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Stenographisches Protokoll

 

 

 

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9. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

 

XXV. Gesetzgebungsperiode

 

Mittwoch, 29. Jänner 2014

 

 


Stenographisches Protokoll

9. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich

XXV. Gesetzgebungsperiode              Mittwoch, 29. Jänner 2014

Dauer der Sitzung

Mittwoch, 29. Jänner 2014: 9.05 – 23.00 Uhr

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Tagesordnung

1. Punkt: Bericht über den Antrag 81/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolf­gang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bun­desministeriengesetz 1986 geändert wird

2. Punkt: Bericht über den Antrag 98/A der Abgeordneten Otto Pendl, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gehalts­gesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Richter- und Staatsanwalt­schaftsdienstgesetz und das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz geändert werden

3. Punkt: Bericht und Antrag über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das zdesvertragslehrpersonengesetz geändert werden

4. Punkt: Bericht über den Antrag 112/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz
zur authentischen Interpretation des § 13a Abs. 2 Tabakgesetzes 1995, BGBl. Nr. 431/1995, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 120/2008

5. Punkt: Bericht über den Antrag 82/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Dr. Reinhold Lopatka, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments (Euro­pawahlordnung – EuWO) geändert wird

6. Punkt: Bericht über den Antrag 116/A der Abgeordneten Gabriele Tamandl, Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem eine vorläu­fige Vorsorge für das Finanzjahr 2014 getroffen wird (Gesetzliches Budgetproviso­rium 2014) und das Bundesfinanzrahmengesetz 2014 bis 2017 geändert wird

7. Punkt: Dritte Lesung: Bericht über den Antrag 42/A der Abgeordneten Mag. An­dreas Schieder, Karlheinz Kopf, Ing. Norbert Hofer, Dieter Brosz, MSc, Dr. Kathrin Nachbaur, Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundes­gesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Geschäftsordnung des Nationalrates (Ge­schäftsordnungsgesetz 1975) geändert wird

8. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem das B-VG und das Arbeitslosenversicherungsgesetz geändert werden (22/A)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 2

9. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Pensionsreformgesetz 2013 (34/A)

10. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem das Bundes-Verfas­sungsgesetz – B-VG, BGBl. Nr. 1/1930, geändert wird (7/A)

11. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Geschäftsord­nungsgesetz 1975 geändert wird (52/A)

12. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die öster­reichische Staatsbürgerschaft (Staatsbürgerschaftsgesetz 1985 – StbG), BGBl. Nr. 311/1985 idF BGBl. I Nr. 188/2013, geändert wird (15/A)

13. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Albert Steinhauser, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gerichtsgebührengesetz geändert wird (23/A)

14. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz zur so­zialen Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern geschaffen und das geltende Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz (K-SVFG) aufgehoben wird (25/A)

15. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Landwirtschafts­gesetz 1992 geändert wird (50/A)

16. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die Gewerbeordnung 1994, BGBl. Nr. 194/1994, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 202/2013, das Abfallwirtschaftsgesetz 2002, BGBl. I Nr. 102/2002, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 193/2013, das Emissionsschutzgesetz für Kesselanlagen, BGBl. I Nr. 127/2013, das Mineralrohstoffgesetz, BGBl. I Nr. 38/1999, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 129/2013, und das Umweltverträglichkeitsprü­fungsgesetz 2000, BGBl. Nr. 697/1993, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 95/2013, geändert werden (Erste Energieeffizienznovelle 2013) (10/A)

17. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz über die Informa­tionsfreiheit (Informationsfreiheit-BVG) (6/A)

18. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz, das Bundesgesetz über die Geschäftsordnung des Nationalrates, das Volksbegehren­gesetz 1973 und das Volksbefragungsgesetz 1989 geändert werden (24/A)

19. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Dr. Rainer Hable, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Parteiengesetz geändert wird (35/A)

20. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Dr. Rainer Hable, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungs­gesetz und das Geschäftsordnungsgesetz 1975 geändert werden (39/A)

21. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Georg Willi, Kolleginnen und Kol­legen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Führerscheingesetz geändert wird (16/A)

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Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 3

Inhalt

Personalien

Verhinderungen .............................................................................................................. 45

Geschäftsbehandlung

Redezeitbeschränkung nach Beratung in der Präsidialkonferenz gemäß § 57 Abs. 3 Z 2 der Geschäftsordnung .......................................................................................................... 92

Unterbrechung der Sitzung .................................................................  159, 221, 270, 274

Verlangen auf Durchführung einer namentlichen Abstimmung .................  220, 270, 273

Verlesung der vorgesehenen Fassung eines Teiles des Amtlichen Protokolls die­ser Sitzung durch Präsidentin Mag. Barbara Prammer ........................................................................ 319

Genehmigung des verlesenen Teiles des Amtlichen Protokolls ............................... 321

Aktuelle Stunde (2.)

Thema: „Perspektiven der Familienförderung in Österreich“ ............................. 45

Redner/Rednerinnen:

Dipl.-Ing. Georg Strasser ............................................................................................. 45

Bundesministerin MMag. Dr. Sophie Karmasin ...................................................... 47

Angela Lueger .............................................................................................................. 50

Dorothea Schittenhelm ............................................................................................... 51

Heinz-Christian Strache .............................................................................................. 53

Mag. Daniela Musiol ..................................................................................................... 54

Dr. Georg Vetter ........................................................................................................... 56

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES .............................................................................. 57

Katharina Kucharowits ................................................................................................ 58

Claudia Durchschlag ................................................................................................... 60

Anneliese Kitzmüller .................................................................................................... 61

Julian Schmid, BA ....................................................................................................... 63

Leopold Steinbichler .................................................................................................... 64

Mag. Gerald Loacker .................................................................................................... 66

Aktuelle Stunde – Aktuelle Europastunde (3.)

Thema: „Duales Ausbildungssystem, Ausbildungsgarantie – Österreich als Beispiel für Europa“          ............................................................................................................................... 67

Redner/Rednerinnen:

Dr. Josef Cap ................................................................................................................ 67

Bundeskanzler Werner Faymann ............................................................................... 70

Mag. Christine Muttonen ............................................................................................. 72

Dr. Reinhold Lopatka ................................................................................................... 73

Dr. Walter Rosenkranz ................................................................................................. 75

Dr. Harald Walser ......................................................................................................... 77

Frank Stronach ............................................................................................................. 78

Mag. Dr. Matthias Strolz .............................................................................................. 79

Dr. Sabine Oberhauser, MAS ..................................................................................... 81

Dr. Angelika Winzig ...................................................................................................... 83

Bernhard Themessl ..................................................................................................... 84

Mag. Birgit Schatz ........................................................................................................ 86

Dr. Kathrin Nachbaur ................................................................................................... 87

Mag. Dr. Angelika Rosa Mlinar ................................................................................... 88


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 4

Ausschüsse

Zuweisungen ........................................  90, 279, 282, 284, 288, 292, 295, 299, 303, 305,

309, 311, 314, 317, 319

Unvereinbarkeitsangelegenheiten

Erster Bericht des Unvereinbarkeitsausschusses ........................................................ 92

Dringliche Anfrage

der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend noch mehr Milliarden für die Hypo Alpe Adria und wieder weniger Geld für Wissenschaft und Bildung (502/J) ....................................................................................................... 159

Begründung: Dr. Eva Glawischnig-Piesczek ............................................................ 165

Vizekanzler Dr. Michael Spindelegger ..................................................................... 169

Debatte:

Mag. Werner Kogler ................................................................................................... 175

Mag. Andreas Schieder ............................................................................................. 178

Dr. Reinhold Lopatka ................................................................................................. 179

Elmar Podgorschek ................................................................................................... 182

Dr. Kathrin Nachbaur ................................................................................................. 184

Dr. Rainer Hable ......................................................................................................... 187

Dr. Harald Walser ....................................................................................................... 190

Mag. Laura Rudas ...................................................................................................... 191

Mag. Andreas Zakostelsky ........................................................................................ 193

MMag. DDr. Hubert Fuchs ........................................................................................ 194

Ing. Waltraud Dietrich ................................................................................................ 196

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES ............................................................................ 199

Sigrid Maurer .............................................................................................................. 201

Hermann Lipitsch ....................................................................................................... 204

Gabriel Obernosterer ................................................................................................. 205

Dr. Walter Rosenkranz ............................................................................................... 206

Dr. Georg Vetter ......................................................................................................... 208

Mag. Dr. Matthias Strolz ............................................................................................ 209

Kai Jan Krainer ........................................................................................................... 211

Gabriele Tamandl ....................................................................................................... 213

Mag. Gernot Darmann ............................................................................................... 215

Dr. Marcus Franz ........................................................................................................ 217

Mag. Bruno Rossmann ............................................................................................. 218

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Kathrin Nachbaur, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Stabilitätsabgabe“ – Ablehnung ..........................................................................  186, 220

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Kathrin Nachbaur, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verfassungsrechtliche Schuldenbremse und Begren­zung der Steuer- und Abgabenquote“ – Ablehnung            198, 220

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Modellregionen Gemeinsame Mittelschule – Ablehnung (na­mentliche Abstimmung)  202, 220

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Rainer Hable, Kolleginnen und Kollegen betreffend Insolvenzrecht für Gebietskörperschaften – Ablehnung                                                 211, 222

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Kathrin Nachbaur, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Wirtschaftsschutzpakt“ – Ablehnung .................................................................  218, 222


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 5

Verhandlungen

1. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 81/A der Abge­ordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministeriengesetz 1986 geän­dert wird (20 d.B.) ................................................ 93

Redner/Rednerinnen:

Heinz-Christian Strache .............................................................................................. 93

Mag. Andreas Schieder ............................................................................................... 95

Sigrid Maurer ................................................................................................................ 97

Dr. Reinhold Lopatka ................................................................................................... 99

Dr. Georg Vetter ......................................................................................................... 101

Dr. Nikolaus Scherak ................................................................................................. 102

Bundesminister Dr. Josef Ostermayer ................................................................... 107

Dr. Andreas F. Karlsböck .......................................................................................... 108

Angela Lueger ............................................................................................................ 111

Mag. Christiane Brunner ........................................................................................... 112

Mag. Michael Hammer ............................................................................................... 113

Christoph Hagen ........................................................................................................ 115

Dr. Rainer Hable ......................................................................................................... 117

Dr. Reinhard Eugen Bösch ....................................................................................... 118

Mag. Alev Korun ......................................................................................................... 119

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend Eingliederung der Pädagogischen Hochschulen in das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft – Ableh­nung .......................................................................................  104, 121

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schaffung eines Bildungsministeriums – Ablehnung ..........................................  110, 121

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Selbständiges Ressort für Wissenschaft und Forschung“ – Ablehnung ..........  116, 121

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Rainer Hable, Kolleginnen und Kollegen betreffend gesetzliche Festsetzung einer vierwöchigen Begutachtungs­frist von Regierungsvorlagen – Ablehnung           117, 121

Annahme des Gesetzentwurfes ................................................................................... 120

Gemeinsame Beratung über

2. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 98/A der Abge­ordneten Otto Pendl, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienste­tengesetz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz und das Lan­deslehrer-Dienstrechtsgesetz geändert werden (17 d.B.)           ............................................................................................................................. 122

Berichterstatter: Johann Singer ................................................................................. 122

3. Punkt: Bericht und Antrag des Verfassungsausschusses über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966 und das Land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz geän­dert werden (18 d.B.) ................................. 122

Redner/Rednerinnen:

Christian Lausch ........................................................................................................ 122

Otto Pendl ................................................................................................................... 125


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 6

Johann Singer ............................................................................................................ 129

Mag. Albert Steinhauser ............................................................................................ 130

Christoph Hagen ........................................................................................................ 131

Mag. Dr. Matthias Strolz ............................................................................................ 134

Dr. Harald Walser ....................................................................................................... 135

Bundesminister Dr. Josef Ostermayer ................................................................... 140

Christoph Hagen (tatsächliche Berichtigung) ............................................................ 142

Entschließungsantrag der Abgeordneten Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen betreffend angemessene Gehaltserhöhung und Attraktivierung des öf­fentlichen Dienstes – Ablehnung         124, 143

Entschließungsantrag der Abgeordneten Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verbesserung der Situation der Exekutivbeamten durch ein eigenes Exekutivdienstrecht“ – Ablehnung               133, 143

Annahme der beiden Gesetzentwürfe in 17 und 18 d.B. ............................................. 143

4. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 112/A der Ab­geordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz zur authentischen Interpretation des § 13a Abs. 2 Tabakgesetzes 1995, BGBl. Nr. 431/1995, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 120/2008 (19 d.B.) .................................................................................................. 144

Redner/Rednerinnen:

Dr. Eva Mückstein ...................................................................................................... 144

Dr. Peter Wittmann .................................................................................................... 145

Mag. Wolfgang Gerstl ................................................................................................ 146

Mag. Roman Haider ................................................................................................... 148

Dr. Kathrin Nachbaur ................................................................................................. 149

Gabriel Obernosterer ................................................................................................. 149

Dr. Marcus Franz ........................................................................................................ 150

Annahme des Gesetzentwurfes ................................................................................... 151

5. Punkt: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 82/A der Abge­ordneten Dr. Peter Wittmann, Dr. Reinhold Lopatka, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Wahl der Mit­glieder des Europäischen Parlaments (Europawahlordnung – EuWO) geändert wird (21 d.B.) ........................................................................................................................ 152

Berichterstatter: Mag. Wolfgang Gerstl ..................................................................... 152

Redner/Rednerinnen:

Mag. Harald Stefan ..................................................................................................... 152

Dr. Peter Wittmann .................................................................................................... 154

Mag. Daniela Musiol ................................................................................................... 155

Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich ................................................................................ 157

Dr. Josef Cap .............................................................................................................. 158

Mag. Michaela Steinacker ......................................................................................... 158

Annahme des Gesetzentwurfes ................................................................................... 159

6. Punkt: Bericht des Budgetausschusses über den Antrag 116/A der Abgeord­neten Gabriele Tamandl, Kai Jan Krainer, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem eine vorläufige Vorsorge für das Finanzjahr 2014 ge­troffen wird (Gesetzliches Budgetprovisorium 2014) und das Bundesfinanzrah­mengesetz 2014 bis 2017 geändert wird (22 d.B.) ...................................................... 223


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 7

Redner/Rednerinnen:

Mag. Gernot Darmann ............................................................................................... 223

Gabriele Tamandl ....................................................................................................... 224

Mag. Bruno Rossmann ............................................................................................. 230

Kai Jan Krainer ........................................................................................................... 232

Ing. Waltraud Dietrich ................................................................................................ 233

August Wöginger ....................................................................................................... 234

Dr. Rainer Hable ......................................................................................................... 235

Staatssekretär Mag. Jochen Danninger .................................................................. 237

Cornelia Ecker ............................................................................................................ 238

Dr. Walter Rosenkranz ............................................................................................... 239

Nikolaus Prinz ............................................................................................................. 241

Matthias Köchl ............................................................................................................ 243

Ing. Mag. Hubert Kuzdas ........................................................................................... 245

Mag. Nikolaus Alm ..................................................................................................... 246

Staatssekretärin Mag. Sonja Steßl ........................................................................... 248

Gabriel Obernosterer ................................................................................................. 252

Dr. Andreas F. Karlsböck .......................................................................................... 252

Petra Bayr, MA ........................................................................................................... 256

Tanja Windbüchler-Souschill .................................................................................... 257

Mag. Andreas Zakostelsky ........................................................................................ 259

MMMag. Dr. Axel Kassegger .................................................................................... 260

Mag. Karin Greiner ..................................................................................................... 262

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl ......................................................................................... 263

Ing. Mag. Werner Groiß ............................................................................................. 264

Mag. Dr. Matthias Strolz ............................................................................................ 265

Rainer Wimmer .......................................................................................................... 267

Christoph Hagen ........................................................................................................ 269

Entschließungsantrag der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kollegin­nen und Kollegen betreffend die rot-schwarzen Schließungen von Polizeidienst­stellen – Ablehnung (namentliche Abstimmung)  226, 270

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Dr. Matthias Strolz, Kollegin­nen und Kollegen betreffend Reduktion der Bundes- und Landesparteienförde­rung und Verwendung der Minderaufwendungen für die Sanierung des österrei­chischen Parlaments – Ablehnung .................................  236, 272

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aussetzung von Gehaltserhöhungen für hoch dotierte Kulturmanager – Ablehnung  242, 272

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Erstellung des Budgetbegleitgesetzes 2014 – Ableh­nung ..................................  242, 272

Entschließungsantrag der Abgeordneten Matthias Köchl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verdoppelung des Grundfreibetrags beim Gewinnfreibetrag im Einkommensteuergesetz – Ablehnung  244, 272

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend Neuregelung im Körperschaftsteuergesetz – Ablehnung                                              250, 272

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend Neuregelung der Gesellschaftssteuer im Kapitalverkehrsteu­ergesetz – Ablehnung  250, 272

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einrichtung einer GmbH „Zero“ – Ablehnung ......................................................  251, 272


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 8

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Andreas F. Karlsböck, Kollegin­nen und Kollegen betreffend Erstellung eines Fachhochschul-Entwicklungs- und ‑Finanzierungsplans – Ablehnung  254, 272

Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Andreas F. Karlsböck, Kollegin­nen und Kollegen betreffend Erhöhung der Fördersätze für die Fachhochschul-Studienplätze – Ablehnung .  255, 273

Entschließungsantrag der Abgeordneten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend: Die österreichische Entwicklungszusammenar­beit endlich auf stabile Beine stellen – Ablehnung     258, 273

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kol­legen betreffend ausreichende budgetäre Ausstattung des österreichischen Bun­desheeres – Ablehnung  261, 273

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend die finanzielle Lage der Filmwirtschaft – Ableh­nung ...........................................  264, 273

Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Dr. Matthias Strolz, Kollegin­nen und Kollegen betreffend Beibehaltung des Gewinnfreibetrags im Einkom­mensteuergesetz – Ablehnung (namentliche Abstimmung)      267, 273

Annahme des Gesetzentwurfes ................................................................................... 269

7. Punkt: Dritte Lesung: Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 42/A der Abgeordneten Mag. Andreas Schieder, Karlheinz Kopf, Ing. Norbert Hofer, Dieter Brosz, MSc, Dr. Kathrin Nachbaur, Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bun­desgesetz über die Geschäftsordnung des Nationalrates (Geschäftsordnungsge­setz 1975) geändert wird (4 d.B.) .......................................................................................................................... 275

Annahme des Gesetzentwurfes in dritter Lesung ........................................................ 275

8. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kol­leginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem das B-VG und das Arbeitslosenversicherungsgesetz geändert werden (22/A) ................................................................................................ 276

Redner/Rednerinnen:

Mag. Judith Schwentner ........................................................................................... 276

Ulrike Königsberger-Ludwig .................................................................................... 277

Dr. Angelika Winzig .................................................................................................... 277

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein ....................................................................... 278

Dr. Marcus Franz ........................................................................................................ 279

Zuweisung des Antrages 22/A an den Ausschuss für Arbeit und Soziales ................. 279

9. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend Pensionsreformgesetz 2013 (34/A) ............................................................................. 279

Redner/Rednerinnen:

Mag. Gerald Loacker .................................................................................................. 280

Dr. Sabine Oberhauser, MAS ................................................................................... 280

Mag. Gertrude Aubauer ............................................................................................. 28


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 9

1

Mag. Judith Schwentner ........................................................................................... 282

Zuweisung des Antrages 34/A an den Ausschuss für Arbeit und Soziales ................. 282

10. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem das Bun­des-Verfassungsgesetz – B-VG, BGBl. Nr. 1/1930, geändert wird (7/A) ...................................................................................................................... 283

Redner/Rednerinnen:

Mag. Harald Stefan ..................................................................................................... 283

Erwin Spindelberger .................................................................................................. 283

Dr. Gabriela Moser ..................................................................................................... 284

Zuweisung des Antrages 7/A an den Geschäftsordnungsausschuss ......................... 284

11. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirkl­huber, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Ge­schäftsordnungsgesetz 1975 geändert wird (52/A)      ............................................................................................................................. 284

Redner/Rednerinnen:

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber ........................................................................... 285

Hermann Lipitsch ....................................................................................................... 285

Martina Diesner-Wais ................................................................................................ 286

Dr. Susanne Winter .................................................................................................... 286

Michael Pock ............................................................................................................... 287

Zuweisung des Antrages 52/A an den Geschäftsordnungsausschuss ....................... 288

12. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Alev Korun, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die österreichische Staatsbürgerschaft (Staatsbürgerschaftsgesetz 1985 – StbG), BGBl. Nr. 311/1985 idF BGBl. I Nr. 188/2013, geändert wird (15/A) ....................................................................................................................................... 288

Redner/Rednerinnen:

Mag. Alev Korun ......................................................................................................... 288

Otto Pendl ................................................................................................................... 289

Johann Rädler ............................................................................................................ 290

Christian Hafenecker ................................................................................................. 290

Christoph Hagen ........................................................................................................ 291

Zuweisung des Antrages 15/A an den Ausschuss für innere Angelegenheiten .......... 292

13. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gerichtsge­bührengesetz geändert wird (23/A)                         292

Redner/Rednerinnen:

Mag. Albert Steinhauser ............................................................................................ 292

Dr. Johannes Jarolim ................................................................................................ 293

Eva-Maria Himmelbauer, BSc .................................................................................. 293

Christian Lausch ........................................................................................................ 294

Zuweisung des Antrages 23/A an den Justizausschuss ............................................. 295

14. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem ein Bundesge­setz zur sozialen Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern geschaffen und das geltende Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz (K-SVFG) aufgehoben wird (25/A) ............................................................................................................................ 295

Redner/Rednerinnen:

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl ......................................................................................... 295

Elisabeth Hakel ........................................................................................................... 295

Mag. Dr. Maria Theresia Fekter ................................................................................ 296

Josef A. Riemer .......................................................................................................... 297


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 10

Dr. Marcus Franz ........................................................................................................ 298

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES ............................................................................ 299

Zuweisung des Antrages 25/A an den Kulturausschuss ............................................. 299

15. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirkl­huber, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Landwirtschaftsgesetz 1992 geändert wird (50/A)              ............................................................................................................................. 299

Redner/Rednerinnen:

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber ........................................................................... 300

Erwin Preiner .............................................................................................................. 300

Ing. Manfred Hofinger ................................................................................................ 301

Harald Jannach ........................................................................................................... 302

Leopold Steinbichler .................................................................................................. 302

Zuweisung des Antrages 50/A an den Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft ....... 303

16. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die Gewerbe­ordnung 1994, BGBl. Nr. 194/1994, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 202/2013, das Abfallwirtschaftsgesetz 2002, BGBl. I Nr. 102/2002, zu­letzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 193/2013, das Emissions­schutzgesetz für Kesselanlagen, BGBl. I Nr. 127/2013, das Mineralrohstoffge­setz, BGBl. I Nr. 38/1999, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 129/2013, und das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000, BGBl. Nr. 697/1993, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 95/2013, ge­ändert werden (Erste Energieeffizienznovelle 2013) (10/A) ............................................................................ 303

Redner/Rednerinnen:

Mag. Christiane Brunner ........................................................................................... 303

Wolfgang Katzian ....................................................................................................... 304

Ing. Mag. Werner Groiß ............................................................................................. 304

Gerhard Schmid ......................................................................................................... 305

Zuweisung des Antrages 10/A an den Umweltausschuss .......................................... 305

17. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz über die Informationsfreiheit (Informationsfreiheit-BVG) (6/A) .............................................................................................................................. 305

Redner/Rednerinnen:

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES ............................................................................ 306

Dr. Peter Wittmann .................................................................................................... 306

Mag. Dr. Beatrix Karl ................................................................................................. 307

Mag. Philipp Schrangl ............................................................................................... 307

Mag. Albert Steinhauser ............................................................................................ 308

Zuweisung des Antrages 6/A an den Verfassungsausschuss .................................... 309

18. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Mag. Daniela Musiol, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfas­sungsgesetz, das Bundesgesetz über die Geschäftsordnung des Nationalrates, das Volksbegehrengesetz 1973 und das Volksbefragungsgesetz 1989 geändert werden (24/A) ............................................................................................................................ 309

Redner/Rednerinnen:

Mag. Daniela Musiol ................................................................................................... 309

Dr. Josef Cap .............................................................................................................. 310

Mag. Michael Hammer ............................................................................................... 310

Mag. Harald Stefan ..................................................................................................... 310


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 11

Zuweisung des Antrages 24/A an den Verfassungsausschuss .................................. 311

19. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Dr. Rainer Hable, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Parteiengesetz ge­ändert wird (35/A) ............................. 311

Redner/Rednerinnen:

Dr. Rainer Hable ......................................................................................................... 311

Dr. Johannes Jarolim ................................................................................................ 312

Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller .................................................................... 312

Dieter Brosz, MSc ...................................................................................................... 313

Zuweisung des Antrages 35/A an den Verfassungsausschuss .................................. 314

20. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Dr. Rainer Hable, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem das Bun­des-Verfassungsgesetz und das Geschäftsordnungsgesetz 1975 geändert wer­den (39/A) ........................................... 314

Redner/Rednerinnen:

Dr. Rainer Hable ......................................................................................................... 314

Angela Lueger ............................................................................................................ 315

Mag. Wolfgang Gerstl ................................................................................................ 315

Mag. Gernot Darmann ............................................................................................... 316

Mag. Daniela Musiol ................................................................................................... 316

Zuweisung des Antrages 39/A an den Verfassungsausschuss .................................. 317

21. Punkt: Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Georg Willi, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Führerscheingesetz geän­dert wird (16/A) ..................... 317

Redner/Rednerinnen:

Georg Willi .................................................................................................................. 317

Johann Hell ................................................................................................................. 317

Andreas Ottenschläger ............................................................................................. 318

Walter Rauch .............................................................................................................. 318

Zuweisung des Antrages 16/A an den Verkehrsausschuss ........................................ 319

Eingebracht wurden

Petition .......................................................................................................................... 90

Petition betreffend „USt.-Option-Ungleichbehandlung abstellen“ (Ordnungsnum­mer 4) (überreicht vom Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber)

Bürgerinitiative ............................................................................................................ 90

Bürgerinitiative betreffend „Aufhebung der Dienstrechts-Novelle 2013 – Pädago­gischer Dienst („neues Lehrerdienstrecht“) und Gestaltung eines modernen, at­traktiven und leistungsorientierten Lehrerdienstrechts“ (Ordnungsnummer 36)

Regierungsvorlagen ................................................................................................... 90

13: Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Internationalen Orga­nisation für Migration über den rechtlichen Status der Organisation in Österreich und dem Sitz ihrer Büros in Wien

14: Bundesgesetz, mit dem die Straßenverkehrsordnung 1960 geändert wird (26. StVO-Novelle)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 12

15: Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Republik Zypern über die Verwendung von Flughäfen und anderen Einrichtungen in der Republik Zy­pern im Falle von Evakuierungen aus Drittländern

16: Bundesgesetz, mit dem eine Ermächtigung zur Verfügung über Bundesver­mögen erteilt wird

23: Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG zwischen dem Bund und dem Land Oberösterreich über die Errichtung und den Betrieb einer Medizinischen Fakultät und die Einrichtung des Studiums der Humanmedizin an der Universität Linz

24: Abgabenänderungsgesetz 2014 – AbgÄG 2014

25: Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Universität für Weiter­bildung Krems (DUK-Gesetz 2004) geändert wird

Berichte ......................................................................................................................... 90

Vorlage 10 BA: Monatserfolg November 2013; BM f. Finanzen

Vorlage 11 BA: Bericht über die Genehmigung von Vorbelastungen für das 4. Quartal 2013; BM f. Finanzen

III-31: Bericht über das Ergebnis seiner Erhebung der durchschnittlichen Einkom­men sowie der zusätzlichen Leistungen für Pensionen bei Unternehmungen und Einrichtungen im Bereich der öffentlichen Wirtschaft des Bundes in den Jah­ren 2011 und 2012 (Reihe Einkommen 2013/1); Rechnungshof

III-33: Bericht, Reihe Bund 2013/13; Rechnungshof

III-34: Bericht, Reihe Bund 2014/1; Rechnungshof

III-35: Tätigkeitsbericht der Ombudsstelle für Studierende; BM f. Wissenschaft und Forschung

III-36: Förderungsbericht 2012; Bundesregierung

III-37: Bericht über die Tätigkeit der Arbeitsinspektion im Jahr 2012; BM f. Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

III-38: Bericht über den Bundes-Zielsteuerungsvertrag für die Jahre 2013 bis 2016 aufgrund der Entschließung des Nationalrates vom 26. April 2013, E 301-NR/XXIV.GP; BM f. Gesundheit

III-39: Bericht über die Volksgruppenförderung des Bundeskanzleramtes 2011; Bundesregierung

III-40: Bericht über die Volksgruppenförderung des Bundeskanzleramtes 2012; Bundesregierung

III-41: Bericht, Reihe Bund 2014/2; Rechnungshof

III-42: Bericht betreffend Jahresvorschau 2014 auf der Grundlage des Legislativ- und Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission bzw. zum Jahrespro­gramm des Rates; BM f. Gesundheit

Anträge der Abgeordneten

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend den Ausbau der di­rekten Demokratie in Österreich (117/A)(E)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 13

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung einer Sub­ventionsbremse (118/A)(E)

Ing. Waltraud Dietrich, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Studie zur Evaluierung der Auswirkungen der NFC-Bankomatkarten auf die Konsumenten“ (119/A)(E)

Ulrike Weigerstorfer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Anpassung des EU-Grenz­werts für Feinstaubbelastung an den WHO-Grenzwert (120/A)(E)

Ulrike Weigerstorfer, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verbot von Fracking“ (121/A)(E)

Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bundeskompetenz Ele­mentarpädagogik (122/A)(E)

Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen betreffend: Mittel für Ausbau der Kin­derbetreuung an Qualitätskriterien knüpfen (123/A)(E)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend vollständige Umset­zung der Aarhus-Konvention (124/A)(E)

Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rechtsanspruch auf kos­tenlosen Ganztagskindergartenplatz ab dem ersten Geburtstag (125/A)(E)

Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein zweites verpflichtendes kostenloses Kindergartenjahr für alle Kinder (126/A)(E)

Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen betreffend frühere Auszahlung von Familienleistungen sowie monatliche Auszahlung der Familienbeihilfe (127/A)(E)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Maßnahmenpaket gegen il­legale Arbeiten im Bereich des Bauens (128/A)(E)

Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen betreffend massive Men­schenrechtsverletzungen in Russland durch Anti-Homosexuellen-Gesetz (129/A)(E)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen betreffend gesetzliche Veranke­rung der „Netzneutralität“ (130/A)(E)

Dr. Harald Walser, Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Modellregionen zur Gemeinsamen Schule (131/A)(E)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Behandlung des Natio­nalen Aktionsplans für Menschen mit Behinderungen im Nationalrat (132/A)(E)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Novellierung des Behinder­tengleichstellungsgesetzes (133/A)(E)

Mag. Aygül Berivan Aslan, Kolleginnen und Kollegen betreffend kontaktloses Be­zahlen (134/A)(E)

Mag. Aygül Berivan Aslan, Kolleginnen und Kollegen betreffend Neufassung der In­kassokosten-VO (135/A)(E)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen betreffend flexible Schuleingangsphase (136/A)(E)

Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Blindenführhunde als me­dizinische Rehabilitationsmaßnahme (137/A)(E)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 14

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verbot von Fracking in Österreich (138/A)(E)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen betreffend leistbaren Wohnbau (139/A)(E)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend: Wale und Delfine sind keine Konkurrenz der Fischer, sondern eine zu schützende Spezies (140/A)(E)

Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen betreffend: Die österreichi­sche Entwicklungszusammenarbeit endlich auf stabile Beine stellen (141/A)(E)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Kenn­zeichnung von Lebensmitteln (142/A)(E)

Dr. Harald Walser, Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Gemeinsame Schule – machen wir endlich Dampf in Wien (143/A)(E)

Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch, zuletzt geändert durch BGBl. 179/2013, ab­geändert wird (Mindestlohngesetz) (144/A)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966 und das Land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz geändert werden (145/A)

Julian Schmid, BA, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Grundsätze für Hilfen für Familien und Erziehungshilfen für Kinder und Jugendliche (Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz 2013 - B-KJHG 2013) geändert wird (146/A)

Dr. Josef Cap, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bun­desgesetz, mit dem das ORF-Gesetz geändert wird (147/A)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen betreffend Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik 2014–2020 – Umsetzung in Österreich II (148/A)(E)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Blaulicht für First Responder im Einsatzfall (149/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung eines transparenten Lohnzettels (150/A)(E)

Anneliese Kitzmüller, Kolleginnen und Kollegen betreffend Anerkennung der deutsch­sprachigen Minderheit in Slowenien (151/A)(E)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung eines Österreich-Tickets (152/A)(E)

Anneliese Kitzmüller, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verbesserung der Mög­lichkeit der steuerlichen Berücksichtigung der Kinderbetreuungskosten (153/A)(E)

Anneliese Kitzmüller, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Abschaffung der Zu­verdienstgrenze bei Inanspruchnahme des Kinderbetreuungsgeldes (154/A)(E)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung eines ös­terreichweiten E-Ticketing für den öffentlichen Verkehr (155/A)(E)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ersatz­zeiten für Heimkinder in der Pensionsversicherung (156/A)(E)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 15

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein modernes FPÖ-Bil­dungskonzept für Österreichs Schulen (157/A)(E)

Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Kennzeichnung von Fleisch mittels AT-Stempel“ (158/A)(E)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Sitzerhöhungen für Kinder bei Taxifahrten (159/A)(E)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Benutzung der Busspur durch einspurige Kraftfahrzeuge“ (160/A)(E)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Mindestgeschwindigkeit von 110 km/h auf der Überholspur bei zweispurigen Autobahnen (161/A)(E)

Dr. Franz-Joseph Huainigg, Petra Bayr, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Entwicklungszusammenarbeit (162/A)(E)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Selbständiges Ressort für Wissenschaft und Forschung“ (163/A)(E)

Dr. Kathrin Nachbaur, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Stabilitätsabgabe“ (164/A)(E)

Dr. Kathrin Nachbaur, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Wirtschaftsschutzpakt“ (165/A)(E)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verbesserung der Situation der Exekutivbeamten durch ein eigenes Exekutivdienstrecht“ (166/A)(E)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Amtshilfe für die Bundes­ministerin für Inneres betreffend das Gesetz ,Organisation des öffentlichen Sanitäts­dienstes‘“ (167/A)(E)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Jährliche Valorisierung des Pflegegeldes im Rahmen einer gesetzlichen Pflegeversicherung statt Erhöhung von Massensteuern“ (168/A)(E)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Bundesweite Harmonisierung und Vereinfachung der Förderlandschaft im Bereich der individuellen Unterstützung und Rehabilitation“ (169/A)(E)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Neue Strukturen für Öster­reich – Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger und umfassende Gesund­heitsreform“ (170/A)(E)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Anerkennung von Blinden­führhunden als medizinische Rehabilitationsbehelfe“ (171/A)(E)

Ing. Waltraud Dietrich, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Bundeseinheitliche Ju­gendschutzbestimmungen“ (172/A)(E)

Dr. Reinhold Lopatka, Dr. Josef Cap, Tanja Windbüchler-Souschill, Mag. Chris­toph Vavrik, Dr. Jessi Lintl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einsatz für demo­kratische Entwicklungen in der Ukraine (173/A)(E)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz über die Mauteinhebung auf Bundesstraßen (Bundesstraßen-Mautgesetz 2002 – BStMG) (174/A)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 16

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz vom 27. Juni 1979 über das Dienstrecht der Beamten (Beamten-Dienst­rechtsgesetz 1979 – BDG 1979) geändert wird (175/A)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Förderung für heimische Photovoltaik-Anlagen (176/A)(E)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Förderung von Stromspei­chern (177/A)(E)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erstellung eines Fachhochschul-Entwicklungs- und Finanzierungsplans (178/A)(E)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen betreffend sofortige Erhöhung der Studienbeihilfe um 17% und jährliche Valorisierung (179/A)(E)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Universitätsgesetz 2002 (UG 2002) geändert wird (180/A)

Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend Beschränkung der Cross-Com­pliance-Bestimmungen auf ein Mindestausmaß (181/A)(E)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aussetzung von Ge­haltserhöhungen für hoch dotierte Kulturmanager (182/A)(E)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhöhung der Förder­sätze für die Fachhochschul-Studienplätze (183/A)(E)

Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend notwendige Änderungen des Einkommensteuergesetzes im Zuge der Neuberechnung von Einheitswerten (184/A)(E)

Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung einer Förderober­grenze für land- und forstwirtschaftliche Betriebe auf 50 000 Euro pro Betrieb und Jahr aus dem Agrarbudget der EU und Österreichs (185/A)(E)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend gezielten Humusaufbau in österreichischen Böden (186/A)(E)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Nutzung der Bahnverbin­dung Oberwart–Friedberg für den Personenverkehr (187/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Transparenz und Qualitätssiche­rung bei AMS-Kursen (188/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Maßnahmenpaket gegen die sek­torale Arbeitslosigkeit in Österreich (189/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Herkunftslandprinzip bei der Min­destsicherung (190/A)(E)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Forcierung gentechnikfreier Futtermittel und Versicherung für Lizenzgeber von GT-Futtermittel (191/A)(E)

Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Mineralölsteuergesetz 1995 geändert wird (192/A)

Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend Vereinheitlichung des Sachkun­denachweises (193/A)(E)

Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend jährliche Berichtspflicht für die Agrar Markt Austria Marketing GmbH an den Nationalrat (194/A)(E)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 17

Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen betreffend ausreichende Dotierung der Maßnahme zur Modernisierung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe (Investitionsför­derung) (195/A)(E)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bundes verfassungsgesetzliche Bestandsgarantie für Gemeinden und Städte durch verpflichtende Volksabstimmung (196/A)(E)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz vom 27. Juni 1979 über das Dienstrecht der Beamten (Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979 – BDG 1979) geändert wird (197/A)

Dr. Kathrin Nachbaur, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verfassungsrechtliche Schuldenbremse und Begrenzung der Steuer- und Abgabenquote“ (198/A)(E)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Stopp dem Familienbeihilfenexport ins Ausland (199/A)(E)

Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bedarfs- und Kapazitäts­erhebung im tertiären Sektor sowie Ausbau der UNI-Autonomie im Bereich der Zu­gangsregelungen (200/A)(E)

Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend den Ausbau der gemein­nützigen Stiftungen in Österreich sowie einer stärkeren Verankerung der Philanthropie in Österreichs Gesellschaft (201/A)(E)

Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Parteiengesetz und das Parteien-Förderungsgesetz geändert werden (202/A)

Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministeriengesetz 1986 geändert wird (203/A)

Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Parteiengesetz geändert wird (204/A)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend Neuregelung des Gewinn­freibeitrags im Einkommensteuergesetz (205/A)(E)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einrichtung einer GmbH „Zero“ (206/A)(E)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Kapitalverkehrsteuergesetz geändert wird (207/A)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Körperschaftsteuergesetz geändert wird (208/A)

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufnahme des Kindergarten- und Hortwesens in den Bereich der Bundeskompetenzen und Ver­ankerung eines Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung (209/A)(E)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend Entbürokratisierung der An­tragstellung der Rot-Weiß-Rot-Karte (210/A)(E)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aussetzung der Vorrats­datenspeicherung (211/A)(E)

Dr. Rainer Hable, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Geschäftsordnungsgesetz geändert wird (212/A)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 18

Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend öffentlich-rechtlichem Rechtsschutz gleichwertigen Rechtsschutz bei der Auslagerung von Sicherheitsaufga­ben an Private (213/A)(E)

Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend vollständige Verankerung der UN-Kinderrechtskonvention in der Verfassung (214/A)(E)

Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ratifikation des 3. Fakul­tativprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention (215/A)(E)

Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Geschäftsordnung des Nationalrats (Geschäftsord­nungsgesetz 1975) geändert wird (216/A)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Ausländerbeschäftigungsgesetz, sowie das Niederlassungs- und Aufenthaltsge­setz geändert werden (217/A)

Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Modellregion zur ge­meinsamen Schule unter besonderer Berücksichtigung der Schulautonomie (218/A)(E)

Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen betreffend jährliche Valorisierung der Familienleistungen (219/A)(E)

Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen betreffend Abschaffung der Zuver­dienstgrenze beim Kinderbetreuungsgeld (220/A)(E)

Zurückgezogen wurden die Verlangen auf erste Lesung binnen drei Monaten über den

Antrag 13/A der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Erfassung von Umgebungslärm und über die Planung von Lärmminderungsmaßnahmen (Bundes-Um­gebungslärmschutzgesetz – Bundes-LärmG) geändert wird (Zu 13/A), den

