Parlament Österreich

 

 

 

 

Stenographisches Protokoll

 

 

 

Bild des Parlamentsgebäudes

 

 

169. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

 

XXIV. Gesetzgebungsperiode

 

Mittwoch, 19. September 2012

 

 


Stenographisches Protokoll

169. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

XXIV. Gesetzgebungsperiode    Mittwoch, 19. September 2012

Dauer der Sitzung

Mittwoch, 19. September 2012: 9.00 – 18.33 Uhr

*****

Tagesordnung

1. Punkt: Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gemäß § 19 Ab­satz 2 der Geschäftsordnung des Nationalrates betreffend Ernennung eines neuen Staatssekretärs

2. Punkt: Wahl eines Mitgliedes in die Parlamentarische Versammlung des Europa­rates

*****

Inhalt

Nationalrat

Einberufung der ordentlichen Tagung 2012/2013 ........................................................ 72

Mandatsverzicht des Abgeordneten Dr. Reinhold Lopatka ....................................... 72

Angelobung des Abgeordneten Jochen Pack ............................................................. 72

Personalien

Verhinderungen .............................................................................................................. 72

Geschäftsbehandlung

Antrag der Abgeordneten Otto Pendl, Werner Amon, MBA, Kolleginnen und Kollegen, dem Untersuchungsausschuss zur Klärung von Korruptionsvorwür-
fen zur Berichterstattung betreffend den Beschluss des Nationalrates 910/GO
vom 20. Oktober 2011 gemäß § 43 Abs. 1 der Geschäftsordnung eine Frist bis 21. September 2012 zu setzen – zurückgezogen .....................................................................................  122, 219

Verlangen gemäß § 43 Abs. 3 der Geschäftsordnung auf Durchführung einer kur­zen Debatte im Sinne des § 57a Abs. 1 GOG – zurückgezogen ..................................................................  122, 219

Wortmeldungen im Zusammenhang mit dem eingebrachten Fristsetzungs­antrag:


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 2

Dieter Brosz, MSc ...................................................................................................... 122

Ing. Norbert Hofer ...................................................................................................... 123

Josef Bucher ............................................................................................................... 123

Dr. Josef Cap .............................................................................................................. 124

Karlheinz Kopf ............................................................................................................ 125

Redezeitbeschränkung nach Beratung in der Präsidialkonferenz gemäß § 57 Abs. 3 Z. 2 der Geschäftsordnung ........................................................................................................ 126

Unterbrechung der Sitzung ...............................................................................  172, 219

Aktuelle Stunde (44.)

Thema: „Mehr Profis, mehr Sicherheit – Österreich braucht ein Berufsheer“                       73

Redner/Rednerinnen:

Dr. Josef Cap ................................................................................................................ 73

Bundesminister Mag. Norbert Darabos .................................................................... 76

Stefan Prähauser .......................................................................................................... 79

Oswald Klikovits .......................................................................................................... 81

Heinz-Christian Strache .............................................................................................. 82

Dr. Peter Pilz ................................................................................................................. 84

Josef Bucher ................................................................................................................. 85

Mag. Christine Lapp ..................................................................................................... 86

August Wöginger ......................................................................................................... 88

Dr. Peter Fichtenbauer ................................................................................................ 89

Mag. Albert Steinhauser .............................................................................................. 90

Herbert Scheibner ........................................................................................................ 92

Ing. Robert Lugar ......................................................................................................... 94

Aktuelle Stunde – Aktuelle Europastunde (43.)

Thema: „Keine Schuldenunion ohne Volksabstimmung, Herr Bundes­kanzler!“                   95

Redner/Rednerinnen:

Heinz-Christian Strache .............................................................................................. 95

Bundeskanzler Werner Faymann ............................................................................... 98

Kai Jan Krainer ........................................................................................................... 100

Dkfm. Dr. Günter Stummvoll .................................................................................... 102

Herbert Kickl ............................................................................................................... 103

Mag. Bruno Rossmann ............................................................................................. 105

Josef Bucher ............................................................................................................... 107

Dr. Christoph Matznetter ........................................................................................... 108

Jakob Auer .................................................................................................................. 110

Dr. Martin Strutz ......................................................................................................... 112

Mag. Werner Kogler ................................................................................................... 113

Gerald Grosz ............................................................................................................... 114

Ing. Robert Lugar ....................................................................................................... 116

Bundesregierung

Schreiben des Bundeskanzlers Werner Faymann betreffend Enthebung des Staatssekretärs Dr. Wolfgang Waldner vom Amt sowie Ernennung von Herrn Dr. Reinhold Lopatka zum Staatssekretär im Bundesministerium für europäi­sche und internationale Angelegenheiten durch den Bundespräsidenten              ............................................................................................................................... 72

Rechnungshof

Verlangen gemäß § 99 Abs. 2 der Geschäftsordnung im Zusammenhang mit dem Antrag 2079/A betreffend Gebarungsüberprüfung ................................................................................................ 219


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 3

Wahlen in Institutionen

2. Punkt: Wahl eines Mitgliedes in die Parlamentarische Versammlung des Euro­parates                          171

Ergebnis: Mitglied: Mag. Alev Korun

Ausschüsse

Zuweisungen ................................................................................................................ 118

Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundes­kanzler betreffend Inseraten-Affäre Faymann (12575/J) ...................................................................................................... 172

Begründung: Dr. Peter Pilz ......................................................................................... 177

Bundeskanzler Werner Faymann ............................................................................. 182

Debatte:

Mag. Werner Kogler ................................................................................................... 188

Dr. Günther Kräuter ................................................................................................... 191

Karlheinz Kopf ............................................................................................................ 193

Dr. Walter Rosenkranz ............................................................................................... 195

Josef Bucher ............................................................................................................... 197

Dieter Brosz, MSc ...................................................................................................... 198

Mag. Christine Lapp ................................................................................................... 200

Adelheid Irina Fürntrath-Moretti ............................................................................... 202

Harald Vilimsky .......................................................................................................... 203

Stefan Petzner ............................................................................................................ 205

Mag. Daniela Musiol ................................................................................................... 208

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek ......................................................................................... 209

Gerald Grosz ............................................................................................................... 211

Ing. Christian Höbart .................................................................................................. 213

Dr. Gabriela Moser ..................................................................................................... 214

Otto Pendl ................................................................................................................... 216

Werner Amon, MBA ................................................................................................... 218

Verhandlungen

1. Punkt: Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gemäß § 19 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Nationalrates betreffend Ernennung eines neuen Staatssekretärs                          126

Bundeskanzler Werner Faymann ............................................................................. 126

Vizekanzler Dr. Michael Spindelegger ..................................................................... 127

Verlangen auf Durchführung einer Debatte gemäß § 81 Abs. 1 der Geschäfts­ordnung                   126

Redner/Rednerinnen:

Dr. Johannes Hübner ................................................................................................. 129

Dr. Josef Cap .............................................................................................................. 131

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek .................................................................................. 132

Karlheinz Kopf ............................................................................................................ 134

Josef Bucher ............................................................................................................... 135

Staatssekretär Dr. Reinhold Lopatka ....................................................................... 136

Werner Neubauer ....................................................................................................... 137


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 4

Mag. Christine Muttonen ........................................................................................... 138

Mag. Alev Korun ......................................................................................................... 139

Dr. Martin Bartenstein ............................................................................................... 140

Gerald Grosz ............................................................................................................... 141

Mag. Albert Steinhauser ............................................................................................ 142

Hannes Weninger ....................................................................................................... 144

Herbert Scheibner .............................................................................................  145, 167

Mag. Katharina Cortolezis-Schlager ........................................................................ 147

Mag. Judith Schwentner ........................................................................................... 149

Mag. Gisela Wurm ...................................................................................................... 150

Stefan Markowitz ........................................................................................................ 151

Fritz Grillitsch ............................................................................................................. 152

Karl Öllinger ................................................................................................................ 154

Petra Bayr ................................................................................................................... 155

Martina Schenk ........................................................................................................... 156

Franz Glaser ................................................................................................................ 158

Dr. Harald Walser ....................................................................................................... 161

Dr. Günther Kräuter ................................................................................................... 162

Gerhard Huber ............................................................................................................ 163

Eva-Maria Himmelbauer, BSc .................................................................................. 164

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber ........................................................................... 165

Dr. Peter Fichtenbauer .............................................................................................. 169

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen betreffend völkerrechtliche Sicherstellung der im ESM-Vertrag fest­gelegten Haftungsbeschränkung Österreichs – Ablehnung ............................................................................................................  130, 171

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Christine Muttonen, Franz Glaser, Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen betreffend die aktuellen Entwicklungen in Syrien – Annahme (E 269)  160, 171

Entschließungsantrag der Abgeordneten Herbert Scheibner, Kolleginnen und Kollegen betreffend die aktuellen Entwicklungen in Syrien – Ablehnung ..................................................  168, 171

Eingebracht wurden

Petition ........................................................................................................................ 119

Petition betreffend „Nein zur Unterbringung von Asylwerbern in Kasernen“ (Ord­nungsnummer 169) (überreicht vom Abgeordneten Ing. Norbert Hofer)

Bürgerinitiativen ........................................................................................................ 119

Bürgerinitiative betreffend „Barrierefreiheit als Pflichtfach“ (Ordnungsnummer 45)

Bürgerinitiative betreffend „JA! zu rauchfreier Atemluft“ (Ordnungsnummer 46)

Regierungsvorlagen ................................................................................................. 118

1890: Zweites Protokoll zur Abänderung des Protokolls zum am 25. Mai 2010 in Hongkong unterzeichneten Abkommen zwischen der Regierung der Republik Ös­terreich und der Regierung der Sonderverwaltungsregion Hongkong der Volksre­publik China zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerumgehung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Ver­mögen

1891: Bundesgesetz über eine Transparenzdatenbank (Transparenzdatenbank­gesetz 2012 – TDBG 2012)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 5

1892: Abkommen zwischen der Regierung der Republik Österreich und dem Mi­nisterrat der Republik Albanien über wissenschaftlich-technische Zusammenar­beit

1893: Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland über die Nachnutzung der ehemaligen österreichisch-deutschen ge­meinschaftlichen Grenzzollämter

1894: Vertrag zwischen der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland über die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung grenzüberschreiten­der Schwarzarbeit und illegaler grenzüberschreitender Leiharbeit

1895: Vertragswerke des Weltpostvereins (Genf 2008); Achtes Zusatzprotokoll zur Satzung des Weltpostvereins; Erstes Zusatzprotokoll zur allgemeinen Verfah­rensordnung des Weltpostvereins; Weltpostvertrag samt Schlussprotokoll; Ab­kommen über die Postzahlungsdienste

1896: Protokoll zur Abänderung des am 30. Januar 1974 in Wien unterzeichne­ten Abkommens zwischen der Republik Österreich und der Schweizerischen Eid­genossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen

1897: Protokoll zwischen der Republik Österreich und der Republik Zypern und Zusatzprotokoll zur Abänderung des am 20. März 1990 in Wien unterzeichneten Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steu­ern vom Einkommen und vom Vermögen

1898: Bundesgesetz, mit dem das Arzneimittelgesetz geändert wird

1899: Bundesgesetz, mit dem das Bundesschatzscheingesetz geändert wird

1900: Bundesgesetz über österreichische Beiträge an internationale Finanzinsti­tutionen (IFI-Beitragsgesetz 2012)

1901: Bundesgesetz über die Erhöhung der Quote Österreichs beim Internatio­nalen Währungsfonds

1902: Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Seniorengesetz geändert wird

1903: Bundesgesetz, mit dem das Arbeitskräfteüberlassungsgesetz, das Landar­beitsgesetz 1984, das Arbeitsverfassungsgesetz, das Arbeitsvertragsrechts-An­passungsgesetz, das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz, das Ausländerbeschäfti­gungsgesetz, das Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz, das Arbeitslosenver­sicherungsgesetz 1977, das Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz und das Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetz 1957 geändert werden

1904: Änderung des Übereinkommens zur Errichtung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung

1905: Bundesgesetz über die Beglaubigung durch die Konsularbehörden (Konsu­larbeglaubigungsgesetz – KBeglG)

1906: Änderungsurkunden der Satzung der Internationalen Fernmeldeunion und des Vertrages der Internationalen Fernmeldeunion, Genf 1992, geändert durch die Konferenz der Regierungsbevollmächtigten (Kyoto 1994), die Konferenz der Regierungsbevollmächtigten (Minneapolis 1998), die Konferenz der Regierungs­bevollmächtigten (Marrakesch 2002) und die Konferenz der Regierungsbevoll­mächtigten (Antalya 2006), samt Erklärungen und Vorbehalten


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 6

1907: Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Regelung des Perso­nenstandswesens (Personenstandsgesetz 2013 – PStG 2013) erlassen sowie das Staatsbürgerschaftsgesetz 1985, das Meldegesetz 1991 und das Namens­änderungsgesetz geändert werden und das Personenstandsgesetz aufgehoben wird

1908: Bundesgesetz, mit dem das Familienlastenausgleichsgesetz 1967 geän­dert wird

1909: Antrag der Bundesregierung auf Durchführung einer Volksbefragung ge­mäß Art. 49b B-VG

1914: Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über das Wirksamwerden der Verordnung (EU) Nr. 648/2012 über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (Zentrale Gegenparteien-Vollzugsgesetz – ZGVG) erlassen wird sowie das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz und das Finalitätsgesetz geändert werden

Berichte ....................................................................................................................... 119

Vorlage Zu 97 BA: Stellungnahme des Controlling-Beirates gem. § 2 Abs. 3 Er­folgskontrollenverordnung zum Bericht des Bundesministers für Landesverteidi­gung und Sport über den Erfolgskontrollenbericht der flexibilisierten Dienststellen gemäß Erfolgskontrollen-Verordnung – BGBl. II Nr. 28/2001

Vorlage Zu 99 BA: Stellungnahme des Controlling-Beirates gem. § 2 Abs. 3 Er­folgskontrollen-Verordnung zum Bericht der Bundesministerin für Inneres über die Erfolgskontrolle der Flexiklausel-Einheit Sicherheitsakademie gemäß § 17a Abs. 8 BHG iVm der Erfolgskontrollen-Verordnung

Vorlage 99 BA und Zu 99 BA: Bericht über die Erfolgskontrolle der Flexiklausel-Einheit Sicherheitsakademie gemäß § 17a Abs. 8 BHG iVm der Erfolgskontrol­len-Verordnung sowie Stellungnahme des Controlling-Beirates gem. § 2 Abs. 3 Erfolgskontrollen-Verordnung; BM f. Inneres

Vorlage 100 BA: Bericht über die Erfolgskontrolle der Flexibilisierungsklausel im Österreichischen Patentamt (2005–2012) – Berichtszeitraum 2009, 2010, 2011; BM f. Verkehr, Innovation und Technologie

Vorlage 101 BA: Monatserfolg Juni 2012; BM f. Finanzen

Vorlage 102 BA: Bericht über die Genehmigung von Vorbelastungen für das 2. Quartal 2012; BM f. Finanzen

Vorlage 103 BA: Bericht über die Genehmigung von überplanmäßigen Ausgaben im 2. Quartal 2012; BM f. Finanzen

Vorlage 104 BA: Bericht gemäß § 4a Zahlungsbilanzstabilisierungsgesetz über die im 2. Quartal 2012 ergriffenen Maßnahmen; BM f. Finanzen

Vorlage 105 BA: Bericht gemäß Erfolgskontrollen-Verordnung, BGBl. II Nr. 28/2001, über die Justizanstalten St. Pölten, Sonnberg, Leoben und Graz-Ja­komini; BM f. Justiz

Vorlage 106 BA: Monatserfolg Juli 2012; BM f. Finanzen

III-344: Kommunikationsbericht 2011 der KommAustria, der Telekom-Control-Kommission und der RTR-GmbH gemäß § 19 Abs. 2 KOG; Bundeskanzler im Einvernehmen mit BM f. Verkehr, Innovation und Technologie


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 7

III-345: Bericht, Reihe Bund 2012/7; Rechnungshof

III-346: Tätigkeitsbericht der Schienen-Control GmbH 2011; BM f. Verkehr, Inno­vation und Technologie

III-347: Tätigkeitsbericht 2011 der Bundesanstalt für Verkehr; BM f. Verkehr, In­novation und Technologie

III-348: Bericht betreffend Durchführung einer wissenschaftlichen Evaluierung des § 278a StGB aufgrund der Entschließung des Nationalrates vom 20. Okto-
ber 2011, E 203 NR/XXIV. GP; BM f. Justiz

III-349: Bericht, Reihe Bund 2012/8; Rechnungshof

III-350: Bundesrechnungsabschluss für das Jahr 2011; Rechnungshof

III-352: Grüner Bericht 2012; Bundesregierung

III-353: Bericht über Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2013 gemäß § 9 LWG 1992; Bundesregierung

III-354: Bericht über die öffentlichen Finanzen 2011; BM f. Finanzen

III-355: Bericht zur sozialen Lage der Studierenden 2012; BM f. Wissenschaft und Forschung

Unterrichtung gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG ............................................................... 121

Aufnahme der Verhandlungen über die Änderung des Abkommens zwischen der Regierung der Republik Österreich und dem Ministerrat der Republik Albanien über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur, der Bildung und der Wis­senschaft

Aufnahme der Verhandlungen bezüglich die Überarbeitung der Vertragswerke anlässlich des XXV. Weltpostkongresses

Aufnahme der Verhandlungen über ein Abkommen zwischen der Republik Öster­reich und der Republik Albanien über die Zusammenarbeit betreffend die Leihe von Gegenständen ihres beweglichen Kulturerbes im Staatseigentum für Ausstel­lungen auf dem Gebiet des jeweils anderen Staates

Anträge der Abgeordneten

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsge­setz und ein Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz – B-VG, BGBl. Nr. 1/1930, und das Verfassungsgerichtshofgesetz 1953 – VfGG, BGBl. Nr. 85/1953, geändert werden (2060/A)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Spritpreissenkung nach dem französischen Modell (2061/A)(E)

Renate Csörgits, August Wöginger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bun­desgesetz, mit dem das Kriegsopferversorgungsgesetz 1957, das Opferfürsorgege­setz, das Heeresversorgungsgesetz, das Impfschadengesetz und das Verbrechensop­fergesetz geändert werden (2062/A)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend adäquate, nach der Pen­sionshöhe gestaffelte Abschlagszahlungen für all jene Pensionsbezieher, die bei der Pensionsanpassung für das Jahr 2008 diskriminiert wurden (2063/A)(E)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 8

Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ausweitung des Tätigkeitsverbo­tes gemäß § 220b StGB (2064/A)(E)

Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend verfassungsgesetzliche Begren­zung des Anwendungsbereiches von elektronisch überwachtem Hausarrest – keine Fußfessel für Sexualstraftäter (2065/A)(E)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schutzmaßnahmen vor Spekulation mit Agrarrohstoffen (2066/A)(E)

Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend jährliche Valorisierung der Studienbeihilfe sowie jährliche Valorisierung der Zuverdienstgrenze (2067/A)(E)

Herbert Scheibner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsge­setz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz geändert wird (2068/A)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Wählerevidenzgesetz 1973 geändert wird (2069/A)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Ar­beitnehmerInnenschutzgesetz geändert wird (2070/A)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Basiskonto (2071/A)(E)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einhaltung der UN-Konvention Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (2072/A)(E)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schulungsschwerpunkt „orga­nisierte Kriminalität und Menschenhandel“ in der RichterInnenausbildung (2073/A)(E)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Basiskonto (2074/A)(E)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen betreffend König Abdullah „Dialogzen­trum“ in Österreich (2075/A)(E)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend: Nahrungs­mittelspekulationen ein Ende bereiten (2076/A)(E)

Ursula Haubner, Kollegin und Kollegen betreffend Berufsverbot für rechtskräftig ver­urteilte Pädagoginnen und Pädagogen wegen strafbarer Handlungen gegen die sexu­elle Integrität und Selbstbestimmung von Unmündigen und Minderjährigen (2077/A)(E)

Ursula Haubner, Kollegin und Kollegen betreffend Berufsverbot für rechtskräftig ver­urteilte Pädagoginnen und Pädagogen wegen strafbarer Handlungen gegen die sexu­elle Integrität und Selbstbestimmung von Unmündigen und Minderjährigen (2078/A)(E)

Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen auf Gebarungsüberprüfung durch den Rechnungshof gemäß § 99 Abs. 2 GOG hinsichtlich der Schaltung von Inseraten durch beziehungsweise im Auftrag beziehungsweise im Interesse von Bundesministerien (2079/A und Zu 2079/A)

Anfragen der Abgeordneten

Kurt List, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport betreffend Einsparungen beim Verteidigungsbudget bis 2015 und Planungen dazu im Generalstab (12462/J)

Kurt List, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport betreffend Schreiben an Stellungspflichtige vor Absolvierung der Stellung durch Rechtsträger nach dem Zivildienstgesetz (12463/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 9

Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne-
res betreffend Schreiben an Stellungspflichtige vor Absolvierung der Stellung durch Rechtsträger nach dem Zivildienstgesetz (12464/J)

Kurt List, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport betreffend Liegenschaftsmanagement und Verkaufserlöse durch Liegen­schaftsveräußerungen (12465/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend „Legales sowie nicht konzessioniertes und illegales Glücksspiel in Öster­reich: Vollziehung des Glücksspielgesetzes (GSpG) seit Inkrafttreten der Glücksspiel­gesetznovellen 2008 und 2010“ (12466/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Gewalt gegen Kinder – Kindermisshandlungen in Österreich im Jahr 2011“ (12467/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Gewalt gegen Kinder in Österreich 2011“ (12468/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Ski- und Snowboardunfälle 2011/2012 – Sicherheit auf Skipisten“ (12469/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesund-
heit betreffend „Clostridium difficile Infektionen (CDI) – Gefahr auch in Österreich?“ (12470/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Beratungsverträge und Studien (12471/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Beratungs­verträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12472/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öf­fentlichen Dienst betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12473/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 bezie­hungsweise 2011 (12474/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungs­weise 2011 (12475/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betref­fend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12476/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betref­fend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12477/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12478/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12479/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forst­wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12480/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 10

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12481/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innova­tion und Technologie betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12482/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12483/J)

Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend Beratungsverträge und Studien 2010 beziehungsweise 2011 (12484/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinde­rungen (12485/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Nationaler Aktionsplan für Men­schen mit Behinderungen (12486/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen (12487/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen (12488/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesund­heit betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen (12489/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen (12490/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen (12491/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesver­teidigung und Sport betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderun­gen (12492/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen (12493/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen (12494/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behin­derungen (12495/J)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderun­gen (12496/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 11

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderun­gen (12497/J)

Gabriele Binder-Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finan­zen betreffend Kosten für die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten im Jahr 2010 (12498/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend operativen Nutzen der Grundwehrdiener (12499/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend „Minenaktie Goldfields – Scalping (Marktmanipulationen)“ (12500/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für In­neres betreffend Anwendung von § 53 Abs. 3a SPG und § 53 Abs. 3b SPG (12501/J)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend prekäre Beschäftigung im Tourismus (12502/J)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Qualität, Beschäftigung und Lehre im Tourismus (12503/J)

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend Belo Monte – österreichische Förderung für naturzerstörendes ös­terreichisches Unternehmen (12504/J)

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Belo Monte – Na­turzerstörung durch ein „Österreichisches Vorzeigeunternehmen“ (12505/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend fragwürdige Bestellung des Rektors an der PH Innsbruck (12506/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend die Standardisierte Reifeprüfung – Matura neu (12507/J)

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Zerstörung öster­reichischer Flussheiligtümer (12508/J)

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Vereinbarkeit von Wasserkraftausbau und Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (12509/J)

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend wasserwirtschaftli­chen Rahmenplan (12510/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend Auskünfte der OeNB zum Thema Gold gegenüber dem ORF (12511/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Kürzung von Unterrichtsstunden für behinderte Kinder (12512/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 12

Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend „Praktika und Verwaltungspraktika“ (12513/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend Begleiter für Sondertransporte (12514/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Begleiter für Sondertransporte (12515/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend den Maßnahmenvollzug gemäß § 21 Abs. 2 StGB (12516/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend den Maßnahmenvollzug gemäß § 21 Abs. 1 StGB (12517/J)

Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forst­wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend: 600 Gäste auf Ministeriumskos­ten? (12518/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend Indirekte Forschungsförderung – Folgeanfrage 4455/J, XXIV. GP (12519/J)

Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Fi­nanzen betreffend Evaluierung der steuerlichen Forschungsförderung (12520/J)

Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Stopp für kassenfinanzierte Psychotherapie durch die WGKK (12521/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Entziehung der österreichischen Staatsbürgerschaft (12522/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne­res betreffend Debatte über die Vorratsdatenspeicherung im CATS (12523/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministe­rin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Nebenwirkungen des viergleisi­gen Ausbaus der Westbahn zwischen Linz und Marchtrenk (12524/J)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Einreichprojekt „Naturversuch Bad Deutsch Altenburg“ synonym „Pilotprojekt“ der via donau sowie schifffahrtsbehördliche Maßnahmen auf der Donau (12525/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Saualm Strafkolonie (12526/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Steuergeld für undurchsichtige Inseratenkampagnen des Staatssekretärs für Integration in Gratiszeitungen (12527/J)

Ursula Haubner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Pflegefonds (12528/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 13

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend die Tätigkeit der Austro Control als Flugsicherungsorganisation auf deutschen Regionalflughäfen (12529/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend die Auswirkungen für die österreichi­sche Zivilluftfahrt in Folge verabsäumter Verlautbarungen durch das BMVIT (12530/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend die durch die nationale Aufsichtsbe­hörde im BMVIT festgelegten Leistungsziele für die Referenzperiode 2012–2014 ge­mäß EU (VO) Nr. 691/2010 (12531/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Lohnregress gegenüber PolizeibeamtInnen (Organhaftung) 2011“ (12532/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Staatsanwaltschaft: Verständigung ohne Zustellnachweis“ (112533/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Sicherheit von Reisepässen – Zahlen für das Jahr 2011“ (12534/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Legales sowie nicht konzessioniertes und illegales Glücksspiel in Österreich: Vollziehung des Glücksspielgesetzes (GSpG) seit Inkrafttreten der Glücksspielgesetz­novellen 2008 und 2010“ (12535/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport betreffend Traditionspflege österreichischer Gebirgsjä­ger (12536/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Staatsbürgerschaftsprüfung – Anfragebeantwortung (12537/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Lan­desverteidigung und Sport betreffend Rechtsextreme und revisionistische Literatur in der Österreichischen Militärbibliothek (12538/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Denk­mal für Opfer der NS-Militärjustiz auf dem Ballhausplatz beziehungsweise Heldenplatz (12539/J)

Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler be­treffend NATO-Zahlungen in der Höhe von 18 Millionen Euro für Afghanistan (12540/J)

Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend NATO-Zahlungen in der Höhe von 18 Millionen Euro für Afghanis­tan (12541/J)

Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend NATO-Zahlungen in der Höhe von 18 Millionen Euro für Afghanistan (12542/J)

Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport betreffend NATO-Zahlungen in der Höhe von 18 Millio­nen Euro für Afghanistan (12543/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend „NoVA-Flüchtlinge – Kontrollen durch die Finanzpolizei“ (12544/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 14

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Beschränkung des Urheberrechts: Für blinde und sehbehinderte Menschen“ (12545/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Festplattenabgabe“(12546/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Geheimverhandlungen des ,Comprehensive Economic and Trade Agree­ment‘ – CETA mit Kanada“ (12547/J)

Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesver­teidigung und Sport betreffend die Vorgänge im Österreichischen Schwimmverband (OSV) (12548/J)

Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Fehlinformationen durch die Staatsanwaltschaft (12549/J)

Mag. Katharina Cortolezis-Schlager, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesminis­terin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Abberufung von Elmar Märk als Rektor der Pädagogischen Hochschule Innsbruck (12550/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend „Mehrwertsteuerbetrug: Gebrauchtfahrzeughandel – Fingierte ,Ketten- oder Karussellgeschäfte‘ im Jahr 2011“ (12551/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Mehrwertsteuerbetrug: Gebrauchtfahrzeughandel – Fingierte ,Ketten- oder Karussellgeschäfte‘ im Jahr 2011“ (12552/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend „Schwarzgeldkonten bei ausländischen Banken: Ankauf von Steuer CDs, Selbstanzeigen und Finanzstrafverfahren in Österreich“ (12553/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend „Geheimverhandlungen des ,Comprehensive Economic and Trade Agreement‘ – CETA mit Kanada“ (12554/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Glücksspiel- und Wettangebote: Illegales Glücksspiel & Glücksspielbetrug – Kri­minalpolizeiliche Ermittlungen im Jahr 2011 (beziehungsweise 31.08.2012)“ (12555/J)

Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Kosten des Hauptverbandes der Österreichischen Sozialversicherungsträger und weiterer Selbstverwaltungskörper im Jahr 2011 (12556/J)

Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Kosten der Selbstverwaltungskörper der Sozialversicherung im Jahr 2011 (12557/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend politische Agitation an Bundesschulen in Niederösterreich (12558/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Sozia­les und Konsumentenschutz betreffend Entwicklung der Bedarfsorientierten Mindestsi­cherung (12559/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unter­richt, Kunst und Kultur betreffend Aktivitäten der Scientology-Sekte an österreichischen Schulen (12560/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 15

Oswald Klikovits, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend ordnungsgemäßen Vollzug des § 42 BDG am BG/BRG/BORG Oberschützen (12561/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) – Gen­derauswertungssystem (12562/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend mögliche Gesundheitsgefährdung durch das Szenegetränk „Bubble Tea“ – Folgeanfrage (12563/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) – gen­derspezifische Auswertung rechtswidrig? (12564/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend Einführung der genderspezifischen Auswertung des Eignungstests für das Medizinstudium (EMS) auf Initiative von Vizerektorin Gutiérrez-Lobos (12565/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) – Gen­der-(un)fair? (12566/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Standortvertrag zur Begrenzung der SchülerInnenzahl am Gymnasium Telfs (12567/J)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Entwicklung der Mehr­wegquoten und Umsetzung der freiwilligen Vereinbarung (12568/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Un­terricht, Kunst und Kultur betreffend Theater für junges Publikum (12569/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Parteienwerbung an Schulen in Vorarlberg (12570/J)

Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst betreffend „Gender-Desaster“ beim Eignungstest für das Medi­zinstudium an der Medizinischen Universität Wien (12571/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Rettungsgasse – Hintergründe und Informations­kampagne (12572/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend „Lärm: Negative Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen“ (12573/J)

Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Umweltbelastung durch Feu­erwerkskörper 2011/2012“ (12574/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Inseraten-Affäre Faymann (12575/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 16

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die personelle und ideologische Zusammensetzung des Dialogforums Islam (12576/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die Verbindungen der Koranaktion zu Millatu Ibrahim (12577/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die islamistische Organisation Hizb ut-Tahrir in Österreich (12578/J)

Mathias Venier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend sogenannte Verwandtenehen und deren Folgekosten (12579/J)

Mathias Venier, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Fachkräftemangel in Österreich (12580/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Sicherheit in Zügen – Messerstecherei in Salzburger S-Bahn (12581/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Sicherheit in Zügen – Messerstecherei in Salzbur­ger S-Bahn (12582/J)

Josef A. Riemer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Ortsbezeichnungen in Slowenien (12583/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst betreffend Bewertung der dem Zentralen Überstellungsdienst zuge­ordneten Arbeitsplätze (12584/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die Finanzierung des Emirates Kaukasus (12585/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den Terroristen Muhamed Mahmoud (12586/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den salafistischen Musiker Denis Cuspert (12587/J)

Ing. Heinz-Peter Hackl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Kontamination von Wildrohwürsten mit ei­nem EHEC-Erreger (12588/J)

Ing. Heinz-Peter Hackl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesund­heit betreffend Kontamination von Wildrohwürsten mit einem EHEC-Erreger (12589/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend inhaftierte Unterhaltsschuldner (12590/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend österreichische Terrorzellen in Ägypten (12591/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend islamistische Terrororganisationen bosnischer Salafisten in der Tawhed-Mo­schee (12592/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 17

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend islamistische Parteien und Wahllisten in Österreich (12593/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Terrorfinanzierung und das Waisenkinderprojekt Libanon e. V. (12594/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Fuat Sanac, Milli Görüs und das Dialogforum Islam (12595/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den islamistischen Terroristen Abu Usama Al-Gharib und die Koranvertei­lung (12596/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den Islamisten Amir Zaidan und seine Kontakte zur Islamischen Glaubens­gemeinschaft in Österreich (12597/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Antisemitismus und die Internationale Humanitäre Hilfsorganisation Austria (12598/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bosnisch-islamistische Kontakte zu Osama Bin Laden in Wien (12599/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend bosnischen Islamismus und Salafismus in der Wiener Sahaba-Moschee (12600/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Verstöße gegen das Waffenverbot durch Muhamed Mahmoud (12601/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend das neue Verkehrsschild „Reservierter Carsharing Parkplatz für den Carsharing-Anbieter Zipcar-Austria“ (12602/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den islamistischen Imam Muhamad Ismail Suk (12603/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den Islamisten Masqood L. im österreichischen Bundesheer (12604/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend BAWAG-Cerberus als Hausbank der Finanzverwaltung (12605/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend Auskünfte der OeNB zum Thema Gold gegenüber dem ORF (12606/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Auftreten der Hisbollah am Al-Quds-Tag in Wien (12607/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Antisemitismus in der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (12608/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 18

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den bekennenden Islamisten und Terrorbefürworter Armin Bibars (12609/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend privates Sicherheitspersonal auf Österreichs Flughäfen (12610/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend antisemitische Demonstrationen am Al-Quds-Tag (12611/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den Islamisten und Salafisten Muhammad Siddiq (12612/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die Grauen Wölfe in der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (12613/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend das Netzwerk der Grauen Wölfe in Österreich (12614/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die Europäische Moscheebau- und Unterstützungsgemeinschaft und Ibra­him el-Zayat (12615/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend die Ausstellung „Europas beste Bauten“ im Architektur­zentrum Wien (12616/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend das neue Verkehrsschild „Reservierter Carsharing Parkplatz für den Carsharing-Anbieter Zipcar-Austria“ (12617/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den islamistischen Grazer Religionslehrer Mohamed Hikal (12618/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend angebliches Tempo 160 des Dienstwagens von Sozialminister Hundstorfer (12619/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend angebliches Tempo 160 des Dienstwagens von Sozialminister Hundstorfer (12620/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend angebliches Tempo 160 des Dienst­wagens von Sozialminister Hundstorfer (12621/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die letzten Hürden zur Verwirklichung der österreichischen Staatsbürger­schaft zusätzlich zur italienischen für Südtiroler (12622/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend die letzten Hürden zur Verwirklichung der österreichischen Staatsbürger­schaft zusätzlich zur italienischen für Südtiroler (12623/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend die letzten Hürden zur Verwirklichung der österreichischen Staatsbürgerschaft zusätzlich zur italienischen für Südtiroler (12624/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend die letzten Hürden zur Verwirklichung der österreichischen Staatsbürgerschaft zusätzlich zur italienischen für Südtiroler (12625/J)

Wilhelm Haberzettl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend mutmaßliche unfaire und unobjektive Verfahrensführung im Arbeits- und So­zialgericht (ASG) (12626/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Islamismus und die „Schwarzen Witwen“ (12627/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Transaktionen zugunsten der Grauen Wölfe (12628/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend den Islamisten und Muslimbruder Aiman Morad und seine Kontakte zur Isla­mischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (12629/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 19

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Cyber­kriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12630/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12631/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computer­systeme des Bundes (12632/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen be­treffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12633/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12634/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12635/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12636/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesvertei­digung und Sport betreffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12637/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Cyberkriminalität – Hackeran­griffe auf Computersysteme des Bundes (12638/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12639/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersys­teme des Bundes (12640/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Fa­milie und Jugend betreffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12641/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend Cyberkriminalität – Hackerangriffe auf Computersysteme des Bundes (12642/J)

Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die polizeiliche Kontrolle eines Swinger Lokals in Wien in der Nacht von 16. auf 17. Ju-
li 2012 in Wien (12643/J)

Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und in­ternationale Angelegenheiten betreffend die Vergabe von ODA-fähigen Mitteln an Sy­rien (12644/J)

Mag. Rosa Lohfeyer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Erhalt der Dienststelle des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Tamsweg (12645/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 20

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend Vorteilszuwendungen an die Casinos Austria, Raiffeisen und Münze Öster­reich durch die vom Bundesministerium für Finanzen festgelegten Ausschreibungsbe­dingungen zur Vergabe der Spielbankkonzessionen (12646/J)

Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend „FFG-Förderungen für Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen“ (12647/J)

Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend „FFG-Förderungen für Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen“ (12648/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend die Kosten für Werner Faymanns Social-Media-Auftritt (12649/J)

Dr. Martin Strutz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Lehrermangel (12650/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Steuerunterlagen in der Causa Natascha Kampusch (12651/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Finanzen betreffend Steuerunterlagen in der Causa Natascha Kampusch (12652/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Steuerunterlagen in der Causa Natascha Kampusch (12653/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Maßnahmen an Österreichs Schulen gegen religiöse Radi­kalisierung Jugendlicher (12654/J)

Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend Maßnahmen an Österreichs Universitäten gegen reli­giöse Radikalisierung Jugendlicher (12655/J)

Ing. Heinz-Peter Hackl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesund­heit betreffend die giftigen Methanol-Spirituosen in Tschechien (12656/J)

Ing. Heinz-Peter Hackl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend die giftigen Methanol-Spirituosen in Tschechien (12657/J)

*****

Otto Pendl, Werner Amon, MBA, Kolleginnen und Kollegen an die Obfrau des Un­tersuchungsausschusses zur Klärung von Korruptionsvorwürfen betreffend Verfäl­schung des Amtlichen Protokolls des Untersuchungsausschusses vom 11. Juli 2012 durch die Ausschussvorsitzende (88/JPR)

Werner Amon, MBA, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates betreffend Verfälschung des Amtlichen Protokolls des Untersuchungsausschusses vom 11. Juli 2012 durch die Vorsitzende des Untersuchungsausschusses (89/JPR)

Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates be­treffend „Parlamentsbrand“ (90/JPR)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalra­tes betreffend Kosten für Parlaments-Equipment (91/JPR)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 21

Anfragebeantwortungen

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (11358/AB zu 11511/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11359/AB zu 11515/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolle­ginnen und Kollegen (11360/AB zu 11519/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11361/AB zu 11569/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11362/AB zu 11677/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kolle­ginnen und Kollegen (11363/AB zu 11697/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11364/AB zu 11738/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (11365/AB zu 11518/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen (11366/AB zu 11542/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11367/AB zu 11653/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, Kolleginnen und Kollegen (11368/AB zu 11686/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (11369/AB zu 11705/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11370/AB zu 11523/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (11371/AB zu 11524/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11372/AB zu 11525/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Ing. Hermann Schultes, Kolleginnen und Kollegen (11373/AB zu 11521/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Ing. Hermann Schultes, Kolleginnen und Kollegen (11374/AB zu 11522/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (11375/AB zu 11530/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11376/AB zu 11531/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 22

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (11377/AB zu 11533/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11378/AB zu 11540/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Andrea Gessl-Ranftl, Kolleginnen und Kollegen (11379/AB zu 11553/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (11380/AB zu 11630/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (11381/AB zu 11631/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen (11382/AB zu 11687/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11383/AB zu 11535/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11384/AB zu 11536/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Andrea Gessl-Ranftl, Kolleginnen und Kollegen (11385/AB zu 11554/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen (11386/AB zu 11563/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11387/AB zu 11581/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (11388/AB zu 11626/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11389/AB zu 11652/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Marko­witz, Kolleginnen und Kollegen (11390/AB zu 11662/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Erich Tadler, Kolleginnen und Kollegen (11391/AB zu 11670/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11392/AB zu 11673/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Dopp­ler, Kolleginnen und Kollegen (11393/AB zu 11680/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Dopp­ler, Kolleginnen und Kollegen (11394/AB zu 11683/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11395/AB zu 11734/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolf­gang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11396/AB zu 11742/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 23

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Ing. Heinz-Peter Hackl, Kolleginnen und Kollegen (11397/AB zu 12004/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11398/AB zu 11534/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (11399/AB zu 11538/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11400/AB zu 11539/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11401/AB zu 11571/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11402/AB zu 11733/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11403/AB zu 11545/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Andrea Gessl-Ranftl, Kolleginnen und Kollegen (11404/AB zu 11549/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Oswald Klikovits, Kolleginnen und Kollegen (11405/AB zu 11555/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Wolfgang Spadiut, Kolleginnen und Kollegen (11406/AB zu 11564/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11407/AB zu 11576/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11408/AB zu 11577/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11409/AB zu 11629/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11410/AB zu 11634/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11411/AB zu 11636/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11412/AB zu 11649/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11413/AB zu 11650/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 24

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Erich Tadler, Kolleginnen und Kollegen (11414/AB zu 11668/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Erich Tadler, Kolleginnen und Kollegen (11415/AB zu 11669/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen (11416/AB zu 11684/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, Kolleginnen und Kollegen (11417/AB zu 11685/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Ursula Haubner, Kolleginnen und Kollegen (11418/AB zu 11724/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11419/AB zu 11745/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (11420/AB zu 11543/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (11421/AB zu 11546/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Andrea Gessl-Ranftl, Kolleginnen und Kollegen (11422/AB zu 11548/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rudolf Plessl, Kolleginnen und Kollegen (11423/AB zu 11562/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11424/AB zu 11574/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (11425/AB zu 11635/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11426/AB zu 11647/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Andrea Gessl-Ranftl, Kolleginnen und Kollegen (11427/AB zu 11552/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11428/AB zu 11570/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11429/AB zu 11643/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen (11430/AB zu 11558/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (11431/AB zu 11560/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (11432/AB zu 11561/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 25

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zan­ger, Kolleginnen und Kollegen (11433/AB zu 11572/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11434/AB zu 11580/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Elmar Podgor­schek, Kolleginnen und Kollegen (11435/AB zu 11633/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zan­ger, Kolleginnen und Kollegen (11436/AB zu 11642/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zan­ger, Kolleginnen und Kollegen (11437/AB zu 11645/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (11438/AB zu 11541/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (11439/AB zu 11547/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Andrea Gessl-Ranftl, Kolleginnen und Kollegen (11440/AB zu 11550/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Dr. Franz-Joseph Huainigg, Kolleginnen und Kollegen (11441/AB zu 11557/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (11442/AB zu 11559/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11443/AB zu 11567/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11444/AB zu 11575/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11445/AB zu 11628/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (11446/AB zu 11632/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11447/AB zu 11644/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11448/AB zu 11648/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, Kolleginnen und Kollegen (11449/AB zu 11666/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Angela Lueger, Kolleginnen und Kollegen (11450/AB zu 11689/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Ursula Haubner, Kolleginnen und Kollegen (11451/AB zu 11725/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11452/AB zu 11759/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 26

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen (11453/AB zu 12060/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Ing. Heinz-Peter Hackl, Kolleginnen und Kollegen (11454/AB zu 12165/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Oswald Klikovits, Kolleginnen und Kollegen (11455/AB zu 11556/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11456/AB zu 11578/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Erich Tadler, Kolleginnen und Kollegen (11457/AB zu 11671/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11458/AB zu 11646/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (11459/AB zu 11544/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11460/AB zu 11568/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11461/AB zu 11579/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Franz Glaser, Kolleginnen und Kollegen (11462/AB zu 11622/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11463/AB zu 11623/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11464/AB zu 11624/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11465/AB zu 11627/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (11466/AB zu 11637/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11467/AB zu 11639/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11468/AB zu 11640/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11469/AB zu 11641/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11470/AB zu 11651/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 27

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11471/AB zu 11655/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11472/AB zu 11675/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ulrike Königsber­ger-Ludwig, Kolleginnen und Kollegen (11473/AB zu 11676/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11474/AB zu 11682/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Franz Riepl, Kol­leginnen und Kollegen (11475/AB zu 11688/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Angela Lueger, Kolleginnen und Kollegen (11476/AB zu 11690/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (11477/AB zu 11692/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (11478/AB zu 11693/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (11479/AB zu 11694/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (11480/AB zu 11695/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Martin Strutz, Kolleginnen und Kollegen (11481/AB zu 11698/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Martin Strutz, Kolleginnen und Kollegen (11482/AB zu 11699/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Jury, Kolle­ginnen und Kollegen (11483/AB zu 11721/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11484/AB zu 11678/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11485/AB zu 11720/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Ho­fer, Kolleginnen und Kollegen (11486/AB zu 11659/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Elisabeth Kauf­mann-Bruckberger, Kolleginnen und Kollegen (11487/AB zu 11663/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen (11488/AB zu 11664/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (11489/AB zu 11706/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (11490/AB zu 11707/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11491/AB zu 11708/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 28

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ursula Haubner, Kolleginnen und Kollegen (11492/AB zu 11723/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11493/AB zu 11654/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11494/AB zu 11674/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (11495/AB zu 11701/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11496/AB zu 11747/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (11497/AB zu 11726/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (11498/AB zu 11727/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11499/AB zu 11660/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (11500/AB zu 11679/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Martin Strutz, Kolleginnen und Kollegen (11501/AB zu 11700/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11502/AB zu 11709/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11503/AB zu 11710/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11504/AB zu 11711/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11505/AB zu 11712/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11506/AB zu 11713/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11507/AB zu 11714/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11508/AB zu 11715/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11509/AB zu 11716/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11510/AB zu 11717/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11511/AB zu 11719/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11512/AB zu 11656/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 29

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (11513/AB zu 11657/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11514/AB zu 11658/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen (11515/AB zu 11661/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (11516/AB zu 11665/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (11517/AB zu 11667/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Franz Hörl, Kolleginnen und Kollegen (11518/AB zu 11672/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11519/AB zu 11681/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Franz Riepl, Kolle­ginnen und Kollegen (11520/AB zu 11691/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11521/AB zu 11696/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11522/AB zu 11702/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11523/AB zu 11703/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (11524/AB zu 11704/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (11525/AB zu 11718/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Ulrike Königsber­ger-Ludwig, Kolleginnen und Kollegen (11526/AB zu 11722/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten
Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11527/AB zu 11737/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (11528/AB zu 11767/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11529/AB zu 11735/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11530/AB zu 11729/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen (11531/AB zu 11732/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolf­gang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11532/AB zu 11740/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 30

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Anna Franz, Kolleginnen und Kollegen (11533/AB zu 11728/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11534/AB zu 11736/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11535/AB zu 11730/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11536/AB zu 11731/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11537/AB zu 11743/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten
Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11538/AB zu 11749/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11539/AB zu 11993/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolf­gang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11540/AB zu 11739/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11541/AB zu 11741/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11542/AB zu 11744/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11543/AB zu 11746/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11544/AB zu 11870/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11545/AB zu 11891/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11546/AB zu 11949/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (11547/AB zu 12048/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (11548/AB zu 11752/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 31

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten
Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11549/AB zu 11757/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (11550/AB zu 11766/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11551/AB zu 11832/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11552/AB zu 11845/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11553/AB zu 11858/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harry Rudolf Buchmayr, Kolleginnen und Kollegen (11554/AB zu 11889/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11555/AB zu 12022/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11556/AB zu 11748/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (11557/AB zu 11750/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen (11558/AB zu 11754/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Elmar Podgor­schek, Kolleginnen und Kollegen (11559/AB zu 11756/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (11560/AB zu 11751/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (11561/AB zu 11753/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Elmar Podgor­schek, Kolleginnen und Kollegen (11562/AB zu 11755/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11563/AB zu 11758/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (11564/AB zu 11760/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen (11565/AB zu 11763/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 32

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (11566/AB zu 11784/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11567/AB zu 11800/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen (11568/AB zu 11820/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten
Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11569/AB zu 11887/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11570/AB zu 11952/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11571/AB zu 12014/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen (11572/AB zu 11761/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11573/AB zu 11762/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11574/AB zu 11764/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Dopp­ler, Kolleginnen und Kollegen (11575/AB zu 11828/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Dopp­ler, Kolleginnen und Kollegen (11576/AB zu 11841/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (11577/AB zu 12010/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (11578/AB zu 12084/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Ste­fan, Kolleginnen und Kollegen (11579/AB zu 11765/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11580/AB zu 11768/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11581/AB zu 11722/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11582/AB zu 11769/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11583/AB zu 11771/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11584/AB zu 11770/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (11585/AB zu 11959/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 33

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Preiner, Kolleginnen und Kollegen (11586/AB zu 11975/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen (11587/AB zu 12000/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Josef A. Riemer, Kolleginnen und Kollegen (11588/AB zu 11777/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Josef A. Riemer, Kolleginnen und Kollegen (11589/AB zu 11778/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (11590/AB zu 11788/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard The­messl, Kolleginnen und Kollegen (11591/AB zu 11775/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (11592/AB zu 11776/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11593/AB zu 11779/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11594/AB zu 11780/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen (11595/AB zu 11782/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Preiner, Kolleginnen und Kollegen (11596/AB zu 11974/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11597/AB zu 12036/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen (11598/AB zu 11781/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Johann Hechtl, Kol­leginnen und Kollegen (11599/AB zu 11783/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolle­ginnen und Kollegen (11600/AB zu 11773/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11601/AB zu 11786/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (11602/AB zu 11785/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (11603/AB zu 12353/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 34

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11604/AB zu 11796/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11605/AB zu 11799/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11606/AB zu 11797/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (11607/AB zu 11808/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (11608/AB zu 11809/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Elmar Podgor­schek, Kolleginnen und Kollegen (11609/AB zu 11787/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11610/AB zu 11789/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11611/AB zu 11790/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11612/AB zu 11791/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11613/AB zu 11792/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (11614/AB zu 11794/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11615/AB zu 11793/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kollegin­nen und Kollegen (11616/AB zu 11795/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11617/AB zu 11836/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11618/AB zu 11849/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11619/AB bzu 11805/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen (11620/AB zu 11810/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen (11621/AB zu 11811/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11622/AB zu 11801/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kol­leginnen und Kollegen (11623/AB zu 11806/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 35

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (11624/AB zu 11807/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11625/AB zu 11812/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (11626/AB zu 11813/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11627/AB zu 11798/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11628/AB zu 12081/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11629/AB zu 12237/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11630/AB zu 12359/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11631/AB zu 12361/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Martin Strutz, Kolleginnen und Kollegen (11632/AB zu 12441/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Hermann Gahr, Kolleginnen und Kollegen (11633/AB zu 11802/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Hermann Gahr, Kolleginnen und Kollegen (11634/AB zu 11803/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11635/AB zu 11804/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Dopp­ler, Kolleginnen und Kollegen (11636/AB zu 11854/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (11637/AB zu 11883/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11638/AB zu 11886/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Ursula Haub­ner, Kolleginnen und Kollegen (11639/AB zu 11963/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Ursula Haub­ner, Kolleginnen und Kollegen (11640/AB zu 11964/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Hu­ber, Kolleginnen und Kollegen (11641/AB zu 11965/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen (11642/AB zu 11982/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen (11643/AB zu 11983/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 36

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Dopp­ler, Kolleginnen und Kollegen (11644/AB zu 11989/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11645/AB zu 12019/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Edith Mühl­berghuber, Kolleginnen und Kollegen (11646/AB zu 12020/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11647/AB zu 12025/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilims­ky, Kolleginnen und Kollegen (11648/AB zu 12032/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (11649/AB zu 12047/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Wolfgang Spadiut, Kolleginnen und Kollegen (11650/AB zu 11821/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11651/AB zu 11826/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11652/AB zu 11839/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11653/AB zu 11852/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (11654/AB zu 11950/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11655/AB zu 11815/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11656/AB zu 11816/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11657/AB zu 11817/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Peter Michael Ikrath, Kolleginnen und Kollegen (11658/AB zu 11814/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11659/AB zu 11835/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11660/AB zu 11848/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11661/AB zu 11861/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 37

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11662/AB zu 11872/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11663/AB zu 11873/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Ursula Haubner, Kolleginnen und Kollegen (11664/AB zu 11957/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11665/AB zu 12031/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11666/AB zu 12039/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11667/AB zu 11831/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11668/AB zu 11844/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11669/AB zu 11857/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (11670/AB zu 11875/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (11671/AB zu 11878/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (11672/AB zu 11879/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen (11673/AB zu 11880/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11674/AB zu 11825/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11675/AB zu 11838/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11676/AB zu 11851/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen (11677/AB zu 11819/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11678/AB zu 11827/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11679/AB zu 11834/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11680/AB zu 11840/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 38

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11681/AB zu 11847/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11682/AB zu 11853/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11683/AB zu 11860/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11684/AB zu 11863/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11685/AB zu 11824/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11686/AB zu 11837/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11687/AB zu 11850/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11688/AB zu 11823/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11689/AB zu 11829/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11690/AB zu 11842/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11691/AB zu 11855/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11692/AB zu 11864/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (11693/AB zu 11871/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11694/AB zu 11877/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kol­leginnen und Kollegen (11695/AB zu 11881/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rudolf Plessl, Kolleginnen und Kollegen (11696/AB zu 11884/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11697/AB zu 11979/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11698/AB zu 11987/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11699/AB zu 11996/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11700/AB zu 12008/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 39

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11701/AB zu 12017/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (11702/AB zu 12024/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Ing. Heinz-Peter Hackl, Kolleginnen und Kollegen (11703/AB zu 12027/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11704/AB zu 11833/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11705/AB zu 11846/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11706/AB zu 11859/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11707/AB zu 11865/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11708/AB zu 11866/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11709/AB zu 11867/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11710/AB zu 11868/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11711/AB zu 11869/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen (11712/AB zu 11876/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11713/AB zu 12071/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11714/AB zu 11822/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11715/AB zu 11830/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11716/AB zu 11843/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11717/AB zu 11856/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11718/AB zu 11862/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11719/AB zu 11874/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kol­leginnen und Kollegen (11720/AB zu 11882/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen (11721/AB zu 11981/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11722/AB zu 11992/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (11723/AB zu 11999/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 40

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11724/AB zu 12013/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11725/AB zu 12021/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11726/AB zu 12035/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Hermann Schultes, Kolleginnen und Kollegen (11727/AB zu 11977/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11728/AB zu 12082/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Harry Rudolf Buchmayr, Kolleginnen und Kollegen (11729/AB zu 11888/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11730/AB zu 11951/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Christoph Ha­gen, Kolleginnen und Kollegen (11731/AB zu 11969/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Bucher, Kolleginnen und Kollegen (11732/AB zu 11970/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Preiner, Kolleginnen und Kollegen (11733/AB zu 11976/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (11734/AB zu 11980/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11735/AB zu 11988/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (11736/AB zu 12009/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11737/AB zu 11890/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11738/AB zu 11892/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11739/AB zu 11893/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11740/AB zu 11894/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11741/AB zu 11895/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 41

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11742/AB zu 11896/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11743/AB zu 11897/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11744/AB zu 11898/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11745/AB zu 11899/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11746/AB zu 11900/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11747/AB zu 11901/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11748/AB zu 11902/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11749/AB zu 11903/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11750/AB zu 11904/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11751/AB zu 11905/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11752/AB zu 11906/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11753/AB zu 11907/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11754/AB zu 11908/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11755/AB zu 11909/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11756/AB zu 11910/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11757/AB zu 11911/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11758/AB zu 11912/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11759/AB zu 11913/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11760/AB zu 11914/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 42

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11761/AB zu 11915/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11762/AB zu 11916/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11763/AB zu 11917/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11764/AB zu 11918/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11765/AB zu 11919/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11766/AB zu 11920/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11767/AB zu 11921/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11768/AB zu 11922/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11769/AB zu 11923/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11770/AB zu 11924/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11771/AB zu 11925/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11772/AB zu 11926/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11773/AB zu 11927/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11774/AB zu 11928/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11775/AB zu 11929/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11776/AB zu 11930/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11777/AB zu 11931/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11778/AB zu 11932/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11779/AB zu 11933/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 43

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11780/AB zu 11934/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11781/AB zu 11935/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11782/AB zu 11936/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11783/AB zu 11937/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11784/AB zu 11938/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11785/AB zu 11939/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11786/AB zu 11940/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11787/AB zu 11941/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11788/AB zu 11942/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11789/AB zu 11943/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11790/AB zu 11944/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11791/AB zu 11945/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (11792/AB zu 11946/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mathias Venier, Kolleginnen und Kollegen (11793/AB zu 11954/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mathias Venier, Kolleginnen und Kollegen (11794/AB zu 11955/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11795/AB zu 11978/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11796/AB zu 11994/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11797/AB zu 12001/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11798/AB zu 12015/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11799/AB zu 12023/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11800/AB zu 12037/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (11801/AB zu 11967/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (11802/AB zu 11972/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 44

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11803/AB zu 11991/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11804/AB zu 11998/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11805/AB zu 12002/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11806/AB zu 12012/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11807/AB zu 12034/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen (11808/AB zu 12044/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (11809/AB zu 12045/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mathias Venier, Kolleginnen und Kollegen (11810/AB zu 11953/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (11811/AB zu 11961/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (11812/AB zu 11962/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Wes­tenthaler, Kolleginnen und Kollegen (11813/AB zu 11966/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Wes­tenthaler, Kolleginnen und Kollegen (11814/AB zu 11968/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Wes­tenthaler, Kolleginnen und Kollegen (11815/AB zu 11971/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11816/AB zu 11990/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (11817/AB zu 12011/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (11818/AB zu 12026/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11819/AB zu 12033/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (11820/AB zu 12041/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Tanja Windbüch­ler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen (11821/AB zu 12046/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (11822/AB zu 12049/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11823/AB zu 11885/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 45

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mathias Venier, Kolleginnen und Kollegen (11824/AB zu 11947/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mathias Venier, Kolleginnen und Kollegen (11825/AB zu 11948/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (11826/AB zu 11958/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen (11827/AB zu 11960/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11828/AB zu 11995/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11829/AB zu 12016/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11830/AB zu 12038/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen (11831/AB zu 12042/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kollegin­nen und Kollegen (11832/AB zu 11956/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (11833/AB zu 11984/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11834/AB zu 11985/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen (11835/AB zu 12003/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Roman Haider, Kollegin­nen und Kollegen (11836/AB zu 12005/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kollegin­nen und Kollegen (11837/AB zu 12006/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11838/AB zu 12028/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11839/AB zu 12029/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11840/AB zu 11986/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11841/AB zu 12007/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11842/AB zu 12030/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 46

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Erwin Preiner, Kolleginnen und Kollegen (11843/AB zu 11973/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11844/AB zu 11997/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11845/AB zu 12018/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11846/AB zu 12040/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen (11847/AB zu 12043/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Marko­witz, Kolleginnen und Kollegen (11848/AB zu 12192/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11849/AB zu 12219/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (11850/AB zu 12255/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (11851/AB zu 12266/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11852/AB zu 12056/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (11853/AB zu 12050/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (11854/AB zu 12051/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11855/AB zu 12053/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11856/AB zu 12054/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11857/AB zu 12052/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11858/AB zu 12055/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen (11859/AB zu 12061/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen (11860/AB zu 12062/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Dopp­ler, Kolleginnen und Kollegen (11861/AB zu 12231/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11862/AB zu 12057/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 47

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11863/AB zu 12063/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Rosen­kranz, Kolleginnen und Kollegen (11864/AB zu 12058/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Josef A. Riemer, Kolleginnen und Kollegen (11865/AB zu 12064/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Ab­geordneten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen (11866/AB zu 12075/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11867/AB zu 12059/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Peter Fichten­bauer, Kolleginnen und Kollegen (11868/AB zu 12072/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11869/AB zu 12065/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11870/AB zu 12066/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11871/AB zu 12067/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11872/AB zu 12068/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11873/AB zu 12069/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11874/AB zu 12070/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kollegin­nen und Kollegen (11875/AB zu 12073/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11876/AB zu 12074/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11877/AB zu 12223/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Schopf, Kolleginnen und Kollegen (11878/AB zu 12295/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten
Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (11879/AB zu 12399/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11880/AB zu 12450/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (11881/AB zu 12487/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 48

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Ab­geordneten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen (11882/AB zu 12076/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11883/AB zu 12077/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11884/AB zu 12078/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (11885/AB zu 12079/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11886/AB zu 12080/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11887/AB zu 12103/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11888/AB zu 12206/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (11889/AB zu 12287/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Wolfgang Spadiut, Kolleginnen und Kollegen (11890/AB zu 12283/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (11891/AB zu 12301/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (11892/AB zu 12449/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (11893/AB zu 12083/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11894/AB zu 12085/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11895/AB zu 12086/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11896/AB zu 12087/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11897/AB zu 12088/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11898/AB zu 12089/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11899/AB zu 12090/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 49

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11900/AB zu 12091/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11901/AB zu 12092/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11902/AB zu 12093/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11903/AB zu 12094/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (11904/AB zu 12095/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (11905/AB zu 12096/J bis 12100/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (11906/AB zu 12101/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11907/AB zu 12176/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11908/AB zu 12178/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11909/AB zu 12185/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11910/AB zu 12190/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11911/AB zu 12199/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11912/AB zu 12204/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11913/AB zu 12213/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11914/AB zu 12225/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (11915/AB zu 12322/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11916/AB zu 12181/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11917/AB zu 12195/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 50

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11918/AB zu 12209/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11919/AB zu 12222/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11920/AB zu 12175/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11921/AB zu 12182/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11922/AB zu 12189/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11923/AB zu 12196/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11924/AB zu 12203/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11925/AB zu 12210/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11926/AB zu 12217/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11927/AB zu 12104/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11928/AB zu 12179/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11929/AB zu 12177/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Marko­witz, Kolleginnen und Kollegen (11930/AB zu 12191/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11931/AB zu 12193/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11932/AB zu 12205/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11933/AB zu 12207/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11934/AB zu 12218/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11935/AB zu 12220/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (11936/AB zu 12229/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11937/AB zu 12173/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11938/AB zu 12174/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11939/AB zu 12187/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 51

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11940/AB zu 12188/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11941/AB zu 12201/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11942/AB zu 12202/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11943/AB zu 12215/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11944/AB zu 12216/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11945/AB zu 12102/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11946/AB zu 12186/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (11947/AB zu 12200/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11948/AB zu 12214/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Heinz-Pe­ter Hackl, Kolleginnen und Kollegen (11949/AB zu 12166/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Josef A. Rie­mer, Kolleginnen und Kollegen (11950/AB zu 12167/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11951/AB zu 12226/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11952/AB zu 12227/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (11953/AB zu 12228/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (11954/AB zu 12234/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11955/AB zu 12105/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11956/AB zu 12106/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11957/AB zu 12107/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 52

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11958/AB zu 12108/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11959/AB zu 12109/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11960/AB zu 12110/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11961/AB zu 12111/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11962/AB zu 12112/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11963/AB zu 12113/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11964/AB zu 12114/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11965/AB zu 12115/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11966/AB zu 12116/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11967/AB zu 12117/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11968/AB zu 12118/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11969/AB zu 12119/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11970/AB zu 12120/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11971/AB zu 12121/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11972/AB zu 12122/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11973/AB zu 12123/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11974/AB zu 12124/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11975/AB zu 12125/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11976/AB zu 12126/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 53

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11977/AB zu 12127/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11978/AB zu 12128/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11979/AB zu 12129/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11980/AB zu 12130/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11981/AB zu 12131/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11982/AB zu 12132/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11983/AB zu 12133/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11984/AB zu 12134/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11985/AB zu 12135/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11986/AB zu 12136/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11987/AB zu 12137/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11988/AB zu 12138/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11989/AB zu 12139/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11990/AB zu 12140/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11991/AB zu 12141/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11992/AB zu 12142/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11993/AB zu 12143/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11994/AB zu 12144/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11995/AB zu 12145/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 54

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11996/AB zu 12146/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11997/AB zu 12147/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11998/AB zu 12148/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (11999/AB zu 12149/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12000/AB zu 12150/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12001/AB zu 12151/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12002/AB zu 12152/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12003/AB zu 12153/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12004/AB zu 12154/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12005/AB zu 12155/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12006/AB zu 12156/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12007/AB zu 12157/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12008/AB zu 12158/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12009/AB zu 12159/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12010/AB zu 12160/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12011/AB zu 12161/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12012/AB zu 12162/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12013/AB zu 12163/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12014/AB zu 12164/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12015/AB zu 12168/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (12016/AB zu 12183/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (12017/AB zu 12197/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (12018/AB zu 12211/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (12019/AB zu 12224/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 55

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (12020/AB zu 12169/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (12021/AB zu 12180/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (12022/AB zu 12194/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (12023/AB zu 12208/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (12024/AB zu 12221/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12025/AB zu 12170/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Michael Hammer, Kolleginnen und Kollegen (12026/AB zu 12171/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Jakob Auer, Kolleginnen und Kollegen (12027/AB zu 12172/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (12028/AB zu 12184/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (12029/AB zu 12198/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (12030/AB zu 12212/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (12031/AB zu 12232/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (12032/AB zu 12233/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (12033/AB zu 12235/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (12034/AB zu 12401/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Ing. Heinz-Peter Hackl, Kolleginnen und Kollegen (12035/AB zu 12456/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (12036/AB zu 12459/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12037/AB zu 12230/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Andrea Kuntzl, Kolleginnen und Kollegen (12038/AB zu 12236/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 56

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12039/AB zu 12251/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12040/AB zu 12259/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12041/AB zu 12305/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (12042/AB zu 12328/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12043/AB zu 12424/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12044/AB zu 12263/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12045/AB zu 12285/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12046/AB zu 12309/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12047/AB zu 12238/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12048/AB zu 12239/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Wal­ser, Kolleginnen und Kollegen (12049/AB zu 12241/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12050/AB zu 12253/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12051/AB zu 12299/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12052/AB zu 12308/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12053/AB zu 12365/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12054/AB zu 12379/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12055/AB zu 12428/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12056/AB zu 12240/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 57

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayer­hofer, Kolleginnen und Kollegen (12057/AB zu 12242/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayer­hofer, Kolleginnen und Kollegen (12058/AB zu 12244/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12059/AB zu 12245/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12060/AB zu 12247/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kol­leginnen und Kollegen (12061/AB zu 12256/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12062/AB zu 12267/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Mayer­hofer, Kolleginnen und Kollegen (12063/AB zu 12277/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12064/AB zu 12281/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12065/AB zu 12282/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12066/AB zu 12284/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Wes­tenthaler, Kolleginnen und Kollegen (12067/AB zu 12289/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12068/AB zu 12252/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12069/AB zu 12262/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12070/AB zu 12268/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12071/AB zu 12269/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12072/AB zu 12270/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12073/AB zu 12271/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12074/AB zu 12272/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12075/AB zu 12273/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12076/AB zu 12286/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12077/AB zu 12293/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 58

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (12078/AB zu 12360/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12079/AB zu 12374/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12080/AB zu 12388/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (12081/AB zu 12398/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Ursula Haubner, Kolleginnen und Kollegen (12082/AB zu 12413/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Her­bert, Kolleginnen und Kollegen (12083/AB zu 12430/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12084/AB zu 12436/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (12085/AB zu 12442/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12086/AB zu 12447/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12087/AB zu 12470/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mathias Venier, Kolleginnen und Kollegen (12088/AB zu 12243/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12089/AB zu 12254/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (12090/AB zu 12274/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (12091/AB zu 12276/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (12092/AB zu 12278/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12093/AB zu 12371/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (12094/AB zu 12391/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (12095/AB zu 12393/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 59

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen (12096/AB zu 12419/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (12097/AB zu 12444/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12098/AB zu 12246/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12099/AB zu 12248/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12100/AB zu 12249/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12101/AB zu 12258/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12102/AB zu 12261/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12103/AB zu 12264/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (12104/AB zu 12288/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12105/AB zu 12260/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12106/AB zu 12275/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen (12107/AB zu 12279/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kol­leginnen und Kollegen (12108/AB zu 12257/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12109/AB zu 12280/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12110/AB zu 12250/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kollegin­nen und Kollegen (12111/AB zu 12265/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12112/AB zu 12304/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen (12113/AB zu 12324/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12114/AB zu 12370/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12115/AB zu 12384/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 60

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12116/AB zu 12433/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12117/AB zu 12297/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12118/AB zu 12300/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12119/AB zu 12290/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12120/AB zu 12292/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12121/AB zu 12303/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (12122/AB zu 12323/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (12123/AB zu 12326/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12124/AB zu 12302/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12125/AB zu 12311/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (12126/AB zu 12314/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (12127/AB zu 12315/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (12128/AB zu 12316/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (12129/AB zu 12317/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (12130/AB zu 12318/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (12131/AB zu 12319/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (12132/AB zu 12320/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Win­ter, Kolleginnen und Kollegen (12133/AB zu 12321/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12134/AB zu 12330/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 61

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12135/AB zu 12331/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12136/AB zu 12332/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12137/AB zu 12333/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12138/AB zu 12334/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12139/AB zu 12335/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12140/AB zu 12336/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12141/AB zu 12337/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12142/AB zu 12338/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12143/AB zu 12367/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12144/AB zu 12448/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12145/AB zu 12291/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Elisabeth Kaufmann-Bruck­berger, Kolleginnen und Kollegen (12146/AB zu 12294/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kollegin­nen und Kollegen (12147/AB zu 12296/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12148/AB zu 12298/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12149/AB zu 12306/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (12150/AB zu 12307/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12151/AB zu 12310/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12152/AB zu 12312/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12153/AB zu 12313/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12154/AB zu 12325/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 62

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mathias Venier, Kolleginnen und Kollegen (12155/AB zu 12327/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (12156/AB zu 12329/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12157/AB zu 12381/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12158/AB zu 12400/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12159/AB zu 12385/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Stauber, Kolleginnen und Kollegen (12160/AB zu 12412/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (12161/AB zu 12443/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12162/AB zu 12493/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12163/AB zu 12375/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen (12164/AB zu 12418/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12165/AB zu 12364/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12166/AB zu 12378/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12167/AB zu 12427/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen (12168/AB zu 12457/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen (12169/AB zu 12421/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12170/AB zu 12475/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12171/AB zu 12480/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12172/AB zu 12496/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 63

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Erwin Kai­pel, Kolleginnen und Kollegen (12173/AB zu 12339/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (12174/AB zu 12351/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Elmar Podgor­schek, Kolleginnen und Kollegen (12175/AB zu 12354/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Elmar Podgor­schek, Kolleginnen und Kollegen (12176/AB zu 12355/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Elmar Podgor­schek, Kolleginnen und Kollegen (12177/AB zu 12356/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Jury, Kol­leginnen und Kollegen (12178/AB zu 12357/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12179/AB zu 12362/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12180/AB zu 12363/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12181/AB zu 12366/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dieter Brosz, MSc, Kollegin­nen und Kollegen (12182/AB zu 12376/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12183/AB zu 12377/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12184/AB zu 12380/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Mo­ser, Kolleginnen und Kollegen (12185/AB zu 12394/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Mo­ser, Kolleginnen und Kollegen (12186/AB zu 12395/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Franz Riepl, Kol­leginnen und Kollegen (12187/AB zu 12403/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12188/AB zu 12404/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen (12189/AB zu 12409/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, Kol­leginnen und Kollegen (12190/AB zu 12417/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (12191/AB zu 12420/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12192/AB zu 12425/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 64

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12193/AB zu 12426/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12194/AB zu 12429/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen (12195/AB zu 12445/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Elmar Podgor­schek, Kolleginnen und Kollegen (12196/AB zu 12452/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen (12197/AB zu 12458/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (12198/AB zu 12460/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12199/AB zu 12473/J)

der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12200/AB zu 12485/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeord­neten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12201/AB zu 12389/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (12202/AB zu 12352/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12203/AB zu 12341/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12204/AB zu 12342/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12205/AB zu 12343/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12206/AB zu 12344/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12207/AB zu 12345/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12208/AB zu 12346/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12209/AB zu 12347/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12210/AB zu 12348/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12211/AB zu 12349/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (12212/AB zu 12350/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 65

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (12213/AB zu 12358/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kol­leginnen und Kollegen (12214/AB zu 12368/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12215/AB zu 12382/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Peter Wes­tenthaler, Kolleginnen und Kollegen (12216/AB zu 12405/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12217/AB zu 12431/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (12218/AB zu 12446/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (12219/AB zu 12451/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (12220/AB zu 12340/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kol­leginnen und Kollegen (12221/AB zu 12369/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12222/AB zu 12372/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12223/AB zu 12383/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12224/AB zu 12386/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (12225/AB zu 12392/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (12226/AB zu 12402/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (12227/AB zu 12406/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kol­leginnen und Kollegen (12228/AB zu 12410/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (12229/AB zu 12411/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen (12230/AB zu 12414/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Gabriel Obernosterer, Kolleginnen und Kollegen (12231/AB zu 12422/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12232/AB zu 12432/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 66

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12233/AB zu 12434/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (12234/AB zu 12453/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (12235/AB zu 12454/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Josef Auer, Kolleginnen und Kollegen (12236/AB zu 12461/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Kurt List, Kolleginnen und Kollegen (12237/AB zu 12462/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Kurt List, Kolleginnen und Kollegen (12238/AB zu 12463/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Kurt List, Kolleginnen und Kollegen (12239/AB zu 12465/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12240/AB zu 12466/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12241/AB zu 12474/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12242/AB zu 12476/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12243/AB zu 12479/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12244/AB zu 12486/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12245/AB zu 12488/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12246/AB zu 12495/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12247/AB zu 12373/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dieter Brosz, MSc, Kolleginnen und Kollegen (12248/AB zu 12387/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (12249/AB zu 12390/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen (12250/AB zu 12396/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (12251/AB zu 12397/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (12252/AB zu 12408/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 67

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (12253/AB zu 12415/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (12254/AB zu 12416/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dr. Martin Bartenstein, Kolleginnen und Kollegen (12255/AB zu 12423/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12256/AB zu 12435/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12257/AB zu 12437/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12258/AB zu 12438/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12259/AB zu 12439/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12260/AB zu 12440/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12261/AB zu 12455/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12262/AB zu 12482/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12263/AB zu 12481/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12264/AB zu 12483J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12265/AB zu 12494/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Ursula Haubner, Kolleginnen und Kollegen (12266/AB zu 12528/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (12267/AB zu 12407/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Rainer Wid­mann, Kolleginnen und Kollegen (12268/AB zu 12464/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12269/AB zu 12468/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12270/AB zu 12469/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12271/AB zu 12472/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 68

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Helene Jar­mer, Kolleginnen und Kollegen (12272/AB zu 12490/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12273/AB zu 12492/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (12274/AB zu 12501/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12275/AB zu 12477/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12276/AB zu 12489/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen (12277/AB zu 12497/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Kurt Grü­newald, Kolleginnen und Kollegen (12278/AB zu 12521/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12279/AB zu 12467/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kol­leginnen und Kollegen (12280/AB zu 12471/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kol­leginnen und Kollegen (12281/AB zu 12478/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (12282/AB zu 12484/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Helene Jar­mer, Kolleginnen und Kollegen (12283/AB zu 12491/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Gabriele Binder-Maier, Kolleginnen und Kollegen (12284/AB zu 12498/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12285/AB zu 12500/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kolle­gen (12286/AB zu 12505/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kolle­gen (12287/AB zu 12508/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kolle­gen (12288/AB zu 12509/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kolle­gen (12289/AB zu 12510/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12290/AB zu 12514/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 69

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage
der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12291/AB zu 12515/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (12292/AB zu 12499/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen (12293/AB zu 12503/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Eva Gla­wischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen (12294/AB zu 12504/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12295/AB zu 12511/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeord­neten Werner Herbert, Kolleginnen und Kollegen (12296/AB zu 12513/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen (12297/AB zu 12502/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (12298/AB zu 12516/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (12299/AB zu 12517/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen (12300/AB zu 12506/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen (12301/AB zu 12507/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (12302/AB zu 12512/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Gerhard Huber, Kolleginnen und Kollegen (12303/AB zu 12518/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (12304/AB zu 12519/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen (12305/AB zu 12520/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Christian Hö­bart, Kolleginnen und Kollegen (12306/AB zu 12522/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (12307/AB zu 12523/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen (12308/AB zu 12526/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen (12309/AB zu 12527/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (12310/AB zu 12524/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 70

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (12311/AB zu 12525/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen (12312/AB zu 12536/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen (12313/AB zu 12538/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen (12314/AB zu 12543/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12315/AB zu 12532/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12316/AB zu 12534/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Wal­ser, Kolleginnen und Kollegen (12317/AB zu 12537/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Walser, Kollegin­nen und Kollegen (12318/AB zu 12539/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen (12319/AB zu 12540/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen (12320/AB zu 12542/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12321/AB zu 12529/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12322/AB zu 12530/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (12323/AB zu 12531/J)

der Bundesministerin für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Tanja Wind­büchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen (12324/AB zu 12541/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12325/AB zu 12533/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12326/AB zu 12535/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11080/AB zu 11324/J) (Zu 11080/AB zu 11324/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11207/AB zu 11407/J) (Zu 11207/AB zu 11407/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (11512/AB zu 11656/J) (Zu 11512/AB zu 11656/J)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 71

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen (12270/AB zu 12469/J) (Zu 12270/AB zu 12469/J)

*****

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (79/ABPR zu 81/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen (80/ABPR zu 80/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (81/ABPR zu 82/JPR)

der Obfrau des Untersuchungsausschusses auf die Anfrage der Abgeordneten Otto Pendl, Werner Amon, MBA, Kolleginnen und Kollegen (82/ABPR zu 88/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (83/ABPR zu 83/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen (84/ABPR zu 84/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen (85/ABPR zu 85/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen (86/ABPR zu 86/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen (87/ABPR zu 87/JPR)

der Präsidentin des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Amon, MBA, Kolleginnen und Kollegen (88/ABPR zu 89/JPR)


 


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 72

09.00.00Beginn der Sitzung: 9 Uhr

Vorsitzende: Präsidentin Mag. Barbara Prammer, Zweiter Präsident Fritz Neuge­bauer, Dritter Präsident Mag. Dr. Martin Graf.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Guten Morgen, meine Damen und Herren! Ich eröffne die Sitzung.

09.01.10Einberufung der ordentlichen Tagung 2012/2013

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der Herr Bundespräsident hat mit Entschlie­ßung vom 29. August 2012 gemäß Artikel 28 Abs. 1 des Bundes-Verfassungsgesetzes den Nationalrat für den 4. September 2012 zur ordentlichen Tagung 2012/2013 der XXIV. Gesetzgebungsperiode einberufen.

*****

Die Amtlichen Protokolle der 164. Sitzung vom 4. und 5. Juli 2012 sowie der 165. und 166. Sitzung vom 5. Juli 2012 und die nicht verlesenen Teile der Amtlichen Protokolle der 167. und 168. Sitzung vom 6. Juli 2012 sind in der Parlamentsdirektion aufgelegen und unbeanstandet geblieben.

Als verhindert gemeldet sind die Abgeordneten Heinzl, Königsberger-Ludwig, Mag. Au­bauer, Einwallner, Großruck, Mag. Hakl, Doppler, Zanger und Dolinschek.

09.06.10Mandatsverzicht und Angelobung

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Von der Bundeswahlbehörde ist die Mitteilung eingelangt, dass der Abgeordnete Dr. Reinhold Lopatka auf sein Mandat verzichtet hat und an seiner Stelle Herr Jochen Pack in den Nationalrat berufen wurde.

Da der Wahlschein bereits vorliegt und der Genannte im Haus anwesend ist, werde ich sogleich seine Angelobung vornehmen.

Nach Verlesung der Gelöbnisformel durch den Herrn Schriftführer wird der neue Man­datar seine Angelobung mit den Worten „Ich gelobe“ zu leisten haben.

 


9.06.48

Schriftführer Jakob Auer: „Sie werden geloben unverbrüchliche Treue der Republik Österreich, stete und volle Beobachtung der Verfassungsgesetze und aller anderen Gesetze und gewissenhafte Erfüllung Ihrer Pflichten.“

 


9.06.58

Abgeordneter Jochen Pack (ÖVP): Ich gelobe.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich begrüße den neuen Abgeordneten herzlich in unserer Mitte. (Allgemeiner Beifall.)

09.07.12Einlauf

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Vom Bundeskanzler ist folgendes Schreiben eingelangt:

„Sehr geehrte Frau Präsidentin!

Ich beehre mich, Dir mitzuteilen, dass der Herr Bundespräsident mit Entschließung vom 31. August 2012, GZ S210.010/1-BEV/12, gemäß Artikel 74 Absatz 3 Bundes-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 73

Verfassungsgesetz in Verbindung mit Artikel 78 Absatz 2 Bundes-Verfassungsgesetz Herrn Staatssekretär Dr. Wolfgang WALDNER mit Wirksamkeit 3. September 2012 vom Amt als Staatssekretär enthoben hat.

Gleichzeitig beehre ich mich, Dir mitzuteilen, dass der Herr Bundespräsident mit Ent­schließung vom 11. September 2012, GZ S210.010/2-BEV/12, gemäß Artikel 70 Ab­satz 1 Bundes-Verfassungsgesetz in Verbindung mit Artikel 78 Absatz 2 Bundes-Ver­fassungsgesetz Herrn Dr. Reinhold LOPATKA zum Staatssekretär ernannt und ihn dem Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten zur Unterstüt­zung in der Geschäftsführung und zur parlamentarischen Vertretung beigegeben hat.“

*****

Ich nutze diese Gelegenheit, dem ausgeschiedenen Staatssekretär alles Gute zu wün­schen und dem neuen Staatssekretär viel Erfolg in seiner Tätigkeit.

*****

Ich gebe bekannt, dass diese Sitzung auf ORF 2 bis 13 Uhr und von ORF III in voller Länge übertragen wird.

09.08.41Aktuelle Stunde

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:

„Mehr Profis, mehr Sicherheit – Österreich braucht ein Berufsheer“

Als Erster zu Wort gemeldet hat sich Herr Klubobmann Dr. Cap. Ich erteile ihm das Wort und mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit 10 Minuten beträgt.

 


9.09.02

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich glaube, dass wir an einer Schnittstelle der Entwicklung nicht nur, aber vor allem des österreichischen Bundesheeres angelangt sind. Es gibt eine schon jahre-, wenn nicht jahrzehntelange Diskussion über die Aufgaben und das Selbstverständnis des Bundesheeres. Es hat eine Reformkommission gegeben, die noch unter Bundeskanzler Schüssel eingesetzt wurde. Es haben damals namhafte Persönlichkeiten bei dieser Reformkommission mit­gemacht und es wurden damals eigentlich schon die ersten Schritte gesetzt und die Richtung in Richtung eines Profiheeres vorgegeben.

Und wenn ich heute noch an die Regierungserklärung denke, die der damalige Bun­deskanzler Schüssel im Jahr 2000 hier gehalten hat, dann hat er damals eigentlich ge­sagt, der richtige Weg für Österreich wäre ein Berufsheer, ein Profiheer.

Diese Diskussion hat es zuvor gegeben, diese Diskussion gibt es jetzt, und nun hat man sich entschlossen – warum auch nicht; wir haben ja oft und lange genug auch hier im Haus darüber diskutiert –, dass man direktdemokratische Instrumentarien einsetzen soll; dass man also nicht bloß darüber redet, sondern sie auch einsetzt. Und daher gibt es jetzt am 20. Jänner diese Volksbefragung, verbunden mit der Verpflichtung, dass sie politisch verbindlich ist und das Ergebnis dann auch umgesetzt wird.

