstration vorgestern erlebt hat, hat seine Abscheu vor der ÖVP-Medienpolitik heraushören können, und diese Abscheu, geschätzte Damen und Herren, besteht zu Recht. (Ruf bei der ÖVP: Ah geh!) Das muss man ganz klar sagen, da gebe ich Herrn Fischler recht.

Sie liquidieren aber ja nicht nur eine Zeitung – das wäre schon schlimm genug –, Sie versuchen jetzt ja auch, die Journalismusausbildung zu verstaatlichen, indem Sie dieses Geld, das die „Wiener Zeitung“ bräuchte, dazu verwenden, im Bundeskanzleramt Journalistinnen und Journalisten auszubilden. Wie soll denn das gehen? Die Mediensprecher der ÖVP machen dann Journalismusausbil­dung? – Das ist nicht das, was wir uns unter Journalismusausbildung vorstellen, geschätzte Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

200 Millionen Euro schmeißen Sie jedes Jahr für Regierungspropaganda hinaus, aber die „Wiener Zeitung“ wollen Sie nicht weiter finanzieren. Das ist ein Skan­dal, und den haben Sie zu verantworten! (Beifall bei der SPÖ.)

Wir geben Ihnen jetzt noch eine Chance. Wir werden einen Rückverweisungs­antrag einbringen. Vielleicht entschließen Sie sich noch dazu, diesem zu folgen und das Ganze im Verfassungsausschuss noch einmal zu debattieren.

Ich bringe folgenden Antrag ein:

Rückverweisungsantrag

„Der Abgeordnete Jörg Leichtfried stellt den Antrag, den Antrag 3293/A der Abgeordneten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über die Wiener Zeitung GmbH und


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Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes – WZEVI-Gesetz, an den Verfassungsausschuss rückzuverweisen“.

*****

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, überlegen Sie sich gut, ob Sie als Toten­gräberin, als Totengräber der ältesten Tageszeitung der Welt in die Geschichts­bücher eingehen wollen! (Zwischenruf des Abg. Hörl.) Wenn Sie das tun, schreiben Sie heute österreichische Geschichte. Sie werden das aber nicht still und heimlich und anonym tun. Sie werden das mit Ihrem Namen tun müssen, denn wir werden nämlich diese Abstimmung namentlich machen. – Vielen Dank, geschätzte Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)

12.18


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Kurt Egger. – Bitte.


12.18.58

Abgeordneter Mag. (FH) Kurt Egger (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher im Plenarsaal, aber auch vor den Fernseh- und sonstigen Empfang­sgeräten! Diese Debatte heute gibt mir die Möglichkeit, ein wenig weiter auszuführen und ein paar grundlegende Gedanken über die Medienpolitik der aktuellen Bundesregierung zu verlieren. (Abg. Meinl-Reisinger: Das wird eine kurze Rede!)

Wir als Bundesregierung sind angetreten, um einen vielfältigen Medienstandort abzusichern, um die Sicherung des unabhängigen Journalismus zu gewährleisten, dazu beizutragen, dass sich Qualitätsjournalismus entwickeln kann (Abg. Meinl-Reisinger: Und wir sind gescheitert!), und wir sind dabei (Abg. Meinl-Reisinger: Gescheitert!), die heimischen Medienhäuser in eine digitale Zukunft zu begleiten.


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(Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Meinl-Reisinger: Auf voller Länge gescheitert!)

Die Digitalisierungsförderung hatte im Vorjahr einen Umfang von 54 Millionen Euro. In diesem Jahr stehen weitere 25 Millionen Euro zur Verfügung. Wir beschließen in den nächsten Wochen eine Qualitätsjournalismusförderung in der Höhe von 20 Millionen Euro (Ruf bei der ÖVP: Wow!), und wir haben auch gestern die Absicherung der ORF-Finanzierung inklusive einer Digitalisierungsnovelle auf den Weg gebracht. (Beifall bei der ÖVP sowie Bravoruf des Abg. Hörl.)

Bundesministerin Raab hat mit ihrem Team und unserer Unterstützung groß­artige Arbeit geleistet, um in schwierigen Zeiten diese Qualitätssicherung zu gewährleisten. Der internationale Wettbewerb ist sehr hart, die Veränderungs­geschwindigkeit ist sehr rasant, daher müssen wir Antworten liefern.

Bei der „Wiener Zeitung“ ist die Finanzierungsgrundlage weggefallen. Daher ist es notwendig gewesen, zu überlegen, wie wir die „Wiener Zeitung“ auch für die Zukunft erhalten können. Die Pflichtveröffentlichung war die Grundlage der Finanzierung. Künftig wird das Amtsblatt digital erscheinen, und das erspart den heimischen Unternehmerinnen und Unternehmern 20 Millionen Euro. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen. – Ruf: Ja, aber ...! – Zwischenruf der Abg. Brandstötter.)

Wir haben uns dafür entschieden, die „Wiener Zeitung“ in ein digitales Zeitalter zu begleiten. Der Medienkonsum verändert sich, und wir sind da der Weg­bereiter und ‑begleiter. Es wird aber auch weiterhin ein Printprodukt geben. Die „Wiener Zeitung“ wird eine unabhängige Redaktion mit einem Statut haben, und damit ist die Qualität gesichert.

Die oft kritisierte Weiterbildungsmöglichkeit wird Jungjournalisten die Möglich­keit geben, sich zu entwickeln, wobei diese Weiterbildung in Kooperation mit den heimischen Medien stattfinden wird.


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Damit bin ich bei der Novelle des Medientransparenzgesetzes, mit der wir eine grundsätzliche Veränderung der Veröffentlichungspflichten schaffen. Künftig wird es vorgesehen sein, dass staatliche Stellen und andere Rechtsträger alle entgeltlichen Inserate und sonstigen Kommunikationsleistungen bei der KommAustria melden müssen. Bisher galt eine Geringfügigkeitsgrenze von 5 000 Euro, die wird fallen.

Außerdem gibt es unterschiedliche Höhen im Zusammenhang mit den Veröf­fentlichungspflichten: 10 000 Euro, 150 000 Euro für eine Kampagne und 1 Million Euro.

Da es sich um eine Zweidrittelmaterie handelt, darf ich jetzt noch folgenden Abänderungsantrag einbringen:

Abänderungsantrag in zweiter Lesung

der Abgeordneten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Jörg Leichtfried, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen zum Gesetzentwurf im Bericht des Verfas­sungsausschusses 2017 der Beilagen über den Antrag 3294/A der Abge­ord­ne­ten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen, betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesverfassungsgesetz über die Transparenz von Medienkooperationen sowie von Werbeaufträgen und Förde­rungen an Medieninhaber eines periodischen Mediums, das Medienkoope­ra­tions- und -förderungs-Transparenzgesetz sowie das KommAustria-Gesetz geän­dert werden

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

Der eingangs bezeichnete Gesetzesentwurf wird wie folgt geändert:

1. (Verfassungsbestimmung) In Artikel 1 wird nach Z 5 folgende Z 5a eingefügt:

„5a. In § 1 Abs. 4 zweiter Satz wird nach dem Wort „kann“ die Wortfolge „für in Abs 1 bezeichnete Rechtsträger ein Verbot der Erteilung von Aufträgen über


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 216

Werbeleistungen, soweit es sich um Medien handelt, deren Förderung aus bundesgesetzlich geregelten Ausschlussgründen abgelehnt wurde, vorsehen und“ eingefügt.“

2. In Artikel 2 wird in der Z 5 im Text des § 2 Abs. 3 die Wortfolge „innerhalb von“ durch die Wortfolge „spätestens nach“ ersetzt.

3. In Artikel 2 wird nach Z 16 folgende Z 16a eingefügt:

„16a. In § 3a wird folgender Abs. 5 angefügt:

„(5) Den in den Art. 126b Abs. 1 und 3, Art. 126c, Art. 127 Abs. 1 und 4 sowie Art. 127a Abs. 1, 4 und 9 B-VG angeführten Rechtsträgern ist die Erteilung von Aufträgen über Werbeleistungen gemäß § 2 Abs. 1 an Medieninhaber, deren Förderungsansuchen entweder

1. von der KommAustria aus dem in § 5 Abs. 4 Qualitäts-Journalismus-Förderungs-Gesetz, BGBl. I Nr. xxx/2023 oder in § 7 Abs. 5 Publizistik­förde­rungsgesetz 1984, BGBl. Nr. 369/1984, oder in § 2 Abs. 8b Presseför­de­rungsgesetz 2004 angeführten Ausschlussgrund oder

2. von der RTR-GmbH aus dem in § 33a Abs. 6 KommAustria-Gesetz, BGBl. I Nr. 32/2001, angeführten Ausschlussgrund

abgelehnt wurde, in dem auf die Veröffentlichung der Ablehnung folgenden Zeitraum von einem Jahr untersagt.““

4. In Artikel 2 wird in der Z 24 im Text des § 7 Abs. 5 im ersten Satz der Verweis „bis 4“ durch den Verweis „bis 5“ ersetzt und im dritten Satz nach der Wortfolge „des Bundesgesetzes“ die Abkürzung „BGBl.“ eingefügt.

*****

Ich bitte um Annahme. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

12.26


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 217

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Abänderungsantrag in zweiter Lesung

der Abgeordneten Kurt Egger, Jörg Leichtfried, Eva Blimlinger,

Kolleginnen und Kollegen

zum Gesetzentwurf im Bericht des Verfassungsausschusses 2017 der Beilagen über den Antrag 3294/A der Abgeordneten, Kurt Egger, Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesverfassungsgesetz über die Transparenz von Medienkooperationen sowie von Werbeaufträgen und Förderungen an Medieninhaber eines periodischen Mediums, das Medienkoope­ra­tions- und -förderungs-Transparenzgesetz sowie das KommAustria-Gesetz geändert werden

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

Der eingangs bezeichnete Gesetzesentwurf wird wie folgt geändert:

1. (Verfassungsbestimmung) In Artikel 1 wird nach Z 5 folgende Z 5a eingefügt:

„5a. In § 1 Abs. 4 zweiter Satz wird nach dem Wort „kann“ die Wortfolge „für in Abs. 1 bezeichnete Rechtsträger ein Verbot der Erteilung von Aufträgen über Werbe­leistungen, soweit es sich um Medien handelt, deren Förderung aus bundesgesetzlich geregelten Ausschlussgründen abgelehnt wurde, vorsehen und“ eingefügt.“

2. In Artikel 2 wird in der Z 5 im Text des § 2 Abs. 3 die Wortfolge „innerhalb von“ durch die Wortfolge „spätestens nach“ ersetzt.

3. In Artikel 2 wird nach Z 16 folgende Z 16a eingefügt:

„16a. In § 3a wird folgender Abs. 5 angefügt:

„(5) Den in den Art. 126b Abs. 1 und 3, Art. 126c, Art. 127 Abs. 1 und 4 sowie Art. 127a Abs. 1, 4 und 9 B-VG angeführten Rechtsträgern ist die Erteilung von


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Aufträgen über Werbeleistungen gemäß § 2 Abs. 1 an Medieninhaber, deren Förderungsansuchen entweder

1. von der KommAustria aus dem in § 5 Abs. 4 Qualitäts-Journalismus-Förderungs-Gesetz, BGBl. I Nr. xxx/2023 oder in § 7 Abs. 5 Publizistikförderungsgesetz 1984, BGBl. Nr. 369/1984, oder in § 2 Abs. 8b Presseförderungsgesetz 2004 angeführten Ausschlussgrund oder

2. von der RTR-GmbH aus dem in § 33a Abs. 6 KommAustria-Gesetz, BGBl. I Nr. 32/2001, angeführten Ausschlussgrund

abgelehnt wurde, in dem auf die Veröffentlichung der Ablehnung folgenden Zeitraum von einem Jahr untersagt.““

4. In Artikel 2 wird in der Z 24 im Text des § 7 Abs. 5 im ersten Satz der Verweis „bis 4“ durch den Verweis „bis 5“ ersetzt und im dritten Satz nach der Wortfolge „des Bundesgesetzes“ die Abkürzung „BGBl.“ eingefügt.

Begründung:

Zu Z 1 (§ 1 Abs. 4 BVG Medienkooperation und Medienförderung): Die Ergänzung im BVG dient der Schaffung der Grundlage für ein Verbot der Erteilung von Aufträgen zu Werbeleistungen für Medien, bei denen durch den Inhalt eine gerichtlich strafbare Handlung nach § 282a oder § 283 StGB oder nach den Bestimmungen des Verbots­gesetzes verwirklicht wurde. Schon nach geltender Rechtslage gemäß § 33a Abs. 6 KOG oder § 7 Abs. 5 PubFG oder § 2 Abs. 8 PresseFG (und zukünftig auch nach § 5 Abs. 4 Qualitäts-Journalismus-Förderungs-Gesetz und § 2 Abs. 8b PresseFG, vgl den selbständigen Antrag 3292/A) sind diesbezüglich Ausschlussgründe für die Gewäh­rung einer Förderung normiert. An die aufgrund dieser Ausschlussgründe allenfalls erfolgende Ablehnung knüpft die einfachgesetzliche Regelung in § 3a Abs. 5 (neu) an.

Zu Z 2 (§ 2 Abs. 3 Medienkooperations- und -förderungs-Transparenzgesetz): Die Regelung soll sicherstellen, dass die Webschnittstelle der KommAustria durchgängig


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bis zum Ende der Frist „offen“ ist und folglich bis zu diesem Zeitpunkt eine Eingabe vorgenommen werden kann.

Zu Z 3 (§ 3a Abs. 5 Medienkooperations- und -förderungs-Transparenzgesetz): Die Änderung bezweckt im Ergebnis – wie bereits bei § 1 Abs. 4 des Bundesverfassungs­gesetzes dargestellt –, dass Medien, für die rechtskräftig die Verwirklichung einer gerichtlich strafbaren Handlung nach § 282a, § 283 StGB oder nach den Bestimmun­gen des Verbotsgesetzes festgestellt wurde, zu keinen Werbeleistungen herangezogen werden dürfen. Eine derartige rechtskräftige Verurteilung stellt nämlich auch einen Ausschlussgrund für eine Förderung dem PresseFG, dem PubFG oder dem KOG (§ 33a) und zukünftig nach dem QJF-G dar. An diese Ablehnung wird durch die vorlie­gende Regelung angeknüpft. Eine allfällige Ablehnung ist dem nach Fördergesetzen kategorisierten Online-Informationsangebot über sämtliche Entscheidungen der KommAustria und der RTR-GmbH zu entnehmen.

Zu Z 4 (§ 7 Abs. 5 Medienkooperations- und -förderungs-Transparenzgesetz): Hierbei handelt es sich einerseits um die Ergänzung der Inkrafttretensbestimmung und andererseits um die Korrektur eines legistischen Versehens.

*****


Präsidentin Doris Bures: Der Abänderungsantrag ist ordnungsgemäß einge­bracht und steht mit in Verhandlung.

Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Susanne Fürst. – Bitte.


12.26.20

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (FPÖ): Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir diskutieren hier das sogenannte Qualitätsjournalismusförderungsgesetz als Teil des vorgelegten Medienpakets der Bundesregierung. Es ist die Rede vom Schutz der Medienvielfalt und der Förderung des unabhängigen Journalismus.  Da muss man einmal einen Blick darauf werfen, wie das wirklich aussieht.


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Berichten, was tatsächlich ist, wäre die Aufgabe des unabhängigen, objektiven Journalismus. Es ist ein Beruf mit großer Verantwortung. Da geht es darum, die Themen auszuwählen, zu recherchieren, einzuordnen, zu veröffentlichen und die Meinungsbildung dem Konsumenten der Medien zu überlassen – nicht zu berichten, was sein soll, was die Meinung des Journalisten ist oder wie es ihm gefällt oder wie er es gerne hätte.

Wenn uns aber zum Beispiel Wettermoderatoren vorwurfsvoll erklären, dass der Klimawandel zu 100 Prozent menschengemacht ist, wenn uns Journalisten erzählen, wie wir einen Konflikt und kriegerische Auseinandersetzungen in moralischer Hinsicht einzuordnen haben, anstatt dass sie wirklich recherchieren und uns die Standpunkte beider Seiten erklären, oder wenn eine sprachliche Umerziehung stattfindet durch Einbau schwerer Grammatikfehler, wenn man – auch im öffentlichen Rundfunk – von Mitgliederinnen und Mitgliedern oder von Journalist:innen spricht, dann ist das für mich nicht unabhängiger, objektiver Journalismus, sondern da sind wir mehr beim sogenannten Haltungsjournalis­mus, der Einzug gehalten hat, oder beim konstruktiven Journalismus. (Abg. Bürstmayr: Ist ja sagenhaft!)

Nun stellt sich die Frage, welcher Journalismus da gefördert wird. Wird mit diesem Gesetz der moralisierende, emotionalisierende, die persönliche Meinung der Journalisten wiedergebende Journalismus gefördert oder wird mit diesem Gesetz wirklich unabhängiger Journalismus gefördert, der frei von Einflussnahme, frei von politischem Druck stattfinden kann und der auch dann zulässig ist, wenn er die Regierung oder andere Mächtige kritisiert?

In diesem Gesetz gibt es zwei Haken, die diese Frage eigentlich beantworten. Erstens: Wer vergibt diese 20 Millionen Euro, die für den Journalismus vorgesehen sind? – Es ist ein Fachbeirat, der von der Bundesregierung besetzt wird, und dieser berät die KommAustria. Das heißt, die Bundesregierung behält sich das Recht vor, die Förderung praktisch direkt zu vergeben.


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Abgesehen von dieser personellen Bindung hat man auch eine inhaltliche Bin­dung eingebaut: Demokratiefeindliche Medien sollen von der Förderung ausgeschlossen sein, also Medien, die wiederholt schon zu Hass und Gewalt aufgerufen haben, auch zu Gewalt gegen eine Gruppe aufgestachelt oder zu Missachtung der Rechtsordnung aufgerufen haben. Bei dieser Formulierung würde man denken: Ja, dafür sind wir alle, natürlich, ganz klar. – Das Problem ist aber: Was versteht denn die Regierung unter Hass und Hetze? (Abg. Hafenecker: Die Frau Blimlinger!) Man vergleiche nur, was sich in den sozialen Medien, Facebook und so weiter, abspielt und da unter die Zensur fällt. Kritisiert man die Bundesregierung, zum Beispiel die Coronapolitik oder jetzt auch schon die Klimapolitik, so gilt das dann als Verbreitung von Hass und Desinformation. Kritisiert man die Asylpolitik oder gibt man auch nur sozusagen eine Kriminalsta­tistik ein bisschen eingehender wieder, gilt das als Aufstachelung zu Gewalt gegen Gruppen. Kritisiert man den Bundespräsidenten, riskiert man eine Straf­ver­folgung und bekommt Besuch vom Verfassungsschutz. Kritisiert man neue Gesetze oder Einschränkungen, die darin enthalten sind, gilt das als Aufruf zur Missachtung der Rechtsordnung. Das ist das Problem.

Das heißt, in Wahrheit ist durch dieses Gesetz der unabhängige, freie Journa­lismus bedroht und gilt als demokratiefeindlich und als von Förderungen auszuschließen. Die freie Presse ist der Regierung ein Dorn im Auge. National­rats­präsident Sobotka hat es ja auch gerade sehr offiziell ausgesprochen, vor allen Dingen in Bezug auf die Onlinemedien, in denen jeder schreibt, was er so möchte oder was er glaubt: Das geht überhaupt nicht! So viel Desinformation! Mit so etwas wird die Bevölkerung nicht fertig! (Abg. Leichtfried: Das ist die falsche Rede!)