Antrag 14/A der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz zur Förderung des Mehrweganteils von Getränkeverpa­ckungen (Zu 14/A), den

Antrag 17/A der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend Bedarfskompetenz des Bundes für Klimaschutz (Zu 17/A), den

Antrag 19/A der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das ASVG abgeändert wird (Zu 19/A), den

Antrag 20/A der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz vom 24. Oktober 1967 betreffend den Familienlastenausgleich durch Beihilfen (Familienlastenausgleichsge­setz 1967) idF des BGBl. I Nr. 81/2013 geändert wird (Zu 20/A), sowie den

Antrag 21/A der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erhöhung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung (Zu 21/A)

Anfragen der Abgeordneten

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Statistische Daten zu Wohnungseinbrüchen“ (278/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Förde­rungen für NGOs und Vereine 2013 (279/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 19

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Förderungen für NGOs und Verei­ne 2013 (280/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (281/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (282/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (283/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (284/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz be­treffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (285/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesvertei­digung und Sport betreffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (286/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (287/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (288/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (289/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Fa­milie und Jugend betreffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (290/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend Förderungen für NGOs und Vereine 2013 (291/J)

Mag. Gernot Darmann, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Polizeidienststellen in Kärnten (292/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend vom Bundeskriminalamt als ge­fälscht erkannte und der Botschaft der Republik Indien als echt bestätigte Führer­scheine (293/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend vom Bundeskriminalamt als gefälscht erkannte und der Botschaft der Islamischen Republik Afghanistan als echt bestätigte Führerscheine (294/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend vom Bundeskriminalamt als gefälscht erkannte und der Botschaft der Bundesrepublik Nigeria als echt bestätigte Führerscheine (295/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend vom Bundeskriminalamt als ge­fälscht erkannte und der Botschaft der Islamischen Republik Pakistan als echt be­stätigte Führerscheine (296/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 20

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend vom Bundeskriminalamt als gefälscht erkannte und der Botschaft der Isla­mischen Republik Pakistan als echt bestätigte Führerscheine (297/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend vom Bundeskriminalamt als gefälscht erkannte und der Botschaft der Re­publik Indien als echt bestätigte Führerscheine (298/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend vom Bundeskriminalamt als gefälscht erkannte und der Botschaft der Isla­mischen Republik Afghanistan als echt bestätigte Führerscheine (299/J)

Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Ver­kehr, Innovation und Technologie betreffend Zukunft der Linzer Eisenbahnbrücke (300/J)

Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend das internationale Ansehen des Kunst- und Kulturlandes Österreich (301/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Pflegegeldeinstufung durch Diplompflegekräfte (302/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesmi­nister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Öffnung des Arbeits­marktes für Rumänen und Bulgaren (303/J)

Josef A. Riemer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend die BVD-Verordnung (304/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz be­treffend wiederholte Schändung einer Gedenktafel (305/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betref­fend Übergriffe durch Häftlinge auf Justizpersonal im Jahr 2013 (306/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Ignorieren der gesetzlich verankerten Mehrsprachigkeit in Südtirol durch italienische Behörden (307/J)

Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäi­sche und internationale Angelegenheiten betreffend Optimierungspotenziale der Diplo­matischen Akademie Wien (308/J)

Josef A. Riemer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Gewalt gegen Journalisten in der Ukrai­ne (309/J)

Mag. Gernot Darmann, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend die Situation der deutschspra­chigen Volksgruppen in Slowenien (310/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend rechtswidrige Einreise und rechtswidrigen Aufenthalt 2013 (311/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 21

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Schlepperunwesen 2013 (312/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Gewaltdelikte 2013 in den Landeshauptstädten (313/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend medizinische Betreuung von Asylwerbern 2013 (314/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend § 121 Fremdenpolizeigesetz (315/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Polizeidienststellen in Tirol (316/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Ladendiebstahl 2013 (317/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend gefälschte Ausweise von Fremden 2013 (318/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend die Dauer von Asylverfahren 2013 (319/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend verschwundene Asylwerber 2013 (320/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend unrechtmäßige Inanspruchnahme von sozialen Leistungen 2013 (321/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Aufenthaltsehen 2013 (322/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Ankerkinder“ 2013 (323/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Untersuchungen zur Altersdiagnose 2013 (324/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Überprüfung eines behaupteten Verwandtschaftsverhältnisse 2013 (325/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Betreuung von Asylwerbern 2013 (326/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend die in Grundversorgung befindlichen Fremden 2013 (327/J)

Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne­res betreffend die geplante Schließung von 100 Polizeiinspektionen (328/J)

Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Eigentumsdelikte 2013 in den Landeshauptstädten (329/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Meldestelle für Kinderpornografie und Kindersextourismus 2013 (330/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend die in Grundversorgung befindlichen Fremden im Bundesland Salzburg 2013 (331/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend die in Grundversorgung befindlichen Fremden im Bundesland Niederösterreich 2013 (332/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 22

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend die in Grundversorgung befindlichen Fremden im Bundesland Oberösterreich 2013 (333/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend die in Grundversorgung befindlichen Fremden im Bundesland Vorarlberg (334/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend die in Grundversorgung befindlichen Fremden im Bundesland Tirol 2013 (335/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend die in Grundversorgung befindlichen Fremden im Bundesland Kärnten 2013 (336/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend die in Grundversorgung befindlichen Fremden im Bundesland Steiermark 2013 (337/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die in Grundversorgung befindlichen Fremden im Bundesland Burgen­land 2013 (338/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend die in Grundversorgung befindlichen Fremden im Bundesland Wien 2013 (339/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Doppelstaatsbürgerschaft und internationale Abkommen (340/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend vom Bundeskriminalamt als gefälscht erkannte und der Botschaft der Islamischen Re­publik Pakistan als echt bestätigte Führerscheine (341/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend vom Bundeskriminalamt als gefälscht erkannte und der Botschaft der Republik Indien als echt bestätigte Führerscheine (342/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend vom Bundeskriminalamt als gefälscht erkannte und der Botschaft der Bundesrepublik Nigeria als echt bestätigte Führerscheine (343/J)

Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend vom Bundeskriminalamt als gefälscht erkannte und der Botschaft der Islamischen Re­publik Afghanistan als echt bestätigte Führerscheine (344/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Igno­rieren der gesetzlich verankerten Mehrsprachigkeit in Südtirol durch italienische Behör­den (345/J)

Mag. Gernot Darmann, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend die Situation der deutschsprachigen Volksgruppen in Slowenien (346/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Hausapotheke in der Marktgemeinde St. Josef (Bezirk Deutschlandsberg) (347/J)

Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betref­fend Chaos im Kärntner ÖVP-Seniorenbund (348/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Programm für die ländliche Entwicklung (ELER 2014–2020) (349/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Regionalpolitik in Österreich – STRAT.AT 2020 (350/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 23

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Regionalpolitik in Österreich – STRAT.AT 2020 (351/J)

Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Ver­öffentlichung von Entscheidungen der Verwaltungsgerichte, der Unabhängigen Verwal­tungssenate und anderer Sonderbehörden (352/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landes­verteidigung und Sport betreffend „Der Selbstbedienungsladen OSV überlebt wohl jede Wahl“ (353/J)

Petra Steger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend mögliches Versickern österreichischer Sportfördermittel (354/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, So­ziales und Konsumentenschutz betreffend Verein „Integratio“ (355/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Holzimporte nach Österreich (356/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Holzimporte nach Österreich (357/J)

Mag. Elisabeth Grossmann, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) (358/J)

Ing. Waltraud Dietrich, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Eigentumsrechte österreichi­scher Landwirte in Ungarn (359/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (360/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (361/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (362/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (363/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (364/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (365/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz be­treffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (366/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (367/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Aufträge an Karmasin.Motiv­forschung GesmbH (368/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 24

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (369/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (370/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Fa­milie und Jugend betreffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (371/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend Aufträge an Karmasin.Motivforschung GesmbH (372/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend Straftaten und Selbsttötungen in Haft 2011, 2012 und 2013 (373/J)

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend die Hypo Group Alpe Adria (HGAA) und das „Projekt Galileo“ (374/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend „Wirkungsstudie ,Zur Wirkung männlicher Kinder­gartenpädagogen auf Kinder im elementarpädagogischen Alltag‘“ (375/J)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Umsetzung der 599 Maßnahmen des Rechnungshofs (376/J)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesvertei­digung und Sport betreffend Umsetzung der 599 Maßnahmen des Rechnungshofs (377/J)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Umsetzung der 599 Maßnahmen des Rech­nungshofs (378/J)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Umsetzung der 599 Maßnahmen des Rechnungshofs (379/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend Häftlingszahlen, bedingte Entlassungen, Entlassungen gem. § 133a StVG, gemeinnützige Leistung sowie elektronisch überwachten Hausarrest im Jahr 2013 (380/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Un­terricht, Kunst und Kultur betreffend Undurchsichtiges aus dem Burgtheater (381/J)

Ing. Robert Lugar, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend „Umsetzung der 599 Maßnahmen des Rechnungshofs“ (382/J)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betref­fend „Umsetzung der 599 Maßnahmen des Rechnungshofs“ (383/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Rechtsberatung für die ÖBB (384/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inne­res betreffend rechtsextreme Straftaten im Jahr 2013 (385/J)

Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend: Schützt der Schutzweg? (386/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Maßnahmen der EU gegen illegale Einwanderung (387/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 25

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend ausgelagerte Veran­staltungen des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenhei­ten (388/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Finanzen betreffend ausgelagerte Veranstaltungen des Bundesministeriums für Finanzen (389/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Gesundheit betreffend ausgelagerte Veranstaltungen des Bundesministeriums für Gesundheit (390/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesminis­terin für Inneres betreffend ausgelagerte Veranstaltungen des Bundesministeriums für Inneres (391/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Justiz betreffend ausgelagerte Veranstaltungen des Bundesministeriums für Jus­tiz (392/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesmi­nister für Landesverteidigung und Sport betreffend ausgelagerte Veranstaltungen des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport (393/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend ausgela­gerte Veranstaltungen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (394/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesminis­terin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend ausgelagerte Veranstaltungen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (395/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend opt-out bei Smartmetern (396/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Personalberatertätigkeit in den bzw. für die ÖBB (397/J)

Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Notverstaatlichung“ der Hypo Alpe-Adria Gruppe (398/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend die geplante Verwendung der Erlöse aus dem Ergebnis der Frequenz­spektrumsauktion vom 21.10.2013 (399/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend geplante Verwendung der Erlöse aus dem Er­gebnis der Frequenzspektrumsauktion vom 21.10.2013 (400/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Un­terricht, Kunst und Kultur betreffend Einkommen im Kulturbereich (401/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend Anzahl der staatsanwaltschaftlichen Berichte und Weisungen (402/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betref­fend „Unterhaltspflicht für Väter – Anspannungsregelung“ (403/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 26

Dr. Jessi Lintl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend „Umsetzung der Jugendgarantie“ (404/J)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesver­teidigung und Sport betreffend „Drogenfälle beim Bundesheer“ (405/J)

Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend drohende Verluste und Unregelmäßigkeiten in der finanziellen Gebarung des Burgtheaters (406/J)

Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend ungeklärten Rechtsschutz im Fall von Menschenrechtsverletzungen, offene Station, faktische Anwesenheit von PolizistInnen im Vergleich zu G4S-MitarbeiterInnen uvm im Schubhaftgefängnis Vordernberg (407/J)

Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Entschuldung der Republik Sudan (408/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend irreführende Aussagen in Anfragebeantwortungen zum Thema Welterbe und Semmeringbahn (409/J)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend Vertretung von Umweltinteressen (410/J)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Vertretung von Umweltinteressen (411/J)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finan­zen betreffend Vertretung von Umweltinteressen (412/J)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Vertretung von Umwelt­interessen (413/J)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Ver­kehr, Innovation und Technologie betreffend Vertretung von Umweltinteressen (414/J)

Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend Vertretung von Umweltinteressen (415/J)

Mag. Maximilian Unterrainer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Fracking in Österreich, Gefahr für unser Trinkwasser (416/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesminis­terin für Inneres betreffend Angriff türkischstämmiger Männer auf Polizisten in der Sil­vesternacht (417/J)

Ing. Thomas Schellenbacher, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Gewinnversteuerung aus Einkünften im Ausland (418/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesminis­terin für Inneres betreffend unfassbare Ermittlungsvorgänge rund um das Ableben von N.N. (419/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend mögliche Verwicklungen der OeNB in Goldschmuggel (420/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Goldleihgeschäfte der OeNB mit ihren früheren Eigentümern (421/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 27

Gerhard Schmid, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betref­fend Neubau der Justizanstalt Puch bei Hallein/privates Sicherheitspersonal (422/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesmi­nister für Justiz betreffend Anzeige betreffend Verdacht des sexuellen Missbrauches von Unmündigen bzw. pornographischer Darstellung Minderjähriger (423/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend die Einsetzung einer Kommission zur Klärung des Blutgold-Skanda­les (424/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Helmut Schmidt und die Einführung goldgedeckter Eurobonds (425/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Klärung der Vorgänge in Zusammenhang mit dem Scheitern der Photovoltaik-Fördermittelvergabe am 2. Jänner 2014 (426/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Auswirkungen der Arbeits­marktöffnung auf den Reinigungssektor (427/J)

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesver­teidigung und Sport betreffend Kaserne Pinkafeld (428/J)

Michael Pock, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Fa­milie und Jugend betreffend OeMAG Antragsverfahren/Photovoltaik Förderung 2014 (429/J)

Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend die finanzielle Unterstützung von pflegen­den Angehörigen für Ersatzpflege (430/J)

Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Rückstufungen Pflegegeld (431/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend Entwicklung des Kinderbeistands 2012 und 2013 (432/J)

Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend Interimistische Leitung der HLW Tulln (433/J)

Anton Heinzl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend Gerüchte über die Umsiedlung der Justizanstalt Stein nach Statzendorf (434/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Finanzen betreffend Arbeitsstrich in der Herbststraße (435/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Finanzen betreffend Arbeitsstrich in der Favoritenstraße (436/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Finanzen betreffend Arbeitsstrich in der Brünner Straße (437/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend 46 ungeklärte Fragen zum Thema Gold (438/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Barrennummern und Mehrfachentleihungen (439/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 28

Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend Förderungen für Photovoltaik-Module (440/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend physisches Gold, JP Morgan und die OeNB (441/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Lotsungen durch Rettungsgassen (442/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesminis­terin für Inneres betreffend Polizeikontrollen in diversen Wiener U-Bahn-Stationen (443/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend günstige EU-Pässe rumänischer Behörden für Moldawier (444/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesmi­nister für Gesundheit betreffend Gratiszahnspangen (445/J)

Christian Hafenecker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Traisental Schnellstraße S 34 (446/J)

Christian Hafenecker, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend aufgelassene Bahnlinie Hainfeld–Weissenbach a. d. Triesting (447/J)

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend neue Richtlinien für ein AMA-Bio-Gütesiegel (448/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend Durchsetzung der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran (449/J)

Dr. Kathrin Nachbaur, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „E-Rechnung für Lieferanten des Bundes“ (450/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wis­senschaft und Forschung betreffend Unterstützung von Demotrainings durch die Öster­reichische Hochschülerschaft (451/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Eins (452/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Zwei (453/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Drei (454/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Vier (455/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 29

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Fünf (456/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Sechs (457/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Sieben (458/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Acht (459/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Neun (460/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Zehn (461/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Elf (462/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Zwölf (463/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Dreizehn (464/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Millionen für Bildungsinstitutionen im politi­schen und ökonomischen Netzwerk von SPÖ und ÖVP – Teil Vierzehn (465/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Fördervergabe für Firmennetzwerk „Migran­tenberatung“ Teil Eins (466/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Fördervergabe für Firmennetzwerk „Migran­tenberatung“ Teil Zwei (467/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Fördervergabe für Firmennetzwerk „Migran­tenberatung“ Teil Drei (468/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 30

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Fördervergabe für Firmennetzwerk „Migran­tenberatung“ Teil Vier (469/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Vielfachschulung ohne Aussicht auf Erfolg (470/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Verwaltungsstrafverfahren und Verwaltungsstrafen bei ausländischen Firmen bzw. Firmen mit gewerberechtlichen Geschäftsführern aus dem Ausland (471/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Arbeitsinspektionskontrollen bei ausländischen Fir­men bzw. Firmen mit gewerberechtlichen Geschäftsführern aus dem Ausland (472/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Fördervergabe im Direkt-, Wiedervergabe- und Wettbewerbsverfahren (473/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend AMS-Fördervergabe für Arbeitsmarktpolitik (474/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betreffend „Auf­träge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (475/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister im Bundeskanz­leramt betreffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (476/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend „Aufträge an das Österreichische Gal­lup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (477/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (478/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (479/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (480/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (481/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betref­fend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (482/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karma­sin Ges.m.b.H.“ (483/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend "Aufträge an das Österrei­chische Gallup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (484/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Kar­masin Ges.m.b.H.“ (485/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karmasin Ges.m.b.H.“ (486/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Fa­milie und Jugend betreffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Kar­masin Ges.m.b.H.“ (487/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 31

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend „Aufträge an das Österreichische Gallup-Institut Dr. Karma­sin Ges.m.b.H.“ (488/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister im Bundeskanzler­amt betreffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (489/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten betreffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (490/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (491/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (492/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (493/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (494/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betref­fend „Rücklagen der Bundesministerien“ (495/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidi­gung und Sport betreffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (496/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend „Rücklagen der Bundesminis­terien“ (497/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (498/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, In­novation und Technologie betreffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (499/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Fa­milie und Jugend betreffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (500/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend „Rücklagen der Bundesministerien“ (501/J)

Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend noch mehr Milliarden für die Hypo Alpe-Adria und wieder weniger Geld für Wissenschaft und Bildung (502/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betref­fend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen (503/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen (504/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ar­beit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienst­flugreisen (505/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 32

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen (506/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen (507/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für In­neres betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen (508/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen (509/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Lan­desverteidigung und Sport betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen (510/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Umgang mit Bonusmei­len bei Dienstflugreisen (511/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Un­terricht, Kunst und Kultur betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen (512/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienst­flugreisen (513/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Kabinetts (514/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wis­senschaft und Forschung betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Kabinetts (515/J)

Erwin Spindelberger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend ArbeitgeberInnenschulden bei den Ge­bietskrankenkassen (516/J)

Erwin Spindelberger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend „Sicherheitsprobleme im AMS – Bedro­hungen und Tätlichkeiten gegenüber AMS-MitarbeiterInnen im Jahr 2013“ (517/J)

Erwin Spindelberger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesund­heit betreffend „Alkoholisierung von Jugendlichen – Behandlung von Alkoholvergiftun­gen – Zahlen für das Jahr 2012 und 2013“ (518/J)

Erwin Spindelberger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, So­ziales und Konsumentenschutz betreffend Überstunden und Mehrarbeit (519/J)

Erwin Spindelberger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesund­heit betreffend „Finanzielle Rückstände ausländischer Versicherungsträger bei den GKK’s und anderen Sozialversicherungsträgern sowie den Landesgesundheitsfonds zum Stichtag 31.12.2013“ (520/J)

Erwin Spindelberger, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Pestizide in der Landwirt­schaft – Risiko für das Grundwasser in den Jahren 2012 und 2013 (521/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 33

Ulrike Königsberger-Ludwig, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Daten über Polizeidienststellen und Planstellen im Mostviertel (522/J)

Johann Hell, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend anstehende Änderungen und Umstrukturierung bei Polizeistationen in den Bezirken St. Pölten Land, Lilienfeld und Tulln (523/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz be­treffend Verfahren Verkauf und Wiedereinmietung Erdberger Lände 36-48 (524/J)

Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Finanzzentrum Wien Mitte (525/J)

Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betref­fend „Sinkende Volksgruppenförderungen“ (526/J)

Mag. Albert Steinhauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend die Bestellung des Geschäftsführers der Justizbetreuungsagentur (527/J)

Dr. Peter Pilz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Polizeianfragen an Rettungsdienste und das Verhalten des Wiener Polizeipräsi­denten (528/J)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend „Seyle-Projekt“ (529/J)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur betreffend „Seyle-Projekt“ (530/J)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend „Seyle-Projekt“ (531/J)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend „ADHS – aktuelle Statistiken zur Verschreibung“ (532/J)

Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit betreffend „Antipsychotika-Verschreibungen an Kinder“ (533/J)

Andrea Gessl-Ranftl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend die geplante Schließung der Polizeidienststellen St. Peter-Freienstein und Hieflau (534/J)

Rainer Wimmer, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend infrastrukturelle und sicherheitsmäßige Auswirkungen der Schließung von Poli­zeidienststellen in Österreich, insbesondere in Oberösterreich (535/J)

Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen be­treffend „Gewährung von Förderungen aus Bundesmitteln – Herstellung des Einver­nehmens mit dem BMF“ (536/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Maßnahmen des Bundesamts für Wald gegen den asiatischen Laubholzbockkäfer (537/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Nahmarktkampagne zur Tourismusbelebung (538/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betref­fend Sterbehilfefonds für Trafikanten und Zwang in die Frühpension (539/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 34

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Sterbehilfefonds für Trafikanten und Zwang in die Frühpension (540/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Tourismusmarken (541/J)

Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend Gesundheitstourismus (542/J)

Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminis­ter für Finanzen betreffend Öffnung des Arbeitsmarktes für Rumänen und Bulgaren (543/J)

Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend die Präsenz der ÖW während der Olympischen Winter­spiele in Sotschi (544/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend VCÖ und Subventionen durch die Waffen­lobby (545/J)

Ulrike Königsberger-Ludwig, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend anstehende Änderungen und Umstrukturierung bei Polizeistationen in den Gemeinden Aschbach, Ardagger und Hollenstein/Ybbs (546/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung betreffend VCÖ und Subventionen durch die Waffen­lobby (547/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend VCÖ und Subventionen durch die Waffenlobby (548/J)

Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend Besachwalterung in Österreich (549/J)

Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend augenscheinliche Verschleppung der Ermittlungen in der Causa Heribert B. durch das Finanzamt Salzburg (550/J)

Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend aktuellen Stand des „Semmering-Basistunnel-Neu“ (551/J)

Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Argus 2 (552/J)

Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Landes­verteidigung und Sport betreffend Tennis-Heeressportvereine in der Maria-Theresien-Kaserne (553/J)

Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Innova­tion und Technologie betreffend aktuellen Stand des Baus des Koralmtunnels (554/J)

Christian Lausch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betref­fend Super-Gagen für Lehrer und Lehrlings-Ausbildner (555/J)

Anneliese Kitzmüller, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend die Kosten der Umstellung auf monatliche Aus­zahlung der Familienbeihilfe (556/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 35

Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend Anzahl bewilligter Adoptionen im Jahr 2012 und 2013 (557/J)

Edith Mühlberghuber, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirt­schaft, Familie und Jugend betreffend Auszahlung von erhöhter Familienbeihilfe im Jahr 2012 und 2013 (558/J)

Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz be­treffend: Leugnen darf Strafe nicht erhöhen (559/J)

Anneliese Kitzmüller, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Ausnutzungsgrad der Möglichkeit der steuerlichen Geltendmachung von Kinderbetreuungskosten sowie des Kinderfreibetrages (560/J)

Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Straftaten im Zusammenhang mit Bankomat- und Kreditkarten (561/J)

Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Notarztdienste von Spitalsmedizinern (562/J)

Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Gesundheit be­treffend Notarztdienste von Spitalsmedizinern (563/J)

Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Verkehr, Inno­vation und Technologie betreffend eine Bahnverbindung zwischen Bad Radkersburg und Gornja Radgona in Slowenien (564/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundeskanzler betref­fend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Kabinetts (565/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für euro­päische und internationale Angelegenheiten betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Kabinetts (566/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Kabinetts (567/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Fi­nanzen betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern sei­nes Kabinetts seiner Vorgängerin (568/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Ge­sundheit betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern sei­nes Kabinetts (569/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für In­neres betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Kabinetts (570/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Ka­binetts (571/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Lan­desverteidigung und Sport betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Kabinetts (572/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 36

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Umgang mit Bonusmei­len bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Kabinetts (573/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Un­terricht, Kunst und Kultur betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflugreisen von Mitgliedern seines Kabinetts (574/J)

Dr. Andreas F. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Ver­kehr, Innovation und Technologie betreffend Umgang mit Bonusmeilen bei Dienstflug­reisen von Mitgliedern seines Kabinetts (575/J)

Mag. Elisabeth Grossmann, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Schließung von Polizeidienststellen im Raum Graz, Graz-Umge­bung und Voitsberg (576/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Justiz betref­fend „Vertuschung eines Pflegeskandals wird zum Justizskandal“ (577/J)

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend „Vertuschung eines Pflegeskandals wird zum Justizskandal“ (578/J)

Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Vergebührung von Mietverträgen und Versicherungssteuer auf Haushalts­versicherungen“ (579/J)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend „Evaluierung der GmbH Novelle 2013“ (580/J)

Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betreffend Asyl-Rückschiebestopp nach Bulgarien (581/J)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres be­treffend Anträge Rot-Weiß-Rot-Karte und Rot-Weiß-Rot-Karte Plus (582/J)

Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Un­terricht, Kunst und Kultur betreffend „tägliche Turnstunde“ (583/J)

Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Un­terricht, Kunst und Kultur betreffend „Schulbeginn“ (584/J)

Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend betreffend „Evaluierung der GmbH Novelle 2013“ (585/J)

Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Wissen­schaft und Forschung betreffend Studierende aus Drittstaaten an österreichischen Hochschulen (586/J)

Walter Bacher, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend Schließung von Polizeidienststellen in Salzburg (587/J)

Elisabeth Hakel, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres betref­fend anstehende Änderungen und Umstrukturierung bei Polizeistationen im Bezirk Liezen (588/J)

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Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates be­treffend Zeugeneinvernahme (2/JPR)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 37

Martina Schenk, Kolleginnen und Kollegen an die Präsidentin des Nationalrates be­treffend „Interpellationsrecht der Abgeordneten zum Nationalrat“ (3/JPR)

Anfragebeantwortungen

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (2/AB zu 10/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (3/AB zu 14/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Jessi Lintl, Kolleginnen und Kollegen (4/AB zu 120/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen (5/AB zu 3/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Wal­ser, Kolleginnen und Kollegen (6/AB zu 5/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Petra Bayr, MA, Kolleginnen und Kollegen (7/AB zu 1/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Petra Bayr, MA, Kolleginnen und Kollegen (8/AB zu 2/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen (9/AB zu 4/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen (10/AB zu 6/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen (11/AB zu 16/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (12/AB zu 9/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (13/AB zu 15/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Elmar Podgor­schek, Kolleginnen und Kollegen (14/AB zu 7/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen (15/AB zu 11/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen (16/AB zu 12/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (17/AB zu 13/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Bruno Rossmann, Kol­leginnen und Kollegen (18/AB zu 17/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Jessi Lintl, Kolleginnen und Kollegen (19/AB zu 119/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Stein­bichler, Kolleginnen und Kollegen (20/AB zu 121/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 38

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen (21/AB zu 18/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen (22/AB zu 19/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen (23/AB zu 90/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES, Kolleginnen und Kollegen (24/AB zu 33/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (25/AB zu 29/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (26/AB zu 30/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (27/AB zu 31/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (28/AB zu 32/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (29/AB zu 20/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (30/AB zu 21/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (31/AB zu 22/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (32/AB zu 23/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (33/AB zu 24/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (34/AB zu 25/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (35/AB zu 26/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (36/AB zu 27/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (37/AB zu 28/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (38/AB zu 45/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Daniela Musiol, Kolleginnen und Kollegen (39/AB zu 60/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (40/AB zu 94/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (41/AB zu 108/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 39

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (42/AB zu 128/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen (43/AB zu 188/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Heinz-Christian Strache, Kolleginnen und Kollegen (44/AB zu 328/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (45/AB zu 55/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (46/AB zu 103/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (47/AB zu 117/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen (48/AB zu 122/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen (49/AB zu 57/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen (50/AB zu 88/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (51/AB zu 99/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeord­neten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (52/AB zu 104/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (53/AB zu 113/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (54/AB zu 118/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (55/AB zu 133/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (56/AB zu 138/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (57/AB zu 146/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (58/AB zu 151/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (59/AB zu 153/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ing. Robert Lugar, Kolleginnen und Kollegen (60/AB zu 61/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Ing. Robert Lugar, Kolleginnen und Kollegen (61/AB zu 62/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (62/AB zu 101/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 40

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (63/AB zu 115/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Ger­hard Deimek, Kolleginnen und Kollegen (64/AB zu 53/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten MMag. DDr. Hu­bert Fuchs, Kolleginnen und Kollegen (65/AB zu 54/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ing. Robert Lu­gar, Kolleginnen und Kollegen (66/AB zu 63/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen (67/AB zu 89/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Ste­fan, Kolleginnen und Kollegen (68/AB zu 95/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (69/AB zu 109/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (70/AB zu 64/J, 65/J, 66/J, 67/J, 68/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (71/AB zu 69/J, 70/J, 71/J, 72/J, 73/J, 74/J, 75/J, 76/J, 77/J, 78/J, 79/J, 80/J, 81/J, 82/J, 83/J, 84/J, 85/J, 86/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen (72/AB zu 35/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (73/AB zu 37/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (74/AB zu 38/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (75/AB zu 39/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Walter Ro­senkranz, Kolleginnen und Kollegen (76/AB zu 40/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (77/AB zu 43/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Ste­fan, Kolleginnen und Kollegen (78/AB zu 46/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (79/AB zu 47/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (80/AB zu 48/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (81/AB zu 49/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (82/AB zu 50/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 41

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (83/AB zu 87/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Ste­fan, Kolleginnen und Kollegen (84/AB zu 97/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (85/AB zu 111/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (86/AB zu 51/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Harald Vilimsky, Kolleginnen und Kollegen (87/AB zu 56/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (88/AB zu 93/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (89/AB zu 107/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (90/AB zu 141/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (91/AB zu 44/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (92/AB zu 52/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen (93/AB zu 59/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (94/AB zu 98/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kol­leginnen und Kollegen (95/AB zu 112/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (96/AB zu 96/J)

des Bundesministers im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Dr. Angelika Rosa Mlinar, Kolleginnen und Kollegen (97/AB zu 36/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolle­ginnen und Kollegen (98/AB zu 92/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (99/AB zu 105/J)

des Bundesministers im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (100/AB zu 106/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Ing. Thomas Schellenbacher, Kolleginnen und Kollegen (101/AB zu 42/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Christoph Hagen, Kolleginnen und Kollegen (102/AB zu 58/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 42

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (103/AB zu 102/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (104/AB zu 116/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Kolleginnen und Kollegen (105/AB zu 41/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Harald Stefan, Kolleginnen und Kollegen (106/AB zu 100/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (107/AB zu 114/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen (108/AB zu 123/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen (109/AB zu 124/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (110/AB zu 134/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (111/AB zu 147/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (112/AB zu 152/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Josef A. Riemer, Kolleginnen und Kollegen (113/AB zu 157/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen (114/AB zu 167/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Marcus Franz, Kolleginnen und Kollegen (115/AB zu 91/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kuna­sek, Kolleginnen und Kollegen (116/AB zu 110/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (117/AB zu 130/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (118/AB zu 137/J)

des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend auf die Anfrage der Abgeord­neten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (119/AB zu 150/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 43

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (120/AB zu 131/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kol­leginnen und Kollegen (121/AB zu 132/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (122/AB zu 144/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (123/AB zu 145/J)

des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (124/AB zu 155/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (125/AB zu 129/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeord­neten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (126/AB zu 135/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Wendelin Möl­zer, Kolleginnen und Kollegen (127/AB zu 142/J)

der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auf die Anfrage der Abgeordne­ten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (128/AB zu 148/J)

des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (129/AB zu 154/J)

des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (130/AB zu 125/J)

des Bundesministers im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (131/AB zu 126/J)

des Bundesministers im Bundeskanzleramt auf die Anfrage der Abgeordneten Wen­delin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (132/AB zu 139/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Wendelin Möl­zer, Kolleginnen und Kollegen (133/AB zu 143/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (134/AB zu 302/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (135/AB zu 303/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (136/AB zu 127/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (137/AB zu 140/J)

des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten auf die An­frage der Abgeordneten Josef A. Riemer, Kolleginnen und Kollegen (138/AB zu 156/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Wal­ser, Kolleginnen und Kollegen (139/AB zu 160/J)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 44

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Alev Korun, Kolleginnen und Kollegen (140/AB zu 164/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gernot Dar­mann, Kolleginnen und Kollegen (141/AB zu 292/J)

der Bundesministerin für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Gerald Hau­ser, Kolleginnen und Kollegen (142/AB zu 316/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Walter Rauch, Kolleginnen und Kollegen (143/AB zu 136/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Wendelin Mölzer, Kolleginnen und Kollegen (144/AB zu 149/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mario Kunasek, Kolleginnen und Kollegen (145/AB zu 158/J)

der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie auf die Anfrage der Ab­geordneten Mag. Philipp Schrangl, Kolleginnen und Kollegen (146/AB zu 300/J)

des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport auf die Anfrage der Abge­ordneten Ing. Christian Höbart, Kolleginnen und Kollegen (147/AB zu 159/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (148/AB zu 161/J)

des Bundesministers für Justiz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Albert Stein­hauser, Kolleginnen und Kollegen (149/AB zu 162/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (150/AB zu 165/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen (151/AB zu 166/J)

des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abge­ordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen (152/AB zu 163/J)

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neubauer, Kolleginnen und Kollegen (153/AB zu 184/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen (154/AB zu 186/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Werner Neu­bauer, Kolleginnen und Kollegen (155/AB zu 191/J)

des Bundesministers für Gesundheit auf die Anfrage der Abgeordneten Christoph Ha­gen, Kolleginnen und Kollegen (156/AB zu 218/J)


 


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 45

09.04.50Beginn der Sitzung: 9.05 Uhr

Vorsitzende: Präsidentin Mag. Barbara Prammer, Zweiter Präsident Karlheinz Kopf, Dritter Präsident Ing. Norbert Hofer.

*****

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Guten Morgen, meine Damen und Herren! Ich eröffne die Sitzung und darf Sie bitten, sich auf Ihre Plätze zu begeben.

Die nicht verlesenen Teile des Amtlichen Protokolls der 7. Sitzung sowie das Amtliche Protokoll der 8. Sitzung vom 17. Dezember 2013 sind in der Parlamentsdirektion auf­gelegen und unbeanstandet geblieben.

Als verhindert gemeldet sind die Abgeordneten Heinzl, Amon, Ing. Hackl und Ing. Lu­gar.

Ich gebe bekannt, dass diese Sitzung auf ORF 2 bis 13 Uhr und auf ORF III in voller Länge – oder fast in voller Länge, muss ich korrekterweise sagen – live übertragen wird.

09.06.02Aktuelle Stunde

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nun zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:

„Perspektiven der Familienförderung in Österreich“

Als Erster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Strasser. Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit 10 Minuten beträgt. – Bitte.

 


9.06.30

Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Geschätzte Damen und Herren! Fami­lienpolitik ist Gesellschaftspolitik. Sie ist Frauenpolitik. Sie ist Männerpolitik. Aber vor allem ist sie Kinderpolitik. Deshalb muss der Fokus all unserer Anstrengungen und politischen Überlegungen auf das Wohl unserer Kinder gerichtet sein.

Kinder sind die Bausteine unserer Zukunft. Sie werden später einmal für unseren Wohlstand, für unsere Wirtschaft und die Arbeitsplätze und damit auch für die Pensio­nen verantwortlich sein. Sie werden einmal Bindeglieder zwischen zukünftigen Genera­tionen sein und damit den Frieden in unserem Land sichern.

Somit stellt sich die Frage: Was brauchen eigentlich unsere Kinder? – Kinder brauchen Familien. Familien sind der Kern unserer Gesellschaft und leisten viel für das Funktio­nieren unseres Staates, und die Leistungen der Familien brauchen Wertschätzung und Abgeltung.

Viele Maßnahmen wurden zu diesem Zweck in der Vergangenheit auf den Weg ge­bracht. Vieles liegt noch vor uns. Das Programm der Bundesregierung unter der neuen Familienministerin Sophie Karmasin ist richtungsweisend für die Zukunft unserer Fami­lien.

Die Neuorganisation und Anhebung der Familienbeihilfe und die Reform des Kinderbe­treuungsgeldes werden unseren Familien Halt und Zuversicht geben. Kinder haben das Recht auf stabile familiäre Verhältnisse. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Stronach.)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 46

Kinder brauchen Betreuungs-, Bildungs- und Ausbildungsstätten. Die ersten Jahre im Leben eines Kindes sind besonders wichtig; sie sind oft entscheidend für ein ganzes Menschenleben. Liebevoller Umgang mit vertrauten Personen ist die Basis, auf der sich ein junger Mensch gut entwickeln kann.

Die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf ist eine Notwendigkeit und der Wunsch von immer mehr Eltern. Das Gratis-Kindergartenjahr ist eine große Errungenschaft. Unsere Kindergärten sind gut ausgebaut, und mit der Ausbauoffensive der Kinderbe­treuungseinrichtungen unserer Familienministerin wird in den nächsten Jahren vieles umgesetzt werden.

Aber auch jenen Eltern, die sich entscheiden, etwas länger bei den Kindern zu bleiben, gilt unsere volle Wertschätzung. Auch diese Leistungen müssen anerkannt und hono­riert werden. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Stronach.)

Das Recht der Kinder auf Kindheit muss neben dem Recht auf Bildung und Ausbildung in den Familien, Betreuungseinrichtungen und Schulen gewahrt werden. Dazu ist es notwendig, neben dem erweiterten quantitativen Angebot auch die Qualität der Betreu­ung weiterzuentwickeln.

Der Dialog mit den Ländern, Städten und Gemeinden wird in diesem Zusammenhang von Bedeutung sein, um einen ausgewogenen Einsatz der Sach- und Personalressour­cen zu gewährleisten.

Kinder und Familien brauchen Arbeitsplätze. Familien brauchen Einkommen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Wenn Jugendliche einmal eine Berufsausbil­dung abgeschlossen haben, hoffen sie auf einen geeigneten Job. In zukunftsfähigen Betrieben werden Arbeitsplätze gesichert und geschaffen. An dieser Stelle ein herzli­ches Dankeschön an alle Unternehmerinnen und Unternehmer, an alle Arbeitnehme­rinnen und Arbeitnehmer und an alle Bäuerinnen und Bauern, die ihre Betriebe fit hal­ten und damit einen Beitrag zum Arbeitsplatzangebot in unserem Land leisten – und nicht zu vergessen die Betriebe im öffentlichen Bereich, die wesentlich sind, wenn es um Gesundheit, Sicherheit, Bildung oder Lebensqualität geht.

Die Arbeitswelt ist so wie die Realität der Familien von ständiger Veränderung betroffen. Beide Bereiche sind oft anstrengend und fordernd, oft wiederum jedoch ganz leicht zu bewältigen und sinngebend. Ein Abgleich der Interessen der Familien mit je­nen der Arbeitswelt wird notwendig sein, um letztendlich die Menschen in unserem Land und auch die österreichische Volkswirtschaft fit zu halten. Kinder haben ein Recht auf eine familiengerechte Arbeitswelt. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, Team Stronach und NEOS-LIF.)

Kinder brauchen lebenswerte und leistbare Städte und Gemeinden. In vielen der über 2 000 österreichischen Städte und Gemeinden wird hervorragende Arbeit im Sinne un­serer Kinder und unserer Familien geleistet. Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte und viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der Bevölkerung. Gemeinden sind kleine wirtschaftliche und soziale Einhei­ten, und sie sind ein Garant dafür, dass das Geld vor Ort effizient und entsprechend den Bedürfnissen der Menschen eingesetzt wird. Vielfältige Angebote, gewachsene soziale Strukturen und vor allem leistbare Lebenshaltungskosten sind Markenzeichen gut geführter Kommunen. Viele öffentliche und ehrenamtliche Institutionen und Initia­tiven schaffen in unseren Gemeinden für die Familien Lebensqualität, und diese Dyna­mik gilt es zu unterstützen. Deshalb haben Kinder ein Recht auf gut geführte Gemein­den. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Kinder brauchen keine neuen Schulden. Die Bundesregierung hat es sich zum Ziel ge­setzt, dass ab 2016 der Staatshaushalt ausgeglichen bilanziert. Das heißt, ab 2016 werden keine neuen Schulden gemacht. Eine maßvolle Budgetplanung und eiserne


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Budgetdisziplin sind Grundvoraussetzungen, damit dieses Ziel erreicht werden kann – ein wichtiger und notwendiger Schritt in Richtung nachhaltiger und enkeltauglicher Fi­nanzpolitik. Kinder haben ein Recht auf eine verantwortungsvolle Budgetplanung. (Bei­fall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS-LIF.)

