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Plenarsitzung
des Nationalrates


Stenographisches Protokoll

 

89. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

Mittwoch, 24. März 2021

 

XXVII. Gesetzgebungsperiode

 

 

 

Großer Redoutensaal

 


Stenographisches Protokoll

89. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

XXVII. Gesetzgebungsperiode                      Mittwoch, 24. März 2021

Dauer der Sitzung

Mittwoch, 24. März 2021: 9.04 – 23.40 Uhr

*****

Tagesordnung

1. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das Universitätsgesetz 2002, das Hochschul-Quali­tätssicherungsgesetz, das Hochschulgesetz 2005, das Fachhochschulgesetz und das Privathochschulgesetz geändert werden

2. Punkt: Bericht und Antrag über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem ein Bun­desgesetz über hochschulrechtliche Sondervorschriften an Universitäten, Pädagogi­schen Hochschulen und Fachhochschulen aufgrund von COVID-19 (2. COVID-19-Hoch­schulgesetz – 2. C-HG) erlassen wird

3. Punkt: Bericht über den Antrag 1375/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend Veröffentlichungspflicht wissenschaftlicher Arbeiten

4. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das Hochschülerinnen- und Hochschülerschaftsge­setz 2014 geändert wird

5. Punkt: Bericht über den Antrag 1357/A der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kol­leginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über hochschulrechtliche und studienförderungsrechtliche Sondervorschriften an Universitä­ten, Pädagogischen Hochschulen, Einrichtungen zur Durchführung von Fachhochschul-Studiengängen und Fachhochschulen aufgrund von COVID-19 (COVID-19-Hochschul­gesetz – C-HG) geändert wird

6. Punkt: Bericht über den Antrag 1314/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ausreichende Mittel für COVID-19-Antigen­tests an Hochschulen

7. Punkt: Bericht über den Antrag 1313/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstützungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich psychischer Probleme von Schülerinnen und Schülern

8. Punkt: Bericht über den Freiwilligen Nationalen Bericht zur Umsetzung der Nachhalti­gen Entwicklungsziele „Österreich und die Agenda 2030“

9. Punkt: Bericht über die Nationale Strategie gegen Antisemitismus


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 2

10. Punkt: Bericht über den Antrag 1179/A der Abgeordneten Dr. Susanne Fürst, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz zum Schutz vor mittelba­rer Zensur

11. Punkt: Bericht über den Antrag 1257/A(E) der Abgeordneten Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schutz der Meinungsvielfalt auf Plattformen mit Mo­nopolstellung

12. Punkt: Bericht über den Antrag 616/A(E) der Abgeordneten Dr. Susanne Fürst, Kol­leginnen und Kollegen betreffend Meinungsäußerungsfreiheit auf Plattformen mit Mono­polstellung

13. Punkt: Bericht über den Antrag 1343/A der Abgeordneten Norbert SieberBarbara Neßler, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Familien­lastenausgleichsgesetz 1967 geändert wird, und das Bundesgesetz, mit dem das Bun­desgesetz zur Bekämpfung pandemiebedingter Armutsfolgen (COVID-19-Gesetz-Ar­mut) geändert wird

14. Punkt: Bericht über den Antrag 1372/A(E) der Abgeordneten Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend mehrmalige Unterstützung aus dem Corona-Fami­lienhärtefonds

15. Punkt: Bericht über den Antrag 734/A(E) der Abgeordneten Michael Bernhard, Kol­leginnen und Kollegen betreffend Anpassung des Corona-Familienhärtefonds

16. Punkt: Bericht über den Antrag 1254/A(E) der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend Reform des Corona-Familienhärteausgleichs

17. Punkt: Bericht über den Antrag 1368/A der Abgeordneten Johann SingerMag. Nina Tomaselli, Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem zur Linderung der Folgen der COVID-19-Pandemie bei den Wohnkosten das Mietrechtsgesetz und das Richtwertgesetz geändert werden (Mietzinsrechtliches Pande­miefolgenlinderungsgesetz – MPFLG), über den

Antrag 1285/A(E) der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen be­treffend Aussetzung der Erhöhung der Kategoriemietzinse und der Verwaltungshonora­re, über den

Antrag 1286/A der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen betref­fend ein Bundesgesetz, mit dem zur Linderung der Inflationsfolgen bei den Wohnkosten das Richtwertgesetz 1993 geändert wird (3. Mietrechtliches Inflationslinderungsgesetz), sowie über den

Antrag 1262/A(E) der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen be­treffend Vorlage zur Abwendung allfälliger gesetzlicher Mietpreiserhöhungen ab 1. April 2021

18. Punkt: Sammelbericht über die Petitionen Nr. 2, 9, 11, 14 und 15, 22, 26, 31, 34, 36, 41, 48 und 50 sowie über die Bürgerinitiativen Nr. 6 und 7, 13, 17, 25, 27, 29 und 31

19. Punkt: Bericht über die Situation und Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen der österreichischen Wirtschaft („KMU im Fokus 2020“)

20. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das Ziviltechnikergesetz 2019 geändert wird, sowie

Bericht über den Antrag 1155/A(E) der Abgeordneten Dr. Christoph Matznetter, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend Wahrung der Unabhängigkeit der ZiviltechnikerInnen

21. Punkt: Bericht über den Antrag 1379/A der Abgeordneten Peter Haubner, Dr. Elisa­beth Götze, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Be­rufsausbildungsgesetz geändert wird


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 3

22. Punkt: Bundesgesetz über eine Verhältnismäßigkeitsprüfung vor Erlassung neuer Berufsreglementierungen (Verhältnismäßigkeitsprüfungs-Gesetz – VPG)

23. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Errichtung des Digitali­sierungsfonds (Digitalisierungsfondsgesetz-Digi-FondsG) erlassen wird

24. Punkt: Bundesgesetz, mit dem das Maß- und Eichgesetz geändert wird

25. Punkt: Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Slowakischen Repu­blik zur Beendigung des Abkommens zwischen der Republik Österreich und der Tsche­chischen und Slowakischen Föderativen Republik über die Förderung und den Schutz von Investitionen in der Fassung des Notenwechsels vom 22. Dezember 1993 und 14. Jän­ner 1994

26. Punkt: Bericht über den Antrag 1376/A(E) der Abgeordneten Katharina Kucharo­wits, Kolleginnen und Kollegen betreffend Transparenz in der Asyl- und Fremdenrechts­statistik des BMI

27. Punkt: Bericht über den Antrag 1177/A der Abgeordneten August Wöginger, Mag. Jörg Leichtfried, Herbert Kickl, Sigrid Maurer, BA, Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Unvereinbarkeits- und Transparenz-Gesetz geändert wird

28. Punkt: Zweite Lesung: Bericht über den Antrag 1178/A der Abgeordneten August Wöginger, Mag. Jörg Leichtfried, Herbert Kickl, Sigrid Maurer, BA, Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Geschäftsordnungsgesetz 1975 geändert wird

29. Punkt: Bericht und Antrag über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Verwaltungsgerichtshofgesetz 1985 geändert wird

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Inhalt

Personalien

Verhinderungen .............................................................................................................. 46

Geschäftsbehandlung

Wortmeldungen in Bezug auf die Einhaltung der Coronamaßnahmen während der Nationalratssitzung:

Mag. Michael Hammer ................................................................................................. 46

Dr. Dagmar Belakowitsch ............................................................................................ 47

Redezeitbeschränkung nach Beratung in der Präsidialkonferenz gemäß § 57 Abs. 5 GOG      ............................................................................................................................... 70

Wortmeldung des Abgeordneten Mag. Jörg Leichtfried betreffend Druckfehler­berichtigung zu Tagesordnungspunkt 1 .................................................................................................. 94

Wortmeldung des Abgeordneten Erwin Angerer betreffend Vertretung von Bun­desministerin Dr. Margarete Schramböck .......................................................................................... 270

Aktuelle Stunde (19.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 4

Thema: „Maskenbetrug, Testzwang und Impfdesaster – Übernehmen Sie Verantwortung für Chaos und gebrochene Versprechen, Herr Bundes­kanzler!“ ................................ 48

RednerInnen:

Herbert Kickl ................................................................................................................. 48

Bundeskanzler Sebastian Kurz .................................................................................. 51

Dr. Josef Smolle ........................................................................................................... 53

Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc .................................................................................. 54

Dr. Susanne Fürst ........................................................................................................ 55

Ralph Schallmeiner ...................................................................................................... 57

Mag. Gerald Loacker .................................................................................................... 58

August Wöginger ......................................................................................................... 60

Mag. Jörg Leichtfried ................................................................................................... 61

Christian Hafenecker, MA ............................................................................................ 63

Mag. Nina Tomaselli ..................................................................................................... 65

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff ................................................................................ 66

Bundesregierung

Vertretungsschreiben ..................................................................................................... 46

Ausschüsse

Zuweisungen .................................................................................................................. 68

Auslieferungsbegehren

gegen den Abgeordneten Herbert Kickl ....................................................................... 68

Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bun­desminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend „Wer wusste was: Impfstoffbasar am Ministerratstisch“ (5911/J) ............................................................................................ 154

Begründung: Mag. Gerald Loacker ............................................................................ 164

Bundesminister Rudolf Anschober ......................................................................... 169

Debatte:

Dr. Nikolaus Scherak, MA ......................................................................................... 183

Dr. Josef Smolle ......................................................................................................... 186

Mag. Karin Greiner ..................................................................................................... 187

Mag. Gerhard Kaniak ................................................................................................. 189

Sigrid Maurer, BA ....................................................................................................... 192

Josef Schellhorn ........................................................................................................ 194

Mag. Andreas Hanger ................................................................................................ 196

Alois Schroll ............................................................................................................... 197

Dr. Dagmar Belakowitsch .......................................................................................... 199

Ralph Schallmeiner .................................................................................................... 202

Dr. Dagmar Belakowitsch (tatsächliche Berichtigung) .............................................. 204

Fiona Fiedler, BEd ...................................................................................................... 204

Rebecca Kirchbaumer ............................................................................................... 205

Mag. Dr. Petra Oberrauner ........................................................................................ 207

Peter Wurm ................................................................................................................. 208

Bedrana Ribo, MA ...................................................................................................... 210

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff .............................................................................. 212

Dr. Werner Saxinger, MSc ......................................................................................... 213

Philip Kucher .............................................................................................................. 215


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 5

Michel Reimon, MBA .................................................................................................. 216

Verhandlungen

Gemeinsame Beratung über

1. Punkt: Bericht des Wissenschaftsausschusses über die Regierungsvorlage (662 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Universitätsgesetz 2002, das Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz, das Hochschulgesetz 2005, das Fachhochschulge­setz und das Privathochschulgesetz geändert werden (705 d.B.) ........................................................................................................................ 70

Berichterstatter: Mag. Dr. Rudolf Taschner ................................................................. 94

2. Punkt: Bericht und Antrag des Wissenschaftsausschusses über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem ein Bundesgesetz über hochschulrechtliche Son­dervorschriften an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhoch­schulen aufgrund von COVID-19 (2. COVID-19-Hochschulgesetz – 2. C-HG) er­lassen wird (706 d.B.) .................................................. 70

3. Punkt: Bericht des Wissenschaftsausschusses über den Antrag 1375/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend Veröf­fentlichungspflicht wissenschaftlicher Arbeiten (707 d.B.) ......................................................................................................... 70

4. Punkt: Bericht des Wissenschaftsausschusses über die Regierungsvorla­ge (664 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Hochschülerinnen- und Hochschüler­schaftsgesetz 2014 geändert wird (708 d.B.) ........................................................................................................................ 70

5. Punkt: Bericht des Wissenschaftsausschusses über den Antrag 1357/A der Ab­geordneten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bun­desgesetz, mit dem das Bundesgesetz über hochschulrechtliche und studienförde­rungsrechtliche Sondervorschriften an Universitäten, Pädagogischen Hochschu­len, Einrichtungen zur Durchführung von Fachhochschul-Studiengängen und Fachhochschulen aufgrund von COVID-19 (COVID-19-Hochschulgesetz – C-HG) geändert wird (709 d.B.) ................................................................................................. 70

6. Punkt: Bericht des Wissenschaftsausschusses über den Antrag 1314/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ausreichende Mittel für COVID-19-Antigentests an Hochschulen (710 d.B.) ....................................................................... 71

RednerInnen:

Mag. Andrea Kuntzl ...................................................................................................... 71

Mag. Dr. Rudolf Taschner ............................................................................................ 72

MMMag. Dr. Axel Kassegger ....................................................................................... 73

Mag. Eva Blimlinger ..................................................................................................... 75

Mag. Martina Künsberg Sarre ..................................................................................... 77

Bundesminister Dr. Heinz Faßmann .......................................................................... 79

Nico Marchetti ............................................................................................................... 82

Katharina Kucharowits ................................................................................................ 83

Mag. Sibylle Hamann ................................................................................................... 84

Mag. Dr. Martin Graf ..................................................................................................... 85

Dr. Josef Smolle ........................................................................................................... 86

Dr. Helmut Brandstätter ............................................................................................... 87

Martina Kaufmann, MMSc BA ..................................................................................... 89

Mag. Martina Künsberg Sarre (tatsächliche Berichtigung) ......................................... 90

Maximilian Köllner, MA ................................................................................................ 90

Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA ............................................................................ 91

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek ........................................................................................... 92

Eva Maria Holzleitner, BSc .......................................................................................... 93


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 6

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend „Evaluierung der Neuregelung des § 109 – Ketten­verträge“ – Annahme (144/E)          78, 95

Annahme der drei Gesetzentwürfe in 705, 706 und 708 d.B. ....................................... 95

Kenntnisnahme der drei Ausschussberichte 707, 709 und 710 d.B. ............................ 96

7. Punkt: Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 1313/A(E) der Ab­geordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstützungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich psychischer Probleme von Schülerinnen und Schülern (750 d.B.) ............................................................................................................................... 96

RednerInnen:

Mag. Dr. Sonja Hammerschmid .................................................................................. 96

MMMag. Gertraud Salzmann ....................................................................................... 98

Hermann Brückl, MA .................................................................................................... 99

Mag. Sibylle Hamann ................................................................................................. 107

Mag. Martina Künsberg Sarre ................................................................................... 108

Mag. Dr. Rudolf Taschner .......................................................................................... 109

Nurten Yılmaz ............................................................................................................. 110

MMag. Dr. Agnes Totter, BEd ................................................................................... 113

Mag. Yannick Shetty .................................................................................................. 114

Pia Philippa Strache ................................................................................................... 115

Petra Vorderwinkler ................................................................................................... 117

Entschließungsantrag der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „zurück zum vollen Präsenzunterricht – Schluss mit dem Schichtbetrieb“ – Ablehnung  101, 120

Entschließungsantrag der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „keine Suspendierung und Nichtbenotung für Schüler, die sich nicht testen lassen wollen“ – Ablehnung ..............................................................................................................................  103, 120

Entschließungsantrag der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „keine Zwangstestungen für Schüler“ – Ablehnung ...........................................  105, 120

Entschließungsantrag der Abgeordneten Nurten Yılmaz, Kolleginnen und Kol­legen betreffend „Ein Schuljahr im Ausnahmezustand verlangt gegenüber allen SchülerInnen dieselbe Fairness“ – Ablehnung ..............................................................................................................................  111, 120

Entschließungsantrag der Abgeordneten Petra Vorderwinkler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Corona-Stress von Eltern stoppen“ – Ablehnung .............................................  118, 120

Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 750 d.B. hinsichtlich des Antra­ges 1313/A(E)      ............................................................................................................................. 119

Annahme der dem schriftlichen Ausschussbericht 750 d.B. beigedruckten Ent­schließung betreffend „Ausbau des psychosozialen schulischen Unterstützungs­personals“ (145/E) ........... 120

8. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Freiwilligen Nationalen Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele „Österreich und die Agenda 2030“, vorgelegt von der Bundesministerin für EU und Verfassung (III-243/718 d.B.) ....................................... 120

RednerInnen:

Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA ............................................................................. 120

Petra Bayr, MA MLS ................................................................................................... 122


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 7

Dr. Susanne Fürst ...................................................................................................... 124

Dr. Astrid Rössler ....................................................................................................... 125

Mag. Felix Eypeltauer ................................................................................................ 127

Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich ................................................................................ 128

Mag. Selma Yildirim ................................................................................................... 129

Bundesministerin Mag. Karoline Edtstadler ........................................................... 130

Irene Neumann-Hartberger ....................................................................................... 131

Johann Singer ............................................................................................................ 132

Entschließungsantrag der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Henrike Brand­stötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „transparente Bestellung der Ge­schäftsführung der Austrian Development Agency“ – Ablehnung ..........................................................................................  123, 153

Kenntnisnahme des Berichtes III-243 d.B. .................................................................. 153

9. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über die Nationale Strategie ge­gen Antisemitismus, vorgelegt von der Bundesministerin für EU und Verfassung (III­256/719 d.B.) .......... 133

RednerInnen:

Dr. Susanne Fürst ...................................................................................................... 133

Mag. Martin Engelberg ............................................................................................... 135

Mag. Jörg Leichtfried ................................................................................................. 136

Mag. Eva Blimlinger ................................................................................................... 136

Dr. Helmut Brandstätter ............................................................................................. 137

Mag. Romana Deckenbacher .................................................................................... 138

Mag. Thomas Drozda ................................................................................................. 139

Mag. Michaela Steinacker .......................................................................................... 140

Mag. Harald Stefan ..................................................................................................... 141

Bundesministerin Mag. Karoline Edtstadler ........................................................... 142

Kenntnisnahme des Berichtes III-256 d.B. .................................................................. 153

Gemeinsame Beratung über

10. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 1179/A der Ab­geordneten Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundes­verfassungsgesetz zum Schutz vor mittelbarer Zensur (720 d.B.) ....................................................................................... 144

11. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 1257/A(E) der Abgeordneten Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schutz der Meinungsvielfalt auf Plattformen mit Monopolstellung (721 d.B.) .......................................................................................... 144

12. Punkt: Bericht des Ausschusses für Menschenrechte über den Antrag 616/A(E) der Abgeordneten Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend Mei­nungsäußerungsfreiheit auf Plattformen mit Monopolstellung (696 d.B.) .......................................................................................... 144

RednerInnen:

Mag. Christian Drobits ............................................................................................... 144

Mag. Wolfgang Gerstl ................................................................................................ 145

Dr. Susanne Fürst ...................................................................................................... 145

Mag. Agnes Sirkka Prammer .................................................................................... 146

Dr. Harald Troch ......................................................................................................... 147

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff .............................................................................. 148

Mag. Selma Yildirim ................................................................................................... 149

Bundesministerin Mag. Karoline Edtstadler ........................................................... 150

Mag. Martin Engelberg ............................................................................................... 151

Mag. Friedrich Ofenauer ............................................................................................ 152


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 8

Kenntnisnahme der drei Ausschussberichte 720, 721 und 696 d.B. .......................... 153

Gemeinsame Beratung über

13. Punkt: Bericht des Ausschusses für Familie und Jugend über den An­trag 1343/A der Abgeordneten Norbert SieberBarbara Neßler, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Familienlastenausgleichs­gesetz 1967 geändert wird, und das Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz zur Bekämpfung pandemiebedingter Armutsfolgen (COVID-19-Gesetz-Armut) ge­ändert wird (753 d.B.) ....................................................................................................................................... 218

14. Punkt: Bericht des Ausschusses für Familie und Jugend über den An­trag 1372/A(E) der Abgeordneten Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend mehrmalige Unterstützung aus dem Corona-Familienhärtefonds (754 d.B.) ......................................................... 218

15. Punkt: Bericht des Ausschusses für Familie und Jugend über den An­trag 734/A(E) der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen be­treffend Anpassung des Corona-Familienhärtefonds (755 d.B.) ...................................................................................................................... 218

16. Punkt: Bericht des Ausschusses für Familie und Jugend über den An­trag 1254/A(E) der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen be­treffend Reform des Corona-Familienhärteausgleichs (756 d.B.) ............................................................................. 218

RednerInnen:

Petra Wimmer ............................................................................................................. 218

Norbert Sieber ............................................................................................................ 221

Edith Mühlberghuber ................................................................................................. 222

Barbara Neßler ............................................................................................................ 223

Eva Maria Holzleitner, BSc ........................................................................................ 224

Michael Bernhard ....................................................................................................... 225

Rosa Ecker, MBA ........................................................................................................ 228

Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler ........................................................................... 229

Bundesministerin MMag. Dr. Susanne Raab .......................................................... 230

Maximilian Köllner, MA .............................................................................................. 231

Dr. Gudrun Kugler ...................................................................................................... 232

Julia Elisabeth Herr .................................................................................................... 233

Entschließungsantrag der Abgeordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kol­legen betreffend „Richtlinien zum Familienhärteausgleich“ – Ablehnung .....................................  220, 235

Entschließungsantrag der Abgeordneten Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Familienberatungsstellen am Limit!“ – Ablehnung ...........................  225, 235

Annahme des Gesetzentwurfes in 753 d.B. ................................................................ 234

Kenntnisnahme der drei Ausschussberichte 754, 755 und 756 d.B. .......................... 235

17. Punkt: Bericht des Ausschusses für Bauten und Wohnen über den An­trag 1368/A der Abgeordneten Johann SingerMag. Nina Tomaselli, Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem zur Lin­derung der Folgen der COVID-19-Pandemie bei den Wohnkosten das Mietrechts­gesetz und das Richtwertgesetz geändert werden (Mietzinsrechtliches Pandemie­folgenlinderungsgesetz – MPFLG), über den

Antrag 1285/A(E) der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aussetzung der Erhöhung der Kategoriemietzinse und der Verwaltungs­honorare, über den


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 9

Antrag 1286/A der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen be­treffend ein Bundesgesetz, mit dem zur Linderung der Inflationsfolgen bei den Wohnkosten das Richtwertgesetz 1993 geändert wird (3. Mietrechtliches Infla­tionslinderungsgesetz), sowie über den

Antrag 1262/A(E) der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen betreffend Vorlage zur Abwendung allfälliger gesetzlicher Mietpreiserhöhungen ab 1. April 2021 (685 d.B.) 235

RednerInnen:

Mag. Felix Eypeltauer .......................................................................................  236, 247

Mag. Nina Tomaselli ................................................................................................... 237

Mag. Ruth Becher ....................................................................................................... 238

Mag. Philipp Schrangl ................................................................................................ 240

Johann Singer ............................................................................................................ 241

Bundesministerin Dr. Alma Zadić, LL.M. ................................................................. 242

Maximilian Lercher ..................................................................................................... 243

Mag. Philipp Schrangl (tatsächliche Berichtigung) ................................................... 244

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek ......................................................................................... 244

MMMag. Gertraud Salzmann ..................................................................................... 245

Maximilian Köllner, MA .............................................................................................. 246

Michael Seemayer ...................................................................................................... 247

Dr. Harald Troch ......................................................................................................... 247

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen betreffend „weitere Entlastungen für Mieterinnen und Mieter im Rahmen der COVID-19-Krise“ – Ablehnung            239, 249

Annahme des Gesetzentwurfes in 685 d.B. ................................................................ 248

18. Punkt: Sammelbericht des Ausschusses für Petitionen und Bürgerinitiativen über die Petitionen Nr. 2, 9, 11, 14 und 15, 22, 26, 31, 34, 36, 41, 48 und 50 sowie über die Bürgerinitiativen Nr. 6 und 7, 13, 17, 25, 27, 29 und 31 (742 d.B.) .................................................................................. 249

RednerInnen:

Nikolaus Prinz ............................................................................................................. 249

Andreas Kollross ........................................................................................................ 250

Christian Ries ............................................................................................................. 251

Mag. Ulrike Fischer .................................................................................................... 252

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer .................................................................................... 253

Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller .................................................................... 254

Rudolf Silvan .............................................................................................................. 255

Edith Mühlberghuber ................................................................................................. 255

Mag. Sibylle Hamann ................................................................................................. 256

Carina Reiter ............................................................................................................... 257

Michael Seemayer ...................................................................................................... 258

Alois Kainz .................................................................................................................. 259

Hermann Weratschnig, MBA MSc ............................................................................ 260

Hans Stefan Hintner ................................................................................................... 261

Ralph Schallmeiner .................................................................................................... 261

Peter Weidinger .......................................................................................................... 262

Mag. Meri Disoski ....................................................................................................... 263

Andreas Minnich ........................................................................................................ 264

Hermann Gahr ............................................................................................................ 264

Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA ............................................................................. 265

Mag. Wolfgang Gerstl ................................................................................................ 265

Kira Grünberg ............................................................................................................. 267


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 10

Dr. Gudrun Kugler ...................................................................................................... 267

Mag. Agnes Sirkka Prammer .................................................................................... 268

Petra Bayr, MA MLS ................................................................................................... 269

Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 742 d.B. hinsichtlich der Petitionen Nr. 2, 9, 11, 14 und 15, 22, 26, 31, 34, 36, 41, 48 und 50 sowie der Bürgerinitiativen Nr. 6 und 7, 13, 17, 25, 27, 29 und 31 ............................................................................................................................. 269

19. Punkt: Bericht des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Energie über den Bericht über die Situation und Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen der österreichischen Wirtschaft („KMU im Fokus 2020“), vorgelegt von der Bundesmi­nisterin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (III-254/711 d.B.) ................................................................................................................ 269

RednerInnen:

Peter Haubner ............................................................................................................. 270

Maximilian Lercher ..................................................................................................... 271

Erwin Angerer ............................................................................................................. 271

Dr. Elisabeth Götze .................................................................................................... 275

Josef Schellhorn ........................................................................................................ 276

Andreas Ottenschläger .............................................................................................. 277

Rudolf Silvan .............................................................................................................. 278

MMMag. Dr. Axel Kassegger ..................................................................................... 280

Gabriel Obernosterer ................................................................................................. 281

Mag. Christian Ragger ............................................................................................... 281

Karl Schmidhofer ....................................................................................................... 282

Entschließungsantrag der Abgeordneten Erwin Angerer, Kolleginnen und Kol­legen betreffend „sofortige Auflösung der COVID-19 Finanzierungsagentur des Bundes GmbH (COFAG) und Übertragung der Kompetenzen an das Bundesminis­terium für Finanzen“ – Ablehnung  272, 301

Entschließungsantrag der Abgeordneten Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kol­legen betreffend „Kaufkraftstärkung durch das 1.000 Euro Gutscheinheft“ – Ableh­nung ............  279, 301

Kenntnisnahme des Berichtes III-254 d.B. .................................................................. 301

Gemeinsame Beratung über

20. Punkt: Bericht des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Energie über die Regierungsvorlage (686 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Ziviltechnikerge­setz 2019 geändert wird, sowie über den

Antrag 1155/A(E) der Abgeordneten Dr. Christoph Matznetter, Kolleginnen und Kol­legen betreffend Wahrung der Unabhängigkeit der ZiviltechnikerInnen (715 d.B.)                                        283

21. Punkt: Bericht des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Energie über den Antrag 1379/A der Abgeordneten Peter Haubner, Dr. Elisabeth Götze, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Berufsausbildungsgesetz geändert wird (717 d.B.) ....... 283

22. Punkt: Bericht des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Energie über die Regierungsvorlage (645 d.B.): Bundesgesetz über eine Verhältnismäßigkeitsprü­fung vor Erlassung neuer Berufsreglementierungen (Verhältnismäßigkeitsprü­fungs-Gesetz – VPG) (712 d.B.)        284

RednerInnen:

Dr. Christoph Matznetter ........................................................................................... 284

Laurenz Pöttinger ....................................................................................................... 286


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 11

Erwin Angerer ............................................................................................................. 287

Dr. Elisabeth Götze .................................................................................................... 290

Mag. Ruth Becher ....................................................................................................... 290

Dr. Johannes Margreiter ............................................................................................ 291

MMMag. Dr. Axel Kassegger ..................................................................................... 292

Tanja Graf .................................................................................................................... 293

Mag. Harald Stefan ..................................................................................................... 294

Annahme der drei Gesetzentwürfe in 715, 717 und 712 d.B. ..................................... 301

Gemeinsame Beratung über

23. Punkt: Bericht des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Energie über die Regierungsvorlage (682 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Errichtung des Digitalisierungsfonds (Digitalisierungsfondsgesetz-Digi-FondsG) erlassen wird (714 d.B.) ......................... 295

24. Punkt: Bericht des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Energie über die Regierungsvorlage (661 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Maß- und Eichgesetz geändert wird (713 d.B.)   295

25. Punkt: Bericht des Ausschusses für Wirtschaft, Industrie und Energie über die Regierungsvorlage (667 d.B.): Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Slowakischen Republik zur Beendigung des Abkommens zwischen der Re­publik Österreich und der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik über die Förderung und den Schutz von Investitionen in der Fassung des Noten­wechsels vom 22. Dezember 1993 und 14. Jänner 1994 (716 d.B.) ......... 295

RednerInnen:

Mag. Dr. Petra Oberrauner ........................................................................................ 295

Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA .......................................................................... 296

Josef Schellhorn ........................................................................................................ 297

Süleyman Zorba ......................................................................................................... 298

Christoph Stark .......................................................................................................... 299

Ing. Martin Litschauer ................................................................................................ 299

Johann Höfinger ......................................................................................................... 300

Annahme der beiden Gesetzentwürfe in 714 und 713 d.B. ........................................ 303

Genehmigung des Staatsvertrages in 716 d.B. ........................................................... 303

26. Punkt: Bericht des Ausschusses für innere Angelegenheiten über den An­trag 1376/A(E) der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend Transparenz in der Asyl- und Fremdenrechtsstatistik des BMI (728 d.B.) .................................................................. 303

RednerInnen:

Katharina Kucharowits .............................................................................................. 303

Mag. Johanna Jachs .................................................................................................. 304

Christian Ries ............................................................................................................. 305

Dr. Gudrun Kugler (tatsächliche Berichtigung) .......................................................... 306

Mag. Georg Bürstmayr .............................................................................................. 306

Dr. Stephanie Krisper ................................................................................................ 307

Kenntnisnahme des Ausschussberichtes 728 d.B. hinsichtlich des Antra­ges 1376/A(E) 308

Annahme der dem schriftlichen Ausschussbericht 728 d.B. beigedruckten Ent­schließung betreffend „Evaluierung der Asyl- und Fremdenrechtsstatistik des BMI“ (146/E) ........................ 308


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 12

Gemeinsame Beratung über

27. Punkt: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 1177/A der Abgeordneten August WögingerMag. Jörg Leichtfried, Herbert Kickl, Sigrid Maurer, BA, Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen betref­fend ein Bundesgesetz, mit dem das Unvereinbarkeits- und Transparenz-Gesetz geändert wird (724 d.B.) ..................................................... 308

28. Punkt: Zweite Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 1178/A der Abgeordneten August WögingerMag. Jörg Leichtfried, Herbert Kickl, Sigrid Maurer, BA, Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kol­legen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Geschäftsordnungsgesetz 1975 geändert wird (725 d.B.) .......................................... 308

29. Punkt: Bericht und Antrag des Geschäftsordnungsausschusses über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Verwaltungsgerichtshofgesetz 1985 geändert wird (726 d.B.)     ............................................................................................................................. 308

RednerInnen:

Mag. Michaela Steinacker .......................................................................................... 309

Dr. Harald Troch ......................................................................................................... 309

Mag. Philipp Schrangl ................................................................................................ 310

Mag. Dr. Jakob Schwarz, BA ..................................................................................... 310

Mag. Felix Eypeltauer ................................................................................................ 311

Nurten Yılmaz ............................................................................................................. 312

Annahme der beiden Gesetzentwürfe in 724 und 726 d.B. ........................................ 312

Annahme des Gesetzentwurfes in 725 d.B. in zweiter Lesung ................................... 313

Eingebracht wurden

Petition .......................................................................................................................... 68

Petition betreffend „Stopp dem Krebs am Arbeitsplatz – menschliches Leid durch nicht anerkannte Berufskrankheiten verhindern!“ (Ordnungsnummer 53) (über­reicht von den Abgeordneten Mag. Christian Drobits und Rudolf Silvan)

Regierungsvorlagen .................................................................................................... 68

732: Bundesgesetz, mit dem ein neues Tierärztegesetz erlassen und das Tier­ärztekammergesetz geändert wird

733: Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket – EAG-Paket

751: Übereinkommen zur Änderung des Übereinkommens über die Übertragung von Beiträgen auf den einheitlichen Abwicklungsfonds und über die gemeinsame Nutzung dieser Beiträge

752: Übereinkommen zur Änderung des Vertrags zur Einrichtung des Europäi­schen Stabilitätsmechanismus

Berichte ......................................................................................................................... 69

III 250: Bericht betreffend IT-Projekt ZEPTA der Pensionsversicherungsan­stalt und nachfolgendes Standardprodukt ePV; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/9; Rechnungshof


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 13

III 251: Bericht betreffend Korruptionspräventionssysteme in ausgewählten Bun­desministerien; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/10; Rechnungshof

III 269: Bericht betreffend Transparenzdatenbank – Kosten und Nutzen, Ziele und Zielerreichung; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/11; Rechnungshof

III 270: Bericht nach § 1 Abs. 4 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Fonds für eine Überbrückungsfinanzierung für selbständige Künstlerinnen und Künstler für Februar 2021; BM f. Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

III 271: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für März bis Dezember 2020 sowie Jän­ner 2021; BM f. europäische und internationale Angelegenheiten

III 272: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Februar 2021; BM f. Justiz

III 273: Bericht nach § 1 Abs. 4 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Non-Profit-Organisationen Unterstützungsfonds für Februar 2021; BM f. Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

III 274: Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für Februar 2021; BM f. Inneres

III 275: Datenschutzbericht 2020; BM f. Justiz

Anträge der Abgeordneten

Dr. Christoph Matznetter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Klima schützen ohne EPU und KMU in den Ruin zu treiben (1408/A)(E)

Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen betreffend ÖGS Lehrplan bzw. ÖGS an Schulen (1409/A)(E)

Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen betreffend Kaufkraftstärkung durch das 1.000 Euro Gutscheinheft (1410/A)(E)

Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen betreffend weitere Entlastungen für Mie­terinnen und Mieter im Rahmen der COVID-19-Krise (1411/A)(E)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Österreich braucht endlich ein Wagniskapitalfonds-Gesetz (1412/A)(E)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Kein AMA Güte­siegel für Sojaimporte auf Bundes- wie auf Landesebene (1413/A)(E)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Umsatzersatz: Mehr Flexibilität für Grenzfälle (1414/A)(E)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Anträge auf Wirt­schaftshilfen ermöglichen: rechtliche Klarstellungen liefern! (1415/A)(E)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Steuerrechtliche Lösung für Grenzgänger im Home-Office (1416/A)(E)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen betreffend Expertise zur Verfassungsmäßigkeit der Luftraumüberwachung (1417/A)(E)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verbesserung des Handy­signaturservices für Auslandsösterreicher_innen (1418/A)(E)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 14

Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Diskriminierungsfreie Blut­spende verbindlich umsetzen (1419/A)(E)

Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Sofortmaßnahmen zum Schutz der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während und nach Corona (1420/A)(E)

Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Vergaberichtlinien für die Zukunft: Keine internationalen Sportgroßveranstaltung ohne Menschenrechtsstandards (1421/A)(E)

Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen betreffend Lehrplan Österreichische Ge­bärdensprache (1422/A)(E)

Fiona Fiedler, BEd, Kolleginnen und Kollegen betreffend Besondere Öffnungsschritte für besondere Notwendigkeiten: Indoor-Sport für Kinder mit Behinderungen rasch er­möglichen! (1423/A)(E)

Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Langfristige Finanzie­rung von Sequenzierungen des SARS-CoV-2 Genoms (1424/A)(E)

Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Gebühren bei Antrag gem §508 ZPO (1425/A)(E)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Flächendeckende ICPC-2-Diagnosedokumentation im niedergelassenen Bereich (1426/A)(E)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Mobiles Arbeiten ermög­lichen (1427/A)(E)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Reform der Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (1428/A)(E)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ende der steuer­lichen Ungleichbehandlung von Milch mit Milchersatzprodukten (1429/A)(E)

Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Richtlinien zum Familienhärte­ausgleich (1430/A)(E)

Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Familienberatungs­stellen am Limit!“ (1431/A)(E)

Dr. Christoph Matznetter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Klima schützen ohne EPU und KMU in den Ruin zu treiben (1432/A(E) und Zu 1432/A)(E)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gesundheitstelematikgesetz 2012 geändert wird (1433/A)

Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Einkommenssteuergesetz geändert wird (1434/A)

Mag. Meri Disoski, Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Kolleginnen und Kol­legen betreffend „Frauenspezifische Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Krise“ (1435/A)(E)

Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz mit dem das Arbeitslosenversicherungsgesetz 1977 geändert wird (1436/A)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 15

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Datensicherheit sowie Daten- und Geschäftsgeheimnisschutz im Homeoffice“ (1437/A)(E)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rolle des Arbeitsmi­nisteriums in der Causa „Hygiene Austria“ (1438/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ausbau der intensivmedizinischen Versorgung statt Regierungs-PR in Corona-Zeiten in der Höhe von 210 Millionen Euro (1439/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aussetzen von COVID19-Impfun­gen mit AstraZeneca-Impfstoff (1440/A)(E)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einkommensgrenze für Ne­beneinkünfte für Privatvermieter gemäß der Richtlinie nach dem Härtefallfondsgesetz abschaffen (1441/A)(E)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bekämpfung der islamisti­schen Praxis der „Jungfräulichkeitszertifikate“ (1442/A)(E)

Anfragen der Abgeordneten

Ing. Reinhold Einwallner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Massive Gefährdung der nationalen Sicherheit sowie der Interessen der Re­publik Österreich durch leichtfertigen Umgang mit elektronischen Kommunikationsmit­teln durch Mitglieder der Bundesregierung (5663/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digi­talisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Strafgelder nach der Gewerbeordnung für die Länderkammern der gewerblichen Wirtschaft für Zwecke der Wirtschaftsförderung und für soziale Zwecke 2016-2020 (5664/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Verteilung der Pensionsleistun­gen durch Pensionskassen (5665/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Weitergabe von Impfdaten aus dem elektronischen Impfpass der ELGA an das Elektronische Meldesystem für anzei­gepflichtige Krankheiten (EMS) (5666/J)

Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Verteilung der Pensionsleistungen durch Pensionskassen (5667/J)

Rainer Wimmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend die offenen Abgabenrückstände per 31.12.2020 und Daten über den Vollzug des Finanzstrafgesetzes im Jahr 2020 (5668/J)

Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Um­welt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend des zweigleisigen Aus­baus der Nordwestbahnstrecke zwischen Stockerau und Retz (5669/J)

Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Auftragsvergabe seitens der AUVA – Allgemeinen Unfallversicherung an die Firma M.O.O.CON (5670/J)

Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidi­gung betreffend des Durchfall und Blähungen beim Bundesheer durch mit Stickstoff be­gastes Fertigessen (5671/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 16

Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend der von rechtsextremen und antisemitischen Symbolen durchsetzten Kundge­bungen in Wien am 6. März 2021 (5672/J)

Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Auslieferungsverfahren von Boris Mazo (5673/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Folgeanfrage: Ermittlungen wegen Falschaussagen vor dem „Ibiza“-Untersu­chungsausschuss (5674/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Ö-Cloud (5675/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend So­zialversicherung: Einhaltung des Bezügebegrenzungsgesetzes (5676/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Sozialversicherung: Einhaltung des Bezügebegrenzungsgesetzes (5677/J)

Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Ausgestaltung des „Familienpakets“ (5678/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 in Niederösterreich (5679/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 in Vorarlberg (5680/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 in Salzburg (5681/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 in Tirol (5682/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 in Österreich (5683/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 in Kärnten (5684/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 in der Steiermark (5685/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 im Burgenland (5686/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 in Oberösterreich (5687/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Sexualstraftaten 2020 in Wien (5688/J)

Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Tests an Schulen (5689/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 17

Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Gültigkeit von Antigentests auf 24 Stunden reduzieren (5690/J)

Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kurz lehnte Impf-Kooperation mit Israel ab (5691/J)

Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend CoV-Maßnahmen strapazieren das Gehör (5692/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Vorschläge des Ischgl-Berichts wurden kaum umgesetzt (5693/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend der nationalen Position Österreichs im Rahmen der Evaluierung der Tabak-Produkt-Richtlinie / Tobacco-Products-Directive kurz TPD2 der Europäischen Kommission (5694/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Anzeige gegen das Rote Kreuz-Landes­verband Vorarlberg (5695/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kooperationsverträge mit dem Hilfswerk (5696/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Fa­milie, Jugend und Integration betreffend der Umsetzung der verbindlichen Maßnahmen zur Lohntransparenz (5697/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Tätigkeiten von Dr. Stefan Stei­ner im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (5698/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Tätigkeiten von Dr. Stefan Steiner im Bundeskanzleramt (5699/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für In­neres betreffend Tätigkeiten von Dr. Stefan Steiner im Bundesministerium für Inneres (5700/J)

Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Folge­anfrage zu Investitionen in das Salzburger Schienennetz (5701/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Überforderung oder Unwilligkeit? Nichterreich­barkeit der Presseverantwortlichen des BMBWF (5702/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Eignung eines Lehrers für politische Bildung, der andere Bürger als asoziales Saupack bezeichnet (5703/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 18

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Angebot von Freifächern während Corona (5704/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend freiwillige Schulschließungen nach Corona-Tests (5705/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend „drohender Schullaufbahnverlust“ infolge Home­schooling (5706/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Auswirkung der Grippeimpfung auf eine Co­rona Erkrankung (5707/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Millionen verdient und Sozialgeld kassiert (5708/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Mil­lionen verdient und Sozialgeld kassiert (5709/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Millionen verdient und Sozialgeld kassiert (5710/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Masken der Hygiene Austria für die AGES (5711/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Masken der Hygiene Austria für das Arbeitsinspektorat (5712/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Masken der Hygiene Austria für die Sozialversicherungen (5713/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Masken der Hygiene Austria für das Sozialministeriumservice (5714/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Masken der Hygiene Austria für das AMS (5715/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Hygiene Austria und Arbeitsleihfirma Ante Portas (5716/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Hygiene Austria und Arbeitsleihfirma First Staff (5717/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Hygiene Austria und Arbeitsleihfirma Steady Global Partners (5718/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digi­talisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Rolle des Bundesamtes für Eich- und Ver­messungswesen bei der Hygiene Austria (5719/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Rolle des Arbeitsinspektorats bei der Hygiene Austria (5720/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 19

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digi­talisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Rolle der Bundeswettbewerbsbehörde bei der Hygiene Austria (5721/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digi­talisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Rolle der Gewerbebehörde bei der Hy­giene Austria (5722/J)

Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Überforderung oder Unwillig­keit? Nichterreichbarkeit der Presseverantwortlichen des BMSGPK (5723/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kooperationsverträge mit der Caritas (5724/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Ischglstudie legt hohe CoV-Dunkelziffer nahe (5725/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend ÖGK-Prognose und Ärz­tekammerkritik (5726/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Person und Karriere Bundesrettungskommandant Mag. Gerry Foitik (5727/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kooperationsverträge mit dem Roten Kreuz Bundesorganisation und Landesorganisation (5728/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kooperationsverträge mit der Diakonie (5729/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Kooperationsverträge mit anderen Nichtregierungsorganisationen (5730/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inne­res betreffend Aufgriffsstatistik, Antragsstatistik und Zulassungsstatistik 2020 (5731/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend Involvierung der österreichischen Dachver­bände der Elternvereine beim EU-Schulmilchprogramm (5732/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Anfälligkeit für Essstörungen verursacht durch die Corona-Krise und den damit verbundenen Belastungen (5733/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Fa­milie, Jugend und Integration betreffend Anfälligkeit für Essstörungen verursacht durch die Corona-Krise und den damit verbundenen Belastungen (5734/J)

Mag. Eva Blimlinger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend sogenannte Anti-Corona-Demonstrationen am Samstag, 06. März 2021 in Wien (5735/J)

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Follow-Up Commerzialbank Mattersburg (5736/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 20

Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Österreichische Position zum Energy Charter Treaty (5737/J)

Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Österreichische Posi­tion zum Energy Charter Treaty (5738/J)

Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öf­fentlichen Dienst und Sport betreffend WM 2021 in Katar: Konsequenzen für schwere Menschenrechtsverletzungen? (5739/J)

Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Lizenzausgaben für Microsoft-Soft­ware und Einsatz von Open Source Software an den Schulen (5740/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Weiterentwicklung Schulunter­suchungen und Schularztwesen (5741/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Weiterentwicklung Schuluntersuchungen und Schularztwesen (5742/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Spending Review“ Schuluntersuchungen und Schularztwesen (5743/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Gründung, Zusammensetzung und unterschiedliche Ermittlungsgeschwindig­keit der SOKO „Tape“ (5744/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Verdacht auf Schädigung von Aktionär_innen im Zuge der Übernahme der Borealis durch die OMV AG (5745/J)

Mag. Markus Koza, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betref­fend Verdacht auf Schwarzarbeit und Sozialbetrug bei Hygiene Austria LP (5746/J)

Mag. Markus Koza, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Verdacht auf Schwarzarbeit und Sozialbetrug bei Hygiene Austria LP (5747/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitali­sierung und Wirtschaftsstandort betreffend Statistik Lehrabbrecher_innen (5748/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Bundeskontingent bei Impfstof­fen (5749/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kul­tur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Bundeskontingent bei Impfstoffen (5750/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Pensionskonto: Beitragsgrund­lagen von 1970 bis 2020 (Folgeanfrage März 2021) (5751/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend „Ibiza klein“ in der Soko „Tape“: Missbrauch von Tonaufnahme- oder Abhör­geräten (5752/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 21

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend „Ibiza klein“ in der Soko „Tape“: Missbrauch von Tonaufnahme- oder Abhör­geräten (5753/J)

Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend „GÖNN’ DIR – Initiative“ (5754/J)

Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Schäden durch den Fischotter (5755/J)

Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend Schäden durch den Fischotter (5756/J)

Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klima­schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Schäden durch den Fischotter (5757/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend rechtmäßige Abschiebungen nach Georgien (5758/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend vereitelte Abschiebeversuche (5759/J)

Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Covid-Fälle im SeneCura Sozialzentrum Pur­kersdorf (5760/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Reduzierung der Steuernachforderungen der Republik Italien gegenüber Novoma­tic 2017 auf mögliche Intervention des damaligen Außenministers hin (5761/J)

Christian Ries, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend die Gratis-CoV-Selbsttests (5762/J)

Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend dem Verleih von Beatmungsgeräten ins Ausland (5763/J)

Ing. Mag. Volker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend die Investition von 600 Millionen Euro in das Österreichi­sche Bundesheer (5764/J)

Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Reduzierung der Steuernachforderungen der Republik Italien gegen­über Novomatic 2017 und mögliche Interventionen (5765/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Arbeitsinspektoratsüberprüfung bei Scheinfirmen Bundesland Wien (5766/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Sozia­les, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Lungenembolie nach Covid-19-Impfung (5767/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend AMS-Förderungen für Scheinfirmen im Bundesland Wien (5768/J)

Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Notfallplan für Versorgungssicherheit (5769/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 22

Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend Notfallplan für Versorgungssicherheit (5770/J)

Mag. Markus Koza, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Verdacht auf Schwarzarbeit und Sozialbetrug bei Hygiene Austria LP (5771/J)

Mag. Markus Koza, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Verdacht auf Schwarzarbeit und Sozialbetrug bei Hygiene Austria LP (5772/J)

Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Ergänzungsunterricht – Semester­schule (5773/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitali­sierung und Wirtschaftsstandort betreffend Intransparenz bei Beschaffungs- und Bera­tungsaufträgen an das Rote Kreuz (5774/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Intransparenz bei Beschaf­fungs- und Beratungsaufträgen an das Rote Kreuz (5775/J)

Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Warum liefert Kanzler Kurz nichts an den „Ibiza“-Untersuchungsausschuss? (5776/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5777/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5778/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frau­en, Familie, Jugend und Integration betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5779/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5780/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5781/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Di­gitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5782/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit be­treffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5783/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Bud­get Kreativ- und Medialeistungen (5784/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Budget Kreativ- und Medialeistun­gen (5785/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landes­verteidigung betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5786/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Budget Kreativ- und Medialeis­tungen (5787/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 23

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5788/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5789/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klima­schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Budget Krea­tiv- und Medialeistungen (5790/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit be­treffend Frauenpolitische Arbeitsmarktmaßnahmen bei der Investition der EU-Corona-Hilfsgelder durch Österreich (5791/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit be­treffend EPUs beim Arbeitsmarktservice (5792/J)

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Budget Kreativ- und Medialeistungen (5793/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Staatsversagen und Bürokratie­krise: Keine COVID-Impftermine für COVID-Risikogruppen und Aufsichtsversagen durch den Gesundheitsminister (5794/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Unklarheiten bei den COVID-Impfdaten und COVID-Durchimpfungsraten (5795/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betref­fend Information zum Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (5796/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betref­fend Jailshops in den österreichischen Justizanstalten (5797/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Nichtverzollung von chinesischen FFP2-Masken (5798/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Gesundheitsminister Anschober als Drängler und Täter bei Covid-19-Impfungen (5799/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Rücknahme von falschen FFP2 Masken (5800/J)

Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klima­schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Streckenfüh­rung der Schnellstraße von Slovenj Gradec nach Kärnten (5801/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Anzahl der anonymen Geburten und Abgaben in die Babyklappe (5802/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 24

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Durchimpfungsrate der Bevölkerungs­gruppen (5803/J)

Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Hygiene Austria plant Masken-Rück­nahme (5804/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Kosten für das Impfchaos (5805/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Erlass der GIS-Gebühren für geschlossene Tourismusbetriebe (5806/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Tragen von Masken im Unterricht (5807/J)

Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend „Brasilianische“ CoV-Mutation nachgewiesen (5808/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Anzahl der nicht krankenversicher­ten Personen in Österreich (5809/J)

Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Aktuelle Daten im Bereich der Pfle­ge (5810/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Nichtverzollung von chinesischen FFP2-Masken (5811/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend die Zahlungen im Rahmen der Gemeinsa­men Agrarpolitik der EU sollen den „echten“ Bauern zugutekommen (5812/J)

Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betref­fend „Wir ham’s ja“ – indirekte steuerliche Förderung illegalen Glücksspiels? (5813/J)

Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissen­schaft und Forschung betreffend Wissenslücken von Schüler:innen im Bereich der NS-Zeit (5814/J)

Nurten Yılmaz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Kontinuierliches Zahlenchaos betreffend unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (5815/J)

Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Das ÖVP-nahe Medium „eXXpress“ und seine Finanzierung (5816/J)

Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesund­heit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend des möglichen türkis-blauen Posten­schachers innerhalb der Sozialversicherungsträger (5817/J)

Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend des mögli­chen türkis-blauen Postenschachers innerhalb der Sozialversicherungsträger (5818/J)

Rudolf Silvan, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betref­fend des möglichen türkis-blauen Postenschachers innerhalb der Sozialversicherungs­träger (5819/J)

Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betref­fend ÖVP-Impfdesaster mit „Ketchup-Effekt“ (5820/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 25

Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Neubesetzung der ADA Geschäfts­führung (5821/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Folgeanfrage Nachforderung von Abgaben gem § 57 Abs 3 GSpG (5822/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Co­vid-Impfstoffe (Folgeanfrage) (5823/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für EU und Verfassung betreffend Offenlegung der Verträge zur Impfstoff-Beschaffung (5824/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Offenlegung der Verträge zur Impfstoff-Beschaffung (5825/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Covid-Impfstoffe (Folgeanfra­ge 2) (5826/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend „Ibiza“-Videos – gesetzeswidrige exzessive Klassifizierung für „Ibiza“-Unter­suchungsausschuss versus ministerieninterne Handhabung (5827/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend „Ibiza“-Videos und „Strache-Kurz“-SMS – gesetzeswidrige exzessive Klassifizie­rung für „Ibiza“-Untersuchungsausschuss versus ministerieninterne Handhabung (5828/J)

Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Schulpsychologie in der Corona-Krise (5829/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Substitutionsbehandlungen in den Justizanstalten (5830/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend Jetzt die Sommersaison 2021 sichern, Win­tersaison 2021/22 vorbereiten! (5831/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz betreffend Masken der Hygiene Austria (5832/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Lan­desverteidigung betreffend Masken der Hygiene Austria (5833/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Masken der Hygiene Austria (5834/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betreffend Masken der Hygiene Austria (5835/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bil­dung, Wissenschaft und Forschung betreffend Masken der Hygiene Austria (5836/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Masken der Hygiene Austria (5837/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inne­res betreffend Masken der Hygiene Austria (5838/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 26

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Kli­maschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Masken der Hygiene Austria (5839/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Land­wirtschaft, Regionen und Tourismus betreffend Masken der Hygiene Austria (5840/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend externe Verträge im Bundesminis­terium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Q4 2020 (5841/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesver­teidigung betreffend externe Verträge im Bundesministerium für Landesverteidigung Q4 2020 (5842/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend externe Verträge im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus Q4 2020 (5843/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend externe Verträge im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Techno­logie Q4 2020 (5844/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend externe Verträge im Vizekanzleramt und Bun­desministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Q4 2020 (5845/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend externe Verträge im Bundesministerium für Justiz Q4 2020 (5846/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend externe Verträge im Bundesministerium für Inneres Q4 2020 (5847/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend externe Verträge im Bundesministerium für Finanzen (5848/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend externe Verträge im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Q4 2020 (5849/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisie­rung und Wirtschaftsstandort betreffend externe Verträge im Bundesministerium für Di­gitalisierung und Wirtschaftsstandort Q4 2020 (5850/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wis­senschaft und Forschung betreffend externe Verträge im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Q4 2020 (5851/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betref­fend externe Verträge im Bundesministerium für Arbeit Q4 2020 (5852/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend exter­ne Verträge im Bundeskanzleramt Q4 2020 (5853/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Personalkosten und Entbürokrati­sierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5854/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 27

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesver­teidigung betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5855/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ih­res Kabinetts Q4 2020 (5856/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5857/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5858/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5859/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres be­treffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5860/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5861/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5862/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisie­rung und Wirtschaftsstandort betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5863/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wis­senschaft und Forschung betreffend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabi­netts Q4 2020 (5864/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit betref­fend Personalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5865/J)

Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Perso­nalkosten und Entbürokratisierung Ihres Kabinetts Q4 2020 (5866/J)

Josef Schellhorn, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landwirt­schaft, Regionen und Tourismus betreffend Sommer trotz Corona: Strategie für Testen und Einreise/Ausreise (5867/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Erweiterung der Impfkapazitä­ten (5868/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Impf-Stiftung (5869/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitali­sierung und Wirtschaftsstandort betreffend Impfstoff-Produktions-Taskforce (5870/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 28

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Folgeanfrage Terror in Wien: Eingeräumte Fehler und Abschieben von Ver­antwortung (5871/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Gewährung von „humanitärem Bleiberecht“ (5872/J)

Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitali­sierung und Wirtschaftsstandort betreffend IPCEI Life Sciences (5873/J)

Dr. Christoph Matznetter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Schließung von Salzgrot­ten (5874/J)

Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bil­dung, Wissenschaft und Forschung betreffend Sexuelle Belästigung von Kindern und Jugendlichen im Internet (5875/J)

Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inne­res betreffend Sexuelle Belästigung von Kindern und Jugendlichen im Internet (5876/J)

Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration betreffend Sexuelle Belästigung von Kindern und Jugendlichen im Internet (5877/J)

Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Sexuelle Belästigung von Kindern und Jugendlichen im Internet (5878/J)

Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Jus­tiz betreffend Sexuelle Belästigung von Kindern und Jugendlichen im Internet (5879/J)

Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Ermittlungsverfahren gegen Finanzminister Gernot Blümel (5880/J)

Dr. Johannes Margreiter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Sozia­les, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend COVID-Impfungen in Tirol (5881/J)

Fiona Fiedler, BED, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend COVID-Impfungen in der Steier­mark (5882/J)

Fiona Fiedler, BED, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend COVID-Impfungen in Kärnten (5883/J)

Fiona Fiedler, BED, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Ge­sundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend COVID-Impfungen im Burgenland (5884/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend COVID-Impfungen in Vorarlberg (5885/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für So­ziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend COVID-Impfungen in Wien (5886/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend COVID-Impfungen in Niederösterreich (5887/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 29

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend COVID-Impfungen in Salzburg (5888/J)

Mag. Felix Eypeltauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend COVID-Impfungen in Oberös­terreich (5889/J)

Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landesverteidigung betreffend Lehrlinge und Praiktikant_innen im BMLV (5890/J)

Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung betreffend Administrativer Support und zusätz­liches Unterstützungspersonal im Rahmen des 200 Mio. Förderpakets für Schulen (5891/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Mi­nisteriumsübergreifende Pandemiebekämpfung (5892/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Landes­verteidigung betreffend Ministeriumsübergreifende Pandemiebekämpfung (5893/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend verspätete Auszahlung der Corona-Hilfen an die Nachtgastronomie (5894/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität in Vorarlberg im Jahr 2020 (5895/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität im Burgenland im Jahr 2020 (5896/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität in der Steiermark im Jahr 2020 (5897/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität in Kärnten im Jahr 2020 (5898/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität in Niederösterreich im Jahr 2020 (5899/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität in Oberösterreich im Jahr 2020 (5900/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität in Österreich im Jahr 2020 (5901/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität in Salzburg im Jahr 2020 (5902/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität in Tirol im Jahr 2020 (5903/J)

Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Inneres betreffend Drogenkriminalität in Wien im Jahr 2020 (5904/J)

Mag. Felix Eypeltauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend offene Fragen zu Geschäftsraummieten (5905/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 30

Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend Inhaltli­che Begründung für § 94 Abs. 3 EAG (5906/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Justiz be­treffend Rechtsgrundlage zur Sterbehilfe (5907/J)

Mag. Karin Greiner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Digitalisie­rung und Wirtschaftsstandort betreffend „Hat Hygiene Austria die Regierung abgezockt?“ (5908/J)

Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Postenbesetzung und Personalpoli­tik Nachfolgeanfrage (5909/J)

Mag. Jörg Leichtfried, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Sparen beim Impfen, reisen im Luxus Jet eines Oligarchen. (5910/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Wer wusste was: Impfstoffbasar am Ministerratstisch (5911/J)

Anfragebeantwortungen

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brand­stätter, Kolleginnen und Kollegen (4828/AB zu 4840/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Sche­rak, MA, Kolleginnen und Kollegen (4829/AB zu 4839/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4830/AB zu 4927/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brandstätter, Kolleginnen und Kollegen (4831/AB zu 4844/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4832/AB zu 4954/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kolle­gen (4833/AB zu 4879/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4834/AB zu 4940/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4835/AB zu 4971/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4836/AB zu 4906/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 31

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (4837/AB zu 4857/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4838/AB zu 4938/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen (4839/AB zu 4846/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4840/AB zu 4979/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4841/AB zu 4937/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen (4842/AB zu 5343/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4843/AB zu 4883/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (4844/AB zu 4970/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4845/AB zu 4841/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4846/AB zu 4842/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Helmut Brand­stätter, Kolleginnen und Kollegen (4847/AB zu 4843/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Sche­rak, MA, Kolleginnen und Kollegen (4848/AB zu 4845/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (4849/AB zu 4981/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (4850/AB zu 4849/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4851/AB zu 4885/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 32

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4852/AB zu 4917/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4853/AB zu 4933/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4854/AB zu 4948/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4855/AB zu 4958/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen (4856/AB zu 4847/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schned­litz, Kolleginnen und Kollegen (4857/AB zu 4877/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4858/AB zu 4957/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4859/AB zu 4947/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4860/AB zu 4929/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Kolleginnen und Kollegen (4861/AB zu 4896/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (4862/AB zu 4856/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4863/AB zu 4978/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4864/AB zu 4915/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4865/AB zu 4959/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4866/AB zu 4931/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4867/AB zu 4950/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4868/AB zu 4903/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4869/AB zu 4864/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4870/AB zu 4874/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kolleginnen und Kollegen (4871/AB zu 4912/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Kainz, Kollegin­nen und Kollegen (4872/AB zu 4907/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 33