Jetzt gibt es natürlich eine sehr breite Debatte darüber, und ich möchte hier gleich ei­nes feststellen: Ich verstehe zwar diejenigen, die sagen, wir wollen die Wehrpflicht ver­teidigen!, weil sie es gewohnt sind oder weil sie das irgendwie für den bequemeren


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 74

Weg halten, aber die Frage ist schon auch: Was ist für Österreich besser? Was ist für die Sicherheit Österreichs besser? (Abg. Kickl: Da gehen die Meinungen in der SPÖ auseinander!) Was ist für einen profilierten, einen wirksamen Katastrophenschutz für die Österreicherinnen und Österreicher besser? Und im Zusammenhang damit stellt sich die Frage: Wollen Sie bei der Betreuung von Kranken, bei der Versorgung von Kranken, beim Transport von Kranken, dass da Profis am Werk sind (Abg. Jury: Ar­beitslose!) oder diejenigen, die nur ein paar Monate vorbeischauen?, wobei wir die Mängel davon kennen, die Kritik daran und so weiter kennen. (Abg. Kickl: Der Herr Bundespräsident hat ...!)

Im Übrigen gibt es in ganz Europa ja nur mehr, glaube ich, drei Länder – unter ande­rem Griechenland –, die noch die Wehrpflicht haben. Der größte Teil in Europa hat be­reits ein Profi- und Berufsheer, und das aus dem Grund. Ich kann Ihnen nur empfehlen, dass Sie sich das ansehen, jetzt hat es wieder eine Analyse, einen Hinweis auf Fol­gendes gegeben – weil immer vom Katastrophenschutz gesprochen wurde –: Wenn nur 6 Prozent der Rekruten im Jahresschnitt im Katastropheneinsatz sind, dann zeigt das, dass das eine etwas schiefe Debatte ist und dass gerade beim Katastrophen­schutz die vielen Freiwilligen bei den österreichischen Feuerwehren einen wesentli­chen Beitrag leisten, die man in dem Zusammenhang nicht vergessen sollte und denen immer wieder unser Dank gilt, wenn es um die Frage des Katastrophenschutzes geht. Trotzdem ist mehr Professionalität beim Katastrophenschutz ein ganz wesentlicher Punkt.

Wie oft haben wir übrigens Diskussionen im Hauptausschuss gehabt, wenn es darum gegangen ist, dass es Auslandseinsätze gibt, und wenn wir hier diskutiert haben, ob unsere Soldatinnen und Soldaten auch wirklich geschützt sind, ob sie vorbereitet sind, ob sie mit der nötigen Ausrüstung und der nötigen Ausbildung versorgt sind, wenn sie in einem Auslandseinsatz sind. Das heißt, diese Frage hat sich damals schon gestellt.

Professionalität ist entscheidend für die Wirksamkeit eines Einsatzes – auch wenn es darum geht, an unseren Grenzen Grenzsicherungsarbeit zu leisten, auch da, aber ganz besonders, wenn es ein Auslandseinsatz ist, damit keine Gefährdung durch man­gelnde Ausbildung, durch mangelnde Ausrüstung gegeben ist. Also diese Professiona­lität ist ein ganz entscheidender Faktor und viele Väter und Mütter wollen, dass, wenn ihre Söhne im Ausland im Einsatz sind, diese keinem Risiko ausgesetzt sind, sondern sie gut ausgebildet sind und auch die nötige Ausrüstung dabei haben. (Beifall bei der SPÖ.)

Jetzt wird versucht, möglichst wenig über die Frage der Landesverteidigung selbst zu diskutieren – klar, denn im Leitartikel von Herbert Lackner im „profil“ wird eigentlich sehr deutlich gesagt, was die Situation, was der Istzustand ist. Schauen Sie, wenn die meisten Präsenzdiener um viel Geld für die Systemerhaltung, quasi für die eigene Sich-Selbst-Erhaltung eingesetzt werden, na, welchen Sinn hat es dann, 220 Millio­nen € im Jahr dafür auszugeben, dass man zum Beispiel Folgendes macht – und das kann ich Ihnen aufzählen, das steht im Leitartikel im „profil“ ja drinnen –:

„Von den 24.000 im Jahr 2010 eingerückten jungen Männern arbeiteten fast 6000 als Kraftfahrer,“ (Abg. Ing. Hofer: Wer ist denn dafür verantwortlich? – Zwischenrufe bei der FPÖ) – die müssen da dauernd im Kreis gefahren sein; so viel Bedarf wird es gar nicht geben haben – „2600 im Wachdienst,“ – quasi um sich selbst zu bewachen – „2100 als Kellner“.

Da verstehe ich schon, dass der eine oder andere sagt: Ich will die Wehrpflicht weiter haben, damit ich weiterhin von einem Präsenzdiener im Casino bedient werde. (Abg. Ing. Hofer: Wer ist dafür verantwortlich? – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) – Nein, sie sollen für das Profiheer sein! Sie waren schon einmal für das Profiheer! Die Frei­heitliche Partei war schon einmal für das Profiheer (neuerlicher Zwischenruf des Abg.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 75

Ing. Hofer) – nein, nein –, und dann haben Sie irgendwann einmal gesagt, jetzt sind wir eben nicht mehr für das Profiheer. Sie waren ein bisschen früher dran als die ÖVP. Die ist erst später, nach Schüssel, draufgekommen, dass sie nicht mehr für das Profi­heer ist – aus welchen Gründen, werden sie dann selbst erklären –, aber Sie waren schon einmal dafür. – Gut. Ich zitiere weiter:

Es arbeiteten „2100 als Kellner in Offiziers- und Unteroffizierscasinos und 1400 als Kö­che.“ – Na danke, also wenn ich mich an die Küche dort erinnere, dann muss ich da­mals Pech gehabt haben, aber vielleicht hat sich das verbessert und geändert. (Abg. Kickl: Sie fallen nicht nur unseren Sportlern in den Rücken, sondern auch unseren Präsenzdienern!) „Je 1000 waren als Kompanieschreiber und Mechaniker eingesetzt. Dazu kamen Hunderte Maurer, Elektriker, Maler und Installateure.“

Im Übrigen brauchen Sie mir gar nichts vorzuwerfen. Ich war beim Bundesheer, ich kann das bestätigen, ich weiß das.

Schauen Sie sich im „profil“ nur die Erlebnisberichte einzelner Redakteure an, als sie eingezogen waren, und sei es nur jenen des Redakteurs, der außerhalb von Wien in einer Kaserne eingesetzt war und zur Bewachung des jeweiligen Stubenkohleofens verpflichtet wurde. Er schreibt:

„Man saß mit Helm, Spaten und einem Kübel voll Sand neben dem nicht eingeheiztem Ofen“, obwohl es warmer Herbst war. (Zwischenrufe bei der FPÖ. – Abg. Mag. Stefan: Da brauchen wir dann einen Profi! – Heiterkeit und weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Solche Beispiele können Sie da nachlesen und es kann Ihnen jeder davon berichten, was dort wirklich los war.

Wann haben Sie gedient? Haben Sie auch gedient, Herr Generalsekretär Kickl? Wol­len Sie ein bisschen über Ihre Zeit berichten, als Sie beim Bundesheer waren? Kom­men Sie gleich heraus und berichten Sie! Berichten Sie! Ich sage es Ihnen nur. – Also dafür gibt es mehrere Beispiele.

Ich sage Ihnen noch etwas: Es gibt eine Reihe von Experten – höchstrangige Exper­ten! –, und ich rede jetzt gar nicht von der einen Sendung „Im Zentrum“, in der sowohl der Herr Schmidseder, ein höchstrangiger Offizier des österreichischen Bundesheeres anwesend war, sondern auch ein Vertreter der Universität der Bundeswehr aus Deutschland berichtet hat, wie in Deutschland dieser Wechsel vor sich geht, wie das sehr effizient und nachhaltig ist und wie auch mehr Professionalität wirksam wird. (Zwi­schenrufe bei der FPÖ.)

Und noch etwas: Auch aufgrund der Bedrohungsbilder brauchen Sie keine Rambos mit einem roten Band über der Stirn. Hochtechnisierte Spezialisten braucht man, Profes­sionisten braucht man! (Abg. Kickl: Vor allem an der Ressortspitze!) Das ist das Ent­scheidende, wenn man bei den neuen Bedrohungen der heutigen Zeit mit dem Bun­desheer wirklich konkurrenzfähig sein will.

Schauen Sie, in der „Presse“ vom 14. Juni beziehungsweise 31. August bestätigt ja Erich Reiter – Sektionschef außer Dienst aus dem Landesverteidigungsministerium –, wie wichtig es für die Sicherheit wäre, wenn diese Wehrpflicht wegfallen würde, wenn man das Geld, das hier frei wird, für die Professionalisierung des Bundesheeres ein­bringen könnte, wenn junge Menschen ihre Zeit einfach nicht mehr in einem nutzlosen System verlieren – dem System Erhaltung des österreichischen Bundesheeres –, son­dern wenn sie einfach weiter ihren Bildungsweg gehen, ohne aufgehalten zu werden. – Das ist, so glaube ich, ein Gebot der Stunde. Und dann haben Sie in diesem Artikel genau lesen können, was hier alles an Effizienzsteigerung durch diese Professionalität erreicht werden kann.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 76

Diesbezüglich sage ich Ihnen, Sie sollten sich das wirklich zu Herzen nehmen und im Interesse der österreichischen Bevölkerung diese Position, die Sie heute – Sie von
den Oppositionsparteien, aber vor allem auch Sie von der ÖVP – eingenommen ha­ben, überdenken und ändern.

Darüber hinaus sage ich Ihnen, dass es natürlich wichtig ist, dass das ein Modell ist – und dieses Modell hat ja der Herr Minister entwickelt und wird es auch darstellen. Und dann ist das für Österreich ein großer Fortschritt und wird von Vorteil sein. (Zwischen­ruf des Abg. Kickl.)

Ich habe in der Geschichte noch ein wenig nachgesehen – bevor ich jetzt zum Ende komme, weil die Lampe hier schon leuchtet –: Noch 1999 hat derjenige, der sich unter anderem jetzt für die Volksbefragung ausgesprochen hat – wir haben das ja schon seit Längerem gefordert –, also Erwin Pröll, in der „Presse“ vom 3. Juli 1999 gesagt, es führt kein Weg am Berufsheer in einem internationalen Sicherheitssystem vorbei.

Komisch! Was muss zwischen 1999 und heute passiert sein (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Kickl), dass Erwin Pröll hier urplötzlich eine andere Meinung vertritt?

Platter, ehemaliges Regierungsmitglied, sagt in der „Presse“ vom 11. Jänner 2011: Tendenz in Europa geht in Richtung Abschaffung des Wehrdienstes. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Ich könnte die Liste derjenigen aus der ÖVP fortsetzten, die für das Profi- und Berufs­heer sind. Bitte erklären Sie uns, was passiert ist, dass Sie hier plötzlich nicht mehr da­für sind! (Zwischenruf des Abg. Kößl.) Das kann wohl nicht im Interesse Österreich ge­legen sein. (Beifall bei der SPÖ.)

9.19


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer einleitenden Stellungnahme hat sich Herr Bundesminister Mag. Darabos zu Wort gemeldet. Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit 10 Minuten nicht übersteigen sollte. – Bitte.

 


9.19.38

Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich zitiere:

Die Entwicklung des Bundesheeres ist „so zu gestalten, dass spätere Entwicklungen, etwa auch die Aussetzung der Wehrpflicht und die Umstellung auf ein Freiwilligenheer, möglich sind.“ – Bericht der Bundesheerreformkommission, ÖBH 2010.

Alle in diesem Haus vertretenen Parteien, auch Ihre Partei, Herr Dr. Fichtenbauer, ha­ben diesem Punkt zugestimmt. (Abg. Dr. Fichtenbauer: ... der letzte Punkt, nach der Erfüllung der anderen Verpflichtungen!)

Das heißt, die österreichische Bundesheerreformkommission hat mit einem einstimmi­gen Beschluss aller in diesem Haus vertretenen Parteien einer Umstellung auf das Be­rufsheer mit Profi- und Freiwilligen-Komponente zugestimmt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Kickl: Ist das alles, was drinnen steht, oder steht da vorher auch noch etwas?)

Die Österreicherinnen und Österreicher haben es verdient, dass wir im Zusammen­hang mit der Sicherheit unser Bestes geben. (Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim.) Un­ser erklärtes Ziel muss es sein, das absolute Maximum an Sicherheit in Österreich zu gewährleisten.

Wie Sie alle wissen – das habe ich jetzt auch schon klargemacht –, bin ich der Mei­nung, dass wir nur durch eine tiefgreifende Reform des österreichischen Bundeshee­res, indem wir die allgemeine Wehrpflicht aussetzen und durch ein modernes Bundes­heer, ein Profiheer ersetzen, diesen Aufgaben gerecht werden können.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 77

Ich möchte vorausschicken, dass mittlerweile 21 von 27 EU-Staaten ein Profiheer ha­ben. (Abg. Ing. Hofer: Was bezahlen die? Was kostet das?) Das kann ja nicht so falsch sein. Wir sind nur mehr im Verbund mit Griechenland, Zypern und Estland, um drei Staaten zu nennen (Abg. Dr. Fichtenbauer: Ich wüsste nicht, dass wir mit Grie­chenland einen Militärpakt hätten! – weitere Zwischenrufe bei der FPÖ), daneben gibt es noch Finnland und Dänemark.

Ich möchte gleich auf diesen Zwischenruf eingehen: Die Neutralität beispielsweise, zu der ich zu 100 Prozent stehe, hat mit der Frage Berufs- oder Profiheer überhaupt nichts zu tun – ich bin ein Verfechter dieser Neutralität. (Beifall bei der SPÖ. – Zwi­schenrufe bei der FPÖ.)

Staaten wie Irland und Schweden sind allianzfrei oder neutral und haben ebenfalls ein Berufsheer.

Ich möchte diese Diskussion versachlichen – ich bin mir nicht sicher, ob es gelingen wird, weil ich schon von den Zwischenrufen her das Gefühl habe, dass eine Versachli­chung gar nicht angestrebt wird – und Folgendes zur Sicherheitslage in Europa sagen: Welche Szenarien gefährden Österreich, welche Szenarien gefährden Europa im Jah­re 2012? Was ist sozusagen die Grundlage unserer Sicherheit? – Eine völlig andere Grundlage als vor einigen Jahren.

Die Panzerschlacht im Marchfeld ist passé – ich glaube, darin sind wir alle uns doch ei­nig –, die Herausforderungen sind andere. Der Eiserne Vorhang ist Gott sei Dank ge­fallen, wir waren alle dafür. Wir sind jetzt in einem vereinten Europa, wo ich nicht das Gefühl habe, dass wir von benachbarten Staaten angefeindet werden, wo es eine mili­tärische Bedrohung geben kann.

Die Bedrohungen sind völlig andere:

internationaler Terrorismus – Sie erleben das ja täglich, man braucht nur die Zeitungen zu lesen, dann weiß man, dass das eine sehr massive Bedrohung ist, auch für Öster­reich –,

die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen,

das Scheitern von Staaten – man sieht das ja täglich, etwa auch am Arabischen Früh­ling, daran, wie es jetzt mit dem Arabischen Frühling weitergeht, man sieht, dass es nicht so einfach ist, dort demokratische Strukturen einzuziehen –,

Cyber Attacks, also über Computer gestartete Attacken auf Staaten, Institutionen, Be­drohung strategisch wichtiger Infrastruktur – auch in Österreich nicht von der Hand zu weisen –,

Klimawandel, Umweltschäden, technische Katastrophen wie beispielsweise Atom­unfälle.

All das sind Punkte, die innerhalb der Koalition – das möchte ich heute auch ganz be­wusst ansprechen – unbestritten sind. Wir, SPÖ und ÖVP, haben im März des Jah­res 2011 im Ministerrat eine Sicherheitsstrategie einstimmig beschlossen, in der genau diese Punkte, die ich Ihnen jetzt dargelegt habe, als die zukünftigen Bedrohungssze­narien für die Republik Österreich festgehalten sind. Worin Uneinigkeit besteht, ist die Frage, wie man auf diese Bedrohungen angemessen reagiert: entweder mit einem mo­dernen Profiheer, wie ich es vorschlage, oder mit dem veralteten System der Wehr­pflicht, wie es von der ÖVP vorgeschlagen wird. (Zwischenruf des Abg. Kickl.)

Darüber wird die Bevölkerung im Jänner des Jahres 2013 zu entscheiden haben. Aus meiner Sicht kann man diese Frage nur mit einem Satz beantworten: Sicherheit braucht Profis. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Kickl: Ja, vor allem an der Spitze!)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 78

Ich werde das auch begründen: Grob gesagt, wechseln wir drei Mal im Jahr einen gu­ten Teil unseres Personals aus, die Grundwehrdiener, und ersetzen sie durch Anfän­ger. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Kickl.) Zwei Monate Grundausbildung, vier Monate Arbeitsplatz – und dann ist Schluss.

Ich stelle Ihnen eine Frage: Glauben Sie, dass die Polizei ihre Arbeit zufriedenstellend und sinnvoll erledigen könnte, wenn sie alle vier Monate einen Gutteil ihres Personals, der Polizistinnen und Polizisten auswechseln müsste? (Abg. Kickl: Selbst keinen Tag beim Heer und redet von „Profis“! – Ruf bei der ÖVP: Das stimmt ja nicht, Herr Mi­nister!) Können Sie sich vorstellen, dass ein Polizeischüler schon nach zwei Monaten Ausbildung Gewaltverbrechen aufklärt, gegen Einbrecher ermittelt? (Abg. Kickl: Kön­nen Sie sich vorstellen, dass ein Verteidigungsminister nicht beim Bundesheer war?) – Das kann sich, völlig zu Recht, niemand vorstellen, zumindest in der Bevölkerung nicht, denn das ist nicht machbar. (Abg. Mag. Stefan: Wissen Sie davon? Haben Sie davon gelesen?) Das österreichische Bundesheer ist derzeit jedoch um dieses System herum aufgebaut.

Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Wir produzieren Kurzzeitsoldaten am laufenden Band, die uns wieder verlassen, bevor sie richtig eingesetzt werden können. Und die­ses Hamsterrad kostet uns, das möchte ich auch sagen, im Jahr 300 Millionen €. 300 Millionen €! (Zwischenruf des Abg. Kickl.)

Sie dürfen mich nicht falsch verstehen, es geht hier nicht um Kritik an Grundwehr­dienern – die tun ihr Bestes innerhalb der Möglichkeiten, die sie haben, aber sie sind auch aufgrund der kurzen Ausbildung stark eingeschränkt. (Zwischenruf des Abg. Mag. Stefan.) Und das Modell, das die ÖVP zwar noch nicht vorgelegt hat, das aber da und dort kursiert, auch in Internetforen, würde das sozusagen noch schwächen, denn dann würde der Sechs-Monate-Dienst auf fünf Monate reduziert werden, dann wäre die Ausbildung noch schwerer zu gewährleisten – das nur nebenbei gesagt.

Es zeigt sich auch, dass wir im System ein Problem haben. Wir haben 60 Prozent Sys­temerhalter – Systemerhalter, klingt so technisch, das sind Menschen, die mit dem mili­tärischen Betrieb nichts zu tun haben, das sind Köche, das sind Kellner, 1 300 Köche, 1 800 Kellner pro Jahr, keine oder wenig Pioniere. (Ruf bei der FPÖ: Das gehört dazu!) Und jetzt frage ich Sie: Ist das der Beitrag zur Landesverteidigung (Abg. Mag. Stefan: Das ist in jeder Armee so! Welche Armee hat keine Versorger?), für den wir junge Männer sechs Monate verpflichten und ihnen sechs Monate ihres Lebens stehlen? – Ich sage Nein, und zwar aus tiefster Überzeugung.

Ich sage noch etwas: Uns gehen auch die Rekruten aus. Die Entwicklung im österrei­chischen Bundesheer und in der Republik ist mittlerweile so, dass wir mehr Untaugli­che und Zivildiener haben als Grundwehrdiener. Es fehlen uns 1 400 Grundwehrdiener für die Abwicklung unserer Aufgaben. Und genau an diesem Punkt setzt meine Reform an.

Ich werde appellieren, eine Versachlichung durchzuführen und sich anzuschauen, wie es in Zukunft ohne diesen Zwangsdienst ausschauen kann.

Mein Modell sieht vor: 8 500 Berufssoldaten – weniger als jetzt. Mein Modell sieht vor: 7 000 Zeitsoldaten – mehr als jetzt, junge Soldatinnen und Soldaten (Abg. Kickl: Billi­ger auch noch!), die sich für einen gewissen Zeitraum bereiterklären, freiwillig bereit­erklären, für die Republik zu dienen (Abg. Mag. Stefan: Was machen die? Kellnern?), und damit auch die Aufgaben, die jetzt Grundwehrdiener leisten, abdecken können.

Mein Modell sieht vor – und das ist ein zentrales Element –: 9 300 Profi-Milizsoldaten, eine Forderung, die die Milizverbände, die die Offiziersgesellschaft über Jahre erhoben haben. Ich frage mich, warum das jetzt ein Problem sein soll. (Ruf bei der ÖVP: Weil es nicht geht!) Ganz im Gegenteil, wir haben Profi-Milizsoldaten, deren Leistung finan­ziell abgegolten wird.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 79

Das ist ein Modell, mit dem wir alle Aufgaben, die das österreichische Bundesheer zu leisten hat, auch leisten werden können: erstens: Landesverteidigung – sehr theore­tisch –; zweitens: Katastrophenschutz – sehr real –; drittens: Auslandseinsatz – sehr wichtig. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir werden mit diesem System auch das gewährleisten können, was Sie alle hier
im Haus beschlossen haben, ÖBH 2010, österreichische Bundesheerreform 2010, nämlich eine Mobilmachungsstärke von 55 000 Mann zu erreichen. Sie, alle Parteien hier im Haus, haben beschlossen, die Mobilmachungsstärke von 110 000 Mann auf 55 000 Mann zu halbieren. Ich halte das für richtig, weil die Herausforderungen andere sind als vor zehn, 20, 30, 40 Jahren. Das haben Sie alle gemeinsam beschlossen! Ich würde Sie bitten, sich daran zu erinnern, denn das ist ein Beschluss, den dieses Haus einstimmig gefasst hat.

Mein Modell garantiert, dass wir im Katastrophenfall 12 500 Soldatinnen und Soldaten für den Katastrophenschutz bereitstellen können. Mein Modell garantiert, dass wir min­destens 1 100 Soldatinnen und Soldaten für den Auslandseinsatz garantieren können. Wir bringen bestens ausgebildete Spitzenkräfte in Funktion, und wir können uns bei­spielsweise auch vergleichen mit der National Guard der USA, die ein ähnliches Sys­tem haben, und ich meine, man braucht diesen Vergleich nicht zu scheuen.

Abschließend möchte ich sagen: Es steht am 20. Jänner eine Richtungsentscheidung bevor, es geht um die Ausrichtung des österreichischen Bundesheeres im Speziellen und um die österreichische Sicherheitspolitik im Allgemeinen. Ich werde die kommen­den Monate dafür nützen, dem Modell, das ich vorgeschlagen habe, eine Mehrheit zu beschaffen. (Abg. Kickl: Das nützt nichts mehr! Sie können die ganze Ringstraße ein­motten mit Ihren Plakaten!) Ich werbe für ein modernes Heer mit Profisoldaten, denn ich bin überzeugt davon, dass wir mit diesem Modell den Herausforderungen der Zu­kunft am besten begegnen können.

21 von 27 Staaten haben dieses System schon, das kann nicht falsch sein. Ich glaube, dass wir auch in Österreich aufgerufen sind, hier auf eine Profitruppe umzustellen, um so die Sicherheit für Österreich zu gewährleisten. (Beifall bei der SPÖ.)

9.30


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Rede­zeit aller weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktuellen Stunde laut § 97a Abs. 6 der Geschäftsordnung 5 Minuten nicht übersteigen darf.

Als Erster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Prähauser. – Bitte.

 


9.30.40

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Ho­hes Haus! Noch nie habe ich mich auf eine Rede so gefreut wie heute (ironische Hei­terkeit bei ÖVP und FPÖ), und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Der Herr Bun­desminister hat mehrmals angeführt, möglichst sachlich über eine solch essentielle Frage wie das Bundesheer, die Gestaltung des Heeres in der Zukunft zu reden. (Abg. Grosz: Vielleicht sagt der Köfer auch etwas dazu!) Ich gehöre zu jenen, die bis heute noch nie ihre Meinung wechseln mussten. Ich werde auch dabei bleiben, überhaupt keine Frage – ich werde versuchen, das zu erläutern –, und trotzdem versuchen, den Herrn Minister bei der Umsetzung, bei seiner Arbeit zu unterstützen.

Wenn die Politik jemanden mit einem Amt betraut, dann sollte der Betreffende auch sagen, wie die Situation aussieht, welche Möglichkeiten der Weiterentwickelung es gibt. Wir alle haben im Rahmen der Bundesheerreformkommission 2010 empfunden, dass vieles zu reformieren, zu ändern ist, es fehlen aber viele Lösungsvorschläge – es gibt einzig den Hinweis darauf, dass 1 Prozent des BIP die Grundlage der Finanzie­rung des Heeres sein sollte. Das wurde allerdings zu einem Zeitpunkt festgelegt, als


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 80

wir nicht wissen konnten, wie sich die Wirtschaftslage weltweit, europaweit entwickelt. Und heute sind wir in der Situation, dass wir nicht nur eine wirtschaftliche Rezession haben, wenig Geld zur Verfügung haben, sondern wir haben auch sehr, sehr teure Ab­fangjäger, die die finanziellen Mittel für den laufenden Tagesbetrieb des Bundesheeres gewaltig einschränken.

Wir haben den Herrn Bundesminister gescholten. Die Mehrheit hier in diesem Hause hat sich auf seine Seite gestellt, aber die Reduzierung um drei Flieger hat für viele den Weltuntergang dargestellt. Heute wissen wir, hätten wir die drei Flieger mehr, könnten wir überhaupt nichts mehr an Übungen durchziehen, weil die Mittel dafür fehlten.

Gleichzeitig hat die Regierung dafür gesorgt, dass man die Flieger auch nicht verkau­fen wird können – ohne gewisse Auflagen.

Herr Klubobmann Cap, Folgendes, da es um eine Versachlichung geht: Bequemer ha­ben es die Grundwehrdiener auch nicht gehabt, und bequemer haben es die Soldaten noch nie gehabt, da der Auftrag von der Politik kommt! Wir sind verantwortlich dafür, was sie zu tun haben und was nicht. (Demonstrativer Beifall bei ÖVP, FPÖ und BZÖ.)

Und wenn es Leerläufe gibt, sind wir verantwortlich! (Zwischenruf des Abg. Grosz.)

Eine andere, weitläufige Titulierung, nämlich: Wir brauchen Profis bei Katastrophenein­sätzen und keine – zwischen Anführungszeichen – „Dilettanten“!, ist abzulehnen. Es hat in der Geschichte so viel Hilfe gegeben, dass diese Menschen es nicht verdienen, im Nachhinein als Nicht-Profis bezeichnet zu werden. (Demonstrativer Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Meine Damen und Herren! Der Untergang des heutigen Systems des Heeres wurde mit der weiteren Reduzierung der Wehrpflicht von acht auf sechs Monate eingeleitet. Es kam dann – es war damals ein Wahl-Gag – 2006 dazu, dass die Übungspflichten für die Miliz aufgehoben wurden, ohne gleichzeitig Alternativen zu schaffen. Und Bun­desminister Darabos ist daher jetzt gezwungen, das, was angedacht wurde, umzuset­zen. Und das, meine Damen und Herren, ist beileibe kein leichtes Unterfangen: kein Geld, verteuerte Flieger und natürlich auch eine Modernisierung in Europa – das ist keine Frage.

Wenn ein Minister ein Amt übernimmt, hat er den Auftrag, der Republik zu sagen, wie das Amt zukunftsorientiert zu führen ist. Sein Vorschlag ist ein Berufsheer – in den Punkten, was er damit machen möchte, unterscheidet er sich überhaupt nicht davon, was die ÖVP machen möchte, nur der Zugang ist ein unterschiedlicher: mit Profis oder mit Wehrpflichtigen.

Meine Damen und Herren, ich gehöre zu jenen, die das aufgrund der Geschichte ein bisschen anders sehen. Ich denke, dass wir es schaffen, auch wenn es in der Über­gangszeit nicht einfach sein wird. Was wird mit den nicht benötigten Personen sein, wer wird ihnen die Rekrutierung gewährleisten? Wer kümmert sich darum? Wer sind die Soldaten? Meine Sorge ist zum Beispiel, wer garantiert mir, wenn sich 5 000 Per­sonen für 200 Posten bewerben, dass die besten ausgesucht werden? (Abg. Strache: Der Profi an der Spitze des Heeres!) Das ist mein Problem!

Was ist mit den Zeitsoldaten, die wir brauchen, um die Miliz zu haben, in der Zeit da­nach? Schaffen wir es, für sie adäquate Berufsmöglichkeiten politisch zu schaffen? – Wenn wir nicht zusammenarbeiten, wird uns das nicht gelingen.

Eine Anmerkung zum Sozialdienst: Minister Hundstorfer hat ein Programm vorgelegt, dem ich vieles zutraue, es bereitet mir heute die geringere Sorge.

Mein Wunsch ist es, gemeinsam zu versuchen, zum Beispiel einen Teil der Infrastruk­tur, wie wir das selbst beschlossen haben, zu verkaufen, um für den Minister finanzielle


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 81

Mittel zu schaffen. Stellen wir uns nicht schützend vor jede Kaserne, sagen wir nicht: Diese nicht! (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Wenn wir das zuwege bringen, können wir gespannt auf das blicken, was der Herr Mi­nister für uns in Zukunft erreichen wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

9.35


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Klikovits gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


9.36.07

Abgeordneter Oswald Klikovits (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Geschätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Geschätzte Zuhörerinnen und Zuhörer vor den Fernsehschirmen! Wir haben gerade gehört, wie sich die SPÖ künftig ihr Bundesheer vorstellt – und das ist eine ganz andere Vorstellung als das, was wir von der Österreichischen Volkspartei uns unter einem reformierten Bundes­heer vorstellen.

Wir wollen ein Heer aus dem Volk für das Volk. Wir wollen die Wehrpflicht weiterent­wickeln. Wir wollen den Katastrophenschutz garantieren. Und wir wollen weiterhin Zivil­dienst leisten lassen, weil die Erfüllung sozialpolitischer Aufgaben notwendiger denn je ist. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Hohes Haus! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Angesichts dessen, was Kollege Cap und auch der Herr Bundesminister gesagt haben, wie sie die heutigen Soldaten sehen, bin ich doch einigermaßen traurig. Ich sage: Wir haben ein motiviertes, noch immer motiviertes Berufsheer. Wir haben noch immer motivierte Grundwehrdiener, 24 000, die jährlich einrücken, freiwillig, und sich zum Dienst mit der Waffe bekennen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Und wir haben 14 000 Zivildiener, die ordentliche Arbeit machen, in Vorbereitung auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit danach. Eine Aufgabenstel­lung, die Österreich braucht, eine Aufgabenstellung, zu der wir uns bekennen, und ei-
ne Aufgabenstellung, Herr Bundesminister, die Sie leider nicht weiterentwickelt haben, obwohl wir im Koalitionsübereinkommen festgehalten haben, dass wir diese Wehr­pflicht weiterentwickeln, dass wir das österreichische Bundesheer weiterentwickeln, dass wir die Systemerhaltung abschaffen. – Das haben wir vereinbart, aber die Umset­zung haben Sie leider nicht durchgeführt! (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Strache.)

Daher müssen wir jetzt die Österreicherinnen und Österreicher von unserem Weg überzeugen. Am 20. Jänner sollen sie darüber entscheiden, ob die Bilder, die wir im Kopf haben, auch umgesetzt werden. Mein Bild ist, dass sich von 46 000 jungen Re­kruten 24 000 für die Wehrpflicht entscheiden, also ordentlich an der Waffe ausgebildet werden, im Grenzraum ordentlich eingesetzt werden, ordentlich Katastrophenschutz leisten werden. Und da fällt mir das Bild von 2002 ein, als 13 800 Soldaten unermüd­lich neun Wochen lang im Einsatz waren, als Österreich „abgesoffen“ ist. Das waren zu 70 Prozent Rekruten, gemeinsam mit ihrem bestgeschulten Kaderpersonal. Wir müs­sen diesen Menschen dankbar sein dafür, dass sie sich für Österreich zur Verfügung gestellt haben! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch der Zivildienst wird immer belächelt. Der Zivildienst ist eine wesentliche Aufgabe als Wehrersatzdienst. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Und dieser Zivildienst ist dafür da, dass täglich viele bedürftige Menschen in Altenheimen gepflegt werden, dass das Rote Kreuz funktioniert und rechtzeitig zur Stelle ist, wenn die Menschen Schutz und Hilfe brauchen. Dafür brauchen wir den Zivil­dienst! Und wir wollen den Zivildienst deswegen weiterentwickeln, weil wir wollen, dass es das Ehrenamt in Österreich weiterhin gibt.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 82

44 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind ehrenamtlich tätig. Die Basis für diese Ehrenamtlichkeit wird im Zivildienst und beim österreichischen Bundesheer geschaffen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Herr Bundesminister führte aus, dass nach seinen Berechnungen ein Profiheer mindestens genauso teuer oder – in diesem Fall – billig ist wie das derzeitige österreichische Bundesheer. Alle Länder, die umge­stellt haben, haben uns nachweislich mitgeteilt, dass es mindestens das Doppelte kos­tet und ein kleineres Heer einfach teurer ist. Das wollen wir nicht. Wir wollen ein öster­reichisches Bundesheer, das auf der Basis des reformierten österreichischen Bundes­heeres weiterentwickelt wird.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wieso sollen wir von einem Kurs abgehen, der sich gerade für einen kleinen, neutralen Staat wie Österreich jahrzehntelang außer­ordentlich gut bewährt hat. Das Mischsystem aus Berufssoldaten, Freiwilligen, Miliz und Grundwehrdienern funktioniert. Das Bundesheer bewältigt alle seine personalin­tensiven Einsätze wie etwa den Katastrophenschutz im Inneren, den Assistenzeinsatz im östlichen Grenzraum, die Auslandsmission vom Westbalkan bis zum Golan.

Herr Bundesminister, das haben Sie noch vor wenigen Monaten gesagt, als Sie mein­ten, dass das noch „in Stein gemeißelt“ sei. – Heute aber, Herr Bundesminister, sind Sie auf einem anderen Weg. Sei‘s drum.

Sie, Herr Bundesminister Darabos, fühlen sich dem Bürgermeister von Wien gegen­über verpflichtet – wir aber fühlen uns Österreich verpflichtet. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

9.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Klubobmann Strache zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


9.41.26

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Verteidigungsminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es war schon interes­sant, als der Klubobmann der SPÖ heute herausgekommen ist und sich auf sein politi­sches Vorbild Schüssel bezogen hat. Das war hochinteressant. Ich frage mich, warum Sie nicht den Herrn Bundespräsidenten Heinz Fischer als Vorbild sehen und warum Sie nicht an Ihren ehemaligen großen Sozialdemokraten, nämlich Bruno Kreisky, den­ken, der zu Recht gesagt hat: Wollen wir also aus unserer Geschichte lernen, so müs­sen wir für eine Armee der allgemeinen Wehrpflicht eintreten, in der alle sozialen Grup­pen vertreten sind. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Aber das waren nicht Ihre Worte, Herr Klubobmann Cap, sondern das waren die Worte Bruno Kreiskys. Und Bruno Kreisky würde heute im wahrsten Sinne des Wortes im Grab rotieren. (Abg. Krainer: Das war damals eine andere Welt!) Bruno Kreisky hat am eigenen Leib – wie so viele Sozialdemokraten – erfahren, was eine Berufsarmee letztlich auch bewirkt hat und wie eine Berufsarmee auch für politische Zwecke miss­braucht worden ist. Und das war auch der Grund, weshalb die Sozialdemokratie früher einmal – zu Recht! – die Grundposition der allgemeinen Wehrpflicht vertreten hat und nicht davon abging.

Heute aber gehen Sie davon ab, und das ist der Grund, weshalb sich viele Sozialde­mokraten in Österreich von Ihnen abwenden. Sie sollten sich in dieser Frage an den Bundespräsidenten Heinz Fischer halten, Sie sollten sich an den Generalstabchef En­tacher halten und eben auch in dieser Frage die Geschichte durchaus ernst nehmen!

Wenn ich mir also die Reden anhöre, die heute schon gehalten worden sind, auch vonseiten der SPÖ, dann hört man viele, viele Ausreden. Wir wissen, im Jahr 2010 hat der Bürgermeister von Wien, Herr Michael Häupl, geglaubt, dass er mit diesem Wahl-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 83

kampfgeschrei in Richtung Abschaffung der Wehrpflicht irgendwas reißen werde. Wir haben gesehen, damit war er nicht erfolgreich. Ganz im Gegenteil! Die Leute haben dieses Wahlkampfgeplänkel damals auch nicht honoriert. Ich bin davon überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit keine Söldnerarmee will.

Da heute immer wieder gesagt wird, wie viele NATO-Länder schon zu einer Berufs­armee, sprich Söldnerarmee, gewechselt haben, möchte ich sagen: Ja, bitte, nehmen wir uns doch kein Beispiel an NATO-Ländern! Österreich ist neutral! Nehmen wir uns ein Beispiel an der Schweiz (Beifall bei der FPÖ), die neutral ist und letztlich zu Recht eine Volksarmee mit allgemeiner Wehrpflicht sicherstellt! An dieser sollten wir uns ein Beispiel nehmen!

Wir hören immer wieder: Mehr Profis, ein Berufsheer mit mehr Profis! – Wenn ich mir alle Vorschläge anschaue, dann muss ich sagen, wir haben heute mehr Profis im ak­tuellen Heer, als Sie es geplant haben. Also wenn Sie von „mehr Profis“ sprechen, dann fangen wir bitte da hinten an! (Der Redner deutet Richtung Regierungsbank.) Wir brauchen einen Profi an der Spitze als Verteidigungsminister, aber nicht einen Wehr­dienstverweigerer. Da fängt es mit den Profis schon einmal an. (Beifall bei der FPÖ.)

Es war doch von Beginn an absurd, jemanden als Verteidigungsminister einzusetzen, der keine Ahnung hat. Das ist so, als würde man einen Vegetarier zum Generaldirektor einer Fleischfabrik machen. Das kann nicht funktionieren! (Beifall bei der FPÖ.) Das ist so, als würde ich einen Nichtschwimmer zum Präsidenten des Rettungsschwimmerver­bandes machen. Das kann nicht funktionieren und ist doch absurd. Aber genau das müssen wir seit einiger Zeit erleiden, und das muss auch das Bundesheer erleiden; denn wer ist an der derzeitigen Entwicklung im Bundesheer und an den Zuständen schuld, die Sie beschrieben haben, und wer trägt die Verantwortung dafür?

Wir sind uns ja alle zumindest in einem Punkt einig, nämlich dass sich im Bundesheer einiges verbessern muss, dass es Reformen braucht, dass es eine bessere Ausbildung braucht und dass die Ausbildungszeiten zu kurz sind. Eine bessere Ausbildung wäre wichtig, um eine entsprechende Effizienz sicherstellen zu können – na, keine Frage!

Faktum ist: Mit 16 000 Berufssoldaten, die wir heute haben, sind wir besser aufgestellt als in Zukunft mit 8 500 Berufssoldaten, wie es Herr Darabos beabsichtigt, auch wenn wir zusätzlich 25 000 Grundwehrdiener, ein gutes Mischsystem in der Miliz haben, so­dass wir wirklich gerüstet sind, falls Katastrophen oder Krisen auftreten und wir eine entsprechende Mannstärke haben, wie eben bei der letzten Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich, und dazu zusätzlich 14 000 Zivildiener. Diese sind nur bei Aufrechter­haltung der Wehrpflicht sicherzustellen. In keiner anderen Form können wir dieses System für die Blaulichtorganisationen, für die Rettungsdienste sicherstellen. Und es ist daher auch sozialpolitisch unverantwortlich, wenn man die Wehrpflicht abschafft. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Es ist insgesamt gut für eine Gesellschaft, wenn man zeitlich befristet dieser Gesell­schaft auch einmal etwas zurückgibt und dieser Gesellschaft einen Dienst leistet. Und da haben wir eine klare Position.

Zum Abschluss: Das ist wie eine Brandschutzversicherung. Wir hoffen alle, dass es niemals brennt – aber wenn es einmal brennt, dann sind wir froh und dankbar, dass wir so eine Struktur haben, die unserer Bevölkerung hilfreich zur Seite stehen kann. Und da sollten wir endlich aufhören, so unverantwortlich unsere Strukturen und unsere Si­cherheit zu gefährden und auch unsere Neutralität aufs Spiel zu setzen!

Wir wollen nicht wie Sie in die NATO. Wir wollen neutral bleiben, unabhängig bleiben und ein freies Österreich sicherstellen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Krainer: Der Kickl hat auch schon bessere Reden geschrieben!)

9.47



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 84

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Pilz gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


9.47.17

Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bedaure, dass die österreichische Sicherheitspolitik seit etwa einem Jahr zur Spielwiese rein parteipolitischer Taktik verkommen ist. Hätten Sie sich vor ei­nem Jahr oder vor zwei Jahren die Österreichische Volkspartei als Zivildienerpartei, die Freiheitliche Partei als eine Sicherheitspartei im Geiste Bruno Kreiskys, die Sozialde­mokratische Partei als die Partei, die sagt: Nur Profisoldaten können gegen den Feind wirklich noch etwas ausrichten!, vorstellen können? Das ist ja völlig absurd! Das hat doch mit der Geschichte dieser Parteien nichts zu tun. Wenn der eine sich bewegt, be­hauptet der andere genau das Gegenteil und sagt: Das habe ich schon immer gesagt!

Ich sage Ihnen: Wir werden noch den Tag erleben, an dem die ÖVP wieder für die Abschaffung der Wehrpflicht und die SPÖ wieder für die Beibehaltung der Wehrpflicht ist.

Ich blicke einmal kurz in die Zukunft: Am 20. Jänner gibt es zum Glück eine Volksbefra­gung, weil sich bei der derzeitigen Bundesregierung gezeigt hat, dass die Menschen im Regelfall von der Bildungspolitik bis zur Sicherheitspolitik wesentlich vernünftiger ent­scheiden als die Bundesregierung und ihre Abgeordneten. Wenn diese Volksbefragung positiv ausgehen wird – was ich hoffe –, die Wehrpflicht abgeschafft werden soll und wir dann miteinander in Verhandlungen treten werden, dann werden zumindest Abge­ordnete und vielleicht auch Regierungsmitglieder der SPÖ auf uns zukommen und sa­gen: Ja, jetzt reden wir miteinander, jetzt verhandeln wir und jetzt machen wir Geset­zesänderungen, jetzt machen wir Verfassungsänderungen und jetzt machen wir ein neues Modell.

Wir werden Sie daran erinnern, dass wir Sie am 19. September 2012 gewarnt haben. Wir werden Sie daran erinnern, dass wir Ihnen am 19. September 2012 in diesem Ple­num des Nationalrates gesagt haben: Wenn Sie mit der Bundesverfassung, wenn Sie mit unseren eigenen Beschlüssen, wenn Sie mit dem Kontrollrecht des Nationalrates und der Kontrollpflicht des Nationalrates so umgehen, wie Sie das heute vorhaben, dann werden wir es sehr schwer haben, miteinander überhaupt noch sachlich zu re­den! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Kogler: Jawohl!)

Ich habe heute Vormittag – und das sehe ich in diesem Zusammenhang – einen ge­planten Antrag der Regierungsparteien auf den Tisch bekommen, in dem eine Fristset­zung für den Untersuchungsausschuss vorgeschlagen wird und offensichtlich heute beschlossen werden soll, dieser mit 16. Oktober dieses Jahres abgedreht werden soll. (Abg. Mag. Kogler: Sauerei!)

Uns soll diktiert werden, dass wir vier Beweisthemen in viereinhalb Tagen durchhudeln sollen. Uns soll diktiert werden, dass der Bundeskanzler nicht in diesem Haus im Un­tersuchungsausschuss erscheinen darf. (Beifall bei Grünen, FPÖ und BZÖ. – Abg. Mag. Kogler: Vertuscher!) Das ist ein Diktat der Regierungsmehrheit gegen einen ein­stimmigen Beschluss des Nationalrates auf Einsetzung eines Untersuchungsausschus­ses!

Während hier noch herumtaktiert wird in der Sicherheitspolitik, die sich ja nicht wehren kann, befindet sich der Nationalrat seit heute Früh in einer Ausnahmesituation (Abg. Mag. Kogler: Schande!), in der Regierungsfraktionen einen Antrag – und es steht hier, ich habe es ja schriftlich vorliegen von Pendl und Amon – gemäß § 42 Abs. 2 GOG stellen wollen, das ist die Bestimmung über die Reassümierung. Die Abgeordneten Pendl und Amon haben uns heute Früh – wenn ich sage „uns“, dann sind das die drei Oppositionsparteien – ein Ultimatum gestellt: Entweder ihr stimmt einstimmig mit, damit


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 85

wir den Beweisbeschluss ändern können, oder wir drehen ab! – Das ist ein ganz klares Ultimatum.

Und da mahne ich Ihre persönliche Verantwortung, Herr Abgeordneter Pendl, Herr Ab­geordneter Amon, und jene aller anderen Abgeordneten der Regierungsparteien ein. Das ist ein Anschlag auf die parlamentarische Demokratie. Das können wir in dieser Form nicht akzeptieren – und das werden wir nicht akzeptieren! (Beifall bei Grünen, FPÖ und BZÖ. – Die Abgeordneten der Grünen erheben sich von ihren Plätzen und halten verschiedene Plakate in die Höhe.)

Wenn wir uns heute um 10 Uhr zu einer Fraktionsführersitzung treffen, dann nicht, um Ihr Ultimatum zu verhandeln, sondern um darüber zu reden, wie wir gemeinsam nach dem Rücktritt von Gabi Moser, die alles getan hat, um den Untersuchungsausschuss wieder arbeitsfähig zu machen, unserem einstimmigen Auftrag auf Aufklärung der Kor­ruption und Bekämpfung der Korruption durch dieses Haus nachkommen können.

Wenn Sie einlenken und wenn Sie wieder zur Vernunft kommen, Herr Abgeordneter Pendl und Herr Abgeordneter Amon, und wenn Sie bereit sind, dieses Haus arbeiten zu lassen und den Untersuchungsausschuss arbeiten zu lassen, dann haben wir auch eine sachliche Basis, um über Reformen von der Wehrpflicht bis zur Bildungspolitik zu reden.

Bis dahin müssen wir darüber reden, ob das Parlament unter dem Diktat der Regie­rungsfraktionen überhaupt arbeiten kann. – Danke schön. (Beifall bei Grünen, FPÖ und BZÖ.)

9.53


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Klubob­mann Bucher. – Bitte.

 


9.52.54

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Man bekommt ja schon jetzt aufgrund der ersten Reden einen guten Ein­druck davon, in welchem Zustand sich die Republik befindet. Aber auch wenn man ei­nen Blick auf die heutige Tagesordnung wirft, wird man feststellen können, dass diese Bundesregierung buchstäblich am Ende ist (Beifall beim BZÖ sowie des Abg. Stra­che), am Hungertuch der Ideen nagt und im Grunde genommen nicht imstande ist, Re­gierungspolitik zu machen. Es gibt keine Gesetzesinitiativen, es gibt keine Maßnahmen der Bundesregierung. Nach zwei Monaten Sommerurlaub herrscht jetzt absoluter Still­stand in Österreich.

Das Einzige, was Rot und Schwarz noch zusammenhält, ist das Interesse daran, die Aufklärung, was die ganzen Missstände der letzten Monate und Jahre betrifft, zu unter­binden und den Untersuchungsausschuss abzudrehen. (Beifall beim BZÖ.) Das ist das Einzige, was Sie noch zusammenhält, und das einzige Interesse, das Sie eint – und das, meine sehr geehrten Damen und Herren, angesichts dessen, dass uns ganz schwierige Monate bevorstehen, was die europäische Entwicklung betrifft, was den Eu­ro betrifft, was die Lage der Wirtschaft betrifft, was die Entwicklung der Arbeitslosen­zahlen und der Beschäftigung betrifft.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir vom BZÖ sagen: Genug geschlafen! Ge­hen Sie endlich an die Arbeit und machen Sie das, wofür Sie bezahlt werden, meine sehr geehrten Damen und Herren von Rot und Schwarz (Beifall beim BZÖ – Abg. Mag. Kogler: Richtig!), nämlich das Land zu regieren und Maßnahmen zu treffen, um den schwierigen wirtschaftlichen Zukunftsentwicklungen gegenzusteuern!

Herr Kollege Cap, eines ist schon klar: Noch am 9. August 2001 haben Sie der „Wiener Zeitung“ gegenüber gesagt, die Mehrheit der SPÖ wolle an der Wehrpflicht festhalten,


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 86

mit dem Argument, dass es budgetär nicht leistbar ist, von der Wehrpflicht auf ein Pro­fiheer umzustellen. (Abg. Dr. Cap: Ich war immer für ein Profiheer!)

Im Jahre 2001, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ, hatten wir im Vergleich zu heute ein Nulldefizit. Heute sind wir aufgrund der Schuldenpolitik, die Sie seit Jahren mit der ÖVP betreiben, ein Armenland geworden. Das sollte Ihnen auch einmal gesagt werden.

Und Sie haben auch damals immer wieder von sich gegeben, dass die Umstellung auf ein Berufsheer gleichzeitig einen NATO-Beitritt bedeutet. Meine sehr geehrten Damen und Herren, das zeugt nicht von klarer Übersicht und von Durchblick. Im Grunde ge­nommen ist diese Wehrpflichtdebatte ein reines Ablenkungsmanöver von Rot und Schwarz, nämlich um zu vertuschen, dass Sie nicht in der Lage sind, auf europäischer Ebene die Probleme zu lösen und die Hausaufgaben in Österreich zu bewältigen. (Bei­fall beim BZÖ.) Das ist der einzige politische Grund und die Erklärung dafür. Sie re­gieren an der Lebensrealität der Menschen in unserem Land vorbei, meine sehr geehr­ten Damen und Herren von Rot und Schwarz. Sie sind nicht in der Lage, tatsächlich zu begreifen, worum es eigentlich geht.

Diese Wehrpflichtdebatte ist ja eine, die wir schon aus Vorwahlzeiten kennen, wie bei­spielsweise Wien-Wahl 2010. Da hat man auch dieses Thema ausgegraben. Gut, Spindelegger hat sich da von Pröll vorführen lassen, weil Pröll gesagt hat, er braucht ein bundespolitisches Thema, weil er ja im nächsten Frühjahr auch zur Wahl schreitet. Im Jahr 2010 – erinnern wir uns! – gab es keine Wehrpflichtdebatte, sondern Rot und Schwarz haben damals argumentiert – zwei Jahre her! –, wir brauchen ein Gesamtkon­zept für Österreich, eine Sicherheitsdoktrin, die uns klar die Wege aufzeigt, wohin die Verteidigungspolitik Österreichs und Europas in Zukunft gehen soll.

Jetzt, nach eineinhalb Jahren, stehen Sie wieder vor dieser Weggabelung ohne Sicher­heitsdoktrin, ohne Gesamtkonzept und lassen über die simple Frage abstimmen: Brau­chen wir eine Wehrpflicht, ja oder nein?

Wenn es Ihnen wirklich ernst ist und wenn Sie, Herr Verteidigungsminister, wirklich ein sachliches Interesse daran haben, die Sicherheitspolitik in unserem Land für alle Zu­kunft zu regeln oder für die nächsten Jahre mitzubestimmen, dann arbeiten wir an ei­ner Sicherheitsdoktrin! Das ist die zentrale Forderung des BZÖ. (Beifall beim BZÖ.) Darin wäre auch die Frage zu behandeln, wie wir mit dem Zivildienst umgehen, wie wir mit dem Katastrophenschutz umgehen, wie wir mit der Neutralität und einem etwaigen europäischen Bündnissystem verfahren. Das sind ja die zentralen Fragen. Die stellen Sie am 20. Jänner nicht zur Abstimmung. Da lassen Sie die Bevölkerung völlig im Un­gewissen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das BZÖ bekennt sich zu einer Sicherheits­doktrin neu. Wir sind die einzige politische Kraft, die auch klare Konzepte hat, wie die Sicherheit Österreichs in Zukunft aussehen soll. Ich überreiche Ihnen jetzt eine Bro­schüre, Herr Bundesminister, damit Sie zumindest einmal eine Handlungsanleitung ha­ben. (Beifall beim BZÖ. – Der Redner überreicht Bundesminister Mag. Darabos eine Broschüre.)

9.58


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Mag. Lapp gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


9.58.31

Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrter Herr Minister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus, wir sind im 21. Jahrhundert angekommen, und so sollen auch die Landesverteidigung und das österreichische Bundesheer neu orientiert werden.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 87

Wir stehen vor einer großen Umstellung. Dadurch ist klar, dass sehr viele Emotionen, Gefühle, Vorwürfe auf den Tisch kommen. Die Österreicherinnen und Österreicher sind dazu aufgerufen, alle Argumente zu begutachten und abzuwägen und dann eine Ent­scheidung zu treffen.

Wir setzen im 21. Jahrhundert den Schritt, dass sich Männer und Frauen freiwillig ent­scheiden können, gehen sie in die Landesverteidigung, leisten sie den Dienst mit der Waffe oder ein soziales Jahr. Und das ist im 21. Jahrhundert ein wichtiges Angebot. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Freiwilligkeit bringt großes Engagement mit sich, die Freiwilligkeit bringt gute Aus­bildungschancen mit sich und die Freiwilligkeit ist ein wichtiger Punkt, der dazu führt, dass das österreichische Bundesheer getrost ins 21. Jahrhundert marschieren kann.

Rekruten werden durch Berufs-Zeitsoldaten und Milizsoldaten ersetzt. (Zwischenruf des Abg. Mag. Stefan.) Das ergibt einen höheren Ausbildungsstand, und das bewirkt, dass die Teams, die Kameradinnen und Kameraden, bei ihren Einsätzen besser auf­einander eingespielt sind, dass sie mehr Erfahrung mitbringen und dass sie auch schneller alarmiert werden und im Einsatz effizient arbeiten können. (Abg. Kickl: Und billiger ist es auch!)

Eine wichtige Frage, die viele Österreicherinnen und Österreicher beschäftigt, ist: Wer hilft bei Katastrophen, wer bietet Schutz vor Katastrophen? – Es handelt sich dabei um genau das gleiche System, wie wir es jetzt haben: Im Einklang mit den Freiwilligen Feuerwehren und den zahlreichen Einsatzkräften, die bei Katastrophen tätig werden, gibt es ein gutes Zusammenspiel mit Profis. Das heißt: Bei Katastrophen sind die Ein­satzbereitschaft gewährleistet und Unterstützung und Hilfe gesichert.

Es gibt aber auch Katastrophen, die vor der Tür stehen können, etwa Terrorismus, An­schläge oder Cyber-War. Solchen Vorfällen kann nur durch Profis effizient begegnet werden. Solche Einsätze leistet das österreichische Bundesheer auch schon derzeit, wobei es auch eine weitere Unterstützung bekommt. Professionelle Ausbildung und rechtzeitige Einsatzmöglichkeit, dass die Profis vor Ort tätig sein können, sind wichtige Punkte, um Sicherheit und Landesverteidigung in unserem Land ins 21. Jahrhundert zu bringen.

Ein weiterer wichtiger Vorteil ist das Angebot des sozialen Jahres: Viele Österrei­cherinnen und Österreicher werden sich daran erinnern, dass vonseiten konservativer Fraktionen im Hinblick auf Zivildiener immer von „Drückebergern“ gesprochen wurde. Es wurde immer gesagt, dass diese nicht den Dienst mit der Waffe leisten wollen und sich eigentlich nur drücken. Es gab eine Gewissensprüfungskommission.

Im Jahr 2010 wurde das Zivildienstgesetz hier im Haus verändert, denn die damalige Bundesministerin Fekter hat festgestellt, dass es große Probleme bei den Trägerorga­nisationen im Zusammenhang mit den Zivildienern gibt. Der Missbrauch von Kranken­ständen hat dazu geführt, dass disziplinarrechtliche Maßnahmen eingeleitet werden mussten. – Dass jetzt die Zivildiener als die einzigen Retter im Sozial- und Gesund­heitssystem dargestellt werden, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist Unsinn und wirklich hanebüchen! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten des BZÖ.)

Durch das soziale Jahr ist gewährleistet, dass Männer und Frauen ab 18 Jahren für ein Jahr im Sozial- und Gesundheitsbereich tätig werden können und sich dann entschei­den können, ob sie weitere Ausbildungen machen und weiterhin in dieser Branche, im Sozial- und Gesundheitsbereich, tätig sein wollen, die in den kommenden Jahrzehnten sehr viele engagierte und motivierte Arbeitskräfte braucht. Diese Orientierungsmöglich­keit ist ein weiterer wichtiger Quantensprung im Hinblick auf die Förderung des gesell­schaftlichen Zusammenhalts in unserem Land.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 88

Kommen Sie ins 21. Jahrhundert, werte Kollegen! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abge­ordneten des BZÖ.)

10.03


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Wöginger gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


10.03.53

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren, vor allem auch zu Hause vor den Fernsehschirmen! Ich beginne mit einem Zitat:

Vor einem Jahr war die allgemeine Wehrpflicht noch ‚in Stein gemeißelt‘. Ein Stein be­steht doch nicht aus Butter.“ – Das ist ein Zitat des Oberbefehlshabers des Bundes­heeres, des Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer, vom 17. Jänner 2011.

Am selben Tag berichtete die „Kleine Zeitung“: „Bundespräsident Fischer warnt, dass ein Berufsheer mehr kosten oder weniger leisten werde.“

Meine Damen und Herren, ja, dieser Meinung bin ich auch. Die allgemeine Wehrpflicht mit dem Wehrdienst, mit dem Zivildienst und mit dem Katastrophenschutz ist ein Eck­pfeiler für die Sicherheit in unserem Land. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Es geht um die innere Sicherheit, es geht um die äußere Sicherheit, es geht aber vor allem auch um die soziale Sicherheit. Die allgemeine Wehrpflicht ist vor allem auch eine gesellschaftspolitische Frage. Fällt die Wehrpflicht, dann gibt es auch keinen Zivil­dienst mehr.

Das heißt: Wer für ein Berufsheer ist, schafft den Zivildienst ab. Der Zivildienst in Ös­terreich, meine Damen und Herren, ist eine Erfolgsgeschichte und eine unverzichtbare Säule in unserem Sozial- und Gesundheitssystem. 14 000 junge Menschen leisten jähr­lich einen ganz wichtigen Beitrag im Rettungswesen, in den Krankenanstalten und Pflegeheimen sowie in der Behindertenhilfe bis hin zur Landwirtschaft.

Es stellt sich für mich und auch für viele andere Österreicherinnen und Österreicher die Frage: Warum schafft man ein sehr gut funktionierendes System ab, ohne ein brauch­bares Ersatzmodell dafür zu haben? Ein bezahltes freiwilliges soziales Jahr ist sicher­lich keine Alternative für den Zivildienst, und mit „freiwillig“, meine Damen und Herren, hat das schon überhaupt nichts zu tun! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

1 386 € brutto pro Monat ist der Vorschlag. – Das ist ein Billiglohn-Job, meine Damen und Herren, und das untergräbt auch die Kollektivverträge! Vor allem aber ist das ein Schlag ins Gesicht der zigtausend ehrenamtlichen und freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unentgeltlich und freiwillig bei den verschiedensten Organisationen tätig sind! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Dieser Vorschlag, der hier auf dem Tisch liegt, ist ungeheuerlich: Ein freiwilliges sozia­les Jahr als bezahlter Job ist ein Widerspruch in sich, und wir weisen das entschieden zurück!

Ein Beispiel: Was soll sich denn ein ehrenamtlicher Rettungssanitäter beim Roten Kreuz denken, meine Damen und Herren, wenn neben ihm im Einsatzwagen ein Mitar­beiter sitzt, der 1 386 € im Monat dafür bezahlt bekommt? – Das ist der Anfang vom Ende der Freiwilligenarbeit und des Ehrenamtes. Das wird so in der Praxis nicht funk­tionieren, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Die zweite offene Frage hat noch niemand beantwortet: Wer meldet sich und wie viele melden sich freiwillig für dieses soziale Jahr? – Wir brauchen nicht 6 000 Menschen,


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 89

sondern wir brauchen 9 000 Menschen, wenn wir die 14 000 Zivildiener ersetzen wol­len. Was ist, meine Damen und Herren, wenn sich nur 3 000 melden? Was ist, wenn sich nicht die genügende Anzahl an Menschen zur Verfügung stellt? – Für diesen Fall wird uns erklärt, dass man auf eine hohe Arbeitslosenzahl hofft, damit wir genügend Helfer aus der Gruppe der Arbeitslosen stellen können. – Das ist allerdings keine Alter­native für den Zivildienst, sondern das ist eine Gefahr für unser Sozialsystem! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Als Mitarbeiter des Roten Kreuzes habe ich mich auch bei meinen Freunden und Kol­legen in Bayern erkundigt, denn es wird auch der Bundesfreiwilligendienst mit ins Spiel gebracht. Wissen Sie, was sich in Bayern beim Roten Kreuz abspielt? – Früher hatte man dort 1 700 Zivildiener. Jetzt wurde auf 600 Bundesfreiwillige reduziert, weil nur diese Zahl finanziert wird.

Das Rote Kreuz Bayern sagt ganz klar: Wir mussten den Behindertentransport einstel­len, es kommt zu Wartezeiten von zwei bis drei Stunden bei den Krankentransporten.

Ich frage Sie ganz offen, meine Damen und Herren: Wollen Sie das? Wollen Sie, dass die Rettungswägen nicht mehr in zehn Minuten kommen, sondern erst in einer halben Stunde oder in einer Dreiviertelstunde? (Abg. Strache: Schauen Sie zur SPÖ, nicht zur eigenen Partei!) Wollen Sie, dass die Menschen stundenlang sitzen und warten? – Meine Damen und Herren! Das ist unverantwortlich, und das ist eine Gefahr für unser gut funktionierendes Sozial- und Gesundheitssystem. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, ein Wort auch noch zum Katastrophenschutz. Die Freiwilli­gen Feuerwehren leisten einen unverzichtbaren Beitrag in der Katastrophenhilfe. Aber wir alle wissen, dass lang anhaltende Katastrophenschäden wie etwa nach dem Hoch­wasser 2002 – Herr Kollege Gaßner aus Schwertberg, du musst es wissen! – nur mit dem Einsatz des Bundesheeres und der Rekruten bewältigbar sind. Auch das muss man an dieser Stelle erwähnen. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Meine Damen und Herren! Wir wollen die höchstmögliche Sicherheit für die Menschen in Österreich. Wir stehen für einen reformierten Wehrdienst, für die Beibehaltung des Zivildienstes und natürlich auch für den Katastrophenschutz. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

10.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Fichtenbauer gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


10.09.25

Abgeordneter Dr. Peter Fichtenbauer (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ich finde die Debatte exzellent und danke auch der SPÖ, dass sie diese angestiftet hat. Zumindest bietet diese eine gute Möglichkeit, dass man seine persönliche Tugend schärft, nämlich die Tugend der Gelassenheit, dass man nicht vor Wut zerspringt, wenn man die Äußerungen der Abschaffer anhören muss.

Zweitens wird auch die Tugend der Aufmerksamkeit auf die Probe gestellt, weil es mich in die – sagen wir – komische Rolle versetzt, den Worten des Abgeordneten Pilz uneingeschränkt zu folgen und diese positiv zu akklamieren, aber auch den Äuße­rungen, die Kollege Prähauser getroffen hat, uneingeschränkten Respekt zu zollen. (Zwischenruf des Abg. Mag. Gaßner.)

Aber es ist auch interessant, zu hören und festzuhalten, auf welcher Ebene seitens des Herrn Bundesministers Dinge, die mit Pflicht, mit Anstrengung und – wie ich sagen möchte – auch mit Würde und Ehre zusammenhängen, quittiert werden. Erinnern wir


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 90

uns: Die österreichischen Olympia-Teilnehmer haben keine Medaille errungen, wobei auf der Ebene der olympischen Streitteilnehmer der Bereich nur ganz schmal ist, so dass zwischen Sieg und Nichtsieg nur hauchfeine Unterschiede bestehen. Der Bun­desminister bezeichnete diese allerdings als Olympia-Touristen, die nichts zusammen­bringen. – Schön. (Abg. Kickl: Das ist ungeheuerlich!)

Nächster Punkt. Die Wehrdienst Leistenden, die Wehrpflichtigen und Grundwehrdie­ner, werden vom Bundesminister als Teilnehmer an einer völlig sinnlosen Unterneh­mung, als Mega-Sinnlosigkeits-Teilnehmer, bezeichnet.

Ich darf schon sagen, dass das – abgesehen von den Leuten, die Karrierevorstellun­gen entwickeln – für Menschen, die ernst zu nehmen sind, Anlass ist, in Empörung zu geraten. Ich verweise auf den unstreitig hervorragenden kommandierenden Offizier, Generalleutnant Höfler, Chef des Streitkräftekommandos, der im Hinblick auf diese Äußerungen des Bundesministers nicht anders kann als sich vor die Soldaten zu stel­len. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Es ist verständlich, dass er für eine Versachlichung plädiert und die Äußerungen des Herrn Verteidigungsministers Darabos als megasinnlos, als bedauerlich und nicht zu verantworten bezeichnet.

Herr Bundesminister für Landesverteidigung, Sie sind als oberstes Organ in einer hoch relevanten Position bestimmt worden. Sie sind für das Souveränitätsinstrument der Re­publik, das österreichische Heer, das nach der gegebenen Verfassungslage auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht handelt, berufen worden und haben Ihren Dienst im Lichte der Verfassung, auf die Sie angelobt sind, bestmöglich, nach besten Kräften auszuüben. Daher ist es völlig inakzeptabel, dass Sie mit Zahlenspielereien verwirren, und zwar auch mit Hilfe der Ihnen zu Gebote stehenden medialen Beein­flussungsmöglichkeiten, die vielleicht Kabarettprogramm an mathematischen Instituten werden, aber nicht Gegenstand einer ernsthaften Betrachtung sein können,

Es ist einfach unwahr, wenn Sie den Abschlussbericht der Bundesheer-Reformkom­mission so zitieren, als ob das ein Auftrag zur Abschaffung der Wehrpflicht wäre. Der letzte Punkt dieser Empfehlungen besagt nämlich: Erst nach Erfüllung und Umsetzung aller vorangegangenen 15, 25 oder 30 – ich weiß es nicht auswendig – Empfehlungen kann zum Schluss die Veränderung in Richtung Berufs‑ oder anderer Armee ins Auge gefasst werden. Sie ziehen also ein Konstrukt der Unwahrheiten, der Unaufrichtigkei­ten und der falsifizierenden Darstellungen heran! (Bundesminister Mag. Darabos: Ich habe ein wörtliches Zitat gebracht!)

Zum Beispiel, Herr Bundesminister, sagen Sie nicht, dass eine Studie der Technischen Universität Chemnitz, welche die militärischen Führungskräfte, deren Bewertung und die Neuausrichtung der Bundeswehr zum Gegenstand hat, zu einer vernichtenden Kri­tik kommt. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Schlusssatz: Alle Beispiele, die in Richtung Umstellung der Wehrpflicht in Europa he­rangezogen werden, betreffen NATO-Armeen, die einen doppelten Budgetansatz ha­ben und die mit der österreichischen Neutralität, die sich nur ein Beispiel an der Schweiz nehmen kann, nicht das Geringste zu tun haben. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

10.14


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Mag. Steinhau­ser zu Wort. – Bitte.

 


10.14.59

Abgeordneter Mag. Albert Steinhauser (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Die Abstimmung im Jänner hätte eine einfache Fragestellung zum Inhalt haben kön-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 91

nen, die jeder Bürger/jede Bürgerin beantworten hätte können, nämlich das, was wir seit Jahren debattieren: Sind Sie für die Wehrpflicht oder sind Sie gegen die Wehr­pflicht? Ja oder nein?

Stattdessen hat man das unnötig verkompliziert und stellt eine Frage, bei der im Hinter­grund zwei Modelle abgestimmt werden, die nicht auf dem Wahlzettel stehen und die sich ständig ändern.

Das Modell der ÖVP wurde von Kollegen Klikovits beschrieben, und ich habe genau zugehört. Dieses lautet heute: Wir wollen ein weiterentwickeltes Bundesheer auf Basis eines reformierten Bundesheers! – Das ist ein wortwörtliches Zitat! (Heiterkeit bei den Grünen.) – Darüber müssen die Österreicher im Jänner abstimmen!

Auf der anderen Seite gibt es einen Verteidigungsminister, der tagtäglich die Zahlen ändert. Keiner weiß, wenn er abstimmt, was am Ende herauskommen wird.

Zweiter Punkt, Herr Bundesminister Darabos: Sie haben das Gefecht um die Fragestel­lung leider verloren! Wie können Sie zulassen, dass der positiv besetzte Begriff „Zivil­dienst“ auf Seiten der Wehrpflicht-Befürworter steht?! Sie wissen genau, dass es eine Abstimmung über den Zivildienst gibt und nicht eine über die Wehrpflicht. Und auf der anderen Seite lassen Sie sich das Reizwort „Berufsheer“ hineindiktieren. Das ist eine einzigartige „Leistung“! Sie wissen genau, dass jetzt über etwas ganz anderes abge­stimmt wird als über die Wehrpflicht.

Meine Damen und Herren, allein die Auseinandersetzung um die Fragestellung zeigt den Bankrott der Befürworter der Wehrpflicht. Ich habe genau zugehört, wie die Argu­mente heute gelautet haben. Da ging es einmal um den Zivildienst. Ich kann mich noch erinnern, dass die gleiche Partei, die heute den Zivildienst hochhält, nämlich die ÖVP, vor 20, 30 Jahren die Zivildiener als Drückeberger verspottet hat. (Abg. Dr. Lichten­ecker: Genau!) Heute ist das Ihr zentrales Argument. Sie haben kein militärisches Ar­gument vorgebracht, sondern Sie haben nur den Zivildienst vorgebracht. Das ist Fak­tum. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Sie haben gar kein anderes Argument mehr als den Zivildienst!

Herr Kollege Wöginger, ein freiwilliges Sozialjahr wertet doch nicht die Ehrenamtlich­keit ab! Reden Sie mit Ehrenamtlichen, Sie sind ja in diesem Bereich tätig! Ehrenamt­liche arbeiten, weil sie einen Dienst an der Gesellschaft leisten wollen, weil sie Freude an der Arbeit haben. Das werden sie auch zukünftig tun, weil es eben junge Männer oder junge Frauen gibt, die ein freiwilliges Sozialjahr absolvieren.

Zweites Argument der Wehrpflichtbefürworter ist der Katastrophenschutz. Das ist aber auch keine primär militärische Aufgabe. Militärische Argumente haben Sie nicht ge­bracht. Das Einzige, was im Zusammenhang mit dem militärischen Bereich kommt, ist die Warnung vor einer Söldnertruppe.

Ich vermute, Ihre Broschüren werden sich in der Textierung ungefähr so lesen wie die SJ-Broschüren des Kollegen Cap in den achtziger Jahren. Am Ende haben Sie alle ge­wonnen, denn Sie haben schon jede Position vertreten, das muss man Ihnen zugute­halten! Ich warte nur darauf, dass die ÖVP davor warnt, dass ein Berufsheer zur Wie­derholung der Ereignisse von 1934 führen könnte, als bekanntlich die Christlichsozia­len das Berufsheer für einen Putsch instrumentalisiert haben. Das ist das letzte Ar­gument, das Sie noch nicht ausgeschöpft haben, meine Damen und Herren! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Strache: Das wurde auch schon gebracht!)

Aber in Wirklichkeit geht es ohnedies um etwas ganz anderes: Es ist dies eine Schein­abstimmung. SPÖ und ÖVP haben sich nämlich gemeinsam ein Ziel gesetzt: Sie wol­len die politische Agenda ändern. Auf der politischen Agenda standen nämlich in den letzten zwei Jahren selbstverschuldet die Korruptionsskandale von ÖVP und FPK auf der einen Seite und die Inseratenaffäre des Bundeskanzlers beziehungsweise der So-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 92

zialdemokratischen Partei auf der anderen Seite. Und irgendwann hat man sich offen­sichtlich hingesetzt und hat gesagt: Damit muss jetzt Schluss sein! Wir wechseln die Agenda! Und was bietet sich da Besseres an, als dass man die Bürgerinnen und Bürger über irgendetwas abstimmen lässt, das dann möglicherweise ohnedies nicht kommt?

Schauen wir uns das an! Ich finde es beachtlich, dass sich heute 90 Prozent der öster­reichischen Politik auf der Flucht befinden: In Kärnten ist die FPK auf der Flucht aus dem Landtag und auf der Flucht vor den WählerInnen. In Wien sind SPÖ und ÖVP auf der Flucht aus dem Untersuchungsausschuss und auch vor den Wählerinnen und Wählern. (Abg. Kickl: Was ist die grüne Position zum Bundesheer?)

Der Bundeskanzler ist auf der Flucht, aber bei ihm bin ich mir nicht sicher, ob ich ihm nicht unrecht tue. Er hat ja bekannt gegeben, dass er gerne im Untersuchungsaus­schuss aussagen würde, dass er nur ein Problem hat – meine Damen und Herren, SPÖ-Vorsitzender und Bundeskanzler Faymann hat ein Problem –: Er würde gerne aussagen, aber da gibt es einen Trumauer Bürgermeister namens Otto Pendl, und die­ser verbietet ihm das. (Beifall bei den Grünen.)

Das ist natürlich ein großes Problem für den SPÖ-Vorsitzenden und Bundeskanzler! Offensichtlich sind die Machtverhältnisse in der SPÖ so, dass der Trumauer Bürger­meister Otto Pendl ihn nicht aussagen lässt. Daher muss der Untersuchungsausschuss enden.

Aber, meine Damen und Herren, Sie können noch drei Volksabstimmungen machen, Sie können noch fünf Scheinthemen auf die Agenda bringen, Sie können sicher sein, wir werden Sie nicht auslassen! (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) All die Dinge, die nicht aufgeklärt werden, werden im Wahlkampf Thema sein. Wir wer­den Sie daran erinnern. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

10.20


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Scheib­ner. – Bitte.

 


10.20.19

Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Meine Damen und Herren! Es ist manchmal ein bisschen schwierig, diese Debatte mit den wechselseitigen Argumenten irgendwie auszuhalten, denn eines wird bei all dem vergessen: Wofür ist denn das Ganze? Wo­für diskutieren wir denn die Frage des Wehrsystems? Wofür diskutieren wir denn eine Struktur des Bundesheeres? Ist das Selbstzweck, dass wir jetzt eine Wehrpflicht ha­ben, ja/nein? Ist das Selbstzweck, dass wir einen Zivildienst haben, ja/nein? – Ich glau­be nicht, denn laut unserer Bundesverfassung gibt es einen Auftrag an das österreichi­sche Bundesheer. Dieser Auftrag ist in der österreichischen Bundesverfassung veran­kert, und diesem Auftrag müssen wir alles andere unterordnen. Weder ein Berufsheer noch die Wehrpflicht sind Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck, Mittel zur Er­reichung der Ziele, die wir an das österreichische Bundesheer und an die anderen Si­cherheitsorganisationen definieren. Das fehlt. (Beifall beim BZÖ.)

Ich erinnere daran, dass wir schon mehrfach solche Diskussionen geführt und uns alle darauf verständigt haben – vor eineinhalb Jahren, glaube ich –, dass wir einmal über diese Aufgaben nachdenken. Für mich persönlich, Herr Bundesminister – Sie wissen es –, war es nicht notwendig, dass man eine vollkommen neue Sicherheitsdoktrin ver­abschiedet. Wir haben eine aus dem Jahr 2001, die man hätte adaptieren können. Aber die Regierungsparteien haben gesagt: Nein, wir wollen eine neue schreiben.

Es gab dann einen Regierungsbeschluss, dieser Beschluss ist hierher ins Hohe Haus gekommen. Wir haben einen Unterausschuss gebildet und viele Stunden in diesem Unterausschuss sehr konzentriert gearbeitet. Ich hatte den Eindruck, dass alle, die


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 93

dabei gewesen sind, auch wirklich ein Ergebnis haben wollten. Das wäre die Voraus­setzung gewesen für all das, was jetzt nachfolgt. Aber dieser Unterausschuss ist wie viele andere auch im Sand verlaufen, versickert, nicht mehr erkennbar. Und plötzlich kommt es wieder zu dieser alten Wehrsystem-Debatte.

Also Sie widersprechen sich ja selbst. Zuerst sagen Sie richtigerweise: Wir müssen die Doktrin neu schreiben, damit wir die Aufgaben kennen, und dann über alles andere nachdenken! Jetzt einigen Sie sich in der Regierung anscheinend nicht auf die Doktrin, jetzt kommt wieder das andere.

Wenn Herr Kollege Cap sagt, das sei jetzt ein guter Zeitpunkt für ein Instrument der direkten Demokratie, dann ist es theoretisch schon richtig, dass man die Bevölkerung auch in wichtige Entscheidungsprozesse mit einbindet, aber nicht als Ausrede und Er­satz dafür, dass sich die gewählten Repräsentanten nicht auf eine gemeinsame Linie einigen können. Das ist ein Missbrauch eines Instruments der direkten Demokratie. (Beifall beim BZÖ.)

Mir kommt das etwa so vor – Beispiel –: Man schafft ein Fahrzeug an und stellt die Fra­ge: Kaufen wir einen Lkw oder einen Autobus? Aber was man mit dem Fahrzeug ma­chen will, das sagt man erst hinterher, ob es Waren oder ob es Personen transpor­tieren soll. Zuvor soll man über den Autotyp entscheiden. – Das ist der falsche Weg, meine Damen und Herren!

Die Frage ist – da gebe ich meinem Vorredner recht –: Was ist danach? Was ist, wenn – wie die Volkspartei das will – die Entscheidung für die Wehrpflicht ausgeht? Was ist dann? Bleibt dann alles so, wie es jetzt ist? Sie haben gesagt, dieses System sei so großartig, und Sie führen Argumente an, die ganz einfach falsch sind. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, es ist selbstverständlich möglich, das österreichische Bundesheer auch weiterhin mit einer allgemeinen Wehrpflicht auszurüsten und auszustatten, aber sicher nicht mit dieser Wehrpflicht! Da hat der Minister recht. Wir bilden sechs Monate lang Leute aus und schicken sie dann nach Hause, und von diesen Leuten, die ausge­bildet sind, wird überhaupt nur gerade ein Drittel für wirklich militärische Aufgaben ein­gesetzt, alle anderen tragen zur Systemerhaltung bei. Also das System erhält sich selbst durch Grundwehrdiener. – Das ist doch nicht effizient und auch nicht vernünftig!

Sie haben das Hochwasser im Jahr 2002 angesprochen. – Das ist mit der heutigen Struktur nicht mehr zu schaffen, was damals geleistet worden ist. Sie führen den Zivil­dienst an. – Laut Verfassung, meine Damen und Herren, ist der Zivildienst ein Wehrer­satzdienst. Das sollte man nicht vergessen. Es gibt viele Aufgaben, die sinnvoll und wichtig sind, aber nicht alle. Mir kann niemand erklären, dass man im Jahr 2006 mit 6 000 Zivildienern das Auslangen gefunden hat und das Sozialsystem nicht zusam­mengebrochen ist, während man heute 13 000 braucht. Aber die Zeit ist leider zu kurz, um all das auszuführen.

Die andere Seite, Herr Verteidigungsminister: ein Berufsheer. – Wenn wir von heute auf morgen auf ein Berufsheer umstellen, ohne Rahmenbedingungen, ohne Anreizsys­teme, ohne auch im öffentlichen Dienst Maßnahmen zu setzen, ein modernes Dienst­recht etwa oder auch Anstellungskriterien für andere Bereiche wie etwa bei der Polizei, indem man Übertrittsmöglichkeiten schafft, dann wird das sehr schwierig sein, wird das sehr kompliziert sein. Aus meiner Sicht ist ein Berufsheer oder ein Freiwilligenheer mit einer Milizkomponente auch nur dann möglich, wenn man sich zu der Bündnismitglied­schaft Österreichs und zur gemeinsamen Sicherheitspolitik bekennt. Das eine ohne das andere ist schwierig. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Das ist die Problematik, meine Damen und Herren! Wir hoffen, dass die nächsten Wo­chen noch dazu genutzt werden – nicht so, wie wir das heute haben: ein gegenseitiges Hickhack unter parteipolitischem Missbrauch der Sicherheitspolitik –, der Bevölkerung


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 94

eine wirklich objektive Information zu ermöglichen, denn diese Verantwortung der Be­völkerung aufzubürden, die Sie dann auch dafür verantwortlich machen, wenn die Ent­scheidung falsch war, das ist unverantwortlich für eine repräsentative Demokratie und für gewählte Abgeordnete. (Beifall beim BZÖ.)

10.26


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Ing. Lugar ist zu Wort ge­meldet. – Bitte.

 


10.26.12

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (ohne Klubzugehörigkeit): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Die gesamte Wehrpflichtdebatte ist aus meiner Sicht ein Spiegel der Regie­rungsarbeit.

Man muss zunächst ein bisschen in die Vergangenheit schauen, um zu sehen, was hier abgeht. (Abg. Rädler: Sagt Stronach!)

Herr Dr. Schüssel von der ÖVP – den kennen Sie wahrscheinlich noch, Ihr ehemaliger Bundeskanzler – hat im Jahr 2002 das Berufsheer und die Abschaffung der Wehrpflicht gefordert. Da war bis vor Kurzem noch ÖVP-Linie. Das ist auch vernünftig. Herr Schüs­sel ist ja nicht der Dümmste in Ihren Reihen, er hat damals schon gewusst, warum er das gefordert hat.

Damals, als Herr Dr. Schüssel das gefordert hat, war die SPÖ dagegen, hat die SPÖ gesagt, das ist in Stein gemeißelt, das kann nicht sein, wir brauchen die allgemeine Wehrpflicht. Plötzlich hat sich das Blatt gewendet, Herr Dr. Häupl in Wien hat das plötzlich anders gesehen. Was passiert? – Die ÖVP sagt nicht: Ja, wir sind schon seit Jahren dafür, die allgemeine Wehrpflicht abzuschaffen, ja, wir sind schon seit Jahren für ein Berufsheer, lasst uns das gemeinsam machen! Das wäre möglich gewesen. Es wäre möglich gewesen, dass die ÖVP sagt: Okay, die SPÖ hat es endlich begriffen, wir machen ein Berufsheer! Nein, sondern was passiert? – Weil die SPÖ das plötzlich wollte, hat die ÖVP gesagt: Nein, mit uns nicht! Wir wollten das zwar seit mehr als ei­nem Jahrzehnt, aber weil die SPÖ das jetzt will, machen wir es nicht.

Genau das ist das Problem in dieser Regierung. Kaum sagt einer etwas, das vernünftig ist, das gut ist, das wir brauchen, das dem anderen aber nicht eingefallen ist oder nicht ins Konzept passt, wird blockiert. Genau das erleben wir heute. Wir erleben heute, dass eine gute, vernünftige Sache wie die Schaffung eines Berufsheeres und die Ab­schaffung der Wehrpflicht nicht umgesetzt werden, weil sich die Regierungsparteien gegenseitig ein Haxl stellen wollen. Darum geht es letztlich.