Umso erfreulicher ist es, dass trotz budgetärer Knappheit finanzielle Mittel für die Leis­tungen und Anliegen der Familien in die Hand genommen werden, und es gilt, der Bun­desregierung aufrichtig dafür zu danken. Ihr sind die Familien wichtig. Das Geld ist da­mit gut investiert.

Geschätzte Damen und Herren, ich komme zum Schluss. Wir leben in einem wunder­schönen Land. Vieles ist in den letzten Jahren erreicht worden, aber vieles müssen wir noch verbessern. Das aktuelle Regierungsprogramm gibt uns die Möglichkeit, für unse­re Kinder und unsere Familien viel zu tun. Ich freue mich auf die Tätigkeit als Obmann des Familienausschusses, und es ist eine Ehre für mich, mit Frau Bundesministerin Karmasin zusammenarbeiten zu dürfen.

Ich ersuche alle: Arbeiten wir in diesem Haus zusammen, finden wir gemeinsame We­ge für die Kinder, für die Familien, denn alle Bürgerinnen und Bürger erwarten das von uns! – Alles Gute! (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten von SPÖ, Team Stronach und NEOS-LIF sowie des Abg. Dr. Hübner.)

9.15


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer einleitenden Stellungnahme hat sich Frau Bundesministerin Dr. Karmasin zu Wort gemeldet. Ich erteile ihr das Wort und mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit 10 Minuten nicht überschreiten soll. – Bitte, Frau Bundesministerin.

 


9.15.39

Bundesministerin ohne Portefeuille MMag. Dr. Sophie Karmasin: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geschätzte Abgeordnete! Sehr geehrte Zuhörer und Zuhörerinnen! Hohes Haus! Familie ist das Wichtigste im persönlichen Werdegang eines Menschen und das Wichtigste für ein Land, um die Zukunft zu sichern. In Österreich gibt es ei­ne Million Familienhaushalte mit Kindern unter 18 Jahren, allerdings mit fallender Tendenz. Das heißt, wir bekommen immer weniger Kinder; nur noch 46 Prozent der bis 29-Jährigen wünschen sich überhaupt sicher Kinder. Durchschnittlich wünschen sich die Österreicherinnen und Österreicher zwei Kinder, bekommen aber im Schnitt leider nur 1,4 Kinder. Das bedeutet, wir wünschen uns viel mehr Kinder, als wir tatsächlich bekommen. Das folgt auch daraus, dass in Österreich nur 31 Prozent das Land als familienfreundlich sehen. Da haben wir noch viel Entwicklungspotenzial, wenn wir an Dänemark denken, denn dort sehen das bereits 90 Prozent ausgeprägt.

Das Thema Familie ist in unserem Land nicht zufriedenstellend gelöst, und wenn wir es nicht schaffen, Familien zu stärken, zu fördern und zu motivieren, kommt uns die Zukunft abhanden. Familie bringt allen etwas. Familien bringen der Wirtschaft etwas, ohne Familien, ohne Nachwuchs werden wir keine Innovation ins Land bringen, wer­den uns die Fachkräfte ausgehen. Wir werden Probleme mit dem Pensionssystem ha­ben, und zu guter Letzt fehlt es uns natürlich an einem familienfreundlichen Klima, sprich einem Klima des Zusammenhalts, der gegenseitigen Förderung und des Ver­trauens, die ja letztendlich in der Familie gebildet werden.

Ich sehe es als meinen Auftrag, Österreich familienfreundlicher zu entwickeln und letzt­endlich dafür zu sorgen, dass die Kinder, die wir uns wünschen, auch geboren werden. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Mayer und Stronach.)

Wir brauchen eine Familienbewegung – in Analogie zur Frauenbewegung –, eine Fa­milienbewegung, bei der ein Ruck durch das Land geht, dass wir wieder mehr Auf­merksamkeit und Wertschätzung gegenüber Familien aufbringen können.


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Wie sehen wir also heute Familie? Das ist ein ganz wichtiger Punkt! Moderne Fami­lienpolitik oder Familienformen orientieren sich nicht an einem Lebensmodell, einem kollektiven Lebenszuschnitt, sondern an der Wahlfreiheit und der individuellen Ausge­staltung von Familie. Mein Anliegen ist es daher, das ganze Spektrum von Familien­konzepten einerseits aufzuzeigen und andererseits wertzuschätzen und selbstver­ständlich politisch zu unterstützen. Das ist mir ein großes Anliegen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, Grünen und NEOS-LIF.)

Kommen wir jetzt zu den politischen Programmen, die dazu dienen, dies zu erreichen. Wir wissen aus vielen Studien, dass drei Themenbereiche Familien besonders beein­trächtigen: der Faktor Geld, der Faktor Zeit und das Thema Wissen.

Bleiben wir einmal beim ersten Bereich, bei jenem des Geldes. Die Bundesregierung hat 1,5 Milliarden € für die nächsten fünf Jahre aufgebracht (Abg. Kickl: Der Steuer­zahler, nicht die Bundesregierung!), um in Familien, um in dieses wichtige Thema zu investieren, konkret in Kinderbetreuungseinrichtungen, Familienbeihilfe und den Aus­bau schulischer Nachmittagsbetreuung. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, weil in dieser Periode, wie wir wissen, die wirtschaftlichen Engen und Knappheiten stark ausgeprägt sind, aber das Familienthema offensichtlich als eines der besonders wichtigen und zu­kunftsträchtigen behandelt wird.

Das heißt also: Erstens werden in den nächsten fünf Jahren 830 Millionen € in die Er­höhung der Familienbeihilfe investiert. Ich möchte noch einmal skizzieren, wie sich das neue Modell zusammensetzt. Ganz wichtig: Das Schulstartgeld bleibt mit 100 € erhal­ten, ebenfalls der Mehrkindzuschlag, der ja auch schon in Diskussion war, und ganz wichtig ist jetzt natürlich die Erhöhungsmodalität.

Wir erhöhen mit 1. Juli um 4 Prozent und dann, 2016 und 2018, jeweils um 1,9 Pro­zent. Das heißt, wir haben einerseits eine Erhöhung und gleichzeitig den Weg bereitet für eine längerfristige Anpassung der Familienbeihilfe. Das ist noch keine Garantie für die nächsten zehn Jahre, aber es ist das erste Mal, dass die Familienbeihilfe regel­mäßig angepasst wird. Und das sehe ich schon als einen besonders großen Erfolg, wenn wir hier in Begutachtung gehen. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Stronach.)

Ich weiß, seit 13 Jahren wurde die Familienbeihilfe nicht erhöht. Natürlich wäre es schön gewesen, jedes Jahr zu valorisieren und eine noch höhere Erhöhung durchzu­bringen, allerdings wissen wir auch, dass das strukturelle Nulldefizit anzustreben ist, auch im Sinne der Familien und Kinder, und deswegen müssen wir diesen Vorschlag einmal, so glaube ich, eingehend diskutieren.

Zweites großes Thema: Kinderbetreuungsgeldkonto. Hier gibt es ja fünf Varianten. Die einkommensabhängige Variante steht im Moment nicht zur Diskussion, aber die vier weiteren sind relativ starr gestaltet. Wenn man sich einmal entschieden hat, kann das nicht mehr individuell geändert werden. Unser Ziel ist es, diese Modelle ab Herbst zu diskutieren und neue Konzepte vorzulegen, um das ganze System individueller gestal­ten zu können, flexibler einsetzbar zu machen, vielleicht auch mit einer längeren Pe­riode – Stichwort Schulstart –, und vor allem natürlich um die Männerbeteiligung zu er­höhen. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Stronach.)

Zweiter wichtiger Punkt: Zeit. Wir haben gesehen, Geld und Zeit sind die größten Bar­rieren für Familien. Da geht es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das ist ja ein sehr komplexes Thema. Da geht es nicht ausschließlich um Kinderbetreuungsein­richtungen, ja, ein ganz wichtiger Schwerpunkt, sondern es geht noch um viele andere Themen, die wir uns hier ansehen müssen. Es geht um qualifizierte Teilzeitangebote für Männer und Frauen. Es geht vor allem auch um die Männer in der Teilzeit, um letzt-


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endlich zu ermöglichen, dass entgeltliche und unentgeltliche Arbeit in Österreich ge­rechter aufgeteilt wird. Wir wissen, zwei Drittel der unentgeltlichen Arbeit wird von Frauen geleistet, und bei der entgeltlichen Arbeit ist es genau umgekehrt. Das heißt, wir wollen auch hier Maßnahmen setzen, um dieses Ungleichgewicht zu beheben und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Wohle der Kinder zu stärken. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Zum Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen. 350 Millionen € werden da investiert. Das ist eine mehr als Vervierfachung des Betrages der letzten fünf Jahre, also ein ge­waltiger Betrag, der hier investiert wird, mit dem Schwerpunkt auf die Null- bis Drei­jährigen. Wir wissen, dass wir da noch unter dem Barcelona-Ziel liegen. Wenngleich auch eine neunprozentige Entwicklung feststellbar ist, liegen wir dennoch nur bei knapp 21 Prozent Betreuungsrate in dieser Gruppe. Und wir werden Anstrengungen unternehmen, um diesen Prozentsatz zu erhöhen, wohlgemerkt nicht nur in den Insti­tutionen, sondern wir müssen uns hier auch in Richtung individueller Modelle – analog der Familienmodelle, die heute schon individuell sind – bewegen. Wir müssen auch bei der Kinderbetreuung individueller und familienorientierter denken – Stichwort Einbezie­hung von Tageseltern, Großeltern, gemeindeübergreifende Konzepte. Also wir haben hier sehr viele Ideen und Ansätze. (Abg. Neubauer: Übernommen!)

Zweiter großer Punkt betreffend Zeit sind familienfreundliche Unternehmen. Nur wenn sich Unternehmen auf die Familien stärker einstellen, werden wir die Vereinbarkeit schaffen, und nicht umgekehrt: Nicht die Arbeitnehmer sollen unternehmensfreundli­cher werden. Unser Ansatz ist hier das Audit Familie und Beruf als Gütezeichen für familienfreundliche Unternehmen, die nachweisbar bessere Effekte in Bezug auf Fluk­tuation und Krankenstände et cetera in ihren Unternehmen erzielen. Also auch für Un­ternehmen ein besonderes Plus, wenn sie familienfreundlich agieren, selbstverständ­lich auch für die Familien, die in diesen Unternehmen arbeiten.

Mein Ansinnen ist es, im ersten Schritt alle Ministerien mit diesem Gütezeichen zu ver­sehen und im Weiteren dann auch alle staatsnahen Unternehmen mit dem Gütezei­chen auszustatten, um sie in Richtung Familienfreundlichkeit zu bringen. Dazu wird es in Bälde einen Ministerratsvortrag von mir geben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der SPÖ.)

Zweiter großer Punkt neben den Familien ist die Jugend. Auch da geht es im Wesent­lichen um Zeit, um Geld und um Infrastruktur. Beim Thema Geld spielt natürlich die Familienbeihilfe hinein, aber auch die Aufwendungen, die für die Schülerfreifahrten und Schulbücher für Jugendliche eingesetzt werden.

In puncto Infrastruktur sprechen wir über das Top-Jugendticket, das im Moment sehr gut angelaufen ist. Es wird evaluiert, und in weiterer Folge müssen wir mit Kollegin Bu­res darüber diskutieren, ob es auch für Studenten einzusetzen ist, was selbstverständ­lich mein Wunsch wäre. Aus meinem Bereich kann ich sagen, wir werden es auf die Teilnehmer am Freiwilligen Sozialjahr ausweiten und hier einen Akzent setzen. Grund­sätzlich ist das ein sehr positives Konzept.

Abschließend lassen Sie mich noch eines sagen: Ich freue mich sehr auf diese Auf­gabe und würde mir wünschen, dass die Familien- und Jugendsprecher aller Fraktio­nen mit mir gemeinsam an diesen wichtigen Zukunftsthemen für Österreich arbeiten und sich ideologiefrei und wertschätzend für ein familienfreundlicheres Österreich ein­bringen. Erste Termine sind schon festgelegt, und ich freue mich auf eine gute Zusam­menarbeit, die hoffentlich konstruktive Ergebnisse nach sich zieht. – Vielen Dank. (Bei­fall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, Grünen, NEOS-LIF und Team Stro­nach.)

9.26



Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 50

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Rede­zeit aller weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktuellen Stunde laut § 97a Abs. 8 der Geschäftsordnung 5 Minuten nicht übersteigen darf.

Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Lueger. – Bitte.

 


9.26.36

Abgeordnete Angela Lueger (SPÖ): Guten Morgen, Frau Präsidentin! Frau Ministe­rin! Werte Kolleginnen und Kollegen des Hohen Hauses! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Das heutige Thema „Perspektiven der Familienförderung in Österreich“ ist ein wichtiges, so wie es auch die beiden Vorredner bereits betont haben. Geld, Zeit und Wissen sind drei gute Stichworte, an denen man sich sicherlich anhalten kann, aber bei den Perspektiven der Familienförderung geht es nicht nur um die finanzielle Seite, die wir im Auge behalten müssen. Ich habe eigentlich gedacht, dass Sie heute Ihr neues Modell präsentieren werden, weil ich es faktisch schon gestern in der Zeitung gelesen habe. Nichtsdestotrotz werden wir auf die Regierungsvorlage warten und die­se dann ausführlich diskutieren.

830 Millionen € in der jetzigen Regierungsperiode für Familienbeihilfe einzusetzen und gleichzeitig 350 Millionen € für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen aufzu­wenden, das halte ich für den richtigen Weg, um für Familien die richtigen Rahmenbe­dingungen zu schaffen. Die Familienbeihilfe ist eine der wesentlichen Säulen, aber sie darf nicht die einzige bleiben, denn ich glaube, dass man Familie auch im Kontext mit Sachleistungen sehen muss, die zu erbringen sind.

Österreich gibt im Schnitt der OECD-Länder um ein Viertel mehr Geld für Familien aus, wir sind aber nicht immer sicher, ob dieses Geld bei den Familien auch ankommt, weil wir aus den Berichten und gerade auch aus den Statistiken, die Sie im Vorfeld gemacht haben, genau wissen, dass es Alleinerzieherinnen oft sehr, sehr schwer haben und diese oft unter die Armutsgrenze fallen.

Weiters müssen wir auch vorsichtig sein, dass wir mit Steuervorteilen nicht jene Fa­milien bevorzugen, die ohnehin schon ein gutes Einkommen haben und dieses auch nützen können. Eine Alleinerzieherin, die keine Steuern zahlt, hat von diesen Steuer­vorteilen nichts. Da würde ich Sie auch dringendst ersuchen, darüber nachzudenken. (Beifall bei der SPÖ.)

Der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen ist einer der wichtigsten Aspekte, den wir haben, und wir müssen, so wie Sie selbst gesagt haben, für qualifizierte Teilzeitar­beit sorgen. Ich glaube, dass Frauen im Speziellen im Augenblick dazu gezwungen sind, zu Hause zu bleiben, oder sie bekommen zum Teil nur eine schlecht bezahlte Teilzeitarbeit. Das ist nicht die Richtung, in die wir gehen wollen, sondern wir hätten gerne die Rahmenbedingungen, unter denen es den Familien, den Frauen und Män­nern freisteht zu entscheiden: Möchte ich zusätzlich arbeiten gehen, ja oder nein? (Bei­fall bei der SPÖ.)

Frau Ministerin Karmasin, wenn Sie über Familien sprechen, dann nehmen Sie ganz gerne Dänemark als Beispiel her – Sie haben es ja jetzt ganz kurz in Ihrem Redebei­trag auch gemacht –, wo 91 Prozent der Bevölkerung meinen, Dänemark ist familien- und kinderfreundlich. In Österreich hingegen sind nur 31 Prozent dieser Meinung, wie Sie vorhin gesagt haben. Das ist natürlich nicht das, was wir wollen, sondern wir wol­len, dass viel, viel mehr dieser Meinung sind.

Wir pumpen sehr viel Bargeld in die Familien, das habe ich zuerst schon gesagt. In Dä­nemark, in Schweden und in Norwegen gibt es Ansätze, zu schauen, dass man sich zum Beispiel die Karenz teilen kann, dass der Anreiz auch für die Väter gegeben ist, wo man extra noch einen Bonus schafft, damit einerseits die Väterbeteiligung steigt, andererseits aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglich ist. Dort gibt


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es auch schon – und das ist sicherlich ein Ziel, wo wir hinwollen – einen Rechtsan­spruch auf einen Krippenplatz innerhalb von sieben Monaten nach der Geburt.

Auf den Anreiz zur Väterbeteiligung und natürlich auch auf den Papa-Monat wird meine Kollegin noch näher eingehen.

Frau Ministerin, in einem bin ich mit Ihnen nicht eins: Sie haben in einem Interview gesagt, dass Sie noch einmal Gespräche führen werden, weil die Qualitätsstandards bei der Kinderbetreuung seitens der Länder nicht zu halten sind. Also da bin ich über­haupt nicht Ihrer Meinung. Wir brauchen perfekte Rahmenbedingungen für Kindergärt­nerinnen und Kindergärtner! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von Grünen und NEOS-LIF.)

Wir müssen danach trachten, mehr Männer in diesen Beruf zu bringen, und wir müs­sen vor allen Dingen sicherstellen, dass wir solche Rahmenbedingungen für die Kolle­ginnen und Kollegen dort haben, die dafür sorgen, dass sie ihre beste Arbeit in die Kinder investieren können. Und solange das nicht gewährleistet ist, bin ich nicht bereit, auch nur in einem kleinsten Punkt von der Qualität abzugehen. Daher ist es auch so notwendig, diesen Qualitätsrahmen für Kinderbetreuungseinrichtungen zu machen.

Dass sich Kinderbetreuung auszahlt ist eine ganz einfache Rechnung: Investieren wir viel Geld in Kinderbetreuungseinrichtungen, können wir innerhalb von wenigen Jahren 35 000 Betreuungsplätze schaffen, daraus entstehen Arbeitsplätze, und dann fließt wieder Geld zurück in den Steuertopf. Das rechnet sich innerhalb von fünf Jahren; da­zu gibt es eindeutige Rechenbeispiele von der Arbeiterkammer, die uns das belegen.

Ich denke, dass es ein guter Schritt in die richtige Richtung ist – im Sinne der Familien Österreichs. Ich werde das mit meiner Faktion auch gerne unterstützen und hoffe, dass auch die Opposition da mitarbeiten wird. (Beifall bei der SPÖ.)

9.32


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Schittenhelm gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


9.32.14

Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Frau Bundesministerin! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Ganz kurz nur zu meiner Vorrednerin, Kollegin Lueger: Von der Qualität abzugehen – dazu sage ich nur: Gemeinsam können wir die Qualität, gerade im Familienbereich, steigern! Dafür stehen wir!

Geschätzte Damen und Herren! In einer, wie ich meine, nicht gerade leichten Zeit, wo an allen Ecken und Enden gespart wird, mit der budgetären Zielrichtung, 2016 kein strukturelles Defizit mehr zu haben, ist die Arbeit für die Ministerinnen und Minister eine wahre Herausforderung. Also das sind keine besonders guten Startbedingungen, vor allem für eine neue Ministerin wie unsere Familienministerin Sophie Karmasin. Den­noch: Für unsere Familienministerin Sophie Karmasin war von Anfang an klar, dass gerade jetzt, in einer angespannten Zeit, die Familien mehr Hilfe und mehr Unterstüt­zung brauchen. Das hat sie nicht nur rasch erkannt, sondern sie hat in kürzester Zeit auch gehandelt und entsprechende Maßnahmen auf den Tisch gelegt. Sie hat dafür gekämpft, das war auch in ihren eigenen Reihen nicht so einfach, und das erfolgreich.

Frau Bundesministerin Karmasin hat es schon gesagt: Die Familienbeihilfe wird mit 1. Juli dieses Jahres angehoben. Ich mache es in Kurzform: Schulstartgeld bleibt er­halten – 100 € sind für die Familien viel Geld –, Zuschlag für Mehrkindfamilien, und vor allem wichtig: Der Zuschlag für behinderte Kinder bleibt nicht nur, sondern wird erhöht. Unsere Familienministerin will aber auch das pauschale Kinderbetreuungsgeld einfa­cher, flexibler und individueller gestalten, weil das ja auch immer wieder kritisiert wur-


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de. Das ist ein wesentlicher Punkt speziell für die Eltern, aber auch für die zuständigen Stellen, die das entsprechend koordinieren müssen.

In Summe wird diese Bundesregierung in den kommenden fünf Jahren, meine Damen und Herren, 1,5 Milliarden € – und noch einiges dazu – zusätzlich in Familienleistungen investieren, eine gewaltige Summe.

Neben der Erhöhung der Familienbeihilfe gibt es auch mehr Geld für die Nachmittags­betreuung für die Schüler, auch für die Kinderbetreuungseinrichtungen der Kleinsten im Alter von null bis drei Jahren. Die Summen wurden genannt.

Wir alle wissen, meine sehr verehrten Damen und Herren – viele von Ihnen sind ja auch in der letzten Periode schon hier im Hohen Haus gewesen und auch davor –, dass wir auch in der Vergangenheit immer das Bestmögliche für unsere Familien getan haben und hier im Hohen Haus die entsprechenden Maßnahmen gemeinsam be­schlossen haben. Dies dokumentiert auch der letzte Familienbericht, in welchem sehr umfangreich über familienbezogene Leistungen des Bundes, aber auch der Bundes­länder berichtet wird. Nur eines ist auch klar: Das, was geschehen ist, wird eigentlich fast nicht zur Kenntnis genommen. Vieles wird als selbstverständlich hingenommen.

Erlauben Sie mir daher, doch einige Punkte, die im Sinne der Familien hier im Haus beschlossen worden sind, zu erwähnen: die erwähnte Familienbeihilfe, die wir erhöhen wollen, der Mehrkindzuschlag, das Kinderbetreuungsgeld, kostenlose Schulbücher für alle Schülerinnen und Schüler, kostenlose Schülerfreifahrten, Lehrlingsfreifahrten, Lehrlingsfahrtbeihilfen, die Elternbildung, Familienberatungsstellen und die verschie­densten Absetzbeträge für Kinder und Familien – ich möchte das nicht zu ausführlich machen –, aber vor allem auch die familienunterstützenden Maßnahmen der einzelnen Bundesländer wie der kostenlose Kindergarten in Niederösterreich.

Es wurde heute schon gesagt: In Niederösterreich werden für die Kinderbetreuungsein­richtungen zurzeit 87 Millionen € an die Gemeinden ausgeschüttet, 40 neue Gruppen werden geschaffen und finanziert. Für die Einrichtung einer Gruppe kann eine Ge­meinde immerhin einmalig bis zu 55 000 € für den Neubau von Infrastruktur und dann jährlich 9 000 € für Personalkosten bekommen. Ich freue mich als Bürgermeisterin, denn auch meine Gemeinde Bisamberg wird bei diesen Fördermaßnahmen dabei sein. Wir haben schon gebaut, und wir werden das weiter tun.

Aber Tatsache ist auch – und das vergessen wir immer wieder bei unseren Forderun­gen, es ist immer zu wenig, und man will immer noch mehr und noch mehr –, dass Ös­terreich im europäischen Vergleich mit seinen monetären Familienleistungen und den umfangreichen Leistungen im Sachbereich im Spitzenfeld liegt. Dennoch ist der Mut zum Kind enden wollend, obwohl für 80 Prozent der Österreicher und Österreicherin­nen die Familie das Wichtigste im Leben ist.

Meine geschätzten Damen und Herren! Wir wissen, dass Mütter und Väter gefordert sind, dass die Erziehung von Kindern eine der größten Herausforderungen im Leben vieler Frauen und Männer ist. Sie fragen sich, oft täglich: Habe ich das Richtige für meine Kinder getan, tue ich heute das Richtige für sie?, in Bezug auf die Ausbildung und Betreuung. Habe ich immer richtig reagiert? Und genau in diesen tagtäglichen He­rausforderungen sind die Eltern, Mütter und Väter zu unterstützen.

Unsere Familienministerin Karmasin hat für ihre künftige Arbeit festgelegt: die konse­quente Fortsetzung der österreichischen Familienpolitik, wie im Familienprogramm auch festgeschrieben, Gerechtigkeit bei Familienleistungen, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, mehr Partnerschaftlichkeit, Schutz für die Kinder – ein wesentlicher Punkt! –, und vor allem will Sophie Karmasin am Fundament einer wirksamen Fami­lienpolitik arbeiten, nämlich der Anerkennung und Wertschätzung der Familie durch die Gesellschaft, durch uns.


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Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ich wünsche Ihnen für Ihre herausfordernden Auf­gaben viel Erfolg und Glück! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

9.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Strache. – Bitte.

 


9.37.33

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ja, ich finde es natür­lich begrüßenswert, wenn wir heute über das Thema Familien und Familienförderung in Österreich diskutieren und sprechen und wenn wir letztlich auch die Entwicklungen beleuchten, die es in diesem Bereich gegeben hat.

Wenn hier heute angemerkt wird, dass es eine Erhöhung der Familienbeihilfe für die österreichischen Familien gibt, dann muss man schon beleuchten, was da die letzten zehn Jahre an Entwicklung stattgefunden hat. Wir haben in den letzten zehn Jahren keinerlei Inflationsanpassung der Familienbeihilfe erlebt. Das heißt, zehn Jahre lang haben die Familien in Österreich real verloren. Und jetzt heben Sie sie an und stellen das so dar, als wäre das endlich der entsprechende Inflationsausgleich für die Fami­lien – mitnichten!

Allein ein Beispiel Ihrer Maßnahmen, die Sie jetzt schon beschlossen haben, zeigt, dass das nicht der Fall ist: Einerseits beschließen Sie die Anhebung der Familien­beihilfe, die nicht einmal ansatzweise die Inflationsentwicklung der letzten zehn Jahre abdeckt, weil da nichts passiert ist, andererseits gehen Sie her und erhöhen die mo­torbezogene Versicherungssteuer für PKW. Das heißt, für ein Auto mit 90 PS zahlt man in Zukunft um 29,4 € mehr. Das zeigt, allein schon damit nehmen Sie die Anhe­bung der Familienbeihilfe den österreichischen Familien wieder weg. Dies nur um einmal die Realität aufzuzeigen, wie „großartig“ Ihre Entscheidungen sind. (Beifall bei der FPÖ.)

Deshalb sollten Sie hier nicht so ein Jubelgeschrei zum Besten geben, weil wir viele österreichische Familien haben, die sich wirklich in einer Problemlage befinden, vor allen Dingen viele österreichische Alleinerzieherinnen, die mit ihren Kindern wirklich von Armut bedroht sind und oftmals an der Armutsgrenze leben und mit dieser Er­höhung gar nicht zurande kommen. Die haben wirklich tagtäglich ihre Probleme und wissen gar nicht, wie sie Monat für Monat über die Runden kommen sollen. So ge­sehen muss man schon sagen, wenn das ein Schritt ist, dann ist es ein ungenügender Schritt. Ich sage, diese Erhöhung sollte natürlich in einem höheren Ausmaß stattfinden, wenn man es ernst meint, die Familien entlasten zu wollen. Alles andere ist nicht wirklich ehrlich, oder man kann es auch als Hohn bezeichnen.

Ich sage: Da ist mehr zu tun; damit sollte man sich nicht zufriedengeben! Wir haben natürlich auch im Bereich der Familienpolitik viel zu tun, wenn etwa die Kinderbetreu­ung angesprochen wurde. – Ja, Kinderbetreuung ist besonders wichtig. Da müssen wir uns auch überlegen, wie wir die Kinderbetreuungseinrichtungen ausbauen können, auch Kinderbetreuungszeiten optimieren, vor allen Dingen für Mütter und Väter, die im Handel tätig sind, die oftmals nicht wissen, wenn sie bis 21 Uhr arbeiten, wohin mit ih­ren Kindern, wenn es da nicht zum Glück die Oma und den Opa gäbe. Das wird ja ganz vergessen. Generell ist Kindererziehung wertzuschätzen, ob in Kinderbetreuungs­einrichtungen oder zu Hause bei den Eltern. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Kopf.)

Ich sehe oftmals – leider Gottes auch in diesem Hause –, dass dann, wenn Kinderer­ziehung bei den Eltern zu Hause stattfindet, dies nicht wertgeschätzt wird. Da geht man dann her und sagt: Na, das sind die Heimchen am Herd! Das wird einfach nicht wertgeschätzt. Ich sage: Wertschätzung der Kindererziehung bitte in allen Bereichen!


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Man soll auch darauf schauen, dass Familienunterstützung natürlich in vielen Berei­chen stattzufinden hat, entsprechend mit finanzieller Förderung auf der einen Seite, aber auch mit den entsprechenden Kinderbetreuungseinrichtungen und deren längeren Öffnungszeiten.

Das gilt auch im Bereich der Bildung, die angesprochen wurde, wo es massive Defizite gibt und wir leider Gottes erleben müssen, dass immer mehr Kinder, wenn sie den Pflichtschulabschluss haben, dann nicht unbedingt fähig sind, mit dieser Ausbildung einen Beruf zu finden. Also das ist schon auch ein Versagen der verantwortlichen Poli­tiker in diesem Land.

Wir haben gleichzeitig eine Demographieentwicklung seit dem Jahr 1969, die rückläu­fig ist. Der 1969er-Jahrgang war ja der letzte positive Geburtenjahrgang in Österreich mit über 140 000 neugeborenen Kindern. Damals, 1969! Heute haben wir nur noch knapp über 70 000 neugeborene Kinder pro Jahr in Österreich. Das heißt, uns fehlen 70 000 Kinder und mehr pro Jahr. Es gibt also eine dramatische Demographieentwick­lung – nicht erst seit gestern, sondern seit 1969 gibt es eine negative Entwicklung. Und ich vermisse seit Jahrzehnten ein Gegensteuern der verantwortlichen politischen Hand­lungsträger. (Beifall bei der FPÖ.)

Genau dort müssen wir ansetzen, da müssen wir überlegen: Wie können wir dafür Sor­ge tragen, dass Menschen, die sich in der Regel natürlich Familie wünschen, aber oftmals an der Lebensrealität zerbrechen und dann auch erleben, dass man sich Kin­der nicht mehr leisten kann, dass man in dieser Gesellschaft teilweise dafür bestraft wird, wenn man sich für ein zweites, für ein drittes oder vielleicht sogar für ein viertes Kind entscheidet – da wird man bestraft! –, eine Familie gründen? Dann erleben sie, dass sie eben nicht die entsprechende Unterstützung erhalten.

Ich möchte auch Folgendes anmerken, weil das heute zu kurz gekommen ist: Man soll nicht ganz vergessen, dass natürlich durch die EU-Osterweiterung viele Menschen auf den österreichischen Arbeitsmarkt drängen. Es gibt 41 000 Kinder, die nicht in Öster­reich leben, die aber auch Familienbeihilfe bekommen. Man sollte da durchaus einmal über das Herkunftslandprinzip nachdenken. (Beifall bei der FPÖ.) In diesen Ländern sind 100 € im Monat sehr viel wert, bei uns sind diese 100 € weniger wert.

Da sollte man durchaus einmal überlegen, wie Herr Lopatka das noch als Finanz­staatssekretär schon einmal angedeutet hat, diesbezüglich vielleicht etwas zu verän­dern. (Beifall bei der FPÖ.)

9.43


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Mag. Musiol gelangt nun zu Wort. – Bitte. (Abg. Mag. Rossmann – in Richtung FPÖ –: Gut zuhören, Herr Kollege!)

 


9.43.11

Abgeordnete Mag. Daniela Musiol (Grüne): Frau Ministerin Karmasin! Ich darf Sie herzlich hier im Hohen Haus begrüßen – zum ersten Mal sozusagen wirklich zu einem Themenbereich. Ich möchte aber auch gleich vorweg sagen: Ich will eine Familienpoli­tik, die tatsächliche Reformen, tatsächliche Verbesserungen für die Familien in unse­rem Land zum Inhalt hat.

Ich habe genug von der Ankündigungspolitik, die ich, seit ich hier im Hohen Haus sit­ze – und schon vorher –, von ÖVP und SPÖ gehört habe, die Beschwörung, wie wich­tig Familien seien, die Beschwörung, was denn nicht alles zu tun sei. Wenn ich nämlich die Bilanz der letzten Gesetzgebungsperiode anschaue, dann ist da nicht viel gesche­hen. Da ist eine Familienpolitik geschehen, die nicht alle Familien in dem Sinne ge­meint hat, in dem Sie es angesprochen haben. Da ist eine Familienpolitik geschehen, die die gut- und besserverdienenden Familien unterstützt hat.


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Frau Kollegin Lueger, auch da haben Sie als SPÖ mitgemacht, auch wenn Sie jetzt ganz klar hier formulieren, was Ihre Ziele sind. Und da ist eine Familienpolitik gesche­hen, die immer nur versprochen hat, die dann wieder zurückgezogen hat, um am Ende die Familien mit kleinen Verbesserungen abzuspeisen – so auch jetzt bei der Fami­lienbeihilfe. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Steinbichler.)

Ich glaube Ihnen, Frau Ministerin, dass Sie ein modernes Familienbild, ein Familienbild des 21. Jahrhunderts in sich tragen, so wie ich das tue, so wie das viele KollegInnen hier im Hause tun – von der SPÖ, von den Grünen, von den Neos, auch von der ÖVP, aber eben nicht alle KollegInnen. (Abg. Kickl: Ah geh!) Und Sie wissen wahrscheinlich genauso gut wie ich, dass die eigentlichen GegnerInnen dieser Familienpolitik, die ei­gentlichen GegnerInnen einer sozialen Familienpolitik, einer Familienpolitik, die Verein­barkeit von Beruf und Familie ermöglicht, einer Familienpolitik, die eben nicht nur die gut- und besserverdienenden Familien meint, in Ihrer Partei sitzen oder, selbst wenn Sie sich hier mehrfach als unabhängige Ministerin deklariert haben, in der Partei sitzen, auf deren Ticket Sie hier auf der Regierungsbank sitzen.

Die sitzen in den Ländern, das sind die BürgermeisterInnen; da muss man fast sagen, das sind überwiegend die männlichen Bürgermeister. Sie wissen auch, dass die meis­ten Bereiche, in denen Reformen notwendig sind, eben nicht nur Reformen auf Bun­desebene notwendig machen, sondern da auch ein Austausch mit den Ländern und den Gemeinden stattfinden muss. Diesbezüglich haben die letzten Staatssekretärinnen beziehungsweise der zuständige Familienminister sehr schnell w.o. gegeben. Sie sind oft gar nicht in die Gespräche mit den Ländern gegangen.

Vor diesem Hintergrund habe ich es auch befremdlich gefunden – es ist schon ange­sprochen worden –, dass Sie bei den Qualitätskriterien, die wirklich extrem wichtig für die Kinderbetreuung sind, wo es um Öffnungszeiten geht, wo es um Fragen geht, wel­che Rahmenbedingungen nicht nur die Kinder, sondern auch die PädagogInnen vor­finden, oder in welcher Gruppengröße gearbeitet wird, damit man auch wirklich von ei­ner Bildungseinrichtung sprechen kann, schon angekündigt haben, dass Sie sozusa­gen nicht zu streng vorgehen wollen. Da bitte ich Sie wirklich inständigst, noch einmal darüber nachzudenken und einen anderen Weg einzuschlagen! (Beifall bei den Grü­nen.)

Ich kann Ihnen wirklich versprechen: Ich nehme Ihnen Ihr modernes Familienbild ab, ich möchte nicht, dass Sie scheitern, denn wenn Sie scheitern, dann scheitert auch die Umsetzung von Reformen, von Verbesserungen hin zu einem modernen, dem 21. Jahr­hundert angemessenen Familienbild, wie es die ÖVP seit Jahren zu verhindern ver­sucht mit dem „Beiwagerl“ FPÖ, die hier auch immer wieder unter dem Titel „Wahlfrei­heit“ eigentlich konservative, rückwärtsgewandte Familienpolitik macht. (Abg. Kickl: Mit Freiheit haben Sie ein Problem, gell?!)

Ich möchte, dass Sie Reformen umsetzen, ich werde Sie tatkräftigst dabei unterstüt­zen. Aber ich werde auch immer dann meinen Finger in die Wunde legen, wenn ich Folgendes merke – und das merke ja nicht nur ich, sondern das merken die Familien, denen das Geld abgeht, die vor all diesen Vereinbarkeitsfragen stehen, tagtäglich: Kann ich mir das Leben leisten? Finde ich einen Betreuungsplatz? Wie gehe ich in der Familie mit der Aufteilung der Familienarbeit um? –: Wenn ich merke, dass es hier nur um Ankündigungen und nicht darum geht, dass Sie auch wirklich willens sind, eine sinnvolle, sozial gerechte und moderne Familienpolitik umzusetzen, dann werde ich re­gelmäßig auch mit den ExpertInnen, die das regelmäßig tun, hier aufstehen und Sie scharf dafür kritisieren.

Aber Sie bekommen jetzt einmal meine Vorschusslorbeeren. Ich freue mich, wenn wir es schaffen, das hier gemeinsam in dem Sinne, in dem wir das schon seit Jahren for-


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 56

dern, umzusetzen, aber dazu gehört eben auch, dass Sie nicht nur ankündigen, son­dern auch umsetzen. (Beifall bei den Grünen.)

9.47


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Vetter gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


9.48.09

Abgeordneter Dr. Georg Vetter (STRONACH): Frau Präsidentin! Frau Minister! Ho­hes Haus! Wenn man in Wikipedia den Begriff „Familie“ eingibt, so kann man drei ele­mentare soziale Funktionen nachlesen: die erzieherische Funktion der Familie, die wirt­schaftliche Funktion der Familie und die politische Funktion der Familie.

Bei der „erzieherischen Funktion“ steht folgender Satz: „Die Familie ist sozialer Raum für Wachstum, Entwicklung und Geborgenheit und als solcher mit entscheidend für die Entwicklung von Kompetenzen und Handlungspotential der nachfolgenden Generation.“

Und wenn man unter dem Stichwort „Geborgenheit“ in Wikipedia weiterliest, steht da: „Mit dem Ausdruck Geborgenheit wird ein Zustand des Sicherheits- und Wohlgefühls beschrieben. Geborgenheit ist mehr als nur Sicherheit, Schutz und Unverletzbarkeit; Geborgenheit symbolisiert auch Nähe, Wärme, Ruhe und Frieden.“ (Abg. Rädler: Ist Wikipedia Ihre Bibel?!)

Familie hat eine Friedensfunktion. – Wenn ein Klient zu mir kommt und sagt, er will den anderen vernichten, dann sage ich immer: Wir verhandeln hart, aber wenn ich an der nächsten Ecke einen Unfall habe, dann möchte ich, dass mir der andere Hilfe leistet. Und das möchte ich auch hier in diesem Saal, nämlich wenn einer von uns einen Unfall hat, dass ihm draußen jeder Erste Hilfe leistet. Und diese ganz wesentliche Friedens­funktion erfüllt zuerst einmal die Familie. (Beifall beim Team Stronach.)

Geborgenheit in der Familie bedeutet auch die unzweideutige Ablehnung von Gewalt und gegenseitigen Respekt: Respekt der Kinder vor den Eltern, Respekt der Eltern vor den Kindern. Wer in der Familie Respekt lernt, wird sich eines Tages auch nicht schwertun, die Demokratie und die demokratischen Einrichtungen zu respektieren, die da sind: der Respekt vor der Legislative, der Respekt vor der Judikative und auch der Respekt vor der Exekutive. Wo es keinen Respekt gibt, sondern Zwietracht, schlägt diese bald in Hass um.

André Glucksmann, ein französischer Philosoph, hat das Buch geschrieben: „Hass. Die Rückkehr einer elementaren Gewalt“. Ich zitiere ein paar Sätze daraus:

„Der Hass urteilt, ohne begreifen zu wollen. Der Hass verurteilt willkürlich. Er hat vor nichts Respekt, er sieht sich als Objekt einer universellen Verschwörung.“

Meine Damen und Herren! Von unserer Seite gilt es, den Hass nicht zu hassen, son­dern sich ihm zu widersetzen, ihn zu enttarnen, wenn er eine Maske trägt, und ihn sei­ner Lächerlichkeit preiszugeben.