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kol­leginnen und Kollegen (4873/AB zu 4859/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (4874/AB zu 4905/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen (4875/AB zu 4964/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kol­leginnen und Kollegen (4876/AB zu 4956/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten David Stögmüller, Kolleginnen und Kollegen (4877/AB zu 4884/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4878/AB zu 4867/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4879/AB zu 4943/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4880/AB zu 4872/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4881/AB zu 4922/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4882/AB zu 4928/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4883/AB zu 4953/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4884/AB zu 4863/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (4885/AB zu 4850/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Ames­bauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4886/AB zu 4974/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4887/AB zu 4865/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Petra Wimmer, Kolleginnen und Kollegen (4888/AB zu 4870/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4889/AB zu 4886/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Ames­bauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4890/AB zu 4913/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolle­ginnen und Kollegen (4891/AB zu 4916/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolle­ginnen und Kollegen (4892/AB zu 4930/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 34

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4893/AB zu 4862/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kol­leginnen und Kollegen (4894/AB zu 4919/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kol­leginnen und Kollegen (4895/AB zu 4898/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kol­leginnen und Kollegen (4896/AB zu 4946/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (4897/AB zu 4976/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4898/AB zu 4967/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kol­leginnen und Kollegen (4899/AB zu 4934/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4900/AB zu 4881/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4901/AB zu 4866/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kol­leginnen und Kollegen (4902/AB zu 4861/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4903/AB zu 4968/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4904/AB zu 4965/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4905/AB zu 4969/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4906/AB zu 4972/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4907/AB zu 4973/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolle­ginnen und Kollegen (4908/AB zu 4951/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolle­ginnen und Kollegen (4909/AB zu 4960/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4910/AB zu 4923/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4911/AB zu 4952/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4912/AB zu 4942/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 35

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Ames­bauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (4913/AB zu 4963/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Josef Muchitsch, Kolleginnen und Kollegen (4914/AB zu 4977/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen (4915/AB zu 4980/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4916/AB zu 4926/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (4917/AB zu 4853/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4918/AB zu 4918/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4919/AB zu 4949/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Doug­las Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (4920/AB zu 4855/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4921/AB zu 4882/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Doug­las Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (4922/AB zu 4899/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4923/AB zu 4936/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4924/AB zu 4941/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4925/AB zu 4962/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4926/AB zu 4880/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolle­ginnen und Kollegen (4927/AB zu 4997/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Johannes Marg­reiter, Kolleginnen und Kollegen (4928/AB zu 4984/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (4929/AB zu 4901/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (4930/AB zu 4910/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (4931/AB zu 4909/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 36

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4932/AB zu 4986/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4933/AB zu 4868/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (4934/AB zu 4900/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (4935/AB zu 4904/J)

des Bundesministers für Justiz, der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Ab­geordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (4936/AB zu 4911/J)

des Bundesministers für Justiz, der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4937/AB zu 4955/J)

des Bundesministers für Justiz, der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4938/AB zu 4920/J)

des Bundesministers für Justiz, der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4939/AB zu 4935/J)

des Bundesministers für Justiz, der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4940/AB zu 4945/J)

des Bundesministers für Justiz, der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (4941/AB zu 4982/J)

des Bundesministers für Justiz, der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Ab­geordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (4942/AB zu 4860/J)

des Bundesministers für Justiz, der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (4943/AB zu 4851/J)

des Bundesministers für Justiz, der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Ab­geordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4944/AB zu 4871/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (4945/AB zu 4852/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolle­ginnen und Kollegen (4946/AB zu 4858/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kollegin­nen und Kollegen (4947/AB zu 4869/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kollegin­nen und Kollegen (4948/AB zu 4873/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4949/AB zu 4876/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kolleginnen und Kollegen (4950/AB zu 4897/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4951/AB zu 4914/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4952/AB zu 4925/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 37

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4953/AB zu 4939/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4954/AB zu 4961/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Eva Maria Holzleitner, BSc, Kolleginnen und Kollegen (4955/AB zu 4966/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen (4956/AB zu 4975/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4957/AB zu 4875/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kol­legen (4958/AB zu 4848/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schnedlitz, Kolleginnen und Kollegen (4959/AB zu 4878/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4960/AB zu 4944/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kolle­gen (4961/AB zu 4932/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Mag. Vol­ker Reifenberger, Kolleginnen und Kollegen (4962/AB zu 5019/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4963/AB zu 4996/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4964/AB zu 4921/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4965/AB zu 5001/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4966/AB zu 4999/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4967/AB zu 5002/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolle­ginnen und Kollegen (4968/AB zu 5003/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4969/AB zu 4987/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4970/AB zu 4990/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 38

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4971/AB zu 4998/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4972/AB zu 5009/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4973/AB zu 5010/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4974/AB zu 5011/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4975/AB zu 5012/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4976/AB zu 5013/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4977/AB zu 5014/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4978/AB zu 5015/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4979/AB zu 5016/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4980/AB zu 5017/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (4981/AB zu 5018/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4982/AB zu 4995/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (4983/AB zu 4985/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4984/AB zu 4983/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (4985/AB zu 4988/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4986/AB zu 5000/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafen­ecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (4987/AB zu 5020/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4988/AB zu 5004/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4989/AB zu 4993/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Kolleginnen und Kollegen (4990/AB zu 5006/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 39

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4991/AB zu 4994/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolle­ginnen und Kollegen (4992/AB zu 4989/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4993/AB zu 4992/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Erwin Angerer, Kolleginnen und Kollegen (4994/AB zu 5007/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4995/AB zu 5008/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (4996/AB zu 5005/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (4997/AB zu 4991/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Alois Stöger, diplômé, Kolleginnen und Kol­legen (4998/AB zu 5352/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (4999/AB zu 5115/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (5000/AB zu 5030/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (5001/AB zu 5075/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (5002/AB zu 5077/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (5003/AB zu 5088/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen (5004/AB zu 5110/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Kolleginnen und Kollegen (5005/AB zu 5068/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (5006/AB zu 5073/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 40

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (5007/AB zu 5063/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (5008/AB zu 5037/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (5009/AB zu 5087/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (5010/AB zu 5091/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (5011/AB zu 5066/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (5012/AB zu 5072/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5013/AB zu 5047/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kolleginnen und Kollegen (5014/AB zu 5076/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (5015/AB zu 5023/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen (5016/AB zu 5028/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loa­cker, Kolleginnen und Kollegen (5017/AB zu 5029/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kolle­gen (5018/AB zu 5038/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (5019/AB zu 5064/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5020/AB zu 5116/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolle­ginnen und Kollegen (5021/AB zu 5021/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolle­ginnen und Kollegen (5022/AB zu 5025/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 41

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (5023/AB zu 5022/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (5024/AB zu 5023/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen (5025/AB zu 5027/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzler­amt auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen (5026/AB zu 5028/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (5027/AB zu 5032/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (5028/AB zu 5024/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5029/AB zu 5071/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen (5030/AB zu 5026/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (5031/AB zu 5086/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5032/AB zu 5105/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (5033/AB zu 5069/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen (5034/AB zu 5089/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5035/AB zu 5106/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Ab­geordneten Maximilian Lercher, Kolleginnen und Kollegen (5036/AB zu 5045/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Kolleginnen und Kollegen (5037/AB zu 5033/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (5038/AB zu 5041/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (5039/AB zu 5042/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Thomas Droz­da, Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (5040/AB zu 5049/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (5041/AB zu 5090/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 42

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5042/AB zu 5094/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5043/AB zu 5095/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5044/AB zu 5102/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Eva Blimlin­ger, Kolleginnen und Kollegen (5045/AB zu 5112/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5046/AB zu 5120/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (5047/AB zu 5145/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Robert Laimer, Kolleginnen und Kollegen (5048/AB zu 5034/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Doug­las Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (5049/AB zu 5039/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5050/AB zu 5099/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Cornelia Ecker, Kolleginnen und Kollegen (5051/AB zu 5048/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (5052/AB zu 5113/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5053/AB zu 5100/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5054/AB zu 5070/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen (5055/AB zu 5051/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Kolleginnen und Kollegen (5056/AB zu 5052/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (5057/AB zu 5065/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch, Kolleginnen und Kollegen (5058/AB zu 5067/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 43

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5059/AB zu 5079/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen (5060/AB zu 5148/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5061/AB zu 5107/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belako­witsch, Kolleginnen und Kollegen (5062/AB zu 5080/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen (5063/AB zu 5111/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Kolleginnen und Kollegen (5064/AB zu 5081/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5065/AB zu 5097/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5066/AB zu 5046/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Sabine Schatz, Kol­leginnen und Kollegen (5067/AB zu 5050/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Sche­rak, MA, Kolleginnen und Kollegen (5068/AB zu 5035/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmans­dorff, Kolleginnen und Kollegen (5069/AB zu 5040/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolle­ginnen und Kollegen (5070/AB zu 5044/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (5071/AB zu 5074/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kol­leginnen und Kollegen (5072/AB zu 5082/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch, Kol­leginnen und Kollegen (5073/AB zu 5085/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5074/AB zu 5096/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Nikolaus Scherak, MA, Kolleginnen und Kollegen (5075/AB zu 5036/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Selma Yildirim, Kolleginnen und Kollegen (5076/AB zu 5108/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hau­ser, Kolleginnen und Kollegen (5077/AB zu 5114/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 44

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Edith Mühlberg­huber, Kolleginnen und Kollegen (5078/AB zu 5119/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Edith Mühlberg­huber, Kolleginnen und Kollegen (5079/AB zu 5118/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Edith Mühlberg­huber, Kolleginnen und Kollegen (5080/AB zu 5117/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5081/AB zu 5103/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzler­amt auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5082/AB zu 5070/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzler­amt auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (5083/AB zu 5093/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5084/AB zu 5101/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafen­ecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (5085/AB zu 5083/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Christoph Matznetter, Kolleginnen und Kollegen (5086/AB zu 5031/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Andreas Kollross, Kolleginnen und Kollegen (5087/AB zu 5109/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5088/AB zu 5098/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen (5089/AB zu 5092/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die Anfra­ge der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen (5090/AB zu 5104/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen (5091/AB zu 5043/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kollegin­nen und Kollegen (5092/AB zu 5121/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (5093/AB zu 5078/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (5094/AB zu 5084/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (5095/AB zu 5122/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Chris­tian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5096/AB zu 5140/J)

der Bundesministerin für Landesverteidigung auf die Anfrage der Abgeordneten Doug­las Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen (5097/AB zu 5149/J)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 45

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5098/AB zu 5142/J)

der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (5099/AB zu 5127/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen (5100/AB zu 5123/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5101/AB zu 5053/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5102/AB zu 5054/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hau­ser, Kolleginnen und Kollegen (5103/AB zu 5143/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5104/AB zu 5133/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5105/AB zu 5055/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5106/AB zu 5056/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen (5107/AB zu 5126/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5108/AB zu 5057/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5109/AB zu 5058/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5110/AB zu 5059/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5111/AB zu 5060/J)

des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5112/AB zu 5135/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5113/AB zu 5061/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Hannes Amesbauer, BA, Kolleginnen und Kollegen (5114/AB zu 5062/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schned­litz, Kolleginnen und Kollegen (5115/AB zu 5147/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Michael Schned­litz, Kolleginnen und Kollegen (5116/AB zu 5146/J)

des Bundesministers für Arbeit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Dro­bits, Kolleginnen und Kollegen (5117/AB zu 5132/J)

des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5118/AB zu 5131/J)

des Bundesministers für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5119/AB zu 5130/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (5120/AB zu 5125/J)

des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Dro­bits, Kolleginnen und Kollegen (5121/AB zu 5138/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Stephanie Kris­per, Kolleginnen und Kollegen (5122/AB zu 5124/J)

der Bundesministerin für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Dro­bits, Kolleginnen und Kollegen (5123/AB zu 5128/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5124/AB zu 5137/J)

der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (5125/AB zu 5144/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5126/AB zu 5141/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolle­ginnen und Kollegen (5127/AB zu 5129/J)

der Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5128/AB zu 5134/J)

der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kollegen (5129/AB zu 5139/J)

der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Tech­nologie auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Christian Drobits, Kolleginnen und Kol­legen (5130/AB zu 5136/J)

*****

des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (32/ABPR zu 33/JPR)

des Präsidenten des Nationalrates auf die Anfrage der Abgeordneten Christian Hafen­ecker, MA, Kolleginnen und Kollegen (33/ABPR zu 29/JPR)


 


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 46

09.04.49Beginn der Sitzung: 9.04 Uhr

Vorsitzende: Präsident Mag. Wolfgang Sobotka, Dritter Präsident Ing. Norbert Hofer.

09.04.50*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeord­nete, ich darf Sie zur 89. Sitzung des Nationalrates recht herzlich begrüßen. Es stehen drei Sitzungstage ins Haus. Wir haben ein reichhaltiges Programm, sodass wir auch genügend Ausdauer und Kondition benötigen, die ich Ihnen allen wünsche.

Ich begrüße die Damen und Herren JournalistInnen, die Kameraleute und auch die Da­men und Herren zu Hause vor den Fernsehgeräten recht herzlich. – Herzlich willkom­men!

Die Sitzung ist eröffnet.

Die Amtlichen Protokolle der 87. und der 88. Sitzung vom 8. März 2021 sind in der Par­lamentsdirektion aufgelegen und wurden nicht beanstandet.

Als verhindert gemeldet sind die Abgeordneten Eva-Maria Himmelbauer, BSc, Gabriela Schwarz, Doris Bures, Klaus Köchl, Petra Steger, Wolfgang Zanger und Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES.

Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Für den heutigen Sitzungstag hat das Bundes­kanzleramt über die Vertretung von Mitgliedern der Bundesregierung folgende Mitteilung gemacht:

Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Dr. Margarete Schram­böck wird durch Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration MMag. Dr. Susanne Raab vertreten.

*****

Ich gebe bekannt, dass ORF 2 diese Sitzung wie üblich bis 13 Uhr überträgt, dann ORF III bis 19.15 Uhr, und anschließend wird die Sitzung in der TVthek kommentiert übertragen.

Ich darf darauf hinweisen, dass heute ein Kamerateam anlässlich des Girls Day Aufnah­men im Saal machen wird.

Zur Geschäftsbehandlung, bitte.

09.06.25*****


9.06.33

Abgeordneter Mag. Michael Hammer (ÖVP) (zur Geschäftsbehandlung): Sehr ge­ehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Mir ist es wichtig – ich bin diese Woche genau zehn Jahre in diesem Haus und habe mich noch nie zur Geschäftsordnung gemel­det –, mir ist es persönlich wichtig, mich heute zur Geschäftsordnung zu melden.

Wir haben drei intensive Plenartage vor uns, wir werden über 30 Stunden hier sitzen, und es geht, bei aller Leidenschaft, die wir für unsere Beschlüsse hier aufbringen, und bei aller Notwendigkeit, auch um unser aller persönliche Gesundheit. Mich macht es


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 47

wirklich auch persönlich betroffen, wenn man sieht, wie schwer unseren Kollegen, den Landeshauptmannstellvertreter von Oberösterreich, den Freiheitlichen Manfred Haim­buchner, die Coronainfektion erwischt hat. Er hat auch gesagt, er habe sich im Rahmen seiner politischen Tätigkeit angesteckt.

Herr Präsident, es wurden zwar diese Plexiglaswände eingerichtet, wir haben es aber derzeit mit der noch infektiöseren und auch von der Auswirkung stärkeren britischen Mutation zu tun. Es ist uns allen wichtig, hier Beschlüsse zu fassen, eines aber ist schon wichtiger: Die Gesundheit geht vor. Wenn man sieht, wie jemand, der gleich alt ist wie man selbst, von dieser Krankheit schwer erfasst wird, dann macht einen das betroffen. Ehrlich gesagt macht einem das auch Angst um die eigene Gesundheit. Ich fühle mich hier nicht entsprechend geschützt, da die Freiheitlichen von ihrem Klubobmann nach wie vor darauf getrimmt sind, sich allen Coronamaßnahmen hier im Haus zu widersetzen. Wir alle achten auf die Einhaltung der Maßnahmen – wir lassen uns laufend testen, hal­ten die Maßnahmen ein –, aber es ist unzumutbar, hier solcherart dieser Gefahr ausge­setzt zu sein – bei aller Leidenschaft.

Ich werde daher die nächsten drei Tage nicht von meinem Platz aus an den Plenarsit­zungen teilnehmen, sondern von der Galerie oder von meinem Büro aus und nur zu den Abstimmungen kommen, weil die Gesundheit und das eigene Leben vorgehen – bei aller Leidenschaft. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und Beifall bei den Grünen.)

9.08


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Gibt es noch eine Wortmeldung zur Geschäftsbe­handlung? – Abgeordnete Belakowitsch, bitte.


9.08.42

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch (FPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Na, selbst­verständlich gibt es einen Präsidialbeschluss, Herr Kollege. Das wissen Sie von der ÖVP ganz genau.

Ich bin einigermaßen entsetzt darüber, wie ein trauriger Krankheitsfall für eine Wortmel­dung zur Geschäftsordnung missbraucht wird – das sollte man auch einmal sagen. Ich halte nichts davon, möchte das auch für die nächsten drei Tage gleich zurückweisen und im Namen der Familie des Landeshauptmannstellvertreters von Oberösterreich darum bitten, dass hier nicht politisches Kleingeld mit der Erkrankung des Landeshauptmann­stellvertreters gemacht wird. (Beifall bei der FPÖ.)

Herr Präsident, Sie selbst haben diese Glaswände einbauen lassen, die laut Ihrer Anfra­gebeantwortung 104 000 Euro gekostet haben, um es eben auch zu ermöglichen, hier ohne Maske zu sitzen. Ich möchte darauf hinweisen: Das waren Steuergelder, die dafür ausgegeben wurden, und trotzdem glauben hier manche Fraktionen, päpstlicher als der Papst sein zu müssen.

Zum Schluss möchte ich auch noch auf das Präsidialprotokoll hinweisen. Wir haben schon mehrmals in der Präsidiale darüber gesprochen, dass wir das jetzt eben nicht mehr thematisieren werden. Ich möchte daraus zitieren: „Weiters wird nochmals aus­drücklich festgehalten“, und zwar von allen Fraktionen, „das Maskentragen nicht zum Gegenstand politischer Debatten zu machen.“ – Ich würde auch die ÖVP bitten, sich endlich einmal an das zu halten (Zwischenruf des Abg. Melchior), was man in der Prä­sidiale gemeinsam vereinbart hat. (Beifall bei der FPÖ. – Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von ÖVP und FPÖ.)

9.1


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 48

0


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Gibt es noch Wortmeldungen zur Geschäftsbe­handlung? – Das ist nicht der Fall.

09.10.16Aktuelle Stunde


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir gelangen nun zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:

„Maskenbetrug, Testzwang und Impfdesaster – Übernehmen Sie Verantwortung für Chaos und gebrochene Versprechen, Herr Bundeskanzler!“

Ich darf den Herrn Bundeskanzler und den Herrn Bundesminister bei uns begrüßen. (Neuerliche Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von ÖVP und FPÖ. – Der Prä­sident gibt das Glockenzeichen.)

Ich darf Herrn Abgeordneten Kickl das Wort erteilen und ihn darauf aufmerksam machen, dass die Redezeit 10 Minuten beträgt. – Bitte.


9.10.39

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungs­bank! Hohes Haus! Zu diesem Vorspiel nur drei Worte: billig, billiger, Österreichische Volkspartei!, mehr ist dazu nicht zu sagen. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich möchte aber gleich, weil die Zeit knapp ist, in medias res gehen. Herr Bundeskanzler, ich möchte mit Ihnen heute über den Begriff der Verantwortung, nämlich Ihrer Verantwor­tung, diskutieren, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Einführung eines Impfzwan­ges in diesem Land (Abg. Sieber: Verantwortung ist für Sie ein Fremdwort!), denn nichts anderes ist es ja, was Sie mit der Etablierung des sogenannten grünen Passes vorha­ben. (Zwischenruf bei der ÖVP.)

Ich glaube, ich gehe recht in der Annahme, dass Sie jemand sind, der beste Verbindun­gen nach Israel und zum dortigen Regierungschef Netanjahu hat – ich hoffe, Sie werfen mir nicht Antisemitismus vor, wenn ich das feststelle. Ich gehe recht in der Annahme, dass Israel für Sie so etwas wie das leuchtende Beispiel dafür ist (Zwischenruf bei der SPÖ), wie man eine Impfstrategie zum angeblichen Schutz der eigenen Bevölkerung macht. Ich glaube, ich liege auch mit der dritten Annahme richtig, dass nämlich Sie der­jenige sind, der sagt, dass die Impfung eine Art Gamechanger im Kampf gegen Corona – auch eine Art Befreiungsschlag – sein soll, und das der Hintergrund dafür ist, dass Sie in Österreich und sonst wo in Europa den grünen Pass auf den Weg bringen wollen, der ja nichts anderes bedeutet, als dass Menschen, die geimpft sind, Vorzüge gegenüber anderen genießen – offenbar unter der Annahme, dass diese Leute dann weniger ge­fährlich als die Ungeimpften sind, denn anders macht es doch keinen Sinn.

Sehen Sie, Herr Bundeskanzler, heute möchte ich Ihnen die Gelegenheit geben, einfach ein paar ganz simple Fragen, die ich Ihnen jetzt stellen werde, hier an Ort und Stelle zu beantworten, und ich hoffe, nein, ich erwarte mir von Ihnen als Regierungschef, als der Sie ja seit Monaten mit nichts anderem als mit Corona beschäftigt sind, dass Sie heute so flexibel sind, dass Sie auch in der Lage sind, diese Fragen entsprechend zu beant­worten und sich von dem mitgebrachten Papierl zu befreien, von dem Sie uns immer wieder das vorlesen, was wir ohnehin schon kennen.

Meine Damen und Herren, am 21. Februar dieses Jahres hat es im großen US-Sender NBC ein ausführliches Interview mit einem gewissen Albert Bourla gegeben. Der Mann ist CEO – ich würde das als Geschäftsführer übersetzen – von Pfizer, und Pfizer ist ja derjenige Impfstoff, der derzeit in Israel flächendeckend zum Einsatz kommt.

Der Moderator beginnt bei diesem Interview mit einer, glaube ich, ganz logischen Frage. Ich darf diese Frage zitieren: Wenn jemand zwei Dosen hat, ist diese Person dann vollständig gegen jede mögliche Mutation geschützt, die wir jetzt kennen? – Zitatende.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 49

Das ist eine ganz logische Frage, und die Antwort des CEOs von Pfizer ist einigermaßen überraschend, Herr Bundeskanzler. Ich darf zitieren: Wir sind dabei. Wir stehen unmittel­bar am Anfang einer Serie von Studien, die bei all diesen neuen Stämmen prüfen soll, ob der aktuelle Impfstoff wirksam ist, ob eine dritte Impfung die Wirksamkeit sicherstellen kann (Zwischenrufe bei der SPÖ), und wir werden das wissen, wenn wir die Daten ha­ben. – Zitatende.

Das ist doch einigermaßen erstaunlich, Herr Bundeskanzler, weil das ja im Klartext be­deutet, dass wir uns immer noch in der Testphase befinden, was ja bedeutet, dass wir immer noch im Trüben fischen, und das bedeutet, dass gar nichts so gesichert ist, wie Sie es der Bevölkerung immer erklären. Ich sage nur dazu: Das, was da über Pfizer gesagt wird, gilt für alle anderen Impfstoffe auch.

Jetzt frage ich Sie, Herr Bundeskanzler – das ist meine erste Frage –: Wie können Sie denn vor dem Hintergrund dieses offenkundigen Nichtwissens, das da zugegeben wird, den Menschen im eigenen Land sagen, dass nur durch die Impfung im Sommer so etwas wie eine Rückkehr zur Normalität möglich ist? Wie geht sich das vor dem Hintergrund dieser Aussagen aus? Wie können Sie eine millionenschwere Impfkampagne starten, bei der man die Großeltern instrumentalisiert: Lasst euch impfen, dann habt ihr wieder einen sicheren Umgang mit den Enkerln!? – Das geht nicht zusammen. (Zwischenruf des Abg. Wöginger.)

Es gibt aber noch weitere spannende Fragen. (Abg. Ottenschläger: Das ist ja unglaub­lich!) Die nächste Frage, die der Reporter stellt, ist: Was haben Ihnen die Daten gesagt? Ist es wahrscheinlich, dass man nach der zweiten Dosis immer noch andere anstecken kann? – Zitatende. (Zwischenruf des Abg. Haubner.)

Die Antwort dieses CEOs von Pfizer hat es auch in sich, meine sehr geehrten Damen und Herren! Er sagt: Das ist etwas, was wir untersuchen müssen. (Zwischenruf der Abg. Steinacker.) Die realen Daten, die aus Israel und allen anderen Studien kommen, werden uns helfen, das genauer zu verstehen. Ich glaube, dass es ein hohes Maß an Sicherheit gibt, aber die Daten müssen das erst belegen. – Zitatende. Das sagt der Ge­schäftsführer von Pfizer. Das heißt, er sagt klipp und klar, dass es kein gesichertes Wis­sen im Zusammenhang mit dem Schutz vor einer Übertragung auch nach zwei verab­reichten Teilimpfungen gibt.

Jetzt frage ich Sie: Was hat Ihnen denn Ihr Kollege Bibi Netanjahu in Israel erzählt? Auf welcher Grundlage führt der denn den grünen Pass als Eintrittskarte ein, wenn der Chef von Pfizer sagt, dass das alles gar nicht gesichert ist? (Zwischenruf der Abg. Salzmann.) Und wie um Himmels willen, Herr Bundeskanzler, können Sie auf die Idee kommen, ein solches Modell dann auch in Österreich einführen zu wollen, nämlich gegen die expli­ziten Ausführungen des Impfherstellers selber? – Ich kann das nicht verstehen, dass Sie diesen Schritt zur Spaltung der Gesellschaft setzen, Herr Bundeskanzler. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Melchior: Ihr seid die Einzigen, die spalten!)

Es gibt noch eine spannende Frage in diesem Zusammenhang – die letzte, die sich aus diesem Interview ergibt. Der CEO von Pfizer wird gefragt: Wie weit sind wir von der sicheren Erkenntnis entfernt, wie hoch das Risiko einer erneuten Übertragung ist? – Zi­tatende. Das ist eigentlich auch eine logische Frage. Die Antwort ist wieder ein Schlag ins Gesicht für Ihre Argumentationslinie, denn er sagt nämlich: Ich denke, aus den klini­schen Studien können wir das wahrscheinlich in einigen Monaten prüfen. – Ich wieder­hole: Können wir das wahrscheinlich in einigen Monaten prüfen. – Zitatende.

Das heißt kein gesichertes Wissen, das heißt Mutmaßungen, das heißt Spekulationen, die erst nachzuweisen sind. Jetzt frage ich Sie, Herr Bundeskanzler: Wenn der Pfizer-Chef schon so etwas zugibt – dass es kein Wissen gibt –, warum wissen Sie dann seit Monaten ganz genau, dass die Impfung die Lösung des Coronaproblems ist? Woher


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haben Sie dieses Wissen? Wie kommen Sie auf die Idee, in Österreich Geimpfte gegen­über Ungeimpften sozusagen zu privilegieren und den grünen Pass einzuführen, wo das doch alles noch überhaupt nicht geklärt ist? (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Da rede ich noch gar nicht von der Grundrechtsproblematik, da rede ich noch gar nicht von Impfnebenwirkungen und möglichen Spätfolgen, denn darüber können wir diskutie­ren, wenn Sie mir diese drei ganz einfachen Fragen beantwortet haben. Ich bin sehr gespannt auf Ihre Antworten, Herr Bundeskanzler, und ich bin vor allem sehr gespannt auf die Quellen, die Sie zitieren, die Sie zum Nachweis für die Richtigkeit Ihrer Aussagen und für die Falschheit der Aussagen des Pfizer-Geschäftsführers bringen. Ich bin wirklich gespannt, über welches Wissen Sie verfügen, das Pfizer, das gegenwärtig nach eigenen Angaben Israel zum Labor der Welt gemacht hat, offenbar nicht hat. Sie werden es uns gleich erzählen.

Sehen Sie, Herr Bundeskanzler, da sehe ich Ihre Verantwortung! Sie hätten die Aufgabe, ehrlich mit der österreichischen Bevölkerung umzugehen, und ehrlich ist das, was Pfizer selber sagt. Das, was Sie machen, ist: Sie agieren nicht wie ein Staatsmann, der die eigene Bevölkerung schützt, sondern Sie agieren wie ein Vertreter der Pharmaindustrie, dem es offenbar darum geht, irgendwelche Geschäftsinteressen zu verfolgen. Das, was für Pfizer gilt, gilt für alle anderen Impfstoffe ebenso. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf bei der ÖVP.)

Noch etwas, weil ich bei Verantwortung bin: Verantwortung sollten Sie auch im Zusam­menhang mit dem Maskenskandal bei der Hygiene Austria übernehmen, und nicht den Kopf in den Sand stecken, nicht die Verantwortung wegwischen (Zwischenruf der Abg. Steinacker), wie Sie es immer tun, nicht vor einer Aussage im Unterausschuss flüchten! Das ist nicht männlich, Herr Bundeskanzler, das darf ich Ihnen von dieser Stelle aus sagen. Stellen Sie sich dort und helfen Sie doch mit, einige interessante Zufälle aufzu­klären!

Der erste Zufall ist, wie es dazu kommt, dass diese Hygiene Austria, diese Maskenfirma, diese Skandalfirma, ausgerechnet einen Tag vor der Bekanntgabe des ersten Lock­downs gegründet wird. Das schaut doch nach Insiderwissen aus. Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass diese Firma beste Verbindungslinien in Ihr Vorzimmer hinein hat. (Abg. Steinacker: Unterstellungen ohne Ende!)

Der zweite seltsame Zufall, Herr Bundeskanzler, ist, dass Sie, die zurückgetretene Frau Arbeitsministerin, die Frau Wirtschaftsministerin, die für den Saftladen Österreich zu­ständig ist, und Frau Mikl-Leitner als Paradetestimonials für diese Hygiene Austria aufge­treten sind. Sie waren ja für die Hygiene Austria so etwas Ähnliches wie die Familie Putz beim XXXLutz (Heiterkeit bei der FPÖ – Abg. Wöginger – in Richtung FPÖ –: Lustig, ja! Lustig!), und Sie haben damit natürlich die Umsätze dieser Firma gepusht, auch ein selt­samer Zufall.

Der dritte seltsame Zufall ist, dass diese Firma, die Hygiene Austria, die man jetzt beim Umetikettieren erwischt hat und bei der die Schwarzarbeit nur so geblüht hat, einer der großen Profiteure der FFP2-Maskenpflicht ist, einer Maskenpflicht, die es neben Öster­reich nur noch in Bayern gibt; und dort ist man jetzt draufgekommen, dass der Ehemann Ihres Spezls, des Herrn Spahn, des deutschen Gesundheitsministers, der große Profi­teur gewesen ist – also ein Schelm, wer Böses dabei denkt! (Zwischenruf des Abg. Wö­ginger.) Da gäbe es Aufklärungsbedarf, Herr Bundeskanzler, und deshalb sollten Sie sich dem Unterausschuss stellen und Ihre Verantwortung wahrnehmen, am besten wäre es - -


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Den Schlusssatz bitte! Sie sind schon über Ihre Redezeit.



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Abgeordneter Herbert Kickl (fortsetzend): Die konsequenteste Form der Übernahme von Verantwortung wäre es, wenn Sie zurücktreten und Ihre Regierungsmannschaft gleich mitnehmen. (Beifall bei der FPÖ.)

9.21


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist der Herr Bundeskanzler. – Bitte.


9.21.10

Bundeskanzler Sebastian Kurz: Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Herr Klubobmann Kickl, Sie haben mich aufgefordert, die Zettel stecken zu lassen und Ihnen einfach zu antworten. Das mache ich sehr gern, denn es ist mir ohnehin schon länger ein Anliegen, Ihnen einmal klar zu sagen, was ich im Mo­ment von Ihrer Art und Weise, Politik zu betreiben, halte. (Beifall bei ÖVP und Grünen. – Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.)

Sie wollen mit mir über Verantwortung reden. Das können wir gern machen. Ich sage Ihnen etwas: Ich bin ein absoluter Verfechter der Meinungsfreiheit (Heiterkeit bei der FPÖ Zwischenruf der Abg. Belakowitsch), ich bin ein absoluter Verfechter, dass es im Parlament unterschiedliche und auch kritische Debatten gibt. Was Sie aber machen, Herr Klubobmann, ist: Sie halten sich nicht an die Regeln. (Abg. Belakowitsch: An wel­che?) Sie verführen andere Menschen, sich auch nicht an die Regeln zu halten (Abg. Belakowitsch: An welche?), und Sie gefährden dadurch Menschen in unserem Land. (Abg. Kickl: Unglaublich!) Das ist es, was Sie gerade machen. (Beifall bei ÖVP und Grünen. Abg. Kickl: Unglaublich! Beantworten Sie einfach meine Fragen!)

Jetzt gerade im Moment versuchen die Landeshauptleute aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gemeinsam mit dem Gesundheitsminister, mit Medizinern und Ex­perten, alles zu unternehmen, dass die Intensivkapazitäten in Wien nicht überbelastet werden. Jetzt im Moment versucht der Gesundheitsminister mit den Zuständigen in der Ostregion, Lösungen zu finden (Abg. Belakowitsch: Einsperren! Ja, das ist eine tolle Lösung!), sodass jeder, der erkrankt, in Österreich auch eine ordentliche Behandlung erhält. Was Sie machen, ist, die ganze Zeit Leute anzustiften, sich möglichst wenig re­gelkonform zu verhalten, damit sich möglichst viele anstecken (Abg. Kickl: Legen Sie einen Beleg vor!) und dann möglichst viele auch in den Genuss kommen, auf der Inten­sivstation behandelt werden zu müssen. (Beifall bei ÖVP und Grünen. Abg. Kickl: Le­gen Sie einen Beleg vor!)

Wenn nur Sie selber sich so verhalten würden, dann würde es das Land ja tragen kön­nen, dass Sie aber die ganze Zeit versuchen, Leute nicht nur zu verunsichern (Abg. Belakowitsch: Sie verunsichern!), sondern sie zu ermutigen (Abg. Hauser: Das stimmt ja nicht!), alles zu tun, was sie gefährdet, ist aus meiner Sicht verantwortungslos, und insofern können wir gern über die Frage der Verantwortung diskutieren. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Jetzt sage ich Ihnen ein paar Punkte zur FFP2-Maske (Abg. Kickl: Beantworten Sie die drei ganz einfachen Fragen! So schwer war es ja nicht zu verstehen! Präsident So­botka gibt das Glockenzeichen), die Sie ganz bewusst nicht tragen: Alle Medizinerinnen und Mediziner, die uns in Österreich beraten, sind der klaren Auffassung (Abg. Belako­witsch: ... sollten Sie sich einmal ... eigene Beratung...!), dass Menschen, die miteinan­der in Kontakt kommen, einen sehr, sehr hohen Schutzstandard genießen, wenn sie eine FFP2-Maske tragen. Und ja, ich glaube, es ist sinnvoll, das zu tun (Abg. Belakowitsch: Das ist keine Glaubensfrage!), und wenn wir merken, dass die Mutationen immer anste­ckender und aggressiver werden und auch jüngere Menschen immer gefährdeter sind, sind hoffentlich möglichst viele Menschen bereit (Abg. Belakowitsch: Was sagen Sie zum ...?), sich mit einer FFP2-Maske zu schützen. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)


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Zum Testen: Das, was Sie als Testzwang bezeichnen (Abg. Belakowitsch: Ist es ja! – Abg. Kickl: ... was Sie immer bestritten haben! – weitere Zwischenrufe bei der FPÖ), ist in Wahrheit der Grund dafür, dass wir in Österreich etwas mehr Freiheit erleben als viele unserer Nachbarländer. Wir haben vor sechs Wochen Öffnungsschritte gesetzt, und es ist gelungen, dass das Wachstum der Ansteckungszahlen nicht sofort ein explosionsar­tiges war. Die Experten sind sich einig (Abg. Kickl: Dass Ihnen das nicht zu blöd wird!), dass der Hauptgrund dafür ist, dass wir in Österreich mehr testen als die meisten ande­ren Länder dieser Welt. Es ist ein Erfolgsmodell (Abg. Belakowitsch: Ja, genau!), dass sich in Österreich jeder gratis testen lassen kann (Beifall bei ÖVP und Grünen neuer­licher Zwischenruf der Abg. Belakowitsch), und ich bedanke mich bei allen. Ich bedanke mich bei den Ärzten, bei den Apothekern, bei den Bundesländern, bei allen Freiwilligen, die in den Teststraßen mitarbeiten. (Abg. Belakowitsch: Können Sie jetzt einmal eine Antwort geben?!)

Es kommen Deutsche aus Bayern über die Grenze, um sich im Grenzgebiet in Öster­reich testen zu lassen, weil sie das Angebot so nicht haben. (Zwischenrufe der Abge­ordneten Belakowitsch, Stefan und Wurm.) Ich kann Ihnen nur sagen, dieses Angebot ist einzigartig (Abg. Belakowitsch: Was erzählen Sie denn für Märchen?!), und wir soll­ten froh sein, dass es in Österreich jetzt vorhanden ist. (Beifall bei ÖVP und Grünen. Abg. Belakowitsch: Jetzt wird es aber peinlich!)

Jetzt zum dritten Punkt: Wie kann man hinsichtlich des Impfens nur sagen, wir missbrau­chen die Großeltern? (Abg. Belakowitsch: Das tun Sie ja dauernd!) Ich kann Ihnen nur sagen - - (Abg. Kickl: Ja, natürlich machen Sie das! – Abg. Belakowitsch: Warum sind die Kinder alle schon so fertig?)


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich würde Sie bitten: Könnten Sie so höflich sein und ausreden lassen?! Wir haben den Klubobmann vorhin auch ungestört reden lassen. (Abg. Belakowitsch: ... Lärmpegel! Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Ich würde Sie darum bitten, denn es macht doch kein gutes Bild im Fernsehen, wenn Sie permanent unterbrechen. (Abg. Belakowitsch: Dann soll er einmal eine Antwort geben!) Sie haben ja genügend Möglichkeit. (Beifall bei ÖVP und Grünen. Neuerliche Zwischenrufe bei der FPÖ.)


Bundeskanzler Sebastian Kurz (fortsetzend): Ich kann Sie nur ersuchen: Hören Sie doch einmal in die Bevölkerung hinein! Die Masse der Menschen ist doch froh, dass es einen Impfstoff gibt (Abg. Belakowitsch: Voll!), die Masse der Menschen ist doch der Wissenschaft dankbar, dass in kürzester Zeit ein Impfstoff entwickelt wurde, und die Masse der Menschen freut sich darauf, wenn wir durch die Impfung wieder zur Normalität zurückkehren können. (Abg. Kickl: Beantworten Sie die drei ganz einfachen Fragen!)

Wer hat denn Interesse daran, mit der Eltern- oder Großelterngeneration zusammenzu­treffen und sich die ganze Zeit zu fragen: Hoffentlich stecke ich sie dabei nicht an!? – Insofern kann ich Ihnen Ihre Fragen gerne - - (Abg. Kickl: Ist das jetzt gesichert, dass es keine Ansteckung gibt? Ist das jetzt gesichert? Das ist ja nicht so schwer!) – Herr Klubobmann, beruhigen Sie sich! (Abg. Kickl: Das ist eine ganz einfache Frage: Ist das jetzt gesichert!) Ich kann Ihnen Ihre Frage gerne beantworten. (Abg. Belakowitsch: Ja, bitte!)

Natürlich sind die Mutationen eine Herausforderung für die Wissenschaft und insbeson­dere auch für die Impfstoffe. Natürlich ist es notwendig – und es wird auch in den nächs­ten Jahren immer wieder notwendig sein –, die Impfstoffe anzupassen, aber schauen wir doch in Länder mit einer hohen Durchimpfungsrate wie Israel und andere! Was endet dort? Das Sterben endet. Was geht dort zurück? Die Zahl der Menschen auf den Intensivstationen. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Was wird dort weniger? Die Zahl der Menschen im Spital. (Abg. Kickl: ... gehen in Schweden auch zurück!) Und das


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ist es doch, was wir alle wollen sollten, und zwar über die Parteigrenzen hinweg. (Abg. Kickl: Es ist unglaublich, keine einzige Antwort!) Vielen Dank. (Anhaltender Beifall bei ÖVP und Grünen. Abg. Belakowitsch: Es wurde keine einzige Frage beantwortet! – Abg. Kickl: Frei von Evidenz!  Weiterer Ruf bei der FPÖ: Wie immer!)

9.28


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Smolle. Maxi­male Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.


9.28.50

Abgeordneter Dr. Josef Smolle (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundes­kanzler! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn wir die Entwicklung der Pandemie in diesem jetzt knapp mehr als einem Jahr betrachten, dann hat sich da natürlich sehr, sehr viel getan, und ein Beispiel dafür sind eindeutig die Masken.

Während man am Beginn von Tröpfcheninfektion ausgegangen ist, war der Mund-Na­sen-Schutz das Adäquate, praktisch der Spuckschutz, der andere schützt. Mittlerweile weiß man, dass Aerosole mindestens ebenso bedeutend sind, deshalb die FFP2-Mas­ken, die nicht nur das Gegenüber, sondern auch einen selber schützen. Das ist eine Maßnahme, die bestens mit den meisten wirtschaftlichen und sozialen Interaktionen kompatibel ist, eine vernünftige Maßnahme, und ich bin jedem Menschen dankbar, der sich auch daran hält. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Was das Impfen betrifft, so ist für alle Impfstoffe, die derzeit zugelassen sind, deutlich nachgewiesen, dass sie die schweren Infektionen und vor allem die Todesfälle mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit verhindern. Das ist aus den Studien hervorgegangen, es zeigt sich derzeit aber auch an den Echtdaten in verschiedensten Ländern. Ich bin Israel zutiefst dankbar, dass es die anonymisierten Daten nicht nur der Firma, sondern auch der Weltöffentlichkeit zur Verfügung stellt und wir dieses laufende Monitoring, das dort erfolgt und das sehr intensiv und gewissenhaft ist, mitverfolgen und daraus lernen kön­nen. Das ist extrem wichtig, und was man dort sieht, hat auch der Bundeskanzler schon angedeutet.

Was mich besonders freut: Man sieht die ersten Effekte auch in Österreich. Man sieht, dass die Covid-19-Infektionen in den Alten- und Pflegeheimen deutlich zurückgehen. Man sieht, dass es jetzt auch schon eine gewisse Entkoppelung der Infektionszahlen auf der einen Seite und der schweren Verläufe auf der anderen gibt, was auf den zuneh­menden Schutz der Risikogruppen, vor allem der Hochbetagten, zurückgeht. Ich halte das für eine vernünftige Strategie.

Gerade jetzt, da wir auch mit Mutationen konfrontiert sind, ist das rasche Impfen beson­ders wichtig, denn je länger dieses Virus weltweit zirkuliert, umso größer ist die Gefahr, dass neue Mutationen auftreten. Es stellt sich natürlich die Frage: Welche Impfstoffe wirken wie gut gegen welche Variante? – Das wird laufend überprüft. Genauso stellt sich bei den Mutationen die Frage: Wie gut ist jemand, der den Wildtyp von Covid-19 durch­gemacht hat, gegen eine neue Mutante geschützt? – Da können wir in der Impfstoffent­wicklung natürlich rascher nachziehen, und das wird sicher eine Herausforderung für die nächsten Jahre sein.

Dass wir beim Testen sehr weit vorne sind, ist eine gute Möglichkeit, das in dieser Phase, in der wir uns jetzt epidemiologisch befinden, abzufedern. Man sieht deutlich, dass die Zahlen nicht in der Form exponentiell ansteigen, wie es ansonsten zu befürchten gewe­sen wäre.

Was wir alle uns in diesem Land wünschen, ist eine Perspektive, wie wir aus dieser Gesundheitskrise herauskommen. Wir befinden uns nach wie vor in einer herausfor­dernden Zeit. Diese wird noch etwa für die nächsten zehn Wochen anhalten, bis die


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Impfung zunehmend allen angeboten werden kann, die sich impfen lassen wollen. Für diese Perspektive kann die Regierung die Weichen stellen, und das tut sie auch. Um diese Perspektive aber Wirklichkeit werden zu lassen, sind wir alle aufgerufen; das hängt davon ab, wie wir alle uns verhalten. Ich bin jedem dankbar, der sich verantwortungsbe­wusst verhält, der sich und andere schützt und uns hilft, diese positive Perspektive bis zum Sommer zu realisieren. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Diese Perspektive mit unserem Verhalten vorzuzeigen, dazu sind wir alle aufgerufen – nicht nur die Regierungsfraktionen, sondern genauso die Sozialdemokratie, die NEOS, und ich weiß, dass es auch unter den Freiheitlichen viele Menschen gibt, die gemeinsam diesen verantwortungsvollen Weg mit uns gehen. Machen wir es gemeinsam, dann krie­gen wir das auch hin! – Danke. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

9.33


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner. – Bitte.


9.33.49

Abgeordnete Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundes­kanzler! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich würde gerne mehr Ernst und Vernunft in diese aufgeheizte Stimmung bringen. Die Lage in Österreich ist, was Corona betrifft, eine ernste – ich glaube, das können wir alle nicht leugnen –, und zwar nicht nur, wenn wir auf die ansteigende Zahl der Neuinfektionen schauen, sondern vor allem dann, wenn wir uns die Situation auf den Intensivstationen anschauen.

Im Gegensatz zu November ist die Situation dort nämlich eine andere: Die Patienten und Patientinnen werden immer jünger, sie erkranken immer schwerer. Der Krankheitsver­lauf entwickelt sich rascher und sie müssen viel früher intensivmedizinisch versorgt wer­den und dann leider auf diesen Stationen oft auch wochenlang liegen.

Ich möchte diese Gelegenheit auch dazu nützen, nicht nur unserer Zweiten Nationalrats­präsidentin Doris Bures an dieser Stelle gute Besserung zu wünschen, sondern auch, gerade weil es eine Aktuelle Stunde der FPÖ ist, dem oberösterreichischen Landespar­teiobmann Manfred Haimbuchner, der ja sehr schwer erkrankt ist und auf der Intensivsta­tion liegt. (Allgemeiner Beifall.)

Alleine diese beiden Fälle, die wir gut kennen, zeigen – neben Tausenden anderen – eines: Dieses Virus kennt keine Grenzen. Es kennt keine Altersgrenzen, es kennt keine Parteigrenzen, es kennt keine Bundeslandgrenzen. Nicht nur ich, sondern viele Exper­tinnen und Experten dieses Landes haben seit Wochen davor gewarnt. Wir haben vor den verfrühten Öffnungen Anfang Februar gewarnt, und ich wünschte, es wäre anders gekommen, die Entwicklung der steigenden Zahlen aber bestätigt diese Warnungen.

Es war uns damals klar – und ich glaube, es war auch Ihnen klar, Herr Bundeskanzler –, dass es so kommen wird, wenn man bei zu hohen Zahlen und zu niedriger Impfrate öffnet. Auch jetzt ist es klar. Es gab in den letzten Tagen klare Hilferufe der Ärztinnen und Ärzte. Sie sagen, dass in spätestens zwei bis drei Wochen die Intensivstationen an einem kritischen Punkt ankommen werden. Wenn nicht gegengesteuert wird, dann heißt das nach diesen drei Wochen: Minderversorgung. Minderversorgung heißt, dass nicht nur Covid-Patientinnen und -patienten nicht mehr adäquat versorgt werden können, wenn sie schwer erkranken, sondern alle, jeder und jede in Österreich.

In Österreich sind in den letzten zwölf Monaten auch über 9 000 Menschen an Covid verstorben; alleine in den letzten sieben Tagen waren es 133 Menschen. (Zwischenrufe der Abgeordneten Belakowitsch und Kickl.) Ich denke, die Politik darf diese Zahlen nicht beiseitewischen. Wir dürfen uns an diese Zahlen nicht gewöhnen, nein, wir dürfen uns damit nicht abfinden!


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Es ist zentrale Aufgabe einer Bundesregierung, alles dafür zu tun, Todesfälle und schwe­re Erkrankungen, die vermeidbar sind, zu verhindern und zu vermeiden, alles dafür zu tun, den Anstieg der Zahl der Patienten auf den Intensivstationen zu stoppen – weil es laut den Experten und den Ärzten, die Sie schon erwähnt haben, Herr Bundeskanzler, jetzt eine rasche Trendumkehr in Österreich braucht. Wenn ich mir allerdings das Er­gebnis Ihres Coronagipfels am Montag anschaue, dann sehe ich, dass dort keine Ent­scheidung getroffen wurde. Es ist eigentlich ein Nichtergebnis, das am Montag bei Ihrem Gipfel herausgekommen ist. Es ist keine Entscheidung getroffen worden, um diese notwendige Trendumkehr herbeizuführen. Genau dieses Nichtentscheiden, dieses Nicht­handeln ist Ausdruck von Planlosigkeit, ist Ausdruck einer Hilflosigkeit und Zeichen eines Autoritätsverlustes – und das mitten in einer Jahrhundertkrise. (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist auch kein Wunder, dass die Bevölkerung jetzt nicht mehr so mitgeht. Die Bevöl­kerung geht nicht mit, weil sie nicht weiß, wohin sie mitgehen soll – keine Orientierung, kein Plan, kein Ziel. Dabei bräuchte es jetzt in dieser wichtigen Phase keine Regierung, die coronamüde ist, keine Regierung, die Verantwortung abschiebt, wenn es eng wird. Es bräuchte eine Bundesregierung, die das Ruder fest in der Hand hat, die den Mut hat, das zu tun, was für unser Land jetzt notwendig ist. Ich bin überzeugt: Würde die Re­gierung den Mut zur Ehrlichkeit haben, würde sie diese Entschlossenheit an den Tag legen, würde sie ein klares Ziel haben, dann wäre auf diesen entscheidenden letzten Metern eine gemeinsame Kraftanstrengung im Kampf gegen Corona möglich. Es geht um nichts anderes als den Schutz Österreichs. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

9.39


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Fürst. – Bitte.


9.39.11

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn Sie erlauben, Herr Bundeskanzler, möchte ich Ihnen jetzt auch mitteilen, was ich von Ihrer Art, Politik zu machen, halte. Ich darf auf Ihr Statement eingehen: Sie reden von Grundrechten, vom Hochhalten der Meinungsfreit, lassen sie aber gleichzeitig seit einem Jahr unterdrücken. Vom ersten Tag an, vor einem Jahr, wurden Menschen, die einfach nur leise Kritik an den Regierungsmaßmaßnahmen äußerten, von den Medien ins Covidioteneck, ins Coronaleugnereck gestellt. Sie haben sich nie dagegen ausge­sprochen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Pfurtscheller: Das stimmt ja nicht! – Abg. Stein­acker: ... Medienfreiheit! Die schreiben, was sie wollen! Unglaublich!) Vom ersten Tag an diese Polarisierung, da darf man sich nicht wundern, wenn man dann nicht alle Men­schen mitnimmt.

Sie sprechen vom Hochhalten der Versammlungsfreiheit – wir wissen, was in Wahrheit los ist. Dort sind keine Coronaleugner, Covidioten, dort sind Eltern, die sich wahnsinnige Sorgen um ihre Kinder und Jugendlichen machen. (Abg. Steinacker: Und Neonazis! Und ...! – Zwischenrufe der Abgeordneten Pfurtscheller und Stefan.) Dort sind viele, unglaublich viele Leute, die ihren Job verloren haben und die sich Sorgen um die Zukunft machen (Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen), ich meine, man braucht sich nur die Wirtschaftsdaten anzusehen!

Sie sprechen davon, dass die Landeshauptleute von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gerade Tag und Nacht tagen, um die Intensivkapazitäten irgendwie aufrecht­zuerhalten. – Ja, da frage ich mich, ein Jahr Corona, mit heutigem Stand sind 437 Coro­napatienten auf der Intensivstation – ja, das ist traurig –, das sind unter 50 Prozent der Plätze, die für Coronapatienten reserviert sind. Das heißt, nach einem Jahr Coronakrise haben wir in ganz Österreich nicht einmal 1 000 Plätze für Coronapatienten reserviert (Abg. Martin Graf: Unglaublich!) – nach einem Jahr Coronakrise, die, wie Sie jeden Tag sagen, die größte Krise seit Jahrzehnten ist! (Beifall bei der FPÖ.)


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Wie kann man das verstehen? Da müsste man doch naheliegenderweise davon ausge­hen, da Sie den Fokus nur auf Corona legen und alles andere beiseitelassen (Abg. Steinacker: ... Politik nicht in Ihre Hände legen, wirklich nicht!) – alles andere, was sich an Schäden türmt, an Gesundheitsschäden, an psychischen Schäden, an wirtschaftli­chen und sozialen Schäden, lassen Sie beiseite, es gilt der alleinige Fokus Corona, und trotzdem haben Sie auf den Intensivstationen in Österreich nicht einmal 1 000 Plätze geschaffen –, dass Sie den Gesundheitsminister anweisen, alle Kapazitäten, alles Geld dafür aufzuwenden, dass die Spitzenzeiten bei Infektionskrankheiten – das weiß man ja: Spätherbst und dann bei Frühlingsbeginn – abgefangen werden können.

Das verstehe ich übrigens auch von der Stadt Wien und von der Frau SPÖ-Vorsitzenden nicht – letztes Jahr war noch die Rede von Zeltstädten, von provisorischen Städten –: Es müsste doch gelingen, nach so vielen Monaten Vorbereitungszeit, das abzufangen.

Das ist aus meiner Sicht ein großes Versagen, von dem hier abgelenkt wird. Von den diversesten Skandalen, die sich rundherum abspielen, wird hier abgelenkt. Das ist eine Art, Politik zu machen, die ich ablehne.

Wir haben das Coronavirus noch nie geleugnet. Wer sagt, dass wir uns unvernünftig verhalten? (Rufe bei der ÖVP: Der Wähler!) Man spricht sich gegen einen konsequenten Bruch unserer Verfassung aus, gegen unsere Grundrechte, gegen alles, was wir bisher vertreten haben. All das wird jetzt mit Füßen getreten, und dagegen sprechen wir uns aus. (Beifall bei der FPÖ.)

Zur Impfung kann ich nur sagen: Sie kündigen an, bis Juni werden fünf Millionen Öster­reicher geimpft, danach dürfen/können wir in die Normalität zurückkehren. – Ja, freiwillig bitte, alles freiwillig! Die Menschen nehmen das an, wenn sie informiert werden, wenn sie sachlich informiert werden, am besten wären Gespräche mit dem Arzt, wie wir es immer gemacht haben. Ja, die Menschen, sehr, sehr viele Menschen, wollen geimpft werden, und sie sollen auch geimpft werden, natürlich. Wer will, soll auch die FFP2-Maske tragen, und so weiter. Dieser Zwang aber, den Sie ausüben, bei den Kindern in den Schulen, bei den Angestellten, die die Maske 8 bis 10 Stunden tragen müssen, wes­halb man Gesundheitsrisken wirklich nicht ausschließen kann – das hat übrigens auch (in Richtung SPÖ) die Frau Vorsitzende noch vor wenigen Monaten gesagt, jetzt sagt sie es nicht mehr –, ist das, was falsch ist. Sie reden nur schwarz und weiß, so ist es nicht! (Beifall bei der FPÖ.)

Freiwillig bitte, alles! (Zwischenrufe der Abgeordneten Pfurtscheller und Steinacker.) Sie sagen: Impfung, freiwillig! Und was spielt sich ab, schon bei der Priorisierungsliste? Es heißt, zuerst bei den Älteren in den Pflege-, Altersheimen, Behindertenheimen Imp­fungen anbieten, völlig richtig, wie aber schaut die Freiwilligkeit aus? – Es ist enormer Druck. Den Bewohnern wird gesagt: Du darfst sonst nicht mehr aus dem Zimmer raus, du darfst nicht in die Gruppe rein! Das Personal  ich meine, die Menschen sind ja ab­hängig, die verlieren sonst ihren Job  wird enorm unter Druck gesetzt. Das ist freiwil­lig? – Nein, das ist nicht freiwillig! (Beifall bei der FPÖ.)

Es sind noch bei Weitem nicht alle Menschen, die sich eben wirklich freiwillig impfen lassen wollen, geimpft. Wieso lassen Sie nicht ihnen den Vortritt und wieso lassen Sie nicht die aus, die nicht wollen? Jedenfalls dürfen Sie dann nicht von Freiwilligkeit spre­chen.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Schlusssatz bitte!


Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (fortsetzend): Schlusssatz: Machen Sie kehrt, gehen Sie ab von dieser falschen Politik, auch zum Impfpass! Egal, was Sie sagen  die Imp­fung soll über sonstige Vorenthaltung der Grundrechte erzwungen werden. Das ist ein


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Tabubruch unserer Verfassung ohnegleichen! Das alles im Namen des Gesundheits­schutzes – schon sehr praktisch, wenn man das als Vorwand für viele andere Dinge, die mit Corona vielleicht nicht so viel zu tun haben, nehmen kann. (Beifall bei der FPÖ.)

9.45


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Schallmei­ner. – Bitte.


9.45.09

Abgeordneter Ralph Schallmeiner (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Kanz­ler! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren zu Hause vor den Bildschirmen! Klubobmann Kickl hat gestern einen, wie ich finde, sehr bemer­kenswerten Satz gesagt: Er hat uns, die anderen Parteien, alle miteinander angesichts der schweren Erkrankung von Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner zu mehr Demut aufgefordert und hat noch gemeint, es gebe keinen Grund zu Häme oder Schadenfreude; zumindest wird das in den Medien so zitiert.

Kollege Kickl, ich gebe Ihnen recht, es gibt keinen Grund zu Häme oder Schadenfreude, und Sie werden bei uns auch keine Häme oder Schadenfreude erleben. (Abg. Kickl: Auf Twitter, glaube ich, haben Sie ein paar ...!) Ganz im Gegenteil! Wir bangen nämlich, ge­nauso wie auch Sie in der Zwischenzeit bangen, um das Leben des Herrn Haimbuchner, den ich beispielsweise selber seit über 20 Jahren kenne. Das geht mir selber nahe, wenn jemand aus meiner Nachbargemeinde mit 42 Jahren, gerade einmal zwei Jahre jünger als ich, schwer an Corona erkrankt und eben jetzt gerade um sein Leben kämpft. Da gibt es keine Häme und keine Schadenfreude. (Beifall bei Grünen, ÖVP und SPÖ.)

Sie fordern uns alle miteinander dazu auf, dass wir demütig sein sollen. Also ich habe von meinen Eltern gelernt, dass man sich, wenn man etwas von jemandem anderen verlangt, zuerst einmal selber Gedanken darüber macht, ob man auch selber bereit ist, das zu tun. Und diese Demut, die Sie von uns verlangen, sehe ich bei Ihnen nicht, ganz im Gegenteil, nämlich angesichts der aktuellen Fakten.

Wir haben momentan eine Inzidenz von 243,1. Ich glaube, das Ziel wäre einmal ge­wesen, dass wir unter 50 kommen. Das war immer so dieses Inzidenzziel, eines von mehreren Zielen, die es eben braucht, um Öffnungen ermöglichen zu können. Diese 243,1 ziehen sich von Vorarlberg mit 78 bis Wien mit 312. Das ist Fakt.

Gestern zu Mittag oder gegen 14 Uhr befanden sich 436 Menschen auf Intensivstatio­nen. Dazu sei gleich einmal gesagt: Die Zeitspanne von der Aufnahme im Spital bis zur Verlegung auf die Intensivstation beträgt in der Zwischenzeit durchschnittlich 6 Stunden, und die Wahrscheinlichkeit, dass jemand auf die Intensivstation verlegt werden muss, ist in der Zwischenzeit doppelt so hoch wie noch vor vier oder fünf Wochen. Woran liegt das? – Das liegt eben in erster Linie an der starken Verbreitung der britischen Virusmu­tation insbesondere in Ostösterreich.

Das Durchschnittsalter jener Menschen, die beispielsweise im AKH hospitalisiert sind, liegt momentan bei 52. Die Altersgrenze sinkt immer weiter. Das heißt, die Menschen, die ins Spital müssen, die Menschen, die auf die Intensivstation kommen, werden immer jünger, so wie eben unter anderem auch ihr eigener Parteikollege mit 42 Jahren.