Warum hat Herr Dr. Schüssel von der ÖVP das damals gefordert? – Er hat schon da­mals erkannt, dass die allgemeine Wehrpflicht keinen Sinn mehr macht. Sie war einmal sinnvoll. Sie war sinnvoll, als man davon ausgehen musste, dass es in Europa große Panzerschlachten geben wird, das heißt zu einer Zeit, in der sehr viele Menschen in kurzer Zeit aufgestellt werden mussten, um in einer Panzerschlacht bestehen zu kön­nen. Dieses Bedrohungsszenarium gab es einmal, gibt es aber nicht mehr. Das heißt, wir brauchen jetzt nicht unzählig viele Menschen, die genau wissen, wo bei einer Waffe vorne und hinten ist, und als Kanonenfutter verheizt werden können – das brauchen wir Gott sei Dank nicht mehr –, sondern wir brauchen hoch spezialisierte Einheiten. Das brauchen wir heute, und das hat Herr Dr. Schüssel damals schon erkannt und auch gefordert.

Jetzt hat das auch die SPÖ erkannt. Aber was passiert? – Es wird wieder gegenseitig ausgebremst.

Wenn ich dann höre, das Berufsheer – das ja sinnvoll ist und endlich diesen Zwangs­dienst abschaffen könnte – kann man nicht machen wegen des Zivildienstes, dann


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 95

muss ich sagen, das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen! Wir brau­chen in Österreich – ob wir sie brauchen, haben wir schon gehört, ist fraglich; angeb­lich brauchen wir sie – 13 000 Zivildiener, und dafür verpflichten wir 30 000 zum Zwangsdienst beim Bundesheer?! Da wedelt ja der Schwanz mit dem Hund. Das muss man sich einmal vorstellen! Auf einen Ersatzdienst zu verweisen, um einen Zwangs­dienst zu begründen, das kann wirklich nur einem sehr kreativen Geist einfallen.

Die ÖVP argumentiert heute so. Aber waren nicht Sie diejenigen, die dem Herrn Bun­desminister vorgeworfen haben, dass er ein Zivildiener ist, ein „Drückeberger“? Und jetzt erklären Sie uns, wir brauchen die allgemeine Wehrpflicht, um eben solche „Drü­ckeberger“, wie Sie sie genannt haben, zu legitimieren? – Wie soll ich das verstehen?

Ich höre auch immer wieder, wir brauchen das Bundesheer wegen des Katastrophen­schutzes so dringend. – Wir wissen, in Spitzenzeiten, in extremen Ausnahmesituatio­nen werden 8 000 Soldaten für den Katastrophenschutz eingesetzt. Das wissen wir, mehr sind es nicht. Über das Jahr verteilt sind es 6,4 Prozent der Rekruten, die wir ein­setzen, aber in Spitzenzeiten sind es 8 000. Wir wissen aber auch, dass es in Öster­reich 300 000 freiwillige Feuerwehrleute gibt. 300 000! Was glauben Sie, wie die sich fühlen, wenn sie andauernd hören: Wenn das Bundesheer im Katastrophenschutz nur ein paar Rekruten verliert, dann bricht die Welt zusammen!? Wir haben 300 000 Frei­willige, die sich darum kümmern, und zwar bestens darum kümmern – aber über die spricht niemand. Zusätzlich haben wir im „Team Österreich“ – das sind all jene, die sich nicht unter Zwang, sondern freiwillig gemeldet haben – noch einmal 30 000 Perso­nen. Was machen wir mit denen? – Nichts!

Genau das ist das Problem. Das Problem ist nicht, dass wir für den Katastrophen­schutz nicht genug Freiwillige hätten, sondern das Problem ist (Präsidentin Mag. Pram­mer gibt das Glockenzeichen), dass wir unfähige Leute in der Organisation haben.

Deshalb: Wir brauchen die Freiwilligkeit im Bundesheer, wir brauchen eine professio­nelle Berufsarmee, wir brauchen keinen Zwangsdienst für unsere jungen Menschen, wo sie ohnehin nichts lernen. – Vielen Dank.

10.31


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

10.31.38Aktuelle Europastunde

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir kommen nun zur Aktuellen Europastunde mit dem Thema:

„Keine Schuldenunion ohne Volksabstimmung, Herr Bundeskanzler!“

Als Erster gelangt Herr Klubobmann Strache zu Wort. Die Redezeit beträgt 10 Minu­ten. – Bitte.

 


10.32.05

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Frau Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! „Keine Schul­denunion ohne Volksabstimmung, Herr Bundeskanzler!“, so lautet der Titel der heuti­gen Aktuellen Europastunde. Man muss eben doch immer wieder darauf hinweisen, dass Sie den Österreichern gegenüber im Jahr 2008, im Vorfeld der letzten National­ratswahl, ein Versprechen gegeben haben in diesem berühmt-berüchtigten Brief, der in der größten Tageszeitung des Landes auch abgedruckt worden ist. Man muss Sie im­mer wieder daran erinnern, was Sie damals der Bevölkerung versprochen haben, und Ihnen auch die entsprechenden Passagen aus diesem Brief in Erinnerung rufen.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 96

Ich zitiere: „Auf der Basis einer kontinuierlichen Information und einer offenen Diskus­sion sind wir der Meinung, dass zukünftige Vertragsänderungen, die die österreichi­schen Interessen berühren, durch eine Volksabstimmung in Österreich entschieden wer­den sollen.“

So weit, so gut oder auch so schlecht. Was Ihr damals gegebenes Wort wert ist, das mussten wir in Folge durchaus leidvoll erfahren, denn eine Volksabstimmung haben Sie der österreichischen Bevölkerung in dieser Frage verweigert.

Wenn man an Ihr Wort von damals erinnert, dann muss man natürlich – gerade ak­tuell – aufgrund der Debatte über den Untersuchungsausschuss auch an das „Som­mergespräch“ im ORF erinnern, wo Sie gesagt haben, wenn Abgeordnete Sie in den Untersuchungsausschuss einladen, dann kommen Sie selbstverständlich dieser Einla­dung nach. Wir, die 37 Abgeordneten des freiheitlichen Parlamentsklubs, haben uns die Mühe gemacht, Sie persönlich dazu einzuladen, und ich darf Ihnen das entspre­chende Schreiben heute auch noch einmal persönlich übergeben. (Beifall bei der FPÖ. – Der Redner überreicht Bundeskanzler Faymann das genannte Schreiben.)

Herr Bundeskanzler, Sie wollen diese Einladung ja annehmen. Wenn Sie das ernsthaft wollen, wenn Sie das wirklich ernst meinen, dann sollten Sie Ihre Abgeordneten von der SPÖ und vor allen Dingen Herrn Abgeordneten Otto Pendl doch endlich auffordern, diese Blockade zu beenden. Das ist natürlich ein sehr durchschaubares Spiel (Abg. Krainer: Zur Sache!), wenn Sie auf der einen Seite sagen: Ich bin jederzeit bereit, in den Ausschuss zu kommen!, Ihre Parteikollegen im Untersuchungsausschuss das aber blockieren und in Wirklichkeit weitere Aufklärung in dem Bereich verhindern wollen. (Beifall bei der FPÖ.)

Das ist genauso unehrlich wie der damals in der größten Tageszeitung von Ihnen in­serierte Brief, dem Sie nicht nachgekommen sind. (Rufe bei der SPÖ: Zur Sache!)

Neue Aktualität beim Thema Europäischer Stabilitätsmechanismus ist durch die Ent­scheidung der Verfassungsrichter in Karlsruhe vorhanden. Die Kritik des Verfassungs­gerichtshofes, die die Verfassungsrichter in Karlsruhe auf den Punkt gebracht haben, diese Kritikpunkte geben uns Freiheitlichen recht in unserer Kritik. Diese Kritik ist zu ei­nem großen Teil identisch mit dem, was die Verfassungsrichter in Karlsruhe festgehal­ten haben, nämlich wenn es darum geht, dass die Höhe des Europäischen Stabilitäts­mechanismus völkerrechtlich eben nicht begrenzt ist. Der Verfassungsgerichtshof in Deutschland hat zu Recht die deutsche Bundesregierung und auch den Bundes-
tag aufgefordert, diese Begrenzung festzulegen und völkerrechtlich festzuhalten. (Abg. Dr. Wittmann: Das haben wir schon eingebaut!)

Wir und unsere Experten haben hier im Hohen Haus darauf hingewiesen, dass es bei uns explizit keine Begrenzung gibt. (Abg. Dr. Wittmann: Das ist schon eingebaut! Le­sen Sie das Gesetz!) Sie haben einen Europäischen Stabilitätsmechanismus mit 20 Milliarden € Haftung beschlossen und wissen, dass das nicht die Höchstbegrenzung ist. Viele Experten im Hearing haben Ihnen dargelegt, dass im Extremfall die Haftung der österreichischen Steuerzahler nicht bei 20 Milliarden liegen würde, sondern sogar bei 386 Milliarden € liegen könnte.

Das sollte man doch ernst nehmen. Das ist das Mindeste, das man von der Entschei­dung der deutschen Verfassungsrichter übernehmen sollte, um völkerrechtlich hier im Hohen Haus sicherzustellen, dass wir ohne Beschluss des Parlaments niemals für Haf­tungen über 20 Milliarden € herangezogen werden können. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich bin sehr traurig darüber, dass die Verfassungsrichter in Deutschland nicht den Mut gehabt haben, den Unrechtsschirm als Ganzes zu kippen. Aber zumindest in dieser Frage haben sie mehr Verantwortung gelebt als hier Rot, Schwarz und Grün zusam­men. Sie haben zumindest in diesem Bereich das eine oder andere wenigstens ange­merkt und dadurch letztendlich auch abgewendet.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 97

Die Entscheidung der deutschen Verfassungsrichter wird uns aber nicht beirren in un­serem Widerstand gegen dieses ESM-Diktat. Wir werden weiter vehement Widerstand leisten, indem wir über die freiheitlichen Landesregierungsmitglieder in Kärnten sicher­stellen werden, dass der Verfassungsgerichtshof in dieser Frage angerufen wird (Bei­fall bei der FPÖ), weil es notwendig ist, diesen Unrechtsschirm und diesen Entrech­tungs- und Enteignungsschirm, der ein Infektionsmechanismus ist, abzuwenden.

Wir werden alles in unserem Bereich Mögliche tun, denn natürlich ist der Europäische Stabilitätsmechanismus ein Mechanismus, der uns schnurstracks in eine Schulden- und Transferunion führt. Und genau diese Schulden- und Transferunion lehnt die über­wiegende Mehrheit der österreichischen Bevölkerung vehement ab. Es sind 80 Prozent der Österreicher, die einen Weg in Richtung einer Schulden- und Transferunion ab­lehnen, und das wissen Sie. Deshalb sind Sie auch nicht bereit, eine Volksabstimmung vorzunehmen. Sie haben Angst vor dem Volk. Sie treffen weiterhin permanent im Sin­ne Ihrer parteipolitischen Interessen Entscheidungen – gegen die Mehrheit der öster­reichischen Bevölkerung.

Das sind auch die Gründe dafür, dass die Österreicher zu Recht empört sind. Ich sage Ihnen, die nächste Nationalratswahl wird eine Volksabstimmung werden, die Sie, näm­lich Rot, Schwarz und Grün hier im Hohen Haus, der Bevölkerung verweigert haben. Diese Volksabstimmung kommt (Beifall bei der FPÖ – Zwischenruf der Abg. Mag. Mut­tonen), und bei dieser Volksabstimmung werden Sie auch die Rechnung dafür präsen­tiert bekommen, dass Sie gegen die eigene Bevölkerung einen Weg in Richtung einer Schulden- und Transferunion voranpeitschen, wodurch unsere Republik Österreich auf Dauer natürlich sukzessive die Unabhängigkeit, die Souveränität verlieren soll.

Wir wollen aber keinen Prozess oder Weg, der in Richtung eines europäischen zentra­listischen Superstaates führt, wir wollen ein souveräner Staat bleiben. Wir wollen unse­re Souveränität, unsere Budgethoheit hier im Hohen Haus bewahren und sicherstellen, weil das notwendig ist. Wir wollen keine ungerechten Umverteilungsszenarien, wie Sie sie unter Rot-Schwarz-Grün hier in diesem Hohen Haus zu verantworten haben. Und das ist ein ungerechter Umverteilungsprozess, den Sie beschlossen haben: unsere Steuergelder, in dem Fall jetzt 20 Milliarden € an Haftungen, in einen ESM-Schirm, oh­ne genaue Begrenzung, also auch weit darüber hinaus. Die österreichischen Steuer­zahler werden zwangsverpflichtet, für Bankspekulanten, die ihre Gelder verzockt ha­ben, geradestehen zu müssen.

Sie haben diese Entscheidung getroffen, das ist Ihre Umverteilung. Sozial gerecht ist diese bei Gott nicht. Ganz im Gegenteil! Sie sollten dafür Sorge tragen, dass die Steu­ergelder der Österreicher auch für die österreichischen Staatsbürger eingesetzt werden (Beifall bei der FPÖ), im Bildungssystem, im Bereich Infrastruktur, im Bereich For­schung und Innovation, im Bereich von Pensionssicherung, Pensionspreisindexanpas­sung bei der Inflation. Dort sollten Sie dafür Sorge tragen.

Beim Pflegegeld haben Sie Kürzungen vorgenommen, bei der Familienbeihilfe haben Sie Kürzungen vorgenommen, auf dem Rücken der eigenen Bürger, sind aber jederzeit bereit, den Bürgern Steuergelder wieder abzuluchsen für Banken, die letztlich unverant­wortlich Spekulationsgeschäfte und Verluste gemacht haben – dafür müssen die Öster­reicher dann aufkommen. (Ruf bei der SPÖ: Die Hypo! – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Da seitens der Sozialisten gerade der Einwand österreichische Banken kommt: Ja, es ist neben der Hypo auch die Kommunalkredit! – Die Verantwortliche sitzt hinter mir, die den höchsten Schaden verursacht hat, nämlich Frau Minister Schmied, die damals im Finanzvorstand tätig war – vollkommen richtig. (Beifall bei der FPÖ.) Aber das sind ös­terreichische Banken, da gebe ich Ihnen schon recht, wo wir für unsere Sparer irgend­wie auch eine Verantwortung haben und wo wir die Spareinlagen der eigenen Bürger sicherstellen sollen. (Zwischenruf der Abg. Mag. Muttonen.) Das heißt aber nicht, dass


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 98

wir für die Bankspekulanten der ganzen Welt aufkommen sollen, wie Sie das zusätzlich wollen und der eigenen Bevölkerung aufbürden.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, genau darum geht es: diese Haftungsober­grenze jetzt völkerrechtlich zumindest sicherzustellen. Das wollen wir auch völkerrecht­lich umsetzen, und dazu ist die Bundesregierung jetzt zumindest aufgefordert. Es ist letztlich notwendig, jetzt diesen völkerrechtlichen Vorbehalt zumindest anzumerken und die Beschlusshoheit in diesem Hohen Haus auch sicherzustellen im Falle von hö­heren Haftungssummen über 20 Milliarden €, wenn diese schlagend werden sollen. Und da haben sich die Höchstrichter in Deutschland jedenfalls mehr Gedanken ge­macht als Rot-Schwarz-Grün in diesem Hohen Haus und sind zumindest in dieser Fra­ge wirklich gewissenhafter vorgegangen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim.)

Wir Freiheitlichen werden jedenfalls den Gang zum Verfassungsgerichtshof sicherstel­len, eine Verfassungsklage einbringen, genauer gesagt, einen Antrag auf Gesetzes­prüfung beziehungsweise Staatsvertragsprüfung in Bezug auf Artikel 23i Abs. 4 des Bundes-Verfassungsgesetzes beziehungsweise den Vertrag über den Europäischen Stabilitätsmechanismus, weil er in vielen Punkten eklatante Verstöße aufweist, natür­lich auch gegen den Vertrag von Maastricht, wo ja definitiv ausgeschlossen wurde,
sich jemals in Richtung einer Schulden- und Transferunion zu entwickeln. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Hier liegen Rechtsbrüche vor, wo ich sage, es ist unsere Verantwortung, ja Verpflich­tung, im Interesse der Österreicherinnen und Österreicher diese Verfassungsklage si­cherzustellen, die Rot-Schwarz-Grün sehr, sehr fürchten und daher auch verhindern wollten. (Beifall bei der FPÖ.)

10.42


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer einleitenden Stellungnahme hat sich Herr Bundeskanzler Faymann zu Wort gemeldet. Die Redezeit sollte 10 Minuten nicht übersteigen. – Bitte, Herr Bundeskanzler.

 


10.42.42

Bundeskanzler Werner Faymann: Sehr verehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Herr Staatssekretär! Sehr verehrte Abgeordnete! Meine Damen und Herren! Wenn mein Vorredner, Herr Strache, gesagt hat, es tue ihm leid, dass die Verfassungsrichter in Deutschland nicht den Mut gehabt haben, den Schirm als Ganzes zu kippen, dann bringt er damit schon zwei Dinge zum Ausdruck: erstens, dass er nicht verstanden hat, dass es unabhängige Gerichte gibt, die nicht auf Mut oder Mutlosigkeit angewiesen sind, sondern die Rechtslage zu erklären und zu entscheiden haben (Beifall bei der SPÖ – Abg. Riepl: Genau so ist es! – Abg. Strache:  sind nicht politisch besetzt, die Richter!); und zweitens, dass die Auswirkungen, wenn Deutschland diese mehr als 25 Prozent Aufkommen, die für den Schutzschirm notwendig sind, nicht hätte zahlen können, entweder den anderen erhebliche Mehrkosten bereitet hätten oder überhaupt insgesamt der Schutz in einer sehr schwierigen Situation des Euro zu Fall gebracht worden wäre.

Da muss man immer wieder – obwohl ich weiß, dass viele Mitglieder dieses Hauses das wissen und es sich um eine Wiederholung handelt, aber sie kann gar nicht oft ge­nug erfolgen – vor Augen führen, wie stark wir Österreicher von der derzeitigen stabi­leren Situation des Euro, als Sie das dem Euro wünschen und den Österreichern wün­schen, profitieren. Wir profitieren durch einen Rekordstand in der Beschäftigung und ei­ne geringe Arbeitslosigkeit, und wir profitieren gerade in diesem Bereich von Exporten, dass nämlich auch andere in Europa sich etwas leisten können und nicht in Armut oder in Massenarbeitslosigkeit versinken, denn: „Autos kaufen keine Autos“. Die Erhaltung der Kaufkraft in Europa ist auch ein Schutz für die österreichische Wirtschaft und die


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 99

österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Diesen Schutz setzt man nicht aus irgendeinem parteipolitischen Kalkül aufs Spiel, in­dem man die Eurozone am liebsten zersprengen würde. Wie ich im „Sommergespräch“ gehört habe, fallen Ihnen ja nicht einmal fünf Länder ein, die nachher noch dabei sein sollten. (Ruf bei der FPÖ: Aber Ihre Vorstellung war ja ! – Ich täte mich schämen!)

Die Entscheidung, dass dieses Europa eine Währung hat, die auch mit einem Schutz­schirm, dem ESM, verteidigt wird, dass dieses Europa die Entscheidung getroffen hat, da solidarisch vorzugehen, bewirkt zum Beispiel für Österreich, dass die derzeitige Sta­bilität des Euro zu einer Zinsentwicklung unserer Staatsanleihen – ich rede jetzt gar nicht von der Gesamtsituation, sondern von Österreich, wie Sie es immer verlangen –, unserer zehnjährigen Staatsanleihen in Österreich führt, die mit 18. September bei 2,08 Prozent liegt.

Nun muss man sagen, wir stellen immer rund 4 Prozent Verzinsung als zu erwartende Kosten für unsere Staatsanleihen ein. Es hat schon Zeiten gegeben, in denen das deutlich darüber war. Wir sind derzeit bei einem Rekordtiefstand bei der Bezahlung von Zinsen für Staatsanleihen. (Zwischenruf des Abg. Bucher.) Das alles ist nicht zu ver­heimlichen, wenn man auch über die Vorteile spricht, die ein so starkes Land wie Ös­terreich oder etwa unser deutscher Nachbar in dieser Situation durchaus auch mitneh­men – in Form der Beschäftigung, der Wirtschaftskraft, aber auch der nachrechenbar geringeren Zinsen.

Wenn man weiß, dass ein Prozentpunkt Unterschied, durchgerechnet auf die Gesamt­staatsschulden – in Österreich glücklicherweise im Durchschnitt auf 15 Jahre oder mehr; in anderen Ländern wird dieser Zeitraum der Umwälzung der Staatsschulden lei­der immer kürzer und damit das Problem für viele Länder Europas auch nicht leichter, sondern schwerer lösbar – auf diesen langen Zeitraum gesehen 2 Milliarden € im Jahr ausmacht, dann sieht man, welcher jährliche Vorteil durch diesen Unterschied zwi­schen 4 Prozent und 2 Prozent – wenn wir das auch nur einigermaßen aufrechterhal­ten können – für diese stabile Situation Österreichs, aber auch Deutschlands und an­derer Länder gegeben ist.

Also den Österreichern ununterbrochen zu sagen, wie arm wir sind, dass wir auch den Euro absichern müssen, und wie traurig es ist, dass wir in Schutzschirme investieren, ist wahrlich nur die halbe Wahrheit – oder im Gegenteil: oft die Unwahrheit –, wenn man nämlich nicht gleichzeitig dazusagt, welche Vorteile und welche nachrechenbaren, ganz klaren Einnahmen oder geringeren Ausgaben mit einer Stabilisierung des Euro verbunden sind. Und davon, dass wir in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern so wenig für arbeitslose Menschen aufwenden müssen, weil wir eine geringere Arbeits­losigkeit haben (Zwischenruf des Abg. Strache), von diesen Mitteln, die wir uns im Un­terschied zu anderen Ländern, die 20, 30, 40 Prozent Jugendarbeitslosigkeit haben, er­sparen – neben dem menschlichen Leid (Ruf bei der FPÖ:  bei denen auch der Eu­ro?) –, können wir Pensionen zahlen, die Wirtschaft ankurbeln und sinnvolle Ausgaben tätigen. Also auch das kommt den Österreicherinnen und Österreichern deutlich zu­gute. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Nun hat auch die Europäische Zentralbank, eine ebenfalls unabhängige Einrichtung, eine Entscheidung getroffen, dass sie unter der Bedingung, dass ein Land im ESM ist, bereit ist, ihre Möglichkeiten einzusetzen, auch Staatsanleihen zu kaufen. (Zwischenruf des Abg. Mag. Stefan. – Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von FPÖ und SPÖ.) Das heißt, es wird sogar ohne Limit, aber unter strengen Bedingungen, auch mit sich immer wiederholenden Kontrollen, möglich sein, den Euro noch stärker zu schüt-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 100

zen, nämlich gemeinsam durch die politischen Entscheidungen des ESM und der Staa­ten und durch die von der Europäischen Zentralbank getroffenen Entscheidungen.

Sie interessiert das alles nicht, ich weiß, Sie wollen raus aus dem Euro. Sie haben nur das Pech, Sie haben einen Mitbewerber bekommen, der das auch will. Streiten Sie sich mit ihm! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.) Hier geht es um Österreich und um die Entwicklung unserer Wirtschaft und der Situation der Arbeitneh­merinnen und Arbeitnehmer in unserem Land. (Abg. Strache: 50 Prozent Ihrer ehema­ligen Wähler sehen das auch anders als Sie!)

Daher ist es so wichtig, zu sagen, dass diese Entscheidung ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist, Instrumente und Möglichkeiten zur Verfügung zu haben, die ge­meinsame Währung aus den genannten und vielen anderen Gründen für die Wirtschaft Europas und für die Wirtschaft Österreichs zu schützen und zu stärken.

Es sind also richtige Entscheidungen getroffen worden, die damit zu tun haben, dass wir gemeinsam am Schuldenmanagement interessiert sind, also daran, dass es nie­manden aus der Währungszone herausreißt, sondern dass jeder, wenn er seine Aufga­ben im Land ordentlich bewältigt (Ruf bei der FPÖ: Was ja nicht der Fall ist! Was ja nicht der Fall ist, nachweislich! – Zwischenruf des Abg. Bucher), auch die Möglichkeit hat, in der gemeinsamen Währungszone zu verbleiben.

Dieser Frage der Bewirtschaftung ist deshalb ein so großer Stellenwert einzuräumen, weil jeder Euro, den manche Länder derzeit an viel zu hohen Zinsen bezahlen, weil ih­re Staatsanleihen eben diese Sicherheit im Unterschied zu Österreich, Deutschland, den Niederlanden nicht gewährleisten, diesen Ländern natürlich gleichzeitig erhebliche Schwierigkeiten macht in diesem Teufelskreis. Wie sollen sie denn sparen und inves­tieren gleichzeitig, wenn sie dann zum Investieren nichts zur Verfügung haben, weil das alles in viel zu hohen Zinsen im Budget aufgeht?

Daher sind wir daran interessiert, dass die Wirtschaft wieder wächst, dass Mittel vor­handen sind für Investitionen und nicht einfach für überhöhte und für andere Länder nicht leistbare Zinsen für Staatsanleihen ausgegeben werden.

Daher sind die Disziplin, die wir in Europa, aber auch in Österreich beschlossen haben (Abg. Mag. Stefan: Maastricht-Vertrag!  haben wir das beschlossen!), aber auch die Möglichkeit, zu investieren und damit Luft zum Atmen zu haben und damit auch sorgsam mit der Frage der Bewirtschaftung der Schulden in Europa umzugehen, wich­tige Punkte, die Europa helfen, die den Menschen in Europa helfen (Zwischenruf des Abg. Mag. Stefan), die den Österreicherinnen und Österreichern aber ebenfalls ganz klar vor Augen führen: Was dem gemeinsamen Europa nützt, nützt auch Österreich. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

10.52


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Rede­zeit aller weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktuellen Europastunde, so wie vorhin auch schon angekündigt, jeweils 5 Minuten beträgt.

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Krainer. – Bitte. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

 


10.52.22

Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Da hier infrage gestellt wurde, ob das wirklich ein Höchstbetrag ist: Es stimmt nicht, dass alle oder auch nur die meisten Experten das gesagt haben; ein ein­ziger Experte hat gesagt, das wäre kein Höchstbetrag.

Wenn Sie das Gesetz lesen würden, könnten Sie lesen (Zwischenrufe bei der FPÖ, da­runter:  aber billig, Herr Kollege, oder?) – ich zitiere –:


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 101

„Veränderungen dieses vertraglich bestimmten,“ – hören Sie einmal zu! – „fixen Höchst­betrages sind gemäß Artikel 10 Abs. 1 des Vertrags zur Einrichtung des ESM nur mög­lich, wenn das genehmigte Stammkapital verändert wird. Ein entsprechender Be­schluss des Gouverneursrats würde allerdings erst in Kraft treten, nachdem der Ab­schluss der jeweiligen nationalen Verfahren () gegenüber dem ESM notifiziert wurde.“

Das nationale Verfahren in Österreich ist festgelegt: ein Beschluss des Nationalrates. (Zwischenruf des Abg. Bucher.)

Also dieser vertraglich festgelegte fixe Höchstbetrag kann nur durch einen Beschluss dieses Hauses hier verändert werden, das ist österreichische Gesetzeslage. (Abg. Bu­cher: Können Sie jederzeit ! – Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Deimek.) Wir haben vorweggenommen, was die Richter in Karlsruhe moniert haben. (Abg. Mag. Stefan: Völkerrechtlich !)

Wenn Sie genau lesen würden, würden Sie sehen, dass drinsteht, es spricht vieles da­für, dass das ein fixer Betrag ist. Aber um sicherzugehen, hätten Sie gerne eine Erklä­rung – nichts leichter als das: Die Vertragspartner auf europäischer Ebene haben selbstverständlich bereits beschlossen, das zu erklären, was ohnehin klar ist, nämlich dass der Höchstbetrag auch wirklich ein Höchstbetrag ist. (Ironische Heiterkeit des Abg. Kickl. – Ruf bei der FPÖ: Wie bisher!) – So viel zu Ihrer Verunsicherungsmache. Die irritiert hier in diesem Haus überhaupt niemanden. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Ruf bei der FPÖ:  Höchstbetrag!)

Man darf auch nie vergessen, woher die Probleme rühren. Die Finanzkrise hat dazu geführt, dass die Nationalstaaten sehr viel Geld in die Hand nehmen mussten und ge­nommen haben, um Banken zu retten, um Finanzmärkte zu stabilisieren und natürlich um dann die Krisenbekämpfung zu finanzieren, Arbeitslosigkeit et cetera. Das heißt, diese explodierenden Staatsschulden sind eine Folge der Finanzkrise, und die Rettung und Stabilisierung der Finanzmärkte hat viel Geld gekostet. Was aber passiert ist, ist, dass die Finanzmärkte, die gerade erst gerettet worden waren, dann begonnen haben, gegen einzelne Retter, gegen einzelne Staaten zu spekulieren. Und eines der ersten Ziele 2009 war Österreich.

Erinnern wir uns daran – der Bundeskanzler hat hier auf die Zinsen, die wir zahlen, hin­gewiesen –, da sind unsere Zinsen plötzlich so hoch gewesen wie jene von Griechen­land, 2009, weil es nämlich in Osteuropa wirtschaftliche Probleme gegeben hat. Da wurde der allererste Rettungsschirm gespannt, wir haben nämlich in Österreich damals das Zahlungsbilanzstabilisierungsgesetz beschlossen. Damals wurde Ungarn und an­deren osteuropäischen Staaten, die nicht beim Euro sind, ein Schutzschirm über 50 Milliarden € aufgespannt, und damit hat Österreich quasi vom ersten Rettungs­schirm, der hier aufgespannt wurde, profitiert.

Ja, ich halte es für absolut richtig, dass wir dafür sorgen, dass Staaten nicht Opfer von Spekulation von Finanzmärkten werden können und dass wir die Finanzierung und Re­finanzierung von Staaten unabhängig von Finanzmärkten gestalten. Das ist jetzt an dem Punkt, an dem die EZB sagt, sie sei bereit, das unter wichtigen Auflagen zu ma­chen, nämlich darum, dass es nicht einfach nur Geld ohne Ende gibt und dann ein­zelne Staaten dieses Geld halt auch ohne Ende ausgeben, sondern dass es da auch ganz klare Regeln gibt, durch den Fiskalpakt und andere Regelungen, die in Kraft sind.

Da gibt es in Wirklichkeit ein Ampelsystem. Die Ampel steht auf Grün, heißt, der Staat hat seine Ausgaben im Griff, er kann machen, was er für richtig hält, und er kann ganz normal und souverän entscheiden. Gelb heißt, er ist unsicher, es ist unsicher, ob er seine Finanzen im Griff hat, die anderen werden ihm verstärkt über die Schulter schauen – ein Defizitverfahren. Und Rot heißt, es ist offensichtlich, dass ein Land nicht selber auskommt und seine Finanzen nicht im Griff hat; dann wird es nicht mehr alleine


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 102

entscheiden können, denn dann ist es auch nicht mehr nur sein Geld, sondern dann werden die anderen Staaten, die es dabei unterstützen und finanzieren, mitentschei­den, was mit diesem Geld geschieht – also ein Land, das unter dem Schutzschirm ist, wie zum Beispiel Griechenland.

Wenn jetzt die FPÖ rausgeht und hier immer Griechenland, also ein Land im Süden, kritisiert, dann schauen wir uns doch das Land im Süden Österreichs an, wo genau die Partei, die das kritisiert, unverantwortliche Risiken eingegangen ist, nämlich nicht nur Haftungen für Österreich – mehr als wir jetzt für den ESM haften, eine höhere Summe wurde in Kärnten als Haftung eingegangen –, sondern der große Unterschied ist: Es wurde schlagend. – Sie müssen sich jetzt natürlich wegdrehen, denn das ist natürlich unangenehm für den Obmann der FPÖ. – Mehr als 3 Milliarden € hat uns das bereits gekostet (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen), und es ist nicht sicher, ob es nicht noch mehr wird. Da wurde das Volk nicht befragt (Zwischenruf bei der FPÖ), nein, die Partei, die hier von Volksabstimmungen redet, rennt heute zum siebten Mal vor dem Volk davon, um nämlich Neuwahlen in Kärnten zu verhindern, weil sie für diese Politik, die sie da gemacht hat, nicht zur Rechenschaft gezogen werden will. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Warten Sie nur das nächste Wahlergebnis in Kärnten ab!)

10.57


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Stummvoll. – Bitte. (Zwischenruf bei der SPÖ.)

 


10.57.57

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundes­kanzler! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Meine sehr geehrten Da­men und Herren! Wenn man heute die Medienberichterstattung verfolgt – in Zeitungen, im Fernsehen –, so dominieren Ausdrücke wie „Finanzkrise“, „Staatsschuldenkrise“, „Bankenkrise“, „Vertrauenskrise“, „politische Krise“. Manchmal wäre man fast geneigt, jenem Zuruf eines Kabarettisten zu folgen, der vor einiger Zeit gemeint hat: Mach dir heute einen schönen Tag, lies keine Zeitungen!

Spaß beiseite, meine Damen und Herren! Was mich bei diesem ganzen Krisengerede ein bisschen stört, ist, dass dabei etwas sehr Banales völlig übersehen wird: dass jede Krise auch eine Chance ist. Und wir haben jetzt die Chance und nehmen sie wahr, meine Damen und Herren. So ehrlich muss man sein, zu sagen: Wir werden jetzt Konstruktionsfehler des Euro beseitigen. (Abg. Bucher: Zentralisierung!)

Es war natürlich rückblickend blauäugig, zu glauben, der Euro, die Maastricht-Kriterien werden allein dafür sorgen, dass alles stabil bleibt. Heute können wir sagen, wir müs­sen zusätzliche Maßnahmen setzen.

Ich muss ehrlich sagen, wenn hier Kollege Strache schon vor einiger Zeit gemeint hat, der Euro sei eine Totgeburt, so habe ich damals schon gesagt, der Euro ist im Grun­de – wenn man sich an die Daten und Fakten hält, meine Damen und Herren – eine Erfolgsstory.

Drei Daten und Fakten: Der Euro ist heute 30 Prozent mehr wert als der Dollar. Der Euro ist nach dem Dollar der größte Bestandteil aller Weltwährungsreserven. Der Sta­bilitätseffekt des Euro sieht so aus, dass nach allen Unterlagen der Notenbank die In­flationsrate in den ersten zehn Jahren, in denen es den Euro gab, 1,7 Prozent war, in den letzten zehn Jahren davor 2,2 Prozent. Also der Euro hat alle Stabilitätsvorausset­zungen erfüllt, und daher lesen wir auch selten von einer Eurokrise – was falsch wäre, wir haben keine Eurokrise –, sondern von den genannten Krisen, der Staatsschulden­krise, Bankenkrise und so weiter.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 103

Meine Damen und Herren! Wir sind jetzt dabei, und da handeln 17 Regierungschefs –Bundeskanzler Faymann ist dabei –, 17 Finanzminister wie Maria Fekter, 17 Noten­bankpräsidenten, ein Stab von Experten nach bestem Wissen und Gewissen und sind gut unterwegs!

Was wurde hier alles beschlossen? – Der ESM wird erst ab Oktober nach dem Urteil in Karlsruhe in Kraft treten. – Wir haben die neue Ankaufspolitik für Staatsanleihen der EZB. (Abg. Mag. Stefan: Finden Sie das gut? Ist das gescheit?) Natürlich wissen wir, dass es sowohl bei ESM als auch EZB um nichts anderes geht, als diesen betroffenen Ländern zu helfen, Zeit zu gewinnen, damit sie jenes strategische Dreieck erfüllen kön­nen, das da heißt: Budgetkonsolidierung, Strukturreformen, Impulse für Wachstum und Beschäftigung und Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit. (Abg. Mag. Stefan: Halten Sie das für richtig, was die EZB macht? Das würde mich interessieren!) Ohne das wird si­cherlich nichts gehen, meine Damen und Herren! (Abg. Mag. Stefan: Ist das richtig?) Wir schaffen die Voraussetzungen, egal ob durch den ESM oder die EZB, damit diese Länder Zeit gewinnen, um diese notwendigen Reformen auch durchführen zu können. (Abg. Mag. Stefan: Die EZB-Ankäufe halten Sie für richtig?)

Herr Kollege, was mir auffällt – ich sage das heute einmal bewusst –: Sie gehen mit Ih­rer Argumentation Hand in Hand mit den Spekulanten des Casinokapitalismus der Wall Street. (Ironische Heiterkeit bei der FPÖ.) Amerika war von Haus aus gegen den Euro. Das ist ja kein Wunder: Der Dollar hatte eine Monopolstellung, und natürlich wird an der Wall Street von allen Spekulanten gegen den Euro spekuliert, gar keine Frage – weil sie den Euro wieder hinausdrängen wollen, weil die Monopolstellung des Dollars nicht mehr vorhanden ist! Und Sie gehen Hand in Hand mit ihnen, meine Damen und Herren! (Präsident Neugebauer übernimmt den Vorsitz.)

Was die Rückkehr zum Schilling betrifft, die Frank Stronach und Sie propagieren  (Abg. Strache: Nord- und Süd-Euro! Das wissen Sie!) Nord- und Süd-Euro, okay! – Sie kennen die Wifo-Studie. (Abg. Strache: Seitdem der Felderer weg ist!) Egal, ob Grie­chenland allein ausscheidet, ob andere Länder auch ausscheiden, egal, ob Nord- oder Süd-Euro, wenn das passiert, werden wir Folgendes haben: eine Verringerung des Bruttosozialproduktes um 10 Prozent – das wäre die größte Wirtschaftskrise der letzten Jahrzehnte – und 140 000 Arbeitslose mehr, meine Damen und Herren! (Abg. Stra­che: Wie viele Arbeitslose haben wir zurzeit?) Das wollen Sie haben? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, meine Damen und Herren! (Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Denken Sie ein bisschen nach, agieren Sie auf Basis von Daten und Fakten und nicht auf Basis von Biertischatmosphären. Das ist, glaube ich, Ihr Problem.

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch Folgendes sagen: Wenn wir – die ganze Regierung und auch die grüne Fraktion – so sehr für die Stabilität des Euro kämpfen, auf internationaler Ebene, auf europäischer Ebene, auch hier im Hohen Haus, so tun wir das deshalb, weil der Euro unsere Löhne und Gehälter, unsere Pen­sionen und unsere Sparguthaben sind. Und wir werden alles tun, damit die Stabilität unserer Sparguthaben, die Stabilität der Löhne und Gehälter und Pensionen erhalten bleibt, auch wenn Sie noch so sehr dagegen sind. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abge­ordneten der SPÖ.)

11.02


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Kickl. – Bitte.

 


11.02.41

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll angesichts der Vorredner und dessen, was sie uns da heraußen hinterlassen ha­ben. Ich möchte aber ganz kurz auf den Kollegen Krainer eingehen.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 104

Herr Kollege Krainer, Sie müssen nicht jedes Mal betonen, dass Ihrer Fraktion, den So­zialisten hier im Haus und den Sozialisten österreichweit natürlich jeder andere weit mehr am Herzen liegt – die Griechen, die Iren, die Portugiesen, die Spanier und wer auch immer, bis hin zu den Marsmenschen, sollten sie denn irgendwann einmal lan­den – als die Kärntner Bevölkerung. Das müssen Sie nicht jedes Mal herausstreichen, das wissen wir, das wissen wir alle hier herinnen, und das wissen vor allem die Kärnt­nerinnen und Kärntner, die es Ihrer SPÖ bei der Wahl ordentlich zeigen werden, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Ein paar Fragen an den Herrn Bundeskanzler, der hier ganz klar erklärt hat, dass die paradiesischen Zustände, in denen wir uns befinden, im Grunde genommen alle mit dem Euro zusammenhängen. Ich habe vom Herrn Bundeskanzler gehört, der Euro ist dafür verantwortlich, dass in Österreich die Arbeitslosigkeit niedrig ist. Jetzt frage ich Sie: Welche Währung gibt es in Griechenland, Herr Bundeskanzler? Welche Währung gibt es in Spanien? Welche Währung gibt es in den anderen Ländern, von denen wir hier die ganze Zeit reden, wenn wir vom Schutzschirm reden, wenn nicht den Euro? Und warum ist dort die Arbeitslosigkeit sehr, sehr hoch, Herr Bundeskanzler? – Am Eu­ro kann es nicht liegen. (Beifall bei der FPÖ.)

Sie sagen, dass wir für unsere Staatsanleihen so geringe Zinsen zahlen, weil der Euro ein so großartiges Produkt ist. Diejenigen, die wir durch einen sogenannten Rettungs­schirm schützen müssen, befinden sich auch in der Euro-Zone, und dort ist der Euro offensichtlich dafür verantwortlich, dass sie genau diese Schirme brauchen, die Sie in immer kürzeren Abständen immer weiter aufblasen. Also allzu weit her kann es mit Ih­rer sozusagen Vorbildung aus dem Bankensektor – wenn sie auch im Lebenslauf kurz erwähnt ist – nicht sein, Herr Bundeskanzler, das möchte ich Ihnen schon einmal sa­gen!

Und das Ganze wird auch durch die Propaganda in Richtung der FPÖ, die Sie hier im­mer wieder zu verbreiten versuchen, nicht richtiger. Niemand von uns will aus der Eu­ropäischen Union austreten, wie Sie es heute hier wieder unrichtig behauptet haben. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich werde Ihnen sagen, woraus wir austreten wollen: Wir wollen aus dem tödlichen Zir­kel, aus der negativen Spirale austreten, die darin besteht, dass Sie sich hierherstellen, und mit Ihnen Ihr Koalitionspartner, und den Österreicherinnen und Österreichern ein ums andere Mal erklären wollen, dass Sie die Demokratie dadurch retten wollen, dass Sie die Demokratie ausschalten. Da bin ich bei Ihrem Versprechen einer Volksabstim­mung über den Beitritt zur Schuldenunion. Wir wehren uns! Und aus diesem tödlichen Zirkel wollen wir austreten, wo man die Selbstbestimmung oder, mit einem anderen Wort, die Freiheit dadurch retten will, dass man die Freiheit beseitigt. Das ist nämlich der Kurs der Kompetenzabgabe in Richtung Europäischer Union. Da wollen wir heraus, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Wir wollen auch aus einer Negativspirale und aus einem tödlichen Zirkel heraus, der darin besteht, dass man sagt: Wir wollen einen gigantischen alten Schuldenhaufen da­durch beseitigen, dass man immer wieder neue und noch mehr Schulden macht. – Ge­hen Sie einmal mit diesem Vorschlag zur Schuldnerberatung, Herr Bundeskanzler, und lassen Sie sich einmal von den Experten dort erklären, wie weit Sie mit dieser Strategie kommen werden! Sie werden gegen die Wand knallen, noch bevor Sie den Raum ver­lassen haben, weil Ihnen jeder sagen wird: Na wenn Sie es so machen, dann kann das nichts werden.

Hier stellen Sie sich hin, und mit Ihnen Ihr Regierungspartner und mit Ihnen die hoch­gepriesenen Staatschefs der Europäischen Union, und verzapfen genau dieses Modell: einen alten Schuldenhaufen dadurch zu beseitigen, dass man einen immer größeren


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 105

neuen anhäuft. Ich sage Ihnen: Aus diesem Zirkel müssen wir heraus, nicht aus der Europäischen Union, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich habe bereits gesagt, dass eigentlich, formal gesehen – ich habe mir noch einmal Ihre Lebensläufe angesehen –, die Voraussetzungen nicht schlecht wären: nach dem Studium der Rechtswissenschaft ein Praktikum in einer Bank. Da hätte man eigentlich alles beieinander: Wir hätten sozusagen die rechtliche Expertise – Stichwort Wert und Bedeutung einer Volksabstimmung –, wir hätten auch das ökonomische Know-how aus dem Bankensektor. Das wären eigentlich die idealen Voraussetzungen für einen Bun­deskanzler, um Österreich effizient durch diese Krise zu führen. Wir sind in einer glück­lichen Situation, die Deutschen haben nur eine Physikerin, also sind wir ja eigentlich fast beneidenswert. Das Problem ist nur, dass Sie nichts daraus machen.

Herr Bundeskanzler, ich lade Sie zu einer Rechenübung ein. Machen wir diese ge­meinsam, die Hautevolee der SPÖ-Bildungspolitik sitzt ohnedies gerade hinter mir. Wenn ich unendlich – oder ich kann es auch mit einem anderen Wort sagen: unlimitiert oder unbegrenzt – hernehme und davon 190 Milliarden abziehe, was bleibt dann üb­rig? Die Zeit ist knapp, ich werde es Ihnen verraten: Es bleibt unendlich über. Es bleibt unendlich über! Und das ist genau eines der Probleme, vor denen wir mit diesem ESM stehen.

Die Deutschen haben ihren Beitrag auf diese 190 Milliarden € eingefroren. Was be­deutet dieses Einfrieren für den Fall der Fälle? Und der ESM ist ja für den Fall der Fälle eingerichtet. Das heißt, dass die Deutschen die 190 Milliarden € hinlegen, aber der Rest der Unendlichkeit durch diejenigen aufgebracht werden muss, die überhaupt noch zahlungsfähig sind. Und jetzt tun wir einmal all jene weg, die zwar am Papier haften, denen aber das Wasser schon so bis zum Hals steht, dass man den Schirm wegen ih­nen einrichten musste: Da bleiben nicht mehr viele übrig! Österreich bleibt übrig, Herr Bundeskanzler! Wenn ich Sie wäre, würde ich sehr unruhig schlafen, haben Sie doch dieses Land zu einem rot-weiß-roten Bankomaten für Pleitestaaten und die hinter ih­nen stehenden Spekulanten gemacht! (Beifall bei der FPÖ.)

Dahin haben Sie Österreich geführt! Das ist ein sehr, sehr elitärer Status. Ohne Volks­abstimmung selbstverständlich, ohne Limit selbstverständlich! Nichts ist da völkerrecht­lich garantiert.

Der Undank der österreichischen Bevölkerung wird Sie bei der nächsten Wahl errei­chen, der Dank von Goldman Sachs, der ist Ihnen sicher, meine Damen und Herren! Die werden sich bei Ihnen bedanken.

Und noch ein Wort am Schluss, meine Damen und Herren: Die Glaubwürdigkeit der Politik im Allgemeinen und Ihrer im Besonderen ist, sagen wir es einmal vorsichtig, et­was angekratzt seit Ihrer Weigerung, in diesen U-Ausschuss zu gehen. Drehen Sie es doch um, nutzen Sie die Chance! Sie wissen, man kann jeden Tag neu beginnen. Ma­chen Sie den Weg für Ihre Vorladung in den Untersuchungsausschuss frei, und ma­chen Sie, um Ihre Restglaubwürdigkeit demokratiepolitisch zu retten, den Weg für eine Volksabstimmung in Österreich über unseren Beitritt zur Schuldenunion frei! (Beifall bei der FPÖ.)

11.08


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Ross­mann. – Bitte.

 


11.08.56

Abgeordneter Mag. Bruno Rossmann (Grüne): Herr Präsident! Werte Mitglieder auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Na, Herr Kickl, rechnen wir ein bisschen! Warum sind wir denn in dieser Finanzkrise? Warum brauchen wir denn einen Euro-Rettungs­schirm? Warum brauchen wir ein unbegrenztes Einschreiten der Europäischen Zentral-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 106

bank auf den Sekundärmärkten? (Abg. Kickl: Lassen Sie mich raten: Die Rechtsradi­kalen sind schuld!) Weil es eine Finanz- und Bankenkrise gegeben hat. Haben Sie das nicht mitbekommen? Und diese Finanz- und Bankenkrise hat dazu geführt, dass die Verschuldung in den Staaten maßlos angestiegen ist. (Abg. Kickl: Vorher haben wir keine Schulden gehabt?) Und dann ist noch etwas dazugekommen.

Sie sagen, Sie wollen von den Banken lernen. – Ja, von den Banken können Sie schon eines lernen: die Spekulation. Das können Sie lernen. Wenn Sie glauben, bei den Ban­ken das notwendige Know-how lernen zu können, um die Staaten an der Peripherie aus dem herauszuholen, wo sie heute sind, dann ist das ein Irrtum. Ein Irrtum deshalb, weil die Finanzmärkte genau gegen diese Länder spekuliert haben und aufgrund dieser Spekulation diese Staaten in die Situation gekommen sind, in der sie jetzt sind. Grie­chenland möglicherweise ausgenommen. Da spielen auch andere Ursachen eine Rol­le. (Beifall bei den Grünen.)

Aber das tatsächliche Problem, das wir haben, das sind die Finanzmärkte und der Pri­mat der Finanzmärkte über die Politik. Und das muss zerschlagen werden. Es geht nicht darum zu sagen: Der ESM ist nicht das geeignete Instrument. Der ESM ist eines der Instrumente, zusammen mit der jüngsten Entscheidung der Europäischen Zentral­bank, unlimitiert Anleihen am Sekundärmarkt aufzukaufen, um diese Situation aufzu­lösen. (Abg. Mag. Stefan: Für wen ist das gut? Für die Gläubiger! – Abg. Kickl: Das ist der Weg nach unten!)

Jede Nationalbank dieser Welt – egal, ob die FED in den USA oder die Zentralbank in Großbritannien – ist lender of last resort, das heißt, hat die Möglichkeit, unlimitiert Staatsanleihen aufzukaufen. Die Zentralbanken sind verantwortlich nicht nur für die Stabilität der Währungen, sondern sie sind auch verantwortlich für die Versorgung mit Krediten und Geld für alle Staaten – nicht nur für den reichen Norden, sondern auch für die Länder an der Peripherie des Südens. (Beifall bei den Grünen.)

Nun zur Behauptung von Herrn Strache, die Grünen hätten sich bei den Verhandlun­gen über den ESM über den Tisch ziehen lassen. Ja genau das Gegenteil ist wahr! Das, worüber die Richter in Karlsruhe vergangene Woche befunden haben, das haben die Grünen mit der Bundesregierung ausverhandelt. (Ironische Heiterkeit bei der FPÖ.) Materiellrechtlich haben uns die Richter in Karlsruhe recht gegeben.

Wenn Sie sagen, die Haftungsobergrenzen können bis auf 386 Milliarden € ausgewei­tet werden, dann brauchen Sie Nachhilfeunterricht im Rechnen und Nachhilfeunterricht in dem, was die Gesetzeslage sagt. Die Gesetzeslage sagt sehr eindeutig – Herr Kolle­ge Krainer hat ja schon darauf hingewiesen –, dass ein Überschreiten dieser 19 Milliar­den € qua der parlamentarischen Mitbestimmungsrechte einerseits und qua ESM-Ver­trag nicht möglich ist, es sei denn, die Finanzministerin bekommt einen Auftrag von diesem Hause, im Gouverneursrat über irgendetwas anderes zu befinden. (Abg. Kickl: Oder es tritt ein Notfall ein! Was ist mit diesem Passus?) Alles andere, was Sie sagen, ist schlichtweg falsch, Herr Kollege Kickl! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Kickl: Und was ist mit dem Notfall-Passus?)

Aber vergleichen wir einmal diese Situation, die wir beim ESM haben, mit der Kärntner Situation. Da haben Sie nie von Volksabstimmung geredet. Und wissen Sie, welche Haftungen Sie dort eingegangen sind? Dort sind Sie Haftungsobergrenzen eingegan­gen, die schlichtweg als verantwortungslos bezeichnet werden müssen. 2006 waren es 24,7 Milliarden € – das ist um 67 Prozent mehr als die Wirtschaftsleistung des gesam­ten Landes Kärnten! (Abg. Kickl: Wie hoch sind denn die Haftungen der anderen Lan­des-Hypos? Erklären Sie uns das einmal!) Die 19,5 Milliarden Haftungen der Republik machen genau 6,3 Prozent der Wirtschaftsleistung unseres Landes aus. – Herr Kickl, lassen Sie mich bitte reden! Jetzt bin ich am Wort!


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 107

Im Jahr 2009 machten die Haftungen 19,4 Milliarden € aus – das waren immer noch um 16 Prozent mehr als die Wirtschaftsleistung des Landes Kärnten. Und wer musste hier rettend einspringen, ohne Volksabstimmung? Die österreichischen Steuerzahler, die Republik Österreich, weil sie die Hypo um 4 € aufgekauft hat. (Abg. Kickl: Stimmt nicht! Falsch! Falsch!) Und wie viel hat das den österreichischen Steuerzahler schon gekostet, Herr Kickl? Bislang 3,2 Milliarden €! Und das Ende der Fahnenstange ist bei Weitem nicht erreicht. (Abg. Kickl: Wie viel kostet die Kommunalkredit?)

Wenn Sie und Ihre Partei dauernd eine Rückkehr zum Schilling wollen, dann möchte ich Ihnen noch eines sagen: Das ist der Weg zurück in die Kleinstaaterei, das ermun­tert die Finanzmärkte zum Halali für den finalen Kollaps des Euro-Systems, weil es Ös­terreich den hochspekulativen Finanzmärkten aussetzt, und es führt zur schwersten Rezession, die Österreich je hatte, mit Massenarbeitslosigkeit und dergleichen mehr. (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen.)

Was wir wollen, ist eine weitere Integration mit Fiskalunion, Bankenunion und einer Sozialunion. Darin liegt die Zukunft Europas – und nicht in Ihrer Retropolitik! – Danke sehr. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und ÖVP.)

11.14


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Bucher. – Bitte.

 


11.14.53

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Danke, Herr Präsident! – Herr Kollege Ross­mann! (Zwischenruf des Abg. Weninger.) – Warten Sie noch ein bissel mit der Anrede „Landeshauptmann“! Ich gebe Ihnen noch die Zeit bis zur nächsten Landtagswahl in Kärnten. (Beifall beim BZÖ. – Heiterkeit bei der SPÖ.)

Herr Kollege Rossmann, die Hypo-Geschichte ist eine, die Sie offenbar nicht so richtig durchschaut haben, denn die Hypo war im Eigentum der Bayerischen Landesbank. Das sollten wir nicht vergessen. Und es wird noch ein gerichtsanhängiger Akt sein, wo es darum gehen wird, was die Bundesregierung von Rot und Schwarz und vor allem den Finanzminister Pröll geritten hat, die Bayern aus ihrer Verantwortung zu entlassen. (Beifall beim BZÖ.)

Es ist nämlich nicht erklärbar, dass eine Bank vom österreichischen Steuerzahler auf­gefangen werden muss, obwohl die Bayern diese Bank vorher ruiniert haben und dort Milliardenbeträge abgezogen haben, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Das ist ein politischer Deal der ÖVP mit der CSU in Bayern gewesen. Das ist die Wahr­heit. Und darüber werden die Gerichte noch zu befinden haben. Das uns oder irgend­einer anderen Partei in die Schuhe zu schieben ist absolut falsch, meine sehr ge­ehrten Damen und Herren! Deswegen wird sich noch das Gericht damit beschäftigen.

Herr Bundeskanzler, wenn Sie so überzeugt davon sind, dass Europa am richtigen Weg ist und die Entscheidungsträger in Brüssel richtig liegen, ja, warum haben Sie dann nicht den Mut, warum getrauen Sie sich nicht, vor das Volk hinzutreten und zu sagen: Machen wir über die weitere Entwicklung Europas eine Abstimmung!? Warum haben Sie nicht den Mumm, das Volk mitzunehmen, was die Entscheidung über die Zukunft Europas betrifft? Weil Sie genau wissen, dass die Bevölkerung eine völlig an­dere Ansicht vertritt als Sie!

Ich sage Ihnen, Herr Bundeskanzler: Die Bevölkerung liegt richtig! (Beifall beim BZÖ.) Die Bevölkerung weiß, dass Europa auf einem Irrweg ist und dass diese Entscheidun­gen, die getroffen worden sind, noch die Enkel und wahrscheinlich auch noch deren Kinder auszubaden und zu finanzieren haben werden.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 108

Stellen Sie die EU-Skeptiker, stellen Sie die EU-Kritiker nicht in ein Eck mit denen, die Europa und den Frieden Europas gefährden wollen! Das ist nicht redlich, das ist nicht seriös! In einer Demokratie muss es erlaubt sein, über Alternativen nachzudenken. Es kann nicht sein, dass es heißt: Dieses Lösungsszenario auf europäischer Ebene ist al­ternativenlos!

Wir machen uns Gedanken über Alternativen, auch mit Experten. Wir haben das auch im Hearing gemacht. Und die Bevölkerung hat ein Anrecht darauf zu erfahren, welche anderen Lösungsmöglichkeiten und Lösungsprojekte es gibt.

Wenn Sie hier sagen, dass wir mit der gegenwärtigen Entwicklung eigentlich gut fah­ren, weil wir für unsere Schulden sehr geringe Zinssätze zu bezahlen haben, dann blei­ben Sie bei der Wahrheit – Sie haben ja gesagt, man muss die ganze Wahrheit sa­gen – und sagen auch dazu, dass wir deswegen so geringe Zinssätze zahlen, weil die anderen um ein Vielfaches schlechter sind als wir, was die Bonität betrifft. Aber nicht, weil wir so gut sind, sondern, weil die anderen Pleiteländer sich schon unter den Schutzschirm flüchten und von der Europäischen Zentralbank das Geld aufnehmen. Das ist die Realität und die Erklärung dazu.

Dass dieser Weg nicht fruchtet, Herr Bundeskanzler, das sehen wir doch, was die Ent­wicklung der Wirtschaft betrifft. Wir gehen in Richtung Rezession. Die Arbeitslosenzah­len steigen an in Europa. Sie können doch nicht guten Mutes davon reden, dass die Lösungsszenarien fruchten und damit die Lösungswege richtig sind. Am Beispiel Grie­chenlands sehen wir ja, dass alle Rettungsversuche gescheitert sind, dass sich die Si­tuation in Griechenland für die Griechinnen und Griechen von Tag zu Tag verschlech­tert und die Lösungsszenarien auf europäischer Ebene nicht greifen.

Also, Herr Bundeskanzler, eine Lösung dieses ganzen Problems wird auch mit dem Europäischen Stabilitätsmechanismus nicht gelingen. Das, was mit diesem Europäi­schen Stabilitätsmechanismus „gelingen“ wird, meine sehr geehrten Damen und Her­ren, wird sein, dass die österreichischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zur Kas­se gebeten werden – und das in unbeschränkter Höhe! Und das ist das Verwerfliche an dieser Entscheidung, die Sie da getroffen haben.

Für mich, Herr Kollege Stummvoll, ist es schleierhaft, völlig unerklärlich, wie eine ÖVP und wie ein ÖVP-Obmann Spindelegger sagen kann, er freue sich auf die Republik Eu­ropa. – Ja, wie kann das einem Konservativen einfallen?! (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen.)

Erinnern wir uns an die Gründer Europas, an De Gasperi, an Adenauer, an Schuman. Die wollten ein souveränes Europa mit souveränen Mitgliedsländern haben, aber kei­nen sozialistischen Zentralstaat, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Konservativen! (Beifall beim BZÖ.)

Besinnen Sie sich auf jene, die Europa gegründet haben – und nicht auf die Sozialis­ten, die Europa missbrauchen wollen! (Beifall beim BZÖ.)

11.20


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. – Bitte.

 


11.20.32

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Es ist schon interessant, was man hier vom Obmann des BZÖ zu hören bekommt. Dessen Gründer war übrigens ein gewisser Dr. Jörg Haider, genau jener, der der Bayerischen Landesbank eingeredet hat, dass sie hier ein Institut um teures Geld kaufen soll. Ich will jetzt nicht über die Intelligenz bayerischer Landesbanker reden. Also sagen wir einmal so: Eine Due Diligence hat


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 109

offenbar nicht in ausreichendem Ausmaß stattgefunden, nur objektiv nach Fakten. (Abg. Petzner: Kleiner-Gutachten lesen! – Abg. Dipl.-Ing. Deimek: Das war jetzt nicht höflich!)

Aber dass Sie sich jetzt hier herstellen – diese Partei, mit diesem Mann, über die man nachher erfährt, dass über den „Birni“ Millionen gezahlt worden sind, und bei der dann die Epigonen gesagt haben, sie möchten auch etwas davon haben – und das dann zu­rückweisen und sagen, das sei die Schuld der Bundesregierung oder des damaligen Vizekanzlers Pröll, das ist eigentlich fast schon unredlich. (Abg. Petzner: Haben Sie das Kleiner-Gutachten nicht gelesen?) Denn die Zeche dafür zahlen die Steuerzahle­rInnen, für eine Bank, die unter Jörg Haider zum Instrument der Finanzierung gemacht wurde, für das Schlosshotel, in dem man residiert, für die „notwendigen“ Hubschrau­berlandungen, Events und dergleichen. (Abg. Petzner: Das steht alles im Kleiner-Gut­achten!) Dafür hat man es gebraucht, dafür hat man es genutzt, und am Ende war es eine der größten Pleiten dieser Republik. (Abg. Petzner: Kleiner-Gutachten lesen!)

Und dass Sie heute reden! – Lassen Sie das Volk reden! Die größte Chuzpe ist ja überhaupt die FPÖ, die stellt sich hierher und sagt: Das Volk darf nicht abstimmen! – Was machen Sie denn jede Woche im Kärntner Landtag? Sie verhindern, dass darüber in Form einer Landtagswahl abgestimmt wird! (Beifall bei SPÖ und Grünen.) Weil die Herren Dörfler und Scheuch – Entschuldigung, inzwischen schon Scheuch II, denn der andere ist ja so weit in einem Strafverfahren verfangen und verurteilt, dass er gehen musste – Angst haben, dass das Kärntner Volk die Chance hat, Ihnen die Rechnung zu quittieren. (Abg. Mag. Stefan: Ach geh!) Für dieses Vorgehen, ein Land in Gei­selhaft zu nehmen, ein Vorgehen, wo man anruft und sagt: Einen Bauauftrag? Geht schon! Hauptsache auf der Liste drauf und er hat es gefunden, der Herr Landesrat. (Abg. Strache: Warten Sie das Wahlergebnis in Kärnten ab!)

Um auf unsere Situation hier in Europa zurückzukommen: Es ist ja nicht so, dass sich Europa das erste Mal in einer solchen Situation befindet. Wir haben vor 80 und 90 Jah­ren eine Weltwirtschaftskrise gehabt. Damals wurden derartige Rezepte ausprobiert: Wir sind wir! – Jedes Land hat sich abgeschottet. Hilfe gab es keine. Die einen ha-
ben die sogenannte Tausend-Mark-Sperre verhängt, damit auch ja keine Gäste nach Österreich kommen. Und dieses Geistes Kinder versuchen 80 Jahre später wiederum Ängste zu nutzen, um bei der Bevölkerung eine ähnliche Art von Wirtschaftspolitik durchzusetzen.

Wir sollten eigentlich damals gelernt haben (Abg. Mag. Stefan: Geisteskinder des Be­rufsheeres!), dass es nur in einer Zusammenarbeit funktioniert (Abg. Bucher: Solidari­tät!), in der Erkenntnis, dass wir gemeinsam eine Schicksalsgemeinschaft haben, auch in der Europäischen Union, die es notwendig macht, auch wenn es einen nicht freut, einzuspringen, so wie die restlichen Österreicher für Kärnten eingesprungen sind.

Die Republik Österreich hat für die 19 Milliarden € nicht gehaftet, aber faktisch. Denn wäre die Hypo Alpe-Adria Pleite gegangen, dann hätte diese Haftung des Landes Kärnten automatisch dazu geführt, dass ganz Österreich Schwierigkeiten gehabt hätte, seine Anleihen zu platzieren. Das heißt, die Rechnung, der ungedeckte Wechsel, wur­de von den Entscheidungsträgern in Kärnten längst schon auf alle Bürgen in Österreich gezogen, in allen Bundesländern, von Vorarlberg bis ins Burgenland. In einer solchen Situation hilft es nur, die Zähne zusammenzubeißen. Und auch wenn dieser Schaden von solchen Politikern wie in Kärnten verursacht wurde und zu verantworten ist, haben wir dafür zu sorgen, dass nicht ein noch größerer angerichtet wird. Und genau dassel­be müssen wir in Europa tun.

Ihre Argumentation, die Sie an den Tag legen, ist teilweise hanebüchen. Ich weiß schon, dass das alles vom Kickl kommt. Sie kommen heraus, Herr Strache, und spulen


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 110

das runter, was er geschrieben hat. Und dann stellt er sich her und kritisiert den Le­benslauf des Herrn Bundeskanzlers. Bei dem gibt es in seinem Lebenslauf überhaupt nur Propaganda für die FPÖ, mehr gibt es ja dort nicht zu finden. Das ist die „Ernsthaf­tigkeit“, mit der Sie sich mit diesem Thema beschäftigen. Schauen Sie nachher auf sei­ne eigene Homepage: nichts anderes als Propaganda! (Abg. Strache – auf Bundes­kanzler Faymann weisend –: Wenigstens keine sieben Jahre Loch im Lebenslauf! Aber der hinter Ihnen hat ein Problem!) – Ich habe nur 20 Jahre einen ernsthaften Beruf be­trieben, das macht einen Unterschied. Das ist der Unterschied zu Ihnen. Sie sollten halt lieber über Amalgamplomben reden – ich bleibe bei meinem Teil, bei dem, was wirtschaftspolitisch notwendig ist. (Zwischenrufe der Abgeordneten Dr. Strutz und Ing. Hofer.)

Dieser ESM ist nichts anderes als eine Versicherungsleistung. Alle Mitgliedstaaten schaffen gemeinsam das, was wir mit dem IWF weltweit haben: eine Versicherung, die wir hoffentlich nie brauchen werden. Aber ich zahle allemal noch lieber Prämie, als dass ich nachher Schadenersatzleistung bekomme.

Unsere Solidarität gilt all jenen, die diese europäische Idee, die uns Frieden und Wohl­stand gebracht hat, weiterentwickeln. Ich hoffe, dass denen, die stören und das als fünfte Kolonne der Spekulanten zerstören wollen, der Wähler ein gehöriges Stopp­schild vor die Nase stellt, als Nächstes im lieben Bundesland Kärnten. (Abg. Strache: Für Spekulationen sind schon Sie zuständig!) Da können Sie die Landeshauptmann­träume zu Ende träumen, Herr Bucher. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Bucher: Wer sind die Spekulanten?)

11.26


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Auer. – Bitte.

 


11.26.13

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Eigentlich ist es ja in­teressant, dieser Debatte heute zuzuhören. Und wenn ich genau aufgepasst habe, hat der Kollege Strache in seinem Redebeitrag ausgeführt, dass wir zumindest einmal die Haftungsobergrenze völkerrechtlich absichern sollten. Damit hat er ja indirekt gesagt, er wäre bisher mit den vorgesehenen Maßnahmen einverstanden, aber die Haftungs­obergrenze sollte völkerrechtlich abgesichert werden. (Abg. Strache: Haben Sie wie­der nicht zugehört, Herr Auer!) – Herr Kollege Strache, Sie hätten dem Kollegen Krai­ner zuhören sollen, der in einer Präzision sondergleichen erläutert hat, wie vorgegan­gen wurde und wie auch im Gesetz fixiert ist (Abg. Strache: Völkerrechtlich faktisch nicht haltbar!), wer mitbestimmen kann und muss, wenn eine Haftungsobergrenze er­weitert werden sollte.

Meine Damen und Herren! Wir sind ja wesentlich weiter gewesen als Deutschland, we­sentlich weiter, weil bei uns wurde das von vornherein im Gesetz fixiert. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) Offensichtlich, Herr Kollege Strache, waren Sie beim Hearing zu wenig lange da, oder Sie haben das Gesetz nicht gelesen. Es gibt zwei Möglichkei­ten. (Abg. Mag. Stefan: Sie wissen genau, dass das ! Es ist ein Unterschied, ob man einen Vorbehalt macht oder ! – Abg. Strache: Völkerrechtlich falsch und nicht halt­bar!)

Sie erklären uns ständig, Sie sind für Österreich. Sie erklären uns ständig, Sie wären für das Land, nur für Österreich, nur für die Bewohner. Wenn Sie das tatsächlich so umsetzen wollten, wie Sie es vorgeben, dann sollten Sie doch für mehr Beschäftigung sein, für eine hervorragende Konjunktur, für ein Wirtschaftswachstum, für stabile Finan­zen. (Abg. Mag. Stefan: Sie wissen genau, dass das nicht stimmt!) Und genau das si­chern uns der Beitritt zur Europäischen Union und der Euro, meine Damen und Herren!


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 111

(Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Wenn wir das Geld bei uns investieren, ist das auch der Fall! – Abg. Mag. Stefan: In Spanien, Griechenland, Italien!)

Ich habe mich als langjähriger Parlamentarier ja heuer schon gewundert, warum dem Kollegen Strache im Sommer kein Thema für eine Sondersitzung eingefallen ist. Es gab erstmals keine Sondersitzung. Nicht, dass ich besonders etwas dagegen gehabt hätte, auch im Sommer hier sein zu müssen. (Abg. Mag. Kogler: Ihr habt eh mit dem Abwürgen des Untersuchungsausschusses zu tun!) Wo er die Möglichkeit gehabt hätte, eine Sondersitzung zu beantragen – warum hat er es denn nicht gemacht? – Während die Regierung gearbeitet hat (ironische Heiterkeit bei FPÖ, BZÖ und Grü­nen – Abg. Strache: Drei Oppositionsparteien! – Abg. Mag. Kogler: Keppelt schon wieder!), Sommer, Sonne und Meer, Herr Kollege Strache! Sommer, Sonne und Meer! (Abg. Strache: Sieht man heute an der Tagesordnung! Jetzt wird es peinlich! Kennen Sie die Geschäftsordnung? „Tolle“ Tagesordnung haben wir heute! – Weitere Zwi­schenrufe bei FPÖ und Grünen.)

Haben Sie im Sommer etwas zur Stabilisierung des Euro beigetragen, Herr Kollege Strache? – Mir nichts bekannt! Nichts bekannt! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Sie kennen die Bestimmungen der Geschäftsordnung für Sondersitzungen!? Keine Ah­nung, der Herr Auer! Wie lange sind Sie schon im Parlament?) Also bis jetzt, Herr Kol­lege Strache, waren Sie sich immer noch einig in der Opposition, eine Sondersitzung zu beantragen. Soll ich es Ihnen vorzählen, wie oft Sie das schon gemacht haben? Heuer ist Ihnen nichts eingefallen dazu. Warum denn? Haben Sie keine Zeit gehabt dazu?! (Abg. Strache: Das ist der Aufruf, dass wir nächstes Jahr im Sommer eine Son­dersitzung machen sollen! Guter Aufruf!) Haben Sie keine Zeit gehabt dazu, oder wa­ren Sie aus bestimmten persönlichen Gründen unterwegs? Kann schon sein. (Zwi­schenrufe bei der FPÖ. – Abg. Mag. Kogler: Bei aller Wertschätzung: Selber nur zude­cken, aber die Opposition maßregeln! Das passt ins Bild! Dass die ÖVP sich hinstellt und so eine Semmel abzieht und dann die Opposition maßregelt !)

Herr Kollege Kogler, Sie wissen, dass hier im Haus präzise gearbeitet wurde. Da gibt es einen Untersuchungsausschuss. (Abg. Mag. Kogler: Aus dem letzten Sumpf qua­ken Sie immer noch heraus!) Wir haben viele Tage gearbeitet – mag sein, dass Sie nicht dabei waren, kann schon sein, aber es wurde hier gearbeitet. Nehmen Sie das zur Kenntnis! (Abg. Strache: Präzise Tagesordnung vom Nichtarbeiten!)

Sie sollten auch einmal zur Kenntnis nehmen, dass Österreich eine hervorragende Bi­lanz hat. Wir haben die besten Beschäftigungszahlen in Europa. Wir haben die zweit­niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Was das Einhalten der Maastricht-Kriterien betrifft, haben nur sechs Länder ein Budgetdefizit von unter 3 Prozent, und da gehört Österreich dazu. Seien wir doch einmal ein bisschen stolz! Das ist eine tolle Leistung. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Eine Exportnation wie Österreich, wo sechs von zehn Arbeitsplätzen vom Export ab­hängig sind, braucht eine stabile Währung, braucht den Euro, braucht die Sicherheit hier in Europa, meine Damen und Herren. Schauen Sie ein bisschen umher, was an­derswo los ist! (Abg. Mag. Stefan: Wohin exportieren wir? Deutschland, USA, Eng­land!) – Ihre Zwischenrufe in Ehren, Herr Kollege, trotzdem sollten Sie einmal anerken­nen, dass Österreich hervorragend dasteht, ob es Ihnen passt oder nicht, trotz Ihrer Opposition. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Aber dank der Unternehmer! Trotz dieser Regierung!)

 


Präsident Fritz Neugebauer: Den Schlusssatz bitte!

 


Abgeordneter Jakob Auer (fortsetzend): Und wer auch in Zukunft stabile Verhältnisse haben will, auch in finanzieller Hinsicht, wird sich zu diesem Rettungsschirm zu beken­nen haben. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

11.31



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 112

Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Strutz. – Bitte.

 


11.31.41

Abgeordneter Dr. Martin Strutz (FPÖ): Herr Abgeordneter Auer, es wird Ihnen auch mit noch so schönen Worten nicht gelingen, diese katastrophale Politik des ESM, diese katastrophale Finanzpolitik der österreichischen Bundesregierung schönzureden.

Wir haben in Österreich die höchste Arbeitslosenrate. (Abg. Mag. Muttonen: Wo? Was? – Abg. Strache: Wollen Sie die leugnen?) Sie sagen: „Wo?“ – Ich werde es Ih­nen jetzt sagen. Nehmen Sie vielleicht einmal Ihre eigenen Institute, Frau Kollegin, nehmen Sie die Statistik Austria, nehmen Sie das WIFO, nehmen Sie Ihre Experten, die Sie bezahlen, ernst! Das, was Sie hier gesagt haben, stimmt einfach nicht. (Abg. Strache: Schauen Sie sich die Zahlen der Arbeiterkammer an!)

Es wird Ihnen nicht gelingen, diese Politik schönzureden, weil die Österreicherinnen und Österreicher täglich in der Brieftasche, am Schalter beim Arbeitsmarktservice et­was ganz anderes spüren. (Abg. Mag. Muttonen: Schauen Sie sich Kärnten an!) Sie gehen nicht mehr hinaus zur Bevölkerung. Schauen Sie sich die Schlangen an, wo sich die jungen Menschen um eine Beschäftigung anstellen!

Herr Kollege Auer, wir verdienen seit dem Euro-Start in Österreich um 35 Prozent we­niger. Eine aktuelle Studie der Schweizer Großbank UBS zeigt, dass die Österreicher quer durch alle Einkommensgruppen weniger Geld in der Brieftasche haben. Bei den am besten Verdienenden beträgt das Minus 10 Prozent, aber bei den Ärmsten und bei der Mittelschicht 35 Prozent und mehr. Das ist ein Faktum. (Abg. Mag. Muttonen: Vie­le Kärntner verlassen das Land, weil sie keine Arbeit finden!)

Diese Lasten, die Sie den Österreicherinnen und Österreichern mit diesem ESM aufge­bürdet haben, zahlen diese indirekt über die Inflation. Lesen Sie die Zahlen Ihrer eige­nen Experten, Frau Kollegin, die Statistik Austria, jetzt mit der Auswertung für den Au­gust. Was heißt das? (Abg. Mag. Muttonen: Warum steht Kärnten an letzter Stelle?) – Beim täglichen Wocheneinkauf, das ist nur das Notwendigste, was man zur Führung eines Haushaltes benötigt, müssen die Österreicherinnen und Österreicher um 4,1 Pro­zent mehr für Ihre Politik bezahlen, für den Kotau, den Sie wöchentlich in Brüssel able­gen, für den Kniefall, den Sie vor den Finanzmärkten machen. (Beifall bei der FPÖ.)

Da Sie, Herr Kollege Auer, gesagt haben, die Österreicher brauchen diesen Euro, die Österreicher brauchen diesen Rettungsschirm: Ich sage Ihnen, die Österreicherinnen und Österreicher brauchen eine wohlüberlegte Finanzpolitik. Sie brauchen eine Bun­desregierung, die ihre Interessen vertritt und nicht die Interessen der Finanzmärkte in Brüssel, der Banken und Spekulanten. (Beifall bei der FPÖ.)

Das, Herr Bundeskanzler, haben Sie verabsäumt. Sie haben verabsäumt, die Österrei­cherinnen und Österreicher vor der Zustimmung zu diesem Europäischen Stabilitäts­mechanismus zu befragen. Warum? – Weil Sie ganz genau wissen, dass Sie gegen die Interessen der Österreicherinnen und Österreicher handeln. Eine Mehrheit der Ös­terreicher – und diese Umfragen liegen Ihnen auch vor – will diesen Stabilitätsmecha­nismus nicht. Sie wollen keinen Automatismus, wo man automatisch den Pleitestaaten Griechenland, Spanien, Zypern – und jetzt im Oktober wird Slowenien dazukommen – unser hart verdientes Geld in den Rachen wirft.

Und warum haben Sie das Volk nicht, so wie Sie es jetzt beim Bundesheer machen, vor einer Entscheidung befragt? Warum haben Sie die Österreicher nicht vor diesem Beitritt Österreichs und der Einwilligung in diesen Europäischen Rettungsschirm be­fragt? Weil Sie genau wissen, dass ein anderes Ergebnis herausgekommen wäre. Jetzt machen Sie eine Volksbefragung zur Wehrpflicht, die eigentlich aus meiner Sicht nur einen Grund hat, nämlich auf Kosten der Steuerzahler einen Zwischenwahlkampf


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 113

von SPÖ und ÖVP zu finanzieren. Denn eine Volksbefragung – das wissen wir alle – ist kein bindendes Mittel.

Wir haben Sorge, dass mit dieser Finanzpolitik die Inflation in Wirklichkeit noch weiter angekurbelt wird. Wir werden in Kärnten in der Landesregierung alle Maßnahmen er­greifen (Abg. Mag. Muttonen: Sie stellen sich nicht einmal einer Wahl!), um diesen ESM im letzten Schritt noch zu verhindern. (Beifall bei der FPÖ.)

Deshalb werden wir auch in den kommenden Wochen eine Verfassungsklage einbrin­gen, damit Sie sehen, dass wir Freiheitlichen die Interessen der Österreicher vertreten, die Sie am Altar in Brüssel opfern. (Beifall bei der FPÖ.)

11.36


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Kogler. – Bitte.

 


11.36.52

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Her­ren! Es handelt sich um eine Aktuelle Europastunde des Parlaments, ein Recht der Ab­geordneten. Insofern will ich bei aller Unterschiedlichkeit – ausdifferenzierter geht es ja fast gar nicht –, die die grüne Fraktion zur freiheitlichen Fraktion hat, die dieses Thema hier völlig zu Recht auf die Tagesordnung gesetzt hat, nicht akzeptieren, Herr Abgeord­neter Auer, dass Sie als Abgeordneter hier hergehen und die freiheitliche Fraktion in einem Gutteil Ihrer Rede dafür maßregeln, was sie als Parlamentsfraktion über den Sommer vielleicht tun soll oder nicht tun soll.

Das geht sich nicht mehr aus, insbesondere nicht angesichts der Rolle der Regierungs­abgeordneten – modern hätte man „Performance“ gesagt; das ist ein böser Begriff, aber er ist ohnehin noch immer zu harmlos für das, was Sie von Rot und Schwarz hier in letzter Zeit abliefern –, die die Aufgaben des Parlaments torpedieren – wir werden heute noch oft und genügend Zeit haben, darauf einzugehen (Beifall bei Grünen und FPÖ) – und nicht nur vor ihrer Verantwortung flüchten – das wären wir ja noch ge­wohnt, dass die Garderobe übergeht, weil Sie alle Ihr Gewissen da unten abgeben, und Sie erst recht, das sind wir ja gewohnt –, sondern in Tateinheit mit jenen sind – viele sind es ohnehin nicht mehr, aber denen halten Sie noch die Stange –, die alles abdrehen wollen, was noch im Untersuchungsausschuss ansteht. Das wird Thema des Tages sein, und wir werden Ihnen auch noch den Zusammenhang zum Europa-Thema nahebringen.

Aber als Erstes einmal: Das ist unredlich. Das passt aber genau ins Bild, dass die Re­gierungsabgeordneten mittlerweile nach ein paar flüchtigen Anfällen von Erleuchtung im heurigen Frühjahr wieder in diese alte Rolle zurückverfallen sind, und das schlech­ter denn je. Und diesen Tiefpunkt der politischen Kultur haben Sie zu verantworten, und zwar in all Ihren Wahlkreisen. Und wir werden noch für diese Gespräche und Aus­einandersetzungen sorgen.

Und das Beste kommt zum Schluss: Sie haben noch Zeit zur Umkehr. Niemand ist ge­nötigt, sein Gewissen in der Garderobe verhaften zu lassen. Sie können herunterkom­men, es wieder abholen und hier mit entsprechendem Selbstbewusstsein wieder Platz nehmen. Ich lade Sie dazu ein. (Beifall bei Grünen und FPÖ.)

Herr Abgeordneter Rossmann hat, glaube ich, die Zusammenhänge der Abfolgen die­ser Finanz- und in der Folge leider auch Realwirtschaftskrise ja dargestellt, diese, wenn wir schon von Schuldenunion reden, geradezu Schuldumkehr dessen, was hier ursächlich war. Ich will aus diesem Grund jetzt nur mehr auf die Rolle der Spekulation eingehen und wie wir jetzt in Österreich mit unseren europäischen Verhandlungen da­stehen – da unterscheiden wir uns eben: ja gar nicht so schlecht!; das muss man jetzt einmal sehen –, und ich wollte auch noch einmal auf den Vorhalt eingehen, dass diese


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 114

ESM-Konstruktion völlig daneben sei. Der ESM ist ambivalent, ich kann es nur wieder­holen. Er kann aber, richtig eingesetzt, auch zur Spekulationsbekämpfung dienen, und das ist in der nächsten Minute mein Thema.

Er kann auch missbraucht werden, nämlich dann, wenn man den Gläubigern unter fal­schen Konditionen das Geld nachschmeißt – das ist so. Aber sind wir gegen einen So­lidarfonds in Österreich, Stichwort Kärnten, oder sonst etwas? Sind wir gegen einen Solidarfonds in Österreich nur deshalb, weil er für irgendetwas missbraucht werden kann, was im Übrigen auch immer wieder vorkommt? – Sind wir nicht. Sehen Sie, so ähnlich ist das, und das sei auch allen sonstigen Hysterikern ins Stammbuch geschrie­ben.

Deshalb werden wir darauf schauen – und dafür haben wir Vorkehrungen getroffen; man hat ja gesehen, dass man die Regierung nicht so oft allein lassen darf –, dass das österreichische Parlament im Plenum, aber auch in den Ausschüssen nicht nur Mit­sprache- und Informationsrechte hat, sondern definitive Letztentscheidungsrechte. Das stellen Sie regelmäßig, offensichtlich absichtlich, falsch dar.

Das zweite große Instrument wird die Finanztransaktionssteuer sein. Wir werden weiter darauf drängen, dass sie kommt. Die ganz großen Barrikaden sind beiseite geräumt worden, und zwar aufgrund eines Verhandlungserfolges der deutschen und der öster­reichischen Grünen in diesem Zusammenhang.

Letztlich ist die EZB-Politik entscheidend. Wir hätten uns die ganze ESM-Geschichte sparen können, würde die Europäische Zentralbank so vorgehen, wie sie es jetzt ange­kündigt hat, es zu tun – das muss man auch sehen –, und das ist unterm Strich eine gute Sache.