Wie sagte Antigone so schön im gleichnamigen Stück von Sophokles? (Abg. Kickl: Nicht mitzuhassen, !) – „Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da.“

Sie sagt das ihrem Bruder Kreon. Und damit sind wir wieder bei der Familie (Abg. Räd­ler: Wikipedia!), bei der Familie, die es zu fördern gilt – und ich sage das gerade heu­te –: auch im Sinne des gesellschaftlichen Friedens. – Danke. (Beifall beim Team Stro­nach. – Abg. Rädler: Wikipedia lässt grüßen!)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 57

9.51


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Mag. Meinl-Reisinger gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


9.51.57

Abgeordnete Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS-LIF): Werte Frau Präsiden­tin! Frau Bundesministerin! Ich muss jetzt, glaube ich, noch ein bisschen über die Wor­te des Kollegen Vetter nachdenken. So ganz hat es sich mir nicht erschlossen, was das eigentlich mit dem Thema Familienförderung zu tun hat, aber vielleicht komme ich heute noch darauf oder Sie können mir das vielleicht näher erklären. (Abg. Strache: Ein Privatissimum nachher!)

Ich möchte gleich vorweg sagen, dass ich mich sehr gefreut habe, Frau Bundesminis­terin, dass Sie die Familiensprecher bereits zu einem Gespräch gebeten haben. Ich war bei Ihnen. Ich finde das ein sehr gutes Zeichen und möchte auch von unserer Sei­te, vonseiten der Neos hier klarmachen, dass wir in vielen Fragen gemeinsam einen konstruktiven Weg anbieten möchten.

Ich möchte etwas wiederholen, was Sie erwähnt haben, nämlich dass Sie es begrüßen würden, wenn Familienpolitik ideologiefrei stattfinden könnte. Ich glaube, Familienpoli­tik kann nicht ideologiefrei sein. Warum sage ich das? – Frau Abgeordnete Schitten­helm hat gesagt, Sie stünden dafür, diesen Weg der österreichischen Familienpolitik konsequent weiterzugehen.

Ich sehe da aber schon ein Problem, nämlich dass meiner Meinung nach die öster­reichische Familienpolitik eine gewisse Beliebigkeit hat. Wir haben uns weder auf Ziele geeinigt, wohin wir eigentlich mit der Familienpolitik wollen, noch darauf, welchen Weg wir da gehen. Wir sagen, wir wollen Wahlfreiheit, und in Wirklichkeit wollen wir es allen ein bisschen recht machen. Und das sehe ich heutzutage wirklich als problematisch an.

Wenn wir zum Beispiel nach Schweden schauen und sagen, da wird oft das Bild einer modernen Familienpolitik bemüht, dann müssen wir aber auch auf den Tisch legen, was das heißt, nämlich dass dort Väter wie Mütter gleichermaßen eine gewisse Zeit, aber eine bedeutend kürzere Zeit vom Arbeitsmarkt weggehen und zu Hause bleiben, um die Kinder zu betreuen, dies sehr partnerschaftlich geschieht, mit sehr vielen An­reizen, von denen wir in Österreich noch viel zu wenige haben. Sie haben dann eine gewisse Zeit, eine Art Familienzeit, die ich mir auch für Österreich wünschen würde, um tatsächlich gemeinsam, partnerschaftlich die Arbeitszeit zu reduzieren.

Ich glaube, das wäre ein schönes Bild, das wäre mein Bild, aber dieses Bild ist bei Weitem nicht ideologiefrei. Das propagiert schon ein Familienbild, über das wir uns ein­mal einigen müssen. Ich wäre sehr froh, wenn wir uns darauf einigen könnten. Das muss ich auch ganz deutlich sagen. (Beifall bei NEOS-LIF, bei Abgeordneten der Grü­nen sowie des Abg. Stronach.)

Sie haben auch – nach meinem Geschmack ein bisschen zu wenig, aber ich bin auf den Ministerratsvortrag gespannt – gesagt, was im Bereich der Familienförderung ge­plant ist. Ein bisschen etwas konnten wir ja den Medien entnehmen. Das sind sehr be­grüßenswerte Maßnahmen. Wir haben ja auch kritisiert, dass die Familienbeihilfe zehn Jahre lang nicht valorisiert wurde.

Wir freuen uns insbesondere über den Ausbau der Kinderbetreuung. Ich sehe, dass auch mit diesem Ausbau der Kinderbetreuung natürlich ein gewisses Druckmittel da ist. Und da bitte ich Sie ganz herzlich, das auch gegenüber den Ländern einzusetzen, um tatsächlich zu einem einheitlichen Qualitätsrahmen zu kommen. Unserer Meinung nach gehört Kinderbetreuung nicht in die Kompetenz der Länder, sondern in Bundeskompe­tenz. Und da müssen ein einheitlicher Rahmen her, einheitliche Qualitätsstandards und einheitliche Ausbildungsstandards. (Beifall bei NEOS-LIF, Team Stronach und Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)


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Wir werden diesbezüglich heute einen Antrag einbringen. Und ja, natürlich: Dazu ge­hört auch ein Rechtsanspruch, unserer Meinung nach ab dem ersten Lebensjahr – ein Rechtsanspruch der Eltern, für ihre Kinder eine qualitativ hochwertige Betreuungsein­richtung ab dem ersten Lebensjahr wie in Deutschland zu haben.

Die Qualität ist von enormer Bedeutung. Deshalb schließe ich mich da auch meinen Vorrednerinnen an. Ich glaube nämlich, dass die Qualität der Kinderbetreuung sehr wesentliche Auswirkungen auf die faktische Möglichkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat. Wenn man bei der Kleinkinderbetreuung, also Kinder unter drei Jahren, in manchen Bundesländern einen Betreuungsschlüssel von 1 : 8 hat, wo Wissenschaft und Forschung eigentlich betonen, dass in dieser Altersgruppe ein Betreuungsschlüs­sel von 1 : 4 ideal wäre, dann ist das nicht nur eine wissenschaftliche Diskussion, son­dern sehr stark auch eine emotionale Diskussion. Ich glaube, dass wir da wirklich viel mehr investieren müssen.

Einen Punkt möchte ich noch ansprechen: den rechtlichen Rahmen insgesamt. Da möchte ich ganz bewusst auch sagen, dass wir Neos die Väter an Bord holen wollen; das heißt auch den rechtlichen Rahmen gestalten. Es ist begrüßenswert, dass die ge­meinsame Obsorge ausgebaut wurde. Wir wollen noch einen Schritt in Richtung einer Doppelresidenz weitergehen. Ich glaube, dass das wirklich wichtig wäre; wenn man sagt, ein modernes Familienbild heißt auch die Väter an Bord holen, dann muss man ihnen auch den rechtlichen Rahmen bieten.

Mein Credo ist: Auch für die Frauen wird sich erst dann etwas in der Arbeitswelt än­dern, wenn mehr Männer aufstehen und sagen, das ist jetzt mein Recht als Vater, eine Zeitlang zu Hause zu bleiben. – Danke schön. (Beifall bei NEOS-LIF sowie bei Abge­ordneten von SPÖ und FPÖ.)

9.57


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Kucharowits gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


9.57.10

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Frau Ministerin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher hier im Haus, vor den TV-Geräten oder via Live-Stream! Was bedeutet es eigentlich, Familien zu fördern? – Wir haben heute schon einiges dazu gehört. Einige werden wahrscheinlich sofort und auch ganz klar sagen finanzielle Unterstützungen, wie zum Beispiel die Familienbeihilfe, die wir mit Mitte des Jahres erhöhen, was ganz, ganz wichtig für die Kinder und Jugendlichen ist. Ich möchte in diesem Zusammenhang auch die Direktauszahlung dieser an Jugendliche erwähnen, weil das einfach sehr wichtig für junge Leute ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein weiterer Aspekt, der heute auch schon gefallen ist, ist das Schulstartgeld. Das ist vor allem für Alleinerzieherinnen/Alleinerzieher eine ganz wichtige Stütze, weil gerade am Anfang eines Schuljahres eine enorme finanzielle Belastung gegeben ist. Und des­halb sprechen wir uns auch ganz klar für diese Unterstützung aus, um einfach ein biss­chen entlasten zu können.

Aber Familienförderung bedeutet aus meiner Sicht und auch aus der Sicht der SPÖ, aber vor allem aus der Sicht der Menschen, die tagtäglich damit konfrontiert sind, viel, viel mehr. Ich habe immer wieder in Gesprächen feststellen können, dass Hauptforde­rungen und Wünsche von jungen Müttern und Vätern in folgenden Bereichen liegen: ein bezahlter Papa-Monat. – Meine Kollegin Lueger und auch andere Kolleginnen und Kollegen haben ihn schon angesprochen. Das ist aus unserer Sicht eine ganz, ganz wesentliche Förderung von und für Familien.


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Viele Jung-Papas, auch in meinem Freundeskreis, haben nicht die Möglichkeit, einen Papa-Monat zu konsumieren. Aber warum nicht? Wollen Unternehmen nicht motivierte und mit weiteren sozialen Kompetenzen ausgestattete junge Mitarbeiter? Was genau spricht eigentlich dagegen? – Ich persönlich kann kein Sachargument dagegen erken­nen. Wir leben nämlich im 21. Jahrhundert, und da ist Familienpolitik Frauen- und Männersache. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von NEOS-LIF und Grü­nen.)

Geben wir Vätern diese Möglichkeit, um sie auch verstärkt für die Karenz zu begeis­tern. Stehen wir als Politik dahinter und setzen wir den bezahlten Papa-Monat um! Wir von der SPÖ stehen dahinter und sind mehr als überzeugt davon.

Familien fördern bedeutet auch, ein ausreichendes Angebot – das haben wir heute auch schon gehört – an Kinderbetreuungsplätzen vor allem im Kleinstkinderbereich zu schaffen. Ich habe in meinem Umfeld einige Mütter und Väter, die noch nicht ganz zu­frieden sind mit dem bestehenden Angebot, vor allem im ländlichen Bereich. Auch die Öffnungszeiten sind ein wirkliches Problem. Im Hinblick darauf ist es selten möglich, wirklich einer Arbeit nachgehen zu können, von der die Frauen und Männer auch leben können, und die möglichen Folgen sind unfreiwillige Teilzeitbeschäftigungen und unter- und unbezahlte Praktika, und dafür sind wir SozialdemokratInnen nicht zu haben! (Bei­fall bei der SPÖ.)

Wir in der SPÖ belassen es aber nicht nur bei einem Lippenbekenntnis, indem wir ein­fach mehr Plätze fordern, sondern wir nehmen – und das ist sehr positiv – Hunderte Millionen € in die Hand, um den Ländern und Gemeinden den Ausbau zu ermöglichen und damit den jungen Familien unter die Arme zu greifen.

Aber – diesen Aspekt möchte ich auch nicht außer Acht lassen – damit verbunden ist auch die spezielle Förderung im frühen Alter des Kindes, nicht nur im kognitiven Be­reich, sondern auch im entwicklungspsychologischen Bereich. Welches Kind möchte denn nicht Zeit mit Altersgenossinnen und Altersgenossen verbringen? Zeigen Sie mir bitte ein Kind, das dieses Angebot ablehnen würde!

Familienförderung bedeutet ebenso den Ausbau von ganztägigen Schulformen. Die Schaffung von ganztägigen Schulen ist ein wesentlicher Schritt, um der Arbeitsrealität vieler Mütter und Väter zu entsprechen, um aber auch den Kindern die besten Start­bedingungen zu bieten und Felder zu eröffnen, die sie prägen und sie in ihrer Entwick­lung unterstützen. Es wäre sehr ungerecht und vor allem schade – finden Sie nicht auch? –, wenn ausschließlich Kinder, deren Eltern das nötige Kleingeld besitzen, in den Genuss einer umfassenden Schule kämen.

Die Schule ohne Schultasche soll einfach nicht länger eine Vision bleiben, und deshalb freut es mich besonders, dass auch hier die Regierung Geld in die Hand nimmt, um das Wirklichkeit werden zu lassen. (Abg. Barbara Rosenkranz: Bei dieser Politik wird es bald eine Schule ohne Kinder geben!) Junge Familien – und damit meine ich jede beliebige Konstellation von Familie, ob in gleichgeschlechtlichen oder nicht gleichge­schlechtlichen PartnerInnenschaften, ob mit Kind oder Kindern oder ohne Kind oder Kinder – brauchen unsere Unterstützung, auch im Bereich des Sektors Wohnen. Das möchte ich hier auch festhalten.

Wir forcieren jungfamilienfreundliche Wohnungen, die bezahlbar sind. Es gibt hier Best-Practice-Modelle, die wir als SPÖ weiterhin unterstützen. (Beifall bei der SPÖ.)

All das, was ich jetzt gesagt habe, war nur ein Abriss, der sich in wenigen Minuten hier am Pult ausgeht. Und das bedeutet für mich und für uns als SPÖ Familienförderung. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

In diesem Sinne lade ich auch Sie, nämlich die Oppositionsparteien, die sehr viel kriti­sieren – vor allem die FPÖ –, aber nie konkrete Vorschläge bringen, ein, mitzugestalten


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und den Familien weitere Unterstützung im Rahmen unserer politischen Möglichkeiten zu gewähren. (Abg. Barbara Rosenkranz: Sie haben ja keine Ahnung! – Weitere Zwi­schenrufe bei der FPÖ.)

Vertreten wir alle gemeinsam junge Familien! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Jarolim: Die FPÖ hat da sehr seltsame Ansichten, aber damit muss man le­ben!)

10.02


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Durch­schlag. – Bitte.

 


10.02.52

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­schätzte Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch wenn das Thema Familie und der Wert der Familie schon einige Male betont wurden, kann man nicht oft genug klarstellen: Familie ist – entgegen manchen Unkenrufen – kein Auslaufmodell. Jede relevante Studie und Um­frage in Österreich zeigt: Die große Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher wünscht sich Familie als die für sie passende Lebensform, egal in welcher Konstella­tion.

Dass Wunsch und Realität aber nicht immer übereinstimmen, ist auch eine Tatsache. Die Familienministerin hat das beispielsweise an der Kinderzahl festgemacht. Woran liegt das nun? – Das liegt auch, aber nicht nur, an einem nicht immer familienfreund­lichen Klima in unserem Land. Daher richte ich ein sehr großes Dankeschön an unsere Familienministerin dafür, dass sie die Verbesserung der Familienfreundlichkeit als gro­ßes Anliegen auf ihre Fahnen geschrieben hat. (Beifall bei der ÖVP.)

Woran erkennt man nun Familienfreundlichkeit? – Es gibt Rahmenbedingungen in ver­schiedenen Bereichen des Lebens, die erfüllt sein müssen.

Eine erste Rahmenbedingung ist natürlich einmal der finanzielle Aspekt: Kinder kosten Geld, manchmal auch viel Geld, und die Wertschätzung der Gesellschaft drückt sich in einer finanziellen Unterstützung aus. Daher ist die Erhöhung der Familienbeihilfe ab 1. Juli ein sehr gutes Zeichen, auch wenn wir uns natürlich – darüber sind wir uns wahrscheinlich alle einig – eine stärkere Erhöhung wünschen würden. Aber die Frau Ministerin schaut auch in die Zukunft, und das Budget hat nun einmal eine ganz hohe Priorität. Es gibt auch sozusagen eine neue Systematik, indem alle zwei Jahre ange­passt wird; das ist zumindest bis zum Jahr 2018 gesichert.

Der zweite große Bereich ist der Themenbereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Da muss etwas weitergehen. Klarstellen möchte ich aber: Es muss immer den Familien vorbehalten bleiben, zu entscheiden, wer in welcher Intensität Familienarbeit oder Er­werbsarbeit leistet. Da hat sich der Staat nicht einzumischen. Aber es muss gute Vo­raussetzungen geben, etwa im arbeitsrechtlichen Bereich mit der Verbesserung der Regelung der Teilzeitarbeit oder auch im Hinblick auf die Lösung der Pflegefrage und die Vereinbarkeit von Pflege und Familie, aber auch im Zusammenhang mit der Kinder­betreuung.

Dafür wird der Bund – wie schon öfters gesagt – in den nächsten Jahren viel Geld in die Hand nehmen, etwa für die Versorgung der Unter-Dreijährigen, für die klassischen Kindergärten, aber auch für die Tageseltern. Und wenn Kollegin Lueger Sorge hat, dass die Frau Ministerin das mit den Ländern nicht gut aushandelt, dann sage ich: Wir haben – Gott sei Dank! – ein Subsidiaritätsprinzip. Ich darf in diesem Zusammenhang auf das Land Oberösterreich verweisen: Wir haben ein neues Dienst- und Besoldungs­recht für KindergartgenpädagogInnen, das ganz klare Qualitätsrahmen absteckt und


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von den Einstiegsgehältern und von der Gehaltskurve so interessant ist, dass es auch für Männer interessant sein wird. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich bin der Frau Ministerin auch besonders dankbar, dass sie sich dem Thema Tages­eltern widmen will. Das ist besonders auch im ländlichen Bereich ein sehr wichtiges Thema, denn das ist eine gute Unterstützung und Ergänzung zur institutionellen Kin­derbetreuung.

Im dritten Bereich, den ich anschneiden will, geht es um die familienfreundlichen Be­triebe. Nicht die Familien müssen wirtschaftsfreundlich sein, sondern die Betriebe müs­sen familienfreundlich sein. Das erkennen Gott sei Dank auch sehr viele Betriebe und sind auf einem guten Weg, indem sie sich dem Audit „berufundfamilie“ stellen.

Dieser Bereich wächst ständig. Dabei geht es um verschiedene maßgeschneiderte Möglichkeiten, etwa um besondere Arbeitszeitmodelle oder zum Beispiel auch um in­nerbetriebliche Kinderbetreuungseinrichtungen. – Ich kann aus Oberösterreich sagen, dass es dort Gott sei Dank bereits sehr viele Betriebe gibt, die das anbieten.

Schließlich möchte ich noch zu einem Bereich kommen, der nicht so oft im Fokus steht und der auch heute noch nicht erwähnt wurde, der aber das direkte Lebensumfeld der Menschen bildet, nämlich die Gemeinde. – Meine Gemeinde unterzieht sich gerade einem diesbezüglichen Prozess im Rahmen des Audit „familienfreundlichegemeinde“, und ich finde es unheimlich spannend, was von den Betroffenen selber kommt, wenn sie sich darüber äußern können, was sie sich wünschen, beispielsweise wenn es um Kinderspielplätze geht. Es werden aber auch Themen behandelt, wie familienfreundlich Verkehrswege sind, wo man beispielsweise mit einem Kinderwagen überall hin­kommt. – Das kommt von den Leuten selber, und ich glaube, das zu ermöglichen ist Wertschätzung vonseiten des Gesetzgebers.

Ich denke jetzt beispielsweise auch an einen Fall aus Oberösterreich: Ein Mann hat Klage gegen Kinderlärm in seiner Wohnumgebung eingereicht. – Der Familienreferent des Landes hat in der Folge dafür gesorgt, dass in einem Gesetz klargestellt wird: Kin­derlärm ist kein Lärm, sondern Zukunftsmusik. Und ich erwarte mir auch hier von der Gesetzgebung, dass sie das klarstellt! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Förderung von Familien war und ist uns als ÖVP immer ein besonders großes Anliegen. Wir sehen die Familie als Ort, wo Kinder ihre Prägung erfahren. In diesem Sinne möchte ich Ihnen, Frau Ministerin, alles, alles Gute für Ihre Arbeit wünschen! Sie können sich unserer Unterstützung sicher sein!

Schließen möchte ich mit einem Ausspruch von Kolping, der vor fast 200 Jahren ge­sagt hat: „Das Erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt, das Kostbarste, was er im Leben besitzt, ist die Familie.“ – Dem ist nichts hinzuzufügen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

10.08


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Kitzmüller gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


10.08.27

Abgeordnete Anneliese Kitzmüller (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Sehr geehr­te Frau designierte Familienministerin! Wenn wir heute über Familie sprechen, kann ich Ihnen zu dem, was Sie eingangs erwähnt haben, nur unsere volle Unterstützung ge­ben, denn es handelt sich großteils um Anträge, die wir Freiheitliche in den letzten Jah­ren gestellt haben. (Beifall bei der FPÖ.)

Wobei ich aber gleich zu Beginn einmal fragen möchte: Was verstehen wir unter Fa­milie? Was ist Familie? – Familie ist eine Lebensgemeinschaft zwischen Vater und Mut-


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ter und mit Kindern. Das ist Familie, und diese gehört bestmöglich geschützt, gestützt und gefördert. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn ich mir jetzt aber anschaue, was im Zuge der Wahlversprechen der ÖVP bei der letzten Wahl gesagt wurde, dann kann ich zum Beispiel feststellen, dass Abgeordnete Schittenhelm und Ministerin Mikl-Leitner gesagt haben, dass sie die gesetzliche Veran­kerung der jährlichen Anpassung der Familienleistungen an die Inflation fordern. – Su­per, oder? (Zwischenruf der Abg. Schittenhelm.)

Auch Abgeordnete Tamandl hat gesagt: Wir fordern die gesetzliche Verankerung der jährlichen Anpassung der Familienleistungen an die Inflation. – Jetzt frage ich: Was ist davon übrig geblieben? Wir haben heuer eine Anpassung an die Inflation um 4 Prozent und dann zweimal um je 2 Prozent. Ist das jährlich?

Mich wundert nicht, wenn die PISA-Studie schiefgeht, wenn „jährlich“ bei uns „alle zwei Jahre“ bedeutet! Aber gut: Man kann das vielleicht auch irgendwie so sehen. (Zwi­schenruf des Abg. Rädler.) Davon ist also nichts übrig geblieben.

Auf der Homepage des Familienbundes, dessen Rechnungsprüferin Abgeordnete Ta­mandl ist, wird ebenso die jährliche Inflationsanpassung gefordert und festgestellt, dass seit Jänner 2000 nichts mehr geschehen ist. Das wissen wir, und wir wissen auch, dass das ein Minus von mehr als 37 Prozent bedeutet. Im Hinblick darauf ist eine Anpassung einmal jetzt, dann in zwei Jahren und dann in weiteren zwei Jahren nicht wirklich vorstellbar! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Rädler.)

Zur Erhöhung der Familienbeihilfe: Die Erhöhung der Familienbeihilfe fordern wir schon seit Jahren. Aber was geschieht? Es wird nicht erhöht! Wir haben eine 13. Familien­beihilfe, die weiterhin ein Schulstartgeld bleibt. Das haben wir schon vorausgesagt, als sie abgeschafft wurde und nur noch 100 € übrig geblieben sind. Und wer bekommt das? – Das bekommt man für Kinder zwischen 6 und 15 Jahren. Und was ist mit den anderen Kindern? Und was ist vor allem mit den Studenten, bei denen mit 24 Jahren jetzt die Familienleistungen gestrichen werden? Wie soll das funktionieren? Wir wollen gut ausgebildete Kinder, und dann wird die Familienbeihilfe gestrichen und es ge­schieht in diesem Bereich nichts weiter! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich hoffe, Frau designierte Familienministerin, dass Sie sich hier wirklich einsetzen, denn Sie haben auch schon in Ihrem Wahlkampf beziehungsweise in Ihren ersten Re­den gesagt, dass Sie sich für Familien einsetzen wollen. Wir bitten Sie daher, das jetzt auch tatsächlich zu tun! (Zwischenruf des Abg. Rädler.) 

Außerdem soll die steuerliche Geltendmachung der Kinderbetreuungskosten verbes­sert werden. Bundesminister Mitterlehner hat im Ö1-„Morgenjournal“ am 6. November 2012 gesagt, dass er sich die Ausweitung der Absetzbarkeit dahin gehend wünscht, dass auch die Kosten für die Nachmittags- und Ferienbetreuung von Zehn- bis 14-Jäh­rigen absetzbar sein sollen. Das wurde damals von Vizekanzler Spindelegger und auch von Frau Finanzminister Fekter unterstützt. – Jetzt hört und sieht man davon nichts mehr! Es geschieht nichts!

Weiterer Punkt – die monatliche Ausbezahlung der Familienbeihilfe: In einer Presse­konferenz in Oberösterreich hat Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl festgehalten, dass nicht einsehbar ist, dass die Familienbeihilfe nicht monatlich ausgezahlt wird, zu­mal das nur geringe zusätzliche Kosten verursachen würde. Die Schuldnerberatung fordert ebenso eine monatliche Auszahlung. In unseren Anträgen sind auch wir für eine monatliche Auszahlung, denn die Familien müssen ja auch monatlich ihre Mieten zah­len und können nicht sagen: Ich zahle halt nur alle zwei Monate, das ist besser! (Beifall bei der FPÖ.)

Zusammenfassend möchte ich feststellen: Die diesbezüglichen ÖVP-Aussagen waren Wahlversprechen, die nicht eingehalten werden! Und von unserem lieben – wie ich jetzt


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einmal sage – Vizekanzler Spindelegger, der im Wahlkampf gesagt hat, dass er der Kanzler für die Familien ist, ist weder „der Kanzler“ übrig geblieben, noch das „für die Familien“. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir können Ihnen aber zusagen: Wenn Sie tatsächlich all diese Forderungen, von de­nen Sie hier zu Beginn gesagt haben, dass Sie sie unterstützen werden, umsetzen wollen – unsere freiheitlichen Forderungen dazu sind Ihnen bekannt, wenn auch der Abgeordneten, die vorher gesprochen hat, natürlich noch nicht –, dann bekommen Sie unsere Unterstützung. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit im Sinne unserer Familien! (Beifall bei der FPÖ.)

10.13


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schmid. – Bitte.

 


10.13.51

Abgeordneter Julian Schmid, BA (Grüne): Sehr geehrte Präsidentin! Werte Abgeord­nete! Ich will jetzt das Thema ein bisschen anders angehen und will lieber darüber sprechen, worum es, wie ich glaube, eigentlich geht. (Zwischenruf des Abg. Rädler.)

Ich glaube, die meisten jungen Menschen in Österreich haben den Traum und den Wunsch, einmal Kinder zu haben und eine eigene Familie zu gründen. Im Hinblick da­rauf erhebt sich die Frage, was wir in diesem Parlament tun können, um sie dabei zu unterstützen, damit das möglich wird. – Ich glaube, es kommt nämlich manchmal vor, dass die ganze Verantwortung von der Politik sozusagen auf uns Junge abgewälzt wird.

Ich kann mich erinnern, dass es vor einigen Jahren einmal eine Ministerin gegeben hat, die gesagt hat, die Jungen sollen weniger Partys machen und mehr Kinder bekom­men. Abgesehen von solchen Wortspenden: Wir Jungen sind uns zum Beispiel un­sicher, wann der richtige Zeitpunkt ist: Soll man warten, bis die Ausbildung fertig ist, oder erst dann Kinder bekommen, wenn man wirklich einen halbwegs guten Job und eine Wohnung hat? Gleichzeitig wollen wir aber eigentlich doch schon sehr jung Eltern werden und auch Zeit fürs Leben haben. – Diese Entscheidung ist also wirklich nicht leicht!

Ich bin mir aber sicher, dass der Grund für diesbezügliche Schwierigkeiten nicht unser Samstagabend-Fortgehverhalten ist, sondern dass in erster Linie schlicht und einfach die Politik leider oft zu veraltet ist, wodurch uns diese Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht wird. Daher meine ich, dass wir auch hier in diesem Parlament dieses Zu­kunftsthema angehen sollten, und deshalb habe ich gleich ein paar Vorschläge mitge­bracht, von denen – Gott sei Dank! – einige auch bereits erwähnt wurden.

Ich meine, dass wir erstens die Kinderbetreuung in Österreich ausbauen müssen. Die­se ist, wie schon erwähnt wurde, nicht schlecht. Aber gerade in den Gemeinden, etwa in Tirol, Vorarlberg und so weiter, ist die Kinderbetreuung teilweise noch ziemlich schlecht ausgebaut, und auch in den Städten funktioniert das teilweise nicht gut. Einige Freunde von mir haben mir erzählt, dass man zum Beispiel in Wien ein Kind eigentlich schon, bevor es geboren wird, im Kindergarten anmelden muss, um eine Chance auf einen Kindergartenplatz zu haben. (Zwischenruf des Abg. Rädler.) Ich meine, da müs­sen wir wirklich noch ausbauen!

Zweitens finde ich es sehr gut, dass wir jetzt die Familienbeihilfe anheben werden. Al­lerdings wissen viele Leute nicht, dass die Familienbeihilfe wirklich seit 13 Jahren nicht an die Inflation angepasst worden ist. Das bedeutet mittlerweile pro Jahr einen Verlust für eine Familie von über 500 €, und das ist natürlich ein ganzer Haufen Geld! Daher ist es gut, dass das jetzt angehoben wird, und meine Kollegin Musiol und ich haben einen


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Antrag eingebracht, damit das wirklich einmal auch ordentlich an die Inflation ange­passt wird.

Drittens glaube ich, dass es ein zentraler Punkt ist, dass wir die zukünftige Arbeitswelt irgendwie ein bisschen familienfreundlicher machen. Ich glaube, dass da wirklich auch ein Umdenken der Unternehmen vonnöten ist, damit junge Menschen auch mehr Zeit für Familie und Kinder haben und sich Kinder auch leisten können und nicht die ganze Zeit mit prekären Jobs dahintingeln müssen.

Viertens meine ich, dass sich auch die Zeiten geändert haben. Fast alle Jungen in Ös­terreich meinen, dass Männer genauso für die Kindererziehung zuständig sind wie Frauen. Diesbezüglich gab es übrigens auch Umfragen von Ihnen, Frau Ministerin Kar­masin, zum Beispiel in Ihrem vorigen Job. Das sind sehr gute Umfragen! (Zwischen­bemerkung von Bundesministerin DrKarmasin.)

Das ist der Stand der Dinge, und ich meine, dass wir als Österreicher hier im Parla­ment dieser neuen Realität endlich auch irgendwie gerecht werden sollen beziehungs­weise müssen, indem wir auch die Karenzmöglichkeiten für Männer ausbauen oder zum Beispiel einen freiwilligen bezahlten Papa-Monat einführen. Ich bin mir sicher, dass sehr viele von uns jungen Männern diese Möglichkeiten auch in Anspruch neh­men würden! (Beifall bei den Grünen.)

Fünftens finde ich auch, dass wir langsam anfangen müssen, neue Familienformen zu respektieren und anzuerkennen. Auch ich meine, dass gleichgeschlechtliche Paare das Recht haben sollten, Kinder zu haben, und dass wir ihnen dieses Recht auch zu­gestehen sollten! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Nur geht das leider nicht! – Abg. Kickl: Was ist mit polygamen Lebensmodellen?)

Das waren jetzt nur ein paar Punkte, die die Situation für Jungfamilien in Österreich wirklich verbessern würden, wenn wir sie umsetzen.

Sehr geehrte Ministerin Karmasin! Ich kann für mich und auch für die Grünen sagen: Sie haben bei allen Schritten, die in diese Richtung gehen, unsere volle Unterstützung, und ich wünsche Ihnen viel Glück dabei! – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

10.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Steinbichler gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


10.19.03

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte ZuseherInnen auf der Galerie sowie zu Hause an den Fernsehgeräten! Die Familie ist unumstritten die be­deutendste Zelle im Staat.

In diesem Zusammenhang darf ich auch auf den Bildungsauftrag des ORF verweisen. Ich glaube, man sollte in der Vorabendzeit viel mehr Dokufilme und informative Filme zeigen, als zurzeit gesendet werden.

Und ich darf mich an dieser Stelle auch bei allen Hörerinnen und Hörern des gestrigen „Report“ entschuldigen: Wenn man einen international erfolgreichen Österreicher, der insgesamt 120 000 Arbeitsplätze geschaffen hat, 100 000 im Ausland und 20 000 in Österreich, und vielen Familien, vielen Müttern und Vätern Löhne gezahlt hat, lächer­lich darstellt, dann ist das, glaube ich, auch eines öffentlichen staatlichen Fernsehens unwürdig. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich biete Frau Minister Karmasin die volle Unterstützung für die zukünftige Familienar­beit an, muss aber trotzdem auf die Familienarbeit der Regierung der letzten Jahre re­plizieren.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 65

Kolleginnen und Kollegen haben schon erwähnt, dass 13 Jahre lang die Familienbei­hilfe nicht inflationsbereinigt wurde. Das heißt, wenn heute ein Kind 13 Jahre alt ist, ist die Kinderbeihilfe 31 Prozent weniger wert als bei seiner Geburt. Wer spricht da von Gleichstellung der Familien? Wer spricht da von Familienpolitik?

Wir denken, das trifft die gesamte Wirtschaft, denn das durch die fehlende Anpassung nicht vorhandene Geld fehlt der regionalen Wirtschaft, fehlt für die regionale Bildung, fehlt für die Arbeitsplätze. Daher muss man das schnellstens ändern und aufholen! Eine Ankündigungspolitik und Verschiebung auf Jahre hinaus hilft jenen, die bereits an der Armutsgrenze leben, nicht. Was können sie sich davon kaufen? In diesem Bereich müssen Sofortmaßnahmen gesetzt werden, Maßnahmen, die sofort wirksam sind, damit die Familien einigermaßen mit der Teuerung zurechtkommen. Ich glaube, das ist das Wesentliche. (Beifall beim Team Stronach.)

Das angekündigte Gütezeichen für familienfreundliche Betriebe ist meiner Meinung nach nicht so gut. Ich erinnere an die Gütezeichen bei den Lebensmitteln, wo es sich meist lediglich um ein Gütezeichen handelt, welches nicht mehr an Wahrheit und Qua­lität mit sich bringt. Da aber geht es um die Wertschätzung der vielen Familien und um die Wertschätzung der Erziehungsarbeit.

Wir sehen aber auch die Wertschätzung, die die Regierung der Erziehungsarbeit ent­gegenbringt: Im Rahmen der Hacklerregelung wird die Erziehungsarbeit mit nur 50 Pro­zent angerechnet. Wir brauchen eine deutlich bessere Anrechnung.

Was den ländlichen Raum betrifft, Folgendes: Viele Väter, Mütter, Opas und Omas müssen Autofahrten erledigen, weil die Anbindung an den öffentlichen Verkehr nicht so gut ist, damit die Kinder bei den diversen Vereinen dabei sein können, beim Musik­verein, bei der Feuerwehr, bei den Sportvereinen, und auch zu den Vereinsabenden beziehungsweise zur Fort- und Weiterbildung kommen können. Im ländlichen Raum muss man die Anbindung an den öffentlichen Verkehr wesentlich verbessern, damit kann auch der Ausdünnung des ländlichen Raumes entgegengewirkt werden.

Alle jammern über die Ausdünnung des ländlichen Raumes und die Flucht in die ur­banen Räume, aber das ist ja selbstverständlich, wenn in diesem Bereich keine Ver­besserung erfolgt.

Die Frau Minister hat angesprochen, dass derzeit nur 1,4 Kinder pro Familie geboren werden, wir aber 2,3 Kinder pro Familie brauchen würden, damit der Bevölkerungs­stand gleich bleibt. In diesem Zusammenhang muss man auch daran erinnern, dass es viele junge Leute beziehungsweise junge Eltern gibt, die sich einfach kein zweites, drit­tes Kind leisten können. Daher muss die Ausstattung der Familien wesentlich verbes­sert werden.

Frank Stronach hat immer gesagt, wir alle haben gesagt, es muss ausgabenseitig ge­spart werden, eine Entbürokratisierung muss stattfinden, es muss zu einer Zusam­menlegung der Sozialversicherungen und der Gewerkschaften kommen, sodass dort gespart wird, und dann könnte man das ersparte Geld für wirksame Maßnahmen ver­wenden. (Beifall beim Team Stronach.)

Dieses Geld fehlt! Jetzt sind wieder die Familien, die Autofahrer die Melkkühe. Gerade die Familien brauchen die Autos, und die motorbezogene Versicherungssteuer ist in den letzten zehn Jahren um 41 Prozent erhöht worden! Das ist ein gewaltiger Griff in die Geldtaschen der Familien, denen dann das Geld fehlt. Und genau das kritisieren wir. Da muss etwas gemacht werden.

Wir vom Team Stronach sagen klipp und klar und bekennen uns dazu: Das einzige funktionierende und nachhaltig erfolgreiche Zukunftsmodell für diesen Staat Österreich ist eine intakte Familie. (Beifall beim Team Stronach.)

10.24



Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 66

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Mag. Loacker gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


10.24.19

Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS-LIF): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Geschätzte Damen und Herren! Die ÖVP ist na­türlich voll des Lobes über die Familienpolitik, für die sie seit Jahren verantwortlich zeichnet. Dabei werden jedoch einige Dinge außer Acht gelassen.

Familienpolitik kann man auf drei Arten machen: durch Transfers, durch Betreuungs­maßnahmen und auf der steuerlichen Seite. Österreich leistet da in Summe sehr viel, aber wir haben einen starken Fokus auf den Transfers, und mit den Maßnahmen, die die Regierung jetzt vorgesehen hat, doppeln Sie dort noch einmal überproportional auf, und dieses Dreieck kommt in eine Schieflage. Das ist unserer Meinung nach nicht ge­scheit.

Sie haben außerdem, insbesondere Sie von der ÖVP-Fraktion, vergessen, was der Rechnungshof 2011 zu den Familienleistungen gesagt hat. Es wurde festgehalten, dass 117 verschiedene Stellen Familienleistungen in irgendeiner Form erbringen, dass die Zahl der Ministerien, die in irgendeiner Weise mit Familienleistungen befasst sind, viel zu hoch ist. Aber da ist nichts geschehen.

Es reicht schon – wenn ich mich jetzt darauf konzentrieren darf –, wenn man sich an­schaut, was im steuerlichen Bereich mit den Familien passiert und was eine Familie im Rahmen der Korrespondenz mit dem Finanzamt alles leisten muss. Da gibt es ja nicht nur die Familienbeihilfe, sondern auch den Mehrkindzuschlag, bei dem sich schon Ihre Kurzzeit-Staatssekretärin Remler nicht ausgekannt hat, den Kinderabsetzbetrag, den Kinderfreibetrag, den Alleinverdienerabsetzbetrag, den Alleinerzieherabsetzbetrag, er­höhte Sonderausgaben ab drei Kindern, je nachdem, den Unterhaltsabsetzbetrag, au­ßergewöhnliche Belastungen für die Kosten von Kinderbetreuung, wenn sie aufgrund der Berufstätigkeit von AlleinerzieherInnen erforderlich ist. Seit 2009 gibt es die Ab­setzbarkeit von Kinderbetreuungskosten. Weiters gibt es die steuerfreien Zuschüsse des Arbeitsgebers zur Kinderbetreuung.

Auf gut Deutsch: Eine Familie braucht einen Steuerberater, damit sie all diese Regie­rungswohltaten in Anspruch nehmen kann. Aber das kann doch nicht das Ergebnis sein. Das ist doch total weltfremd.

Sie wissen ja selbst, dass die Inanspruchnahme vieler Leistungen deswegen nur halb so hoch ist, wie bei ihrer Einführung geplant war, weil das Ganze für die Familien, die im wirklichen Leben stehen, viel zu kompliziert ist. Da reden wir noch gar nicht davon, was die Länder dazu an Parallelstrukturen und Förderungen aufgebaut haben.

Es möchte mir bitte niemand erzählen, insbesondere niemand von der ÖVP, dass Sie mit diesem Regelungswirrwarr irgendwelche Ziele verfolgen. Das ist ein Chaos. Wenn Sie etwas erreichen wollen, muss eine Logik dahinter stehen, brauchen Sie ein Sys­tem, etwas, was nachvollziehbar und für die Familien berechenbar ist, auf viele Jahre hinaus. Familienplanung macht man ja auch nicht schnell einmal über das Wochenende.

Ihr System, das jetzige System dient nicht dem Wachstum von Familien, sondern dem Wachstum von Tintenburgen.

Eine weitere ÖVP-Familien-„Glanzleistung“, die Sie in der Ära Schüssel fabriziert ha­ben, ist die österreichische Variante der Elternteilzeit. Hier haben Sie in der guten Ab­sicht – das unterstelle ich Ihnen –, Eltern zu schützen, komplett über das Ziel hinaus­geschossen und genau das Gegenteil erreicht. Sie haben all jene, die als Elternteil Vollzeit arbeiten, bestraft, und Sie haben den Unternehmen ein bürokratisches Monster zugemutet.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 67

Für Väter und Mütter in Elternteilzeit gilt bis zum 4. Geburtstag des Kindes ein beson­derer Kündigungsschutz. Was Sie sich dabei gedacht haben, diesen Kündigungs­schutz jenen zukommen zu lassen, die in Teilzeit arbeiten, jenen, die in Vollzeit arbei­ten, jedoch nicht, weiß ich nicht, und das kann mir auch kein Mensch erklären. Ich glaube, dass hier generell der Motivkündigungsschutz genügen muss und der beson­dere Kündigungs- und Entlassungsschutz überschießend ist.