Demgegenüber steht gleichzeitig: Es sind bis gestern eine Million Menschen in Öster­reich zumindest einmal geimpft worden; manche von ihnen sind in der Zwischenzeit schon zweimal geimpft worden, haben also beide Teilimpfungen bekommen. Wir bekom­men jetzt im März circa eine Million Impfdosen zugesendet, im April werden es zwei Millionen sein. Das heißt, das sind alles Fortschritte, die wir machen, die uns auch wei­terbringen. Solange wir aber mit der Impfung noch nicht in die Breite gekommen sind, sodass wirklich alle ein Impfangebot bekommen haben, gelten eben noch weiterhin die­se Maßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten, Kontakte reduzieren.


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Was steht dem gegenüber? – Ihre Politik. Sie reden die Masken schlecht, Sie kampagni­sieren dagegen, Sie tun so, als ob im Endeffekt das Tragen einer Maske mehr oder minder der erste Weg in die Diktatur wäre. Sie reden übrigens die ganze Zeit von einer Diktatur. Ihr eigener Kollege, Kollege Wurm, hat das auch in der letzten Gesundheitsaus­schusssitzung gemacht und sozusagen die Diktatur, die Gesundheitsdiktatur in unserem Land herbeigeredet. (Abg. Kickl: Sie nicken ja nur mehr ab!)

Ich meine, damit desavouieren Sie nicht nur alle demokratischen Institutionen in diesem Land, sondern uns alle hier herinnen, die wir hier als demokratische Vertreterinnen und Vertreter des Landes sitzen, all die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die Landtags­abgeordneten in diesem Land, die tagtäglich auch in der Krise dafür arbeiten, dass wir eben gut durchkommen. Sie alle desavouieren Sie genau mit solchen Aussagen. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Sie desavouieren damit genauso auch die freien Gerichte, die freie Presse, denn das gehört auch alles zu einem demokratischen Land dazu. (Abg. Kickl: Sehr frei!)

Sie kampagnisieren gegen die Tests. Ihr eigener Generalsekretär stellt sich hier heraus und tut so, als ob der Test keine Wirksamkeit habe, indem er hier mit Cola herummischt. Ich meine, ich weiß schon  vielleicht weiß Kollege Schnedlitz es noch nicht , dass man das Ganze auch mit einem Schwangerschaftstest machen kann. Vielleicht kommt ja Kollege Schnedlitz als Nächstes dann darauf, dass man von Cola schwanger wird, aber okay. (Heiterkeit und Beifall bei Grünen und ÖVP.) Sogar Ihr eigener Experte, Kollege Allerberger, hat im Gesundheitsausschuss gesagt, dass asymptomatische Personen ein Ansteckungsrisiko für andere darstellen. Auch das ist ein Grund dafür, warum wir testen, testen, testen.

Sie kampagnisieren gegen die Impfung. Ihre eigene stellvertretende Klubobfrau hat erst letzte Woche wieder Fakenews verbreitet, indem sie von 4 000 Impftoten schwadroniert hat, davon angeblich 200 alleine in Deutschland. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Sie verunsichern die Menschen in einer Tour, Sie kampagnisieren in einer Tour, ohne jegliche Vernunft, ohne jegliche Demut – Demut, die Sie von anderen einfordern! (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Also, liebe Kolleginnen und Kollegen von der FPÖ, wenn Ihr von anderen etwas einfor­dert, dann geht lieber einmal in euch und schaut einmal bei euch selber, denn so ist das die allerallerletzte Art und Weise, wie man Politik betreibt. – Danke schön. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Abg. Kickl: Schauen Sie einmal nach Schweden! Es geht auch anders! Schauen Sie nach Schweden!)

9.50


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Loa­cker. – Bitte.


9.50.33

Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Herr Bundeskanzler, Sie haben das Impfen zur Chef­sache erklärt – und was für ein Pallawatsch ist daraus geworden! (Abg. Belakowitsch: Na ja, deswegen!) Die Beschaffung von Impfstoffen ist von vorne bis hinten ein Chaos, obwohl es sich um eines der wichtigsten Projekte in der Zweiten Republik handelt. (Ruf: Das Schließen der Impfstoffroute!)

Darüber hinaus wäre ja jeder Tag, an dem wir früher öffnen können, ein Gewinn nicht nur für die Menschen, die mehr Freiheit bekommen, sondern auch ein steuerlicher Ge­winn für Ihr Budget. Und Sie stellen sich hierher und rühmen sich, dass wir Testwelt­meister sind. Wir sind deswegen Testweltmeister, weil wir eben nicht Impfweltmeister sind, weil Sie und Ihre Regierung das nicht auf die Reihe bekommen.


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Sie selbst haben eigentlich den Gesundheitsminister mehrfach in öffentlichen Auftritten desavouiert, Sie haben ihn ausgeschultert und an die Wand geklemmt und sich selbst in den Mittelpunkt gedrängt. Sie haben erklärt, dass Impfen Chefsache ist.

Sie haben letzten August erklärt, es handle sich um einen Wettlauf der Staaten, und dann wundert man sich, warum Sie im Mai 2020, als der Biontech-Gründer Christoph Huber Ihnen schon zum damaligen Zeitpunkt angeboten hat, Impfstoffe bei Biontech/Pfi­zer zu reservieren, gar nicht darauf reagiert haben. Im Mai letzten Jahres haben Sie also noch nicht erkannt, dass das Impfen ein Wettlauf der Staaten ist und dass man den Allerwertesten in Bewegung setzen sollte. (Abg. Haubner: Widerspruch in sich, Kollege Loacker!)

Dann, im Dezember, war die Meinung aber wieder eine ganz andere. Da haben Sie uns erklärt, dass Sie vom Krankenbett aus mit Pfizer telefoniert haben und dass Sie 900 000 Impfdosen reserviert haben. Wie super ist das?! Das ist Einkaufsfernsehen, nicht? Da kommt im Fernsehen: Rufen Sie an, es gibt nur noch 21 Millionen Dosen, reservieren Sie! Und der Kanzler hat angerufen und hat sich 900 000 Dosen beim Ein­kaufsfernsehen reserviert. – Ihr Anruf war vollkommen irrelevant, weil 900 000 Dosen von Pfizer für uns für das erste Quartal sowieso vorgesehen waren; Ihren Anruf hätte es gar nicht gebraucht.

Zu Jahresbeginn hat dann das österreichische Gesundheitswesen mit der österreichi­schen Gemütlichkeit den Impfstart ein bisschen verschleppt und dann sind wieder Sie auf den Plan getreten und haben gesagt: Das muss schneller gehen! – Da frage ich mich: Wo waren Sie in der Zwischenzeit (Beifall bei den NEOS), dass Sie als Regie­rungschef gar nicht mitbekommen haben, wie eigentlich der Zeitplan fürs Impfen aus­schaut, dass Ihnen das irgendwann im Jänner aufgefallen ist: Hm, warum wird da nicht geimpft?

Und jetzt treten Sie wieder auf den Plan und erklären breitbeinig, dass Sie die Verträge mit den Impfstoffherstellern nicht gekannt hätten. Sie haben doch nicht geglaubt, dass man solche Mengen an Impfstoff irgendwie telefonisch bestellt?! Das können Sie doch nicht allen Ernstes angenommen haben! Dann hätten Sie ja den eigenen Schmäh vom Dezember geglaubt. (Zwischenrufe der Abgeordneten Melchior und Strasser.)

Jetzt erklären Sie den verschiedenen Chefredakteuren im Hintergrundgespräch, dass Ihr Kabinett die Verträge erst am 14. März bekommen hätte – also das können Sie Ihrer Oma erzählen! Die Bestellmengen waren Thema im Ministerrat, und zwar mehrfach – nachweislich! Sie werden ja nicht geglaubt haben, dass diese Bestellmengen einfach irgendwo besprochen und telefonisch vereinbart worden sind. Dass es Verträge gibt und dass so etwas wie eine Impfstoffbeschaffung für ganze Länder natürlich vertraglich, schriftlich vereinbart wird, muss Ihnen hoffentlich klar gewesen sein. Solche Verträge würde ich als Kanzler, wenn ich das zur Chefsache mache, auch persönlich sehen wollen, und zwar bevor sie unterschrieben sind und nicht irgendwann nachher. (Beifall bei den NEOS.)

Sollte wahr sein, was Sie behaupten, nämlich dass Sektionschef Auer Ihnen das nicht zeigen wollte, na, dann würde ich als Kanzler dermaßen ausflippen, dass der die Ver­träge aber schnell herüberschiebt. Ein Beamter, der dem Regierungschef mit Verweis auf die Geheimhaltung sagt: Ich zeige dir das nicht!? (Heiterkeit der Abg. Belako­witsch.) – Das glaubt einfach kein Mensch, was Sie da für eine Geschichte auftischen. (Zwischenruf der Abg. Steinacker.)

Wahrscheinlich haben Sie die Verträge die ganze Zeit gehabt, und sonst hätten Sie Zeit gehabt, sie sich zu beschaffen. Das haben Sie nicht getan, obwohl Impfen Ihrer Aussage nach Chefsache war. (Abg. Steinacker: ... interessiert niemanden!) Diese Geschichte glaubt Ihnen kein Mensch, der für 50 Cent Hirn im Schädel hat, und indem Sie uns für dumm verkaufen wollen, machen Sie Österreich in ganz Europa zur Lachnummer.


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Sie kommen mit Malta daher! Malta hat weniger Einwohner als Salzburg und ein biss­chen mehr als Vorarlberg. Das ist doch keine relevante Größe! Sie blamieren Österreich auf der internationalen Bühne vor den Augen von ganz Europa. (Beifall bei den NEOS. – Ruf bei den NEOS: Sehr gute Rede!)

9.55


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Klubobmann Wöginger. – Bitte.


9.55.25

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Also wenn in Österreich etwas chaotisch ist, dann ist es diese Opposition. Man kennt sich hinten und vorne nicht mehr aus, und es gipfelt in diesen Verschwörungstheorien von Klubobmann Kickl, die er täg­lich von sich gibt, mit denen er das Volk gegen jedwede Coronamaßnahme aufwiegelt. Es ist einfach verrückt, meine Damen und Herren von der FPÖ, was Sie hier jeden Tag aufführen und zum Besten geben! (Beifall bei ÖVP und Grünen. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Wir befinden uns in einer Pandemie. Ich weiß nicht, ob man das einmal erklären kann, aber es ist eine Pandemie. Das heißt, es ist nicht regional eingegrenzt, sondern wir ha­ben eine weltweite Pandemie, wie wir sie seit 100 Jahren nicht mehr hatten, und wir von der Bundesregierung setzen hier gemeinsam Maßnahmen (Abg. Kickl: Pandemie gibt es in Schweden auch!), Gott sei Dank auch mit breiter Unterstützung von zwei Opposi­tionsfraktionen. Wir setzen Maßnahmen, dass wir diese Pandemie so gut wie möglich eindämmen und dass wir sie in den nächsten Monaten auch gemeinsam überstehen können. (Abg. Kickl: Das tun sie in Schweden auch!)

Und was tun Sie? – Sie zweifeln alles an, auch betreffend den Impfstoff, ob er wirkt. Vor ein paar Wochen hast du (in Richtung Abg. Kickl) in Fernsehdiskussionen gesagt, es sei überhaupt nicht gewährleistet, wie sicher der Impfstoff ist. (Abg. Belakowitsch: Das stimmt ja auch!) – Ja, kapiert ihr nicht, dass es die einzige Möglichkeit ist, dass wir imp­fen, impfen, impfen und parallel dazu testen, testen, testen, damit wir diese Krise bewälti­gen können? Es gibt keinen anderen Weg, meine Damen und Herren, als zu impfen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Jetzt kommen die Supervorschläge betreffend die Frage, ob der Impfstoff wirkt. (Abg. Belakowitsch: Na ja?) Ich nenne nicht den oberösterreichischen Landeshauptmann­stellvertreter (Zwischenruf des Abg. Kickl), weil ich mit ihm seit Langem eine politische Freundschaft pflege (Zwischenrufe der Abgeordneten Kassegger und Stefan) und weil ich ihn zu den Vernünftigen in der FPÖ zähle – die gibt es nämlich noch! Das ist nicht die Kickl-Truppe, sondern es gibt auch Vernünftige in der FPÖ, und da zähle ich jenen, der so schwer erkrankt ist, jedenfalls dazu. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Aber dann red wenigstens mit Landesrat Steinkellner! Der ist geimpft – er ist Hochrisiko­patient und hat sich impfen lassen –, ist an Corona erkrankt und hat dadurch einen leichteren Verlauf. Vielleicht bringt ihr das in eure Köpfe hinein, liebe FPÖlerinnen und FPÖler (Zwischenrufe der Abgeordneten Belakowitsch und Kassegger), dass es hilft, dass es nützt – vor allem auch jenen, die Hochrisikopatienten sind. Das ist doch ein Wahnsinn, was hier von eurer Fraktion betrieben wird! (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Grünen. – Abg. Kassegger: Er ist geimpft und hat es trotzdem? Das ver­stehe ich jetzt nicht!)

Es kommt eine Kollegin heraus, die sagt: Baut halt Zelte mit Intensivbetten auf! – Habt ihr überhaupt eine Ahnung, was das Personal derzeit in Österreich leistet, seit mittler­weile einem Jahr, da wir ständig regionenweise auch wieder an die Kapazitätsgrenzen


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bei den Intensivbetten gelangen? Die arbeiten Tag und Nacht durch! Wir können nicht schnips machen und sagen: So, jetzt haben wir 1 000 zusätzliche Fachkräfte für das Spitalspersonal. (Abg. Kickl: ... gar nichts getan! ... gar nichts getan! Ein Jahr lang habt ihr geschlafen!) – Es ist einfach absurd, was ihr da an Vorschlägen bringt! Das Karten­haus der Freiheitlichen bricht jetzt auch in euren eigenen Reihen zusammen, und das müsst ihr einfach auch einmal zur Kenntnis nehmen. Genau so ist es ja! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Man weiß ja auch nicht, wer die Partei überhaupt führt (Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen): Ist es die Kickl-Truppe oder es ist es der eigentliche Parteiobmann Norbert Hofer? Dieser erzählt uns am Montag nach unserer Runde mit allen Parlaments­fraktionen, ein Impfturbo müsse her: Es muss ein Impfturbo her! (Abg. Kickl: Freiwillig! Freiwillig!) – Ja, meine Damen und Herren, volle Unterstützung! Wir haben diesen Impf­turbo auch, er kommt jetzt, weil wir täglich 30 000 Menschen impfen. Es wurden jetzt eine Million Menschen in Österreich mindestens einmal geimpft, ab April werden es 40 000 Menschen täglich sein. Wir bekommen bis zum Sommer acht Millionen Impf­dosen, was bedeutet, dass alle Menschen, die sich impfen lassen wollen, bis zum Som­mer zumindest eine Impfung bekommen.

Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir unser Leben – zumindest so, wie wir es letzten Sommer hatten – wieder zurückbekommen, meine Damen und Herren. Anders geht es nicht. Es ist die einzige Möglichkeit, es ist der einzige Weg, den wir haben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.)

Hören Sie bitte mit diesen Verunsicherungen, mit diesen Verunglimpfungen, mit diesem Infragestellen auf! (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch. – Abg. Kickl: Fragen darf man auch nicht mehr, aha!) Jeder Mensch kann selber entscheiden, ob er sich impfen lassen will oder nicht. Jeder Mensch kann selber entscheiden, ob er sich testen lassen will oder nicht. (Abg. Kickl: Das stimmt ja gar nicht! – Abg. Kassegger: Das stimmt ja nicht! – Abg. Kickl: Erstunken und erlogen! – Abg. Belakowitsch: ... Kinder müssen sich testen lassen!) Aber eines sage ich dazu: Es macht Sinn! Es macht das Testen Sinn und es macht natürlich auch das Impfen Sinn, weil es die einzige Möglichkeit ist, wie wir diese Krise gemeinsam bewältigen können. (Abg. Belakowitsch: ... Tests in den Schulen schon! Was erzählst du da?!)

Herr Klubobmann Kickl, es gibt nur einen, der zurücktreten soll, und das sind Sie selber!


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Den Schlusssatz bitte!


Abgeordneter August Wöginger (fortsetzend): Befreien Sie Ihre Partei von dieser Geiselhaft und befreien Sie die österreichische Bevölkerung von Ihren Hassparolen, von Ihren Attitüden, die niemand braucht, und beteiligen Sie sich an einem konstruktiven Prozess, sodass wir diese Krise gemeinsam bewältigen können! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

10.00


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Leichtfried. – Bitte.


10.00.52

Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! (Abg. Kickl: Auch nicht die hellste Kerze auf der Torte!) Es ist an diesem Morgen eine meiner Meinung nach schier merkwürdige Dis­kussion. Ich muss jetzt – schon seit Langem war das, glaube ich, nicht der Fall – einmal teilweise Herrn Klubobmann Wöginger recht geben: Ja, impfen, impfen, impfen, das ist es, das ist wichtig, das muss geschehen! Das Problem ist aber – und da gebe ich ihm nicht mehr recht und das kreide ich an, Herr Bundeskanzler; gehen Sie einmal hinaus,


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reden Sie mit den Menschen! –: Es gibt keine Impfungen, es gibt keine Impftermine, es gibt nur unglaublich viele Menschen, die sich impfen lassen wollen – und daran ist nicht irgendjemand anderer schuld, das ist die Schuld unserer Bundesregierung und des Chefimpfers, des Bundeskanzlers, geschätzte Damen und Herren! Das ist die Situation, wie sie ist. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)

Es hat, um diesen Umstand herbeizuführen, zwei Kardinalfehler gegeben, die passiert sind; die sind inzwischen offensichtlich: Es war diese 200-Millionen-Euro-Obergrenze (Rufe bei der ÖVP: Das stimmt ja nicht!), die festgelegt wurde, die Sie leugnen und die zweimal in den Protokollen des Ministerrats nachgelesen werden kann (Zwischenrufe des Abg. Melchior), und zwar am 29. Juli, Protokoll Ministerrat: Blümel legt 200-Millio­nen-Euro-Obergrenze fest; am 15. September: Blümel insistiert auf Obergrenze. Wir haben außerdem E-Mails, in denen das Gesundheitsministerium darauf drängt, dass diese Grenze höher ist, und die ÖVP es verweigert hat, geschätzte Damen und Herren. (Abg. Melchior: Das stimmt nicht! – Ruf bei der SPÖ: Wahnsinn!)

Aus dieser Situation heraus ist ja vollkommen klar: Es waren nicht Beamte schuld, die zu wenig bestellt haben  nein, die haben genau das bestellt, was sie bestellen durften, und keinen Cent mehr. (Ruf bei der ÖVP: Das stimmt nicht!) Es war die Bundesre­gierung, und es war der türkise Teil der Bundesregierung schuld, geschätzte Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Wöginger.)

Und das ist das Ergebnis (ein Schild mit mehreren Säulendiagrammen und der Über­schrift „Kurz: 7 Mio. Impfdosen zuwenig bestellt“ auf das Rednerpult stellend): sieben Millionen Impfdosen zu wenig bestellt; die sind zufällig in Türkis eingefärbt, diese sieben Millionen zu wenig, geschätzte Damen und Herren. Das haben Sie, Herr Bundeskanzler, zu verantworten. Mit diesen sieben Millionen hätten wir genug Impfstoff gehabt. Geiz ist nicht geil, Geiz macht krank! – So schaut es aus. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Es ist ja offensichtlich, dass das passiert ist. Die neue Taktik ist jetzt: Wir wissen von nichts! (Zwischenruf der Abg. Steinacker.) Dabei war das Impfen neun Mal Thema im Ministerrat. (Abg. Wöginger: ... muss ja dabei gewesen sein, na!) Die geheime Steue­rungsgruppe Impfen, bei der der Kabinettschef des Bundeskanzlers dabei war (Zwi­schenruf bei der ÖVP), hat in dieser Zeit 30 Mal getagt.

Dann ist der zweite Fehler passiert, von dem in der öffentlichen Darstellung wieder nie­mand etwas wusste. Ab Jänner war klar, dass es Impfstoffe gibt und dass die nachbe­stellt hätten werden können. Der Gesundheitsminister hat am 9. Jänner im Ministerrat darüber informiert, dass es die Möglichkeit gibt, Impfstoffe bei der EU nachzubestellen, auf der Homepage der Europäischen Union ist es veröffentlicht gewesen, im Jänner ist es im „Spiegel“ gestanden, und schließlich hat am 19. Februar Herr Auer, der Beamte, dann auch in der „Presse“ im Interview gemeint, man könnte etwas nachbestellen.

Was ist geschehen, Herr Bundeskanzler? – Nichts ist geschehen, nichts wurde nachbe­stellt, es wurde zu wenig bestellt, deshalb: Erzählen Sie uns nicht etwas von impfen, impfen, impfen, sondern geben Sie zu, dass da Fehler passiert sind und dass Sie versu­chen, diese Fehler irgendwie wiedergutzumachen! (Beifall bei der SPÖ.)

Das wäre eine Herangehensweise, und nicht das, was Sie eigentlich machen, Herr Bun­deskanzler, nämlich abzulenken und Schuldige zu suchen. Es sind immer alle anderen schuld, das ist das Muster, nur Sie selbst nicht. Vorletzte Woche war es die EU, letzte Woche waren es österreichische BeamtInnen, diese Woche war es die Geheimgroß­macht Malta – muss wirklich sehr geheim sein, dass Malta eine Großmacht ist –, nächste Woche ist es jemand anderer. Das Tragische ist, dass das nicht nur nichts hilft, sondern dass Sie uns auch bei den europäischen Staats- und Regierungschefs zur Lachnummer gemacht haben. (Zwischenruf des Abg. Wöginger.)


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Nicht nur bei jenen aber die „New York Times“ schreibt: Es ist nichts gefunden worden, was die Anschuldigungen von Kurz rechtfertigt. Die „Financial Times“ schreibt: Nach den Ausritten von Kurz sieht es für Österreich nicht gut aus. Ähnlich äußern sich zahlreiche DiplomatInnen, Europastaatssekretäre; und der Gesundheitssprecher der Europäischen Volkspartei sagt: „Sebastian Kurz tritt völlig unzulässigerweise als Ankläger auf, er ist“ nur „ein Bittsteller“ bei der Europäischen Union.

Herr Kurz, Sie haben ein veritables gesundheitspolitisches, wirtschaftspolitisches und sozialpolitisches Fiasko in Österreich angerichtet. Die Frage ist: Wie geht es weiter? – Das weiß keiner. Das weiß leider deswegen keiner, weil Ihnen etwas fehlt, was die Vor­sitzende der österreichischen Sozialdemokratie in dieser Krise prägt: eine Vorstellung, eine Idee, wie man aus dieser Krise kommt. Auf Lobbys zu hören ist dafür zu wenig, Herr Kurz. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

10.06


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hafenecker. – Bitte.


10.06.22

Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Bundesminister! Was hier im Hohen Haus abgeht, ist wirklich unglaublich. Da stellt sich Kollege Hammer her und begründet seinen Vormittagsschlaf damit, dass er Covid-Angst hat, und geht ins Büro schlafen – genau das passiert hier; unglaublich, dass Sie sich dazu herablassen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Anschließend kommt Klubobmann Wöginger heraus und zitiert hier allen Ernstes in der Öffentlichkeit den Krankenakt eines FPÖ-Politikers – Kollege Wöginger, wie geht es dir eigentlich?! (Zwischenruf des Abg. Wöginger.) Sind mittlerweile alle Dämme gebro­chen? Ist das normal? Geht man so miteinander um? Ich würde mich an deiner Stelle schämen! (Beifall und Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Dann stellt sich ein Bundeskanzler her, der seit Monaten nicht mehr aus seiner Echo­kammer herausgekommen ist und das Sonnenkönigtum in Reinkultur vertritt, und erklärt uns, dass er der größte Verfechter der Meinungsfreiheit ist.

Herr Bundeskanzler, wie geht es Ihnen? – Sie kaufen Medien mit Covid-Geld, Sie geben die Meinung vor, Sie lassen keine Meinung mehr zu. Sie nehmen Budgetgelder dazu her, dass Ihre Wahrheit in den Medien getrommelt wird und sonst nichts. Das ist nicht Meinungsfreiheit! (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Sie machen Kritiker mundtot. Sie weisen die Polizei an, dass FPÖ-Politiker bestraft werden sollen oder einer Bestrafung zugeführt werden sollen, weil sie Meinungen vertreten, die Sie eben nicht akzeptieren. Das ist nicht Meinungsfreiheit, Herr Bundeskanzler! Sie lassen zu, dass soziale Medien zensuriert werden. Auch die AFP-Kontrollen, die es zum Beispiel auf Facebook gibt, die sehr ein­seitig sind, lässt die österreichische Bundesregierung zu. Herr Bundeskanzler, auch das ist nicht Meinungsfreiheit! (Beifall bei der FPÖ.)

Nebenbei gesagt sperren Sie die Bevölkerung ein und ruinieren die Wirtschaft, das ist ja mittlerweile auch bekannt. (Zwischenruf bei der ÖVP.)

Und eines ist schon wirklich interessant  man muss dem ja auf den Grund gehen, wa­rum Sie das machen –: Herr Bundeskanzler, Sie sind argumentativ in eine Sackgasse eingefahren und da kommen Sie nicht mehr heraus. Genau in dieser Sackgasse be­finden Sie sich, gemeinsam mit Ihrem politischen Vorbild, der Kanzlerin Merkel. Sie hat das gleiche Problem in der Bundesrepublik Deutschland, auch sie hat sich in eine Sack­gasse manövriert und kommt ebenso nicht heraus.

Eines aber, Herr Bundeskanzler, und das ist wirklich das Verwerfliche daran: Sie neh­men sich nicht nur dabei ein Beispiel an Bundeskanzlerin Merkel, sondern auch in an­deren Belangen, und zwar, wenn es darum geht, Geld zu machen, also wenn es darum


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geht, die Krise für Parteifreunde auszunützen, wenn es darum geht, die große Kohle zu machen; auch da sind Sie sehr, sehr eng an der CDU. (Abg. Pfurtscheller: Das ist eine Unterstellung, das stimmt überhaupt nicht!) – Frau Kollegin, die Unterstellung werden wir gleich einmal mit Beweisen untermauern, zum Beispiel betreffend die Hygiene Aus­tria  Herr Klubobmann Kickl hat sie bereits erwähnt. Interessant, dass Sie da so eine Kindesweglegung betrieben haben, man muss der Sache aber schon auf den Grund gehen, Frau Kollegin Pfurtscheller – 420 Millionen Euro durch die Bundesbeschaffung GmbH, nicht schlecht. (Abg. Pfurtscheller: ... Bundesbeschaffung ...!)

Wenn man dann noch weiß, dass genau aus dem Umfeld von Hygiene Austria vorher ÖVP-Spenden geflossen sind und dass der Weg zur Hygiene Austria über das Vorzim­mer des Herrn Bundeskanzlers geführt hat, dann übrigens über den Schreibtisch der Ehefrau des Innenministers – denn die macht ja die Pressearbeit dort – bis hin zu den chinesischen Masken der Hygiene Austria, dann kennt man sich aus.

Interessant, dass Sie sich überhaupt trauen und so schamlos sind, hier eine derartige Kindesweglegung zu betreiben, denn ich kann mich schon noch gut daran erinnern, als die ÖVP-Tournee dort war: vom Bundeskanzler über die Frau Schramböck über die Frau Ministerin ohne Titel bis hin zur Landeshauptfrau von Niederösterreich; alle waren sie dort, alle waren happy mit Made-in-Austria-Masken.

Es geht aber weiter, es ist ja kein Einzelfall: Da gibt es den Abgeordneten Erber, den kenne ich noch aus Niederösterreich, grundsätzlich ein netter Kerl, kommt natürlich zu­fälligerweise aus dem Umfeld des hinter mir sitzenden Präsidenten Sobotka. Auch er hat plötzlich seine Neigung zur Gesundheitswirtschaft entdeckt. Er hat vorher eine Compu­terfirma gehabt, war mit dieser ich weiß nicht wie erfolgreich – ist ja auch egal –, hat dann jedenfalls seine Firma Artichoke Computing in Covid-Fighters umbenannt und plötzlich Impflogistik samt Tests angeboten. Einer der ersten Kunden war der hinter mir sitzende Präsident Sobotka, der natürlich auf seinen Parteifreund nicht vergessen und geschaut hat, dass dieser im Parlament entsprechend mit einem Auftrag eingedeckt wird. (Ruf bei der FPÖ: Unabhängig!)

In Oberösterreich, meine sehr geehrten Damen und Herren, sitzt ein ÖVP-Berater, der ohne Ausschreibung Schutzausrüstung für 4,5 Millionen Euro verkauft hat. Auch das ist interessant: 4,5 Millionen Euro für einen Berater. Ich bin gespannt, wie Sie das erklären.

Auch Herr Lefebre, der ehemalige Pressesprecher von Löger, Brandstetter, Tojner – üb­rigens eine ganz nette Partie, in der er sich da befindet –, hat seine Neigung zur Ge­sundheit erkannt, auch er hat rechtzeitig eine Firma gegründet und verschachert jetzt ebenso Tests.

Die Agentur Schütze möchte ich jetzt gar nicht mehr erwähnen, und auch Sonstiges nicht. Worum es mir geht, meine sehr geehrten Damen und Herren von der ÖVP: Sie bekommen einfach den Hals nicht voll und nutzen diese Krise auch noch zur eigenen Gewinnmaximierung aus. Das ist schamlos und schändlich! (Beifall bei der FPÖ.)

Reichen Ihnen die Namen Blümel, Löger, Brandstetter, Pilnacek noch nicht? Müssen Sie da auch noch in diesem Geschäft mitmischen? – Ich würde mir das an Ihrer - -


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Den Schlusssatz bitte, Herr Kollege Hafenecker!


Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (fortsetzend): Das ist auch der Grund, warum sich die alte ÖVP bereits wieder auf ihre Werte zurückbesonnen hat, warum sich Herr Fischler und Herr Neisser Ihnen gegenüber schon negativ geäußert haben. Vielleicht hätten Sie den alten Schwarzen auch ein bisschen ein Geschäft zukommen lassen sol­len, dann hätten Sie jetzt Ruhe vor ihnen. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

10.11



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 65

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Tomaselli. – Bitte. (Abg. Melchior: Nimm die Tafel mit! – Abg. Tomaselli entfernt die von Abg. Leicht­fried zuvor aufgestellte Tafel vom Rednerpult. – Ruf bei der ÖVP: Sehr gut!)


10.11.55

Abgeordnete Mag. Nina Tomaselli (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kol­leginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Die Covid-Pande­mie hat die Welt gesundheitlich und wirtschaftlich zweifelsohne so in Mitleidenschaft ge­zogen wie noch nie etwas zuvor. Das geht für mich heute in der Diskussion schon etwas unter, das ist auch eine Frage der Sachlichkeit. Alle Maßnahmen, die wir im vergange­nen Jahr beschlossen haben, all das ist für alle Neuland. Jede einzelne Maßnahme, die wir hier für uns auf den Weg gebracht haben, ist zum ersten Mal erfolgt und beim ersten Mal läuft selten etwas perfekt.

Ich glaube, heute ist auch ein guter Tag. Wir befinden uns jetzt sozusagen gut ein Jahr nach Beginn der Pandemie. Wenn Sie nochmals zurückdenken, was in diesem gesam­ten Jahr passiert ist, dann wissen Sie, dass wir vieles komplett anders machen als vor einem Jahr. Zum Beispiel: FFP2-Masken gehören zu unserem Alltag, das Testen ist mittlerweile so normal wie das Zähneputzen und – das darf man nicht vergessen – nicht nur ein Impfstoff, sondern gleich mehrere sind in ganz, ganz wenigen Monaten entwickelt worden. Es muss nicht nur ein Land, es muss nicht nur ein Kontinent, nein, es muss eine ganze Welt durchgeimpft werden. All das zeigt schon einmal, wie groß das Ereignis ist.

Wenn man sich auf derartigem Neuland bewegt, dann darf man auch Fehler machen, und diese sind durchaus passiert. Sie sind meiner Meinung nach so lange vertretbar, solange die AkteurInnen nach bestem Wissen und Gewissen handeln und solange sie auch gewillt sind, aus Fehlern zu lernen. (Abg. Loacker: ... Unfähigkeit ...!)

Die Grenze des Vertretbaren wird aber überschritten, sobald es um Selbstbereicherung geht und darum, PolitikerInnen und ihren FreundInnen Vorteile zuzuschanzen. In einer Krise – da sollte es eigentlich um eines gehen, nämlich um Zusammenarbeit – geht es überhaupt nicht an, auf den eigenen Vorteil zu schielen. Das zeugt von absoluter Cha­rakterlosigkeit. Korruption hat nie – nie! – ihre Berechtigung, in einer solchen Extremsi­tuation ist sie aber besonders abstoßend, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Bei­fall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich finde, das sollte heute in dieser Aktuellen Stunde nicht unerwähnt bleiben: Die Ein­setzung des kleinen Untersuchungsausschusses zu den Coronabeschaffungen ist sehr, sehr gut, denn noch nie in der Zweiten Republik wurde so viel Geld auf einmal ausge­geben. Es ist unserer Meinung nach daher sogar ein parlamentarisches Muss, dass man den AkteurInnen, der Regierung, den Stakeholdern, den Lieferpartnern ganz besonders auf die Finger schaut, denn Kontrolle gehört zum lebendigen Parlamentarismus wie Ketchup zu Pommes. (Beifall bei den Grünen.)

Der Unterausschuss zu den Coronabeschaffungen wird uns helfen – und das ist ganz wichtig –, dass wir die Fehler der Vergangenheit nicht nochmals wiederholen, dass wir daraus lernen, und – noch viel wichtiger – er wird helfen, Malversationen aller Art ans Tageslicht zu befördern. Das sei von hier aus auch mit warnendem Finger all jenen gesagt, die meinen, sie könnten die größte Krise des 21. Jahrhunderts für sich ausnut­zen und sich selbst bereichern: Seid euch ja nicht zu sicher, wir werden euch alle erwi­schen. (Beifall bei den Grünen.)

Hygiene Austria, das soll nicht unerwähnt bleiben, ist das beste Beispiel. (Abg. Belako­witsch: Uh! ... der Kanzler schaut schon wieder ins Handy!) Ob das Vorzeigeprojekt der österreichischen Massenproduktion ein Kriminalfall ist – sehr wahrscheinlich –, müssen die Gerichte noch klären. Fix ist aber schon, dass die dortigen Verantwortlichen gleich


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zig Grenzen des Vertretbaren gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, hin­sichtlich hygienischer Mindestanforderungen, gegenüber den österreichischen Konsu­mentinnen und Konsumenten überschritten haben. Insgesamt kann man sagen, das ist ein groß angelegter Fake, um nicht zu sagen Betrug, den man mit viel Marketing und schöner Verpackung zu kaschieren versucht hat. – Pfui! (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Selbstbereicherung in der Krise, unter der so viele leiden, zeugt von einer besonderen Schamlosigkeit. Wir alle als Parlamentarierinnen und Parlamentarier sind gefordert, einen Beitrag zur Aufklärung zu leisten, denn da gilt wirklich eine Nulltoleranzpolitik: null Toleranz gegenüber einem solch schamlosen Verhalten. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ, FPÖ und NEOS. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

10.16


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hoyos-Trautt­mansdorff. – Bitte.


10.16.47

Abgeordneter Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS): Spätestens nach dem Re­debeitrag der Frau Kollegin von der grünen Fraktion ist, glaube ich, klar, dass wir durch­aus ein echtes Problem rund um Corona haben. Dass das eine Regierungspartei dem Koalitionspartner so deutlich ausrichtet, habe ich in diesem Haus auch selten erlebt.

Wir haben wesentliche Probleme rund um die Impfungen. Der Bundeskanzler stellt sich hierher und sagt, es sei alles großartig, weil wir so viel testen. Man muss aber schon einmal auf den Boden der Realität kommen: Wir müssen auch so viel testen, weil wir mit dem Impfen so in Verzug sind. Dafür sind Sie, Herr Bundeskanzler, und Ihre Bundesre­gierung verantwortlich. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Versuchen wir, ein paar Punkte hinsichtlich des letzten Jahres herauszunehmen, an de­nen man klar festmachen kann, dass die Bundesregierung eben nicht das Beste aus zwei Welten zusammengebracht hat oder dass, wenn das das Beste aus zwei Welten ist, das eher beschämend für dieses Land ist.

Das Erste ist das Beschaffungschaos: Sie haben das Thema Beschaffung am Anfang der Pandemie gleich einmal dem Roten Kreuz gegeben und haben mit diesem Step, den Sie da gegangen sind, jegliche Beschaffungskontrolle außer Kraft gesetzt – genau das­selbe, was Sie bei der Cofag gemacht haben, was Sie gemacht haben, wo Sie können. Beschaffungsdeals in Österreich sind für dieses Parlament nicht mehr kontrollierbar. (Abg. Kickl: ... noch genau anschauen! Das wird ein Untersuchungsausschuss!)

Wir werden das jetzt so gut wie möglich im Zuge des kleinen Untersuchungsausschus­ses machen, aber Ausschreibungskriterien und alles andere sind nicht mehr da. (Abg. Steinacker: Hätten wir drei Monate warten sollen? – Rufe bei der ÖVP: Hätten wir das aufschieben sollen, die Entscheidung? Diese Argumentation ...! Weltfremd!) Diese in­transparenten Beschaffungen in Kombination mit der Hygiene Austria sind durchaus et­was, was man sich wirklich intensiv anschauen muss. (Abg. Steinacker: Ich weiß nicht, in welcher Welt ihr lebt! Ihr denkt ... den Menschen alles zumuten!) Die Nervosität der ÖVP in diesem Zusammenhang zeigt uns das ja auch sehr deutlich. (Zwischenrufe der Abgeordneten Ottenschläger und Steinacker.)

Das Zweite ist, dass wir in dieser Krise sehr viel Geld ausgegeben haben. (Abg. Stein­acker: Die sind so - -! Einmal in eine Firma gehen! Einmal Verantwortung tragen! Da würdet ihr das anders sehen!) Das ist durchaus etwas Positives – liebe Kollegin von der ÖVP, bitte kommen Sie zur Ruhe! (Beifall bei den NEOS) –, wir haben in dieser Krise extrem viel Geld ausgegeben (Abg. Steinacker: Ja!) und das ist durchaus in Ordnung,


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wenn es effizient eingesetzt wird. Wenn wir uns aber anschauen, dass wir allein im ers­ten Halbjahr der Krise, also bis September 2020, 700 Millionen Euro für Beschaffungen rund um Schutzausrüstung und so weiter ausgegeben haben – was alles legitim ist (Abg. Steinacker: Na Gott sei Dank!) –, aber wesentlich mehr ausgegeben haben als bei­spielsweise Deutschland – pro Kopf 80 Euro in Österreich, in Deutschland sind es run­tergerechnet 32 Euro –, dann ist das eine Divergenz, die durchaus zu hinterfragen ist (Abg. Kickl: Das ist aber sehr verdächtig! Alles sehr verdächtig!), und all das in einer Situation, in der, glaube ich, alle ExpertInnen sagen, dass Deutschland wesentlich bes­ser durch diese Krise gekommen ist als wir. (Rufe bei der ÖVP: Welche Experten? Ge­sundheit und Wirtschaft ...! Unglaublich! Als liberal denkender Mensch ...!)

Schauen wir uns an, wie Sie das Ganze gemacht haben: mit wahnsinnig wunderbarer PR. Sie haben sich wöchentlich, nein, täglich hingestellt und irgendetwas verkündet, haben gesagt, wie großartig alles ist und wie toll Sie doch alle sind. Und das ist ja in der Krise das Allerschönste gewesen: Sie zahlen sich jede Woche für Inserate 1 Millionen Euro aus! 1 Million Euro geben Sie jede Woche für Inserate aus. (Zwischenrufe der Ab­geordneten Steinacker und Wöginger.) Würden Sie das in Impfungen investieren – was jetzt so notwendig wäre –, wären das jede Woche 150 000 Stiche, die Sie setzen könn­ten, um den Österreicherinnen und Österreichern endlich wieder ein normales Leben zu ermöglichen das wollen Sie aber nicht. (Beifall bei den NEOS. – Neuerlicher Zwischen­ruf der Abg. Steinacker.)

Das Impfen läuft generell unter dem Motto: Pleiten, Pech und Pannen!, und das auf voller Ebene. Das haben Sie, glaube ich, dann irgendwann auch gesehen, aber davor haben Sie es noch schnell zur Chefsache gemacht. Sie haben gesagt: Ich als Bundeskanzler bin für all das verantwortlich, ich übernehme das! – Das war übrigens auch wieder eine schöne Inszenierung im Rahmen einer Pressekonferenz.

Das Problem war: Es hat dann halt nicht funktioniert. (Zwischenruf der Abg. Belako­witsch.) Es war dann halt einfach eine wirklich Panne, die Ihnen passiert ist, und dann waren plötzlich – das ist das, was Sie am besten können: Schuldzuweisungen machen – oben die Europäische Union und unten ein einzelner Beamter schuld. Was ist das für eine Verantwortung eines Bundeskanzlers – das muss man sich schon fragen –, wenn man sich einfach hinstellt, immer nur die anderen schuld sind und man als Chef in der Chefsache vollkommen versagt hat?

Es gibt in dieser Causa zwei Möglichkeiten: Entweder Sie wussten es wirklich nicht – dann muss man sich die Frage stellen, ob Sie nicht eigentlich als Bundeskanzler versagt haben, wenn Sie nicht wissen, was Ihr Gesundheitsminister und Ihre Beamten machen – oder Sie wussten alles und Sie lügen – entschuldigen Sie, Herr Präsident –, Sie sagen vor laufender Kamera die Unwahrheit. Das wäre eine andere Möglichkeit, aber auch dann wären Sie für den Posten des Bundeskanzlers nicht geeignet. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Das Problem, das Sie als Bundeskanzler und insbesondere die ÖVP haben: In der Krise reicht es nun einmal nicht, wenn man sich hinstellt und gute PR kann – das können Sie, gar keine Frage –, Showpolitik kann – das können Sie auch, ohne Frage –, politische Strategie kann – das können Sie alles, ohne Frage, das rechne ich Ihnen auch an (Zwi­schenruf der Abg. Steinacker–, aber in der Krise - -


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Den Schlusssatz bitte!


Abgeordneter Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (fortsetzend): - - – Herr Präsident, ich bin beim Schlusssatz – reicht das nicht, denn in der Krise geht es darum, zu arbeiten und um das Leben der Österreicherinnen und Österreicher zu kämpfen, und das können Sie einfach nicht. (Beifall bei den NEOS.)

10.22



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 68

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Ich darf mich beim Herrn Bundeskanzler für seine Anwesenheit bedanken. (Beifall bei der ÖVP.)

10.22.10Einlauf und Zuweisungen


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsgegen­stände und deren Zuweisungen verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsordnung auf die im Sitzungssaal verteilte Mitteilung.

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A. Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 5663/J bis 5911/J

2. Anfragebeantwortungen: 4828/AB bis 5130/AB

Anfragebeantwortungen (Präsident des Nationalrates):

32/ABPR und 33/ABPR

3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz, mit dem ein neues Tierärztegesetz erlassen und das Tierärztekammer­gesetz geändert wird (732 d.B.)

Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket – EAG-Paket (733 d.B.)

B. Zuweisungen:

1. Zuweisungen seit der letzten Sitzung gemäß §§ 31d Abs. 5a, 32a Abs. 4, 74d Abs. 2, 74f Abs. 3, 80 Abs. 1, 100 Abs. 4, 100b Abs. 1 und 100c Abs. 1:

Immunitätsausschuss:

Ersuchen des Magistrats der Stadt Wien, MBA/210000022864/2021, um Zustimmung zur behördlichen Verfolgung des Abgeordneten zum Nationalrat Klubobmann Herbert Kickl

Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen:

Petition Nr. 53 betreffend "Stopp dem Krebs am Arbeitsplatz – menschliches Leid durch nicht anerkannte Berufskrankheiten verhindern!", überreicht von den Abgeordneten Mag. Christian Drobits und Rudolf Silvan

Zuweisungen auf Ersuchen des Ausschusses für Petitionen und Bürgerinitiativen an andere Ausschüsse:

Unterrichtsausschuss:

Bürgerinitiative Nr. 25 betreffend "Die Ermöglichung der alternativen Leistungsbeur­teilung ohne Noten im Rahmen der Schulautonomie."

2. Zuweisungen in dieser Sitzung:

a) zur Vorberatung:

Budgetausschuss:

Übereinkommen zur Änderung des Übereinkommens über die Übertragung von Beiträ­gen auf den einheitlichen Abwicklungsfonds und über die gemeinsame Nutzung dieser Beiträge (751 d.B.)


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Übereinkommen zur Änderung des Vertrags zur Einrichtung des Europäischen Stabili­tätsmechanismus (752 d.B.)

Rechnungshofausschuss:

Bericht des Rechnungshofes betreffend IT-Projekt ZEPTA der Pensionsversiche­rungsanstalt und nachfolgendes Standardprodukt ePV; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/9 (III­250 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Korruptionspräventionssysteme in ausgewähl­ten Bundesministerien; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/10 (III-251 d.B.)

Bericht des Rechnungshofes betreffend Transparenzdatenbank – Kosten und Nutzen, Ziele und Zielerreichung; Follow-up-Überprüfung – Reihe BUND 2021/11 (III-269 d.B.)

b) zur Enderledigung im Sinne des § 28b GOG (vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung des Ausschusses):

Außenpolitischer Ausschuss:

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisen­bewältigungsfonds für März bis Dezember 2020 sowie Jänner 2021, vorgelegt vom Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten (III-271 d.B.)

Ausschuss für innere Angelegenheiten:

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Kri­senbewältigungsfonds für Februar 2021, vorgelegt vom Bundesminister für Inneres (III­274 d.B.)

Justizausschuss:

Bericht nach § 3 Abs. 5 des Bundesgesetzes über die Errichtung des COVID-19-Krisen­bewältigungsfonds für Februar 2021, vorgelegt von der Bundesministerin für Justiz (III-272 d.B.)

Datenschutzbericht 2020, vorgelegt von der Bundesministerin für Justiz (III-275 d.B.)

Kulturausschuss:

Bericht nach § 1 Abs. 4 Bundesgesetz über die Errichtung eines Fonds für eine Überbrü­ckungsfinanzierung für selbständige Künstlerinnen und Künstler für Februar 2021, vor­gelegt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (III-270 d.B.)

Sportausschuss:

Bericht nach § 1 Abs. 4 des Bundesgesetzes über die Errichtung eines Non-Profit-Or­ganisationen Unterstützungsfonds für Februar 2021, vorgelegt vom Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (III-273 d.B.)

*****

Ankündigung einer Dringlichen Anfrage


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die Abgeordneten Mag. Loacker, Kolleginnen und Kollegen haben das Verlangen gestellt, die vor Eingang in die Tagesordnung einge­brachte schriftliche Anfrage 5911/J der Abgeordneten Mag. Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten­schutz betreffend „Wer wusste was: Impfstoffbasar am Ministerratstisch“ dringlich zu behandeln.

Gemäß der Geschäftsordnung wird die Dringliche Anfrage um 15 Uhr behandelt.


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Behandlung der Tagesordnung


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Es ist vorgeschlagen, die Debatten über die Punkte 1 bis 6, 10 bis 12, 13 bis 16, 20 bis 22, 23 bis 25, 27 bis 29 der Tagesordnung jeweils zusammenzufassen.

Gibt es dagegen einen Einwand? – Das ist nicht der Fall.

Redezeitbeschränkung


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zwischen den Mitgliedern der Präsidialkonferenz wurde Konsens über die Dauer der Debatten erzielt. Demgemäß wurde eine Tages­blockzeit von 9 „Wiener Stunden“ vereinbart, sodass sich folgende Redezeiten ergeben: ÖVP 176, SPÖ 122, FPÖ 99, Grüne 90 und NEOS 72 Minuten.

Gemäß § 57 Abs. 7 der Geschäftsordnung beträgt die Redezeit für die gesamte Tages­ordnung von jenen Abgeordneten, die keinem Klub angehören, je 36 Minuten. Darüber hinaus wird deren Redezeit auf 5 Minuten je Debatte beschränkt.

Wir kommen sogleich zur Abstimmung über die soeben dargestellten Redezeiten.

Wer dafür ist, den bitte ich um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist einstimmig so angenommen.

Wir gehen in die Tagesordnung ein.

10.23.521. Punkt

Bericht des Wissenschaftsausschusses über die Regierungsvorlage (662 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Universitätsgesetz 2002, das Hochschul-Qualitätssi­cherungsgesetz, das Hochschulgesetz 2005, das Fachhochschulgesetz und das Privathochschulgesetz geändert werden (705 d.B.)

2. Punkt

Bericht und Antrag des Wissenschaftsausschusses über den Entwurf eines Bun­desgesetzes, mit dem ein Bundesgesetz über hochschulrechtliche Sondervor­schriften an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen aufgrund von COVID-19 (2. COVID-19-Hochschulgesetz – 2. C-HG) erlassen wird (706 d.B.)

3. Punkt

Bericht des Wissenschaftsausschusses über den Antrag 1375/A(E) der Abgeord­neten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend Veröffentli­chungspflicht wissenschaftlicher Arbeiten (707 d.B.)

4. Punkt

Bericht des Wissenschaftsausschusses über die Regierungsvorlage (664 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Hochschülerinnen- und Hochschülerschaftsge­setz 2014 geändert wird (708 d.B.)

5. Punkt

Bericht des Wissenschaftsausschusses über den Antrag 1357/A der Abgeordne­ten Mag. Dr. Martin Graf, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz,


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mit dem das Bundesgesetz über hochschulrechtliche und studienförderungs­rechtliche Sondervorschriften an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Ein­richtungen zur Durchführung von Fachhochschul-Studiengängen und Fachhoch­schulen aufgrund von COVID-19 (COVID-19-Hochschulgesetz – C-HG) geändert wird (709 d.B.)

6. Punkt

Bericht des Wissenschaftsausschusses über den Antrag 1314/A(E) der Abgeord­neten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aus­reichende Mittel für COVID-19-Antigentests an Hochschulen (710 d.B.)


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir gelangen zu den Punkten 1 bis 6 der Tages­ordnung, über welche die Debatten unter einem durchgeführt werden.

Auf eine Berichterstattung wird verzichtet.

Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Kuntzl. – Bitte sehr.


10.24.19

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Wir be­handeln jetzt eine Novelle zum Universitätsgesetz, eine Novelle, angesichts derer sich viele Leute fragen: Warum? Und vor allem: Warum jetzt das? – Es hat sehr viele ab­lehnende Stellungnahmen gegeben. Es ist jetzt einiges ein bisschen abgeschwächt worden, aber die Logik dahinter bleibt, und es sind auch weiterhin viele problematische Regelungen bestehen geblieben.

Dabei hätten die Universitäten im Moment tatsächlich Aufmerksamkeit verdient. Die Uni­versitäten sind in den letzten Monaten extrem gefordert. Es gibt seit März letzten Jah­res – also seit über einem Jahr – keinen normalen Studienbetrieb. Viele Studierende sind in einer extrem prekären Lage, es sind ihnen die Jobs weggebrochen, sie haben große Zukunftssorgen. Die jungen Leute sind – das hören wir immer wieder – psychisch extrem gefordert, und auch das Distancelearning ist eine Form des Lernens, die extrem fordernd und anstrengend ist, sowohl für die Lehrenden als auch für die Studierenden.

Die Studierenden sind nicht alle mit ausreichend guten Ressourcen ausgestattet. Es ist für neue Studierende unter den jetzigen Bedingungen extrem schwierig, ins Studium hineinzufinden. Im Moment ist beim Studium eine Situation gegeben, die das Vernetzen, das Austauschen, Lerngemeinschaften, vieles, was ein Studium ausmacht, nicht mög­lich macht. Jetzt wäre eigentlich Unterstützung gefragt und geboten. (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Was aber lässt sich die Bundesregierung einfallen? – Es kommt keine Unterstützung, sondern eine Verschärfung der Studien- und der Arbeits­bedingungen sowie der Bedingungen für wissenschaftliches Arbeiten für sehr viele an den Universitäten.

Ich möchte das an zwei Beispielen darstellen. Das eine ist die neue Kettenvertragsre­gelung, eine Regelung, die bisher schon problematisch war, aber durch die neue Rege­lung nicht besser, sondern noch problematischer wird und viele Forschende, viele wis­senschaftlich Arbeitende an den Universitäten vor die Frage stellt, wie sie ihre Arbeit überhaupt fortsetzen können und ob sie da an ein zwangsweises Ende kommen.

Es ist eine Regelung gefunden worden, mit der jetzt niemand zufrieden ist, bei der viele große Problem sehen. Wir fragen uns, warum da nicht ausreichend mit den Betroffenen geredet wurde, auch noch einmal nach der Begutachtung, als klar war, dass diese Re­gelung für viele an den Universitäten sehr problematisch ist.


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Was die Anforderung der Mindeststudienleistung betrifft – also die Studenten müssen eine bestimmte Leistung in einer bestimmten Zeit erbringen, sonst werden sie aus dem Studium geschmissen –, ist diese Regelung zwar abgemildert worden, aber die Logik bleibt, und diese Logik ist neu, die hatten wir bis jetzt nicht.

Das ist eine Logik, die viel ändert. Das Bild dahinter ist: Es geht um Quantität statt um Qualität. Es geht um Effizienz statt um Exzellenz. Die Leitlinie hinter diesem Gedanken ist, effektive Abläufe für die Universitätsleitungen zu schaffen, und nicht, die Qualität des Studiums zu verbessern. Es ist eine bloß technokratische und administrative Logik, die ein Vollzeitstudium in maximaler Effizienz erfordert. Nur die Abschlüsse und das Tempo zählen! Es geht darum, möglichst schmal zu studieren und möglichst schnell fertig zu werden, aber, sehr geehrte Damen und Herren, Zeit und kritische Auseinandersetzung und die Auseinandersetzung mit vielem an der Universität, das macht ein gutes Studium aus und das ist aus unserer Sicht wichtig, wird jetzt aber verloren gehen! (Beifall bei der SPÖ.)

Diese Regelungen gehen an der Lebensrealität sowohl der wissenschaftlich Arbeitenden als auch der Studierenden vorbei. Sie verstärken soziale Selektivität und schränken den Zugang zum Studium noch weiter ein. Es wird noch mehr auf den Vollzeitstudierenden und die Vollzeitstudierende abgestellt, die nicht dadurch abgelenkt werden, dass sie arbeiten müssen, um sich das Studium überhaupt leisten zu können und sich das Geld für die Finanzierung des Studiums zu verdienen. Es erschwert die Bedingungen für be­rufstätige Studierende und es erschwert den Einstieg für die erste Generation in einer Familie, die an eine Universität kommt.

Was man jetzt brauchen würde, wären Unterstützung, eine umfassende Stipendienre­form, die die Studierenden auch ganz besonders in dieser schwierigen Phase unter­stützt, und Maßnahmen, die die Studierbarkeit verbessern und nicht erschweren.

Herr Bundesminister, Sie haben, was die Schulen betrifft, gesagt, es ist jetzt die Zeit der Milde und nicht die Zeit der Härte – und das trifft auch für die Universitäten zu. Es wäre die Zeit der Unterstützung gewesen. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Brandstätter.)

10.30


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Tasch­ner. – Bitte.


10.30.31

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Wir beschließen mit diesem Gesetz einen stabilen Rahmen für die Universitäten, mit dieser Novellierung des Universitätsgesetzes, die weit in die Zukunft reicht, auch weit über die Zeit hinaus, wie ich annehme, die uns jetzt durch diese Pandemie, die scheinbar alles überschattet, bedrückt.

Ich erlaube mir, drei Punkte dieser Novellierung herauszugreifen. Der erste Punkt ist, dass mit diesem Gesetz ein Gerüst geschaffen wird für diejenigen, die eine Karriere, wissenschaftlich an der Universität zu arbeiten, anstreben. Es ist ein Gerüst, das trag­fähig ist, es ist ein Gerüst, bei dem man die Schrauben und die Stangen sehr genau kennt. Dieses Gerüst ist für diese Personen gut, damit sie wissen, wie ihre zukünftige Karriere ausschauen kann. Es ist nicht so, dass ein Gesetz es zustande bringt, die Ver­antwortung auf der einen Seite jenen, die dieses Gerüst erklimmen wollen, und auf der anderen Seite jenen, die diejenigen, die das Gerüst erklimmen wollen, begleiten, bera­ten, fördern, fordern, abzunehmen. All das ist der Verantwortung des Einzelnen überlas­sen und das ist auch gut so; das kann das Gesetz nicht machen.

Der zweite Punkt, über den ich sprechen möchte, ist, dass in diesem Gesetz eine Struk­turierung der obersten Organe der Universitäten festgelegt ist, eine Abwägung zwischen


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dem, was Senate, und dem, was Rektorate zu tun haben. Das ist durchdrungen von der alten Idee der ersten Wissenschaftsministerin in dieser Republik – vor ihr hat es nicht einmal ein Wissenschaftsministerium gegeben –, Hertha Firnberg, die davon überzeugt war, dass auch die Universität von der Demokratie durchflutet werden soll; und das ist auch gut so. Es soll zum Beispiel nicht sein, dass bei den Rektoraten eine Versteinerung eintritt. Es soll nicht sein, dass Rektorate von Personen für Jahrzehnte besetzt werden, sondern da soll eine faire, demokratische und transparente Wahl stattfinden, die nach­vollziehbar ist.

Der dritte Punkt ist jener Punkt, bei dem ich auf die Argumentation von Frau Abgeord­neter Kuntzl zu sprechen komme, was die Mindeststudiendauer betrifft. Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Die Gesellschaft, will sagen, der Steuerzahler – männlich, weiblich, divers – ist auch dann, wenn er niemals in seinem Leben, wie es bei vielen der Fall ist, je einen Hörsaal betreten hat, daran interessiert, dass Universität wirklich gut funktio­niert, denn er zahlt ja dafür. Und er will auch haben, dass die Studenten an der Univer­sität, welchen Geschlechts auch immer, wirklich Studierende sind – studierend, das ist ein Partizip Präsens Aktiv –, aktiv studieren. Das ist etwas, was wir von den Damen und Herren, die studieren, auch erwarten können.

Jetzt können Sie fragen: Warum 16 ECTS-Punkte auf zwei Jahre und nicht 24 und nicht 12? – Nun ja, Frau Abgeordnete Kuntzl, das ist durch die Gespräche und durch die Ver­handlungen zustande gekommen.

Ich muss jetzt in diesem Zusammenhang pars pro toto drei Herren auf die Bühne bitten: die Herren Pichl, Richter und Wulz, die 600 – 600!, ja mehr – Stellungnahmen wirklich akribisch gelesen, genau studiert haben, festgelegt haben, was tatsächlich da hinein­passt. Herr Bundesminister, ich kann Ihnen zu Ihrem Team, das in der Wissenschafts­sektion arbeitet, wirklich nur gratulieren!

Meine sehr verehrten Damen und Herren, nun werden Sie vielleicht auch fragen: Werden wir es jetzt mit diesem Universitätsgesetz erreichen, dass unsere Universitäten an die Spitze gelangen, zu den hundert Besten kommen?, und so weiter. Da muss ich, Schiller paraphrasierend, sagen (Abg. Kassegger: Da müssen wir ein bisschen mehr machen! Da müssen wir ein bisschen dynamischer werden!): Ich weiß es nicht, ob das gelingen wird. Das liegt nämlich nicht am Gesetzgeber, das liegt tatsächlich an den Universitäten! Wir geben den Rahmen, der Rahmen ist stabil genug, jetzt ist der Ball bei den Univer­sitäten selbst. Sie haben innerhalb dieses Rahmens die Möglichkeiten, das auszuspielen und wirklich zu zeigen, was sie können. Dass sie tatsächlich in der obersten Liga mit­spielen können, darauf können wir setzen, wir können aber auch darauf setzen, dass dieser Rahmen wirklich gut ist, stabil ist.

Ich muss gestehen: Ich bin sehr froh und sehr glücklich, dass ich hier an dieser Stelle darüber sprechen durfte. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

10.35


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Kasseg­ger. – Bitte.