Abschließend dazu: Es geht aus dem Vertrag, der völkerrechtliche Norm hat, hervor, dass die jeweiligen nationalen Bestimmungen gelten, und wir haben in Österreich et­was Vorbildliches erreicht, Kollege Strutz. Mehr als das, was Karlsruhe verlangt, haben wir in Österreich durchgesetzt! Das muss man schon auch einmal zur Kenntnis neh­men. Und insofern sollte man bei aller Streiterei nicht ganz vergessen, dass dieses Parlament über mehrere Parteien hinweg zwischendurch auch etwas zusammenbringt. (Beifall bei Grünen, SPÖ und ÖVP.)

Das ist nicht so schlecht, und deshalb werden wir, was die notwendige Aufklärung, die notwendige Aufarbeitung und den notwendigen politisch-moralischen Neustart unserer Republik betrifft, hier weiterhin darum kämpfen, dass das geschehen wird. Dazu wird heute noch Gelegenheit sein. Sie nutzen das, um in sich zu gehen, und die Tagesord­nungspunkte folgen dann. Aber eines geht mit Sicherheit nicht: die Vorsitzende des Untersuchungsausschusses anzuschütten. (Abg. Rädler: Sie hat sich selbst ange­schüttet!) Obwohl diese dann trotzdem den Weg frei macht, nehmen Sie die Situation immer noch nicht ernst genug und wollen weiter die Aufklärung verhindern. Das ist das Thema des Tages. Wir werden Sie herausfordern, und Sie werden folgen müssen. (Beifall bei den Grünen.)

11.42


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Grosz. – Bitte.

 


11.42.53

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Hohes Haus! Zum Kollegen Matznetter: Sie kom­men hier an das Rednerpult heraus und werfen Kritikern des ESM und dieser Schul­denunion wirtschaftliche Inkompetenz vor, und da ist schon einiges dazu zu sagen. Wenn uns die Schuldenpolitik in Europa von drei Regierungsmitgliedern der Sozialde­mokratie, die vorher hier gesessen sind, erklärt wird, nämlich Faymann, Ostermayer und Schmied, und diese drei Regierungsmitglieder der Sozialdemokratie sind, gegen


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 115

die die Staatsanwaltschaft ermittelt, weil sie mit öffentlichen Geldern nicht umgehen konnten, dann zeigt das schon die besondere Perfidie dieser ganzen Diskussion, wenn gerade Sie, Herr Bundeskanzler, der Sie nicht einmal mit Inseratengeld ordentlich um­gehen können, uns plötzlich erklären, wie man mit dem Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler auf europäischer Ebene umgehen kann. – Aber das nur zur Einlei­tung. (Beifall beim BZÖ.)

Zum Kollegen Rossmann von den Grünen: Sie sagen, die meiste Schuldenlast ist bei den meisten Ländern durch die Wirtschaftskrise ausgelöst worden. Laut Eurostat – das dürfte Ihnen ein Begriff sein – aus dem Jahr 2006 hatte Griechenland bereits 2006 106,1 Prozent des BIP als Verschuldung, ebenso Italien. (Zwischenruf des Abg. Mag. Rossmann.) Daher war ja nur bedingt die Wirtschafts- und Finanzkrise bei eini­gen Ländern schuld an der hohen Verschuldung. Diese Warnbeispiele aber sind sys­temimmanent seit dem Jahr 2006 und auch schon davor, und daher hätte man sich überlegen sollen, ob man solche Schuldenländer überhaupt in eine Europäische Wäh­rungsunion aufnimmt und damit riskiert, dass wir mit unserem Steuergeld, dem Steu­ergeld der Österreicherinnen und Österreicher – das im Übrigen, Kollege Rossmann, auch im Schuldenturm Österreich verschwindet durch die Schuldenpolitik von Rot und Schwarz –, für sie einstehen müssen, ob wir damit überhaupt solche Länder mitfinan­zieren – volkstümlich gesagt: durchfüttern – können.

Das war der historische Irrglaube, der uns heute einmal mehr zu dieser Diskussion, zu diesem Scheideweg führt: ob wir es Österreich zumuten können, unter den Unter­schlupf einer Schuldenunion zu gehen, obwohl wir selbst bereits kein Geld mehr ha­ben. Denn: Wie viel Verschuldung Österreich anhand des BIP 2011 hat – mehr als 70 Prozent, leidige 70 Prozent –, das brauche ich Ihnen nicht auch noch zu zitieren.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe Ihnen heute ein Beispiel mitgebracht, ein Beispiel aus meiner Geburtsstadt Graz. Die Grazerinnen und Grazer zahlen im Jahr 2011 1,7 Milliarden € an Einkommen- und Vermögensteuer. (Zwischenrufe der Abgeordneten Steibl und Mag. Schickhofer.) Sie zahlen 940 Milliarden € an Umsatz­steuer, und an anderen Abgaben – Quelle: das Finanzministerium – 161 Milliarden €. (Abg. Jakob Auer: Millionen, nicht Milliarden! – Zwischenruf des Abg. Riepl.) Jahr für Jahr zahlen die Grazer, die Bewohner der zweitgrößten Stadt Österreichs, 2,8 Milliar­den € Steuern, und sie haben in Graz Schulden von 1,3 Milliarden €.

Und daher sagen wir, dass es angesichts der Schuldensituation unserer Länder, auch unserer Gemeinden und des Bundes widersinnig ist, das wenige Geld, das man durch hohe Steuern und Abgaben noch hereinbekommt – wobei man ohnedies die Wirtschaft auspresst und den Unternehmern, den Angestellten, den Arbeitnehmern Daumen­schrauben anlegt –, in ein unfinanzierbares Schuldensystem, in einen korrupten „Euro­pean Kings Club“ hineinzuzahlen. (Abg. Mag. Gaßner: Milliarden sind nicht gleich Mil­lionen!) Dafür sind wir nicht zu haben und haben daher mehrmals gesagt, und zwar fundiert mit den Zahlen des Finanzministeriums, mit den Zahlen von Eurostat: Genug gezahlt, sehr geehrte Damen und Herren! Und das schreiben wir Ihnen heute einmal mehr in Ihr Stammbuch. (Beifall beim BZÖ.)

Das Land hat Schulden. Die Bildung der Schuldenunion mit einer Beteiligung Öster­reichs bedeutet, dass wir unser eigenes Elend auf europäische Ebene übertragen. Und da gibt es mehrere Zugänge. Der Zugang des deutschen Verfassungsgerichtshofs war ein rechtlicher. Auch der Zugang einiger Parlamentsparteien, unter anderem des BZÖ, nämlich dass wir gegen den ESM eine Klage einbringen wollen, ist ein rechtlicher. Aber, sehr geehrter Herr Bundeskanzler Faymann, es gibt auch einen moralischen Zu­gang. Und diesen moralischen Zugang haben Sie an dem Tag verloren, als Sie ge­meinsam mit der ÖVP und mit der Unterstützung der Grüninnen und Grünen de facto den Ausverkauf Österreichs, den Ausverkauf der österreichischen Steuerleistung be-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 116

schlossen haben, als Sie diese in ein System von Konkursanten und Pleitiers auf eu­ropäischer Ebene überliefert haben. Und das wollen wir nicht.

Wir wissen, dass wir in schwierigen Zeiten leben, und wir wissen, dass wir mit dem ös­terreichischen Staatshaushalt verantwortungsvoll umgehen müssen. Aber das bedeu­tet, dass wir das Geld, das wir aufgrund der Leistung der Arbeitnehmerinnen und Ar­beitnehmer, aufgrund der Leistung der Wirtschaft in diesem Land erwirtschaften, auch so sinnvoll einsetzen, dass dieses Geld in Österreich zur Schuldentilgung dient – Zu­sammenlegung der 22 Sozialversicherungsanstalten, Schuldentilgung!, Auflösung der Rücklagen bei der Oesterreichischen Nationalbank, Schuldentilgung! – und nicht zur Tilgung von Schulden korrupter griechischer Bürgermeister oder italienischer Mafiosi, die de facto den ganzen Tag nichts anderes getan haben, als auf Kosten anderer im reichen Mitteleuropa, im reichen Norden Europas zu leben. Dafür sind wir nicht zu ha­ben, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall beim BZÖ.)

11.48


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Lugar. – Bitte.

 


11.48.25

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Hohes Haus! Ich muss jetzt einmal einiges zurechtrücken. Es heißt immer, die EU ist gleich der Euro und der Euro ist gleich die EU. Nur zu Ihrer Erinnerung: Wir wissen ja, dass es in der Europäischen Union zehn Länder gibt, die den Euro nicht haben und damit sehr, sehr gut leben.

Wenn Frau Merkel immer wieder sagt, „Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“, so ist das einfach falsch. Es ist deswegen falsch, weil der Euro genau das nicht gemacht hat, was er tun hätte sollen: Der Euro hätte Stabilität bringen sollen. – Hat er nicht. Wir retten ihn seit zwei Jahren, wir haben seit zwei Jahren praktisch jede Woche ein Ret­tungsprogramm. Wenn so Stabilität aussieht, dann gute Nacht!

Und was den Wohlstand betrifft: Der Euro soll den Wohlstand in Europa bringen. – Schauen wir uns jene Länder an, die nicht den Euro haben, und vergleichen wir die Wohlstandsentwicklung. Wir werden sehen, und dazu gibt es einige Studien, dass der Euro eben keinen Wohlstand gebracht hat, weder für uns noch für die Südländer – ganz im Gegenteil.

Viele sagen, es ist die Integration, der Euro bringt eine zusätzliche Integration; das heißt, wir wachsen in Europa durch den Euro zusammen. – Schauen Sie einmal nach Griechenland: In Griechenland brennen deutsche Fahnen. Die Griechen fühlen sich er­obert von den Deutschen, weil wir ihnen 100 Milliarden zukommen haben lassen. So sieht diese Integration aus. Und wenn es um die Fiskalunion geht, sagen viele andere Länder gleich, was sie davon halten – nämlich gar nichts.

Das heißt, der Euro hat letztlich nichts gebracht. Und deshalb sage ich ganz deutlich: Europa braucht den Euro nicht!

Wer den Euro gebraucht hat oder geglaubt hat, ihn zu brauchen, waren die Südländer. Die Deutschen und die Österreicher haben einen Schilling und eine Mark gehabt, die hatten kein Problem. In Wahrheit waren die Mark und der Schilling ein Erfolgskonzept. Wir hatten kein Problem. Aber es hat andere Länder gegeben, wie Italien oder auch Frankreich und Spanien und auch Griechenland, die zeit ihres politischen und finan­ziellen Lebens Probleme mit ihrer Währung hatten. Das waren weiche Währungen, die haben ununterbrochen abgewertet. Viele wissen das ja gar nicht mehr. In Italien hat man ja zusehen können, wie die Währung verfallen ist. (Abg. Mag. Kogler: Ja, und wir nichts hin exportieren haben können!) Und diese Länder wollten den Euro, weil sie ge­glaubt haben, es bringt ihnen Stabilität.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 117

Aber wir wissen jetzt im Nachhinein, es hat auch jenen Ländern nicht genützt, ganz im Gegenteil: Es hat ihnen massiv geschadet, denn jene Länder, dieser „Club Med“, diese Südländer konnten ihre Zahlungsbilanzdefizite nicht durch Abwertung ausgleichen, so wie sie es in der Vergangenheit immer gemacht haben. Das konnten sie plötzlich nicht mehr.

Und genau an diesem Punkt stehen wir heute. Wir stehen heute an dem Punkt, dass den Südländern innerhalb des Euros nicht zu helfen ist. Es ist ihnen nicht zu helfen! Und wer das nicht glaubt, der schaue nach Griechenland. Schauen Sie sich einmal nur die Zahlen an: Wir in Österreich verschulden uns in der Stunde mit 1 Million € – das heißt, von 9 Uhr bis jetzt haben wir uns schon mit 2 Millionen neu verschuldet. Grie­chenland ist von der Größe her vergleichbar; es hat zwar ein bisschen mehr Einwoh­ner, ist aber von der Wirtschaftsleistung her etwa gleich. Wir in Österreich verschulden uns in der Stunde mit 1 Million – und Griechenland mit 10 Millionen. 10 Millionen! Kön­nen Sie sich das vorstellen? Zehn Mal so viel pro Stunde!

Jetzt fragt man sich: Wie soll das gehen? Wie soll Griechenland auf die Füße kom­men? Glauben Sie, wenn wir mit dem ESM und mit der EZB und mit all diesen Hilfsme­chanismen noch oben etwas drauflegen auf diesen Schuldenberg, dass damit jeman­dem geholfen ist? Glauben Sie das wirklich? – Letztlich wird Griechenland pleitegehen, und viele andere Länder mit ihm.

Und wer wird dafür zahlen? – Das ist jetzt die zentrale Frage. Und wenn wir mit diesem ESM und mit der EZB so weitermachen wie bisher, dann werden wir alle dafür zahlen.

Jetzt frage ich Sie – denn anscheinend schockiert das niemanden, dass wir alle dafür zahlen –: Was würden Sie davon halten, wenn wir – als Beispiel – alle 11 000 Privat­konkurse pro Jahr in Österreich gemeinschaftlich übernehmen, wenn wir also sagen würden: Wir haften dafür! Egal, wer in Österreich Privatkonkurs macht, wir haften da­für!? – Wäre das ein gangbarer Weg? Glauben Sie das? Wäre das gut? Glauben Sie, dass das denen entgegenkommt, die ordentlich wirtschaften wollen?

Genau das Gleiche erleben wir aber in Europa, indem wir sagen: Ganz egal, wie ihr wirtschaftet, wir übernehmen die Kosten dafür! Wir zahlen mit unserem Vermögen, wir zahlen mit unseren Spareinlagen, wir zahlen mit unseren Versicherungsleistungen! – Glauben Sie, dass das bei denen dann entsprechende Motivation auslöst, ordentlich zu wirtschaften? – Ganz sicher nicht. Und das erleben wir ja in Griechenland. Wir erleben in Griechenland: Je mehr wir zahlen, desto weniger pfeifen sie sich um etwas. Und ge­nau das Gleiche werden wir in Spanien, in Italien und überall erleben. Denn: Wenn die Rechnung letztlich ein anderer zahlt, wird man sich nicht dementsprechend bemühen. Das ist ein Naturgesetz, das gilt in Österreich genauso wie in Europa.

Deshalb: Hören wir auf mit diesem ESM, mit der EZB, mit diesem unbegrenzten An­kauf von Staatsanleihen! Hören wir auf mit der Wohlstandsverteilung von uns dorthin, wo man glaubt, ihn zu brauchen! Und wenn wir für alle die Haftung übernehmen wol­len, wenn das hier in diesem Raum Common Sense ist, wenn wir für alle Staaten in Europa die Haftung übernehmen wollen, dann müssen wir vorher den Bürger fragen. Wir müssen es! Wir können nicht, wir müssen es, denn der Bürger wird letztlich die Rechnung bezahlen. Und ich sage immer: Derjenige, der bezahlt, der soll auch an­schaffen! Und der Bürger hat in dieser Sache noch nicht gesprochen.

Deswegen sollten wir nicht zur Wehrpflicht eine Volksabstimmung machen, sondern zu der Frage: Wollen wir mit unserem Vermögen ganz Europa finanzieren? – Das ist die Frage, und diese Frage müssen wir dem Bürger stellen. (Beifall bei Abgeordneten der FPÖ.)

11.54



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 118

Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Ich schließe daher die Debatte.

11.54.23Einlauf und Zuweisungen

 


Präsident Fritz Neugebauer: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsgegenstände und deren Zuweisungen verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsordnung auf die im Sitzungssaal verteilte Mitteilung.

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A. Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 12462/J bis 12574/J;

Schriftliche Anfragen an die Präsidentin des Nationalrates:

89/JPR bis 91/JPR;

Schriftliche Anfrage an die Obfrau des Untersuchungsausschusses:

88/JPR;

2. Anfragebeantwortungen: 11358/AB bis 12326/AB;

Nachträge zu Anfragebeantwortungen: Zu 11080/AB und Zu 11207/AB;

Berichtigungen zu Anfragebeantwortungen: Zu 11512/AB und Zu 12270/AB;

Anfragebeantwortungen (Präsidentin des Nationalrates): 79/ABPR bis 81/ABPR, 83/ABPR bis 88/ABPR;

Anfragebeantwortung (Obfrau des Untersuchungsausschusses): 82/ABPR;

3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz über eine Transparenzdatenbank (Transparenzdatenbankgesetz 2012 – TDBG 2012) (1891 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Arzneimittelgesetz geändert wird (1898 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Bundesschatzscheingesetz geändert wird (1899 d.B.),

Bundesgesetz über österreichische Beiträge an internationale Finanzinstitutionen (IFI-Beitragsgesetz 2012) (1900 d.B.),

Bundesgesetz über die Erhöhung der Quote Österreichs beim Internationalen Währungsfonds (1901 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Seniorengesetz geändert wird (1902 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Arbeitskräfteüberlassungsgesetz, das Landarbeitsge­setz 1984, das Arbeitsverfassungsgesetz, das Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsge­setz, das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz, das Ausländerbeschäftigungsgesetz, das Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz, das Arbeitslosenversicherungsgesetz 1977, das Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz und das Bauarbeiter-Schlechtwetter­entschädigungsgesetz 1957 geändert werden (1903 d.B.),

Bundesgesetz über die Beglaubigung durch die Konsularbehörden (Konsularbeglaubi­gungsgesetz – KBeglG) (1905 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Regelung des Personenstandswe­sens (Personenstandsgesetz 2013 – PStG 2013) erlassen sowie das Staatsbürger­schaftsgesetz 1985, das Meldegesetz 1991 und das Namensänderungsgesetz geän­dert werden und das Personenstandsgesetz aufgehoben wird (1907 d.B.),


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 119

Bundesgesetz, mit dem das Familienlastenausgleichsgesetz 1967 geändert wird (1908 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über das Wirksamwerden der Verordnung (EU) Nr. 648/2012 über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregis­ter (Zentrale Gegenparteien-Vollzugsgesetz – ZGVG) erlassen wird sowie das Finanz­marktaufsichtsbehördengesetz und das Finalitätsgesetz geändert werden (1914 d.B.);

4. Ergänzung oder Änderung von Regierungsvorlagen oder Berichten:

Stellungnahme des Controlling-Beirates gem. § 2 Abs. 3 Erfolgskontrollenverordnung zum Bericht des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport über den Erfolgs­kontrollenbericht der flexibilisierten Dienststellen gemäß Erfolgskontrollen-Verord­nung – BGBl. II Nr. 28/2001 (Vorlage Zu 97 BA),

Stellungnahme des Controlling-Beirates gem. § 2 Abs. 3 Erfolgskontrollen-Verordnung zum Bericht der Bundesministerin für Inneres über die Erfolgskontrolle der Flexiklausel-Einheit Sicherheitsakademie gemäß § 17a Abs. 8 BHG iVm der Erfolgskontrollen-Ver­ordnung (Vorlage Zu 99 BA).

B. Zuweisungen:

1. Zuweisungen seit der letzten Sitzung gemäß §§ 32a Abs. 4, 80 Abs. 1, 100 Abs. 4, 100b Abs. 1 und 100c Abs. 1:

Budgetausschuss:

Bericht der Bundesministerin für Inneres über die Erfolgskontrolle der Flexiklausel-Ein­heit Sicherheitsakademie gemäß § 17a Abs. 8 BHG iVm der Erfolgskontrollen-Verord­nung sowie Stellungnahme des Controlling-Beirates gem. § 2 Abs. 3 Erfolgskontrollen-Verordnung (Vorlage 99 BA und Zu 99 BA),

Bericht der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie über die Erfolgs­kontrolle der Flexibilisierungsklausel im Österreichischen Patentamt (2005–2012) – Be­richtszeitraum 2009, 2010, 2011 (Vorlage 100 BA),

Monatserfolg Juni 2012, vorgelegt von der Bundesministerin für Finanzen (Vorla­ge 101 BA),

Bericht der Bundesministerin für Finanzen über die Genehmigung von Vorbelastungen für das 2. Quartal 2012 (Vorlage 102 BA),

Bericht der Bundesministerin für Finanzen über die Genehmigung von überplanmäßi­gen Ausgaben im 2. Quartal 2012 (Vorlage 103 BA),

Bericht der Bundesministerin für Finanzen gemäß § 4a Zahlungsbilanzstabilisierungs­gesetz über die im 2. Quartal 2012 ergriffenen Maßnahmen (Vorlage 104 BA),

Bericht der Bundesministerin für Justiz gemäß Erfolgskontrollen-Verordnung, BGBl. II Nr. 28/2001, über die Justizanstalten St. Pölten, Sonnberg, Leoben und Graz-Jakomini (Vorlage 105 BA),

Monatserfolg Juli 2012, vorgelegt von der Bundesministerin für Finanzen (Vorla­ge 106 BA);

Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen:

Petition Nr. 169 betreffend „Nein zur Unterbringung von Asylwerbern in Kasernen“, überreicht vom Abgeordneten Ing. Norbert Hofer,

Bürgerinitiative Nr. 45 betreffend „Barrierefreiheit als Pflichtfach“,

Bürgerinitiative Nr. 46 betreffend „JA! zu rauchfreier Atemluft“;


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 120

2. Zuweisungen in dieser Sitzung:

a) zur Vorberatung:

Finanzausschuss:

Zweites Protokoll zur Abänderung des Protokolls zum am 25. Mai 2010 in Hongkong unterzeichneten Abkommen zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Sonderverwaltungsregion Hongkong der Volksrepublik China zur Ver­meidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerumgehung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (1890 d.B.),

Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland über die Nachnutzung der ehemaligen österreichisch-deutschen gemeinschaftlichen Grenzzollämter (1893 d.B.),

Vertrag zwischen der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland über die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Schwarzarbeit und il­legaler grenzüberschreitender Leiharbeit (1894 d.B.),

Protokoll zur Abänderung des am 30. Januar 1974 in Wien unterzeichneten Abkom­mens zwischen der Republik Österreich und der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkom­men und vom Vermögen (1896 d.B.),

Protokoll zwischen der Republik Österreich und der Republik Zypern und Zusatzproto­koll zur Abänderung des am 20. März 1990 in Wien unterzeichneten Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (1897 d.B.),

Änderung des Übereinkommens zur Errichtung der Europäischen Bank für Wiederauf­bau und Entwicklung (1904 d.B.);

Hauptausschuss:

Antrag der Bundesregierung auf Durchführung einer Volksbefragung gemäß Art. 49b B-VG (1909 d.B.);

Rechnungshofausschuss:

Bericht des Rechnungshofes, Reihe Bund 2012/7 (III-345 d.B.),

Bericht des Rechnungshofes, Reihe Bund 2012/8 (III-349 d.B.);

Verkehrsausschuss:

Vertragswerke des Weltpostvereins (Genf 2008); Achtes Zusatzprotokoll zur Satzung des Weltpostvereins; Erstes Zusatzprotokoll zur allgemeinen Verfahrensordnung des Weltpostvereins; Weltpostvertrag samt Schlussprotokoll; Abkommen über die Postzah­lungsdienste (1895 d.B.),

Änderungsurkunden der Satzung der Internationalen Fernmeldeunion und des Vertra­ges der Internationalen Fernmeldeunion, Genf 1992, geändert durch die Konferenz
der Regierungsbevollmächtigten (Kyoto 1994), die Konferenz der Regierungsbevoll­mächtigten (Minneapolis 1998), die Konferenz der Regierungsbevollmächtigten (Marra­kesch 2002) und die Konferenz der
Regierungsbevollmächtigten (Antalya 2006), samt Erklärungen und Vorbehalten (1906 d.B.);

Wissenschaftsausschuss:

Abkommen zwischen der Regierung der Republik Österreich und dem Ministerrat der Republik Albanien über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit (1892 d.B.);

b) zur Enderledigung im Sinne des § 28b GOG (vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung des Ausschusses):


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 121

Budgetausschuss:

Bericht der Bundesministerin für Finanzen über die öffentlichen Finanzen 2011 (III-354 d.B.);

Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft:

Grüner Bericht 2012 der Bundesregierung (III-352 d.B.),

Bericht der Bundesregierung über Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2013 gemäß § 9 LWG 1992 (III-353 d.B.);

Justizausschuss:

Bericht der Bundesministerin für Justiz betreffend Durchführung einer wissenschaftli­chen Evaluierung des § 278a StGB aufgrund der Entschließung des Nationalrates vom 20. Oktober 2011, E 203 NR/XXIV. GP (III-348 d.B.);

Verfassungsausschuss:

Kommunikationsbericht 2011 der KommAustria, der Telekom-Control-Kommission und der RTR-GmbH gemäß § 19 Abs. 2 KOG, vorgelegt vom Bundeskanzler im Einverneh­men mit der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie (III-344 d.B.);

Verkehrsausschuss:

Tätigkeitsbericht der Schienen-Control GmbH 2011, vorgelegt von der Bundesministe­rin für Verkehr, Innovation und Technologie (III-346 d.B.),

Tätigkeitsbericht 2011 der Bundesanstalt für Verkehr, vorgelegt von der Bundesminis­terin für Verkehr, Innovation und Technologie (III-347 d.B.);

Wissenschaftsausschuss:

Bericht des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung zur sozialen Lage der Studierenden 2012 (III-355 d.B.).

C. Unterrichtung gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG:

Aufnahme der Verhandlungen über die Änderung des Abkommens zwischen der Re­gierung der Republik Österreich und dem Ministerrat der Republik Albanien über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur, der Bildung und der Wissenschaft,

Aufnahme der Verhandlungen bzgl. die Überarbeitung der Vertragswerke anl. des XXV. Weltpostkongresses,

Aufnahme der Verhandlungen über ein Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Republik Albanien über die Zusammenarbeit betreffend die Leihe von Gegen­ständen ihres beweglichen Kulturerbes im Staatseigentum für Ausstellungen auf dem Gebiet des jeweils anderen Staates.

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Ergänzend zu der im Saal verteilten Mitteilung gemäß § 23 Abs. 4 des Geschäftsordnungsgesetzes gebe ich bekannt, dass der Bundesrech­nungsabschluss für das Jahr 2011 (III-350 der Beilagen) eingelangt ist, und ich weise diesen dem Budgetausschuss zu.

Ankündigung einer Dringlichen Anfrage

 


Präsident Fritz Neugebauer: Die Abgeordneten Pilz, Kolleginnen und Kollegen haben das Verlangen gestellt, die vor Eingang in die Tagesordnung eingebrachte schriftliche Anfrage 12575/J der Abgeordneten Pilz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundes­kanzler betreffend Inseraten-Affäre Faymann dringlich zu behandeln.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 122

Gemäß der Geschäftsordnung wird die Dringliche Anfrage nach Erledigung der Tages­ordnung, spätestens jedoch um 15 Uhr behandelt werden.

11.55.40Fristsetzungsantrag

 


Präsident Fritz Neugebauer: Weiters teile ich mit, dass die Abgeordneten Pendl, Amon, Kolleginnen und Kollegen beantragt haben, dem Untersuchungsausschuss zur Klärung von Korruptionsvorwürfen zur Berichterstattung betreffend den Beschluss des Nationalrates 910/GO vom 20. Oktober 2011 eine Frist bis 21. September zu setzen. (Rufe beim BZÖ: Das ist unfassbar! – He-Rufe bei FPÖ, Grünen und BZÖ und Pfui-Ru­fe. – Rufe beim BZÖ: Skandalös! – Abg. Grosz: Das ist ein Demokratieputsch! Das ist ein Demokratie- und Kontrollputsch! – Abg. Ing. Westenthaler: Das ist ein Demokratie­putsch! – Abg. Grosz: Unfassbar! Nur um den Inseraten vor der Demokratie zu schützen! Nur damit der nicht vor den Ausschuss muss und den Schwarzen ihre Ost­geschäfte nicht aufgedeckt werden! – Weitere Zwischenrufe bei BZÖ, FPÖ und Grü­nen.)

Ferner liegt das von fünf Abgeordneten gemäß § 43 Abs. 3 der Geschäftsordnung ge­stellte Verlangen vor, eine kurze Debatte über diesen Fristsetzungsantrag durchzufüh­ren.

Da für die heutige Sitzung die dringliche Behandlung einer schriftlichen Anfrage ver­langt wurde, wird die kurze Debatte in Anschluss an diese stattfinden. Die Abstimmung über den Fristsetzungsantrag wird nach Schluss dieser Debatte erfolgen. (Abg. Grosz: Das ist ein Demokratieputsch! – Abg. Ing. Westenthaler: Das hat es noch nie gege­ben! Das ist einzigartig! – Abg. Brosz: Zur Geschäftsordnung!)

Zur Geschäftsbehandlung zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Brosz. – Bitte.

 


11.56.43

Abgeordneter Dieter Brosz, MSc (Grüne) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsi­dent! Sie haben soeben den Fristsetzungsantrag der Regierungsfraktionen angekün­digt. Ich möchte dazu Folgendes festhalten: Dieser Antrag enthält eine völlige Neue­rung, die nicht einmal ansatzweise in Debatte gestanden ist, nämlich eine Frist bis 21. September – das ist übermorgen. (Ruf beim BZÖ: Das ist unfassbar!)

Diese Vorgangsweise schränkt die Rechte der Geschäftsordnung weiters ein, weil nämlich § 43 der Geschäftsordnung vorsieht, dass es die Möglichkeit gibt, eine bereits gesetzte Frist auch weiter zu erstrecken, nämlich dann, wenn der Nationalrat vor ihrem Ablauf – ich betone: vor ihrem Ablauf! – einen diesbezüglichen Beschluss fasst.

Das hätte geheißen: Bei jeder normalen Vorgangsweise wäre der nächste Plenarter­min vorgesehen gewesen. Und wenn die Verhandlungen im Untersuchungsausschuss ergeben hätten, dass es einen weiteren Bedarf gibt, dann hätte es mit Sondersitzung des Nationalrates – egal, ob Einzeleinbringung oder Oppositionseinbringung – die Möglichkeit gegeben, vor Ende der Frist die Frist zu erstrecken, um weitere Verhand­lungsgegenstände und Verhandlungstage zu ermöglichen.

Mit diesem Beschluss wird selbst dieser Weg zugemacht. Das heißt, dass ab 21. Sep­tember auch keine Sondersitzung mehr stattfinden kann. Eine Einbringung eines dies­bezüglichen Verlangens, die sofort stattfinden würde, würde auch nicht reichen. (Abg. Ing. Westenthaler: Das ist ein Demokratieputsch!)

Dieser Antrag ist demokratiepolitisch unerträglich, und ich ersuche Sie, die Sitzung zu unterbrechen und die Klubobleute zu einer Stehpräsidiale zu rufen, um zu klären, wie man mit diesem Antrag weiter umgehen kann. (Beifall bei Grünen, FPÖ und BZÖ.)

11.58



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 123

Präsident Fritz Neugebauer: Weitere Wortmeldung zur Geschäftsbehandlung: Herr Abgeordneter Ing. Hofer. – Bitte.

 


11.58.15

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Wir sind tatsächlich fassungslos. Wir hätten nicht damit gerechnet, dass Sie tatsächlich so etwas tun. Sie fügen damit dem Parla­mentarismus in Österreich schweren, schweren Schaden zu. (Beifall bei FPÖ, Grünen und BZÖ.)

Natürlich ist uns bewusst, dass die SPÖ keine Freude damit haben kann, wenn ein amtierender Bundeskanzler in den U-Ausschuss zitiert wird. Natürlich ist uns klar, dass Sie, Herr Bundeskanzler, aufgrund der Vorwürfe, die jetzt vorliegen, auch wenn Sie sa­gen, Sie würden eine Einladung annehmen, nicht gerne in den U-Ausschuss kommen. Ich verstehe das parteipolitisch von der SPÖ – Sie tun alles, um das zu verhindern –, aber ich verstehe die ÖVP nicht. Ich verstehe sie nicht! (Abg. Grosz: Die Ostgeschäf­te!) Sie ermöglichen es erst, dass jetzt dieser U-Ausschuss abgedreht wird. Ich kann nur sagen, Sie schaden sich damit selbst am meisten, denn die Österreicher werden sich zu Recht fragen: Warum sind diese Parteien nicht an Aufklärung interessiert?

Herr Präsident, ich beantrage eine Sitzungsunterbrechung, damit wir uns beraten kön­nen, und die Einberufung einer Sonderpräsidiale. (Beifall bei der FPÖ.)

11.59


Präsident Fritz Neugebauer: Weitere Wortmeldung zur Geschäftsbehandlung: Herr Klubobmann Bucher. – Bitte.

 


11.59.41

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Mei­ne sehr geehrten Damen und Herren! Demokratiepolitisch ist Österreich am Tiefpunkt angelangt. (Abg. Mag. Kogler – in Richtung SPÖ und ÖVP –: Ihr habt das Gewissen ja schon im Gully, nicht einmal mehr in der Garderobe!) Ich denke, so etwas ist einzig­artig – ein demokratiepolitischer Putsch geradezu hier im Parlament. (Beifall bei BZÖ, FPÖ und Grünen.)

Da sieht man, mit welcher Kaltschnäuzigkeit Rot und Schwarz dieses Land in Geisel­haft nehmen und jegliche Aufklärung und Unterbindung von zukünftiger Korruption ver­hindern.

Jetzt hatten wir ursprünglich alle Interesse daran – es gab ja diesbezüglich einen All­parteienantrag –, alles das aufzuklären, was wir als Missstände bezeichnet haben, die einen mehr, die anderen weniger. Und jetzt, von einem Tag auf den anderen, wird das alles auf die Seite geschoben! (Abg. Mag. Kogler: Arbeitsverweigerung!) Wir haben nicht einmal die Möglichkeit, einen schriftlichen Bericht zu dem – unter Anführungszei­chen – „erfolgreichsten Untersuchungsausschuss der Zweiten Republik“ zu verfassen, sondern es wird alles mündlich in kürzester Zeit abgehandelt hier im Hohen Haus.

Ich appelliere an das Gewissen von Rot und Schwarz (Abg. Strache: An welches Ge­wissen?) – an das Gewissen von Rot und Schwarz –, im Interesse der Bevölkerung und der Republik dieses Ansinnen auf die Seite zu schieben und diesen Antrag nicht zuzulassen, denn alles andere, meine sehr geehrten Damen und Herren, eine Zustim­mung zu diesem Antrag bedeutet: Untersuchungsausschuss abgedreht, kein Interesse an Aufklärung, die Korruption kann munter weitergehen. Wir sind auch für eine Sonder­präsidiale und eine Behandlung jetzt sofort. (Anhaltender Beifall beim BZÖ sowie Bei­fall bei der FPÖ.)

12.01



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 124

Präsident Fritz Neugebauer: Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zu den bisherigen drei Wortmeldungen rein formal bemerken, dass ein Antrag des Kollegen Ing. Hofer, der jetzt von Herrn Klubobmann Bucher unterstützt wurde, vorliegt, aber Sie wissen ge­nau, Herr Ingenieur, dass der Antrag auf Sitzungsunterbrechung für eine Präsidiale ei­gentlich nicht zulässig ist. – Das der guten Ordnung halber, weil wir uns auf Basis der Geschäftsordnung bewegen wollen. (Abg. Mag. Kogler: Das ist eine Anregung!) – „An­regung“ habe ich verstanden, aber das ist kein Antrag. Da sind wir uns einig, Herr Kol­lege Kogler. (Abg. Mag. Kogler: Sie erklären das, was jeder weiß, aber das, was erklä­rungsbedürftig ist, erklären Sie nicht!)

Als Nächster ist Herr Klubobmann Dr. Cap zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


12.02.19

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Ich möchte einmal vorausschicken, dass es mich schon wundert, dass in den Wortmeldungen nie darauf hingewiesen wird, dass es in Österreich auch eine funktionierende Justiz gibt (Zwi­schenrufe bei Grünen, BZÖ und FPÖ – die Abgeordneten der Grünen halten Tafeln in die Höhe, auf denen jeweils der Name eines Abgeordneten der Regierungsparteien steht und dahinter: „eine Stimme für Vertuschung und gegen Aufklärung“), dass in all diesen diskutierten Fällen die Justiz entsprechende Aktivitäten entwickelt hat, dass wir volles Vertrauen haben, und dass daher der Vorwurf, dass es hier eine Vertuschung gibt, nicht gegeben ist. (Abg. Grosz: Das ist billig!)

Was Sie aber nicht erzählt haben ist, dass es heute seit zeitig in der Früh den Versuch von uns gab, hier zu einer Lösung zu kommen. (Ironische Heiterkeit bei den Grünen. –Abg. Dr. Moser: Scheinheilig!) Wir haben Ihnen einen Zeitplan für die Sitzungen vorge­legt, wir haben Ihnen auch eine Liste von Auskunftspersonen vorgelegt, und wir haben im Wesentlichen das vorgelegt, was wir eigentlich schon vor Wochen wollten und was damals im Untersuchungsausschuss und unter der damaligen Vorsitzenden Moser nicht abgestimmt wurde.

Was diese Blockade und die ganze Diskussion angeht, die im Wesentlichen schon vor dem Sommer begonnen hat und wo in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, dass hier – und da gibt es viele, die sagen, möglicherweise von allen, auch von den drei Op­positionsparteien – gar nicht mehr der Wille besteht, dass dieser Untersuchungsaus­schuss weitergeht (Zwischenrufe bei Grünen, BZÖ und FPÖ), so wird dieser Eindruck von Ihnen noch verstärkt. (Abg. Öllinger: Scheinheilig! Jämmerlich!)

Wenn Sie versuchen, einen Untersuchungsausschuss hier zu missbrauchen, bloß um oppositionspolitisch daraus einen Vorteil zu ziehen, dann soll sich jeder darüber ein Bild machen. Wir jedenfalls haben einen detaillierten Plan zur Fortsetzung dieses Un­tersuchungsausschusses vorgelegt und wollen die Zustimmung aller drei Oppositions­parteien. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Bis übermorgen?!)

Wenn Sie sich weigern, hier mitzugehen, das weiter chaotisieren wollen und daher sig­nalisieren, dass Sie nicht interessiert sind, dass das eine Fortsetzung findet, ist es ehr­licher, wenn wir hier sagen, dann beenden wir ihn einfach.

Aber dann sage ich Ihnen noch etwas: Wenn es jemals wieder einen Untersuchungs­ausschuss geben sollte – dazu bekenne ich mich (ironische Heiterkeit und Zwischen­rufe bei Grünen und BZÖ), denn wir haben uns ja immer dafür eingesetzt –, dann braucht er eine neue Verfahrensordnung (Abg. Grosz: Ein roter Putschist! – weitere Zwischenrufe), denn diese Verfahrensordnung provoziert, dass es immer dann, wenn sich ein Untersuchungsausschuss in der Abarbeitung der Themen dem Ende nähert, einen Streit gibt. Das hat keinen Sinn. Im Deutschen Bundestag funktioniert das, hier funktioniert es nicht. (Abg. Strache: Da, wo es Sie betrifft, funktioniert es nicht, weil dann wollt ihr ihn abdrehen, sobald es die SPÖ betrifft!)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 125

Da sind Sie von den Oppositionsparteien selbstverständlich mitverantwortlich. Daher sage ich Ihnen: Stimmen Sie diesem Antrag, den wir eingebracht haben, zu, dann zie­hen wir diese Fristsetzung wieder zurück. (Beifall bei der SPÖ.)

12.05


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster ist Herr Klubobmann Kopf zu Wort gemel­det. – Bitte.

 


12.05.29

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Ho­hes Haus! Es ist in der Tat sehr bedauerlich, dass es in diesem Untersuchungsaus­schuss, der über viele Monate durchaus im Konsens Ladungslisten beschlossen und Terminentscheidungen getroffen hat, noch vor dem Sommer urplötzlich zu Schwierig­keiten gekommen ist (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: „Urplötzlich“?!), die schon hin­länglich diskutiert worden, auch rund um den Vorsitz, um die Vorsitzende, und Anträge, Nichtzulassungen, Doch-Beschlussfassungen, Protokolländerungen und vieles andere mehr, das bekannt ist, was nach vielen Monaten des Konsenses schließlich dazu ge­führt hat, dass dieser Ausschuss nicht mehr regulär und ordnungsgemäß arbeiten konnte. (Abg. Strache: Jetzt gibt es aber keinen Vorwand mehr nach dem Rücktritt der Frau Vorsitzenden!)

Wir, die Regierungsparteien, haben heute – nach langen Gesprächen auch am gestri­gen Tag – den Oppositionsparteien einen Vorschlag für eine Weiterführung dieses Ausschusses auf Basis von Terminvorschlägen und auch Ladungsvorschlägen unter­breitet, wo es vor dem Sommer bei den Terminen schon einmal einen Vierparteien-Konsens gab, bei den Ladungslisten immerhin den Konsens von drei Parteien, also nicht nur der Regierungsparteien. Und heute ist es auf einmal nicht mehr möglich! Ob­wohl es vor dem Sommer noch einen größeren Konsens gab, ist es heute nicht mehr möglich, auf Basis derselben Vorschläge einen Konsens über die Fortführung des Aus­schusses zu finden. (Abg. Dr. Moser: Das stimmt ja nicht! – Abg. Mag. Kogler: Schon wieder falsch!)

Meine Damen und Herren! Die fünf Termine, die wir hier vorgeschlagen haben, sind genau jene – natürlich zeitversetzt –, über die es zwischen vier Parteien dieses Hohen Hauses bereits eine Einigung gegeben hat, und heute ist das auf einmal nicht mehr möglich. (Abg. Strache: Ohne Zeugenlisten!) Das heißt, meine Damen und Herren, dieser Fristsetzungsantrag ist eingebracht, und es besteht selbstverständlich bis zur Aufnahme der Debatte noch die Möglichkeit, sich über diesen Vorschlag bis am Nach­mittag zu einigen. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Erpressung nennt man das!)

Ich muss den Kollegen Brosz auch korrigieren, was die Geschäftsordnung anbelangt. Es ist nicht so, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, diesen Ausschuss auch zu ver­längern. Wenn Sie den § 45 der Geschäftsordnung lesen, werden Sie sehen, dass da steht:

„Kann ein Untersuchungsausschuss innerhalb einer ihm gemäß § 43 gesetzten Frist nicht schriftlich Bericht erstatten, so hat in der dem Fristenlauf folgenden Sitzung der Obmann des Untersuchungsausschusses oder dessen Stellvertreter einen mündlichen Bericht über die bisherige Tätigkeit zu erstatten.“ (Abg. Öllinger: Und wer ist der Ob­mann?) – Der Stellvertreter in dem Fall.

Und jetzt kommt es: „Setzt der Nationalrat für die Vorlage eines schriftlichen Aus­schussberichtes keine neuerliche Frist, so ist damit die Tätigkeit des Untersuchungs­ausschusses beendet.“ (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ja eben! Es gibt ja keine Sit­zung mehr!)

Also es besteht sehr wohl die Möglichkeit, eine neuerliche Frist auch nach Ablauf der gesetzten Frist zu setzen, wenn man sich auf eine akzeptable Vorgangsweise einigen


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 126

könnte. Es ist also nicht richtig, was Sie zitiert haben. Das ist kein endgültiges Ende. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Kogler: Jetzt kommt zur Scheinheiligkeit auch noch die Verwirrung dazu!)

12.09


Präsident Fritz Neugebauer: Weitere Wortmeldungen zur Geschäftsbehandlung, wo­bei das im Wesentlichen schon Debattenbeiträge sind, die man üblicherweise auch in der Präsidiale durchführt, liegen nicht mehr vor.

Wir gehen daher in die Tagesordnung ein. (Abg. Grosz: Keine Unterbrechung?!)

Redezeitbeschränkung

 


Präsident Fritz Neugebauer: Zwischen den Mitgliedern der Präsidialkonferenz wurde Konsens über die Dauer der Debatten erzielt. Demgemäß wurde eine Tagesblockzeit von 4 „Wiener Stunden“ vereinbart, sodass sich folgende Redezeiten ergeben: SPÖ und ÖVP je 58 Minuten, FPÖ 50, Grüne 42 sowie BZÖ 40 Minuten.

Für die Dauer der Fernsehübertragung in ORF 2 nach der Aktuellen Stunde und der Aktuellen Europastunde wurde folgende Redeordnung vereinbart: Bundeskanzler 6 Mi­nuten, Vizekanzler 6 Minuten, eine Rednerrunde mit je 7 Minuten, Wortmeldung Staats­sekretär Dr. Lopatka 3 Minuten, eine Rednerrunde mit je 6 Minuten, ergibt 80 Minuten.

Von diesen 80 Minuten stehen jetzt noch 50 Minuten zur Verfügung, sodass wir nach Beschlussfassung diese Redeordnung verändern werden müssen.

Der den Vorsitz führende Präsident verteilt spätestens vor Beginn der letzten Runde nach Rücksprache mit den Klubvorsitzenden die verbleibende Redezeit auf die fünf Fraktionen in der Weise, dass noch alle Fraktionen in der Fernsehzeit gleichmäßig zu Wort kommen.

Allfällige tatsächliche Berichtigungen werden erst nach der Fernsehzeit aufgerufen.

Ich schlage gemäß § 57 Abs. 7 der Geschäftsordnung vor, die Redezeit jedes Abge­ordneten ohne Klubzugehörigkeit auf 10 Minuten pro Debatte zu beschränken.

Wir kommen sogleich zur Abstimmung über die eben dargestellten Redezeiten.

Wenn Sie dem Vorschlag beitreten, bitte ich Sie um ein Zeichen. – Das ist einstimmig angenommen.

12.11.071. Punkt

Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gemäß § 19 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Nationalrates betreffend Ernennung eines neuen Staats­sekretärs

 


Präsident Fritz Neugebauer: Wir kommen zum 1. Punkt der Tagesordnung.

Im Anschluss an diese Erklärungen wird im Sinne des § 81 der Geschäftsordnung ent­sprechend dem vorliegenden Verlangen von fünf Abgeordneten eine Debatte stattfin­den.

Ich erteile nun dem Herrn Bundeskanzler zur Abgabe einer Erklärung das Wort. – Bitte. (Abg. Ing. Westenthaler: Jetzt können Sie berühmt werden, Herr Bundeskanzler, wenn Sie zu dem Skandal etwas sagen!)

 


12.11.32

Bundeskanzler Werner Faymann: Sehr verehrter Herr Präsident! Sehr verehrte Mit­glieder der Bundesregierung! Sehr verehrte Abgeordnete! Meine Damen und Herren!


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 127

Wir haben heute in der Aktuellen Stunde zur Europapolitik ausführlich einen Aspekt diskutiert, den Aspekt des Schutzschirmes und den Aspekt der Schuldenbewirtschaf­tung und der Unterschiede innerhalb der Eurozone.

Das alleine zeigt schon, dass die Bedeutung Österreichs, sich in europapolitischen Fragen klar zur positionieren und auch zu engagieren, einen besonderen Stellenwert hat – in der Gegenwart, aber auch in der Zukunft. Nun hatte das Außenministerium und für Europa in wichtigen Angelegenheiten zuständige Ministerium neben dem Herrn Vi­zekanzler und Außenminister auch schon in der Vergangenheit einen Staatssekretär, der sich sehr engagiert hat in der Europapolitik, in der internationalen Politik, in dem, wo Österreich seine Stimmen erhebt, um das deutlich zu machen, was uns Öster­reichern wichtig ist: einerseits in Fragen der Neutralität und des Friedens, andererseits in wesentlichen Fragen der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in der Welt und in Europa im Besonderen. Und ich möchte daher die Gelegenheit wahrnehmen, mich bei Dr. Wolfgang Waldner, der bisher Staatssekretär war, recht herzlich für seine Tä­tigkeit zu bedanken. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Und ich möchte Dr. Reinhold Lopatka herzlich in einer Bundesregierung willkommen heißen, die sich in europapolitischen Fragen, aber auch in allen anderen internationa­len Fragen engagiert, in einer Zeit, in der Syrien, der Nahe Osten, der Iran und viele andere Länder im Fokus auch der Sorge um die weitere Friedensentwicklung in der Welt stehen, in einer Zeit, in der in der Europapolitik vieles wieder herzustellen ist, auch in der Eurozone, was bei Begründung der Eurozone – der Herr Abgeordnete Stummvoll hat es heute schon erwähnt – noch nicht an Instrumenten, Werkzeugen und Regeln berücksichtigt wurde, also in einer Zeit mit einer Fülle von wichtigen Aufgaben.

Diese Bundesregierung hat sich in der internationalen Politik in der Vertretung Öster­reichs vorher gut abgesprochen, hat die Positionen ausdiskutiert und dann die Stimme Österreichs und die Stärke dieses Landes gemeinsam vertreten. Ich bin überzeugt da­von, dass auch Staatssekretär Lopatka das in unserem Team hervorragen machen wird, und ich heiße ihn recht herzlich willkommen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

12.14


Präsident Fritz Neugebauer: Ich danke dem Herrn Bundeskanzler.

Ich erteile nun dem Herrn Vizekanzler das Wort. – Bitte.

 


12.14.41

Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten Vizekanzler Dr. Michael Spindelegger: Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Bundesregie­rung! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Hohes Haus! Ich freue mich außer­ordentlich, dass Reinhold Lopatka auf der Regierungsbank Platz genommen hat. Er ist jetzt seit mehr als einem Jahr als Abgeordneter und europa- und außenpolitischer Sprecher der ÖVP einer, der auch im Hohen Haus Erfahrung in diesem sehr wichtigen Aufgabengebiet gesammelt hat. Er hat Regierungserfahrung. Er war zweimal Staats­sekretär, hat verschiedene Funktionen eingenommen, und er ist vor allem eines: ein Marathonläufer, und er weiß daher, Ausdauer gehört zu seinem Programm. Und ich freue mich sehr, dass er mich jetzt als Staatssekretär unterstützen wird. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: In persönlicher Freundschaft tief verbunden!)

Reinhold Lopatka wird mich vertreten in New York, in Brüssel, bei internationalen Kon­ferenzen, an allen Hot Spots der Welt, und er wird auch mit mir gemeinsam den Euro­padialog in Österreich vorantreiben. Wir werden uns besonders im nächsten Jahr einen Schwerpunkt setzen in der Form, dass wir diesen Europadialog mit den Bürgern auch in den verschiedenen Town-Hall-Meetings, die wir schon begonnen haben, intensiv fortsetzen. Und das ist notwendig, weil wir natürlich die Diskussion über Europafragen auch mit dem Bürger, besonders jetzt, da wir viel über Europa diskutieren, fortsetzen müssen.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 128

Ich möchte an dieser Stelle aber auch anerkennen und mich bedanken, dass auch der Koalitionspartner Wolfgang Waldner als einen Staatssekretär schätzen gelernt hat, der in der Vergangenheit sehr viel für Österreich getan hat, bei vielen internationalen Gele­genheiten uns Österreicher sehr gut vertreten hat, und ich möchte ihm auch von dieser Stelle herzlich für seinen Einsatz danken. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich ein paar Worte zur Europapolitik besonders unter den jetzigen Gesichtspunkten sagen. Ich glaube, was wir so notwendig haben in Europa und auch in Österreich, das ist, dass wir wegkommen von der Krise und vom Reden über die Krise und hin zur Zukunftsagenda dieses Kontinents und von diesem Europa, von dem wir uns erwarten, dass es uns eine gute Zukunft bringt.

Diese Zukunftsagenda wird vor allem bestimmt von der Frage, wie wir es schaffen, dass wir wieder Wachstum auf diesem Kontinent bekommen. Daher ist alle Anstren­gung notwendig, dass wir die Wachstumsagenda besonders mit Vorschlägen berei­chern. Wir haben einen Vorschlag für einen Wachstums- und Innovationsfonds einge­bracht, der in der nächsten Finanzperiode greifen soll, der besonders die kleineren und mittleren Unternehmen unterstützen soll.

Und damit bin ich schon bei dem Punkt: Dort brauchen wir Wachstum. Diejenigen, die als Unternehmer andere beschäftigen, sind es, die jetzt unsere Rückenstärkung brau­chen und auch die Unterstützung mit finanziellen Mitteln, auch aus der Europäischen Union. – Eine wichtige Aufgabe, der wir uns besonders widmen werden. (Beifall bei der ÖVP.)

Ein Zweites ist natürlich, auf die Stabilität des Euro besonderes Augenmerk zu legen. Ich bin froh darüber, dass es in Deutschland jetzt Klarheit gibt. Wir haben mit der Entscheidung von Karlsruhe jetzt auch die Fortsetzung der Bestimmungen des ESM auch für Deutschland und damit für ganz Europa in die richtige Richtung gelenkt. Und das ist gut, denn wir müssen bei unserer Agenda bleiben. Fiskalpakt – das heißt, jedes Land muss auch seine Hausaufgaben machen, sein eigenes Budget wieder in Ord­nung bringen. Und ESM – das ist ein Rettungsschirm für diejenigen, die Überbrü­ckungshilfe brauchen. Beides ist notwendig, und beides haben wir jetzt in einem Fahr­wasser, wo es funktionieren kann. Seien wir froh darüber! Ich bin sehr froh, dass in Deutschland diese Frage jetzt geklärt ist.

Das Dritte ist: Wir müssen natürlich auch über die Zukunftsagenda in Richtung einer Veränderung der Verträge reden. Ich habe am Montagabend mit meinen zehn Außen­ministerkollegen ein Papier fertiggestellt, das eine Grundlage für eine Diskussion sein kann, wie man Institutionen straffen muss, wie wir uns stärker konzentrieren können auf bessere Regeln für die Zukunft, die auch Biss haben, auch dann, wenn es notwen­dig ist, dass man gegen jemanden vorgeht, der sich partout nicht an die gemeinsamen Regeln halten will, und das auch einen Zugang verschafft zur Frage, wie man eine bes­sere demokratische Legitimation in Europa sicherstellen kann.

Auch das ist notwendig. Es kann doch niemand dagegen sein, wenn man auch Mög­lichkeiten einführt, zum Beispiel bei der Europawahl den Kommissionspräsidenten di­rekt zu wählen. Dann wäre er nicht jemand, der einfach von 27 Staats- und Regie­rungschefs gemeinsam kreiert wird, sondern jemand, der das Vertrauen der europäi­schen Bevölkerung hat, was mir allemal lieber wäre. Ich bin überzeugt, wenn wir das tun, wird er auch mehr Gewicht haben, weil er direkt getragen ist vom Vertrauen der Bürger in Europa.

Darum darf ich diese Aspekte einer Europadiskussion auch heute mit in die Diskussion einbringen. Es ist die Debatte über die Zukunft Europas eröffnet. Wir werden jetzt im Herbst beim Europäischen Rat einen Bericht der vier Präsidenten vorgestellt bekom-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 129

men. Was kann man tun mit den jetzigen Regeln? Was müssen wir tun, um neue Re­geln aufzustellen?

Ich hoffe sehr, dass so, wie wir das in Österreich, auch in der Bundesregierung, be­sprochen haben, mit Jahresende auch ein Konvent eingesetzt wird über eine nächste Perspektive für Europa, wo alle, die Zivilgesellschaft, die Parlamentarier auf nationaler und europäischer Ebene und die Regierungen, mit eingebunden sind.

Das ist die richtige Vorgangsweise, und auf diesem Weg das auch den Bürgern zu ver­mitteln, wird Reinhold Lopatka gemeinsam mit mir auch in Österreich stark unterwegs sein. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

12.20


Präsident Fritz Neugebauer: Ich danke dem Herrn Vizekanzler.

Wir gehen in die Debatte über die Erklärungen ein und kommen zur ersten Rednerrun­de mit je 4 Minuten Redezeit.

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Hübner. – Bitte.

 


12.20.34

Abgeordneter Dr. Johannes Hübner (FPÖ): Auch unsererseits herzlichen Glück­wunsch und Gratulation an den neuen „alten“ Staatssekretär zur Rückkehr auf die Re­gierungsbank. Ich hoffe, das wird nicht nur ein spannendes, sondern auch ein einiger­maßen erfolgreiches Erlebnis. Unsererseits gibt es natürlich einige Bedenken, ob diese neue Funktion auch so ausgeübt werden wird – das muss ich leider kritisch vorausschi­cken –, wie es die österreichischen Interessen verlangen.

Es geht nicht darum, ob wir das EZA-Büro in Ouagadougou aufwerten oder schließen, ich glaube, das sind nicht unsere Themen, sondern, wie der Vizekanzler es gesagt hat, das Thema ist jetzt die Zukunft unseres Gemeinwesens, unserer Bevölkerung in Eu­ropa. Geben wir auf, verlieren wir ein autonomes Staatwesen, das sich zumindest in wichtigen Dingen selbst bestimmen kann, oder nicht?

Wir stehen an einem Punkt, wo wir eine Hartwährungszone verlassen. Wir sind es ge­wöhnt, zumindest seit der Hyperinflationspolitik von 1919/20, dass unsere Spargutha­ben, unser Geld einigermaßen gesichert ist. Das endet jetzt. Alle Beschlüsse sind ge­fasst, die Geldmenge unbeschränkt auszudehnen. Unsere Spareinlagen, von denen es immer geheißen hat, sie wären in Europa gesichert, unsere Pensionen, unsere Pen­sionsvorsorge, unsere Pensionskassen, wo es immer geheißen hat, wir brauchen den Euro, um das zu sichern, schmelzen dahin. Wir haben Realzinsen, die äußerst negativ sind, es werden für Sparguthaben unter ein Prozent gezahlt. Die Inflationsrate – nicht die gefühlte, sondern die festgestellte – des wöchentlichen Einkaufs liegt bei knapp 5 Prozent. Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen.

Wir haben heute viel zu diesem Thema gehört, viel Falsches, auch einiges Richtiges, aber eines ist sicher falsch, und dazu gibt es jetzt gleich unsererseits einen Antrag. Vor allem der Kollege Krainer hat sich diesem Thema gewidmet und hat gemeint, es wäre quasi in Stein gemeißelt, dass die Haftungsbeiträge der Staaten nicht mehr ausge­dehnt werden können, wir bräuchten darüber gar nicht zu reden und er verstünde mehr oder minder Karlsruhe nicht. – Ja, das ist deswegen so, weil er nur bis zum Artikel 8 Abs. 2 des ESM-Vertrages gelesen hat, aber nicht weiter hinten geschaut hat. Da gibt es tatsächlich gefährliche Bestimmungen. Da gibt es den Artikel 11 oder den Artikel 42 über die Anpassung der Anteile. Nämlich: Wenn ich auch nie mehr als für den Anteil haften kann, so können aber die Anteile verschoben werden, und das ist gefährlich.

Daher unsererseits ein Antrag gleich zu Beginn für den neuen Herrn Staatssekretär. Wir wollen haben, dass wir zumindest die Standards erreichen, die Deutschland durch seinen Verfassungsgerichtshof vorgegeben hat.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 130

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird dazu aufgefordert, analog zum Urteil des deutschen Bun­desverfassungsgerichtes völkerrechtlich sicherzustellen, dass durch die Haftungsbe­schränkung sämtliche Zahlungsverpflichtungen der Republik Österreich auf ihren Anteil am genehmigten Stammkapital des ESM in der Höhe von € 19 Millionen 483 800 

(Abg. Dr. Bartenstein: Milliarden!)

 € 19 483 800 000 begrenzt sind.“

*****

Das ist kein Antrag, der die Welt rettet, aber der den Schaden vielleicht ein bisschen begrenzen kann. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

12.23


Präsident Fritz Neugebauer: Der eingebrachte Entschließungsantrag steht mit in Ver­handlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Johannes Hübner und Heinz-Christian Strache und weiterer Ab­geordneter

betreffend völkerrechtliche Sicherstellung der im ESM-Vertrag festgelegten Haftungs­beschränkung Österreichs

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 1 Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gemäß § 19 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Nationalrates betreffend Ernennung eines neuen Staatssekretärs in der 169. Sitzung des Nationalrates in der XXIV. GP am 19. September 2012

Neben den grundsätzlichen Bedenken gegen den Europäischen Stabilitätsmechanis­mus, die nach wie vor bestehen, ist auf folgendes Urteil des deutschen Bundesverfas­sungsgerichtes hinzuweisen (zitiert aus: APA, 12. September 2012):

„Das deutsche Bundesverfassungsgericht hat dem Euro-Rettungsschirm ESM mit sei­nem Kreditvolumen von 500 Milliarden Euro grundsätzlich seinen Segen gegeben. Deutschland muss aber mit einer Zusatzklausel sicherstellen, dass es nicht gegen seinen Willen zu einer höheren Haftung als den bisher festgelegten 190 Milliarden Euro gezwungen werden kann. Nur dann ist die von der Verfassung verbürgte Haushalts­autonomie des Bundestages gewahrt. Auch wird die Regierung zu mehr Transparenz über ihre Entscheidungen bei Hilfsaktionen für strauchelnde Euro-Staaten angehalten. Nachfolgend die wesentlichen Vorgaben des Gerichts:

Deutschland darf dem Urteil zufolge den ESM-Vertrag nur ratifizieren, "wenn völker­rechtlich sichergestellt wird, dass durch die (...) Haftungsbeschränkung sämtliche Zah­lungsverpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland (...) auf ihren Anteil am geneh­migten Stammkapital des ESM (190.024.800.000 Euro) begrenzt sind." Der Vertrag dürfe nicht so ausgelegt werden, dass Deutschland ohne Zustimmung des deutschen ESM-Vertreters noch höher in die Haftung gehen muss. Dieser muss entlang der Be­schlüsse des Bundestags abstimmen.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 131

Der ESM hat eine Kapitalbasis von insgesamt 700 Milliarden Euro, mit der das Kredit­volumen abgesichert wird. Davon werden 80 Milliarden Euro in bar eingezahlt, 22 Mil­liarden Euro davon kommen aus Deutschland. Die übrigen 620 Milliarden Euro sind ab­rufbares Kapital - 168 Milliarden Euro steuert Deutschland bei. Der Vertrag sieht ver­schiedene Möglichkeiten vor, wie der ESM-Gouverneursrat bei Bedarf das abrufbare Kapital anfordern kann. Dem Rat gehören die Euro-Finanzminister oder ihre Stellver­treter an.

Die Kläger hatten ins Feld geführt, dass der ESM-Vertrag in diesem Zusammenhang die Haftungsobergrenze der Mitgliedstaaten nicht ausdrücklich sicherstellt. Es gebe Hintertüren, über die Deutschland zu höheren Einzahlungen ohne Zustimmung des Bundestages gezwungen werden könnte. So kann Kapital abgerufen werden, wenn ein Staat selbst unter den Rettungsschirm flüchten muss und kein Kapital mehr stellen kann. Diese Nachschusspflicht dürfe die Grenze von 190 Milliarden Euro für Deutsch­land nicht sprengen, stellte das Gericht klar. Auch betont es, dass eine Kapitaler­höhung über die bestehenden 700 Milliarden Euro hinaus nur durch einstimmigen Be­schluss des Gouverneursrats möglich ist - hier hat für Deutschland der Bundestag das letzte Wort.“

Daher stellen die unterzeichnenden Abgeordneten den nachfolgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird dazu aufgefordert, analog zum Urteil des deutschen Bun­desverfassungsgerichtes völkerrechtlich sicherzustellen, dass durch die Haftungsbe­schränkung sämtliche Zahlungsverpflichtungen der Republik Österreich auf ihren Anteil am genehmigten Stammkapital des ESM in der Höhe von € 19.483.800.000,- begrenzt sind.“

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Dr. Cap. – Bitte.

 


12.23.54

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Das Karlsruher Ur­teil ist eigentlich eine Bestätigung des richtigen Weges, den der österreichische Natio­nalrat eingeschlagen hat, denn im Wesentlichen besagt es nichts anderes als das, was wir mit unserem Mitwirkungsmodell beim ESM hier im Haus nach langen eingehenden Beratungen und Diskussionen beschlossen haben. Und während die Deutschen bezie­hungsweise der Deutsche Bundestag noch einen allfälligen Handlungsbedarf hat, ha­ben wir das in diesem Sinn nicht mehr und haben damit aber auch einer Forderung Rechnung getragen, nämlich, dass die nationalen Parlamente in diesem europäischen Prozess, der hier gerade stattfindet, nicht nur weiterhin ihren Stellenwert behalten sol­len, sondern dass dieser auch ausgebaut wird und dass die Mitwirkungsmöglichkeiten der einzelnen nationalen Parlamente auch in Zukunft garantiert sind. Das ist ein sehr, sehr positiver Punkt.

Mit dem neuen Staatssekretär Lopatka, den wir aus dem Außenpolitischen Ausschuss kennen – er war ja Obmannstellvertreter; ich bin nicht immer politisch seiner Meinung, aber, ich glaube, was das Marathonlaufen betrifft, da finden wir uns schon; wenn er ein bisschen langsamer laufen würde, könnten wir auch gemeinsam laufen –, werden wir eine weitere gute Arbeitsbasis haben.

Was die Frage der Europapolitik betrifft, die hier angeschnitten wurde und die ich in den 4 Minuten, die mir zur Verfügung stehen, auch erwähnen möchte, finde ich es po-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 132

sitiv, dass es die Möglichkeit einer Europäischen Bürgerinitiative gibt und dass dadurch der Ausbau und vielleicht auch die Beteiligung und die Identifikation größer werden, denn wir müssen permanent aufpassen, dass es nicht zu einer Verselbständigung der europäischen Institutionen kommt und damit zu einer weiteren Distanz zur europäi­schen Bevölkerung, zu den einzelnen Bevölkerungen, zu den einzelnen Ländern. Da­her ist auch dieses Element, vielleicht auch die Möglichkeit, den Kommissionspräsiden­ten direkt zu wählen, aber vor allem dieses direktdemokratische Element jedenfalls ein ganz wesentlicher Punkt. Aber ganz entscheidend ist der Ausbau der Schiene der na­tionalen Parlamente auch gegenüber den Regierungsvertretern und Regierungschefs, die dann auch bei den einzelnen Sitzungen auf der europäischen Ebene sein werden.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch der Kampf, muss ich fast schon sagen – und es hat ja auch da einen Fünf-Parteien-Beschluss hier im Parlament gegeben –, um die Finanztransaktionssteuer, die ein ganz wesentliches Element ist (Abg. Bucher: Wenn euch sonst nichts einfällt, dann kommt die Finanztransaktionssteuer!), um das hier wirklich gerungen wird. Aber da ist halt Großbritannien eines der großen Proble­me. Wir waren da die Vorreiter und haben dafür sehr viele neue Länder und Zustim­mungen auf europäischer Ebene gewinnen können. Das ist, glaube ich, auch ein we­sentlicher Aspekt.

Nicht ganz der Meinung bin ich, dass man den Zentralisierungsprozess in Europa so weit auf die Spitze treiben soll, dass zum Schluss herauskommt, dass man bei der Ge­staltung und Strukturierung unseres Sozialsystems mitreden darf, etwa sogar bei so et­was wie der Frage der Pensionen und sonstiger Elemente des Sozialsystems. Aber da­rüber werden wir mit Sicherheit noch viele Debatten und Diskussionen führen.

Was wir erkämpfen müssen beziehungsweise wo wir weiterhin dranbleiben müssen, ist die Frage der Finanzmarktarchitektur, der Finanzmarktregeln. Das war ja in Wirklichkeit eine der Wurzeln der Probleme, der wirtschaftlichen Krise, die bis hinein in die Real­wirtschaft Auswirkungen gezeitigt hat und wo wir alles unternehmen müssen, damit sich das in dieser Form nicht wiederholt. Also es gibt da einen großen Bereich von Auf­gaben, die wir zu erfüllen haben und wo wir uns sicherlich auch in diesem Sinne ein­bringen werden.

Insgesamt sei gesagt: Die Außenpolitik ist aber nicht nur auf Europa reduzierbar, das ist ganz wichtig, weil man oft nur Nachbarschaftspolitik und Europapolitik diskutiert, sondern wir wollen uns im Außenpolitischen Ausschuss weiterhin darum bemühen, das global zu sehen. Zum Beispiel: die Krise in Syrien oder, dass jetzt die österreichische Regierung beschlossen hat, bei der humanitären Hilfe einen Beitrag zu leisten.

Das sind lauter ganz wichtige Elemente, und da wollen wir auch weiterhin vom Aus­schuss aus unseren Beitrag leisten. (Beifall bei der SPÖ.)

12.28


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Klubobfrau Dr. Glawischnig-Piesczek. – Bitte.

 


12.28.10

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig-Piesczek (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Geschätzte Kolleginnen und Kolle­gen Abgeordnete! Eine Regierungsumbildung ist ja an und für sich immer ein guter An­lass, über die innenpolitische Situation ein paar Worte zu verlieren. Umso bemerkens­werter fand ich die Rede von Klubobmann Cap, der nicht fähig oder willens war, jetzt zu den aktuellen Vorwürfen, nämlich zum Abdrehen des Untersuchungsausschusses, einen erklärenden Satz hier vom Rednerpult aus zu verlieren. Und das ist die dominan­te Frage am heutigen Tag. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des Abg. Neubauer.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 133

Ich weiß nicht, was ich erbärmlicher finde – und ich sage das jetzt aus großer persönli­cher Überzeugung –: die Vorgangsweise oder die Begründung für diesen totalen Kon­troll-Notstand, den wir jetzt im österreichischen Parlament haben. Erbärmlich ist es, nicht einmal eine ordentliche Begründung dafür zu finden.

Ich möchte Sie noch einmal daran erinnern, wie der Untersuchungsausschuss gear­beitet hat, was für gemeinsame Erfolge wir auch in den letzten Monaten verzeichnen konnten. Ich möchte auch zitieren, etwa die Fraktionsführer.

Werner Amon etwa hat gesagt:

„Das ist schon, glaube ich, mein vierter Untersuchungsausschuss, in dem ich Mitglied bin. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals ein Untersuchungsausschuss so ernst, so seriös und eigentlich auch so erfolgreich gearbeitet hat wie dieser.“ – Das sagte Ihr Fraktionsführer am 11. Juli 2012, genau vor sechs Wochen.

Gleichermaßen Otto Pendl:

„Ich glaube also, dass die Arbeit bis jetzt eine ausgezeichnete war.“

Sie schulden der Öffentlichkeit im Grunde genommen eine Erklärung, was das Schau­spiel jetzt soll: diese absolute Kontrollverweigerung, eine Koalition von Vertuschern, die sich hier zusammengefunden hat und es nicht einmal der Mühe wert findet, eine or­dentliche Begründung zu finden für das, was sie tut! (Beifall bei den Grünen sowie der Abgeordneten Ing. Hofer und Neubauer.)

Das offenbart aus meiner Sicht ein einzigartiges Sittenbild der Republik, 12, 13 Monate vor der nächsten Nationalratswahl: nicht mehr fähig und willens zu sein, eine der vor­nehmsten Aufgaben des Parlaments wahrzunehmen, nämlich die Kontrolle der Regie­rung!

Ich frage Sie ernsthaft: Wer trägt dafür jetzt die Verantwortung? Wer hat diese Vor­gangsweise tatsächlich entschieden?

Einen Antrag vorzulegen und zu sagen, das ist jetzt nur einmal der Versuch, die Op­position zur Vernunft zu bringen, das kann ich nur als einen glatten Erpressungsver­such werten, Herr Klubobmann Kopf – als einen glatten Erpressungsversuch, nicht mehr weiter aufzuklären! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Kogler: Sauerei!)

Nachdem Sie jetzt über Wochen Barrikaden aufgebaut haben und die Vorsitzende Mo­ser immer wieder de facto zum Rücktritt aufgefordert haben, sind die Barrikaden nun in sich zusammengebrochen – aber Sie haben trotzdem keine vernünftige Erklärung, warum Sie innerhalb von zwei Tagen eine der erfolgreichsten Aufklärungsarbeiten der Republik abdrehen wollen! Das wissen Sie ganz genau, und es ist erbärmlich, dass Sie hier keine vernünftige Erklärung dafür finden wollen. (Abg. Mag. Kogler: Jämmerlich!)

Ich möchte nicht in unsere Richtung jetzt die Äußerung hören, wir seien schuld daran. Das glaubt Ihnen auf diesem Erdball und nicht nur in der österreichischen Republik kein einziger Mensch mehr, nämlich, die Opposition sei nicht an Aufklärung interessiert.

Die Vorsitzende Moser, die sich vor die Öffentlichkeit hingestellt hat, wo Sie eine He­xenjagd veranstaltet haben, war politischem Mobbing ausgesetzt, das seinesgleichen sucht. So etwas habe ich in der Zweiten Republik selten erlebt: dass eine tadellose Vorsitzführung dermaßen diffamiert wird. Dann als Begründung anzuführen, die Grü­nen seien nicht mehr an Aufklärung interessiert, ist wirklich das Letzte, was ich jemals gehört habe, wirklich das Allerletzte! (Beifall bei den Grünen.)

Warum haben wir heute überhaupt eine Regierungsumbildung, um das auch noch ein­mal kurz zu erklären? – Der Sumpf in Kärnten ist aufgrund der sehr hartnäckigen Kon­trollarbeit eines grünen Abgeordneten und aufgrund eines Untersuchungsausschusses


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 134

in Kärnten, aber auch aufgrund eines im Parlament, nämlich des Banken-Untersu­chungsausschusses, zutage getreten. Die Korruptionsblase in Kärnten ist nur deswe­gen geplatzt, und ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeld wurde nur deswe­gen möglich, weil Kontrollarbeit geleistet wurde.

Der Banken-Untersuchungsausschuss wurde vorzeitig abgedreht, ohne dass die restli­chen Zeugen noch geladen werden konnten. (Abg. Mag. Kogler: Jetzt schon wieder!) Genau dasselbe haben Sie jetzt vor! (Abg. Mag. Kogler: So ist es!)

Hätten wir damals den Banken-Untersuchungsausschuss weiter fortsetzen können, dann hätten wir dem Land Kärnten und den österreichischen Steuerzahlenden einiges an Schaden, auch in materieller Hinsicht, ersparen können.

Sie machen jetzt genau dasselbe – und das vor dem Hintergrund, was in diesem Aus­schuss tatsächlich geleistet wurde!

Mir tut das wirklich sehr, sehr leid. Wir sind einen erfolgreichen Weg, auch gemeinsam, gegangen, bis zum Sommer. Die Folge waren: ein Medientransparenzgesetz, ein gutes Gesetz; oder die „gläsernen Parteikassen“, ein sehr gutes Gesetz – alles Dinge, wo Sie sagen können, Sie haben hier versucht, einen neuen Weg einzuschlagen.

Ich frage Sie: Warum jetzt diese Kehrtwende ins „Kontroll-Mittelalter“ der Zweiten Re­publik? – Es ist wirklich das Erbärmlichste, was ich seit Jahren von einer Regierungs­koalition gesehen habe. (Beifall bei den Grünen.)

12.32


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Kopf. – Bitte.

 


12.32.36

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Ge­schätzte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! In der Regel domi­niert bei der politischen Berichterstattung, bei der Debatte über politische Themen die Innenpolitik. Wenn man sich die Zeitungen anschaut, die Medien mitverfolgt, dann sieht man, es sind stark überwiegend innenpolitische Themen, die behandelt werden. Das ist natürlich auch sehr wichtig, ob das Budgetfragen sind oder Fragen betreffend Bildung, Verkehr, Infrastruktur, Wirtschaft, Soziales, Gesundheit und vieles andere mehr. (Abg. Mag. Kogler: Vertuschung! – Abg. Dr. Pirklhuber: Vertuschung, Ver­schweigen, das Wort brechen!)

Und eine sehr gute Bewältigung all dieser innenpolitischen Herausforderungen, meine Damen und Herren, hat auch dazu geführt (Abg. Dr. Pirklhuber: Sie sind völlig un­glaubwürdig!), dass dieses Land im Vergleich zu anderen Ländern hervorragend da­steht, was die Wirtschaftskraft anlangt – dank der Leistung vieler tüchtiger Österreiche­rinnen und Österreicher, aber auch dank guter politischer Rahmenbedingungen! (Bei­fall bei der ÖVP.)

Aber zunehmend können, meine Damen und Herren, innenpolitische Entscheidungen nicht mehr losgelöst gesehen und getroffen werden von gesamteuropäischen, ja sogar weltweiten Entwicklungen in der immer stärker werdenden Globalisierung unserer ge­samten Gesellschaft. Und da werden dann Fragen der Menschenrechte, leider auch Fragen stattfindender ethnisch-religiöser Konflikte, aber auch die Schulden- und Ban­kenkrise oder auch Schwächen im politischen System, im übergeordneten – über den Staaten, zum Beispiel auf europäischer Ebene –, immer mehr auch zu innenpolitischen Fragen, die wir zu lösen haben. Natürlich können wir all diese Fragen nicht allein in Ös­terreich lösen, sondern nur in Gemeinsamkeit mit anderen Staaten. Das heißt, euro­päische und internationale Politik – also genauso, wie das Bundesministerium, lieber Herr Vizekanzler und lieber Herr Staatssekretär, heißt: „Bundesministerium für euro­päische und internationale Angelegenheiten“ – gewinnt immer mehr an Bedeutung


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 135

für die Sicherheit und auch für den Wohlstand der Menschen hier in Österreich und
auch insgesamt, weltweit. (Beifall bei der ÖVP. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.)

Ich danke dir, Herr Außenminister, im Besonderen für deinen enormen Einsatz und auch Ihnen, Herr Bundeskanzler, für den enormen Einsatz in internationalen Fragen auf der internationalen Bühne, um genau diese in der Zwischenzeit europäisch und weltweit vernetzten Fragen im Sinne der Österreicherinnen und Österreicher zu lösen. (Abg. Mag. Kogler: Inserieren kann er auch!) Und ich bedanke mich an dieser Stelle ganz besonders beim ausgeschiedenen Staatssekretär Wolfgang Waldner dafür (Abg. Mag. Kogler: Der hat wenigstens nicht inseriert!), dass er mit seiner Tätigkeit sehr viel dazu beigetragen hat, Österreichs Beziehungen zu anderen Ländern, Österreichs Be­ziehungen auf internationaler Ebene zu stärken, zu vertiefen im Sinne unseres Landes. (Beifall bei der ÖVP.)

Gleichermaßen wird auch Reinhold Lopatka diese Tätigkeit als neuer Staatssekretär ausüben im Sinne dieser international guten Beziehungen, im Sinne dieser internatio­nalen Vernetzung. Es kommt ja mit Reinhold Lopatka ein Mann in die Regierung oder ist schon im Kreise der Bundesregierung jetzt wieder mit dabei, der sowohl von seiner fachlichen Qualifikation als auch von seiner politischen Erfahrung und von seiner per­sönlichen Integrität her bestens für dieses Amt geeignet ist.

Lieber Reinhold Lopatka, ich wünsche dir alles Gute in dieser Funktion! Wir werden dich bestmöglich dabei unterstützen. Du hast bei uns im ÖVP-Klub und, da bin ich mir sicher, auch über die Grenzen des Parlamentsklubs hinaus hier im Hohen Haus beste Unterstützung. Wir freuen uns auf ein gutes Zusammenwirken mit dir. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Kogler: Wenigstens braucht er die Schande nicht mehr mit abzu­stimmen als Abgeordneter! Rechtzeitig auf der Regierungsbank!)

12.37


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Bucher. – Bitte.

 


12.37.04

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ja, Regierungsumbildung – aufgrund des Zurufs des niederösterreichischen Landeshauptmannes!

Herr Vizekanzler Spindelegger! Sie haben die Bedeutung Österreichs innerhalb der Europäischen Union erwähnt, und Sie haben auch das Bild Österreichs auf internatio­naler Ebene erwähnt. Aber: Wenn es Ihnen ernst damit ist, dass wir nicht Schaden nehmen allein aufgrund der politischen Umstände in unserem Land, und wenn Sie auch der Überzeugung sind, dass wir unseren Ruf auf europäischer Ebene bewahren sollen und uns nicht ständig dem ausgesetzt fühlen sollen, was der Vorsitzende des GRECO-Ausschusses über Österreich sagte, nämlich, dass Österreich eine Korrup­tionsoase ist (Abg. Mag. Kogler: So ist es!), dann, Herr Vizekanzler, würde es Ihnen gut anstehen, wenn Sie Ihren eigenen Abgeordneten im Hohen Haus heute den Auf­trag mit auf den Weg geben würden, diesen Untersuchungsausschuss nicht abzudre­hen und vor allem keine Fristsetzung dazu zu beschließen. (Beifall beim BZÖ sowie der Abgeordneten Mag. Kogler, Mag. Stefan und Neubauer.)

Denn: Alles andere, was Sie, Herr Vizekanzler, machen, wäre unglaubwürdig! Sie kön­nen sich nicht immer als der „feine Maxi“ vor Österreich hinstellen, als der „Oberdiplo­mat“, dem es um das Wohlergehen Österreichs geht, dem es um den Ruf Österreichs auf internationaler Ebene geht, und dann den Handlanger spielen, wenn es darum geht, die Korruption in Österreich weiter zuzulassen und keine geeigneten politischen Instrumente zu schaffen, um die Korruption hinkünftig zu unterbinden.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 136

Machen Sie das auf Anforderung und Zuruf der Opposition! Gehen Sie auf unsere Seite, schwenken Sie auf unsere Seite ein! Wir wollen in ehrlicher Weise alles aufklä­ren, wir wollen nichts zudecken, wir wollen, dass dieser erfolgreiche Untersuchungs­ausschuss seine Fortsetzung findet und dass alle, die irgendetwas zu verheimlichen oder zu vertuschen haben, vor diesen Untersuchungsausschuss geladen werden, mei­ne sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

Noch etwas, Herr Vizekanzler: Vielleicht können Sie mit dem Herrn Landeshauptmann Pröll in Klausur gehen und eine entscheidende Frage auch noch klären, weil ja immer wieder auftaucht, der neue Staatssekretär soll für Europafragen auch verantwortlich sein. Und zwar: Wir haben den Vorschlag gemacht, die Bevölkerung, was die Frage Europas betrifft, miteinzubeziehen. Wir wollen das ehrlicherweise. Und Sie machen jetzt eine Volksbefragung am 20. Jänner. Was ist naheliegender, Herr Vizekanzler und Herr Bundeskanzler, als am 20. Jänner nicht nur eine Frage zuzulassen, sondern der Bevölkerung fünf Fragen vorzulegen, über die sie abzustimmen hat?!

Auch die entscheidende Frage, ob wir Österreicher zukünftig für die Haftungen für Plei­teländer und auch Pleitebanken geradestehen und diese mitfinanzieren sollen, sollte dabei sein. (Zwischenbemerkung der Bundesministerin Dr. Fekter. Zwischenruf des Abg. Mag. Josef Auer.)

Bitte trauen Sie sich auch, diesen Weg zu gehen, die Bevölkerung miteinzubinden und zu fragen, ob sie das will! Wir hätten noch andere entscheidende Fragen zu stellen, da Sie nicht gewillt sind, auf Regierungsebene diese Fragen zu lösen und der Bevölke­rung auch andere Fragen vorzulegen. Dieser Aufwand, den Sie am 20. Jänner betrei­ben, kostet immer gleich viel – ob Sie eine Frage stellen oder ob Sie gleich fünf Fragen stellen. (Beifall beim BZÖ.)

In Wien war es möglich, der Bevölkerung fünf Fragen vorzulegen. Warum ist das nicht auch auf österreichischer Ebene, im ganzen Land möglich? Entscheidend ist, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Bevölkerung mitzunehmen, wenn Sie davon sprechen, auf europäischer Ebene eine Lösung anzustreben. Gegen das Volk geht es nicht. Das geht nur eine Zeit lang, aber die nächsten Wahlen kommen, und dann sind Sie Geschichte. (Beifall beim BZÖ.)

12.41


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Herr Staatssekretär Dr. Lopatka. – Bitte.