Auch was das Ausmaß der Elternteilzeit angeht, haben Sie es sich zu einfach und den Betrieben zu schwer gemacht. Da gibt es nämlich kein Limit nach oben und keines nach unten. Die Betriebe schlagen sich damit herum, dass es einen Rechtsanspruch auf eine Teilzeit auf sechs oder acht Stunden pro Woche gibt. Und umgekehrt kann sich jemand den Kündigungsschutz einkaufen, indem er eine Arbeitszeitreduktion von 40 auf 38 Stunden macht. Da haben Sie einfach nicht darüber nachgedacht, wie das in der Praxis laufen könnte. Ich halte oder hielte es für sinnvoll, wenn man einen Korridor für Teilzeit von 50 bis 80 Prozent von 40 Stunden festlegen würde, innerhalb dessen die Sonderregelungen greifen – darüber und darunter einfach nicht.

Das, was Sie da produziert haben, ist ein Einstellungshindernis für Frauen im Alter zwi­schen 25 und 35 Jahren, und das, was Sie als Schutz gedacht hatten, geht als Schuss nach hinten los. Das kommt daher, dass Sie die Unternehmen und die Unternehmer nicht verstehen – ich sage das ganz gezielt in diese Richtung –, und die Familien, das sieht man am Steuerdschungel, verstehen Sie auch nicht. (Beifall beim Team Stro­nach.)

10.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

10.29.30Aktuelle Europastunde

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir kommen nun zur Aktuellen Europastunde mit dem Thema:

„Duales Ausbildungssystem, Ausbildungsgarantie –
Österreich als Beispiel für Europa“

Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Cap. Die Redezeit beträgt 10 Minuten. – Bitte.

 


10.30.01

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Wir haben dieses Thema für die Aktuelle Europastunde nicht zufällig gewählt. Das ist ein mehr als bren­nendes und aktuelles Problem. Österreich kann in der Tat als Modell herangezogen werden, weil wir ja eine ausgezeichnete Bilanz haben – ebenso wie Deutschland – und die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit haben. Hingegen gibt es in Europa mit 5,6 Millio­nen jungen Arbeitslosen und 27 Millionen Arbeitslosen insgesamt natürlich eine äu­ßerst dramatische Situation.

Für uns SozialdemokratInnen ist es grundsätzlich so, dass jeder und jede Jugendliche und überhaupt jeder und jede, der/die keinen Arbeitsplatz hat, einer/eine zu viel ist. Und wir wollen alles dafür tun, dagegen anzukämpfen.

Das ist ja auch ein Thema im jetzt laufenden Europawahlkampf, wo es darum geht, dass es ein anderes, ein besseres Europa geben soll, worauf alle Redner bei verschie­denen Kundgebungen zu Recht hinweisen. Auch in vielen Zeitschriften und Magazinen


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 68

sprechen immer wieder einzelne Vertreter, verschiedene Interessengruppen von einem anderen, von einem besseren Europa.

Das deutsche „Handelsblatt, Deutschlands Wirtschafts- und Finanzzeitung“ schreibt in seiner gestrigen Ausgabe auf der Titelseite: „Europas Abstieg“, und kritisiert ziemlich heftig, welche Schritte von der Kommission und welche Schritte in Brüssel oft gesetzt werden, Schritte, die nicht hilfreich sind und die dafür gesorgt haben, dass man jetzt im globalen Vergleich der industriellen Entwicklung und der Wertschöpfung im industriel­len Bereich gegenüber China, gegenüber vielen anderen Wirtschaftsregionen dieser Welt in Rückstand geraten ist.

Es kommen viele nach Österreich und schauen sich unser Modell an, unser Gesell­schaftsmodell, unser politisches System, das es schafft, dass es hier wirklich immer wieder einen Konsens gibt, wo Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf einen gemeinsamen Nenner kommen, wodurch man nicht nur soziale Standards halten und ausbauen, son­dern auch wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit erreichen kann, welche die Vorausset­zung dafür ist, dass durch die Wertschöpfung die Finanzierungsbasis vorhanden ist, um entscheidende Erfolge feiern zu können.

Da gerade jetzt immer wieder die Medien über die Gedenkveranstaltungen oder auch die Symposien anlässlich des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges berichten und da über den Ersten Weltkrieg, die Zwischenkriegszeit und den Zweiten Weltkrieg gespro­chen wird, möchte ich sagen: Man sieht, dass sich schon aufgrund dieser Ereignisse die Notwendigkeit ergeben hat, dass es so etwas wie ein gemeinsames Europa gibt. Das ist eine wichtige, auch friedenspolitische Perspektive, nicht nur in Bezug auf den Ersten und den Zweiten Weltkrieg, denn es hat in Europa diese Auseinandersetzungen ja über Jahrhunderte gegeben.

In wirtschaftlicher Hinsicht hat sich auch gezeigt, dass man mit dieser Strategie des Kaputtsparens in der Zwischenkriegszeit provoziert hat, dass es zu dieser Massenar­beitslosigkeit gekommen ist, die die Basis für Radikalismen war, egal ob links oder rechts, aber natürlich war es die Basis für den Aufstieg des Nationalsozialismus und die Ausschaltung der Demokratie, für die Diktatur und alles, was damit im Zusammen­hang gestanden ist.

Wichtig ist, dass uns bewusst ist, dass man alles unternehmen muss und gegensteu­ern muss, damit es nicht wieder zu einer solchen Entwicklung kommt, deren Basis im­mer wieder ist, dass es mit der Arbeitslosigkeit Perspektivenlosigkeit gibt.

Die Stimmung gegenüber der Europäischen Union, die eine kritische bis negative ist, hängt auch damit zusammen, dass manche keine Lebensperspektive haben, dass hier Wanderung und Entwurzelung einsetzen. Es wird da Kritik bis ins Äußerste formuliert, weil die Identifikation mit dem Projekt Europa nicht im erforderlichen Ausmaß vorhan­den ist. Und um diese zurückzugewinnen, ist es wichtig, die notwendigen Schritte im Wirtschaftsbereich und auch im politischen Bereich zu setzen.

Ich denke, das kann wahrscheinlich nur erreicht werden, wenn es auch wirklich zu ei­ner Veränderung, zu einer Verbesserung, zu einem Wechsel, zu einem Politikwechsel in der Kommission kommt, wenn es zu einem Mentalitätswechsel in der Kommission kommt, wie man an bestimmte Dinge herangeht. Man muss nicht alles zu Tode regu­lieren, man muss aber auch nicht alles deregulieren. Diese berühmten Beispiele von der Banane über die Glühbirne bis hin zur Toilettenspülung, wie viel Wasser für die Spülung verwendet werden soll, sind so klassische Beispiele dafür, wo sich der durch­schnittliche europäische Bürger auf den Kopf greift und fragt: Was machen die eigent­lich?

Was ich aber sehr wohl verstehe, ist, dass man darüber nachdenken sollte, ob öffentli­che Investitionen in den Maastricht-Kriterien drinnen sein sollen. Was ich sehr wohl ver-


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stehe, ist, dass man darüber nachdenken soll, ob beim sozialen Wohnbau nicht an neo­liberalen Modellen herumgebastelt wird, damit man Einfluss nehmen kann, ab welcher Einkommensgrenze man im sozialen Wohnbau einziehen kann. Das sind Dinge, bei denen es, glaube ich, wichtig ist, dass es neue Mehrheiten im Europäischen Parlament gibt, dass es neue Mehrheiten auch in der Kommission gibt, sodass es da eine Verän­derung, ein Umdenken gibt. Dafür muss man, glaube ich, die Dinge oft wirklich beim Namen nennen. (Beifall bei der SPÖ.)

Da gibt es eine lange Liste, und diese lange Liste lautet: Es muss alles unternommen werden, um eindeutig gegen eine Politik des Kaputtsparens aufzutreten. Es muss alles unternommen werden, um Beschäftigung und Wachstum zu schaffen. Es muss alles unternommen werden, dass der große Wirtschaftsraum imstande ist, weltweit für ein anderes Wirtschaftssystem einzutreten – die Basis der Armutsmigration ist, dass da in der ökonomischen Weltordnung etwas nicht stimmt. Es muss alles unternommen wer­den, dass man gemeinsam im Bereich des Klimawandels aktiv ist – das können nur große Einheiten wie die Europäische Union. Wenn man meint, dass die einzelnen Mitgliedsländer der Europäischen Union, einzeln, klein und bescheiden, globale Lösun­gen erreichen können, so ist das pure Illusion. Das ist das Positive. Daher muss man dafür kämpfen, dass hier Handlungsfähigkeit und entsprechende Ergebnisse erreicht werden. (Zwischenruf des Abg. Kickl.)

Da Herr Abgeordneter Kickl gerade in der Bankreihe spricht: Niemand möchte eine hy­perzentralistische Europäische Union (Abg. Kickl: Genau das ist die Frage, wo das Maß liegt!), wo sozusagen abgehobene Bürokratien entscheiden. Das möchte ohnehin niemand. Das wird sogar kritisiert, das können Sie im „Handelsblatt“ nachlesen, dass das kritisiert wird, und können Sie nachlesen bei diversen sozialdemokratischen Red­nern, Kolumnisten. Vielleicht gibt es bei Ihnen auch irgendeinen Verirrten, der das schon einmal formuliert hat. Aber jedenfalls ist das ein Punkt, wo man, glaube ich, ansetzen muss: die Lösung der Herausforderung durch die digitale Gesellschaft, der Kampf um soziale Standards in Europa, damit es da keinen Druck auf Länder wie Ös­terreich gibt. Denn wir sind nicht daran interessiert, dass unsere hohen sozialen Stan­dards, unser Lebensmodell, unser Kulturmodell infrage gestellt werden, unter Druck gesetzt werden. Das ist das, worum wir kämpfen.

Ich glaube, dass es sich lohnt, dass es dafür eine nationale Basis gibt, einen na­tionalen Konsens, weil es in diesem Konzert, in diesem Wettbewerb innerhalb der Eu­ropäischen Union um Österreich insgesamt geht, um den besten Weg. Und das Ganze funktioniert nur, wenn es, wie alle sagen, eine bessere Europäische Union, eine ver­änderte Europäische Union gibt, und dafür soll jetzt gekämpft werden! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Mag. Vavrik.)

Dazu gehört auch der Kampf um eine starke Währung, was die Eurozone betrifft. Man kann nicht so einfach sagen: Gehen wir zu irgendeinem Euro, Süd-Euro, Nord-Euro, West-Euro, Ost-Euro oder Mond-Euro, oder gehen wir zu irgendeinem Schilling, egal, wie man ihn definiert!, das ist zu ernst dafür. Wenn das danebengeht, sind Hunderttau­sende Arbeitsplätze infrage gestellt. Also da muss man, glaube ich, ganz massiv auf­treten, und da wurden auch alle Schritte gesetzt.

Kampf gegen Finanzspekulation: Die Banken müssen da endlich einmal produktiver Teil sein und auch für die Realwirtschaft etwas tun. Es kann nicht sein, dass sie sich um 0,25 Prozent bei der EZB Kredite nehmen und dann mit diesem Geld spekulieren. Nein, dieses Geld muss wirklich für die Realwirtschaft verwendet, dort eingesetzt wer­den, damit es entsprechende Arbeitsplätze und Beschäftigung gibt.

Das ist eine Summe von Punkten, in deren Fokus die Frage der Jugendbeschäftigung ist. Ein ganz entscheidender Punkt. Würden wir uns hier herinnen lange genug zusam­mensetzen, kämen wir sicher auf viele Gemeinsamkeiten, die wir herausschälen könn-


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ten, sodass wir dann wirklich gemeinsam und stark auch in Europa im Rahmen der Eu­ropawahl, auch im Europaparlament auftreten könnten. Aber das erfordert hier Verän­derung, Verbesserung und erfordert letztendlich, dass es nicht nur im Europaparla­ment, sondern auch in der Kommission eine Änderung gibt. Und jetzt ist das erste Mal die Möglichkeit, dass auch der Kommissionspräsident eine neue demokratische Legiti­mation hat. Und ich glaube, es ist die Zeit gekommen, dass dort einmal ein Sozialde­mokrat zum Präsidenten gewählt werden sollte, damit es zu diesem Wechsel kommt. (Beifall bei der SPÖ.)

Zum Abschluss kommend: Ich denke, die Lösung ist nicht ein Zurück zum Dorfprinzip, zu den Stadtstaaten, zur Kleinlichkeit, maximal noch bis an den Tellerrand, aber keinen Millimeter darüber hinaus. Das kann nicht die Lösung sein!

Ich glaube, es kann auch nicht die Lösung sein – und das möchte ich den Populisten der verschiedenen Schattierungen schon auch mitgeben –, bloß auf Stimmungen auf­zubauen, zu sagen: Es gibt eine Stimmung, die nutzen wir! Dann haben wir vielleicht sogar eine Stimmungsunterstützung, aber was ist dann? Was ist am Tag danach? Was ist, wenn man dann konkrete Schritte setzen muss? Was ist, wenn dann wirklich die Herausforderungen vor uns stehen? Da kann man dann nicht den Finger in den Mund stecken und anfangen nachzudenken. Das ist dann zu spät!

Man muss vielmehr in so eine Auseinandersetzung hineingehen mit einem klaren Pro­gramm, das auch von einer Praktikabilität gekennzeichnet ist (Abg. Kickl: Wie der Herr Freund!) – und nicht zurück zur Postkutsche des 19. oder 18. Jahrhunderts. Auch wenn sie blau ist, diese Kutsche, sie bleibt eine Kutsche. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Ab­geordneten der ÖVP. – Abg. Kickl: Wie der Herr Freund, der „große Europastratege“!)

10.40


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer einleitenden Stellungnahme hat sich Herr Bundeskanzler Faymann zu Wort gemeldet. Die Redezeit sollte 10 Minuten nicht überschreiten. – Bitte, Herr Bundeskanzler.

 


10.40.19

Bundeskanzler Werner Faymann: Sehr verehrte Frau Präsidentin! Hochverehrte Mit­glieder der Regierung! Hochverehrte Abgeordnete! Sehr geehrte Damen und Herren! Kollege Cap hat ja bereits sehr ausführlich und sehr richtig – ich kann das nur unter­streichen – darauf hingewiesen, dass wir im europäischen Vergleich in der Europäi­schen Union auf eine mit Abstand bessere Situation im Bereich der Jugendarbeits­losigkeit und Arbeitslosigkeit verweisen können. Trotzdem ist auch unsere große Sorge in Österreich in den nächsten Jahren, mit ausreichendem Wirtschaftswachstum sicher­zustellen, dass man sich nicht an diese Arbeitslosigkeit, die es auch in Österreich gibt, gewöhnt. Die Gefahr bei dem ständigen Ansteigen von Jugendarbeitslosigkeit oder dem hohem Niveau von Jugendarbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeit in Europa ist ja, dass so etwas wie ein Gewöhnungseffekt eintritt. Und gerade wenn junge Menschen die Chance, in der Gesellschaft von Arbeit auch leben zu können, nicht wahrnehmen können, dann hat das verheerende Auswirkungen – menschlich unerträglich, aber auch für eine Gesellschaft und deren sozialen Zusammenhalt unerträglich.

Ich teile durchaus die Ansicht jener, die sagen, wenn Bankinstitute systemrelevant sind, dann sind es die Hoffnungen und die Chancen von jungen Menschen im Beson­deren. Und wenn sich alle in Krisensitzungen treffen und getroffen haben – zu Recht, wie ich überzeugt bin –, um abzuwenden, was 1927, 1929, in den dreißiger Jahren an Banken damals zusammengebrochen ist, um 2008 in Europa einen vergleichbaren Zu­sammenbruch von Finanzkreislauf und in der Folge von Industrie und Arbeitsmarkt und damit eine Verelendung abzuwenden, wenn es gelungen ist, hier mit Schutzschirmen zu unterstützen, zu helfen, zu stabilisieren – nur zum Teil mit Bankenabgaben und an-


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 71

deren richtigen Finanzierungsinstrumenten, aber mit hohen Steuermitteln in Europa –, dann ist es unsere Aufgabe, in den nächsten Jahren mit demselben Einsatz – nicht an­stelle stabiler Finanzkreisläufe, sondern mit demselben Einsatz, weil aus gutem Grund – dafür zu sorgen, dass die Arbeitslosigkeit in Europa zurückgeht und junge Menschen im Besonderen, weil sie auch besonders davon betroffen sind, eine Chance bekommen.

Nun, wie geht das? – Wir haben hier eine Reihe von Vorschlägen gemacht, die natür­lich in Summe jetzt nicht ausreichen, um zu sagen: Wir hätten da einen Katalog, und wenn man diesen von Punkt eins bis Punkt zehn durchführt, dann gibt es plötzlich in Europa keine Arbeitslosigkeit!, aber es ist doch eine Fülle von Maßnahmen, die mit stabilen Finanzen zusammenhängen, um überhaupt Spielräume zu haben, Investitio­nen durchführen zu können. (Präsident Kopf übernimmt den Vorsitz.)

Es sind aber auch Maßnahmen wie die Finanztransaktionssteuer, die in diesem Haus – darauf bin ich sehr stolz, darauf verweise ich auch immer in den europäischen Diskus­sionen – von allen Parteien getragen wird als ein Beitrag zur Frage: Wo werden wir denn Finanzierungsinstrumente herbekommen, um uns Ausbildungsgarantien leisten zu können oder um duale Ausbildungen installieren zu können? Wie werden wir denn das, von dem wir alle sagen, dass es so dringend notwendig ist, finanzieren? Wo den­ken wir denn auch mit, welche Finanzierungsmöglichkeiten bestehen, um dieses viele Richtige, Geforderte und so Dringende für eine Gesellschaft auch leisten zu können? Und ich sehe hier auch in den Erklärungen, den Regierungserklärungen unseres deut­schen Nachbarn die Möglichkeit, gemeinsam in den nächsten Monaten auch diese Frage der Finanztransaktionssteuer in aller Deutlichkeit nicht nur zu aktualisieren, son­dern auch durchzusetzen. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Mag. Aubauer.)

Dasselbe gilt natürlich auch – für Österreich auch eine wichtige Aufgabe – für die Steu­erbetrugsbekämpfung. Sie wissen, dass wir nicht zufrieden sind damit, dass man einen Datenaustausch von ausländischen Konten und damit Kontoinhabern in Europa durchführt. Das ist die eine Seite der Steuerbetrugsbekämpfung, aber wir sind natürlich der Meinung, dass Steuerbetrugsbekämpfung weiter geht, dass das mit englischen Trusts zu tun hat, dass also in weiten Bereichen Europas in der Steuerbetrugsbekämp­fung der Datenaustausch nur eine Facette der dringend notwendigen Maßnahmen ist. Wenn auf Expertenebene der Steuerbetrug in Europa jährlich mit 1 Billion € beziffert wird, dann sieht man, um welches Volumen es da geht, das zur Finanzierung von so richtigen und dringend notwendigen gemeinsamen Maßnahmen auf europäischer Ebe­ne in Bewegung zu bringen ist.

Es gibt also von Österreich nicht nur den Zuruf: Macht es so wie wir mit dualer Aus­bildung, und macht eine Ausbildungsgarantie!, sondern es gibt durchaus auch eine Fül­le von Unterstützungen und Instrumenten, durch die sich, so glauben wir, auch die La­ge der Finanzierung für die betroffenen Länder verbessern kann.

Es gibt ja besorgniserregenderweise zwei Gruppen von Ländern mit hoher Jugendar­beitslosigkeit: sehr reiche Länder wie Schweden – und Länder, die fast keine Budget­spielräume haben, wie einige Länder Südeuropas. Also Jugendarbeitslosigkeit ist nicht nur ein Phänomen jener Länder, die nicht wissen, wie sie die nächsten Staatsanleihen zu leistbaren Zinsen aufnehmen sollen, sondern Jugendarbeitslosigkeit ist ein gesell­schaftspolitisches Phänomen auch in sogenannten reichen Ländern der Europäischen Gemeinschaft geworden, weil sich sehr stark für jene, die neu ins Arbeitsleben kom­men, prekäre Arbeitsverhältnisse eingeschlichen haben, von denen man eben nicht leben kann – eine Entwicklung, angesichts der wir auch, wenn es um die Verhinderung von Lohndumping und einer Reduktion von Schutzbestimmungen für Arbeitnehmerin­nen und Arbeitnehmer geht, eine große Aufgabe in diesem gemeinsamen Europa zu bewältigen haben.


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Ziel ist nicht, die Jugendarbeitslosigkeit damit zu bekämpfen, dass man Jobs auftreibt, von denen man dann nicht leben kann, sondern Ziel ist natürlich, die Jugendarbeits­losigkeit nachhaltig in Angriff zu nehmen. Und dazu gehören auch eine Reihe von so­zialen Maßnahmen, die wir durch die Sozialpartnerschaft unseres Landes kennen, die auch andere Länder kennen, die aber in vielen Bereichen durchlöchert werden. – Also die Bekämpfung prekärer Arbeitsverhältnisse ist ein wichtiges Thema, wenn wir von Fairness und von Chancen von jungen Menschen in der Arbeitswelt reden. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. Mag. Schatz.)

So wie wir in Österreich die Tradition haben, dass Betriebe sehr stolz darauf sind, wenn sie Lehrlinge ausbilden – leider nicht alle, aber viele, und im Westen Österreichs noch stärker als im Osten Österreichs, wie man sieht, wenn man Betriebe besucht, die sehr stolz darauf verweisen, dass sie zur Lehrlingsausbildung stehen –, so ist das in den meisten Ländern der Europäischen Union keine Selbstverständlichkeit. Dafür gibt es etwa in den Niederlanden einen besonderen Ehrgeiz, und es ist auch eine be­sondere Ehre für die Betriebe, die sie in den Vordergrund stellen, ältere Arbeitnehmer anzustellen und auch länger zu behalten. Das ist etwas, wovon wir ja hoffen – mit und ohne Bonus-Malus-System, weil es ja nicht nur eine Frage des Systems ist, sondern auch der Einstellung –, dass wir das auch in Österreich erreichen, dass diese Ein­stellung, wie sie in Bezug auf Lehrlinge zu Recht besteht, worauf wir auch sehr stolz sind, auch älteren Arbeitnehmern gegenüber gilt.

Ich bin daher überzeugt davon, dass die Maßnahmen, die wir sowohl im Bereich jün­gerer als auch älterer Arbeitnehmer in den nächsten fünf Jahren in Österreich vor­haben, sich einreihen sollen in eine aktive Politik Österreichs in Europa, in eine aktive Politik, nicht wegzuschauen bei Arbeitslosigkeit in anderen Ländern, sondern hinzu­schauen, und dass unsere Lösungsansätze dort, wo wir sie politisch gemeinsam – und ich sehe das über die Parteigrenzen hinweg – vertreten, uns stark machen, damit in Europa Menschen, wenn sie gefragt werden: Wofür setzt sich Österreich ein?, sagen: Österreich steht an der Spitze im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Jugendarbeitslo­sigkeit. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

10.49


Präsident Karlheinz Kopf: Danke, Herr Bundeskanzler.

Wir gehen in die Debatte in dieser Aktuellen Europastunde ein.

Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit aller weiteren Teilnehmer laut § 74b Abs. 2 in Verbindung mit § 97a Abs. 6 der Geschäftsordnung 5 Minuten nicht überschreiten darf.

Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. – Bitte.

 


10.49.58

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Vielen Dank, Herr Bundeskanzler, für die Ausführungen. Ich glaube, sie machen deutlich, dass Österreich in dieser europäi­schen Krise ein wesentliches Vorbild im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit ge­worden ist, und zwar im nachhaltigen Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Und das kommt nicht von ungefähr, meine Damen und Herren. Wir haben in Österreich ei­ne lange Tradition, nämlich die Tradition, dass bei uns Politik und Sozialpartner ge­meinsam an Lösungen arbeiten, Lösungen, die gut sind für die Arbeitnehmer und Ar­beitnehmerinnen, für die Kinder und Jugendlichen, die gut sind auch für die Wirtschaft und – nicht zuletzt – ganz wichtig und gut für den sozialen Frieden in unserem Land. Und dazu gehört eine hohe Beschäftigung, dazu gehören gut ausgebildete Jugend­liche, dazu gehören gute Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, dazu gehört aber auch die Unterstützung von Menschen, die ihre Arbeit verloren haben.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 73

Österreich hat daher in der Wirtschafts- und Finanzkrise von Anfang an einen beson­deren Weg eingeschlagen. Die sozialdemokratisch geführte Regierung hat bereits 2008 die Jugendgarantie eingeführt, weil noch unter Blau-Schwarz auch in Österreich bei guten Wirtschaftsbedingungen die Jugendarbeitslosigkeit bis zu 11 Prozent ange­stiegen war. Und diese Garantie haben wir trotz der Krise nicht eingestellt – etwa um schnell Geld zu bekommen, indem hier möglicherweise etwas kaputtgespart wird; das haben wir nicht getan –, sondern wir haben die Jugendgarantie fortgesetzt und weiter in die Zukunft unserer Jugend investiert. Damit haben wir den massenhaften Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit, den es ja leider in vielen europäischen Ländern gibt, wirk­sam verhindern können.

Diese Politik haben die SozialdemokratInnen auch nach außen vertreten: durch unsere Abgeordneten im Parlament, durch unsere Minister, ganz besonders Sozialminister Hundstorfer, und auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs durch unseren Bun­deskanzler. Und Bundeskanzler Faymann war ja, wie bei der Finanztransaktionssteuer, einer der wenigen, die auf der europäischen Ebene trotz Krise Investitionen gefordert haben, und zwar Investitionen in Wachstum und Beschäftigung.

Bundeskanzler Faymann hat vehement Mittel für die Bekämpfung der schnell anstei­genden Jugendarbeitslosigkeit gefordert und hat auch bei seinen Kolleginnen und Kol­legen vehement für die europäische Jugendgarantie und auch für das duale Ausbil­dungssystem geworben. Mit großem Erfolg, wie wir gehört haben – es kommen ja zahlreiche Vertreter der anderen Staaten zu uns, um sich unsere Modelle anzusehen. Schweden hat bereits angekündigt, unser duales Ausbildungsmodell zu übernehmen, und es gibt intensiven Kontakt mit Spanien, Griechenland und Portugal, um auch dort Expertise anzubieten.

Zahlreiche ausländische Zeitungen, darunter die „FAZ“, „The Guardian“, „Die Zeit“, be­schreiben Österreich als Vorbild. Interessant ist auch, weil wir ja in Bildungsfragen im­mer nach Finnland schauen, dass die größte finnische Tageszeitung, „Helsingin Sano­mat“, im Zusammenhang mit der Jugendarbeitslosigkeit vom Wunder von Österreich schreibt. Und Erstaunliches habe ich in der schwedischen Zeitung „Kristianstadsbla­ded“, der Ausgabe vom 25. Jänner dieses Jahres, gelesen. Darin wird vom jährlichen Europaforum berichtet, das unter dem Titel stand: Die EU-Wahl und Österreich. Und zum Grund dieses Titels: Es gibt viele Ähnlichkeiten zwischen Österreich und Schwe­den, aber einen gravierenden Unterschied, und das ist die niedrige Jugendarbeitslosig­keit.

Wie gesagt, Österreich ist in Europa zu einem Vorbild und Ideengeber in der Beschäf­tigungspolitik geworden. Wir werden diesen Weg entschlossen weitergehen. Wir wer­den das auch bei den anstehenden Wahlen thematisieren. Wir werden weiter für eine aktive Beschäftigungspolitik kämpfen, für starke Sozialpartnerschaften und für eine Politik, die auch, gerade in Krisenzeiten, sozial gerecht sein muss, ganz besonders
für unsere Kinder und für die Jugendlichen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Wöginger.)

10.54


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Lopatka. – Bitte.

 


10.54.59

Abgeordneter Dr. Reinhold Lopatka (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Sozialminister! Frau Staatssekretärin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Euro­papolitik und Innenpolitik sind mittlerweile eigentlich nicht mehr trennbar. Wir merken es: Entscheidungen, die auf europäischer Ebene fallen, haben unmittelbare Auswirkun­gen hier bei uns, und Entscheidungen, die in den einzelnen Nationalstaaten getroffen


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werden, haben natürlich eine direkte Auswirkung vor allem innerhalb der Eurozone auf alle 18 Länder, die mittlerweile in dieser Eurozone vertreten sind. Daher ist es gut, dass wir hier im Parlament zunehmend europäische Themen behandeln, dass wir un­terschiedlichste Formate haben, ob in den Ausschüssen oder in der Aktuellen Europa­stunde, wie wir sie jetzt abhalten, wo wir uns mit diesen Fragen befassen, weil es auch für die Zuseher wichtig ist, zu sehen, wie die einzelnen Parteien auf diese Fragen zu­gehen.

Und das wird sich auch in den nächsten Monaten deutlich zeigen, wenn es Richtung Wahlen geht. Wir haben ja am 25. Mai die Wahlen zum Europäischen Parlament, und es geht auch dort um eine Richtungsentscheidung. Hier sind die Fraktionen, die ein besseres Europa wollen, und dort gibt es Fraktionen, die dieses Projekt eigentlich durch viele Aussagen in Bausch und Bogen schlechtreden und verteufeln.

Was meine ich damit? – Nach mir wird auch der Parteigründer Frank Stronach das Wort ergreifen, und er ist ja in einem Boot mit den Freiheitlichen, wenn es um das gro­ße europäische Projekt, den Euro, geht, der direkte Auswirkungen auch auf die Ar­beitsplatzsituation bei uns hat, wenn sein Wunsch dann dahin gehend ist, dass, wie Stronach es formuliert hat, jedes Land neben der eigenen Regierung – ja, das wollen wir auch – und den eigenen Gesetzen – das wollen wir auch – auch seine eigene Wäh­rung hat, 28 Mal in Europa. – Das wollen wir nicht mehr, diesen Schritt zurück! Da un­terscheiden wir uns wesentlich! (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Abg. Dr. Strolz.)

Und das ist auch der große Unterschied zu den Freiheitlichen. Klubobmann Strache ist gefragt worden: Sind Sie für den Austritt aus dem Euro? – Im Wahlkampf, als er noch davon geträumt hat, Kanzler zu werden, hat er gemeint: Ich würde mir das als Kanzler sehr gut überlegen – er ist im Konjunktiv geblieben –, ich würde Partner für eine Wäh­rungstrennung innerhalb der Eurozone finden. – Und dann hat er massiv die deutsche Kanzlerin kritisiert und gemeint – damals war Berlusconi noch in Amt und Würden –, Berlusconi habe recht mit seiner Kritik, dass Angela Merkel eine Diktatorin sei, die die EU unter ihr Spardiktat stellt. (Abg. Strache: Also „Diktatorin“ habe ich sicher nicht ge­sagt!)

Ich sage, Gott sei Dank haben wir Angela Merkel und die Deutschen in der Europäi­schen Union, die diesen Stabilitätskurs vertreten! (Beifall bei der ÖVP.) – Und hätten wir diese deutsche Lokomotive nicht in der Europäischen Union, dann würde ich mich nicht gerne an den Franzosen und an anderen orientieren, sondern ich bin froh, dass es – mit Angela Merkel, mit Schäuble und den anderen Mitgliedern der deutschen Bun­desregierung – diesen stabilen Faktor in Europa gibt. (Abg. Strache: Wieso? Faymann unterstützt doch den Hollande-Kurs!)

Und dann hat Klubobmann Strache auch gemeint – schon nach der Wahl –, die Euro­päische Union verhalte sich wie eine global organisierte Räuberbande. – Das meine ich mit: in Bausch und Bogen dieses Projekt verteufeln.

Das tun wir nicht. Wir sagen, es gibt Konstruktionsmängel in der Europäischen Union. Aber das heißt nicht, dass wir sagen, das ist eine Räuberbande, sondern wir sagen, das ist ein gutes Projekt, das wir gemeinsam verbessern müssen.

Diese Richtungsentscheidung werden wir auch im Mai haben. Und das ist für Ös­terreich als exportorientierte kleine Volkswirtschaft für den Arbeitsmarkt von ganz ent­scheidender Bedeutung. Warum? – 6 von 10 €, die in Österreich verdient werden, ver­dienen unsere Unternehmungen mit den Leistungen der Arbeitnehmer durch Exporte. Und bis heute gehen 70 Prozent unserer Exporte in den Euroraum. (Abg. Strache: Das ist ja kein Export! – Abg. Podgorschek: Das ist ja kein Export! Das ist ein Bin­nenmarkt, wenn ihr einen einheitlichen Wirtschaftsraum wollt!) Und jeder, der in Be­triebe geht, wird von den Vertretern dieser Firmen hören, wie wichtig für sie der Euro ist.


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Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Ich war vor nicht allzu langer Zeit in Kärnten bei einer Unternehmung im Bereich der Papierindustrie. Bei dieser Firma ist mir klar gesagt worden, solange die Italiener noch ihre Währung hatten, war der Standort massiv ge­fährdet. Sie haben mir gesagt, die größte Wirtschaftsförderung für sie war die gemein­same Währung, denn jetzt haben sie Sicherheit und Stabilität, wo über 80 Prozent ihrer Exporte in den Euroraum und nach Italien gehen.

Ja, wir sind für offene Grenzen, wir sehen aber natürlich auch die Probleme bei offenen Grenzen, letzten Freitag haben wir das gesehen. Da muss sich die Europäische Union etwas überlegen, wenn diese offenen Grenzen dann auch für gewaltbereite Berufsde­monstranten – sage ich einmal – offen sind. Wir müssen uns auch überlegen, wo wir da dann auch Hürden einbauen (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen), Grenzen auch wieder dichtmachen, wenn es notwendig ist – aber keinesfalls auf dem Arbeits­markt. Da brauchen wir diese Europäische Union mit einer gemeinsamen Währung, mit dem Euro. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Dr. Oberhauser.)

11.00


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz. – Bitte.

 


11.00.35

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Es ist schon sehr eigenartig und bemerkenswert, dass in den vier Debattenbeiträgen, die bisher gemacht worden sind, die Worte „duales Ausbil­dungssystem“ und „Ausbildungsgarantie“ – die Überschrift zu dieser Aktuellen Europa­stunde – nicht einmal vorkommen. Es wird von der Arbeitslosigkeit gesprochen – auch mutig, in einem Zeitraum, in dem die Arbeitslosigkeit den historisch höchsten Punkt er­reicht hat, hier davon zu sprechen, was man machen möchte.

Entlarvend war auch, was Kollege Cap gesagt hat, nämlich dass er nicht möchte, dass die hohen Standards, die es in Österreich gibt, in irgendeiner Form abgeschafft, ausge­höhlt oder sonst etwas werden. Ich übersetze das für den normalen Bürger; das heißt übersetzt: Sie sind gegen den Sozialtourismus, der da einreißen soll. (Beifall bei der FPÖ.) Um nichts anderes geht es anscheinend – gerade angesichts diverser aktueller Fälle.

Dann haben Sie noch gesagt, Sie wollen dieses Problem jetzt und wirklich angehen. – Was ist denn das für ein Zeugnis für die vorige Regierung, für die letzten Legislatur­perioden? – Ist früher nichts geschehen oder nur unwirklich? (Ruf bei der ÖVP: An­nahme!) Machen Sie jetzt Ihre Selbstreflexion aus der zweiten Reihe, haben Sie viel­leicht einen anderen, höheren Punkt, von dem aus Sie den Überblick haben und zur Erkenntnis kommen: Eigentlich ist bis jetzt nichts geschehen!? Wenn Sie sich als Erstredner der Sozialdemokratie hierher stellen und sagen, jetzt und wirklich müsse etwas geschehen, was war denn da vorher? – Ein katastrophales Selbstzeugnis (Bei­fall bei der FPÖ), aber es ist richtig; wir teilen Ihre Sicht der Dinge.

Herr Kollege Lopatka hat seine Rede auch nicht genützt, um zu dieser Überschrift in irgendeiner Form Stellung zu nehmen, sondern das war jetzt eine Wortmeldung zu Fragen der Euro-Politik. Das ist bei Ihnen immer so: Sie sagen, ob das Merkel ist oder sonst etwas, alles, was mit der EU und diesen Dingen zusammenhängt, steht unter einem generellen Denkverbot und Meinungsverbot. (Abg. Dr. Lopatka: Nein! Da haben Sie nicht zugehört!) Bei Ihnen heißt es immer: alternativlos. Der Euro ist alternativlos, man darf nicht einmal darüber nachdenken, ob es eine andere Sache gibt – unser Bun­desparteiobmann macht das jedoch.

Unser Bundesparteiobmann Strache hat keine Scheuklappen auf wie Sie, wenn es um Brüssel geht, wenn es um die Bürokratie dort geht (Beifall bei der FPÖ) und das, was


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Ihnen Ihre übergeordneten Einflüsterer – vielleicht gehört auch Bundeskanzlerin Merkel dazu – einflüstern. (Abg. Dr. Lopatka: Sind Sie für einen Austritt aus dem Euro?) – Ich bin derzeit nicht für den Austritt aus dem Euro (Abg. Dr. Lopatka: Nicht?), derzeit nicht. (Die Abgeordneten Wöginger und Dr. Lopatka: Wann denn?) – Ja, wenn das noch weiter hinuntergeht, das ist doch ganz klar, Herr Lopatka!

Sie werden doch eines bisher registriert haben: dass es nicht ganz rund läuft mit dem Euro und dass die Wahrnehmung der Österreicherinnen und Österreicher, dass dieser Euro eigentlich immer mit einem „T“ vorne geschrieben werden muss, nämlich „Teuro“, wahrscheinlich zutrifft. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Wöginger.) Da wird man doch wohl darüber nachdenken dürfen, ob nicht die Wertschöpfung, ob nicht das Vermögen, ob nicht das, was Wert war, beim Schilling noch besser war; da wird man doch noch Vergleiche anstellen dürfen! Oder sind es die von Ihnen verordneten Scheuklappen wert, dass Sie diese überhaupt nicht mehr ablegen können? (Abg. Dr. Lopatka: Scheuklappen !)

Oder spitzen Sie bereits auf einen gut dotierten Europa-Posten? (Abg. Dr. Lopatka: Wie der Schelm denkt, so spricht er!) Mir kommt es schon fast so vor, das sind die ei­gentlichen Hauptstoßrichtungen bei ÖVP und SPÖ, nämlich dass Sie glauben: Dienen wir uns an, dann wird es irgendwo schon irgendeinen Vizepräsidentenposten in irgend­einer Bank oder sonst etwas geben. (Beifall bei der FPÖ. – Ruf: Das ist jetzt die Ent­larvung!)

Wie sehr man das bei Ihnen ernst nimmt, wenn es um die Europäische Union geht, zeigt Folgendes: Es hat unlängst einen EU-weiten Austausch über die Zukunft der Jus­tizpolitik gegeben. Da denkt man sich, das ist vielleicht etwas Wesentliches. Wer von den österreichischen Parlamentsparteien hat denn daran teilgenommen? – Außer dem freiheitlichen Vertreter niemand.

Jetzt geht es darum – was Sie nämlich generell verschwiegen haben –: Sie reden vom dualen Ausbildungssystem und der Ausbildungsgarantie – das hat es immer gegeben, war auch immer gut. Was Sie auf einmal ausgelassen haben: Sie wollen eine Ausbil­dungspflicht bis 18 Jahre haben. Sie trauen den österreichischen jungen Menschen nicht zu, dass sie mit 15 Jahren ihr Geschick selbst in die Hand nehmen. Beim Wahl­recht ist das ganz anders – Gott sei Dank dürfen junge Menschen mit 16 bereits wäh­len –, wenn es aber um die Ausbildung geht, sind sie unmündig. Im Strafrecht muss man junge Menschen mangels ihrer Reife ebenfalls entsprechend sanft anfassen, aber nein, die Regierung möchte eine Ausbildungspflicht, sogar mit Strafen, wenn dieser nicht nachgekommen wird.

Also zu Verpflichtungen haben wir Freiheitliche sowieso ein etwas anderes Verhältnis – und noch dazu mit diesen Strafen; wenn es um Rechte geht (Zwischenruf bei der ÖVP), wenn es um Möglichkeiten geht, und man mit Pflicht und Strafe arbeiten muss. Wer soll denn diese Strafe zahlen, wenn jemand die Lehre oder die Schulausbildung nicht macht? – Die Eltern, die selbst nicht auf der Schulbank sitzen, der Jugendliche mit seinen 16 Jahren selbst? Und wenn er das Geld nicht aufbringen kann, bekommt er dann in der Verwaltung irgendwo eine Ersatzfreiheitsstrafe? – Nein! (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen.)

Bei uns geht es darum, dass das Ausbildungssystem und das Bildungssystem – damit das wenigstens auch einmal vorkommt – in der Volksschule besser werden. (Zwi­schenruf bei der ÖVP.) Es geht nicht an, dass Lehrherren in Österreich die Volksschul­ausbildung in den Grundkenntnissen Lesen, Rechnen und Schreiben nachholen müs­sen; das ist der eigentliche Skandal! (Beifall bei der FPÖ.)