10.35.25

Abgeordneter MMMag. Dr. Axel Kassegger (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ja, das mit dem Rahmen greife ich vom Kollegen Taschner gleich auf, da haben Sie durchaus recht: Der Gesetzgeber hat den Rahmen vorzugeben. Ich nehme einmal an, Sie haben die Autonomie, die es seit dem UG 2002 gibt, die eine gute Sache ist, angesprochen. Sie muss allerdings, und das ist ja eines unserer Probleme im Hoch­schulbereich, von den Universitäten auch tatsächlich gelebt werden. Das heißt, dass Universitäten durchaus auch die Verantwortung haben – und da verteidige ich jetzt fast


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den Herrn Minister –, nicht wegen jedem Problem, das sie nicht lösen können, zu schrei­en: Wir brauchen ein Gesetz!, und so weiter – aber der Rahmen ist unzulässig.

Der entscheidende Punkt ist: Wir haben ja Leistungsvereinbarungen, die mehr oder weniger mit keinerlei Konsequenzen verbunden sind, wenn Ziele nicht erreicht werden. Und der große Mangel, den wir im Universitätsbereich haben, ist – und das fehlt nach wie vor – eine echte, auf einer Kostenrechnung basierende Studienplatzfinanzierung mit einem echten Controlling, mit Zielvorgaben. Da muss man aber messen können, und wenn die Zielvorgaben nicht erreicht werden, muss es für die Universitäten, die diese Zielvorgaben nicht erreichen, auch Konsequenzen geben. Das haben wir eben neben vielen anderen Dingen, auf die ich noch zu sprechen kommen werde, nicht.

Jetzt kurz zur Novelle, die 36. Novelle des UG: Meine Nachredner von den Regie­rungsfraktionen werden wahrscheinlich sagen, es ist ein ganz, ganz großer Wurf, aber dem möchte ich bescheidenerweise widersprechen. Also von einem großen Wurf sind wir da weit weg.

Ich habe es im Ausschuss auch schon gesagt: Zugutehalten kann man durchaus, dass gewisse Probleme erkannt worden sind, nämlich dass wir zu wenige gute Nachwuchsfor­scher haben, das Problem, wie wir unsere Studierenden motivieren zu studieren, und das Problem, wie wir gute Rektoren finden – dieses Problem haben wir wirklich, denn wir wissen, an manchen Universitäten gibt es nicht einmal ausreichend Bewerber für ein solch wichtiges und hohes Amt. Ihre Problemlösung aber ist, würde ich einmal sagen, suboptimal und entspricht – und das ist meine Kritik – der grundsätzlichen Geisteshal­tung und Philosophie des ganzen Ministeriums, nämlich zu verwalten. Ich zitiere Sie: Die Novelle ist eine Reaktion auf Notwendigkeiten. – Das ist kein Zugang eines dynami­schen, impulsiven, strategisch denkenden Ministeriums.

Sie verwalten seit vier Jahren, und wenn jemand verwaltet, dann fällt ihm ein: gute Nach­wuchsforscher, das ist mit der neuen Regelung der Kettenverträge geregelt. – Nein, da bedarf es viel mehr, da bedarf es Perspektiven, da bedarf es Karrieregespräche, Status­gespräche, da bedarf es eines Bildes, bei dem der Jungwissenschafter meines Erach­tens spätestens nach 35 wissen muss, ob es in der Schiene weitergeht. Da muss man für Jungwissenschafter, die eben diesen Weg leider nicht weitergehen können, auch ausreichend Alternativen bieten.

Die Studenten mit einem Verwaltungsmonster, mit 16 ECTS zu motivieren, also bitte, das ist wirklich ein Schildbürgerstreich. Damit motivieren Sie Studenten nicht. Studenten motivieren Sie – und da sind wir schon bei einem Problem, das nicht gelöst ist –, indem Sie die Qualität des Angebots steigern, indem Sie die Studien studierbarer machen. Da geht man ja in die genau entgegengesetzte Richtung, all das sind ja Maßnahmen, die die Studien nicht studierbarer machen – eine Verschulung mit Pflichtanwesenheiten, Verkreuzungen von einzelnen Studien. Ich selbst habe in den Achtzigerjahren drei Stu­dien studiert und bin sehr, sehr dankbar dafür, dass das möglich war; da war das noch studierbar. Das ist ja heute überhaupt nicht mehr möglich, wenn man wie auf einem Wettbasar Punkte setzen muss, dass man in irgendeine Übung kommt. Das ist also ein riesiges Problem, dessen Lösung mit dieser Novelle überhaupt nicht angegangen wurde.

Wir haben auch das Problem der Profilbildung der Universitäten. Es nützt uns nichts, wenn wir 22 Bauchladenuniversitäten haben und keine, ich sage es jetzt bewusst, ETH Zürich zum Beispiel. Und wir haben das Problem – ein ganz großes Problem – der Ver­schulung, denn die Universitäten nähern sich immer mehr dem Erfolgsmodell Fachhoch­schulen an. Es ist aber nicht unser Zugang als Freiheitliche Partei, die Universitäten noch weiter zu verschulen. Wir sind nicht davon überzeugt, dass damit die Qualität er­höht wird.

Im Zusammenhang mit der Coronapandemie zum Schluss noch einmal ganz klar: Nie­mand von uns Freiheitlichen leugnet das Virus. Darum geht es überhaupt nicht. Es geht


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darum, festzustellen: Sind die Maßnahmen der Regierung verhältnismäßig in Relation zu den Nachteilen, den sogenannten Kollateralschäden, die wir da erleiden? Darüber können wir durchaus diskutieren.

Wir sind auch nicht gegen eine Impfung, sondern wir meinen, jeder für sich soll das frei entscheiden. Das Problem, das wir jetzt haben, ist ja vielmehr, dass die Regierung nicht in der Lage ist, Impfstoffe zu besorgen. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn jetzt das Thema Intensivstationen ins Treffen geführt wird, das ein sehr ernstes ist, wo wir an die Kapazitätsgrenze kommen – wobei wir gehört haben, wir liegen derzeit bei einer Auslastung von 50 Prozent –, dann muss es schon legitim sein, die Frage stellen zu dürfen: Ja, was haben Sie denn das letzte Jahr gemacht, um die Kapazitäten bei den Intensivstationen zu erhöhen? Das ist ja grob fahrlässig, hier nichts gemacht zu haben.

Jetzt sind wir bei den Kollateralschäden: Ich spreche jetzt nicht nur von den Studieren­den, sondern auch von den Schülern, da ist das Problem ja noch ärger, das ist ja der Nachwuchs unserer Universitäten. Kollegin Kuntzl hat es schon gesagt: Wir haben ein Qualitätsproblem! – Selbstverständlich! Wenn man heute auf den Universitäten die ers­ten zwei Semester teilweise damit verbringen muss, unseren Maturanten die Grundrech­nungsarten beizubringen – Sie kennen das von den technischen Universitäten (Bundes­minister Faßmann schüttelt den Kopf); gut, ich überziehe es jetzt ein bisschen, aber Sie wissen genau, wovon ich rede –, dann ist es wahrscheinlich nicht dienlich, wenn man jetzt den Schülern und auch den Studierenden ein Jahr ihrer Ausbildung mehr oder we­niger stiehlt.

Das ist der Punkt, den wir sehen: Die Kollateralschäden stehen in keinem Verhältnis zu dem, was man mit den Maßnahmen verhindern will. Insbesondere die Schulen und die Universitäten sind da sehr, sehr leidtragend. Unser Ersuchen an Sie: Haben Sie ein bisschen mehr Mut, und geben Sie den Studierenden und den Schülern die Möglichkeit einer Ausbildung und nehmen Sie unseren Kindern und Jugendlichen nicht noch weitere Monate weg, wie Sie es schon das letzte Jahr getan haben! – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

10.42


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Blimlinger. – Bitte.


10.42.31

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Als wir heute ins Haus gekommen sind, hat der VSStÖ – wir befinden uns im ÖH-Wahlkampf – gegen die UG-Novelle mit dem Slogan protestiert, es sei das das Ende des freien Hochschulzugangs. – Den freien Hochschulzugang hat es in Österreich nie gegeben, auch wenn das immer wieder behauptet wird, denn die sechs künstlerischen Universitäten hatten immer schon Zulassungsprüfungen, und auch wer in Österreich Sport studieren will, muss eine Eignungsprüfung ablegen. – So viel zum freien Hochschulzugang.

Großer Wurf? – Ja und nein, in manchen Bereichen ist er das sicher, in manchen gibt es sicher noch einen Änderungsbedarf, aber wir haben ja bald die nächste UG-Novelle, wenn ich es richtig sehe, und da werden wir auch wieder einige Dinge in den Blick neh­men.

Die wichtigsten Änderungen liegen aus meiner Sicht bei den Studierenden. Ja, es gibt die Einführung einer Mindestleistung von 16 ECTS-Punkten. Ich habe das immer gesagt, wir, die Grünen, wollten keine. Die ÖVP wollte eine. Wir haben uns bei einem, wie ich


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finde, guten Kompromiss mit 16 ECTS-Punkten in vier Semestern getroffen. Wenn man diese Zahl für die gesamte Zeit nimmt, so könnte man 15 Jahre für ein Bachelorstudium brauchen. Also der Druck, Frau Kollegin Kuntzl, ist wirklich enden wollend.

Was aus meiner Sicht ein besonderer Meilenstein ist, das ist die Anerkennung von schu­lischen, außerschulischen, beruflichen und außerberuflichen Leistungen in einem Höchstausmaß bis zu 90 ECTS-Punkten – ein Bachelor hat 180, also sozusagen die Hälfte.

Es gibt auch die Möglichkeit, Vereinbarungen gegen Ende des Studiums zu schließen, um zum Beispiel schneller in Lehrveranstaltungen zu kommen, die überbucht sind, wobei ich dazu sagen muss, dass das Faktum von überbuchten Lehrveranstaltungen nur auf ganz wenige Studienrichtungen zutrifft. Es wird ja immer so getan, als wäre das in allen Studienrichtungen so, in Wirklichkeit geht es da um zehn bis 15 Studienrichtungen. Durch die kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung haben sich die Betreuungsver­hältnisse verbessert, und dort, wo sie schon gut waren, sind diese aufrechterhalten wor­den.

In diesem Bereich muss man also sozusagen abwägen, aber ich glaube, diese Änderun­gen werden für die Studierenden viel Positives bringen. Und: Die Milde ist schon gege­ben, weil die Erbringung der Mindeststudienleistung erst ab dem Wintersemester 2022/23 vorgeschrieben wird.

Ja, der § 109 ist ein Gwirkst und es wird keine Lösung geben, mit der alle zufrieden sind. Wir probieren das jetzt einmal aus. Wir werden einem Antrag der NEOS zustimmen, diese Bestimmung begleitend zu evaluieren. Aber für die nächsten vier Jahre für Dritt­mittelbeschäftigte und die nächsten acht Jahre für Lehrbeauftragte gibt es kein Be­rufsverbot, ganz im Gegenteil. Ich sage Ihnen nur, ich werde nie einer Regelung zustim­men, mit der man unbefristet befristen kann und die Leute dann mit einem befristeten Vertrag mit 53, 55 rausfliegen und dann leider zu Sozialfällen werden. Das mache ich sicher nicht. Da muss es einen anderen Weg geben, und da sind die Universitäten auch in ihrer Autonomie gefordert.

Lassen Sie mich, weil das auch in den Medien – heute im „Standard“ – wieder war, zu Ghostwriting und Plagiat zwei Sätze sagen. Wir haben die Bestimmungen zu Ghost­writing und Plagiat verschärft, es wird bestraft und es ist die Aberkennung der Titel mög­lich. Und das ist so formuliert, dass das auch in den Fachhochschulen möglich ist, also keine Sorge, es gelten diese Regelungen in Zukunft für alle Hochschulen des tertiären Sektors. (Beifall bei den Grünen.)

Ein Punkt, der mir auch noch wichtig ist, ist der Zusatz bei akademischen Titeln. Es werden nun alle drei Geschlechter berücksichtigt (Abg. Martin Graf: Es gibt ja viel mehr!), und jeder, jede, divers kann sich diesen Titel in allen amtlichen Dokumenten eintragen lassen. So etwas ist das erste Mal in Österreich der Fall, und ich glaube, das ist wirklich ein sehr wichtiger Schritt, insbesondere für jene, die im dritten Geschlecht sind und genau dieses öffentliche Zeichen brauchen.

Ich komme zum Ende und möchte die Gelegenheit nützen, noch ein paar Worte zu sa­gen, da ja Kollegin Sonja Hammerschmid leider das Parlament verlässt. Unsere Wege haben sich in den letzten Jahren in den unterschiedlichsten Funktionen immer wieder gekreuzt, sei es, als sie bei der AWS war, sei es als Rektorin, sei es in der Universitä­tenkonferenz und jetzt im Parlament. Ich bedaure es zutiefst, dass Frauen mit einem derartigen Know-how, mit einem derartigen Wissen und einer derartigen Kompetenz, politischen Erfahrung das Hohe Haus verlassen. Ich glaube, das Hohe Haus braucht Personen wie sie.

Sonja, ich wünsche dir alles Gute für deinen weiteren Weg. Es tut mir sehr leid, dass du gehst. (Beifall bei Grünen und SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP, FPÖ und NEOS.)


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Im Übrigen bin ich dafür, dass die Windisch-Kaserne in Richard-Wadani-Kaserne umbe­nannt wird. (Beifall bei den Grünen.)

10.48


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Martina Küns­berg Sarre. – Bitte.


10.48.22

Abgeordnete Mag. Martina Künsberg Sarre (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Das, was heute beschlossen wird, zeigt einmal mehr gut, dass die Regierung hochschulpolitisch ziemlich visionslos unterwegs ist. Diese Novelle ist ein Sammelsurium von verschiedenen Punkten, die im Laufe der letzten Jahre einge­bracht wurden – und das ist jetzt das Ergebnis.

Wir stimmen der Novelle im Ganzen nicht zu, einigen Punkten aber schon, weshalb wir da auch getrennte Abstimmung verlangt haben.

Zum Positiven: Unser Entschließungsantrag zum Ghostwriting wurde aufgegriffen und übernommen, das finden wir natürlich gut. Außerdem ist es wichtig, dass endlich eine ECTS-Gerechtigkeit in die Studien hineinkommt, das finden wir auch gut. Auch die Ein­trittstests für die Studierenden und das Universitätspersonal finden wir wichtig. Wir ha­ben seit Wochen darauf hingewiesen, dass endlich auch wieder mehr Präsenzlehre er­möglicht werden soll. Also auch bei diesem Antrag gehen wir mit.

Sonst weiß man aber de facto nicht, was Sie sich eigentlich von dieser Novelle verspre­chen – es fehlt der Mut, es fehlt die Vision. Sie sagen immer wieder, es ist ja nur eine kleine Novelle, aber Sie hätten hier die Gelegenheit und die Chance gehabt, wirklich geeignete Rahmenbedingungen für moderne Universitäten zu schaffen.

Wir hören immer wieder von Ihnen: Im internationalen Vergleich studieren die Studieren­den zu langsam, studieren die Studierenden zu wenig und schließen die Studierenden zu selten ihr Studium ab. – Ja, dann müssen Sie aber die Rahmenbedingungen verän­dern; es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass man zügig und erfolgreich studieren kann. Mit dieser Novelle schaffen Sie das sicherlich nicht.

Eines möchte ich klar ausdrücken, weil danach vermutlich gleich die ÖVP ausrücken und sagen wird, wir sind nicht für Verbindlichkeit: Wir sind ganz sicher für Verbindlichkeit im Studium, weil es einerseits um viel Steuergeld und andererseits auch um Lebenszeit von jungen Menschen geht. Was Sie aber vorschlagen – dieses Gezerre; Sie haben sich jetzt auf 16 ECTS-Punkte geeinigt –, ist eine Fantasiehürde. Aus einer Anfragebeant­wortung geht hervor, dass Sie überhaupt keine Ahnung davon haben, wie viele Studie­rende von diesen 16 ECTS-Punkten überhaupt betroffen sein werden. Sie vermischen mit Ihren No-Show-Vergleichen nämlich Studierende und prüfungsaktive Studien. (Bei­fall bei den NEOS.)

Ich weiß nicht, was Sie sich von dieser Regelung versprechen, aber sie hat mit Sicherheit keine Steuerungsfunktion, mit Sicherheit wird sich auch die Studienqualität nicht verbes­sern und mit Sicherheit werden dadurch auch nicht mehr Studien abgeschlossen – das sagen sogar viele Experten. Was uns gänzlich fehlt, ist, dass Sie auf die Lebensreali­täten von Studierenden eingehen: Weit über 60 Prozent der Studierenden sind berufstä­tig. Wir haben ein Teilzeitstudium vorgeschlagen – das haben Sie nicht aufgegriffen – oder ein endlich ausgebautes begleitendes Stipendienwesen, das seinen Namen auch wirklich verdient, damit nicht so viele Studierende arbeiten müssen und sie sich voll auf das Studium konzentrieren können.

Für moderne Universitäten braucht es Zugangsregelungen, eine ausreichende Studien­platzfinanzierung, die Aufstockung und Sicherstellung von Drittmitteln – ich erinnere zum


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Beispiel an den Fonds Zukunft Österreich – und natürlich auch nachgelagerte Studien­gebühren, weil genau die zum Beispiel die Verbindlichkeit im Studium erhöhen würden. (Beifall bei den NEOS.)

Mit Ihrer Novelle – Herr Kollege Taschner hat es ja ganz offen gesagt – werden die Uni­versitäten im Mittelfeld bleiben und sich nicht weiter nach oben verbessern – das ist auch eine Ansage. (Abg. Taschner: Nein, nein!) Wir stimmen dieser Novelle nicht zu.

Ich möchte jetzt folgenden Antrag einbringen, der auf die Kettenverträge abzielt, weil es auch dazu sehr, sehr viel Kritik gibt:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Evaluierung der Neuregelung des § 109 – Kettenverträge“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, wird aufgefordert, die Auswirkungen der Novellierung des § 109 Universi­tätsgesetz auf die Karriereentwicklung von Forscher_innen und Lehrpersonal im Zusam­menhang mit den Universitäten zu evaluieren und dem Nationalrat spätestens acht Jahre nach Inkrafttreten der Regelung (am 1. Oktober 2021) einen Bericht über die Ergebnisse vorzulegen.“

*****

(Beifall bei den NEOS.)

10.52

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Evaluierung der Neuregelung des § 109 - Kettenverträge

eingebracht im Zuge der Debatte in der 89. Sitzung des Nationalrats über – TOP 1

Die Reform des § 109 Universitätsgesetz, die sogenannte "Kettenvertragsregelung", war seit Jahren überfällig. Kritik an der bisherigen Regelung wurde sowohl von den Arbeit­nehmer_innen als auch von den Universitäten geäußert. Erstere kämpften oftmals mit prekären Arbeitsverhältnissen, für letztere war die Situation in vielen Fällen zu unflexibel. Zudem war die bisherige Unterscheidung zwischen Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigung bei der Gesamtdauer unmittelbar aufeinanderfolgender Arbeitsverhältnisse europarecht­lich problematisch.

Ein einstimmig beschlossener Entschließungsantrag der Abgeordneten Claudia Gamon, Kolleginnen und Kollegen (466/A(E), XXVI. GP) zielte daher auf eine Novellierung der Kettenverträge ab. Diese Entschließung wird nun in der vorliegenden Novelle des Uni­versitätsgesetzes umgesetzt. Künftig können Arbeitsverhältnisse auf bestimmte Zeit grundsätzlich nur mehr einmalig bis zu einer Dauer von höchstens sechs Jahren befristet werden. Eine zweimalige Verlängerung befristeter Arbeitsverhältnisse von Personen, die dem wissenschaftlichen oder künstlerischen Universitätspersonal angehören, ist bis zu einer Gesamtdauer von acht Jahren möglich. Unbeschadet der zulässigen Gesamtdauer von acht Jahren werden Arbeitsverhältnisse, die überwiegend zur Durchführung von


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Drittmittel- oder Forschungsprojekten abgeschlossen werden, bei der Feststellung der höchstzulässigen Anzahl von befristeten Arbeitsverhältnissen nicht berücksichtigt. Bei Lehrpersonal ist eine mehrmalige Verlängerung innerhalb von acht Studienjahren mög­lich. Zeiten als studentischer Mitarbeiter/studentische Mitarbeiterin bleiben für die höchstzulässige Gesamtdauer und die höchstzulässige Anzahl der Arbeitsverhältnisse unberücksichtigt, genauso wie die ersten vier Jahre eines Doktoratsstudiums.

Während das Ziel der Neuregelung des § 109, nämlich die Zurückdrängung prekärer Arbeitsverhältnisse an den Universitäten, weitestgehend begrüßt wurde, wurde insbe­sondere von Lehrbeauftragten und Forscher_innen mehrfach stark kritisiert, dass der Acht-Jahres-Deckel de facto einem lebenslänglichen Berufsverbot an einer Universität gleich käme. Je nach Fachgebiet könnte dies sogar dazu führen, dass gewisse Forsche­r_innen dem Standort Österreich komplett abhanden kämen - es sei denn, die Univer­sitäten böten künftig vermehrt unbefristete Verträge an. Es sei jedoch den Kritiker_innen zufolge nicht ersichtlich, inwiefern die Verstetigung von Arbeitsverhältnissen durch diese Novelle vorangetrieben werden könne, wo unbefristete Verträge an den Universitäten bereits jetzt Mangelware seien. Verstärkter Brain Drain aufstrebender Nachwuchsfor­scher_innen und Rückschläge für den Kompetenzaufbau an den Universitäten wurden in den Stellungnahmen mehrfach als potenzielle Folgen der Neuregelung genannt.

Im vorliegenden Gesetzesentwurf wurden mehrere Neuerungen als Reaktion auf diese Kritik aufgenommen. Zum einen wurden Übergangsregelungen geschaffen, zum ande­ren wurde die Entwicklung von Karrierepfaden als eine der wesentlichen Aufgaben der Universitäten definiert und in den Leistungsvereinbarungen ergänzt. Inwiefern diese gut gemeinten Regelungen den befürchteten Brain Drain wirklich aufhalten können, wird sich aber erst weisen. Aus diesem Grund wäre es hilfreich zu evaluieren, wie sich die Karrierewege von Forscher_innen und Lehrbeauftragten nach der Reform des § 109 verändern werden. Es soll daher eine Evaluierung inklusive Berichtspflicht an den Natio­nalrat - ähnlich wie bei der neu eingeführten Mindeststudienleistung - gesetzlich veran­kert werden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, wird aufgefordert, die Auswirkungen der Novellierung des § 109 Universitäts­gesetz auf die Karriereentwicklung von Forscher_innen und Lehrpersonal in Zusammen­arbeit mit den Universitäten zu evaluieren und dem Nationalrat spätestens acht Jahre nach Inkrafttreten der Regelung (am 1. Oktober 2021) einen Bericht über die Ergebnisse vorzulegen."

*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Der Entschließungsantrag ist ausreichend unter­stützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht damit in Verhandlung.

Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesminister Faßmann. Ich darf ihm das Wort erteilen.


10.53.06

Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Präsident! Der erste Tagesordnungspunkt befasst sich mit der Wissenschaft, das ist ja ein wunderbares Signal: Wissenschaft wird hier zur Causa prima einer parlamentarischen Diskussion – ich hoffe, ich überzeichne nicht. (Bei­fall bei Abgeordneten der ÖVP.)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 80

Wir behandeln in TOP 1 unter anderem die Novelle zum Universitätsgesetz. Es wurde schon gesagt, das UG feiert demnächst seinen 20. Geburtstag, ist also der Pubertät ganz sicher schon entwachsen. Wir haben dieses Mal die 32. Novelle. Das ist auch des­wegen notwendig, weil die Regelungsdichte im UG eine sehr hohe ist – allein mit der Änderung der Berechnung der Durchschnittsnote würde man eine Gesetzesänderung hervorrufen –, vom sehr detaillierten Studienrecht ist sehr viel übernommen worden.

Dennoch ist das UG ein sehr gutes Gesetz, da sind wir ganz einer Meinung. Es hat den Universitäten autonome Handlungsspielräume gebracht, und die Universitäten haben diese autonomen Handlungsspielräume – so meine und weiß ich – hervorragend ge­nützt. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich die österreichischen Universitäten in den letzten 20 Jahren zum Besseren verändert haben. Sie wurden leistungsfähiger, interna­tionaler und forschungsintensiver, und ich sage, darauf kommt es mir an. Wir gehen mit der vorliegenden Novelle sicher einen Schritt weiter.

Wir haben im Ausschuss ausführlich über diese UG-Novelle gesprochen, wir haben aus­ländische und inländische Auskunftspersonen eingeladen, und es war eine sehr stimu­lierende und bereichernde Diskussion. Ich sage auch noch einmal herzlichen Dank dafür.

Dabei haben sich grob gesagt drei unterschiedliche Meinungen gezeigt. Die einen waren der Meinung, die Universitäten verlangten ein Zuviel an Leistung, insbesondere von den Studierenden, sie würden das freie und ausschließlich interessengeleitete Studieren un­terbinden und seien zu stark top-down gesteuert. Frau Kuntzl, das war so im Wesent­lichen Ihre Meinung, die Sie vorhin auch artikuliert haben.

Die anderen waren der Meinung, diese Novelle ist nicht der große Wurf – Frau Künsberg Sarre, Sie haben es auch wieder betont –, es müssten eigentlich radikale Änderungen her: Die erforderlichen Studienleistungen müssten deutlich erhöht und Studiengebühren eingeführt werden, um die Ernsthaftigkeit beim Studieren durch das Bezahlen von Geld auch sicherzustellen.

Schließlich hat es eine dritte Meinung gegeben: Man müsste das Bestehende schrittwei­se verbessern. Man muss auf Entwicklungen reagieren, Anregungen von Lehrenden, Studierenden und Universitätsleitungen aufgreifen und die Universitäten auf ihrem Weg einer internationalen Sichtbarkeit unterstützen.

Es wird Sie nicht überraschen, Frau Künsberg, dass ich dieser dritten Meinung anhänge, denn ich glaube, man kann und sollte Änderungen inkrementell machen. Wir müssen wissen, was das Ziel sein sollte, wir brauchen eine Perspektive, aber die Änderung ist immer eine inkrementelle. Das ist übrigens eine Idee – Herr Brandstätter, weil Sie immer nach Literaturbeispielen suchen – von Karl Popper. Er spricht dabei vom perspektivi­schen Inkrementalismus, einer der klügsten Ideen, auch im Bereich von Planung.

Der vorliegende Entwurf hat, wie gesagt, zahlreiche Stellungnahmen hervorgerufen. Wir haben diese Stellungnahmen berücksichtigt. Ich denke, es ist ein runder Entwurf – den einen eben zu wenig radikal, den anderen zu weit gehend, aber so ist es eben in einer Demokratie: Der Kompromiss ist nicht Schwäche und der Weg, den Kompromiss zu erreichen, ist keine Zeitverschwendung.

Die Novelle enthält folgende wichtige Punkte: § 109, auf den Eva Blimlinger schon hinge­wiesen hat, außerdem die Mindeststudienleistung von 16 ECTS-Punkten – es könnte mehr sein, anderen ist es zu viel.

Die vollständige Überführung der DUK in unser UG halte ich für sinnvoll, die Donau-Universität hat einen sehr erfolgreichen Prozess hinter sich.

Wir haben eine ganz klare Nachschärfung bei Plagiaten und Ghostwriting. Wir haben Verjährungsfristen herausgenommen und klar gesagt, das Nehmen anderer Ideen, ohne darauf hinzuweisen, von wem Ideen stammen, geht so nicht.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 81

Wir haben das Zusammenspiel von Rektorat und Senat präzisiert und wir haben, Rudi Taschner, auch gesagt, dass Rektorate auch irgendwann einmal wieder abtreten und Luft für neue Ideen freimachen sollten.

Herr Abgeordneter Axel Kassegger, du hast gesagt, Wesentliches fehlt – ich habe deine Rede aufmerksam gehört und mitgeschrieben –, es gibt keine Konsequenz, wenn die Universitäten die Ziele, die in der Leistungsvereinbarung definiert sind, nicht erreichen. – Sehr wohl: Wir haben derzeit 50 Millionen Euro einbehalten und innerhalb des Universi­tätsbudgets neu verteilt, weil manche Universitäten ihre Ziele nicht erreicht haben.

Sie haben gesagt, die Studierbarkeit und die Verschulung sind so ein Riesenproblem. Ich muss klar sagen – ich habe das im Ausschuss schon betont –, Curricula sind Se­natsangelegenheit. Sie wären der Erste, der monieren würde: Der Minister macht die Curricula, wie schrecklich ist das! – Wir müssen da mit den Senaten zusammenarbeiten, damit die Studierbarkeit gewährleistet ist. 22 Universitäten, und alle sind ein Bauchla­den – bitte nicht so oberflächlich argumentieren! (Zwischenruf des Abg. Kassegger.) Wir haben hervorragende Kunstuniversitäten, technische Universitäten, eine Wirt­schaftsuniversität und daneben haben wir vielleicht auch einige Universitäten, die ein breites Spektrum haben, was sehr erfreulich ist.

Die Kollateralschäden: Da bin ich bei Ihnen, das ist ein wichtiger Punkt und auch einer der Gründe, warum ich immer darauf gedrängt habe, dass die Schulen so weit und so lang wie möglich offen haben, um Kollateralschäden zu vermeiden.

Frau Künsberg, Sie sagen – ich möchte Sie nicht in Ihrem Gespräch stören –, die Univer­sitäten werden im Mittelfeld verbleiben. Ich möchte nur wissen, woher Sie das jetzt schon wissen. Die Universitäten haben ein ausgezeichnetes dreijähriges Budget hinter sich und ein sehr offensives dreijähriges Budget vor sich. Die Universitäten berufen interna­tional und hochqualitativ und sie werden sich klarerweise auch im Ranking verbessern. Das ist genauso eine Prognose, wie Sie eine gemacht haben. Sie sagen, alles bleibt im Mittelfeld, ich sage, sie werden sich verbessern – wir werden uns einmal treffen und dann sage ich Ihnen, wer da recht behalten hat.

Meine Damen und Herren! Es gibt unter diesem Punkt noch zwei weitere Gesetzent­würfe, die ich jetzt nicht weiter groß ausführen möchte. Das eine ist – ich glaube, sehr positiv –, wir wollen mehr Präsenzlehre, mehr Präsenzprüfungen haben, und wir schaf­fen die rechtliche Voraussetzung, dass Rektorate gleichsam Eintrittstests beschließen dürfen.

Wir haben eine Nachbesserung des Hochschülerschaftsgesetzes, sodass für kleine Ver­tretungskörper eine wirtschaftliche Erleichterung gegeben ist. Wir haben in diesem Ge­setz auch die Erhöhung der Funktionsgebühren für die ehrenamtlich tätigen Funktionäre festgelegt. (Abg. Martin Graf: Es gibt keine Idealisten mehr!) – Ja, es gibt eine Inflation, Herr Graf, und man muss ab und zu nachziehen. Wir haben auch festgelegt, wann die Wahlen sind, sie werden von 18. bis 20. Mai stattfinden. Ich hoffe, viele Studierende gehen hin, um zu wählen.

Ich darf die Gelegenheit nützen, mich an dieser Stelle bei den Verantwortlichen der Kri­senstäbe, den Studierenden, den Rektoraten für ihre ausgesprochen professionelle Ar­beit zu bedanken. Sie haben dafür gesorgt, dass wir in diesem Jahr eine Steigerung der Prüfungsaktivität von plus 1,6 Prozent und der Abschlüsse von plus 3,5 Prozent haben. Die Universitäten waren in der Lage, trotz Coronakrise das, was sie eigentlich zu leisten haben, zu leisten – nicht nur das, sie haben das sogar übererfüllt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Mein Schlusssatz ist ganz einfach: Ich bitte Sie um breite Zustimmung sowohl zur No­velle als auch zu den zwei anderen Gesetzesvorschlägen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

11.02



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 82

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Marchetti. – Bitte.


11.02.14

Abgeordneter Nico Marchetti (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte auf die aktuelle Situation an den Universitäten eingehen, weil Kollegin Kuntzl gemeint hat, es sei so katastrophal an den Unis. Das stimmt ganz einfach nicht: Es ist eine schwierige Situation, die, glaube ich, die Studierenden und auch die in der Verwaltung Tätigen wirklich gut gemeistert haben. (Zwischenruf der Abg. Kucharowits.)

Die Prüfungsaktivität, der Minister hat es gesagt, ist gestiegen, die Anzahl der Studienan­fänger ist gestiegen, die Anzahl der Abschlüsse an den Universitäten ist im Winterse­mester gestiegen – an der Uni Wien sogar um 10 Prozent. Ich glaube, es ist wirklich an der Zeit, den Studierenden, die trotz der schwierigen Bedingungen die Zeit, die sie an den Universitäten haben, genutzt haben und weitergekommen sind, und den Unis, die auch entsprechende Angebote bereitgestellt haben, Danke zu sagen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ich bin sehr froh, dass wir heute zumindest in großer Einigkeit auch das Eintrittstesten für die Universitäten beschließen. Ich glaube, das macht auf jeden Fall Sinn und ist eine große Erleichterung.

Sie sagen, die UG-Novelle ist in der aktuellen Situation eine Erschwernis (Zwischenruf der Abg. Kucharowits): Sie tritt erst 2022/23 in Kraft – auch das stimmt also nicht. Ich habe das Gefühl, wenn man mit dem Phrasenmäher über Ihre Kritik drübergeht, bleibt nicht mehr viel Substanz übrig. Ich finde es sehr, sehr schade, dass wir bei einer solch wichtigen Sache wie den Universitäten nicht sachlich zusammenarbeiten können. (Bei­fall bei der ÖVP.)

Die Kollegin von den NEOS hat gesagt, das sei kein großer Wurf. (Abg. Heinisch-Ho­sek: Da spricht der Richtige! Phrasen dreschen ...!) Ich schlage vor, wir zoomen einmal raus auf die Aktivitäten der letzten Jahre und setzen die Bausteine zusammen (Abg. Heinisch-Hosek: Das sind Phrasen, die Sie da dreschen!): Wir haben 2018 die Uni­versitätsfinanzierung Neu beschlossen – eine komplett neue Finanzierung mit neuen Indikatoren, die viel besser steuerbar ist. Das war ein großer Schritt. Wir haben die Studienbeihilfe erhöht, wir haben die Zuverdienstgrenzen bei den Beihilfen erhöht, wir haben für berufstätige Studierende Erleichterungen geschaffen. Mit der UG-Novelle schauen wir, dass das Geld gut gesteuert nicht nur in den Universitäten, sondern wirklich bei den Studierenden, bei denen, die es brauchen, die an den Standorten studieren, ankommt.

Ich glaube, wenn man diese drei Bausteine zusammensetzt, ist das sehr wohl ein großer Wurf, und ich glaube, so gut wie jetzt sind die Universitäten – auch mit dem größten Budget aller Zeiten – noch nie dagestanden. (Ruf bei der SPÖ: Stimmt ja gar nicht!) Ich bin wirklich sehr, sehr froh, dass uns das gelungen ist. Ich glaube, davon profitieren wir alle. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Auch zum Prozess gab es viel ungerechtfertigte Kritik. Ich glaube, der Prozess der UG-Novelle war beispielhaft für viele andere, die noch kommen. Wir hatten wirklich eine lange Begutachtungsfrist, wir haben mit den Stakeholdern gesprochen. (Abg. Künsberg Sarre: ... normal!) Dass der Minister als ein Begutachtungen fressendes Monster hinge­stellt wird oder mir zum Beispiel jede Legitimität abgesprochen wird, bei der UG-Novelle die Interessen der Studierenden einzubringen, weil ich noch immer studiere, zeigt ja schon, dass da versucht wird, persönlich zu kritisieren, weil es an der Sache anschei­nend nicht sehr viel zu kritisieren gibt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)


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Ich glaube, wir in der Politik sollten uns generell nicht so wichtig nehmen. Es ist doch vollkommen egal, wie der Minister persönlich ist oder wie ich persönlich mein Leben gestalte oder sonst irgendwer, der an einem Ding mitarbeitet. (Abg. Heinisch-Hosek: Die nächste Phrase!) Ich glaube, es ist nicht wichtig, dass wir Politiker gut dastehen, sondern es ist wichtig, dass wir gute Gesetze beschließen.

Die UG-Novelle, der Minister hat es gesagt, ist ein gutes Gesetz. Wir haben die 600 Stel­lungnahmen, die eingelangt sind, abgearbeitet und viele davon eingearbeitet. Diese UG-Novelle ist nach der Begutachtung eine andere als davor. Wir haben wirklich Leute ein­gebunden, und ich glaube, uns ist ein guter Mix aus den verschiedenen Interessen ge­lungen. Ich bin sehr, sehr froh, dass wir diese UG-Novelle heute beschließen.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass die ÖH-Wahl vom 18. bis 20. Mai stattfindet. Das ist eine Wahl, bei der es leider mit der Wahlbeteiligung nicht so prickelnd ausschaut, deswegen möchte ich auch hier an dieser Stelle Werbung machen: Bitte geht zur Wahl, ihr könnt auch per Brief wählen, 18. bis 20. Mai! Ob man Kritiker oder Unterstützer dieser UG-Novelle ist, ich glaube, beides ist ein Grund, zur Wahl zu gehen. Nehmt das bitte in Anspruch! – Danke. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

11.06


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Kucharowits. – Bitte.


11.06.38

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kollegen und Kolleginnen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Sehr geehrte Kolle­gen und Kolleginnen der ÖVP und der Grünen! Sie begehen heute ganz klar einen Sys­tembruch in der Hochschulpolitik, und ergänzend zum Systembruch begehen Sie auch einen Vertrauensbruch. Mit der Novelle, die uns heute vorliegt, beschränken Sie den freien Hochschulzugang ganz massiv. (Zwischenruf der Abg. Blimlinger.) Studierende werden zum ersten Mal gezwungen sein, Leistungsnachweise zu erbringen, sonst flie­gen sie von der Uni. Der Druck auf Studierende, das haben wir schon gehört, steigt enorm, und für diese Steigerung sind Sie verantwortlich. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Uni tobt, die Studierenden toben, der gesamte Mittelbau tobt und die Gewerkschaft steht auf den Barrikaden. Dennoch scheint es, dass Sie das heute durchziehen. Wir haben es ganz klar mit einer Novelle zu tun, die – mit Verlaub – von ehemaligen Rek­torInnen und VizerektorInnen ausschließlich für Rektorinnen und Rektoren gemacht wur­de. Die größte Gruppe, nämlich die der Studierenden, hat darin überhaupt keinen Nie­derschlag gefunden und ist völlig ignoriert worden. Ich frage mich ganz ehrlich: Wo sind die Studierendenvertreterinnen und -vertreter der Grünen? Wo seid ihr? Ich sehe euch in dem Entwurf definitiv nicht. (Beifall bei der SPÖ.)

Nicht nur Studierende, sondern auch ForscherInnen und WissenschafterInnen, ob neu oder schon länger dabei, spielen in der Novelle keine gewichtige Rolle. Denken wir an § 109, die Kettenvertragsregelung, Kollegin Kuntzl hat es angesprochen. Wir alle – wirk­lich alle – wollten eine dringend notwendige Novellierung. Es ist unsäglich, dass an den Unis jahrelang Prekariat gelebt wird, keine Frage, aber das, was jetzt vorliegt, ist ein absoluter Fehlgriff. Es kommt nämlich entweder zu einem Berufsverbot, weil Verträge von renommierten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern nicht mehr verlängert wer­den, oder es kommt erneut zu ewig befristeten Arbeitsverträgen, und das betrifft vor al­lem Frauen. Ich kann nicht verstehen, wie das Ihre Lösung sein kann, denn mit dieser Lösung ist niemand zufrieden.

Lassen Sie mich noch einen weiteren Punkt ansprechen, der auch vorwiegend Frauen betrifft: den Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen. Ich frage Sie: Vor welchem Hin­tergrund soll es da Einschränkungen der Funktionsperiode oder ein Verbot gleichzeitiger


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Mitgliedschaft, wenn ich auch im Senat aktiv bin, geben? Es gibt kein Argument dafür, ich habe von Ihnen keines gehört, von keiner Kollegin und keinem Kollegen. (Zwischen­rufe der Abgeordneten Heinisch-Hosek und Blimlinger.) Es gibt ausschließlich Argu­mente dagegen: Zum einen geht enorm Expertise verloren, und zum anderen wird es an manchen Standorten, Frau Kollegin Blimlinger, einfach nicht mehr möglich sein, Mitglie­der für den AKG zu gewinnen, weil es keine Personen mehr dafür gibt, und das ist höchst problematisch. (Beifall bei der SPÖ.)

Abschließend: Sie bringen heute eine Novelle des Universitätsgesetzes auf den Weg, die Studierende – denken wir an AlleinerzieherInnen, denken wir daran, dass Studieren­de arbeiten müssen, um studieren zu können, denken wir an pflegende Angehörige, die studieren – völlig ohne Grund unter Druck setzt. Wir verstehen es nicht, ich verstehe es nicht, die Mehrheit an den Unis versteht es nicht. Es ist heute wirklich ein trauriger Tag für Studierende, und er macht Studierende wütend.

Aber, geschätzte Studierende, lasst euch bitte nicht kleinkriegen, wählt bei den nächsten ÖH-Wahlen zwischen 18. und 20. Mai eine starke Vertretung! Der VSSTÖ ist ein heißer Tipp! – Vielen Dank. (Anhaltender Beifall und Bravoruf bei der SPÖ.)

11.10


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Hamann. – Bitte.


11.10.23

Abgeordnete Mag. Sibylle Hamann (Grüne): Lieber Herr Präsident! Lieber Herr Bun­desminister! Ich möchte speziell zu den Studierenden sprechen, von denen Kollegin Kucharowits gerade gesprochen hat, speziell zu den erstsemestrigen Studierenden, den 18-, 19-, 20-Jährigen, die es wirklich blöd erwischt haben. Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen, weil ich selber eine 18-Jährige zu Hause habe: Es war ein beschis­senes Jahr für euch! – Herr Präsident, darf ich das sagen, ist das hier erlaubt?

Ich habe mir einmal eine kleine Liste von Dingen gemacht, die ihr alle in diesem Jahr versäumen musstet: angefangen bei den Schulschlusspartys schon im letzten Jahr, beim Maturaball, der Maturareise, dem ganzen Work and Travel, das ihr euch vielleicht vorgenommen hattet, dem Ferienjob im Ausland – zum ersten Mal allein unterwegs sein, zum ersten Mal selbst verantwortlich sein –; dann, wenn man auf die Uni kommt, die ersten spannenden Momente, wenn man sich auf dem fremden Territorium zurechtfin­det, die neuen Räume, die neuen Zufallsbegegnungen, das Köpfe-Zusammenstecken in den Seminaren und Tutorien, das gemeinsame Auf-ein-Bier-Gehen, das Zusammensein beim gemeinsamen Sport und natürlich auch bei den Partys, in der WG, in den Stu­dentenheimen, in den Clubs und sonst noch überall.

Weggefallen sind – Kollegin Kuntzl hat es erwähnt – unzählige Studentenjobs und Mög­lichkeiten, Geld zu verdienen, weggefallen sind gleichzeitig auch viele Möglichkeiten, Geld halbwegs lustvoll auszugeben. Was geblieben ist in diesem Jahr, war vor allem, vor dem Bildschirm zu sitzen, ziemlich allein, und Prüfungen zu machen. Das habt ihr mehr als normalerweise gemacht. Das ist auf der einen Seite natürlich eine tolle Leis­tung, gleichzeitig aber auch ziemlich traurig.

Für dieses doch ziemlich beschissene Jahr, glaube ich, ist es einmal fällig, dass wir uns bei euch entschuldigen (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP) und gleichzeitig natürlich auch unsere Hochachtung aussprechen, dass ihr es trotzdem ge­schafft habt!

Zum UG wurde jetzt schon sehr vieles gesagt, Kollegin Blimlinger hat das, glaube ich, bereits ausführlich getan. Ich möchte noch auf zwei weniger beachtete Anträge hin­weisen, die in diesem Paket ebenfalls drinnen sind. Erstens: Die Unis wollen natürlich


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selbstverständlich wieder in die Präsenzveranstaltungen zurückfinden. Das ist extrem wichtig, weil es die persönlichen Begegnungen zum Lernen braucht. Dafür wird es 20 Millionen Euro extra zur Deckung der Mehrkosten geben, speziell auch für den Ein­satz smarter Teststrategien beim Eintrittstesten.

Mein Appell an die Studierenden: Geht da hin – natürlich immer verantwortungsvoll – und holt euch die Uni vorsichtig wieder zurück!

Zweiter Punkt, Kollege Nico Marchetti hat es erwähnt: Von 18. bis 20. Mai finden die ÖH-Wahlen statt. Da wurden die Fraktionen jetzt von dem Zwang befreit, dass sie auf der Straße oder sonst wo Unterstützungserklärungen sammeln müssen; wenn eine Fraktion mit einem Mandat bereits irgendwo vertreten ist, kann sie automatisch antreten. Auch hier der Appell: Geht hin, geht wählen und holt euch eure demokratische Mitbestimmung auch an der Uni wieder zurück! Es wäre echt extrem wichtig, genau jetzt. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.14


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Graf. – Bitte.


11.14.12

Abgeordneter Mag. Dr. Martin Graf (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Bundesminister! Auf meine Vorrednerin bezogen bin ich jetzt etwas über­rascht, denn das war eine massive Kritik ihrerseits an den Coronamaßnahmen der Re­gierung betreffend die Universität. Sie müssen aufpassen, dass Sie in den Regie­rungsreihen nicht als Coronaleugnerin abgestempelt werden, wenn Sie so weitertun, Frau Kollegin, aber sei es, wie es sei.

Zum Thema selbst; ich habe ja nicht viel Redezeit, daher nur einige Punkte: Ja, Herr Bundesminister und Abgeordnete der ÖVP sowie auch Teile von den Grünen, es läuft so unter dem Motto: Jeder Greißler lobt seine Ware. – Das ist ja grundsätzlich nichts Schlimmes und ist ja gut, die Frage ist nur: Was ist letztlich im Warenkorb drinnen? – Es stimmt schon, dass es nicht der große Wurf gewesen ist, der angekündigt wurde, sondern dass es nur einige kleinere Dinge gegeben hat, mit vielen Unstimmigkeiten. Es ist eigentlich bei dem Wenigen, was letztlich übrig geblieben ist, was geregelt worden ist, eines gelungen, nämlich dass diese Regierung, vertreten durch den Herrn Bundesmi­nister, glaube ich, jetzt alle beteiligten Stakeholder, wie man es so schön nennt, nicht zufriedengestellt hat. – Das ist mir auch nicht neu, das haben wir schon oft erlebt, man hätte aber schon ein bisschen etwas tun können. Einiges wurde schon angesprochen.

Weil im Ausschuss auch gesagt worden ist, der Prozess, der abgewickelt wurde, sei so toll gewesen, es sei mit allen Stakeholdern gesprochen worden: ja, das Ministerium, aber nicht das Parlament!, und das ist etwas, was mich ärgert. Wir als Parlament sind hiefür zuständig, und wir wollten ja zum Beispiel auch einen Unterausschuss einsetzen. Es ist ein Armutszeugnis, wenn wir heute eine Novelle beschließen und sich eine Regierungs­politikerin, die das mitverhandelt hat, Kollegin Blimlinger, hierherstellt und sagt: Na ja, ist nicht wirklich viel, die nächste Novelle kommt aber demnächst, wir arbeiten schon an ihr. – Genau das hätten wir eigentlich vermeiden wollen: dass wir doppelt arbeiten. Wir wollen das alles zusammenfassen und wir wollen wissen, was die Grünen im Weiteren noch planen.

Wenn man jetzt schon etwas regelt, dann hätte man sich am Ende auf das Wesentliche beschränken können, wie zum Beispiel, was mir sehr am Herzen liegt, die Klärung der Frage: Was ist ein ECTS-Punkt? – Da scheiden sich die Geister von Vorarlberg bis zum Neusiedler See und Wien. Jede Fachhochschule, jede Universität definiert das für sich selber und es gibt keine Mindeststandards. Daher gibt es auch Probleme bei Anrech­nungen und Wechseln, und da wäre der Gesetzgeber durchaus gefragt, Standards festzulegen und das nicht alleine der Autonomie zu überlassen, denn sonst hätten wir in


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diesen 20 Jahren da schon einen Standard, an den man sich halten kann. Das gilt aber nicht nur national, sondern auch international, da gibt es meines Erachtens dringenden Handlungsbedarf.

Das Zweite ist: Wo sind denn die Ansätze, wo wir der Freiheit der Lehre eine Gasse hauen? – Wir erleben tagtäglich, dass aufgrund von meist linksautonomen Attacken so­wohl die Lehrenden als auch Lernende, nämlich Studierende, von ihrer Profession, nämlich der Freiheit der Lehre und der Wissenschaft, aber auch der Lernfreiheit, durch politisches Mobbing abgehalten werden. – Das hat überhaupt keinen Platz, da muss es Regelungen geben. Es ist ein heißes Eisen, das anzugreifen ist, man muss es aber end­lich angehen!

Wo ist die Regelung für einen Rechtsschutz nach internationalen Standards bei Beru­fungsverfahren? Wir haben uns ausgetauscht, auch brieflich, und darüber korrespon­diert – nichts ist zu diesen Punkten hineingekommen. Der Verweis auf die Autonomie ist da in einem geschlossenen System nicht zeitgemäß, denn Rechtsschutz ist letztlich ein Ausfluss der Rechtsstaatlichkeit. Genau das sicherzustellen ist Aufgabe des Gesetzge­bers, und da gibt es am Ende Defizite.

Was gemacht worden ist, ist, dass der Zugang für das Rektorat erleichtert worden ist. Bei Wiederbestellungen braucht man jetzt in den beiden Gremien Senat und Rektorat keine Zweidrittelmehrheiten mehr. Anstelle dass man sich überlegt, wie Kollege Kasseg­ger gesagt hat: Wie finden wir die besten Leute?, müssen wir jetzt mehr oder weniger danach trachten, die Hürden zu senken. Es gibt ja übrigens auch ein Beispiel dafür, es kommt ja nicht von ungefähr, dass Frau Kollegin Blimlinger diese Mehrheiten bei ihrer Wiederbestellung nicht bekommen hat, und jetzt rächt sie sich mit dieser Novelle an den Universitäten und man senkt dort das Niveau – man könnte das auch Lex Blimlinger im schlechtesten aller Sinne nennen. (Abg. Blimlinger macht die sogenannte Scheibenwi­scherbewegung.)

Dort, wo es aufgrund von Covid notwendig gewesen wäre, etwas zu tun, tut man nichts. Man könnte nämlich mit Gesetzen eingreifen, um das vielleicht ein Semester lang für die Lehramtsstudierenden, die ja einen Übergang bei den Curricula hatten, zu ermöglichen, und damit 60 bis circa 120 Studenten in den Beruf als Lehrer bringen, die wir in Covid-Zeiten dringend benötigen, nämlich in den nächsten drei bis sechs Monaten.

Wir haben dazu Initiativen gesetzt, die werden abgelehnt, aber dafür beschäftigen wir uns permanent damit, ob man Masken tragen soll, ob man Tests wird machen müssen, wenn man irgendeinen Raum betritt, und mit vielem anderen mehr und versuchen, dort Vorgaben zu machen, weil wir es den Wissenschaftern nicht zutrauen. Ich bin ja ent­täuscht, wenn ich mir die Medizinuniversitäten anschaue und feststelle, dass die sich das nicht im Rahmen der Autonomie regeln können. Das verstehe ich in diesen Zusam­menhängen alles nicht.

Vieles wurde schon gesagt, vieles wäre noch zu sagen, mir geht aber die Redezeit aus. Der parlamentarische Prozess ist leider Gottes in dieser Phase zu kurz gekommen. Wir warten auf die nächste Novelle, aber dann soll das mit einem Unterausschuss und auch einer ordentlichen Debatte im Ausschuss gemacht werden, dass die Stakeholder hier mit uns und nicht ausschließlich mit dem Ministerium in Diskurs treten, sodass wir dann nach der Methode: Friss, Vogel, oder stirb!, alles mitzutragen haben. (Beifall bei der FPÖ.)

11.21


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Smolle. – Bitte.


11.21.48

Abgeordneter Dr. Josef Smolle (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesmi­nister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die


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Universitäten sind mit dem UG 2002 autonom geworden, und das war ein ganz ein­drucksvoller Entwicklungsschritt. Ich bin seit 40 Jahren berufstätig – den größten Teil dieser Zeit an der Universität –, und ich habe erlebt, was diese Autonomie an tatsächli­chem Impetus an die Universitäten gebracht hat, sowohl was die Leistung betrifft als auch – und das wird vielleicht manche verwundern – was die Demokratisierung betrifft. Es hat sich zwar manches in den Gremien geändert, aber im Gegensatz zu früheren Universitätsgesetzen hatten nun die Gremien aufgrund der Autonomie der Universitäten wirklich etwas zu entscheiden.

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis die drei Gremien Rektorat, Senat, Unirat ihre Rollen gemäß UG 2002 gefunden haben. Deshalb finde ich es nach diesem erfolgreichen Rollenfindungsprozess gut, dass man mit Augenmaß, dezent und ausbalanciert an die­ser Aufgabenverteilung weitergearbeitet hat. Aus dem Dialog mit den Stakeholdern ist durchaus auch hervorgegangen, dass diese drei Gremien und insbesondere Senat und Universitätsrat eben weiterhin auf Augenhöhe agieren. Ich finde, das ist der richtige Weg und das zahlt sich aus.

Ein weiterer Punkt, der mir bei diesem ganzen Gesetzespaket ein großes Anliegen ist, ist, dass bezüglich Ghostwriting wirklich klare Grenzen gezogen werden, dass das jetzt nicht mehr die eine oder die andere Seite, sondern beide Seiten betrifft, dass sowohl die, die Ghostwriting in Anspruch nehmen, als auch jene, die Ghostwriting anbieten, in der Ziehung sind. Das ist heutzutage einfach ganz, ganz wichtig. Ebenso ist wichtig, dass da Fristen gefallen sind.

Ich halte es weiters auch für entscheidend, dass im Zuge dieser UG-Novelle die Verbind­lichkeiten aller Stakeholder an der Universität verstärkt worden sind. Ich finde, es ist für die Studierenden ein gutes Signal, dass man sagt, in den ersten zwei Jahren ist we­nigstens weniger als ein Fünftel der vorgesehenen Studienleistung zu absolvieren. Das ist einfach eine Motivation, bereits in den ersten zwei Jahren ein gewisses Mindestmaß an Studierendenerfahrung und auch an Studienerfolgen zu erleben. Es ist Lebenszeit der Studierenden, und die ist wertvoll. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Das geht mit verstärkter Verbindlichkeit dahin gehend, was die Unis anbieten müssen, Hand in Hand. Ich sage nur ein Beispiel: Drei Prüfungstermine pro Semester müssen am Beginn des Semesters festgelegt sein, und zwar nicht nur betreffend Zeit, sondern auch betreffend Art, Inhalt und Qualität der Prüfung. Das ist ein weiteres Symbol dieser wechselseitigen Verbindlichkeit, das den Unis guttut.

Insgesamt halte ich das für einen guten Wurf, und daher würde ich mich über eine breite Unterstützung freuen. – Danke schön. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

11.24


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Brandstätter. – Bitte.


11.25.03

Abgeordneter Dr. Helmut Brandstätter (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Angehörige der Universitäten, die Sie zuschauen! Kollegin Martina Künsberg hat, glaube ich, sehr klar erklärt, warum wir dieser UG-Novelle in ihrer Gesamtheit nicht zustimmen können.

Herr Bundesminister, Sie haben gesagt, im Ausschuss waren ExpertInnen, mit denen wir diskutiert haben: Ich habe das auch sehr genossen, aber ich muss sagen, wenn ich mich daran noch einmal zurückerinnere, Begeisterung habe ich dort auch nicht gespürt, auch nicht bei denen, die von den Regierungsparteien nominiert waren. Es sind die Worte „kleine Schritte“ und „symbolisch“ gefallen, und auch das Wort „mutlos“ habe ich gehört.


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Das, was mir abgeht, ist das Verständnis dafür, dass Universität universitas ist, nämlich die Gesamtheit der Wissenschaft. Es ist ja mit einem Bundeskanzler, der sagt, sieben Wissenschafter haben zehn Meinungen, schwierig, denn er hat das Wesen der Wissen­schaft offenbar nicht erkannt. Natürlich geht es um Ausbildung. Es geht um Ausbildung – und ich scheue mich nicht davor, das Wort zu sagen –, um Ausbildung von Eliten an unseren Universitäten. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Forscherinnen und Forschern – auch Österreichern, Österreicherinnen –, die in der Pandemie auch bei ganz wesentlichen Punkten mitgearbeitet haben. Ja, wir haben gute Leute, darüber sind wir uns eh einig, aber in die Zukunft fortgeschrieben sehe ich das nicht.

Was ich schon gar nicht sehe, ist diese Universitas, nämlich das Verständnis dafür – und das muss an Universitäten verbreitet werden –, wie sich die Gesellschaft gerade verän­dert.

Wir haben hier auch manchmal schon über künstliche Intelligenz gesprochen, und die wird unser Leben massiv verändern. Was hat das denn für Auswirkungen? Das ist ja deutlich mehr als Technik, das ist mehr als Mathematik, das ist Verständnis für das Le­ben, das ist Verständnis für das Zusammenleben. Ich erwarte mir, dass darüber auch an der Universität gesprochen wird.

Ich erwarte mir auch – ich weiß, das gehört nicht ganz hierher, aber ich sage es trotz­dem – mehr Geld. Es braucht natürlich mehr Geld. Da alle, die vom FWF, also vom Wissenschaftsfonds, Geld bekommen, sagen, es ist zu wenig für Grundlagenforschung da, brauchen wir auch dahin gehend Verständnis: Grundlagenforschung heißt, dass Menschen sehr gescheit nachdenken. Da wird nicht gleich ein Produkt daraus, aber es werden dann großartige Produkte daraus. Und da sind wir einfach zu geizig. (Befall bei den NEOS.) – Danke schön.

Vielleicht aber noch einmal zu diesem Punkt, was es heißt, dass wir die Gesellschaft als ganze verstehen müssen: Künstlerinnen und Künstler, Wissenschafterinnen und Wis­senschafter spüren ein bisschen mehr, und Universitas, Universität ist der Platz, wo man auch darüber redet.

Sie, Herr Bundesminister, haben Karl Popper genannt. Sie sind ein Homme de Lettres, habe ich schon einmal gesagt, deswegen kennen Sie natürlich auch Stefan Zweig. Er ist ein anderer aus diesem Land Vertriebener, der es Gott sei Dank geschafft hat und dann woanders leben konnte. Ich lege Ihnen wirklich ganz dringend ans Herz (das genannte Buch in die Höhe haltend): Lesen Sie dieses Buch, lesen Sie „Die Welt von Gestern“! Es ist aus vielen, vielen Gründen so faszinierend, und jede einzelne Seite ist faszinierend. – Frau Kollegin Fürst, Sie wissen es.

Warum? – Besonders faszinierend war für mich die Beschreibung des Gefühls um das Jahr 1910 herum: neue Wissenschaft, Aufbruchstimmung, den Leuten ist es immer bes­ser gegangen. Natürlich: Wir haben gerade eine Pandemie, aber auch bei uns werden wir sehen, dass wissenschaftlicher Fortschritt kommt. Das alleine ist es aber nicht: We­nige Jahre nachdem Stefan Zweig Europa beschrieben hat – „nie war Europa stärker, reicher, schöner“ –, hat das weltweite Völkerschlachten begonnen.

Was heißt das? – Dass wir Situationen begreifen müssen, dass wir verstehen müssen, in welcher Welt wir jetzt leben, und dafür haben wir die Universitäten, dort muss das diskutiert werden. Ich habe aber leider nicht das Gefühl, dass unsere Politik – in dem Fall unsere Regierungspolitik – das vermittelt. Und ich würde appellieren: Reden wir da­rüber! Reden wir darüber, wie sich die Welt verändert, wie die Menschen das verstehen können, und öffnen wir dafür auch die Universitäten!

Einerseits bedarf es Ausbildung, aber auch wirklich mehr Geld vor allem für Grundlagen­forschung, andererseits bedarf es einer Öffnung der Universitäten, dass möglichst viele


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Menschen verstehen, in welcher Welt wir gerade leben und in welcher wir vielleicht in ein paar Jahren leben werden. Darüber würde ich auch gerne diskutieren – mit den Stu­dierenden sowieso.