Da kann ich nur mehr sagen, die beste Waffe gegen Desinformation, gegen falsche Informationen ist echte Information und nicht Verbot und Unterdrückung. Das war schon immer so. (Beifall bei der FPÖ.) Wenn auch in den etablierten Medien vielleicht wirklich mehr darüber berichtet wird, was tatsächlich ist, was


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die Fakten sind, dann würden sie vielleicht auch mehr konsumiert und würden gar nicht so viel Förderung brauchen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

12.31


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Eva Blimlinger. – Bitte.


12.31.30

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Liebe Zuseher und Zuseherinnen an den Bildschirmen! Frau Kollegin Fürst, vorab nur einen Satz: Dieses Gesetz, von dem Sie jetzt reden, beschließen wir heute gar nicht. Das dürfte Ihnen entgangen sein. Das liegt noch zur Notifikation bei der EU; wir werden das hoffentlich bald zum Wohle des Qualitätsjournalismus, zum Wohle des heimischen Zeitungs- und Medienmarkts und des Medienstandorts beschließen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Hafenecker: Zum Wohle der „Wiener Zeitung“!)

Kollege Egger hat schon ausgeführt, was diese Bundesregierung in den letzten drei Jahren alles dafür getan hat, um diesen Medienstandort abzusichern. Wenn man sich die Bundesregierungen der letzten 25 Jahre anschaut, sieht man, dass wir in drei Jahren gemacht haben, was vorher in 25 Jahren nicht passiert ist. (Zwischenruf des Abg. Brandstätter.)

Vor drei Jahren aber war es so, dass wir am Beginn des Jahres 2020 mit dem Umstand konfrontiert waren, einerseits eine EU-Richtlinie umsetzen zu müssen, die 2019 beschlossen wurde und mit 2021 hätte umgesetzt werden müssen, nämlich jene, dass es keine Pflichtveröffentlichungen mehr im Amtsblatt gibt, und dass andererseits, wie schon ausgeführt, das Amtsblatt die „Wiener Zeitung“ – und zwar mehr oder weniger ausschließlich – finanziert. Damit war die Situation gegeben, dass wir uns überlegen mussten: Wie geht das mit der „Wiener Zeitung“ weiter? (Zwischenruf des Abg. Hafenecker.)


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Glauben Sie mir, ich bin Historikerin, ich bin sehr an Kulturgut, an historischen Dingen interessiert. Ich gehe meinen Kollegen und Kolleginnen immer mit solchen Fragen, auch was Archive betrifft, wahnsinnig auf die Nerven. Daher war es am Anfang auch so, dass ich selbstverständlich der Meinung war, wir müssen einen Weg finden, wie wir die „Wiener Zeitung“ im Print erhalten können. Das haben wir auch auf viele Arten versucht. Wir haben mit Investoren mögliche Konzepte, die keine waren, besprochen. (Abg. Brandstätter: Welche Investoren? – Abg. Brandstötter: Welche Investoren? – Zwischenruf des Abg. Hafenecker.) Es war natürlich so, dass wir alles sehr genau geprüft haben. Leider, muss ich sagen, hat irgendwie nichts von dem, was uns da angeboten wurde, nur ansatzweise einer operationalisierbaren Lösung entsprochen – so leid es mir tut. (Zwischenruf der Abg. Meinl-Reisinger.)

So kam es zu dem Entschluss, zu sagen: Okay, wir gehen einen neuen Weg, wir transformieren die „Wiener Zeitung“ in eine Digitalzeitung! – Print ist in diesem Sinn leider – Sie wissen das – in schwierigen Umständen. Wir wissen das vom „Kurier“, wir wissen das von der „Kleinen Zeitung“. Ich bin auch jemand, der die Abonnements auf Papier hat, ich gehöre noch zu dieser Generation. Viele Kolleginnen und Kollegen, die 30 Jahre jünger sind, fragen mich, ob ich irgendwie sozusagen noch ganz dicht bin, warum ich so etwas in Print lese. Sie lesen alles digital, und so wird das auch, so schwer es uns gefallen ist, für die „Wiener Zeitung“ sein.

Es ist jetzt schon ein Digitalprojekt in Vorbereitung. Da arbeiten sehr viele junge Journalistinnen und Journalisten, Redakteure, die natürlich einen ganz anderen Blick auch auf die Zukunft haben als wir – oder als ich, sage ich jetzt einmal –, die kurz vor der Pension stehen. Da geht es also schon darum, in die Zukunft zu weisen. Dieses Zukunftsprojekt in der „Wiener Zeitung“ findet statt, und es freut mich sehr, dass es diesen Wandel geben wird und dass wir die „Wiener Zeitung“ umstellen.


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Vielleicht ein Wort zur SPÖ: zunächst Danke, dass ihr bei der Transparenz, die uns ja besonders wichtig ist – um auch an die vorige Diskussion zum Unter­suchungsausschuss anzuschließen –, mitgeht! Es ist dringend notwendig, so eine Inseratentransparenz zu haben. Sie wird sozusagen mit diesem Gesetz auch gegeben sein, und darauf freue ich mich. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeord­neten der ÖVP.)

Andererseits muss ich aber zu dem Appell, den Frau Rendi-Wagner irgendwie am Anfang ihrer Rede getätigt hat, zwei Worte sagen: Die Erste, die ihre Zeitung eingestellt hat, war die Sozialdemokratie, die ihre Wiener Zeitung 1989 verkauft hat, weil sie nicht mehr rentabel war (Abg. Brandstötter: ... ist die „Wiener Zeitung“ jetzt doch eine Parteizeitung? – Abg. Leichtfried: Das war die „Arbeiter-Zeitung“!), an einen Investor – das waren genau solche Investoren wie für die „Wiener Zeitung“ –, und drei Jahre später musste sie, und zwar tatsächlich im Sinne eines Konkurses, liquidiert werden. Da war noch gar nicht von online et cetera die Rede. Was also das Einstellen von Zeitungen betrifft, hat die SPÖ Routine. Es wundert mich, dass Sie das nicht sehen, dass es heute ungleich schwieriger als damals ist, ein Printmedium zu erhalten. (Abg. Leichtfried: Schwacher Vergleich!)

Noch ein Wort zum Schluss: Es ist heute der 27. April. Vor 78 Jahren haben sich KPÖ, ÖVP, SPÖ und einige Unabhängige im Wiener Rathaus zusammen­gefun­den, um die Unabhängigkeitserklärung zu unterzeichnen. Mauthausen war zu dem Zeitpunkt noch nicht befreit, aber Wien war durch die Rote Armee befreit. Wie dies ein Neuanfang war, genauso ist es heute ein Neuanfang für die älteste Tageszeitung der Welt – so leid es mir tut. Es ist ein Neuanfang. Es ist ein Weg in die Zukunft.

Da mein Ceterum-censeo sich ja erübrigt hat – die Windisch-Kaserne wird nicht mehr nach einem Kriegsverbrecher heißen, obgleich sie leider auch nicht, was ich zutiefst bedaure, nach Richard Wadani benannt wird –, verlangt das natürlich nach einem neuen Ceterum-censeo. (Abg. Hafenecker: Ja, die Kommunisten sind eh im Vormarsch!) Da orientiere ich mich dieses Mal tatsächlich am Klimaschutz: Ich bin im Übrigen der Meinung, dass der Ottakringer Bach durch den autofreien


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Heldenplatz fließen soll. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Hafenecker: Genau deswegen wählen jetzt alle die KPÖ – weil’s eh wurscht is!)

12.37


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Klubvorsitzende Beate Meinl-Reisinger. – Bitte.


12.37.48

Abgeordnete Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschau­erinnen und Zuschauer! Wenn ich Ihnen zuhöre, was die Ziele Ihrer Medien­politik waren – die Erhaltung der Medienvielfalt in einem so kleinen Markt wie Österreich, das Aufhalten von Fakenews, auch die Stärkung des öffentlich-rechtlichen Auftrags –, so muss ich wirklich zum Schluss kommen, dass Sie auf ganzer – ganzer! – Linie scheitern. (Abg. Hafenecker: Wie die NEOS bei den Landtagswahlen!) Ich weiß nicht, ob das Unfähigkeit oder Kurzsichtigkeit oder Niedertracht oder einfach nur die Überheblichkeit der Macht ist, dass es so kommt, aber einer von all diesen Punkten ist es garantiert. (Beifall bei den NEOS. – Zwischenruf des Abg. Egger.)

Ich bin davon überzeugt – und deshalb habe ich mich auch heute zu Wort gemeldet, die Details werden meine Kolleg:innen Frau Brandstötter und Herr Brandstätter auch noch ausführen –, dass Sie in Ihrer Medienpolitik einen historischen Fehler begehen. Ich bin davon überzeugt, dass wir in zehn Jahren auf das Jahr 2023 zurückblicken und sagen werden: Da ist es gekippt. – Das ist das Ergebnis Ihrer völlig kurzsichtigen und abgehobenen Medienpolitik. Sie sind Totengräber der Medienvielfalt, und Sie sind damit Totengräber der Demokratie. Das werden wir in zehn Jahren garantiert sehen. (Beifall bei den NEOS.)

Sie begraben heute die „Wiener Zeitung“ und gleichzeitig schaffen Sie eine staatliche Journalistenausbildung im Bundeskanzleramt. Viktor Orbán wäre


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wirklich sehr stolz auf das, was Sie hier heute schaffen. Das ist ja unglaublich. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Gleichzeitig – und das werden wir noch in kommenden Sitzungen diskutieren – statten Sie den ORF mit einer Haushaltsabgabe, ja mit einer Zwangssteuer aus, und zwar üppigst: Mit den Werbeeinnahmen, die er weiter haben wird, hat er fix über 1 Milliarde Euro – über 1 Milliarde Euro! –, während Sie den freien Medien, den anderen Medien, die derzeit um das Überleben kämpfen, Brosamen geben.

Das, was Sie hier schaffen, wird keine Medienvielfalt fördern, sondern das ist in der Methode Kuba und im Ergebnis Ungarn (Beifall bei den NEOS), staatlicher De-facto-Monopolismus, nicht nur in der Frage des Rundfunks, sondern auch im Bereich der digitalen Medien.

Sie brauchen nur zu schauen, was heute in anderen Medienhäusern passiert. Da droht nicht nur ein Kahlschlag, sondern er hat schon längst stattgefunden. Die müssen einsparen, nicht der ORF! (Zwischenruf bei den Grünen.) Der ORF bekommt keine Schärfung des öffentlich-rechtlichen Auftrags und Sie lassen ihn auch nicht von der parteipolitischen Leine, an der Sie ihn halten. Das ist wirklich ein Skan­dal. (Beifall bei den NEOS.)

Um das ein bisschen zu verbildlichen: Wir hatten bis jetzt schon einen Medien­markt (einen Schnellhefter waagrecht in die Höhe haltend und Zuckerln darauf ausbreitend), auf dem es den ORF gibt – und ich bekenne mich zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk, anders als die Herrschaften der FPÖ (Abg. Hafenecker: Hören Sie meiner Pressekonferenz ... einmal zu!); ich glaube, dass er eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hat –, der aber in Schieflage war (den Schnellhefter jetzt schief haltend), denn da gab es ja bisher schon die GIS, und das war im Bereich Rundfunk. Jetzt machen Sie mit der Zwangssteuer (Ruf bei der FPÖ: Zwangs­steuer! – Abg. Hafenecker: Das übernehmen Sie nur mehr von unseren Begrifflichkeiten!) und den Rechten, die der ORF bekommt, de facto einen digitalen Monopolisten daraus, und alle anderen Medien, die da draufliegen (die Zuckerln berührend),


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werden Ihnen hinunterfallen. (Die Rednerin kippt den Schnellhefter, sodass die Zuckerln zu Boden fallen.)

Es wird keinen „Kurier“ mehr geben, es wird keine „Kleine Zeitung“ mehr geben, es wird kein „Profil“ mehr geben – das ist das Ergebnis Ihrer Politik. (Zwischenruf des Abg. Rauch.) Der FPÖ ist es wurscht, diese setzt auf Lautstärke in den sozialen Medien und wird damit durchdringen. Genau das aber, was Demokratie ausmacht – die Debatte, den Diskurs, die differenzierte Position –, tragen Sie heute und mit dem ORF-Gesetz, das kommen wird, zu Grabe. Da gratuliere ich Ihnen. (Beifall bei den NEOS.)

12.41


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Michaela Steinacker. – Bitte.


12.42.00

Abgeordnete Mag. Michaela Steinacker (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundes­ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich glaube, es ist unbestritten: Wir leben in einer extrem schnell­lebigen Welt – unser Alltag ist schnelllebig, der Konsum von Medieninhalten ist schnelllebig geworden – und wir informieren uns aus den verschiedensten Kanälen.

Liebe Beate, auch du, glaube ich, liest nicht nur jede Zeitung in Papier, auch du hast ein Smartphone. Wenn ich schaue, wer in der Früh wie die Zeitung liest, dann sehe ich, dass die Menschen, die in der Straßenbahn, in der U-Bahn, im Zug unterwegs sind, am Handy Zeitunglesen. Das ist das, was die Menschen, die Bürger in diesem Land wollen: schnelle Information. Sie wollen einen Redak­tions­schluss, den es praktisch nicht mehr gibt: Egal wann sie aufs Handy schauen, sie wollen die Informationen zu jedem Zeitpunkt haben. Viele, viele Medien in unserem Land sind bereits den Schritt in die Digitalisierung gegangen, und das ist ja genau das, was wir brauchen: digitale Medien, Meinungsvielfalt,


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Unabhängigkeit in den verschiedenen ehemaligen und noch immer existierenden Zeitungen, in Print wie digital.

Was tun wir heute? – Kollege Leichtfried, du hast gesagt, wir setzen einen „Zer­störungsakt“. Lieber Kollege Leichtfried, wir setzen heute einen Überlebensakt! (Abg. Leichtfried: Nein!) Wir starten und initiieren den Changemanagement­pro­zess der „Wiener Zeitung“. Das ist notwendig, denn nur digital ist nachhaltig! Das wollen die Menschen, das braucht man, das fordert unsere Zeit. Wir finanzie­ren – und deswegen ist es auch kein Untergang der Zeitung – nachhaltig aus dem Budget, mit 16,5 Millionen Euro jedes Jahr. Warum ist das notwendig? – Die Pflichtveröffentlichung, Sie wissen es, entfällt. Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer werden endlich entlastet.

Seit ich im Nationalrat bin, seit fast zehn Jahren, ist das immer ein Thema gewe­sen. Ich komme aus der Wirtschaft. Ich war früher für unendlich viele – für sehr, sehr viele – Beteiligungen zuständig. Die Pflichtveröffentlichungen haben sehr, sehr viel Geld gekostet. Was war es? – Eine reine Information, seitenlange, dicke Beilagen in der „Wiener Zeitung“.

Wir schaffen etwas Modernes, etwas Neues, nämlich ein elektronisches Schwar­zes Brett, die sogenannte elektronische Verlautbarungs- und Informations­plattform, und das ist gut. Das ist eine offene Plattform, auf der verschiedene Ministerien wichtige Informationen für unsere Bürger anbringen können, die als System mit verschiedenen Layern aufgebaut wird und mit der man praktisch einen One-Stop-Shop für Informationen hat, zum Beispiel für Vereinsregister, für Melderegister, für Patentregister und einiges mehr.

Zur journalistischen Ausbildung möchte ich nur sagen: Wir alle, die die „Wiener Zeitung“ lesen, wissen, wie hochqualitativ die Standards der Beiträge, die dort veröffentlicht werden, sind. Ja, und bitte, warum können die denn nicht digital veröffentlicht werden und warum können nicht diejenigen Journalisten, die dort am Werk sind, erfahrene Menschen (Abg. Meinl-Reisinger: Das ist ja unfassbar!), den jungen Leuten diese Ausbildung zuteilwerden lassen, die sie brauchen (Abg.


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Leichtfried: Ja, weil eure Pressesprecher diese Ausbildung machen!), um zu ebenso guten Journalisten zu werden – Journalisten, die unabhängig arbeiten, die hohe Qualitätsstandards haben (Abg. Meinl-Reisinger: Im Bundeskanzleramt! Das ist ja unglaublich!) und die mit einem zukunftsweisenden Redaktionsstatut dieses Onlinemedium gestalten werden? (Abg. Meinl-Reisinger: Unglaublich!)

Meine Damen und Herren, das alleine ist es nicht, es geht heute bei diesen Tagesordnungspunkten nicht nur um die „Wiener Zeitung“. Es geht auch um die weitgehende Gesetzesnovelle zur Medientransparenzoffensive, es geht um Transparenz bei Werbungen und Inseratschaltungen von staatlichen Stellen und Rechtsträgern im staatsnahen Bereich. Ich bedanke mich ausdrücklich bei der SPÖ, dass wir hinsichtlich der Verfassungsmehrheit den Weg gemeinsam gehen können.

Ich darf sagen: Nein, das ist kein historischer Fehler! In zehn Jahren, Beate, werden wir uns zusammensetzen, vielleicht einen Kaffee trinken und darüber sinnieren, ob dieses Gesetz heute zu verabschieden nicht vielleicht doch der ganz richtige Weg für die „Wiener Zeitung“ und für all diese Aufgaben war, die sie übernommen hat. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Meinl-Reisinger: Da wett ich viel, dass nicht!)

12.45


Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich Frau Bundesministerin Susanne Raab zu Wort gemeldet. – Bitte.


12.45.54

Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt MMag. Dr. Susanne Raab: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Abge­ordnete! Werte Zuseherinnen und Zuseher! (Abg. Rauch: Wer sind Sie? – Die Abgeordneten der SPÖ halten die aktuelle Ausgabe der „Wiener Zeitung“ mit der Überschrift „1703 2023“ auf der Titelseite in die Höhe.) Bevor ich zu den heutigen Tagesordnungspunkten komme, möchte ich gerne den Bogen ein bisschen


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breiter spannen, denn gestern war für uns und für die heimische Medienpolitik ein, wie ich denke, ganz zentraler und wichtiger Tag.

Wir haben gestern die neue Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorgestellt. Das war eine Notwendigkeit, die sich aufgrund eines Erkenntnisses des Verfassungsgerichtshofes ergeben hat. Dieses Erkenntnis besagt, dass die jetzige GIS-Finanzierung des ORF verfassungswidrig ist und dass auch all jene, die keinen Fernseher oder Radio zu Hause haben, aber online streamen können, von der künftigen Finanzierung umfasst werden sollen.

Das ist also eine Aufgabe, die wir uns nicht selbst ausgesucht haben, sondern die uns der Verfassungsgerichtshof gestellt hat. Wir haben gesagt, wenn wir das machen müssen, dann müssen wir es so machen, dass es am Ende durch ein massives Sparpaket im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und durch die Abschaf­fung von Sonderprivilegien günstiger für alle Österreicherinnen und Österreicher sowie die Menschen, die in Österreich leben, wird. Und das, sehr geehrte Damen und Herren - -


Präsidentin Doris Bures: Entschuldigung, können Sie (in Richtung SPÖ) das – die „Wiener Zeitung“ ist es – wieder herunternehmen?

Bitte, Frau Ministerin. (Abg. Steinacker: Die hat nicht sehr viele Inhalte, die „Wiener Zeitung“!)


Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt MMag. Dr. Susanne Raab (fortsetzend): Und das haben wir geschafft, wie gesagt durch ein Sparpaket von 325 Millionen Euro, zu dem sich der ORF committet hat, und durch weitere gesetzliche Sparmaßnahmen. Wir haben es auch geschafft, am Medienstandort Österreich auch wieder ein Gleichgewicht und überhaupt eine Fairness im Wettbewerb herzustellen, das zu verbessern, insbesondere natürlich durch Einschnitte in die Kostenstruktur des ORF, selbstverständlich


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aber beispielsweise auch durch Werbeeinschränkungen und durch eine Trans­formation von orf.at, weg von der Zeitungsähnlichkeit hin zum Digitalen. (Abg. Meinl-Reisinger: Transformation?!)