11.06


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte.

 



Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 77

11.06.19

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Regierungsmit­glieder! Hohes Haus! Ja, ein bisschen erstaunlich ist es schon, dass man eine Aktuelle Europastunde zur dualen Ausbildung macht, dann aber nicht über die duale Ausbil­dung redet. – Ich kann mir vorstellen, warum das so ist, meine Damen und Herren: Der von Ihnen unter der schwarz-blauen Regierung installierte Lehrlingspapst Blum hat sei­ne Besorgnis zum Ausdruck gebracht – Herr Bundeskanzler, ich habe Ihnen ein Ge­schenk mitgebracht (der Redner hält ein Schriftstück in die Höhe) –: „Das sinkende Image der Lehre in Österreich ist hausgemacht“, sagt er.

Nur ein paar Zahlen, die Sie alle dann bitte nachlesen: „Der Lehrstellenrückgang ist stär­ker als die Demographie“, „13.220 weniger betriebliche Lehrlinge in Österreich seit 2008“, der Vorgängerregierung, „6.051 weniger betriebliche Erstjahrlehrlinge gegenüber 2008“, „5.000 weniger Ausbildungsbetriebe seit 2008“, 20 Prozent der Lehrlinge fallen bei der Abschlussprüfung durch, „24% geben die Lehre vor dem Ende auf“. (Der Redner über­reicht Bundeskanzler Faymann ein Schriftstück.)

Herr Bundeskanzler, ich glaube, wir sollten uns damit auseinandersetzen und nicht die Situation schönreden, wie Sie das von der Regierungsbank und leider auch die Abge­ordneten von ÖVP und SPÖ gemacht haben. (Beifall bei den Grünen.)

Sie haben – was mich sehr freut – die Situation in Vorarlberg herausgestrichen. Ja, die Unternehmen bei uns sind sehr engagiert. Ich habe im letzten halben Jahr sehr viele besucht: von den großen Industriebetrieben – Liebherr, Doppelmayr – bis zu Klein- und Kleinstbetrieben, die sich auch bemühen, Lehrlinge auszubilden.

Das Problem ist – unisono, und da sind wir beim Schulsystem –: Die Betriebe bekom­men immer weniger ausbildungsfähige Absolventinnen und Absolventen unseres Schul­systems. Das ist das Hauptproblem, meine Damen und Herren! Ein Drittel der 15-Jäh­rigen – nach neun Jahren Schulpflicht – ist nicht in der Lage, sinnerfassend zu lesen. Wie wollen wir diese Lehrlinge ausbilden? Die Situation ist inzwischen so dramatisch, dass die Wirtschaftskammer Vorarlberg 1 000 € aussetzt für jene Betriebe, die bereit sind, ihren Lehrlingen diese Basisqualifikationen nachzureichen. Sie müssen mit 15 Jah­ren in den Betrieben ordentlich Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Da ist Alarm angesagt, bitte! Da sollten wir handeln, und wir sollten die Situation nicht, wie es ge­schehen ist, schönreden. (Beifall bei den Grünen.)

Wir müssen, wenn wir da wirklich einen Schritt weiterkommen wollen, vor allem das Schulsystem reformieren. Wir müssen dann aber natürlich auch in der Lehrlingsaus­bildung schauen, dass die Lehrlinge entsprechende Ausbildungsplätze haben und die­se Ausbildungsplätze auch kontrolliert werden. Ihr Lehrlingspapst Egon Blum hat da­rauf hingewiesen, dass wir da einen Schritt zurück gemacht haben, weil genau diese Kontrolle der Ausbildung entfallen ist.

Das Dramatische an der Situation ist, dass sich der Trend verschärft. Die Wirtschafts­kammer sagt, wir werden pro Jahr 5 bis 6 Prozent weniger Lehrlinge haben, und 5 bis 6 Prozent weniger Ausbildungsbetriebe. Ich hätte heute gerne etwas darüber gehört, wie Sie dem entgegenarbeiten wollen, welche Initiativen Sie setzen wollen, um diesen Trend zu stoppen, denn gleichzeitig haben wir in Österreich zunehmend einen Fachar­beitermangel. Sieben von zehn Betrieben klagen darüber, dass sie nicht die entspre­chenden Facharbeitskräfte bekommen. Österreichische Unternehmen chartern inzwi­schen Flugzeuge, fliegen nach Spanien, nach Griechenland, nach Portugal, um von dort Arbeitskräfte zu holen. Nebenbei gesagt: Wir verschärfen das Problem in diesen Ländern und machen nicht jene konsequenten Maßnahmen, die wir bei uns machen sollten. (Zwischenruf bei der ÖVP.)

Die grünen Forderungen, meine Damen und Herren, sind klar: An erster Stelle steht die grundlegende Schulreform, vom Kindergarten bis zur gemeinsamen Schule der 10-


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bis 14-Jährigen. Wir brauchen eine Ausbildungsgarantie; die -pflicht nutzt Ihnen wenig, darüber haben wir schon gesprochen. Sie müssen etwas tun, was überbetriebliche Ausbildungszentren anlangt. Wenn das duale Ausbildungssystem jenes Erfolgsmodell bleiben soll, das es war und das wirklich lange Zeit vorzeigbar war (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen), dann müssen jetzt Handlungen gesetzt werden. Derzeit sind wir dramatisch in die falschen Richtung unterwegs. (Beifall bei den Grünen.)

11.11


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Stronach zu Wort. – Bitte.

 


11.11.54

Abgeordneter Frank Stronach (STRONACH): Wertes Hohes Haus! Werte Kollegin­nen und Kollegen! Werte Zuschauer hier und zu Hause! Werter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Ich möchte kurz eine Klarstellung machen: Herr Lopatka hat gesagt, ich bin im Boot, in einem fremden Boot. – Ich bin in keinem fremden Boot, ich habe mein eigenes Boot, danke. (Heiterkeit und Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Dr. Lopatka. – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Mehr als eines!)

In meinen Wahlreden habe ich sehr oft gesagt, ich suche kein Amt, keinen Titel und werde nur kurze Zeit im Parlament sein. Im Wahlkampf selbst habe ich immer ver­sucht, nie persönlich zu sein oder Leute schlechtzumachen. Sollte das trotzdem pas­siert sein, möchte ich mich hier entschuldigen. Ich habe immer bei der Sache sein wol­len, und das ist mir vielleicht nicht ganz so gelungen, das muss ich zugeben. Man muss aber auch verstehen, ich bin jetzt über 60 Jahre in Kanada und mit meinem Deutsch hapert es ein bisschen. Im Steirischen bin ich, glaube ich, ziemlich gut, aber da verstehen mich die meisten nicht (Heiterkeit), aber es ist, wie es ist.

Ich bin sehr stolz darauf, Österreicher zu sein. Österreich hat mir die Möglichkeit ge­geben, einen guten Beruf zu erlernen.

Und ich bin auch stolz, dass ich Kanadier bin. Kanada hat mir die Möglichkeit gege­ben, mich wirtschaftlich zu entfalten. Ich bin diesen beiden Ländern gegenüber sehr lo­yal, glaube ich.

Ich werde in nächster Zeit ein bisschen weniger in Österreich sein. Ich habe drei Enkel­kinder, auf die ich sehr stolz bin. Mein Enkelsohn ist jetzt 22 Jahre, er ist bei mir in der Firma. Ich habe eine Enkeltochter, die ist 20, sie wird auch in ein paar Monaten dabei sein, und ich habe eine jüngere Enkeltochter mit 13 Jahren. Es ist das Schönste für mich, wenn ich mit ihnen Zeit verbringen kann. Ich habe das in den letzten paar Jahren ein bisschen vernachlässigt und möchte das nachholen. Ich möchte meine Lebenser­fahrungen mit meinen Enkelkindern teilen.

Ich möchte auch erwähnen – ich bin sehr stolz darauf –, in meinem letzten Akt als Chairman von Magna habe ich veranlasst, dass die Batterietechnologie hier in Öster­reich gebaut werden muss. Darauf habe ich bestanden, und darauf bin ich stolz. (Bei­fall beim Team Stronach und bei Abgeordneten von SPÖ, ÖVP, FPÖ und NEOS-LIF.) Das sind viele Arbeitsplätze und eine große, große Zukunft, denn wir sind einigerma­ßen führend bei Elektroautos.

Ich möchte auch betonen, ich bin stolz auf unser Team, stolz auf das Team Stronach, das hier im Parlament vertreten ist. Es hat gute Werte (Zwischenruf bei der ÖVP), und ich glaube, es kann sehr viel dazu beitragen, damit Wohlstand und Wirtschaft besser funktionieren.

Ich möchte ganz kurz sagen: Wenn die Wirtschaft nicht funktioniert, funktioniert gar nichts, und es ist schade, dass wir immer mehr weggehen von der realen Wirtschaft in Richtung Finanzwirtschaft. In der Finanzwirtschaft werden nur Finanzpapiere hin- und


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hergeschoben, die niemand essen kann, und früher oder später bleiben faule Kredite übrig. Wer bezahlt das? – Die Bürger.

Wir sind weit weg von der Realwirtschaft, aber nur die Realwirtschaft kann Wohlstand schaffen. Das bringt Arbeitsplätze, und das ist ganz, ganz einfach: Man muss sich vor­stellen, man muss Produkte machen können, die man verkaufen kann. Produkte be­stehen aus Rohmaterialien – man nennt das Commodities –, die auf der ganzen Welt ziemlich den gleichen Preis haben. Dann braucht man Arbeiter, die diese Produkte an­fertigen, und die Arbeiter muss man motivieren.

Das Wichtigste von allem ist natürlich: Wenn die Staatsverwaltung zu groß ist, dann kann man nicht konkurrenzfähig sein. Ich gebe euch ein praktisches Beispiel: Man kann eine Fabrik haben, eine Firma, da können die Arbeiter in der Halle noch so fleißig arbeiten, wenn die Verwaltung in den Büros zu groß ist, kann diese Firma nicht konkur­renzfähig sein.

Wir sind überverwaltet, und das war vielleicht auch der Sinn, warum ich in die Politik gegangen bin. Meine Freunde haben gefragt: Frank, warum tust du dir das an, in die Politik zu gehen, da wirst du beschmissen mit Schmutz und so weiter? Mein ehema­liger Premierminister in Kanada hat gesagt: Frank, ja, du wirst beschmissen, aber der Dreck trocknet und fällt ab. (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen.)

Ganz kurz noch. – Ich habe mir sehr oft folgende Frage gestellt: Ich habe sehr viel Geld ausgegeben, 30 Millionen, hätte ich das besser verwenden können für soziale Zwecke? Aber ich bin, wer ich bin, ich habe ein Gewissen, und mein Gewissen hat mir gesagt: Sei involviert, versuche, das System zu ändern! Ich bin sehr stolz auf das, was ich alles für Österreich machen konnte. Ich habe 150 Millionen als Sozialspenden ge­geben, 4 Milliarden investiert, sehr viele Arbeitsplätze. (Präsident Kopf gibt neuerlich das Glockenzeichen.)

Ich bin stolz darauf, ich schäme mich nicht, und ich hoffe – es ist eine kleine Welt, man muss Respekt voreinander haben –, wenn wir uns wieder begegnen, können wir uns die Hände schütteln, vielleicht ein Glas Wein – österreichischen Wein – trinken und da­rüber sprechen, was man für Österreich besser machen könnte.

Noch einmal: vielen Dank! Das war heute meine letzte Rede, respektvoll, ich ziehe mich zurück, und ich habe Ihnen die Gründe gesagt, warum und weshalb. Danke, dass ich hier sein durfte! (Allgemeiner, von den Abgeordneten des Teams Stronach stehend dargebrachter Beifall. – Abg. Stronach reicht Bundeskanzler Faymann, Bundesminis­ter Hundstorfer und Staatssekretärin Mag. Steßl die Hand.)

11.18


Präsident Karlheinz Kopf: Sehr geehrter Herr Abgeordneter Stronach! Da Sie sich mit dieser Rede ganz offensichtlich von unserem Hohen Haus verabschieden wollen, wünsche ich Ihnen auch von dieser Stelle aus für die Zukunft alles Gute. Mögen Ihre Wünsche, die Sie jetzt gerade geäußert haben, in Erfüllung gehen! Alles Gute! (Allge­meiner Beifall.)

Als Nächster gelangt Herr Klubobmann Dr. Strolz zu Wort. – Bitte.

 


11.19.19

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS-LIF): Lieber Frank Stronach! Ein Fare­well auch vonseiten der NEOS, alles Gute für Ihre nächste Etappe! Ich glaube, Sie ha­ben die Republik oft zum Nachdenken gebracht, ab und zu auch zum Schmunzeln, und ich ziehe jedenfalls den Hut vor Ihrer unternehmerischen Lebensleistung. (Beifall bei NEOS-LIF sowie bei Abgeordneten von SPÖ, ÖVP, FPÖ und Team Stronach.)

Herr Präsident! Geschätzte Regierungsmitglieder! Hohes Haus! Liebe Mitbürger und Mit­bürgerinnen auf der Galerie und vor den Bildschirmen! Zurück zum Thema dieser Ak-


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tuellen Europastunde, nämlich „Duales Ausbildungssystem, Ausbildungsgarantie  Ös­terreich als Beispiel für Europa“. Ein wertschätzendes Wort vorneweg: Jawohl, wir sind die besseren Finnen! In Brüssel gelten wir mittlerweile als die besseren Finnen, wir werden dort hofiert. Das duale Ausbildungssystem ist ein Leuchtturm in der Versiche­rung gegen Jugendarbeitslosigkeit. Und natürlich wollen viele Länder wissen, wie wir das gemacht haben. Wir haben das unter anderem der Sozialpartnerschaft zu ver­danken, die hat das in ihren besten Jahren gut geschraubt – und dafür ist der Sozial­partnerschaft auch Respekt zu zollen!

Allerdings ist die hohe Zeit längst vorüber – nicht nur für die Sozialpartnerschaft, deren Teile von Gestaltern zu teilweise Blockierern geworden sind, sondern natürlich auch für die Lehre. Wir müssen schon genau darauf schauen, wie wir dieses Erfolgsmodell für die Zukunft fit halten können. Wir wissen, dass die Lehre von vielen Seiten unter Druck steht, wir wissen, dass das Image der Lehre nicht das beste ist. Und wir wissen, dass offensichtlich nicht nur den Sozialpartnern, sondern auch der ÖVP und der SPÖ die Fantasie fehlt, wenn es darum geht, die duale Ausbildung ins 21. Jahrhundert zu brin­gen.

Was würde NEOS jetzt machen, wären wir in der Regierung, Herr Bundeskanzler? Was würden wir machen, wären wir in der Regierung?  Wir würden zumindest an drei Punkten in Sachen duale Ausbildung ansetzen. Wir brauchen ganz entschlossene Ver­besserungen – und Sie haben das auch im Regierungsprogramm drinnen, allerdings fehlen eben die Maßnahmen mit der nötigen Entschlossenheit – bei der Laufbahn- und Berufsberatung.

Es ist eine Tragik, wenn wir auf das österreichische Schulsystem schauen. In der AHS-Oberstufe haben wir Drop-out-Raten von einem Viertel, von 25 Prozent. Ein Viertel der Jugendlichen, die eine AHS-Oberstufe beginnen, schließen sie nicht ab. Wenn wir uns das dann bei den BHS, den berufsbildenden höheren Schulen, anschauen, sehen wir, dass 100 Prozent anfangen und wir ein Drittel unterwegs verlieren. Und wenn wir in die berufsbildenden mittleren Schulen schauen, sehen wir: Dort verlieren wir mehr als die Hälfte. – So, und jetzt stellen Sie sich vor, Sie sind 15, 16, 17 Jahre, und wir wären die Versammlung dieser Jugendlichen  die Hälfte dieses Saales wären Schulabbrecher! Das ist nicht erquicklich in einer Phase des Lebens, wo wir sowieso wissen, dass es die Leute mit sich nicht ganz einfach haben. Das ist eine schwierige Phase, auch eine Phase der Selbstfindung.

Wir wissen seit Jahren und Jahrzehnten, dass wir eine massive Fehlleitung haben im österreichischen Schulsystem, und diese Fehlleitung wird noch stärker, weil natürlich die geburtenschwachen Jahrgänge jetzt kommen und die Schulen versuchen, die Schüler von der Lehre abzusaugen. Deshalb werden dann die Lehrlingszahlen massiv abnehmen. Es gibt HTLs in Wien zum Beispiel, die haben eine Drop-out-Quote von über 70 Prozent. Die machen jetzt Nuller-Klassen, damit sie möglichst viele Schüler hi­neinstopfen können, von denen ihnen völlig egal ist, ob sie sie zum Abschluss beglei­ten oder nicht.

Die Anreizsysteme sind bildungspolitisch völlig falsch, die Werteinheitenzuteilung an die Schulen völlig falsch: möglichst viele hineinstopfen, völlig egal, was mit den jungen Menschen dann passiert. Das müssen wir unbedingt ändern! Das ist ein auch Appell an die Unterrichtsministerin.

Wir NEOS würden die Mobilität steigern – von den 325 000 Lehrlingen gehen nur 350 pro Jahr ins Ausland, in die internationale Fachkräfteausbildung – und wir würden na­türlich die Berufsakademie umsetzen, das heißt im tertiären Sektor die duale Ausbil­dung verankern.

All das wird nicht kommen, weil Ihnen in der Regierung das Wirtschaftsverständnis fehlt – leider. Und ich zitiere Christoph Leitl, er sagt heute in der „Kleinen Zeitung“: „Ich


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setze auf Neos und Grüne, die sind auf unseren Zug aufgesprungen. () Ich leide un­ter dieser Politik, die den Wandel der Wirtschaftswelt ignoriert.“ (Beifall bei NEOS-LIF.  Abg. Dr. Lopatka: Geh! Verkürzt! Unkorrekte Zitation! Zwischenruf des Abg. Rädler.)

Liebe Kollegen vom Wirtschaftsbund! Sie haben heute ja die Möglichkeit zum Offenba­rungseid. Wir werden Anträge zur Mindest-KöSt, zur Gesellschaftssteuer, auch zur GmbH einbringen. Und wir werden auch einen Antrag zum Thema Gewinnfreibetrag einbrin­gen. Ich will eine namentliche Abstimmung. Wir haben 19 Leute, die eine namentliche Abstimmung wollen, wir brauchen noch eine Grüne, noch einen Freiheitlichen, damit wir das machen können. Ich möchte einen Offenbarungseid: Sind das Sonntagsreden von Christoph Leitl, oder werden Sie Ihrem Chef tatsächlich im Hohen Haus folgen? Das werden wir heute sehen. Alles Gute Ihnen – und ich hoffe, Sie sind dann nicht am WC oder sonst irgendwo! (Beifall bei NEOS-LIF. Abg. Dr. Lopatka: Auch alles Gute!)

11.24


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Dr. Oberhauser zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


11.25.00

Abgeordnete Dr. Sabine Oberhauser, MAS (SPÖ): Herr Präsident! Werte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Abgeordneter Stronach, ich schließe mich dem Kollegen Strolz an. Hochachtung für Ihr wirtschaftli­ches Werk, was Sie als Lebenswerk gemacht haben!

Mir wäre es lieber gewesen, Sie hätten sich dieses Lebenswerk nicht mit einigen Äuße­rungen beschädigt, sage ich jetzt einmal, die gerade in der letzten Zeit aufgetaucht sind: Ihr Frauenbild, Ihr Bild über Abtreibung und Berufskiller sind Dinge, wo ich mir denke, da haben Sie vielleicht Ihren Ruf in Österreich mehr beschädigt, als Sie es sich mit Ihrem Lebenswerk und mit Ihrer wirtschaftlichen Arbeit für Österreich eigentlich ver­dient hätten. (Die Abgeordneten Rädler und Dr. Fekter: Was soll das?)

In diesem Sinne wünscht die Sozialdemokratie Ihnen einen gesunden weiteren Le­bensweg. Bleiben Sie so, wie Sie sind – aber ich glaube, bleiben Sie der österreichi­schen Politik fern, das wird Ihrem Ruf besser tun! (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.  Ruf bei der ÖVP: Das war unnötig!)

Zur Frage der Arbeitslosigkeit in Europa: Herr Abgeordneter Stronach, Sie haben es gesagt. Es ist die Wirtschaft, die Arbeitsplätze schafft. Und es sind die Sozialpartner und die Sozialpartnerschaft in Österreich, die auch versuchen, das nicht zu blockie­ren  wie Sie das gesagt haben, Herr Abgeordneter Strolz – sondern da auch klare Wege einzuschlagen.

Was wir in der Frage der Ausbildung, in dem Zusammenspiel zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, zwischen den Jugendlichen und den Ausbildnern gesehen haben, zeigt, dass der Weg der richtige ist, aber dass weiterhin immer mehr Verbesserungen gemacht werden können.

Das Modell der dualen Ausbildung ist ein Exportschlager. Das ist keine Frage. Viele Länder beneiden uns darum, nämlich um diese wirkliche Dualität zwischen Lernen und der handwerklichen Arbeit. Ich bin bei Ihnen und auch beim Kollegen Walser, der im Vorfeld schon gesagt hat, dass wir in der Ausbildung, nämlich in der schulischen Aus­bildung, deutliche Probleme haben. Das heißt, dass wir viel früher ansetzen müssen in der Frage des Rechnens, der Sprache, des Lesens. Wir wissen, dass es nicht nur Betriebe sind, die Geld in die Hand nehmen, um Jugendliche weiterzubilden, sondern dass es zum Beispiel auch Sportvereine sind. Ich weiß von einigen Vereinen, die be­reits in der Jugendarbeit beginnen, mehr oder weniger Lehrer mitanzustellen, die in den Trainingspausen versuchen, mit den Jugendlichen auch Lesen, Schreiben und Rech­nen zu lernen.


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Ich bin mir nicht sicher, ob es alleine die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen wäre, aber ein Umdenken betreffend das Ausbildungsziel, das heißt, was Schule für unsere Kinder bringen soll, wäre auch nötig, dass wir da vielleicht auch nachjustieren.

Zur Frage, wie viele Menschen in berufsbildende höhere Schulen, allgemeinbildende höhere Schulen drängen: Das ist, glaube ich, nicht allein auf die Werbetechnik der Schulen zurückzuführen, sondern auch auf das Verständnis, das Eltern haben. Also ich komme aus einer Generation, wo es noch sehr wichtig war, dass die Kinder studieren, in die Mittelschule gehen, das heißt ins Gymnasium gehen. Ich bin die Erste und Ein­zige aus meiner sehr großen Familie, die damals das Gymnasium gemacht hat.

Diese Geschichte hat sich durchgezogen. Dieser Wert der Lehre, der Wert eines Lehr­abschlusses fehlt. Es gibt Facharbeiter, die fehlen. Wenn man sich aber anschaut, was ein Facharbeiter heute verdient, da kommt so mancher Praktikant nach einer Univer­sität an dieses System nicht heran. Das heißt, man muss in den Köpfen der Eltern ein Umdenken herbeiführen, um zu sagen: Es ist vielleicht die Lehre, es ist vielleicht die gemeinsame Ausbildung! Es muss nicht der Schulabschluss einer höheren Schule sein, ein Fachhochschulstudium, sondern es könnte die Lehre sein!

Ich weiß nicht, wer von Ihnen sich auf YouTube in der letzten Zeit dieses Video der deutschen Poetry-Slammerin, das durch alle möglichen Kanäle gegangen ist, angehört hat. Da sagt eine junge Frau: „Eines Tages, Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.“ Sie spricht dann fünf Minuten über die Situation der Jugendlichen – sie ist eine Deutsche. Einer ihrer Sätze lautet: „Mein Leben ist ein Wartezimmer, niemand ruft mich auf.“

Das ist das, was wir in Europa rundherum erleben: dass viele Jugendliche im Warte­zimmer einer Arbeitssuche stehen, einer Perspektive stehen und das Gefühl haben, es ruft sie keiner auf.

Und in der Situation macht die Europäische Union jetzt nichts anderes, als Geld in die Hand zu nehmen, das heißt, zu versuchen, diese Ausbildungsgarantie, die wir haben, auf den europäischen Raum auszudehnen. Es sind 6 Milliarden, 6 plus 2 Milliarden, die aus den ESF-Mitteln kommen. Es sind noch einmal 6 Milliarden  wovon, glaube ich, ein Teil bereits zugesagt ist  aus der Europäischen Investitionsbank, um in Regionen, wo über 25 Prozent Arbeitslosigkeit herrscht, Geld zu investieren, um Perspektiven, um auch wieder eine Chance zu bieten, am Leben teilzuhaben.

Wir wissen, dass in vielen Ländern die Jugendlichen gezwungen sind, zu Hause zu bleiben, keine eigenen Haushalte mehr gründen können oder wieder zurück ins Kinder­zimmer kommen müssen, weil sie es sich nicht mehr leisten können, irgendwohin zu ziehen.

Und was dann daraus wird, wenn wir eine Generation an perspektivlosen Jugendlichen haben, das sehen wir, wenn wir Nachrichten schauen: Das sind Unruhen. Es gab in Schweden, einem sehr reichen Land, Jugendunruhen, einfach weil Perspektivenlosig­keit, weil Arbeitslosigkeit herrscht. Ganz zu schweigen davon, was in Griechenland und in vielen Ländern mit der Austeritätspolitik, mit dem fraglichen „Gesund“-Sparen, das heißt mit dem Zu-Tode-Sparen durch Budgets angerichtet wurde, wo Jugendliche, wo der Arbeitsmarkt und alles völlig ruiniert wurden.

Ich glaube, es wird in Zukunft auf die Europäische Union und auf die dort Verantwortli­chen eine große Aufgabe zukommen. Ich glaube auch, dass wir uns im Rahmen einer Sozialunion mehr entwickeln sollten – und hoffe, dass wir mit den nächsten Wahlen diesen Weg auch gehen können. (Beifall bei der SPÖ.)

11.30


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dr. Winzig zu Wort. – Bitte. (Abg. Neubauer: Vielleicht hören wir jetzt einmal was über die EU!)

 



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11.30.32

Abgeordnete Dr. Angelika Winzig (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Regierungsmitglieder! Sehr geehrter Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell für unsere Jugendlichen, denn diesem Aus­bildungsmodell verdanken wir unsere niedrige Arbeitslosigkeit – wir haben das heute schon gehört –, im Vergleich zu den Horrorzahlen von anderen Regionen und Staaten.

Ich kann hier von unserem Bundesland Oberösterreich sprechen, wir sind das Lehr­lingsbundesland Nummer eins, mit 26 000 Lehrlingen, und unsere Jugendarbeitslosig­keit liegt bei 6 Prozent. Die duale Ausbildung ist aber auch ein Erfolgsmodell für unsere Wirtschaft und somit für uns alle, denn mit einer qualifizierten Ausbildung, sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule, schaffen wir es, dass wir für die Weiterentwick­lung unserer Unternehmen und für unser Wirtschaftswachstum das so wichtige Fach­personal für die Zukunft zu Verfügung haben. Daher findet auch unser Modell großen Anklang in Europa und in der Welt. Und wir von der Interessenvertretung verbreiten das auch in Europa. Die Vizepräsidentin der WKÖ ist auch Vizepräsidentin von Euro­chambres, und sie präsentiert das allen 44 Eurochambres-Mitgliedern, die großes In­teresse zeigen.

Einige, glaube ich, haben das Regierungsprogramm noch immer nicht ganz gelesen, denn der Bedeutung dieses Themas entsprechend finden wir die Weiterentwicklung des dualen Ausbildungssystems auch im Regierungsübereinkommen. Den ersten Mei­lenstein sehe ich in der Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr. Wir haben im Jahr 10 000 Jugendliche, die keine weiterführende Ausbildung, keine Lehre, keine Schule besuchen. Ich bin da nicht der Meinung von Herrn Dr. Rosenkranz, ich bin der Mei­nung, das sind lebenslange Sozialfälle, und die wollen und können wir uns in Zukunft nicht leisten. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben derzeit in Oberösterreich – Herr Dr. Walser, ich weiß nicht, mit welchen Zah­len Sie da hantieren – 2 000 offene Lehrstellen, die wir nicht besetzen können. Also dass die Betriebe nicht ausbilden wollen, davon ist keine Rede.

In diesem Zusammenhang ist die Vorbereitung der Jugendlichen für die duale Ausbil­dung sehr wichtig, und darum wurde auch im Regierungsprogramm ein Schwerpunkt auf die Berufsorientierung, auch unter Einbeziehung externer Experten aus der Wirt­schaft, beschlossen, sowie eine persönliche Stärkenanalyse. Gerade diese Potenzial­analyse halte ich für sehr wichtig für die Berufswahl, denn erstens werden wir uns Kos­ten für künftige Umschulungen ersparen und zweitens bringt sie Motivation für schwa­che SchülerInnen, die in ihrem schulischen Alltag aufgrund der schlechten Noten per­manent Probleme mit Eltern und Lehrern haben. Da werden diese SchülerInnen wahr­scheinlich zum ersten Mal in ihrer Schulkarriere erfahren, dass auch sie Stärken ha­ben, die man weiterentwickeln kann.

Aber auch die im Regierungsprogramm beschlossene Polytechnische Schule PLUS ist für mich ein sehr wichtiger Einstieg ins duale System. Es werden künftig Module zum Nachlernen der Grundkompetenzen Rechnen, Lesen, Schreiben geschaffen, genauso wie Module für die soziale Kompetenz – das geht von Konfliktlösung bis zu Benimm­regeln –, notwendig ist vor allem eine aktive Unterstützung bei der Lehrstellensuche, denn in der neunten Schulstufe ist es bereits fünf vor zwölf.

Obwohl das duale Ausbildungssystem im Ausland sehr große Anerkennung genießt, haben wir in Österreich Imageprobleme. Man muss aber auch dazusagen, wir haben in Österreich hervorragende berufsbildende Schulen wie die HTL, die Tourismusschulen und so weiter. Ein Schritt in die richtige Richtung wurde bereits in der Vergangenheit mit der Lehre mit Matura gesetzt, ein weiterer wird folgen, und zwar mit der Matura mit einer verkürzten Lehrzeit. Das ist natürlich auch für die dreijährigen Fachschulen sinn­voll.


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Ein großes Anliegen ist mir auch noch der Wechsel von der überbetrieblichen in die betriebliche Lehre. Die überbetriebliche Ausbildung soll ein Sprungbrett sein. Aufgrund der demographischen Entwicklung brauchen wir die Jugendlichen in den Betrieben, und wir werden uns in Zukunft auch verstärkt über Mobilität der Lehrlinge unterhalten müssen.

Das waren jetzt nur einige Punkte aus dem Regierungsprogramm. Sie sehen, wir ru­hen uns nicht auf unseren Lorbeeren aus, obwohl wir europaweit bei der Berufsausbil­dung führend sind. Ganz im Gegenteil, wir sind auch in Zusammenarbeit mit den So­zialpartnern und der Industriellenvereinigung auf einem richtigen, zeitgemäßen Weg für die Weiterentwicklung des dualen Systems, für die Zukunft unserer Jugend und vor allem auch für die Absicherung und Weiterentwicklung unseres Wirtschaftsstandorts. (Beifall bei der ÖVP.)

11.35


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter The­messl. – Bitte.

 


11.35.38

Abgeordneter Bernhard Themessl (FPÖ): Herr Präsident! Meine Damen, meine Her­ren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Werte Kolleginnen und Kollegen! Kurz zu meiner Vorrednerin: Sie hat zumindest das Thema nicht verfehlt. (Zwischenruf der Abg. Mag. Gisela Wurm.) Sie war die einzige von den Regierungsparteien, die zum Thema duale Ausbildung gesprochen und Österreich als Beispiel für Europa genannt hat.

Sie haben richtig erwähnt, im Regierungsprogramm ist die Weiterentwicklung der dua­len Ausbildung angedacht. Sie haben aber keine konkreten Punkte dazugesagt, weil Sie wahrscheinlich keine wissen. Das sind nur Schlagworte, die nicht mit Inhalten er­füllt sind. Außerdem haben Sie auch das Imageproblem der Lehre angesprochen. Ich sage Ihnen eines: Ihr ÖVP-Wirtschaftsminister Mitterlehner war maßgeblich daran be­teiligt, das Image der Lehre zu beschädigen. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Warum hat man denn das Image der Lehre schlechtgemacht? Man hat die Qualitätssicherung ab­geschafft nach der Hälfte der Lehrzeit, und man hat in weiterer Folge den Kündigungs­schutz aufgeweicht – und etliche andere Dinge mehr. Also tun Sie nicht so, als ob Sie daran nicht mit schuld wären, als ob Sie am Image der Lehre nicht mitgesägt haben, inklusive der Grünen! (Beifall bei der FPÖ.)

Aber jetzt zum eigentlichen Tagesordnungspunkt: Es hat mich schon gewundert, die SPÖ bringt eine Aktuelle Europastunde mit dem Thema „Duales Ausbildungssystem, Ausbildungsgarantie – Österreich als Beispiel für Europa“ ein, und dann sind, inklusive Bundeskanzler, hier vier Redner der Sozialdemokratie am Werk, man spricht von Euro­pa, was alles in Europa so super ist, wie gut Europa ist und dass wir ohne den Euro nicht leben können. Es wird das duale Ausbildungssystem, wo Österreich Beispiel für Europa ist, in keinem Punkt angesprochen, nicht einmal in der zehnminütigen Rede des Herrn Cap oder in der zehnminütigen Rede des Herrn Bundeskanzlers war ein Wort davon zu hören. Also in der Schule würde man sagen: Thema verfehlt, setzen! Welche Benotung das nach sich ziehen würde, das wissen Sie wahrscheinlich auch. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten von NEOS-LIF.)

Ein Wort zu Europa, bevor ich dann auf das Thema duale Ausbildung eingehe: Alles in Europa ist angeblich so super, und wir können ohne den Euro nicht leben. Ich habe zweimal pro Woche berufsbedingt in der Schweiz zu tun, ich wohne direkt an der Gren­ze. Ich muss Ihnen sagen, die Schweizer schauen wirklich erbärmlich, zum Verhun­gern aus. Sie haben den Euro nicht, also ihnen müsste es ja furchtbar schlecht ge­hen! – Die Wirklichkeit ist anders: Sie haben die geringste Arbeitslosigkeit, wesentlich geringer als wir, sie haben im letzten Jahr die höchsten Wirtschaftsdaten seit Bestehen der Schweiz gehabt. (Bundesminister Hundstorfer verlässt den Sitzungssaal.)


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Die Schweizer haben nicht nur die geringste Jugendarbeitslosigkeit, sondern auch die geringste allgemeine Arbeitslosigkeit und machen trotz Krisenzeiten jährlich zwischen 1,5 und 2 Milliarden Franken Überschuss im Budget. – So viel zum Vergleich mit Ös­terreich! (Beifall bei der FPÖ. Zwischenruf des Abg. Haubner.)

Und jetzt zum Thema duales Ausbildungssystem: Wissen Sie – weil der Herr Arbeits­minister hinter mir sitzt (Zwischenrufe bei der FPÖ, in denen darauf hingewiesen wird, dass Bundesminister Hundstorfer den Sitzungssaal bereits verlassen hat) –, was duale Ausbildung heißt? – Duale Ausbildung heißt: parallele Ausbildung in Betrieben, beglei­tet durch die Berufsschulen. Davon hat sich diese Regierung in den letzten sieben res­pektive fünf Jahren ganz gewaltig verabschiedet. Sie haben das Image der Lehre ka­puttgemacht, Sie haben einen äußerst erfolgreichen Blum-Bonus, den in der Zwischen­zeit auch die Grünen als erfolgreich ansehen, abgeschafft. (Zwischenruf des Abg. Dr. Walser.) Und Sie haben das Ganze durch ÜLAs, AMS-Ausbildungswerkstätten und, und, und ersetzt.

Das führt dazu – jetzt komme ich zum springenden Punkt –, dass Sie sich immer auf Statistiken verlassen, die hinten und vorne nicht stimmen. Solange wir nicht in der Lage sind, uns hier in diesem Hohen Haus selbst die Wahrheit einzugestehen, wie sich die Situation wirklich verhält, so lange werden wir auch nicht ernsthaft an Lösungsmög­lichkeiten arbeiten, zumindest nicht diese Bundesregierung – und das ist der gravieren­de Fehler.

Jetzt bringe ich Ihnen einen Vergleich: Sie gehen bei der Jugendarbeitslosigkeit von offiziell 40 000 Jugendlichen aus. Es gibt einen Bericht in der „Presse“, vom Ende letzten Jahres, der spricht ganz klar von 78 000 Jugendlichen, die weder einen Job ha­ben, noch eine Ausbildung machen. Also das ist doppelt so hoch wie das, was Sie offi­ziell in der Statistik anführen.

Und dann vergleichen Sie sich immer mit unserem großen Nachbarn Deutschland, der ja wirtschaftlich nicht schlecht dasteht, und sagen, wir sind sogar besser als die Deut­schen.

Deutschland hat zehnmal so viele Einwohner wie wir, nämlich 82 Millionen. Die Deut­schen haben zehnmal so viele Beschäftigte wie wir. Und jetzt sage ich Ihnen die effek­tiven Zahlen per Ende letzten Jahres. Ich komme zur Arbeitslosenstatistik: Die Deut­schen hatten Ende des letzten Jahres nicht ganz 2,9 Millionen Arbeitslose. Österreich hatte, und jetzt lasse ich die AMS-Schulungsteilnehmer draußen, per Ende des Jahres 340 000 Arbeitslose. Wenn man das jetzt eins zu zehn nimmt, im Verhältnis zur Be­schäftigtenanzahl oder zur Bevölkerungsanzahl, dann hätte Deutschland per Ende des letzten Jahres real 6,7 Prozent Arbeitslosigkeit gehabt und Österreich 9,5 Prozent. Gratuliere, das ist der Erfolg dieser Bundesregierung!

Das zeigt aber auch ganz klar auf, dass Sie in diesem Regierungsprogramm, in dem Sie wohl die Weiterentwicklung der dualen Ausbildung ansprechen (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen), absolut keine Maßnahmen vorgesehen haben, die Wirt­schaft zu entlasten, der Wirtschaft Anreize zu geben, wieder vermehrt junge Leute aus­zubilden. Von einer Wiedereinführung des Blum-Bonus neu, der sich als Erfolg erwie­sen hat, sind Sie weiter entfernt als jemals zuvor. Wirtschaftspolitische Maßnahmen zu setzen hat diese Regierung nicht nur in den letzten sieben Jahren versäumt und ver­schlafen, sie wird auch in den nächsten fünf Jahren nichts weiterbringen – leider! (Bei­fall bei der FPÖ sowie des Abg. Dr. Strolz.)

11.41


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Schatz. – Bitte.

 



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11.41.37

Abgeordnete Mag. Birgit Schatz (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Meine Damen und Herren von der SPÖ! Mit der Themenvorgabe „Duales Ausbildungs­system“, und das im Rahmen einer Europastunde, haben Sie uns allen aufgegeben, ei­nen Spagat zu schaffen – eine Aufgabe, die, würde ich jetzt einmal sagen, in der bis­herigen Debatte suboptimal gelöst worden ist.

Bis jetzt handelte es sich einfach um eine Kraut- und Rüben-Debatte. Die einen reden zu Themen wie Charakter, Entwicklung und Defizite der dualen Ausbildung, also über einen höchst nationalen Bereich, die anderen über irgendetwas und die Dritten ein bisschen über Europa.

Ich finde das in hohem Maße bedauerlich, aber es war absehbar. Ich gebe Ihnen schon auch dafür die Verantwortung, dass wir jetzt aus dieser Debatte eigentlich nicht wirklich etwas herausziehen können. Das ist auch insofern schade, als wir europa­politisch doch eine ganze Reihe sehr zentraler Punkte zu diskutieren hätten. Da, Herr Bundeskanzler, habe ich leider bis dato nichts oder extrem wenig von Ihnen gehört.

Ich möchte zwei Punkte ansprechen. Das eine ist das aktuell in Verhandlung stehende Freihandelsabkommen mit den USA, dessen Inhalt massive Konsequenzen für die Menschen in unserem Land haben wird. Es wird darum gehen, inwieweit das Niveau unseres Konsumentenschutzes zum Beispiel gehalten werden kann und wo wir uns herunternivellieren lassen müssen – Stichwort gechlortes Hühnerfleisch; Sie kennen dieses Argument vielleicht. Ich habe hier vom Herrn Bundeskanzler noch nichts dazu gehört. Ich weiß nicht, ob Sie in die Verhandlungen involviert und informiert sind. Ich finde, das ist ein hohes Maß an Defizit, das hier deutlich wird. Wir müssen über die Verhandlungen Bescheid wissen. Wir müssen wissen, wie Sie sich für Österreich in Brüssel in dieser Frage positionieren. (Zwischenruf bei der ÖVP.) – Das ist ein Europa­thema, meine Damen und Herren von der ÖVP! Wenn Sie das nicht erkennen, dann frage ich: Wo fangen wir dann an? (Beifall bei den Grünen.)