Als ehemaliger ÖH-Vorsitzender der Uni Wien sage ich auch: Gehen Sie von 18. bis 20. Mai wählen, denn Sie müssen selber dafür sorgen, dass diese Welt von morgen, eure Welt, eine gute wird! Da dürft ihr euch nicht auf uns alle hier verlassen, dafür müsst ihr selber kämpfen, und dafür wünsche ich euch alles Gute! – Danke schön. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

11.29


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Kaufmann. – Bitte.


11.29.53

Abgeordnete Martina Kaufmann, MMSc BA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Aber vor allem: Liebe Studierende zu Hause! Das vorliegende Gesetz, das wir hier heute beschließen werden, betrifft alleine rund 60 000 Studierende in meinem Wahlkreis in Graz, und wir schaffen damit qualitative Verbesserung für viele Studierende.

Jetzt stellt sich die Frage: Welche sind die wesentlichen Punkte? – Für mich gibt es drei besonders wesentliche Punkte: Erstens geht es um die Learning Agreements, zweitens um die Mindestanzahl von 16 ECTS-Punkten in den ersten zwei Jahren, und der dritte Punkt, der mir besonders wichtig ist, betrifft die Vorqualifikationen und die Anrechen­barkeit dieser Vorqualifikationen.

Jetzt stellt sich Kollegin Kucharowits von der SPÖ hierher und sagt, dass die Studie­renden toben, die Lehrenden toben und die Wissenschafterinnen und Wissenschafter toben. – Frau Kollegin Kucharowits von der SPÖ! Ich kann Ihnen sagen: Sie sind ei­gentlich die Einzige, die tobt, denn wir von der schwarz-grünen beziehungsweise türkis-grünen Koalition schaffen hier qualitativ bessere Voraussetzungen für Lehrende und Studierende. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Die Einzige, die tobt, sind Sie, weil Sie gegen diese bessere Qualität an unseren Universitäten sind. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Grünen. – Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek.)

Es ist von der SPÖ einige Male kritisiert worden in der Richtung, dass es zu viel ist, 16 ECTS zu verlangen, von den NEOS wurde angemerkt, dass 16 ECTS in zwei Jahren zu wenig sind. – Ja, wir von der ÖVP wollen auch gut ausgebildete junge Menschen nach einem Universitätsabschluss haben, und deswegen ist es uns wichtig, eine Min­destzahl an ECTS-Punkten zu fordern; dafür stehen wir auch ein.

Drittens geht es um die Anrechenbarkeit von Vorqualifikationen. Werte Kolleginnen und Kollegen, wir alle kennen das aus der eigenen Schullaufbahn. Wir lernen einmal ganz intensiv das Einmaleins. (Zwischenruf des Abg. Seemayer.) Wir werden dann aber in der Hauptschule, wie es zu meiner Zeit geheißen hat, beziehungsweise heute in der NMS oder in der AHS-Unterstufe nicht noch einmal das Einmaleins lernen. Nein, das machen wir nicht! Wir wollen nämlich anerkennen, dass wir diese Fähigkeiten schon erlernt haben, und diese Fertigkeiten auch anrechnen. Mit diesem Gesetz schaffen wir heute genau die Basis dafür, dass diese Anrechenbarkeit der Vorqualifikationen auch ermöglicht wird, und das bringt uns als Standort Österreich in Summe auch weiter. (Bei­fall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Abschließend möchte ich noch sagen, dass genau diese drei Punkte, die Learning Agreements, die 16 ECTS in den ersten zwei Jahren und die Anrechenbarkeit der Vor­qualifikationen das ausmachen, was eine gute Qualität an unseren Universitäten und an unserem Hochschulstandort Österreich sicherstellt. Gehen wir doch gemeinsam diesen


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Weg! Für uns als ÖVP und auch für die Grünen ist nämlich genau dieser Weg wichtig. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

11.33


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir haben eine tatsächliche Berichtigung.  Bitte, Frau Abgeordnete Künsberg Sarre.


11.33.39

Abgeordnete Mag. Martina Künsberg Sarre (NEOS): Frau Kollegin Kaufmann hat gesagt, den NEOS sind 16 ECTS zu wenig. Ich berichtige tatsächlich: Ich habe vom Einziehen einer Fantasiehürde von 16 ECTS gesprochen, die nicht nachvollziehbar ist.

11.33


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Abgeordnete! Das ist eine politische Bewer­tung, keine tatsächliche Berichtigung. (Zwischenrufe bei den NEOS. – Abg. Loacker: Das ist eine klassische tatsächliche Berichtigung: Sie hat gesagt, hat nicht gesagt! Das ist keine Bewertung, Himmel noch einmal!)

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Köllner. – Bitte.


11.34.13

Abgeordneter Maximilian Köllner, MA (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich kann mich gut in die Lage der Studierenden hi­neinversetzen. Mein Studium an der Uni Wien ist noch nicht so lange her, und ich weiß daher auch, dass ein Studium und auch das Leben der Studierenden nicht nur Halligalli ist, bei dem sie von einer Studentenparty zur nächsten ziehen, und in Zeiten wie diesen schon gar nicht.

Das Gegenteil ist der Fall: Studierende sind ständig gefordert, Studium, Beruf und Privat­leben unter einen Hut zu bringen, und die aktuelle Situation rund um Covid-19 verschärft das noch zusätzlich, weil die Arbeitslosigkeit natürlich auch unter Studierenden gestie­gen ist. Viele plagen daher finanzielle Sorgen wegen der banalsten Dinge wie einem Dach über dem Kopf oder dem Einkauf von Lebensmitteln. – Das ist die Realität für un­zählige Studierende in Österreich. Nur die wenigsten haben einen solchen familiären Background, um sich das Studium finanzieren zu können. Wenn man allerdings weniger Zeit fürs Lernen zur Verfügung hat, weil man parallel zum Studium arbeiten gehen muss, dann steigt automatisch auch der persönliche Druck, und darunter leidet oft auch das Weiterkommen im Studium, Frau Kollegin Kaufmann von der ÖVP! (Beifall bei der SPÖ.)

Was aber tun Sie mit dieser logischen Erkenntnis? – Sie novellieren das Universitätsge­setz so, dass es anstelle der notwendigen Entlastung zu neuen Belastungen für die Stu­dierenden kommt. Der beste Beweis dafür – das wurde angesprochen – ist die erstma­lige Auflage, eine gewisse Anzahl von ECTS-Punkten in einem vorgegebenen Zeitraum erbringen zu müssen. Schafft man das nicht, dann wird man für zwei Jahre gesperrt. Sie nehmen dabei keine Rücksicht auf die individuelle Situation der Studierenden. Das Arge an der Geschichte ist, was Sie vorgehabt haben: Hätte es den berechtigten Aufschrei vieler Studierendenvertreter nicht gegeben, wäre die Mindeststudienleistung noch viel höher gelegen, was quasi zu einer lebenslangen Sperre bei Nichterbringung der Leis­tung geführt hätte.

Herr Minister, seien Sie mir bitte nicht böse! Man merkt eben doch, dass es schon etwas länger her ist, dass Sie studiert haben. Entweder haben Sie beim Begutachtungsentwurf bewusst provoziert und hoch gepokert oder Sie haben überhaupt kein Gespür mehr für die Lebensrealitäten der vorwiegend jungen Menschen. (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

Man hat aber im letzten Ausschuss eh gemerkt, woher der Wind weht: Bei der Erörterung des neuen Studienrechts hat außer der SPÖ keine Parlamentsfraktion Studierendenvertreter


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als Auskunftspersonen zur Beratung hinzugezogen. Ich glaube, das sagt eh schon alles aus. Man macht ein Gesetz über die Studierenden, aber nicht wirklich mit ihnen.

Da frage ich mich wirklich: Was ist eigentlich mit den sonst so vorlauten Grünen? Was ist mit euch? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die GRAS, eure Studierendenorganisa­tion, mit zusätzlichen Hürden in der Hochschulpolitik einverstanden ist. Mitten in der Kri­se erschweren Sie mit dieser Novelle des Universitätsgesetzes das parallele Studieren von mehreren Fächern. Außerdem erschweren Sie das Studieren für berufstätige Men­schen noch mehr, ohne auf der anderen Seite beispielsweise im Beihilfensystem Ver­besserungen herbeizuführen.

Ihr Gesetz ist deswegen nicht treffsicher, weil es Menschen hinauskicken wird, die nicht auf die Butterseite gefallen sind. Von der ÖVP ist man ein dermaßen elitäres Hoch­schuldenken ja gewohnt, das ist nichts Neues, aber dass auch die Grünen diesen Weg mittragen, überrascht schon sehr. Die ÖVP wird es sicher freuen, einen so billigen Koali­tionspartner zu haben.

Sorry, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Regierungsparteien: An der Uni würden Sie dafür sicherlich noch einmal zur Prüfung antreten müssen! (Beifall bei der SPÖ.)

11.37


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Niss. – Bitte.


11.38.05

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr verehrte Zuseherinnen und Zuseher! Ich muss sagen: Diese Plenarwoche startet mit einem High­light für mich. Ob das ein großer Wurf ist oder nicht, wie auch immer man es bezeichnen möchte: Es dient auf jeden Fall dazu, das Studium, die Universitäten und auch das Uni­versitätsrecht leistungsbezogener, effizienter und durchlässiger zu machen. Damit ist das ein wirklich wichtiger Schritt vorwärts für die Studenten, für die Universitäten, aber auch für den Standort. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Was meine ich damit, wenn ich von mehr Leistungsbezogenheit spreche? – Wir haben es heute schon gehört: In den ersten zwei Jahren verlangen wir pro Semester vier ECTS-Punkte. Ich glaube, das ist machbar. Das wäre eine durchschnittliche Studiendauer von 22,5 Jahren. Ich gebe zu, dass ich mir da mehr gewünscht hätte. Ich glaube aber, dass das Demokratie ist: Es gab im Zuge des Begutachtungsverfahrens, wie wir gehört haben, über 600 Stellungnahmen, und wir haben diese sehr ernst genommen.

Wesentlich ist, dass wir die Mindeststudienleistung überhaupt einmal festgeschrieben haben. Wir verlangen nun von den Studenten einiges. Wir verlangen aber mit den soge­nannten Learning Agreements auch von den Universitäten etwas: Wir fordern von den Universitäten, dass sie die Studenten in der Studienabschlussphase unterstützen, indem sie ihnen Lehrveranstaltungen sichern, indem sie ihnen Prüfungstermine sichern und indem sie ihnen auch Coachingaktivitäten zur Verfügung stellen. Ich glaube, das Ziel für alle muss es sein, geringere Drop-out-Quoten, raschere Studienverläufe und vor allem auch eine höhere Zahl an Absolventen zu erreichen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Grünen.)

Damit bin ich beim Punkt der Effizienz: Effizienter für wen? – Für die Studenten. Ich glaube, das habe ich erwähnt: einerseits raschere Studienverläufe, andererseits aber auch mehr Verbindlichkeit. Sie wissen im Vorhinein, wann die Lehrveranstaltungen statt­finden sollen, wann die Prüfungstermine stattfinden sollen, und können sich damit auch ihre Zeit besser einteilen. Das ist wirklich wesentlich. Es ist aber auch effizienter für den Steuerzahler. Wir haben es schon gehört, die Universitäten bekommen Geld, viel Geld, durch das Budget noch mehr Geld. Das ist gut so, und jetzt wird es auch noch effizienter eingesetzt.


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Es wird aber auch für den Standort effizienter, das ist mir wesentlich. Denn was braucht der Standort? – Der Standort braucht exzellente Absolventen. Im internationalen Wett­bewerb ist das wirklich wesentlich, und auch das schaffen wir mit dieser Universitätsno­velle. Deswegen glaube ich, dass wirklich alle gewinnen: die Studenten, der Standort, aber auch der Steuerzahler.

Ich möchte mich deswegen auch ganz, ganz herzlich bei allen bedanken, die bei dieser Universitätsnovelle mitgewirkt haben, beim Team, beim Herrn Minister, beim Koalitions­partner, aber auch bei allen, die ihre Meinung in dem Begutachtungsverfahren einge­bracht haben. – Herzlichen Dank dafür.

Jetzt noch eine Bitte an die Universitäten: Wir haben den Rahmen geschaffen, nun bitte ich die Universitäten, diesen auch ernst zu nehmen und auch ihren Beitrag zu leisten, damit die Universitäten, die Studien leistungsbezogener, effizienter und durchlässiger werden. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

11.41


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Deimek. – Bitte.


11.41.34

Abgeordneter Dipl.-Ing. Gerhard Deimek (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Wir behandeln die Novelle zum Universitätsgesetz. Wir haben gehört, es ist ein Gerüst, damit die Studenten wissen, wie sie Karriere machen können. Seien Sie mir nicht böse, ich glaube das nicht! Ich glaube das nicht angesichts dieser Ausfertigung, wie das Ge­setz jetzt vorliegt.

Und wenn ich dann von Kollegin Blimlinger höre: Ja, probieren wir es einmal aus!, dann sage ich Ihnen: Die Betroffenen an den Universitäten und auch die Kunden der Universi­täten wollen einmal gefragt werden, ob sie an diesem Experiment, an diesem „Probieren wir es einmal aus!“ überhaupt teilnehmen wollen. Die wollen das nämlich zum Großteil nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

Schauen wir uns doch bitte einmal die sogenannten Kunden der Universitäten an! Wer sind diese Kunden? – Das sind auf der einen Seite die Studenten und das ist auf der anderen Seite die Wirtschaft. Zu den Studenten: Wir haben jetzt ein Paket, mit dem wir die Studenten in Richtung Mindeststudiendauer bringen wollen und den jungen Men­schen am Anfang ihres Studiums sagen, wenn sie nicht so und so viele ECTS-Punkte haben, dann werden wir sie rauswerfen. Und das wird dann noch als effizient bezeich­net – effizient, bitte! Ich vergleiche das gerne mit einem Fitnessstudio, das die Abonnen­ten, die nicht kommen, aber zahlen, hinauswirft. Das ist die Effizienz?! Das soll mir bitte die ÖVP erklären, wie das geht! (Beifall bei der FPÖ.)

Das ist nicht effizient, das heißt zusätzliche Bürokratie und ist höchstens teuer. Herr Minister, Sie werden uns aber sicher erklären, wie Sie dann das mangelnde Geld, das Ihnen von den Studenten, die dann nicht mehr dabei sind, fehlt, möglicherweise aus Ihrem Budget aufbringen werden.

Mir geht in diesem Zusammenhang eines ab: Früher waren die Universitäten Wissens­vermittler und Innovationsmotoren. Heute entdecke ich das nicht mehr. Wir haben es mit verschulten Informationstransformatoren zu tun. Das ist auch ein wesentlicher Entwick­lungspunkt, dem wir gegensteuern sollten, denn wir wollen ja eigentlich die Studenten motivieren, dass sie ihr Studium in raschem Tempo absolvieren.

Kommen wir zum Partner der Studenten – besser gesagt: der Absolventen –, zur Wirt­schaft: Frau Kollegin Kaufmann, jetzt bitte aufpassen! Ich höre immer, die Studenten, die jetzt fertig werden, haben nicht dieselbe Wissensreife wie in früheren Generationen und früheren Jahren. Es ist Humbug, zu behaupten, es ist besser geworden. Das fängt


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schon bei den Schulen und bei den Schulabgängern an. Wenn die Schüler die Grund­fertigkeiten nicht mehr beherrschen, weil wir sie seit Generationen immer weniger aus­bilden, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn auch an den Universitäten das Leiden weitergeht. Das ist das eigentliche Problem, das ist der eigentliche Skandal von Genera­tionen an Wissenschafts- und Bildungsministern. Dort sollten wir ansetzen!

Ich erwarte von einer ordentlichen Regierung, dass sie sich nicht nur um schöne Worte und schöne Pressekonferenzen kümmert, sondern dass sie dafür sorgt, dass Schulab­solventen geeignet sind, an Universitäten zu studieren, und dass die Studenten, die dann ihr Studium fertig absolviert haben, das nötige Wissen haben, um ihr Leben und ihr Be­rufsleben ordentlich meistern zu können, und davon sind wir meilenweit entfernt. (Beifall bei der FPÖ.)

11.45


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Holzleitner. – Bitte.


11.45.18

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Vor ein paar Jahren hätten wir gesagt: Uni brennt! – Wa­rum? – Weil heute hier ein Dammbruch beschlossen wird, ein Dammbruch, der Öster­reichs Hochschulen ein Stück weit elitärer macht. Wir wissen, in Österreich wird Bildung nach wie vor vererbt. Was passiert heute? – Die UG-Novelle verbannt den offenen Hoch­schulzugang in die Geschichtsbücher. (Zwischenruf des Abg. Haubner.)

Wir wissen, die Lebensrealitäten von Studierenden werden immer diverser: Berufsleben, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Pflege et cetera. Was passiert heute? – Eine Min­dest-ECTS-Grenze für Studierende wird eingeführt. Wir wissen: Lebenslanges Lernen ist ein Prinzip, das wir alle schätzen und extrem positiv bewerten. Was passiert heute? – Diesem lebenslangen Lernen wird durch diese UG-Novelle ein Riegel vorgeschoben.

Studierenden in Österreich werden die Daumenschrauben angelegt. In der ursprüngli­chen Form der UG-Novelle waren die Hürden zwar noch höher – ja, es hat Erleichterun­gen gegeben –, aber es ist trotzdem ein elitärer Zugang, der da vertreten wird. Ein eli­tärer Zugang von der ÖVP ist ja nichts Neues, aber von den Grünen wird er hier genauso vertreten. Junge Menschen sind verunsichert, junge Menschen wollen sich jetzt in ihrem weiteren Bildungsweg orientieren. Ja, das sind die Studierenden von morgen, und die­sen Studierenden legt man die Daumenschrauben an, und niemand garantiert uns, dass diese Daumenschrauben mit nächsten Novellierungen nicht stärker und stärker und stärker angezogen werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Kommen wir aber zur Substanz, die vorhin gefordert worden ist. Lifelong Learning ist ein Anliegen, das mir ehrlicherweise persönlich sehr wichtig ist. Man stelle sich vor, man steht im Berufsleben und möchte sich persönlich weiterbilden. Das sollte man sich besser gut überlegen. Es wird nämlich auf jeden Fall ein Sabbatical, Bildungskarenz brauchen, weil die persönliche Weiterbildung an der Uni neben dem Berufsleben mehr oder weniger nicht mehr in Einklang zu bringen sein wird. Wir sagen, das ist absolut abzulehnen, und deswegen werden wir auch bei der Abstimmung dieser UG-Novelle sitzen bleiben. Es ist nichts Neues.

Ich habe aber hier noch kein Argument gehört, wie man dieses Lifelong Learning wirklich in Einklang mit dem Berufsleben bringen möchte. Dazu habe ich nichts gehört, kein einziges Argument – so viel zur Substanz. Verbessern wir doch bitte die Vereinbarkeit von Studium und Beruf! Schaffen wir die Studiengebühren für berufstätige Studierende ab! Schauen wir uns tatsächlich die Lebensrealitäten von Studierenden heutzutage an und finanzieren wir Österreichs Hochschulen doch bitte endlich aus!


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Eines noch ganz kurz zum Hearing: Vier Professoren sind von den Parlamentsparteien nominiert worden, und eine Studentin, Dora Jandl vom VSSTÖ. Viele Beschäftigte an den Unis sind Frauen. Diese Lebensrealitäten wurden da auch nicht abgebildet. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

11.48


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zur Geschäftsbehandlung: Abgeordneter Leicht­fried. – Bitte.

*****


11.48.38

Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried (SPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsi­dent! Wie allgemein bekannt ist, ist die österreichische Sozialdemokratie auch in der Opposition zwar kritisch, aber konstruktiv und möchte auch gerne mithelfen, dass mögli­che Fehler, insbesondere im Abstimmungsprozedere des österreichischen Nationalra­tes, nicht stattfinden. Ich hätte eine Anmerkung zu der Abstimmung zu diesem Tagesord­nungspunkt:

Kollege Taschner ist ja das eine oder andere Mal ein sehr innovativer Politiker, manch­mal aber vielleicht doch etwas zu innovativ. In diesem Fall, meine ich, kann man diese Behauptung durchaus tätigen. Er hat eine Druckfehlerberichtigung ins Abstimmungspro­zedere eingebracht, zu TOP 1, Bericht des Wissenschaftsausschusses über die Regie­rungsvorlage 662 der Beilagen. Der angebliche Druckfehler ist in Art. 5 Z 2 § 14 Abs. 7, in dem das Inkrafttreten mit 1. Oktober angegeben war und kein Jahr dazu genannt wur­de. Diese Unterlage ist aber nicht im parlamentarischen Prozedere so verändert worden, sondern vom Bundesministerium so eingebracht worden. Das ist meines Erachtens dann keinesfalls ein Druckfehler, sondern müsste wahrscheinlich mit einem Antrag geregelt werden. Eine Druckfehlerberichtigung ist es aber keineswegs. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Matznetter.)

11.50

*****


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf berichten, was mir eine Mitarbeiterin der Parlamentsdirektion soeben mitgeteilt hat: Die Druckfehlerberichtigung betrifft den ange­schlossenen Text, der in der Regierungsvorlage vorhanden war, nicht jetzt in der Vorlage hier.

Da nun die Debatte geschlossen ist, erteile ich dem Berichterstatter zum Vorbringen einer Druckfehlerberichtigung das Wort. – Bitte sehr. (Abg. Leichtfried: Aber das geht jetzt so nicht! Da kann jetzt ja jeder kommen! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)


11.50.55

Berichterstatter Mag. Dr. Rudolf Taschner: Es kann jeder kommen? – Es kann nicht jeder kommen, jetzt komme nur ich, Herr Kollege Leichtfried.

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! „Ich bringe folgende Druckfeh­lerberichtigung zum Bericht des Wissenschaftsausschusses in 705 der Beilagen vor:

In dem Ausschussbericht angeschlossenen Gesetzestext lautet Artikel 5, Ziffer 2, § 14 Absatz 7:

‚(7) § 2 Abs. 2 Z 4 und 5 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBI. I Nr. xxx/2021, tritt mit 1. Oktober 2021 in Kraft.‘“

Die Worte „2021 in Kraft“ fehlten und werden jetzt hiermit ergänzt. – Ich danke herzlichst. (Abg. Martin Graf: Wenn etwas fehlt, ist es ja kein Druckfehler! – Abg. Taschner – auf


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dem Weg zu seinem Sitzplatz –: Herr Kollege Graf, wenn etwas fehlt, ist es ein Fehler! – Zwischenruf des Abg. Matznetter.)


11.51.38

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wird außerdem seitens der Berichterstattung noch ein Schlusswort gewünscht? – Das ist offenbar nicht der Fall.

Bevor wir zum Abstimmungsvorgang gelangen, darf ich die Klubs fragen, ob eine Sit­zungsunterbrechung gewünscht wird? – Das ist nicht der Fall.

Dann können wir zur Abstimmung kommen, die ich über jeden Ausschussantrag ge­trennt vornehme.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Tagesordnungspunkt 1: Entwurf betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Universitätsgesetz 2002, das Hochschul-Qualitätssiche­rungsgesetz, das Hochschulgesetz 2005 sowie weitere Gesetze geändert werden, samt Titel und Eingang in 705 der Beilagen.

Hiezu liegt ein Verlangen der Abgeordneten Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen auf getrennte Abstimmung vor.

Ferner liegt eine vom Berichterstatter vorgebrachte Druckfehlerberichtigung vor.

Ich werde daher zunächst über die vom erwähnten Verlangen auf getrennte Abstimmung betroffenen Teile und schließlich über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes unter Berücksichtigung der Druckfehlerberichtigung abstimmen lassen.

Wir kommen sogleich zur getrennten Abstimmung über Art. 1 Z 24, 80 und 158 sowie Art. 2 Z 1 in der Fassung des Ausschussberichtes.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die sich hiefür aussprechen, um ein zustimmendes Zeichen. – Das ist mit Mehrheit angenommen.

Schließlich kommen wir zur Abstimmung über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes samt Titel und Eingang in der Fassung des Ausschussbe­richtes unter Berücksichtigung der soeben vorgetragenen Druckfehlerberichtigung.

Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mit Mehrheit angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

Ich darf jene Damen und Herren, die auch in dritter Lesung diesem Entwurf zustimmen, um ein entsprechendes Zeichen bitten. – Das ist auch das gleiche Stimmverhalten. Der Gesetzentwurf ist somit auch in dritter Lesung mit Mehrheit angenommen.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeord­neten Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Evaluierung der Neurege­lung des § 109 – Kettenverträge“.

Ich darf jene Damen und Herren, die dem Antrag ihre Zustimmung geben, um ein ent­sprechendes Zeichen bitten. – Das ist einstimmig angenommen. (144/E)

Damit kommen wir zur Abstimmung über den Tagesordnungspunkt 2: Entwurf betref­fend das 2. COVID-19-Hochschulgesetz samt Titel und Eingang in 706 der Beilagen.

Wer für diesen Gesetzentwurf ist, den bitte ich um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit, angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

Wer auch in dritter Lesung für diesen Gesetzentwurf ist, den darf ich um seine Zustim­mung bitten. – Das ist das gleiche Stimmverhalten. Der Gesetzentwurf ist somit auch in dritter Lesung mit Mehrheit angenommen.


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Wir gelangen nun zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 3: Antrag des Wissen­schaftsausschusses, seinen Bericht 707 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Wer dafür ist, den bitte ich um ein dementsprechendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit, angenommen.

Wir gelangen nun zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 4: Entwurf eines Bun­desgesetzes, mit dem das Hochschülerinnen- und Hochschülerschaftsgesetz 2014 ge­ändert wird, samt Titel und Eingang in 664 der Beilagen.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für diesen Gesetzentwurf sind, um ein dement­sprechendes Zeichen. – Das ist einstimmig angenommen.

Wir kommen zur dritten Lesung.

Wer dem Gesetzentwurf auch in dritter Lesung die Zustimmung erteilt, den darf ich um ein Zeichen bitten. – Das ist einstimmig, damit ist der Gesetzentwurf auch in dritter Le­sung angenommen.

Wir gelangen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 5: Antrag des Wissen­schaftsausschusses, seinen Bericht 709 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mit Mehrheit an­genommen.

Wir gelangen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 6: Antrag des Wissen­schaftsausschusses, seinen Bericht 710 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist wiederum mit Mehrheit angenommen.

11.55.237. Punkt

Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 1313/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstüt­zungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich psychischer Probleme von Schülerinnen und Schülern (750 d.B.)


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Wir gelangen nun zu Tagesordnungspunkt 7.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Hammerschmid. Ich darf ihr das Wort erteilen.


11.55.58

Abgeordnete Mag. Dr. Sonja Hammerschmid (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesmi­nister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Fünf Jahre ist es her, dass mich der Anruf von Christian Kern ereilt hat, das Bildungsministerium zu übernehmen, fünf extrem bewegte Jahre, mit allen Höhen und Tiefen, in unterschiedli­chen Funktionen – Höhen und Tiefen, die, glaube ich, ein ganzes Politikerinnenleben füllen würden, und nicht nur fünf Jahre.

Es ist nun aber für mich an der Zeit, den nächsten beruflichen Schritt zu tun, und darum möchte ich mich hier und heute an dieser Stelle von euch allen verabschieden, auch wenn ich morgen zu Kunst und Kultur noch etwas sagen werde.

Ich möchte mit dir, Herr Bundesminister Heinz Faßmann, beginnen: Uns eint ja eigentlich unsere Historie in unterschiedlichen Universitätsfunktionen und auch unser wissen­schaftlicher Zugang zur Sache. Ich möchte deshalb heute noch einmal einen Appell an dich richten, nämlich einen Appell für das wissenschaftsbasierte Vorgehen in der Schul­politik: Du hast mehrfach betont, dass sich Wissenschaft „nicht überall einmischen“ soll – ich finde, das Gegenteil ist der Fall! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)


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Moderne, inklusive Bildungspolitik muss auf wissenschaftlichen Grundlagen, Fakten und den Erfahrungen der Expertinnen und Experten in den Schulen basieren, denn es geht ja um unsere Kinder! Bundesminister außer Dienst Hans Tuppy hat es einmal so schön formuliert: Die nobelste aller Aufgaben ist es, jungen Menschen die Welt zu eröffnen. – Das ist unser Auftrag hier im Hohen Haus! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)

Wir müssen allen Kindern die Chance geben, auf Basis ihrer individuellen Bildungskar­rieren ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Wir müssen die Kinder in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen und ihre Talente und Potenziale ganz individuell adressieren. Sie zu heben ist unser Auftrag, und zwar beginnend in der Elementarpädagogik über die gesamte Bildungslaufbahn hinweg – und zwar egal, woher die Kinder kommen, welchen Namen sie tragen und wer ihre Eltern sind. (Beifall bei SPÖ, Grünen und NEOS.)

Es ist hoch an der Zeit, dass wir – lernend aus der Covid-19-Pandemie – die Schule krisensicher und zukunftsfit weiterentwickeln. Es ist an der Zeit, den von mir schon so oft geforderten Bildungskonvent mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, mit Ex­pertinnen und Experten einzuberufen, um Bildungsziele zu formulieren, festzuschreiben und den Weg dorthin zu definieren. Den Prozess wollen und müssen wir in den Mit­telpunkt stellen, und es gilt in diesem Prozess, parteiideologische Grenzen im Sinne un­serer Kinder zu überwinden. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der NEOS sowie der Abg. Disoski.)

Es gilt, eine Strategie auszuarbeiten und diese Strategie dann Schritt für Schritt umzuset­zen. Die Pädagoginnen und Pädagogen müssen die Zeit bekommen, das zu tun, natür­lich flankiert von Ressourcen und Schulentwicklungsprozessen, in denen sie auch ent­sprechend begleitet werden. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)

In diesem Prozess müssen wir auch erreichen, die Grundkompetenzen zu stärken, das steht außer Frage – und dazu zählen für mich mediale und digitale Kompetenzen ge­nauso.

Wir müssen aber auch die Kinder und jungen Menschen in jenen Kompetenzen ausbil­den, die sie befähigen, Herausforderungen entgegenzutreten, die noch nicht absehbar sind. Da rede ich von Teamorientierung, Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein – Kreati­vität und Neugier gilt es sowieso zu stärken –, bis hin natürlich auch zum unternehmeri­schen Denken und Handeln im Sinne von: Wie gestalten wir denn unsere Gesellschaft?

Natürlich müssen wir den Kindern – und das ist so dringend notwendig – Lernen lernen und die Lust am Lernen mitgeben, denn wir alle und sie im Speziellen werden es ein ganzes Leben lang tun. Das ist eine große Aufgabe. Da braucht es modernste Pädago­gik, da braucht es die wirklich motiviertesten Pädagoginnen und Pädagogen – ihnen sei an dieser Stelle von Herzen für ihren Einsatz gedankt –, und es braucht moderne For­men der Wissensvermittlung. Noch etwas braucht es, Herr Bildungsminister: Respekt, Wertschätzung und konstruktive Feedbackkultur in der Schule. Sonst wird das nicht pas­sieren. (Beifall bei SPÖ und NEOS sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

Den Grundstein zu moderner und zukunftsgerichteter Schule habe ich ja mit dem Bil­dungsreformpaket 2017 setzen dürfen, nämlich die wirkliche Verbreiterung der schuli­schen und pädagogischen Autonomie, gepaart mit Möglichkeiten in der Organisation. Bitte weitermachen, diesen Rahmen nutzen und ausbauen! Dazu braucht es Mut, Ge­staltungswillen, die nötigen Ressourcen und konsequentes Handeln, und darum bitte ich dich, lieber Heinz Faßmann. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)

Ich möchte aber auch an euch, liebe Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus, jetzt und an dieser Stelle einen Appell richten: Demokratie ist unser höchstes Gut, wie ich meine. Demokratie kann aber wirklich nur blühen, erblühen und sich entfalten, wenn das


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jedem Einzelnen bewusst ist und wenn wir sehr sorgsam damit umgehen. Das heißt, es muss das aufrichtige Bestreben aller in diesem Hohen Haus sein, nach den besten Lö­sungen für unser schönes Land und die Menschen, die in unserem Land leben, zu suchen, mit Wertschätzung, Respekt und auf Augenhöhe, im Diskurs, im einander Zuhö­ren und Diskutieren. Ich sage es noch einmal: Wir brauchen die besten Lösungen für die Menschen in unserem Land. Darum bitte ich euch als Staatsbürgerin. – Ich danke euch. (Anhaltender, stehend dargebrachter Beifall bei der SPÖ, Beifall bei ÖVP, Grünen und NEOS sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

12.02


Präsident Ing. Norbert Hofer: Sehr geehrte Frau Dr. Hammerschmid, ich wünsche Ih­nen für die persönliche Zukunft alles Gute!

Zu Wort gelangt nun Frau MMMag. Gertraud Salzmann. – Bitte, Frau Abgeordnete.


12.03.30

Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Verehrte Zuseher daheim vor den Bildschir­men! Alle Bildungseinrichtungen sind seit einem Jahr von der Pandemie relativ stark betroffen, seien es die Kindergärten, die Schulen, aber auch der tertiäre Sektor: die Uni­versitäten, die Fachhochschulen und die pädagogischen Hochschulen. Durch die Isola­tion, die im Zuge der Lockdownwochen eingetreten ist, hat sie die Schülerinnen und Schüler massiv betroffen.

Schule ist eben mehr als ein Ort des Lernens. Schule ist ein wichtiger sozialer Ort, der auch viel Stabilität und Halt gibt. Schule ist dort, wo auch die Freunde der Schülerinnen und Schüler sind. Das ist auch der Grund, warum sich die Schülerinnen und Schüler im Februar so gefreut haben, dass sie wieder zurück in den Präsenzunterricht durften.

Herr Bundesminister! Mit 8. Februar ist es uns gelungen, einen möglichst sicheren Schulbetrieb herzustellen. Ich kann Ihnen zu diesem Vorreiterprojekt, das Sie eingeführt haben, nur gratulieren. Bereits vor Weihnachten haben Sie eine große Menge an Selbst­tests zur Verfügung gestellt, relativ einfach durchzuführende Anterior-nasal-Tests, die die Schüler jeden Tag, jeden zweiten Tag auch selber machen können. Damit ist es uns gelungen, die Schule möglichst sicher zu machen. Sie haben damit eigentlich ein tolles Vorreiterprojekt für alle europäischen Staaten geschaffen.

Ich bin Salzburgerin, ich höre immer wieder die Fragen aus dem bayerischen Raum: Wie macht ihr das? Wie schafft ihr das? In Deutschland sind die Schulen ja zu einem Großteil zu, da denkt man jetzt erst daran. (Abg. Belakowitsch: Merkel hat sich schon entschul­digt!) Meine Damen und Herren, wir haben das seit 8. Februar. Ein taugliches und strenges Hygienekonzept, das auch eingehalten wird, macht unsere Schulen bis jetzt möglichst sicher. Wir sehen natürlich aufgrund der Infektionszahlen, dass es dieses Hygienekonzept auch braucht und dass es auch erfolgreich ist.

Auch die von den Oberstufenschülern verpflichtend zu tragenden FFP2-Masken zeigen bei den Infektionszahlen Wirkung. Die wären sonst noch viel höher – das wissen wir –, weil die Mobilität dieser Schüler hoch ist.

Die psychosoziale Situation der Schülerinnen und Schüler macht mir aber als Lehrerin große Sorgen. Sie macht uns Sorgen, und daher ist es unserer Meinung nach auch wichtig, da genau hinzusehen. Die psychosoziale Situation wirkt sich auch negativ auf die Lernsituation aus, wirkt sich negativ auf das psychische Wohlbefinden aus. Es kommt zu Depressionen und, wie mir Direktorinnen und Direktoren schildern, auch vereinzelt zu Suizidversuchen. Da müssen wir etwas tun, und ich bin sehr froh, Herr Minister, dass Sie da schon wichtige Schritte gesetzt haben: Der Zugang zu den Angeboten ist verbes­sert worden, die Ressourcen sind mobilisiert worden. Es gibt ein Vorzeigeprojekt, das


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Sie Gönn’ dir genannt haben, eine Plattform für Oberstufenschüler. Es gibt mehr Unter­stützung für die Lehrkräfte in der Schulpsychologie, es gibt eine Hotline, die jetzt stärker ausgebaut wird, die Schüler und Lehrer verwenden können.

Es liegt ein Entschließungsantrag vor: Der Nationalrat fordert das Ministerium, Sie, Herr Minister, auf, gemeinsam mit dem Gesundheitsminister und mit den Ländern und Ge­meinden noch einmal stark hineinzugehen, um diese psychosoziale Unterstützung aus­zubauen. Ich hoffe auf ganz breite Zustimmung.

Meine Damen und Herren! Zum Abschluss ein Appell von meiner Seite, ganz bewusst: Der Weg aus der Krise kann nur ein gemeinsamer sein. Jeder von uns wird gefordert sein. Es braucht die Solidarität von uns allen, und es braucht auch die Verantwortung von uns allen. Wir haben keine Zeit mit Realitätsverweigerung zu verlieren. Bitte gehen Sie testen, bitte lassen Sie sich impfen, und bitte bleiben Sie gesund! Alles Gute! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

12.07


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Hermann Brückl. – Bitte, Herr Abgeordneter.


12.07.52

Abgeordneter Hermann Brückl, MA (FPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Geschätzte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Es sind nicht die Schulen und es ist nicht das Schulsystem, die seit über einem Jahr leiden, sondern es sind unsere Kinder, es sind die Schüler, es sind die Jugendlichen, die unter den Maßnahmen dieser Bundesregierung leiden, Hohes Haus.

Der diesem Tagesordnungspunkt zugrunde liegende Antrag stammt ja ursprünglich von den NEOS. Da wurde gefordert, dass man Unterstützungs- und Schulungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer schafft, sodass man psychische Probleme von Schülerinnen und Schülern frühzeitig erkennen kann. Das wurde gefordert. Dieser Antrag ist gut, er ist notwendig und hätte auch unsere Unterstützung.

Doch das wollen die Regierungsparteien nicht. Stattdessen wird hier ein schwarz-grüner Antrag eingebracht, in dem es unter anderem heißt: „eine Vereinfachung und Verbesse­rung des Zugangs von Kindern und Jugendlichen zu Beratungs- und Unterstützungsan­geboten zu prüfen“ – „zu prüfen“!

Also ich darf schon anmerken: Eine Prüfung ist etwas anderes, als Dinge umzusetzen – und das in der Situation, in der wir uns jetzt befinden, vor allem in einer Situation, in der es unseren Kindern schlechter geht als je zuvor.

Ich darf eine von der Universität Salzburg in Auftrag gegebene beziehungsweise durch­geführte Umfrage in Erinnerung rufen. Da hat sich herausgestellt: Acht von zehn Kindern geht es in der Pandemie schlechter als zuvor. 79 Prozent der befragten Volksschüler gaben unter anderem an, dass es ihnen heute schlechter geht. „Jedes dritte Kind ist öfter wütend oder genervt, jedes fünfte ist öfter traurig oder fühlt sich einsam“, und „jedes dritte Kind schläft aktuell schlechter.“

Am meisten, Hohes Haus, fehlt diesen Kindern, diesen Schülern die sogenannte Norma­lität. Es fehlt ihnen der Sport, den sie jetzt nicht betreiben können. Sie wollen keine Mas­ken mehr tragen, und sie wollen die Gesichter ihrer Umwelt, ihrer Eltern, ihrer Freunde wieder sehen. In diesem Land wurde ganz bewusst ein Klima der Angst bei unseren Kindern geschaffen. Vor wenigen Tagen, Hohes Haus, ist ein Dokumentarfilm von Patri­cia Marchart und Judith Raunig erschienen, er heißt „Lockdown Kinderrechte“. Da kom­men Jugendliche, Kinder, Mediziner, Psychologen, Großeltern und Eltern zu Wort.

Unter anderem sagt zum Beispiel der Neurobiologe Professor Gerald Hüther, man macht Kindern Angst. Damit meint er auch regierungsnahe „psychologische Berater“, die sich


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sehr eifrig Gedanken darüber machen, „wie man Kinder dazu bringt, diese Maßnahmen einzuhalten; und in unserem Kulturkreis ist das eigentlich die Regel, dass man Kinder dazu bringt, sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten, indem man ihnen Angst macht.“

Mit diesen angeblich kindergerechten Broschüren und Filmen, die da von Regierungs­seite aufgelegt werden, macht man den Kindern keine Angst, Kinder sind allerdings nicht so erfahren und deshalb glauben sie dies auch.

Die Kinder- und Jugendpsychiaterin Katrin Skala meint zur Angst- und zur Panikmache und zur Furcht, die erzeugt wird: Das Narrativ „sitzt schon in den Kindern“, das Narrativ der Angst und der Furcht. Nun stelle sich die Frage: Wie kriegen wir das wieder heraus?

Es gibt noch viele Experten, die zu Wort kommen, Christian Schubert zum Beispiel, der meint, „die Angst wird“ vom „Trio Infernal geboostet“. „Für mich ist das Trio Infernal die Medizin, die Medien und die Regierung.“

Ich kann Ihnen, Hohes Haus, diesen Dokumentarfilm nur wärmstens empfehlen: „Lock­down Kinderrechte“. Martin Sprenger kommt ebenfalls vor, er meint, der „Scheinwerfer“ ist auf ein einziges Geschehen gerichtet, und das ist die Coronakrise. Alle anderen Krankheiten werden ausgeblendet – und das trifft natürlich auch unsere Schüler, die leiden, die in den vergangenen Monaten beziehungsweise im vergangenen Jahr Ängste oder Psychosen entwickelt haben. Katrin Skala hat in diesem Film auch gemeint: Schu­len zusperren ist „sehr leicht“. Kinder haben „keine Gewerkschaft“, sie haben „keine Lobby“.

Hohes Haus! Wir Freiheitliche haben stets den offenen Schulen das Wort geredet. Wir haben stets gefordert, dass die Schulen offen bleiben müssen. Es gibt Schutzkonzepte, die fünf Mal die Woche einen Unterricht ohne Maske und ohne Test ermöglichen. Schutzkonzepte, ich betone das wieder, sind Konzepte, die darauf beruhen, dass man auch Maßnahmen ergreift, aber die eben nicht auf die Maske und den Test abzielen, und sie müssen ganz einfach nur auch bei uns in Österreich zum Einsatz gebracht wer­den. (Zwischenruf bei der ÖVP.)

Bevor ich drei Entschließungsanträge einbringe, darf ich noch anmerken – Herr Bundes­minister, bitte teilen Sie das auch Ihren Regierungskollegen mit –: Frau Bundeskanzler Merkel hat die Osterruhe, die sie verordnet hatte, zurückgenommen, wie gerade in den Medien verkündet wurde. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Es stünde auch der Bundesregierung gut an, einmal einen Schritt nach hinten zu gehen und zu sehen, wie die Lage im Land ist. (Beifall bei der FPÖ.)

Hohes Haus! Ich darf drei Entschließungsanträge einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „zurück zum vollen Präsenzunterricht – Schluss mit dem Schichtbetrieb“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung werden aufgefordert, sicherzustellen, dass ab dem 6. April 2021 wieder ein voller Präsenzunterricht für alle Schulstufen stattfindet.“

*****

(Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.)

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „keine Suspendierung und Nichtbenotung für Schüler, die sich nicht testen lassen wollen“


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Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert, per Er­lass sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler, die sich nicht testen lassen wollen, gerecht beurteilt werden und ihnen nicht mit einer Suspendierung gedroht wird.“

*****

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend „keine Zwangstestungen für Schüler“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung werden aufgefordert, die Zwangstestungen für Schülerinnen und Schüler sofort einzustellen, und stattdessen freiwillige Testungen – ohne Sanktionen und Dro­hungen – zu ermöglichen.“

*****

Hohes Haus! Ich bitte diesbezüglich um Ihre Zustimmung.

Ich möchte abschließend aber noch Ihnen, Frau Kollegin Hammerschmid, herzlich Dan­ke sagen für die Zusammenarbeit. Wir hatten in vielen Fragen unterschiedliche Zugänge, aber ich danke Ihnen für diese Zusammenarbeit. Ich danke Ihnen für den Respekt, den Sie uns auch immer entgegengebracht haben, und ich wünsche Ihnen für Ihre berufliche und auch private Zukunft alles, alles Gute. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

12.14

Die Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hermann Brückl, MA und weiterer Abgeordneter

betreffend zurück zum vollen Präsenzunterricht – Schluss mit dem Schichtbetrieb

eingebracht in der 89. Sitzung des Nationalrates, XXVII. GP, am 24. März 2021 im Zuge der Debatte zu TOP 7, Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 1313/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstützungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich psychischer Pro­bleme von Schülerinnen und Schülern (750 d.B.)

Die psychischen Probleme von Schülerinnen und Schüler nehmen dramatisch zu. So hat die Universität Salzburg mittels einer Befragung herausgefunden, dass die aktuelle Situation, die von den Corona-Maßnahmen der schwarz-grünen Regierung geprägt ist, der Hälfte aller Kinder im Volksschulalter Angst macht. Jedes dritte Kind ist öfter wütend, jedes fünfte öfter traurig, schreibt die APA am 12.3.2021. Weiters:

In der Schule geht drei Viertel der normale Schulalltag ab. Auch im dortigen Alltag ver­missen es rund 42 Prozent am meisten, ihre Freunde und Schulkameraden zu treffen, jedem Dritten der fehlt Sport in der Schule. "Ich vermisse die Schule wie sie vorher war. Ich habe keinen Spaß mehr in der Schule. Es fühlt sich an als dürfen wir keine Freunde sein", lautet ein Kommentar in der Umfrage. Insgesamt am meisten genervt sind sie der


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Studie zufolge vom Maskentragen (40 Prozent), davon ihre Freunde nicht wie sonst tref­fen zu können (20 Prozent) und von den Coronatests in der Schule (16 Prozent).

Mit den dort eingesetzten anterio-nasalen Schnelltests ("Nasenbohrer"-Tests) hat ein Teil der Schüler seine liebe Not: Fast jeder Zweite findet diesen unangenehm, jedem Dritten machen sie sogar Angst.

Immer mehr Eltern stehen gegen den Schul-Corona-Wahnsinn auf. Dokumentiert durch hunderte Zuschriften, Demospaziergänge im ganzen Land und zahlreichen Petitionen.

Wir sehen es bei unseren eigenen Kindern: Sie weinen immer öfter, wenn sie an den nächsten Tag denken, und machen sich selbst Druck. Sie merken selbst, dass sie immer weniger lachen, sie sagen, dass sie sich seit einem Jahr so fühlen, als hätten sie ein Stoppschild vor den Kopf geknallt bekommen.

Kinder wurden im letzten Jahr in ihrer psychosozialen Entwicklung massiv behindert und gebremst. Das reicht vom Verlust des Kennenlern- und Verabschiedungsjahrs über die abgesagten Sport- und Skiwochen sowie Auslandsaufenthalte und verpasste Schwer­punktkurse und -klassen bis zu Rückschlägen im Erlernen der deutschen Sprache und der verstärkten Erfahrung von häuslicher Gewalt.

Nach einem Jahr fast ohne regulären Unterricht werden die Folgeschäden der Maßnah­men evident, mit der zunehmenden Überlastung der Kinder- und Jugendpsychiatrien als Spitze eines Eisbergs.

Wir sehen den nach den Semesterferien praktizierten Schichtbetrieb als einen Schritt in die richtige Richtung, aber dieses Modell erlaubt noch keine „Normalität“ im Alltag. Es produziert noch mehr Chaos und Verwirrung. Wir erleben mit, dass noch weniger Stoff vermittelt wird als beim sogenannten Distance Learning, und der Druck auf Eltern und Kinder erhöht sich. Zwischen dem letzten Präsenztag unserer Schulkinder und dem nächsten liegt teilweise eine ganze Woche zu Hause bzw. in nicht kindgerechter Be­treuung.

All das vermiest auch den Kindern, die Schule bisher geliebt haben, die Lust auf Schule. Heranwachsende brauchen den Schulalltag, den Umgang mit Gleichaltrigen, persönli­chen Kontakt mit ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie Zugang zu den Unterstützungs- und Beratungsangeboten an der Schule. Sie brauchen Freude am Lernen mit allen Sinnen, Freude am Miteinander.

https://mein.aufstehn.at/petitions/zuruck-zum-prasenzunterricht

Doch mit jedem Tag, an dem die Schulen nicht vollständig geöffnet sind und teilweise nur unzulänglicher Fernunterricht stattfindet, werden sie der Möglichkeit beraubt, das dafür nötige Wissen und die erforderlichen Kompetenzen zu erwerben. (Landesverband der Elternvereine öffentlicher Pflichtschulen OÖ)

Auch Studien, die unter Mitwirkung des BMBWF erstellt wurden, zeigen die verheeren­den Kollateralschäden dieser verfehlten Corona-Schulpolitik auf:

Eine Studie der Donau-Universität Krems in Kooperation mit der Medizinischen Universi­tät Wien sowie mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat die psychische Gesundheit von rund 3000 SchülerInnen untersucht. Dabei zeigte sich ein deutlicher Anstieg psychischer Symptome: 56 Prozent leiden unter einer depressiven Symptomatik, die Hälfte unter Ängsten, ein Viertel unter Schlafstörung und 16 Prozent haben suizidale Gedanken.

Ein regulärer Präsenzunterricht ist dringend gefordert, und einfach mit ua folgenden Schutz­maßnahmen umzusetzen – wie von Experten, wie dem Univ.-Prof. Dr. rer. nat. habil. Chris­tian J. Kähler, dokumentiert:


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1.          Optimierte Platzausnutzung zur Maximierung der Sicherheitsabstände.

2.          Transparente Schutzwände mit umlaufender Kante zur Minimierung der direkten Infektionsgefahr.

3.          Leistungsstarke mobile Raumluftreiniger mit H13 / H14 Filtern zur Minimierung der indirekten Infektionsgefahr.

Daher stellen die unterzeichnenden Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung werden aufgefordert, sicherzustellen, dass ab dem 6. April 2021 wieder ein voller Präsenzunterricht für alle Schulstufen stattfindet.“

*****

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hermann Brückl, MA und weiterer Abgeordneter

betreffend keine Suspendierung und Nichtbenotung für Schüler, die sich nicht testen lassen wollen

eingebracht in der 89. Sitzung des Nationalrates, XXVII. GP, am 24. März 2021 im Zuge der Debatte zu TOP 7, Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 1313/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstützungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich psychischer Pro­bleme von Schülerinnen und Schülern (750 d.B.)

Die psychischen Probleme von Schülerinnen und Schüler nehmen dramatisch zu. So hat die Universität Salzburg mittels einer Befragung herausgefunden, dass die aktuelle Situation, die von den Corona-Maßnahmen der schwarz-grünen Regierung geprägt ist, der Hälfte aller Kinder im Volksschulalter Angst macht. Jedes dritte Kind ist öfter wütend, jedes fünfte öfter traurig, schreibt die APA am 12.3.2021. Weiters:

In der Schule geht drei Viertel der normale Schulalltag ab. Auch im dortigen Alltag ver­missen es rund 42 Prozent am meisten, ihre Freunde und Schulkameraden zu treffen, jedem Dritten der fehlt Sport in der Schule. "Ich vermisse die Schule wie sie vorher war. Ich habe keinen Spaß mehr in der Schule. Es fühlt sich an als dürfen wir keine Freunde sein", lautet ein Kommentar in der Umfrage. Insgesamt am meisten genervt sind sie der Studie zufolge vom Maskentragen (40 Prozent), davon ihre Freunde nicht wie sonst tref­fen zu können (20 Prozent) und von den Coronatests in der Schule (16 Prozent).

Mit den dort eingesetzten anterio-nasalen Schnelltests ("Nasenbohrer"-Tests) hat ein Teil der Schüler seine liebe Not: Fast jeder Zweite findet diesen unangenehm, jedem Dritten machen sie sogar Angst.

Nach wochenlangen Schulschließungen, die ohne jegliche Evidenz erfolgten, wurden nach den Semesterferien die Schulen teilweise - mit absurden Zwangsmaßnahmen - wieder geöffnet. So werden Schülerinnen und Schüler defacto gezwungen, sich testen zu lassen. Der Zwang besteht darin, dass ihnen sonst der Schulbesuch – im Gegensatz zu den Lehrkräften - verweigert wird:

Für die Teilnahme am Unterricht oder an der Betreuung haben Schülerinnen und Schüler am Schulstandort einen anterio-nasalen Selbsttest („Nasenbohrertest“) durchzuführen. […]


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Schüler/innen oder Erziehungsberechtigte bei Unter-14-Jährigen der Testung an der Schule nicht zustimmen, ist eine Teilnahme am Präsenzunterricht nicht möglich. In die­sem Fall kann auch das Betreuungsangebot nicht in Anspruch genommen werden. Ab der 9. Schulstufe haben auch negativ getestete Schüler/innen FFP2-Masken zu tragen.

(Beilage zum Erlass des BMBWF GZ 2021-0.065.827)

Eine gesetzliche Grundlage für diesen Schulausschluss scheint nicht gegeben. Im § 49 Schulunterrichtsgesetz ist zwar eine Ausschlussmöglichkeit vorgesehen, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. „Nur“ eine Verweigerung am Präsenzunterricht teil­zunehmen ist daraus aber nicht ableitbar.

(1) An allgemein bildenden Pflichtschulen ist ein Ausschluss nur zulässig, wenn das Ver­halten des Schülers eine dauernde Gefährdung von Mitschülern oder anderer an der Schule tätigen Personen hinsichtlich ihrer Sittlichkeit, körperlichen Sicherheit oder ihres Eigentums darstellt und die Erfüllung der Schulpflicht gesichert ist.

(2) Bei Vorliegen der Voraussetzungen nach Abs. 1 hat die Schulkonferenz (bei Schulen, die in Fachabteilungen gegliedert sind, die Abteilungskonferenz) einen Antrag auf Aus­schluß des Schülers an die zuständige Schulbehörde zu stellen. Dem Schüler ist vor der Beschlußfassung über die Antragstellung Gelegenheit zur Rechtfertigung zu geben. Überdies ist den Erziehungsberechtigten Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Die Schulkonferenz hat bei ihrer Beratung die für und gegen den Ausschluß sprechenden Gründe zu berücksichtigen und ihren Antrag zu begründen. Eine Zweitschrift des Antra­ges ist dem Schüler zuzustellen.

(3) Die zuständige Schulbehörde hat bei Gefahr im Verzug auszusprechen, daß der Schüler vom weiteren Schulbesuch suspendiert wird. Die Suspendierung darf mit höchs­tens vier Wochen bemessen werden; sie ist unverzüglich aufzuheben, sobald sich im Zuge des Verfahrens ergibt, daß die Voraussetzungen nach Abs. 1 nicht oder nicht mehr gegeben sind. Der Schüler ist berechtigt, sich während der Suspendierung über den durchgenommenen Lehrstoff regelmäßig zu informieren. Am Ende eines Unterrichts­jahres ist dem Schüler Gelegenheit zur Ablegung einer Feststellungsprüfung gemäß § 20 Abs. 2 zu geben, soweit eine Beurteilung wegen der Dauer der Suspendierung sonst nicht möglich wäre.

Noch extremer wird es, wenn jetzt Schulen Schülern und deren Eltern, wenn sie sich nicht testen lassen wollen, drohen, sie nicht zu benoten oder gar von der Schule zu suspendieren. Leider keine Phantasie, sondern tägliche Realität, wie uns zahlreiche Zu­schriften belegen:

Laut Mitteilung der Bildungsdirektion gibt es eine Testpflicht und Maskenpflicht für Schü­ler/innen.

Anders formuliert, gehört die Testung und das Tragen einer Maske im Moment zu den Pflichten der Schüler/innen.

Bei Nichtbefolgung dieser Pflicht, bin ich beauftragt, dies der Bildungsdirektion zu mel­den. Diese hat die Suspendierung von Schülern/innen angekündigt.

Ein Fernbleiben von der Schule entscheiden nicht die Eltern, sondern die Anwesenheit in der Schule gehört auch zu den Pflichten einer/s Schüler/in.

Sie haben für ihr Kind keine Einverständniserklärung „Nasentest“ gegeben. Aus diesem Grund ist es leider nicht möglich, ihr Kind am Präsenzunterricht teilnehmen zu lassen. Infolge wird es auch nicht möglich sein, Schularbeiten, Tests oder Feststellungsprüfun­gen durchzuführen. Ich möchte Sie eindringlich darauf hinweisen, dass für ihr Kind - sollte diese Verordnung noch länger wirksam sein - keine Beurteilung zum Schulschluss möglich sein wird. Die Wiederholung der Schulstufe wäre dann die logische Folge. […] Es


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liegt nun bei Ihnen zu entscheiden, ob die Verweigerung zum Nasentest im Verhältnis zu einem drohenden Schullaufbahnverlust steht.

Obwohl gesetzliche Grundlagen für solche Drohszenarien völlig fehlen, wird das offen­sichtlich von der Schulbehörde nicht nur geduldet, sondern auch forciert. Es ist daher dringend notwendig, einem solchen Vorgehen, dass einer aufgeklärten Demokratie völlig unwürdig ist, einen Riegel vorzuschieben.

Daher stellen die unterzeichnenden Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert, per Er­lass sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler, die sich nicht testen lassen wollen, gerecht beurteilt werden und ihnen nicht mit einer Suspendierung gedroht wird.“

*****

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hermann Brückl, MA und weiterer Abgeordneter

betreffend keine Zwangstestungen für Schüler

eingebracht in der 89. Sitzung des Nationalrates, XXVII. GP, am 24. März 2021 im Zuge der Debatte zu TOP 7, Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 1313/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstützungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich psychischer Proble­me von Schülerinnen und Schülern (750 d.B.)

Die psychischen Probleme von Schülerinnen und Schüler nehmen dramatisch zu. So hat die Universität Salzburg mittels einer Befragung herausgefunden, dass die aktuelle Situation, die von den Corona-Maßnahmen der schwarz-grünen Regierung geprägt ist, der Hälfte aller Kinder im Volksschulalter Angst macht. Jedes dritte Kind ist öfter wütend, jedes fünfte öfter traurig, schreibt die APA am 12.3.2021. Weiters:

In der Schule geht drei Viertel der normale Schulalltag ab. Auch im dortigen Alltag ver­missen es rund 42 Prozent am meisten, ihre Freunde und Schulkameraden zu treffen, jedem Dritten der fehlt Sport in der Schule. "Ich vermisse die Schule wie sie vorher war. Ich habe keinen Spaß mehr in der Schule. Es fühlt sich an als dürfen wir keine Freunde sein", lautet ein Kommentar in der Umfrage. Insgesamt am meisten genervt sind sie der Studie zufolge vom Maskentragen (40 Prozent), davon ihre Freunde nicht wie sonst treffen zu können (20 Prozent) und von den Coronatests in der Schule (16 Prozent).

Mit den dort eingesetzten anterio-nasalen Schnelltests ("Nasenbohrer"-Tests) hat ein Teil der Schüler seine liebe Not: Fast jeder Zweite findet diesen unangenehm, jedem Dritten machen sie sogar Angst.

Nach wochenlangen Schulschließungen, die ohne jegliche Evidenz erfolgten, wurden nach den Semesterferien die Schulen teilweise - mit absurden Zwangsmaßnahmen - wieder geöffnet. So werden Schülerinnen und Schüler defacto gezwungen, sich testen zu lassen. Der Zwang besteht darin, dass ihnen sonst der Schulbesuch – im Gegensatz zu den Lehrkräften - verweigert wird.

Für die Teilnahme am Unterricht oder an der Betreuung haben Schülerinnen und Schüler am Schulstandort einen anterio-nasalen Selbsttest („Nasenbohrertest“) durchzuführen. […]


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 106

Schüler/innen oder Erziehungsberechtigte bei Unter-14-Jährigen der Testung an der Schule nicht zustimmen, ist eine Teilnahme am Präsenzunterricht nicht möglich. In die­sem Fall kann auch das Betreuungsangebot nicht in Anspruch genommen werden. Ab der 9. Schulstufe haben auch negativ getestete Schüler/innen FFP2-Masken zu tragen.

(Beilage zum Erlass des BMBWF GZ 2021-0.065.827)

Inzwischen ist auch klar, dass die Zwangstestungen - außer Kosten in Millionenhöhe - nichts bringen. Im Gegenteil, sie verursachen Schäden.