Nun möchte ich auf die heutigen Tagesordnungspunkte eingehen. Das beste­hende Medientransparenzgesetz regelt die Kooperationen zwischen den Medien und der öffentlichen Hand, insbesondere wenn es um die Vergabe von Inseraten geht. Dieses Gesetz ist absolut in die Jahre gekommen und es haben sich insbesondere in den letzten Jahren Lücken ergeben. Für mich war daher, als ich vor einem Jahr als Medienministerin angelobt wurde, klar, dass wir das Medien­transparenzgesetz jedenfalls verschärfen müssen.

Es braucht lückenlose Transparenz, wenn Medien mit dem Staat kooperieren. Nicht jedes Inserat ist schlecht, sehr geehrte Damen und Herren! Ich als Frauenministerin habe oft Kampagnen beauftragt, mit denen wir Frauen darüber informieren, wo sie Hilfe bekommen, mit denen wir Frauen darüber informieren (Zwischenruf bei der SPÖ), wie sie die Helpline erreichen und wo ein Gewalt­schutzzentrum ist. Das sind legitime Aufgaben, aber jeder Cent, jeder Euro, der dabei ausgegeben wird, muss für Sie, sehr geehrte Damen und Herren (in Rich­tung Galerie), hundertprozentig und lückenlos aufgelistet werden.

Das neue Medientransparenzgesetz soll also ein Mehr an Transparenz ab dem ersten Euro bringen, eine bessere Nachvollziehbarkeit bei Einschaltungen und Medienkooperationen durch die öffentliche Hand. Es soll auch operativ einfacher werden, diese Einschau zu erhalten. Das sind riesige Datenkonvolute, zu denen man als Normalsterblicher eigentlich kaum Zugang hat. Künftig wird es eine Datenbank geben, in der man auf einen Klick einsehen kann, wer welches Inserat geschaltet hat, in welcher Höhe, wie viel da ausgegeben wurde, und bei großen Medienkampagnen eben auch, ob es den gewünschten Effekt gebracht hat. All diese Meldepflichten werden außerdem auf Social Media, auf Plakatwer­bung und auch auf Kinowerbung ausgeweitet.


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Für jede Kampagne mit einem Budgetvolumen von mehr als 150 000 Euro muss ein Transparenzbericht erstellt werden, und, wie gesagt, wir als Bund orientieren uns dabei an der Privatwirtschaft. Wenn man in der Privatwirtschaft eine Kam­pagne schaltet, dann muss man sich auch überlegen: Welchen Nutzen will man denn mit dieser Kampagne erzielen? Was will ich denn damit erreichen? Was ist denn das Ziel, weshalb setzt man das Geld ein? Und der Bund, die öffentliche Hand wird das künftig auch tun müssen: sich diese Wirkungsziele zu setzen und am Ende des Tages auch zu kontrollieren, ob sie erreicht worden sind. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Nun zur „Wiener Zeitung“, sehr geehrte Damen und Herren: Im Regierungs­programm ist, wie es bereits ausgeführt wurde, auf Basis von EU-Recht vorge­sehen, dass die sogenannten Veröffentlichungspflichten, die Unternehmerinnen und Unternehmer getroffen haben, nämlich die Veröffentlichung von Ein­tragungen im Firmenbuch in der „Wiener Zeitung“ vorzunehmen und dafür auch zu bezahlen, abzuschaffen sind. Gleichzeitig haben wir uns im Regierungspro­gramm zum Ziel gesetzt, im Zuge dessen ein neues Geschäftsmodell für die „Wiener Zeitung“ vorzusehen, und das setzen wir nun um. Die „Wiener Zeitung“ wird transformiert.

Ich möchte noch einmal ausdrücklich sagen: Wer von einer Abschaffung der „Wiener Zeitung“ spricht, der sagt die Unwahrheit! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wir haben uns auch auf Basis der Daten, die uns vorliegen, ein neues Geschäfts­modell überlegt, denn wir sehen, dass das jetzige Geschäftsmodell Folgendes bringt: guten Journalismus, ausgezeichneten Journalismus, ja – aber kaum Lese­rinnen und Leser. Die „Wiener Zeitung“ verkauft 6 000 bis 8 000 Exemplare, und die Leserstruktur der „Wiener Zeitung“ ist wie folgt: Sie hat mehr Leserinnen und Leser, die über 90 Jahre alt sind, als Leserinnen und Leser unter 30 Jahren. Was wir wollen, ist, diesen guten Journalismus, der natürlich gegen Fakenews wirkt und der natürlich eine super Informationsquelle, besonders auch für die Jugend,


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sein soll, einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und eben besonders junge Menschen zu erreichen.

Jeder, der Kinder im Jugendalter zu Hause hat, weiß, dass die Informations­quel­len über digitale Medien funktionieren, dass man sich über Whatsapp-Gruppen und womöglich über Telegram informiert, aber jedenfalls digital. Und daher ist die Transformation der „Wiener Zeitung“ ins digitale Zeitalter ein Geschäfts­modell, mit dem wir erreichen wollen, die Marke der „Wiener Zeitung“ zu erhalten und für die Zukunft abzusichern. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeor­dneten der Grünen.)

Vielleicht noch ein Punkt zur Journalismusausbildung: Jeder, der sich in diesem Bereich ein bisschen auskennt, weiß, dass die „Wiener Zeitung“ bereits jetzt eine großartige Journalistinnen- und Journalistenausbildung hat, und die wird selbstverständlich nicht im Kanzleramt angeboten, sondern in der Redaktion der „Wiener Zeitung“. Dort, wo die Journalistinnen und Journalisten arbeiten, können junge, neugierige angehende Journalist:innen auch reinschnuppern und ausgebildet werden. Ich habe das ehrlich gesagt als großartiges Konzept empfunden, weil ich viele der dortigen Absolventinnen und Absolventen kennengelernt habe und ich weiß, dass diese am heimischen Medienmarkt sehr gefragt sind.

Ich möchte bitte nicht, dass irgendeine:r von diesen jungen Absolventinnen und Absolventen, die dort die Ausbildung gemacht haben oder die Ausbildung dort machen werden, irgendwo sozusagen diskreditiert wird und dass ihnen ein Stempel der Nicht-Unabhängigkeit aufgedrückt wird (Abg. Leichtfried: Dann hättet ihr es bleiben lassen!), denn das sind großartige Journalistinnen und Jour­nalisten, sie waren es bisher und werden es natürlich auch künftig sein. Gott sei Dank gibt es jetzt mehr Plätze, denn der heimische Medienmarkt braucht gut ausgebildete Journalistinnen und Journalisten für die Gewährleistung der Unabhängigkeit der Berichterstattung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)


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Sehr geehrte Damen und Herren, wir haben im Verfassungsausschuss auch das Qualitätsjournalismusförderungsgesetz behandelt. Damit wird die existierende Presseförderung um eine weitere Säule erweitert. (Abg. Leichtfried: Das kommt heute nicht!) Wir wollen natürlich die Medienvielfalt in Österreich erhalten. Wir wollen die Transformation der klassischen Medien in das digitale Zeitalter begleiten. Das tun wir mit einer Förderung der digitalen Transformation und das tun wir künftig auch mit einer Qualitätsjournalismusförderung im Umfang von insgesamt 20 Millionen Euro.

Wir haben dieses Vorhaben nun an die Europäische Kommission zur weiteren Konsultation und zur beihilfenrechtlichen Genehmigung übermittelt. Dieses Verfahren wurde formell gestartet, und ich bin zuversichtlich, dass wir die Zustimmung erhalten werden, um die Gesetzesvorlage daran anschließend auch im Plenum behandeln zu können.

Ich danke Ihnen sehr herzlich für die Debatte, auch im Verfassungsausschuss, und hoffe auf eine breite Mehrheit zu den Gesetzesvorhaben. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

12.55


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Sabine Schatz. – Bitte.


12.55.15

Abgeordnete Sabine Schatz (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren, haben Sie heute schon Zeitung gelesen? Sind Sie eventuell Leserin oder Leser der „Wiener Zeitung“ (ein Exemplar der „Wiener Zeitung“ in die Höhe haltend) und schätzen diesen qualitativ hochwertigen Journalismus, der täglich in der Printausgabe und auch digital, Frau Ministerin, erscheint? Dann nutzen Sie noch diese Gelegenheit, denn so, wie es aussieht, wird mit diesem heutigen Beschluss die „Wiener Zeitung“ als tägliche Print­ausgabe am 30. Juni das letzte Mal erscheinen! Und damit, sehr geehrte Damen


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und Herren, geht ein Stück österreichische Zeitungsgeschichte wirklich zu Ende. (Beifall bei der SPÖ.)

Das ist ein Nachdruck der ersten Ausgabe der „Wiener Zeitung“ vom 8. August 1703 (das angesprochene Exemplar der „Wiener Zeitung“ in die Höhe haltend), und ja, die „Wiener Zeitung“ ist mit ihren 320 Jahren tatsächlich die älteste Tages­zeitung der Welt und hat wie keine andere die Geschichte Österreichs täglich begleitet. Sehr geehrte Damen und Herren, es ist wirklich eine Schande, dass Sie der „Wiener Zeitung“ heute mit dieser Gesetzesvorlage den endgültigen, den finalen Todesstoß versetzen. (Beifall bei der SPÖ.)

Das ist nicht nur ein schwarzer Tag für den Qualitätsjournalismus in Österreich, das ist nicht nur ein schwarzer Tag für die Medienvielfalt in Österreich, es ist auch demokratiepolitisch unverantwortlich, was Sie hier machen. Gerade in Zeiten von Fakenews, in Zeiten von Echokammern in digitalen Medien, in Zeiten von Verschwörungstheorien, die sich rasant ausbreiten, gerade in diesen Zeiten braucht es eine qualitativ hochwertige, ja staubtrockene Berichterstat­tung, wie sie das „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ eben geliefert hat, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)

Gerade in Zeiten, in denen wir im Pressefreiheitsindex rasant auf Platz 31 abgerutscht sind, ist das, was Sie hier heute machen, wirklich, wirklich schändlich.

Klar, die Zeiten von Pflichteinschaltungen im „Amtsblatt“ sind vorbei. Ja, dem verschließen wir uns nicht, das sehen wir auch so. Damit wurde aber der „Wiener Zeitung“ mit einem Schlag die Finanzierungsgrundlage entzogen. Jetzt hätte man als ÖVP und Grüne hergehen und sagen können: Okay, wir sind bereit, gemeinsam nach einer Lösung, nach einer alternativen Finanzierungs­lösung für die „Wiener Zeitung“ zu suchen! Alleine bei der jetzt schon angesproche­nen, vielfach kritisierten Journalist:innenakademie wäre, wenn Sie von dieser absehen würden, die Lukrierung von 6 Millionen Euro möglich. Wenn sie beim BKA angesiedelt ist, schafft das natürlich Abhängigkeiten.


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Wir haben konkret auch einen Vorschlag eingebracht und eine Forderung der Redakteursversammlung aufgenommen, die vorschlägt, die „Wiener Zeitung“ dadurch zu finanzieren, dass man mit einer Zweckwidmung der von Ihnen vorgesehenen Haushaltsabgabe – von dieser kann man halten, was man will – eine Grundfinanzierung der „Wiener Zeitung“ sicherstellt. Sie wollen aber keinen der vorliegenden Vorschläge annehmen. Sie wollen die „Wiener Zeitung“ als Printausgabe nicht erhalten. ÖVP und Grüne – leider auch die Grünen – sind nicht bereit, gemeinsame Wege einzuschlagen, um die „Wiener Zeitung“ am Leben zu erhalten.

Künstler:innen, Wissenschafter:innen, Medienschaffende, alle in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaften und Politiker, Politikerinnen, wie zum Beispiel Rudi Anschober – der dürfte ja in diesen Reihen kein Unbekannter sein –, unsere Präsidentin Bures, Heinz Fischer, Franz Fischler und viele, viele andere setzen sich im Personenkomitee zur Rettung der „Wiener Zeitung“ dafür ein, konkrete Maßnahmen zu setzen, um die „Wiener Zeitung“ am Leben zu erhalten. Sie fordern ein Moratorium von 18 Monaten, und in dieser Zeit soll gemeinsam eine Finanzierungsgrundlage gesucht werden. Nicht einmal diese Übergangsfrist wollen Sie ermöglichen, sehr geehrte Damen und Herren, und das ist wirklich, wirklich traurig. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich appelliere wirklich an Sie, vor allem an die Kolleginnen und Kollegen von ÖVP und Grünen: Blasen Sie diesen finalen Todesstoß für die „Wiener Zeitung“ heute ab! (Beifall bei der SPÖ.) Setzen wir uns gemeinsam zusammen, denn: Wir können die „Wiener Zeitung“ als Printausgabe retten, wenn wir es wollen. Wir hier können Seite an Seite mit den betroffenen Beschäftigten, mit den Lese­rinnen und Lesern, mit allen, die für qualitativ hochwertigen Journalismus stehen, die „Wiener Zeitung“ am Leben erhalten.

Bitte blasen Sie diesen Todesstoß ab! – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

13.00



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Präsidentin Doris Bures: Nun gelangt Frau Klubvorsitzende Sigrid Maurer zu Wort. – Bitte.


13.00.17

Abgeordnete Sigrid Maurer, BA (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Nach dieser Debatte werde auch ich mir jetzt erlauben, allgemein zur Medienpolitik zu sprechen, denn ich glaube schon, dass es wichtig ist, dass wir ein paar Dinge aussprechen, klarstellen und vielleicht auch den Rahmen, in dem wir hier agieren, ein bisschen erläutern. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)

Journalismus, unabhängiger Journalismus, ist zwingend notwendig in einer Demokratie: Wenn es diesen nicht gibt, ist es keine Demokratie. (Beifall bei den Grünen.)

Die Politik hat die schwierige Aufgabe, die Rahmenbedingungen – die politi­schen Rahmenbedingungen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die wettbewerbsrechtlichen Rahmenbedingungen et cetera – für die Medien so zu gestalten, dass Journalistinnen und Journalisten ihre Arbeit bestmöglich machen können, unabhängig machen können (Abg. Brandstätter: Genau das können sie nicht!), dass sie finanziell abgesichert sind und nicht dem politischen Einfluss ausgeliefert sind. (Abg. Brandstätter: Genau das können sie nicht! ... auch unangenehm selber!)

Ich finde sehr interessant, teilweise aber auch sehr erschütternd, was hier von der Parteivorsitzenden Meinl-Reisinger gekommen ist (Abg. Brandstätter: Erschütternd!), denn ich glaube, grundsätzlich teilen wir alle hier – bis auf die Freiheitlichen – dieses Grundverständnis, was Journalismus und was Medien leisten müssen. Die Freiheitlichen glauben ihren Propagandachannels, sie glauben alternative Fakten. Eine medienpolitische Diskussion ist mit den Frei­heitlichen nicht sinnvoll zu führen, und welche Medienpolitik sie gemacht haben, weiß man aus den Chats ihres Parteichefs H.-C. Strache im Kontext mit


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Postenbesetzungen im ORF. Ich glaube also, die Freiheitlichen können oder müssen wir aus dieser Debatte mehr oder weniger ausklammern. (Abg. Belakowitsch: Wie schaut es denn mit den Postenbesetzungen bei den Grünen aus? – Abg. Brandstätter: Und die ÖVP-Chats? – Abg. Hafenecker: Die Sideletter der Grünen ... super!)

Die rechtliche Frage ist dann folgende: Wir sind in einem dualen Medienmarkt.

Wir haben einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der in der Demokratie eine ganz, ganz zentrale Rolle hat. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Europa lieferten einen wesentlichen Beitrag zur Demokratisierung nach 1945. Der öffentliche Rundfunk stellt Informationen bereit, bereitet Dinge auf, die andere Medien oft nicht bringen, beispielsweise ist orf.at eine Plattform, die insbesondere für Menschen mit Behinderungen – mit Sehbehinderungen, mit anderen Einschränkungen – ganz, ganz wichtig ist, weil sie barrierefrei ist. Der ORF ist dazu verpflichtet, sein Angebot barrierefrei zu gestalten und, und, und. Der ORF hat auch ein großes Unterhaltungsangebot, auch darüber kann man diskutieren. Ich glaube, das ist gut, weil es den ORF insgesamt breit absichert.

Gleichzeitig haben wir einen privaten Medienmarkt, der in den österreichischen Rahmenbedingungen – einem kleinen Land – so gewachsen ist, wie er gewachsen ist. Ich glaube, es gibt da viele Erbsünden, wie ein ehemaliger roter Kanzler in Bezug auf die Inseratenkorruption gesagt hat. Es ist ein gewachsener Medienmarkt; es gab Fusionen, die hinterfragenswert sind et cetera, aber er ist nun einmal so, wie er ist.

Ja, auch die privaten Medien stehen sehr stark unter Druck. Wegen des Papier­preises diskutieren ganz andere Zeitungen, ob sie ihre Printausgabe einstellen, also Zeitungen, die eine ganz andere Finanzierung haben, weil das einfach nicht mehr das Medium der Zeit ist und weil der Papierpreis hoch ist. Es gibt steigende Kosten durch die Inflation und es gibt definitiv schwierige Rahmenbedingungen für alle Seiten.


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Das, was wir als Politik versuchen, ist, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass wir einerseits den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gut absichern, so finanzieren, dass er seine wichtige Arbeit leisten kann, und ihm gleichzeitig die digitalen Möglichkeiten geben, dass er zukunftsfähig ist.

Gleichzeitig haben wir so viel öffentliches Geld für private Medien im System wie noch nie zuvor. Mit der erst zu beschließenden Qualitätsjournalismus­förderung werden erstmals in der Zweiten Republik dann objektive Qualitäts­krite­rien eingeführt, an denen sich die Finanzierung orientiert – da geht es um 20 Millionen Euro, in der Vergangenheit waren es 8 Millionen Euro. Das ist ein großer Meilenstein, fast eine Verdreifachung der Mittel, und mit diesen Maß­nahmen versuchen wir, die Balance zu halten.

Ich finde die Diskussion, so wie sie geführt wird, zum Teil verlogen, und ich finde die Debatte, wie sie hier zum Teil geführt wird, auch ein bisschen bequem.

Ich möchte noch etwas zur Frage der „Wiener Zeitung“ sagen: Wir haben uns das nicht ausgesucht. Glauben Sie, es macht uns Spaß (Abg. Hafenecker: Mit der ÖVP zu regieren? Nein, glaube ich nicht!), dass wir diese wirklich furchtbaren Entscheidungen treffen müssen? Es gibt eine EU-Richtlinie, die wir umsetzen müssen, weil sonst Strafzahlungen drohen, und es ist unionsrechtlich und wettbewerbsrechtlich – aber mit solchen Fragen beschäftigen Sie sich dann nicht – nicht möglich, einfach zu sagen: Passt, wir hauen weiter 18 Millionen Euro in eine einzige Zeitung!

Wir schaffen es mit den Rahmenbedingungen, die wir kreieren – über 7 Mil­lionen Euro für das Medium –, dass die „Wiener Zeitung“ sich in ein digitales Medium transformiert, und ich habe großes Vertrauen in die unabhängige Redaktion, die nämlich keinen Todesstoß erhält, sondern die natürlich weiter arbeiten und neue Projekte machen wird, und bin zuversichtlich, dass das auch gut gelingen kann. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)


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Ich möchte noch einen weiteren Punkt ansprechen. Ich habe vorhin gesagt, dass die medienpolitische Debatte zum Teil verlogen ist; ein Teil dieser Verlo­genheit betrifft den Umgang mit Inseraten (Abg. Erasim: ... verlogen!), wir wissen das aus den Chats, in denen das Beinschab-Tool dokumentiert ist. Frau Erasim, ich glaube, Kollegin Disoski wird dann ein bisschen etwas zu Ihrer Partei in Wien sagen.