 


12.41.06

Staatssekretär im Bundesministerium für europäische und internationale Angele­genheiten Dr. Reinhold Lopatka: Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Vize­kanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich, dass ich in meiner neuen Funktion als Staatssekretär im Bundesministerium für europäische und interna­tionale Angelegenheiten hier kurz das Wort ergreifen kann. Diese Funktion schließt ja nahtlos an meine Arbeit an, die ich im letzten Jahr hier im Parlament leisten konnte. Als außen- und europapolitischer Sprecher habe ich mich ja genau mit den Fragen be­fasst, die nun meine tagtägliche Arbeit sein werden.

Was ist meine Aufgabe? – Natürlich vordringlich, den Außenminister im Inland, im Aus­land bestmöglich zu unterstützen. Eine Aufgabe wird dabei im Zentrum stehen – wie richtigerweise von Parlamentariern schon erwähnt worden ist – (Abg. Mag. Kogler: Der Schutz von Erwin Pröll!) –: Europa wird dabei im Zentrum unserer Arbeit stehen; denn, Kollege Kogler, wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Friedens- und Wohl­standsprojekt zu einem Finanzplatz in Nöten herabgestuft wird.

Europa, meine sehr geehrten Damen und Herren, steht vor sehr großen Herausforde­rungen. Bei einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung müssen wir alles tun,


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 137

dass dieses Europa wettbewerbsfähig bleibt, um dieses Wohlstandsmodell, das wir in Europa haben, auch in Zukunft beibehalten zu können. Dafür will ich vor allem arbei­ten, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeord­neten der SPÖ.)

Die Finanz- und Staatsschuldenkrise hat aber auch eines gezeigt, nämlich dass wir Reformen brauchen. Es wird diesen Konvent geben, und im Anschluss daran natürlich auch eine entsprechende Abstimmung innerhalb der Bevölkerung. Was muss da unse­re Zielrichtung sein? – Strenge Rechnung, gute Freunde. Was meine ich damit? – Au­ßenminister Spindelegger hat es damit umschrieben, dass wir ein Europa mit Biss brauchen. Darum geht es: Solidarität ja, aber gleichzeitig müssen wir von jenen Staa­ten, die unsere Hilfe brauchen, verlangen können und einfordern, dass sie tiefgreifende Reformen durchführen und auch den entsprechenden Sparwillen an den Tag legen.

Österreich hat in der Außenpolitik die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Wo sind un­sere Schwerpunkte? – In der Nachbarschaft, in der unmittelbaren und in der erweiter­ten. Wir sind gut aufgestellt, wenn es um den Westbalkan geht, um den Donauraum, die Schwarzmeerregion, auch um Nordafrika oder den Nahen Osten. Und wir müssen natürlich die Beziehungen, die für uns gerade in den Nachkriegsjahren sehr wichtig wa­ren, die transatlantischen Beziehungen, auch entsprechend pflegen. Es kommen aber neue wichtige Länder für uns dazu, die sogenannten Schwellenländer. Wenn ich an Brasilien, Russland, Indien, China oder auch an die Türkei denke: dort sind große Wachstumsmärkte, dort sind Zukunftsmärkte. Die müssen wir im Interesse der Arbeits­plätze hier in Österreich nützen, denn 6 von 10 € verdienen wir durch den Export, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ. Abg. Mag. Kogler: 2 von 10 € !)

Mir ist auch sehr wichtig – Herr Abgeordneter Cap hat das angesprochen –, dass Ös­terreich sein multilaterales Engagement beibehält. Wir haben eine große Tradition, was die Friedenseinsätze unserer Soldaten betrifft. Aber Österreich ist auch ein Land, das in den letzten Jahren, gerade wenn es um Menschenrechtsfragen gegangen ist, in der internationalen Staatengemeinschaft einen überdurchschnittlichen Beitrag geleistet hat, zum Beispiel im Menschenrechtsrat. In der Entwicklungszusammenarbeit muss es uns gemeinsam darum gehen, mehr Mittel für die gestaltbare EZA bereitstellen zu können.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich werde daher mit großem Einsatz an diese Arbeit gehen. Wer immer mich dabei unterstützt, ist herzlich willkommen. Ich hoffe, dass es möglichst viele sind. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

12.45


Präsident Fritz Neugebauer: Für die nächste Rednerrunde stehen knapp 3 Minuten je Redebeitrag zur Verfügung. Ich werde nach 2,5 Minuten ein kurzes Glockenzeichen geben und bitte dann um einen kurzen Schlusssatz, dann kommen noch alle dran.

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Neubauer. – Bitte, Herr Kollege.

 


12.45.18

Abgeordneter Werner Neubauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Der Herr Bundeskanzler muss ja eine re­lativ hohe Leidensfähigkeit in dieser Republik haben, wenn er mit dieser Außenpolitik, wie sie in den letzten Jahren betrieben wurde, schon zufrieden ist, denn eines kann man von dieser Außenpolitik nicht sagen, nämlich, dass sie in der Öffentlichkeit tat­sächlich wahrgenommen wird. Sie beschränkt sich im Wesentlichen, und das hat ja der Herr Vizekanzler Spindelegger auch heute wieder betont, auf eine EU-hörige Politik, wo die Befehle aus Brüssel entgegengenommen werden und wo man dann von Brüs­sel aus Österreich erklärt, was man hier im Parlament tun und lassen darf, oder eben auch nicht.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 138

Herr Spindelegger hat heute selbst gesagt, er geht jetzt in Österreich herum und wird in sogenannten Town Halls versuchen, die Stimmung für diese EU zu heben. – Na ja, wir wünschen ihm dabei viel Glück. Ich glaube nicht, dass dies gelingt. Die Entwicklung in Europa sieht einfach anders aus, aber wir werden sehen, was da auf uns zukommt.

Die tatsächliche Außenpolitik in den letzten Monaten und Jahren hat niemand anderer gemacht als der Herr Bundespräsident und die Staatssekretäre, meine Damen und Herren, dessen sind wir uns ja alle bewusst; denn eines hat uns der Herr Bundespräsi­dent in den letzten Monaten ja vor Augen geführt, nämlich dass er diese Außenpolitik – ganz egal, wo er hinfährt – auch gestaltet und ohne Rücksprache mit der österreichi­schen Bundesregierung agiert. In Südtirol hat er gemeint, mit einem Orden umge­hängt – kein Mensch in Südtirol weiß, was er jemals für dieses Land getan hat –, er will die Schutzmachtfunktion Österreichs in der Verfassung nicht verankert wissen. Wie er dazu kommt, obwohl der Landeshauptmann von Südtirol der Bundesregierung schrift­lich mitgeteilt hat, dass er das will, mit dem Land Südtirol, weiß ich nicht.

Diese Woche hat er uns mit der Feststellung beglückt, dass er positiv darauf einwirken wird, dass Bulgarien dem Schengen-Abkommen beitreten wird. Von der Österreichi­schen Volkspartei hört man dazu nichts. Das ist offenbar die Außenpolitik, die ich an­gesprochen habe, sie ist in der Öffentlichkeit nicht wahrnehmbar.

Zum Kollegen Lopatka: Der Einstieg, Herr Kollege, war nicht unbedingt glücklich. Sie haben uns etwas über die österreichische Innenpolitik ausrichten lassen, in Brüssel ha­ben Sie mitgeteilt, was Sie alles an der Regierung Faymann nicht goutieren, Sie haben uns mitteilen lassen, dass Sie tatsächlich die Regelung der österreichischen Pensionen in einem europäischen Rahmen sehen wollen. Auch das können wir als Freiheitliche, als soziale Heimatpartei natürlich überhaupt nicht unterstützen.

Ich würde mir von Ihnen wünschen, dass Sie die österreichische Außenpolitik tatsäch­lich wieder mit Leben erfüllen, dass Sie die Institutionen, die in Wien sind, von der UNO bis zur OSZE, tatsächlich nützen, um der österreichischen Außenpolitik wieder einen gewissen Stellenwert in der Weltgeschichte zu geben. (Beifall bei der FPÖ.)

12.48


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. – Bitte.

 


12.48.46

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Über Europa haben wir schon sehr ausführlich debattiert, und ich begrüße es natürlich sehr, Herr Staatssekretär, wenn Sie das Projekt Europa vermehrt bewerben möchten. Aber ich glaube, die Frage, die sich stellt, ist nicht: Europa ja oder nein, son­dern die Frage, wie Europa ausschauen soll und welches Europa wir wollen: Wollen wir der Wirtschaft und den Banken zuspielen, oder schaffen wir es, die sozialen Errun­genschaften unserer Bürgerinnen und Bürger zu sichern?

Auch außenpolitisch steht Europa vor großen Herausforderungen – die Umbrüche im arabischen Raum, der Krieg in Syrien, der schwelende Atomkonflikt zwischen Iran und Israel stellen uns vor enorme sicherheitspolitische Fragen und Aufgaben. Länder wie Tunesien, Ägypten, aber auch Libyen haben in den letzten Monaten wichtige Schritte hin zu mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit unternommen. Das sind sehr positive Entwicklungen. Die jüngsten Ereignisse zeigen aber auch, wie fragil und explosiv die sicherheitspolitische Lage dort ist, also ein ideales Umfeld für Organisationen, die Ge­walt schüren und auch die Länder weiter destabilisieren wollen.

Unsere Antwort auf diese Gewaltausbrüche kann nur die konsequente Weiterverfol­gung der Unterstützungsmaßnahmen unserer arabischen Partner bei den Demokrati-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 139

sierungsprozessen sein, denn das Scheitern oder Gelingen dieser Prozesse ist auch für unsere Sicherheit von essenzieller Bedeutung.

Die Nordafrikapolitik der EU ist nicht alleinige Angelegenheit der Franzosen und Ita­liener, wie Sie in einem Interview gesagt haben. Ich glaube, Österreich genießt durch seine Neutralität sehr viel Vertrauen im arabischen Raum. Diese Neutralität, die kei­neswegs obsolet ist, und die Tatsache, dass wir in dieser Region nie Kolonialmacht gewesen sind, das sind Qualitäten, die im arabischen Raum anerkannt werden und die Frankreich und Italien beispielsweise nicht besitzen. Da können wir unsere Neutralität auch wirklich aktiv, im Sinne einer gesamteuropäischen Sicherheitsstrategie, gegen­über dem arabischen Raum nutzen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und hoffe auf gute Zusammenarbeit. Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.51


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Korun. – Bitte.

 


12.51.25

Abgeordnete Mag. Alev Korun (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Normalerweise ist die Ernen­nung eines neuen Staatssekretärs der Anlassfall, über dessen Arbeitsbereich zu disku­tieren, sich auszutauschen und über Innenpolitik allgemein zu sprechen.

Es gäbe sehr viel zu sagen, denn wir brauchen eine aktive Außenpolitik, die nicht nur Wirtschaftsinteressen im Blick hat, sondern auch Menschenrechte, eine nachhaltige Entwicklung, Entwicklungszusammenarbeit und vieles mehr. Es gäbe über den Zu­stand der Bundesregierung auch anderes zu sagen, schließlich haben wir aktuell auch einen Integrationsstaatssekretär, der Integration so missversteht, dass er für eine nach­haltige Trennung von Schülern und Schülerinnen vom Kleinkindalter an eintritt und Pa­rallelklassen statt Integration fordert – und, und, und. (Ruf bei der ÖVP:  missver­standen!)

Aber das, was Sie heute im Parlament liefern mit dieser Aktion, mit dem unverschäm­ten Versuch, den Untersuchungsausschuss, den Sie noch bis vor Kurzem über den grünen Klee gelobt haben, mit allen Mitteln und ohne Scham so schnell wie möglich abzudrehen, dieser Versuch macht es leider nicht mehr möglich, hier und jetzt über Au­ßenpolitik oder Entwicklungszusammenarbeit zu diskutieren.

Hier und jetzt müssen wir über diesen Anschlag auf den Parlamentarismus diskutieren. Sie haben offensichtlich als Regierungsfraktionen nach dem Motto „ein Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende“ gehandelt – wo Woche für Woche Korruptionsvorwürfen nachgegangen wird, wo Zeugen und Zeuginnen eingeladen wer­den und wo der ganze Korruptionssumpf, in dem Sie als Regierungsparteien bis jetzt gelebt haben, und zwei Oppositionsparteien sind daran teilweise auch beteiligt gewe­sen, auffliegt.

Und jetzt versuchen Sie mit einem Erpressungsversuch, mit einem unverschämten Er­pressungsversuch da durchzukommen, den Untersuchungsausschuss einfach abzu­drehen, indem Sie der Opposition sagen: Friss oder stirb! Entweder soll die Opposition akzeptieren, dass es nur mehr fünf Sitzungen gibt und dass im Schweinegalopp, wie es die Gabi Moser treffend formuliert hat, Themen durch den Ausschuss gejagt wer­den, damit möglichst keine Aufklärung möglich ist, oder Sie machen eine Fristsetzung mit dem Datum übermorgen.

Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Das ist ein Todesstoß für den Parlamentarismus!


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 140

Wie können sich die Abgeordneten der Regierungsfraktionen SPÖ und ÖVP dafür her­geben, als Handlanger der Bundesregierung zu dienen, einer Vertuschungs-Bundesre­gierung, deren einzige Aufgabe zurzeit zu sein scheint, den Untersuchungsausschuss abzudrehen? – Wir werden Widerstand leisten. Wir werden uns das als gewählte Par­lamentarier und Parlamentarierinnen nicht gefallen lassen – und das Volk übrigens auch nicht. (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen. – Zwischenruf des Abg. Grosz.)

Letzter Satz, Herr Präsident: Die Bürger und Bürgerinnen sind nicht so blöd, wie Sie glauben! (Ruf bei den Grünen: So ist es!) Das versteht draußen niemand mehr, dass der erfolgreiche Untersuchungsausschuss abgedreht werden soll. Dagegen werden wir mit aller Kraft, gemeinsam mit der österreichischen Bevölkerung, Widerstand leisten!  Danke. (Beifall bei den Grünen.)

12.55


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Bartenstein. – Bitte.

 


12.55.14

Abgeordneter Dr. Martin Bartenstein (ÖVP): Herr Präsident! Mitglieder der Bundes­regierung! Vor allem aber lieber Staatssekretär Reinhold Lopatka! Mit dir wurde jemand zum Europa-Staatssekretär bestellt, der auf dem internationalen Parkett trittsicher ist und der Brüssel als sein zweites Zuhause kennengelernt hat. Du wirst dort Österreichs Interessen ganz hervorragend vertreten, natürlich gemeinsam mit dem Bundeskanzler, dem Vizekanzler und Außenminister, der Finanzministerin. Aber du hast eben das Eu­ropa-Staatssekretariat als Hauptaufgabengebiet, und ich und wir sehen dieser Aufgabe mit großem Optimismus entgegen. (Beifall bei der ÖVP.)

Angela Merkel hat gesagt, die Entscheidung des Karlsruher Gerichtshofes zugunsten des ESM war ein guter Tag für Deutschland. Es war auch ein guter Tag für Österreich, meine sehr verehrten Damen und Herren. Ich glaube, es ist heute ausreichend klarge­stellt worden, dass wir gewissermaßen vorauseilend zu dem Richterspruch in Karls­ruhe dafür gesorgt haben, dass ohne Finanzministerin, ohne Parlament nichts über die 19 Milliarden € hinaus geht, und das ist gut so.

Wir können in diesen Wochen auch zur Kenntnis nehmen, zumindest so etwas wie ei­nen Silberstreif am Horizont zu sehen, was die Stabilisierung der Finanzmärkte anbe­langt. Der ESM ist positiv aufgenommen worden. Auch die Ankäufe auf dem Sekundär­markt durch die Europäische Zentralbank respektive die Möglichkeit unter strengen Auflagen ist offensichtlich positiv zur Kenntnis genommen worden.

Ich finde es auch gut, dass es mehr positive Stimmen für eine gemeinsame europäi­sche Bankenaufsicht gibt als negative, auch hier in Österreich.

Wir sind uns aber dessen bewusst: Das wird noch ein hartes Bohren dicker Bretter. Die Entschuldung der Länder Europas rund um das Mittelmeer, die Stabilisierung der Fi­nanzmärkte wird Jahre dauern. Österreich ist solidarisch mit dem Club Med, Österreich möchte aber auch Solidarität mit den Zahlern, also mit uns. „Strenge Rechnung, gute Freunde“, hat Reinhold Lopatka gesagt. Das ist wohl so zu verstehen.

Wir sagen also Ja zur Haftung, aber wir sagen auch Ja zu mehr Kontrolle derer, die un­sere Hilfe brauchen. Wenn Europas Außenminister unter Mitarbeit von Michael Spin­delegger etwas vorgelegt haben, was uns einem neuen europäischen Konvent näher bringt, so ist das wichtig und richtig, weil wir wissen, dass das Europa der Zukunft ein Stück mehr Integration braucht auf Basis eines Konvents, auf Basis eines Öster­reichs, das in einem starken Europa auch stärker werden wird. (Beifall bei der ÖVP so­wie der Abg. Csörgits.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 141

12.57


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Grosz. – Bitte.

 


12.57.54

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Hohes Haus! Zu dieser Regierungsumbildung und den Vorkommnissen des heutigen Tages: Wie wollen Sie Außenpolitik in Europa und weltweit signalisieren, wenn Sie heute in diesem Haus eine Art Demokratie- und Kontrollputsch zulassen?

Was wollen Sie denn den Ländern Europas und der Welt signalisieren, wenn wir nicht imstande sind, unser eigenes Haus sauber zu halten? (Ruf beim BZÖ:  Vorbild!) Ja was ist denn das für ein verheerendes Signal an die Wirtschaftsmärkte, an alle ande­ren Länder, in deren Zentrum wir in Europa stehen, wenn Sie heute mit diesem Be­schluss, den Untersuchungsausschuss abzudrehen, einmal mehr signalisieren, den Of­fenbarungseid leisten: Jawohl, wir sind korrupt! Jawohl, wir wollen in diesem Zustand weiterhin verharren!

Das ist ja ein wahnsinniges Signal, das Sie heute hier aus diesem Parlament mit die­sem unerträglichen Versuch, den Untersuchungsausschuss abzudrehen, liefern! Da können wir ja nicht mitmachen – im Interesse des Ansehens Österreichs im Inland, der Politik gegenüber den Österreicherinnen und Österreichern, aber auch im Interesse des Ansehens Österreichs in der Welt, wo wir ja stolz darauf sein sollten, dass wir die letzten 30 Jahre „Noricum“, AKH, „Konsum“-Pleite, „Lucona“, bis heute BUWOG-Ver­quickungen, BAWAG aufgeklärt haben. Es gibt ja ein ganzes Sündenalphabet, das die­se Republik die letzten 30 Jahre begleitet. (Präsident Dr. Graf übernimmt den Vorsitz.)

Wenn wir diese Zeit nicht endlich hinter uns lassen, sehr geehrte Damen und Herren, was nützt uns denn dann ein neuer Staatssekretär im Außenamt (Zwischenruf des Abg. Bucher), der den Vizekanzler einer gescheiterten Partei unterstützen soll, wenn wir nicht einmal mehr in der Lage sind, ernsthaft nach außen das Bild einer sauberen, einer transparenten Republik abzugeben?

Wenn Sie heute nicht einmal in der Lage sind, zu sagen: Jawohl, wir lassen Kontrolle in diesem Haus zu!, was nützt uns dann eine Regierungsumbildung, bei der Sie einen ehemaligen schwarzen Staatssekretär einem korrupten ÖVP-Landesrat nachfolgen lassen, und heute einen neuen Staatssekretär installieren? Glauben Sie denn wirklich, dass das das Signal ist, das sich die Österreicherinnen und Österreicher von einer Politik der Demut erwarten? – Nein, das ist das falsche Signal! (Beifall beim BZÖ.)

Kollege Lopatka kann sich freuen: Er hat wieder seinen Diplomatenpass. (Abg. Bu­cher: Das ist der Grund! – Abg. Ing. Westenthaler: Das ist der einzige Grund!) Wir wissen ja und können uns erinnern, und die Bemerkung sei mir durchaus gestattet – er lacht auch dabei; das ist keine persönliche Beleidigung –, wie er hier mit Zähnen und Klauen die Diplomatenpässe für die Parlamentarier, für die Abgeordneten und für die Regierungsmitglieder verteidigt hat. Jetzt hat er wieder einen Diplomatenpass und kann wieder ungehindert, ohne Zollkontrolle nach Hartberg einreisen, wenn er nach Hause fährt.

Okay, dazu gratuliere ich, Herr Kollege Staatssekretär im Außenamt Lopatka, ehemali­ger Staatssekretär im Finanzressort, ehemaliger Staatssekretär im Sportstaatssekreta­riat. Der Sekretär für alle Fälle wird nun auch Außenminister Spindelegger helfen, die ÖVP vor dem Totalabsturz zu bewahren, wobei ich allerdings glaube: Du wirst da sehr erfolglos sein.

Einen Auftrag habe ich jedoch schon an den Staatssekretär für Äußeres, und zwar ei­nen sehr ernsthaften Auftrag. Die österreichische Außenpolitik der letzten Jahre war nicht dadurch gekennzeichnet, dass wir Mut gezeigt hätten. Die österreichische Außen­politik war nicht dadurch gekennzeichnet, dass wir nicht nur gegenüber Brüssel, son­dern auch im Interesse der Menschenrechte den aufrechten Gang gepflegt hätten.

Da habe ich einen Auftrag an den neuen Außenamtsstaatssekretär, denn der Vize­kanzler und Außenminister war ja bis heute nicht dazu in der Lage, hiezu harte und


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 142

klärende Worte zu finden. Es geht darum, Österreich so zu positionieren, dass wir auch weltweit eine Schutzmacht für verfolgte Christen sind. Ich erinnere heute einmal mehr daran, dass im Irak Christen, christliche Minderheiten abgeschlachtet werden, lieber Reinhold Lopatka. Ich erinnere heute einmal mehr daran, dass in Nigeria die christliche Minderheit schutzlos brutalen Übergriffen, tödlichen Übergriffen ausgeliefert ist. Ich erinnere heute einmal mehr daran, dass die koptischen Christen in Ägypten de facto für vogelfrei erklärt worden sind und sich der sogenannte Arabische Frühling zu einer brutalen, tödlichen Keule für christliche Minderheiten in den Ländern des Nahen Os­tens entwickelt hat.

Da fordere ich eindringlich von der österreichischen Außenpolitik, sich tapfer und mu­tig, ohne Angst zu positionieren und die Menschenrechte von christlichen Minderheiten zu verteidigen und als Republik Österreich auch klare Verurteilungen auszusprechen. Es geht auch darum, in der Außenpolitik Konsequenzen zu ziehen und Regime nicht noch mit Entwicklungsgeldern zu unterstützen, damit sie christliche Minderheiten ab­schlachten. Dort, meine lieber, sehr geehrter Staatssekretär im Außenamt Dr. Reinhold Lopatka, wäre Handlungsbedarf mehr denn je, denn dazu hat der Vizekanzler und Au­ßenminister die letzten drei Jahre über schändlich geschwiegen.

Da könnten wir uns in der Außenpolitik endlich ordnungsgemäß für die Menschen­rechte einsetzen, uns aber auch für jene Religionsgemeinschaften, für jene religiösen Minderheiten in diesen Ländern einsetzen, die in Österreich die Mehrheit stellen, näm­lich das Christentum. (Beifall beim BZÖ.)

13.03


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Stein­hauser zu Wort gemeldet. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte. (Abg. Bucher: Wo ist die SPÖ? – Abg. Weninger: Was wollt ihr, wir sind mehr als ihr! – Abg. Grosz: Wo denn? – Eins, zwei, drei, vier!)

 


13.03.52

Abgeordneter Mag. Albert Steinhauser (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Offensichtlich, das ist die einzig mögliche Interpretation, gibt es eine Krisensitzung der Sozialdemokratie. Nur gezählte vier Abgeordnete sind anwesend. Vielleicht rebelliert der SPÖ-Klub. Das ist meine einzige Hoffnung. Es kann aber natürlich auch sein, dass er Befehlsausgabe hat. (Abg. Grosz: Buffetausgabe!) Wir werden es ja sehen, wenn er zurückkommt. Vielleicht gibt es so etwas wie einen Rest Selbstwertgefühl der Sozialde­mokratie. Das ist ein Feldversuch, den wir hier heute live im Parlament erleben kön­nen. Hat die Sozialdemokratie ein Rückgrat oder wird das gemacht, was einsam und allein ein immer einzigartiger werdender Klubobmann Cap – ich meine, ihr müsst wahr­scheinlich selbst schon schmunzeln, wenn ihr ihn im Fernsehen hört – als Befehl aus­gibt?

Ganz kurz zum Thema Regierungsumbildung: Auf der Regierungsbank sitzt der Staats­sekretär offensichtlich „für eh alles“. Lopatka war Sportstaatssekretär, er war im Fi­nanzministerium, jetzt ist er im Außenamt tätig. Spannend war, wie es dazu gekommen ist. Ich möchte in Auszügen zum Besten geben, wie in der „Kleinen Zeitung“ wirklich genial und transparent dargelegt wurde, wie die ÖVP zu ihren Personalentscheidungen kommt.

In einem wirklich guten Artikel unter der Überschrift „Die ÖVP im Almrausch“ wurde dargelegt, wie die Personalentscheidungen bei der ÖVP fallen. Ich zitiere auszugs­weise:

„Im Tiroler Dorf Alpbach führte die ÖVP in den letzten zwei Tagen vor, wie zerstritten und planlos sie ist. Jeder wollte jeden ablösen. Vorerst bleibt alles, wie es ist.“

Und jetzt kommt’s:


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 143

„Wer macht denn da so einen Krach? In der Nacht auf Mittwoch ärgern sich Gäste ei­nes Tiroler Landgasthofes über eine Gruppe, die vor ihren Fenstern laut streitet. ,Ihr werdet mich nicht los!‘, schreit ein Mann.“ (Abg. Grosz: War das der Hooligan-Sek­tor?) – Es ist die Frage, wer das war. Das wird dann in weiterer Folge beantwortet:

„Der Schreihals muss der aus Vorarlberg stammende ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf sein, es war doch – in Tirol – von einem westösterreichischen Idiom die Rede.“

Es kommt jedoch noch dicker:

„Ein ÖVP-Mandatar sagt: ,Wir spielen schlechter als das Fußballnationalteam.‘ Eigen­tor um Eigentor.“

Ich finde ja, nach dem Deutschland-Spiel ist der Vergleich unzulässig, denn so schlecht war unser Team gar nicht. (Abg. Grosz: Das stimmt!) Dass sich die ÖVP mit dem österreichischen Nationalteam vergleicht, haben sich unsere Fußballer nicht ver­dient!

Es geht aber noch weiter. Da heißt es, Mitterlehner und Fekter sind gemeinsam auf ei­nem Podium gesessen – Zitat:

„Mitterlehner () hätte nicht verhehlen können, wie sehr sie ihm auf die Nerven gehe, und ständig die Augen verdreht.“

Das kennen wir aus dem Parlament; das macht er normalerweise, wenn die Opposition spricht. Insofern wissen wir auch, welches Verhältnis er zu Fekter hat. – Soweit zur Re­gierungsunfähigkeit der ÖVP. Die kennen wir. Dazu will ich keine weiteren Worte ver­lieren.

Sehr wohl weitere Worte verlieren möchte ich zur Vorgangsweise von ÖVP und SPÖ heute. Man muss ihnen jede Ernsthaftigkeit absprechen, und sie sind zum wiederhol­ten Mal wortbrüchig geworden. Man muss sich schon noch einmal vor Augen führen, wie es zum Abdrehen des Untersuchungsausschusses gekommen ist. Zu Beginn hat es einen Konflikt um die Geschäftsordnung gegeben. Da hat die damalige Vorsitzende Moser etwas anders ausgelegt als die anderen Parteien. So etwas kommt öfters vor. Es wurde gefordert, dass Moser den Antrag zulässt, denn sonst würde man den Un­tersuchungsausschuss abdrehen. – Was hat die Vorsitzende Moser getan? Sie hat gesagt, sie wird den Antrag zulassen. (Abg. Rädler: Chaos!) Nicht Chaos! Sie wird den Antrag zulassen.

Dann war das plötzlich zu wenig. Man hat gesagt: Nein, das genügt uns nicht; die Ab­geordnete Moser muss zurücktreten!

Kollegin Moser hat – darüber ist ja gestern ohnedies breit berichtet worden –, um kei­nen Vorwand zu liefern, den Vorsitz zurückgelegt. Das war wieder nicht genug. So, und heute kommt man mit einem Antrag, den Untersuchungsausschuss bis 21. September zu beenden. Um dem noch irgendwie einen Anschein von Form zu geben, tut man so, als würde man ohnehin bis Oktober arbeiten wollen, und möchte in fünf Ausschuss­sitzungen den Untersuchungsausschuss abwickeln.

Man muss sich das vorstellen: Die Hälfte der Ausschussthemen ist abgearbeitet. Dafür wurde ungefähr ein halbes Jahr gebraucht. Ungefähr das gleiche Volumen wollen ÖVP und SPÖ in fünf Arbeitssitzungen erledigen. Das ist eine Frotzelei der WählerInnen und der Abgeordneten mit ihrer Kontrollverpflichtung. Selbst Verfahrensanwalt Hoffmann – er wurde öffentlich zitiert – sagt: Es ist unmöglich, dass die Themen in einer derartigen Geschwindigkeit abgehandelt werden können.

Man muss sagen, und das muss man in Richtung SPÖ sagen: Ihr betreibt Schadens­maximierung. Das ist eindeutig. Der Schaden ist größer, als ihr denkt, denn es geht schlicht um das Vertrauen in die Politik, es geht um das Vertrauen in die Demokratie.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 144

Es stellt sich schon auch die Frage, welches Selbstwertgefühl SPÖ-PolitikerInnen ha­ben. Ich meine, wir kennen das alle. Parlamentarische Entscheidungen sind nicht im­mer einfach, und es gibt Situationen, in denen man als Abgeordneter Kompromisse eingeht und zu einer gemeinsamer Linie findet. Werdet ihr euch als Abgeordnete von euren Regierungsbänken aus diktieren lassen, oder gibt es einen Funken Anstand, da­mit ihr den Wählerinnen und Wählern noch unter die Augen treten könnt?

Ich habe ja fast Mitleid mit euch, wie ihr euch öffentlich demütigen und lächerlich ma­chen lassen müsst. Morgen steht nämlich in den Zeitungen, dass ihr als Abgeordnete offensichtlich willfährig seid. Ihr seid die Gedemütigten, ihr seid die von der eigenen Parteispitze lächerlich gemachten Politiker! Ich meine, ihr werdet mit rund 8 000 € dafür gut entlohnt und vielleicht das nächste Mal auch wieder aufgestellt, aber es ist wirklich eine Frage des Selbstwertgefühls. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Weninger: Die bekommst du doch auch!)

Ich bekomme auch 8 000 €. Im Unterschied zu euch mache ich mit meinen Kollegen auch Arbeit dafür. Das ist der Unterschied, liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ! Das ist der zentrale Unterschied zwischen uns! (Zwischenruf des Abg. Rädler.) Lasst ihr euch also von eurer Spitze für ein Schmerzensgeld von 8 000 € und ein wei­teres Mandat – das gilt auch für die ÖVP, ich danke für die Wortmeldung – lächerlich machen und vorführen, ja oder nein? Ich hoffe, dass der Restanstand in der Sozialde­mokratie siegt.

Die ÖVP versteht sowieso niemand. Die ÖVP hat jetzt ein halbes Jahr ihre Skandale von der Opposition, von den Grünen aufklären lassen. Jetzt, wo es Richtung SPÖ geht, macht man die Räuberleiter. Euch versteht man so und so nicht, euch versteht nie­mand. Das kann man relativ schnell abhaken.

Eines ist klar: Wie immer der Konflikt um den Untersuchungsausschuss ausgeht, der Schaden für die Republik ist maximal. Und ich kann euch eines versprechen: Wir wer­den bis zum Wahltag keine Ruhe geben. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

13.10


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Weninger zu Wort gemeldet. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.10.37

Abgeordneter Hannes Weninger (SPÖ): Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Werte Regierungsmitglieder! Hohes Haus! Ich möchte vorausschicken, dass ich zutiefst be­eindruckt bin und zugegebenermaßen auch ein wenig beschämt von der späten Wie­dergutmachung, die uns Zivildienern in den letzten Tagen und auch heute Vormittag in diesem Hohen Haus widerfahren ist. Es hat mich zwar nie besonders bedrückt, dass wir vor allem seitens der ÖVP und der FPÖ über Jahrzehnte als Drückeberger, als Weicheier und Vaterlandsverräter bezeichnet wurden, und alles unternommen wur­de, um den Unterschied, die Differenz zwischen Zivildienst und Präsenzdienst für die Zivildiener möglichst ungünstig zu gestalten. Trotzdem stellvertretend für Zigtausende Zivildiener, die seit 1974 Großes für die Republik, für die Menschen im Land geleistet haben: Wir sind stolz, wir haben damals Rückgrat bewiesen – und wir beweisen es jetzt auch!

Im Hinblick auf die Freiwilligendebatte, die ja auch eine europaweite ist, möchte ich vor allem in Richtung ÖVP anmerken: Meine Damen und Herren, Freiwilligkeit bedeutet mehr, als Zivildienst zu machen. Freiwilligkeit beginnt bei uns am Land – der Herr Vizekanzler wohnt in der Nachbargemeinde – meist damit, dass man mit sechs Jahren zum Fußballverein, mit zehn Jahren zur Feuerwehrjugend oder zur Blasmusik und zu sonstigen Kultur- und gesellschaftlichen Vereinen geht. Und das, meine Damen und Herren, ist Engagement, das ist Courage und das ist Freiwilligendienst für die Bevölke-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 145

rung in unserem Land. Und dafür steht die Sozialdemokratie auch in Zukunft. (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Staatssekretär – er ist jetzt nicht anwesend –, zur Europadebatte: Ich glaube, dass man in der Europadebatte den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sehr fein­fühlig führen muss, vor allem dahingehend, was die Menschen tatsächlich interessiert. Im Frühjahr hat es in Österreich, hier im Nationalrat, im Außenpolitischen Ausschuss, aber auch auf europäischer Ebene noch einen heftigen Richtungsstreit darüber gege­ben, ob es einen „Merkel-Weg“ oder einen „Hollande-Weg“ gibt, ob es einen Weg des Sparens oder einen Weg des Investierens gibt. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass bei­de Wege parallel gegangen werden müssen.

Wir haben hier in Österreich unter der Führung dieser Bundesregierung diesen Weg bereits vor der Entscheidung der französischen Wahl eingeschlagen. Wir haben ent­schieden, dort strukturell zu sparen, wo es dringend notwendig ist, und dort zu investie­ren, wo durch nachhaltiges Wirtschaftswachstum Arbeitsplätze für die Österreicherin­nen und Österreicher geschaffen werden. Der Herr Vizekanzler hat diesen Wachs­tumsgedanken und die Währungsstabilität unter dem Titel europäischer Dialog heute mit erwähnt.

Wir dürfen diese Wege nicht gegeneinander ausspielen, sondern müssen diese ge­meinsam beschreiten.

Ich erinnere in dem Zusammenhang sehr gerne an die Debatte um den Kommissions­vorschlag mit dem Ziel, bis zum Jahr 2020 in Europa 20 Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen – dies vor allem dort, wo auch nachhaltige Arbeitsplätze entstehen: im Be­reich des Umweltschutzes, im Bereich des Gesundheits- und Pflegewesens, aber auch in den Telekommunikations- und Internetbranchen. Dieses europäische Beschäfti­gungspotenzial muss besser als in der Vergangenheit genützt werden und wird auch aus europäischen finanziellen Mitteln gefördert. Ich erinnere vor allem diejenigen, die immer versuchen, das gegeneinander auszuspielen, dass im Artikel 3 des Vertrags von Lissabon die Vollbeschäftigung und der soziale Zusammenhalt als europäische Ziele definiert sind.

Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Wir werden gemeinsam diesen Weg gehen müs­sen, einerseits den europäischen Weg im Sinne der Währungsstabilität zu gestalten, auf der anderen Seite für die Bürgerinnen und Bürger auch mehr als in der Vergangen­heit spürbar zu machen, dass die Europäische Union nicht nur eine Wirtschaftsunion, nicht nur eine Union des Liberalisierens und des Privatisierens ist, sondern eine Euro­päische Union, die das Ziel hat, Arbeitsplätze zu schaffen und den jungen Menschen auf diesem Kontinent Chancen zu geben. Damit wird auch der soziale Zusammenhalt in der Europäischen Union verstärkt werden. Ich wünsche auf diesem Weg viel Er­folg. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.15


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Scheib­ner zu Wort gemeldet. 6 Minuten. – Bitte.

 


13.15.19

Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lieber Kollege Weninger, es ist dir vollkommen recht zu geben, dass gerade im ländli­chen Bereich diese freiwillige Dienstleistung von ganz besonderer Bedeutung ist, und es wunderte mich ja schon in der Heeresdebatte davor, dass jene, die glauben, man muss diese Dienstleistungen für die Sicherheit Österreichs unbedingt auf eine Zwangs­verpflichtung gründen, vergessen, dass etwa das Feuerwehrwesen – und das ist tag­täglich eine Bedrohung  (Abg. Weninger: Die Feuerwehr ist keine Bedrohung! – Abg. Grosz: Die SPÖ ist eine Bedrohung!)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 146

Die Bedrohung durch Feuer, durch Hagelschlag, durch Blitz, durch andere Umweltka­tastrophen und auch durch Unfälle ist gemeint. Mit Ausnahme der großen Städte ist dieses Feuerwehrwesen in Österreich zu 100 Prozent auf Freiwilligkeit aufgebaut und funktioniert. Das ist ja eigentlich sensationell und nicht hoch genug zu schätzen.

Meine Damen und Herren, da gibt es natürlich auch das Bewusstsein, dass das wichtig ist. Das wird auch geschätzt und das ist auch in der öffentlichen Wahrnehmung ein wichtiges Gut. Und da hätten Sie dann schon auch eine Aufgabe, meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie. Wenn man will, dass für die Aufgaben der Sicherheit im Bereich der Landesverteidigung ausreichend Freiwillige gefunden werden als Be­rufssoldaten, aber vor allem auch als Milizsoldaten, die neben ihrem Zivilberuf auf frei­williger Basis einen Dienst für die Landesverteidigung erbringen, dann muss man auch das als wichtiges Gut sehen, und nicht solche Leute, die in Uniform diesen Dienst leis­ten, als Indianerspieler, als Verdächtige, die irgendwo im rechten Eck stehen, diffamie­ren, wie das leider in der Vergangenheit sehr oft passiert ist.

Da muss man in der Familie beginnend und auch in den Schulen sagen – so wie das bei der Feuerwehr, im Rettungswesen und bei anderen Freiwilligenorganisationen der Fall ist –: Ja, wer sich selbst, seine Gesundheit und im Ernstfall auch sein Leben in den Dienst der österreichischen Sicherheit stellt, der ist nicht zu verdächtigen und irgend­wie gering zu schätzen, sondern der ist hoch zu achten und dem ist zu gratulieren. (Beifall bei BZÖ und SPÖ.)

Nur dann, wenn wir dieses Klima schaffen, werden solche Modelle, die ich durchaus unterstütze, auch funktionieren, aber das eine ohne das andere ist ein bisschen schwierig.

Herr Staatssekretär Lopatka! Wir waren ja jetzt für einige Monate fast Nachbarn, wir haben auch über Außenpolitik gesprochen. Ich hoffe, dass Sie Ihr Amt sehr dynamisch anlegen. Ihr Vorgänger war sehr nett, hat aber ein bisschen unter der Last der vielen Termine und Auslandsreisen gelitten. Was wir in der Außenpolitik brauchen, ist eine ei­gene Linie, eine erkennbare Linie Österreichs.

Dabei, Frau Kollegin Muttonen, geht es weniger um die Neutralität. Ich habe schon oft an diesem Rednerpult gesagt, dass aus meiner Sicht und aus der Sicht vieler Verfas­sungsexperten die österreichische völkerrechtliche Neutralität mit der Verfassungsän­derung 1998 im Zuge des erweiterten EU-Beitritts zu Grabe getragen worden ist. Im Nahen Osten etwa ist das gute Image Österreichs nicht auf Neutralität gegründet – dort weiß man gar nicht, was das ist –, sondern auf Parteinahme, Stellungnahme, eigener Linie, damals von Bundeskanzler Kreisky ausgehend, auch durch andere in der Ver­gangenheit. Das hat das gute Ansehen in dieser Region gebracht, und dort wartet man jetzt auch noch stärker als bisher auf diese eigenständige Position.

Die Rolle Österreichs als Brücke zwischen dieser Region, einer sehr schwierigen, einer gerade sehr problematischen Region, und Europa wäre hier interessant.

Nur starke Systeme können auch wirklich den notwendigen Druck ausüben, wenn es etwa darum geht, Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen. Nicht kleine, neutrale Staaten, sondern starke Systeme. Und die Europäische Union könnte so ein starkes System sein, wenn man sich endlich auf eine gemeinsame Linie einigen und die Partikularinteressen weniger Großer hintanstellen könnte.

Das werden wir allein nicht schaffen – das ist überhaupt keine Frage –, aber wir kön­nen die Stimme erheben. Wir sollten die Stimme erheben und wir sollten versuchen, auch Koalitionen innerhalb der Europäischen Union zu schaffen, damit eben nicht nur immer die paar Großen anschaffen, sondern auch die kleinen und mittleren Ländern sagen: Auch wir sind Europa, auch wir sind die Europäische Union, auch wir haben ein Interesse, dass Konflikte bereinigt werden – aber nicht so, wie sich das die Amerika-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 147

ner, die Franzosen und die Engländer vorstellen, sondern wirklich auf Basis eines dau­erhaften Friedens! Das wäre aus meiner Sicht eine eigenständige Außenpolitik, etwa im Bereich der arabischen Länder.

Es kursiert hier ein Antrag bezüglich der Situation in Syrien. Auch ich habe versucht, da noch einige Punkte einzubringen. Ich hoffe, das wird so eingebracht, denn ich glau­be, auch da wäre es gefährlich, einseitig dem nachzufolgen, was andere, die dort ihre Interessen haben, vorgeben.

Wir müssen einen Grundsatz schaffen, dass Gewalt als Mittel zur Durchsetzung von politischen Zielen aus österreichischer Sicht abzulehnen ist, egal, von wem diese Ge­walt ausgeht. Wenn Gewalt von jemandem ausgeht, dann muss man das auch sagen, egal, ob von einem Regime oder von anderen kämpfenden Gruppen. Man muss auch darauf hinweisen, dass es gewisse Prinzipien gibt, die es zu erfüllen gilt, und dass man eben nicht zusehen kann, wie – egal, in welchem Land, und da haben wir ja leider eini­ge Länder in dieser Region – ganz einfach eine Diktatur durch eine andere ersetzt wer­den soll, nämlich eine weltliche Diktatur durch eine religiöse Diktatur.

Es hat einmal ein syrischer Schriftsteller sehr kluge Worte gesagt. Er hat gesagt, er lehnt das Regime Assad aus vollster Überzeugung ab, und es gehört weg, aber er möchte es nicht ersetzt wissen durch ein islamisches Regime, von dem die Menschen­rechte zumindest ebenso missachtet werden, wie das jetzt der Fall ist. Deshalb ver­stehe ich auch nicht diese ungeteilte Unterstützung einer Seite, sondern es geht nur, wenn wir die vernünftigen Kräfte von beiden Seiten an einen Tisch bekommen, um für eine Verhandlungslösung zu sorgen. Diese objektive Sichtweise könnte Österreich auch in diesem Konflikt einbringen.

Man könnte auch darauf hinweisen, dass es überall dort, wo vor allem Amerika – und ich bin kein Anti-Amerikanist – und andere, die eben globale Interessen haben, sich einmischen, immer schiefgegangen ist: von Afghanistan über den Irak über Palästina, jetzt in Libyen und in anderen Bereichen. Es ist immer schiefgegangen, wenn man ver­sucht, nicht nach den Grundsätzen, die zu haben man vorgibt – nämlich Rechtsstaat­lichkeit, Menschenrechte, Aufbau von demokratischen Strukturen –, zu handeln, son­dern ganz einfach andere Interessen verfolgt. Dem sollten wir eine leise, aber doch hörbare Stimme entgegensetzen.

Das jetzt sozusagen als Vorschusshoffnung auch für diese Umstellung im Staatssekre­tariat und insgesamt an die österreichische Außenpolitik! (Beifall beim BZÖ und bei Ab­geordneten der SPÖ.)

13.22


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Cor­tolezis-Schlager zu Wort gemeldet. 6 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.22.52

Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bun­deskanzler! Herr Vizekanzler! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Liebe Kolle­ginnen und Kollegen! Für die Österreichische Volkspartei ist und bleibt die Europa- und Außenpolitik ein ganz wichtiger Schlüssel für die Gestaltung unserer Zukunft in Öster­reich.

Unser Vizekanzler hat erst jüngst, in den letzten Tagen, wieder gezeigt, dass auch ein kleines Land federführend wirken kann, wenn es darum geht, die Zukunft Europas ge­meinsam zu gestalten. Die elf Politiker Europas, die sich gemeinsam auf den Weg ge­macht haben, ein Think Tank zu sein und zu sagen, wie denn dieses Europa noch de­mokratischer werden, noch sicherer werden, noch mehr Wohlstand bringen, noch mehr gemeinsame Werte in den Vordergrund rücken kann, haben uns ein durchaus beachtli-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 148

ches Diskussionspapier zur Verfügung gestellt. Ich glaube, wir sollten gerade hier im Hohen Haus noch öfter über die Vorschläge dieser elf unter der Federführung unseres Vizekanzlers reden.

Damit sich das alles aber auch zeitlich ausgeht, hat es sich in der Vergangenheit sehr bewährt, einen Staatssekretär zu haben. Ich möchte an dieser Stelle meinen ganz be­sonderen Dank auch dem Staatssekretär Waldner überbringen, der mit viel Ruhe, mit viel Beharrlichkeit, mit ganz hoher Professionalität, mit Weltoffenheit gezeigt hat, dass Österreich eine starke Stimme in Europa und international bekommen kann.

Ich freue mich daher, dass ein so ausgewiesener Fachpolitiker wie Reinhold Lopatka sein Nachfolger ist. Reinhold Lopatka hat in den letzten Wochen und Monaten mit uns ein Europapapier entwickelt, das auch für ihn, glaube ich, die Grundlage sein wird. Er hat heute in seiner Rede schon gesagt: Es geht um ein starkes Europa, um ein stabiles Europa, es geht aber auch darum, dass alle Staaten ihren Beitrag zur Weiterentwick­lung leisten müssen. Es kann sich nicht ein Land auf den Erfolgen des anderen ausru­hen, sondern jeder muss seine Strukturreformen zu Hause machen. Aber miteinander sind wir stärker.

Ich weiß daher, dass dieses Staatssekretariat mit Reinhold Lopatka in sehr guten Hän­den ist, denn gerade in den nächsten Wochen und Monaten werden uns die Themen Finanzpolitik, Wirtschaftspolitik, Beschäftigungspolitik, Friedenspolitik in Europa, aber auch im UNO-Sicherheitsrat noch weiter beschäftigen. (Zwischenrufe bei BZÖ und Grünen.)

Da brauchen wir doppelte Kraft, um das entsprechend voranzutreiben, doppelte Kraft, die notwendig ist, um den Wohlstand in Europa zu sichern, denn das, was wir an Wohl­stand bekommen haben, weil andere sich engagiert haben, gilt es nun auch in unserer Verantwortung für die nächste Generation zu sichern. Gerade Zukunftsbereiche wie Bildung, Forschung, Innovation sind wichtige Motoren, um Beschäftigungspolitik, Inno­vationspolitik, Wirtschaftspolitik und Stabilitätspolitik erfolgreich zusammenzuführen.

Reinhold Lopatka hat heute schon den Europadialog forciert. Er steht für den Dialog, und ich glaube, gerade diesen Dialog brauchen wir auch zwischen den europäischen Parlamentariern und den Nationalratsabgeordneten, denn in den nächsten Wochen und Monaten werden noch viele Kompetenzdiskussionen zu führen sein: Auf welcher Ebene können wir was am besten lösen? Was lässt sich am besten in der Region ge­stalten? Was lässt sich am besten national gestalten? Wo brauchen wir auch ein stär­keres Europa, um unsere Nation Österreich entsprechend zu schützen und weiterzu­entwickeln?

In diesem Sinne freue ich mich darüber, dass wir mit Reinhold Lopatka auch jemanden haben, der unseren Wissenschaftsminister unterstützen wird. Bildung und Forschung waren dir immer ein Anliegen und werden es dir auch weiter sein.

Wenn wir daran denken, dass unsere Wissenschafterinnen und Wissenschafter 130 Pro­zent dessen einwerben, was wir als Nettozahler in der Wissenschaft zahlen, dann gibt es keinen besseren Return of Invest – das darf ich so betriebswirtschaftlich sagen – als die Wissenschafts- und Forschungspolitik. Daher freue ich mich darüber, dass du uns in diesem Sinne bei diesem gemeinsamen Zukunftsprojekt auch im europäischen Haushalt 2014 bis 2020 unterstützen wirst, dass unsere hochkompetitive Forschung auch künftig zur Wachstumsstrategie der EU beitragen kann und hier entsprechende Unterstützung bekommt.

Im Sinne auch der Forschungsquote von 6 Prozent, die uns Vizekanzler Spindelegger in der Rede zur Lage der Nation als Vision gezeigt hat, glaube ich, dass ein starkes Europa einen wesentlichen Beitrag leisten kann, denn nur die Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft, die Non-Profit-Organisationen können gemeinsam mit Europa, mit dem


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 149

europäischen Haushalt und mit dem österreichischen Haushalt sicherstellen, dass die Zukunft nicht nur ein friedenspolitisches Projekt ist, sondern auch ein Projekt, das Wohlstand, Wachstum, Sicherheit und gemeinsame Werte in den Vordergrund rückt.

Wohlstand, Wachstum, gemeinsame Werte, das ist das, wofür dieses gemeinsame Eu­ropa steht. Mit Reinhold Lopatka haben wir eine starke Stimme dafür, dass diese Wer­te auch entsprechend im gemeinsamen Europa vertreten werden, denn nicht die Zer­schlagung ist die Zukunft, sondern die Bewältigung der Krise und der Herausforderung. Denken wir daran, dass 14 000 Arbeitsplätze pro Jahr mit diesem gemeinsamen euro­päischen Projekt geschaffen wurden, 14 000 Arbeitsplätze, von denen auch 14 000 Fa­milien profitieren. Somit erleben wir gemeinsam dieses europäische Projekt und gestal­ten es aber auch gemeinsam.

Alles Gute dir, Reinhold Lopatka! (Beifall bei der ÖVP.)

13.29


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Ab­geordnete Mag. Schwentner. 5 Minuten sind wunschgemäß eingestellt. – Bitte.

 


13.29.21

Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Herr Präsident! Werte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, die Sie ja mehr sind als die Abgeordneten in den Reihen links und rechts von mir! Sie werden jetzt hof­fentlich alle nachdenken über Ihre Rolle als Parlamentarier und Parlamentarierinnen, und ich möchte jetzt gerne die Minuten hier nützen, um meiner Enttäuschung über die­sen heutigen Tag Ausdruck zu verleihen. (Abg. Weninger: Wo ist denn Pilz ...?)

Sie, Herr Weninger, haben gerade gesagt: Als Zivildiener haben Sie bewiesen, dass Sie Rückgrat gehabt haben, dass Sie couragiert waren, dass Sie engagiert waren, dass Sie kein Drückeberger waren. Das waren Sie als Zivildiener, aber offensichtlich sind Sie das als Abgeordneter nicht mehr! (Abg. Weninger: Nein, ich bin konsequent bis heute!) Das tut mir aufrichtig leid, und ich schäme mich heute für alle, die jetzt hier sitzen oder nicht hier sitzen und hoffentlich darüber nachdenken und über ihre Rolle nachdenken. Ich schäme mich für sie, wenn sie es nicht tun. Ganz ehrlich! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Weninger: Das ist unter der Gürtellinie!)

Nein, das ist nicht unter der Gürtellinie! Was Sie hier machen, ist unter der Gürtellinie, finde ich. Ich bin vor vier Jahren als Abgeordnete ins Parlament gekommen, um wirk­lich Politik zu machen und konstruktiv zusammenzuarbeiten. Ich habe in den vier Jah­ren sehr oft erlebt, was Realpolitik heißt, was es heißt, dass manche (in Richtung SPÖ) von Ihnen oder (in Richtung ÖVP) von Ihnen einen Antrag gut finden, aber der Antrag aus den und den Gründen vielleicht nicht unterstützt werden kann und nicht durchgeht. Das ist immer wieder enttäuschend. Aber heute ist man wirklich an einem Tiefpunkt an­gekommen und man kann sich Vorschussreden und Lobhudeleien über das anhören, was dann vielleicht wieder passiert. Aber dass wir uns nicht ernsthaft mit unserer Rolle hier im Haus auseinandersetzen, das finde ich echt enttäuschend! (Beifall bei Grünen und FPÖ.)

Dann doch zu einem Thema, das mich sehr beschäftigt: Der Herr Staatssekretär – jetzt ist er doch noch hier – hat es gestern im „Standard“ angekündigt, heute war es leider nur einen Halbsatz wert. Das ist nämlich die Entwicklungszusammenarbeit. (Staatsse­kretär Dr. Lopatka: Bei 3 Minuten!) Bei 3 Minuten – ja, trotzdem, einen Satz wäre es zumindest wert gewesen. (Staatssekretär Dr. Lopatka: Ein Satz war es ja!)

Sie wissen, dass es derzeit eine Aktion von vielen NGOs gibt, die „Mir wurscht?“ heißt. „Mir wurscht?“ entspricht quasi dem, was der Politik und vor allem dem, was in den letzten Jahren an Einsparungen bei Entwicklungszusammenarbeit erfolgt ist, zuge­schrieben wird, nämlich ein „Mir wurscht?“ gegenüber dem, was Österreich eigentlich


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 150

an Engagement gegenüber unseren Partnern und Partnerinnen in den Entwicklungs­ländern aufbringen sollte. Dieses Engagement ist nicht nur im Mitteleinsatz – das heißt, was die direkten Gelder betrifft – in den letzten Jahren ordentlich zurückgegangen, sondern es ist vor allem auch in dem Punkt, dass wir ein ernst zu nehmender Partner sind, nicht mehr ganz gewährleistet gewesen, weil es einfach keinen richtigen Plan mehr gibt, weil es eigentlich kein Konzept gibt, weil wir auch im Parlament erst im Nachhinein Dreijahrespläne diskutieren, die längst vorgefasst sind, die einfach weiter­geschrieben werden.

Um ein seriöser Partner in der Entwicklungszusammenarbeit zu sein, würde ich mich freuen, wenn Sie das in den nächsten Jahren ernst nehmen würden. Der Herr Minister hinter mir hat zwar angesprochen, dass der Herr Staatssekretär in nächster Zeit an vie­len Hotspots unterwegs sein wird. Ich würde mir wünschen, dass diese Hotspots auch dort gesehen werden, wo sonst selten der Spot ist, nämlich in den Ländern des Sü­dens und dort, wo wir als Partner und Partnerinnen gefragt sind. (Beifall bei den Grü­nen.)

Das heißt, ich freue mich darüber, wenn Sie erste Zeichen setzen, wenn Sie das fort­setzen, was Herr Staatssekretär Waldner vor Ihnen begonnen hat, nämlich nicht nur ei­nen Weg des Dialogs mit vielen NGOs, mit Partnern und Partnerinnen in den Ländern, sondern auch in der Politik mit uns allen. Wenn wir den Dialog weiterführen und dahin kommen, dass es ein richtiges Konzept gibt, dass es, bitte, auch ein Weißbuch braucht, in dem drinsteht, welchen Weg Österreich da gehen soll, und wenn auch ge­währleistet ist, dass es diese Gelder gibt, die wir international schon seit Jahren immer wieder versprechen, dann haben Sie in uns ganz sicher eine verlässliche Partnerin und PartnerInnen. (Beifall bei den Grünen.)

13.33


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Ab­geordnete Mag. Wurm. 5 Minuten sind wunschgemäß eingestellt. – Bitte.

 


13.33.57

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vize­kanzler! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Herr Vizekanzler und Außenminister Spindelegger hat den neuen Staatssekretär, den ich jetzt auch in seiner Funktion herzlich begrüßen möchte (Staatssekretär Dr. Lopatka: Danke!) und dem ich viel Fortune für die zukünftige Arbeit wünschen möchte, so eingeführt: Staats­sekretär Lopatka wird ihn vor allen Dingen dort vertreten, wo auch Staatssekretär Waldner vielfach tätig war, bei internationalen Konferenzen, in europäischen Agenden, in Bezug auf die UN, und Menschenrechte haben auch einen großen Stellenwert.

Sie, Herr Staatssekretär, haben dann in Ihren Ausführungen betont, dass Europa im Zentrum Ihrer Aufgaben stehen wird. Auch die Frage der Menschenrechte haben Sie erwähnt. Hier gibt es neben dem Sicherheitsrat der UN – das möchte ich Ihnen auch ans Herz legen – den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Dieser Europäi­sche Gerichtshof für Menschenrechte umfasst sämtliche 47 Mitgliedstaaten des Euro­parates. Da geht es um das größere Europa, nicht um das EU-Europa mit den 27 Mit­gliedstaaten.

Hier bin ich schon bei meinem Schwerpunkt, nämlich: Wie vertritt Österreich, die öster­reichische parlamentarische Delegation Österreich im Europarat in Straßburg? Wir ha­ben dort ja nächstes Jahr die Vorsitzführung zu übernehmen; jetzt ist Albanien Vorsitz­land. Ich habe mir das in den Mitteilungen für uns hier im Haus angeschaut. Es ist schon einiges an Verhandlungsgegenständen eingelangt, die Albanien betreffen. (Abg. Mag. Kogler: Es ist aber blöd, wenn wir bei der Korruption schlechter als Albanien sind!)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 151

Ich bin am Samstag aus Albanien gekommen, dort wurde die ganze Frage der häusli­chen Gewalt besprochen. Kontakt-Parlamentarier/Parlamentarierinnen haben einander getroffen und haben auch darüber gesprochen: Wie können wir die Konvention gegen häusliche Gewalt, gegen Gewalt an Frauen implementieren? Ihr Vorgänger, Herr Staatssekretär, Staatssekretär Waldner, hat im Mai letzten Jahres in Istanbul die soge­nannte Istanbuler Konvention unterzeichnet.

Hier geht es um eine massive Menschenrechtsverletzung, sehr geehrte Herren! Es geht darum, dass selbstbestimmt leben zu können bedeutet, frei von Gewalt leben zu können, und dass diese Konvention, die vom Europarat aufgelegt wurde, schon von vielen Ländern unterzeichnet wurde, wobei Österreich einer der Erstunterzeichner war. Dass diese Konvention nicht nur unterzeichnet, sondern auch ratifiziert wird, das würde ich mir von Ihnen hier wünschen. Ich hoffe, dass wir diese Konvention recht bald im Parlament unterzeichnen werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Worum geht es in dieser Konvention? – Auch wenn Sie das so lustig finden: Hier geht es darum, dass jede fünfte Frau in Österreich, in Europa, in der Welt geschlagen wird und dass in diesem Fall entsprechenden Maßnahmen zu setzen sind. Da hat Öster­reich immer eine große, eine wichtige Vorreiterrolle gespielt, und da sollten wir entspre­chend weiterarbeiten. Ich würde mir wünschen, dass diese Konvention schon unter­zeichnet ist, wenn wir nächstes Jahr die Vorsitzführung im Europarat übernehmen, dass wir nach der Türkei das zweite Land sind, das dafür einsteht, dass gewaltfrei le­ben eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

In diesem Sinn, Herr Staatssekretär, wünsche ich Ihnen alles Gute für Ihre Aufgabe und lege Ihnen als Tirolerin selbstverständlich auch noch die Agenden von Südtirol ans Herz. Wir waren ja gemeinsam mit dem Ausschuss in Bozen und haben uns angehört, wie die Lage der Südtiroler und Südtirolerinnen ist. Ich glaube – und das war auch spürbar –, alle, die dort waren, haben ernst genommen, dass uns Südtirol nach wie vor ein Herzensanliegen sein wird. In diesem Sinne alles Gute! (Beifall bei der SPÖ.)

13.38


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Markowitz. 3 Minuten sind wunschgemäß eingestellt. – Bitte.

 


13.38.57

Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Herr Präsident! Verehrte Bundesregierung! Hohes Haus! Herr Staatssekretär Lopatka! Welcome back!, kann ich nur sagen. Es freut mich sehr, dass Sie wieder zurück sind. Vor allem freut mich, dass Sie Ihr Chef, Herr Schwindel , Herr Spindelegger, jetzt gerade so gepriesen hat, als ob Sie immer sein Wunschkandidat gewesen wären. Da muss ich sagen ... (Vizekanzler Dr. Spindel­egger: Was sonst?)

Wirklich, was sonst? – Sie sind der Wunschkandidat. Kürzlich hat er Sie quasi ausge­mistet, das haben alle nicht vergessen. Jetzt sind Sie wieder als großer Retter der ÖVP zurückgekommen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Da ich gerade Stimmen der ÖVP höre: Erklärt mir bitte, was Staatssekretär Waldner in den letzten Jahren so Großartiges ge­leistet hat! Bitte, ich möchte von euch jetzt zwei, drei Punkte hören, was euch in Er­innerung geblieben ist. (Zwischenrufe bei ÖVP und FPÖ.) Also nothing! Genau das ist der Punkt, glaube ich.

Ansonsten muss ich daran erinnern, Herr Staatssekretär Lopatka, dass Sie, was die europäische Entwicklungszusammenarbeit betrifft, 2010 glasklar gesagt haben – das habe ich da –, dass Sie dafür stehen, dass die Mittel auch vom Finanzministerium kommen müssen, dass quasi die Kosten verteilt werden müssen und dass natürlich
die 0,34, die damals vorgesehen waren – jetzt stehen 0,7 Prozent im Regierungspro­gramm –, ein Ziel von Ihnen sind.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 152

Jetzt kann es natürlich sein, dass Entwicklungszusammenarbeit auch etwas mit dem Wirtschaftsfaktor zu tun hat, okay, und natürlich – Kollege Scheibner hat es richtig an­gesprochen – muss in diesem Bereich auch in der Verwaltung gespart werden. Da würde mich natürlich interessieren, wie Sie das in der Zukunft sehen, wie Sie das anle­gen werden. Ist es für Sie ein Anliegen, dass Sie sagen, okay, man muss weiter ein­sparen? Auf die 0,7 Prozent zu kommen, das ist zurzeit sehr unrealistisch; das muss man auch einmal zugeben und den Leuten offen und ehrlich sagen. Oder werden Sie das sein, was der Herr Spindelegger angekündigt hat, nämlich ein Hotspot-Staats­sekretär oder jemand, der in der Society unterwegs ist? Aber das kann ich mir nicht vorstellen. (Zwischenbemerkung von Staatssekretär Dr. Lopatka.)

Sie haben gerade vorhin gesagt, Sie werden viel unterwegs sein, Sie werden reisen. Ich würde mir wünschen, dass Sie ein Staatssekretär sind, der die österreichische Fah­ne hochhält und dafür eintritt, dass wir nicht vergessen werden. Sie sollten nicht dau­ernd nach Brüssel oder sonst wohin fahren und unter der Dacken reinkrabbeln. Das darf in Zukunft auch nicht mehr sein.

Dann brauchen wir uns auch nicht die Frage zu stellen, ob dieses Amt jetzt müßig ist oder nicht, ob wir bei der Bundesregierung einsparen sollen, sondern wenn hier wirk­lich gearbeitet wird – und davon gehen wir aus –, dann haben Sie es sich auch ver­dient, dass Sie hier auf der Regierungsbank sitzen.

Aber eines darf nicht der Fall sein: dass, wie wir es heute beim U-Ausschuss erlebt ha­ben, einfach quasi die Arbeit, die über Monate zu Recht gut erfolgt ist, mit Füßen getre­ten und versucht wird, von heute auf morgen etwas abzudrehen. Ich glaube, das haben sich die österreichische Bevölkerung, das Parlament und alle, die daran mitgearbeitet haben, nicht verdient. (Beifall beim BZÖ.)

Wir dürfen eines nicht vergessen: Die Zuschauer, die die Debatte heute gesehen ha­ben, fragen sich: Was ist da los? Warum soll ich noch einen Einzigen, der da herinnen sitzt, wählen? Dann brauchen wir uns alle nicht zu wundern, wenn neue Parteien wie die Schwammerl aus dem Boden wachsen und viele, die hier sitzen, zu Recht sagen, die Bundesregierung gehört hinterfragt.

Also ich würde mir wirklich wünschen, dass wir wieder zur Sachpolitik zurückkommen, dass hier wirklich im Sinne Österreichs gearbeitet wird und nicht diese Versteckens- und Vertuschungspolitik stattfindet, wie sie die Bundesregierung zurzeit macht. – Vie­len Dank. (Beifall beim BZÖ.)

13.42


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Ab­geordneter Grillitsch. 6 Minuten sind wunschgemäß eingestellt. – Bitte.

 


13.42.29

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Frau Bundes­ministerin! Herr Bundesminister! Aber insbesondere Herr Staatssekretär! Ich bin sehr froh, dass ich heute auch sagen kann, dass es die Österreichische Volkspartei war, die immer klare Positionen für ein starkes Europa eingenommen hat, für ein Europa der Stabilität, für ein Europa der Sicherheit und für ein Europa des Friedens. Und ich bin auch sehr froh, dass wir uns als Österreich stark in Europa eingebracht haben, auch mit einem Modell, das aus Österreich kommt, nämlich mit der ökosozialen Marktwirt­schaft. In Wahrheit ist das das Lebensmodell der Zukunft, das sagt, wir brauchen eine starke ökonomische Säule, damit wir uns die zwei weiteren leisten können, nämlich die soziale und die ökologische.

Da, glaube ich, können wir auch in Österreich vorweisen, dass wir viel erreicht haben. 14 000 Arbeitsplätze pro Jahr mehr, meine Damen und Herren, das ist keine Selbstver­ständlichkeit. Darüber hinaus haben wir die geringste Arbeitslosenrate in Europa.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 153

Nichtsdestotrotz wissen wir alle, die wir Verantwortung tragen, dass wir bei den Finanz­problemen, die es mit einzelnen Staaten zu lösen gilt, ja insgesamt vor großen Heraus­forderungen stehen. Wir stehen vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, Lebensmittelsicherheit in Europa zu bieten, Ernährungssouveränität in Europa zu ha­ben, sauberes Wasser zu bieten, den Menschen auch sauberen Boden zu bieten und damit verbunden insgesamt den Menschen in den Regionen Sicherheit zu geben, bei­spielsweise in den ländlichen Regionen, wo es darum geht, nicht nur bäuerliche Betrie­be zu haben, sondern wo wir Arbeitsplätze brauchen, wo wir Kaufkraft brauchen.

All das haben die Programme in den letzten Jahren seit 1995 den Menschen in diesen Regionen auch gegeben, meine Damen und Herren. Daher: Das, was für den ländli­chen Raum an Mitteln zur Verfügung gestellt wird, ist nicht nur eine Frage für die Bau­ern, sondern das ist eine Frage von Beschäftigung, Wachstum und Wirtschaft in den ländlichen Regionen. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir sollten daher nicht nur ständig klassenkämpferisch von Subventionen und Förde­rungen für die Bauern sprechen, sondern für mich sind das Leistungszahlungen, Zah­lungen für Leistungen, die sich die Gesellschaft von den Bäuerinnen und Bauern er­wartet. Und für diese Leistungen haben sie auch entsprechende Zahlungen zu bekom­men.

Meine Damen und Herren! Wir stellen hier in Österreich sehr erfolgreiche Programme zur Verfügung, gemeinsam mit der EU, 50 zu 50 kofinanziert, dazu gehört etwa das EU-Umweltprogramm, um jene Sehnsüchte stillen und das decken zu können, was die Konsumenten sich wünschen: Transparenz in der Produktion. Wie ökologisch wird in Österreich produziert? Wer produziert? Wo wird produziert? – Das sind entscheidende Dinge, die von den Menschen immer stärker hinterfragt werden.

Dazu gehört das Bergbauernprogramm für jene, die unter schwierigsten Bedingungen unsere Landschaft offenhalten, damit sie nicht verwaldet. Die Bergbauern sind es, die eigentlich gerade in Österreich die Grundlage für einen florierenden Tourismus liefern.

Das sind Programme, wo wir ganz offen auch den Mehrwert dieser bäuerlichen Pro­duktion gesellschaftspolitisch diskutieren müssen, meine Damen und Herren. Ich glau­be, diese Programme für den ländlichen Raum sind ein Turbo für Arbeitsplätze und Kaufkraft. (Beifall bei der ÖVP.)

Ganz kurz einige Zahlen. Was sind die volkswirtschaftlichen Effekte dieser Program­me, dieser ländlichen Entwicklung? – Die Wertschöpfung würde sich um 13 Prozent re­duzieren, hätten wir diese Programme nicht. Der Umsatz würde um 15 Prozent, das heißt um rund 7,5 Milliarden €, sinken. Die Bioflächen würden um 25 Prozent, also um rund 500 000 Hektar, geringer werden, meine Damen und Herren.

Daher: Sehen wir auch den volkswirtschaftlichen Nutzen dieser Programme! Es ist wichtig, hier wirklich ganzheitlich zu diskutieren und letztlich auch die Frage zu ent­scheiden: Welche Form von Landwirtschaft wollen wir in Österreich, wollen wir in Euro­pa? Wollen wir eine bäuerliche Landwirtschaft mit Familienbetrieben, mit Einkommens­programmen, Einkommenskombinationen mit diesen Programmen der öffentlichen Hand oder wollen wir eine industrialisierte Landwirtschaft, wo Gentechnik erlaubt ist und alles andere auch noch? Das müssen wir entscheiden, darauf müssen wir eine Antwort geben, und zwar ganz offen und ehrlich, damit die Menschen auch Sicherheit haben.

Daher sage ich Ihnen heute hier, ich bin froh, dass Reinhold Lopatka wieder im Staats­sekretariat sitzt, als Stimme Europas, als einer, der weiß, woher er kommt, der aus ei­ner Region kommt, aus Hartberg, einer vitalen Region, die auch aufgrund dieser Pro­gramme vieles entwickeln hat können für die Zukunft, eine Zukunftsregion. Er ist Stei­rer, kommt also aus einem Land mit großer Vielfalt – vom Dachstein, vom Gletscher bis zum Rebensaft –, er ist ein Österreicher mit Leib und Seele und mit Herz.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 154

Reinhard Lopatka, du bist die Stimme Europas! Du bist die Stimme, die du aus den Re­gionen heraus hineintragen musst nach Europa, aber du musst auch – das sollten wir alle tun, nicht nur du – ständig den Menschen Europa erklären, was wir von Europa ha­ben. (Beifall bei der ÖVP.)

13.48


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Ab­geordneter Öllinger. 5 Minuten sind eingestellt. – Bitte.

 


13.48.08

Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Lopatka, ich weiß nicht, ob ich mir an Ihrer Stelle diesen Tag für die Amtseinführung wirklich gewünscht hätte. Lopatka kommt – Untersuchungsausschuss geht. Na bravo! Das wird unweigerlich auch mit Ihrem Namen verbunden sein und auch die Stimmung da herinnen. (Abg. Dr. Bartenstein: Das ist eine Kausalität!) Entschuldigung! Lobre­den? Ja, wenn Sie darauf stehen, können Sie sie gerne im privaten Rahmen vorführen lassen, aber ich glaube nicht, dass das wirklich das geeignete Forum ist, um jetzt an­gesichts dieser Situation der Regierungskoalition den Weihrauchkessel entgegenzu­schwingen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren von SPÖ und ÖVP, ich glaube, Sie unter­schätzen die Situation, die Sie dadurch herbeigeführt haben, dass Sie den Untersu­chungsausschuss abdrehen. Es geht da nicht um irgendwelche emotionale Befindlich­keiten von einzelnen Personen oder von einzelnen Parteien. Es geht auch nicht darum, dass eine Partei vielleicht glaubt, dass sie nicht korrupt ist, oder tatsächlich nicht kor­rupt ist und andere glauben, dass andere Parteien mehr oder weniger korrupt waren.

Der Untersuchungsausschuss hat eine Chance geboten, die teilweise auch genützt wurde, indem eine Reihe von gesetzlichen Maßnahmen beschlossen wurden, die uns dazu verhelfen sollen, dass es in Zukunft weniger Korruption gibt. Aber was glauben Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Regierungsparteien, was im öf­fentlichen Diskurs von diesem Untersuchungsausschuss übrigbleiben wird? Da können Sie noch so oft hergehen und die Gesetze vorzeigen, die mit Ihrer Hilfe entstanden sind – natürlich auch mit Ihrer Hilfe und mit Ihrer Unterstützung, sonst gäbe es keine Mehrheit –, aber was picken bleiben wird, ist ein immenser Schaden, ein immenser Schaden für die Politik insgesamt, von dem keine Partei ausgenommen ist, vielleicht eine neue Partei, die mit all dem noch nichts zu tun hat, aber ganz sicher nicht die Re­gierungsparteien.

Sie gehen ein Risiko dadurch ein, dass Sie diesen Untersuchungsausschuss heute ab­drehen. Und kommen Sie mir nicht damit, dass es Untersuchungsausschuss noch ei­nen Tag oder Untersuchungsausschuss noch einen Monat eine Alternative ist. Das ist doch absurd und grotesk! Jeder, der die Arbeit eines Untersuchungsausschusses kennt, weiß, dass man innerhalb eines Monats oder innerhalb von fünf Sitzungen, noch dazu mit einer Zeugenladungsliste, die bestimmte Personen ausnimmt, nichts von den wirklich umfangreichen Themen ausreichend beantworten kann. (Zwischenruf des Abg. Dr. Bartenstein.)

Sie, Herr Kollege Bartenstein, haben einen Untersuchungsausschuss mit drei Themen gemacht, der hat auch lange gebraucht, ich habe auch einen Untersuchungsausschuss gemacht mit einem Thema. Und jetzt reden wir einmal über die Untersuchungsaus­schüsse, die überhaupt erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Was bleibt denn dann noch übrig? Reden wir doch einmal darüber, wie Sie in der Vergangenheit, wie Sie in den letzten Jahren mit Untersuchungsausschüssen umgegangen sind. Abdrehen, abwürgen! – Das war doch das Programm der Regierungsparteien. (Abg. Mag. Kog­ler: Richtig!) Und da glauben Sie wirklich noch, dass irgendjemand ein Verständnis da­für hat?


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 155

Gerade diesen letzten Untersuchungsausschuss, bei dem Sie gemeinsam mit allen an­deren Parteien auch der Meinung waren, dieser Untersuchungsausschuss hat etwas geleistet, er wird etwas leisten und er ist eine große Chance, das Vertrauen in die Poli­tik insgesamt wiederherzustellen, genau diesen Untersuchungsausschuss stoppen Sie jetzt zu diesem entscheidenden Moment. Und da glauben Sie wirklich, dass das – was ja offensichtlich Ihre Hoffnung ist – ein paar Tage oder ein paar Wochen danach wieder vergessen ist? (Abg. Mag. Kogler: Nie mehr! – Ironische Heiterkeit bei der ÖVP.) – Nein! Sie schaffen es, dass das Misstrauen in die Politik tatsächlich erhalten bleibt.

Vergessen kann man vielleicht – wir vergessen sicher nicht –, dass Sie, dass Ihre Klubobleute Unterschriften gesetzt haben unter eine Vereinbarung: Untersuchungsaus­schuss als Minderheitenrecht. Wir vergessen das nicht. Die Koalition der Wortbrüchi­gen und Winkeladvokaten (Abg. Mag. Kogler: Genau!), das werden Sie sich auch in Zukunft gefallen lassen müssen, dass Sie so genannt werden. (Beifall bei den Grü­nen. – Abg. Mag. Kogler: Unterschriften von ÖVP und SPÖ sind nichts wert! Gar nichts!)

13.53


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Ab­geordnete Bayr. 5 Minuten sind wunschgemäß eingestellt. – Bitte.

 


13.53.26

Abgeordnete Petra Bayr (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Speziell Herr Staatssekretär! Die österreichische Entwicklungszusammenarbeit wirkt, wenn auch auf recht niedrigem Niveau. Aber mit den Projekten oder Programmen, die Österreich ent­weder finanziert oder kofinanziert, wird zum Beispiel dafür gesorgt, dass es in Burkina Faso eine Berufsausbildung für junge Menschen gibt – eine Berufsausbildung, die auch ein guter und wichtiger Garant dafür ist, dass diese Kinder zum Beispiel nicht ver­schleppt werden, dass es keinen Kinderhandel gibt.

In Äthiopien sind wir aktiv im Bereich der Verbesserung der landwirtschaftlichen Struk­turen. Dies ist ein ganz wichtiger Beitrag auch zur Ernährungssicherheit, gerade in Zei­ten des Klimawandels.

In Mosambik engagieren wir uns in der Frage der Dezentralisierung und damit auch der Stadtplanung und befassen uns mit so Kleinigkeiten wie der Frage, ob eine Feuer­wehr im Fall der Fälle wirklich durch eine Straße fahren und den Brand löschen kann.

In Bhutan sind wir beispielsweise aktiv, dabei zu helfen, ein Wasserkraftwerk zu errich­ten, mit dem dann die bhutanische Bevölkerung auch in den Genuss von Elektrizität kommt. Und by the way: Damit steigern wir auch ein bisschen das Bruttonationalglück.

In Uganda, konkret in Kisoro im Süden, ist Österreich aktiv in der Wasserversorgung, wo wir ein Genossenschaftsmodell eingeführt haben, das den Frauen, die früher stun­denlang damit beschäftigt waren, Wasser zu holen, hilft, anderen Tätigkeiten, zum Bei­spiel auch bezahlten Tätigkeiten nachzugehen.

Also unsere EZA ist nicht schlecht, aber sie ist auf einem sehr niedrigem Niveau. 0,27 Prozent des Bruttonationaleinkommens dafür aufzuwenden, das entspricht in et­wa dem Niveau von Griechenland und von Italien, und wir wissen, dass wir uns mit die­sen Ländern wirtschaftlich an und für sich nicht auf dieselbe Stufe stellen müssen.

Ich begrüße die Einsicht des Herrn Staatssekretärs und des Koalitionspartners daher ganz außerordentlich, dass es wichtig und notwendig ist, unsere Entwicklungsausga­ben zu steigern, sodass wir damit auch unseren internationalen Verpflichtungen nach­kommen, und ich hoffe sehr, dass wir jetzt im Jahr 2012 die Talsohle erreicht haben und dass ab jetzt wirklich auch wieder Steigerungen möglich sind.

Was ich auf jeden Fall glaube, ist, dass wir einen Budgetfahrplan brauchen. Wir wer­den einen Fahrplan brauchen, bis wann wir denn diese 0,7 Prozent des Bruttonational-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 156

einkommens, zu denen wir uns verpflichtet haben, erreichen werden. Ich bin keine Illu­sionistin. Bis 2015 – das wäre eigentlich das Ziel gewesen – werden wir sie ganz si­cher nicht erreichen, aber bis wann werden wir sie denn stattdessen erreichen? Zum Beispiel wäre es vielleicht eine realistische Möglichkeit, das bis 2018 zu erreichen. Da­für brauchen wir einen Fahrplan, der verbindlich und klar sein muss, sodass sich unser Partnerinnen und Partner dann auch darauf verlassen können.

Abgesehen vom Geld gibt es aber auch eine ganze Menge anderer Arbeitsbereiche, die uns in der Entwicklungszusammenarbeit bevorstehen, zum Beispiel die Frage, wie wir es schaffen, kohärenter zu arbeiten, sprich, wie wir es schaffen, dass die einzelnen Politiken wirklich im Sinne einer nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit passieren.

In dem Zusammenhang möchte ich auch ganz, ganz dezidiert die Entscheidung von Anfang der Woche begrüßen, nämlich Abstand zu nehmen von der Beimischung von E10, also diesen 10 Prozent Ethanol in den Treibstoff. Wir wissen, dass das ganz furchtbare entwicklungspolitische Implikationen gehabt hätte. Österreich und auch die Europäische Union ist nicht in der Lage, alle diese Beimischungsmengen selbst zu pro­duzieren. Wir hätten die natürlich auch importiert, vor allem von Entwicklungsländern, und wir wissen, was für soziale, menschenrechtliche und ökologische Probleme das mit sich gebracht hätte. So gesehen, ist der Verzicht auf E10 – der sehr späte Verzicht in Österreich, muss man sagen – und die Trendwende auf der europäischen Unions­ebene, sich neu darüber Gedanken zu machen, wie man wichtigen Herausforderungen des Klimaschutzes anders nähertreten kann außer mit der Beimischung, ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Kohärenz.

Wir werden – das werden wir auch hier im Parlament zu beschließen haben – in die­sem Sinne schauen müssen, dass Freihandelsabkommen, dass Investitionsschutzab­kommen Klauseln und Sozialklauseln enthalten, die wirkliche Relevanz für Arbeitneh­merInnen aus der Dritten Welt haben. Wir werden uns als Österreicherinnen und Ös­terreicher auch dafür engagieren müssen – gestern begann die Debatte in der UN-Ge­neralversammlung –, wie die Millennium Development Goals, die Entwicklungsziele dieses Jahrtausends, nach dem Jahr 2015 aussehen werden, ebenso die Nachhaltig­keitsziele, die neu dazukommen werden.

Ich möchte sagen, dass wir uns als Parlament auch sehr gerne in diese Diskussion in­volvieren wollen, so wie wir überhaupt in der Entwicklungszusammenarbeit gerne ein Partner, ein Ansprechpartner auf gleicher Augenhöhe sein wollen. In dem Zusammen­hang begrüße ich auch Ihre Einladung zum Dialog. Ich kann Ihnen sagen, dass wir die­ser sehr gerne nachkommen werden im Sinne eines gemeinsamen Ziels, das uns in der Entwicklungszusammenarbeit eint, nämlich dass wir schauen wollen, dass diese eine Welt, die wir uns zu sieben Milliarden teilen, für alle dieser sieben Milliarden ein­zelnen Menschen wirklich Zukunftschancen bietet in einer lebenswerten, in einer ge­sunden Umwelt, wo alle gleichberechtigt mitbestimmen und leben können, ein men­schenwürdiges Leben in voller Wahrung ihrer Menschenrechte leben können.

Die SPÖ ist dabei eine Partei, der die internationale Solidarität ins Herz gebrannt ist. Die armen Menschen wissen, dass sie sich auf uns verlassen können, sei es in Öster­reich oder sei es sonst wo auf der Welt. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)

13.59


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Ab­geordnete Schenk. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.59.18

Abgeordnete Martina Schenk (BZÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Herren auf der Re­gierungsbank! Herr Staatssekretär Lopatka! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Staatsekretär, ganz neu ist diese Situation für Sie nicht. Sie sind ja heute zum drit-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 157

ten Mal hier in Ihrer Funktion als Staatssekretär; vom Finanzstaatssekretär zum Sport­staatssekretär, nun zum Staatssekretär im Außenministerium.

Sie haben bei Ihren Interviews zu Ihrem Amtsantritt immer betont, dass Sie sich beson­ders für die Europapolitik einsetzen wollen, dass Europa sehr wichtig ist und Sie die nationalen Parlamente, das EU-Parlament brauchen, um dieses große Projekt Europa weiterzubringen.