Es werden millionenfach gesunde Kinder getestet, bei denen dann im Zehntel-Promille­bereich ein positives (erstes) Testergebnis herauskommt. Ein Viertel davon falsch positiv! Mit der Konsequenz der Stigmatisierung, Angsteinflößung, Ausschließung vom Unterricht, …. In einer Schule in Wien-Favoriten wurden sogar alle 62 Schüler falsch positiv auf das Coronavirus getestet.

So schreibt eine Psychotherapeutin in einem offenen Brief an den Bundesminister:

In der täglichen Kinder- und Jugendtherapie vermehren sich die Fälle geradezu expo­nentiell, in denen Kinder und Jugendliche und deren Eltern durch die aktuelle Situation, insbesondere die Ungewissheiten und Unregelmäßigkeiten im täglichen Leben, die Mas­kenpflichten und die Testungen, massive Traumata erleiden. Diese in der Wissenschaft seit Jahren nachweislich dokumentierten Störungen haben ihre Ursache insbesondere auch in den durch zB mit Testungen jeder Art verbundenen Eingriffe in die körperliche Integrität, zT auch Verletzungen dieser Menschen und der jüngst auch durch das RKI und die EU-Agentur ECDC vorgenommene Risikowarnung bzw. negativen Bewertung von (sog. FFP2-) Masken, die zu respiratorischen Einschränkungen und Beeinträchti­gungen führen. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen werden uns in jedem Fall noch jahrelang massiv beschäftigen und das Bildungs-, Gesundheits- und Rehabilitationssys­tem und damit die Gesellschaft insgesamt vor enorme Herausforderungen menschlicher und finanzieller Art stellen. Alle auferlegten Zwangsmaßnahmen - sowohl um Hilfe in Anspruch zu nehmen als auch um Hilfe geben zu dürfen - lösen per se gerade in der Situation, in der es darauf ankommt, Eigenverantwortlichkeit und Selbständigkeit zu ver­mitteln, automatisch Verschlechterungen mit klar absehbaren negativen Folgewirkungen aus.

Bis hin zu völlig krassen Fällen, bei denen ein behinderte Kinder mit diesen Zwangs­testes drangsaliert werden. (https://www.youtube.com/watch?v=dArBEeIt-5U , kein Ein­zelfall!)

Darüber hinaus entstehen auch völlig absurde Situationen. Kinder, die sich testen lassen wollen, können nicht getestet werden, da keine Testkits vorhanden sind, müssen aber in die Schule gehen. Kinder, die sich nicht testen lassen wollen, dürfen nicht in die Schule gehen. Wie ist das zu erklären, dass das eine ungetestete Kind in die Schule muss, dass andere ungetestete Kind nicht in die Schule darf?

Beispiele aus Schulen:

Leider wurden uns letzte Woche keine Testkits für die „Nasentests“ geliefert. Wir hoffen sehr, dass die Lieferung noch kommt und wir am Montag alle Kinder wieder testen kön­nen. Selbstverständlich habe ich die Dringlichkeit schon mehrmals urgiert.

Leider war es auch heute nicht möglich, die Kinder mit den Antigen-Selbsttests (Nasen­bohrtests) zu testen. Es ist zwar gegen 11.30 eine Lieferung gekommen, aber da fehlten die Teststäbchen.

Dafür ist meine 9-jährige Tochter in Quarantäne, weil die Lehrerin (völlig symptomlos) einen positiven Test hat, allerdings mit einem CT-Wert > 30 (ins Pflegeheim dürfte sie damit, aber in der Schule werden gleich auch alle Klassenkinder eine Woche nach Hau­se geschickt)


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 107

Schülerin wurde heute vom Direktor ziemlich angegangen. Sie hätte gestern Schule gehabt, war aus gutem Grund daheim. D.h. gestern kein Test. Heute Schule, keine Test­station gefunden, ging dann in den Unterricht. In der 4. Stunde Klassenvorstand mit ihr zum Direktor. Er: Verweigerst du etwa den Test? Du gefährdest ja deine Mitschüler

Daher stellen die unterzeichnenden Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung werden aufgefordert, die Zwangstestungen für Schülerinnen und Schüler sofort einzustellen, und stattdessen freiwillige Testungen - ohne Sanktionen und Drohun­gen - zu ermöglichen.“

*****


Präsident Ing. Norbert Hofer: Die drei Entschließungsanträge sind ausreichend unter­stützt, sie sind ordnungsgemäß eingebracht und stehen somit auch in Verhandlung.

Zu Wort gelangt nun Mag. Sibylle Hamann. – Bitte, Frau Abgeordnete.


12.14.53

Abgeordnete Mag. Sibylle Hamann (Grüne): Herr Präsident! Lieber Herr Minister! Lie­be Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte mit einer ganz simplen Erkenntnis anfangen, über die wir uns, glaube ich, alle hier im Raum einig sind: Wir brauchen mehr psycho­soziale Unterstützung an den Schulen. Die haben wir eigentlich seit Jahren schon ge­braucht, unter verschiedensten Regierungskoalitionen, wir brauchen sie nach Corona dringender denn je. Ich möchte mich da auch ausdrücklich bei der Opposition bedanken, die anhaltend Druck in diese Richtung macht. Der Minister kann bestätigen: Auch ich mache anhaltend Druck in diese Richtung. Danke auch an die zahlreichen NGOs und Vereine, die täglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und uns daran erinnern. Die spüren ja jeden Tag die Ängste, die Orientierungslosigkeit, die Depressionen und auch die gesundheitlichen Probleme, die zum Beispiel mit Bewegungsmangel einhergehen. Gut, dass sie darauf aufmerksam machen.

Danke auch an die ExpertInnen und die Medien, die diese Geschichten immer wieder erzählen und dieses Thema immer wieder in die Wahrnehmung rücken, und auch an die Eltern und an die Kinder selbst, die sich diesbezüglich öffentlich zu Wort melden. Ich kann jetzt nur sagen: Diese Botschaft ist angekommen. Gerade von grüner Seite haben wir uns in den letzten Wochen massiv bemüht, die außerschulische Kinder- und Jugend­arbeit zu öffnen. Trotz steigender Infektionszahlen im Land haben wir gesehen, dass es unglaublich wichtig ist, dass Kinder Fußball spielen und draußen tanzen können und dass der Mädchentreff im Jugendzentrum und der Pfadfinderausflug im Wald wieder stattfinden können. Das ist unglaublich wichtig. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeord­neten der ÖVP.)

Die Botschaft ist, und so viel kann ich verraten, definitiv auch im Bildungsministerium angekommen, und wir werden alles tun, damit die psychosoziale Unterstützung in den Schulen ausgebaut wird und langfristig und nachhaltig auf stabile Beine gestellt wird – und zwar sowohl für die Kinder als auch für die Lehrkräfte. Wir brauchen Schulpsycho­logie, Sozialarbeit, Jugendcoaching, sowohl niederschwellige Angebote, die schnell wir­ken, als auch langfristige Begleitung. Dafür braucht es auch zusätzliche Mittel, deswegen haben wir diesen Antrag nach § 27 Abs. 3 eingebracht – und ich muss Kollegen Brückl


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korrigieren: Da steht nicht drin, wir werden etwas prüfen, sondern da steht drin, wir werden das auf den Weg bringen, das heißt, wir werden das auch machen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Abschließend – Sonja, wo bist du? (Abg. Hammerschmid: Ja!) – noch ein paar Worte zu deinen schönen Worten heute, die man eigentlich aus ganzem Herzen parteiübergrei­fend unterschreiben kann: Danke herzlich auch für viele Reformen, die du in der Zeit deines politischen Wirkens auf den Weg gebracht hast. Du wirst mir fehlen. (Beifall bei Grünen und SPÖ.)

12.17


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag. Martina Künsberg Sarre. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


12.18.05

Abgeordnete Mag. Martina Künsberg Sarre (NEOS): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Wir stehen nun vor drei vollen Plenartagen und reden, ich habe es ausge­rechnet, ganze 37 Minuten über Bildung. Das ist wirklich viel und das zeigt auch, wel­chen Stellenwert das Thema für Sie hat. Das zeigte sich auch im letzten Unterrichts­ausschuss: Da haben Sie neun von zehn Anträgen der Opposition vertagt – und einer wurde zur Abstimmung gebracht, aber auch da konnten Sie nicht zustimmen, sondern mussten einen eigenen, verwässerten Antrag einbringen.

Das vergangene Jahr hat den Kindern und Jugendlichen viel abverlangt. Ich glaube, da sind wir uns alle einig. Die Kinder und Jugendlichen sind um ganz, ganz viele schöne Erlebnisse gebracht worden, die sie eigentlich mit Heranwachsenden teilen sollen: dass sie Gleichaltrige treffen – von ausgelassenen Feiern und von Ausgehen möchte ich gar nicht reden. Ich habe vor Kurzem mit einer 17-Jährigen geredet, die gesagt hat, dass sie endlich wieder einmal spüren möchte, wie es ist, mit ihren Freunden um 3 Uhr in der Früh am Schwedenplatz zu stehen, weil sie das eigentlich vergessen hat. Das finde ich sehr, sehr traurig.

Diese Einschränkungen und Unsicherheiten des letzten Jahres haben eben deutliche Spuren hinterlassen – und ich rede jetzt auch nicht nur von irgendwelchen Ausgeher­lebnissen. Die Kinderpsychiatrien sind überfüllt (Abg. Belakowitsch: Ja, dann sperrt die Schulen wieder auf ..., Koalition ...!), die Suizidgedanken haben sich verstärkt, und auch die depressiven Symptomatiken haben zugenommen. Viele Kinder und Jugendliche haben das Gefühl, dass sie in dieser ganzen Diskussion irgendwie vergessen worden sind. Ich finde, wenn Kinder und Jugendliche das Gefühl haben, dass sie nicht gesehen werden, dass sie nicht gehört werden und dass auf ihre Bedürfnisse zu wenig einge­gangen wird, müssen wir das ernst nehmen.

Wir haben jetzt ein Jahr der Pandemie, mehrere Schullockdowns, Distancelearning, Schichtbetrieb hinter uns, und auch die Zeit nach Ostern ist für alle unklar und ungewiss. Uns NEOS war es immer klar  deswegen haben wir uns auch so stark dafür einge­setzt , dass die Schule als zentraler Ort für Kinder und Jugendliche ganz, ganz wichtig ist, nicht nur als ein Ort der Wissensvermittlung. (Beifall bei den NEOS und bei Abge­ordneten der SPÖ.)

Deswegen können wir auch nicht so einfach den Unterricht von der Schule nach Hause verlegen. Wir haben gesehen und erlebt, was das bedeutet. Wir sprechen uns stark für offene Schulen mit engmaschigen Tests und anderen Sicherheitsmaßnahmen aus, vor allem auch weil dort gesehen wird, wenn Auffälligkeiten im Verhalten zum Beispiel Verhaltensveränderungen wie Traurigkeit, Gereiztheit oder Rückzug  passieren. Wer beobachtet das denn als Erstes? – Es sind die Lehrerinnen und Lehrer, die das be­obachten. Genau darauf zielt unser Antrag ab: Wir wollen Lehrerinnen und Lehrern als ersten Personen, die das sehen, Unterstützung anbieten, niederschwellige Schulungen


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in Bereichen anbieten, über die sie in ihrer pädagogischen Ausbildung zu wenig lernen, denn sie brauchen ein Rüstzeug, um damit jetzt umgehen zu können. Das wollten wir und das verstehen wir als Sofortmaßnahme.

Was aber wollen Sie? – Sie ersuchen Ihren Minister – Frau Kollegin Hamann, Sie haben das jetzt wieder erwähnt –, „einen bedarfsgerechten und nachhaltigen Ausbau der Leis­tungen [...] in die Wege zu leiten und“ – das steht im Antrag sehr wohl auch drinnen – „eine [...] Verbesserung des Zugangs [...] zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten zu prüfen“.

Sehr geehrte Damen und Herren, das ist so, als würde man einem verzweifelten Kind, das vor einem steht, sagen: Ich werde jetzt dein Begehr prüfen und etwas in die Wege leiten. Davon hat das Kind in dieser Situation, in dieser Krise original nichts! (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Yılmaz.)

Wir Erwachsenen – ich hoffe, wir sind uns da alle einig – haben die Aufgabe, darauf zu schauen, dass es allen Kindern gut geht, dass alle Kinder alle Chancen haben können und dort, wo sie Unterstützung brauchen, diese auch bekommen. Wir NEOS haben das Ziel, kein einziges Kind zurückzulassen. Dafür braucht es jetzt noch mehr kurzfristige Sofortmaßnahmen, aber auch langfristig den Mut, unser Bildungssystem zu reformieren, von Grund auf chancengerecht und zukunftsfit zu machen.

Liebe ÖVP und liebe Grüne, ich weiß, Sie sind nicht dafür bekannt, visionär zu sein, aber Sie könnten jetzt einmal in sich gehen, innehalten, um zu schauen, wie die Situation ausschaut. Jetzt wäre der Zeitpunkt, neue Wege einzuschlagen. – Danke. (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Yılmaz.)

Liebe Sonja, ganz kurz – ich habe meine Redezeit schon ausgeschöpft, ich mache mich in meiner Fraktion jetzt ganz unbeliebt, aber ich möchte das schon auch noch sagen –: Vielen lieben Dank! Es war zwar eine sehr kurze Zeit, aber eine super Zeit, weil wir uns sehr, sehr viel ausgetauscht und immer konstruktiv zusammengearbeitet haben. Ich wünsche dir alles Gute. Du siehst sehr glücklich aus, also ich glaube, es ist die richtige Entscheidung. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

12.23


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Mag. Dr. Rudolf Taschner. – Bitte, Herr Abgeordneter.


12.23.18

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Frau Kollegin Hammerschmid, ich darf Ihnen auch herzlichst alles Gute für die kommende Zeit wünschen. Ich weiß, wir haben einige kleine Gefechte – sie waren immer sachlicher Natur, aber doch – ausgefochten. Es ging bei uns eigentlich immer darum, wie Wissenschaft eingeschätzt wird.

Sie sind eine große Verfechterin der Wissenschaft und ich bin ja als ehemaliger Wissen­schafter doch von der pyrrhonischen Skepsis etwas geschlagen und weiß von der Wis­senschaft, dass da unter Umständen nicht immer alles so zu nehmen ist, wie sie be­hauptet, zu sein. (Abg. Kickl: Ah! Ah!) Insbesondere – ja, Herr Kollege Kickl – zum Bei­spiel bei dieser Pandemie (Abg. Kickl: Ja, ja, das ist sehr interessant!), in der wir leben, würde ich sehr empfehlen – wir haben es nämlich am Anfang gelesen (Abg. Kickl: Die Skepsis ist ein Treiber der Wissenschaft! Jetzt sind Sie selber in die Falle gelaufen!) –, sich einmal nicht das Wissenschaftliche, sondern das Poetische herzunehmen.

Herr Kollege Brandstätter ist jetzt, glaube ich, nicht da: Ein Buch, nämlich „Die Pest“ von Camus, hat man natürlich in dieser Zeit gelesen. Wenn man dieses Buch liest, dann sieht man die Kinder, wie sie in der Schule leben und versuchen, zurechtzukommen, da sieht man die Figur des Rambert, die in diesem Buche vorkommt, verwirklicht. Man ist


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in einer unangenehmen Zeit, in einer Epoche, die einen drangsaliert und einem wirklich viel abverlangt. Rambert will das nicht wahrhaben, er will fliehen und er will hinaus­kommen; dann kommt Dr. Rieux, und das ist eben unsere Idee – die Idee, die Frau Kollegin Hamann erörtert hat –, dass wir diesen Menschen helfen werden. Das wird auch in diesem Antrag mitgegeben.

Frau Kollegin Künsberg Sarre sagt, er sei verwässert worden. Nun, so arg verwässert ist er nicht. Ich glaube, Sie könnten noch mitgehen, wenn Sie wüssten, dass wir ja bei unseren Kindern nicht von einer Lost Generation sprechen dürfen. Das dürfen wir wahrlich nicht, denn diese Kinder haben jetzt Erfahrungen gesammelt, die noch keine Kinder in absehbarer Zeit vor uns und hoffentlich bald keine Kinder mehr nach uns haben werden, aber diese Erfahrungen sind auch ein wertvoller Schatz, den sie mitnehmen können. Das ist tatsächlich der Fall.

Wir werden ja, wenn es die Pandemie in einigen Monaten nicht mehr geben wird, das, was diese Kinder nicht nur fachlich, sondern auch in ihren Erfahrungen gelernt haben, brauchen können, das werden sie verwerten können. Wir brauchen das (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch), damit wir vorwärts kommen können. (Abg. Belakowitsch: Das wissen Sie schon ...?) – Andere Staaten sind uns schon davongelaufen. China kennt Corona gar nicht mehr, Amerika ist stark geworden, Israel und die arabischen Staaten, mit denen es zusammenarbeitet, bilden einen neuen Wirtschaftsraum, Europa humpelt hinterher. Wir müssen aber schauen, dass wir bei diesem Hinterherlaufen möglichst an die Spitze kommen.

Das werden wir durch die guten Schulen, die wir haben, schaffen. Die guten Schulen haben wir auch dann, wenn wir einen Fernunterricht einführen – das ist nämlich gut ge­lungen –, die haben wir auch dann, wenn wir sagen, dass wir von ihnen Wissen und nicht nur Kompetenzen verlangen. Das ist also alles drinnen.

Um noch ein zweites Buch zu erwähnen – Kollege Brandstätter ist wieder weg, jetzt bin ich sozusagen der Büchermann (Zwischenruf des Abg. Brandstätter) –: Die Neuzeit beginnt bei Friedell nach der Seuche. Nach der Seuche beginnt die „Kulturgeschichte der Neuzeit“. – Wir können mit einer neuen Zeit beginnen, wenn wir das bewältigt haben und es vorüber ist.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass uns das gelingen wird, und zwar hier gelingen wird, und zwar deshalb, weil wir hier, auch von der Regierung her, Marksteine dafür setzen werden. – Danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP.)

12.26


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Nurten Yılmaz. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


12.26.56

Abgeordnete Nurten Yılmaz (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolle­ginnen und Kollegen! In den meisten Reden zu diesem Tagesordnungspunkt ging es darum, dass es unseren Kindern, Jugendlichen zurzeit überhaupt nicht gut geht. Es ist einmal gut, das erkannt zu haben – alle Milieus leiden darunter, wir auch –, denn bei den Kindern ist es besonders wichtig, weil wir die Aufgabe haben, darauf zu schauen, da sich die Kinder sehr schwertun, sich zu deklarieren, sich zu erklären, und dann ist es meistens zu spät oder es dauert länger, sie aus dieser Depression über dieses Ohnmachtsgefühl herauszuführen.

Deswegen ist der Antrag von Kollegin Künsberg Sarre ein guter, ein effizienter und ein straffer. Was aber machen die Regierungsparteien? – Das wird in der letzten Zeit sehr inflationär: Sie bringen einen eigenen Antrag zu dem Thema ein. Kollegin Künsberg Sar­re sagt, sie verwässern es. Ich sage Ihnen, das sind lauter Schauen-wir-einmal-Anträge.


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Da werden noch ein paar kommen: Schauen wir einmal! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)

„Schauen wir einmal“ darf ich vielleicht für Nichtwiener und -wienerinnen erklären: Das ist so, als würden Sie sagen: Pass auf, ich mache die Türe zu, sperre sie aber eh nicht ab! Vielleicht schaffst du es mit deiner E-Card, das Schnapperl aufzumachen und hinein­zukommen! Bis man das Schnapperl aufmacht, braucht es Zeit. Ich sage Ihnen, gerade bei diesem Punkt haben wir überhaupt keine Zeit mehr. Wir müssen am Montag damit beginnen, heute ist Mittwoch.

Es gibt noch eine Gruppe unter den Schülerinnen und Schülern, das sind die, die Deutschförderklassen besuchen müssen – eingeführt durch Schwarz-Blau –, segregiert. Diese Kinder leiden genauso und sogar um vieles mehr unter der Pandemie, denn ge­rade diese Kinder leben in keiner 130-Quadratmeter-Wohnung, denen stehen insgesamt durchschnittlich circa 28 Quadratmeter zur Verfügung, da ist aber alles – Schlafplatz, Essplatz, Toilette und Bad – beinhaltet. Diesen Kindern hat man keine Erleichterungen ermöglicht, was man bei anderen SchülerInnen, die wir unterstützen – das müssen wir auch tun, ob es jetzt die MaturantInnen sind oder Aufsteigen mit einem Fünfer betrifft –, doch gemacht hat. Jene SchülerInnen aber, die diese Deutschförderklassen besuchen, müssen nach wie vor strikt Mika-D-Tests durchführen, obwohl sie auch darunter leiden.

Deswegen bringe ich folgenden Entschließungsantrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Nurten Yılmaz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Ein Schuljahr im Ausnahmezustand verlangt gegenüber allen SchülerInnen dieselbe Fairness“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert auch für die MIKA-D-Testungen eine faire Lösung zu finden und diese coronabedingt auszu­setzen und anstatt dessen die Beurteilung in die Hand der PädagogInnen zu legen. Außerdem müssen die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Deutschförde­rung dringend berücksichtigt und das Modell der Deutschförderung und Sprachstand­testung reformiert werden. Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird auch aufgefordert, die Fort- und Weiterbildung im Bereich Deutsch als Zweitsprache endlich auszubauen.“

*****

Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren, heute lese ich in der „Presse“: „Deutschklassen wer­den auf Wirksamkeit geprüft“. – Das finde ich gut, aber viel zu spät. Das machen Wis­senschafterInnen ich kann mir vorstellen, was dabei herauskommt, aber es wäre ge­genüber den WissenschafterInnen anmaßend, jetzt ein Urteil abzugeben –, jetzt beginnt man, diese Sachen wissenschaftlich zu untersuchen, und, Herr Minister, gerade deswe­gen: Wenn Sie schon evaluieren, dann setzen Sie bitte diese Prüfungen aus! Ich denke, das ist wirklich kein Drama. Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.31

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Nurten Yilmaz, Sonja Hammerschmid,

Genossinnen und Genossen


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 112

betreffend: Ein Schuljahr im Ausnahmezustand verlangt gegenüber allen SchülerInnen dieselbe Fairness

eingebracht im Zuge der Debatte zu Top 7 Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 1313/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstützungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich psychischer Probleme von Schülerinnen und Schülern (750 d.B.)

Am 12. März 2021 wurde endlich bekannt gegeben, dass es - ähnlich wie im Vorjahr - auch 2021 Erleichterungen bei der Matura geben soll. Auch heuer kann die mündliche Matura auf freiwilliger Basis absolviert werden. Im Rahmen einer Pressekonferenz sprach Bundesminister Faßmann von einem „fairen Angebot“, betonte aber, dass weiter nichts hergeschenkt werde, „aber wir tun nicht so, als ob nichts wäre.“ Erleichterungen gibt es nicht nur für die Maturaklassen, sondern auch für andere Schulstufen. Mit einem Fünfer darf man automatisch in die nächste Schulstufe aufsteigen, wenn das Fach im Vorjahr positiv absolviert wurde. Im Sommersemester gibt es auch nur eine Schularbeit pro Fach. Alles gleich bleibt allerdings bei den „Deutsch-Förderklassen“. Während in vielen Bereichen zu Recht nach außergewöhnlichen und einem Corona-Schuljahr ange­messenen Lösungen gesucht wurde, tut man ausgerechnet bei den MIKA-D-Tests zur Feststellung der Deutschkompetenz von Kindern und Jugendlichen so, als wäre heuer nichts Besonderes passiert. Dort wird so vorgegangen, als wäre das heurige Schuljahr eines wie jedes andere. Im Rahmen des Unterrichtsausschusses am 18. März 2021 be­schwichtigte der Bundesminister damit, dass der MIKA-D-Tests den Getesteten vor al­lem dazu diene, den Stand ihrer Deutschkenntnisse zu eruieren.

Dabei wäre gerade in dem Bereich eine besondere Sensibilität angebracht. Immerhin geht es für diese SchülerInnen darum, ob sie weiter als außerordentliche SchülerInnen in den separaten Deutsch-Klassen lernen müssen und damit nicht in den Regelschulbe­trieb übertreten können. Hinzu kommt, dass der Sprachkompetenzerwerb über Dis­tance-Learning per Video auch noch besonders schlecht funktioniert. Wir sind bereits im 2. Schuljahr mit distance learning und eingeschränktem Schulbetrieb. Diesen Kindern droht daher ein Verlust von 2 Schuljahren! Sprache lernt man eben am leichtesten im Austausch mit MitschülerInnen.

Bereits bei der Einführung der Deutschförderklassen und –kursen im Jahr 2018 wurde kritisiert, dass diese bildungswissenschaftlichen Erkenntnisse, Erfahrungen aus der Sprachdidaktik sowie der Expertise von PädagogInnen und SchulleiterInnen diametral entgegenstehen. Gleichzeitig wurden die bestehenden Modelle der kombinierten, diffe­renzierten und integrativen Sprachförderung ohne Evaluierung abgeschafft. Die Exper­tise der PädagogInnen, die autonom entscheiden konnten, wann ihre Kinder als ordent­liche Schüler geführt werden, wurde durch einen standardisierten Test ersetzt. Die Kritik an dem Modell und den Sprachstandtestungen – den sogenannten MIKA-D Testungen – ist seither nicht abgeflaut.

Eine Befragung von 1267 LehrerInnen im Jahr 2020 durch die Universität Wien1 zeigt, dass 80% der LehrerInnen die Deutschförderklassen als falschen Weg der Sprachförde­rung von SchülerInnen sehen. „Die räumliche Trennung führt zur sozialen Isolation der Kinder, die man leider oft aus dem gemeinsamen Unterricht reißt.“ Zudem sind die Päda­gogInnen, welche diese Kinder unterrichten oftmals nicht genügend hierfür ausgebildet. Lediglich ein Drittel der LehrerInnen habe eine Ausbildung in Deutsch als Zweitsprache.

Kinder sollen gemeinsam lernen und individuell bestmöglich in Deutsch gefördert wer­den. Das gelingt aber am besten in der Klassengemeinschaft. Das jetzige System segre­giert unsere Kinder auf deren Kosten und trennt sie nicht nur in Klassen, sondern auch nach sozialer Klasse. Gerade ein Schuljahr im coronabedingten Ausnahmezustand ver­langt gegenüber allen Schülerinnen und Schülern dieselbe Fairness.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 113

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert auch für die MIKA-D-Testungen eine faire Lösung zu finden und diese coronabedingt auszu­setzen und anstatt dessen die Beurteilung in die Hand der PädagogInnen zu legen. Außerdem müssen die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Deutschförde­rung dringend berücksichtigt und das Modell der Deutschförderung und Sprachstandtes­tung reformiert werden. Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird auch aufgefordert, die Fort- und Weiterbildung im Bereich Deutsch als Zweitsprache endlich auszubauen.“

1                 https://kurier.at/wissen/deutschfoerderklassen-fuer-die-meisten-lehrer-der-falsche-weg/401112282

*****


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht somit auch in Verhandlung.

Nun gelangt Frau MMag. Dr. Agnes Totter zu Wort. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


12.31.48

Abgeordnete MMag. Dr. Agnes Totter, BEd (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Abgeordnete! Sehr geehrte Damen und Herren zu Hause! In dieser Pandemie gilt es zusammenzuhalten – zusammenzuhalten und niemanden zurückzulassen. Speziell denke ich dabei natürlich an Schülerinnen und Schüler, da ich täglich mit den Nöten und Sorgen der uns, der mir anvertrauten Kinder und Jugendlichen befasst bin.

Wie wir alle wissen, fordert diese Krise auch einige notwendige Maßnahmen seitens der Schule, was für viele Jugendliche auch eine große Herausforderung darstellt. Das Feh­len der Sozialkontakte ist gerade im jugendlichen Alter für einige nur schwer zu bewälti­gen. Noch bevor aber diese Belastungen zu Problemen in der Persönlichkeitsentwick­lung unserer Kinder und Jugendlichen werden oder Lernerfolge nicht mehr erzielt wer­den können, ist es erforderlich, auf bereits bestehende Supportsysteme zurückgreifen zu können und, bedingt durch die Krise, das psychosoziale Unterstützungspersonal be­darfsgerecht aufzustocken.

Ein herzliches Danke daher an unseren Minister Heinz Faßmann dafür: Danke, dass du in enger Abstimmung mit den Ländern und Gemeinden einen bedarfsgerechten und nachhaltigen Ausbau der Leistungen der psychosozialen Unterstützungssysteme in den Schulen in die Wege leitest. (Beifall bei der ÖVP.)

Aus der Praxis kann ich jedenfalls eines rückmelden: Bereits bestehende Supportsyste­me wie Beratungslehrer, Verhaltenspädagoginnen und -pädagogen, Diversitätsmanage­rinnen und -manager, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen leisten jetzt schon enorm viel und unterstützen unsere Schulen tatkräftig. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Stögmüller.) Ich bedanke mich für diese großartige Arbeit und freue mich, dass diese Teams nun weiter verstärkt werden.

Danken möchte ich an dieser Stelle auch wieder ganz besonders allen Lehrerinnen und Lehrern, die in dieser schweren Zeit der Pandemie gemeinsam mit ihren Schulleitungen enorme Flexibilität, enorm hohe Lernbereitschaft und enormes Einfühlungsvermögen gezeigt haben und täglich zeigen. Auch sie brauchen eine spürbare Entlastung und Phasen der Erholung, und daher sind Zwischenrufe vonseiten der Opposition, Lehrerin­nen und Lehrer würden insbesondere in der Phase des Distancelearnings zu wenig


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leisten und sollten daher während der Ferien durcharbeiten, überhaupt nicht hilfreich, um nicht zu sagen, wenig wertschätzend. (Abg. Yılmaz: Wer sagt das?) – Die NEOS beispielsweise.

In der Schule gehen alle Beteiligten, das sind meine persönlichen Erfahrungen, mit den notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, egal ob es Mund-Nasen-Schutz oder Anterior-nasal-Tests sind, vorbildlich um, sodass sich manch einer aus der FPÖ von der Schule etwas abschauen und noch viel dazulernen kann. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Hamann und Stögmüller.)

12.34


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Yannick Shetty. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


12.35.11

Abgeordneter Mag. Yannick Shetty (NEOS): Emma, 15 Jahre alt: „Ich werd ihnen ein­fach mal erzählen wie es mir geht. Ich bin ein mensch der viele kontakte braucht und raus will, aber das geht zurzeit nicht. Ich steh in der früh 5 minuten vor meinem meeting auf und sitze im pyjama vorm laptop. [...] Wir sitzen soviele stunden vor einem Bildschirm unsere augen brennen und wir sollen noch etwas lernen. Das handy lenkt einen ab und man bekommt kopfschmerzen und will nicht mehr.“

Dario, 15 Jahre alt: Hallo, Herr Shetty! „Ich leide schon seit mehr als einem Jahr an De­pressionen, mache seit knapp einem Jahr eine Psychotherapie und nehme seit einem Monat zusätzlich Antidepressiva. Ich habe generell aufgrund meiner psychischen Leiden schon wenig Lust rauszugehen und mit Freunden etwas zu unternehmen, doch durch corona ist es wenn ich dann mal die Motivation dafür aufbringen kann einfach nicht mög­lich.“

Sehr geehrter Herr Shetty! Ich arbeite bei einem Rettungsdienst in der Leitstelle, und was sich derzeit abspielt, lässt auch langjährige Kollegen nicht mehr kalt. Ich und meine Kollegen haben durchaus Berufserfahrung, aber was sich derzeit abspielt, ist alarmie­rend. Speziell bei den psychischen Einweisungen und Suizidversuchen fällt uns auf, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen massiv steigt. Teilweise werden Fälle, die in normalen Zeiten stationär aufgenommen werden, abgewiesen, da keine freien Kapa­zitäten zur Verfügung stehen. In diesem Bereich laufen seit Wochen Triagen und nichts passiert. – Zitatende.

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Das sind nur einige wenige von 50 Berichten von Jugendlichen (ein Bündel Schriftstücke in die Höhe haltend) – ich habe sie Ihnen (in Richtung Bundesminister Faßmann) mitgenommen –, die ich, nachdem ich gestern ein Video zum Thema psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gepostet hatte, innerhalb weniger Stunden erhalten habe.

Diese subjektiven Berichte von Kindern und Jugendlichen schlagen sich aber auch in den objektiven Zahlen nieder, und diese zeichnen ein erschreckendes Bild: Eine Studie der Donau-Universität Krems vom März 2021 zeigt, dass 16 Prozent der 14- bis 18-Jäh­rigen Selbstmordgedanken haben und 56 Prozent – also mehr als die Hälfte! – der 14- bis 18-jährigen Jugendlichen klinisch relevante depressive Symptomatiken aufweisen.

Wir hören in den letzten Tagen, dass alles Menschenmögliche getan werden muss, da­mit wir auf den Intensivstationen keine Triagierung bekommen, aber wir wissen seit Mo­naten, dass eine Triagierung auf der Kinder- und Jugendpsychiatrie längst Realität ist. Wenn Ihr Kind zum Beispiel in Wien an einer Essstörung, an einer schweren Depression oder an Suizidgedanken leidet, muss es rund drei Monate auf einen Therapieplatz war­ten. Warum wird da nicht alles Menschenmögliche getan, um Abhilfe zu schaffen?


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Sie sagen immer, die Opposition schimpft nur. – Das stimmt nicht. Wir stehen hier, weil ein guter, ein konkreter, ein notwendiger Antrag meiner Kollegin Künsberg Sarre im Aus­schuss gekübelt wurde, genauso wie letzte Woche im Jugendausschuss mein Antrag zu einem ganz konkreten Neun-Punkte-Notfallplan für die psychische Gesundheit von Kin­dern und Jugendlichen durch Türkis-Grün vertagt wurde – wie zynisch! –; vertagt auf wann?

Wir sollten doch alle zusammenhalten, wenn es um den Schutz der Kinder und Jugendli­chen geht! Wir sollten da doch alle an einem Strang ziehen! Wir sollten doch gemeinsam verhindern, dass es Kindern so schlecht geht wie gerade beschrieben! Warum lehnen Sie dann, Kolleginnen und Kollegen von ÖVP und Grünen, jegliches gemeinsame Vorge­hen ab? Sie bringen einen verwässerten Antrag ein, demzufolge ersucht und geprüft wird. Es ist zu spät, um zu prüfen und zu ersuchen und um nach Anschober-Manier in Arbeitsgruppen zu versumpern!

Ich möchte Ihnen, Herr Bundesminister, wie schon gesagt, einige der Nachrichten über­geben, die ich gestern erhalten habe. Vielleicht ändert diese Lektüre etwas an Ihrer Ein­stellung, vielleicht schaffen Sie es, sich zu echten Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche durchzuringen, denn es wäre dringend notwendig. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Shetty überreicht Bundesminister Faßmann die genannten Schriftstücke.)

12.39


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Pia Philippa Strache. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


12.39.27

Abgeordnete Pia Philippa Strache (ohne Klubzugehörigkeit): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Sehr geehr­ter Herr Bundesminister! Die Krise ist für alle eine Belastung, ist für alle eine Ausnahme­situation. Alle sind im Grunde am Ende ihrer Kräfte, aber vor allem und besonders hart trifft sie durch eine neue Alltagsroutine, eine neue Alltagssituation Kinder und Jugendli­che, die sich eben nicht alleine helfen können.

Depressionen bei Kindern und Jugendlichen haben deutlich zugenommen, eine Steige­rung von bis zu 30 Prozent ist bereits spürbar. Was für mich aber die noch viel dringen­dere oder viel notwendigere Frage ist, betrifft das, was nicht spürbar ist, wozu man noch keine Zahlen hat, denn eine Depression ist vor allem eines: eine lange unsichtbare Krankheit.

Augen zu und durch ist da eine Taktik, die einen, glaube ich, schneller einholen wird, als man vielleicht denkt. Nicht nur, dass Depression eine Krankheit ist, die einen tödlichen Ausgang nehmen kann; wenn man eine Depression hat, steigt auch das Risiko – es steigt nicht nur, es verdoppelt oder verdreifacht sich sogar –, eine andere chronische Volkskrankheit zu bekommen.

Wenn man zurückdenkt: Vor rund 30 Jahren gab es diese Diagnose bei Kindern und Jugendlichen, dass diese also überhaupt depressiv sein können, noch gar nicht. Es ist eine Entwicklung der modernen Diagnostik und des Krankheitsverstehens, überhaupt der Auseinandersetzung mit dieser Krankheit, dass man jetzt schon viel früher beginnen kann, gegenzusteuern.

Die Welt ist für junge Menschen nicht erst seit der Coronakrise eine enorme Belastung, eine enorme Situation, in der sie mit viel Druck, der vor allem auch den sozialen Netz­werken geschuldet ist, zurechtkommen müssen. Die Krise taucht da nur noch zusätzlich ein bisserl an. Der Weg einer Depression beginnt schon deutlich früher, und ich denke, wir sind alle gefordert, nicht so lange zu warten, bis sich bei Kindern oder Jugendlichen


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der Wunsch, tot zu sein, zu sterben, äußert. Man muss schauen, dass die politischen Weichenstellungen deutlich früher ansetzen. Dass eine Depression oder dass ein Fami­lienumfeld, in dem Spannungen herrschen, einer Kinder- oder Jugendlichenseele nicht guttut, darüber sind wir uns, denke ich, alle einig; aber wir müssen eben auch politisch alles in unserer Macht Stehende tun, damit es nicht so weit kommt und damit wir Kindern und Jugendlichen den notwendigen Schutz bieten können – auch in diesen schweren Stunden, oder sagen wir: gerade in diesen schweren Stunden.

Politisch muss es ein Gebot der Stunde sein, die Kinder nicht im Stich zu lassen, sie aus dem Spannungsfeld zu holen, sie wieder in den Präsenzunterricht zurückzubringen.

Eine weitere wichtige Sache ist, dass man vielleicht auch den Elementarpädagogen eine notwendige Schulung zukommen lässt, denn Kinder können die Schuldfrage noch nicht differenzieren. Selbst wenn ein Kind einem Umfeld ausgesetzt ist, in dem es nicht direkt angegriffen wird, weiß es noch nicht: Bin ich jetzt schuld an einem Streit oder bin ich es nicht?, und es münzt diesen auf sich. Auch das ist ein perfekter Nährboden für eine Depression, und es muss ein Rahmen geschaffen werden, der schon Elementarpäda­gogen oder Pädagogen rasch entsprechende Mittel gibt und vor allem das Wissen ver­mittelt, um erste Warnsignale und Warnzeichen erkennen zu können.

Man muss, wie gesagt, ja nicht warten, bis ein Kind von sich aus sagt, dass es nicht mehr am Leben sein will. Jetzt kann man darüber diskutieren, ob ein Kind überhaupt versteht, was es da sagt, ob es die Endgültigkeit des Totseins schon versteht; aber al­leine aufgrund dessen, dass ein Kind den Wunsch hat, zu sterben, sollte es uns allen – egal ob man Kinder hat oder nicht – ein Anliegen sein, da wirklich gegenzusteuern. (Beifall bei Abgeordneten von SPÖ, Grünen und NEOS.)

Das tut man am besten, indem man Pädagoginnen und Pädagogen derart ausstattet, dass diese gegensteuern können, indem wir ihnen die politischen Instrumente und Werk­zeuge geben und sie nicht wieder mit einem neuen Wahnsinnsproblem, dem sie zu­sätzlich ausgesetzt sind, alleinlassen, sondern ihnen sagen, welche Hilfeleistung wir ge­ben können. Im Bildungsbereich gibt es ein Fördervolumen von rund 200 Millionen Euro. Ich habe gesehen, rund 35 Millionen Euro sind bereits ausgegeben worden, das heißt, 165 Millionen Euro oder zumindest einen Teil davon können wir noch verwenden, um gegenzusteuern und Kinder und Jugendliche – pauschal gesagt: Betroffene – nicht al­leinzulassen.

Wenn man schon beim Pauschalisieren ist, hilft einem auch der folgende Satz dabei, noch einmal richtig zu verstehen, was die Tragweite einer Depression ist: Sie ist eine schwere, lebensbedrohliche Krankheit, die für jeden zweiten betroffenen Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren tödlich ausgeht – oder, plakativ zusammengefasst, sie ist die zweithäufigste Todesursache in dieser Altersgruppe.

Darüber gibt es den sehr schönen Film „Grau ist keine Farbe“. Dieser ist zwar in Deutsch­land entstanden, aber ich denke, man kann das eins zu eins auf das österreichische Bildungssystem umlegen. Das besonders Schöne – wenn man einen schönen Ansatz an diesem Film finden möchte – ist, dass er auf Initiative von Mitschülern betroffener Schüler gemacht wurde; mit Ärzten, mit Betroffenen, die sich äußern. Eine Betroffene erklärt darin, wie sie für sich erkannt hat, dass sie eine Depression hat: Wenn du unter Depressionen leidest, siehst du die ganzen Möglichkeiten, die dir zustehen, nicht mehr, du siehst nichts Schönes mehr, und dadurch, dass du das nicht mehr siehst, willst du auch nicht mehr da sein. Ich habe zumindest nicht mehr wirklich etwas gefühlt. Es ist eher so, als fühlte man sich ganz leer. – Zitatende. Umso wichtiger ist die Wiederaufnah­me des Präsenzunterrichts, auch für den Austausch unter Gleichaltrigen, und eine be­darfsgerechte Aufstockung von Unterstützungspersonal für Lehrerinnen und Lehrer.

Sehr geehrter Herr Bundesminister, ich weiß, dass Sie ein Mensch sind, der den inten­siven Austausch sehr schätzt und ihn mit Pädagoginnen und Pädagogen auch sehr


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engmaschig hält. Meine Bitte wäre, dass Sie ein Thema aus der Tabuzone herausholen und den Betroffenen vielleicht sagen, dass sie mit ihrer Krankheit nicht allein sind. – Danke schön. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS.)

12.45


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Petra Vorder­winkler. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


12.46.06

Abgeordnete Petra Vorderwinkler (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Wertes Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Seit mehr als einem Jahr befinden sich Eltern und Kinder in einem Ausnahmezustand. Vom viel zitierten „Licht am Ende des Tunnels“ ist aufgrund des Coronamissmanagements und des Impfdesasters noch lange nichts zu sehen. Jede weitere Pressekonferenz der Regierung wird zu einer Zitterpartie für Eltern und Kinder, weil sie nicht wissen: Werden die Ferien verlängert? Wird wieder auf Distancelearning umgestellt? Werden die Schulen geschlossen? Was mache ich mit meinem Kind, wenn ich arbeiten muss?

In den Medien kursiert heute überall die Nachricht, dass die Ferien verlängert werden sollen beziehungsweise danach auf Distancelearning umgestellt werden soll. Ich habe dazu vor ein paar Minuten mit einer Direktorin telefoniert: Also in den Schulen ist bis jetzt noch keine Information diesbezüglich angekommen. Deswegen ersuche ich Sie, Herr Minister, heute, hier und jetzt: Können Sie dazu bitte Stellung nehmen und den Zusehe­rinnen und Zusehern und auch uns im Hohen Haus sagen, wie es jetzt weitergeht? (Bei­fall bei der SPÖ. – Zwischenbemerkung von Bundesminister Faßmann.)

Diese Nichtinformation führt zu einer großen Unsicherheit, und die psychische Belastung ist, wie wir schon gehört haben, für Kinder enorm groß und steigt immer weiter an. Es gibt keine Therapieplätze, sie sind auf Monate hinaus vergeben, ausgebucht, besonders die bezahlten. Von denen, die nicht von öffentlicher Hand finanziert werden, ist gar nicht die Rede, denn diese können sich die Eltern gar nicht leisten. Die dramatischen Folgen sind eine auseinanderklaffende Bildungsschere, die immer größer wird, und Bildungser­folge, die ausbleiben, sogar bei guten Schülerinnen und Schülern – und das kann man messen.

Wenn es das Infektionsgeschehen also zulässt und begleitend Schutzmaßnahmen ge­setzt werden, muss eine Rückkehr zum täglichen Unterricht das Ziel sein, denn die Eltern sind am Limit. Seit einem Jahr sind die Kinder mehr zu Hause als im Unterricht, aber – bei allem Respekt – einen Lehrer kann man nicht ersetzen. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Künsberg Sarre.)

Es braucht dringend eine Entlastung für Eltern, deren Kinder im Distancelearning sind, einen Rechtsanspruch auf bezahlte Sonderbetreuungszeit. Der im Dezember beschlos­sene Rechtsanspruch war zwar richtig und gut, er greift aber in der Praxis nicht, wenn die Schulen eine Betreuung anbieten. Daher muss die gesetzliche Klarstellung dringend angewendet werden. Eine Umstellung auf Distancelearning und Schichtbetrieb ist auch eine behördliche Teilschließung, daher braucht es diese Klarstellung. Ich bringe deswe­gen folgenden Entschließungsantrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Petra Vorderwinkler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Corona-Stress von Eltern stoppen“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Arbeit wird aufgefordert dem Nationalrat ehestmöglich eine No­velle des Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetzes zu zuleiten, in der klar gestellt


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wird, dass Schulen auch bei Weiterbestehen einer Betreuungsmöglichkeit in der Schule, als behördlich geschlossen im Sinne des § 18b AVRAG gelten und Eltern damit auch in diesem Falle einen Rechtsanspruch auf bezahlte Sonderbetreuungszeit haben.“

*****

Ich bitte um breite Zustimmung, damit sich die Eltern in diesem Land ernst genommen fühlen, um ihnen zu helfen, durch die Krise zu kommen. Wenn ÖVP und Grüne da nicht mitstimmen, dann ist das eine klare Botschaft an die Eltern. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.49

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Petra Vorderwinkler, Sonja Hammerschmid, Gabriele Heinisch-Ho­sek, Petra Wimmer, Genossinnen und Genossen

betreffend: Corona-Stress von Eltern stoppen

eingebracht im Zuge der Debatte zu Top 7 Bericht des Unterrichtsausschusses über den Antrag 1313/A(E) der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kol­legen betreffend Unterstützungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich psychischer Probleme von Schülerinnen und Schülern (750 d.B.)

Seit inzwischen mehr als einem Jahr befinden sich Eltern mit ihren Kindern in einem absoluten Ausnahmezustand. Die Aufgaben und Herausforderungen für die Eltern wer­den täglich mehr, statt weniger. Vom vielzitierten „Licht am Ende des Tunnels“ ist Öster­reich, mit seinem Impfdesaster und der verfehlten Corona-Politik der Bundesregierung, meilenweit entfernt. Jeder Regierungsgipfel stellt sich für Eltern und Kinder als eine weitere Zitterpartie dar: werden Schulen wieder geschlossen, Ferien verlängert, wieder komplett auf Distanzunterricht umgestellt?

Das alles, obwohl beinahe wöchentlich neue Horrorzahlen über die steigenden psychi­schen Belastungen von Kindern und Jugendlichen erscheinen. Eine Studie der Donau-Universität Krems in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien und unterstützt vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, hat beispielsweise die psychische Gesundheit von rund 3.000 SchülerInnen untersucht. Die Ergebnisse sind alarmierend: 55 Prozent leiden unter einer depressiven Symptomatik, die Hälfte unter Ängsten, ein Viertel unter Schlafstörung und 16 Prozent haben suizidale Gedan­ken. Die Häufigkeit von depressiven Symptomen, Angstsymptomen, aber auch Schlaf­störungen hat sich mittlerweile verfünf- bis verzehnfacht. Tendenz steigend.1 Nicht nur Berichte von Psychologinnen und Psychologen von überfüllten Kinder- und Jugendpsy­chiatrien, samt Triage-Situationen vor Ort sollten alle Alarmglocken schrillen lassen. Ex­pertInnen warnen längst auch vor den dramatischen negativen Auswirkungen auf die Bildungserfolge und der auseinanderklaffenden Bildungsschere.

Nicht nur die Kinder, auch die Eltern sind am Limit. Seit mehr als einem Jahr sind Kinder mehr zu Hause, als in der Schule im Unterricht. Derzeit gibt es nur an Volksschulen einen fünf tägigen Präsenzunterricht, alle anderen SchülerInnen haben Schichtunter­richt: zwei Tage Präsenzunterricht, zwei Tage Distanzunterricht und am Freitag Dis­tance-Learning. Für Eltern bedeutet das also, dass sie sich für drei von fünf Werktagen überlegen müssen, wie sie ihre Kinder beim Heimunterricht betreuen und unterstützen können. Der im Dezember 2020 verankerte Rechtsanspruch auf Sonderbetreuung war zwar wichtig, greift in der Praxis allerdings meist nur dann, wenn Schulen komplett ge­schlossen sind. Der Effekt davon: mittlerweile schickt ein Großteil der Eltern, die Kinder


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mit Betreuungsbedarf, ohnehin an die Schulen. Der einzige Unterschied zum Normalbe­trieb ist, dass die Schule zwar Betreuung, aber keinen Unterricht bietet.

Wenn es das Infektionsgeschehen zulässt und begleitend Schutzmaßnahmen gesetzt werden, muss eine Rückkehr zum täglichen Schulbetrieb, wie es bereits an den Volks­schulen der Fall ist, das erklärte Ziel sein. Das beste Schutzkonzept sind Impfungen. Mit einer flächendeckenden, raschen Impfung von LehrerInnen und Kindergartenpädago­gInnen begleitet von regelmäßigen Testungen muss das rasch gelingen.

Bis dahin braucht es aber eine dringende Entlastung und bessere Unterstützung der Eltern für die Tage, an denen die Kinder im Distanzunterricht sind. Auch in diesen Fällen brauchen Eltern einen Rechtsanspruch auf bezahlte Sonderbetreuungszeit.

In den Erläuterungen zum 1. COVID-19 Gesetz (BGBl. I Nr. 12/2020) - mit dem erstmalig die Sonderbetreuungszeit eingeführt wurde - wurde ausgeführt, dass die Sonderbetreu­ungszeit dann vereinbart werden kann, wenn Schulen oder andere Kinderbetreuungs­einrichtungen auf Grund behördlicher Maßnahmen teilweise oder vollständig geschlos­sen werden, wobei diese Einrichtungen eine Betreuung weiterhin anbieten. Daraus geht klar hervor, dass beispielsweise auch die Umstellung auf Distance-Learning und Schicht­betrieb eine teilweise behördliche Schließung der Schulen darstellt, weil das Anbieten einer Betreuung durch die Schule einer Schließung nicht schadet.

Im Sinne einer Rechtssicherheit für Familien, ist es notwendig hier eine gesetzliche Klar­stellung vorzunehmen.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Arbeit wird aufgefordert dem Nationalrat ehestmöglich eine No­velle des Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetzes zu zuleiten, in der klar gestellt wird, dass Schulen auch bei Weiterbestehen einer Betreuungsmöglichkeit in der Schule, als behördlich geschlossen im Sinne des § 18b AVRAG gelten und Eltern damit auch in diesem Falle einen Rechtsanspruch auf bezahlte Sonderbetreuungszeit haben.“

1                 https://www.donau-uni.ac.at/de/aktuelles/news/2021/16-prozent-der-schuelerinnen-haben-suizidale-gedanken.html

*****


12.49.37

Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, er ist ordnungsgemäß eingebracht und steht somit auch in Verhandlung.

Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist daher geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Bevor wir in den Abstimmungsvorgang eingehen: Wünschen die Klubs eine Sitzungsun­terbrechung? – Auch das ist nicht der Fall.

Wir gelangen daher nun zu den Abstimmungen.

Zunächst lasse ich über den Antrag des Unterrichtsausschusses, seinen Bericht 750 der Beilagen hinsichtlich des Entschließungsantrages 1313/A(E) zur Kenntnis zu nehmen, abstimmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dazu ihre Zustimmung geben, um ein entspre­chendes Zeichen. – Das ist mehrheitlich angenommen.


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Weiters kommen wir zur Abstimmung über die dem Ausschussbericht 750 der Beilagen angeschlossene Entschließung betreffend „Ausbau des psychosozialen schulischen Unterstützungspersonals“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dafür eintreten, um ein Zeichen der Zustimmung. – Auch das ist mehrheitlich angenommen. (145/E)

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Her­mann Brückl, Kolleginnen und Kollegen betreffend „zurück zum vollen Präsenzunter­richt – Schluss mit dem Schichtbetrieb“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit, der Antrag ist abgelehnt.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Her­mann Brückl, Kolleginnen und Kollegen betreffend „keine Suspendierung und Nichtbe­notung für Schüler, die sich nicht testen lassen wollen“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dafür sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit, der Antrag ist abgelehnt.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Her­mann Brückl, Kolleginnen und Kollegen betreffend „keine Zwangstestungen für Schüler“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit, der Antrag ist abgelehnt.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Nur­ten Yılmaz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Ein Schuljahr im Ausnahmezustand verlangt gegenüber allen SchülerInnen dieselbe Fairness“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit, der Antrag ist abgelehnt.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Pet­ra Vorderwinkler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Corona-Stress von Eltern stop­pen“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit, der Antrag ist abgelehnt.

12.52.058. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Freiwilligen Nationalen Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele „Österreich und die Agenda 2030“, vorgelegt von der Bundesministerin für EU und Verfassung (III-243/718 d.B.)


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir gelangen nun zum 8. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Carmen Jeitler-Cincelli. – Bitte schön, Frau Ab­geordnete.


12.52.42

Abgeordnete Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Immer wieder kommt die Frage: Was ist das eigentlich, was sind diese Global Goals, diese Sustainable Development Goals? Viele glauben, das ist eine Initiative der Entwicklungszusammenarbeit, irgendetwas von der UNO, kommt oft, aber die meisten Leute haben immer noch keine Ahnung, was wir hier machen. Auch


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was meine Rolle ist, was ich mache, werde ich oft gefragt. Ich glaube, viele denken, das ist etwas, das ganz weit von uns weg ist, aber das ist es nicht, es hat viel mit Österreich zu tun.

Ich glaube, man sollte sich manchmal in diese Vogelperspektive begeben und überle­gen: Da draußen gibt es auch eine Welt nach Corona, und wir stehen vor massiven Herausforderungen, die wir zu lösen haben: ein Planet, dessen Klima sich drastisch verändert, dessen Weltbevölkerung massiv zunimmt und dessen Energiebedarf steigt, drastisch steigt. Wir stehen vor immensen Herausforderungen in der Zukunft, und die Antworten dafür haben wir alle gemeinsam zu geben. Die kann nicht China geben, die kann nicht Asien geben, die können nicht die Mercosur-Länder geben, die kann nicht Afrika geben, die Antworten müssen wir alle gemeinsam finden. Wir haben dort aber nur eine Rolle, wenn wir auch unsere Position dort sehen und uns aktiv einmischen.

2015 haben sich die UNO-Mitgliedstaaten auf ein gemeinsames Programm geeinigt; eine Organisation, die UNO, die in Kriegstagen entstanden ist, im Zweiten Weltkrieg, um die Sicherung des Weltfriedens und die Lösung globaler Probleme voranzutreiben. Ich glaube, wir haben mit diesen SDGs ein Megainstrument in der Hand, das es uns erlaubt, vernetzt zu denken und die vielen Felder miteinander miteinzubeziehen. Jetzt ist es an der Zeit, das in der Politik zu verankern, denn die Gesellschaft, die Zivilgesellschaft, hat das bereits gemacht.

Es gibt unglaublich viele Organisationen, die sich darum kümmern – Organisationen, denen ich heute auch Danke sagen will. Es gibt zum Beispiel allen voran das SDG Watch, das Ban Ki-moon Centre, das sich da engagiert, Respact, Iufe, Think Austria, aber auch viele Gemeinden, die sich engagieren. Die Steiermark zum Beispiel hat be­reits eine eigene SDGs-orientierte Haushaltsführung. Also wir sind da schon ganz, ganz weit. Auch viele Lehrerinnen und Lehrer, Schulen machen Projekte. Allen, die sich da bereits bemüht haben, und allen, die jetzt damit beginnen – und ich finde es total toll, dass wir jetzt im Parlament, quasi in der Politik, unter Anführungszeichen, „nachziehen“ und das auch in den parlamentarischen Prozess hineinbringen –, ein riesengroßes Dan­keschön. (Beifall bei ÖVP und Grünen.) Danke dem Redaktionsteam der interministe­riellen Arbeitsgruppe für diesen FNU-Bericht. Er ist sehr, sehr lesenswert. Ich kann allen Kolleginnen und Kollegen empfehlen, da einmal ein bisschen hineinzuschnuppern.

Ich möchte ein Beispiel herausgreifen, weil mir da, glaube ich, die Zusammenhänge wichtig erscheinen. Petra Bayr hat neulich die Handyproduktion angesprochen. Wir alle nützen ein Handy, aber es wird nicht in Europa produziert. Könnten wir es überhaupt? – Ja, wir können es! Wir haben das Know-how, um es zu tun, das technische Know-how, wir haben auch die Produktionsstätten und wir hätten sogar die Inhaltsstoffe, auch die seltenen Erden. Wissen Sie wo? – In den Schlacken aus der Müllverbrennung. Das wird sogar extra deponiert gemahlen. Wir haben das alles lagernd. Das sind die Minen der Zukunft, beispielsweise im Weinviertel.

Es ist alles vorhanden, und es ist unsere Verantwortung, nun auch die Konsequenzen zu ziehen. Nur, was bedeutet das? – Die Preise werden in Nordafrika bestimmt, und die fahren vom Preis her genauso hinein, dass es sich eben nicht rechnet. (Abg. Kasseg­ger: Es gibt keine seltenen Erden!) – Ich verstehe Sie leider nicht, Herr Kollege. (Abg. Kassegger: Es gibt keine seltenen Erden in Europa!) – Es gibt seltene Erden, und zwar aus der Müllverbrennung. In den Schlacken haben wir seltene Erden, die wir herausho­len könnten. Sie lagern zum Beispiel im Weinviertel in Deponien. Das sind die Minen der Zukunft, die wir hier haben. Nur müssen wir natürlich schauen, dass wir das preislich so anpassen, dass es interessant ist, das auch zu machen, um nicht weiterhin zulassen zu müssen, dass dort unter ganz miesen Voraussetzungen die Umwelt zerstört wird, dass Naturräume zerstört werden, miserable Arbeitsbedingungen herrschen und zum Beispiel


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Mädchen keine Schulbildung bekommen, weil sie weiterhin für das Wassertragen einge­setzt werden. Es ist unsere Verantwortung, da zu handeln.

Also ich für meinen Teil bin für Zukunftspolitik angetreten. Ich glaube, diese Vernetzung, die in diesem Bericht aufgezeigt wird, ist eine ganz, ganz geniale. Der Same ist gesät, auch mit dieser Broschüre, mit unserer Aktivität, die wir hier im Parlament gemeinsam setzen können. Das finde ich sehr gut; Ihr Kollege Walter Rauch ist auch dabei und unterstützt das. Danke vielmals auch Herr Präsident, auch da haben wir große Unter­stützung bekommen.

Ich möchte einfach sagen: Das ist das Beste aus allen Fraktionen, was da zusammen­kommt. Wir können gemeinsam agieren, gemeinsam handeln. Der Same ist gesät, wir müssen dieses kleine SDGs-Pflänzchen gemeinsam mit den Unternehmerinnen und Un­ternehmern in Österreich aufziehen.

Ich danke dir, Karoline Edtstadler, dass du da als unsere Global-Goals-Ministerin so vo­rangehst, und ich habe dir eine Kleinigkeit mitgebracht. Du hast öfter gesagt, die Damen­blazer werden durch das Anbringen von Buttons zerstört. Wir haben dir einen von den original UNO-Buttons mit einem Magneten umarbeiten lassen, dass du ihn jetzt auch tragen kannst. – Vielen, vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Grünen. – Abg. Jeitler-Cincelli überreicht Bundesministerin Edtstadler ein klei­nes Päckchen.)

12.57


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Petra Bayr. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


12.57.46

Abgeordnete Petra Bayr, MA MLS (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministe­rin! Meine Damen und Herren! Erstens, möchte ich sagen, bin ich sehr froh, dass es im zweiten Anlauf geklappt hat, dass der Voluntary National Review jetzt so zugewiesen worden ist, dass wir ihn auch diskutieren konnten; das konnten wir ein halbes Jahr vorher nicht. Jetzt ist er im Haus, das freut mich sehr. Ich halte es nämlich für sehr, sehr wichtig, dass wir uns auf breiter Ebene mit diesen SDGs befassen.