Ex-Kanzler Kern hat das Wort „Erbsünde“ (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Erasim) im Zusammenhang mit der Inseratenpolitik gesagt. Wir schaffen heute ein Transparenzgesetz – und ich bedanke mich bei allen, die zustimmen –, das in Zukunft jedes Inserat ab dem ersten Euro transparent stellt. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Ein System wie bisher, bei dem eine Grenze eingezogen war – bei der das Inserat dann zufälligerweise 3 999 Euro gekostet hat –, ist in Zukunft nicht mehr möglich. Außerdem wird die Transparenzdatenbank so gestaltet, dass man darin auch tatsächlich etwas findet und etwas lesen kann – das war nämlich leider auch nicht so –, und wir schaffen die Verpflichtung, dass bei Regierungsinse­ra­ten ab einer bestimmten Höhe gut begründet sein muss, warum man wo wirbt und was das Wirkungsziel ist, weil logischerweise Inserate dort geschaltet werden sollen, wo sie die richtigen Personen erreichen. Wenn ich Pensio­nist:in­nen ansprechen möchte, dann ist ein klassisches Printprodukt möglicher­weise das Medium der Wahl, wenn ich junge Menschen erreichen möchte, dann wahrscheinlich eher weniger.

Das ist ein großer Meilenstein in der Transparenz, und insgesamt haben wir in den letzten Wochen, Monaten, im letzten Jahr sehr viele Meilensteine weitergebracht. Wir gehen jetzt mit der Digitalnovelle und mit dem Beitrag für den ORF in Begutachtung, wir werden das Qualitätsjournalismusförde­rungs­gesetz mit 20 Millionen Euro beschließen, wir werden heute das Trans­parenz­gesetz beschließen. Irgendetwas habe ich jetzt sicher vergessen, aber wir schaffen jedenfalls neue Rahmenbedingungen für die österreichischen Medien – die privaten wie die öffentlichen –, damit wir das, was für unsere Demokratie


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am allerwichtigsten ist, was wir brauchen, nämlich unabhängigen Journalismus, sicherstellen können. (Abg. Brandstätter: Das Gegenteil macht ihr!)

Diese Gesetze sind ein großer Schritt in diese Richtung, und ich bitte um mög­lichst breite Zustimmung für das Transparenzgesetz heute. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

13.08


Präsident Ing. Norbert Hofer: Bevor Herr Abgeordneter Mag. Harald Stefan das Wort ergreift, kurz Folgendes: Es ist die Frage gekommen, warum ich keinen Ordnungsruf gegeben haben. Die Aussage lautete, die „Debatte“ ist „verlogen“. Wenn die Frau Klubobfrau gesagt hätte: Sie sind verlogen, oder: Sie lügen, dann hätte es einen Ordnungsruf gegeben. (Abg. Leichtfried: Ja, aber die Debatte sind wir!) – Nein, wir sind nicht die Debatte. (Abg. Lindner – erheitert –: Über das können wir noch reden!)

Nun gelangt Herr Abgeordneter Stefan zu Wort. – Bitte, Herr Abgeordneter.


13.08.43

Abgeordneter Mag. Harald Stefan (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ja, wir beschließen heute die Zerstörung der „Wiener Zeitung“ – „wir“ bedeutet das Parlament, nicht unsere Fraktion –, und man muss schon darüber nachdenken, was man macht, wenn man eine Zeitung, die seit 320 Jahren durchgehend als Tageszeitung existiert und damit die älteste der Welt ist, zerstört.

Jetzt kann man sagen, dass es nicht Aufgabe des Staates ist, eine Zeitung zu führen – da stimme ich zu, das ist schon richtig, es kann nicht die Aufgabe sein, dass wir als Staat und damit die Steuerzahler das finanzieren, und ich bin auch der Meinung, dass die Aufhebung der Veröffentlichungspflichten richtig war; das war antiquiert, das hat in Wahrheit wenig bis gar keinen Sinn mehr gemacht, das ist alles richtig –, aber das heißt noch lange nicht, dass der Gesetzgeber von sich aus eine Zeitung zerstören muss – und genau das passiert –, denn man


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hätte der Zeitung durchaus auch die Möglichkeit geben können, privatisiert zu werden oder auf andere Weise finanziert zu werden. Das alles ist völlig klar.

Das alles wäre möglich gewesen, aber stattdessen will man da ja in Wahrheit weiter den Zugriff haben, denn dann, wenn man sagt, es sei eine Einsparung und man wolle dieses Geld nicht ausgeben, müsste man ganz anders vorgehen. Zudem nimmt man das, was man den Unternehmen vielleicht auf der einen Seite erspart, indem man die Veröffentlichungspflicht abschafft, auf der anderen Seite über die Haushaltsabgabe ja sowieso wieder von ihnen ein, es ist sogar eine höhere Belastung der Unternehmen.

Abgesehen davon: Wenn man sagt: Gut, der Staat soll das nicht finanzieren, wir sparen uns dieses Geld!, dann verstehe ich dieses Gesetz noch weniger. Es werden wiederum an die 20 Millionen Euro ausgegeben, davon 7,5 Millionen Euro für die digitale „Wiener Zeitung“. Die Frau Bundesminister hat gerade gesagt, die Abonnenten oder die Leser sind häufig über 90 Jahre alt. Das ist natürlich ideal für eine Digitalisierung, denn das ist ja genau das richtige Publikum. (Heiterkeit der Abgeordneten Belakowitsch und Scherak.) Dann gibt es 6 Millionen Euro für eine Journalistenausbildung – höchst fraglich! –, eine Journalistenausbildung, die in der Weisungskette des Bundeskanzlers steht. Da fragt sich doch jeder: Was soll denn das? – Da brauche ich jetzt noch gar nicht davon auszugehen, wie da beeinflusst wird, denn allein die Tatsache ist so systemwidrig und so unsinnig; und dafür werden 6 Millionen Euro ausgegeben.

Dann gibt es 3 Millionen Euro für eine Verlautbarungs- und Informations­platt­form. Das ist schön und gut, aber da ist völlig unklar, was damit wirklich passiert, denn es entsteht eine Doppelgleisigkeit, das gibt es schon. Da wird das Geld in Wirklichkeit erst recht wieder hinausgeworfen und eben wieder in einer system­widrigen Art und Weise verwendet.

Ich halte dieses Gesetz also wie gesagt für einen groben Fehler. Abgesehen davon wird die älteste Zeitung der Welt damit zerstört, statt ihr die Möglichkeit zu geben, zu überleben. Daher halte ich es für den einzig richtigen Weg, dass


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wir sagen: Gehen wir in uns – vor allem die Regierungsparteien sollten in sich gehen – und finden wir eine andere Lösung! – Deswegen habe ich bereits einen Rückverweisungsantrag eingebracht. Ich hoffe, Sie alle stimmen zu. Wir starten neu und suchen nach einem besseren Weg. (Beifall bei der FPÖ.)

13.11


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag.a Meri Disoski. – Bitte schön, Frau Abgeordnete. (Abg. Lindner: Soll ich jetzt klatschen oder was soll ich jetzt machen? – Abg. Disoski – auf dem Weg zum Redner:innen­pult –: Bitte!)


13.12.10

Abgeordnete Mag. Meri Disoski (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher, ins­besondere auch hier auf der Galerie! Wir beschließen heute ja auch ein Gesetz über die Transparenz von Medienkooperationen, und dazu haben die Kolleg:innen Leichtfried, Brandstötter und Hafenecker einen Entschließungs­antrag mit dem Titel „weniger Inserate, mehr Transparenz und Neustart Medienförderung“ eingebracht.

Ich greife einmal exemplarisch eine Forderung auf, die sie in diesem Antrag erheben. Ich zitiere das wörtlich aus dem Antrag: „Das Inseratenvolumen muss nachhaltig reduziert werden.“ – Kollege Leichtfried – ich habe mir das sehr genau angeschaut –, dort, wo ihr Landesregierungen anführt, in Wien, passiert ja genau das Gegenteil davon. Wien ist weltweit absolute Inseratenweltmeisterin. Städte wie London oder Berlin geben nicht einmal ein Zehntel von dem aus, was Wien in Inserate pumpt. Das wirft für mich mehrere Fragen auf. Am meisten interessiert mich aber die Frage: Was passiert denn mit diesen Steuergeldern?

Ich habe mir das anhand des Schnitzelgutscheins angeschaut. Sie erinnern sich: Im Wahljahr 2020 hat SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig fast eine Million Gastrogutscheine an Wiener Haushalte verschicken lassen. Er hat das übrigens in Notkompetenz entschieden, also still und heimlich im Hinterzimmer – so viel


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einmal zur Transparenz. (Abg. Erasim: Was ist mit der Cofag? Wie ist das mit der Cofag? 36 Milliarden Euro! – Abg. Lindner: Das hat ja eh jeder gewusst!)

Die Wienerinnen und Wiener, also eine Million Haushalte, bekommen nicht nur einen Schnitzelgutschein, sondern die bekommen begleitend vom Bürgermeister einen Brief geschickt, der mit seinem Konterfei bebildert ist und im Wahljahr 2020 in den Postkastln der Wienerinnen und Wiener landet. (Abg. Hafenecker: Wer war denn da der Koalitionspartner vom Ludwig?) Diese Gutscheinaktion hat 30,7 Millionen Euro gekostet und ist mit 2,7 Millionen Euro beworben worden. (Abg. Erasim: Wer war in der Stadtregierung damals?) Das heißt, für die Bewerbung sind 8 Prozent der gesamten Unterstützungssumme aufgewendet worden. (Abg. Hafenecker: War die Frau Vassilakou dabei damals? – Ruf bei der SPÖ: Wer war denn Teil der Stadtregierung? Gutes Beispiel!) Das erkennen wir an dieser Grafik, ich habe es Ihnen auch hier aufgedröselt (eine Tafel, auf der zwei Tortendiagramme unter den Überschriften „Schnitzelgutschein“ und „Klimabonus“ abgebildet sind, in die Höhe haltend): 30 Millionen Euro ist das Volumen und ein sehr großes Stück des Kuchens, 8 Prozent, sind nur für die Bewerbung aufgewendet worden.

Schauen wir uns jetzt im Vergleich den Klimabonus an, den das Klimaministerium ausbezahlt hat! (Abg. Belakowitsch: Der ist halt nicht angekommen! Das ist der Unterschied!) Da betrug die gesamte Unterstützungssumme 4 Milliarden Euro, also das Hundertfache des Schnitzelgutscheins. (Abg. Hafenecker: Inklusive Asylanten und Häfenbrüder!) Die österreichweit getätigten Werbekosten waren aber 800 000 Euro, also nicht einmal ein Drittel des Geldes, mit dem der Wiener Bürgermeister den Schnitzelgutschein beworben hat. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Widerspruch bei der SPÖ.) – Ich sehe, ich habe einen Nerv getroffen, da werden Sie im SPÖ-Sektor nervös.

Wenn das Klimaministerium den Wiener Werbeprozentsatz von 8 Prozent auf den Klimabonus angewandt hätte, wären Kosten in der Höhe von 320 Millionen Euro entstanden. Im Verhältnis zur Gesamtsumme sind aber die Werbekosten beim Klimabonus so klein, dass sie mit einem Strich dargestellt werden können, also großes Stück vom Kuchen versus kleiner Strich. Glücklicherweise arbeitet


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das Klimaministerium nicht so wie die Stadt Wien. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Erasim: Weil ihr so viel Geld verblast, dass man es gar nicht mehr darstellen kann!)

Die rot-pinke Stadtregierung hat bei ihrem Antritt Einsparungen beim Werbe­budget und auch transparente Kriterien zur Inseratenvergabe versprochen. (Abg. Lukas Hammer: NEOS, zuhören jetzt!) Passiert ist bisher nichts. (Abg. Brandstötter: Beim Medientransparenzbericht, hallo?!) Wobei ich ihnen da nicht ganz recht tue, denn da ist schon etwas passiert: Das Werbebudget der Stadt Wien ist im Jahr 2022 gewachsen, nämlich um 57 Prozent. (Rufe bei den Grünen: Oi, oi, oi, oi, oi!) 57 Prozent mehr, oi, oi, oi, oi, oi, würde Kollege Koza sagen, wäre er hier vorne.

Aus der NEOS-Forderung, das Inseratenbudget der Stadt Wien zu halbieren, ist genau das Gegenteil geworden: Während mit grüner Regierungsbeteiligung das Inseratenbudget in Wien kontinuierlich runtergegangen ist, ist es mit den NEOS in der Stadtregierung verdoppelt worden. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeord­neten der ÖVP. – Abg. Brandstötter: Das ist leider falsch!)

Hier im Parlament weniger Inserate und mehr Transparenz fordern, aber dort, wo Sie in Regierungsverantwortung sind, Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ und von NEOS (Abg. Leichtfried: Das Comeback des Wiener Landtages im Natio­nalrat!), scheffeln Sie Millionen in den Boulevard – und auch Ihr Versprechen für mehr Transparenz haben Sie gebrochen. Die Wählerinnen und Wähler werden das zu bewerten wissen. (Abg. Leichtfried: Eigentlich machen wir hier Bundes­politik!)

Eine starke, eine unabhängige und eine vielfältige Medienlandschaft ist ganz zentral für unser Zusammenleben in einer Demokratie, aber die Art und Weise, wie Inserate mit öffentlichen Geldern in den letzten zehn, 15 Jahren geschaltet worden sind, ist unerträglich. Ex-Bundeskanzler Christian Kern hat das als „Erbsünde“ seiner Partei, der SPÖ, bezeichnet. Das gehört dringend abgestellt, und das tun wir heute auch.


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Heute schaffen wir zeitgemäße Rahmenbedingungen, die Medien für ihre unabhängige, für ihre zuverlässige Arbeit brauchen. (Ruf bei der SPÖ: Ihr schafft heute die „Wiener Zeitung“ ab! Das macht ihr wirklich!) Wir schaffen lückenlose Transparenz für Inserate – das haben wir versprochen, das liefern wir heute auch. Mich freut es sehr, dass heute auch die SPÖ für Verbesserungen bei der Transparenz mitstimmen wird. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Lindner: ... du machst es mir aber schon schwer, dass ich klatschen kann! – Ruf bei den Grünen: Sehr überzeugende Rede!)

13.16


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Henrike Brandstötter. – Bitte, Frau Abgeordnete.


13.17.03

Abgeordnete Henrike Brandstötter (NEOS): Herr Präsident! Frau Bundes­minis­terin! Kolleginnen und Kollegen! Einen Augenblick bitte noch, ich muss noch die „Wiener Zeitung“ mit einer Parte finalisieren. (Die Rednerin zeichnet mit einem Filzstift einen Rahmen rund um die Jahreszahlen „1703“ und „2023“ sowie links und rechts davon je ein Kreuz auf das Titelblatt der „Wiener Zeitung“ und hält diese anschließend in die Höhe.) Damit ist das Cover der „Wiener Zeitung“ fertig. Nach 320 Jahren beschließen wir heute das Ende der „Wiener Zeitung“, so wie wir sie gekannt haben. Es sind heute schon sehr viele unterschiedliche – nennen wir es einmal so – Ansätze durch den Raum geschwirrt. Ich versuche, das jetzt ein bisschen zu sortieren.

Die Frage ist ja: Warum wird die „Wiener Zeitung“, wie sie sich heute darstellt, abgedreht? – Ja, wir NEOS begrüßen, dass die Pflichtveröffentlichungen abgeschafft werden. Jeder Cent, jeder Euro, den man nicht in eine Pflichtveröf­fentlichung, sondern in sein eigenes Unternehmen steckt, ist ein guter Euro. Was wir aber nicht begrüßen, ist die Art und Weise, wie mit dieser Situation umge­gan­gen worden ist und umgegangen wird.


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Die „Wiener Zeitung“ wird also jetzt in ein Onlineprodukt transformiert, und auf dem Weg dorthin hört man auch sehr viele Unverschämtheiten, zum Beispiel wird der „Wiener Zeitung“ und der Redaktion vorgeworfen, dass sie ja so wenig gelesen werde, dass ja die gedruckte Auflage so gering wäre, dass auch die Onlinezugriffe so gering seien. Da stelle ich mir schon einige Fragen. Man hat nämlich vorher diesem Medium gesagt: Du darfst nicht aktiv um Abonnenten keilen; du darfst keine Anzeigen verkaufen, wenn, nur für Pflichtveröffentlichun­gen, und dann ist der Preis auch festgelegt; das darfst du alles nicht! – Es durfte also nicht wachsen und gedeihen. Auf der anderen Seite wird ihm dann aber wiederum genau das vorgeworfen. Das ist absurd. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Jetzt sprechen wir darüber, dass die „Wiener Zeitung“ ein übrigens nicht näher definiertes Onlineprodukt werden soll, wobei der Verband der österreichischen Zeitungsherausgeber auch schon angekündigt hat, sich eine Klage zu überlegen, weil es sich da ja um eine Schieflage handelt. Die „Wiener Zeitung“ wird in Zukunft nämlich 7,5 Millionen Euro Steuergeld pro Jahr bekommen, während andere Medien Abos verkaufen müssen, Werbung verkaufen müssen, diverse Dinge unternehmen müssen, um an Geld heranzukommen. Natürlich ist das eine Ungleichbehandlung.

Man fragt sich dann vielleicht auch: Warum – das haben Kollegen schon aufgeworfen, beispielsweise Kollege Stefan – hat man dann nicht die „Wiener Zeitung“ hergenommen und gesagt: So, wir sehen keine Zukunft mehr in der Form, wir werden dieses Blatt jetzt auf den Markt werfen; wir suchen Investo­ren, wir suchen Käufer, wir verschenken es meinetwegen, wir machen ein Genossenschaftsmodell daraus; wir sprechen mit der Redaktion, was sie denn für Ideen hat, um dann auch in die Zukunft zu segeln!

All das ist nicht passiert, und da gab es ja dann auch unterschiedliche Stufen der Argumentation. Kollegin Blimlinger hat sich ja auch dazu verstiegen, eines Tages in einem Interview zu sagen: Es gab überhaupt keine Investoren! – Heute hat sie gesagt: Na, es gab schon Interessenten, aber die Konzepte waren


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halt alle schwach! – Wir haben immer darauf gedrängt, dass alle Ideen, alle Vorschläge auf den Tisch kommen und dann gemeinsam auch darüber gesprochen wird: Was sind denn die nächsten wichtigen Schritte? Wer soll denn eine Due-Diligence- Prüfung machen können? Wer braucht denn die ent­sprechenden Zahlen, um das auch leisten zu können?

All das ist nicht passiert, und das ist ein Umgang, nicht nur mit der Geschichte der „Wiener Zeitung“, nicht nur mit den Redakteurinnen und Redakteuren, sondern auch mit den Bürgerinnen und Bürgern, denn es ist unser Steuergeld, das auch in Zukunft ein wie gesagt nicht näher definiertes Onlineprodukt finanzieren wird – mit 7,5 Millionen Euro pro Jahr. (Beifall bei den NEOS.)

Wer gestern bei der Pressekonferenz von ÖVP und Grünen zugehört hat, hat auch einiges gelernt, nämlich dass es beispielsweise keine vertiefende Bericht­erstattung auf orf.at mehr geben soll. Na, das ist einmal eine starke Ansage! Die Regierung verbietet einem Medium – dann per Gesetz – eine tiefer gehende Berichterstattung. Was bleibt denn dann? (Beifall der Abg. Oberrauner.) Bleiben dann Livestreams von Parteitagen oder irgendwelchen abendfüllenden Jung­parteiveranstaltungen? (Zwischenruf bei der ÖVP.) Ich habe ja selber auch angeregt, darüber nachzudenken, dass man den Umfang von orf.at reduzieren sollte, denn der ORF ist bestens mit Gebührengeldern ausgestattet (neuerlicher Zwischenruf bei der ÖVP) und er soll damit nicht mehr publizieren als alle privaten Nachrich­tenmagazine zusammen, denn das schafft unfaire Wettbewerbsverhältnisse; aber die Tiefe einer Berichterstattung einschränken zu wollen, also auf diese Idee muss man wirklich erst einmal kommen! (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Oberrauner.)