Zweites wichtiges europapolitisches Thema: der Wettbewerbspakt. In den letzten Mo­naten habe ich immer wieder versucht, eine Position des Herrn Bundeskanzlers zu die­sem Thema zu bekommen. Es war nicht möglich.

Gut, unter diesem Titel ist die Politik jetzt einmal vom Tisch, aber unter einem anderen wird sie wiederkommen. Worum geht es da? – Es geht darum, dass es Kräfte in Euro­pa gibt, die die Wettbewerbsfähigkeit von Europa, von einzelnen Staaten dadurch stei­gern wollen, dass unsere Sozialniveaus herunternivelliert werden, die Lohnniveaus he­runternivelliert werden sollen und auch die öffentlichen Leistungen an sich. Und ich möchte wissen, wie Sie, Herr Bundeskanzler Faymann, sich in dieser Frage in Brüssel positionieren werden.

Was tun Sie, um diesem Schwall, der auf unsere Niveaus drückt, entgegenzuwirken? Ich vermisse Positionierungen von Ihnen, ich vermisse eine Debatte. So etwas hätten wir heute hier diskutieren können. Schade, schade, dass Sie die Chance nicht nützen. (Beifall bei den Grünen.)

Gut, Sie wollen über das duale Ausbildungssystem reden, was Sie selbst ja dann kaum gemacht haben. Wir wissen, es gibt da Defizite. Es gibt einen Reformbedarf bei der Unterstützung der Betriebe, damit sie ausbilden können. Wir haben ein Problem mit der Qualitätssicherung. Einiges wurde vom Kollegen Walser bereits angesprochen.

Ich möchte aber noch auf einen Punkt eingehen. Wenn Sie sagen, das Modell der dua­len Ausbildung ist quasi unser Kampfinstrument gegen die Jugendarbeitslosigkeit, das auch in Europa quasi als das ideale Instrument verkauft wird, dann möchte ich Sie schon auf etwas hinweisen. Jugendarbeitslosigkeit entsteht in hohem Maße an der Schnittstelle von Bildung, schulischer Ausbildung und Arbeitsmarkt. Innerhalb dieser Über-


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gangsphase haben wir hier in Österreich die Lehrlingsausbildung beziehungsweise die Maßnahmen der Ausbildungsgarantie.

Deshalb haben wir bei den Arbeitslosen in der Altersgruppe der bis zu 19-Jährigen wirklich gute Zahlen, auch im europäischen Vergleich. Aber wenn Sie sich dann die Ar­beitslosenzahlen in der Gruppe der Jugendlichen anschauen, die über 19 sind, nämlich zum Beispiel in der Gruppe der 19- bis 25-Jährigen, dann schauen die Zahlen nicht mehr so rosig aus, sondern da sind sie sehr bedenklich. Da hatten wir im vergangenen Jahr Steigerungsraten von bis zu 20 Prozent. Das sagen Sie aber nicht.

Die Lehre bekämpft das Problem der Jugendarbeitslosigkeit nur teilweise, aber im Prin­zip verschiebt sie das Problem einfach altersmäßig nach hinten. Darauf müssen Sie schon schauen, meine Damen und Herren von der Regierung! (Beifall bei Grünen und NEOS-LIF.)

Wie gesagt, ich finde, wir können es uns nicht leisten, europapolitisch, arbeitsmarkt­politisch und bildungspolitisch immer wieder um den heißen Brei herumzureden. Ich finde, es braucht endlich Taten. Wir Grüne sind bereit, mitzuarbeiten, Vorschläge zu machen, im Bereich der Reform der dualen Ausbildung, aber auch im Bereich der Be­kämpfung der Arbeitslosigkeit insgesamt. Vor allem, Herr Bundeskanzler, möchte ich aber, dass Sie europapolitisch stärker sichtbar und hörbar werden, und ich möchte, dass Sie eine europapolitische Debatte auch hier im Hohen Haus mit uns führen und nicht eine Debatte über irgendwelche Ausweichthemen und eine Kraut- und Rüben-Debatte inszenieren. – Danke schön. (Beifall bei Grünen und NEOS-LIF.)

11.46


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Klubobfrau Dr. Nach­baur. – Bitte.

 


11.47.02

Abgeordnete Dr. Kathrin Nachbaur (STRONACH): Hohes Haus! Herr Bundeskanz­ler! Herr Präsident! Die duale Ausbildung ist grundsätzlich ein sehr gutes Modell. Ich habe das selbst schon gesehen. Bei der Handwerksmeisterschaft in Kanada war ich dabei, wo die Österreicher immer einen sehr guten Platz belegt haben, was sehr er­freulich ist.

Andererseits wissen wir, die duale Ausbildung, so gut sie auch ist und einmal funk­tioniert hat, ist so, wie sie funktioniert, heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Das weiß ich auch aus der Magna-Zeit, denn unter Frank haben wir eigene Trainingszentren und Schulungseinrichtungen errichten müssen, weil einfach die Qualität der Absolventen auf dem freien Markt nicht gepasst hat. Wie wir alle wissen, haben die größte Karriere bei Magna die Werkzeugmacher und die Techniker gemacht. Und da braucht es ein­fach ein gewisses technisches Talent, aber auch ein Können. Da sind die Schulen aber leider nicht mehr ganz zeitgemäß. (Beifall beim Team Stronach.)

Was die Garantie seitens der Regierung betrifft, bin ich ein bisschen skeptisch, denn ich bin immer skeptisch, wenn die Regierung Garantien abgibt, ob das für Arbeitsplätze oder für Ausbildungsplätze der Fall ist. Die Politik kann nur Rahmenbedingungen schaffen. Ob die dann wettbewerbsfähig sind, das wird allein der freie Markt zeigen, und nur daran kann man die Politik dann messen. (Beifall beim Team Stronach.)

Alles andere ist meiner Meinung nach völlig realitätsfern und bestenfalls eine kosme­tische Maßnahme, um das zurückgehende Angebot seitens der Betriebe, was Lehrstel­len angeht, irgendwie auszugleichen.

Aber viel wichtiger wäre es doch, zu fragen, warum das Angebot seitens der Betriebe zurückgeht. Dafür gibt es, wie ich meine, zwei Hauptgründe, und zwar ist der eine die überbordende Bürokratie. Die Betriebe sind derart überlastet mit Vorschriften, bürokra-


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tischen Einrichtungen, Gesetzen und Steuern, dass sie gar nicht mehr dazu kommen, Lehrlinge auszubilden. Das Zweite ist auch die Qualität der Ausbildung. 25 Prozent al­ler Pflichtschulabgänger können nicht sinnerfassend lesen. Ja, was soll denn ein Un­ternehmer mit einem jungen Menschen machen, dem die Grundbausteine fehlen?

Meine Diagnose lautet somit: Wir haben in Österreich eine völlig verfehlte Bildungspoli­tik und eine verfehlte Wirtschaftspolitik. (Beifall beim Team Stronach.)

Zur Bildungspolitik sage ich ganz klar: Politik raus aus der Schule! Wir brauchen Schul­autonomie. Die Eltern brauchen Einfluss darauf, wer der Schuldirektor wird. Der muss seine Lehrer einstellen können, nicht vorgeschrieben wie in der Planwirtschaft. Ich bin auch für Vielfalt und Wettbewerb der Schultypen unter sich. Wettbewerb ist immer gut und steigert die Qualität. Ich bin stolze Absolventin eines Gymnasiums und kann Ihnen sagen, als ich als 22-Jährige nach Kanada kam, konnte mir, was Allgemeinbildung be­trifft, da drüben keiner das Wasser reichen. Die Gymnasien sind gut, aber wir brauchen Wettbewerb. (Beifall beim Team Stronach.)

Und was die Wirtschaftspolitik anlangt: Die Unternehmer müssen entlastet werden. Wir vom Team Stronach sehen uns als die Wächter der sozialen Marktwirtschaft und des freien Unternehmertums. Allein das ist der Garant für Arbeits- und Ausbildungsplätze, nicht die Regierung! (Beifall beim Team Stronach.)

Matthias, du hast vorhin einen Antrag erwähnt, den du da einbringen wirst. Ich bin ein Teamplayer und würde gerne betonen, dass wir diesen gemeinsam einbringen und erfreulicherweise auch mit den Stimmen der FPÖ für eine namentliche Abstimmung sorgen werden, was den Gewinnsteuerfreibetrag anlangt, damit wir dann auch sehen, wer da aller mitstimmt. Und ich freue mich, gemeinsam mit euch Neos, gemeinsam mit den Freiheitlichen und, ich gehe davon aus, gemeinsam mit den Vertretern des Wirt­schaftsbundes dafür zu stimmen, dass die Unternehmer ihren Gewinnsteuerfreibetrag selbstverständlich behalten dürfen. (Beifall beim Team Stronach und bei Abgeordneten von FPÖ und NEOS-LIF.)

Das wäre nicht nur für das Unternehmertum in unserem Land gut, sondern wäre auch ein gutes Zeichen für eine funktionierende Demokratie. Dieser Schulterschluss kann Vorbildwirkung haben. – Danke. (Beifall beim Team Stronach und bei Abgeordneten der FPÖ.)

11.51


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Dr. Mlinar. – Bitte.

 


11.51.29

Abgeordnete Mag. Dr. Angelika Rosa Mlinar (NEOS-LIF): Herr Präsident! Geschätz­te Mitglieder der Regierung! Werte Kolleginnen und Kollegen! Spoštovane dame in gospodje! Wenn das Thema, das nur teilweise bearbeitet wurde, der heutigen Aktuel­len Europastunde „Duales Ausbildungssystem, Ausbildungsgarantie – Österreich als Beispiel für Europa“ lautet, dann fällt es auf den ersten Blick leicht, dem zuzustimmen. Es stimmt, dieses Mitte der sechziger Jahre entwickelte System bringt alle Vorteile, die die Kolleginnen und Kollegen der Regierungsparteien immer wieder betonen. Das dua­le System ist gut, um das Angebot an die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt von Un­ternehmen anzupassen.

Das gilt aber, wenn man dies im gesamteuropäischen Kontext betrachtet, eben nur be­schränkt. Zwar sind Aspekte wie praxisorientiertes Arbeiten, Ausbildung und fundiertes theoretisches Wissen in der Berufswelt, wie sie sich uns heute darstellt, ohne Zweifel wichtige Instrumente, um eben auf diesem sehr komplexen Arbeitsmarkt bestehen zu können. Denn es ist so, dass gut ausgebildete Jugendliche – das ist kein Geheimnis,


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 89

das ist uns allen klar – nun einmal einen Vorteil haben und leichter Arbeit finden. Auf den zweiten Blick wird aber schnell klar, dass diese Maßnahmen, wie sie im dualen Ausbildungssystem vorgesehen sind, eben nur dann wirksam werden, wenn die Grund­voraussetzungen dafür gegeben sind, nämlich ein Ausbildungsplatz. Ohne Ausbil­dungsplatz hilft das alles nichts, und wir können noch so gute Ausbildungssysteme ha­ben und versuchen, diese zu importieren, es wird nicht funktionieren.

Diese Situation, dass es eben nicht überall in Europa Ausbildungsplätze gibt, besteht vor allem in jenen Ländern, die von sehr starker Jugendarbeitslosigkeit geplagt sind. Wir haben es nämlich in diesen Ländern in erster Linie mit konjunkturellen und struk­turellen, aber nicht so sehr mit funktionellen Schwierigkeiten zu tun. Und es braucht makroökonomische Zugänge, um das zu lösen.

Was wir brauchen – das sage ich in aller Klarheit –, ist ein europäischer Schulter­schluss. Wir brauchen einen gemeinsamen Wirtschaftsraum, der in einen gemeinsa­men Arbeitsmarkt mündet.

Was ist die Situation, in der wir uns europaweit befinden? Wir haben das heute schon öfter gehört. Die Jugendarbeitslosigkeit in Höhe von bis zu 50 Prozent in Spanien re­sultiert nicht aus einem falsch gewählten Ausbildungssystem, sondern ist Ausdruck einer strukturellen Krise, und letztlich ist es die zweite Phase der Finanzkrise, mit der wir uns hier konfrontiert sehen. Wenn der Arbeitsmarkt in diesen Ländern zunehmend kollabiert, die Arbeitsplätze immer weniger werden, dann ist auch ein Vorschlag eines dualen Systems nichts, was wirklich hilfreich ist, zumindest nicht kurzfristig. Wir brau­chen andere Zugänge. Da sind nämlich alle Staaten der Europäischen Union in die Pflicht zu nehmen: die einen, indem sie verstärkt koordinierte Sparmaßnahmen zur Verringerung der Defizite ein- und umsetzen, die anderen, indem sie einen Schulter­schluss vollziehen und endlich europäische Solidarität leben.

Es ist kein Geheimnis, wenn ich Ihnen sage, dass wir Neos Europa lieben, denn wir lie­ben die Menschen in Europa. Wir Neos sind die Partei im österreichischen Parlament, die das am deutlichsten sagt. (Abg. Mag. Schatz: Liebe macht blind!)

Etwas zu lieben, bedeutet, es auch mitgestalten zu wollen. In diesem Zusammenhang möchte ich hier ein erweitertes Instrument anführen, und ich bin etwas überrascht, dass das noch von keiner und keinem meiner VorrednerInnen erwähnt wurde, nämlich ein Programm, das letzte Woche von der europäischen Kommissarin für Bildung vorge­stellt wurde, das Erasmus+-Programm. Unter dem Namen Erasmus+ werden künftig alle Auslandsangebote für StudentInnen, SchülerInnen und Lehrlinge zusammenge­fasst. Das Budget wächst um 40 Prozent auf 14,5 Milliarden €. Es ist zwar weniger, als die Kommission vorgeschlagen hat – sie wollte 17 Milliarden, es sind nicht alle Staaten mitgegangen –, aber es ist etwas, das absolut unterstützenswert ist und bewirkt, was wir wollen: eine größere Mobilität innerhalb der Europäischen Union.

Insgesamt haben seit 1987, dem Jahr der Erasmus-Gründung, bereits 3 Millionen Men­schen daran teilgenommen. Das Ziel ist, diese Zahl bis 2020 auf 4 Millionen zu erhö­hen. Erasmus funktioniert und ist eine gut etablierte Bildungsinitiative mit soliden Re­sultaten. (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen.) Wir begrüßen den Ausbau vor al­lem deswegen, weil der Fokus auf die Lehrlinge gelegt wird und damit Europa kein Projekt der Eliten mehr bleibt, sondern etwas ist, was bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt. Europa gehört uns, gestalten wir es gemeinsam! – Hvala lepa. (Beifall bei NEOS-LIF.)

11.56


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet.

Die Debatte ist geschlossen.


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11.57.22Einlauf und Zuweisungen

 


Präsident Karlheinz Kopf: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsgegenstände und deren Zuweisungen verweise ich gemäß § 23 Abs. 4 der Geschäftsordnung auf die im Sitzungssaal verteilte Mitteilung.

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A. Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 278/J bis 501/J;

Schriftliche Anfragen an die Präsidentin des Nationalrates: 2/JPR und 3/JPR;

2. Anfragebeantwortungen: 2/AB bis 156/AB;

3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz, mit dem die Straßenverkehrsordnung 1960 geändert wird (26. StVO-Novelle) (14 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem eine Ermächtigung zur Verfügung über Bundesvermögen er­teilt wird (16 d.B.),

Abgabenänderungsgesetz 2014 – AbgÄG 2014 (24 d.B.),

Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Universität für Weiterbildung Krems (DUK-Gesetz 2004) geändert wird (25 d.B.);

4. Anträge:

Zurückziehung der Verlangen auf erste Lesung binnen drei Monaten: 13/A, 14/A, 17/A, 19/A bis 21/A.

B. Zuweisungen:

1. Zuweisungen seit der letzten Sitzung gemäß §§ 32a Abs. 4, 74d Abs. 2, 74f Abs. 3, 80 Abs. 1, 100 Abs. 4, 100b Abs. 1 und 100c Abs. 1:

Budgetausschuss:

Monatserfolg November 2013, vorgelegt vom Bundesminister für Finanzen (Vorla­ge 10 BA),

Bericht des Bundesministers für Finanzen über die Genehmigung von Vorbelastungen für das 4. Quartal 2013 (Vorlage 11 BA);

Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen:

Petition Nr. 4 betreffend „USt.-Option-Ungleichbehandlung abstellen“, überreicht vom Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber,

Bürgerinitiative Nr. 36 betreffend „Aufhebung der Dienstrechts-Novelle 2013 – Pädago­gischer Dienst („neues Lehrerdienstrecht“) und Gestaltung eines modernen, attraktiven und leistungsorientierten Lehrerdienstrechts“;

2. Zuweisungen in dieser Sitzung:

a) zur Vorberatung:

Ausschuss für Arbeit und Soziales:

Antrag 19/A der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen be­treffend ein Gesetz, mit dem das ASVG (BGBl. Nr. 189/1955), zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 187/2013, abgeändert wird,

Antrag 20/A der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen be­treffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz vom 24. Oktober 1967 betref­fend den Familienlastenausgleich durch Beihilfen (Familienlastenausgleichsge­setz 1967) idF des BGBl. I Nr. 81/2013 geändert wird,


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Antrag 21/A der Abgeordneten Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen be­treffend ein Bundesgesetz, mit dem das Arbeitslosenversicherungsgesetz geändert wird;

Außenpolitischer Ausschuss:

Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Internationalen Organisation für Migration über den rechtlichen Status der Organisation in Österreich und dem Sitz ihrer Büros in Wien (13 d.B.),

Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Republik Zypern über die Ver­wendung von Flughäfen und anderen Einrichtungen in der Republik Zypern im Falle von Evakuierungen aus Drittländern (15 d.B.);

Rechnungshofausschuss:

Bericht des Rechnungshofes über das Ergebnis seiner Erhebung der durchschnittli­chen Einkommen sowie der zusätzlichen Leistungen für Pensionen bei Unternehmun­gen und Einrichtungen im Bereich der öffentlichen Wirtschaft des Bundes in den Jah­ren 2011 und 2012 (Reihe Einkommen 2013/1) (III-31 d.B.),

Bericht des Rechnungshofes, Reihe Bund 2013/13 (III-33 d.B.),

Bericht des Rechnungshofes, Reihe Bund 2014/1 (III-34 d.B.),

Bericht des Rechnungshofes, Reihe Bund 2014/2 (III-41 d.B.);

Umweltausschuss:

Antrag 13/A der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen be­treffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Erfassung von Um­gebungslärm und über die Planung von Lärmminderungsmaßnahmen (Bundes-Umge­bungslärmschutzgesetz – Bundes-LärmG) geändert werden,

Antrag 14/A der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen bet­reffend ein Bundesgesetz zur Förderung des Mehrweganteils von Getränkeverpackun­gen,

Antrag 17/A der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen be­treffend ein Bundesverfassungsgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz geän­dert wird;

Wissenschaftsausschuss:

Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG zwischen dem Bund und dem Land Oberöster­reich über die Errichtung und den Betrieb einer Medizinischen Fakultät und die Ein­richtung des Studiums der Humanmedizin an der Universität Linz (23 d.B.);

b) zur Enderledigung im Sinne des § 28b GOG (vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung des Ausschusses):

Ausschuss für Arbeit und Soziales:

Bericht des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz über die Tä­tigkeit der Arbeitsinspektion im Jahr 2012 (III-37 d.B.);

Budgetausschuss:

Förderungsbericht 2012 der Bundesregierung (III-36 d.B.);

Gesundheitsausschuss:

Bericht des Bundesministers für Gesundheit über den Bundes-Zielsteuerungsvertrag für die Jahre 2013 bis 2016 aufgrund der Entschließung des Nationalrates vom 26. Ap­ril 2013, E 301-NR/XXIV.GP (III-38 d.B.),


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 92

Bericht des Bundesministers für Gesundheit betreffend Jahresvorschau 2014 auf der Grundlage des Legislativ- und Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission bzw. zum Jahresprogramm des Rates (III-42 d.B.);

Verfassungsausschuss:

Bericht der Bundesregierung über die Volksgruppenförderung des Bundeskanzleram­tes 2011 (III-39 d.B.),

Bericht der Bundesregierung über die Volksgruppenförderung des Bundeskanzleram­tes 2012 (III-40 d.B.);

Wissenschaftsausschuss:

Tätigkeitsbericht der Ombudsstelle für Studierende, vorgelegt vom Bundesminister für Wissenschaft und Forschung (III-35 d.B.).

*****

 


Präsident Karlheinz Kopf: Weiters teile ich mit, dass der Erste Bericht des Unver­einbarkeitsausschusses an die Mitglieder des Nationalrates verteilt wurde.

Ankündigung einer Dringlichen Anfrage

 


Präsident Karlheinz Kopf: Die Abgeordneten Dr. Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen haben das Verlangen gestellt, die vor Eingang in die Tagesordnung ein­gebrachte schriftliche Anfrage 502/J der Abgeordneten Dr. Glawischnig-Piesczek, Kol­leginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend noch mehr Mil­liarden für die Hypo Alpe Adria und wieder weniger Geld für Wissenschaft und Bildung dringlich zu behandeln.

Gemäß der Geschäftsordnung wird die Dringliche Anfrage um 15 Uhr behandelt wer­den.

Behandlung der Tagesordnung

 


Präsident Karlheinz Kopf: Es ist vorgeschlagen, die Debatte über die Punkte 2 und 3 der Tagesordnung zusammenzufassen.

Wird dagegen ein Einwand erhoben? – Das ist nicht der Fall.

Wir gehen in die Tagesordnung ein.

Redezeitbeschränkung

 


Präsident Karlheinz Kopf: Zwischen den Mitgliedern der Präsidialkonferenz wurde Konsens über die Dauer der Debatten erzielt. Demgemäß wurde eine Tagesblockzeit von 7 „Wiener Stunden“ gemäß § 57 Abs. 3 Z 2 der Geschäftsordnung vereinbart, so­dass sich folgende Redezeiten ergeben: SPÖ und ÖVP je 95, FPÖ 88, Grüne 74 sowie Stronach und NEOS-LIF je 39 Minuten.

Für die Dauer der Fernsehübertragung in ORF 2 nach der Aktuellen Europastunde bis 13 Uhr wurde folgende Redeordnung vereinbart: eine Rednerrunde mit je 7 Minuten und ein Regierungsmitglied mit 7 Minuten, somit insgesamt 49 Minuten.

Die Rednerreihenfolge lautet in der ersten Runde: FPÖ, SPÖ, Grüne, ÖVP, Team Stro­nach, NEOS.

Tatsächliche Berichtigungen werden erst nach Ende der Fernsehübertragungszeit in ORF 2 aufgerufen.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 93

Im Falle von Verzögerungen beim Sitzungsablauf stellt der vorsitzende Präsident im Einvernehmen mit den Fraktionen durch Verkürzung der Redezeit pro Abgeordneten sicher, dass das Regierungsmitglied noch im Rahmen der Fernsehzeit zu Wort kommt.

Wir kommen sogleich zur Abstimmung über die eben dargestellten Redezeiten.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Vorschlag zustimmen, um ein diesbezüg­liches Zeichen. – Das ist einstimmig angenommen. Herzlichen Dank.

12.00.011. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 81/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministeriengesetz 1986 geändert wird (20 d.B.)

 


Präsident Karlheinz Kopf: Wir gelangen nun zum 1. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Strache. – Bitte.

 


12.00.25

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Am 17. Dezember 2013 ist die neue beziehungsweise alte Bundesregierung im Nationalrat vorgestellt worden, wobei bei der Vorstellung natürlich die eine oder andere Änderung sichtbar wurde. Wir haben es erlebt: Beispielsweise wurde das Wissenschaftsministerium abgeschafft. Wir haben erlebt, dass, wenn man so will, durchaus die eine oder andere personalpolitische Kos­metik stattgefunden hat, eine kleine Neudekoration des Schaufensters, indem es den einen oder anderen personellen Wechsel gegeben hat – der Herr Vizekanzler ist nicht mehr Außenminister, sondern Finanzminister, es gibt einen neuen Außenminister, es gibt mit Frau Karmasin als Familienministerin eine neue Personalbesetzung –, aber sonst ist ja nicht wirklich etwas neu.

Wenn ich das insgesamt beurteile, dann muss ich schon sagen: Ich frage mich, wofür die Koalitionsverhandlungen so lange gedauert haben, denn außer Spesen nichts ge­wesen – anders kann man das nicht zusammenfassen. Wir haben eine alte Bundesre­gierung, wo Herr Bundespräsident Fischer zwar gemeint hat, man solle der neuen Regierung eine Chance geben, aber, na ja, ich frage mich wirklich, inwieweit sie eine Chance braucht.

Ich meine, ihr habt offenbar die längste Aufwärmphase in der Politikgeschichte ge­braucht, denn ihr seid seit dem Jahr 2006 durchgängig in der Regierung. Das ist eine alte Regierung! Ich frage mich, welche neue Chance ihr braucht. (Beifall bei der FPÖ.)

Ihr habt seit 2006 die Chance gehabt, in diesem unserem Heimatland etwas weiter­zubringen, und leider Gottes ist nichts geschehen, das muss man ganz offen und tro­cken auf den Punkt bringen.

Da wäre viel zu tun, aber ich sage, man muss leider befürchten, dass von roter und schwarzer Seite einfach ein Weiterwurschteln wie bisher gegeben sein wird, und bis dato erleben wir dieses Weiterwurschteln. Wir nehmen Lethargie wahr, wir können Ar­beitsunwilligkeit wahrnehmen, und ich muss schon auch eines festhalten, Herr Bun­deskanzler Faymann – er ist schon gegangen –: Da war ja der ehemalige Bundeskanz­ler Gusenbauer durchaus einer, der im Vergleich zu Ihnen vor Arbeitseifer gesprüht hat, wenn man eine direkte Arbeitsbeurteilung abgibt.

Dann hatten Sie Mitte des Monats eine Klausur in Waidhofen an der Ybbs, durchaus bezeichnend, wo man wieder einmal Folgendes erleben konnte – nämlich so wie bei


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allen Regierungsklausuren –: die großen Absichtserklärungen. Es gab große Absichts­erklärungen, was alles geschehen wird, aber von einem Wurf, von einem großen oder einem mittleren Wurf, ist nichts in Sicht!

Man bekommt schon den Eindruck, dass sowohl der Herr Bundeskanzler als auch der Herr Vizekanzler wie Verwalter agieren. Sie verwalten heute bis zu einem gewissen Grad politisches Elend in unserem Land. Das ist eine Verwaltung der Krise, eine Ver­waltung des Istzustandes. Der Verwaltungsapparat wird weiter aufgebläht bleiben! Das ist reine Verwaltung, und man erlebt keinen Gestaltungs- und keinen Veränderungs­willen, und man erkennt vor allen Dingen auch nicht, dass man zur Erkenntnis kommen würde, dass wir in unserem Land massive Probleme haben, wie wir es heute auch schon im Bereich der dualen Ausbildung, im Lehrbereich wahrgenommen haben und wie wir es im Bereich der Arbeitslosigkeit, die immer schöngeredet wird, obwohl wir eine Rekordarbeitslosigkeit haben, wahrnehmen. In vielen Bereichen ist das wahrzu­nehmen.

Wo ist die notwendige umfassende Verwaltungsreform, die der Rechnungshof in so vielen Punkten öffentlich eingefordert hat? – Nichts ist in Sicht! (Beifall bei der FPÖ.)

Sie betreiben eine Loch-auf-Loch-zu-Politik, wo Sie wieder keine Verwaltungsreform planen, sondern – im Gegenteil – in Wirklichkeit versuchen, mit neuen Steuererhöhun­gen und neuen Steuerbelastungen den Bürgern weiter das Geld aus der Tasche zu ziehen, indem Sie jenen Menschen, die Monat für Monat als Leistungsträger arbeiten, schuften und etwas weiterbringen in diesem Land und die heute schon unter Höchst­steuern leiden, noch einmal in die Tasche greifen. Also wenn Sie meinen, dass Sie da­mit irgendwie eine Zukunftsfähigkeit für unser Land sicherstellen können, dann liegen Sie völlig falsch – das Gegenteil ist der Fall! (Beifall bei der FPÖ.)

Man darf gleichfalls gespannt sein, wie die von Ihnen angekündigten Maßnahmen dann auch zur Umsetzung gelangen, denn ich sage betreffend die Ankündigungen, dass wir schon seit dem Jahr 2006 erleben, dass Sie hier von angekündigten Maßnah­men für die älteren Arbeitnehmer sprechen und davon, für die Jugendlichen in unse­rem Land etwas unternehmen zu wollen und da angeblich Arbeitsmarktoffensiven zu starten. Ja, die bräuchte es! Wir brauchen Arbeitsmarktoffensiven, wir brauchen eine Entlastung für die kleineren und mittleren Unternehmen, damit Arbeitsplätze nicht nur gesichert bleiben, sondern dass wir neue Arbeitsplätze schaffen können, aber ich erlebe das in den letzten Jahren nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Und ich bin genau in Bezug auf den Punkt sehr gespannt, wo Ihre große Offensive für das Wirtschafts­wachstum dann endlich in konkreten Punkten von Ihnen präsentiert werden wird. Ich habe bis dato außer Rohrkrepierern nichts erlebt!

Wenn man Ihre permanente Mut- und Ideenlosigkeit auch der letzten Jahre beurteilt, muss man sagen, Sie kompensieren diese Mut- und Ideenlosigkeit immer wieder mit der gleichen Leier, nämlich wie segensreich die Europäische Union ist und welch glückseligmachenden Dinge diese uns allen schon gebracht hat; beispielsweise den Euro, der ja so großartig ist. Da wird die Krise geflissentlich beiseitegelassen, man re­det dann von den großen Rettungspaketen. – Da ist noch lange nichts gerettet, da kommt noch einiges auf uns zu, und ich sage nur: Hoffentlich wird nicht Frankreich die nächste große Baustelle sein. Ich möchte nicht wissen, wie Sie uns dann erklären, mit welchen Rettungspaketen wir den Euro dann noch irgendwie nicht nur theoretisch, son­dern auch praktisch retten könnten.

Da ist die Krise also noch lange nicht beendet, und deshalb ist es auch notwendig, selbstverständlich auch über Alternativen zu diskutieren. Diskussion ist wichtig, nach­denken ist wichtig, Vergleiche anstellen ist wichtig. Die Schweiz ist kein Land, wo man heute Bettler antrifft, obwohl sie nicht den Euro hat; auch bei den Schweden ist es nicht


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so, auch bei den Dänen ist es nicht so. Also man muss schon, wenn man darüber de­battiert, eine ehrliche Debatte führen.

Gestern ist die große Ankündigung jetzt auch in der Öffentlichkeit bekannt geworden, nämlich jene betreffend die große Einsparung im Bereich der Exekutive und der Si­cherheit. Man möchte 122 Polizeidienststellen abschaffen, und da ist Wien noch gar nicht dabei. – Da sage ich, bitte: Gute Nacht! Wenn das, nämlich der Kahlschlag in der Sicherheitspolitik, Ihre Zukunftspolitik für das Land darstellt, dann wird einem wirklich übel, ich sage das ganz offen. (Beifall bei der FPÖ.)

Genau dort ist nicht zu sparen bei einer steigenden Kriminalitätsrate, bei einer Ent­wicklung, wo wir eine Aufstockung der Zahl der Exekutivbeamten benötigen würden, weil wir im Vergleich zum Jahr 2000 heute 3 000 Exekutivplanstellen weniger haben (Zwischenruf des Abg. Plessl), obwohl ja vieles stattgefunden ist, nämlich zum Beispiel die Osterweiterung, die Erweiterung des Schengen-Raumes. Da sind ja Maßnahmen gesetzt worden, wo man nicht 3 000 Beamte hätte abbauen dürfen, sondern wo man heute eigentlich mehr Exekutivbeamte bräuchte als im Jahr 2000, aber es fehlen uns 3 000! Und anstatt da anzusetzen und neue anzustellen und auszubilden, machen Sie einen weiteren sicherheitspolitischen Kahlschlag. Also dafür hat kein Bürger mehr Ver­ständnis!

Schade, dass der Herr Bundeskanzler nicht persönlich hier ist. (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen.) Ich habe auch vermisst, dass er zu den linken Gewaltexzessen vom vergangenen Freitag einmal klar Stellung nimmt. (Beifall bei der FPÖ.)

Das hat in unserem Land nichts verloren, dass marodierende Gewalttäter und Zerstö­rer durch die Stadt ziehen, aber dann keinerlei kritische und zurückweisende Worte stattfinden. Das stimmt mich nachdenklich.

 


Präsident Karlheinz Kopf: Den Schlusssatz, bitte, Herr Abgeordneter!

 


Abgeordneter Heinz-Christian Strache (fortsetzend): Ich weiß, der Schlusssatz. – Das zeigt, dass der Herr Bundeskanzler auf dem linken Auge offenbar blind ist. (Beifall bei der FPÖ.)

12.08


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster ist Herr Klubobmann Mag. Schieder zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


12.08.15

Abgeordneter Mag. Andreas Schieder (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Die Diskussion um das Bundesministerien­gesetz ist ja an sich vom Gesetz her keine so entscheidende, weil ich glaube, das Wichtige an der Aufteilung der Kompetenzen – ob es jetzt ist, dass wir Kunst und Kultur vom Unterrichtsministerium zum Kollegen Ostermayer ins Bundeskanzleramt verlegen, dass dafür die Frauen- und Gleichstellungsangelegenheiten vom Bundes­kanzleramt ins Frauen- und Bildungsministerium wechseln, dass Integration ins Außen­ministerium wechselt und dieses damit auch gleich seinen Namen ändert, nämlich in „Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres“, dass der Bereich Familie und Jugend herausgenommen wird aus dem bisherigen Wirtschaftsministerium und es damit jetzt eine Ministerin für Familien und Jugend in einem eigenen Ministerium gibt und dass die Forschung und die Wissenschaft ja auch nicht aufgelöst werden, wie manche immer wieder behauptet haben, sondern in ein Ministerium kommen, das zum Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zusammengefasst wird –, das Wesentlichere in der Beurteilung ist ja nicht, welche Fachfragen zusammengespielt sind.

Das ein bisschen Skurrile an der innenpolitischen Diskussion ist: Jeder Bereich braucht einen eigenen Minister!, wird immer von jedem Oppositionsabgeordneten gefordert, und


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gleichzeitig gibt es die Forderung, dass es zum Schluss weniger Minister sein sollen als vorher. Beides gleichzeitig kann man nicht haben, daher wird man auch immer ir­gendwelche Fachbereiche zusammenfassen müssen, und letztlich hängt, ob sie gut oder schlecht zusammengefasst sind, nicht nur von den politischen Themen ab, son­dern natürlich auch von den handelnden Personen. Und das Vertrauen in die Perso­nen, die ausgewählt worden sind, ist absolut da, und daher glaube ich auch, dass all diese Sachfragen gut erledigt werden können.

Trotzdem ist es gelungen, dass wir zwei Regierungsmitglieder, also zwei Staatsse­kretäre weniger haben und damit auch diese so wichtige symbolhafte Verkleinerung der Regierung zustande gebracht haben.

Neu Regieren heißt aber nicht nur, die Sachfragen neu zu gruppieren, sondern neu Regieren heißt natürlich auch, inhaltlich neue Fragen anzusprechen und Antworten zu geben. Ein wesentliches Projekt in dieser Gesetzgebungsperiode wird sein, die Amts­verschwiegenheit abzuschaffen, nämlich der Wechsel von der Amtsverschwiegenheit hin zum Informationsrecht der Bürgerinnen und Bürger. Es sollen das Prinzip der In­formationsfreiheit und damit auch Transparenz durchgesetzt werden, was auch einen Quantensprung in der öffentlichen Verwaltung und im Umgang der Verwaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern darstellt.

Neu Regieren bedeutet aber auch Sparsamkeit, die sich auch in Folgendem wider­spiegelt: Allein wenn wir heute später noch über die Einsparung einer halben Milliarde Euro bei den Ermessensausgaben diskutieren, so ist das ein politisches Ziel, das man ja nicht allein mit dem Rotstift erreichen kann, sondern nur durch nachhaltige Struktur­änderungen. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass man, wenn man solche Struk­turänderungen macht, nicht in einem Personalbereich kürzt, wo die Personen notwen­dig sind. Das betrifft die Lehrerinnen und Lehrer – da werden wir in Zukunft weiterhin die Zahl brauchen, die wir jetzt haben – und das betrifft natürlich auch die Exeku­tivbeamtinnen und -beamten, also die Polizistinnen und Polizisten, wo wir uns gleich­falls dazu verpflichtet haben, dass es keinen Dienstposten, nämlich keinen Polizisten weniger geben wird. Das ist ein ganz, ganz wichtiges Prinzip, weil dies ja auch dazu führt, dass damit die Sicherheit für die Leute nicht verringert wird, die nämlich mehr durch die PolizistInnen als durch die Wachzimmer an sich gewährleistet wird; wir brau­chen Polizisten. (Beifall bei der SPÖ.)

Neu Regieren heißt auch, den Umgang zwischen Bund und Ländern vernünftig zu or­ganisieren, und zwar nicht nach diesem alten innenpolitischen Spiel: Wer ist stärker und wer ist der Sieger?, sondern nach den Regeln: Es muss einen Fortschritt und ei­nen Sieg für alle geben!, nämlich indem man Kompetenzen so auseinanderklaubt, dass es keine Doppelgleisigkeiten mehr gibt, sondern dass effizient und rasch auf der Ebene entschieden werden kann und dass jene Doppelgleisigkeiten, die wir alle so oft beklagen, in Zukunft der Vergangenheit angehören.

Neu Regieren heißt aber auch, Doppelgleisigkeiten zwischen den Ministerien zu be­seitigen, und daher heißt neu Regieren auch, ein Amt der Bundesregierung zu schaf­fen, wo sehr viele administrative und Verwaltungssachen, die bis jetzt jedes Ministe­rium für sich organisiert hat – und das Ministerium, das daneben gelegen ist, gleich­falls für sich organisiert hat –, in Zukunft von einem Amt für alle organisiert werden, womit die Abläufe nicht nur kostengünstiger, sondern auch schneller, einfacher und nachvoll­ziehbarer organisiert werden können.

Neu Regieren heißt auch, hier im Parlament Akzente zu setzen, wie zum Beispiel die gesamte Frage einer Demokratiereform. Wir wollen uns ja auch in einer Enquete-Kommission, bei der es auch um die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am poli­tischen Prozess geht, in dieser Legislaturperiode damit beschäftigen.


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Es geht aber auch um Inhaltliches. Weil das erwähnt worden ist – da möchte ich dem Kollegen Strache sachlich auf ein paar Dinge antworten –: Ein 350-Millionen-Paket für ältere Arbeitslose zu schnüren zeigt, dass wir die Probleme auf dem Arbeitsmarkt ge­nau erkannt haben und gegensteuern, damit es in Österreich nie so weit kommt, wie es in anderen Ländern ist, nämlich dass der Arbeitsmarkt in einer Problemsituation ist. Und am anderen Ende, nämlich bei den jungen Leuten, schaffen wir es durch Ausbil­dungsgarantie und Ausbildungspflicht, dass junge Leute frühzeitig auf den Arbeitsmarkt kommen und wir damit die Probleme nicht später, wenn sie 20, 25 Jahre alt sind, um viel mehr Geld beheben müssen.

Genauso ist auch im Bildungsbereich der ganze Bereich der ganztägigen Schulformen ein wesentlicher Punkt zur Integration der Gesellschaft, aber auch, dass die jungen Leute frühzeitig auf alle Chancen und Möglichkeiten, die das Bildungssystem für sie bietet, vorbereitet werden können. Das ist im Schulbereich, wenn wir verpflichtend ganztägige Schulformen flächendeckend in Österreich anbieten, eine Entlastung für die Familien, aber auch eine Entlastung für die Schülerinnen und Schüler, weil sie damit besser in das ganze System eingebettet werden können.

Daher sieht man auch eines: Das Bundesministeriengesetz ist nur die technische Hülle für die Umsetzung von wirklich vielen wichtigen politischen Vorhaben, die wir in der nächsten Zeit hier im Haus diskutieren werden und die auch eines garantieren werden: dass Österreich weiterhin seinen Weg gut fortsetzen kann. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.15


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Maurer zu Wort gemel­det. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


12.15.10

Abgeordnete Sigrid Maurer (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kol­leginnen und Kollegen! Sehr geehrte Regierungsmitglieder! (Rufe: Mitglied! Nur Oster­mayer auf der Regierungsbank!) Ich würde jetzt natürlich gerne mit Herrn Mitterlehner reden, weil ich finde, dass er sich die Sorgen in Bezug auf die Zusammenlegung von Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium schon anhören sollte, aber gut. (Zwischen­ruf des Abg. Dr. Hübner.)