Wenn wir uns jetzt nur anschauen, was dieser Bericht alles an Themen, in denen Öster­reich noch Nachholbedarf hat, anspricht, dann sind das: steigende Treibhausgase, stei­gender Energieverbrauch, Mangel in der entwicklungspolitischen Finanzierung, hohe Zahlen, was Hepatitis B, Alkoholkonsum und Selbstmordraten betrifft, das ist in der letz­ten Debatte einige Male angesprochen worden, aber auch sehr viel Mikroplastik in allen möglichen Dingen, nach wie vor ein Genderpaygap und viele, viele andere Dinge. Ich glaube, diese kleine Auswahl zeigt, dass wirklich alle Ausschüsse des Hauses, alle Poli­tikbereiche gefragt sind, wenn es darum geht, Fortschritte im Sinne der Sustainable De­velopment Goals zu machen, Fortschritte in Richtung einer nachhaltigen Zukunft.

Ich möchte jetzt einmal speziell das SDG 16 herausnehmen. Da geht es um Frieden, um die Zugänglichkeit zur Justiz, aber auch zu transparenten und gut geführten Institutionen. Ganz im Speziellen sagt das Ziel 16.6: „Leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und transparente Institutionen auf allen Ebenen aufbauen“.

Das ist eines von diesen Zielen, bei denen es nicht viel nützt, wenn man sie irgendwohin schreibt, das ist eines von diesen Zielen, die man wirklich leben muss, die man im tägli­chen politischen Leben wirklich umsetzen muss, und eine Möglichkeit in naher Zukunft, die die Regierung dazu hätte, wäre bei der Bestellung des Geschäftsführers oder der Geschäftsführerin der Austrian Development Agency. Dieser Job ist ausgeschrieben, und es pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass der neue Geschäftsführer der alte Geschäftsführer sein wird, obwohl es da einige Kritik in einer externen Evaluierung gibt.


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Deswegen möchte ich Bezug nehmend auf das SDG 16 einen Antrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Petra Bayr, MA MLS, Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „transparente Bestellung der Geschäftsführung der Austrian Development Agency“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für europäische und internatio­nale Angelegenheiten, werden aufgefordert eine transparente Besetzung der ADA Ge­schäftsführung sicherzustellen, die ein öffentliches Hearing der auf der Shortlist befindli­chen Kandidatinnen und Kandidaten beinhaltet und dessen Ergebnisse anhand nach­vollziehbarer Qualifikationskriterien überprüfbar sind.“

*****

Ich denke, das ist auch wirklich wichtig, um Vertrauen in Institutionen herzustellen. Die Austrian Development Agency ist eine Agentur, die im Eigentum der Republik steht, die gerade im Sinne der SDGs wichtige Arbeit zu tun hat, weil – meine Vorrednerin hat das vollkommen richtig gesagt – zwar ganz, ganz viel bei uns zu machen ist, aber es gibt auch einen internationalen Auftrag dabei. Die ADA, die Austrian Development Agency, ist ein ganz wichtiger Hebel dazu, und ich glaube, dass es sich die österreichische Ent­wicklungspolitik verdient hat, dass wirklich unter diesen 30 Bewerberinnen und Bewer­bern, wovon, wie ich höre, manche hochqualifiziert sein sollen, ausgewählt wird, und die ADA hat es verdient, die bestmögliche Geschäftsführung zu haben. Das kann auch die alte sein, aber es könnte auch eine neue sein. – Ich bitte um Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Rössler und Krisper.)

13.01

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Petra Bayr MA, MLS, Henrike Brandstötter,

Kolleginnen und Kollegen,

betreffend: transparente Bestellung der Geschäftsführung der Austrian Development Agency

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 8: Bericht des Verfassungsausschusses über den Freiwilligen Nationalen Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele "Österreich und die Agenda 2030", vorgelegt von der Bundesministerin für EU und Ver­fassung (III-243/718 d.B.)

Das SDG 16 fokussiert auf starke, zugängliche und transparente Institutionen. Dazu ge­hört auch, dass Bestellungsprozesse innerhalb von staatlich kontrollierten Institutionen nachvollziehbar und transparent ablaufen. Die ausgelagerte Entwicklungsagentur des Bundes ist eine wichtige Institution zur Bündelung von entwicklungspolitischen Kompe­tenzen.

Die Geschäftsführung der Austrian Development Agency(ADA) soll nun nach dem Ende der zweiten Amtsperiode von Martin Ledolter neu besetzt werden. Medienberichten zu Folge dürfte jedoch eine weitere Amtsperiode vom derzeitigen Geschäftsführer so gut wie sicher sein1. Der amtierende Geschäftsführer der ADA ist jedoch zuletzt durch negative Medienberichterstattung aufgefallen, u.a. ortete eine Studie Mängel bei der


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Entwicklungshilfe-Organisation ADA: Frustrierte Mitarbeiter/-innen, damit verbunden eine hohe Fluktuation und Know-how-Verlust, wenig inhaltliche bzw. strategische Posi­tionierung – eine Evaluierung, durchgeführt durch die „Integrated Consulting Group“ (ICG), stellt der Arbeit der „Austrian Development Agency“ (ADA), die für die Umsetzung von Entwicklungshilfe-Projekten weltweit zuständig ist, ein bescheidenes Zeugnis aus.2

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für europäische und internatio­nale Angelegenheiten, werden aufgefordert eine transparente Besetzung der ADA Ge­schäftsführung sicherzustellen, die ein öffentliches Hearing der auf der Shortlist befindli­chen Kandidatinnen und Kandidaten beinhaltet und dessen Ergebnisse anhand nach­vollziehbarer Qualifikationskriterien überprüfbar sind.“

1            Vgl. https://www.derstandard.at/story/2000124553909/fokus-auf-verwalten-und-sparen-in-der-entwicklungszusammenarbeit; Stand: 24.03.2021

2            https://kurier.at/politik/ausland/studie-ortete-maengel-bei-der-entwicklungshilfe-organisation-ada/401177311; Stand: 24.03.2021

*****


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht somit auch in Verhandlung.

Zu Wort gelangt nun Dr.in Susanne Fürst. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


13.01.55

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ja, es geht um die Agenda 2030, entworfen von den Vereinten Nationen 2015, und Sie, Frau Minister, haben im Ausschuss gesagt, einer der Schwerpunkte seien die Frauen, die Jugend und die benachteiligten Gruppen. Daher habe ich mich da etwas eingelesen und bin auf Folgendes draufgekommen: Man würde glauben, beim Thema Frauen geht es um unsere echten Probleme, Alltagsprobleme oder die Fragen: Wie mit dem Beruf umgehen, wie mit Kindern, wie mit den Familien?, doch dazu habe ich da nicht viel gefunden, sondern der Schwerpunkt lag vielmehr auf der Problematik der fehlenden Gleichstellung der Geschlechter, und das Ziel ist sozu­sagen die Auflösung der Geschlechterstereotype. Wenn diese Stereotype aufgelöst wür­den, soll es offensichtlich uns Frauen und auch den Millionen Frauen in den ärmeren Ländern gleich viel besser gehen.

Schaut man dann nach, wie das vor sich gehen soll, ist einer der Schwerpunkte die Gleichstellungsoffensive im Filmsektor. Natürlich erreicht man da Millionen Menschen, kann sie beeinflussen oder auch erziehen, und da wird dann ausgeführt, dass es wirklich zu mehr gesellschaftlicher Vielfalt vor und hinter der Kamera kommen soll. Es sei skan­dalös, dass es bei weiblichen Hauptrollen kaum mehr welche für Frauen über 40 Jahre gibt – also ich würde da keine mehr bekommen, die Frau Minister vielleicht schon noch. Die Männer sind auch jenseits der 40 Jahre noch sehr stark vertreten. In den Dokumen­tationen kommen Frauen viel weniger vor, und da wieder nur als Stereotyp. Und auch off screen, also hinter der Kamera, seien Frauen und non-binäre Personen unterreprä­sentiert – bei der Produktion, der Regie, dem Drehbuch, der Kamera, der Montage.


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Also es soll jetzt offensichtlich nicht mehr so auf die Leistung und aufs Können ankom­men, sondern hier muss mehr Vielfalt rein. Und das muss mit Filmförderungen bewerk­stelligt werden, was dann zu solchen Ergebnissen wie jetzt zum Beispiel beim Kinderfilm „Aristocats“ – jeder kennt, glaube ich, diesen Film – führt: Da kommt eine Siamkatze vor – eine sehr komische Szene –, die mit Stäbchen isst. Das ist jetzt nicht mehr erlaubt, da kommt jetzt ein Zusatz dran: Das bedient überholte kulturelle Darstellungen. „Aladdin“ bedient arabische Stereotype und ist auch eine überholte kulturelle Darstellung.

„Vom Winde verweht“ – ich weiß nicht, wer den noch gesehen hat –, der weltberühmte Film aus dem Jahr 1939, ist jetzt verpönt. Er wird neu übersetzt und es soll nun ein emanzipatorischer Roman werden. Ich glaube, wer den alten Film von damals gut ver­steht, erkennt, dass Scarlett O’Hara eigentlich schon eine sehr emanzipierte Person war – aber man muss dafür natürlich auch ein bisschen Einfühlungsvermögen und Hu­mor haben, um das zu verstehen.

James Bond in der klassischen Form können wir vergessen, der kommt nicht mehr. Wer glaubt, da gibt es noch Folgen mit viel britischem Humor oder mit gerade diesem typi­schen Spiel der Geschlechterstereotypen starker Mann, vermeintlich schwache Frau – aber auch da muss man natürlich wieder Humor haben, um das zu begreifen –, die gibt es nicht mehr. (Zwischenruf bei den Grünen.) Nein, das steht da wirklich drinnen! Es hört sich an wie Satire, aber das heißt, James Bond gibt es nicht mehr, das wird jetzt eine Frau oder eine non-binäre Person. Das ist okay, aber das muss jetzt eine Person über 40 Jahre sein, die auf keinen Fall hetero sein darf, auch kein Europäer, weil die schon viel zu viele Filmrollen besetzt haben.

Wissen Sie, die Fragen, die sich mir dann aufdrängen, sind: Wer schaut sich diesen Film noch an? Hat er auch diese Einspielergebnisse? – Das ist für diese Arbeitsgruppen nicht so wichtig, weil sie vom Steuergeld leben. Vor allen Dingen stellt sich mir die Frage: Wie wird uns Frauen damit geholfen, dass das so geändert wird? – Ich bin mir auch nicht sicher, ob es den Geschmack trifft.

Das ist jetzt nur ein kleines Detail und heißt natürlich nicht, dass da nicht auch sinnvolle Maßnahmen drinnen sind, aber weil eben gerade die Frauenförderung ein sehr wichtiges Thema war, muss ich sagen, das ist ein Beispiel für etwas, wo man sich verrennt.

Bei der Jugend geht es natürlich um die Ausbildungsgarantie bis 18 Jahre. – Ja, natür­lich, Bildung ist alles, ist eine Investition in die Zukunft. Ohne Bildung kommt man auch nicht aus ärmeren Schichten heraus. Im Hinblick auf die Coronapolitik des letzten Jahres und auch das, was jetzt gerade wieder beschlossen wurde, und auch angesichts des vorigen Tagesordnungspunktes muss ich aber sagen, da wurde das vollkommen konter­kariert und die Kinder von der Bildung ferngehalten. Da hätte es schon auch eines Auf­schreis bedurft, damit Kinder und Jugendliche nicht so exzessiv unter dieser Coronakrise leiden.

Ja, mir fehlen viele SDGs, und ich darf damit zum Schluss kommen, mir gehen Leis­tungsbereitschaft, freie Marktwirtschaft mit sozialer Absicherung und vor allen Dingen Selbstverantwortung, Eigenverantwortung der Bürger und Stärkung der Familien ab, aber vielleicht findet das noch Eingang. Das ist ja ein fließender Prozess. – Danke. (Bei­fall bei der FPÖ.)

13.07


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Dr. Astrid Rössler. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


13.07.15

Abgeordnete Dr. Astrid Rössler (Grüne): Herr Präsident! Sehr geschätzte Frau Bun­desministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Beim Thema globale Nachhaltig­keitsziele zeigt auch diese Debatte, wie unterschiedlich der Fokus sein kann oder das,


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was jeder aus dem Bericht und aus den SDGs herausliest, und natürlich lohnt es sich sehr, die SDGs genauer anzuschauen.

Zuerst stellt sich die Frage: Was wollen uns diese 17 Ziele allenfalls erleichtern? – Sie haben immerhin den schönen Titel: „für die Menschen, den Planeten und den Wohl­stand“. Diese 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zielen darauf ab, das Leben der Menschen als Weltgemeinschaft, aber auch den Planeten, die Welt ge­meinsam ein Stück besser zu machen.

Kollegin Fürst hat auf ein bestimmtes Ziel, nämlich die Rechte und die Gleichstellung von Frauen, abgezielt: Das war tatsächlich einer der Schwerpunkte des vorliegenden freiwilligen nationalen Umsetzungsberichtes, wie auch das Thema Digitalisierung und Klimaschutz. Dieser Bericht, dieser freiwillige nationale Umsetzungsbericht, enthält aber noch einen weiteren wichtigen Punkt, nämlich den Ausblick, wie wir denn die globalen Nachhaltigkeitsziele auch in die parlamentarische Arbeit einfließen lassen wollen, aber auch in der Bevölkerung besser bekannt machen, besser verankern wollen. Da gibt es auch eine schöne Initiative – danke, Carmen Jeitler-Cincelli und auch Penny Bayr, für die konstruktiven Ideen, dass wir mehr der SDGs auch in die parlamentarische Debatte einbringen können.

Der dritte Teil des FNU ist tatsächlich etwas Neues in der Bewertung von politischen Maßnahmen, nämlich die Indikatoren und Kennzahlen zum Erreichen der Ziele umzuset­zen, und darin sehe ich den großen Wert, weil es einen Perspektivenwechsel bedingt, wie wir auf die Dinge schauen. Ich zeige das am Beispiel Klimaschutz: Klimaschutz zeigt uns, in wie vielen Bereichen wir beim Verbrauch, beim Treibhausgasausstoß reduzieren müssen. Das alles findet man nicht im SDG 13, dazu muss man parallel lesen und auch die Vernetztheit des Themas anschauen.

Zum Beispiel das SDG 12, Konsum- und Produktionsmuster: Wohlstand und Kaufkraft sind die eine Perspektive, aber es auch sozusagen von der anderen Seite, von der Schattenseite her zu sehen, was die Nachteile sind – dass wir über unsere Verhältnisse leben, dass wir einen viel zu hohen Ressourcenverbrauch haben, dass wir noch nicht in der Kreislaufwirtschaft angekommen sind –, das ermöglicht uns die unterschiedliche Verwobenheit der SDGs untereinander.

Oder SDG 9, Industrie, Innovation: ein Riesenpotenzial. Dort sind eigentlich die Lösun­gen, damit wir im Klimaschutz zum Beispiel Ressourcenverbrauch und Treibhausgas­emissionen reduzieren können. Oder das Beispiel Städte: Dort sind tatsächlich der hohe Flächenverbrauch, die hohen Wohnkosten und auch das hohe Abfallaufkommen der Siedlungen die Nachteile, an denen wir arbeiten müssen.

Alles in allem ist das ein mehr als lohnendes Modell, ein Lösungsweg, wie man mit 17 Zielen die Welt vernetzter sieht, die Probleme vernetzter angehen und das auch zum Gegenstand der Debatte machen kann. Konstruktivität und Kooperation sind zwei der wichtigsten Grundsätze der SDGs.

Daher zum Antrag der SPÖ: Es wäre sehr lohnend, bei der Bestellung der ADA-Ge­schäftsführung tatsächlich einen transparenten Prozess vorzuzeigen. Ich darf daher die­ses Ersuchen an die Frau Bundesministerin weiterleiten und bitte, dass man da tatsäch­lich ein Stück auf das Parlament zugehen und transparent vorgehen kann. (Bundesmi­nisterin Edtstadler nickt.) – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)


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13.11


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der nächste Redner ist Abgeordneter Mag. Felix Eypel­tauer. – Bitte, Herr Abgeordneter.


13.11.17

Abgeordneter Mag. Felix Eypeltauer (NEOS): Herr Präsident! Hohes Haus! Frau Mi­nisterin! Geschätzte Bürgerinnen und Bürger! Ja, das Ziel aller Ziele – neben der ökologi­schen Nachhaltigkeit, die unsere Lebensgrundlagen auch in Zukunft wird sichern kön­nen – ist eine hochwertige Bildung, das Ziel Nummer 4 in diesem Bericht.

Für uns NEOS ist und war es immer das Ziel Nummer 1. Warum ist es für uns Ziel Nummer 1? – Weil es wie nichts anderes Chancen für die Entfaltung von Kindern, aber auch von jungen Familien sichert. Wir wollen kein Kind zurücklassen. (Beifall bei den NEOS.)

Die Bundesregierung meldet in diesem Bericht – ich möchte da näher darauf eingehen –, dass die Kinderbetreuungsquote für Drei- bis Fünfjährige steigt. Ja, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass sie nicht sinkt, sondern steigt, ist in einer fortschrittlichen Ge­sellschaft im Jahr 2021 ja wohl das Mindeste. Man muss genauer hinschauen: Sie steigt nicht schnell genug, sie steigt nicht in der notwendigen Qualität und sie steigt nicht über­all.

Da sind wir, meine sehr geehrten Damen und Herren, bei einer Kernkompetenz nicht der Bundesregierung und von uns hier, sondern der Länder und Gemeinden. Ohne die geht da gar nichts, da brauchen wir noch viel mehr an Bewusstseinsbildung, an Umdenken und an Umlenken, da können sich die Regierungsparteien – und gerade auch die Volks­partei – nicht herausreden, weil sie vielerorts Verantwortung tragen.

Frau Ministerin, ich nehme Sie und Ihre Partei hier auch ganz klar in die Pflicht, weil Sie es in der Hand hätten und haben. Sie stellen Landeshauptleute, Sie stellen Finanzlan­desräte und Sie stellen vielerorts auch Bildungslandesräte und -landesrätinnen, und nicht bei allen – immer noch nicht bei allen – ist angekommen, dass sich jeder Euro, den wir in frühkindliche Bildung investieren, dutzendfach rentiert, nicht nur für die Lebens­chancen der Kinder, sondern auch für ihren Weg der weiteren Entfaltung, auch für die Chancen der Eltern, vor allem der Mütter. Nein, im Gegenteil, und das muss man sich schon genauer anschauen: ÖVP-Verantwortungsträger in so manchem Bundesland ver­hindern auch im 21. Jahrhundert noch genau diese Chancen, völlig entgegen der Sach­lichkeit und völlig entgegen der Evidenz.

Frau Ministerin, der Stellvertreter von Sebastian Kurz als Bundesparteichef der ÖVP ist mein Landeshauptmann, der Landeshauptmann von Oberösterreich, Thomas Stelzer. Seine Landesregierung hat gerade erst – und völlig ohne Not – für Einsparungen von 2 Promille des Landesbudgets, das sind 15 Millionen Euro bei 7 Milliarden Euro Jahres­budget, die Gratisnachmittagsbetreuung für Zehntausende Familien gestrichen. Das ist völlig am Leben vorbei. (Beifall bei den NEOS.)

Das zerstört Chancen, Frau Ministerin, das zerstört Chancen für Kinder, für junge Fa­milien, für Mütter. Wir brauchen mehr und bessere Kinderbetreuung, nicht weniger. Frau Ministerin, wenn das in der ÖVP noch nicht alle so sehen, dann appelliere ich an Sie, da auch einen klaren Auftrag nach innen wahrzunehmen. Sie haben es in der Hand.

Ich nenne Ihnen ein paar Beispiele: Rechberg im Bezirk Perg: von 30 Kindern in der Nachmittagsbetreuung nur mehr sieben übrig. Saxen: drei von fünf Kindern abgemeldet. Edlach, 660 Einwohner, eine Kleingemeinde am Land: 70 Prozent der Kinder abgemel­det. Das bedeutet das Aus für die Nachmittagsbetreuung in dieser Gemeinde. Das be­deutet das Aus für die Nachmittagsbetreuung und es bedeutet vielerorts auch einfach weniger PädagogInnen, weniger Qualität.

40 bis 110 Euro im Monat: Diese Gebühren treffen Kinder, diese Gebühren treffen vor allem Alleinerziehende und vor allem jene, die es am meisten bräuchten. Das ist Retro­politik. Österreich braucht das Gegenteil, Österreich braucht einen Neustart, gerade


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jetzt, und diesen Neustart schaffen wir nicht mit Politikern, die wieder das Alte, das Be­queme, das Vertraute wollen. Wir brauchen einen Neustart mit Zuversicht auch in der Bildungspolitik, gerade für Kleinkinder, für junge Familien und für alle, die das noch wer­den wollen. – Danke. (Beifall bei den NEOS.)

13.15


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


13.15.34

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Hohes Haus! Die breite Öffentlichkeit wird wahrscheinlich mit den Sustainable Development Goals nicht viel anfangen können, aber gerade die Coronapandemie be­stätigt die Notwendigkeit dieser UNO-Nachhaltigkeitsziele. Der Grundgedanke der UNO-Nachhaltigkeitsziele ist, dass wir die Lebenssituation der Menschen bei uns nur dann sichern und verbessern können, wenn wir die Lebenssituation der Menschen weltweit verbessern. Es ist ein sehr solidarischer Gedanke, ein Gedanke der Gemeinsamkeit.

Nicht nur die Coronapandemie bestätigt diese weltweiten Anstrengungen, sondern auch die Flüchtlingsbewegung des Jahres 2015. Sie erinnern sich, rund 1,3 Millionen Men­schen, Flüchtlinge, sind nach Europa gekommen. Experten sagen, dass sich bis zum Jahr 2050 noch einmal 200 Millionen Menschen in Bewegung setzen werden. Die Grün­de sind bekannt: Konflikte, Kriege, Bevölkerungsexplosion, mangelnde Perspektiven in den Mitgliedstaaten, aber auch der Klimawandel, Dürre und Überschwemmungen.

Daher sind die Millenniumsziele der Vereinten Nationen, die erfolgreich ausgelaufen sind, schon ein wichtiger Schritt gewesen. Das waren die Vorgänger dieser Sustainable Development Goals. Nur kurz gesagt: Sie waren insofern erfolgreich, als es weltweite Anstrengungen gegeben hat, zum Beispiel bei der Bekämpfung von Armut. Diese ist von 1990 bis 2015 weltweit gesunken. Die Kindersterblichkeit ist gesunken. Die Gesundheit der gebärenden Mütter ist in diesem Vergleichszeitraum gestiegen. Der Zugang der Menschen zu sauberem Trinkwasser ist weltweit gestiegen. Das heißt nicht, dass alles erreicht ist, aber der Weg ist ein richtiger, ein erfolgreicher. Der Rückschlag durch Co­rona ist eindeutig, aber der Auftrag ist, dass mehr gemacht werden muss. Auf Basis dieser UNO-Millenniumsziele wurden eben die Substainable Development Goals erstellt.

Frau Kollegin Fürst, ich finde 17 große Ziele plus 169 Unterziele schon ziemlich umfang­reich, das ist in Wahrheit fast ein bissel unübersichtlich, aber der Grundgedanke ist richtig.

Ich finde das positiv, Frau Ministerin Edtstadler, dass Sie das in einem Bericht erstmals zusammenfassen, weil Sie damit den Effekt erreichen, den ich angesprochen habe, dass sich nämlich die breite Öffentlichkeit mit dem Thema befasst, weil wir sonst niemals hinsichtlich der Ziele erfolgreich sein können, wenn da nicht alle Institutionen bis hin zu jedem Bürger mittun.

Der Bericht ist ein sehr positiver und er dokumentiert auch, dass wir in Österreich auch schon in der Vergangenheit sehr viel gemacht haben. Anfangs waren wir ein kleiner Kreis – Norbert Hofer war dabei, Petra Bayr –, als die Sustainable Development Goals gemacht wurden. Jetzt diskutieren wir das Gott sei Dank sehr breit hier im Hohen Haus.

Wir haben ja auch viele Themen behandelt. Wir haben seinerzeit im Umweltministerium hinsichtlich Klimaschutz gesagt, dass wir nicht nur Treibhausgase senken, sondern viele Sektoren in Österreich auf den Klimawandel vorbereiten müssen. Wir waren das erste Land in Europa, das die sogenannten Klimawandelanpassungsstrategien beschlossen hat. Nur ein Beispiel: Wie stellt sich der Tourismus darauf ein, wenn die Schneefallgren­ze in höhere Lagen steigt und plötzlich kein Schnee mehr zum Schifahren da ist? Wie


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stellt sich die Städteplanung im Bereich von Beschattungsmöglichkeiten, Trinkwasseran­geboten und Ähnlichem darauf ein, wenn die Hitze steigt, wie wir es jetzt schon erleben?

Wir haben damals aber auch einen Ressourceneffizienzaktionsplan mit der Wirtschaft gemacht: Wie kann ich das eingesetzte Material – Eisen, seltene Erden – so effizient verwenden, dass möglichst wenig Abfall entsteht?, bis hin zum letzten Punkt: dem Ak­tionsprogramm „Lebensmittel sind kostbar!“, ausgehend von den BäuerInnen, die gesagt haben, es werden so viele Lebensmittel in Österreich weggeworfen. Und ich bin stolz darauf, dass es uns mit dem Aktionsprogramm „Lebensmittel sind kostbar!“ gelungen ist, alle Sozialpartner hereinzuholen, nicht nur Landwirtschaftskammer und Wirtschaftskam­mer, sondern auch ÖGB und AK waren dabei, weil es ein gemeinsames Anliegen sein muss, Lebensmittelverschwendung hintanzuhalten und damit nachhaltige Ziele zu si­chern. – Herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

13.19


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag. Selma Yildirim. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


13.19.54

Abgeordnete Mag. Selma Yildirim (SPÖ): Werter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Nachhaltigkeit ist immer ein geflügeltes Wort und es wird gern hervorgeholt, wenn es gilt, etwas schön verpackt zu vermarkten. Wie es darum steht, wie sehr wir abhängig sind, hat uns unter anderem die Coronakrise vor Augen geführt, schon vor einem Jahr und zuletzt wieder mit den Made-in-Austria-Masken, die eigentlich aus China stammen.

Nachhaltige Entwicklung ist als Staatsziel in unserer Verfassung verankert, wir haben dazu ein Bundesverfassungsgesetz. Und die Vereinten Nationen haben im Rahmen der Agenda 2030 diese 17 Nachhaltigkeitsziele formuliert, um uns immer und immer wieder in Erinnerung zu rufen, wie wichtig es ist, Fairness auf allen Ebenen walten zu lassen und nicht Profitmaximierung, die einigen wenigen auf dieser Welt zugutekommt.

Österreich hat sich in diesem Bericht auf drei Ziele fokussiert: Klimaschutz, Frauen und Jugend sowie Digitalisierung. Vieles, was falsch läuft, wissen wir ja im Grunde genom­men, das heißt, wir könnten es auch ändern. Leider passiert da zu wenig. Gerade im Klimaschutz und im Nachhaltigkeitsbereich kommen viele Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern – sie sind da wirklich vielfach weiter als die Politik, als ihre gewählten Ver­treterinnen und Vertreter, das muss man so sagen. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich denke, wir sind in der Pflicht, den Menschen, die so viel Herzblut, Engagement und ehrenamtliche Arbeit einbringen, wirklich unter die Arme zu greifen und zu schauen, dass diese Unterstützungen – es gibt auch viele finanzielle Unterstützungen – auch an der richtigen Stelle ankommen. Ich möchte da ein paar Beispiele erwähnen: Österreich ist zum Beispiel schlecht, wenn es um den Rohstoffverbrauch geht. Reparieren statt weg­werfen wäre da die Devise – umgesetzt in Form von Repair-Cafés. Durchzuführen sind diese aber wiederum nur mit Idealismus und ehrenamtlichem Engagement. In Tirol ha­ben wir kürzlich Nachrichten über grauenvolle Tiertransporte erfahren. Wir haben über Lebensmittelkooperative, die wir beobachten, gesehen, dass sehr viel Regionales ver­marktet werden kann, aber es fehlt die institutionelle Unterstützung. Wir haben tonnen­weise Kartoffeln von heimischen Bauern, die lagern und verrotten, und holen dann aus Gründen der Profitmaximierung billige Kartoffeln aus Ägypten.

Die Ziele 11 und 12 möchte ich abschließend noch ganz schnell aufgreifen: Schlecht sind wir auch, wenn es um den Flächenverbrauch geht, und dies, obwohl wir sehr viele Möglichkeiten hätten, nämlich Grund und Boden im Eigentum der öffentlichen Hand, verwaltet über die Bundesforste. Bitte schauen wir doch, dass dieses Eigentum der All­gemeinheit, mit Vorzug den öffentlichen Gebietskörperschaften, den Gemeinden und


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Städten, mit Vorkaufsrecht zur Verfügung steht! Schauen wir doch, dass wir gerade in einer Phase der Klimaerwärmung nicht Flächen – ich nenne exemplarisch die Bundes­gärten in Innsbruck, wo ein grüner Bürgermeister auch den Flächenwidmungsplan in der Hand hat – versiegeln und sie damit der Nachwelt mehr oder weniger wegnehmen! Hören wir doch einfach auf die Bürgerinnen und Bürger, die wissen, was das bessere Ziel ist!

In diesem Sinne würde ich mir wünschen, dass nicht nur schöne Worte von sich gegeben werden, sondern tatsächlich den Initiativen mehr Gehör geschenkt wird und die Mittel dort generell verteilt werden und nicht nur an einige wenige. – Ich danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.23


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Bundesminister Mag. Karoline Edtstadler. – Bitte schön, Frau Bundesminister.


13.23.46

Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt Mag. Karoline Edtstadler: Herr Präsident! Sehr geschätzte Damen und Herren Abgeordnete! Hohes Haus! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Zunächst möchte ich mich einmal ganz herzlich bei Abgeordneter Jeitler-Cincelli für diesen Pin (auf einen Pin auf ihrem Revers weisend) bedanken. Ich weiß nicht, wie viele Menschen vor gut einem Jahr gewusst haben, was dieser Pin bedeutet, aber ich stelle fest, dass ihn immer mehr Menschen tragen und dass immer mehr Menschen wissen, dass er für die SDGs, für die Nachhalti­gen Entwicklungsziele, steht. Das ist einmal ein kleiner Etappenerfolg, würde ich sagen, und auf diesem Etappenerfolg wollen wir aufsetzen.

Das Zweite ist – Petra Bayr hat es angesprochen –, dass wir diesen Bericht zum Anlass nehmen, auch breit über die Nachhaltigen Entwicklungsziele zu diskutieren. Ich war es, die diesen Bericht stellvertretend für die gesamte Bundesregierung im Juli letzten Jahres bei den Vereinten Nationen präsentieren durfte – Covid-bedingt leider nur in digitaler Form –, und ich habe mir von Anfang an in den Kopf gesetzt, ich will diesen Bericht hier im Hohen Haus, im Parlament, im Nationalrat mit Ihnen diskutieren, denn es ist auch mehrfach gesagt worden: Wir brauchen einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs, wir brauchen das Verständnis von allen hinsichtlich dessen, was es heißt, diese Nachhalti­gen Entwicklungsziele 2030 zu erreichen.

Es mag fern klingen – 2030 klingt, als würde es irgendwo in der Zukunft liegen –, aber ich darf daran zurückerinnern – es wurde auch heute schon angesprochen –: 2015 wur­den die Sustainable Development Goals bei den Vereinten Nationen beschlossen, also vor rund fünfeineinhalb Jahren. Im Jahr 2016 hat sich Österreich in einem Ministerrats­vortrag dazu committet und gesagt: Ja, wir stehen dazu!, und jetzt haben wir seit letztem Jahr diesen ersten freiwilligen nationalen Umsetzungsbericht vorliegen, und ich darf wie­derholen, was einige schon gesagt haben: Dieser Bericht ist lesenswert. Dieser Bericht ist es wert, auch gesehen zu werden, denn in diesem Bericht sammeln wir Erfahrungen, wir sammeln Erfolgsprojekte, wir zählen aber auch auf, was es noch braucht, um besser zu werden – so sagt es auch der Bundespräsident im Vorwort dazu: es ist eine Auflis­tung, die uns auch den Handlungsbedarf klar vor Augen führt –, und darauf müssen wir aufsetzen.

Österreich hat bereits seit Jahrzehnten eine Tradition darin, nach Grundsätzen nachhal­tiger Entwicklung, nach sozialen und ökologischen Aspekten zu agieren und natürlich auch die ökonomische Dimension miteinzubinden. Jetzt geht es aber darum, ganz kon­krete Umsetzungsschritte zu setzen, und ich möchte an dieser Stelle auch allen anderen Ministerien, die da beteiligt sind, ganz herzlich danken, denn so ein Bericht erstellt sich nicht von alleine, das ist eine Teamarbeit, und ich möchte vor allem eine Abteilungslei­terin im Bundeskanzleramt hervorheben: Frau Mag. Schneeberger, die diese Arbeit


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koordiniert, die die anderen Ministerien koordiniert, die die interministerielle Arbeitsgrup­pe leitet und die auch die Steuerungsgruppe leitet. Diese hat heuer im Übrigen schon vier Mal getagt, morgen tagt sie zum fünften Mal und wird damit auch schon beginnen, den Beschluss der Imag, nämlich das Arbeitsprogramm für 2021, umzusetzen. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Das ist es, was uns weiterbringt. Das ist es, was uns dann auch an Indikatoren messen lässt, wie wir denn wo voranschreiten. Und ja, es ist richtig, Frau Abgeordnete Fürst, dass in diesem ersten freiwilligen nationalen Umsetzungsbericht von Österreich der Fo­kus auf drei Schwerpunkten liegt: auf der Digitalisierung, auf Frauen, Jugend und Leav­ing no one behind sowie auf Klimaschutz.

Es ist auch mehrfach angesprochen worden: Es sind 17 Nachhaltigkeitsziele, sie gehen von Friedenserhalt bis hin zur Bekämpfung von Armut, bis hin zur Bekämpfung von Hunger und bis hin zur Stärkung der Institutionen. Sie finden in diesem Bericht auch so viele unterschiedliche Beispiele, die anschaulich machen, worum es geht. Um ein paar herauszugreifen: Es gibt zum Beispiel die Idee eines Geschirrwagens, dass man bei Zeltfesten – wir hoffen, dass wir solche irgendwann auch wieder erleben können – nicht Plastik verwendet, sondern Geschirr, das auch wieder abgewaschen wird – nachhaltig. Es geht aber auch um Initiativen im Landesverteidigungsministerium, wo Angehörige des Bundesheeres nach Mali entsandt werden, um dort friedenssichernd zu agieren und zu zeigen, wie man Rechtsstaatlichkeit lebt. Oder auch fit4internet für ältere Genera­tionen – Stichwort Digitalisierung –, damit auch sie mit dem Internet gut umgehen kön­nen. All das sind Einzelbeispiele, die uns dazu führen sollten, die 17 Development Goals dann bis 2030 auch tatsächlich zu erreichen.

Ich kann Ihnen den Bericht ebenfalls, wie es schon getan wurde, nur ans Herz legen: Lesen Sie darin, schauen Sie rein! Und, Frau Abgeordnete Fürst, zu einem haben Sie mich jetzt schon provoziert. Ich möchte festhalten: Der nächste James Bond wird tat­sächlich von einer weiblichen Darstellerin gestellt, und ich muss Ihnen sagen: Ich finde das toll, ich halte das für einen tollen Akzent, und ich weiß nicht, was man daran aus­zusetzen haben sollte. Lashana Lynch ist eine tolle Schauspielerin, und ich persönlich freue mich schon darauf, dass diese starke Figur von einer Frau verkörpert wird. Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt! (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

Wir haben den Bericht mittlerweile im Rechnungshofausschuss diskutiert, wir haben ihn im Verfassungsausschuss diskutiert, wir diskutieren ihn hier – dafür bin ich dankbar. Ich möchte allen danken, die bis hierher Arbeit geleistet haben. Ich möchte vor allem Sie alle bitten, jetzt zu BotschafterInnen der SDGs zu werden, einen mitzunehmen, mehrere mitzunehmen, den Bericht vielleicht zu verteilen, irgendwann einmal auf die Homepage www.sdg.gv.at zu schauen, wo Sie noch mehr Beispiele dazu finden. Es ist, so wie es angesprochen wurde, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das in die Hand zu neh­men, obliegt uns allen; es geht um unsere nachhaltige Zukunft. Ich bitte Sie hier um Unterstützung, denn alleine können wir gar nichts schaffen, nur wenn wir zusammen­halten. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

13.30


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


13.30.44

Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wir haben viel über den Bericht zur Umset­zung der Nachhaltigen Entwicklungsziele gehört, und ja, es ist wert, darüber zu disku­tieren. Es ist legitim, dass jeder seinen Fokus woanders hinlegt. Vor mir haben schon viele ihren Blickpunkt auf ein bestimmtes Themengebiet gerichtet, und auch ich möchte das tun.


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Ich möchte mich einem Ziel widmen, nämlich Ziel 15, einem kleinen Ziel, bei dem es um die nachhaltige Bewirtschaftung geht und darum, die Nutzung der Wälder und die Ge­währleistung der Artenvielfalt hervorzuheben. In den Bericht sind natürlich die Folgen, Erkenntnisse und Auswirkungen der Covid-Krise noch nicht eingeflossen. Diese müssen aber, denke ich, künftig unbedingt in der Umsetzung der Agenda 2030 berücksichtigt werden. Landökosysteme zu schützen, wiederherzustellen und ihre nachhaltige Nutzung zu fördern, Wälder nachhaltig zu bewirtschaften und dem Verlust der biologischen Viel­falt entgegenzuwirken, ist für österreichische Bäuerinnen und Bauern selbstverständlich.

Fast die Hälfte der Fläche Österreichs ist mit Wald bedeckt. Wald ist nicht nur Wirt­schaftsraum, Wald ist auch Erholungsraum und Wald ist die natürliche Klimaanlage un­seres Landes. Österreichs Wälder entwickeln sich Gott sei Dank positiv, auch das geht aus dem Bericht hervor – jedenfalls dort, wo nicht gerade der Borkenkäfer wütet und das Seine zu einer nicht so guten Entwicklung beiträgt. Gott sei Dank haben wir voriges Jahr den Waldfonds beschlossen, der eine Unterstützung für den Wiederaufbau dieser Re­gionen mit Vielfalt garantiert.

Immerhin wächst in Österreich jede Sekunde ein Kubikmeter Holz nach, und der wie­derum bindet 250 Kilogramm Kohlenstoff oder 1 000 Kilogramm CO2. Auch diese Klima­leistung muss der Gesellschaft bewusst werden. Im Bericht verweist man darauf, dass mit der Initiative Vielfalt leben bereits über 50 Schutzprojekte für eine nachhaltige Ver­besserung des Lebensraums von über 500 als bedroht eingestuften Pflanzen- und Tier­arten erhalten werden.

Die heimischen Bäuerinnen und Bauern sorgen mit ihrer Bewirtschaftungsweise für Viel­falt in der Landschaft und im Wald. Wir bemühen uns um eine Balance zwischen Pro­duktion und Biodiversität. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.) – Wer könnte das auch besser machen, wer könnte bessere Lösungskompetenz haben als die, die tagtäglich in und mit der Natur arbeiten?!

Die CO2-neutrale Baustoffnutzung, nämlich Holz als Energieträger, ist klimabilanzpositi­ver und viel besser gestellt als energieintensive Materialien. Die Außernutzungsstellung von Wald, die so oft gefordert wird, ist in der Klimabilanz lediglich ein Nullsummenspiel.

So deutlich wie schon lange nicht zeigt sich auch, wie wichtig solidarisches Handeln ist, gerade beim Einkauf, und das nicht nur bei Lebensmitteln, das ist eine wichtige Unter­stützung. Die Solidarität wird nicht nur in der Krise der Schlüssel sein, sondern auch, um globale Ziele für künftige Generationen umzusetzen – das zeigt uns dieser breit gefä­cherte Bericht ganz eindeutig. – Vielen Dank dafür, Frau Ministerin! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

13.34


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Johann Singer. – Bitte, Herr Abgeordneter.


13.35.05

Abgeordneter Johann Singer (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Über die Agenda 2030 ist viel gesprochen worden, viele Erklärungen hat es gegeben; danke dafür, Frau Bundesministerin. Viele Zielsetzungen wurden schon angesprochen, aber eines dürfen wir nicht außer Acht lassen: dass wir 2030 laut Beschluss der UNO diese Zielsetzungen auch erfüllt haben sollen. Das ist eine ganz besondere Herausforderung.

Um diese Ziele erreichen, bewerkstelligen zu können, braucht es die Städte, Gemeinden und die Regionen, und daher sind im Ziel 11, Nachhaltige Städte und Gemeinden, die Gemeinden und Städte besonders angesprochen worden. Viele Gemeinden und Re­gionen haben schon Erfahrung mit regionalen und lokalen Nachhaltigkeitsstrategien.


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Warum? – Weil sich aktuell über 400 Gemeinden am lokalen Agenda-21-Prozess beteili­gen, das ist sozusagen der Vorgängerprozess, der von der UNO im Jahr 1992 beschlos­sen wurde.

Worum geht es für die Gemeinden, Städte und Regionen? – Es geht um das Verbinden von globalem Denken mit lokalem Handeln, es geht um eine breite Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung, es geht um die Entwicklung von Zukunftsvisionen vor Ort. Es ist auch wichtig zu wissen, dass es um die Umsetzung in kleinen Schritten geht, um die Klar­stellung, dass viele kleine, solidarisch gesetzte Schritte letztendlich auch eine große Wir­kung haben können.

Der heute besprochene Bericht – und ich bin auch sehr begeistert von diesem Bericht, darf ich sagen – stellt im Ziel 11, Nachhaltige Städte und Gemeinden, einige sehr for­dernde Indikatoren dar. Es geht um die Flächeninanspruchnahme bei Bau-, Verkehrs- und Freizeitprojekten, es geht – und das ist dargestellt – um eine Steigerung von 2010 auf 2018 um 8,9 Prozent, ein wichtiges Thema. Angesprochen ist zum Beispiel auch die Wohnkostenüberbelastung. Sie beschreibt jenen Anteil der Bevölkerung, dessen Wohn­aufwand 40 Prozent des Haushaltseinkommens übersteigt. Dieser Anteil hat sich von 2010 auf 2018 von 6,5 auf 6,8 Prozent leicht erhöht. Wichtig ist auch, dass sich der Wohnstandard in dieser Zeit entsprechend erhöht hat.

Auch schon angesprochen wurden die Siedlungsabfälle – eine Erhöhung von 562 Kilo pro Kopf und Jahr im Jahr 2010 auf 579 Kilo hat stattgefunden. Letztendlich ist in diesem Bericht auch die Feinstaubbelastung angesprochen worden.

Alle diese Punkte zeigen, dass die Erreichung der Agenda-2030-Ziele auch für die Ge­meinden eine große Herausforderung darstellt. Daher darf ich jeden/jede herzlich einla­den, seinen/ihren Beitrag auch im Kleinen auf der Ebene der Gemeinden zu leisten. – Herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

13.38


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wie vereinbart verlege ich die Abstimmungen an den Schluss der Verhandlungen über die Tagesordnungspunkte 8 bis 12 und fahre in der Erledigung der Tagesordnung fort.

13.39.149. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über die Nationale Strategie gegen Antisemi­tismus, vorgelegt von der Bundesministerin für EU und Verfassung (III-256/719 d.B.)


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir gelangen zum 9. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gelangt nun Frau Dr. Susanne Fürst. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


13.39.36

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (FPÖ): Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir besprechen nun den Tagesordnungspunkt Natio­nale Strategie gegen Antisemitismus. Wir haben in der vorletzten Plenarsitzung dem Antrag auf finanzielle Zuwendungen zur Absicherung des österreichisch-jüdischen Kul­turerbes in Österreich zugestimmt. Die Begründung lag ja darin, dass mit den finanziellen Mitteln jüdische Einrichtungen gesichert werden sollen, dass ein verstärkter Dialog stattfinden soll und dass man da vor allem in die Jugend investiert. Man wollte einen Blick in die Zukunft richten, und dem haben wir uns gerne angeschlossen.


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Nun liegt dieser Bericht über die Nationale Strategie gegen Antisemitismus vor, mit zwei Hauptzielen, die wir auch befürworten und unterstützten, nämlich, den Fortbestand des jüdischen Lebens in Österreich abzusichern und den Antisemitismus in all seinen For­men einzudämmen. Wenn man den Bericht allerdings genau liest und sieht, was alles enthalten ist, muss man sagen – so sehe ich das –, das spiegelt nicht jenes Bild wider, das dazu das letzte Mal gezeichnet wurde.

Abgesehen von diesen Zielen sind viele, viele positive Punkte enthalten. Die negativen Punkte liegen für mich vor allen Dingen in den neuen strafrechtlichen Schritten, in den neuen strafrechtlichen Instrumenten, die da eingeführt werden und für mich mit vielen Fragezeichen versehen sind, die ich als überschießend und auch als nicht zielführend sehe. Dazu kommt, dass bereits in der Einleitung beziehungsweise an verschiedenen Stellen des Berichtes auf die Anticoronademonstrationen Bezug genommen wird und dass diese als Plattform zur Verbreitung von Antisemitismus bis hin zur Hetze bezeichnet werden. Da kann ich nicht mit, das geht mir zu weit.

Es sind dort viele Menschen versammelt, viele sind verzweifelt und Verlierer dieser Co­ronapolitik. Ich glaube, die allerwenigsten sind extremistisch, rechtsextrem oder antise­mitisch. Für das Fehlverhalten Einzelner haben wir ein Strafrecht, und das ist dann na­türlich auch zu ahnden, die Versammlungsteilnehmer aber derartig in Geiselhaft zu neh­men, finde ich nicht richtig. Man besorgt damit vielleicht ein bisschen das Geschäft dieser Extremisten, indem sie auf diese Weise ins Rampenlicht kommen.

Ich darf noch auf die aktuelle Diskussion um die Corona- beziehungsweise Impfpolitik Israels Bezug nehmen. Herr Kollege Engelberg  Sie kommen gleich nach mir dran , Sie haben ja einmal ausdrücklich kritisiert, dass unser Klubobmann ausgerechnet Israels Coronapolitik kritisierte, denn er hätte ja auch jedes andere Land hernehmen können. Ich darf Ihnen dazu erklären: Nein, das war ja klar, dass man jetzt vor allem nach Israel blickt, weil ja Ihre Partei, weil ja Bundeskanzler Kurz seit einem Jahr bei seiner Corona­politik – nach seinen eigenen Worten! – immer auf Israel Bezug nimmt, sich dort etwas abschaut. Zuletzt gab es die medial inszenierte Reise nach Israel, von der er sozusagen mit dem Modell des grünen Passes zurückgekommen ist – auch die Frau Minister hat vom Pass nach dem Vorbild Israels gesprochen. Da ist doch klar, dass man dorthin schaut, sich dieses Modell anschaut und dazu Stellung bezieht.

Für mich ist es grundsätzlich die Sache Israels, wie es mit Corona umgeht – erfolgreich oder nicht, wie auch immer, ich würde mich da gar nicht einmischen. Es ist Sache der Bevölkerung, dies zu bewerten, es haben dort ja auch Wahlen stattgefunden. Weil sich aber Bundeskanzler Kurz immer darauf bezieht, ist klar, dass wir uns das angesehen haben und uns dazu auch äußern. Ich finde, das muss möglich sein, das darf sein, das ist Kritik und hat mit Antisemitismus nichts zu tun.

Sie haben in der letzten Rede auch zitiert: „Schauen Sie, wie es der jüdischen Gemeinde geht, dann wissen Sie, wie es dem Land geht!“ – Das ist, finde ich, ein schönes Zitat. Ich glaube, wir stehen in diesem Zusammenhang nicht so schlecht da, es kann auch noch besser werden – das unterstützen wir auch –, ich glaube aber, man muss auch schauen, wie es den Kindern, den Jugendlichen und den Schwachen in einem Land geht, konkret jetzt in Österreich. Man muss darauf schauen, was gerade sie im letzten Jahr alles an Maßnahmen mitgetragen haben, wie viel Druck aufgebaut wurde, Strafen, Polizei, Angst – vielleicht nur als Anregung, zu überdenken, ob all das notwendig war und ob man da nicht auch mit positiven Anreizen arbeiten könnte. Ein Land ist ja auch nur so gut, wie es mit Kindern und Schwachen umgeht. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

13.44


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Mag. Martin Engel­berg. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 135

13.45.02

Abgeordneter Mag. Martin Engelberg (ÖVP): Herr Präsident! Liebe Frau Ministerin! Kollegin Fürst, Sie wissen, ich schätze Sie, und ich möchte auch meine Rede zu diesem Thema gar nicht so sehr in den Schatten der Tagespolitik stellen, sage aber einfach noch einmal zur Erklärung: Was ich das letzte Mal in meiner Rede versucht habe, zu explizie­ren, ist Folgendes: Wenn man über Israel spricht, dann aber Begriffe wie Apartheid oder Diktatur verwendet, hat das eine ganz spezielle Konnotation. Diese Konnotation ist nach einem gängigen Begriff eine Dämonisierung Israels, und das ist als antisemitisch zu be­zeichnen. Ich denke, es hat auch in Ihren Reihen, den Reihen der FPÖ, einige gegeben, die diese Diktion, diese Formulierung Ihres Klubobmanns wirklich nicht gut gefunden haben – ich glaube, sogar der Präsident selbst, als Parteiobmann, hat das in einem Inter­view gesagt.

Ich würde meinen: Lassen wir es dabei bewenden! Es ist, glaube ich, wirklich unglücklich gewesen und es passt nicht. Wir können uns mit der Politik Israels gerne auseinander­setzen, es gibt aber eben eine feine rote Linie, die wir einfach beachten sollten! (Beifall bei der ÖVP.)

Zur Nationalen Strategie: Ich glaube, das ist eine große Sache und ein großes Projekt – ich finde das sehr, sehr lobenswert. Es hat zwei Hauptziele: einerseits die langfristige Absicherung jüdischen Lebens in Österreich, andererseits sollen alle Formen des Anti­semitismus eingedämmt werden und ein Bewusstsein für das Erkennen von alltäglichem Antisemitismus geschaffen werden. Ich glaube, das sind ganz wichtige Momente.

Die Frau Ministerin hat mit ihrem Team und in Zusammenarbeit mit der jüdischen Ge­meinde sechs Säulen definiert – diese Idee ist meiner Ansicht nach ausgezeichnet –: Es geht sehr stark um Bildung, um Sicherheitsmaßnahmen für die Gemeinde und um eine effektive Strafverfolgung von Antisemitismus. Im Integrationsbereich sind wichtige Prä­ventionsmaßnahmen notwendig; das ist auch ganz wichtig.

Was ich ebenfalls für sehr wichtig halte – das ist gar nicht einfach, das ist eine Heraus­forderung –, ist die Dokumentation antisemitischer Zwischenfälle in wirklich wissen­schaftlich fundierter Art und Weise, sodass auch europaweit ein Datenvergleich möglich ist. Und letztlich geht es sozusagen um die Verknüpfung aller Initiativen und Projekte sowohl von staatlicher als auch von privater Seite.

Ich habe es an dieser Stelle schon einmal erwähnt, möchte es aber noch einmal sagen: Es gibt eine Antisemitismusstudie, die im Auftrag des Parlaments, des Nationalratsprä­sidenten erstellt und vor zwei Wochen hier präsentiert wurde, die durchaus erfreuliche Tendenzen zeigt. Ich glaube, auch das sollte man nicht unerwähnt lassen. Es sind einige den Antisemitismus betreffende Parameter deutlich zurückgegangen, was, wie ich hoffe, eine nachhaltige Entwicklung ist. Antisemitismus ist in Österreich zunehmend sozial un­erwünscht und es gibt diesbezüglich einen nationalen Konsens. Ich finde es sehr, sehr erfreulich, dass Antisemitismus keinen Platz mehr hat.

An dieser Stelle möchte ich einen persönlichen Dank aussprechen, für die ganz klaren Positionen und Initiativen gegen Antisemitismus, Dank und Anerkennung für diese Zero Tolerance Policy, die da gemacht wird, an den Nationalratspräsidenten, an den Bundes­kanzler, an dich, Frau Ministerin, aber auch an alle Parteien und alle gesellschaftspoliti­schen Verantwortungsträger in Österreich dafür, dass sie sich diesem Kampf verschrie­ben haben. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

13.49


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Jörg Leicht­fried. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.



Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 136

13.49.17

Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Antisemitismus spielt in unserer Gesellschaft lei­der immer noch eine erschreckend große Rolle. Gerade jetzt, in dieser Ausnahmesitua­tion, ist es nicht besser geworden, nein, in Wahrheit ist es schlimmer geworden.

Das Miteinander wird zu einem Gegeneinander. Welcher Hintergrund dafür verantwort­lich ist, geschätzte Damen und Herren, das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass Antise­mitismus niemals toleriert wird, und wichtig ist, dass für alle von uns klar ist, dass es absolut inakzeptabel ist, dass es Situationen gibt, in denen jüdische Gemeinden das Gefühl haben, ihren Mitgliedern sagen zu müssen: Bitte geht nicht auf die Straße! – Das ist nicht akzeptabel in Österreich, geschätzte Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP, FPÖ, Grünen und NEOS.)

Ich habe letztes Mal schon gesagt, dass wir 2021 immer noch jüdische Einrichtungen und das jüdische Leben schützen müssen. Das darf nicht nur das Problem der Jüdinnen und Juden sein – nein, geschätzte Damen und Herren, das ist unser gemeinsames Pro­blem, das wir gemeinsam zu bewältigen haben. Wir müssen dafür kämpfen, dass sich der Antisemitismus in Österreich nicht weiterverbreitet. Wir müssen dafür kämpfen, dass er zurückgeht. Das ist unsere erste und vornehmste Aufgabe.

Deshalb werden wir als österreichische Sozialdemokratie diese Nationale Strategie auch unterstützen. Es werden die richtigen Maßnahmen getroffen, es ist längst überfällig, dass das geschieht, und wir hoffen und werden alles dafür tun, dass sich die Situation für unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger dadurch verbessert. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

13.51


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag.a Eva Blimlin­ger. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


13.51.51

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­te Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Es freut mich besonders, dass dieser Bericht oder diese Strategie es ins Plenum geschafft hat. Ich glaube, das war unseren beiden Parteien sehr wichtig, dass es auch hier zu einer Diskussion kommt und nicht, wie das ja bei solchen Dingen üblich ist, in einem Ausschuss enderledigt wird, sondern dass wirklich eine breite Diskussionssituation entsteht. Ich glaube, dass das ganz im Sinne einer Bekämpfung von Antisemitismus ist, wie es in dieser Strategie vorgesehen ist.

Die Akademie der Wissenschaften hat ihre Leistungsvereinbarung abgeschlossen, und in dieser Leistungsvereinbarung ist die Gründung eines Zentrums für Antisemitismusfor­schung vorgesehen. Als zweiter Schritt muss nun die Finanzierung der Forschungsstelle im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes gewährleistet werden. Im Zusammenwirken dieser beiden Forschungseinrichtungen können gute Grundlagen, durchaus auch in kritischer Reflexion der vorliegenden Antisemitismusstudie, die im Auf­trag des Parlaments erstellt worden ist, erarbeitet werden.

Wie wir aber wissen, sind Forschung, Bildung, Weiterbildung, ist all das niemals ausrei­chend, um den Antisemitismus wirklich für alle Zeiten zu verbannen. Es wird ihn, wie ich fürchte, leider immer wieder geben. Wir sehen das leider im besonderen Maße – und ich kann nicht nachvollziehen, warum sich die FPÖ so dagegen wehrt – bei den Verschwö­rungsmythen, Verschwörungserzählungen im Zusammenhang mit der Coronaepidemie. Wenn ich die Demonstrationen immer wieder so beobachte, muss ich sagen, es ist schon erschreckend, wenn dort Personen herumlaufen, die sich gelbe Sterne, wie sie


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 137

den Juden und Jüdinnen von den Nazis vorgeschrieben waren, ans Revers heften, und da kann ich nur sagen, das ist purer Antisemitismus. (Beifall bei Grünen und ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Die FPÖ hat zwar letztens dem Gesetz zur Finanzierung der Kultusgemeinde oder der israelitischen Religionsgesellschaft zugestimmt, ich erinnere aber nur daran, dass Sie der Gründung des Simon-Wiesenthal-Preises nicht zugestimmt haben. Es gibt also schon eine gewisse Tendenz bei Ihnen, bei diesen Materien Vorbehalte zur Zustimmung zu haben.

Weil Kollege Leichtfried am Ende von jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gespro­chen hat, darf ich an dieser Stelle all jenen ein Buch empfehlen, die sich damit schwer­tun, das Wort Jude oder Jüdin auszusprechen. (Abg. Brandstätter hält ein Buch mit dem Titel „Jude ist kein Schimpfwort“ in die Höhe.) – Kollege Brandstätter wird es gleich zeigen. Es gibt ein neues Buch von Alexia Weiss, einer hervorragenden Journalistin, mit dem Titel „Jude ist kein Schimpfwort“. Darin finden Sie viele Geschichten, wie etwa jene, wie das Buchstabieralphabet arisiert wurde, dass wir heute statt Nathan Nordpol sagen, und viele andere solcher Dinge.

Also: Jude und Jüdin sind keine Schimpfworte und lassen sich in dieser Weise bitte auch so aussprechen. Es sind keine jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen, es sind Juden und Jüdinnen. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von ÖVP, SPÖ und NEOS.)

Im Übrigen bin ich dafür, dass die Windisch-Kaserne in Richard-Wadani-Kaserne umbe­nannt wird. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.55


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Dr. Helmut Brandstätter. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


13.55.50

Abgeordneter Dr. Helmut Brandstätter (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und liebe Zuseher! Erstens: Natürlich sind wir sehr für diese Nationale Strategie gegen Antisemitismus. Warum? – Weil wir wissen, dass es ihn nach wie vor gibt. Die Ein­stellung, hören wir, ist da und dort besser geworden, die Vorfälle hingegen nehmen zu, und wie ich heute schon einmal gesagt habe: Selbst wenn heute etwas besser geworden ist, wissen wir nicht, wie es morgen ist.

Da hast du völlig recht, Kollegin Blimlinger, das ist ein wunderbares Buch, das eben erst herausgekommen ist: „Jude ist kein Schimpfwort“ von Alexia Weiss (das genannte Buch in die Höhe haltend). Es ist deswegen so interessant, weil wir da den Jüdinnen und Juden, die in Österreich leben, zuhören können, was sie hier erleben. Manche von jenen, die hier sprechen, sind auch zugewandert.

Schlomo Hofmeister, aus München zugewandert, Gemeinderabbiner von Wien und Oberrabbiner in einigen Bundesländern, berichtet schon von verbalen Attacken. Er sieht mehr Antisemitismus bei der jüngeren Generation und eine riesige Unwissenheit über das Judentum, und er sagt auch, er hört manchmal noch die alten Klischees, nämlich: Warum habt ihr unseren Herrn Jesus Christus gekreuzigt? – Wir wissen, es waren die Römer, es waren nicht die Juden, das aber ist diese Wurzel des christlichen Antisemi­tismus, die es leider gibt. Ja, es gibt sie noch, und wir müssen auch dagegen ankämpfen.

In dem Buch wird auch sehr schön die Geschichte berichtet, eine zum Teil schreckliche Geschichte: Es gab zwei ganz, ganz große Judenvertreibungen aus Wien, die eine war 1420, die zweite 1669. 1420 hat man gesagt, die Juden hätten Hostien geschändet, 1669 war die zweite Vertreibung, beide Male durch Habsburger Kaiser, 1669 durch Leopold I., nach dem die Leopoldstadt benannt ist, im Volksmund früher auch als Mazzesinsel be­zeichnet. Da sieht man auch, wie verquer die österreichische Geschichte zum Teil ist.