Wenn wir dieses Ideal zur „Wiener Zeitung“ mit zurückzunehmen, dann schauen wir einmal, was dort eigentlich in Zukunft passiert: Eine Zeitung mit einer sehr tiefgehenden Berichterstattung wird zerschlagen, stattdessen ein nicht näher definiertes Onlinemedium vage angekündigt; und im Schatten dieser Gründung wächst dann auch einiges, und das erkennt man, wenn man sich die Unterneh­mensstruktur der „Wiener Zeitung“ genauer ansieht. Da sind ja auch in den


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letzten Jahren schon einige Unternehmungen unter dem Dach der Wiener Zeitung GmbH gewachsen, und diese Unternehmungen legitimieren wir mit einem Gesetz. Das heißt, diverse Unternehmungen wurden vorgebaut, man hat schon dafür gesorgt, möglichst viele Arbeitsplätze für seine Menschen zu schaffen.

Wir haben da in Zukunft nicht nur die Redaktion der „Wiener Zeitung“, wir haben auch den Media Hub Austria, den gibt es ja aktiv seit 2021, wo auch diese eigenartige Journalistenausbildung stattfinden soll. Wir haben eine elektronische Verlautbarungsplattform und nicht zuletzt dann die Content Agentur Austria, die sich selber finanzieren soll. – So.

Was aber auch passieren kann – und diese Regierung kennend, traue ich es Ihnen auch zu –, ist, dass man in Zukunft unter dem Dach der Wiener Zeitung GmbH weitere Unternehmungen gründen kann – da sind der Fantasie überhaupt keine Grenzen gesetzt –, zum Beispiel PR-Agenturen. In Zukunft kann das Bundeskanzleramt über die Wiener Zeitung GmbH unter anderem PR-Agenturen gründen, dort Leute auslagern beziehungsweise Leistungen zusätzlich zu dem schon sehr gut ausgestatteten Haus auch noch zukaufen – und das entzieht sich noch dazu jeder parlamentarischen Kontrolle. Das, meine Damen und Herren, ist tatsächlich demokratiegefährdend. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Also wenn es immer heißt, die Regierung hat in Sachen Medienpolitik keinen Plan, muss ich hier widersprechen: In diesem Fall hat sie sehr wohl einen Plan, nämlich sich hier selbst die Möglichkeit zu schaffen, weitere Unternehmungen zu gründen.

Ich möchte zum Abschluss auch noch auf die Medienenquete verweisen, die ich vor zwei Wochen hier im Hohen Haus veranstaltet habe, bei der unter anderem die ehemalige Geschäftsführerin der ungarischen Telekom- und Regulierungs­behörde zu Gast war. Sie hat einen sehr interessanten Vortrag gehalten und hat Ungarn mit Österreich verglichen. Viktor Orbán hat ja zwischen 2010 und 2015


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in Ungarn durchgegriffen. Er hat zuerst dafür gesorgt, dass die privaten Medien von seinen Freunden aufgekauft werden, zugesperrt werden, an die Wand gedrückt werden, und hat dann den Durchgriff im öffentlich-rechtlichen Rund­funk gehabt, weil dieser als Einziger dann übrig geblieben ist. Sie hat gesagt, wenn man sich eine Uhr vorstellt, 2010 bis 2015, dann befindet sich Österreich auf dieser Uhr bei 2013. Das ist der Befund der ehemaligen Geschäftsführerin der ungarischen Telekommunikations- und Regulierungsbehörde, und das, meine Damen und Herren, ist wirklich ein fatales Urteil. Mit dem heutigen Tag, mit dem Ende der „Wiener Zeitung“ wird diese Uhr noch einmal weitergedreht. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.25


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Christian Drobits. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


13.25.11

Abgeordneter Mag. Christian Drobits (SPÖ): Sehr geehrter Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Werte Zuseherinnen und Zuseher! In den letzten Wochen und Monaten durfte ich einige Gespräche über das Medien­paket führen, und viele Österreicherinnen und Österreicher haben mir mitgeteilt, dass momentan ein Sittenbild gezeigt wird, das desaströs ist, bei dem Medien und Politik unter einer Decke stecken und durch Politgier und Machtgier ein Bild darstellen, das irrsinnig schlecht ankommt.

Wenn wir heute darüber sprechen, dass ein Medientransparenzgesetz gemein­sam beschlossen werden soll, bin ich ein bisschen verdutzt und auch enttäuscht, dass manche Parteien das nicht mittragen. In Zeiten wie diesen, in denen wir wirklich sehen, dass immer mehr an der Unabhängigkeit der Medien zweifeln und auch immer mehr glauben, dass die Politik auf die Unabhängigkeit der Medien Einfluss nimmt, denke ich, dass es Zeit wäre und richtig wäre, jetzt zu handeln.


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Wenn man sich das Beinschab-Tool anschaut oder den Ibizaskandal, den viele noch immer erwähnen, der hier in dieser Gruppe teilweise auch vergessen worden ist: Wir haben das nicht vergessen, wir denken immer noch daran. Wir wissen, dass die Österreicherinnen und Österreicher ein Recht darauf haben, dass es einen unabhängigen Journalismus gibt (Abg. Zarits: Wie im Burgenland!), dass es Pressefreiheit gibt und dass im Endeffekt die Medien in Österreich richtig, ehrlich und seriös arbeiten können.

Momentan besteht das Bild, sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen, dass dem nicht so ist. Das Bild, das draußen in der Öffentlichkeit herrscht, ist, dass die Medien durch die Inseratenschaltungen wirklich beeinflusst werden. (Abg. Zarits: Die reden viel mit Burgenländern!)

Wir müssen wirklich danach trachten, dass dieses Medientransparenzgesetz mit diesen Maßnahmen so schnell wie möglich umgesetzt wird. Mit unseren Maß­nahmen, die wir gesetzt haben, soll versucht werden, dass die Bagatellgrenze auf null heruntergesetzt wird, dass das Transparenzregister umgesetzt wird, dass wir auch im Bereich der Wirkungsanalyse bei den Werbekampagnen auftreten. Uns geht es darum, dass Offenheit und Transparenz bestehen und nicht wieder eine Ibizaaffäre oder vielleicht ein Beinschab-Tool-Skandal kommen.

Geschätzte Damen und Herren, der Abänderungsantrag – und da schaue ich die FPÖ an – enthält einen Teil, der für uns hinsichtlich der heutigen Zustimmung ganz, ganz wichtig war: Wir wollen nicht, dass es Werbeeinschaltungen und Inseratenvergaben an demokratiefeindliche Medien gibt. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir wollen nicht, dass das Verbotsgesetz, Verhetzung und auch terroristische Aufrufe durch Inserate der öffentlichen Hand unterstützt werden. Das wollen wir nicht und das wollen die Österreicherinnen und Österreicher nicht. (Abg. Hafenecker: Wer wollte das?) Alle, die heute diesem Abänderungsantrag nicht zustimmen, stimmen quasi zu, das zu akzeptieren. Ich bin der Meinung, heute wird sich zeigen, wer im Endeffekt dafür steht, dass grundsätzlich Verhetzung und auch die Wiederbetätigung in Österreich einerseits nicht erlaubt werden


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und andererseits durch öffentliche Inserate nicht unterstützt werden. Das ist ein wesentliches Interesse, und alle Parteien, die dem heute nicht zustimmen, müs­sen sich hinterfragen, müssen fragen, ob sie das Verbotsgesetz, ob sie die Verhetzung nach § 282a negieren. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Rauch: Was sagt der Doskozil dazu?)

Geschätzte Kolleg:innen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Ein paar Worte noch zur „Wiener Zeitung“: Sie haben gesagt, das ist keine Abschaffung, Frau Bundesministerin. Kollegin Meinl-Reisinger hat gesagt, das ist Totengräbertum, man könnte auch sagen, ein Begräbnis der Sonderklasse. Ich sage, es ist traurig für das Kulturland Österreich, es ist heute ein trauriges Zeugnis, deshalb ist der Rückverweisungsantrag berechtigt.

Wir werden dem sicherlich nicht zustimmen, das ist nämlich wirklich, so wie Sie es gesagt haben, eine Abschaffung der „Wiener Zeitung“. (Beifall bei der SPÖ.)

Abschließend noch: Dass sich der Herr Bundeskanzler, egal wie er heißt, seine Journalisten in Zukunft züchtet und die Ausbildung der Journalisten im Bun­deskanzleramt angesiedelt ist (Abg. Zarits: Kommunikation Burgenland! Kommuni­kation Burgenland!), spricht, glaube ich, für sich, und das werden wir sicherlich auch nicht unterstützen. – Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

13.29


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Christian Hafenecker. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


13.29.48

Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundes­minister! Hohes Haus! Kollege Drobits, nur zur Info: Ich weiß nicht, wie Ihr Bildungsstand ist, aber Verhetzung und Wiederbetätigung sind in Österreich verboten, und das ist auch gut so. Da braucht man, glaube ich, auch nichts hinzuzufügen, auch keinen diesbezüglichen Antrag.


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Was das Qualitäts-Journalismus-Förderungs-Gesetz betrifft, das heute in Verhandlung steht, Frau Bundesminister, so haben Sie da vergessen, dazuzusagen, dass das eigentlich schon der erste Bauchfleck in Sachen Medien gewesen ist, denn Sie haben dem ganzen Gesetz gleich einmal einen Titel gegeben, aufgrund dessen es unter Umständen möglich sein kann, dass die Europäische Kommission dieses Gesetz wiederum zurückwirft, nicht notifiziert. Das wäre sozusagen der erste Faller gewesen, und der zweite war ein redaktionelles Versehen, das wir im Verfassungsausschuss noch reparieren mussten. Frau Bundesminister, das ist halt die Situation, die wir bei Ihnen mit Ihrer Medienkompetenz vorfinden, es funktioniert vorne und hinten nicht.

Gestatten Sie mir bitte bei dieser Gelegenheit auch einen Blick in die Zukunft, einen Blick auf das ORF-Gesetz! Frau Bundesminister, was Sie da präsentieren, ist erstens der nächste Pfusch und zweitens eine Mogelpackung. Erinnern wir uns, was ursprünglich passiert ist: Der ORF hat sich sozusagen selbst in den Dienst gestellt, hat eine Beschwerde beim VfGH eingebracht und hat sich damit diese Massensteuer, die Sie jetzt in Sachen Haushaltsabgabe einführen, selbst bestellt und genehmigen lassen, Frau Bundesminister. – Das ist einmal die erste Geschichte.

Sie sind gestern vor die Medien getreten und haben erklärt, es wird viel güns­tiger und ganz Österreich müsste eigentlich durchatmen und froh sein darüber, dass Sie jetzt diese Haushaltsabgabe und diese Massensteuer einführen. Da weiß ich nicht, was Sie den Bürgern vermitteln wollen, aber ich glaube, Sie halten die Bürger in diesem Zusammenhang für dumm, denn ich kann Ihnen anhand von Zahlen sagen, dass es in der Realität ganz anders ausschaut.

Sie generieren zum Beispiel 700 000 Zwangskunden zusätzlich für den ORF. Das sind Menschen, die bereits aus der GIS ausgestiegen sind; die holen Sie wiede­rum zurück und die nötigen Sie dazu, diese Gebühren zu bezahlen. Insgesamt nimmt der ORF im Jahr dann 70 Millionen Euro mehr ein – und Sie verkaufen uns das Ganze als ein großes Sparpaket. Frau Bundesminister, das geht so nicht.


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Ganz besonders spannend habe ich gefunden, wie Sie in Eintracht mit Frau Maurer gestern dagestanden sind und gesagt haben: Ja was die Unternehmen betrifft, na ja, da machen wir eine Staffelregelung. – Frau Bundesminister, wenn die erste Staffelung jene von 1 bis 50 Mitarbeitern ist, dann muss man aber schon sagen, dass es diese Firmen sind, die insgesamt 350 000 Unternehmen in diesem Land darstellen. 350 000 Unternehmen sind schon einmal zum Doppelt­zahlen verdonnert worden, und, Frau Bundesminister, gerade Sie von der ÖVP sollten wissen, dass 41 Prozent der Firmen in diesem Land Einzelunternehmen sind. Das heißt, 41 Prozent der Wirtschaftstreibenden verdonnern Sie mit dieser Regelung – 1 bis 50 – dazu, doppelt zu bezahlen. Das finde ich hochinteressant.

Ein Treppenwitz an Ihrer Reform ist übrigens, dass jene Medien, die Sie nicht einmal mehr mit irgendwelchen Fördergeldern ausstatten wollen, jetzt auch mitbezahlen dürfen, denn wenn sie nämlich eine Redaktion unterhalten – was ja wohl der Fall sein wird –, dann müssen sie auch doppelt bezahlen und den ORF mitfinanzieren, dem sie unter Umständen kritisch gegenüberstehen und den sie gar nicht finanzieren wollen.

Also, man sieht schon, das hakt hinten und vorne. Dann führen Sie noch eine Digitalnovelle ein, die ja auch spannend ist, denn was machen Sie damit? – Sie haben das gestern im schönsten Politikersprech als Online-only-Angebot bezeichnet, und Sie wollen da Channels ausbilden, aber das ist doch nur die Grundlage dafür, dass Sie Sport plus aus dem Programm nehmen, dass Sie damit den Sportvereinen vor allem in den Randsportarten die Möglichkeit nehmen, entsprechende Sponsorgelder zu bekommen. Also das ist das, was Sie machen. Sagen Sie es doch dazu: Die Randsportarten sind Ihnen egal, und bis 2026 sollen sich diese Vereine auflösen, die jetzt auf Sport plus angewiesen sind. Frau Bundesminister, das müssen Sie verantworten und auch diesen Vereinen erklären. (Beifall bei der FPÖ.)

Genauso egal sind Ihnen anscheinend auch die Kinder, denn: Sie haben irgend­etwas davon erzählt, dass Sie ein angepasstes Kinderprogramm machen. Na, ich bin gespannt, wie sich dann Dreijährige das Fernsehprogramm selber im Internet


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heraussuchen sollen, das Sie dort irgendwo auf irgendeiner Seite verstecken. Also auch das halte ich für einen vollkommen falschen Zugang, den Sie da gewählt haben.

Frau Bundesminister, Sie haben gestern erklärt, ein Beispiel für Sie war Frank­reich. Ich darf Sie darauf hinweisen: Frankreich ist ein Land, in dem es keine Zwangsgebühren mehr gibt.

Ein zweites Beispielland, von dem Sie gestern berichtet haben, war Großbritan­nien. Ich darf Sie darüber informieren, dass die BBC gerade aus dem Zwangs­gebührenmodell aussteigt.

Dann haben Sie noch, um das Ganze abzurunden, von einem Transparenzpassus in dem neuen Gesetz gesprochen und haben gesagt: Na ja, wir werden jetzt im ORF ganz transparent sein; all jene, die über 170 000 Euro brutto verdienen, werden transparent dargestellt. – Frau Bundesminister, Sie wissen ganz genau, wer das ist. Das ist der Generaldirektor, das sind die ORF-Direktoren und möglicherweise noch die zwei GIS-Chefs, die jetzt in ihren Sesseln sitzen und davon leben, dass die Österreicher abgezockt werden. Das sind die Leute, die Sie raushängen, alle anderen nicht.

Zum Abschluss noch ein Thema, Frau Bundesminister – das hat mich genötigt, einen entsprechenden Antrag einzubringen –: Wir haben gestern über die Medien erfahren, dass Generaldirektor Weißmann eine unglaubliche Angele­genheit zu verantworten hat, und zwar hat er Druck auf die Redaktionen ausgeübt, genau über das bevorstehende ORF-Gesetz nicht zu berichten. Das heißt, der Generaldirektor des Unternehmens hat die eigenen Redakteure dazu angehalten, nach seinem Gutdünken nicht über das Thema zu berichten, nichts rausgehen zu lassen, nichts zu kommunizieren. Dass das funktioniert hat, haben wir gestern gesehen. Ich habe als freiheitlicher Mediensprecher sehr zeitnah zu Ihrer Pressekonferenz eine OTS ausgesendet, in der wir genau dieses Paket mit den gleichen Argumenten kritisiert haben. In keiner ORF-Nachrichtensendung hat sich diese OTS wiedergefunden. Es ist also ganz klar, dass hier ganz


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offensichtlich durch den ÖVP-Generaldirektor manipuliert wird, was den öffentlich-rechtlichen Rundfunk betrifft. (Beifall bei der FPÖ.)

Genau deswegen, meine sehr geehrten Damen und Herren, stellen wir auch einen Entschließungsantrag, diesen Skandal von der KommAustria prüfen zu lassen.

Ich bringe daher folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verletzung des ORF-Gesetzes durch Maulkorb-Erlass“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, gem. §§ 36 iVm 37 ORF-G die Feststellung der Verletzung des ORF-G durch den geschilderten Sachverhalt bei der Regulierungsbehörde und die Beendigung einer allenfalls andauernden Verletzung des ORF-Gesetzes zu beantragen.“

*****

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn das Beschließen eines neuen ORF-Gesetzes jetzt schon damit beginnt, dass ein vom ORF-Generaldirektor verhängter Maulkorb hingenommen werden muss, dann wissen wir ganz genau, dass wir am ÖVP-Holzweg sind. (Beifall bei der FPÖ.)

13.36

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Hafenecker, MA

und weiterer Abgeordneter


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betreffend Verletzung des ORF-Gesetzes durch Maulkorb-Erlass

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 2, Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 3293/A der Abgeordneten Mag. (FH) Kurt Egger, Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über die Wiener Zeitung GmbH und Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informations­platt­form des Bundes – WZEVI-Gesetz (2013 d.B.).

Wohin die enge Anbindung eines Mediums an die Wünsche und Ziele einer Regie­rungsmehrheit – so wie es mit der neuen Rechtsgrundlage der Wiener Zeitung (WZEVI-Gesetz) passiert – führen kann, zeigt sich gerade im ORF. Unter der Über­schrift „Maulkorb-Erlass für ORF-Redakteure“ berichtet „oe24.at“ am 26.04.2023 davon, dass die Nervosität im ORF angesichts der geplanten Novelle des ORF-Gesetzes1 groß sein dürfte. So groß, dass man eine zu umfassende Information der Bevölkerung lieber nicht selbst vornehmen möchte:

Die ORF-Steuer sorgt derzeit für breite Diskussionen und für viel Kritik. Im ORF selbst hat man den Mitarbeitern die Losung auferlegt, zu schweigen. FM4-Radiochefin Dodo Roscic [Anm: bürgerlich Gradištanac] berichtet in einem E-Mail an ihre Mitar­beiter, dass ORF-Chef Roland Weißmann den "unmissverständlichen Auftrag" an alle Führungskräfte gegeben habe, "politische Einschätzungen" dazu zu unterlassen. Er habe die Führungskräfte "vergangene Woche davon in Kenntnis gesetzt, dass in Bälde mit einem neuen Gesetz zur Finanzierung des ORF zu rechnen" sei. Weiter im E-Mail: "Daran knüpfte er den absolut unmissverständlichen Auftrag, sich in allen Program­men des ORF zu keinerlei Kommentaren dazu, persönlichen Einschätzungen, Jokes oder zu sonst was hinreißen zu lassen. Dieser Bitte schließe ich mich an."

Roscic schreibt weiter: "In der Fläche ist davon bitte nichts zu hören. Niente. Nada. Nichts".