Hauptaufgabe, haben Sie immer wieder erwähnt, sei es, die Sorgen und Ängste der Bevölkerung zu beachten, auf die Sorgen und Ängste der Bevölkerung einzugehen und die demokratisch gewählten Parlamente in Ihre Arbeit mit einzubeziehen.

Diese Ansätze sind durchaus löblich, und ich wünsche Ihnen auch alles Gute für Ihre Arbeit von dieser Stelle; aber ich frage mich wirklich, wie Sie das bewerkstelligen wol­len, wie Sie das umsetzen wollen. Wenn ich kurz in Erinnerung rufen darf: Bei der Ab­stimmung zum ESM und zum Fiskalpakt hat es hier große Unsicherheit in der Bevöl­kerung gegeben. Wir haben sehr viele Mails bekommen. Wir haben bei Veranstaltun­gen mit Menschen gesprochen, die uns ihre Ängste betreffend ESM und Fiskalpakt übermittelt beziehungsweise zum Ausdruck gebracht haben. Wie wollen Sie diesen Menschen die Ängste nehmen?, frage ich Sie, sehr geehrter Herr Staatssekretär.

Es wurde heute auch schon angesprochen, dass Rot und Schwarz aller Voraussicht nach den Untersuchungsausschuss per Fristsetzungsantrag vorzeitig abdrehen wollen; und das widerspricht ja ganz dem, was Sie sagen, nämlich: das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen. (Beifall beim BZÖ.) Wenn also die Damen und Herren hier auf der Besuchergalerie und vor den Fernsehschirmen dieser Debatte heute folgen, kommen sie sich ja wirklich veräppelt vor!

Ein weiterer Punkt, der heute noch nicht angesprochen wurde und den ich jetzt anspre­chen möchte, ist die von EU-Justizkommissarin Reding geplante EU-Zwangsquote für Frauen in Aufsichtsräten. Diese Zwangsquote bröckelt ja, wie man den Medien entneh­men kann. Bereits zehn Länder haben sich dagegen ausgesprochen: Großbritannien, Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Ungarn, Litauen, Malta, die Niederlande, Schweden und Slowenien, und zuallerletzt hat sich nun auch Deutschland gegen diese Zwangs­quote gestellt.

Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Ich hätte jetzt auch eine konkrete Frage an Sie. Ei­nerseits: Wie werden Sie in Brüssel auftreten, was diese Zwangsquote betrifft? Es gibt ja innerhalb der Regierungsparteien keine einheitliche Meinung diesbezüglich. Und was ja ganz besonders interessant ist: Es gibt nicht einmal innerhalb Ihrer Fraktion ei­ne einheitliche Meinung zu dieser Quotenfrage.

Ich darf hiezu Ihre Abgeordnete Fürntrath-Moretti zitieren, die sagt: „Mit der Quoten­keule zu schwingen ändert nichts an Rahmenbedingungen ().“ Weiters sagt sie sinn­gemäß: „Statt mit der gesetzlichen Brechstange zu agieren, müsse bei den Wurzeln des Problems angesetzt werden ().“

Weiters wird Abgeordnete Fürntrath-Moretti wörtlich zitiert: „Was bringen Zwang und Quote, wenn wesentliche Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und dem Berufsleben nicht gegeben sind?“

Dieses Zitat könnte von uns stammen. Da ist sie ganz auf unserer Linie, gibt auch un­sere Meinung wieder. Aber das passt nicht mit Ihrer Meinung respektive mit der Mei­nung Ihres Koalitionspartners zusammen. Dazu hätte ich gerne von Ihnen erfahren, wie Sie da weiter vorzugehen gedenken, wie Sie da die Interessen Österreichs in Brüs­sel vertreten werden und wie eben Ihre Stellungnahme dazu aussehen wird. – Danke. (Beifall beim BZÖ.)

14.03



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 158

Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Gla­ser zu Wort. 6 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.03.18

Abgeordneter Franz Glaser (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! In den jetzigen wirtschaftlich und politisch inter­essanten – um nicht zu sagen: turbulenten – Zeiten bringt Reinhold Lopatka sicherlich beste Voraussetzungen mit, um unseren Außenminister Michael Spindelegger bestens zu unterstützen: Ihn zeichnen Ruhe, Kompetenz und Zielstrebigkeit aus.

Ich glaube, es gibt Arbeit an allen Orten. Thema EU: Wir alle wissen, die EU wird sich ändern müssen, wenn sie weiter funktionsfähig bleiben will. Es wird mehr darum gehen (Abg. Mag. Kogler: Thema Vertuschen! Thema Erwin Pröll!), gemeinsame Werte in den Vordergrund zu stellen als Einzelinteressen. (Ruf bei FPÖ: ÖVP, V wie Vertu­schen!) Es wird mehr darum gehen, die Funktionsweise besser und einfacher zu ma­chen, als jetzige komplizierte Mechanismen beizubehalten.

Ich freue mich daher, dass unser Außenminister und Vizekanzler gemeinsam mit zehn anderen Außenministern hiezu ein Papier erarbeitet hat, das Basis sein kann für die zukünftige Entwicklung, für einen Konvent und hoffentlich auch für neue Strukturen und neue Möglichkeiten, dieses Europa funktionsfähig zu machen.

Thema Nordafrika: Nordafrika und der Nahe Osten sind wahrlich ein Pulverfass. Es hat mit dem Arabischen Frühling begonnen. Wir alle wissen, dass die Erwartungen, die da­mals geweckt wurden, nicht wirklich erfüllt werden konnten; und ich glaube, dass unter anderem diese enttäuschten Erwartungen Grund dafür sind, dass es jetzt zu Demons­trationen kommt, ausgelöst durch dieses unsinnige Mohammed-Video.

Jedenfalls spielen da sicher diese enttäuschten Erwartungen mit, und Radikalisierung und Provokateure spielen sich da gegenseitig in die Hände. Auf eine Provokation folgt eine Demo, folgen Tote, folgt der Hass auf den Westen und folgt wiederum die Provo­kation auf unserer Seite. Ich glaube daher, dass es da wirklich gilt, klar Position zu be­ziehen, und dass der Großteil der Bevölkerung sicherlich nicht bereit ist, diesen Weg auf Dauer mitzugehen.

Wir müssen daher wirklich alles versuchen, um den Großteil der Bevölkerung, der De­mokratie und eine wirtschaftlichen Zukunftsperspektive will, zu unterstützen. Wir müs­sen den Dialog und das Gespräch mit diesen Kräften suchen – und nicht die Konfron­tation. (Beifall bei der ÖVP.)

Eine spezielle Ausformung des Arabischen Frühlings ist zweifelsohne die Situation in Syrien. Dort sind Demonstrationen sukzessive in einen Bürgerkrieg übergegangen, und heute haben wir – man muss es so sagen – die Tragödie, dass die Menschen nicht mehr wissen, wie sie sich in diesem Land verhalten und schützen sollen. Ich glaube daher, dass es wirklich notwendig ist, hiezu klar Position zu beziehen. Ich denke auch, dass es klar an der Zeit ist, zu sagen – es wurde ja schon wiederholt gesagt, dass es unerträglich ist, dass Russland und China dies weiter verhindern –, dass die Weltge­meinschaft gemeinsam tätig wird.

Wir wollen daher das, was wir tun können. Das ist nicht viel, aber klar Position bezie­hen können wir. Ich darf in diesem Zusammenhang folgenden Antrag einbringen – die Situation ist Ihnen bekannt, wurde geschildert; ich darf dazu die Forderung des Antrags verlesen –:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Christine Muttonen, Franz Glaser, Mag. Alev Korun, Kollegin­nen und Kollegen betreffend die aktuellen Entwicklungen in Syrien


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 159

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, sich auf allen Ebenen für ein sofortiges Ende der Kämpfe zwischen Armee und Oppositionellen einzusetzen,

sich für den Fall weiterer Verletzungen der Menschenrechte und gewaltsamer Repres­sionen gegen die syrische Zivilbevölkerung für weitere Sanktionen gegen das Regime Assad insbesondere auf EU-Ebene stark zu machen und gemeinsam mit den im UN-Sicherheitsrat sitzenden europäischen Partnerländern gegenüber China und Russland darauf hinzuwirken, die Blockade von UN-Sanktionen gegen Syrien zu beenden,

sich auf internationaler Ebene für die Einbeziehung der regionalen Mächte (Ägypten, Türkei, Saudi Arabien, Iran) in die diplomatischen Bemühungen zur Lösung des Syrien­konfliktes einzusetzen,

die Anrainerstaaten bei der Aufnahme und Versorgung der syrischen Flüchtlinge zu un­terstützen,

weitere Anstrengungen zu unternehmen, um besseren Zugang zur betroffenen Bevöl­kerung in Syrien zu bekommen und vom syrischen Regime die Ermöglichung humani­tärer Hilfe zu fordern,

das Regime Assad und die Opposition zur Aufnahme von Gesprächen über eine poli­tische Lösung zu drängen.“

*****

Ich darf Sie bitten, diesem Antrag zuzustimmen. Ich darf in diesem Zusammenhang auch darauf hinweisen, dass die Bundesregierung gestern auch einen – zumindest kleinen – finanziellen Beitrag geleistet hat, indem sie 1 Million € aus dem Auslandkata­strophenfonds für die Flüchtlinge aus Syrien zur Verfügung gestellt hat. – Herzlichen Dank dafür! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Schließlich noch ein Wort zur Entwicklungszusammenarbeit. Diese ist bei Reinhold Lopatka sicherlich in guten Händen. Ich darf bei dieser Gelegenheit auch ein herzliches Danke an den ausgeschiedenen Staatssekretär Wolfgang Waldner sagen, der dazu ei­ne, glaube ich, gute Gesprächsbasis mit den NGOs und allen Akteuren vorbereitet hat.

Reinhold Lopatka bringt dafür aber ein ganz spezielles Sensorium mit: Er selbst war vor Ort tätig, er hat sich immer wieder positiv eingebracht. Und er hat vor allem ein schönes Einstandsgeschenk mitgebracht, nämlich dass die für 2013 vorgesehene Kür­zung nicht kommen wird, sondern dass hier diese 6,6 Millionen € durch Umschichtun­gen gefunden werden und somit gesichert ist, dass die ADA, wo die Entwicklungszu­sammenarbeit wirklich sichtbar wird, weiter im bisherigen Umfang tätig sein kann, dass Projekte durchgeführt werden, dass die Kompetenz der ADA gesichert werden kann, dass Österreich vor Ort sichtbar bleibt und die Internationalität Österreichs nicht leidet.

Schließlich und endlich und abschließend: Ich glaube, dass wir mit Michael Spindeleg­ger und Reinhold Lopatka in Europa und in der Welt gut aufgestellt sind. – Danke. (Bei­fall bei ÖVP und SPÖ.)

14.09


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 160

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Christine Muttonen, Franz Glaser, Mag. Alev Korun, Kollegin­nen und Kollegen betreffend der aktuellen Entwicklungen in Syrien,

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 1 Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gemäß § 19 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Nationalrates betreffend Ernennung eines neuen Staatssekretärs

Zahlreichen Medienberichten zufolge verschlimmert sich die Situation in Syrien von Tag zu Tag. Die Kämpfe zwischen der syrischen Armee und den Oppositionellen neh­men sowohl an Intensität als auch an Brutalität zu. Die Flüchtlingsströme in die Nach­barländer Jordanien und in die Türkei, aber auch in den Libanon und den Irak steigen täglich an. Die Lage vieler Menschen im Land selbst ist aussichtslos geworden und oh­ne die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft erscheint es unwahrscheinlich, dass die Konfliktparteien sich an den Verhandlungstisch setzen, um sich um eine politi­sche Lösung zu bemühen.

In der Sitzung des UN Menschenrechtsrates am 1. Juni wurden die eskalierende Ge­walt, insbesondere die Massaker von Houlah und von Mazraat al-Kabir, verurteilt. Der Europäische Rat schloss sich in seinen Schlussfolgerungen vom 28./29. Juni 2012 die­sen Verurteilungen an und forderte das Regime auf, Angriffe gegen die Zivilbe­völkerung einzustellen und den Sechs-Punkte Plan des Sondergesandten Kofi Annan zu implementieren. Dieser hat mittlerweile seine Tätigkeit als Sondergesandter der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga für Syrien wegen der derzeit fehlenden Bereitschaft der Konfliktparteien zu einer politischen Lösung und Mangels Einigkeit im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beendet. Mit der Weiterführung dieser Tätigkeit betrauten die Arabische Liga und die Vereinten Nationen den erfahrenen algerischen Diplomaten und Ex-Außenminister, Lakhdar Brahimi, der am 15. September 2012 erst­mals mit der syrischen Führung in Damaskus Gespräche führte.

Die humanitäre Lage verschlechtert sich trotz der anhaltend intensiven Anstrengungen syrischer und internationaler humanitärer Organisationen. Entscheidende humanitäre Hilfe für die Flüchtlingsbevölkerung wird durch die Nachbarstaaten und das UNHCR geleistet.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, sich auf allen Ebenen für ein sofortiges Ende der Kämpfe zwischen Armee und Oppositionellen einzusetzen,

sich für den Fall weiterer Verletzungen der Menschenrechte und gewaltsamer Repres­sionen gegen die syrische Zivilbevölkerung für weitere Sanktionen gegen das Regime Assad insbesondere auf EU Ebene stark zu machen und gemeinsam mit den im UN-Sicherheitsrat sitzenden europäischen Partnerländern gegenüber China und Russland darauf hinzuwirken, die Blockade von UN-Sanktionen gegen Syrien zu beenden,

sich auf internationaler Ebene für die Einbeziehung der regionalen Mächte (Ägypten, Türkei, Saudi Arabien, Iran) in die diplomatischen Bemühungen zur Lösung des Syrien­konfliktes einzusetzen,

die Anrainerstaaten bei der Aufnahme und Versorgung der syrischen Flüchtlinge zu un­terstützen,


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 161

weitere Anstrengungen zu unternehmen, um besseren Zugang zur betroffenen Bevöl­kerung in Syrien zu bekommen und vom syrischen Regime die Ermöglichung humani­tärer Hilfe zu fordern,

das Regime Assad und die Opposition zur Aufnahme von Gesprächen über eine politi­sche Lösung zu drängen.

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Walser. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.10.13

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Geschätzte Mitglieder der Bundesregie­rung! Hohes Haus! Vor allem aber Herr Staatssekretär Lopatka! Ich hätte Ihnen wirklich gewünscht, dass der heutige Tag, dass Ihr großer Tag, Ihr erstmaliges Wiedererschei­nen auf der Regierungsbank  (Staatssekretär Dr. Lopatka: „Wiedererscheinen“! Das klingt ja schon fast mystisch!) – So mystisch wird es nicht, Herr Staatssekretär, denn ich bin ja noch beim Wünschen, bei den guten Wünschen an Sie.

Ich hätte mir gewünscht, dass das ein Freudentag für Sie und für das Parlament wird. Es ist aber die große Gefahr, dass ausgerechnet Ihr Antritt heute zusammenfällt mit ei­nem sehr düsteren Kapitel des Parlamentarismus; wenn nämlich das durchgehen soll­te, was die Regierungsparteien geplant haben, wäre es ein sehr trauriger Tag. Es wäre ein trauriger Tag für den Parlamentarismus und für die Demokratie in Österreich insge­samt, falls geschehen sollte, was die Spitzen der Regierungsparteien wollen.

Daher mein Appell an die Kolleginnen und Kollegen von SPÖ und ÖVP. – Bei der SPÖ haben sich die Reihen ja wieder ein bisschen gefüllt. Die Krisensitzung ist offensichtlich vorüber. (Zwischenrufe bei der SPÖ. – Abg. Mag. Gaßner: Ihre Rede, die ist so staatstragend!) Ich nehme einmal an, dass sich die Abgeordneten der SPÖ gegenüber ihrer Klubleitung auch ein bisschen durchgesetzt haben; dass doch das Rückgrat vor­handen war, zu sagen, nein, da machen wir nicht mit, für den Abbau der Demokratie sind frei gewählte Abgeordnete der Sozialdemokratie nicht zu haben.

Ich hoffe, dass diese Sitzung bei der ÖVP darum nicht stattgefunden hat, weil sie gar nicht notwendig ist (Abg. Mag. Kogler: Nein, die brauchen ja nur mehr fernzusehen, das reicht ja!), weil klar ist, dass Sie so einer Ungeheuerlichkeit nicht zustimmen wer­den und dass Sie Ihrem Staatssekretär doch einen etwas angenehmeren Einstieg in seine verantwortungsvolle Tätigkeit bereiten, dass Sie diesen kalten Putsch der Koali­tionsspitzen zumindest im Klub abdrehen. Wir zählen auf Sie. Sie haben heute die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben. Sie haben heute die Möglichkeit, zu zeigen, dass der Souverän die Abgeordneten in diesem Hohen Haus sind – und nicht irgend­welche Parteigranden, die aus durchsichtigen Motiven diesen Ausschuss abdrehen wollen. (Beifall bei den Grünen.)

Es geht ans Eingemachte, wenn Sie so weitermachen. Es gibt nämlich viele, viele The­men, über die wir hier eigentlich sprechen sollten. Es herrscht Reformstillstand. Ich darf natürlich insbesondere an den Bildungsbereich appellieren, wo nichts weitergeht, wo immer wieder große Töne zu hören sind, aber die grundlegende Reform, die wir alle wünschen, nicht angeht.

Hervorgetreten ist ja, Herr Staatssekretär Lopatka, Ihr Kollege Johannes Kurz. (Rufe: Sebastian!) – Ja, Sebastian Kurz, Sie verzeihen mir diesen Fauxpas. Kurz hat einen Vorschlag gemacht, der von sämtlichen Experten abgelehnt wurde. Sie im Außenmi­nisterium haben jetzt die Chance: Nehmen Sie Ihren Sebastian bei der Hand, führen


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 162

Sie ihn durch die große weite Welt, zeigen Sie ihm Skandinavien, zeigen Sie ihm das dortige Schulsystem! Bringen Sie ihn auch nach Kanada, zeigen Sie ihm jene Länder, wo es gelingt, Kindern, die Lerndefizite haben, Kindern, die die Unterrichtssprache nicht verstehen, eine Chance zu eröffnen!

Dort funktioniert es. Mit den Plänen, die Ihr Sebastian Kurz hier präsentiert hat, funk­tioniert es leider nicht, das haben Ihnen die Expertinnen und Experten in den letzten Tagen deutlich gezeigt. Also packen wir es an! (Ruf bei der ÖVP: Packeln!) Reden wir hier in diesem Hohen Haus endlich darüber, was zu tun ist!

Wir brauchen mehr Gerechtigkeit. Wir müssen schauen, dass nicht die Ärmsten der Ar­men für die große Krise zahlen, sondern dass jene, die davon profitiert haben, mitein­bezogen werden. Wir brauchen mehr Gerechtigkeit in Österreich. Das sind die The­men, über die wir reden sollten. Und was ist Faktum heute? Wir müssen über diesen unglaublichen Putschversuch gegen die Demokratie, gegen den Parlamentarismus re­den! (Beifall bei den Grünen.)

Sorgen Sie mit uns dafür, dass der heutige Tag kein schwarzer Tag für den Parlamen­tarismus in Österreich wird! Sorgen Sie mit uns dafür, dass wir es jenen zeigen, die glauben, hier Kabinettspolitik betreiben und die Republik vor sich hertreiben zu können, dass das nicht gelingt! Sie haben es in der Hand. Es wäre ein großer Tag für Öster­reich. Es wäre ein großer Tag für dieses Haus, wenn der Fristsetzungsantrag, der hier eingebracht werden soll – Verhandlungen laufen ja noch –, nicht eingebracht würde oder zumindest keine Mehrheit erhielte. (Beifall bei den Grünen.)

14.15


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Dr. Kräuter zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte. (Abg. Neubauer: Der wird uns jetzt sagen, warum die Frau Prammer so untergetaucht ist!)

 


14.15.49

Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Meine Herren Staatssekretäre! Es gibt also eine neuerliche Regierungsumbildung im ÖVP-Lager. Wir nehmen das gerne zur Kenntnis. Die Ursa­chen liegen in Kärnten. Ich will mich da nicht weiter verbreiten. (Abg. Dr. Strutz: Bes­ser so!)

Herr Staatssekretär! Wir haben im kommenden Jahr natürlich noch sehr viel Arbeit vor uns, Regierung und Parlament. Wir haben ein Budget vor uns, viele, viele Ambitionen im Gesundheitsbereich, im Bildungsbereich, im Sozialbereich und natürlich auch in der Europapolitik.

Herr Staatssekretär! Ich würde mir da ein bisschen weniger Parteipolitik wünschen. Es geht nicht darum, wer für Frankreich und wer für Deutschland ist. Wir sind alle für Ös­terreich und für die Europäische Union, das ist der entscheidende Punkt. Also ich bitte, hier bei manchen Aussagen die Parteipolitik wegzulassen! (Abg. Grosz: Wenn das der Kräuter sagt, ist das ein besonderer Witz!)

Wir haben auch noch gesellschaftspolitische Themen wie beispielsweise eine Volksbe­fragung vor uns, nämlich im Jänner. Das ist eigentlich ein Thema, das sich gut eignet. Ich warne aber davor, das als ein Parteiengefecht zu verstehen oder misszuverstehen. Setzen wir auf sachliche Information! (Abg. Kickl: Rotes Muffensausen!)

Es ist ein kolossales Missverständnis, zu glauben, dass sich die Bevölkerung hier eine Art Ersatzwahlkampf wünscht. Damit würde man auch insgesamt der direkten Demo­kratie keinen guten Dienst erweisen. Ich glaube, man kann da ganz ohne besondere Polemik oder irgendwelche Schreckensbilder zu zeichnen argumentieren. Die SPÖ un­terstützt ein Profiheer, denn der Kampf gegen den Terror, gegen Cyberattacken, gegen Pandemien, das ist nichts für Präsenzdiener.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 163

Es ist ja klar, dass da eine Hundertschaft Generäle vielleicht traurig ist, weil bestimmte Annehmlichkeiten wegfallen. Okay, das ist schon zu ertragen. Wir haben übrigens im Vergleich zu Deutschland, glaube ich, sogar ein bisschen mehr Generäle, obwohl das dortige Heer zehnmal größer ist.

Es werden sich Bürgerinitiativen und Komitees bilden. (Abg. Kickl: Bürger auf Patrouil­le!) Auch Hannes Androsch engagiert sich und es ist auch ein Professor Anton Pelinka dabei. Es ist auch wichtig, dass sich Politikwissenschafter beteiligen, denn diese Mär der Parallelen zum Jahr 1934 ist bei einem Milizsystem und mit Zeitsoldaten ja wirklich überholt. Es beteiligen sich auch Leute aus der Wirtschaft, wie der Generaldirektor Wolfgang Hesoun. Auch das ist wichtig, weil es nicht besonders professionell ist, wenn junge Leute als Köche und Kellner in gewisser Weise missbraucht werden. Das ist nicht gut. (Abg. Mag. Stefan: Profi-Kellner!)

Auf den Sozialminister Rudolf Hundstorfer ist wie immer Verlass, was das Rettungswe­sen, Behinderten- und Sozialhilfe betrifft. Es soll keinen Zwang geben in diesem Be­reich, sondern Chancen und Arbeitsplätze, für Frauen beispielsweise. Es sind wirklich sehr, sehr interessante Perspektiven, die sich da bieten.

Der Kollege vorhin hat immer wieder vom kalten Putsch geredet. Das ist nicht ganz fair, würde ich sagen, weil gerade jetzt verhandelt wird, um zu einer Lösung zu kom­men. Es geht ja um einen Kompromiss und nichts anderes. Da ist ein bisschen einsei­tig argumentiert worden. Aber um wirklich aus dem Dilemma, das die Untersuchungs­ausschüsse betrifft, herauszufinden, brauchen wir einfach eine Reform.

Es wäre ja auch ein sehr interessanter Ansatz, das in dieser Legislaturperiode noch sehr ernsthaft anzugehen. Wie ist denn das in Deutschland? Da funktioniert das ja wirklich gut und unaufgeregt. Da ist es ein Minderheitsrecht, was ja auch wir wollen. Da gibt es klare Spielregeln. Da ist es nicht so eine politische Arena wie hier, sondern da geht es um sachliche Aufklärung.

Da müssen wir ansetzen und die politische Kultur ändern, denn ehrlich gesagt macht sich da die Öffentlichkeit durchaus ein Bild: Der Untersuchungsausschuss hat etwas von Tribunal, von Inquisition, von unsachlichen Vorgängen, von hässlicher Polemik. Da müssen wir, glaube ich, alle gemeinsam noch sehr viel lernen.

Apropos politische Kultur. Das ist das Letzte, das ich noch anmerken möchte. Also bei Sprache und Umgang miteinander möchte ich wirklich appellieren, dass man eine be­stimmte Wortwahl hintanstellt. Es sind ein paar unfassbare Entgleisungen – ich will sie jetzt gar nicht wiederholen – hier in letzter Zeit passiert.

Herr Staatssekretär! Das wäre auch ein Anlass, einen Beitrag dafür zu leisten. Sie ha­ben ja auch eine Benimmfibel innerhalb der ÖVP, Sie haben das gewissermaßen wis­senschaftlich studiert in den USA. Ich würde wirklich bitten, dass wir so miteinander umgehen, dass es eben wirklich einer politischen Kultur entspricht.

Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche – die SPÖ wird das jedenfalls tun –, auf Ar­beitsplätze, Soziales, Verteilungsgerechtigkeit, und wir wissen ja aus aktuellen Bewer­tungen, dass das bei der Bevölkerung noch allemal am besten ankommt. (Beifall bei der SPÖ.)

14.20


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Huber zu Wort gemeldet. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.20.31

Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Die Herren Staatssekretäre! Jawohl, die Umbildung der Regierung wäre dringend notwendig, aber viele haben sich erwartet, dass Herr Bundesminister Berlakovich endlich abgelöst wird,


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 164

denn dieser Zirkus, den wir mit dem E10 in den letzten Wochen mitgemacht haben, ist wirklich unfassbar.

Und wenn man weiß, dass sich die Bevölkerung heute das Tanken nicht mehr leisten kann, dass die Nahrungsmittel teilweise unbezahlbar geworden sind, und dann, nur um einer großen österreichischen Firma die Mauer zu machen, hergeht und weiterhin auf diesem E10 besteht, so nach dem Motto „Hände falten und die Gosche halten“, ist das wirklich eine Politik, die, wie ich glaube, heute nicht mehr zeitgemäß ist. (Zwischenbe­merkung von Staatssekretär Dr. Lopatka.)

Und dann lacht man hier auch darüber? – Das Einzige, das die ÖVP in letzter Zeit, in der Zeit der Krise getan hat, war, dass man die Mineralölsteuer erhöht hat. Gleichzeitig ist die Irreführung der Bevölkerung betreffend das E10, betreffend diesen Ausdruck Bioethanol schon wirklich an den Haaren herbeigezogen, denn die Wahrheit ist, dass ich für die Produktion dieses Ethanols mehr Energie brauche, als am Ende durch das Ethanol herauskommt.

Es ist wirklich eine ideenlose Agrarpolitik, die wir jetzt haben, auch wenn wir auf den Bereich Soja schauen. Wir in Europa importieren heute 23 Millionen Tonnen Soja­schrot jedes Jahr und Europa importiert noch einmal 13 Millionen Tonnen an Sojaboh­nen dazu. Da, bitte, wäre die österreichische Politik gefragt, endlich einmal die Stimme in Brüssel zu erheben. Da könnten wir etwas machen. Aber nein, Österreich, unser Herr Agrarminister, unterstützt jetzt den von der EFSA eingebrachten Antrag, dass man gentechnisch verseuchtes Saatgut auch in Europa zulässt. Auch da geht es wie­der rein um Lobbyismus, rein darum, gewissen Konzernen zuzuarbeiten.

Schauen wir uns an, welche Pestizide – angefangen bei Roundup – wir in Österreich heute einsetzen, das auf allen Kinderspielplätzen, das auf den Golfplätzen angewendet wird, von dem wir wissen, dass es schwerst gesundheitsschädigend ist! Da macht un­sere Agrarpolitik nichts als die Mauer für die Konzerne. Da muss man sich einmal bei unseren Landwirten wirklich bedanken, die 365 Tage im Jahr arbeiten, die aber nichts für die Rahmenbedingungen können, denn die macht die Politik.

Und ich glaube tatsächlich, dass, da Herr Bundesminister Berlakovich wirklich unbe­lehrbar ist, der Herr Vizekanzler, ÖVP-Obmann Spindelegger da schon endlich hätte handeln sollen oder müssen, denn die Regierungsarbeit empfindet die Bevölkerung nur unter dem Motto Verweigerung. Alles wird verweigert – siehe Untersuchungsaus­schuss: abgedreht, da schaltet man das Licht aus –, anstatt dass man einmal Initia­tiven setzt, dass man schaut, dass man die Steuern herunterkriegt, dass man schaut, dass man wirklich Investitionen in Österreich anregt.

Nein, da wird gearbeitet nach dem Motto: More of the same. (Zwischenruf des Abg. Kößl.) Ich glaube, mit dieser Politik ist diese Bundesregierung schon lange gescheitert. (Beifall beim BZÖ.)

14.23


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Himmel­bauer zu Wort gemeldet. Wunschgemäß sind 6 Minuten Redezeit eingestellt. – Bitte.

 


14.24.09

Abgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, BSc (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Außenminister! Sehr geehrte Herren Staatssekretäre! Werte Kolle­ginnen und Kollegen! Österreich ist Teil von Europa und Europa ist genauso Teil von Österreich. Dieses Bewusstsein müssen wir schaffen: ein Europabewusstsein, das be­reits von klein auf vermittelt wird.

Neben politischer Bildung in unseren Schulen ist wichtig, dass junge Menschen auch über den eigenen Tellerrand schauen – über den eigenen Tellerrand schauen im Sinne


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 165

von Auslandserfahrungen machen. Im akademischen Jahr 2010/2011 haben europa­weit 230 000 europäische Studierende ein Erasmus-Programm genutzt; in Österreich alleine waren es insgesamt 51 000 Studierende. Aber nicht nur Studierende profitieren vom Bildungsprogramm der Europäischen Union, sondern auch 11 000 Schülerinnen und Schüler und über 3 900 Lehrlinge haben gelebt und gelernt in einem anderen Mit­gliedstaat der EU.

Ich habe selbst ein Erasmus-Programm gemacht. Ich war selbst ein halbes Jahr in Schweden und habe dort einen Teil meines Studiums absolviert, und ich weiß, dass diese Erfahrung das Verständnis für ein gemeinsames Europa schärft, weil es uns nicht nur eine andere Sprache, sondern auch eine andere Kultur näherbringt, darüber hinaus aber auch Freundschaften in ganz Europa mit sich bringt – und eben auch ei­nen klaren Blick auf das eigene Land schafft.

Österreich ist Teil von Europa, und damit bringen wir auch – gerade im Bildungsbe­reich – unsere Ideen, unsere Erfolgsrezepte auf europäischer Ebene mit ein. Die EU hat erkannt, dass wir dank der dualen Berufsausbildung die Jugendarbeitslosigkeit niedrig halten konnten, dass das duale System eine gute Position im internationalen Vergleich schafft. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Neugebauer: Sehr gut!)

Zahlreiche Delegationen aus den Mitgliedsländern kommen nach Österreich, um sich hier das duale Ausbildungssystem anzusehen, und auch mit dem Ziel, das System bei ihnen einzuführen. Wir haben gezeigt, wie es geht und haben das Vorzeigemodell der dualen Ausbildung auf die europäische Ebene gebracht. (Beifall bei der ÖVP.)

Österreich ist ein Teil von Europa, und gerade wirtschaftlich hat Österreich durch die Mitgliedschaft in der EU profitiert. Seit 1995 ist die Wirtschaftsleistung in meinem Hei­matbundesland, in Niederösterreich, um 70 Prozent gestiegen. Die Betriebsneugrün­dungen sind um 75 Prozent höher, die Exporte in Niederösterreich haben sich verdrei­facht und jeder einzelne Euro, den wir nach Brüssel schicken, kommt dreifach wieder zurück. Das zeigt sich vor allem in der EU-Regionalförderung, einem ganz wichtigen Beitrag für die Entwicklung unseres Wirtschaftsstandortes und für die Regionen insge­samt. Allein im Weinviertel wurden seit dem Bestehen der Regionalförderung 263 Pro­jekte gefördert, und zwar mit einer Gesamtsumme von 122,5 Millionen €. Und das hat weit über 3 000 neue Arbeitsplätze geschaffen und gesichert.

Ich bin überzeugt davon, dass unser Staatssekretär Reinhold Lopatka die Interessen Österreichs auf der europäischen Ebene vertreten wird und dass er auch das Ver­trauen in die Europäische Union verstärken wird, denn er ist ein Garant für den erfolg­reichen Weg Österreichs in der Europäischen Union. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.28


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Pirkl­huber zu Wort gemeldet. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.28.22

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Meine Damen und Her­ren, es ist wahrlich ein schwarzer Tag für den österreichischen Parlamentarismus. (Abg. Neubauer – auf die Bekleidung des Redners deutend; dieser trägt kein Sakko, aber ein grünes T-Shirt mit Aufdruck über seinem Hemd –: Bei der Kleidung kein Wun­der! – Unruhe im Saal.)

Wenn man sich umdreht und in die Gesichter der Regierungsvertreter blickt, dann sieht man, mit welcher Bitterkeit, mit welcher Verbohrtheit hier an einem völlig falschen Kurs festgehalten wird. (Abg. Scheibner: Einen grünen Hut!) – Ich werde den Zusammen­hang erklären, Kollege Scheibner.

Während nämlich Sie die Arbeit des Untersuchungsausschusses blockieren und mit Ih­rem Fristsetzungsantrag in erpresserischer Manier die Demokratie mit Füßen treten


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 166

(Abg. Scheibner: Eine kurze Hose noch dazu!), sind gleichzeitig, Kollege Scheibner, in diesen Minuten Tausende Menschen in Europa unterwegs, und zwar im Rahmen des Good Food March, und machen eine positive Politik für mehr Demokratie im Bereich der Agrarpolitik, der Lebensmittelpolitik.

Kollege Kräuter sagt: Kommen wir wieder zu den wichtigen Dingen zurück! – Ja, Kolle­ge Kräuter, eines der wichtigen Dinge ist die Demokratie. Wenn wir über die Demokra­tie in Europa reden, dann müssen wir auch über die Demokratie hier in diesem Haus reden. Das ist nämlich das Thema, werte Kolleginnen und Kollegen. (Beifall bei den Grünen.)

Vor zwei Jahren haben Sie uns ein Minderheitsrecht versprochen, ein Minderheitsrecht für den Untersuchungsausschuss. Was ist daraus geworden? Unterschriften vom Kol­legen Kopf, vom Kollegen Cap – nichts wert! Sie sind wortbrüchig, Kollege Kopf! Sie sind wortbrüchig, und das ist unglaublich. Sie haben gesagt, wenn Kollegin Moser den Weg frei macht, wenn sich alle bewegen, dann wird weitergearbeitet. (Abg. Kickl: Was sagt eigentlich die Kollegin Prammer?) Wo wird weitergearbeitet? Sie bringen einen Fristsetzungsantrag! Es ist wirklich ein Jammer – ein Jammer und ein Trauerspiel! (Ruf: Ein Jammer mit der Prammer! – Zwischenruf des Abg. Mag. Gaßner.)

Gleichzeitig gibt es eine Politik von jungen Menschen, die im Rahmen des Good Food March für genau das kämpfen, was sich die Menschen in dieser Republik und in Euro­pa erwarten, nämlich das Zuhören der Politik, das Wahrnehmen von Interessen der Bevölkerung.

Gleichzeitig mit unserer Diskussion werden heute um 15 Uhr vor dem Europäischen Parlament 180 zivilgesellschaftliche Organisationen, angefangen von Global 2000 bis hin zu „Grüne Bäuerinnen und Bauern“, von FIAN bis zu entwicklungspolitischen Orga­nisationen – Kollege Scheibner, grinsen Sie ruhig (Zwischenruf des Abg. Scheibner) –, mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz und mit Kommissar Cioloş sprechen.

Das ist eine Politik des Dialogs, nämlich des Dialog darüber, was sich die BürgerInnen erwarten. Und dieser Dialog geht einem in Österreich und im österreichischen Parla­ment wirklich ab, der lässt einfach in jeder Hinsicht zu wünschen übrig. Ihre Art und Weise, Ihr Stil der Politik – und das geht in die Richtung ÖVP und SPÖ –, diese Art und Weise, wie Sie hier erpresserisch tätig werden (Abg. Amon: Das ist der Vorwurf einer gerichtlich strafbaren Handlung, Herr Präsident! – Rufe und Gegenrufe zwischen den Abgeordneten Dr. Glawischnig-Piesczek und Amon), wie Sie hier wirklich in letzter Sekunde alles versuchen, um die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen, um die Interes­sen der Bürgerinnen und Bürger mit Füßen zu treten – das kann man nicht anders be­zeichnen –, das ist unglaublich!

Ich bin jetzt seit mehr als zehn Jahren in diesem Haus. Ich habe noch nie einen sol­chen Tag erlebt, einen so schwarzen Tag des Parlamentarismus, an dem man sagen muss: Die ganze Bevölkerung in Österreich ist entsetzt. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Sie ist entsetzt über Ihr Vorgehen, über Ihre Ignoranz! Das kann man nicht tolerieren und das darf nicht toleriert werden. (Beifall bei den Grünen.)

Grinsen Sie, Kollege Rädler, grinsen Sie! Die österreichische Bevölkerung weiß, was das bedeutet. Und Sie werden die Rechnung präsentiert bekommen, das kann ich Ih­nen versprechen.

Und eines zum Herrn Bundeskanzler, der in wenigen Sekunden hier im Raum sein wird: Wenn ein Bundeskanzler seine Aussage ernsthaft unter Beweis stellen will, die er selbst in der Sendung „Sommergespräche“ gemacht hat, nämlich wenn die Abgeordne­ten mich einladen, dann komme ich, was ist dann, meine Damen und Herren, lo­gisch? – Laden wir den Bundeskanzler ein! Er selbst hat gesagt, dass er kommen wird.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 167

Beenden Sie die Blockade! Kollege Neugebauer, Sie können es gemeinsam mit uns erreichen, dass wir selbstverständlich den Bundeskanzler laden, selbstverständlich auch andere Minister laden. Es ist in Europa selbstverständlich, dass auch Regie­rungsmitglieder Rede und Antwort stehen. Das wäre nur recht und billig, das ist not­wendig. Beenden Sie Ihre Blockade!

Und wenn Sie sich einen Rest von Glaubwürdigkeit erhalten wollen, dann ziehen Sie diesen Fristsetzungsantrag unmittelbar zurück! Ziehen Sie diesen Fristsetzungsantrag zurück, damit in diesem Haus endlich ordentlich gearbeitet werden kann! – Danke. (Bei­fall bei den Grünen.)

14.32


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzter Redner zu diesem Tagesord­nungspunkt zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Scheibner mit einer zweiten Wort­meldung. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.33.05

Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Herr Präsident! Herr Kollege Pirklhuber, Sie haben bemängelt, dass ich vorhin gelächelt habe bei Ihrer Rede. Das betraf nicht den Inhalt Ihrer Ausführungen, sondern eher Ihr Outfit, denn ich habe dann entdeckt, dass Sie eine Zwiebel mit Beinchen auf Ihrem Shirt haben. (Zwischenruf des Abg. Dr. Pirkl­huber.) Das passt nicht ganz zum Inhalt Ihrer Rede: Der war ernsthaft, und das ist eher karikaturistisch. Also vielleicht kann man das in Zukunft ein bisschen abgleichen, dann brauchen wir nicht zu lachen, sondern können auch ernst schauen, wenn Sie ernste Dinge hier am Rednerpult vortragen.

Aber ich habe schon angekündigt, dass es ja einen Antrag zur Situation ... (Zwischen­ruf der Abg. Dr. Lichtenecker.) – Bitte? (Abg. Dr. Lichtenecker: Ein Samenkorn war das, keine Zwiebel!) Ein Samenkorn ist das? Ich hätte eher gesagt, das ist eine Zwie­bel, aber mag sein. Vielleicht kann man das so interpretieren. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenecker.) Nächstes Mal ziehen Sie vielleicht ein Sakko drüber – Sie haben ja ohnedies eines –, dann brauchen wir darüber nicht groß zu diskutieren.

Aber wieder zurück zu den ernsten Dingen der Debatte. Der Abgeordnete Glaser hat den schon angesprochenen Antrag zu Syrien eingebracht. Er ist uns auch vorweg übermittelt worden. Wir hätten einige Punkte gerne abgeändert gehabt. Das war aber vielleicht aufgrund der Kürze der Zeit nicht mehr möglich. So wollen wir diesem Antrag aber nicht zustimmen, weil er einige uns wichtige Dinge auslässt. Deshalb haben wir auf Basis Ihres Antrages einen eigenen Antrag formuliert, den ich hiermit einbringen möchte:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Herbert Scheibner, Kolleginnen und Kollegen

betreffend die aktuellen Entwicklungen in Syrien

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, sich auf allen Ebenen für ein sofortiges Ende der Kämpfe zwischen Armee und Oppositionellen einzusetzen,

sich gegen Waffenlieferungen an die Konfliktparteien“ – nämlich an alle Konfliktpar­teien! – „einzusetzen,

sich besonders für den Schutz und Erhalt der christlichen Minderheit einzusetzen,

sich auf internationaler Ebene für die Einbeziehung der regionalen Mächte (Ägypten, Türkei, Saudi-Arabien, Iran) in die diplomatischen Bemühungen zur Lösung des Syri­enkonfliktes einzusetzen,


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 168

die Anrainerstaaten bei der Aufnahme und Versorgung der syrischen Flüchtlinge zu un­terstützen,

sich für einen Aufbau eines neuen syrischen säkularen Staats auf Basis von Demokra­tie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten einzusetzen,

weitere Anstrengungen zu unternehmen, um besseren Zugang zur betroffenen Bevöl­kerung in Syrien zu bekommen und von den Bürgerkriegsparteien die Ermöglichung humanitärer Hilfe zu fordern,

das Regime Assad und die Opposition zur Aufnahme von Gesprächen über eine politi­sche Lösung zu drängen.

*****

(Beifall beim BZÖ.)

Ich glaube, es ist wichtig, zu signalisieren, dass Gewalt – egal, von wem sie ausgeht – von uns verurteilt wird, dass wir nicht einseitig Partei ergreifen, sondern dass wir bei all jenen sind – egal, woher sie kommen –, die sich um eine friedliche, demokratische, auf Menschenrechten und auf einem säkularen Staat beruhende Lösung bemühen. (Beifall beim BZÖ.)

14.35


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Herbert Scheibner, Kolleginnen und Kollegen betreffend der aktuel­len Entwicklungen in Syrien,

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 1 Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gemäß § 19 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Nationalrates betreffend Ernennung eines neuen Staatssekretärs

Durch den anhaltenden Bürgerkrieg verschlimmert sich die Situation in Syrien von Tag zu Tag. Die Kämpfe zwischen der syrischen Armee und den Oppositionellen nehmen sowohl an Intensität als auch an Brutalität zu. Die Flüchtlingsströme in die Nachbar­länder Jordanien und in die Türkei, aber auch in den Libanon und den Irak steigen täg­lich an. Die Lage vieler Menschen im Land selbst ist aussichtslos geworden und ohne die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft erscheint es unwahrscheinlich, dass die Konfliktparteien sich an den Verhandlungstisch setzen, um sich um eine poli­tische Lösung zu bemühen.

In der Sitzung des UN Menschenrechtsrates am 1. Juni wurde die eskalierende Ge­walt, insbesondere die Massaker von Houlah und von Mazraat al-Kabir, verurteilt. Der Europäische Rat schloss sich in seinen Schlussfolgerungen vom 28./29. Juni 2012 diesen Verurteilungen an und forderte das Regime auf, Angriffe gegen die Zivilbevölke­rung einzustellen und den Sechs-Punkte Plan des Sondergesandten Kofi Annan zu im­plementieren. Dieser hat mittlerweile seine Tätigkeit als Sondergesandter der Verein­ten Nationen und der Arabischen Liga für Syrien wegen der derzeit fehlenden Bereit­schaft der Konfliktparteien zu einer politischen Lösung und Mangels Einigkeit im Si­cherheitsrat der Vereinten Nationen beendet. Mit der Weiterführung dieser Tätigkeit be­trauten die Arabische Liga und die Vereinten Nationen den erfahrenen algerischen Di­plomaten und Ex-Außenminister, Lakhdar Brahimi, der am 15. September 2012 erst­mals mit der syrischen Führung in Damaskus Gespräche führte.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 169

Die von beiden Konfliktparteien verübten massiven Menschenrechtsverletzungen hal­ten trotz der intensiven Anstrengungen syrischer und internationaler humanitärer Orga­nisationen an. Entscheidende humanitäre Hilfe für die Flüchtlingsbevölkerung wird durch die Nachbarstaaten und das UNHCR geleistet.

Eine Lösung ist nicht durch Gewalt sondern ausschließlich auf am Verhandlungsweg möglich. Aus diesem Grund stellen die unterzeichnenden Abgeordneten den nachfol­genden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, sich auf allen Ebenen für ein sofortiges Ende der Kämpfe zwischen Armee und Oppositionellen einzusetzen,

sich gegen Waffenlieferungen an die Konfliktparteien einzusetzen,

sich besonders für den Schutz und Erhalt der christlichen Minderheit einzusetzen,

sich auf internationaler Ebene für die Einbeziehung der regionalen Mächte (Ägypten, Türkei, Saudi Arabien, Iran) in die diplomatischen Bemühungen zur Lösung des Syrien­konfliktes einzusetzen,

die Anrainerstaaten bei der Aufnahme und Versorgung der syrischen Flüchtlinge zu un­terstützen,

sich für einen Aufbau eines neuen syrischen säkularen Staats auf Basis von Demo­kratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten einzusetzen,

weitere Anstrengungen zu unternehmen, um besseren Zugang zur betroffenen Bevöl­kerung in Syrien zu bekommen und von den Bürgerkriegsparteien die Ermöglichung humanitärer Hilfe zu fordern,

das Regime Assad und die Opposition zur Aufnahme von Gesprächen über eine politi­sche Lösung zu drängen.

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Fichten­bauer. 10 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.36.12

Abgeordneter Dr. Peter Fichtenbauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vi­zekanzler! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Da die Themen des heutigen Tages die außenpolitische und die währungspolitische Ebene berührt haben und insge­samt Reden gehalten wurden, deren inhaltliche Qualität zu gerechtfertigter Entrüstung mancher Abgeordneter geführt hat – ich komme auf die Äußerungen des Herrn Kolle­gen Auer, der jetzt leider nicht da ist, zurück –, möchte ich die Gelegenheit noch wahr­nehmen und Ihnen einige Dinge zur Kenntnis bringen, die der Freiheitlichen Partei we­sentlich sind.

Nummer eins: Die Debatte dreht sich um den Euro, um den ESM und um die Haltung der österreichischen Bundesregierung zu europäischen Fragen, wobei die Frage der Eurokrise durch die außenpolitisch handelnden Personen dadurch beantwortet wird, dass – so diffus diese Äußerung sein mag, aber man hört sie mehrfach – behauptet wird, ein Mehr an Europa oder ein vertieftes Europa – was immer das sein mag – sei die richtige Heilmethode.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 170

Alle, die dieser Perspektive kritisch gegenüberstehen, zumal auch die Freiheitliche Par­tei, werden mit abfälligen Bemerkungen wie, man verstünde die Sache nicht, und der­gleichen konfrontiert.

Die politische Debatte, zu einem überwiegenden Anteil auch im Parlament, lässt Red­lichkeit und Gedankenschärfe nicht zu. Man ist aufseiten der Koalition bemüht, die kri­tische Auseinandersetzung durch ein oberflächliches Beantwortungsszenario zu erset­zen.

Folgende Positionen und Grundauffassungen, die seitens der Freiheitlichen Partei vor­gebracht werden, beschreibe ich kurz.

Auch im Ergebnis von kritischen Denkern aus dem Ausland sei festgehalten, dass der Euro offenkundig ursprünglich dazu gedacht war, die politische Union zu erzwingen, die man auf direktem Weg nicht meinte durchsetzen zu können. So soll nunmehr die politische Union erzwungen werden, um den Euro zu retten.

Von dieser Grundformel ausgehend müssen wir erkennen, dass der wesentliche Ein­griff in die Finanzpolitik und die finanzpolitischen Strukturen im Wege völkerrechtlicher Verträge angegangen wurde, mit dem eindeutigen Ziel, sich nicht die Mühe antun zu müssen, den Vertrag von Lissabon zu ändern. Eine zutiefst europapolitische Eingriffs­struktur in die Vertragsrechtslage wurde also im Wege der völkerrechtlichen Ebene und nicht im Wege der Vertragsrechtsänderung von Lissabon angegangen.

Damit wurde eine grundsätzliche Kehrtwendung, was die Grundbedingung des histori­schen Vorgehens bei Einführung des Euro betrifft, nämlich dass der Euro keine Schul­denunion, kein Bail-out sein sollte, vorgenommen. Mit dem ESM – und das kritisieren wir – wird de facto eine Schuldenunion herbeigeführt, und zwar vertragswidrigerweise und unter einer eigentlich historischen Täuschungsabfolge im Verhältnis zu dem, was seinerzeit versprochen worden ist.

Es wird uns auch niemand davon abbringen, dieses kritische Momentum – und da sind wir europaweit nicht die Einzigen – vorzubringen.

Nummer zwei: Der tiefe negative Schritt betreffend die Funktionsebene des Euro war schließlich erreicht, als nicht passende Volkswirtschaften in den Euroraum einbezogen wurden; Stichwort Griechenland. Die Schädigung, die damit zwangsläufig auch für die betroffenen Länder einhergegangen ist, war nicht nur die Schwächung der Souveräni­tätsebene dieser Länder, weil die für diese Länder typische Fähigkeit, mit ihren Wäh­rungs- und Finanzkrisen umzugehen, beseitigt wurde, sondern sie müssen im Rahmen des Korsetts des Eurorettungsschirms auch Auflagen erfüllen, die sie eindeutig nicht erfüllen können.

Wenn also im Zusammenhang mit der Eurokrise oder der Schuldenkrise die Perspek­tive zu einem vertieften Europa, zu einem Mehr an Europa gemeint ist, so kann das ja nur heißen, dass die gegenwärtige Vertragslage in Richtung eines europäischen Zen­tralstaates geändert werden soll. Das hieße also, dass – im Unterschied zur jetzigen Situation – noch ein erhebliches Maß an nationalen Souveränitäten an eine – wie im­mer geartete – zentrale europäische Stelle verlagert werden soll.

Ich frage daher kritisch: Wollen Sie wirklich intellektuell redlich die Meinung vertreten, dass Länder von einem derart unterschiedlichen Verfassungszustand, wie Österreich, Deutschland, England, Frankreich – Frankreich, das enorm unter der zentralistischen Struktur leidet, die die Handlungsfähigkeit, die Flexibilität der Provinzen eindeutig schwächt –, wollen Sie wirklich solch ein politisches Ziel redlich als Heilmedizin für die Eurokrise ausgeben, oder wäre nicht vielleicht doch das besser, was auch von anderen gründlichen Denkern in diesem Zusammenhang gefordert wird, nämlich eine Revision des jetzigen Euroraum-Modelles anzudenken? – Ich füge hinzu, es sollte Schluss sein


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 171

mit den unsinnigen Behauptungen in Richtung Freiheitlicher Partei: Ihr wollt ja ununter­brochen die Rückkehr zum Schilling!

Wir sind keine irrealen Phantasten. Wir verkennen nicht, dass der Schritt zum Euro unter den damaligen politischen Versprechungen, unter dem gründenden politischen Euroraum ein Vorteil für das Land war, mit allen dazugehörigen Konsequenzen. Aber das gute Projekt ist verdorben worden! (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn ich eine gute Speise gegessen habe, dann gibt es keinen Grund, noch mehr Übelstoffe in die Speise zu schütten und zu denken, je mehr ich davon auffresse, desto besser wird es am Ende. Das ist ein Befund, den Ihnen jeder Mediziner im zweiten Se­mester seines Studiums sagen kann.

Es wäre daher an der Zeit, anlässlich einer Debatte, wie sie jetzt läuft, von parteipoliti­schen Verwerfungen, Unterstellungen, Abträglichkeiten und Behauptungen, die nicht einmal ansatzweise dazu geeignet sind, in der bescheidensten Zeitung Österreichs ab­gedruckt zu werden, Abstand zu nehmen.

Kollege Kogler hat in Richtung des Kollegen Auer sehr richtig gesagt – ich darf das noch einmal zitieren –: Regierungspolitik, die fehlt, durch Beschimpfungspolitik in Rich­tung Opposition zu ersetzen, das geht nicht! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich werbe also dafür, Aufgeregtheit unangebrachter Art abzusenken, jedem im Hause zu unterstellen, dass er redlichen Sinnes ist (Abg. Weninger: Beidseitig!), und keiner Fraktion zu unterstellen, Unsinniges anzustreben.

Wir wollen uns durchaus angemessen daran beteiligen, europapolitisch ordnend mitzu­wirken und währungspolitisch das Beste für unser Land und für den Raum, in dem wir uns befinden, zu unternehmen. Das wollte ich nur sagen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

14.45

14.45.20

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Ich schlie­ße daher die Debatte.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Dr. Hübner, Kolleginnen und Kollegen betreffend völkerrechtliche Sicherstel­lung der im ESM-Vertrag festgelegten Haftungsbeschränkung Österreichs.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für den Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit. Der Antrag ist abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Muttonen, Glaser, Korun, Kolleginnen und Kollegen betreffend die aktuellen Entwicklungen in Syrien.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für den Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mit Mehrheit angenommen. (E 269.)

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Scheibner, Kolleginnen und Kollegen betreffend die aktuellen Entwicklungen in Syrien.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit. Abgelehnt.

14.46.532. Punkt

Wahl eines Mitgliedes in die Parlamentarische Versammlung des Europarates

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Wir kommen zum 2. Punkt der Tagesordnung.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 172

Aufgrund des Ausscheidens von Herrn Abgeordneten Dr. Alexander Van der Bellen mit Ablauf des 5. Juli 2012 aus dem Nationalrat wurde seitens des Klubs der Grünen als Mitglied die Abgeordnete Mag. Alev Korun namhaft gemacht.

Im Sinne des § 66 Abs. 1 der Geschäftsordnung werde ich nicht mit Stimmzetteln, son­dern durch Erheben von den Sitzen abstimmen lassen.

Wird dagegen ein Einwand erhoben? – Das ist nicht der Fall.

Ich ersuche daher jene Damen und Herren, die für die Annahme des von mir bekannt gegebenen Wahlvorschlages sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstim-mig angenommen.

Damit ist die Wahl eines Mitglieds in die Parlamentarische Versammlung des Europa­rates vollzogen.

Die Tagesordnung ist erledigt.

Ich unterbreche nunmehr die Sitzung bis 15.05 Uhr zur Behandlung einer Dringlichen Anfrage.

Die Sitzung ist unterbrochen.

*****

14.48.11(Die Sitzung wird um 14.48 Uhr unterbrochen und um 15.05 Uhr wieder aufge­nommen.)

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer (den Vorsitz übernehmend): Ich nehme die un­terbrochene Sitzung wieder auf.

15.05.16Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanz­ler betreffend Inseraten-Affäre Faymann (12575/J)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nun zur dringlichen Behandlung der schriftlichen Anfrage 12575/J.

Da diese inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich deren Verle­sung durch den Schriftführer.

Die Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:

Begründung

„Gem. Art 53 B-VG ist der Nationalrat (nicht auch der Bundesrat) berechtigt, durch Be­schluss Untersuchungsausschüsse einzusetzen, die beauftragt werden, die Führung der Bundesverwaltung in bestimmten Belangen zu überprüfen, insb. nach der Rich­tung, ob sich ein Mitglied der Bundesregierung in einer bestimmten Verwaltungssache einer strafbaren Handlung oder einer Schädigung der öffentlichen Interessen schul-
dig gemacht hat.“ (Adamovich, Handbuch des österreichischen Verfassungsrechtes 6, S. 399)

„Wenn die Abgeordneten mich einladen, dann komme ich.“ (Bundeskanzler Werner Faymann, ORF-Sommergespräch, 10.9.2012)

Seit Wochen führt der Bundeskanzler mit dieser und ähnlichen Behauptungen die Öf­fentlichkeit in die Irre. Der Bundeskanzler darf nicht in den Ausschuss – weil ihn seine


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 173

Partei nicht lässt oder weil er seine Partei nicht lässt. Damit wird von SPÖ und ÖVP verhindert, dass der Bundeskanzler zu den Beweisthemen 4 und 5 – „Aufklärung über die Schaltung von Inseraten durch staatsnahe oder im Einflussbereich von Bundesmi­nisterien befindlichen Unternehmen und Organisationen (z.B. ÖBB oder ASFINAG) auf Weisung oder infolge sonstiger unmittelbarer und mittelbarer Einflussnahme von Mit­gliedern der Bundesregierung seit dem Jahr 2006“ sowie „Überprüfung der direkten Schaltung von Inseraten bzw. das Eingehen von sonstigen Medienkooperationen sei­tens der Bundesministerien seit dem Jahr 2000“ – befragt werden kann.

Eine der Hauptaufgaben parlamentarischer Untersuchungsausschüsse ist die Klärung der politischen Verantwortung. Dabei ist unbestritten: Für die Vorfälle im Jahr 2007 trägt im BMVIT eine einzige Person diese Verantwortung: der damalige Minister Wer­ner Faymann.

Faymanns Geschäft

Wer nach großen Reformen sucht, wird bei Werner Faymann nicht fündig werden. Weil Faymann die öffentliche Meinung nicht überzeugen kann, versucht er sich die veröf­fentlichte Meinung zu kaufen. Sein Geschäftspartner ist der Boulevard, sein Haupt­instrument das Inserat. Der Verdacht ist durch Akten und Zeugen begründet: Faymann hat dazu als Verkehrsminister abhängige Unternehmen und Einrichtungen ebenso missbraucht wie das Budget seines Ressorts. Als Bundeskanzler führt Faymann die Praktiken des Verkehrsministers fort. Faymanns Überzeugung, dass man sich öffentli­che Meinung kaufen kann, liefert den Schlüssel zum Verständnis seiner Affären, die Staatsanwalt und Untersuchungsausschuss beschäftigen.

Bundeskanzler Faymann hat stets betont, dass er alle Fragen beantworten will – aber durch widrige Umstände wie die SPÖ daran gehindert wird. Bevor jetzt der Umstand, dass ein Bundeskanzler nichts über die Tätigkeit eines Verkehrsministers berichten kann, den Kanzler wieder am Antworten hindert, sei auf die Rechtslage verwiesen:

Gem. Anlage 2.A. zu § 2 des BMG ist der Bundeskanzler u.a. zuständig für die Koordi­nation in Angelegenheiten der Medien sowie die Informationstätigkeit der Bundesregie­rung, wozu insb. auch die Information der Öffentlichkeit über die Arbeit der Regierung und der Pressedienst sowie der Verbindungsdienst zu den allgemeinen Informations­mitteln Presse, Hörfunk, und Fernsehen sowie audiovisuelle Berichterstattung gehören. Der Bundeskanzler trägt somit die zentrale Verantwortung für die Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung, weshalb auch die bestehenden Vorwürfe zu Verhaltensweisen in seiner früheren Funktion als Bundesminister für Verkehr, Infrastruktur und Technologie zur Beurteilung seiner jetzigen Geschäftsführung heranzuziehen sind, zumal die Praxis des Meinungskaufs durch teure und unnötige Inseratenstrecken von ihm auch laufend weiterhin praktiziert wird. Daher kann niemand den Bundeskanzler an der Beantwor­tung der unten folgenden Fragen hindern.

Die Beantwortung einer Dringlichen Anfrage kann schon auf Grund der hier fehlenden gesetzlichen Wahrheitspflicht eine Befragung im Untersuchungsausschuss nicht erset­zen. Weil die unterfertigten Abgeordneten aber nicht warten wollen, bis der Bundes­kanzler dem U-Ausschuss einen Besuch abstatten darf, richten sie an ihn folgende

Dringliche Anfrage

I. Bundespressedienst

1. Das Bundeskanzleramt schaltet laufend großflächig Inserate unter Titeln wie „Infor­mation. Kontakt. Regierung. Erfahren Sie mehr über die Regierungsarbeit unter Bun-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 174

deskanzler Werner Faymann und die Ziele und Vorhaben der österreichischen Bun­desregierung!“ An Stelle konkreter Informationen erfahren die LeserInnen nur zweierlei: dass das Bundeskanzleramt eine Telefonnummer und eine e-mail-Adresse hat. Eine einzige Telefonnummern-Veröffentlichung in einem Wochenmagazin kostet dabei rund 11.000 Euro an Steuergeldern, in manchen Tageszeitungen bis zum Dreifachen davon. Welchem Zweck dient die regelmäßige Schaltung von großflächigen Inseraten des Bundespressedienstes zur Bekanntmachung von Telefonnummern des Bundeskanz­leramtes in Zeitungen?

2. Wie viele dieser Aufträge sind mündlich beauftragt und erst später aktenmäßig er­fasst worden?

3. Wie hoch war die Gesamtsumme der für derartige Inserate anfallenden Kosten in ihrer Amtszeit als Bundeskanzler, aufgeschlüsselt auf die Jahre 2009, 2010, 2011 und 2012 bis 31.8.2012?

4. Wie hoch war die Gesamtsumme der für derartige Inserate anfallenden Kosten in ihrer Amtszeit als Bundeskanzler, aufgeschlüsselt nach den Zeitungen Kronen Zeitung, Österreich, Heute, Presse, Standard, Kurier, Kleine Zeitung und Sonstige Medien?

5. Wer entscheidet über die Schaltung dieser Inserate?

6. Welche Kriterien sind für die Schaltung der Inserate und die Auswahl der Medien ausschlaggebend?

7. Welchem Zweck dient die seit 2009 bereits viermal durchgeführte Kooperation mit der Kronenzeitung unter dem Titel „Servicezentrum“, welche jeweils mit einer Doppel­seite inklusive Foto des Bundeskanzlers beginnt und wöchentlich Telefonnummern be­kanntgibt und angebliche „Beratungsfälle“ schildert?

8. Welche Kosten sind dafür bisher angefallen, aufgeschlüsselt auf die Jahre 2009, 2010, 2011 und 2012 bis 31.8.2012?

9. Wie hoch war die Gesamtsumme der Ausgaben des Bundeskanzleramtes für In­serate in ihrer Amtszeit als Bundeskanzler, aufgeschlüsselt auf die Jahre 2009, 2010, 2011 und 2012 bis 31.8.2012 sowie aufgeschlüsselt nach den Zeitungen Kronen Zei­tung, Österreich, Heute, Presse, Standard, Kurier, Kleine Zeitung und Sonstige Medien?

II. Kickback-Inserate:

10. Als Bundeskanzler sind Sie für die Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung zu­ständig. Ist es zutreffend, dass seit mehreren Jahren breit gestreute Inseratenkampag­nen der Bundesministerien bei der Einbindung von Agenturen beinahe ausschließlich über die gesellschaftsrechtlich eng verbundenen Unternehmen Mediaselect bzw. Om­nimedia abgewickelt werden?

11. Welche Gründe bestehen dafür, dass Ministerien mit SP-Ministern fast ausschließ­lich die Agentur Omnimedia (zB BKA-Frauen, BMASK, BMLS), VP-geführte Ministerien dagegen stets die Mediaselect (BMF, BMWFJ, BMI, BMLUW, BMEIA) beauftragen?

12. Welche Rabatte werden angesichts der mit den Regierungsinseraten erzielten ho­hen Umsätze von den Zeitungen, in denen Inserate geschaltet werden, gewährt?

13. In welcher Form werden diese Rabatte zur Auszahlung gebracht?

Können Sie ausschließen, dass Rabatte in Form von Gutschriften für Inseratenplatz gewährt werden, über die Agenturen Omnimedia und Mediaselect verwaltet und in wei­terer Folge zugunsten der Regierungsparteien für Inserate von SPÖ und ÖVP verwen­det werden?


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 175

III. ÖBB:

14. Zwischen Jänner 2007 und Dezember 2007 erschien in der Kronen Zeitung 14-tä­gig je ein doppelseitiges Advertorial gemeinsam mit einem viertelseitigen Kasten „Sie fragen – der Minister antwortet“. Die Gesamtkosten dafür betrugen € 500.000 netto. Gary Pippan, der damalige Pressesprecher der ÖBB, sagte in seiner Vernehmung: „Am 29. Jänner 2007 wurde ich vom BMVIT, und zwar vom damals zuständigen Kabi­nettsmitarbeiter..., darüber informiert, dass das BMVIT mit der Kronen Zeitung eine Kooperation vereinbart hat.“ (Quelle: Profil, 18.8.2012) Waren Sie oder eine/r ihrer da­maligen KabinettsmitarbeiterInnen an dieser Vereinbarung beteiligt?

15. Haben der Vorstand bzw. die zuständigen MitarbeiterInnen der ÖBB vor Beginn der Kampagne ihre Zustimmung zur Durchführung und Finanzierung derselben gegeben?

16. Haben Sie oder eine/r ihrer damaligen KabinettsmitarbeiterInnen mit der Kronen Zeitung vereinbart, dass die ÖBB die Bezahlung der Kampagne übernehmen werde?

17. Der Vorstand der ÖBB hat diese Kampagne erst acht Monate später im Septem-
ber 2007 genehmigt. Welche konkreten Schritte haben Sie oder ihre damaligen Kabi­nettsmitarbeiterInnen gesetzt, dass es zu diesem Beschluss im September 2007 ge­kommen ist?

18. In welcher Weise war vor diesem Zeitpunkt die Finanzierung der Kampagne sicher­gestellt?

19. Haben Sie die in der Inseratenkampagne veröffentlichten „Antworten“ des Ministers selbst verfasst?

20. Welche konkreten Schritte haben Sie oder ihre damaligen KabinettsmitarbeiterIn­nen gesetzt, die eine Beauftragung von MitarbeiterInnen der ÖBB-Beschwerdeabtei­lung mit der Erstellung der Antworten für die „Fragen an den Minister“ zur Folge hatte.

21. In welcher Form waren Sie oder Ihre damaligen KabinettsmitarbeiterInnen an der Entwicklung des Konzepts beteiligt, nach dem zunächst negative Berichte veröffentlicht werden, die sich im Laufe der Zeit ins Positive wenden sollten? Wer hat das Konzept erstellt?

22. War dieses Konzept – alles Schlechte an der ÖBB in den Mittelpunkt zu stellen und den Verkehrsminister als Retter zu präsentieren – zwischen Ihnen oder Ihren damali­gen KabinettsmitarbeiterInnen und den ÖBB abgestimmt, zumal das damalige Ma­nagement der ÖBB bereits seit zwei Jahren eine Imagekampagne über laufende Ver­besserungen führte?

23. Welche konkreten Schritte haben Sie oder Ihre damaligen KabinettsmitarbeiterIn­nen gesetzt, damit die Inserate durch Fotos des Ministers geschmückt werden?

24. Können Sie ausschließen, dass mit der Kampagne und insbesondere dem Kasten „Sie fragen – der Minister antwortet“ ein Werbewert auch zu Ihren persönlichen Guns­ten verbunden war?

25. Falls nein: in welcher Weise wurde dieser Werbewert bei der Kostentragung für die Kampagne berücksichtigt?

26. Falls ja: weshalb hat dann das BMVIT mit Vertrag vom 1.6.2007 rückwirkend ab 7.2.2007 die Kosten von drei MitarbeiterInnen zur Beantwortung der einlangenden Fra­gen übernommen?

IV. ASFINAG:

27. Im Protokoll der ASFINAG-Vorstandssitzung vom 21.8.2007 steht: „Vom Eigentü­mer (BM Faymann) und seinem Kabinett wurden in letzter Zeit mehrere Aufträge für


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 176

die Schaltung von Inseraten beziehungsweise gekauften Beilagen bei Printmedien be­auftragt, ohne dass der Vorstand der Asfinag in den Entscheidungsprozess einge­bunden war.“ Warum haben Sie bzw. Ihr damaliges Kabinett hinter dem Rücken der ASFINAG auf deren Kosten Inserate bei Printmedien beauftragt?

28. Im Vorstandsprotokoll vom 9.10.2007 wird nach einem Bericht von Vorstandsmit­glied Franz Lückler folgender Vorfall festgehalten: „Franz Lückler informiert über eine aktuelle Medienkooperation mit dem Zeitungsverlag Österreich im Ausmaß von 70.000 Euro. Diese wurde von Herrn Kotlowski (Kabinett Faymann) mit dem Zeitungs­verlag Österreich vereinbart.“ (Quelle: Profil, 18.8.2012). Haben Sie (oder Ihr damaliger Kabinettschef Ostermayer) Ihren Kabinettsmitarbeiter beauftragt, diese Vereinbarung ohne vorherige Befassung des Zahlers ASFINAG mit „Österreich“ abzuschließen?

29. ASFINAG-Pressesprecher Harald Dirnbacher sagte im Strafverfahren gegen Fay­mann aus: „Als Faymann Verkehrsminister wurde, ist es im Gegensatz zu vorher dazu gekommen, dass in meinen Themenbereichen Inserate erschienen sind, in deren in­haltliche Gestaltung ich nicht eingebunden war und von denen ich nicht gewusst habe. Das war vorher nie der Fall.“ (Quelle: Profil, 25.8.2012). Warum hat das BMVIT die ASFINAG-Inserate hinter dem Rücken der zuständigen Mitarbeiter gestaltet?

30. Zu welchem Zweck muss ein staatlicher Autobahnbetreiber, der keiner Konkurrenz durch Private ausgesetzt ist, Werbung schalten?

31. Welche Kunden sollten und konnten dadurch gewonnen werden?

32. Im Jahr 2006 erhielt die Tageszeitung „Österreich“ kein einziges ASFINAG-Inserat. 2007, in Ihrem ersten Jahr als Verkehrsminister, schaltete die ASFINAG in „Österreich“ von Null auf 470.000 Euro hoch. Haben Sie oder einer Ihrer Kabinettsmitarbeiter mit Fellner/Österreich dazu Gespräche geführt bzw. eine Vereinbarung getroffen?

33. Ist es zutreffend, dass vor Ihrem Amtsantritt seitens der ASFINAG keine Inserate geschaltet wurden, weil das vom damaligen Vorstand als sinnlos erachtet wurde?

34. Sind Berichte zutreffend, wonach die Verträge der ASFINAG-Vorstände im Jahr 2007 eben wegen des Konflikts um Inseratenschaltungen und der von Ihnen beauftragten Prüfung durch die Konzernrevision aufgelöst wurden?

35. Ist es zutreffend, dass den Vorständen aufgrund dieser Vertragsbeendigung Zah­lungen von über zwei Millionen Euro geleistet werden mussten?

36. Gab es eine Vereinbarung der ASFINAG mit dem Verlag der Tageszeitung „Öster­reich“, wonach im Gegenzug für den Verkauf von Autobahnvignetten Inserate in Mil­lionenhöhe geschalten werden sollten? Wenn ja, welche konkreten Schritte haben Sie bzw. MitarbeiterInnen Ihres Kabinetts gesetzt, damit es zu dieser Vereinbarung kam?

37. Sind Ihnen Versuche, derartige Inserate durch die Androhung negativer Berichter­stattung seitens der Tageszeitung „Österreich“ zu erzwingen, bekannt?

38. Gab es Vereinbarungen über eine „Ombudsmannseite“ des Verkehrsministers in der Sonntags-Ausgabe der Tageszeitung „Österreich“, vergleichbar der ÖBB-Be­schwerdeseite in der Kronen Zeitung?

39. Im Strafverfahren 32 St41/11x haben Sie ausgesagt, dass es „meines Wissens keine Fälle gegeben hat, in denen der Auftrag an das Medium vom BMVIT gekommen ist und in weiterer Folge dann die Bezahlung durch die ÖBB oder die ASFINAG er­folgte“. (Quelle: Profil, 20.8.2012) Dem widersprechen mehrere andere Zeugenaussa­gen und Dokumente, und die zuständige Staatsanwaltschaft wertet Ihre diesbezügli­chen Aussagen als „Schutzbehauptungen“ (Quelle: Profil, 25.8.2012). Haben Sie bei dieser Vernehmung von Ihrem Recht als Beschuldigter Gebrauch gemacht und die Un­wahrheit gesagt?


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 177

40. Welche sonstigen Zuwendungen oder Förderungen an Fellner/Österreich und an­dere Boulevardmedien hat es während Ihrer Tätigkeit als Verkehrsminister im Einfluss­bereich des BMVIT gegeben?

V. Untersuchungsausschuss

41. Mit welchen Personen im SPÖ-Klub haben Sie oder Staatssekretär Ostermayer hinsichtlich einer möglichen Ladung Ihrer Person vor den Untersuchungsausschuss gesprochen?

42. Haben Sie oder Staatssekretär Ostermayer den SPÖ-Abgeordneten im Untersu­chungsausschuss bzw. dem SP-Klub mitgeteilt oder mitteilen lassen, dass eine Ladung Ihrer Person vor den Untersuchungsausschuss nicht gewünscht wird?

43. Haben Sie den SPÖ-Abgeordneten Ihre Bereitschaft mitgeteilt, jederzeit für eine Ladung vor den Untersuchungsausschuss zur Verfügung zu stehen?

44. Die StA Wien führt gegen Sie unter 32 St 41/11x ein Verfahren wegen §§ 12, 2. Fall, 153 Abs. 1 und 2, 2. Fall, u.a. Im Sommergespräch mit Armin Wolf haben Sie erklärt, dass die StA das Verfahren einstellen werde. Woher wissen Sie das?

45. Werden Sie für den Fall, dass gegen Sie Anklage erhoben wird, als Bundeskanzler zurücktreten?

46. Halten Sie die mögliche Stellung als Angeklagter in einem Strafverfahren für ver­einbar mit einer politischen Tätigkeit als Bundeskanzler?

In formeller Hinsicht wird die dringliche Behandlung gemäß § 93 Abs.1 GOG verlangt.

*****

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich erteile Herrn Abgeordnetem Pilz als erstem Fragesteller zur Begründung der Anfrage, die gemäß § 93 Abs. 5 der Geschäftsord­nung 20 Minuten nicht übersteigen darf, das Wort. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


15.05.47

Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Bundeskanzler, willkommen im Parlament! (Beifall bei den Grünen.) Es ist wunderbar! Sie schaffen es zur Erklärung der zahlreichen Affären, in die Sie ver­wickelt waren, nicht nur ins „Sommergespräch“, sondern sogar schon ins Parlament! Das ist ein Quantensprung an politischer Verantwortung. (Abg. Dr. Cap: Ist das ein Schmäh!) Josef Cap wird dann noch herausgehen und sagen: Ja, im „Sommerge­spräch“ hat er eh schon alles gesagt, in der Dringlichen Anfrage hat er auch schon al­les gesagt. Jetzt muss er nicht mehr in den Untersuchungsausschuss.

Lieber Kollege Cap, da gibt es einen wesentlichen Unterschied, und auf diesen Unter­schied lege ich bei Werner Faymann den allergrößten Wert: Weder das „Sommerge­spräch“ noch die Beantwortung einer Dringlichen Anfrage unterliegt einer gesetzlichen Wahrheitspflicht. Und wenn wir Werner Faymann als Bundeskanzler und als ehemali­gen Verkehrsminister in diesem Haus befragen, dann sage ich aus Erfahrung: Da brau­chen wir eine gesetzliche Wahrheitspflicht. Und ich sage Ihnen auch, warum.

In seiner Befragung als Beschuldigter hat Bundeskanzler Faymann Folgendes wörtlich erklärt: Es hat „ meines Wissens keine Fälle gegeben , in denen der Auftrag an das Medium vom BMVIT gekommen ist

Herr Bundeskanzler, Sie wissen genauso wie wir alle, dass das die glatte Unwahrheit ist. Und ich glaube Ihnen keine Sekunde, dass Sie das bei Ihrer gerichtlichen Einver­nahme nicht gewusst haben. Ich zitiere:


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 178

Antrag an den Vorstand der ÖBB Holding AG.

Berichtende Stelle: Konzernkommunikation.

Bearbeiter: Mag. Walter Sattelberger.

Datum: 3. September 2009.

Betreff: Kooperation mit „Kronen Zeitung“

Sachverhalt: Herr Minister Faymann hat mit der „Kronen Zeitung“ eine mehrteilige Ko­operation „Unsere Bahn“ im Jahr 2007 vereinbart.

Folgende Kosten fallen an: einmalig 500 000 €.

Antrag: Der Vorstand der ÖBB Holding AG möge beschließen, einen aus dem Budget der ÖBB Holding AG zu tragenden Kostenrahmen für die Kooperation mit der „Kronen Zeitung“, 500 000 €, zu genehmigen.

Antrag im Konzern, ganz klar, nicht die ÖBB! Bundesminister Faymann hat ein rechts­gültiges Inseratengeschäft hinter dem Rücken der ÖBB auf Kosten der ÖBB abge­schlossen und dem Vorstand dann die Pflicht aufgetragen, das selbst über einen An­trag zu beschließen und von den ÖBB bezahlen zu lassen. Die Bahnkunden und Bahn­kundinnen finanzieren die verdeckten und möglicherweise illegalen Inseratengeschäfte des damaligen Verkehrsministers Werner Faymann. In diesem Punkt hat Werner Fay­mann vor der Polizei, vor den Strafverfolgungsbehörden ganz offensichtlich die Un­wahrheit gesagt.

Das war nicht das einzige Mal. Aktenvermerk, Sonderbeilage „Österreich“, 10. Au-
gust 2007. Ich zitiere:

Mit heutigem Tag erschien in der Tageszeitung „ÖSTERREICH“ eine Sonderbeila-
ge zum Thema Verkehrssicherheit in Österreich, unter anderem mit Themen, die die ASFINAG betreffen. Diese neuerliche Kooperation mit der Tageszeitung „ÖSTERREICH“ wurde durch das Kabinett von Bundesminister Faymann abgeschlossen und verein­bart.

Die Auftragsbestätigung wurde Herrn Schedl am 9. August 2008 übermittelt, der sie an die Unternehmenskommunikation am 10.8.2007 zur Weiterbearbeitung weitergeleitet hat. Die Information über eine Kostenbeteiligung am vergangenen Dienstag, 7. Au-
gust 2007, von Herrn Landgraf (Sprecher Bundesminister Faymann).

Und weiter: Da die Rechnung in wenigen Tagen zugestellt wird, wird ersucht, dieser Kooperation zuzustimmen, die Rechnung zu zahlen und anteilig der VTG weiter zu ver­rechnen. – Das ist ASFINAG.

Und das geht weiter, und da gibt es Aktenvermerke und da gibt es Vorstandsprotokolle und da gibt es Anträge und da gibt es Buchungen. Und da gibt es immer wieder: Ver­kehrsminister Werner Faymann hat entweder selbst oder über Mittelsmänner im Kabi­nett hinter dem Rücken der von ihm abhängigen Organisationen und Firmen ASFINAG und ÖBB rechtsgültige Inseratengeschäfte abgeschlossen.

Aber besonders toll war es ja bei den ÖBB. Ein halbes Jahr musste berichtet werden, wie schlecht die ÖBB sind. Und die ÖBB haben für dieses Geschäft, das Faymann hinter ihrem Rücken ausgemacht hat, bezahlen müssen. Und Faymann war dann der Bahn-Ombudsmann in der „Kronen Zeitung“, der erklärt, dass er eh alles in Ordnung bringt.

Aber nicht einmal dieser Text ist von ihm gewesen. Mitglieder der Konzernkommunika­tion in den ÖBB mussten für den Verkehrsminister die Texte schreiben, in denen er er­klärt, wie er die Bahn vor der Bahn in der „Kronen Zeitung“ rettet. So schaut es aus in dieser Republik!


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 179

Und das will Werner Faymann dem Untersuchungsausschuss nicht erklären. Und ich habe dafür nur zwei Erklärungen: Erstens, weil es wirklich unangenehm ist, so etwas erklärt kein Minister dieser Republik gerne. Und zweitens, weil er unter Wahrheitspflicht stünde und nicht einfach sagen könnte: Das stimmt ja alles nicht!

Das geht nicht, Herr Bundeskanzler! Das geht nicht! Und deswegen haben Sie Gründe.

Jetzt frage ich aber: Warum gehen Sie so ein Risiko ein? Warum gehen Sie das Risiko ein, möglicherweise kriminelle Geschäfte hinter dem Rücken der befugten Organe mit Boulevardmedien abzuschließen? Warum tun Sie das?

Für mich gibt es dafür nur eine politische Erklärung: Ein Minister, der die öffentliche Meinung nicht überzeugen kann, beschließt, die veröffentlichte Meinung zu kaufen. Das ist der Schlüssel, der politische Schlüssel zu den gesamten Affären! Dazu bedarf es käuflicher Journalisten und käuflicher Medien, und das ist die einfachste Definition für Boulevard in Österreich. Boulevard ist in Österreich das, was käuflich ist! Und Nicht-Boulevard ist in Österreich das, was nicht käuflich ist.

Und jetzt komme ich zum ersten positiven Punkt: Nicht nur in den letzten Monaten ha­ben wir gesehen, wie viel in Österreich an Zeitungen und elektronischen Medien nicht käuflich ist. Unser Problem für die parlamentarische Untersuchung ist der käufliche Journalismus, sind die käuflichen Medien, ist der käufliche Boulevard. Und da geht es insbesondere um Schlüsselpersonen wie „ÖSTERREICH“-Herausgeber Wolfgang Fell­ner.

Ich zitiere wieder: Aktenvermerk, 3. Juli 2007.

Gespräch zwischen Lückler und Tageszeitung „ÖSTERREICH“, Herrn Chefredakteur und Herausgeber Wolfgang Fellner und einer weiteren Person. Geplante Serviceseite.

Fellner plant einmal die Woche, und zwar am Sonntag, in der Zeitung „ÖSTERREICH“ eine speziell auf die Autobahnen abgestimmte Serviceseite. Er habe auch vor, mit Herrn Bundesminister Faymann analog zur „Kronen Zeitung“ einen Teil unter dem Mot­to Auto-Ombudsmann zu gestalten.

Der Eisenbahn-Ombudsmann sagt: Eisenbahn ist mir zu wenig, ich muss auch noch Auto-Ombudsmann werden, und setzt sich mit Fellner zusammen. In diesem Bereich gäbe es die Möglichkeit, dass Herr Bundesminister Faymann auf spezielle Fragen zu Autobahnen und Schnellstraßen Antwort gebe.

Und dann – ich zitiere –: Fellner weist darauf hin, dass er mit der Sonntagsseite sehr rasch beginnen möchte, er sei im Hinblick auf seine Zusagen an Herrn Bundesminister Faymann bereits im Verzug.

Deswegen muss die ASFINAG schnell zahlen. Deswegen heißt es: ASFINAG, du hast es zwar nicht bestellt, du willst zwar gar nicht inserieren, aber das Geschäft ist schon vereinbart zwischen Fellner und Faymann. Schnell zahlen, Geld auf den Tisch! – So schaut es aus in dieser Republik!

Solange ein Regierungschef glaubt, dass er sich die veröffentlichte Meinung kaufen kann, gilt nicht, dass er mithilfe des Boulevards regiert, sondern es gilt, dass er und da­mit auch Österreich vom Boulevard regiert wird. Und das ist die traurige politische Bi­lanz einer Regierung Faymann, mit dessen Namen keine einzige Reform, aber inzwi­schen jede Menge an Affären verbunden sind. (Beifall bei den Grünen.)