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Und noch etwas sagt Schlomo Hofmeister, nämlich: Der muslimische, der christliche Antisemitismus seien, um es pauschalisierend zu sagen, belehrbar, der von rechts nicht. Ich glaube auch, dass viele Menschen, die zu uns kommen, historisch keine Ahnung haben – die müssen wir aufklären. Und was den rechtsextremen Antisemitismus betrifft, da gibt es Gott sei Dank ein Strafrecht, und das muss angewendet werden, man muss den Leuten sagen, da gibt es keine Toleranz, zero tolerance. Jeder, der glaubt, er kann Menschen attackieren, Gebäude beschädigen et cetera, muss entsprechend bestraft werden.

Da komme ich zu einem Zweiten: Chanan Babacsayv, in Jerusalem geboren und später nach Wien gekommen, erzählt, er hat Kinder in der Schule, und diese werden dort zum Teil attackiert. Er hat seinem Sohn gesagt: Da musst du zum Klassensprecher gehen, zum Schulsprecher gehen, zum Direktor gehen. Das ist dann passiert, der Direktor hat alle zusammengerufen, und seine Erfahrung ist gewesen, dass man den Kindern erklärt hat, worum es geht, und dass dann sehr wohl die Aufklärung, die Erklärung geholfen hat.

Susanne Trauneck kommt in dem Buch vor, sie ist jetzt die Leiterin des Jewish Welcome Service Vienna, das Leon Zelman gegründet hat – auch ein sehr wichtiger Beitrag von ihr, denn Leon Zelman hat damit begonnen, sie setzt seine Arbeit jetzt fort. Es gibt ja leider nur mehr ganz wenige Überlebende, aber auch deren Familien kommen, und das ist eine Form von Aussöhnung, die ich für notwendig halte, die aber wie gesagt nur möglich ist, wenn wir uns offen mit der Geschichte beschäftigen und wenn wir wissen, was passiert ist.

Zum Schluss vielleicht noch ein ganz wichtiger Punkt: Da und dort sind auch in soge­nannten bürgerlichen Kreisen blöde, abwertende Bemerkungen zu hören. Jeder von uns ist aufgerufen, zu sagen: Stopp, nein, das lassen wir nicht zu!

Ich habe heute schon Stefan Zweig zitiert, der von einem Leben um 1900, 1910 erzählt, als Jüdinnen und Juden in Österreich gelebt und in Wien einen ganz, ganz wesentlichen Beitrag zur Kultur, zur Wissenschaft und in anderen Bereichen geleistet haben – und wie schnell das dann gekippt ist und die Freunde von gestern diejenigen waren, die sie am nächsten Tag erniedrigt haben. Ich glaube, das dürfen wir auch nie vergessen.

Zusammenfassend: Vielen Dank für die Initiative! Reden wir darüber! Stehen wir gemein­sam auf! Antisemitismus hat in diesem Land nichts verloren; er verstößt gegen unse­re Werte, er verstößt gegen unser Land, und deswegen müssen wir gemeinsam dage­gen auftreten. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS sowie der Abgeordneten Smolle und Steinacker.)

14.00


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Mag. Romana Deckenbacher. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


14.00.48

Abgeordnete Mag. Romana Deckenbacher (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminis­ter! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Wegschauen geht gar nicht. Warum sage ich das hier? – Ich möchte hier trotzdem an eine Demonstration erinnern, die vor einigen Wochen stattgefunden hat – der Klubobmann der FPÖ wird dabei wahrscheinlich von einem Spaziergang sprechen.

Lassen Sie mich einmal ganz klar festhalten: Da geht es um Menschen, die von ihren verfassungsrechtlichen Grundrechten Gebrauch machen – Grundrechten wie Mei­nungsfreiheit und Versammlungsfreiheit. Diese Grundrechte haben in unserer Demo­kratie einen hohen Stellenwert, und das ist richtig und wichtig so. Unter diese Menschen mischten sich aber Personen, die mit nationalsozialistischen Parolen durch die Straßen


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Wiens gezogen sind und dann mit antisemitischen Sprüchen auch noch beleidigend wa­ren. Ich sage Ihnen: Wegschauen geht da gar nicht (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP, SPÖ und Grünen), und es geht schon gar nicht, dass man eine Sprache verwendet, die an Aggression ja kaum noch zu überbieten ist.

Darum sage ich Ihnen: Seien wir empfindsam!, und vor allem: Seien wir wachsam – wachsam und vorsichtig im Umgang mit unserer Sprache, unserer Wortwahl und vor allem damit, wie wir etwas sagen! Es macht noch immer der Ton die Musik. Ich muss das an dieser Stelle sagen: Frau Kollegin Belakowitsch, wenn Sie sich ein bisserl bemü­hen, dann schaffen auch Sie das. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grü­nen. – Abg. Belakowitsch: Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind, dass Sie das ..., unfassbar!)

Ich möchte unserer Bundesregierung Danke dafür sagen, dass Österreich eines der ersten EU-Mitglieder ist, das eine Nationale Strategie gegen Antisemitismus vorlegen kann. Die Ziele wurden hier schon genannt: vom Fortbestand der jüdischen Kultur und des jüdischen Lebens bis hin zum Bewusstsein, alltäglichen Antisemitismus zu erkennen und jegliche Art desselben einzudämmen. Herr Leichtfried hat es schon erwähnt: Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und somit finden sich auch fast alle Ressorts in dieser Nationalen Strategie wieder, von der Justiz bis zu Integration und Bildung.

Ich möchte hier den großen Stellenwert der Bildung und die wichtige Rolle aller Bil­dungseinrichtungen klarstellen. Als ehemalige Geschichtelehrerin weiß ich, wie wichtig es ist, Kindern und Jugendlichen historische Zusammenhänge zu vermitteln (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen sowie der Abg. Yılmaz) –, Geschichte begreifbar und erlebbar zu machen. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Ich war mit allen meinen Klassen im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen und ich kenne auch die berüh­renden Begegnungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Bildung ist mehr als Wissens­vermittlung. Bildung ist Herzensbildung, Persönlichkeitsbildung und Bewusstseinsbil­dung, und darum ist es ungemein wichtig, dass jede Generation eine wissende, eine wachsame ist, eine, die Erinnerungskultur aufrechterhält, die hinschaut. Wegschauen, meine Damen und Herren, geht gar nicht! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

14.04


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Thomas Droz­da. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.04.33

Abgeordneter Mag. Thomas Drozda (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin, ich möchte zunächst einmal sagen, dass ich Ihnen glaubhaftes Engagement in dieser Frage nicht absprechen möchte. Auch der Bericht – sowohl was diese sechs Säulen betrifft, als auch hinsichtlich der Maßnahmen – ist eine gute Grundlage.

Ich glaube aber trotz allem, dass man hinschauen muss, wenn Menschen jüdischen Glaubens von der Kultusgemeinde davor gewarnt werden müssen, ihre Wohnungen zu verlassen. Es ist kein Text aus den dunkelsten Kapiteln unserer Geschichte, sondern das ist ein sehr aktueller Text vom vergangenen Samstag, als Covid-Leugner, Rechts­radikale, Reichsbürger – und ja, zugegeben auch andere, Verzweifelte – durch Wien zogen. Vor 14 Tagen wurde eine pervertierte Form des Davidsterns mit dem Wort „unge­impft“ auf einer vergleichbaren Demonstration getragen. (Ruf bei den Grünen: Fatal!) Da muss man sagen – vollkommen richtig –: Das ist fatal, und ehrlich gesagt geht es dabei nicht um Sonntagsreden, sondern darum, ganz klare Probleme zu benennen, die wir hier und heute haben. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP, Grünen und NEOS.)


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Klar ist: Antisemitismus ist nicht zu akzeptieren, durch keine Begründung, und es kann auch keine Begründung für den Antisemitismus geben, weil es keine Gründe für Anti­semitismus gibt. So einfach ist es eigentlich. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordne­ten von ÖVP, Grünen und NEOS.)

Es ist – Jörg Leichtfried und viele andere haben es heute schon betont – an uns allen, eine unmissverständliche Haltung einzunehmen. Ich glaube übrigens, liebe und hochgeschätzte Eva Blimlinger, dass uns sprachpolizeiliche Ermittlungsmethoden – ob man jetzt Jüdinnen oder Juden oder jüdische Mitbürgerinnen oder jüdische Mitbürger sagt – auch nicht entscheidend weiterbringen. (Beifall bei der SPÖ.) Ich verstehe die Intention deines Redebeitrags, aber es zeigt sozusagen, dass es ein sensibles Thema ist, und ich würde niemandem absprechen, mit diesem Thema sensibel umgehen zu wollen, insbesondere Kollegen Leichtfried nicht.

Gestatten Sie mir aber bitte, in meiner vorletzten Rede noch auf ein Thema zu sprechen zu kommen, das nicht unmittelbar damit zu tun hat, aber irgendwie doch. Ich zitiere einen Artikel aus der „Wiener Zeitung“ aus dem Jahr 1773: „Mit Vergnügen sehen wir [...], daß Hr. von B. weder Juden noch Leute, die andere Meynungen in einer oder der andern Glaubenslehre hegen, aus seiner Sammlung ausgeschlossen, und mit eben so vielem Vergnügen unterschreiben wir das Urtheil [...], daß die Toleranz in der Republik der Ge­lehrten noch weit mehr statt finden müsse, als in jedem andern [...] Wesen“. – Ich wie­derhole: Die „Toleranz“ jedem Glauben gegenüber muss „in der Republik der Gelehrten“ stark stattfinden – eine Botschaft, die 250 Jahre später immer noch richtig ist und die sich alle zu Herzen nehmen sollten, insbesondere jene, die im Moment die „Wiener Zei­tung“ zu Grabe tragen. (Beifall bei der SPÖ.)

Den Intoleranten und den Geschichtslosen möchte ich in diesem Zusammenhang ein Zitat von Odo Marquard mit auf den Weg geben: „Zukunft braucht Herkunft“. – Das gilt für das jüdische Leben genauso wie für eine der ältesten Tageszeitungen der Welt. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

14.08


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag.a Michaela Steinacker. – Bitte, Frau Abgeordnete.


14.08.13

Abgeordnete Mag. Michaela Steinacker (ÖVP): Herr Präsident! Liebe, geschätzte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger! Antise­mitismus gibt es schon seit der Antike, und wir reden über Antisemitismus, wir reden also über Judenhass, über pauschale Judenfeindlichkeit, über Judenverfolgung. Antise­mitismus begründet sich meist auf Vorurteile ohne jegliche sachliche oder wissenschaft­liche Grundlage. Wir erleben Antisemitismus als Verschwörungstheorien, wir erleben ihn jetzt als Hass gegen Juden im Netz, in Witzen, wir erleben ihn in realer Gewalt und in verharmlosenden Vergleichen.

Österreich trägt aufgrund seiner Geschichte besondere Verantwortung, entschieden gegen den Antisemitismus aufzutreten. Studien zeigen, dass Antisemitismus nicht links und nicht rechts und nicht nur in manchen Religionen zu finden ist, sondern er ist in der Mitte der Gesellschaft. Es ist unser aller Sache – aller, die wir heute in diesem Haus eine entscheidende Strategie beschließen werden –, dafür zu sorgen, dass diese 38 Maß­nahmen der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft ankommen.

Das bedeutet für jeden von uns: Jeder von uns hat für die Sicherheit von Jüdinnen und Juden in unserer Gesellschaft einzustehen, für den Austausch mit unseren Kindern und Jugendlichen unter dem Motto never forget, hat einzustehen für den sorgsamen Umgang


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mit Worten, die aus der Nazizeit stammen, hat einzustehen für das Reden in der Familie über Religion und Traditionen, über die Judenverfolgung und über den Mord an mehr als sechs Millionen Juden im Zweiten Weltkrieg.

Jeder von uns soll mutig sein und andere darauf hinweisen, wenn sie judenfeindlich sind oder judenfeindlich agieren, soll sagen, dass es nicht in Ordnung ist, wenn bei Coro­nademonstrationen Naziparolen gerufen werden, soll mit den eigenen Kindern und En­kelkindern die Stätten des Grauens besuchen, um die Aufarbeitung der Geschichte zu unterstützen. Simon Wiesenthal hat gesagt: „Information ist Abwehr“.

Jeder von uns soll hier und heute für diese Strategie gegen Antisemitismus stimmen. Never again, niemals wieder!, und das Gedenken – Hashtag We Remember – sollen unsere Leitlinien sein. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie bei Abgeord­neten von SPÖ und NEOS.)

14.10


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Mag. Harald Stefan. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.11.03

Abgeordneter Mag. Harald Stefan (FPÖ): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! An sich war ich sehr froh über die Art der heutigen Diskussion, denn es taucht schnell einmal der Vorwurf auf, dass man, wenn man gegen einen derartigen Antrag stimmt, deswegen vielleicht den Grund­konsens nicht mittragen würde. Ich melde mich daher ausdrücklich noch einmal zu Wort: Wir tragen den Grundkonsens in dieser Republik, Antisemitismus zu bekämpfen, hun­dertprozentig mit. Wir sind vor allem mit dem dargestellten Ziel und auch mit einigen der dargestellten Maßnahmen durchaus zufrieden und unterstützen sie.

Wir finden es aber schade, dass man da Dinge hineinverpackt, von denen man weiß, dass wir als FPÖ sie nicht mittragen: die Diskussion über Hatespeech und über die potenzielle Einschränkung der Meinungsfreiheit im Internet aufgrund der Probleme, die dort auftreten, die in Wirklichkeit nicht punktgenau darauf hinzielt, Antisemitismus zu verhindern, sondern dazu führt, dass Meinungsfreiheit, gerade im Internet, insgesamt sehr stark beschränkt wird. Darüber haben wir lange diskutiert und das ist leider auch in diesem Bericht versteckt worden. (Zwischenruf der Abg. Kucharowits.)

Es gibt auch ein neues System, das darin verpackt wird, das Flagsystem: Polizisten sollen bei ihren Amtshandlungen feststellen, ob etwas antisemitisch ist. Ich glaube, da müssen wir aufpassen, dass wir nicht übers Ziel hinausschießen und Dinge machen, die in Wirklichkeit so nicht funktionieren.

Was mich aber am meisten stört, und deswegen habe ich mich noch einmal zu Wort gemeldet, ist diese neue Geschichte: Jene Personen, die gegen die Maßnahmen der Regierung sind – aus welchen Gründen auch immer; unseres Erachtens sind das wirk­lich Gründe, die faktisch auf dem Tisch liegen –, die den Lockdown ablehnen, wie er eingesetzt wird, die der Meinung sind, dass wir nicht verhältnismäßig agieren, die ver­zweifelt sind, Kinder, die psychisch belastet sind, Menschen, die ihre Existenz verlieren, alte Menschen, die ihre Sozialkontakte gerne wieder hätten und viele, viele mehr, gehen auf die Straße – mittlerweile sind es Zigtausende –, und es wird immer als großes Ge­genargument verwendet, dass einzelne Extremisten mitmarschieren und das für ihre Zwecke verwenden wollen.

Diese Personen gehen natürlich gerne dorthin. Es sind ziemlich wenige, die Berichter­stattung wird aber auf sie fokussiert. Alle, die das hier so hervorkehren, machen in Wirklichkeit das Geschäft dieser Extremisten – sie gehen dorthin, um gesehen zu wer­den und warten darauf, dass über sie berichtet wird. So werden in Wirklichkeit viele


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Menschen, die dorthin gehen – und aus sehr guten Gründen dorthin gehen –, in Geisel­haft genommen.

Ich habe jüdische Freunde, die vor wenigen Wochen mitmarschiert sind; sie haben ge­fragt, wie es sein kann, dass sie quasi als Antisemiten oder als Teilnehmer an einer antisemitischen Veranstaltung denunziert werden. Das ist Unsinn! Wenn bei diesen Ver­anstaltungen Antisemitismus auftritt, wenn Geschmacklosigkeiten auftreten und so weiter, verurteilen wir das genauso wie zu allen anderen Zeitpunkten auch. Das ist zu verurteilen, deswegen halten wir jetzt nicht den Mund.

Sie tun gerade so, als wäre dort Antisemitismus das Hauptproblem. 40 000 Menschen gehen auf die Straße und vielleicht 100, 200, 300 davon – keine Ahnung – äußern sich so, wie Sie das sagen, es ist also diese Verhältnismäßigkeit. Und worauf legen Sie den Fokus? – Auf diese wenigen Personen.

Das halte ich schon allein wegen der Menschen, die aus gutem Grund dorthin gehen, für völlig falsch. Ich finde es wichtig, dass man immer wieder betont, dass Menschen mit einem guten Gefühl dorthin gehen, nicht aus Hass oder sonst etwas, sondern weil sie Sorge um ihre eigene Existenz haben, weil sie der Meinung sind, dass Dinge passieren, die ihre Grundrechte total beschädigen. Passen Sie bitte darauf auf, dass diese Men­schen hier nicht so schlechtgemacht werden! Ich fürchte aber, das kommt immer wieder.

Jetzt noch eine Bemerkung zu Ihnen, Frau Mag. Deckenbacher: Sie sind, habe ich ge­hört, Pädagogin. So von oben herab, wie Sie mit unserer Kollegin Belakowitsch gespro­chen haben, hoffe ich, sprechen Sie in Ihrem Beruf mit niemandem. (Beifall bei der FPÖ.)

14.15


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Bundesministerin Mag. Karo­line Edtstadler. – Bitte schön, Frau Bundesministerin.


14.15.33

Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt Mag. Karoline Edtstadler: Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren Abgeordnete! Hohes Haus! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Wenn wir Antisemitismus, egal, aus welcher Ecke er kommt, effektiv bekämpfen wollen, dann braucht es eine gesamtgesellschaftli­che Diskussion, eine gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung, es braucht eine gesamt­gesellschaftliche Anstrengung. Und diese Anstrengung müssen wir auf uns nehmen, denn es ist die Aufgabe und die Verantwortung der Politik, die Menschen dahin zu füh­ren, gemeinsam gegen Antisemitismus anzukämpfen, egal, ob er von links oder rechts kommt, ob er importiert oder autochthon ist. Dafür setze ich mich ein. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, Grünen und NEOS.)

Es ist mir eine wirkliche Freude, dass wir diesen Bericht heute hier im Nationalratsple­num diskutieren können, denn das war mir besonders wichtig. Wir wollten ihn nicht im Ausschuss enderledigen – Frau Abgeordnete Blimlinger hat darauf hingewiesen –, wir wollen jetzt hier mit dieser breiten Diskussion starten. Ich möchte aber auch darauf hin­weisen, dass der Hintergrund, der Grund für die Erarbeitung dieser nationalen Strate­gie – das hat ja nicht vor wenigen Tagen begonnen, der Bericht wird seit mehr als einem Jahr auf- und vorbereitet –, ein besorgniserregender ist: Die Zahl antisemitischer Vorfälle steigt in Österreich, steigt in Europa, steigt weltweit.

Und ja, liebe Abgeordneten Fürst und Stefan, es gibt auch in Österreich ganz aktuelle Vorfälle, wir sehen, dass bei Demonstrationen die Reichsfahne geschwenkt wird, dass da Heil-Hitler-Rufe erklingen. Ich möchte Ihnen schon eines sagen, Herr Abgeordneter Stefan: Wenn Sie davon sprechen, dass man tut, als wäre das das Hauptproblem, dann verniedlichen Sie das schon an sich. (Abg. Stefan: Nein!) Es ist ein Problem, wenn nur ein Einziger mit einem Davidstern, sozusagen als Judenstern, als früheres Symbol ver­wendet, auf die Straße geht, es ist ein Problem, wenn einer: Heil Hitler!, schreit.


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Niemand verunglimpft diejenigen, die mittlerweile der Coronamaßnahmen müde sind, die da ihre Kritik zum Ausdruck bringen wollen. (Abg. Belakowitsch: Natürlich!) De­monstrationsfreiheit zu haben ist eines der höchsten Güter in einer Demokratie – unter den entsprechenden Maßnahmen, dass man niemanden anderen gefährdet. Sich als FPÖ aber im Windschatten sozusagen angegriffen zu fühlen, wenn man das hier auf­bringt und sagt, dass es diese Probleme gibt, das, mit Verlaub, verstehe ich nicht. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS. – Abg. Stefan: Nicht außer Haus gehen können, das ist das Problem!)

Wir waren eines der ersten Länder in der Europäischen Union, das eine Nationale Stra­tegie gegen Antisemitismus vorgelegt hat, denn – auch da darf ich den Bogen noch ein­mal spannen – das ist eine Initiative der Europäischen Kommission. Jeder Mitgliedstaat der Europäischen Union ist aufgerufen, eine derartige Strategie vorzulegen. Wir haben sie im Jänner präsentiert. Insgesamt acht Ministerien haben zusammengearbeitet, ha­ben Initiativen zusammengetragen, die in sechs Säulen – Abgeordneter Engelberg hat es dargestellt – 38 Maßnahmen als sozusagen ersten Anstoß, um in die Antisemitismus­bekämpfung hineinzukommen, vorgeben. Wir haben sie gemeinsam mit der Kommis­sion, mit dem Vizekanzler und auch mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusge­meinde präsentiert, weil es da einen Schulterschluss braucht.

Ich sage Ihnen eines: Ich bin stolz auf diese Strategie, ich weiß aber auch, dass sie nur ein Anfang ist und nur dann zum Leben erweckt werden kann, wenn Sie uns alle dabei helfen, sie zum Leben zu erwecken, wenn wir den Diskurs tatsächlich vorantreiben, wenn wir die Schülerinnen und Schüler nach Mauthausen einladen, um sie für die dun­kelsten Kapitel in diesem Lande zu sensibilisieren, wenn wir auch die Lehrunterlagen so aufbereiten, dass sie verständlich sind und andere Bereiche außerhalb der Schule mit­einbeziehen, damit dieses Thema nicht aufkommt, weder im Internet, Frau Abgeordnete Fürst, noch in einem blöden Witz am Stammtisch.

Ich möchte das einfach in Zukunft bekämpfen, denn ich möchte weder Schmierereien auf Friedhöfen sehen, noch möchte ich Maßnahmen setzen, weil viele solche Vorfälle gar nicht zur Anzeige bringen wollen. Das ist das, was dahintersteht, und das können wir nur gemeinsam mit einer Gesamtstrategie lösen. Da bitte ich Sie tatsächlich alle um Unterstützung!

Wir haben im Bundeskanzleramt nach der Präsentation die ersten Schritte auch schon gesetzt. Es gibt eine Koordinierungsstelle, wir werden zukünftig jährlich einen Bericht an das Parlament vorlegen.

Eines möchte ich auch hinzufügen: Nach der gestrigen Präsentation von Bundesminister Faßmann, dass man mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tatsächlich auch ein Zentrum für Antisemitismusforschung plant ein Meilenstein, den man da um­gesetzt hat –, kann ich Ihnen berichten, dass heute das Österreichisch-Jüdische Kultur­erbegesetz im Bundesgesetzblatt I unter der Nummer 39/2021 kundgemacht worden ist. Das ist tatsächlich ein Meilenstein, der zukünftig jüdisches Leben sicherer und sichtbarer machen kann, und ich hoffe, dass Sie uns auf diesem Weg weiter begleiten, denn nur gemeinsam können wir gegen Antisemitismus in allen seinen Formen ankämpfen. – Vie­len Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie bei Abgeordneten der NEOS.)

14.21


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wie vereinbart verlege ich die Abstimmungen an den Schluss der Verhandlungen über die Tagesordnungspunkte 8 bis 12 und fahre in der Erledigung der Tagesordnung fort.


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14.21.2810. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 1179/A der Abgeordneten Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungs­gesetz zum Schutz vor mittelbarer Zensur (720 d.B.)

11. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 1257/A(E) der Abgeordne­ten Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schutz der Meinungs­vielfalt auf Plattformen mit Monopolstellung (721 d.B.)

12. Punkt

Bericht des Ausschusses für Menschenrechte über den Antrag 616/A(E) der Ab­geordneten Dr. Susanne Fürst, Kolleginnen und Kollegen betreffend Meinungsäu­ßerungsfreiheit auf Plattformen mit Monopolstellung (696 d.B.)


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir gelangen nun zu den Punkten 10 bis 12 der Ta­gesordnung, über welche die Debatten unter einem durchgeführt werden.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gelangt Abgeordneter Mag. Christian Drobits. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.22.25

Abgeordneter Mag. Christian Drobits (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Die Meinungsfreiheit ist zweifels­ohne eines der wichtigsten Grund- und Freiheitsrechte, die wir in Österreich haben. Die Meinungsfreiheit oder Freiheit der Meinungsäußerung spiegelt sich in vielen Bereichen wider, und es ist, glaube ich, wichtig, dass heute in diesen drei Anträgen vonseiten der FPÖ die Stoßrichtung klar ist: dass am Schutz der Meinungsfreiheit und am Schutz der Meinungsvielfalt nicht gezweifelt und gerüttelt werden darf, gerade wenn wir wissen, dass seit 2004 die Demokratisierung im Internet, in den sozialen Medien stattgefunden hat. Wir haben nunmehr seit 2004 die Möglichkeit, unsere Meinungen über das Internet zu verbreiten. Über soziale Medien wie zum Beispiel Whatsapp, Google, Facebook und Instagram können wir Meinungen weiterverbreiten.

Wenn ich den vorherigen Tagesordnungspunkt ansprechen darf: Natürlich darf und muss es Grenzen geben; es darf keine rassistischen Äußerungen geben, es darf keine frauenfeindlichen Äußerungen geben und es dürfen keine Straftatbestände vorliegen. Das muss natürlich kontrolliert werden, da bin ich beim Antrag des Tagesordnungs­punktes 10: Es muss so sein, dass ordentliche Gerichte im Wege des Rechtsstaates die Beurteilung darüber treffen, ob etwas verfassungsmäßig und rechtmäßig ist. Es kann nicht sein, dass Onlineplattformen wie Facebook oder Google selbst darüber entschei­den, was sie löschen und was sie eventuell bei den Benutzerkonten überhaupt entfer­nen. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Fürst und Stefan.)

Was halten Sie alle davon, wenn ich sage, es sitzt ein Praktikant von Google in Amerika, sitzt dort und entscheidet, ob ein Beitrag gelöscht wird, der gegen das Verbotsgesetz verstößt? Wie kann ein Praktikant, der keine Qualifikationsmerkmale einer rechtskundi­gen Person braucht, darüber entscheiden?

Natürlich werden Facebook und Google im Endeffekt darauf achten, dass sie Löschun­gen vornehmen, weil der Strafrahmen sehr hoch ist, und Strafen will man hintanhalten. Deshalb ist es für uns klar, dass wir keine Privatisierung des Rechts wollen. Wir wollen


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einfach, dass die rechtliche Beurteilung auch zukünftig im Wege des Rechtsstaates er­folgt.

Das will auch die EU. Im Kommunikationsplattformen-Gesetz ist das nicht gehörig ge­regelt worden. Wir waren damals dagegen, wir waren kritisch und sind weiterhin kritisch. Wir sind für die Verteidigung des Rechtsstaates, wir sind für die Verteidigung der Mei­nungsfreiheit, und ich bin auch dafür, dass man das Staatsgrundgesetz grundsätzlich dazu verwendet, um solche Angelegenheiten zu regeln, weil ich glaube, es ist wichtig, dass man im Vorhinein schon das Bewusstsein hat, dass Meinungsfreiheit ein Grund­recht ist. Das muss man weiterhin in der Form beibehalten. – Danke für die Aufmerk­samkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

14.25


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Mag. Wolfgang Gerstl. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.25.39

Abgeordneter Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Der Schriftsteller Ernst Ferstl sagte: „Der Freiheit folgt zwangsläufig die Verant­wortung.“ – Die Meinungs- und Pressefreiheit ist eines der wichtigsten Grundrechte der Demokratie, und wenn diese Freiheit missbraucht wird, dann gehen wir nicht verant­wortungsvoll mit ihr um und gefährden die Demokratie. Daher sind Aufrufe wie solche von Klubobmann Kickl, keine Masken zu tragen oder sich zu versammeln, verantwor­tungslos, und er gefährdet damit diese Freiheitsrechte. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Es ist daher extrem wichtig, dass wir Fakenews oder rassistischem Gedankengut einen Riegel vorschieben. Der Tummelplatz von Falschmeldungen ist heute das Internet. Dort kann jeder und jede alles schreiben, jeder hat eine freie Plattform. Die sozialen Medien sind der Dorfplatz des 21. Jahrhunderts. Große Teile unseres Lebens spielen sich heute schon im Internet und im digitalen Raum ab, doch wer diese Macht hat, der muss auch Verantwortung übernehmen. Daher müssen Kommunikationsplattformen wie Facebook, Instagram und viele andere darauf achten, dass keine illegalen und strafbaren Inhalte in ihren Foren verbreitet werden. Es geht nicht um die Frage, ob es gerechtfertigt ist, dass Plattformen Accounts sperren oder Inhalte löschen, sondern es geht darum, ob dieses Sperren oder Löschen transparent und nachvollziehbar ist sowie aufgrund eines Regel­werks geschieht, das für alle gleich gilt.

Das, was die FPÖ Zensur nennt, sind in Wahrheit klare, nachvollziehbare Regeln, die für alle gelten. Fakenews, Rassismus, Willkür und Hass dürfen im Netz keinen Platz haben. – Vielen Dank. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. Rössler.)

14.27


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Dr. Susanne Fürst. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


14.27.58

Abgeordnete Dr. Susanne Fürst (FPÖ): Herr Vorsitzender! Frau Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ja, wir haben drei Anträge zum Thema Meinungsäußerungsfreiheit im Internet, in den sozialen Medien, auf den Plattformen mit Monopolstellung gestellt, und mein Vorredner hat betont: Fakenews, Hass, Hetze sollten im Internet nicht vor­kommen. – Ja, da sind wir uns natürlich einig, nur die Frage der Definition von Fakenews geht sehr weit auseinander.

Was ist Hass im Internet? – Mir wäre eigentlich schon klar, was das ist, wir haben da ja auch ein umfassendes Strafrechtsinstrumentarium. Wenn man aber die Erfahrungen der letzten Jahre betrachtet, insbesondere mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz in Deutsch­land, weiß man, dass, wenn Fakenews – angebliche Fakenews – oder Hass im Netz


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bekämpft wurden, sehr oft ganz einfach Regierungskritik gelöscht wurde. (Beifall bei der FPÖ.) Das soll es nicht sein, das ist Teil der Meinungsfreiheit!

Gerade jetzt, seit Corona, aber auch schon seit 2015, bei der Flüchtlingsbewegung, sieht man genau, was da als Fakenews oder als Hass im Netz bezeichnet wird. Gerade bei Corona ist es ganz absurd. Da werden einfach Aussagen von Medizinern, völlig sachli­che Aussagen, die aber halt die Regierungslinie in Sachen Corona nicht teilen, wegen Hass im Netz gesperrt – also da kann ich nicht mit.

Ja, mit der Entstehung der sozialen Medien vor etwa 15 Jahren kam es zu einer De­mokratisierung des Internets. Der Dorfplatz, wie Kollege Gerstl gesagt hat, hat sich ins Internet verlegt. Das ist ja eigentlich etwas Positives, da brauche ich jetzt nicht alle paar Meter einen Polizisten aufzustellen. Auch die Österreicher haben eben die Möglichkeit erhalten, eigene Inhalte zu erstellen, zu verbreiten, zugänglich zu machen, unabhängig vom öffentlichen Rundfunk oder auch von sonstigen kommerziell orientierten Verlegern beziehungsweise parallel dazu.

So konnte da jeder sozusagen seine eigene Meinung veröffentlichen und sich einer öffentlichen Diskussion stellen, ohne dass eben ein Filter eingebaut ist. Ja, das führt natürlich auch zu Problemen, aber es gibt das Strafrecht, mit dem man diesen begegnen kann. Der Druck, der da gekommen ist, oder der Schrei nach Kontrolle hat wie gesagt leider oft seine Ursache in dem Wunsch, dass unbequeme, regierungskritische Meinun­gen verschwinden sollen.

Viele verschiedene Länder sind da eben auch schon gesetzlich aktiv geworden und zwingen Facebook und Co gerade dazu, unangenehme – sage ich jetzt – Meinungen zu löschen. Facebook ist dem jetzt einmal durch die Einrichtung eines neuen Aufsichtsgre­miums namens Oversightboard entgegengekommen. Jetzt wird eigentlich von diesem mit willkürlichen Personen besetzten Oversightboard entschieden, was letztlich veröf­fentlicht werden darf. Sicher, Facebook ist ein Privatunternehmen, aber angesichts der Monopolstellung, die es hat, gelten da schon auch dieselben Regeln wie für öffentliche Stellen. Insofern ist es problematisch, dass letztlich ein nicht demokratisches Organ da­rüber entscheidet, was veröffentlicht werden darf. Wir sind für den Vorrang des Rechts­staates: Letztlich sollen ordentliche Gerichte entscheiden.

Nein zu mittelbarer Zensur – nur zum Abschluss, weil auch die Frau Minister immer meint, es liegt keine Zensur vor –: Unter Zensur versteht man die Vorabverhinderung von Inhalten durch Behörden. Ja, das ist eine klassische Definition, aber ehrlich gesagt, wenn Videos, Redebeiträge auf Youtube nach wenigen Minuten verschwinden, dann ist das lupenreine Zensur, weil dieser Inhalt eben der Öffentlichkeit vorenthalten und nicht zugänglich gemacht wird. Es sind keine staatlichen Behörden – das ist ja das, was wir kritisieren –, sondern man bedient sich halt des verlängerten Arms der Konzerne, indem man sie zum Beispiel auch mittels Kommunikationsplattformen-Gesetz, welches unter Ihrer Ägide entstanden ist, dazu zwingt. Wir sprechen uns gegen diese Tendenz aus.

Ein positives Beispiel wäre Polen, das da ein eigenes Gesetz entworfen hat. Ich habe jetzt nicht mehr die Zeit, das zu erläutern. Das verfolgt jedenfalls einen anderen Ansatz, muss man sagen, obwohl Polen eigentlich wegen seiner Rechtsstaatlichkeit, die angeb­lich in Zweifel zu ziehen ist, immer in Diskussion steht. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

14.32


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist nun Mag.a Agnes Sirkka Pram­mer. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


14.32.46

Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer (Grüne): Herr Präsident! Frau Bundesmi­nisterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Wir


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beschäftigen uns hier mit drei Anträgen, die alle in die gleiche Richtung gehen: Sie geben vor oder sie versuchen, die Meinungsfreiheit zu schützen. Das ist uns allen ein wichtiges Anliegen. Daher ist die berechtigte Frage: Warum stimmen wir diesen Anträgen nicht zu, warum unterstützen wir sie nicht?

Es ist so: Wir haben ja gerade das Informationsfreiheitsgesetz in die Begutachtung ge­bracht, und dieses Informationsfreiheitsgesetz ist ein wesentlicher Teil des Gesetzespa­ketes gegen Hass im Netz. Wir haben die Entscheidung getroffen, die in diesem Bereich immer zu treffen ist, nämlich dahin gehend, was passiert, wenn jemand etwas Rechts­widriges sagt, mit dem er die Rechte anderer verletzt. Dafür hat der Staat zwei Mög­lichkeiten: Die eine ist, er kann passiv bleiben, kann zuschauen, bis das Opfer sein Recht vor Gericht erstritten hat und die rechtswidrigen Inhalte gelöscht werden. Die Alternative ist, er verlangt eine Handlung, er verlangt, den rechtswidrigen Inhalt zu löschen. Auf den ersten Blick klingt es tatsächlich so, als würde das nicht viel Unterschied machen, aber es macht einen riesengroßen Unterschied für die Opfer. Es ist nämlich genau der Un­terschied zwischen Sich-wehren-Können und Zusehen-Müssen, wie Hasspostings wei­terverbreitet werden. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Dieser Unterschied bedeutet für die Opfer von Hass im Netz nicht selten, entweder weiter mit Anfeindungen, mit Schmähungen, mit Beschimpfungen und mit Beleidigungen zu leben oder – wenn die rechtswidrigen Inhalte verschwinden – wieder frei leben und sich in der virtuellen genauso wie in der realen Welt frei bewegen zu können. Diese Postings bleiben ja nicht im Netz, sie sind ja mit der Person verbunden. Die Person ist Menschen bekannt, hat Freunde, hat eine Familie, hat ein Umfeld, und sie alle lesen das. Deshalb ist es wichtig, dass diese Postings so schnell wie möglich aus dem Netz verschwinden.

Wir haben uns für den Weg des größtmöglichen Opferschutzes entschieden. Deshalb nehmen wir die Plattformen in die Pflicht. Wir verlangen von den Plattformen, diese Postings so rasch wie möglich zu entfernen. Schränken wir damit die Meinungsfreiheit ein? – Nein, die Meinungsfreiheit ist genau so konzipiert; unser Staatsgrundgesetz hat sie genau so konzipiert. Die Meinungsfreiheit umfasst keine rechtswidrigen, keine belei­digenden, keine hetzerischen Botschaften. Das ist nicht Teil der Meinungsfreiheit. (Bei­fall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.) Das hat auch nichts mit Zensur zu tun. Es entscheidet nicht darüber, welche Meinungen man gut oder schlecht findet. Es geht einzig und alleine darum, den Opfern größtmöglichen Schutz zu gewähren, die Tä­ter in die Pflicht zu nehmen und die Plattformbetreiber diese Pflicht erfüllen zu lassen.

Wir haben uns für den Weg des Opferschutzes entschieden, trotzdem haben wir Mecha­nismen vorgesehen, die sicherstellen, dass es da zu keiner überschießenden Regulie­rung kommt. Dazu wird es Rechtsprechung geben. Diese Rechtsprechung werden wir genau beobachten und uns genau ansehen. Wir schauen mit einem Blick nach Brüssel auch schon neugierig darauf, was mit dem Digital-Services-Act gelingen wird. Was wir aber nicht fortwährend anschauen wollen, sind Timelines voller Hasspostings – und dafür haben wir uns mit dem Informationsfreiheitsgesetz entschieden. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

14.36


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Dr. Harald Troch. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.36.41

Abgeordneter Dr. Harald Troch (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Her­ren! Wir diskutieren heute hier die freie Meinungsäußerung. Als Sozialdemokrat kann ich da mit Fug und Recht sagen: Uns von der SPÖ ist das ein absolutes Grundanliegen. Einer Partei, die mehr als 100 Jahre für das Recht auf freie Meinungsäußerung, für De­mokratie, für Pressefreiheit gekämpft hat, ist daher genau dieser Tagesordnungspunkt


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das Um und Auf einer Debatte im Parlament. Ich freue mich daher, dass dieser Antrag der Kollegin Fürst hier debattiert werden kann, denn es geht um ein Grundrecht, es geht um das Menschenrecht, eine freie Meinung zu haben, zu äußern und sie auch breit zu äußern.

Ich möchte kurz auf das Kommunikationsplattformen-Gesetz Bezug nehmen, das das Bundeskanzleramt beziehungsweise Frau Bundesministerin Edtstadler vorgelegt hat. Das ist mit Fug und Recht von der Opposition – auch von der SPÖ – abgelehnt worden, denn die Beurteilung, welche Meinung zulässig ist und welche Meinung öffentlich nicht zulässig ist, kann nicht von Onlinekonzernen, von Onlinemonopolisten vorgenommen werden. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird in diese Richtung ausgeliefert. Diese Regelung birgt eine große Gefahr, die große Gefahr des Overblockings, nämlich dass diese Institute, diese Plattformen, diese Internetplattformen aus Angst vor Schwie­rigkeiten die Zensur einfach sehr, sehr eng anlegen werden. Das ist eine Kritik, die ja von der Community, die sich damit näher aktiv beschäftigt, klar formuliert wird und die am Tisch liegt. Ich kann Ihnen jetzt schon vorhersagen, dass das so kommen wird. Daher sollten wir uns damit ein bisschen enger und tiefer auseinandersetzen.

Nun auch kurz zur Frage, was hier im Parlament diskutiert wird und werden darf: Es ist gesagt worden, die Nationale Strategie gegen Antisemitismus kommt und soll ins Ple­num kommen – das sagt auch Kollegin Blimlinger – und man wolle das breit diskutieren. Im Widerspruch dazu steht aber die Vertagungspolitik von Türkis und Grün. In den Aus­schüssen wird alles Mögliche auf den Sankt-Nimmerleins-Tag vertagt, damit es eben nicht ins Plenum kommt – und das ist eine Art Verhinderung, wenn nicht sogar Zensur der öffentlichen Diskussion hier im Parlament. (Beifall bei der SPÖ.)

Abschließend noch zur SPÖ-Position in diesen Fragen: Die SPÖ bekennt sich ganz klar zu einer breiten Meinungsfreiheit, allerdings sind da natürlich auch Grenzen zu setzen. Die Grenzen sind dort, wo es um Sexismus, um Frauenfeindlichkeit, um Homophobie, um Fremdenfeindlichkeit, um Rassismus geht. Beim Opferschutz sind ja seitens des Justizministeriums in der Regierungsvorlage Nägel mit Köpfen gemacht worden. Das ist gelungen, dazu steht die SPÖ. Zur Zensur durch Onlinekonzerne sagen wir allerdings klar Nein. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

14.40


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Hoyos-Trauttmans­dorff. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.40.11

Abgeordneter Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS): Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Es wurde von vielen Vorrednern schon gesagt, dass eigentlich alle drei Anträge, die uns hier vorliegen, ein ähnliches Thema behandeln. Ich denke, gerade der Redebeitrag meines Vorredners hat einen sehr wichtigen Aspekt hineingebracht, näm­lich das Overblocking, denn das ist eine der Grundthematiken, und auf dieser Basis sind diese Anträge hier ein Stück weit aufgebaut worden. Dabei geht es ja nicht nur darum, was und wie geblockt wird, sondern auch darum, dass der Staat hier einen sehr aktiven Schritt setzt, um die Rechtspflege in private Hand zu geben, und das ist natürlich etwas, das man sich sehr, sehr genau überlegen muss.

Wir haben diesen Schritt mit dem Kommunikationsplattformen-Gesetz – ich sage: lei­der – getan. Ich halte das für einen Riesenfehler, weil es insbesondere langfristig zu Konsequenzen führen kann, die wir hier heute noch gar nicht abschätzten können, ja wahrscheinlich auch nicht abschätzen wollen.

Die drei Anträge, die hier von der FPÖ eingebracht worden sind, deuten, glaube ich, genau die richtige Stoßrichtung an, zeigen, wie man vorgehen muss, um das Kommuni­kationsplattformen-Gesetz sozusagen zu reparieren. Das ist wahrscheinlich mit diesen drei Anträgen alleine nicht möglich, aber es wäre ein Schritt in diese Richtung.


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Nun muss man dazu natürlich auch sagen, dass wir zweien dieser drei Anträge nicht des Inhalts wegen kritisch gegenüberstehen, sondern wegen der konkreten Ausführung. Wir haben das auch schon im Ausschuss näher ausgeführt. Es ist nämlich so, dass Sie einerseits in einem der Anträge aus unserer Sicht durchaus widersprüchlich agieren, was für uns nicht ganz nachvollziehbar ist beziehungsweise wo wir einfach sagen, dass mit der Änderung des Staatsgrundgesetzes, die Sie anstreben, sich die Katze durchaus in den eigenen Schwanz beißen könnte.

Die zweite Sache, die Sie angesprochen haben oder die Sie in Ihren Anträgen drinnen haben, sind die 15 Millionen Euro, die Sie als Strafe bei Overblocking, also bei zu frühem Löschen, haben wollen. Das halte ich für eine durchaus sinnvolle Überlegung, so könnte man gegen Overblocking vorgehen. Allerdings halten wir die Strafe von 15 Millionen Euro für überzogen. Insbesondere wenn wir uns anschauen, was hier aktuell für Strafen vorgesehen sind, erkennen wir, dass hier einfach die Relationen nicht stimmen. Dement­sprechend glaube ich, dass man hier durchaus gemeinsam einen weiteren Schritt gehen kann, um das zu verhandeln und zu besprechen, weil es eben wirklich ein Thema ist.

Overblocking darf nicht weggewischt werden, weil es dann in weiteren Schritten, und da bin ich schon bei einigen Vorrednern, zu einer gewissen Form der Zensur führen kann beziehungsweise – leider – wird. So wie das Gesetz in der jetzigen Form formuliert ist, wird jedes Unternehmen sagen: Ich lösche, ich lösche, ich lösche so schnell wie mög­lich! – Die rechtliche Grundlage, die wir mit dem Kommunikationsplattformen-Gesetz geliefert haben, ist nämlich durchaus fragwürdig.

So ist darin etwa die Formulierung enthalten, dass die „Rechtswidrigkeit bereits für einen juristischen Laien ohne weitere Nachforschungen offenkundig“ sein soll. Das soll mir mal jemand erklären, was erstens einmal der juristische Laie ist; er soll die Rechtswidrigkeit beurteilen, und diese muss offenkundig für ihn sein. Also das ist schon eine spannende Sache, wenn Frau Prammer sagt, sie freut sich schon auf die juristischen Diskussionen, die nachher geführt werden. Ich kann Ihnen eines garantieren: Da wird es Hunderte un­terschiedliche Meinungen geben, und das werden ganz lange Verfahren werden, die uns eine Zeit lang lahmlegen werden.

Wir hätten auf die europäische Ebene warten sollen, das haben wir von Anfang an ge­sagt. Leider ist das nicht passiert. Die Bundesregierung hat wieder einmal eine PR-Show abziehen müssen und hat etwas präsentiert, das unausgereift war. Dementsprechend sind diese Anträge, die jetzt von der Opposition kommen, leider notwendig, um zu versu­chen, zu reparieren, was noch zu reparieren ist. (Beifall bei den NEOS.)

14.44


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag.a Selma Yildi­rim. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


14.44.19

Abgeordnete Mag. Selma Yildirim (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Beschimpfungen, Beleidigungen, Fakenews, Vergewaltigungsan­drohungen, Mordandrohungen sind inakzeptabel, und das Internet, sehr geehrte Damen und Herren, ist kein rechtsfreier Raum. Die Auswüchse, wenn es etwa um Antisemi­tismus – darum ging es ja in der Debatte vorhin – oder Islamophobie geht, sind zutiefst zu verurteilen.

Sie wissen, wir haben jahrelang zu Recht über die Bekämpfung von Hass im Netz de­battiert. Als es um die strafrechtliche Verfolgung ging, um Vereinfachungen, um das ver­einfachte Mandatsverfahren, um mehrere Bestimmungen, die wir beschlossen haben, um da vorzugehen, haben wir als SPÖ zugestimmt. Das heißt, im Justizteil passt es ja ganz gut. Nicht okay ist, dass wir zwar ein Paket beschlossen, aber die Ressourcen nicht zur Verfügung gestellt haben. Die Justiz bräuchte 70 Richterinnen und Richter mehr,


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aber auch mehr Staatsanwältinnen und Staatsanwälte. Da haben wir noch gar keine Schritte unternommen.

Wir haben das Kommunikationsplattformen-Gesetz aus folgendem Grund abgelehnt: Wenn wir einerseits einen Beschluss haben und auf der anderen Seite das Recht pri­vatisieren, indem wir im öffentlichen Dienst die Ressourcen nicht zur Verfügung stellen, sodass jetzt Großkonzerne entscheiden sollen, dann lehnen wir das ab. Recht muss staatlich beurteilt werden und nicht durch Onlinekonzerne, durch womöglich freie Mitar­beiter oder eben Praktikantinnen und Praktikanten.

Ich möchte die Debatte gar nicht verlängern. Wir haben uns einige Male dazu geäußert. Wir bleiben bei unserem Standpunkt: Die Privatisierung des Rechts lehnen wir strikt ab; und wir wollen ein Mehr an Ressourcen, damit das, was richtig und gut ist und bei dem Sie auch unsere Unterstützung bekommen, entsprechend umgesetzt werden kann. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

14.46


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Bundesministerin Mag. Karoline Edtstadler zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesministerin.


14.46.40

Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt Mag. Karoline Edtstadler: Herr Präsident! Hohes Haus! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Wir haben in der letzten Sitzung des Verfassungsausschusses ausführlich über dieses The­ma gesprochen. Ich möchte aber auch hier im Plenum als Verfassungsministerin ganz klar Stellung dazu nehmen.

Die Meinungsäußerungsfreiheit ist ein Grundrecht in Österreich, und ich stehe zu diesem Grundrecht so was von felsenfest, wie man nur stehen kann! (Beifall bei ÖVP und Grü­nen.) Die Meinungsäußerungsfreiheit steht aber auch unter einem Gesetzesvorbehalt, und Frau Abgeordnete Prammer hat es gesagt: Von der Meinungsäußerungsfreiheit sind Hass und Gewalt nicht umfasst.

Wir haben immer gesagt, wir wollen Opfern von Hass im Netz rasch Unterstützung an­gedeihen lassen. Ich sage Ihnen eines: Das Schlimmste für Opfer von Hass im Netz ist, dass sich diese Hassmitteilungen unkontrolliert schnell verbreiten. Da gilt es, einzu­schreiten, und das machen wir auch mit dem Kommunikationsplattformen-Gesetz, in­dem jemand, der sich davon betroffen fühlt, das melden kann – idealerweise mit einem Button, wir werden das ab 1.4. sehen –, damit dieser Inhalt dann sofort gelöscht werden kann.

Auf der zweiten Seite gibt es mittlerweile das Mandatsverfahren, welches, aus der Justiz kommend, eingerichtet wurde. Auch das ist eine Möglichkeit. Das wird aber trotzdem natürlich eine längere Zeit in Anspruch nehmen als die kurze Frist von 24 Stunden, die das Kommunikationsplattformen-Gesetz vorsieht. Dieses verpflichtet Plattformen auch, und das sage ich ganz deutlich, strafrechtswidrige Inhalte, die im Gesetz taxativ, also abschließend, aufgezählt sind, rasch zu löschen, wenn sie als solche identifiziert werden.

Herr Abgeordneter Drobits, niemand sagt, dass das ein Praktikant machen soll. Die Plattformen werden von uns in die Pflicht genommen. Wir sagen ihnen: Sie müssen das prüfen, sie müssen das einschätzen und sie müssen es auch überprüfbar machen! Im Gesetz ist nämlich vorgeschrieben, dass sowohl ein Löschen als auch ein Nichtlöschen einer Überprüfung zugänglich sein muss und dass die Entscheidung der Plattform ge­setzesbasiert erfolgen muss. Das ist unsere Vorgabe.

Ich möchte auch mit einem aufräumen: Viele sagen jetzt: Na, wir können doch nicht Unternehmen – Großkonzerne, wie Frau Abgeordnete Yildirim gesagt hat – darüber ent­scheiden lassen, was gelöscht wird und was nicht gelöscht wird! – Meine sehr geehrten


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Damen und Herren, genau das passiert jetzt, und zwar ohne rechtliche Vorgabe. Sie müssen, wenn Sie auf Facebook oder auf andere Plattformen gehen, den Community­richtlinien zustimmen, und dort steht, was und wann gelöscht wird und was nicht. Da passiert es dann zum Beispiel auch, dass die Venus von Willendorf gelöscht wird, weil dort vermeintlich zwei nackte Brüste zu sehen sind.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben mit diesem Kommunikationsplatt­formen-Gesetz einen Schritt gesetzt, der notwendig ist, auch auf europäischer Ebene. Und ja, es ist richtig, dass es da einen sehr sensiblen Bereich gibt, und das ist der Be­reich des Overblockings. Wir müssen da hinschauen, wir werden auch weiterhin hin­schauen, und wir wissen auch, dass in Deutschland beim Netzwerkdurchsetzungsgesetz hingeschaut wird. Dazu gab es eine Studie, bei der herausgekommen ist, dass bisher keine großen Probleme mit Overblocking gesehen worden sind, dass man das aber auch weiterhin sensibel beobachten wird. Auch das ist einem Überprüfungsverfahren zugäng­lich, und wir haben hier entsprechende Schritte gesetzt.

Abschließend möchte ich Ihnen sagen: Ja, wenn man Vorgaben macht, dass Hass im Netz entfernt wird, dann gibt es vielleicht auch ein Risiko, dass da oder dort etwas gelöscht wird, das nicht darunterfällt. Gar nichts zu tun, kann aber im 21. Jahrhundert wohl nicht die Antwort sein! Genau deshalb unterstützen wir auch die Europäische Union mit der Vorlage des DSA, denn genau das ist auch im Digital-Services-Act vorgesehen. Wir gehen in Österreich voran. Wir hoffen, mit unserer Expertise auch zu einer guten europäischen Lösung beitragen zu können.

Für mich steht auf der einen Seite die Meinungsäußerungsfreiheit außer Zweifel, auf der anderen Seite aber auch die Notwendigkeit, gegen Hass im Netz effektiv vorzugehen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.50


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Mag. Martin Engelberg. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.51.02

Abgeordneter Mag. Martin Engelberg (ÖVP): Herr Präsident! Frau Ministerin! Kollegin­nen und Kollegen! Damit es vielleicht auch noch einmal ganz klar ausgesprochen ist: Wir reden hier nicht darüber, dass irgendjemand Rede- und Meinungsfreiheit nicht als höchstes Gut oder eines der höchsten Güter einer liberalen Gesellschaft sehen würde. Vermeiden wir es, uns gegenseitig irgendwelche Vorwürfe zu machen, niemand will Zen­sur!

Es sind sehr, sehr heikle Rechtsmaterien, mit denen wir uns heute beschäftigen müssen, weil soziale Medien gerade in Bezug auf die Rede- und Meinungsfreiheit eine besondere Herausforderung für den liberalen Rechtsstaat sind. Wir müssen uns dem aber stellen.

Ich denke, in den Redebeiträgen, die ich bis jetzt gehört habe, war es interessant, die Frage herauszuhören: Ja, was ist die Richtschnur? – Es gibt die eindeutigen Fälle: Frau­enfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, was auch immer. Es gibt aber natürlich viele politisch gar nicht so ganz klar zuordenbare Äußerungen und Statements. Ich hatte bei dem einen oder anderen Kollegen – oder Kollegin – das Gefühl, dass die Richtschnur, was in Ordnung ist und was nicht, wahrscheinlich die eigene ist. Was gesagt sein darf, ist sozusagen das eigene Dafürhalten. Das geht eben nicht. Wir können als Gesellschaft nicht die Verantwortung an Einzelpersonen übertragen, zu beurteilen, ob etwas so oder so ist.

Das heißt, wir werden daran scheitern, hier und heute für jetzt und für die Zukunft schon endgültig entscheiden zu können, was in Ordnung ist und was nicht in Ordnung ist. Das wird in unterschiedlichen Ländern vielleicht auch unterschiedlich gehandhabt werden.


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 152

Wir sehen das ja ganz aktuell bei der Sperre des Kontos des früheren Präsidenten Do­nald Trump, was in den Vereinigten Staaten, aber auch in Europa eine ganz hitzige De­batte ausgelöst hat. Und es wird darauf noch lange keine ganz klare, endgültige Antwort geben.

Mich erinnert es im Übrigen an die Diskussionen über die Pornografiegesetze, zu denen, glaube ich, einmal ein Richter gesagt hat: Zeigt mir die Pornografie, und ich sage dann, ob es pornografisch ist oder nicht!

Ich glaube, wir müssen uns dieser Aufgabe stellen. Ich glaube, dass das Kommunika­tionsplattformen-Gesetz der richtige Weg ist. Es ist noch nicht das letzte Wort, es ist ein Prozess, der alle Länder, alle Gesellschaften momentan sehr beschäftigt. Ich denke aber, diese Anträge, die jetzt von der FPÖ kamen, sind nicht etwas, das uns nicht inhalt­lich beschäftigt, aber wir haben das Gefühl, es ist letztlich durch das Kommunikations­plattformen-Gesetz und den Weg, den wir dabei gehen, überholt. Dieser Weg ist der richtige, und deswegen werden wir nicht zustimmen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.54


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag. Friedrich Ofenauer. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.54.36

Abgeordneter Mag. Friedrich Ofenauer (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Mi­nisterin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen im Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Anlass für die jetzige De­batte ist ein Entschließungsantrag der FPÖ, dem zufolge die Feststellung über die Rechtswidrigkeit von Äußerungen ordentlichen Gerichten obliegen soll. Das ist an und für sich eine Selbstverständlichkeit. Um die Frau Bundesministerin noch einmal zu wie­derholen und es zu unterstreichen: An der Meinungsfreiheit wird nicht gerüttelt und ist nicht zu rütteln.

Was ist aber der Hintergrund? – Der Hintergrund ist das Kommunikationsplattformen-Gesetz, wodurch Inhalte, die anstößig, beleidigend, verletzend sind, gelöscht werden sollen. Die FPÖ schreit: Zensur!, und erweckt wieder einen falschen Eindruck, denn Zen­sur ist eine Vorabkontrolle, eine Kontrolle vor einer Veröffentlichung.

Jetzt frage ich mich: Was steckt denn dahinter? Wie könnte sich das auswirken? – Die Auswirkung ist, dass beleidigende, anstößige und verletzende Inhalte länger im Internet sichtbar sind und länger Schaden anrichten, als es unbedingt notwendig ist, denn auch wenn ein Mandatsverfahren durchgeführt wird, dauert es eine gewisse Zeit, bis ein Rich­ter entscheiden würde. Da frage ich vor allem Sie von der FPÖ: Wollen Sie das wirklich? Ich will das auf jeden Fall nicht. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Unter dem Deckmantel des Vorwurfs der Zensur werden eine Vernaderung und ein öffentliches Bloßstellen ermöglicht, die länger als notwendig sichtbar sind. Das können wir nicht wollen.

Ludwig Wittgenstein, ein Philosoph, so wie auch Herbert Kickl vielleicht einmal einer war, hat gesagt: „Sprache schafft Wirklichkeit“. Denken wir zurück: „Im Anfang war das Wort“, heißt es, aber noch viel früher sind die Gedanken. Nicht jeder Gedanke ist es aber auch wirklich wert, dass er schriftlich oder mündlich zu Worten wird. Da gibt es eine Grenze, die Grenze des Anstands, die Grenze des Respekts, die Grenze der Moral, denn diese Worte können auch zu Taten werden.

Wenn ich jetzt den Klubobmann der FPÖ vor mein geistiges Auge hole, wie er vor einer johlenden Menschenmenge agitiert, dann wird mir fast ein bisschen angst und bange, dass manche Gedanken tatsächlich zu Worten werden, manche Worte tatsächlich zu


Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll89. Sitzung, 24. März 2021 / Seite 153

Taten. Denken Sie an die Bilder aus den Vereinigten Staaten, den Sturm auf das Kapitol! Ein Präsident twittert irgendetwas und die Menschenmenge stürmt dann das Kapitol. Ich frage Sie, vor allem die Kolleginnen und Kollegen von der FPÖ: Wollen Sie so etwas haben? Also ich will das jedenfalls nicht. Deswegen kann man diesem Antrag und allem, was dahintersteht, auch nicht zustimmen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.57


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Ist seitens der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Das ist nicht der Fall.

Wie vereinbart verlege ich die Abstimmungen an den Schluss der Abstimmungen über die Vorlagen der Tagesordnungspunkte 8 bis 12.

14.57.23Abstimmung über die Tagesordnungspunkte 8 bis 12


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir kommen nun zu den verlegten Abstimmungen über die Tagesordnungspunkte 8 bis 12, die ich über jeden Tagesordnungspunkt getrennt vornehme.

Wünschen die Klubs eine Unterbrechung? – Das ist nicht der Fall.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 8: Antrag des Verfas­sungsausschusses, den Bericht betreffend den Freiwilligen Nationalen Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele „Österreich und die Agenda 2030“, vor­gelegt von der Bundesministerin für EU und Verfassung, III-243 der Beilagen, zur Kennt­nis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für dessen Kenntnisnahme sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstimmig angenommen.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Pet­ra Bayr, Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend „transparente Be­stellung der Geschäftsführung der Austrian Development Agency“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dafür sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit. Der Antrag ist abgelehnt.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 9: Antrag des Verfas­sungsausschusses, den Bericht betreffend die Nationale Strategie gegen Antisemitis­mus, vorgelegt von der Bundesministerin für EU und Verfassung, III-256 der Beilagen, zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für dessen Kenntnisnahme eintreten, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist mehrheitlich angenommen.

Wir gelangen nun zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 10: Antrag des Verfas­sungsausschusses, seinen Bericht 720 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiezu ihre Zustimmung geben, um ein entsprechen­des Zeichen. – Das ist mehrheitlich angenommen.

Wir gelangen nun zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 11: Antrag des Verfas­sungsausschusses, seinen Bericht 721 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.