Das E-Mail endet: "Ich muss mich da absolut auf euch verlassen können. Persönlich würde es mich nicht wundern, wenn in dieser schwierigen Zeit zuwiderhandeln disziplinär geahndet wird."2


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Die Berichterstattung im ORF wurde daher massiv eingeschränkt, wie „exxpress.at“ berichtet:

Wenn die geplante Reform unbedingt Thema werden müsse, dann solle sie “in den englischen Nachrichten oder im Halb-Block” versteckt werden.3

Zweck des Maulkorb-Erlasses ist es laut „Kurier“, den Verhandlungserfolg des ORF, der durch die Novelle künftig sogar mehr finanzielle Mittel bekommen wird, zu sichern:

Gesetzesnovelle bringt ORF mehr Millionen und Digital-Spielraum. Interner Maulkorb-Erlass, um Verhandlungsergebnis zu sichern.4

Auch „Der Standard“ berichtet über die Wagenburgmentalität am Küniglberg zu Lasten der Steuerzahler und von der Androhung disziplinärer Folgen gegenüber potentiellen „Nestbeschmutzern":

Besonders im Visier hatte Gradištanac das Team rund um die "FM4 Passt Show!" von Hannes Duscher und Roland Gratzer. "Das gilt natürlich vor allem und ausdrücklich für euch", heißt es in der Mail. Die Satireshow ist dafür bekannt, niemanden zu schonen, auch nicht den eigenen Arbeitgeber. "Bis auf Widerruf" soll der ORF in dieser Causa nun aber "komplett" von der Themenliste Duschers und Gratzers gestrichen werden. "Bei Unsicherheiten kontaktiert mich sofort", fügte Gradištanac hinzu.

Verunsichert dürften einige Empfängerinnen und Empfänger der Mail sehr wohl gewesen sein. So appellierte Gradištanac am Ende ihrer Mail an die Loyalität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deutete mögliche Konsequenzen an: "Per­sönlich würde es mich nicht wundern, wenn in dieser schwierigen Zeit Zuwider­handeln disziplinär geahndet wird."5

Im Ergebnis wird im ORF aus reinem Eigeninteresse das ORF-Gesetz gebrochen, welches in § 4 die umfassende Information der Allgemeinheit über alle wichtigen politischen Fragen sogar als öffentlich-rechtlichen Kernauftrag definiert. Von


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 259

Generaldirektor Weißmann als bestimmende und FM4-Chefin Gradištanac [geb. Roscic] als ausführende Kraft wurde versucht, in die als Recht und als Pflicht beschriebene Unabhängigkeit der journalistischen oder programmgestaltenden Mitarbeiter einzugreifen. Die Einhaltung der inhaltlichen Grundsätze gem. § 10 ORF-Gesetz, wonach die „umfassende Information […] zur freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung im Dienste des mündigen Bürgers und damit zum demokratischen Diskurs der Allgemeinheit beitragen“ soll, wurde so bewusst untergraben, obwohl sich Weißmann gem. § 22 Abs. 3 ORF-Gesetz auch in der Unternehmensleitung an das Gesetz halten muss.

Unter der Überschrift „Unabhängigkeit“ heißt es in § 32 ORF-Gesetz weiters:

Die journalistischen Mitarbeiter dürfen in Ausübung ihrer Tätigkeit insbesondere nicht verhalten werden, etwas abzufassen oder zu verantworten, was der Freiheit der journalistischen Berufsausübung widerspricht.

Der Schweigebefehl ist daher eindeutig als Bruch des ORF-Gesetzes aber auch als Bruch von § 3 des Redakteursstatuts6 zu sehen.

Die Regulierungsbehörde KommAustria entscheidet gem. § 36 ORF-G über die Verletzung von Bestimmungen des ORF-Gesetzes, wenn dies vom Bund beantragt wird. Die Entscheidung der Regulierungsbehörde besteht gem. § 37 Abs. 1 ORF-G in der Feststellung, ob und durch welchen Sachverhalt eine Bestimmung dieses Bundesgesetzes verletzt worden ist.

Aufgrund des Umstandes, dass eine ORF-Reform zeitnah beschlossen werden muss, und angesichts dessen, dass vom Generaldirektor ausgehend auf die Mitarbeiter des ORF Druck ausgeübt wird, um die Berichterstattung darüber zu unterlassen, ist rasches Handeln geboten. Wird von der Regulierungsbehörde eine Verletzung des ORF-Gesetzes durch den Generaldirektor festgestellt, die im Zeitpunkt dieser Fest­stel­lung noch andauert, kann die Regulierungsbehörde gem. § 37 ORF-Gesetz die Entscheidung des betreffenden Organs aufheben. Generaldirektor Weißmann muss dann unverzüglich einen der Rechtsansicht der Regulierungsbehörde entsprechenden


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Zustand herstellen. Widrigenfalls kann ihn die Regulierungsbehörde unter gleichzeitiger Verständigung des Stiftungsrates abberufen.

Ebenfalls zu entscheiden ist, ob das Handeln von Generaldirektor Weißmann bzw. FM4-Chefin Gradištanac [geb. Roscic] eine strafbare Verwaltungsübertretung gem. § 38 ORF-Gesetz war. Stellt die Regulierungsbehörde eine solche fest, insbesondere durch die Verletzung der Programmgrundsätze des § 10 Abs. 1 oder Abs. 2 ORF-Gesetz – im Raum steht die Frage, ob auch in das Recht auf Meinungsäußerungs­freiheit (Art. 13 StGG; Art. 10 EMRK) eingegriffen wird –, droht eine Geldstrafe bis zu 58.000 Euro. Ebenfalls zu überprüfen wäre vor dem Hintergrund des geschilderten Sachverhalts, ob ein § 4a ORF-G entsprechendes Qualitätssicherungssystem7 tat­säch­lich betrieben wird oder dieses nur auf dem Papier existiert.

Die Regulierungsbehörde hat über den Antrag ohne unnötigen Aufschub zu entschei­den. Angesichts dessen, dass die ORF-Reform, über die nicht berichtet werden soll, unmittelbar bevorsteht, ist das auch geboten.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, gem. §§ 36 iVm 37 ORF-G die Feststellung der Verletzung des ORF-G durch den geschilderten Sachverhalt bei der Regulie­rungsbehörde und die Beendigung einer allenfalls andauernden Verletzung des ORF-Gesetzes zu beantragen.“

1https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10000785

2 https://www.oe24.at/oesterreich/politik/aktuell/maulkorb-erlass-fuer-orf-redakteure/553583194


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 261

3 https://exxpress.at/befehl-an-orf-sternchen-kein-wort-zu-neuer-orf-steuer-auch-keine-jokes/

4 https://kurier.at/kultur/medien/orf-verhandlungen-mehr-gebuehren-weniger-werbung-streit-ums-digitale/402423971

5 https://www.derstandard.at/story/2000145846348/unmissverstaendlicher-auftrag-an-die-fm4-redaktionzum-schweigen-ueber-orf-reform

6 https://zukunft.orf.at/rte/upload/texte/veroeffentlichungen/komm_kommunikation/redakteustatut.pdf

7 https://der.orf.at/unternehmen/recht-grundlagen/qualitaetssicherungssystem/index.html

*****


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht somit auch in Verhandlung.

Zu einer tatsächlichen Berichtigung bitte ich nun Frau Abgeordnete Blimlinger ans Rednerpult. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


13.36.59

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Herr Präsident! Das ist eine tatsächliche Berichtigung des Redebeitrages von Kollegin Brandstötter. Das Verbot der vertiefenden Berichterstattung wird nicht neu eingeführt, das ist unrichtig.

Sie war auf orf.at schon bisher nicht gestattet. Das ist geltende Rechtslage. Die Abgrenzung zum Tages- und Wochenzeitungsmarkt wurde in diesem Punkt lediglich akzentuiert, weil sich orf.at sehr oft nicht daran gehalten hat.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 262

Dann gibt es eine zweite Berichtigung, und zwar zur Rede des Kollegen Hafenecker: Es ist nicht so, dass die Einpersonenunternehmen einen ORF-Beitrag zahlen werden, weil sich dieser an den Arbeitslöhnen festmacht. (Abg. Hafenecker: 1 bis 50!) – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Hafenecker: Die Kohorte 1 bis 50 Mitarbeiter, Frau Kollegin!)

13.37


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Helmut Brandstätter. – Bitte, Herr Abgeordneter.


13.38.00

Abgeordneter Dr. Helmut Brandstätter (NEOS): Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Frau Bundesministerin, Sie haben gesagt, Sie sind für unabhängigen Jour­nalismus. Als Sie das gesagt haben, habe ich an Goerge Orwell, „1984“, gedacht: „Krieg ist Frieden“, „Freiheit ist Sklaverei“, „Unwissenheit ist Stärke“. (Beifall bei Abgeordneten der NEOS.)

Erzählen Sie mir bitte, was Sie wollen, aber erzählen Sie mir nicht, dass Sie für unabhängigen Journalismus sind! Ich habe es erlebt, ich weiß, was unter Schwarz-Blau los war. Ich weiß, wie man mit Journalistinnen und Journalisten umgegangen ist (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ), ich weiß, und deswegen würde ich auch an die Kolleginnen und Kollegen appellieren: Erzählt einmal, wer aller euch angeschrien hat, wie ihr alle bedroht wurdet, wie viel Angst in den Redaktionen gemacht wurde – von Ihren Parteifreundinnen und Parteifreunden, Frau Bundesministerin.

Wissen Sie, Sie haben das natürlich mit der FPÖ sehr gut gemacht. Da erinnere ich mich auch noch sehr gut an einen Medienerlass des Innenministers – Kickl hat er geheißen –, in dem drinnen gestanden ist, gewisse Medien dürfen keine Informationen bekommen. Das war ganz klar. Allerdings gab es damals eine Abgeordnete, die jetzt Justizministerin ist, Alma Zadić, die eine Anfrage an den


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Innenminister eingebracht hat und sehr klar aufgeklärt hat, dass das ja undenk­bar ist, dass gewisse Medien keine Informationen bekommen dürfen. Ja, Frau Zadić sieht das hoffentlich – und ich bin überzeugt davon – heute genauso. Ihre Kolleg:innen von den Grünen allerdings sehen das überhaupt nicht so, weil sie jetzt leider bei dem bisschen Journalismus, das noch in Österreich da ist, an der Zerstörung auch von diesem sehr, sehr aktiv mitmachen. (Beifall bei den NEOS.)

Wissen Sie, anderswo sterben Zeitungen, Sie löschen Zeitungen aus. Das ist leider der wesentliche Unterschied.

Hier in Österreich ist in den letzten Jahren etwas passiert, was unsere Demo­kratie gefährdet. Das sagt Ihr Parteifreund Franz Fischler, und wir wissen, dass das so ist.

Weil ich von der Angst gesprochen habe: Frau Bundesministerin, Sie haben auch Angst! Ich sage Ihnen das ganz offen, weil ich auch weiß – das wissen wir ja aus den Chats –, wie gewisse Verlegerinnen und Verleger über oder mit Politike­rinnen und Politikern gesprochen haben: I schreib’ di owe – die Formulierung haben Sie vielleicht noch nicht gehört, aber Ihr Mitarbeiter hat sie gehört und andere haben sie auch gehört, Ministerinnen und Minister haben sie gehört. Sie haben eine – ich darf gar nicht sagen, was ich mir denke – schreckliche Angst, dass Ihnen das passiert. Und was machen Sie deswegen? – Natürlich kein Medientransparenzgesetz, sondern ein Medienkorruptionsfortsetzungsgesetz. Das ist das, was Sie im Moment gerade machen. (Beifall bei den NEOS sowie des Abg. Laimer.)

Und das ist so gefährlich für uns, weil diese Korruption geradezu institutio­nali­siert wird. Ich weiß, ja natürlich hat es das vorher auch gegeben (Ruf bei der ÖVP: Wiener Stadtregierung!), und bei der Sozialdemokratie hat man hoffentlich ein schlechtes Gewissen. Ich weiß nicht, ob es so ist, aber Sie haben offenbar gar kein schlechtes Gewissen und Sie treiben das weiter.


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Ein Punkt – weil der noch nicht angesprochen wurde – ist auch sehr wichtig: Natürlich gibt es die künstliche Intelligenz, über die wir reden, aber Gott sei Dank gibt es großartige Journalistinnen oder Journalisten, die ja arbeiten, aber sie kommen zum Teil nicht mehr zum Arbeiten, weil dauernd interveniert wird, weil sie bedroht werden (Abg. Pfurtscheller: Was ist denn das für eine Unter­stellung?!) und weil die Zahl derer, die das tun, also der Medienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in den Ministerien, ein Vielfaches von der Zahl derjenigen ist, die noch in den Redaktionen arbeiten. Wenn man bedenkt, dass 50 Leute im Kanzleramt sitzen und in einer gut ausgestatteten innenpolitischen Redaktion zehn Leute sitzen, dann kann man sich vorstellen, was sich da den ganzen Tag abspielt. Ich weiß es ja, was sich da abspielt, und deswegen habe ich so oft gesagt und appelliere an die Redaktionen: Schreibt das endlich auf! Schreibt sie alle auf, wie sie anrufen, wie sie euch belästigen, wie sie euch unter Druck setzen, wie sie Angst machen, wohl wissend, dass die da auch Angst haben! Wenn wir aus diesem Angstsystem nicht herauskommen, dann ist die Demo­kratie wirklich wesentlich gefährdet. (Beifall bei den NEOS sowie der Abgeordneten Leichtfried und Rendi-Wagner.)

Ja, die FPÖ hat das absichtlich gemacht. Herr Strache hat gesagt, er wünscht sich ein Mediensystem wie Orbán. Sie machen das auch absichtlich. Dass die Grünen da mitmachen, das tut mir hier (mit der Hand in Richtung Herz deutend) wirklich weh. Reden Sie nie wieder von Anstand! Reden Sie von Angst, die Sie haben, aber reden Sie nicht von Anstand! (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

Alle, die es noch nicht gelesen haben (das Buch „Aufregend war es immer“ in die Höhe haltend): Leider können wir mit Hugo Portisch nicht mehr reden. Es steht auch drinnen, wie er als Journalist ausgebildet wurde: Check, Recheck, Double­check, keine Angst haben, hineingehen, was er erzählt hat, wie er in Amerika ausgebildet wurde, zum Bürgermeister, schauen, was da am Tisch liegt, weil selbstverständlich war, dass es diese Informationsfreiheit geben muss, vor der Sie sich auch fürchten.


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Hören Sie auf, sich zu fürchten! Stehen Sie auf! Seien wir anständig miteinander und machen wir eine wirklich freie Republik Österreich in einem freien Europa! Sie drehen das gerade um, Sie machen das gerade kaputt, und das tut mir persönlich wahnsinnig weh – für uns hier, für die Menschen draußen, für die Journalistinnen und Journalisten und für das, was in diesem Land von Leuten wie Hugo Portisch und vielen anderen – Franz Kreuzer, viele könnte ich jetzt nennen – aufgebaut wurde, und Sie ruinieren das. Schrecklich! (Beifall bei NEOS und SPÖ. – Abg. Höfinger: Lauter Abonnenten der „Wiener Zeitung“!)

13.43


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag.a Andrea Kuntzl. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


13.43.30

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Ein schwarzer Tag, nicht nur für die „Wiener Zeitung“ – ein schwarzer Tag für die Medienvielfalt, ein schwarzer Tag, wie gerade ausgeführt, für die Demokratie.

Die ÖVP hat ja, und das wissen wir aus den vergangenen Jahren, die „Wiener Zeitung“ schon länger am Speisezettel, es ist ihr aber mit früheren Regie­rungspartnern nicht gelungen. Mit den Grünen gibt es jetzt einen Partner, eine Partnerin, der beziehungsweise die diesen Wunsch, die „Wiener Zeitung“ zu zerstören, aufzulassen, exekutiert. Das finde ich besonders enttäuschend.

Es ist eigentlich aus heutiger Sicht noch nicht klar, was aus dem Projekt werden soll. Das Einzige, das Ihnen klar ist, ist: Sie wollen die „Wiener Zeitung“ einstellen und zerstören.

Am Geld, sehr geehrte Damen und Herren, kann es nicht wirklich gelegen sein, weil eine ordentliche Summe an Budget in die Hand genommen wird, um dieses Nachfolgeprojekt, das sehr unklar ist, in manchen Teilen dubios ist, zu finanzie­ren. Es hätten nach Berechnungen der Redaktion 12 Millionen Euro im Jahr genügt, um den Fortbestand dieser wichtigen Zeitung zu sichern; 16,5 Millionen


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Euro werden in die Hand genommen, aber allerdings nur ein geringer Teil für das Nachfolgeprojekt, das Onlinenachfolgeprojekt der „Wiener Zeitung“, der ältes­ten Tageszeitung der Welt. Sehr schade!

Es ist nicht nur sehr schade, dass Sie diesem Vorschlag der Redaktion nicht nähergetreten sind, Sie haben ja auch den Dialog verweigert und haben mit der Redaktion nicht einmal über ihre Vorstellungen und Vorschläge gesprochen. Diese Tatsache, was Sie hier machen und wie Sie es machen, empört und verbittert Leute.

Ich möchte Ihnen etwas zitieren. Es hat ja kürzlich eine Demonstration anlässlich der Einstellung der „Wiener Zeitung“ stattgefunden, bei der Ihr früherer EU-Kommissar Franz Fischler, liebe ÖVP, gesprochen hat. Helmut Brandstätter hat das gerade in einem kleinen Zitat angesprochen, ich möchte das ein wenig ausführlicher machen.

Er sagt: „Wie weit sind wir gekommen, dass wir dafür demonstrieren müssen, dass es etwas, bei dem seinerzeit Hugo Portisch die Idee hatte, ein Weltkultur­erbe daraus zu machen, in Zukunft überhaupt noch geben könnte? Woher nehmen sich die ahnungsvollen Leuchten des Politikgewerbes, Frau Raab und Frau Blimlinger, das Recht und die Frechheit, dieser 320 Jahre alten Institution den Garaus zu machen? Und leider geht die Sache ja noch viel weiter: Die Demokratie in Österreich ist nicht mehr in dem Maße gesichert, wie sie es einmal war“.

Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn das ein dermaßen erfahrener und besonnener Mann wie Franz Fischler sagt (Abg. Steinacker: Ihr zitiert aber auch immer gerade, was euch passt, gell?!), dann können Sie sich schon die Tragweite dieser Entscheidung, die Sie heute treffen, entsprechend vorstellen! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Brandstätter.)

Wir werden Ihnen durch die namentliche Abstimmung, die wir beantragt haben, die Gelegenheit geben, auch namentlich dazu zu stehen, was Sie hier


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entscheiden – namentlich dazu zu stehen und in die Geschichte damit einzu­gehen, dass Sie die älteste Tageszeitung der Welt einstellen, dass Sie ein Kultur­gut zerstören, dass Sie die Medienvielfalt gefährden.

Sie können namentlich damit in die Geschichte eingehen, dass Sie eine unabhän­gige, gute Redaktion mit qualitätsvollen Redakteuren zerstören und eine hoch­dotierte Journalistenausbildung unter Kontrolle des Bundeskanzlers einführen, dass Sie in einer Zeit, in der hochwertige, qualitative Berichterstattung so dringend notwendig ist, um der Desinformation etwas entgegenzuhalten, diesen Schritt setzen.

Sie können aber auch in die Geschichte eingehen, indem Sie heute die Notbremse ziehen und nicht alle mitstimmen, sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen von den Grünen und von der ÖVP, und unserem Rückverweisungsantrag zustimmen. Diskutieren wir das noch einmal im Verfassungsausschuss! Schauen wir uns Modelle an und verwirklichen wir so das Moratorium von 18 Monaten, das die Redaktion sich wünscht, um entsprechende Rettungsmodelle auszuarbeiten! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Brandstätter.)

13.48 13.48.35


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Ist seitens der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Das ist nicht der Fall.

Wir kommen zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vornehme.

Zunächst ist über die vorliegenden Rückverweisungsanträge abzustimmen.

Hinsichtlich Tagesordnungspunkt 2 liegt jeweils ein Rückverweisungsantrag des Abgeordneten Mag. Harald Stefan sowie des Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried vor.