Was bekommt Faymann dafür? Von der Zeitung „ÖSTERREICH“ wird er zu wem ge­macht? – Nicht zum Auto-Ombudsmann, nicht zum ÖBB-Ombudsmann. Zu wenig! Er wird der „Austro-Obama“! Werner Faymann ist der „Austro-Obama“! Das einzige Glück ist – Trost nach Washington –, dass ich mir sicher bin, dass Barack Obama niemals der US-Faymann wird. Das ist ein ganz kleiner Trost über den Atlantik.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 180

Und was bekommt Faymann von der „Krone“? Ich zitiere: 9. September 2012: Meer­schweinchen, Martina und Gugelhupf. Es braucht nur wenig, damit aus dem Bundes­kanzler für ein paar Stunden der Bürger Faymann wird: einen blühenden Garten am Stadtrand von Wien. Und so weiter.

Also: Tausche Geld gegen Jubel, tausche Geld gegen Meerschweinchen-Geschichten. Aber bitte immer eines zu merken: Nicht das Geld des Herrn Faymann, nicht das Geld der Sozialdemokratischen Partei, sondern Steuergeld, das ist alles Steuergeld!

Und jetzt stellt sich die Frage: War das schon vorher so? Und da gibt es eine einfache Antwort: Nein, es war vorher nicht so, es war vorher anders. Es gibt zahlreiche Einver­nahmen, aus denen hervorgeht, dass sich mit Faymann etwas im Verkehrsministerium verändert hat. Mark Zimmermann von der ASFINAG bei seiner Zeugenvernehmung, Staatsanwaltschaft Wien:

Die Situation hat sich aber ab Angelobung Faymanns auch in der Form geändert, dass zahlreiche Medienvertreter, insbesondere die Anzeigenverkäufer, direkt an das Kabi­nett des Beschuldigten Faymann herangetreten sind und dort Angebote bezüglich di­verser Werbeeinschaltungen gelegt haben.

Dann berichtet der ehemalige ÖBB-Generaldirektor Martin Huber der Staatsanwalt­schaft – ich zitiere –: Ostermayer hat mir gegenüber sehr wohl einen konkreten Betrag genannt, und zwar 7 Millionen €, die sich Faymann für seine Dispositionen vorstellen könnte, was ich, wie von mir bereits erwähnt, kategorisch abgelehnt habe.

Da geht Herr Ostermayer für Herrn Faymann zum ÖBB-Generaldirektor und sagt: Der Verkehrsminister stellt sich 7 Millionen vor.

Und dann wird der stellvertretende Generaldirektor der ÖBB befragt, damals Stefan Wehinger, und dieser gibt zu Protokoll:

Ich habe mit Ostermayer darüber diskutiert, was diese Vorgangsweise solle, wobei er mir dann schlussendlich gesagt hat, dass er mein Weiterverbleiben in der Position des Vorstandes im Zusammenhang mit der Kooperationsfähigkeit bei solchen Dingen sehe. Für mich war natürlich klar, dass er damit gemeint hat, dass ich meinen Vorstandspos­ten allenfalls verlieren könnte, wenn ich bei Bezahlung nicht kooperiere. – Das sagte ein ehemaliger Vorstandsdirektor bei seiner Vernehmung.

Wir können weiter fragen: Wie war es bei der ASFINAG? Wie viel Geld hat die Zeitung „ÖSTERREICH“ von der ASFINAG vor Faymann bekommen? – Ich kann es Ihnen sa­gen: Null Euro und null Cent! Und wie viel im Jahr 2007 von Faymann? – 470 000 €. Von null auf 470 000! Das ist nur eine kleine von vielen Faymann-Bilanzen.

Jetzt kommt natürlich der Einwand, ich nehme an von der SPÖ, vielleicht auch von der ÖVP: Aber beim Kanzler Faymann ist alles ganz anders, der Kanzler Faymann macht das nicht! – Irrtum: Der Kanzler Faymann macht nichts anderes.

Hier (der Redner zeigt Inserate) sehen Sie ein typisches Faymann-Inserat vom 19. Mai 2011 in ÖSTERREICH“: „INFORMATION. KONTAKT. AMT ONLINE“ Da stehen eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer des Bundeskanzleramtes. Und: „Rasche Hil­fe für die Menschen“.

Das ist das zweite Sujet: Der Bundeskanzler nimmt die Bitten eines Bittstellers mit Foto entgegen. Das ist keine Reportage, das sind keine Serviceberichte, sondern das sind Schaltungen des Bundeskanzleramtes von Dezember 2008 bis Dezember 2011, denn die jüngeren Aufzeichnungen kennen wir noch nicht, drei Jahre.

In der „Kronen Zeitung“: Bundeskanzleramts-Telefonnummern und E-Mail-Adressen um 1 516 659 €;

Österreich“: um 236 958 €;


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 181

Heute“: um 415 472 €;

insgesamt: 3 820 089 €; also Telefonnummern-Subventionierung in „Kronen Zeitung“, „Österreich“ und „Heute“, also am Boulevard, um 1 273 000 € pro Jahr.

Jetzt frage ich Sie: Und vorher im Bundeskanzleramt? Und vorher? – Wir haben die Zahl für ein Jahr vor Werner Faymann als Bundeskanzler. 12 577,15 €! Das bedeutet, seit Herr Faymann Bundeskanzler ist, exakt das Hunderteinfache zur Bewerbung einer Telefonnummer, wobei möglicherweise die Inserierenden nicht gewusst haben, dass sie in jedem Telefonbuch steht.

Dafür wird Geld ausgegeben – und jetzt stellt sich die Frage nach der politischen Ver­antwortung! Wenn Steuergeld für eigene Werbung und für verdeckte Geschäfte mit dem Boulevard mit den genannten Zielen und Erfolgen dermaßen missbraucht wird, dann stellt sich die Frage der politischen Verantwortung. Und da bin ich beim Untersu­chungsausschuss. Politische Verantwortung heißt – das hat Professor Adamovich in seinem Kommentar zur Rechtslage sehr genau beschrieben – insbesondere die Ver­antwortung von Regierungsmitgliedern über strafbare Handlungen und über ihre politi­sche Verantwortung.

Wen durften wir bisher im Untersuchungsausschuss hören? – Ex-Abgeordnete wie Ex-Abgeordneten Wittauer, Ex-Abgeordneten Meischberger, Ex-Minister Grasser, Ex-Mi­nister Gorbach, alles Ex. (Abg. Tamandl: Das stimmt aber nicht!) Wir haben sehr viel an Ex-Verantwortung untersuchen dürfen. Wir durften nicht den noch immer Abgeord­neten Westenthaler, den noch immer Abgeordneten Scheibner, den noch immer Abge­ordneten Amon, den noch immer Abgeordneten Gartlehner und die noch immer Abge­ordnete Hakl befragen. (Abg. Ing. Westenthaler: Van der Bellen!) Und wir durften und dürfen insbesondere nicht den amtierenden Bundeskanzler befragen.

Das ist der entscheidende Punkt! Vor drei Monaten, Herr Bundeskanzler, haben Sie der Öffentlichkeit zu erklären versucht, dass es einen Neubeginn in dieser Republik gibt, dass ab jetzt Korruption bekämpft wird, dass es Lehren gibt aus dem Untersu­chungsausschuss, dass Sie dem Untersuchungsausschuss für seine Aufklärungsarbeit dankbar sind. Sie haben erklärt, jetzt werde das schärfste Anti-Korruptionspaket aller Zeiten geschnürt, damit so etwas nie wieder passieren könne.

Aber die Aufklärung muss weitergehen. Heute, drei Monate später, stehen wir vor ei­nem Nationalrat, in dem zwei Regierungsparteien drohen, mit einer Fristsetzung bis 21. September den Untersuchungsausschuss heute am späten Nachmittag abzudre­hen. – Jetzt meinen Sie nur: Ich heiße Werner Faymann und habe damit nichts zu tun! Das war Pendl! Pendl war es, nicht Faymann, Pendl war es! (Abg. Mag. Kogler: Schuld ist die Opposition! Wir sind schuld!)

So schaut es offensichtlich in der SPÖ aus! Ich stelle mir das auch bei Regierungsvor­lagen so vor. Bei Pendl läutet das Telefon:

Werner Faymann: Genosse Pendl, ich hätte ein Gesetz, wäre es vielleicht möglich, dass !

Darauf Pendl: Nein, nein, wir haben nächste Woche Klubwandertag, da haben wir kei­ne Zeit. Melde dich bitte übernächste Woche, dann können wir darüber reden, ob wir ein Gesetz machen! (Heiterkeit und Beifall bei Grünen, FPÖ und BZÖ.)

Natürlich läuft das nicht so, natürlich läuft das in einer militärisch und zentralistisch or­ganisierten Partei wie der SPÖ nicht so. Natürlich gibt es einen, der oben anschafft, und einen, der dem oben etwas einflüstert, und der eine ist der Bundeskanzler, und der andere ist der Staatssekretär. Deswegen, Herr Bundeskanzler Faymann, weil wir Ihnen auch das nicht glauben, weil Ihnen das niemand glaubt und weil Sie es auch selbst nicht glauben, ist es richtig, dass Sie sich verantworten.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 182

Ich möchte aber nicht völlig pessimistisch schließen. Wir haben viel erreicht in diesem Jahr, wir haben trotz Regierungsparteien viel erreicht. Wir haben erstaunlich viel aufge­klärt. Wir haben in harten Verhandlungen einiges an Anti-Korruptionsgesetzen ausver­handelt, was die Regierungsparteien eigentlich nicht wollten. Es gibt einen Stimmungs­wandel bei einer großen Mehrheit der österreichischen Bevölkerung. Sie sagt: Wir wol­len endlich eine saubere Politik, wir wollen endlich von Menschen regiert werden, die nicht unter Korruptionsverdacht stehen, wir wollen nicht mehr von Faymanns, sondern von ganz anderen Politikern und Politikerinnen regiert werden!

Es gibt viele positive Signale!

Sie glauben, Sie können den Ausschuss jetzt abdrehen und zur Tagesordnung über­gehen. Das wird nicht funktionieren! Herausgeber, Chefredakteure und Chefredakteu­rinnen von fast allen Qualitätszeitungen dieser Republik haben Ihnen in den letzten Ta­gen ins politische Stammbuch geschrieben, dass nicht zur Tagesordnung übergegan­gen wird. Und auch wir hier in diesem Haus werden nicht zur Tagesordnung überge­hen, weil es nicht möglich ist, weil es nicht sein darf, dass Minister und Bundeskanzler ihre politische Verantwortung einfach nicht eingestehen und sich diesem Haus nicht stellen, weil es nicht sein darf, dass Korruptionsverdächtige diese Republik regieren, weil Geschäfte, unseriöse, verantwortungslose und möglicherweise kriminelle Geschäf­te mit dem Boulevard nicht die Regierungstätigkeit in dieser Republik bestimmen dür-fen.

Deswegen verlangen wir von Ihnen, von den Abgeordneten von SPÖ und ÖVP – wir ersuchen Sie nicht darum, wir verlangen von Ihnen! –, dass Sie diesen Ausschuss weiterarbeiten lassen (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen), dass Sie das Parlament weiter kontrollieren lassen und dass Sie diesem Haus die Chance ge­ben, auch das, was den Bundeskanzler und seine engste politische Umgebung betrifft, aufzuklären, damit sich auch dort, wo das Zentrum der Macht dieser Republik ist, etwas ändert und ein Neubeginn möglich ist. – Danke schön. (Beifall bei Grünen, FPÖ und BZÖ.)

15.26


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zur Beantwortung der Dringlichen Anfrage hat sich Herr Bundeskanzler Faymann zu Wort gemeldet. Die Redezeit sollte 20 Minuten nicht übersteigen. – Bitte, Herr Bundeskanzler.

 


15.26.27

Bundeskanzler Werner Faymann: Frau Präsidentin! Mitglieder der Bundesregierung! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Allein der Text der Dringlichen Anfrage, aber auch die Ausführungen des Herrn Pilz oder wenn jemand behauptet, es sei Faymanns Überzeugung, man könne sich die öffentliche Meinung kaufen – als einfache Feststel­lung, nicht einmal in einer Diskussion, nicht einmal als Frage, nichts –, Faymann glau­be, er könne sich die öffentliche Meinung kaufen, „zumal die Praxis des Meinungskaufs durch teure () Inseratenstrecken () laufend weiterhin praktiziert wird“ (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: So ist es in Österreich!), all das bedeutet, jeder, der ein Inserat schal­tet, will jemanden kaufen, jeder, der ein Inserat in einer Zeitung nimmt, lässt sich kau­fen!

Herr Pilz, wir haben mit solchen Anschuldigungen nichts zu tun, und das hat auch nichts mit Seriosität zu tun! (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn Sie sich das Inseraten-Volumen der österreichischen Wirtschaft, der österreichi­schen Bundesregierung, egal, ob vor oder nach meiner Ministerzeit, der öffentlichen Haushalte – auch dort, wo Sie mitregieren, nicht Sie, Herr Pilz, aber die Grüne Partei – ansehen, dann werden Sie vielleicht über das eine oder andere Inserat sagen können, ob jetzt die Telefonnummer so wichtig war oder ob die E-Mail-Adresse wichtig war oder


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 183

ob der Ratgeber wichtig war, ob das so wichtig war, darüber lässt sich trefflich streiten. Aber in den Bundesländern, in denen Sie mitregieren und auch ständig inseriert wird, da wird niemand gekauft?! Dort geht es nur um die Telefonnummer, nur um die E-Mail-Adresse?

Ich sage Ihnen die Wahrheit: Es wird niemand gekauft in unserem Land, es versucht niemand in diesem Land, jemanden zu kaufen – egal, ob Sie mitregieren oder nicht mitregieren. (Beifall bei der SPÖ. – Oh-Rufe bei FPÖ und Grünen.)

Zur Frage der Wahrheitsfindung. – Sie wissen ganz genau, dass der Vorwurf von „ein paar Millionen“, die Dr. Ostermayer angeblich in einem Gespräch genannt hat, von der Staatsanwaltschaft und den Verantwortlichen genauestens geprüft und das Verfahren eingestellt worden ist. Das haben Sie vergessen, uns zu sagen. – Sie haben es natür­lich nicht vergessen, aber es passt nicht in Ihr Programm.

Daher kann man, wenn man wirklich auf der Suche nach Aufklärung ist, nicht nur ir­gendwelche Verallgemeinerungen und Pauschalierungen setzen, Beschuldigungen vornehmen und auch gleich die Verurteilung mit aussprechen, sondern muss sich schon die Mühe einer differenzierten und richtigen Betrachtung machen. Ich möchte daher Ihre Fragen nicht in dem Stil beantworten, wie Sie das getan haben, sondern se­riös, wozu ich mich auch verpflichtet fühle.

Zur Frage 1:

Im Zuge des Konsolidierungspaketes gab es vermehrt Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern vor allem zu den Themenbereichen Pensionen und Steuern. Daher wurden in Kooperationen mit dem BMF und dem BMASK die Informationsstellen der betreffenden Ministerien in Inseraten kommuniziert. Generell halte ich es für wichtig, die Menschen über Serviceangebote zu informieren, ob Sie sich darüber lustig machen oder nicht.

Zur Frage 2:

Laut Auskunft des Bundespressedienstes werden keine Aufträge mündlich beauftragt und erst später aktenmäßig erfasst.

Zu den Fragen 3, 4 und 9, den Gesamtsummen:

Gesamtmedienbudget des Bundespressedienstes 2009: 4,9 Millionen; 2010: 4,98; 2011: 4,53 und bis zum 31. August 2012: 1,86 Millionen.

Auch die Reformen, die Ihnen laut Ihrem Text nichts bedeuten, die nie zustande ge­kommen seien, waren einige, die wir mit Ihnen gemeinsam beschlossen haben. Dazu gehört das Medientransparenzgesetz. Man kann sehr wohl trefflich streiten und disku­tieren, nach welchen Gesichtspunkten inseriert oder geworben wird, ob das klug oder nicht klug ist, wieso der eine das als richtig und der andere als falsch ansieht, aber es ist jedenfalls der Scheinwerfer darauf gerichtet. Es gibt das Medientransparenzgesetz.

Auch die anderen Reformen – von denen wir übrigens viele gemeinsam hier im Haus beschlossen haben – waren richtig, waren politisch richtige Antworten, verlangen aller­dings dann, wenn man sie vorlegt, auch eine seriöse Debatte darüber. Wir haben Transparenzgesetze nicht deshalb beschlossen, dass man dann irgendetwas heraus­zieht, das aufbauscht, oft auch wider besseres Wissen irgendwie aus dem Zusammen­hang reißt und dann als Beschuldigung und gleich als Verurteilung abkanzelt, sondern um diesen Scheinwerfer zu nutzen – genau wie ich das jetzt auch mache – und nicht nur die Beträge, sondern auch jeden einzelnen Auftrag auszuleuchten. Das Medien­transparenzgesetz, das wir gemeinsam beschlossen haben, ist und bleibt besonders vorbildlich.

Zur Aufschlüsselung nach den einzelnen Medien möchte ich auf die Beantwortung ei­ner parlamentarischen Anfrage, die bereits erfolgt ist, verweisen.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 184

Zu den Fragen 5 und 6, Entscheidung und Kriterien für Schaltungen:

Sie werden durch den Bundespressedienst geschalten, aber ein wesentlicher Faktor – und auch das lässt sich gut nachvollziehen – ist natürlich der Marktanteil des betreffen­den Mediums gemäß den Daten der jeweilig aktuellen Medienanalyse.

Das Medientransparenzgesetz bietet auch hier den Ländern, den öffentlichen Einrich­tungen, allen Ministerien die Möglichkeit, nachzuvollziehen, wo der Schwerpunkt und aus welchen Gründen er gesetzt worden ist, ob jemand die Zielgruppe junger Leute er­reichen will oder Senioren, eine hohe Auflage erreichen möchte, weil es sich zum Bei­spiel um ein Massenverkehrsmittel handelt, oder im Bereich etwa der Forschung Unter­nehmer erreichen wollte und sich daher ein spezifisches Medium ausgesucht hat. Das alles ausführlich, aber seriös zu diskutieren, ermöglicht das Medientransparenzgesetz.

Zu den Fragen 7 und 8:

Wesentliches Ziel dieser Kooperation mit der „Kronen Zeitung“ war, möglichst viele Menschen davon zu informieren, welches Angebot an Hilfeleistungen das Bürgerser­vice über das Servicezentrum bietet und wie man am raschesten diese Hilfeleistung in Anspruch nehmen kann.

Die Schilderung der Beratungsfälle soll den Menschen auch die Scheu davor nehmen, sich mit ihren oft scheinbar kleinen, aber individuell und daher für uns als Politiker wichtigen Problemen unmittelbar an das Bürgerservice zu wenden, um hier auch kon­krete Unterstützung zu erlangen.

Die Kosten: 2009: 330 000 €; 2010: 330 000 €; 2011: 590 000 €; 2012: 84 000 €, Stand September 2012.

Zu den Fragen 10 und 11:

Das Bundeskanzleramt beauftragt laut Bundespressedienst keine Media-Agenturen. Wie andere Ministerien dies handhaben, liegt nicht in meinem, sondern in deren Ver­antwortungsbereich.

Zu den Fragen 12 und 13:

Hier verweise ich ebenfalls auf die Beantwortung der parlamentarischen Anfrage vom 19. Jänner 2012.

Wie mir berichtet wird, ist das BKA stets bestrebt, sämtliche verfügbaren Rabattmög­lichkeiten voll auszuschöpfen. Diese Rabatte – und das war Ihre Frage – werden vom Nettopreis abgezogen, es werden keine Gutschriften ausgestellt. Für meinen Verant­wortungsbereich kann ich daher klar ausschließen, dass es Gutschriften für Inseraten­plätze gibt.

Zu den Fragen 14 bis16:

Es gab zwischen mir als damaligen Verkehrsminister und diversen Medienfachleuten, auch mit Hans Dichand, Gespräche darüber, wie man das Image der ÖBB in der Öf­fentlichkeit auf ihren tatsächlichen Wert – im Sinne der 40 000 Menschen, die dort ar­beiten, der Leistungen, die erbracht werden, die die Bahn in europäischen Vergleichen als zweitbeste Bahn in Europa aufscheinen lassen – anheben kann. Ich habe nach diesen Gesprächen Generaldirektor Huber von dieser Idee informiert. Er war dafür, mehr als dafür, und meinte, dass wir auf diese Weise das Image heben können.

Auch die Zeugeneinvernahme von Generaldirektor Huber sagt genau das aus. Er sag­te damals:

Ich bin jedenfalls im Zusammenhang mit der Bezahlung der „Krone“-Kampagne von niemandem unter Druck gesetzt worden. Das wäre auch gar nicht erforderlich gewe-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 185

sen, weil ich die Bezahlung damals auch für richtig erachtet habe, zumal es sich ja sehr wohl um Medienkooperationen der ÖBB gehandelt hat. Ergänzend gäbe ich an, dass das Ziel der Kampagne die Steigerung des Images des Unternehmens war. Aus meiner Sicht war die Kampagne auch dementsprechend gestaltet. – Zitatende.

Zu den Fragen 17 und 18:

Als Verkehrsminister war es nicht meine Aufgabe, mich in die operativen Abläufe in Mi­nisterien beziehungsweise deren Unternehmen einzumischen.

Zur Frage 19:

Die Antwort wurde nach diversen Abstimmungen von meinem Büro verfasst.

Zu den Fragen 20 bis 26:

Zum detaillierten Ablauf kann ich Ihnen nichts sagen, jedoch gab es selbstverständlich laufend Gespräche zwischen dem bmvit und deren hundertprozentigen Tochter ÖBB, was nicht nur auf der Hand liegt, sondern auch Teil der Verantwortung als Eigentümer­vertreter ist. Zu dieser Verantwortung bekenne ich mich auch.

Ich war und bin davon überzeugt, dass es richtig ist, Kritisches aufzuzeigen, auch wenn Sie sich lustig darüber machen, wenn man etwas Kritisches sagt. Ich bin davon überzeugt, dass die Bahnkunden einerseits die großen Stärken der ÖBB kennen, aber natürlich auch subjektiv Schwächen empfinden. Ich weiß nicht, was daran falsch sein soll, zu sagen: Jawohl, es gibt Dinge, die sehr in Ordnung sind, darauf sind wir stolz, und andere, die nicht in Ordnung sind! Als Minister habe ich den Ehrgeiz, gemeinsam mit dem Unternehmen in meiner politischen Verantwortung zuzugeben, wenn etwas nicht in Ordnung ist, und es besser zu machen.

Dazu gibt es übrigens auch ein Gutachten von einem vom Gericht bestellten Sach­verständigen vom 2. August 2012, und das sagt sehr deutlich – ich möchte Ihnen das nicht vorenthalten –, ich zitiere:

Durch die sehr sachliche Darstellung und durch die teilweise Verwendung von Meta­phern wird eine hohe Verständlichkeit in der Präsentation erreicht. Alle Minister-Aussa­gen sind durchwegs seriös und sachlich dargestellt. Eine direkte persönliche Profilie­rung der Person ist nicht erkennbar und würde zudem in einem Widerspruch zur ange­wandten Technik eines Testimonials stehen. Die Technik eines Testimonials verlangt geradezu einen gewissen Bekanntheitskreis, um als Testimonial mit dem Element pro­minente Persönlichkeit zu funktionieren.

Die ÖBB als Nutznießer dieser Aktion – das sagt ein gerichtlich beeideter Sachverstän­diger, der vom Gericht bestellt wurde, Herr Pilz – profitieren durch den Bekanntheits­grads des Ministers.

Als weiterer Grund für die Berechtigung des Ministers als Testimonial kann seine Funk­tion als Verkehrsminister betrachtet werden. Ihm ist der politische Verantwortungsbe­reich der Bahn unterstellt. Zu seinen Aufgaben zählt unter anderem, über die Aktion der Bahn zu informieren. – Zitatende.

Ohne damals involviert gewesen zu sein, habe ich mittlerweile erfahren, dass zwischen dem bmvit und der ÖBB vereinbart wurde, dass das bmvit die Tochter unterstützt, zumal es um den Erfolg ging, die Kundenanfragen optimal entgegenzunehmen und zu beantworten. – Das ist die Frage, die nicht mit dem Inserat direkt zusammenhängt, sondern mit der Beantwortung von Fragen, die in diesem Zusammenhang von Kunden zu beantworten waren.

Zu den Fragen 27 und 28:

Grundsätzlich stelle ich dazu fest, dass es meines Wissens keine Fälle gegeben hat, in denen der Auftrag an ein Medium vom bmvit gekommen wäre, der Inhalt zur Gänze


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 186

vom bmvit erstellt worden wäre und die Bezahlung in weiterer Folge durch das Unter­nehmen erfolgt wäre.

Zur Frage 29:

Der Leiter des Bereichs Unternehmenskommunikation, also der tatsächlich verantwort­liche Manager, stellt dazu am 12. August 2012 eindeutig klar:

Ich bleibe bei meinen Angaben. Ich weiß von nichts, dass Aufträge vom bmvit einfach erteilt wurden –

also das, was da nach Art einer tibetanischen Gebetsmühle ununterbrochen von eini­gen hier behauptet wird –,

ohne dass ich darüber informiert wurde und mit dem Vorstand Rücksprache halten konnte. – Zitatende.

Laut diesen Aussagen sei es richtig, dass die von Ihnen in der Anfrage zitierte Person inhaltlich nicht mehr eingebunden worden ist, sondern der tatsächlich zuständige Ver­antwortliche.

Zu den Fragen 30 und 31, dazu, wozu die ASFINAG überhaupt werben muss:

Ich bin davon überzeugt, dass Inserate Teil der Informationspolitik von Unternehmen sind und damit ein wesentlicher Teil der Realwirtschaft. Ich bin übrigens auch davon überzeugt, dass die Akzeptanz der Kunden der ASFINAG ein wesentliches Asset und ein wesentliches Vermögen der ASFINAG darstellt, weil auch die politischen Beschlüs­se, die zu enormen Kosten und Investitionen führen, aber auch alles, was es an Ver­mögen und an Werthaltungen gibt  (Abg. Dr. Moser: Das glauben Sie ja selber nicht! Die Österreicher haben keine Auswahl!)

Darf ich Ihnen sagen, dass es für mich eine Frage der politischen Akzeptanz ist – und das möchte ich Ihnen sagen, obwohl ich nur 18 Monate Minister war –: Jeder Minister, der hier verantwortlich ist, wird daran interessiert sein, dass man bei den Investitionen, die er setzt – die Autobahnvignette und alle anderen Maßnahmen (Zwischenrufe der Abgeordneten Dr. Moser und Bucher) –, das Gefühl hat, dem steht die entsprechende Leistung gegenüber. Also mir ist es nicht gleichgültig, ob die Österreicher das Gefühl haben, dem steht eine entsprechende Leistung gegenüber, oder nicht. Immerhin müs­sen diese Beschlüsse ja auch gefasst werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich kann es Ihnen, sehr verehrte Frau Abgeordnete Moser, aber auch anders sagen – zur Frage, wie anständig es denn überhaupt ist, zu inserieren (Zwischenruf der Abg. Dr. Moser), das Inserat schlechthin, wie es denn mit die Werbung ausschaut –: In Ös­terreichs Medien wurde laut Focus Media 2011 um 3,8 Milliarden € geschaltet. (Abg. Ing. Westenthaler:  nicht aus Steuergeldern!) – Nein, das heißt aber, dass auch Pri­vate zu Recht auf Werbung setzen. (Zwischenrufe bei FPÖ und BZÖ.)

Sie werden mir ja nicht sagen wollen, dass alle, die irgendwo inserieren, irgendetwas kaufen wollen. Sie setzen zu Recht auch auf Werbung, weil es Teil ihrer Unterneh­menspolitik ist, für Image (Zwischenrufe der Abgeordneten Dr. Moser und Bucher), für das, was sie tun, für die Aktivität, um Akzeptanz zu werben. 1,8 Milliarden von den 3,8 Milliarden € gingen an Printmedien, und davon wieder 1 Milliarde € an Tageszeitun­gen. Also ich bin nicht der Einzige, der glaubt, dass ein Inserat auch einen Sinn hat. (Abg. Dr. Hübner: Es hat ja einen Sinn !) Alle Bundesministerien gemeinsam haben in den vergangenen Jahren zwischen 17 und 28 Millionen € für diese Art der Informa­tion aufgewendet.

Faktum ist: Ohne diese Werbeaufwendungen der Wirtschaft, aber auch der öffentlichen Hand könnten diese Medien nicht existieren, das ist ja ein Teil ihrer Finanzierung, und die Privaten würden es nicht machen, wenn es nicht auch einen Sinn hätte, daher steht es auch den Öffentlichen zu.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 187

Es ist die Aufgabe einer Autobahnerrichtungsgesellschaft, die sich im öffentlichen Be­sitz befindet, die Bevölkerung zu informieren, etwa über Autobahnvignette, Lärmschutz, Verkehrssicherheit, Rettungsgasse (Abg. Dr. Moser: Die „Rettungsgasse“ ist ja sowie­so eine Sackgasse!), um eine gemeinsame Aktion, die nicht mehr ich gemacht habe, die die Frau Ministerin in der Regierung abgestimmt hat, zu nennen.

Man kann über die Rettungsgasse verschiedener Meinung sein, aber dass man sie be­wirbt, wenn man sie haben möchte, das ist doch etwas, was verständlich sein muss, auch über alle Parteigrenzen hinweg. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf bei der FPÖ sowie des Abg. Bucher.)

Zur Frage 32:

Ich habe als Minister mit einer Reihe von Herausgebern österreichischer Medien, Chef­redakteuren, Redakteuren Gespräche geführt, ansonsten verweise ich dazu noch ein­mal auf meine Beantwortung der Fragen 27 und 28.

Zur Frage 33:

Meines Wissens ist dies nicht zutreffend.

Zur Frage 34:

Vorstandsbestellungen sind laut Aktienrecht Aufgabe des Aufsichtsrates. Da Sie mich so oft daran erinnern, wie diese Trennungen zu erfolgen haben, möchte ich das auch klar feststellen. Laut Aussagen des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden ist daher Ihre Behauptung nicht zutreffend. – Für die, die bei den Fragen nicht mitlesen: Das war die Frage zum Konflikt mit den ASFINAG-Vorständen.

Zur Frage 35:

Zum Thema „Vertragsbeendigungen“ ist an das Unternehmen zu verweisen. Die Frage nach der Größenordnung von allfälligen Ansprüchen nach Beendigung eines Vertrags­verhältnisses betrifft die Kompetenzen der Organe des Unternehmens.

Zur Frage 36:

Diese Vereinbarung kenne ich nicht.

Zur Frage 37:

Mir gegenüber gab es keine derartigen Versuche. Das betrifft die Frage, ob es Versu­che von Androhung negativer Berichterstattung gab – mir gegenüber nicht!

Zur Frage 38:

Diese Vereinbarung ist mir nicht bekannt, auch wenn Sie es so witzig finden. Ich habe dazu keine Vereinbarung geschlossen.

Zur Frage 39:

Nein, ich habe alle Fragen nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.

Zur Frage 40:

Mir sind keine sonstigen Zuwendungen oder Förderungen bekannt.

Zur Frage 41:

Selbstverständlich habe ich diese Frage mit SPÖ-Abgeordneten diskutiert und dabei immer betont, dass die Entscheidung von den Abgeordneten zu treffen ist – auch das ist eine Frage des Respekts! Herr Pilz, wenn Sie konsequenterweise davon ausgehen, dass ein Abgeordneter nicht selbst eine Entscheidung trifft, dann würde ja ein Untersu­chungsausschuss von Abgeordneten grundsätzlich keinen Sinn machen. (Abg. Kickl:  in Geiselhaft!) Ich bin aber der Meinung, er macht Sinn (Beifall bei der SPÖ),


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 188

und Abgeordnete haben das Recht, ohne Einfluss von Regierungsmitgliedern ihre Ent­scheidungen zu treffen. (Zwischenruf des Abg. Grosz.)

Zu den Fragen 42 und 43:

Ich habe dazu auch öffentlich die klare Position vertreten, dass jeder für eine Ladung zur Verfügung zu stehen hat. Die Entscheidung darüber liegt alleine bei den Mitglie­dern des Untersuchungsausschusses.

Zur Frage 44:

Ich bin von der Korrektheit der Vorgangsweise überzeugt und habe Vertrauen in die Er­mittlungsbehörden. Das unterscheidet mich von anderen Parteien, die immer dann gro­ßes Vertrauen haben, wenn es so ist, wie sie es gerne hätten, und die, wenn irgendet­was nicht so läuft, dann plötzlich beginnen, auf Ermittlungsbehörden loszugehen. Da­her habe ich diese Differenzierung nicht (Zwischenruf des Abg. Ing. Westenthaler), sondern ich vertraue in diesem Rechtsstaat grundsätzlich den Ermittlungsbehörden.

Meine persönliche Einschätzung, die nicht zuletzt auf dem von der Staatsanwaltschaft angeforderten Sachverständigengutachten beruht, aus dem ich auch einen Teil zitiert habe, ist, dass von einer Einstellung des Verfahrens auszugehen ist – daher sind für mich die Fragen 45 und 46 Fragen, die sich nicht stellen. (Anhaltender Beifall bei der SPÖ.)

15.45


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gehen nunmehr in die Debatte ein.

Ich mache darauf aufmerksam, dass gemäß der Geschäftsordnung kein Redner/keine Rednerin länger als 10 Minuten sprechen darf, jedem Klub kommt eine Gesamtredezeit von 25 Minuten zu.

Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Kogler. Ich stelle die Uhr wunschgemäß auf 7 Minuten. – Bitte. (Abg. Petzner: Fürs Protokoll: Kein Applaus !)

 


15.46.37

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Antwort des Herrn Bundeskanzlers und der Verlauf der heutigen Debatte und Verhandlung hier im Parlament beweisen zwei Dinge, die unausweichlich notwen­dig sind: Erstens – das wird uns hier gleich anschließend noch beschäftigen –: Der Un­tersuchungsausschuss muss ein Minderheitenrecht werden. Und zweitens: Herr Bun­deskanzler oder vor allem Abgeordnete von ÖVP und SPÖ, es ist auch sinnvoll, not­wendig und dringend geboten, dass der Herr Bundeskanzler im Untersuchungsaus­schuss zu den Vorwürfen Stellung nimmt. Es ist ein Unterschied, was das Fernsehen betrifft, aber auch was diese Antwort hier betrifft.

Herr Bundeskanzler, wenn Sie sagen, zu den Fragen 20 und 26, zu diesen Abläufen können Sie jetzt nichts sagen, dann muss man schnell nachlesen, was da drinnen steht, was Sie und Ihre Mitarbeiter in diesen Abläufen zu tun gehabt haben. Da müss­ten Sie jetzt als Regierungschef, der Sie ja die Koordinierungsfunktion für die Bundes­regierung innehaben und für alle Ministerien zuständig sind, gerade auch was die Wer­beeinschaltungen und die öffentlichen Auftritte betrifft, einmal in sich gehen können und vielleicht auch den Werner Faymann des Jahres 2007 und 2008 befragen.

Aber weil das alles nichts hilft, wäre es wirklich das Bessere – auch für Sie –, in diesem Untersuchungsausschuss, um den wir zur Stunde ja noch kämpfen, auszusagen. (Zwi­schenruf bei der SPÖ.) Ich verstehe das überhaupt nicht. Ich habe den Eindruck, dass Sie ursprünglich  Also ich gehe jetzt einmal davon aus, dass man das glauben muss, was Sie im Fernsehen sagen, was Sie bei anderer Gelegenheit gesagt haben, dass Sie da ja gerne aussagen würden, so Sie denn eine Ladung bekommen (Zwischenruf des Abg. Strache), eine „Einladung“, wie Sie sich ausgedrückt haben.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 189

Wir werden gleich zu den Abgeordneten von ÖVP und SPÖ kommen. Wer hindert Sie denn dann daran? Offensichtlich ist diese ganze Aufstellung der SPÖ und auch der ÖVP, aber jedenfalls, was Ihren Bereich betrifft, eine sehr seltsame. Mir scheint, Sie sind da von den falschen Beratern umgeben. Möglicherweise muss man bei der SPÖ den Begriff „Spin-Doktoren“ wieder auf seine ursprüngliche, möglicherweise germani­sche Sprachbedeutung zurückführen, weil sich da irgendetwas nicht mehr ausgeht. Sie haben es ja selbst in der Hand.

Wollen Sie uns jetzt wirklich weismachen, Herr Cap, Herr Pendl, dass es nicht am Kanzler liegt? Er sagt, es liege an Ihnen. Ja, was ist denn da dazwischen? Vielleicht könnten wir es mit Mediation versuchen, oder verkehren Sie auch nur mehr via Fern­seher? (Zwischenruf des Abg. Strache.) Muss der Bundeskanzler in ORF 2 eine An­sprache halten, damit der SPÖ-Klub irgendetwas von dem, was hier sein soll, mit­kriegt? – Also mit dem können Sie wirklich aufhören, die Sache ist völlig klar, und jetzt kommen wir zum Ernst der Sache.

Der Prüfauftrag an den Untersuchungsausschuss – bald haben wir Jahrestag, als das verhandelt wurde, da war ich selbst noch involviert – wurde in mehreren, völlig unter­schiedlichen Kapiteln ausverhandelt, und zwar einvernehmlich. Sie von der ÖVP ha­ben zu Recht auch auf die Inserate gedrängt, wir auch. Sie von der SPÖ haben dann gesagt: ja, aber dann die vom Umweltministerium auch. Und das ist auch in diesem Prüfauftrag an den Untersuchungsausschuss drinnen. Das ist ja der Punkt!

Der Untersuchungsausschuss muss doch seinen Auftrag, den er hier von uns allen be­kommen hat, abarbeiten können. Es kann ja nicht sein, dass unter Ihrer Mithilfe, Abge­ordnete von SPÖ und ÖVP, das, was wir selbst vereinbart haben, ein Arbeitsauftrag an den Ausschuss, auf halber Strecke – dort befinden wir uns erst – abgedreht wird, nur weil bei der SPÖ und Ihrer Fraktion möglicherweise nicht ankommt, dass der Kanzler ohnehin in den Ausschuss kommen und aussagen will. Das kann ja nicht wahr sein!

Schauen Sie, der Unterschied ist jetzt ja vollkommen klar. Zu Recht ist das Prüfauftrag geworden, weil es, Herr Bundeskanzler, nicht geht, das mit irgendwelchen privaten In­seratenvolumina zu vergleichen, sondern der Missbrauch von Steuergeldern im Raum steht. Das ist es.

Es hat ja damals schon die Prüfberichte des Rechnungshofes gegeben, auch zu die­sen Inseraten, in denen ausdrücklich festgehalten wird, dass es gegen die Empfeh­lungsrichtlinien des Rechnungshofes ist, was da geschieht. Der Rechnungshof ist ein Organ dieses Nationalrates. Das war ja mit ein Grund dafür, warum das aufgenommen worden ist. Und jetzt soll nichts oder kaum etwas geschehen? – Das werden wir Ihnen nicht durchgehen lassen, das wird Sie weiter nicht wundern. Aber es ist auch der Be­weis, dass es eben einen Unterschied macht, ob man vor dem Untersuchungsaus­schuss aussagen muss oder hier Stellung nimmt. Trotzdem war es sinnvoll und not­wendig, weil wir hier nämlich noch ein paar andere Punkte durchgehen können.

Es muss ja das Normalste der Welt sein, dass die Regierungsverantwortung auch vor einem Untersuchungsausschuss im Parlament – in diesem Fall vor diesem Untersu­chungsausschuss – wahrgenommen wird. In Deutschland ist das überhaupt keine Af­färe. Frau Bundeskanzlerin Merkel wird demnächst zu Vorgängen aussagen, die viele Jahre zurückliegen, in einer Zeit, in der sie etwa Umweltministerin war – kein Thema, in aller Öffentlichkeit! Wenn sie sich nur 10 Prozent so benehmen würde, wie Ihnen Ihre falschen Berater das vorgeschlagen haben, Herr Bundeskanzler, wäre sie schon weg.

Aber in Österreich soll das gehen – und das nach einem versuchten Neustart im Früh­jahr mit den Transparenzgesetzen, mit denen Sie hier nicht zu Unrecht argumentiert haben?! Das machen Sie alles zunichte, was das Image des Nationalrates betrifft und insbesondere das der Regierungsparteien. Ich meine, das ist jetzt wirklich der Höhe-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 190

punkt, dass der Beschluss des Medientransparenzgesetzes oder des Antikorruptions­pakets einer Aussage vor dem U-Ausschuss im Wege stehen soll. Jetzt kommt alles durcheinander, aber offensichtlich mit Absicht, und wir werden Ihnen die Geschichte wieder geraderücken.

Herr Kollege Cap, Fernsehen allein wird nicht reichen, aber das zeigt ja, welch Geistes Kind die SPÖ-Fraktion und auch die ÖVP-Fraktion schon geworden ist, in einem – zu­gegeben – anderen System, aber Breschnew hat auch immer nur aus dem Fernseher gesprochen, und das musste reichen. Putin tut es jetzt wieder. Zwischendurch sind Gorbatschow und Jelzin einmal aus dem Haus gegangen, aus dem Kreml raus, aber von Perestroika und wirklicher Glasnost wollen Sie ja offensichtlich nichts wissen. Das ist die neue Doktrin, die herrscht, und ich verstehe das überhaupt nicht, weil es Ihnen aufgrund der Vorwürfe eigentlich nützen sollte, dass Sie vor diesem Ausschuss aussa­gen. Aber nein, zudrehen, abdrehen ist da die Parole.

Jetzt kommen wir zur Methode, die Sie da angewendet haben, die das Ganze ja umso durchsichtiger macht. Kollege Cap hat es heute schon gesagt: Es hat Ihnen ja irgend­etwas in den Kram passen müssen, und Sie haben nicht davor zurückgeschreckt – das gilt für die ÖVP genauso –, schon im Sommer beginnend, eine tadellose Ausschuss­vorsitzende mit völlig haltlosen Vorwürfen anzuschütten. Das hat sich dann dazu ge­steigert, da das aus Ihrer Sicht nicht ausreichend erfolgreich war, ihr auch noch straf­rechtlich relevantes Verhalten vorzuwerfen, Protokollfälschung und so weiter. Das ist doch der Tiefpunkt hier herinnen, das ist echt der Tiefpunkt! Genieren Sie sich! (Beifall bei den Grünen.)

Wissen Sie, bei einer Frau als Vorsitzender haben Sie sich das offensichtlich ganz leicht getraut. Herr Präsident Graf ist ja nicht einmal annähernd – nicht einmal in ho­möopathischen Dosen – gleich behandelt worden wie Frau Vorsitzende Moser. (Abg. Neubauer:  tadellose Vorsitzführung!) Das zeichnet auch ein Bild der SPÖ-Fraktion und der ÖVP-Fraktion, wie Sie hier vorgehen. (Beifall bei den Grünen.)

Es passt ja wieder ins Bild. Sie vergeben die Chance, die im Juni mit den Korruptions­gesetzen bestanden hat. Jetzt sage ich: Gott sei Dank haben wir diese alle abge­schlossen, denn jetzt wäre das nicht mehr möglich. Gott sei Dank haben wir so erfolg­reich verhandelt. Die sind auch herzeigbar. Aber was da geschieht, ist nicht herzeigbar und muss zurückgewiesen werden. Ähnlich wie beim Hypo- und Banken-Untersu­chungsausschuss, ähnlich wie beim Eurofighter-Ausschuss soll dann, wenn es richtig ernst wird, abgedreht werden.

Wie war es denn damals beim Banken-Untersuchungsausschuss, als Raiffeisen auf die Agenda kam, als Hypo Kärnten auf die Agenda kam? Viele Milliarden hätten wir uns sparen können, wenn man rechtzeitig eingegriffen hätte. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Da haben Sie von der ÖVP und von der SPÖ das abgedreht (Ruf bei der SPÖ: Das ist falsch! – weitere Zwischenrufe bei der SPÖ), genauso die Causa Schlaff, BAWAG, Telekom-Ostgeschäfte, die jetzt bekannterweise wieder draufsteht.

Schlaff ist nie in den Ausschuss gekommen, obwohl er geladen wurde, weil Sie schon signalisiert haben, der Ausschuss hat ein Ende. Und diesmal machen Sie wieder das gleiche Spiel. Und da geht es um viel, da geht es um Millionen und um Hunderte Mil­lionen, wo der Steuerzahler mitgeschädigt worden ist – von der Telekom, von der Mo­biltel mit diesen Ostgeschäften.

In einer blau-schwarzen Ära wurde unter Mithilfe der roten BAWAG ein Millionenbetrug am Steuerzahler vorgenommen, und Sie wollen schon wieder die Aufklärung verhin­dern. Aber auch das werden wir Ihnen nicht durchgehen lassen, und wir werden je­denfalls danach trachten, dass auch da die Wahrheit ans Licht kommt, weil es ganz klare Hinweise gibt, dass rund um die österreichische Bundesregierung und unter Mit-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 191

hilfe einer politisch sehr involvierten Bank mit der Ostmafia brutale Geschäfte gemacht worden sind, die mit dazu geführt haben, dass in der Umgebung von Wien sogar ein mafiakrimineller Mord geschehen ist. Einige von Ihnen wissen das, und jetzt soll schon wieder die Aufklärung verhindert werden.

Das müssen Sie – und jetzt bin ich beim letzten Punkt, und zwar bei Ihnen von ÖVP und SPÖ – mit Ihrem Gewissen vereinbaren können. Wie wollen Sie das erklären? Wie wollen Sie erklären, dass Sie Ihren eigenen Arbeitsauftrag abdrehen? (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Ich beantrage bei Gelegenheit die Pfändung Ihrer Gehälter, denn Sie wollen ja gar nicht mehr arbeiten. Das ist doch nicht mehr ernst zu nehmen. Sie müssen zurück auf den Weg der Aufklärung. Heute gibt es noch die Chance, die gibt es noch zwei bis drei Stunden, und das sollten Sie sich gut überlegen, ansonsten werden Sie selbst die Rechnung dafür präsentiert bekommen. Wir werden Sie Ihnen jedenfalls legen. (Beifall bei den Grünen.)

15.57


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dr. Kräu­ter zu Wort. Ich stelle die Uhr wunschgemäß auf 7 Minuten. – Bitte.

 


15.57.18

Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrter Herr Bundeskanzler! Meine Dame und Herren auf der Regierungsbank! Kollege Kogler, bei allem Verständnis für die Hitze des Gefechtes, aber Breschnew-Vergleiche und Putschvorwürfe, das ist kein Beitrag zur politischen Kultur (Zwischenruf des Abg. Bucher), die von den Grünen so in den Mittelpunkt gestellt wird, und das weise ich ent­schieden zurück. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Öllinger:  auch kein Maßstab!)

Meine Damen und Herren! Wir haben hier insgesamt Konsens darüber, dass im Unter­suchungsausschuss viel erreicht wurde – Telekom, BUWOG, Blaulichtfunk –, dass sich hier ein Sittenbild aufgetan hat, systematische Korruption. – So viel einmal zu diesem erfolgreichen Teil.

Es gibt aber auch außerhalb des Untersuchungsausschusses leider Gottes noch viele, viele Themen: der Hypo-Zwischendeal zum Beispiel – wie ist denn das zustande ge­kommen? –, Befangenheiten, an die ich mich erinnere – Michaelis, die Rechtsanwältin Hlawati bei der ÖIAG –, die Grasser-Konten in Liechtenstein oder die Eurofighter-Pro­visionen.

Es gibt in Österreich leider noch sehr viel aufzudecken (Zwischenruf des Abg. Ing. Ho­fer), und viele Untersuchungen werden noch notwendig sein, denn niemand soll sich irgendwie in Sicherheit wiegen (Zwischenrufe der Abgeordneten Petzner und Dr. Pirkl­huber), dass ein Griff in die Staatskasse oder Korruption in irgendeiner Hinsicht nicht geahndet werden.

Zu Inseraten, Staatsbürgerschaften und den sonstigen noch offenen Dingen (Zwi­schenruf des Abg. Ing. Westenthaler): Es gibt einen Zeitplan, es gibt Zeugen, es gibt ein Programm, und das muss man halt verhandeln. Da muss man einen Kompromiss finden, und da muss natürlich auch die Opposition das Interesse, dass man so etwas möglichst lange durchführen will, hintanstellen und konsensbereit sein.

Was wir auf jeden Fall brauchen – und da bin ich mit dem Kollegen Kogler sogar wirk­lich einer Meinung –: Wir brauchen nach dem Vorbild Deutschlands den Untersu­chungsausschuss als Minderheitenrecht. Wir brauchen klare Spielregeln (Ruf: Das sagt sonst immer der Cap!), aber es darf auch keine politische Arena sein, denn der­zeit – und da macht sich die Bevölkerung schon auch ein Bild – ist das schon ein Tri­bunal.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 192

Das ist teilweise wirklich hässliche Polemik (Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber), und es gibt auch Qualifizierungen von Kollegen im Nationalrat, die nicht hinzunehmen sind. Es hat schon den Charakter einer Inquisition, und eine Anzeige jagt die andere. Das ist eben in Deutschland nicht der Fall, das ist ja der riesige Unterschied. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.) Dort herrscht eine sachliche Atmosphäre, dort herrscht Fairness, dort gibt es ein Verantwortungsbewusstsein für das Gesamte, und dort beachtet man das Image der Politik und der Demokratie. Davon sind wir weit ent­fernt, aber dafür sind wir bitte alle miteinander verantwortlich. (Abg. Petzner: Jetzt auf einmal!? – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Gibt es in Deutschland ?)

Darum, glaube ich, ist es noch eine sehr wichtige Aufgabe, in dieser Legislaturperiode dieses Thema anzugehen: eine Reform des Untersuchungsausschusses nach deut­schem Vorbild. (Beifall bei der SPÖ.)

Jetzt zu der Dringlichen Anfrage und zu den Inseraten, zu den Relationen. Der Herr Bundeskanzler hat ja die Zahlen schon auf den Tisch gelegt: In der Werbewirtschaft geht es insgesamt um Milliarden (Abg. Grosz: Kann der Kollege Kräuter eigentlich auch frei reden?), die von Privaten, von der öffentlichen Wirtschaft aus guten Gründen investiert werden. Da gibt es doch politische, wirtschaftspolitische Zielsetzungen. Der Bund hatte – damit man hier auch eine Größenordnung hat und nicht glaubt, da würde dauernd mit Unsummen herumgeworfen – beispielsweise bei Medienschaltungen ins­gesamt im Jahr 2007 einen Anteil von 0,6 Prozent; nur damit wir hier auch wirklich die Relationen erkennen.

Es wird hier schon sehr, sehr unsachlich argumentiert, denn alle Ministerien bewerben ja, auch die Bundesregierung insgesamt, und der Herr Bundeskanzler hat in Wirklich­keit, auch als damaliger Verkehrsminister, ein durchschnittliches Volumen zur Verfü­gung. – Und nun soll das, nur wegen der Anzeige des Herrn Vilimsky von der FPÖ, immer im Mittelpunkt stehen? Das kann es ja nicht sein!

Zu den ÖBB, meine Damen und Herren. Wir erinnern uns, wir haben das in diesem Haus ja wieder und wieder diskutiert. Es ist damals ein regelrechtes Bashing – also ein Schlechtreden – der ÖBB betrieben worden. Das war sehr, sehr verantwortungslos und zeugt nicht gerade von besonderer Wirtschaftskompetenz. Denn wenn ich auf das ei­gene, zu 100 Prozent in Staatseigentum befindliche Unternehmen systematisch losge­he, ist das eigentlich überhaupt nicht zu verstehen. Dass sich dann ein Verkehrsmi­nister, der Ressortzuständigkeit hat, vor das Unternehmen stellt, ist doch eine Selbst­verständlichkeit. Das ist ja geradezu der logische Werbeträger – das ist ja eine Anti­these – und sagt aus: Jawohl, wir stehen hinter diesem Staatsunternehmen mit den Bediensteten, mit der Produktivität, mit der ungeheuren Bedeutung, die die ÖBB ha­ben. (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist in diesem Zusammenhang eine klassische Falschdarstellung, so zu tun, als hätte das dem damaligen Verkehrsminister Werner Faymann genützt. Genau das Gegenteil ist nämlich der Fall. Das ist in dem Gutachten, das aber nicht ein SPÖ-Gutachten ist, sondern eines, das von staatlicher Seite, von Behörden verfasst wurde, klar ersichtlich. Es hat den ÖBB massiv genützt. Und ehrlich gesagt: Wenn ich mir die Langzeitwirkung anschaue, so sind die ÖBB heute in einem ausgezeichneten Fahrwasser und haben sich nach der dunklen Zeit, nach dem Jahr 2000, wieder erfangen.

Zur ASFINAG – und das empört mich auch –: Auch hier handelt es sich um eine wei­tere klassische Falschdarstellung. Da wird sozusagen gemutmaßt, die Ablöse der drei Manager damals hätte damit zu tun, dass diese dem Verkehrsminister gegenüber nicht willfährig gewesen sind. Ich selber habe noch in Oppositionszeiten – da war der jetzige Bundeskanzler und frühere Verkehrsminister noch gar nicht Mitglied der Regierung – mindestens 15 Mal die Ablöse all dieser Manager in der ASFINAG – ich erspare Ihnen


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 193

jetzt die Namen – verlangt, weil sie einfach unfähig waren. Letztendlich sind sie auch von einem Aufsichtsratsvorsitzenden abberufen worden.

Meine Damen und Herren, zum Medientransparenzgesetz. Mein Gott, ich bin ja viele Jahre von Pontius zu Pilatus gelaufen, damit wir endlich Richtlinien – entlang der Richt­linien des Rechnungshofes – bekommen, die festlegen, wie Inserate und Regierungs­werbung auszusehen haben. (Abg. Mag. Kogler: Und deswegen brauchen wir jetzt keinen Untersuchungsausschuss?!) Gebetsmühlenartig habe ich damals versucht, die ÖVP zu überzeugen, die FPÖ zu überzeugen, das BZÖ zu überzeugen. Dem Herrn Bundeskanzler Faymann mit dem Herrn Staatssekretär Ostermayer ist es gelungen! (Abg. Kopf: Da strahlt er!) Jetzt haben wir ein Medientransparenzgesetz, das vorher nicht möglich war. (Abg. Kopf: Danke, Kräuter! – Abg. Bucher: Danke, Herr Kräuter, super! – Abg. Mag. Kogler: Danke!) Diesbezüglich muss man doch anerkennen, dass es eine Entwicklung gegeben hat und dass diese eine sehr, sehr positive ist.

Ein Letztes noch: Ich hoffe, dass es zu einer Einigung kommt. Wir brauchen in der par­lamentarischen Kontrolle Kompromisse. Ich hoffe auch sehr, dass sich die Situation, die sich so zugespitzt hat, wieder einigermaßen beruhigt. Wir alle sind letztendlich zu sachlicher Arbeit aufgerufen, und ich appelliere an alle, dass wir dieses Projekt, diesen Untersuchungsausschuss völlig neu ausrichten, damit wir nicht mehr in solche Situa­tionen kommen, dass das ein gemeinsames Projekt wird. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Was soll denn das heißen, „neu ausrich­ten“? Einschränken wollen Sie ihn!)

16.04


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Klubobmann Kopf gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.04.16

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Ge­schätzte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Lieber Josef Cap, lieber Josef Ostermayer! Wir müssen nach der Rede von Günther Kräuter zur Kenntnis nehmen, dass er der Initiator des Medientransparenzgesetzes war. Aber Vaterschafts­streitigkeiten bringen ohnedies nichts und schon gar nicht an dieser Stelle. (Abg. Grosz: Herr Klubobmann Kopf, wie war das mit den „Dieben“ in der SPÖ? Das hätten wir gerne gewusst!)

Meine Damen und Herren, der gegenständliche und seit über einem Jahr arbeitende Untersuchungsausschuss hat ja einen großen Teil seines Auftrages, wie ich meine, er­folgreich erledigt. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Also vier von sieben ist mehr! Ist vier mehr als drei?) Es ist aber noch, neben den Staatsbürgerschaften und dem Kapitel der Telekomgeschäfte im Ausland, im Osten – konkret Bulgarien –, vor allem ein The­ma offen, nämlich die Inseratentätigkeit von Regierung und staatsnahen Firmen. (Abg. Ing. Westenthaler: Das mit den „Dieben“ in der SPÖ hätten wir gerne gewusst!)

Ich denke, dass der erste Teil dieses Kapitels Inserate, nämlich der, in dem es um die allgemeine Inseratentätigkeit von Regierungsstellen – soll heißen: Ministerien – geht, kein besonders problematischer ist, außer wenn es darum geht, Transparenz bezüglich der Art und Weise zu schaffen, in der Ministerien – da kann man durchaus auch ande­re öffentliche Stellen, wie zum Beispiel die Stadt Wien, miteinbeziehen – ihre Insera­tentätigkeit auf die diversen Medien verteilen und nach welchen Kriterien die Verteilung vorgenommen wird. Und das haben wir gerade mit dem Medientransparenzgesetz ver­sucht klarzustellen.

Das Medientransparenzgesetz wird dabei mithelfen, aufzuzeigen, wie das alles von den einzelnen Ministerien und von den einzelnen Stellen gehandhabt wird, und, ich fürchte, auch aufzeigen, dass das da und dort doch sehr willkürlich und zugunsten


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 194

mancher Boulevardmedien geschieht, aber ich denke nicht, dass das bei den Ministe­rien und den zuständigen Ministern in einen Bereich fallen wird, der, sage ich jetzt ein­mal, für einen Untersuchungsausschuss besonders viel hergibt, außer dass man es eben aufzeigt.

Etwas anders verhält es sich schon mit dem ganzen Thema der Inserate von ÖBB und ASFINAG und der Frage, wer diese beauftragt hat, und so weiter. Ich denke, das ist ein Kapitel, das tatsächlich der Aufklärung durch diesen Untersuchungsausschuss be­darf – darum haben wir es ja auch in den Untersuchungsauftrag mit aufgenommen. Ich glaube, dass hier Aufklärung wichtig ist, und es ist ja auch von allen Seiten Mithilfe und Mitwirkung daran zugesagt worden. (Abg. Bucher: Und wo soll diese Aufklärung statt­finden?)

Darum, meine Damen und Herren, bin ich auch – ich habe das auch schon in meiner Geschäftsordnungswortmeldung gesagt – nicht sehr glücklich über die Entwicklung, die dieser Untersuchungsausschuss in den letzten Wochen genommen hat, schon vor dem Sommer beginnend. Der beste Beweis dafür, dass auch die beiden Regierungs­parteien bei diesem Untersuchungsausschuss nicht nur aktiv mitgewirkt haben, son­dern ihn überhaupt ermöglicht haben in diesem Umfang (Abg. Dr. Moser: Darum geht es ja gar nicht!) ja, wir alle miteinander haben ihn beschlossen –, ist, dass es bis kurz vor dem Sommer überhaupt keine oder fast keine Probleme im Finden von Terminen, im Beschließen von Ladungslisten, bei Beschlüssen über Aktenlieferungen und vielem mehr gegeben hat. Die Probleme haben dann urplötzlich vor dem Sommer begonnen; ich habe es schon ausgeführt, ich will mich da jetzt nicht noch einmal wiederholen. (Abg. Öllinger: Wer hat begonnen?)

Wir hatten vor dem Sommer mit vier Parteien eine Einigung über Termine erreicht, nämlich über fünf Termine zur Abwicklung der restlichen Verhandlungspunkte. Diese fünf Termine waren genau jene fünf, die wir den Oppositionsparteien heute früh – na­türlich etwas zeitversetzt – für eine Beschlussfassung und die Fortsetzung des Aus­schusses vorgeschlagen haben. Die beiden Regierungsparteien waren sich zumindest mit einer Oppositionspartei auch über eine Ladungsliste für die restlichen Sitzungen ei­nig. Tun wir also nicht so, als ob es nicht konstruktive Verhandlungen über die Ab­handlung der restlichen Punkte gegeben hätte – und Gott sei Dank, wie ich jetzt von unseren Referenten höre, aufgrund unseres heutigen Vorschlages inzwischen wieder gibt!

Dieser Fristsetzungsantrag, den wir heute eingebracht haben, der Vorschlag für die Abwicklung der restlichen Kapitel, den wir Ihnen übergeben haben, das scheint jetzt doch Bewegung in die Verhandlungen, die festgefahren waren, zu bringen, und ich hö­re, sie laufen nun relativ gut. Aber die Zeit für eine Zurückziehung dieses Fristset­zungsantrages ist natürlich verdammt knapp, wird er doch in Kürze hier abgestimmt.

Ich habe allerdings schon in meiner Geschäftsordnungswortmeldung darauf hingewie­sen, dass gemäß § 45 der Geschäftsordnung auch eine heutige Beschlussfassung die­ser Fristsetzung noch nicht das Ende dieses Ausschusses bedeuten muss, sondern dass in jener Sitzung, die auf die Fristsetzung folgt, selbstverständlich vom Hohen Haus mit Mehrheit eine Verlängerung dieser Frist beschlossen werden kann, solange kein schriftlicher Bericht des Ausschusses vorliegt.

Das heißt, meine Damen und Herren: Ich denke, dass es sehr vernünftig sein wird – die Opposition hat das übrigens auch schon über die Medien kundgetan –, sich sehr rasch, damit wir nicht bis zur Plenarsitzung am 16. Oktober warten müssen, über eine Sondersitzung dieses Hohen Hauses zu einigen. Wir werden gerne eine solche heute noch beantragen. Ich würde vorschlagen, wir machen sie gleich am nächsten Montag, nach eurer BZÖ-Klausur am Freitag, Samstag, und wir haben bis dorthin Zeit, uns über einen Fahrplan, über Ladungslisten, über Aktenlieferungsbeschlüsse und so weiter, am


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 195

besten mit allen fünf Parteien, zu einigen. Und dann kann in geordneter Weise auch die Untersuchung all der noch offenen Punkte, inklusive dieser Inseratenvergabe bei ÖBB und ASFINAG, gemeinsam, sauber und ordentlich in der Weise untersucht wer­den, wie der Ausschuss bis Mitte oder Anfang Juli gearbeitet hat.

Das ist unser Vorschlag, und ich denke, der ist sehr konstruktiv. (Beifall bei der ÖVP.)

16.11


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz gelangt nun zu Wort. Ich stelle die Uhr wunschgemäß auf 8 Minuten. – Bitte.

 


16.11.33

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Der Herr Bundeskanzler hat in seiner Anfragebeantwortung aufgrund der Dringlichen Anfrage der Grünen eines eingefordert und eines eingemahnt: eine differenzierte Betrachtung. Eine differenzierte Betrach­tung – die hätten wir auch gerne. Wir hätten gerne, dass im Untersuchungsausschuss, wo all das, wo wir auf Zeitungsberichte angewiesen sind, auf Indiskretionen, auf das, was Sie uns hier gesagt haben, das alles wirklich differenziert betrachtet werden kann, dass das, was Mitglieder des Ausschusses aufgrund der Aktenlieferungen schon um­fangreich wissen, auch tatsächlich in der Öffentlichkeit zu einer differenzierten Betrach­tung verwendet werden kann.

Das, Herr Bundeskanzler, hat auch nichts, wie Sie es angeführt haben, mit der Frage einer strafrechtlichen Verantwortung zu tun. Der Untersuchungsausschuss – und das ist schon mehrfach gesagt worden – ist kein Gericht, kein Ersatzgericht, aber er ist ein Instrument des Parlaments, der gewählten Volksvertreter, die die politische Verantwor­tung zu klären haben, und das wollen die Bürger auch so. Was die Bürger von uns Par­lamentariern insgesamt, aber auch speziell im Untersuchungsausschuss von uns er­warten, diese Erwartungshaltung ist klar, wie die Umfragewerte zeigen, und die haben wir auch entsprechend zu erfüllen.

Das heißt: Ein Abdrehen des Ausschusses kann im Sinne der Österreicherinnen und Österreicher nicht erfolgen, darf nicht erfolgen – und, ich gebe die Hoffnung nicht auf, wird auch nicht erfolgen, weil sich SPÖ und ÖVP das in Ansehung der Bürger nicht er­lauben können. (Beifall bei der FPÖ.)

Es dreht sich bei dieser ganzen Sache offensichtlich jetzt nur mehr darum: Ist es jetzt ein „Untersuchungsausschuss Faymann“ oder nicht? – Stimmt ja nicht. Es ist ein As­pekt. Es gibt ja noch viele andere Punkte von den sieben, die wir nicht bearbeitet ha­ben. Drei Punkte wurden bereits genannt.

Der Herr Bundesgeschäftsführer Kräuter hat gesagt: Es wurde viel erreicht in diesem Untersuchungsausschuss. – Viel wurde erreicht, aber es wurde noch nicht alles er­reicht. Und darum müssen wir schauen, dass die Ausschussarbeit fortgesetzt wird.

Weiters hat Herr Kräuter gesagt: Es ist ein Sittenbild zutage getreten. – Dieses Sitten­bild ist aber noch nicht vollständig, denn es wird bei der Klärung der politischen Ver­antwortung – und da kann ich auch den Herrn Bundeskanzler im Rahmen seiner Tätig­keit als Infrastrukturminister nicht aus der Verantwortung entlassen – darum gehen, ob es in Österreich tatsächlich möglich ist, dass ein Ministerium Aufträge an Printmedien erteilt und die Rechnung ohne vorherige Rückfrage kommentarlos ein Dritter bezahlt. Das ist so nicht möglich! Das kann es so nicht geben! (Beifall bei der FPÖ.)

Wir haben ja jetzt die Ausführungen des Herrn Bundeskanzlers gehört. Es muss auch möglich sein, vor der Öffentlichkeit nach Dingen zu fragen, die die Staatsanwaltschaft in einem Bericht aufgeworfen hat. – Herr Bundeskanzler, Sie haben das auch nicht er­wähnt: Die Staatsanwaltschaft sagt: Das, was der Bundeskanzler in seiner Aussage


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 196

gesagt hat, ist eine reine Schutzbehauptung. Was heißt das, das ist eine Schutzbe­hauptung? Dass es nicht stimmt, was der Bundeskanzler in seiner Einvernahme ge­sagt hat. Das wollen wir klären. Aber dieser Ort hier ist nicht der richtige, Herr Bundes­kanzler, weil ich in Richtung meiner Abgeordnetenkollegen spreche. Im Untersu­chungsausschuss wäre es möglich, Ihnen diese Fragen, so wie es die Höflichkeit an sich gebieten würde, von Angesicht zu Angesicht zu stellen. Dort gibt es die adäquate Möglichkeit eines Frage- und Antwortspiels, wodurch man eine entsprechende Aufklä­rung wird zustande bringen können. (Beifall bei der FPÖ.)

Daher glauben wir, dass dieser Untersuchungsausschuss weiter tagen wird müssen, auch zur Frage Staatsbürgerschaften und Telekom-Ostgeschäfte. Das darf nicht unter den Tisch fallen, nur weil jetzt die Frage, ob Faymann in den Ausschuss kommt oder nicht, im Mittelpunkt steht. Es gibt viele, viele andere Dinge, die die Österreicherinnen und Österreicher auch interessieren.

Es ist auch der Satz gefallen, es werde der Eindruck vermittelt, dass in Österreich Me­dien käuflich seien. Das würde ich so nicht behaupten, dass das der Fall ist. Das Ein­zige, was ich sehe – und da gibt es aus den Medien entsprechende Hinweise und auch durchgesickerte Aussagen –, ist, dass es möglich ist – und das gehört eben zu diesem Sittenbild –, dass ein Ministerkabinett etwas bestellt, anschafft, was in einem Budget einer Tochterfirma zum Beispiel überhaupt nicht veranschlagt ist, und dann, wenn das so nicht funktioniert, den Menschen praktisch der Jobverlust als Rute ins Fenster ge­stellt wird. Das wäre schon ein Sittenbild, das ich in einem Ausschuss geklärt haben möchte und das auch die Bevölkerung geklärt haben möchte. Die Bürger wollen wis­sen, ob an der Spitze dieser Republik derzeit ein Bundeskanzler steht, bei dem es üb­lich ist, wenn jemand nicht nach seiner Pfeife tanzt, dass dann einfach mit Jobverlust oder sonstigen Nachteilen gedroht wird. Das gilt es in einem Ausschuss aufzuklären. (Beifall bei der FPÖ.)

Herr Bundeskanzler, Sie haben aufgrund der Tatsache, dass Sie in einem Strafver­fahren hier als Beschuldigter geführt werden, Akteneinsicht und haben auch dieses Gerichtsgutachten erwähnt. Ein deutscher Gutachter hat den Werbewert dieser Insera­tenkampagne festgestellt und gesagt, dass alles in Ordnung sei. Ich möchte Ihnen aus meiner Erfahrung sagen, dass ein Gerichtsgutachten, das schriftlich erstellt wurde, meistens nicht kritiklos von jeder Seite geglaubt wird, sondern da gibt es noch etwas anderes, und das nennt sich Gutachtenserörterung. (Abg. Dr. Kräuter: Sie machen sich ja lächerlich!)

Kollege Kräuter, wenn Sie glauben, dass eine gezielte Aufklärungsarbeit in irgendeiner Form lächerlich ist (Abg. Dr. Kräuter: Sie sind lächerlich!), dann denken Sie an das, was Sie gestern über die Medien verbreitet haben: Der Bundeskanzler wird nur in den Ausschuss kommen, wenn auch alle anderen Minister seit dem Jahr 2000 im 2-Stun­den-Rhythmus dort auftreten. Nehmen Sie einmal zur Kenntnis, gegen welche Mitglie­der der Bundesregierung ein Strafverfahren derzeit geführt wird und gegen welche nicht! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter.) – Weil Sie es angezeigt haben! Das ist ja das Lustige. Das ist Ihre Taktik, weil Sie feig sind. Was Sie machen, sind anonyme Anzeigen, immer gegen Freiheitliche, weil Sie glauben, damit können Sie Ka­pital schlagen. Sie haben ja nicht einmal den Mumm, dass Sie sich selbst dahinter stel­len. Das ist Ihre Taktik: feig in der Anonymität verstecken und dann „ausmeucheln“. (Beifall bei der FPÖ.)

Nein, nein, nein, Herr Kollege Kräuter! Diesen Gutachter möchte ich im Untersu­chungsausschuss befragen, den möchte ich fragen: Welchen Werbewert hat diese In­seratenschaltung für einen Minister gehabt? Über das hat er nämlich überhaupt nichts gesagt. Und dann möchte ich ihn auch noch über den Werbewert von irgendwelchen persönlichen Dingen befragen, welchen Werbewert das für die ÖBB haben soll, was


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 197

der damalige Herr Minister Faymann vielleicht zum Frühstück gegessen hat. (Beifall bei der FPÖ.)

16.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Klubobmann Bucher gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.18.55

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn zur Verteidigung des Herrn Bundeskanzlers der SP-Bundesgeschäftsführer ausrücken muss, dann ist ja völlig klar, woher der Wind weht, wo die Entscheidungen getroffen werden: nicht hier im Parlament, nicht beim Fraktionsvorsitzenden der SPÖ im Unter­suchungsausschuss, sondern die SP-Parteizentrale gibt vor, was getan werden muss. Sonst hätte sich Kräuter in diesem Peinlichkeitsanfall, den er da am Rednerpult be­kommen hat, nicht dazu versteift, Dinge zu fordern, die der Klubobmann der SPÖ schon seit vielen Jahren versprochen hat.

Das kommt immer dann, wenn die Entscheidung zu treffen ist: Wird jetzt ein Untersu­chungsausschuss eingerichtet oder nicht?, oder die Entscheidung zu treffen ist: Wird ein Untersuchungsausschuss abgedreht oder nicht?

Da kommt die SPÖ immer daher mit diesem glorreichen Einfall: Ja, jetzt müssen wir über die Verfahrenstechniken, über das Verfahrensrecht im Untersuchungsausschuss und über das Minderheitsrecht zwecks Einsetzung eines Untersuchungsausschusses nachdenken – um vom eigentlichen Plan abzulenken. Und der eigentliche Plan ist völlig durchsichtig, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ: Sie haben von Anfang an das Ziel verfolgt, wenn es so weit kommt, dass der Herr Bundeskanzler vorgeladen werden soll, dann drehen wir ab. Dann drehen wir ab! SPÖ und ÖVP ma­chen Schluss. (Beifall beim BZÖ.)

Genau diese Befürchtungen hatten wir von Anfang an. Wir waren in jeder Phase des Untersuchungsausschusses kooperativ, kompromisslos aufzuklären, die ehemals eige­nen oder nahestehenden Leute selbstverständlich vorzuladen und auch – was die Be­fragung durch Kollegen Petzner betrifft – kompromisslos zu befragen und dann aufzu­klären. Da gab es größtmöglichen Respekt und Anerkennung von allen Seiten des Ho­hen Hauses. Alle haben gesehen, in welcher Intensität seitens des BZÖ gearbeitet wird. Da hat man gleich zu Beginn die Beweisthemen der FPÖ, auch jene des BZÖ ab­gehandelt.

Und dann kommt es zu jenen brenzligen Beweisthemen, wo die SPÖ an der Reihe ist – und dann aber ist Schluss. Da hat man gesehen, dass das so richtig von der Par­teizentrale aus inszeniert wurde. Die Forderung war klar.

Es gab einen Fehler von der Frau Kollegin Moser. Ja, den hat sie dann auch mehr oder weniger eingestanden. Und diesen Fehler hat man schamlos und kompromisslos aus­genutzt, indem man gesagt hat: So, jetzt muss die Frau Vorsitzende Moser zurücktre­ten; wenn sie nicht zurücktritt, dann gibt es ein Aus des Untersuchungsausschusses!

Wir haben versucht, in dieser Phase zu vermitteln und zu sagen: Dann machen wir halt einen Wechsel in der Vorsitzführung, sollen die Obfrau-Stellvertreter phasenweise die Vorsitzführung übernehmen. Diese sind ja auch dafür von der Frau Präsidentin ange­lobt worden; das wäre kein Problem. Sie haben auch schon in den letzten Sitzungen immer wieder bewiesen, dass sie die Vorsitzführung sehr gut machen können. Es wäre uns, offen gestanden, egal gewesen, wer die Vorsitzführung macht. Frau Moser hätte die Untersuchungsausschusssitzungen eröffnen und dann einfach an ihre Stellvertreter abgeben können. – Nein, das wollte man von Seiten der Regierungsparteien nicht. Man wollte kompromisslos, dass Frau Moser zurücktritt und damit ein Verwirrspiel be­treiben.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 198

Auch da, nachdem Frau Moser zurückgetreten ist, nachdem die Oppositionsparteien – alle gemeinsam – den Regierungsparteien entgegengekommen sind, haben Sie im Grunde genommen kein Verständnis gezeigt und wollten sofort abdrehen. Und diesen Plan, meine sehr geehrten Damen und Herren, hatten Sie von Anfang an. Das unter­stelle ich Ihnen, den Abgeordneten von Rot und Schwarz, jetzt einmal geradeheraus! (Beifall beim BZÖ.)

Sie hatten von Anfang an den Plan, wenn es so weit ist, dass Bundeskanzler Faymann unter Wahrheitspflicht im Untersuchungsausschuss aussagen muss, dann machen wir die Türe zu, sodass niemand mehr hineinkommt und an die Mikrophone herankommt. Und das ist genau das, was wir Ihnen vorwerfen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren gerade von der ÖVP, es ist Ihnen schon klar, dass Sie den Außenminister stellen und dass dieser Außenminister und jetzt sein Staatssekretär, der auf europäischer Ebene für guten Wind sorgen soll für Österreich, natürlich die Frage gestellt bekommen wird: Was ist denn da los innerhalb der ÖVP? Die eigenen EU-Abgeordneten sind da stark unter Beschuss – Fall Strasser. Und im eigenen Land habt ihr den Untersuchungsausschuss verwehrt und abgedreht. In dieser demokratischen Partei gibt es nicht das Bedürfnis, das tatsächliche Bedürfnis, alles aufzuklären, sondern eher das Bestreben, alles unter den Teppich zu kehren.

Das, meine sehr geehrten Damen und Herren von der ÖVP, müssen Sie dann auf eu­ropäischer Ebene aushalten – auch aushalten, dass die Reputation Österreichs und der Politik Österreichs auf dem Spiel steht. Wir haben uns alle gemeinsam dazu be­kannt, alle Parteien, als wir den Beschluss gefasst haben, einen Untersuchungsaus­schuss einzurichten, dass wir reinen Tisch machen, weil ja unsere eigene Reputation auf dem Spiel steht, von jedem Einzelnen von uns!

Deshalb verstehe ich nicht, dass man jetzt von dieser Linie abrückt und wieder ver­sucht, alles zu vertuschen und alles abzudrehen, eine einzigartige Chance nicht nutzt, nämlich jetzt fortzufahren und diesen Untersuchungsausschuss in dieser erfolgreichen Phase, in der er war, auch weiter fortzusetzen. – Das wollen wir vom BZÖ: nicht ab­drehen, sondern weiter verhandeln und selbstverständlich keinen Fristsetzungsantrag stellen.

Wir wissen vom Banken-Untersuchungsausschuss, was das heißt. Unter dem Stich­wort „Zeugenschwund“ werden sich alle Auskunftspersonen entschuldigen, weil sie wissen, dass der U-Ausschuss im Oktober abgedreht wird. Das heißt, Sie können jetzt schon einpacken, wenn Sie diesem Fristsetzungsantrag zustimmen. Dann ist dieser Untersuchungsausschuss Geschichte, denn jede Auskunftsperson, die in Zukunft eine Einladung erhält, wird etwas anderes vorhaben, wird sich entschuldigen oder entschla­gen und dann haben Sie erst recht keine Möglichkeit, die Zeugen zu befragen.

Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist unser Appell an Rot und Schwarz, den Untersuchungsausschuss weiterzuführen, diesen Fristsetzungsantrag heute nicht abzustimmen und ehebaldigst an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um die Ter­mine zu beschließen, die Ladung der Auskunftspersonen zu beschließen, die Einladun­gen an sie ergehen zu lassen und keine Frist zu setzen, sodass hier zügig ermittelt und auch aufgedeckt werden kann. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

16.26


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Brosz gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.26.42

Abgeordneter Dieter Brosz, MSc (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Meine Damen und Herren! In dieser Dringlichen Anfrage und in ihrer Beantwortung


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 199

sind ja einige Punkte sehr deutlich geworden, warum es diese Aussage des Bundes­kanzlers Faymann im Untersuchungsausschuss braucht. Zu den Abläufen kann ich kei­ne genauen Angaben machen, hieß es da. – Die Fragen, die man sich da zu den ÖBB durchlesen kann, waren sehr konkret gestellt und haben genau darauf abgezielt, ob Sie oder Mitarbeiter in Ihrem Kabinett aktiv geworden sind, um gewisse Schritte zu set­zen. Diese pauschale Antwort aber hilft uns genau nicht weiter.

Ein Untersuchungsausschuss hätte eben die Möglichkeit, MitarbeiterInnen zu befra­gen, von beiden Seiten Personen zu befragen und beim Auftauchen unterschiedlicher Darstellungen auch Gegenüberstellungen zu machen. Es ist ja der Sinn eines Untersu­chungsausschusses, Schritt für Schritt herauszufinden, wo die Wahrheit liegt. Und ge­nau dieser Punkt wird bislang verhindert.

In einem Untersuchungsausschuss gibt es im Übrigen – das ist immer das Wunderba­re – auch ein Gutachten, das besagt: Strafrechtlich hat das keine Bedeutung. – Ein Un­tersuchungsausschuss des Parlaments hat die Aufgabe, die politische Verantwor­tung zu klären. Es wird kein Gericht der Welt geben, das Sie verurteilt, wenn Sie als Verkehrsminister flächendeckende Kampagnen über Verkehrssicherheit schalten, in denen steht: Im Winter kann es schneien. – Die Frage ist, ob das sinnvoll ist. Und die­se Frage der politischen Relevanz, der Sinnhaftigkeit ist eine politische Klärung und keine strafrechtliche. Das wird hier andauernd vermengt.

Der letzte Punkt dazu. Das ist jetzt so oft gefallen: Inserate schalten auch andere, die sind sinnvoll, überall wird inseriert. – Das mag schon sein. Der Unterschied ist nur, dass Inserate normalerweise auch selbst bezahlt werden. Und in dem Moment, in dem Inserate nicht selbst bezahlt werden, sondern bestellt werden und die Rechnung woan­ders hingeht, liegt ein politischer Klärungsbedarf vor, Herr Bundeskanzler. Diesem soll­ten Sie sich stellen. (Beifall bei den Grünen.)

Das war für mich ein Aha-Erlebnis: Solange der Herr Kollege Jarolim von der SPÖ im Untersuchungsausschuss gesessen ist und Peter Pilz und Gabi Moser mir immer be­richtet haben, dass es durchaus eine intensive Beteiligung der SPÖ bei der Aufklä­rungsarbeit gibt, habe ich mir gedacht: Interessant, da hat sich vielleicht etwas geän­dert. Und dann kam der Tag, an dem bekannt wurde, dass Johannes Jarolim aus dem Untersuchungsausschuss ausscheidet und durch Fraktionsführer Otto Pendl ersetzt wird. Jetzt ist Otto Pendl nicht nur zufälligerweise Bürgermeister in der Gemeinde, in der ich wohne, sondern auch Mitglied des Geschäftsordnungskomitees. In diesem ha­ben wir zwei Jahre lang Verhandlungen über die Frage Untersuchungsausschuss als Minderheitsrecht geführt.

Übrigens: Das eine Mal hat Bundeskanzler Faymann gesagt: Ich würde ja kommen, wenn ich geladen wäre. Das andere Mal hat Kollege Cap gesagt: Ich habe ja unter­schrieben: Untersuchungsausschuss als Minderheitsrecht. – Und beide Fälle hatten eine Gemeinsamkeit: Verhandeln kamen nicht Cap und nicht Faymann, sondern Otto Pendl. Otto Pendl kam auch verhandeln, als es um das Minderheitsrecht auf Einset­zung eines Untersuchungsausschusses ging. Da war der Eindruck schon offensicht­lich: Pendl hatte einen Auftrag von oben. Es darf nichts herauskommen.

Spannend war bei der Debatte, dass es ja bei dem Streit um die Frage gegangen ist: Wer entscheidet, wenn es Unklarheiten gibt? Da haben wir uns lange nicht wirklich einigen können bei der Frage: Soll es ein Verfahren geben, soll es eine Schiedsstelle geben?

Da gab es eine entscheidende Situation. An diese kann ich mich gut erinnern, denn es war so eine Auseinandersetzung: ÖVP, BZÖ, Grüne waren tendenziell dafür, dass man eine gerichtliche Schiedsstelle einrichtet. FPÖ und SPÖ haben gesagt, nein, sie wollen eher ein Schiedsgericht.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 200

Dann hat Kollege Fichtenbauer einen Schritt gemacht und hat gesagt: Okay, ich durch­breche jetzt diesen Stillstand. Ich kann mir bei wichtigen Fragen vorstellen, dass man auch dort eine gerichtliche Entscheidung trifft. Und genau ab dieser Sitzung war es aus. Ab dieser Sitzung war das scheinbare Gefecht, das Otto Pendl geführt hat, erle­digt und die SPÖ hat zugemacht. Alle anderen vier Fraktionen haben gesagt, okay, ge­richtliche Schiedsstelle. Aber die SPÖ war in diesem Moment draußen aus den Ver­handlungen. (Abg. Mag. Kogler: Immer wenn es auf die SPÖ ankommt, !)