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Ich lasse daher sogleich darüber abstimmen, Tagesordnungspunkt 2, Entwurf betreffend ein Bundesgesetz über die Wiener Zeitung GmbH und Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes in 2013 der Beilagen nochmals an den Verfassungsausschuss zu verweisen.

Ich ersuche jene Mitglieder des Hohen Hauses, die dafür eintreten, um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit, der Antrag ist abgelehnt.

Wir gelangen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 2: Entwurf betreffend ein Bundesgesetz über die Wiener Zeitung GmbH und Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes – WZEVI-Gesetz samt Titel und Eingang in 2013 der Beilagen.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für diesen Gesetzentwurf sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

Es ist namentliche Abstimmung verlangt worden. Ich gehe daher so vor.

Die Stimmzettel, die zu benützen sind, befinden sich in den Laden der Abge­ordnetenpulte und tragen den Namen der Abgeordneten sowie die Bezeichnung „Ja“ – das sind die grauen Stimmzettel – beziehungsweise „Nein“ – das sind die rosafarbenen. Für die Abstimmung können ausschließlich diese amtlichen Stimmzettel verwendet werden.

Gemäß der Geschäftsordnung werden die Abgeordneten namentlich aufgerufen, den Stimmzettel in die bereitgestellte Urne zu werfen.

Ich ersuche jene Abgeordneten, die für den Gesetzentwurf sind, „Ja“-Stimm­zettel, jene, die dagegen stimmen, „Nein“-Stimmzettel in die Urne zu werfen. Bitte achten Sie sorgfältig darauf, nur einen Stimmzettel einzuwerfen.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 269

Ich bitte nunmehr den Herrn Schriftführer, Abgeordneten Schallmeiner, mit dem Namensaufruf zu beginnen; Frau Abgeordnete Cornelia Ecker wird ihn später dabei ablösen. – Bitte schön.

*****

(Über Namensaufruf durch die Schriftführer:innen Schallmeiner und Cornelia Ecker werfen die Abgeordneten den Stimmzettel in die Wahlurne.)

*****


Präsident Ing. Norbert Hofer: Ich bedanke mich bei der Schriftführung. Die Stimmabgabe ist beendet.

Die damit beauftragten Bediensteten des Hohen Hauses werden nunmehr unter Aufsicht der Schriftführung die Stimmenzählung vornehmen.

Die Sitzung wird zu diesem Zweck für einige Minuten unterbrochen.

13.55.55*****

(Die zuständigen Bediensteten nehmen die Stimmenzählung vor. – Die Sitzung wird um 13.55 Uhr unterbrochen und um 14.01 Uhr wieder aufgenommen.)

14.01.33*****


Präsident Ing. Norbert Hofer: Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf. Ich begrüße den Herrn Vizekanzler noch einmal hier im Parlament.

Ich darf das Abstimmungsergebnis bekannt geben:

Abgegebene Stimmen: 162; davon „Ja“-Stimmen: 88, „Nein“-Stimmen: 74.

Der Gesetzentwurf ist somit auch in dritter Lesung angenommen.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 270

Gemäß § 66 Abs. 8 der Geschäftsordnung werden die Namen der Abgeordneten unter Angabe ihres Abstimmungsverhaltens in das Stenographische Protokoll aufgenommen.

Mit „Ja“ stimmten die Abgeordneten:

Baumgartner, Blimlinger, Brandweiner, Bürstmayr;

Deckenbacher, Diesner-Wais, Disoski;

Egger Kurt, El-Nagashi;

Fischer, Fürlinger;

Gahr, Gerstl, Gödl, Götze, Graf Tanja, Grebien, Großbauer, Grünberg;

Hamann Sibylle, Hammer Lukas, Hammer Michael, Hanger Andreas, Haubner, Hechenberger, Himmelbauer, Hintner, Höfinger Johann, Hofinger Manfred, Holzner, Hörl;

Jachs, Jeitler-Cincelli;

Kirchbaumer, Kopf, Koza, Kühberger;

Lindinger, Litschauer, Lopatka;

Marchetti, Maurer, Melchior, Minnich;

Neßler, Neumann-Hartberger, Niss Maria Theresia;

Obernosterer, Ofenauer Friedrich, Ottenschläger;

Pfurtscheller, Pöttinger, Prammer, Prinz;

Rausch Bettina, Reimon, Reiter, Ribo, Rössler;


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Salzmann, Saxinger, Schallmeiner, Scharzenberger, Scheucher-Pichler, Schmidhofer, Schnabel, Schwarz, Sieber Norbert, Singer Johann, Smodics-Neumann, Smolle, Stammler, Stark, Steinacker, Stocker, Stögmüller, Strasser;

Tanda, Tomaselli, Totter;

Voglauer;

Weber, Weidinger, Weratschnig, Wöginger;

Zarits Christoph, Zopf, Zorba.

Mit „Nein“ stimmten die Abgeordneten:

Amesbauer;

Bayr, Becher, Belakowitsch Dagmar, Bernhard, Brandstätter Helmut, Brandstötter Henrike, Brückl, Bures;

Deimek, Doppelbauer, Drobits;

Ecker Cornelia, Ecker Rosa, Einwallner, Erasim;

Feichtinger, Fiedler, Fürst;

Graf Martin, Greiner Karin;

Hafenecker, Hauser, Herbert Werner, Herr, Hofer, Holzleitner, Hoyos-Trauttmansdorff;

Kainz, Kaniak, Kassegger, Keck, Köchl, Köllner, Kollross, Krainer Kai Jan, Krisper, Kucharowits, Künsberg Sarre, Kuntzl;

Laimer, Lausch, Leichtfried, Linder Maximilian, Lindner Mario, Loacker;

Margreiter, Matznetter, Meinl-Reisinger, Muchitsch;

Nussbaum;


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Oberrauner, Oxonitsch;

Rauch Walter, Reifenberger, Rendi-Wagner, Ries Christian;

Schatz, Scherak, Schroll, Seemayer, Seidl, Shetty, Silvan, Stefan, Steger Petra, Stöger Alois;

Tanzler, Troch;

Werner, Wimmer Petra, Wimmer Rainer, Wurm;

Yildirim.

*****


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Christian Hafenecker, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verletzung des ORF-Gesetzes durch Maulkorb-Erlass“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für den Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit. Der Antrag ist abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 3: Antrag des Verfassungsausschusses, seinen Bericht 2014 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiezu ihre Zustimmung geben, um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist mehrheitlich angenommen.

Wir gelangen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 4: Antrag des Verfassungsausschusses, seinen Bericht 2015 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte auch hier jene Damen und Herren, die dafür sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen.


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Wir gelangen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 5: Antrag des Verfassungsausschusses, seinen Bericht 2016 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Auch hier bitte ich jene Damen und Herren, die dafür eintreten, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen.

Wir gelangen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 6: Entwurf betref­fend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesverfassungsgesetz über die Transparenz von Medienkooperationen sowie von Werbeaufträgen und Förde­rungen an Medieninhaber eines periodischen Mediums, das Medienkoope­rations- und -förderungs-Transparenzgesetz sowie das KommAustria-Gesetz geändert werden, in 2017 der Beilagen.

Hiezu haben die Abgeordneten Mag. Kurt Egger, Mag. Jörg Leichtfried, Mag.a Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen einen Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag eingebracht.

Ich werde daher zunächst über die vom erwähnten Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag betroffenen Teile und schließlich über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes abstimmen lassen.

Da der vorliegende Gesetzentwurf ein Bundesverfassungsgesetz enthält sowie der erwähnte Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag sich darauf bezieht, stelle ich zunächst im Sinne des § 82 Abs. 2 Z 1 der Geschäftsordnung die für die Abstimmung erforderliche Anwesenheit der verfassungsmäßig vorgesehenen Anzahl der Abgeordneten fest.

Die Abgeordneten Mag. Kurt Egger, Mag. Jörg Leichtfried, Mag.a Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen haben einen Zusatz- beziehungsweise Abände­rungsantrag betreffend Artikel 1 und 2 eingebracht.

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehr­heit­lich angenommen.


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Ausdrücklich stelle ich die verfassungsmäßig erforderliche Zweidrittelmehrheit fest.

Schließlich kommen wir zur Abstimmung über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes samt Titel und Eingang in der Fassung des Ausschussberichtes.

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Auch das ist mehrheitlich angenommen.

Auch hier stelle ich ausdrücklich die verfassungsmäßig erforderliche Zweidrittelmehrheit fest.

Wir kommen zur dritten Lesung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dem vorliegenden Gesetzentwurf auch in dritter Lesung ihre Zustimmung erteilen, um ein diesbezügliches Zeichen. – Das ist mehrheitlich angenommen.

Auch hier stelle ich ausdrücklich die verfassungsmäßig erforderliche Zweidrittelmehrheit fest. Der Gesetzentwurf ist somit auch in dritter Lesung angenommen.

Wir kommen nun zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 7: Antrag des Verfassungsausschusses, seinen Bericht 2018 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dafür sind, um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist mehrheitlich angenommen.

Wir kommen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 8: Antrag des Verfassungsausschusses, seinen Bericht 2019 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen.


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14.06.039. Punkt

Bericht des Sportausschusses über den Antrag 3282/A(E) der Abgeordneten Christoph Zarits, Mag. Agnes Sirkka Prammer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erarbeitung eines gesetzlichen Rahmens für Berufsgruppen im Sport (2025 d.B.)


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir kommen nun zum 9. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer. – Bitte, Frau Abgeordnete.


14.06.31

Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Vizekanzler! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Ein Volleyballteam qualifiziert sich für die Teilnahme an der Champions League. Das ist ein erfreulicher Anlass, es wird gefeiert, und wenn die Feier vorbei ist, werden die ersten Arrangements für die Reise ins Ausland zum ersten Spiel getroffen. Mit dabei sind natürlich die Spieler:innen, das Trainer:innenteam, ein Physio­the­ra­peut, eine Physiotherapeutin, ein Arzt, eine Ärztin und jene Mitarbeiter, die für die Kleidung und für die Ausrüstung zuständig sind, und diese Menschen bilden dann gemeinsam diese große Gruppe, die zum Spiel anreist.

Diese Menschen sind dann gleichzeitig gemeinsam für mehrere Tage unterwegs. Das Turnier findet statt, es gibt Zeiten, da arbeitet man, und es gibt Zeiten, da hat man Ruhe, und all das wechselt sich ab, es ist sehr intensiv. Und dann muss man sich vorstellen: All diese Menschen haben unterschiedliche Arbeitsver­hältnisse – die Trainer:innen sind beim Club angestellt, die Physiotherapeuten sind selbstständig und machen das auf Honorarbasis, Gleiches gilt für die Ärzte; dann gibt es die für die Ausrüstung Zuständigen, die sind wiederum beim Club angestellt; dann gibt es Spieler, Spielerinnen, die das hobbymäßig machen; es


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gibt Spieler:innen, die beim Club angestellt sind. Das sind also unterschiedlichste Varianten der Beschäftigung, und alle haben gemein, dass sie an diesem Event teilnehmen müssen.

Jetzt gelten für manche arbeitsrechtliche Regelungen – Arbeitszeit, Ruhezeit –, für andere gelten sie nicht, und trotzdem muss man schauen, dass man alles so unter einen Hut bringt, dass im Endeffekt jeder in der gegebenen Situation eine Topleistung bringen kann, damit diese Mannschaft in die nächste Runde des Bewerbs kommt.

Genau diese Situation ist es, die uns dazu veranlasst hat, dass wir hier jetzt ein Gesetz in Ausarbeitung geben wollen, das Regelungen für den Berufssport und für Menschen, die hauptberuflich im Sport tätig sind, treffen soll. Es soll dieses Gewirr, dieses Durcheinander an unterschiedlichsten Bestimmungen, seien sie sozialversicherungsrechtlich, seien sie arbeitsrechtlich, seien sie steuerrechtlich, entwirren. All das braucht gemeinsame Begriffsbestimmungen, es braucht gemeinsame Definitionen, man muss wissen: Von wem spricht man denn bei den Personen, die hauptberuflich im Sport tätig sind?, denn Sie sehen, es ist ein sehr vielfältiger Bereich.

Aus diesem Grund machen wir das, was wir uns bereits im Regierungsprogramm vorgenommen haben: Wir arbeiten ein Berufssportgesetz aus.

Ich denke, es wird uns gelingen, gute Regelungen zu treffen, damit all diese Gegebenheiten gut geregelt sind und in Zukunft für alle, die hauptberuflich im Sport tätig sind, die richtigen und vor allem rechtlich haltbaren und rechts­sicheren Gegebenheiten herrschen können. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

14.10


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Elisabeth Feichtinger. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.



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14.10.12

Abgeordnete Elisabeth Feichtinger, BEd BEd (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Sport ist ein wichtiger Bestandteil im Leben vieler Österreicherinnen und Österreicher. Laut Statistik Austria sind rund 54 Prozent aktiv und schauen, dass sie jede Woche Sport machen. Ein Drittel mehr ist natürlich noch sportbegeisterter und schaut gerne dabei zu.

Jeder vierte und jede vierte Österreicher:in sind Mitglieder einer der 15 000 Sport­vereine in ganz Österreich. Nicht zuletzt aufgrund der herausragenden Leis­tungen aller unserer Sportlerinnen und Sportler, deren Teams, die rund um sie sind, des ganzen Stammpersonals, der Trainerinnen und Trainer, des Unter­stützungspersonals, und natürlich allen, die im Bereich Sport aktiv sind, ist das Interesse sehr, sehr groß.

Doch werden diese Leistungen honoriert? Es gibt keine flexiblen Arbeitszeit­regelungen, keine einheitlichen Urlaubs-, Karenz- und Pensionsanspruchs­regelungen, all das fehlt. Saisonale Sportler:innen müssen sich sogar außerhalb ihrer Saison beim AMS anmelden. Die Rahmenbedingungen für sportspezifische Berufe sind auf ganzer Linie ein Missstand und müssen dringend behoben werden.

Ja, das Beschäftigungsfeld Sport ist groß und atypisch, ja, es ist eine besondere Herausforderung, alle Berufsgruppen unter ein Dach zu bekommen und auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Von den Nachwuchsfußballer:innen im Mannschaftssport, von den Kugelstoßern im Einzelsport, von saisonalen Sportarten wie Skifahren, wie Eishockey bis hin zu ganzjährigen Sportarten wie dem Handball, von Trainern oder Trainerinnen bis hin zum Platzwart: Alle sollen ein einheitliches und gemeinsames Gesetz bekommen.

Es ist uns allen klar, Fakt ist, dass wir diese Menschen aktuell in der Luft hängen lassen. Gefordert ist nichts anderes als eine Rechtsmaterie sui generis, wie es


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heißt, ein Vertrag besonderer Art, der schon vor vielen Jahren gefordert worden ist.

Herr Sportminister, wir brauchen einfach eine schnelle Handlung. Sie müssen eine Arbeitsgruppe von Expertinnen und Experten zusammenstellen. Als Vizekanzler haben Sie auch die Möglichkeit, ministerienübergreifend diese Ergebnisse rasch zu fordern. Schauen wir, dass das schnell hier in den National­rat kommt, damit wir dieses Gesetz endlich beschließen können. Es braucht dringend eine Anerkennung dieser Berufe in Form eines Berufssportgesetzes und natürlich auch den Kollektivvertrag für alle Berufsgruppen. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir als SPÖ unterstützen daher diesen Antrag für einen gesetzlichen Rahmen für Berufsgruppen im Sport, damit die Rechtsunsicherheiten bei diesen Arbeitsverhältnissen endlich ad absurdum geführt und beendet werden. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Prammer.)

14.13


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Petra Steger. – Bitte, Frau Abgeordnete.


14.13.06

Abgeordnete Petra Steger (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vize­kanzler! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren zu Hause vor den Bildschirmen! Falls Sie sich schon einmal gefragt haben sollten, was eigentlich ein Alibiantrag ist, empfehle ich heute einen Blick auf die Parlamentshomepage und auf diesen heutigen schwarz-grünen Antrag zum Berufssportgesetz.

Hierbei handelt es sich nämlich um ein Lehrbuchbeispiel eines Antrages ohne wesentlichen Inhalt, der von Regierungsparteien nur deswegen gestellt wird, damit sie sich die Blöße ersparen können, zugeben zu müssen, dass sie zum wiederholten Male genau gar nichts auf die Tagesordnung gebracht haben.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 279

Anscheinend sind Sie mal wieder kurz vor der Ausschusssitzung drauf­gekommen, dass es wohl kein so gutes Bild abgibt, wenn man bereits zum vierten Mal hintereinander keinen einzigen Antrag in einem Ausschuss, der ohnehin nur zwei- bis dreimal im Jahr tagt, einbringt.

Ich habe mir das einmal angeschaut. Den letzten Entschließungsantrag von Schwarz-Grün gab es am 6.5.2021 und die letzte Regierungsvorlage von Ihnen, Herr Minister, am 26.11.2020. Vielleicht sind aber Sie, Herr Minister, nach drei Jahren in der Regierung jetzt auch endlich mal draufgekommen, ups, da gab es ja irgendetwas wie ein Regierungsprogramm mit einigen versprochenen Maß­nahmen und Reformen, wie eben einem Berufssportgesetz, da sollten wir zumin­dest einmal so tun, als ob wir uns eh drum kümmern.

Doch anstatt dass Sie Ihr Programm einfach umsetzen, fordern Sie sich mal wieder selber auf, aktiv zu werden – ich zitiere aus Ihrem Antrag –, die Probleme „für im Berufssport tätige Personen zu identifizieren“ – also noch nicht zu lösen – und entsprechende „Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten“. Wenn Sie sich jetzt erst auffordern, etwas zu erarbeiten, dann weiß ich jetzt schon, dass es sich in dieser Gesetzgebungsperiode mit Sicherheit nicht mehr ausgehen wird, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)

Ehrlich gesagt, Herr Vizekanzler, muss ich Sie schon fragen, ob Sie mittlerweile nicht langsam anfangen, sich für diese Arbeitsleistung zu genieren. Was haben Sie eigentlich die letzten drei Jahre getan, frage ich Sie, außer den Sport mit grundrechtswidrigen Lockdowns und jetzt mit der hohen Inflation in den Ruin zu treiben und – ja – mehr Geld auszuschütten, um den Schaden, den Sie ange­richtet haben, wieder ein wenig abzufedern? Wo sind Ihre Reformen, Herr Minister? Sie sitzen seit mehr als drei Jahren im Amt und bis heute waren Sie offensichtlich nicht in der Lage, sich mit den wesentlichen Stakeholdern für ein Berufssportgesetz zusammenzusetzen und eine Regierungsvorlage zu erar­beiten. Dann kommen Sie mit allen möglichen Ausreden daher und erklären uns, dass das eine unglaublich komplizierte Materie ist.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 280

Ja, selbstverständlich ist das keine einfache Materie, es betrifft Arbeitsrecht, Arbeitszeitregelungen, Wochenendbestimmungen, es gibt wesentliche Unterschiede zwischen Individualsportarten und Mannschaftssportarten, es geht um Ausbildungsentschädigungen, um Versicherungsfragen und vieles mehr. Abgesehen davon, dass Sie mittlerweile drei Jahre Zeit gehabt hätten, die wesentlichen Fragen zu lösen, fangen Sie ja nicht bei null an, denn es gab schon zahlreiche Vorarbeiten. Es stand schon in jedem Regierungsprogramm seit vielen, vielen Jahren.

Bereits 2004 gab es einen komplett fertigen Entwurf eines Berufssportgesetzes, legistisch fertig ausgearbeitet, sehr geehrte Damen. Was brauchen Sie eigentlich noch, um endlich dem Nationalrat irgendeinen sinnvollen Entwurf eines Berufssportgesetzes vorzulegen? Das Traurige bei dieser gewaltigen Missach­tung ist, dass es um ein wirklich unglaublich wichtiges Thema geht, das so viele Jahre bereits aufgeschoben und missachtet wird.