Somit war klar, Otto Pendl ist ein Signal – und dieses Signal strahlt auch aus. Kollege Pilz hat ja jetzt gerade wieder ein Gespräch geführt. Soweit die Informationen richtig sind, hängt die Einigung über den Antrag, der heute geklärt werden kann, an einer Fraktion; und das ist die SPÖ-Fraktion. Es gibt offenbar eine weitgehende Einigung von vier Fraktionen, dass man weitere drei Tage im U-Ausschuss in Aussicht nehmen kann, damit die ausstehenden Themen abgehandelt werden können. Es gibt eine Frak­tion, an der es hängt. Jetzt ist offenbar die Antwort: Otto Pendl entscheidet. Er ist jetzt gerade draußen und trifft diese Entscheidung.

Josef Cap hat als Klubobmann zu Mittag gesagt, wenn es diesen gemeinsamen Antrag gibt, dann wird der Fristsetzungsantrag zurückgezogen. Jetzt gibt es die Klarheit, dass es eine Entscheidung geben kann, dass dieser Antrag auch noch vor Ende dieser Dringlichen da sein kann. Es liegt also ausschließlich an der SPÖ, ob es jetzt zu einer Einigung kommt und damit diese Fristsetzung hinfällig ist.

Vielleicht sollten Sie sich eines überlegen: Wenn es diese Einigung nicht gibt, dann wird es bei der nächsten Sitzung des Untersuchungsausschusses einen mündlichen Bericht geben. Und nach dem Rücktritt von Gabriela Moser wird als erster Obfrau-Stell­vertreter das Gesicht der politischen Aufklärung in Österreich diesen Bericht halten, sein Name ist Otto Pendl. Ich frage Sie, ob Sie wirklich wollen, dass dieser Untersu­chungsausschuss mit einem Bericht von Otto Pendl beendet wird und ob Sie glauben, dass damit das Vertrauen in die Politik in Österreich wiedergewonnen werden kann. (Beifall bei den Grünen.)

16.31


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Mag. Lapp gelangt nun zu Wort. – Bitte. (Abg. Mag. Kogler: Pendl, eine Leuchte der Aufklärung!)

 


16.31.56

Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Sie haben jetzt gerade den Frust, den Kollege Brosz in Trumau hat, weil dort die Grünen nicht sehr stark sind und sich Otto Pendl als erfolgreicher Bür­germeister um die Anliegen der Bevölkerung kümmert, gehört. Kollege Brosz hat das dargestellt. (Abg. Mag. Kogler: Mein Gott!) – Schön, Sie konnten sich ausreden. Kom­men wir zum Untersuchungsausschuss! (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwi­schenruf der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie sehen hier den Antrag, der bezüglich des Weiterganges des Untersuchungsausschusses von Seiten der Regierungsfraktionen den anderen Fraktionen übergeben wurde. Es wurde immer wieder von Seiten des Kol­legen Pilz darauf fokussiert, dass man eigentlich nur Bundeskanzler Faymann laden müsse, das sei ihm das Wichtigste für den Untersuchungsausschuss. Und dem treten wir entgegen.

Warum treten wir dem entgegen? – Als Werner Faymann im Jahre 2007 als Verkehrs­minister kam, war er der erste Minister, der sich aktiv um das Unternehmen ÖBB ge­kümmert hat. (Abg. Ing. Hofer: Der steht gar nicht auf der Liste!) Die vorherigen Ver­kehrsminister und Staatssekretäre haben filetiert, haben zugesperrt, haben die Be-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 201

schäftigten als Tachinierer und Faulpelze beschimpft und haben sich um das Unter­nehmen ÖBB überhaupt nicht gekümmert. (Abg. Mag. Kogler: Der steht gar nicht auf der Liste! Sie haben schon wieder die falsche Ausrede!)

Medienkooperationen wurden von Seiten des neuen Verkehrsministers 2007 eingerich­tet. Diese Medienkooperationen sind wichtig. Hier den Vergleich mit Telekom-Kursma­nipulationen und BUWOG-Malversationen und Glücksspielzahlungen zu ziehen, wo Menschen in die eigenen Taschen gewirtschaftet und das Geld von den Steuerzahle­rinnen und Steuerzahlern in die eigenen Taschen gesteckt haben, das, meine Damen und Herren, ist eine bodenlose Ungeheuerlichkeit, steht in keiner Relation und ist abzu­lehnen! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Bucher: Das habt ihr selber beschlossen!)

Es gibt Gesetzesänderungen im Bereich Medienkooperationen. Es wurden hier Ände­rungen gemacht, alles ist erledigt. Aber daran erinnert sich Kollege Pilz heutzutage nicht.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Untersuchungsausschuss ist mir eines aufgefallen: dass die Vorsitzende Moser am meisten mit ihrem Fraktionskollegen Dr. Peter Pilz zu kämpfen hatte, denn er hielt sich wenig an Regeln, war immer mit ih­rer Vorsitzführung nicht einverstanden und ist nicht auf Argumente eingegangen. (Abg. Öllinger: Darum habt ihr ihr das Misstrauen ausgesprochen?!) – Karl Öllinger, es freut mich, dass du so für deinen Fraktionskollegen eintrittst, aber meiner Meinung nach  (Abg. Öllinger: So etwas Absurdes!) – Du warst nicht dabei. (Abg. Öllinger: Nein, Gott sei Dank!) – Deswegen redest du jetzt mit, okay.

Es ist auch so, dass es Kollegin Moser ja gestern in den Medien so dargestellt hat, sie sei nicht zurückgetreten, sondern sie habe den Weg freigemacht. Sie hätte das am besten Dr. Peter Pilz sagen sollen, denn er hat heute in der Früh darüber gesprochen, dass Gabriela Moser zurückgetreten ist. (Abg. Mag. Kogler: Wir haben nicht das ge­macht, was Pilz wollte! Deswegen wird der Ausschuss abgedreht!) – Also bitte, redet mehr miteinander, das würde auch das Klima hier im Hohen Haus verbessern. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Hörl.)

Ich möchte jetzt bei dieser Sitzung des Untersuchungsausschusses, die wir im Som­mer hatten, beginnen. Für mich war das damals eine Situation, die ich als sehr großes parlamentarisches Missgeschick erachtet habe, und wo ich sehe, dass wir jetzt noch damit zu kämpfen haben. Es wurde von Seiten der Vorsitzenden ein Antrag, ein Vier-Parteien-Antrag als gesetzeswidrig nicht zugelassen und nicht abgestimmt.

Dann gab es verschiedene Gespräche der Fraktionsführer mit der Präsidentin. Und dann gab es wieder eine Sitzung des Untersuchungsausschusses, und die Vorsitzende hat diesen Antrag betreffend gesagt, dass sie ihn jetzt zwar zulässt, dass er aber ihrer Meinung nach noch immer gesetzeswidrig ist. (Abg. Mag. Kogler: Ja und?! Das ist ja unglaublich!) Und das ist meiner Meinung nach nicht einsichtig.

Es ist auch so gewesen, dass bei dieser Untersuchungsausschusssitzung die Vorsit­zende eine Erklärung abgegeben hat; diese Erklärung konnten wir dann wortidentisch in der APA mitlesen. (Abg. Mag. Kogler: Ja und?!) Und das, meine sehr geehrten Da­men und Herren, ist wirklich eine Desavouierung der Kolleginnen und Kollegen in ei­nem Untersuchungsausschuss! (Beifall bei der SPÖ.)

Sie sehen hier unseren Fahrplan (einen Antrag in die Höhe haltend), unsere Anregun­gen. (Abg. Mag. Kogler: Dürfen wir Sie für unseren Wahlkampf buchen?) Ich finde, es ist wichtig, dass jetzt weiter diskutiert wird, dass weiter versucht wird, um einen Kom­promiss zu kämpfen. Ich weiß, dass sich alle Fraktionsführer sehr darum bemühen, einen Kompromiss zu finden und auch jetzt in stundenlangen Verhandlungen für die Weiterarbeit dieses Ausschusses kämpfen.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 202

Aber, sehr geehrte Damen und Herren, am Nasenring des Herrn Dr. Peter Pilz lassen wir uns nicht gerne durch das Parlament führen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Ab­geordneten der ÖVP. – Abg. Mag. Kogler: Deswegen muss Gabi Moser zurücktreten, oder was? Unfassbar!)

16.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Fürntrath-Moret­ti zu Wort. – Bitte.

 


16.37.08

Abgeordnete Adelheid Irina Fürntrath-Moretti (ÖVP): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! In einem Punkt muss ich meiner Vorrednerin wirklich zustimmen: Ich bin auch Hauptmitglied des Untersuchungsausschusses und ich stelle auch fest, Frau Moser: So leid es mir tut, aber mit einer kompetenten und un­abhängigen Vorsitzführung hätten wir uns diese Debatte heute wirklich erspart. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Mag. Kogler.)

Bis vor Kurzem habe ich ja noch gehofft, dass sich vor allem die Grünen noch bewe­gen würden und die Vernunft siegen würde. (Abg. Dr. Moser: Wir haben uns bewegt!) Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, vielleicht ergibt sich ja etwas. (Abg. Ing. Hofer: Aber sie hat doch den Weg freigemacht! – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Muss sie sich ans Kreuz nageln?)

Bedauerlicherweise ist es ja wirklich so, dass sich Frau Abgeordnete Moser sehr stark – meine Vorrednerin hat es gesagt – von Herrn Pilz beeinflussen lässt. (Abg. Mag. Kogler: Das Gegenteil hat Ihre Vorrednerin behauptet! Sie können nicht einmal sinnerfassend zuhören!) Ich verstehe natürlich, dass Herr Pilz Interesse daran hat, dass da ein Wirbel entsteht, denn es ist ja wirklich bitter, wenn er seine Bühne verliert.

Nun aber zum wesentlichen Thema, dem Thema Inserate von Regierungsmitgliedern. Es ist selbstverständlich legitim, dass ein Bundeskanzler oder ein Minister oder ein Staatssekretär seine Arbeit, die er für die Österreicherinnen und Österreicher macht, auch entsprechend kommuniziert. Selbstverständlich ist es auch notwendig, in Medien zu inserieren. Und dass diese Inserate nicht gratis sind, das ist uns wohl allen klar.

Was aber nicht in Ordnung ist, ist die Schaltung von Inseraten in immer denselben Medien, sich permanent nur eines bevorzugten Boulevards zu bedienen und sich damit quasi eine Hofberichterstattung zu schaffen. Das, sehr geehrte Damen und Herren, kann und darf es nicht geben!

Es darf auch nicht sein, sehr geehrte Damen und Herren, dass Inserate von staatlichen oder halbstaatlichen Unternehmen einer Person mehr nützen als dem Unternehmen selbst. Ich bin auch sehr, sehr froh darüber, dass wir das Mediengesetz beschlossen haben. Und nicht Sie, Herr Bundeskanzler, haben es beschlossen, sondern wir Abge­ordnete haben es beschlossen – nur zur Aufklärung.

Das Urheberrecht darauf hat quasi Karlheinz Kopf, unser Klubobmann. Also ich streue dem Klubobmann Karlheinz Kopf Rosen und ein paar Gänseblümchen dem Herrn Staatssekretär Ostermayer. (Beifall bei der ÖVP.)

Da heute am Vormittag der Herr Abgeordnete Pirklhuber gesagt hat, der heutige Tag sei ein schwarzer Tag für den österreichischen Parlamentarismus: Das kann ich abso­lut nicht nachvollziehen, denn die Grünen wollen ja immer nur, dass ihre Minderheit über die Mehrheit bestimmt. (Abg. Mag. Kogler: Der Pirklhuber ist schuld, warum der Untersuchungsausschuss nicht weiterarbeiten kann?) Und bitte, das kann es in einer Demokratie wirklich nicht geben. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Kogler: Der Pirkl­huber muss zurücktreten!)

Beruhigen Sie sich, Herr Kollege! Ich bin eine Steirerin, regen Sie sich nicht auf!


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 203

Sehr geehrte Damen und Herren, wir wollen die Öffentlichkeit keineswegs hinters Licht führen. Wir wollen Aufklärung, wir stehen für Aufklärung (Abg. Mag. Kogler: Nur der Pirklhuber hält Sie auf!), aber wir wollen seriöse Aufklärung. Und ich bitte Sie wirklich, springen Sie über Ihren Schatten! Unser Klubobmann hat gesagt, es liegen Vorschläge auf dem Tisch. Verhandeln Sie mit uns, und erarbeiten wir eine gemeinsame Vorge­hensweise! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Pirklhuber: Wo sind wir gelandet in die­sem Parlament, dass solche Reden gehalten werden?)

16.40


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Vilims­ky. – Bitte.

 


16.40.54

Abgeordneter Harald Vilimsky (FPÖ): Frau Präsident! Hohes Haus! Ich verstehe die ÖVP wirklich nicht. (Abg. Rädler: Ah? Das ist etwas Neues!) Da werden in diesem Un­tersuchungsausschuss Ihre Repräsentanten über ein halbes Jahr, ein Dreivierteljahr lang wie die Tanzbären vorgeführt, da wird über eine geraume Zeit hinweg die ÖVP als die Korruptionspartei schlechthin beschrieben – teilweise ist das nicht ganz unrichtig –, aber dann, wenn erstmals die Chance besteht, die Werte, die Sie plakatiert haben, nämlich Transparenz, Offenheit und Vertrauen, zu vermitteln – Sie haben einen eige­nen „Ehrenrat“ gebildet, der über Ihre Politik wachen soll –, dann machen Sie den Da­men und Herren von der SPÖ die Mauer und bilden mit dieser eine Vertuschungskoa­lition rot-schwarzer Prägung. (Beifall bei der FPÖ.)

Da sollten Sie sich eigentlich genieren, sich selbst am Nasenring nehmen und sich die Frage stellen, wie sehr Sie sich noch tiefer in dieses Debakel hineinreiten wollen, in dem Sie schon bis zum Hals drinnen stecken.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bin der Meinung, dass der Herr hinter mir, der Herr Bundeskanzler Faymann, auf mich wahrscheinlich sehr sauer ist, und ich schließe auch nicht aus, dass irgendwann einmal eine Racheaktion kommt, weil ich eben im Jahr 2011 diese Sachverhaltsdarstellung auf die Reise geschickt habe, und dies nicht, um mir aus einer Justament-Situation heraus damit ein paar Stunden die Zeit zu vertreiben, sondern weil ich über viele Jahre hinweg diese Machenschaften be­obachtet habe.

Gehen wir zurück in die Zeit, als der Herr jetzige Bundeskanzler Faymann Wohnbau­stadtrat in der Gemeinde Wien war, mit seinem Mitarbeiter Ostermayer, und damals schon bekannt war, dass dort gigantische Volumina an Inseraten an diverse Zeitungen vergeben wurden. (Abg. Mag. Lapp: Gute Arbeit geleistet !) Leider war es nicht mög­lich, Mehrheiten zu finden, um eine Untersuchungskommission auf Wiener Ebene ein­zurichten zur Klärung der Frage, inwieweit Unternehmungen, die im öffentlichen Eigen­tum oder Einfluss stehen, damals auch herangezogen wurden, um auf fremde Rech­nung zu inserieren.

Ich erwähne das deswegen – und das ist die Basis meiner Sachverhaltsdarstellung –, weil es in meinem Ansinnen niemals darum ging, allgemeines Medien-Bashing zu be­treiben oder irgendwo zu unterstellen, die Medien würden sich kaufen lassen. Das war nicht Gegenstand meiner Sachverhaltsdarstellung, und es war auch niemals Gegen­stand meiner Sachverhaltsdarstellung, ob die Inserate des damaligen Verkehrsminis­ters Faymann schön waren oder weniger schön waren, ob sie effektiv waren aus werb­licher Sicht oder ob sie weniger effektiv waren, ob es besser ist, in der Zeitung A zu inserieren oder in der Zeitung B. Darum ging es nie. Worum es ging, ist Inserieren auf fremde Rechnung. (Beifall bei der FPÖ.)

Worum es ging, ist, Druck auszuüben, als Verkehrsminister Druck auf öffentliche Un­ternehmen wie die ÖBB und die ASFINAG auszuüben, zu höheren Ehren des Herrn


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 204

damaligen Verkehrsministers und jetzige SPÖ-Chefs Werbung betreiben zu müssen, ohne dass der Vorstand damit befasst wurde, indem man das Ganze am Vorstand vor­beigeschmuggelt oder im Nachhinein den Vorstand vielleicht sogar genötigt hat, das zu sanktionieren. Da ist aus meiner Sicht ganz klar Amtsmissbrauch und Untreue gege­ben, und das war auch eine Basis für die Staatsanwaltschaft, die Basis, auf der sie ermittelt hat, und es ist auch die Basis, auf der wir heute hier diskutieren, ob in weiterer Folge Herr Bundeskanzler Faymann in den Untersuchungsausschuss geladen werden soll oder nicht. (Zwischenruf des Abg. Haberzettl.)

Und bitte hören Sie auf, zu sagen, Inserate seien etwas Gutes! – Ich akzeptiere das, es ist auf einem kleinen österreichischen Lesermarkt notwendig, dass Zeitungen Inserate bekommen. Das ist in Ordnung, und da soll es auch einen Wettbewerb geben. Was aber nicht gehen kann, ist, mit einem Amtsmissbrauch seine ministerielle Funktion da­für zu missbrauchen, öffentliche Unternehmen anzuhalten, inserieren zu müssen, und dann de facto auf Kosten der Bahnkunden und der Vignettenzahler in eigener Sache Werbung zu betreiben. Das ist das Schändliche, das abgestellt gehört. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich würde gern den Kollegen Cap – den ich bis vor Kurzem sehr geschätzt habe, auf­grund eines einzigen Umstandes, nämlich weil ich ihm abgenommen habe, dass er sich für Parlamentarismus einsetzt – fragen, wie es weitergehen soll. Er ist für Minder­heitsrechte eingetreten und dafür, dass Untersuchungsausschüsse als Minderheits­recht etabliert werden können. Nur: Heute soll mit einer Mehrheit dieser Untersu­chungsausschuss, den Sie, Herr Kräuter – wo immer Sie sein mögen –, gestern noch als Minderheitsrecht beschworen haben, beendet werden. Da werden mitunter burles­ke Argumente gewählt, wie zum Beispiel: Der Bundeskanzler Faymann brauche ohne­hin nicht in den Untersuchungsausschuss zu kommen, weil er im ORF schon alles ge­sagt habe.

Ich würde wirklich gern eine ernsthafte Diskussion darüber führen, wie es denn wei­tergehen soll. Machen wir dann demnächst in Österreich so eine Art Richterin-Barbara-Salesch-Show, zu der dann Personen, wenn man etwas wissen möchte, nachmittags ins Fernsehen eingeladen und befragt werden, und damit ist das Parlament dann de facto ausgeschaltet? – Der wesentliche Unterschied zwischen einer Plauderstunde im öffentlich-rechtlichen Fernsehen oder wo auch immer oder auch einer Beantwortung einer Dringlichen Anfrage und einem Untersuchungsausschuss sind bis zu drei Jahre Haft, wenn nicht die Wahrheit gesagt wird. Und es gibt Unterlagen, aufgrund derer viel mehr ins Detail nachgefragt werden kann, und es gibt die Wahrheitspflicht.

Was muss noch alles geschehen?, frage ich die Damen und Herren von der ÖVP. Es ist offenkundig, was geschehen ist, nämlich dass jemand unter Ausnutzung seiner Mi­nisterfunktion im Verdacht steht, beauftragt zu haben, in eigener Sache zu werben. Und nachdem Ihre Leute ein halbes Jahr, ein Dreivierteljahr lang wie die Tanzbären vorgeführt wurden und man sich da drüben (in Richtung SPÖ) ins Fäustchen gelacht hat, treten Sie jetzt, wo mehr oder minder vier Parteien sagen könnten: Ja, laden wir diesen Bundeskanzler!, auf einmal als der Vertuscher auf?! – Ich halte das nicht für in Ordnung.

Aber es ist ja nicht nur die Causa des Bundeskanzlers, die diese SPÖ beschäftigt, es sind viel mehr Fälle im Bereich der Sozialdemokraten. Wir haben heute Morgen den Herrn Verteidigungsminister zu Gast gehabt, und der treibt das auf eine andere Art noch viel bunter.

Wenn man sich ansieht, dass Herr Verteidigungsminister Darabos gar nicht einzelne Inserate bucht, sondern sich gleich ein ganzes Magazin kauft, mit 150 000 € aus dem Budget seines Hauses, dann sage ich, da liegt wirklich Meinungskauf vor – nicht bei der Insertionspolitik, da unterstelle ich keinen Meinungskauf, aber wenn der Herr Ver-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 205

teidigungsminister Darabos 150 000 € aus seinem Budget zur Etablierung eines Maga­zins verwendet, das nichts anderes macht, als sein „Profiheer“ zu bewerben, dann ist das in höchstem Maße unanständig. (Beifall bei der FPÖ.)

Auf Basis dieser Sachverhaltsdarstellung diskutieren wir heute darüber, ob wir in die Tiefe gehen können, ob wir politische Verantwortung abklären können, ob es vielleicht in weiterer Folge gegen Bundeskanzler Faymann wirklich strafrechtliche Vorhaltungen gibt, die noch mehr an Substanz gewinnen. Das kann ich nicht vorhersagen, aber ei­nes kann ich heute schon feststellen: dass auf Basis dieser Sachverhaltsdarstellungen, der Erhebungen in weiterer Folge, der Ermittlungen in weiterer Folge, dem Einschrei­ten der Oberstaatsanwaltschaft, unserer Diskussion hier eines erreicht werden könnte, nämlich dass diese Praxis wirklich abgestellt wird.

Ich glaube nicht, dass sich irgendein Minister noch traut, dieses Modell einmal noch zu kopieren und auf fremde Rechnung zu eigenen Zwecken inserieren zu lassen. Da – und das schreibe ich uns, der Freiheitlichen Partei, zu – ist etwas Gutes erreicht wor­den: etwas Gutes für den Steuerzahler, etwas Gutes für den Parlamentarismus und et­was Gutes für die Demokratie. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

16.48


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Petzner gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.49.07

Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Ich darf eingangs eine grundsätzliche Be­merkung zu diesem Untersuchungsausschuss zur Aufklärung von Korruptionsvorwür­fen machen.

Günther Kräuter, Bundesgeschäftsführer der SPÖ, hat hier heute Aussagen getätigt wie zum Beispiel: dieser Untersuchungsausschuss sei mit einer Inquisition vergleich­bar, das sei ein Tribunal, hier werde die Kriminalisierung des Bundeskanzlers betrie­ben. Der Herr Klubobmann Cap hat erklärt, das sei alles Aufgabe der Justiz, das zu un­tersuchen, wir bräuchten keine Thematisierung der Inseratenaffäre im Untersuchungs­ausschuss und so weiter und so weiter.

Wissen Sie, was mir in diesem Zusammenhang auffällt? – Solange es im Untersu­chungsausschuss um die anderen Parteien gegangen ist, vor allem um FPÖ und BZÖ, haben Sie alle diese Argumente nicht gebracht, da war Ihnen alles völlig egal. Jetzt aber, wo es um die SPÖ selbst geht, führen Sie genau diese Argumente ins Treffen. Und dieses Manöver ist einfach sehr, sehr durchschaubar: Solange es um die anderen Parteien geht, sind Sie für volle Aufklärung, sind Sie voll dabei, aber sobald es um Sie selbst geht, meine Damen und Herren von den Sozialdemokraten, wollen Sie von Auf­klärung nichts mehr wissen. Das ist einfach der Punkt: Da wollen Sie von Aufklärung nichts mehr wissen, sodass Sie sogar so weit gehen und bereit sind, diesen Untersu­chungsausschuss per Fristsetzungsantrag abzudrehen und zu beenden. Das ist Ihre Strategie, die Sie verfolgen.

Schauen Sie sich im Gegensatz dazu an, wie sich das BZÖ verhalten hat: Wir haben uns genau umgekehrt verhalten. Wir haben uns offensiv zu Aufklärung bekannt. Wir haben gemeinsam mit unserem Bündnisobmann und Klubobmann Josef Bucher auch in den eigenen Reihen für Ordnung gesorgt. Wir haben gesagt, die Personen, die vor­zuladen sind, sind zu laden – Punkt, aus, Ende –, ob das die Telekom-Affäre, ob das das Glücksspiel oder andere Themen betrifft. Das unterscheidet diese zwei Parteien, und es ist auch wichtig, dass das die Österreicherinnen und Österreicher wissen.

Wir haben hier (in Richtung SPÖ) die Vertuscher sitzen, wir haben hier die Blockierer sitzen, wir haben hier die Verschweiger sitzen (Abg. Haberzettl: Herr Petzner, das ist


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 206

eine Frechheit!) – und wir haben hier (in Richtung BZÖ) die Fraktion sitzen, die auf­deckt, die aufklärt, die Konsequenzen zieht und die für Ordnung in den eigenen Reihen sorgt. Das ist der Unterschied, den man kennen muss. (Beifall beim BZÖ.)

Und auch jetzt, ganz aktuell – ich darf bekräftigen, was Kollege Brosz gesagt hat –, auch jetzt in diesen Minuten baut die SPÖ – Herr Pendl, schau mich einmal an! – Hür­de um Hürde auf. Hürde um Hürde! Die Oppositionsparteien sind mittlerweile bereit, auch über diesen Regierungsantrag, der hier heute in der Früh präsentiert wurde, zu verhandeln, darüber Gespräche zu führen, diesen Antrag ernsthaft ins Auge zu fassen und zu versuchen, auf Basis dieses Antrages von SPÖ und ÖVP noch eine Lösung zu­stande zu bringen, weil wir sagen: Bevor dieser Untersuchungsausschuss heute per Fristsetzungsantrag abgedreht wird, wählen wir den zweiten Weg, weil wir sagen, jeder zusätzliche Tag im Untersuchungsausschuss ist ein gewonnener Tag für dieses Land, ist ein gewonnener Tag im Kampf gegen Korruption, ist ein gewonnener Tag im Kampf für politische Sauberkeit. – Das ist das, was sich gerade entwickelt. Da sind alle mit da­bei: Die FPÖ ist bereit dazu, das BZÖ ist bereit dazu, die Grünen sind bereit dazu und auch die Österreichische Volkspartei ist bereit dazu.

Die Einzigen, die sich jetzt auf einmal gegen ihren eigenen Antrag querzulegen begin­nen, sind die Damen und Herren von der SPÖ. Ihr blockiert euren eigenen Antrag und wollt jetzt von diesem nichts mehr wissen.

Und das ist einfach dieses durchschaubare Manöver. Ihr sagt: Koste es, was es wolle, wir wollen überhaupt keinen einzigen Zeugen zur Inseratenaffäre im Untersuchungs­ausschuss befragen! – Das ist doch die Wahrheit. In Wirklichkeit läuft hier eine große Rettungsaktion, die in erste Linie dem Staatssekretär Ostermayer gewidmet ist, denn der hat in Wahrheit ein viel größeres Problem als der Herr Bundeskanzler. – Zitat: Ich brauche „7 Millionen € für den Werner“. – Zitatende.

Damit komme ich auch zu dieser Inseratenaffäre. Der Herr Kräuter hat hier vorgewor­fen, es handle sich da um eine Anzeige, die vom politischen Gegner, der FPÖ, gekom­men ist. – Dazu sei gesagt: Die Anzeige war nicht der Auslöser, die Anzeige hat nur das zusammengefasst, was ein ranghoher ÖBB-Manager anonym gegenüber dem „Kurier“ am 5. Mai 2011 gesagt hat. Das heißt, ein eigener, roter ÖBB-Manager belas­tet den roten Bundeskanzler. Das hat die gesamte Inseratenaffäre ausgelöst, denn die­ser ÖBB-Manager hat am 5. Mai 2011 anonym gesagt, dass der jetzige Bundeskanzler Faymann als Verkehrsminister frei über die Inseratenvergabe der Österreichischen Bundesbahnen verfügt habe.

Zitat: „Die Bahn musste in ausgewählten Boulevard-Medien Inserate schalten, die das Ministerium bestellte.“

Auf Basis dieser Aussagen dieses ÖBB-Managers hat dann FPÖ-Generalsekretär Vi­limsky am 9. Juni eine Sachverhaltsdarstellung – wenn ich das, wie ich glaube, richtig sage – an die Staatsanwaltschaft geschickt, und in der Folge wurden Ermittlungen ein­geleitet. Das hat die ganze Inseratenaffäre ausgelöst.

Das heißt, das ist keine Kriminalisierung durch den politischen Gegner, sondern das ist eine Skandalwelle, die von der ÖBB, von einem mutigen Manager selber ins Rollen ge­bracht wurde. Und das ist auch richtig, dass dieser ÖBB-Manager das gemacht hat, meine Damen und Herren.

Ich darf auch zusätzlich ergänzen, dass man sich anschauen muss, was Herr Fay-mann als Verkehrsminister da in der „Kronen Zeitung“ in der Serie „Unsere Bahn“ kon­kret geschaltet hat: 24 Doppelseiten, wo Menschen, Zugfahrer, ÖBB-Kunden Missstän­de anprangern konnten – dass das Klo nicht funktioniert, dass der Handyempfang nicht geht, dass die Züge zu spät kommen, dass keine Internetverbindung besteht. Das wur­de auf 24 Doppelseiten in der „Kronen Zeitung“ kritisiert und angeprangert, und der


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 207

Herr Minister, damals Minister Faymann, war der, der dann Verbesserungen verspro­chen hat.

Jetzt frage ich Sie: Wo soll da – logisch gedacht – der Werbewert für die Österreichi­schen Bundesbahnen sein, wenn in der auflagenstärksten Tageszeitung dieses Lan­des die Österreichischen Bundesbahnen auf 24 Doppelseiten angeschüttet werden? Diesen Werbewert kann Ihnen kein Werbeexperte in diesem Land plausibel erklären, meine Damen und Herren! (Abg. Kickl: Ich freu’ mich schon auf die SPÖ-Inserate im kommenden Wahlkampf!)

Daher ist es auch notwendig, dass wir diese Serie und andere Inseratenschaltungen im Untersuchungsausschuss beleuchten und prüfen.

Ich darf auch dem Kollegen Cap ausrichten: Es geht ja im Untersuchungsausschuss nicht um die juristische, um die rechtliche Aufklärung – das obliegt der Justiz –, son­dern es geht um die politische Aufklärung. Und bei der politischen Aufklärung muss die Fragestellung lauten, ob der Herr Faymann mit Steuergeldern innerhalb von staats­nahen Betrieben korrekt umgegangen ist oder nicht. Und zur Klärung dieser Frage wäre es auch angebracht, dass Bundeskanzler Faymann den Mut aufbringt, im Unter­suchungsausschuss als Zeuge auszusagen, meine Damen und Herren.

Ein letzter Satz auch noch in Richtung des Bundespräsidenten, weil er vielleicht zu­schaut: Herr Bundespräsident, Sie können die Hofburg, das Hofburg-Klo wieder verlas­sen. Der politische Sturm ist dabei, vorüberzuziehen. (Abg. Neugebauer: Respekt vor dem Amt?) – Denn: Der Herr Bundespräsident war wieder einmal zu feige, hiezu klar Stellung zu beziehen, und auch das möchte ich hier kritisiert haben. (Beifall bei Ab­geordneten des BZÖ.)

Eines fällt schon auf: Der Herr Bundespräsident ist sehr schnell, sehr laut in den Me­dien vertreten, wenn es um Blau oder Orange geht, wenn es um einen Cartoon geht oder um ein Facebook-Posting. Da ist er schnell bei der Sache. Wenn es aber darum geht, dass die Regierungsparteien den größten und wichtigsten Untersuchungsaus­schuss dieses Landes, den es jemals gegeben hat, abdrehen wollen, dann schweigt dieser Bundespräsident. (Beifall bei BZÖ und FPÖ.)

Jeder Österreicher/jede Österreicherin möge sich selbst ein Bild davon machen, ob so ein Bundespräsident der richtige Bundespräsident für dieses Land ist. Ich glaube, nicht, weil ich glaube, dass ein Korruptionsausschuss und die Aufklärung von Korruption noch immer wichtiger sind als ein Cartoon. Ich hätte mir daher vom Bundespräsidenten erwartet, dass er da ganz klar Stellung bezieht. Aber wir kennen ihn ja mittlerweile, meine Damen und Herren: Immer wenn es um seine eigenen ehemaligen Parteige­nossen geht, dann wird er sehr, sehr schnell leise und schnell sehr, sehr still, der Herr Bundespräsident.

Abschließend noch einmal zusammenfasst mein Appell, vor allem an die SPÖ – um diese geht es jetzt –: Die Opposition – alle drei Oppositionsparteien – ist bereit, über diesen Vorschlag der SPÖ selbst und der ÖVP zu verhandeln und hier eine Lösung zu finden. Es ist möglich, heute noch die Fortsetzung dieses Untersuchungsausschusses sicherzustellen. Es ist heute noch möglich, die Aufklärung von Korruption in diesem Land weiter zu betreiben. Es liegt alles, meine Damen und Herren, jetzt nur noch an der Kanzlerpartei SPÖ, die dafür grünes Licht geben muss.

Und dazu fordere ich Sie, meine Damen und Herren von den Sozialdemokraten, ganz ausdrücklich auf. (Beifall beim BZÖ.)

16.59


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Mag. Mu­siol. – Bitte.

 



Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 208

16.59.47

Abgeordnete Mag. Daniela Musiol (Grüne): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Zuhörerinnen und Zuhörer! Ich habe mir heute mancherlei skurrilen Rede­beitrag erwartet, und ich muss sagen, meine Erwartungen sind übertroffen worden.

Skurril deshalb, weil das, was die Regierungsparteien, aber auch BZÖ und FPÖ in den letzten Wochen und Tagen hier an demokratiepolitischem Wahnsinn abgeliefert haben, rational nicht erklärt werden kann. Daher war klar, dass vor allem jene von den Re­gierungsparteien, die sich heute zu Wort melden, entweder nur eingestehen können, dass sie sich verrannt haben, aber gehörig verrannt haben, oder aber irgendwelche skurrilen Begründungen finden müssen, warum das, was sie getan haben, oder das, was ihre KollegInnen getan haben, oder Kollegen in dem Fall, dann doch vielleicht sinnvoll war. (Präsident Neugebauer übernimmt den Vorsitz.)

Frau Kollegin Lapp und Frau Kollegin Fürntrath-Moretti, ich bin entsetzt über Ihre Bei­träge! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Lapp: Das war leider die Wahrheit!)

Die waren wirklich unglaublich sexistisch. Ich kann Ihnen auch erklären, warum. Ich war letzte Woche in der Fraktionsführersitzung des Untersuchungsausschusses und war dort schon entsetzt über die Art und Weise, wie Abgeordneter Amon, Abgeordne­ter Pendl, aber auch Petzner und Rosenkranz auf die Untersuchungsausschussvorsit­zende Moser eingeredet und Unterstellungen ausgebreitet haben, die wirklich an Se­xismus nicht zu übertreffen sind – subtiler Sexismus, das muss man dazusagen.

Einer Ausschussvorsitzenden, die über Monate hervorragende Arbeit geleistet hat, anerkannt sogar von den großen Fraktionen, die haben das Anfang Juli noch selbst in den Medien verkündet, welch hervorragende Ausschussvorsitzende hier am Werk ist, zu unterstellen, sie würde nur am Gängelband ihres Kollegen Pilz hängen, war wirklich unglaublich. Das wäre einem Mann in dieser Situation nicht passiert, das alles ist nur passiert, weil es sich um eine weibliche Vorsitzende handelt. (Ruf bei der ÖVP: Hallo! – Zwischenrufe bei ÖVP und SPÖ.) Und das sollten Sie in der SPÖ begriffen haben, Frau Kollegin Wurm, weil ich Sie da sehe, und vor diesem Hintergrund verstehe ich überhaupt nicht, dass Sie das decken und auch noch eins draufsetzen.

Frau Kollegin Lapp, Sie haben sich selbst widersprochen. Wenn Sie als Beleg bringen, dass Kollegin Moser in der Vorsitzführung am meisten mit dem Kollegen Pilz gekämpft hat, dann ist das doch nur ein Beweis dafür, dass sie Unabhängigkeit bewiesen (Beifall bei den Grünen) und gezeigt hat, dass sie jedem, der ihrer Meinung nach die Arbeit des Ausschusses stört, entgegentritt, und das hat sie auch getan. Und wenn Sie dem Kollegen Öllinger sagen, er war nicht dabei: Ich war dabei. Ich war in vielen Aus­schusssitzungen, das wissen Sie, als Zuhörerin, als Akteurin, als Mitglied, das wissen Sie, Frau Kollegin Tamandl, und ich habe gesehen, was geschehen ist, und es war ganz genau die Vorsitzführung von Kollegin Moser, die ermöglicht hat, dass überhaupt schon so viel ans Licht gekommen ist. (Beifall bei den Grünen.)

In einem muss ich meinem Kollegen Pirklhuber widersprechen: Es ist kein schwarzer Tag für den österreichischen Parlamentarismus, denn was in den letzten Tagen und Stunden geschieht, und das haben zahlreiche JournalistInnen durchaus auch schon bemerkt und geschrieben, ist, dass sich die Nebel lichten, nämlich die Nebel der gro­ßen Parteien, die seit Monaten über Demokratiereform sprechen, seit Monaten darüber sprechen, dass wir das Wahlrecht, den Parlamentarismus, die direkte Demokratie ver­ändern müssen, und dann, wenn es wirklich darum geht, Antworten auf die sogenannte Politikverdrossenheit zu geben, indem man Aufklärung zulässt, indem man unabhängi­ge Aufklärung zulässt, plötzlich blockieren. (Abg. Rädler: Komplexbeladen!)

Da muss ich jetzt schon auch FPÖ und BZÖ in die Pflicht nehmen, denn Sie haben da bis gestern mitgemacht. Sie haben genauso Druck ausgeübt, Sie haben genauso da­rauf gedrängt, dass eine Weiterarbeit nur möglich ist, wenn Moser zurücktritt. Dass Sie


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 209

sich jetzt als die Saubermänner hinstellen wollen, ist zwar emotional nachvollziehbar, entspricht aber nicht der Wahrheit.

Jetzt ist es so, dass scheinbar alle bereit sind weiterzuarbeiten und es eine Einigung geben könnte, wenn nicht wieder die SPÖ blockieren würde, und das verstehe ich ein­fach nicht. Ich verstehe nicht, wie Sie glauben können, dass Sie damit durchkommen. So plump und abgehoben kann man doch nicht sein, dass man glaubt, dass die eige­nen WählerInnen, aber auch alle anderen das nicht durchschauen. Entschuldigung, die Leute auf der Straße wissen doch: Wenn man nichts zu verbergen hat, Herr Bundes­kanzler, dann kann man doch einfach in diesen Untersuchungsausschuss gehen und aussagen. Warum Sie diese Blockaden aufbauen, Herr Abgeordneter Pendl, verstehe ich nicht, will ich nicht verstehen und werde ich nicht verstehen.

Worum es jetzt geht, ist, den Fristsetzungsantrag durchzubringen. Verlassen Sie Ihre Blockade, kommen wir zu einer Einigung und lassen Sie diesen Ausschuss weiterar­beiten im Sinne der Demokratie! (Beifall bei den Grünen.)

17.05


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Dei­mek. – Bitte.

 


17.05.01

Abgeordneter Dipl.-Ing. Gerhard Deimek (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Mei­ne Herren auf der Regierungsbank! Wir haben heute eine Dringliche Anfrage der Grü­nen zu den Themen des Untersuchungsausschusses und in Folge davon zum Untersu­chungsausschuss selbst zu behandeln, und ich frage mich die ganze Zeit: Warum be­kämpft hier und heute die SP einen Auftritt des Herrn Faymann vor dem Untersu­chungsausschuss? Warum bekämpft heute die SP-Fraktion noch einmal eine Frau Kol­legin Moser oder einen Herrn Kollegen Pilz, der gar nicht Vorsitzender ist. Beide sind nicht das Thema.

Frau Moser, die ein halbes Jahr den Ausschuss wunderbar geleitet hat und sich dann ein paar Sachen geleistet hat, hat die Konsequenzen gezogen. Darüber brauchen wir alle nicht mehr nachzudenken und zu reden. Jetzt kommen Sie jedoch auf einmal mit diesen alten Wuchteln, ziehen sie hervor und begründen damit irgendetwas, wofür Ihnen das nicht einmal einen Hauch von Unterstützung gibt beziehungsweise charak­terliche Entlastung bietet.

Ich habe nur eine Antwort darauf: Hinter diesem Inserate-Skandal des Herrn Faymann muss so etwas Ungeheuerliches, so etwas Großes stecken, dass Sie Ihren Charakter und Ihr Mandat, Ihr freies Mandat an der Garderobe abgeben und nur mehr in Par­teizwang etwas machen. Schämen Sie sich dafür, auch für diese Seite! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Was hat das mit dem Charakter zu tun?)

Dieser 19. September 2012 wird, wenn Sie das durchziehen, was Sie derzeit vorha­ben, ein Tag der Schande! Sie können damit rechnen, dass dieses eine Mal öffentli­che Meinung und veröffentlichte Meinung nicht dasselbe sind. Es gibt draußen genü­gend Leute, die ab 18 Uhr zu einem Flashmob kommen. Ich bin fast überzeugt davon, auch einige vom WKR werden dort einen Bummel veranstalten, und wir werden das genauso unterstützen. Die Journalisten unterstützen das, und ein sehr, sehr renom­mierter Journalist, ein ehrenwerter Mann hat heute geschrieben, er kann gar nicht so viel essen, wie er – Punkt, Punkt, Punkt. Das kann man nur nachvollziehen, wenn man weiß, was Sie sich hier leisten.

Herr Faymann! Wie immer ist es diese Mischung aus Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten, und das ist es, was die Leute so aufregt und was sie immer mehr er­kennen. Sie wissen, was die Unwahrheiten sind, sie kommen drauf, und damit leiden


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 210

die Wahrheiten. Zum Beispiel wurde von Ihnen angeführt und auch vom Herrn Kolle­gen Cap so gesagt: Das ist wie im Untersuchungsausschuss, was Sie beim Sommer­gespräch geliefert haben. Sie haben gesagt, das Siebenjahresloch sei leicht erklärt, da seien sie Taxi gefahren. Herr Faymann! Mit 18 Matura und dann Taxi gefahren – das kann man aber erst mit 20. Aus dem Siebenjahresloch-Kanzler ist also der Zweijahres­loch-Kanzler geworden. Schämen Sie sich dafür!

Oder eine zweite Geschichte: Sie haben in Ihrer sogenannten Anfragebeantwortung erzählt, dass Marc Zimmermann ohnehin alles zurückgenommen hätte. – Bitte, der Mann aus der ASFINAG ist in Ihrem eigenen roten Medienreich drinnen. Was wird denn dem anderes übrigbleiben, als alles zu leugnen? Oder: Sie vergleichen Ihre Image-Inserate mit der Kampagne für die Rettungsgasse. Das ist doch eine Ungeheu­erlichkeit! Die Inserate, die BMVIT und ASFINAG für die Einführung der vollkommen neuen Maßnahme Rettungsgasse geschaltet haben, vergleichen Sie mit irgendwel­chen Image-Inseraten, aus denen Sie herausgrinsen. Das darf ja alles nicht wahr sein! Es kann doch nicht sein, dass Sie die Autofahrer verhöhnen! (Beifall bei der FPÖ.)

Oder: Sie haben heute wieder das mit dem Image für die ÖBB erzählt. Sie haben aber vergessen, dass der Herr Gutachter erwähnt hat, dass der tatsächliche Image-Zuge­winn nicht erkennbar war. Ich frage mich auch, wie denn das gehen soll. Die ÖBB, die jeder kennt, egal ob mit guten oder schlechten Vorzeichen, die ÖBB, die unterstützt wird und die davon lebt, dass ihre Mitarbeiter ordentlich arbeiten, soll durch das Image eines unbekannten Wiener Wohnbaustadtrates einen Vorteil haben?!  Geh bitte! Das glaubt Ihnen ja nicht einmal der letzte SPÖ-Funktionär.

Sie wissen noch etwas nicht. Sie wissen nicht, wie Organe arbeiten. Sie können auch nicht wissen, wie Organe in einer Aktiengesellschaft arbeiten. Sie haben ja nicht gear­beitet! Sie haben nicht in einer Privatfirma gearbeitet, Sie haben nicht im öffentlichen Bereich gearbeitet, Sie sind in die Schule gegangen und dann waren Sie sofort Polit­funktionär. Wie soll man da wissen, was ein Aufsichtsrat macht, wie soll man wissen, was ein Vorstand macht? Es tut mir leid, aber über diese Rutsche sind Sie reingekom­men.

Ich sage Ihnen heute, am Tag der Schande, eines: Sie haben die politische Verant­wortung zu übernehmen! Die übernimmt nicht die Justiz, Kollege Cap. Das macht auch nicht die „Krone“, Herr Faymann, oder die Familie Dichand. Die politische Verantwor­tung haben Sie dann zur Kenntnis zu nehmen, wenn Sie der Wähler am Wahltag ab­straft!

Da kann ich nur sagen, und das ist mein Appell an die SP-Fraktion: Machen Sie es einfach wie der Herr Bundespräsident Fischer! Entweder in zwei Jahren eine gehar­nischte Stellungnahme zu dem Punkt, oder gehen Sie heute hinaus, irgendetwas, aber zeigen Sie ein bisschen etwas an Charakter. Ich kenne so viele Leute da drinnen, ehrli­che, ordentliche, anständige Leute. Fragen Sie daheim Ihre Funktionäre, fragen Sie daheim Ihre Mitglieder, was die über die Geschichte heute denken! Da rennen Ihnen die Leute davon. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich weiß, und Kurt Gartlehner aus unserem Bezirk weiß das auch: Die Leute goutieren das nicht. Das ist nur mehr der Herr da hinter mir, der da seine Show abzieht.

Und ich kann Ihnen eines garantieren: Wenn Sie diesen Tag heute mit dieser Unge­heuerlichkeit beenden, dann werden wir alle unseren Enkerln am Abend die Ge­schichte erzählen (Abg. Riepl: Urenkerln auch, gell?) – und auch den Urenkerln, natür­lich –: Na und so ist es dann gekommen, dass Strache Bundeskanzler wurde. (Heiter­keit und Beifall bei der FPÖ.)


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 211

17.11


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Grosz. – Bitte.

 


17.11.25

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Hohes Haus! Da sich ja offenbar ohnedies wieder eine Einigung über den Untersuchungsausschuss abzeichnet, die letzten Wochen un­ter das Motto Hornberger Schießen fallen und auch die Regierungsparteien offenbar wieder der Erkenntnis zuneigen, dass Aufklärung und Transparenz in der Politik viel­leicht doch etwas Wichtigeres wären als das ständige Vertuschen, das sie seit Jahren und Jahrzehnten pflegen, kann ich zu Beginn meiner Rede meine Verwunderung zei­gen. Mich hat etwas verwundert, und zwar durchaus auch mit Humor verwundert.

Aus dem Sommer habe ich ein Bild geistig vor mir, auf dem Frau Klubobfrau Gla­wischnig Händchen haltend mit Bundeskanzler Faymann durch die Almenwelt wandert, was als Honeymoon in St. Veit im Pongau ausgerufen war. Der Bundeskanzler ist der Holden unerhörte 300 km nachgereist, um in irgendeiner Form eine rot-grüne Koalition zusammenzuzimmern. Und heute kommt plötzlich die böse Schwiegermutter in Form des Herrn Pilz, und die ganze junge Liebe, die sich zwischen Rot und Grün entwickelt hat, wird hier am Pult der Republik mit dem Vorschlaghammer wieder zunichte ge­macht.

Kollege Pilz – er ist jetzt nicht da (Ruf: Wie meistens!) –, bei allem Verständnis für Ihre Kritik und angesichts der Richtigkeit Ihrer Kritik: Wenn dieser Herr Faymann ein so schlechter Mensch an der Spitze ist, dann mache ich doch mit einem solchen Men­schen und mit einer solchen Partei niemals eine Koalition. Diesen Paradigmenwechsel zwischen Schein und Sein kennen wir doch nur von der Österreichischen Volkspartei, die vor zwei Wochen der SPÖ ausrichtet, sie wären Diebe, aber heute nach wie vor auf der Anklagebank, vulgo Regierungsbank, weiterhin regieren.

Dass jetzt mittlerweile die Grünen Herrn Faymann ausrichten, dass er quasi der un­anständigste Politiker der Republik ist, wir aber von vor drei Wochen Bilder haben, wie gesagt, mit Händchenhalten und Ausseer Lebkuchenherz zwischen Rot und Grün in St. Veit in Pongau, das passt irgendwie nicht zusammen, sehr geehrte Damen und Herren von den Grüninnen und Grünen.

Jetzt von der humoristischen Betrachtung mit dem Körnchen Wahrheit zu dem, was hinter der Inserate-Affäre des sogenannten Inserators Faymann steckt. Am 21. Au-
gust 2008, das ist jetzt mehr als vier Jahre her, habe ich bei der Staatsanwaltschaft Wien eine Anzeige eingebracht, und zwar in einer Stärke von 40, 50 Seiten, mit allen Beschlussprotokollen, mit allen Aufsichtsratsprotokollen, mit all diesen internen Ver­merken über Gespräche zwischen Ostermayer, ÖBB und ASFINAG, de facto das ge­samte Konvolut. Ich bringe das am 21. August 2008 samt den Rechnungen ein. Da­mals hat das vom heute viel strapazierten sogenannten Boulevard offenbar niemanden interessiert, dass Grosz diese Anzeige eineinhalb Monate vor der Nationalratswahl im Oktober 2008 eingebracht hat. Folgerichtig wurde wenige Tage vor der Bestellung des Bundeskanzlers und vormaligen Verkehrsministers, des nunmehrigen Bundeskanzlers Werner Faymann, dieses Verfahren von der Korruptionsstaatsanwaltschaft, von der Staatsanwaltschaft Wien eingestellt.

Derselbe Tatbestand, dieselben Ermittlungsvorgänge, dieselben Unterlagen in Kopie, dieselben Beschlussprotokolle: Im Jahre 2008 unter Justizministerin Berger – die dürfte Ihnen bekannt sein, die stammt nämlich auch aus der Sozialdemokratie – eingestellt, während jetzt bereits zwei Jahre ermittelt wird und das zu einem Untersuchungsaus­schuss geführt hat.

Anhand dieses Beispiels frage ich mich schon, was davon zu halten ist, wenn heute ein Abgeordneter, ich glaube, es war Klubobmann Kopf, und Klubobmann Cap gefragt ha­ben: Was braucht ihr denn so dringend den Untersuchungsausschuss? Wir haben doch ohnehin eine bestens funktionierende Justiz! Das war ja die Begründung für das mittägliche Zudrehen, diesen neuerlichen Anfall, diesen Untersuchungsausschuss ab-


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 212

zudrehen. Wir haben ja die Justiz! Und jetzt beweise ich Ihnen, dass im Jahr 2008 ge­nau in dieser Affäre die Justiz eben nicht gegriffen hat.

Der damalige Staatsanwalt, ein gewisser Herr Kronawetter, hat wenige Tage vor Amts­antritt des neuen Bundeskanzlers einen justiziellen Hofknicks vor dem neuen Bundes­kanzler vollführt und dieses Verfahren eingestellt.

Daher ist gerade dieser Untersuchungsausschuss zur Klärung der politischen Verant­wortlichkeit so wichtig, da wir anhand dieses Beispiels sehen, dass die Justiz regie­rungs- und polithörig geworden ist in diesem Bereich. (Beifall beim BZÖ.) Und die ös­terreichische Justiz mit ihren roten und schwarzen Staatsanwälten, sehr geehrte Da­men und Herren – die ihr hoffentlich nicht mehr an das Christkind glaubt –, und mit ih­rem Justizressort, dass sie fest im Griff behalten, wird natürlich niemals zulassen, dass in Verfahren gegen rote oder schwarze Regierungsmitglieder ordnungsgemäß ermittelt wird und es auch ordnungsgemäß zu Anklagen kommt.

In welcher Republik leben wir denn überhaupt, in der gegen vier amtierende Regie­rungsmitglieder einer österreichischen Bundesregierung ermittelt wird und diese im Übrigen auch ohne die österreichischen Medien einvernommen werden. Wenn mein Kollege Petzner als Zeuge irgendwo vor Gericht antanzen muss und als Zeuge einver­nommen wird oder wenn ein dritter Nationalratspräsident, im Übrigen ohne Ausliefe­rung durch dieses Haus, einvernommen wird, dann hat man BBC und CNN für Arme vor der Haustür und dann wird rund um die Uhr berichtet. Dann wird aber in einem Sin­ne berichtet, dass der sogenannte Beschuldigte sich nicht in einem Ermittlungsverfah­ren befindet, sondern eigentlich knapp vor der Todesstrafe steht. Verurteilt! Hexenpro­zess! Ein Paria der Gesellschaft! Man darf ihn nicht mehr berühren, ein Unberühr­barer! – Das passiert, wenn ein Kollege Petzner als Zeuge vor Gericht einvernommen wird, et cetera.

Sehr geehrte Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen von allen Parlamentsfrak­tionen! Haben Sie Medienbilder davon gesehen, als vor wenigen Wochen die mit der Kommunalkredit in die Pleite geschlitterte Ministerin Schmied als dafür hauptverant­wortlich einvernommen worden ist, im Übrigen wegen Betruges? (Abg. Dr. Graf: Ein Satz im ORF!) Haben Sie das gewusst? Haben Sie Bilder von Herrn Staatssekretär Ostermayer oder Herrn Bundeskanzler Faymann gesehen, wie sie eben wegen dieser Affäre vor dem Staatsanwalt einvernommen worden sind? Haben Sie da ORF-Kame­ras gesehen und die Medienorgel, die der Herr Medienstaatssekretär jeden Tag be­dient, auch gegen die Opposition und gegen jene Freigeister im Land, die gerne die Wahrheit sagen?

Oder haben Sie erlebt, dass es gegen den Herrn Gesundheitsminister Stöger wegen des Listerien-Skandals, bei dem 14 Menschen in diesem Land zu Tode gekommen sind, wofür die politische Verantwortlichkeit einwandfrei und definitiv bei diesem Minis­ter liegt, eine Medienberichterstattung gibt, wenn er einvernommen worden ist, falls er überhaupt schon einvernommen worden ist? Wir haben einen österreichischen Ge­sundheitsminister, der verdächtigt wird, für den Tod von 14 Menschen beim Listerien-Skandal verantwortlich zu sein. (Abg. Dr. Oberhauser: Das stimmt doch überhaupt nicht! – Das ist doch nicht normal!)

Das ist diese Bundesregierung! Das ist diese Justiz! Und das ist diese mediale Vorver­urteilung, sehr geehrte Damen und Herren! Und daher sind auch diese Beispiele ein Plädoyer für den Untersuchungsausschuss, in dem alle Parteien des österreichischen Nationalrats nach Jahren und Jahrzehnten dieser Skandalrepublik für Aufklärung sor­gen. Und da werden wir nicht nur für Aufklärung sorgen in der leidigen Affäre eines Bundeskanzlers, der sich die Meinung mit Steuergeld einkauft, sondern da ist auch für Aufklärung zu sorgen in den Reihen der Österreichischen Volkspartei, deren Vertreter


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 213

und ehemalige führende Vertreter in miese Ostgeschäfte der Telekom involviert wor­den sind.

Daher sage ich: Wenn der Untersuchungsausschuss weitergeht, ist es ein Sieg für die Demokratie, ansonsten ist es eine Schande für das Parlament. (Beifall beim BZÖ.)

17.19


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Höbart. – Bitte.

 


17.20.01

Abgeordneter Ing. Christian Höbart (FPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Liebe Kolle­ginnen und Kollegen! Was soll man am Scheideweg dieses bis dato erfolgreichsten Untersuchungsausschusses – ich rufe in Erinnerung: Es wurden ja einige Gesetze be­reits beschlossen, wir haben ja bereits einige Punkte hier aufgeklärt – eigentlich noch zum Besten geben? Das bei einem Untersuchungsausschuss, dem nun rein aufgrund des rot-schwarzen Systems ein jähes Ende droht! Das ist ein System des Zudeckens, das ist ein System der Privilegien- und Vetternwirtschaft und das ist ein System, dem auch ständig die Medien, die System-Medien aufgrund des Millionenförderwesens zu Füßen liegen, weshalb nun dem Ausschuss das vorzeitige Ende droht.

Sehr geehrte Damen und Herren von Rot und Schwarz, es ist ein regelrechter Skandal, es ist eine Verhöhnung des Parlamentarismus, dass man nur daran denkt, einen Un­tersuchungsausschuss, ohne, dass man die Punkte abschließend abgearbeitet hat, die wir gemeinsam beschlossen haben, wo wir in gemeinsamen Sitzungen stundenlang in diesem Gebäude gesessen sind, abzuwürgen! Das ist eine Verhöhnung des Parlamen­tarismus und der Menschen vor diesem Gebäude, die Aufklärung fordern und die wis­sen wollen, wie es mit diesen Punkten weitergeht! (Beifall bei der FPÖ.)

Man kann in Anbetracht dessen an Sie, sehr geehrte Damen und Herren von Rot und Schwarz, nur die Frage stellen: Wollen Sie uns papierln? Wollen Sie uns tatsächlich papierln?!

Ich erinnere, am 31. August gab es folgende Situation: Die ehemalige Vorsitzende Mo­ser hat sich da – das gebe ich gut und gerne zu – nicht gerade geschickt verhalten. Wir wollten einen Fahrplan beschließen, wir wollten Zeugenladungslisten beschließen, und auf einmal hat sie diesen Antrag nicht zur Abstimmung gebracht. Das war nicht in Ord­nung! Dann haben sich Rot und Schwarz sofort bemüßigt gefühlt, kundzutun: Die Vor­sitzende muss zurücktreten, sonst gibt es keine Fortsetzung mehr! Ich zolle der ehe­maligen Vorsitzenden Moser Respekt, sie ist zurückgetreten – aber jetzt wird von Rot und Schwarz weitertaktiert.

Erklären Sie das einmal diesem Parlament, erklären Sie das den Menschen draußen! Keiner hat Verständnis dafür! (Beifall bei der FPÖ.)

Die Gründe, warum man diesen Untersuchungsausschuss so schnell abdrehen will, lie­gen ja auf der Hand. Ich möchte nochmals in Erinnerung rufen, was dieser Ausschuss bisher ans Tageslicht gebracht hat: Die teilverstaatlichte Telekom Austria diente als fi­nanzieller Wahlkampfmotor den Parteien ÖVP, BZÖ, SPÖ. Die Casinos Austria AG sponserte für einen Abend mit Wilhelm Molterer und dem BZÖ 300 000 € für eine Stu­die, die wahrscheinlich nicht einmal ein Zehntel dessen wert gewesen wäre.

Und wie sieht es jetzt aus? – Die restlichen Untersuchungsgegenstände will man sich nicht mehr anschauen.

Ich komme zum Thema „Inseraten-Affäre“. – Herr Bundeskanzler Faymann, Sie kön­nen doch nicht im Ernst glauben, dass eine reine Imagebewerbung, die letztendlich über den Steuerzahler von den Unternehmen ÖBB und ASFINAG bezahlt wurde, auch nur irgendetwas dem Unternehmen gebracht hat!


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 214

Erinnern Sie sich zurück: Der Kunde fragt, der Minister antwortet! Es war eine reine Negativkampagne – eine Negativkampagne, die den Österreichischen Bundesbahnen und damit dem Steuerzahler 500 000 € gekostet hat. Der Vorstand hat erst ein Drei­vierteljahr später den Beschluss gefasst, und letztendlich wurden sogar von den Bun­desbahnen nach Aussage der ehemaligen Vorstandsdirektorin Goldmann sechs Mitar­beiter abgestellt, um die Fragen, die sogenannten Fragen der Kunden für Sie, Herr Bundeskanzler, zu beantworten. Also ein reines Negativ-Campaigning, das dem Unter­nehmen ÖBB – und wenn Sie sich ein bisschen mit Werbung beschäftigen würden, würden Sie auch meiner Meinung sein – nichts gebracht hat.

ASFINAG wurde heute auch schon öfters zur Sprache gebracht. 2006: keine Inserate! 2007: Auf einmal gab es 470 000 für die Zeitung „ÖSTERREICH“, ohne den Vorstand zu informieren!

Also alles in allem ein Skandal, den es endlich aufzuklären gilt. Wir müssen den Unter­suchungsausschuss fortsetzen! Dafür steht die Freiheitliche Partei unter unserem Bun­desparteiobmann H.-C. Strache. (Beifall bei der FPÖ.)

17.24


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Moser. – Bitte.

 


17.24.26

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Herren hier und jetzt auch auf der Beobachtungsbank, kann man sagen, oder sozusagen auf der Demonstrationsbalustrade! Nun, wir haben jetzt einen ganzen Tag lang hier im Ple­narsaal bemerkt, wie Verhandlungen geführt werden, nämlich, wie Verhandlungen ge­führt werden über ein höchst brisantes Thema: Wird der Untersuchungsausschuss übers Knie gebrochen, übermorgen, am 21. September abgebrochen, oder bekommt er noch eine Gnadenfrist bis 16. Oktober?

Dieses Tauziehen hat sich jetzt hier hinter den Kulissen, teilweise auch vor den Kulis­sen abgespielt, und es dürfte so sein, dass in vielleicht drei, vier Minuten, vielleicht auch in fünf Minuten, die Fristsetzung, die Vormittag beantragt worden ist, wieder zu­rückgenommen wird. Ich sage es vorsichtig: Es dürfte so sein! Und was ist dann das Resultat? – Es zeichnet sich ab: bis 16. Oktober 18 Verhandlungstage. Entschuldi­gung: 8, nicht 18! Ich bin ja schon wieder optimistisch.

Ich habe jetzt noch einmal im Kalender nachgeschlagen. Konkret heißt das: wahr­scheinlich 26. und 27. September, und dann kommen in zwei Oktoberwochen jeweils drei Verhandlungstage.

Stellen Sie sich einmal vor, wie das ist, wenn Sie Auskunftspersonen laden, die genau wissen, dass am 16. Oktober Schluss ist! (Ruf bei der FPÖ: Da kommt doch keiner!) – Die brauchen ja nur einen mittleren Grippeanfall zu erleiden und schaffen es damit, einmal eine Woche zu schwänzen. Und: Sie brauchen nur eine Nachbehandlung zu haben, dann sind sie die zweite Woche auch weg.

Das ist die Crux – und vor der standen auch andere Untersuchungsausschüsse –, die jetzt ganz bewusst mit der Terminierung 16. Oktober in Kauf genommen wird. Ich habe gehört, das sei jetzt die Deadline, die für die Regierungsparteien wesentlich ist, die sie noch akzeptieren, und sie zwingen die Oppositionsparteien auf diese Deadline hin, denn sonst ist gleich übermorgen Schluss.

Ich meine, das ist einfach ein durchsichtiges Spiel. Ich weiß sowieso seit Juli, dass wahrscheinlich Mitte Oktober alles zu Ende sein musste. „Musste“ muss ich jetzt schon sagen. Das ist völlig paradox, aber man muss das jetzt sozusagen für die Zukunft in der Vergangenheit formulieren. Und jetzt steht dieses Abdrehen auf Raten bevor.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 215

Und, Herr Bundeskanzler beziehungsweise Frau Verkehrsministerin, der Grund, wa­rum das jetzt alles so gerafft und im Schweinsgalopp – obwohl ich sagen muss, dass ich die Schweine als sehr intelligente Tiere ansehe – über die parlamentarische Bühne gejagt wird, liegt in den brisanten politischen Themen der Inseratenschaltung und Me­dienkooperationen. Ich weiß, es ist ein hoher qualitativer Unterschied, ein sehr hoher qualitativer Unterschied zwischen Wirtschaften in eigene Taschen, Korruption und Be­stechung und einer Inseratenpolitik, die sich dann halt irgendwie auf das politische Konto buchen lässt, wo es politisch von Vorteil sein wird, wo man keinerlei persönli­chen Geldvorteil hat, wo man allerdings einen politischen Startvorteil oder insgesamt einen politischen Sympathievorteil gewinnt.

Das ist der große qualitative Unterschied! Nur: Bei der Hauptaufgabe des Untersu­chungsausschusses, nämlich dem Festhalten beziehungsweise dem Feststellen der politischen Verantwortung, ist gerade dieser Umstand, wo es nicht um die eigene Ta­sche geht, sondern um eine politische Pole-Position, um politische Imagepolitur, eine Kernfrage. Das ist – wie haben Sie es heute gesagt, Herr Bundeskanzler? – ein eigent­liches Asset. Ich nehme das Wort ja nicht gern in den Mund, aber es ist ein eigentli­ches Asset des parlamentarischen Kontrollvorganges, die politische Verantwortung. Und dieses Asset des Parlaments ist jetzt der Grund, warum alles gerafft wird und wa­rum wir jetzt wirklich geradezu im Schnellwaschgang alles durchspülen müssen.

Noch einmal zum Kern: Sie, Herr Bundeskanzler, und auch Sie, Frau Verkehrsministe­rin, haben ja durchaus die Patronanz – Sie, Herr Bundeskanzler, gewesen; Sie, Frau Verkehrsministerin, jetzt noch – für diese ASFINAG-Anzeigen-Welle in verschiedenen Medien, die ich jetzt nicht extra nennen möchte. Aber Ihre Argumentation, warum die Unternehmen Inserate schalten müssen, ist ja so was von hanebüchen, denn: Norma­lerweise wirbt ein Unternehmen, damit es Kunden oder Kundinnen bekommt. Die ASFINAG wirbt dafür, dass mehr Autofahrer auf der Autobahn unterwegs sind und hat deshalb die Werbewelle: ASFINAG stellt Projekte vor, ASFINAG erzählt etwas über Verkehrssicherheit, ASINAG zeigt auf, wo es in der Zukunft mit den Lärmschutzwän­den langgeht, et cetera.

Hat das den Effekt, dass jetzt mehr Menschen zum Auto greifen? – Dann würde ja die Werbung argumentierbar sein. Aber die ist ja nicht argumentierbar, denn es sollen ver­kehrspolitisch gesehen, Frau Ministerin, nicht mehr Autos auf der Autobahn fahren, sondern eigentlich weniger. Da werden Sie mir sicher recht geben. Sie sprechen ja im­mer von der Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, und so weiter.

Und das zweite Element: Ein Unternehmen wirbt, damit es gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil hat. – Frage: Sagen Sie mir, Herr Bundeskanzler, Frau Verkehrsministe­rin, wer ist die Konkurrenz der ASFINAG? Ich weiß nur eine: die Bundesländer mit den Bundesstraßen. Das ist die eigentliche Konkurrenz der ASFINAG.

Ist es notwendig, dass die ASFINAG Werbung macht, damit die Leute auf der Auto­bahn fahren und nicht auf der Bundesstraße? – Nein, sicher nicht! Ich bin zwar keine Autofahrerin, aber ich begreife auch, dass man auf der Autobahn besser und schneller vorankommt als normalerweise auf der Bundesstraße. (Beifall bei den Grünen.)

Also insofern ist diese ganze Darstellung, es ginge um Akzeptanz und um das Asset der ASFINAG und daher müsse die ASFINAG werben, doch wirklich vorne und hinten ein Mega-Humbug. Der Hintergrund ist doch der: Das alles soll nur dazu dienen, dass gewisse Medien Werbemillionen bekommen, dass gewisse Medien sozusagen bud­getär besser dastehen und die Gehälter pünktlich zahlen zu können. Das ist der wahre Hintergrund!

Meiner Überzeugung nach ist ja der politische Skandal eigentlich auch der, dass so starker Druck auf das alte Management in der ASFINAG ausgeübt wurde, das sich wehrte, diese Geldverschwendung durch Werbung – es geht ja um Autofahrergelder


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 216

bei der ASFINAG, es geht ja um die Einnahmen durchs Pickerl – erstmals vorzuneh­men, dass diejenigen, die sich weigerten, diesen ökonomischen Unsinn, diesen kom­munikativen Unsinn zu tragen, gehen mussten. Das wissen wir seit 2007. „Profil“ hat das das erste Mal aufgedeckt.

Ich habe Sie darauf hingewiesen, habe dann auch entsprechend weitere Anzeigen mit Faksimile zum Thema von Anfragen stilisiert und habe Telefonate mit dem Staats­sekretär Ostermayer darüber geführt. Ich kann jederzeit auch als Auskunftsperson vor den Untersuchungsausschuss zu dieser Causa auftreten, das Problem ist nur, aktive Abgeordnete dürfen das nicht. Aber ich sitze da drinnen, ich kann es ja drinnen sagen. Das lässt sich alles klären.

Nun weg von dem Detail – das ist ja der Hintergrund, warum jetzt alles so schnell ge­hen soll –, hin zum Grundsätzlichen, und alles Grundsätzliche lesen Sie in Ihren Mails. Schauen Sie sich Ihre Mails von heute an! Ich habe extra eines ausgedruckt. (Präsi­dent Neugebauer gibt das Glockenzeichen.) – Ich komme schon zum Schlusssatz.

Ich habe extra eines ausgedruckt, das an alle Abgeordneten gegangen ist, und zwar von einer Staatsbürgerin, und da steht:

„Sehr geehrte Nationalratsabgeordnete!

Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus.

Das Volk will Aufklärung. Das Abdrehen des Untersuchungsausschusses ist ein Skan­dal.“

Auch – das sage ich – der Schnellwaschgang eines Untersuchungsausschusses, wie er sich heute abzeichnet, ist ein demokratiepolitischer Skandal!

Das ist jetzt wirklich mein Schlusssatz: Was mir persönlich wirklich wehtut – und ich sa­ge es absichtlich: wehtut! –, ist, dass nach diesem Untersuchungsausschuss wegen Ih­res Stils die Politikverdrossenheit größer ist und Sie insgesamt mit Militärstiefeln das Kontrollinstrument Parlament behandeln. Das akzeptiere ich nach wie vor nicht, des­wegen gebe ich auch den Weg frei! (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

17.33


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Pendl. – Bitte. (Oh-Rufe bei FPÖ und BZÖ. – Abg. Grosz: Jetzt spricht die Abrissbirne!)

 


17.33.34

Abgeordneter Otto Pendl (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Bundes­ministerin! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Eigentlich wäre es interessant  (Zwischenrufe beim BZÖ.) – Ich glaube, wir haben jedem zugehört. Es wäre vielleicht ganz gut, wenn man mir auch zuhören würde bei dem, was ich versuche, jetzt hier zu artikulieren.

Ich glaube, es hat dieser Untersuchungsausschuss so eine Diskussion, wie es sie heu­te gab, überhaupt nicht verdient (Ruf bei der FPÖ: Mein Gott!), denn ich meine, es ist der erfolgreichste Untersuchungsausschuss in der Geschichte unseres Hauses. – Ers­ter Punkt.

Zweiter Punkt: Ich möchte mich bei manchen (Ruf: „Danke!“) Abgeordnetenkolleginnen und -kollegen, aber auch bei den MitarbeiterInnen dieses Hauses und der Klubs sehr, sehr herzlich bedanken. Die Situationen im Ausschuss waren nicht immer leicht. Trotz­dem haben wir versucht, im Interesse der Sache eine wirklich ordentliche und, ich wür­de meinen, bis zum Sommer erstklassige Arbeit über die Bühne zu bringen.

Frau Kollegin Moser, ich stehe nicht an, Ihnen zu sagen, dass die vor dem Sommer ge­leistete Arbeit – ich habe Ihnen schon im Ausschuss dazu gratuliert – erstklassig war.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 217

Ich habe Ihnen für Ihren Schritt auch Respekt gezollt, der Ihnen gebührt, keine Frage. Ich weiß noch, wie Sie bei mir gestanden sind und mir gesagt haben, ich kann es mir aussuchen.

Nur: Es gibt keinen Grund, hier Öl ins Feuer zu gießen, wenn man seit Tagen probiert, eine gemeinsame Lösung zu finden (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist der Oberschmäh! – Abg. Mag. Kogler: Zuerst zehn Probleme aufbauen, damit man nach­her Probleme lösen kann!) – ich sage es nur –, denn es ist eigentlich ein elementares Recht eines jeden Abgeordneten, Anträge zu stellen, und wenn man sich hinstellt und sagt: Diesen Antrag lasse ich nicht zu!, dann soll sich jeder einmal überlegen, was das bedeutet. Das könnte nämlich Schule machen und vice versa in anderen Bereichen ebenfalls Platz greifen. Ich glaube, das ist nicht im Sinne des Parlamentarismus. (Bei­fall bei SPÖ und ÖVP.)

Ich halte auch fest, dass der Verfahrensanwalt sich in dieser Frage klar positioniert hat. Der macht seine Arbeit gut, überhaupt keine Frage. Er hat gesagt: Wenn ich mit zwei Rechtsmeinungen konfrontiert bin, dann lasse ich abstimmen! Nicht: Ich lasse nicht abstimmen! Und das war einer der Knackpunkte, die rechtlich auszuräumen waren. Aber das können wir uns alles ersparen.

Ich lade Sie wirklich ein, darüber nachzudenken, was es bedeutet, hier im Hause An­träge – egal, ob in den Ausschüssen oder hier im Plenum – einfach nicht zuzulassen. Ich glaube, das haben wir alle nicht notwendig. Es sitzen ja zahlreiche Abgeordnete als Vorsitzende in den Ausschüssen. Viele Inhalte gefallen uns nicht, aber es ist doch nicht die Aufgabe eines Vorsitzenden, zu sagen: Ich qualifiziere das jetzt, ich lasse das zu oder ich lasse das nicht zu!, weil das Auswirkungen für das ganze Haus hat. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Es ist sicher Aufgabe einer Vorsitzenden, ob sie einen An­trag zulässt oder nicht!)

Ja, ja, es ist so, man will das nicht hören: Das hätten wir uns, wenn Sie mich fragen, alles ersparen können! In Wirklichkeit hätten wir mit dem Zeitplan, der abgesprochen und geklärt war, weiter arbeiten können. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist glatte Unwahrheit!) Auch darüber, dass weitere Tage in Aussicht genommen werden, herrschte Klarheit. Es war keine Rede vom Abdrehen, sondern man hat unseren An­trag gar nicht zugelassen.

Wir hätten in Wirklichkeit die ganze Zeit unsere damals geplanten Sitzungen abarbei­ten können – ohne Aufregung! In der Zwischenzeit haben wir alles probiert, um in der Sache, dem Beschluss beziehungsweise dem Auftrag dieses Hauses Rechnung tra­gend, weiterzukommen. Wir haben heute in der Früh, zumindest in den Kernstücken deckungsgleich, denselben Antrag vorgeschlagen, nur eben mit zeitversetzten Termi­nen, weil die Tage ja verstrichen sind, und versucht, mit den Fraktionen eine Einigung zu erzielen. (Abg. Dr. Moser: Inklusive Aktenlieferstopp!)

Wir hätten das, was wir jetzt machen oder machen werden, davon gehe ich aus (neu­erlicher Zwischenruf der Abg. Dr. Moser) – es wird nicht besser, Frau Kollegin –, um 8 Uhr machen können. Jetzt ist es ein bisschen später, es ist 17.39 Uhr. Gut Ding braucht halt hie und da Weile, auch über den Sommer hinweg.

Nur würde ich schon bitten: Wenn wir hier schon diskutieren, dann sollte man wenigs­tens so fair sein, dass man nicht im selben Atemzug ganz einfach Millionenschäden und eine Inseratengeschichte nennt oder versucht, Repräsentanten des Staates aus­schließlich zu kriminalisieren. Es ist mir wurscht, von wo sie sind, und es ist mir auch wurscht, welche Organe oder ob es Organe des Staates sind. Das haben wir alle hier nicht nötig, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Aufganslerei hin, Aufganslerei her – kennen wir alle, alle sind Profis. Ich würde nur meinen, dass wir uns vielleicht so manches erspart hätten, wenn wir mehr auch auf die Meinung des anderen eingegangen wären.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 218

Ich sage ganz bewusst noch einmal: Es ist von vielen im Ausschuss sehr sachlich ge­arbeitet worden. Aber wir kennen das aus der Vergangenheit: Es kommen dann immer Punkte, wo die Emotionen hochgehen. Aber es kann nicht sein – und ich sage das ganz bewusst –, dass einer die Weisheit und das Recht für sich gepachtet hat und alle anderen quasi das nachvollziehen müssen, was er sagt. Das kann nicht sein! (Abg. Dr. Moser: Am 6. war alles geklärt!)

Ich glaube, so weit sollten wir alle sein, dass wir gemeinsam verhandeln, dass wir ge­meinsam Beschlüsse fassen, um gemeinsam unseren Auftrag auch umzusetzen.

Ich würde daher vorschlagen, dass wir  ich habe jetzt mit den Fraktionsführern ge­sprochen , Herr Präsident, die Sitzung nach der Dringlichen unterbrechen, eine Ge­schäftsordnungssitzung durchführen und schauen, ob wir das, was jetzt der letzte Ver­handlungsstand ist, auch in eine Beschlusslage bringen können. Ich glaube, dass so­wohl das Haus, die Abgeordneten, aber auch die Österreicherinnen und Österreicher einen Vorteil davon hätten. Der Vorschlag ist abgesprochen mit den anderen Fraktions­führern. Ich hoffe, er wird aufgegriffen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

17.40


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Amon. – Bitte.

 


17.40.54

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­deskanzler! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Meine Damen und Herren! Anschließend an meinen Kollegen Otto Pendl darf ich also bestätigen, dass es gelun­gen ist, jetzt gerade in diesen Minuten einen Fünf-Parteien-Antrag zu unterschreiben, zu unterfertigen, der die Fortsetzung des Untersuchungsausschusses ermöglicht, und zwar auf Basis jener Vorschläge, die wir im August vorgelegt haben. (Ruf: Gratuliere!)

Diese sind so beschaffen, dass auf der einen Seite jene Themen, die noch offen sind und die der Untersuchungsausschuss eigentlich immer schon abarbeiten wollte, be­handelt werden, nämlich die Fragen rund um die Vergabe von Inseraten, das Thema der Staatsbürgerschaften und jenes der Telekom-Ostgeschäfte. Auf der anderen Seite wird aber auch versucht, das in einem Rahmen abzuwickeln, der, glaube ich, zumutbar und seriös ist.

So wird man im Übrigen auch jener Kritik gerecht, die den ganzen Untersuchungsaus­schuss begleitet, nämlich der Paralleluntersuchung, also auf der einen Seite Justiz, auf der anderen Seite Parlament. Das führt ja immer wieder auch zu Schwierigkeiten – so ehrlich muss man sein – und zu Verwerfungen. Das ist nicht ganz einfach, das sieht man auch anhand der Tatsache, dass es ein großes Problem ist, auf der einen Seite in einer Kooperation mit der Staatsanwaltschaft auf Zeugenladungen Rücksicht zu neh­men, auf der anderen Seite aber jetzt vor der Situation zu stehen, an diese Vereinba­rung gebunden zu sein, aber den wichtigsten „Zeugen“ – unter Anführungszeichen –, nämlich den Kronzeugen aus der Telekom-Angelegenheit, den Herrn Schieszler, ei­gentlich nicht laden zu können. Das zeigt, wie problematisch auch diese Parallelunter­suchungen sind.

Dann möchte ich natürlich auch auf die Frage eingehen, die wir in den letzten Tagen sehr heftig in Diskussion gesehen haben, die Frage des Vorsitzes. Ich möchte einen Vorwurf jedenfalls zurückweisen – in aller Ruhe, aber auch in aller Deutlichkeit –, und ich hoffe, dass die Frau Dr. Moser mir da recht gibt. Alle Kritik, die wir geübt haben – das nehme ich jedenfalls für mich in Anspruch –, war sachlicher Natur, aber sie war si­cher nicht sexistisch. Das möchte ich in aller Deutlichkeit zurückweisen! (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Weninger.)

Das haben nicht Sie gesagt, aber es hat eine Ihrer Klubkolleginnen dies angedeutet, und das finde ich wirklich nicht okay. (Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein:  deutlich


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 219

gesagt!) Nichts liegt mir ferner! Wir haben, glaube ich – und ich habe das im Aus­schuss auch mehrfach gesagt –, menschlich bisher ein einwandfreies Verhältnis ge­habt. (Zwischenrufe des Abg. Öllinger.) Wir haben direkt miteinander geredet, und die­sen Vorwurf finde ich eigentlich ziemlich unerhört – das möchte ich wirklich sagen.

Wir versuchen jetzt also, diese Einigkeit herzustellen, es wird unmittelbar nach der Un­terbrechung eine Geschäftsordnungssitzung geben, bei der wir die entsprechenden Beschlüsse fassen. Ich bin froh, dass das möglich ist, weil ich glaube, dass es auch dem Parlament guttut, eine Aufgabe, die es sich selbst gestellt hat, eine Aufgabe, die es sich selbst vorgenommen hat, zu erledigen, dass wir also diese Aufgabe in aller Sachlichkeit und in aller Ruhe nunmehr erledigen können. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

17.45

17.45.10

 


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Ich schließe daher die Debatte.

Um dem Untersuchungsausschuss die Möglichkeit zu geben, seine Beratungen aufzu­nehmen – der Ausschuss ist ordnungsgemäß einberufen –, unterbreche ich nun die Plenarsitzung für zirka 25 Minuten.

*****

(Die Sitzung wird um 17.45 Uhr unterbrochen und um 18.31 Uhr wieder aufge­nommen.)

*****

 


Präsident Fritz Neugebauer: Kolleginnen und Kollegen! Ich nehme die unterbroche­ne Sitzung wieder auf.

Ich gebe bekannt, dass der Fristsetzungsantrag der Abgeordneten Pendl, Amon, Kolle­ginnen und Kollegen samt Verlangen auf Debatte zurückgezogen wurde.

*****

Ich gelange daher zu den weiteren Mitteilungen.

18.32.03Einlauf

 


Präsident Fritz Neugebauer: Ich gebe noch bekannt, dass in der heutigen Sitzung die Selbständigen Anträge 2060/A bis 2079/A eingebracht wurden.

Ferner sind die Anfragen 12575/J bis 12657/J eingelangt.

18.32.20Verlangen im Sinne des § 99 (2) GOG

 


Präsident Fritz Neugebauer: Weiters gebe ich bekannt, dass im Zusammenhang mit dem Selbständigen Antrag 2079/A auf Durchführung eines besonderen Aktes der Ge­barungsüberprüfung durch den Rechnungshof, und zwar betreffend Überprüfung der Schaltung von Inseraten durch beziehungsweise im Auftrag beziehungsweise im Inter­esse von Bundesministerien, ein Verlangen von 20 Abgeordneten im Sinne des § 99 Abs. 2 der Geschäftsordnung gestellt wurde.


Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 220

Da die gesetzlichen Voraussetzungen gegeben sind, ist diese Gebarungsüberprüfung auch ohne Beschluss des Nationalrates durchzuführen.

*****

Die nächste Sitzung des Nationalrates, die geschäftsordnungsmäßige Mitteilungen und Zuweisungen betreffen wird, berufe ich für 18.33 Uhr – das ist gleich im Anschluss an diese Sitzung – ein.

Diese Sitzung ist geschlossen.

18.33.07Schluss der Sitzung: 18.33 Uhr

Impressum:

Parlamentsdirektion

1017 Wien