Es geht darum, endlich Rechtssicherheit für den Sport zu schaffen. Es geht darum, arbeitsrechtliche und sozialrechtliche Absicherung für die Athleten sicherzustellen, etwas, das für andere Berufsgruppen eine Selbstverständlichkeit ist. Deswegen muss mit diesen Ausreden endlich Schluss sein, und aus diesem Grund werden wir, auch bei aller Kritik an diesem Antrag, allem zustimmen, was nur irgendwie einem Berufssportgesetz vielleicht hilft, auf den Weg zu kommen.

Das, was Sie hier wieder leisten, sehr geehrter Herr Sportminister, ist aber wieder einmal viel zu wenig. Die österreichischen Athleten hätten sich wirklich mehr verdient als Ihr offensichtliches Desinteresse. (Beifall bei der FPÖ.)

14.17


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Christoph Zarits. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 281

14.17.15

Abgeordneter Christoph Zarits (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Meine geschätzten Damen und Herren Abgeordnete! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause vor den Fernsehgeräten! Ich denke, anschließend an die Rede von Frau Kollegin Steger kann man sagen, dass nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt.

Wir haben in den letzten drei Jahren sehr, sehr viel miteinander zusammen­gebracht, Herr Bundesminister, Herr Vizekanzler. Wir haben ein Rekordbudget mit 231 Millionen Euro auf die Beine gestellt. Wir haben die Besondere Sportförderung von 80 auf 120 Millionen Euro erhöht – plus 50 Prozent, das ist auch eine jahrzehntelange Forderung der Dach- und Fachverbände gewesen. Diese Bundesregierung mit unserem Bundesfinanzminister Magnus Brunner und unserem Sportminister Werner Kogler hat dieses bewältigt. (Abg. Steger: Wenn man Milliarden Schulden macht, ist ... auch nicht mehr so schwierig!)

Wir haben auch im Bereich des Freizeitsports und auch für die Vereine sehr, sehr viel geleistet. Wir haben die pauschale Reiseaufwandsentschädigung auf 720 Euro erhöht. Ich denke, wir haben vieles geleistet, auch in der Corona­pandemie, als wir ein starker Partner für die Verbände, für die Vereine waren, und auch jetzt, wenn wir den Vereinen, den Verbänden mit 15 Millionen Euro helfen, was die Energiekrise betrifft.

Meine geschätzten Damen und Herren, wir wollen mit unseren Maßnahmen, die ich jetzt beschrieben habe, Österreich von einem Sportland zu einer Sportnation machen. Was bedarf es dafür? – Das wurde heute schon ausführlich von meiner Kollegin Sirkka Prammer angesprochen: Wir brauchen natürlich ein Berufs­sportgesetz, das auch funktioniert. Wir wissen, dass wir da Handlungsbedarf haben – wir haben schon seit Längerem Handlungsbedarf. In den verschiedens­ten Regierungskonstellationen wurde dieses Thema immer wieder aufs Tapet gebracht.


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Wir wollen heute mit unserem Entschließungsantrag eines bewirken, nämlich dass wir mit den wichtigsten Stakeholdern aus Sport und Wissenschaft und natürlich auch mit den Sozialpartnern, die wir auch dafür brauchen, wieder in den Dialog treten. Dieses Thema ist sehr, sehr komplex und ist nicht einfach zu lösen, das wissen wir, denn sonst hätten wir es wahrscheinlich schon vor 20 Jahren unter einem roten Sportminister oder unter einem blauen Sportminis­ter gemacht. Ich bin aber davon überzeugt – wir haben es auch bei der Höhe der Sportförderung gesehen –, dass wir die großen Brocken anpacken und auch dieses Thema gemeinsam mit Vizekanzler Kogler und mit unserem Koalitionspartner bewältigen werden.

Es geht darum, dass wir natürlich Regelungen für die Arbeitszeit brauchen, wir brauchen auch Regelungen betreffend Arbeitsruhegesetz, wir brauchen natürlich auch Regelungen, was den Minderjährigenschutz betrifft, auch bei Themen wie etwaiger Ausbildungsentschädigung braucht es Mindeststandards. Es ist für uns wichtig, dass wir hier heute den Startschuss setzen.

Der Sport ist in seiner Gesamtheit auch sehr, sehr komplex. Es gibt die verschie­densten Sportarten, es gibt saisonabhängige Sportarten. Nicht jede Sportart ist gleich: Es gibt den Mannschaftssport auf der einen Seite, es gibt den Einzelsport auf der anderen Seite. All diese Sportarten gemeinsam mit den Themen, die ich vorhin angesprochen habe – Arbeitszeit, Arbeitsruhe­gesetz, Minderjährigen­schutz und so weiter und so fort –, unter einen Hut zu bringen, ist natürlich ein Prozess, den wir heute starten wollen, gemeinsam mit unserem Bundesminister Werner Kogler, gemeinsam mit den Sozialpartnern, gemeinsam mit den Verbänden, gemeinsam mit den Stakeholdern aus dem Sport – es ist wichtig, dass der organisierte Sport da auch mitredet –, gemeinsam mit der Wissenschaft und natürlich auch gemeinsam mit der Politik.

Wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass wir vieles auf den Weg bringen, gerade im Bereich des Sports. Ich bin davon überzeugt, dass heute hier mit


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diesem Startschuss auch der nächste Meilenstein in Angriff genommen wird. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

14.21


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Yannick Shetty. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.21.13

Abgeordneter Mag. Yannick Shetty (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Sehr geehrter Zuseherinnen und Zuseher! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Die Regierungsfraktionen ÖVP und Grüne ersuchen mit dem Antrag, den wir heute diskutieren, Sie, Herr Sportminister, den Rahmen für ein Berufssportgesetz zu setzen. – So weit, so klar; so weit, auch so gut. Das befürworten wir.

Ich stelle aber die Frage – ich wiederhole die Frage, Herr Minister, die ich auch schon im Ausschuss gestellt habe –: Warum machen Sie es nicht einfach? Was ändert sich für Sie durch diesen Antrag, den wir heute beschließen und der noch dazu unverbindlich ist? Was ändert sich durch diesen eigenartigen Antrag der Regierungsfraktionen, in dem sie sich selber auffordern, etwas zu tun?

Die Kernaufgabe des Nationalrates ist es, Gesetze zu beschließen, Gesetze zu ändern. Ich frage Sie – ich weiß nicht, ob Sie es wissen, Herr Minister –, wie viele Regierungsvorlagen, Initiativanträge in dieser Legislaturperiode im Sportaus­schuss waren. Ich weiß nicht, ob Sie es wissen: eine, eine einzige Gesetzes­vor­lage im Ausschuss!

Sie alle, wir alle werden dafür bezahlt – gut bezahlt –, dass wir arbeiten – dass wir arbeiten und nicht, dass wir die verlängerte Werkbank der Bundesregierung sind. Seien wir uns doch ehrlich! Der einzige Grund, warum es diesen Antrag überhaupt gibt – der total nichtssagend ist, weil er einfach das kopiert, was schon im Regierungsprogramm steht –, ist: weil auf der langen Tagesordnung


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des Ausschusses ganz viele Anträge waren – die waren aber alle von den Oppo­sitionsparteien –, Sie alle Anträge schubladisiert und vertagt haben und sich dann doch gedacht haben: Das ist schon ein bisschen komisch, wenn wir dann ein Plenum haben und es kommt kein einziger Antrag ins Plenum. Dann bringen wir doch einen Antrag ein, in den wir das reinschreiben, was eh im Regierungs­programm steht, um das ein bisschen zu vertuschen.

Das ist der einzige Grund, und das finde ich ärgerlich. Ich finde diese Praxis ärgerlich. Ich möchte Sie fragen, liebe Kolleginnen und Kollegen, insbesondere von den Regierungsparteien: Glauben Sie wirklich, dass jede Idee, dass jeder Antrag, der von der FPÖ, von der SPÖ oder von uns NEOS kommt, Blödsinn ist, dass das schlechte Ideen sind? Glauben Sie das wirklich? – Ich hoffe nicht. Ich würde nie sagen, dass da jede Idee, auch von einer Partei, die mir ideologisch vielleicht ganz fern ist, schlecht ist, dass da jeder Antrag Blödsinn ist.

Deswegen verstehe ich diese Praxis nicht, dass da alles von der Opposition immer vertagt wird, so auch heute. Ich finde das einfach wahnsinnig ärgerlich. (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Steger.)

Ich finde, das sollte hier der Ort sein, wo ein Wettbewerb der besten Ideen statt­findet – und gute Ideen gibt es in jeder Fraktion. Das soll unsere Aufgabe als Abge­ord­­nete sein: zu streiten, was die besten Ideen sind, und dann zu Lösungen zu kom­men. Da wäre zum Beispiel ein Antrag für eine Strategie für einen bes­seren Schwimm­unterricht in Österreich, den wir diskutiert haben. 160 000 Kinder können nicht schwim­men, und so ein Antrag wird dann vertagt, der wird dann schubladisiert.

Insbesondere an die Grünen sei das noch gerichtet: Dass gerade von der Partei, die über Jahrzehnte mit erhobenem Zeigefinger mehr Parlamentarismus ein­gefordert hat, mehr Zugehen aufeinander gefordert hat, just in jenem Ausschuss, in dem Ihr Minister zuständig ist, just in jenem Ausschuss, in dem Sie die Vor­sitzende stellen, dieses Verhalten besonders pervertiert wird, finde ich beschä­mend, finde ich enttäuschend – aber nicht nur wir, sondern auch viele Ihrer Wählerinnen und Wähler. (Beifall bei den NEOS.)

14.24



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 285

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Petra Tanzler. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


14.24.40

Abgeordnete Petra Tanzler (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vize­kanzler! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Der Sport war und ist ein wichtiger Bestandteil in unserer Gesellschaft, in unserem Land, aber kaum jemand weiß, dass die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten und für die Aktiven einer dringenden Anpassung bedürfen.

Das Arbeits-, Steuer- und Sozialversicherungsrecht hat da tatsächlich großen Nachbesserungsbedarf, um eine Absicherung in diesen sportspezifischen Berufen zu gewährleisten. Wir begrüßen es daher, dass mit diesem Entschließungs­antrag nun seit wirklich langer Zeit endlich ein erster Schritt in diese Richtung möglich wird, und werden diesem Antrag auch zustimmen. Dies ist wie gesagt aber nur ein erster Schritt und es ist nur ein Antrag. Es ist noch lange kein Gesetz.

Da kann ich an die Ausführungen meines Kollegen Shetty anschließen: Es ist noch nichts Konkretes passiert. Es wurde mit jenen, die Sie einbinden wollen, noch nicht gesprochen, auch nicht mit dem Askö zum Beispiel, wie wir wissen. Wie Sie in Ihrem Antrag auch schreiben, steht dieses Vorhaben eines Berufs­sportgesetzes in Ihrem Regierungsprogramm. Und auch ich stelle hier die Frage, wieso Sie einen Entschließungsantrag brauchen, um Ihren eigenen Minister dazu aufzufordern, etwas zu tun. Warum gibt es nicht schon längst eine Regie­rungsvorlage dazu?

Es braucht eine sachgerechte, eine rechtliche und vor allem eine rasche Lösung. Also wir stimmen zu. Und damit das auch wirklich zeitgerecht umgesetzt wird, bieten wir Ihnen auch unsere Unterstützung an. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

14.26



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 286

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Karl Schmidhofer. – Bitte, Herr Abgeordneter.


14.26.20

Abgeordneter Karl Schmidhofer (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Herr Sport­minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie und jene, die von zu Hause aus diese Nationalratssitzung mitverfolgen! Basis für einen erfolgreichen Sport in Österreich sind die über 500 000 Funktionärinnen und Funktionäre, die für den Sport ehrenamtlich arbeiten und die in 15 000 Vereinen Verantwortung tragen. 2,8 Millionen Sport­lerinnen und Sportler werden von diesen Vereinen mit ihren Funktionärinnen und Funktionären organisiert.

Frau Tazler (Ruf bei der SPÖ: Tanzler!), wenn Sie sagen, dass der Askö da noch nichts weiß oder noch nicht eingebunden wurde, dann muss ich Ihnen entgeg­nen: Der Herr Altlandeshauptmann aus dem Burgenland (Abg. Michael Hammer: Das war noch ein Gscheiter!) ist der Vorsitzende der Sport Austria und er hat sehr wohl das Wissen, was für dieses Berufssportgesetz notwendig ist, und ist auch in Allianz mit dem Sportminister und – ich weiß es vom Österreichischen Skiverband – auch mit der Präsidentin; das nur als Beispiel.

Frau Kollegin Steger, Sie kommen heraus und sagen, dass wir im Sport nichts tun, der Sportminister nichts tut. (Abg. Steger: Die Statistik spricht gegen Sie!) Ich sage Ihnen tatsächlich: Das Sportbudget wurde um 50 Prozent auf 231,5 Mil­lionen Euro erhöht. (Abg. Steger: Wie viele neue Schulden haben Sie gemacht?) Das haben vorher, seit 2013, vier Minister nicht geschafft: Gerald Klug von der SPÖ, Hans Peter Doskozil von der SPÖ. Wer hat es noch nicht geschafft? (Abg. Steger: Sagen Sie dazu, wer der Finanzminister war zu dieser Zeit!) – Kunasek von der FPÖ, Strache von der FPÖ. Wer schafft die Erhöhung des Sportbudgets für unsere vielen Vereine und Funktionäre in Österreich? (Abg. Steger: Ihr verhindert, dass ...! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) – Die Bundesregierung der ÖVP mit den


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Grünen. Danke, Herr Sportminister! Danke, Herr Finanzminister! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Weil Sie das Berufssportgesetz angesprochen haben, Frau Kollegin Steger von der FPÖ, muss ich Ihnen gleich noch eine Antwort geben: Seit 2009 gab es die Sportminister Darabos, Klug und Doskozil von der SPÖ, Kunasek und Strache von der FPÖ, fünf Minister, die auch nichts auf den Weg gebracht haben. (Abg. Steger: Kunasek war zwei Wochen! – Zwischenruf des Abg. Lausch.) Und jetzt kommt die grün-schwarze Bundesregierung mit unserem Sportminister und unserem Finanzminister, die dieses Berufssportgesetz gemeinsam mit dem Ausschuss auf den Weg bringen. (Abg. Steger: Im Gegensatz zu Ihnen hat er ...!)

Also ich weise das zurück. Sie arbeiten jahrelang nicht und kommen heraus (Zwischenruf der Abg. Steger), weil wir das jetzt zum Wohle der Sportlerinnen und Sportler, zum Wohle der Berufssportler:innen, auch der Funktionäre einbringen. Es wird zu deren Absicherung gearbeitet – was Sie in den letzten Jahren nicht gemacht haben. Danke, Herr Sportminister! Wir sind gut aufgehoben. (Abg. Steger: Nicht lachen! Das glauben Sie ja selbst nicht, dass ...!)

Diese Bundesregierung hat gute Rahmenbedingungen in alle Richtungen geschaffen, das wurde vom Kollegen Zarits schon aufgezählt. In der Pandemie haben wir gut gehandelt, die Vereine und auch die Sportgroßveranstal­tungen wurden unterstützt. Ich erinnere noch einmal an die Formel 1. Wir waren das erste Land weltweit, das wieder gestartet ist, und, und, und.

Dinge wie die Sportstrategie und das Berufssportgesetz, die auf den Weg gebracht werden, haben Sie von FPÖ und SPÖ nicht zusammengebracht. (Abg. Steger: Wir haben eine fertige Sportstrategie auf den Weg gebracht! ... als Fakenews bezeichnen! – Zwischenruf des Abg. Martin Graf.) Wir von Grünen und ÖVP haben damit begonnen und werden das zum Wohle der Sportle­rinnen und Sportler auch umsetzen. (Beifall bei ÖVP und Grünen. – Abg. Lausch: Ihr von den Grünen! Ja! – Abg. Ries: Ihr Grüne!)

14.30



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 288

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Alexander Melchior. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.30.18

Abgeordneter Alexander Melchior (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher auf der Galerie! All jene, die sich auf der Galerie befinden oder uns von woanders zusehen, werden, nachdem sie die Rede der Kollegin Steger oder auch die Rede des Kollegen Shetty gehört haben – die beide sehr vehement vorgetragen haben –, ein bisschen verwundert sein. (Abg. Lausch: Verwundert sind wir dann, wenn ...!) Sie werden nachher noch mehr überrascht sein, wenn sie sehen, dass Sie diesem Antrag zustimmen. (Abg. Steger: Haben wir beide gesagt!) – Es ist auch gut so, dass Sie da zustimmen, weil das wirklich ein wichtiger Entschließungsantrag ist.

Lieber Kollege Shetty, ich bin immer froh, wenn die Opposition an dem Punkt anlangt, an dem es heißt: Es geht um den Kampf der besten Ideen! Wir sollten uns da einbringen, wir sollten das machen! – Ich bin völlig deiner Meinung. Ich möchte selbstbewusst genug sein, um sagen zu können – auch in Richtung des Sportministers –, eine Initiative kann ja auch aus dem Parlament kommen. Wir können auch sagen, dass wir uns gemeinsam in diesen Prozess einbringen wollen. Ich glaube – ich schätze ihn so ein –, der Vizekanzler ist froh, wenn du mit deiner Expertise zur Seite stehst, Kollege Shetty, er ist froh wenn du, Petra Steger, mit deiner Expertise zur Seite stehst und wir das Bestmögliche für die Sportlerinnen und Sportler umsetzen. (Beifall bei der ÖVP sowie Bravoruf des Abg. Haubner. – Abg. Shetty: Das ist zynisch!)

Es ist gerade im Sportbereich in der letzten Zeit so viel gelungen, und das ist extrem wichtig. Karl Schmidhofer hat erwähnt, wie viele Funktionärinnen und Funktionäre, Sportlerinnen und Sportler, Betreuer:innen die Sportnation Österreich gestalten. An dieser Stelle möchte ich allen Danke sagen – jenen, die das beruflich machen, aber vor allem auch jenen, die das ehrenamtlich machen.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung, 209. Sitzung des Nationalrats vom 27. und 28. April 2023 / Seite 289

An dieser Stelle einen ganz besonders herzlichen Dank an den Verein BAC Baden aus meiner Heimatgemeinde – Niki Scherak kennt den Verein auch gut. Ich danke euch, dass ihr euch so einsetzt! Ich danke euch, dass ihr die Kinder wirklich großartig betreut und dass ihr vor allem uns Eltern aushaltet. Das, was ihr macht, ist wirklich großartig.

Zu guter Letzt möchte ich mich bei allen bedanken, die an diesen Prozessen mitarbeiten. Es wurde bereits vorhin von den guten Teams gesprochen. Ich glaube, wir sind ein sehr gutes Team. Christoph Zarits ist es immer unangenehm, wenn ich das mache: Ich möchte mich sehr herzlich bei dir bedanken. Ich möchte mich bei Kollegin Prammer bedanken. Was ihr in letzter Zeit gemeinsam mit dem Sportminister im Bereich Sport gemacht habt, ist wirklich heraus­ragend.

Wir haben auch von Teams und Betreuerstäben gesprochen: Er ist jetzt leider nicht im Saal, ich möchte mich aber auch ganz herzlich bei unserem Referenten im Klub, Roman Kunyik, bedanken, der ein wirklicher Treiber bei diesen Themen und ein wirklich verlässlicher Partner in dieser Sache ist. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie des Abg. Scherak.)

14.33 14.33.04


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über die dem Ausschussbericht 2025 der Beilagen angeschlossene Entschließung betreffend „Erarbeitung eines gesetzlichen Rahmens für Berufsgruppen im Sport“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dafür eintreten, um ein diesbezügliches Zeichen. – Das ist einstimmig angenommen. (