Ich muss kurz darauf eingehen, was Sie hier gerade gesagt haben, Herr Schieder – auch nicht mehr hier. Ich finde es schon einigermaßen erstaunlich, dass Sie jetzt sa­gen, es gehe um eine symbolhafte Verkleinerung der Regierung, und dafür – für eine symbolhafte Verkleinerung; also nicht für eine tatsächliche Einsparung, sondern für eine symbolhafte Verkleinerung – legen Sie Wissenschaftsministerium und Wirtschafts­ministerium zusammen. Für eine symbolhafte Verkleinerung wird das Wissenschafts­ministerium als eigenständiges Ministerium abgeschafft. Das ist jetzt schon einigerma­ßen seltsam, muss ich sagen. (Beifall bei den Grünen.)

Sie wollen heute die Abschaffung dieses eigenständigen Ministeriums beschließen. Ich werde Ihnen heute noch einmal sagen, warum das ein ganz großer Fehler ist und wa­rum wir Grüne diesem Bundesministeriengesetz daher auch nicht zustimmen werden. (Zwischenruf des Abg. Mag. Schieder.)

In all Ihren Broschüren, in all Ihren Sonntagsreden, bei Ihrem Empfang, der inzwischen schon stattgefunden hat, betonen Sie die Wichtigkeit von Wissenschaft und For­schung – allerdings, das muss man fairerweise sagen, ohnehin auch schon immer nur unter dem einen Aspekt der ökonomischen Verwertbarkeit; die gesamtgesellschaftliche Entwicklung kommt in all Ihren Reden auch jetzt schon zu kurz. Das passt recht gut zusammen mit dem, was die großen Befürchtungen in Bezug auf diese Zusammen­legung sind.


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Die Aufregung der Community ist nach wie vor groß und besteht deshalb völlig zu Recht, weil die Unabhängigkeit von Forschung und Wissenschaft gefährdet ist. In die­sen sechs Wochen, die seit dem 17. Dezember vergangen sind, sehen wir auch schon, dass das laufend bestätigt wird.

Herr Mitterlehner ist jetzt leider nicht hier. Er sagt, die Sorge ist unbegründet, weil er die Unabhängigkeit wahren will, aber die Interessen von Wirtschaftsministerium und Wissenschaftsministerium sind nicht vereinbar, und ich frage mich wirklich, wie er das machen möchte – er kann sich ja nicht spalten.

Wenn man sich anschaut, was da jetzt an Interessen auf uns zukommen wird, wer einer der großen Player in diesem Bereich ist: Das ist die Wirtschaftskammer. Und was sagt Herr Leitl, der Wirtschaftskammerpräsident, zu all diesen Fragen? – Der hat in der Vergangenheit zum Beispiel quasi gesagt, dass die Grundlagenforschung ohnedies nicht so wichtig ist und dass man die nur auf EU-Ebene fördern muss und dass wir uns in Österreich auf die angewandte Forschung konzentrieren sollen. Konkret hat er sogar eine sogenannte Drittellösung vorgeschlagen, bei der die Grundlagenforschung über die EU finanziert werden soll, ein Drittel angewandte Forschung in Österreich finanziert werden soll und ein weiteres Drittel direkt in die, er hat es so genannt, Fertigungsüber­leitung gehen soll. Also mit öffentlichem Geld sollen direkt Prototypen und Produkte finanziert werden, mit denen man direkt in die Wirtschaft gehen kann. Das ist die Posi­tion des Herrn Leitl. (Zwischenruf des Abg. Mag. Schieder.)

Herr Leitl hat dann auch noch gesagt, den FWF wolle er ohnehin nicht kürzen, aber er würde sich schon auch wünschen, dass die Grundlagenforschung anwendungsorien­tierter wird. – Mit solchen Dingen wird Herr Mitterlehner in Zukunft konfrontiert sein, und Herr Leitl ist auch sein Gegenüber im Wirtschaftsministerium. Ich bin sehr ge­spannt darauf, wie er das managen wird. Wir werden ihn daran messen, was er zur Grundlagenforschung zu sagen hat und was er dafür tut.

Es ist auch so, dass zu meinem großen Erstaunen in diesem Budgetprovisorium zwar die Untergliederungen 33 und 34, das sind die Forschungstöpfe im BMVIT und im Wirt­schaftsministerium, von der Kürzung ausgenommen sind, nicht aber das Wissen­schaftsministerium. Also das muss man sich jetzt schon vor Augen führen: Zuerst wird das eigenständige Wissenschaftsministerium abgeschafft, und dann gibt es gleich am Anfang auch noch Kürzungen! Das ist Ihre Ansage, wie diese Regierung mit Wis­senschaft und Forschung umgehen will? – Also Entschuldigung, das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein?!

Wir wissen, dieses Ressort ist seit Jahren chronisch unterfinanziert. Wir brauchen drin­gend eine Steigerung der Mittel und keine Reduzierung!

Herr Mitterlehner hat zuerst gesagt, er möchte diese Kürzungen durch Privatgeld erset­zen, dann hat er gesagt, er möchte sie doch nicht ersetzen, sondern das zusätzlich zum öffentlichen Geld machen – nur wird jetzt das öffentliche Geld gestrichen. Wir re­den von 42 Millionen €, die da eingespart werden, die aber dringend nötig sind.

Wo werden diese 42 Millionen eingespart werden? – Das betrifft erst wieder Dinge wie die außeruniversitäre Forschung, vor allem die Geistes-, Sozial- und Kulturwissen­schaften. Auch die werden nicht groß von privaten Sponsoren profitieren, auch das hat Herr Mitterlehner bereits in der „Pressestunde“ verkündet.

Also, ich frage mich, wie Minister Mitterlehner damit umgehen will. Ich werde ihn daran messen, ob er sich für diese außeruniversitären Forschungsinstitute, die auch in der Vergangenheit schon ganz stark eingeschränkt worden sind, einsetzt oder nicht. Aber so, wie es ausschaut, wird er keine andere Möglichkeit haben.

Dann hat Minister Mitterlehner gesagt, er werde diese Kürzungen durch Rücklagenauf­lösungen sozusagen ausbügeln. Die Rücklagen im Wissenschaftsministerium sind aber


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zum allerallergrößten Teil für den FWF, für MedAustron, für ganz große Projekte reser­viert. Das heißt, es geht um sehr wenige Millionen, die da frei verfügbar sind.

Dann hat er auch noch gesagt, es gehe um Verwaltungsrestrukturierungen. –Entschul­digung, aber wir wissen seit vielen, vielen Jahren, dass auch in diesem Bereich nicht das große Geld zu holen ist.

Also alles in allem kann man sagen: Die Befürchtungen, die wir bereits am 17. Dezem­ber geäußert haben, haben sich in den letzten sechs Wochen bestätigt. Denn: Es wird nicht nur das Wissenschaftsministerium abgeschafft – und zwar nur aufgrund einer symbolhaften Kürzung im Regierungsbereich –, es werden auch noch 42 Millionen dort eingespart, wo die Grundlagenforschung liegt, die Forschung im BMVIT, die ange­wandte Forschung im BMVIT und im Wirtschaftsministerium wird ausgespart.

Ist das Ihr Signal, Herr Mitterlehner? – Das kann nicht Ihr Ernst sein! Aus diesem Grund werden wir dieser Zusammenlegung natürlich nicht zustimmen. Und wir werden Sie sehr, sehr genau beobachten, wie Sie mit der Grundlagenforschung umgehen und wie Sie vor allem dafür kämpfen werden – das erwarte ich mir von Ihnen –, dass das Wissenschaftsbudget ausgeweitet und nicht noch weiter gekürzt wird. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Dr. Strolz.)

12.21


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Klubobmann Dr. Lo­patka. – Bitte.

 


12.21.35

Abgeordneter Dr. Reinhold Lopatka (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Klubobmann Strache hat gemeint, außer Spesen nichts gewesen. – Da unterliegt er einem gewaltigen Irrtum. (Abg. Dr. Pilz: Stimmt nicht!)

Die Bundesregierung will natürlich das, was sie im gesamten öffentlichen Bereich ver­langt, auch bei sich selbst zu Beginn machen, nämlich sparsam vorgehen. Ja, es ist hier zu Einsparungen gekommen.

Und was den zweiten Irrtum der Opposition betrifft, muss ich sagen: Man hat nie an Einsparungen bei der Neuorganisation, was Wissenschaft und Wirtschaft betrifft, ge­dacht, sondern die Einsparung, die gemacht wird, betrifft die zwei Staatssekretariate, und die waren bekanntlich in anderen Bereichen angesiedelt. Und damit ist die öster­reichische Bundesregierung im europäischen Vergleich  (Abg. Dr. Pilz: Weniger Überschriften und mehr konkrete Vorschläge!) – Bitte zuhören, Herr Kollege! – Damit haben wir im europäischen Vergleich eine der kleinsten Bundesregierungen. (Abg. Dr. Pilz: Das kann nur ein Argument für schlechte Politik sein! Das ist ja wirklich billig!) Nur in Kleinststaaten wie Malta, Zypern oder Estland hat man weniger Minister/Ministe­rinnen als in Österreich (Abg. Dr. Pilz: Aber dafür bessere!), und dann noch bei unse­rem Nachbarn Ungarn, und damit ist es schon vorbei.

Aber es kommt eben eine Grenze, wo man nicht mehr einsparen kann, denn dann kön­nen die einzelnen Minister ihre Aufgabe nicht mehr bewältigen. Also ich sage Ihnen: Es ist hier sparsam vorgegangen worden, aber so vorgegangen worden, dass die Minister ihre Aufgaben erfüllen können. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Schieder.)

Zum Nächsten, zur Aussage: Es gibt nichts Neues, alt sieht das Ganze aus. – Kollege Strache, dann sieht Ihre Parlamentsfraktion uralt aus! Ich sage Ihnen, warum: weil bei uns die Hälfte der Minister neu sind. Und das ist schon etwas Neues! Und ich frage Sie: Was hätte man anders machen sollen? (Abg. Strache: Was ist an den Inhalten neu?) – Das sage ich Ihnen sofort, Sie müssen mich nur ausreden lassen. (Zwischen­ruf des Abg. Dr. Pilz.) – Die haben kein Parteibuch!


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Kollege Pilz, Sie haben jetzt andere Sorgen, ich habe Ihren Blog zu Ihrer Grünen Ju­gend gelesen. Ich hoffe, die hören auf Sie! Das wäre gut, denn Sie haben ja Berufs­demonstrationserfahrung, da sind Sie der wirkliche Experte. (Abg. Dr. Pilz: Sie haben keine Jugend mehr!) Also beim Austauschen schauen Sie einmal, was Sie austau­schen müssen!

Das Parteibuch brauchen unsere neuen Minister nicht auszutauschen, denn die haben keines. Kollegin Karmasin hat kein Parteibuch. Der Justizminister hat kein Parteibuch. Das nur zu Ihrer Kenntnis, sollte Ihnen das entgangen sein! (Abg. Dr. Pilz: Und Sie?) – Ich habe ein Parteibuch. (Ironische Heiterkeit bei den Grünen.) Ich habe immer nur ei­nes gehabt, und das unterscheidet mich auch wieder von Ihnen, Sie haben nämlich auch das Parteibuch getauscht! Aber das ist Charaktersache – wenn wir das jetzt schon diskutieren, Kollege Pilz! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Pilz: Seit wann haben Sie ein Parteibuch?)

In Ihrem Blog haben Sie gestern begründet, dass Sie dankbar dafür sind, dass Sie so früh das Parteibuch getauscht haben. Aber ich glaube, vor dem Parteibuch der SPÖ haben Sie auch noch ein anderes gehabt. Aber das wäre wieder eine andere Ge­schichte. (Zwischenruf des Abg. Dr. Pilz.)

Meine Damen und Herren, jetzt wieder zurück zum Bundesministeriengesetz. (Neuerli­cher Zwischenruf des Abg. Dr. Pilz.) – Ich habe Ihre studentische Vergangenheit ge­meint. (Abg. Dr. Pilz: Ich war nie bei der ÖVP!) – Ja. Vielleicht kommt das noch! Man kann ja gescheiter werden. Kollege Pilz, es ist nicht verboten, gescheiter zu werden. Aber jetzt zurück zur Sache!

Das, was nicht neu an dieser Bundesregierung ist – und das ist gut so –, ist, dass man dort, wo man Profis hat, diese behält, und die kann man dann auch sozusagen stärker belasten. Zum einen ist Reinhold Mitterlehner ein Minister, der in Zukunft eine beson­dere, wichtige Funktion hat. Denn: Es ist die wichtigste Aufgabe dieser Bundesregie­rung, alles zu tun, dass Österreich weiterhin europaweit die niedrigste Arbeitslosigkeit hat und, was noch wichtiger ist, die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit. Und die andere, die auch nicht neu ist – das ist die Einzige von der ÖVP-Fraktion innerhalb dieser Re­gierung, wo sich der Aufgabenbereich nicht geändert hat –, ist die Innenministerin. Aber die ist heute hier auch schon kritisiert worden.

Kollege Strache, gerade Ihre Fraktion fordert immer in der Verwaltung Reformen. Und Ihre Fraktion nimmt da richtigerweise oft Bezug auf den Rechnungshof. Hanni Mikl-Leitner macht jetzt genau das, was der Rechnungshof fordert. Und der Rechnungshof­präsident hat gestern auch bestätigt, dass es richtig ist, die Polizei zu den Menschen hinaus zu bringen, anstatt dass die Polizei sozusagen möglichst viele Wachstuben be­völkert. Genau das ist der Punkt! (Abg. Strache: Der Rechnungshof sagt, es gibt zu wenig Exekutivbeamte!)

Lesen Sie nach, was der Rechnungshofpräsident gestern gesagt hat, wo er genau die­se Vorgangsweise unterstützt! (Abg. Strache: Es fehlen 3 000 Planstellen bei der Exe­kutive!) – Mit den Planstellen hat das vorerst einmal gar nichts zu tun, sondern es hat damit zu tun, dass die Polizisten, die da sind, optimal eingesetzt werden und dass die, die im Einsatz sind, nicht allein unterwegs sein müssen. Wir wissen, wie gefährlich die­ser Einsatz oft ist. Und diese Reform ist die erste große Reform dieser neuen Bundes­regierung! Ich bin froh, dass es unsere Ministerin ist, die da den Startschuss gibt. (Beifall bei der ÖVP.)

Nun auch ein Satz zum Bundesministeriengesetz im Zusammenhang mit dem, was Wissenschaft und das Wirtschaftsministerium betrifft. Heute ist die Schweiz schon mehrmals als Vorbild genannt worden. Die Schweiz ist im Wissenschaftsbereich für uns durchaus ein Vorbild. Wissen Sie, was die Schweiz hat? – Ein Eidgenössisches


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 101

Departement für Wirtschaft und Forschung. Also die Schweizer machen genau das, was wir in Österreich machen.

Im Übrigen hatten wir auch in der Vergangenheit genau das. Hat sich irgendjemand aufgeregt, als bei Verkehrsminister Einem oder bei Minister Scholten auch die Wissen­schaft dabei war? – Da habe ich von den Grünen nichts gehört, dass die Aufregung groß war! Ich habe in den parlamentarischen Protokollen nachgeschaut. Kollege Kog­ler, wenn Sie den Gegenbeweis haben, dann zeigen Sie ihn mir! Da habe ich nichts davon bemerkt. (Abg. Mag. Kogler: Aber der Scholten war nicht Wirtschaftsminister!) Jetzt passt es in die parteipolitische Diskussion, sich darüber furchtbar aufzuregen, da­her machen Sie das, was Sie immer machen: Einerseits fordern Sie, dass man effizient und bestmöglich vorgeht, auf der anderen Seite werden Änderungen, wenn es welche gibt, kritisiert, egal wie sie sind. (Abg. Mag. Kogler: Scholten hat eine andere Wissen­schaftsaffinität gehabt, als sie Mitterlehner hat!)

Wir haben auch einen in unserer Fraktion, der aus persönlicher Betroffenheit heraus heute diesem Gesetz nicht zustimmen wird. Da sage ich hier auch: Dafür habe ich in diesem Fall Verständnis! Aber ich habe kein Verständnis, wenn hier parteipolitisch mo­tiviert so vorgegangen wird, wie es die Grünen heute machen.

Diese Bundesregierung hat starke Persönlichkeiten – und die sind das Entscheidende! Das Bundesministeriengesetz ist in Wirklichkeit nur der Rahmen beziehungsweise die Basis, auf der sie arbeiten werden. (Beifall bei der ÖVP.)

12.28


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Vet­ter. – Bitte.

 


12.28.37

Abgeordneter Dr. Georg Vetter (STRONACH): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Diese Diskussion gibt ja wirklich ein bisschen Anlass zum Nachdenken. Wenn das Bundesministeriengesetz am Beginn einer neuen Legislaturperiode regelmäßig ge­ändert wird, dann gibt das insofern Hoffnung, als eine Verwaltungsreform offensichtlich doch möglich ist, wenn man sie nur wirklich will, denn das ist ja eine Reform der Ver­waltung gleich an der Spitze, wenn man Ministerien schafft, wenn man Ministerien zu­sammenlegt, neue Minister kommen und alte Minister gehen müssen.

Das ist prinzipiell, sagen wir einmal, ein normaler politischer Vorgang. Aber es ist na­türlich auch ein symbolischer Vorgang. Wenn man ein Ministerium schafft, ganz offen­sichtlich deshalb, weil man die Ministerien auch nach dem Geschlecht aufgeteilt haben muss, dann ist das eine Sache, aber wenn man Wissenschaft und Wirtschaft in einem Ministerium zusammenlegt, so ist das eine andere Sache. Es hat einfach einen starken Symbolcharakter. Und gerade angesichts der Probleme, die wir im Bildungsbereich und im universitären Bereich haben, halte ich es tatsächlich für problematisch, die Spitze des Wissenschaftsministeriums sozusagen zu kappen und diesen Bereich ei­nem anderen Ministerium zuzuordnen.

Die Frage der sogenannten Ökonomisierung halte ich hier allerdings für in die falsche Richtung gehend. Man kann nicht auf der einen Seite sagen, die Universitäten sollen mehr Geld bekommen, aber auf der anderen Seite soll das alles mit Ökonomie über­haupt nichts zu tun haben. Also das ist ein bisschen zwiespältig. Allerdings gibt es im Bildungsbereich und bei den Universitäten so große Probleme, dass ich glaube, dass die ursprüngliche Regelung, dass es einen eigenen Minister dafür gibt, durchaus hätte beibehalten werden sollen.

Wir haben im universitären Bereich die Frage der Zugangsbeschränkungen, der sich der alte Minister, wenn ich es so sagen darf, mit sehr viel Herz gewidmet hat. Er hat


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 102

sogar versucht, Schlupflöcher im Gesetz auszunützen, um Studiengebühren zu ermög­lichen. Es geht dabei um die Frage, wie die Ausbildung möglichst gut ist, wie man von den Universitäten den Druck nimmt, dass sie selbst am Anfang die Selektion machen müssen, damit es entsprechend kleine Lehreinheiten gibt, wenn es keine Zugangsbe­schränkungen gibt. Das sind große Themen, wo es besser ist, wenn sich nicht sozu­sagen ein Sektionschef mit den Rektoren zusammensetzt, sondern man die Bedeutung dadurch unterstreicht, dass ein eigener Minister in diesen Angelegenheiten zuständig ist. (Beifall beim Team Stronach.)

Wenn darüber gesprochen wird, in welche Richtung die Forschung geht, so muss ich sagen: Ja, das ist auch ein Problem in unserem Land! Wenn ich irgendwelche Tennis­schuhe über das Internet kaufe und die dann aus China kommen, weil wir einfach auf der völlig falschen Seite forschen, dann meine ich: Auch die Universitäten sind ein Teil unserer Gesellschaft, und auch die angewandte Forschung und die Industrieforschung können durchaus ihren entsprechenden Platz an den Universitäten haben und sollen ihn auch haben.

Oder: Wenn wir junge Menschen haben, die, wenn wir sie fragen, was sie machen, sagen: Ja, ich lasse mich in Österreich ausbilden, denn hier ist die Ausbildung noch gut, aber dann gehe ich ins Ausland, ich bleibe sicher nicht hier!, dann müssen wir uns auch fragen, ob wir nicht eine ganze Menge falsch machen, wenn wir eigentlich für je­mand anderen ausbilden.

In einer Zeit, in der wir sehr auf das Geld schauen müssen, in der wir sehr darauf schauen müssen, wo wir etwas ausgeben, müssen wir uns auch die Frage stellen: In welche Richtung gehen die Universitäten, in welche Richtung wird geforscht? Und dann kann man sich vielleicht auch noch alternativ fragen: Ja muss die staatliche Uni­versität wirklich Priorität haben? Können wir nicht auch auf diesem Gebiet mehr Privat zulassen, um damit auch unserer Gesellschaft in weiten Bereichen zu dienen?

Eine Bemerkung möchte ich noch aufgreifen, die Klubobmann Lopatka gemacht hat und die mich während meiner ganzen jetzigen Rede irgendwie betroffen gemacht hat, nämlich dass man aus persönlicher Betroffenheit anders stimmen kann.

Das ist ja wohl eine besonders interessante Begründung. (Beifall des Abg. Mag. Lo­acker.) Wir sind doch alle dem freien Mandat unterworfen, und dass in einer Regie­rungsfraktion persönliche Betroffenheit sozusagen eine Rechtfertigung, eine Entschul­digung für ein anderes Stimmverhalten sein soll, ist eine wirklich interessante, vielleicht zukunftsweisende Perspektive. Denken Sie, meine Damen und Herren von den Regie­rungsparteien, darüber nach, ob Sie nicht vielleicht bei jeder Abstimmung irgendwo auch persönlich betroffen sind und in Zukunft etwas mehr von der Möglichkeit des frei­en Mandates Gebrauch machen möchten! – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

12.34


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Sche­rak. – Bitte.

 


12.34.37

Abgeordneter Dr. Nikolaus Scherak (NEOS-LIF): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir werden also die nächsten fünf Jahre kein eigenes Wissenschaftsministerium haben. Dass ich das für einen Feh­ler halte, habe ich schon in der letzten Sitzung gesagt. Aus innerparteilichem Kalkül und um die jeweiligen Bünde und die Länderinteressen innerhalb der ÖVP zu befriedi­gen, hat die ÖVP den Stellenwert der Wissenschaft ganz einfach einmal herabgesetzt. Und die SPÖ hat dabei schlichtweg zugesehen. Und mit dieser Geringschätzung der Wissenschaft wird Österreich die nächsten fünf Jahre leben müssen. Nachvollziehen


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 103

kann ich das nicht. Ich werde daher diesbezüglich dann noch einen Abänderungsan­trag einbringen.

Jetzt aber zu dem Punkt, den ich wirklich überhaupt nicht verstehe: Um Synergien zu schaffen, wurden jetzt offensichtlich das Wirtschafts- und das Wissenschaftsministe­rium zusammengelegt. Da nehme ich Sie beim Wort, insbesondere hinsichtlich der Synergien, und frage Sie, wieso dann die Forschungsagenden weiterhin auf unter­schiedliche Ministerien aufgeteilt sind. Ich habe mir in den letzten Wochen den Kopf darüber zerbrochen, ob in Bezug auf die Forschungsagenden vielleicht doch eine sinn­volle Konsolidierung kommen wird. Kurzzeitig hatte ich die Hoffnung, dass dieses Synergiebestreben, das ja da ist, Sie auch in diesem Zusammenhang antreiben wird. Nichts dergleichen ist passiert. Die Aufsplitterung bleibt so bestehen.

Und was ich noch weniger verstehe, ist der Umstand, dass Sie den Hochschulraum weiterhin geteilt sehen wollen. Die Pädagogischen Hochschulen sind weiterhin ein An­hängsel des Unterrichtsministeriums, und das, obwohl Sie doch sinnvolle Synergien schaffen wollten. Wobei man da gar nicht über Synergien im herkömmlichen Sinn spre­chen kann, sondern einfach von einem ganz logischen und längst überfälligen Schritt in diesem Zusammenhang.

Wir NEOS fordern, dass die PHs als das wahrgenommen werden, was sie sind, näm­lich Hochschulen. Und deswegen gehören sie auch in das Bundesministerium für Wis­senschaft, Forschung und Wirtschaft, wie es jetzt wahrscheinlich heißen wird. Die PHs übernehmen in Österreich eine der wichtigsten Aufgaben in der österreichischen Ge­sellschaft, nämlich die Ausbildung und Bildung der zukünftigen Lehrer und Lehrerin­nen, und deswegen müssen auch die PHs und deren Autonomie gestärkt werden und sollen denselben Stellenwert haben, den Universitäten und Fachhochschulen in Öster­reich haben.

Im Regierungsprogramm 2008 bis 2013 findet sich folgende Aussage wieder:

„Die Pädagogischen Hochschulen haben eine zentrale Rolle in der Aus- und Weiterbil­dung der Lehrenden und sollen durch die Weiterentwicklung ihrer Aufgabenbereiche und Strukturen und ein zeitgemäßes und leistungsorientiertes Dienst- und Besoldungs­recht für Hochschullehrende unterstützt werden.“

Von der zentralen Rolle der PHs ist im neuen Regierungsprogramm allerdings nicht mehr die Rede. Den Pädagogischen Hochschulen hat man bis heute nicht die Möglich­keit gegeben, sich wirklich zu unabhängigen autonomen Hochschulen zu entwickeln. Wenn die PädagogInnenbildung aber den Stellenwert haben sollte, der ihr in einer Wis­sensgesellschaft zukommt, dann braucht es aber genau diese autonomen Hochschu­len. Die Erfahrungen, um die entsprechenden Rahmenbedingungen für solch eine Ent­wicklung bieten zu können, liegen eindeutig im Wissenschaftsministerium. Und um den Kommunikationsproblemen zwischen den beiden Ministerien in diesem Zusammen­hang endlich ein Ende zu bereiten, wäre es ein Leichtes gewesen, die PHs auch in das neue Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium einzugliedern.

Um genau die Synergieeffekte, von denen in diesem Zusammenhang soeben gespro­chen wurde, auch entfalten zu können, bringe ich jetzt folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Matthias Strolz, Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend Eingliederung der Pädagogischen Hochschulen in das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

Der Nationalrat wolle beschließen:


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 104

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzentwurf vorzule­gen, dem zufolge die Eingliederung der Pädagogischen Hochschulen in das Bundesmi­nisterium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft vorgesehen ist.“

*****

Und jetzt bringe ich noch einen Abänderungsantrag ein, und zwar:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen zum Antrag 81/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministeriengesetz 1986 geändert wird, in der Fassung des Ausschussberichtes (20 d.B.)

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

Der Antrag 81/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministerienge­setz 1986 geändert wird, in der Fassung des Ausschussberichtes (20 d.B.), wird wie folgt geändert:

1. In Z 1 lautet § 1 Abs. 1 Z 13: „(13) Bundesministerium für Wirtschaft,“

2. In Z 1 wird dem § 1 Abs. 1 folgende Z 14 hinzugefügt: „(14) Bundesministerium für

Wissenschaft und Forschung.“

3. In Z 18 entfällt die Wortfolge „Wissenschaft, Forschung und“

4. Z 21 entfällt

5. In Z 23 entfällt die Wortfolge „Wissenschaft, Forschung und“

6. Z 28 lautet: „Der bisherige Abschnitt M des Teiles 2 der Anlage zu § 2 erhält die

Bezeichnung „N.““

7. In Abschnitt N (neu) Z 1 lautet der letzte Untertatbestand: „Angelegenheiten der wis­senschaftlichen Forschung und der internationalen Mobilitätsprogramme, des Europäi­schen Forschungsraums sowie europäischen Rahmenprogramme.“

*****

(Beifall bei NEOS-LIF.)

12.39


Präsident Karlheinz Kopf: Sowohl der soeben eingebrachte Entschließungsantrag als auch der eingebrachte Abänderungsantrag sind ordnungsgemäß eingebracht, ausrei­chend unterstützt und stehen mit in Verhandlung.

Die beiden Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Matthias Strolz, Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend Eingliederung der Pädagogischen Hochschulen in das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

eingebracht im Zuge der Debatte über ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministe­riengesetz 1986 geändert wird

Der Nationalrat wolle beschließen:


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 105

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesentwurf vor­zulegen, dem zufolge die Eingliederung der Pädagogischen Hochschulen in das Bun­desministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft vorgesehen ist.“

Begründung

Der Entwurf des neuen Bundesministeriengesetzes beinhaltet weiterhin die Angelegen­heiten der Pädagogischen Hochschulen im Bundesministerium für Bildung und Frauen. Dies entspricht nicht der Logik einer proaktiven Weiterentwicklung der Pädagogischen Hochschulen als vollwertige Institutionen des tertiären Sektors.

Wir fordern eine Aufwertung der Pädagogischen Hochschulen und daher eine Einglie­derung der Pädagogischen Hochschulen in das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Die Pädagogischen Hochschulen erfüllen einen wichtigen Beitrag in Österreichs Gesellschaft, nämlich die Ausbildung und Bildung der zukünfti­gen LehrerInnen. Die Pädagogischen Hochschulen müssen in ihrer Autonomie gestärkt werden und sollen denselben Stellenwert erhalten wie Universitäten und Fachhoch­schulen. Dem zufolge muss auch die Autonomie der Pädagogischen Hochschulen aus­gebaut und gestärkt werden und die Pädagogischen Hochschulen müssen die Mög­lichkeit haben, die eigene Forschung voranzutreiben. Diese ist wichtig zur Stärkung des Professionsverständnisses der PädagogInnen und LehrerInnen.

Im Regierungsprogramm 2008-2013 findet sich folgende Aussage wieder: „Die Päda­gogischen Hochschulen haben eine zentrale Rolle in der Aus- und Weiterbildung der Lehrenden und sollen durch die Weiterentwicklung ihrer Aufgabenbereiche und Struk­turen und ein zeitgemäßes und leistungsorientiertes Dienst- und Besoldungsrecht für Hochschullehrende unterstützt werden.“

Im Regierungsprogramm 2013-2018 finden die Pädagogischen Hochschulen nicht ein­mal mehr Erwähnung. Dies entspricht aber nicht der zentralen Rolle, die den Pädago­gischen Hochschulen noch im Regierungsprogramm 2008-2013 beigemessen wurde. Und es entspricht auch nicht den realpolitischen Notwendigkeiten. Bei der Umsetzung der PädagogInnenbildung Neu wird eine umfassende Zusammenarbeit von Universi­täten und Pädagogischen Hochschulen ein zentraler Erfolgsfaktor sein. Während die Universitäten viel Erfahrung und Expertise in der theoretischen Arbeit und wissen­schaftlichen Fachausbildung mitbringen, bringen die Pädagogischen Hochschulen brei­tes Knowhow in pädagogischen Sphären und viel Erfahrung in der intensiven Zusam­menarbeit mit Schulen sowie im praxisorientierten Lernen mit. Wenn diese zwei Ins­titutionen nicht auf Augenhöhe kommen, wird es zu keinen nachhaltig gelingenden Ko­operationen kommen können. Die Politik muss hier einen stimmigen Rahmen setzen und beide Institutionen als eindeutig tertiäre Einrichtungen behandeln.

Die Pädagogischen Hochschulen sind in vielerlei Hinsicht noch in ihren alten Struktu­ren gefangen (im Verständnis einer „nachgeordneten Dienststelle“), anstatt sich zu un­abhängigen, autonomen Hochschulen zu entwickeln.

Wenn die PädagogInnenbildung Neu mehr als nur Berufsausbildung sein soll, braucht es aber genau diese autonomen Hochschulen. Der Auftrag und die Erfahrung, den politischen Rahmen für tertiäre Institutionen zu gestalten und zu halten, liegen eindeu­tig im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

*****

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen zum Antrag 81/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 106

betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministeriengesetz 1986 geändert wird, in der Fassung des Ausschussberichtes (20 d.B.)

Der Nationalrat wolle in 2. Lesung beschließen:

Der Antrag 81/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministerienge­setz 1986 geändert wird, in der Fassung des Ausschussberichtes (20 d.B.), wird wie folgt geändert:

1. In Z 1 lautet § 1 Abs 1 Z 13: „(13) Bundesministerium für Wirtschaft,“

2. In Z 1 wird dem § 1 Abs 1 folgende Z 14 hinzugefügt: „(14) Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.“

3. In Z 18 entfällt die Wortfolge „Wissenschaft, Forschung und“

4. Z 21 entfällt.

5. In Z 23 entfällt die Wortfolge „Wissenschaft, Forschung und“

6. Z 28 lautet: „Der bisherige Abschnitt M des Teiles 2 der Anlage zu § 2 erhält die Bezeichnung „N.““

7. In Abschnitt N (neu) Z 1 lautet der letzte Untertatbestand: „Angelegenheiten der wis­senschaftlichen Forschung und der internationalen Mobilitätsprogramme, des Europäi­schen Forschungsraums sowie europäischen Rahmenprogramme.“

Begründung

Gegen die Abschaffung eines eigenständigen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung und insbesondere gerade die Zusammenlegung mit dem Bundesminis­terium für Wirtschaft laufen Universitäten, Professoreninnen und Bürgerinnen Sturm. Einerseits geht es um die politische Symbolik, die stets mit der Entscheidung über die Ressortaufteilung der Ministerien verbunden ist. Ein wesentlicher Aspekt dieser Sym­bolik ist der damit zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung gegenüber einzelner Mate­rien. So ist die Zu- und Aufteilung von Ressorts immer ein politischer Akt, der Auskunft darüber gibt, welchen politischen Stellenwert die Bundesregierung einer Thematik ein­räumt.

Die sichere Zukunft eines Landes wie Österreich liegt zu einem wesentlichen Teil in der Sicherung zukünftiger wirtschaftlichen Wohlstands und damit auch des gesell­schaftlichen Zusammenhalts. Diese Sicherung hängt zu einem wesentlichen Teil von der Qualität und Exzellenz in der Wissenschaft, Forschung und auch der auch damit verbundenen Lehre ab. Gerade aufgrund der Bedeutung dieser Verwaltungsbereiche ist die Eingliederung des Ressorts „Wissenschaft und Forschung“ in das Wirtschafts­ressort ein Zeichen von mangelndem Gespür für Symbolik.

Daher entsteht bei den VertreterInnen der Wissenschaftsszene der Eindruck, dass es hierbei augenscheinlich nicht um eine Zusammenlegung zweier Ressorts als Ergebnis einer sachlich und fachlich begründbaren Strategie geht, sondern vielmehr um eben gerade eine Eingliederung in das bestehende Wirtschaftsressort. Die Hebung von Sy­nergieeffekten im Forschungsbereich reichen nicht für eine fundamentierte Begrün­dung der Verhandlungsergebnisse, da die Wissenschafts- und Forschungsagenden auch den kompletten universitären Bereich abdecken. Dieser wird bei der Argumenta­tion immer außer Acht gelassen. Die Ergebnisorientierung, die im Bereich der ange­wandten Forschung auch legitimiert ist, könnte auch im Bereich der Grundlagenfor­schung Einzug halten. Artikel 17 des Staatsgrundgesetzes besagt, dass die Wissen­schaft und ihre Lehre frei sei. Nur Autonomie und eine langfristige Finanzierung im Be-


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 107

reich der Grundlagenforschung und der universitären Lehre gewährleisten Qualität und Exzellenz und damit eine Sicherung des Standortes Österreich. Es besteht daher zu Recht die Befürchtung, dass die Wissenschaftsagenden und die Belange der Universi­täten dieses Landes zu kurz kommen werden. Hier sind vor allem auch die Geistes- und Sozialwissenschaften zu erwähnen, die in Zukunft um ihren Stellenwert kämpfen werden müssen. Für die Zukunft Österreichs wäre dies ein kurzsichtiger und schwer­wiegender Fehler.

*****

 


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Bundesminister Dr. Ostermayer. – Bitte.

 


12.39.33

Bundesminister im Bundeskanzleramt Dr. Josef Ostermayer: Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Zum Bundesministeriengesetz ist von den beiden Klubobleuten im Wesentlichen alles gesagt worden. Ich habe mich deshalb zu Wort gemeldet, weil Herr Klubobmann Strache dem Bundeskanzler vorgeworfen hat, er hätte sich nicht von Gewalt distanziert und sei am linken Auge blind.

Ich kenne den Herrn Bundeskanzler schon längere Zeit und kann Ihnen bestätigen, dass er weder links noch rechts blind ist. Er sieht mit beiden Augen gut.

Es gibt aber Selbstverständlichkeiten, die man nicht regelmäßig betonen muss. Wir müssen uns nicht von Gewalt distanzieren, denn niemand käme ernsthaft auf die Idee, dass wir Gewalt gutheißen würden. Wir müssen uns auch nicht in regelmäßigen Ab­ständen von Hass-Postings distanzieren. Wir hetzen auch nicht regelmäßig Menschen gegeneinander auf; auch das würde uns niemand vorwerfen. Wir provozieren nicht, und es würde uns auch niemand vorwerfen, dass wir durch die Veranstaltung eines Balls provozieren wollen.

Im Gegenteil: Wir gedenken gemeinsam und mahnend der Gewalt, die es tragischer­weise im letzten Jahrhundert gegeben hat. Wir gedenken des Beginns des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Wir gedenken 1927 und Februar 1934, also 80 Jahre. Wir gedenken des Beginns des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren und der Verfolgung jü­discher Mitbürger, Roma, Homosexueller und anderer Minderheiten in der Schoah.

Wir haben gelernt, dass wirtschaftliche Katastrophen zu gesellschaftlichen und politi­schen Verwerfungen und in weiterer Folge zum Ende der Demokratie und zu großen Gewaltauseinandersetzungen, zu Kriegen führen können.

Daher haben wir 2008 viele Maßnahmen gesetzt, damit es nicht dazu kommt, wovor einige namhafte Historiker aus Großbritannien, aus Deutschland, aus ganz Europa ge­warnt haben, nämlich dass die wirtschaftliche Katastrophe 2008 ein ähnliches Ausmaß wie 1929 annehmen könnte, wenn nicht entsprechend gegengesteuert wird. Wir haben zum Teil gemeinsam Konjunkturpakete beschlossen und viele Maßnahmen gesetzt, um genau dem gegenzusteuern.

Die Stimmung ist natürlich aufgrund der Krise nicht besonders euphorisch. Es gibt aber auch Stimmen wie zum Beispiel Peter Michael Lingens im „profil“, die sagen, dass wir in vielen Bereichen besser durch die Krise gekommen sind als die Wirtschaftslokomo­tive Deutschland oder andere Staaten.

Ich meine, die Aufgabe in der letzten Legislaturperiode war es, möglichst gut, möglichst unbeschädigt durch die Krise zu kommen. Die Aufgabe der jetzigen Bundesregierung ist, dass wir möglichst gut aus der Krise herauskommen. Genau das steht hinter dem Regierungsprogramm: viele Schritte, die dazu beitragen sollen, dass es den Menschen in diesem Land am Ende dieser Legislaturperiode besser geht.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 108

Ich weiß schon, dass es immer wieder die Erwartungshaltung der großen Würfe gibt. Aber aus meiner Erfahrung und einem historischen Blickwinkel heraus ist die Demo­kratie immer am besten gefahren, wenn sie viele einzelne Maßnahmen gesetzt hat, bei denen auch die Bevölkerung mitgenommen werden konnte.

Unser eigentlicher Tagesordnungspunkt, das Bundesministeriengesetz, ist Ausfluss dieses Regierungsabkommens, dieser Regierungsverhandlungen. Für meinen Bereich kann ich sagen: Ich freue mich auf die künftige Zuständigkeit für Kunst und Kultur. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

12.44


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


12.44.25

Abgeordneter Dr. Andreas F. Karlsböck (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine Damen und Herren hier im Hohen Haus und zu Hause vor den Fernsehapparaten! Herr Minister, ich muss ganz kurz auf Ihre Ausführungen eingehen. Der Herr Bundespartei­obmann hat nur festgestellt, dass der Herr Bundeskanzler sich bis dato zu diesen Vor­gängen in keiner Weise negativ geäußert hat. Das war es. Sie sprechen in Ihrer Stel­lungnahme von „wir“. Wer ist „wir“? Sprechen Sie da von ihm und von sich oder von der gesamten Bundesregierung? Es war der Herr Bundeskanzler gemeint. (Bundesmi­nister Dr. Ostermayer: Der Teil der Bundesregierung ist und ihr vorsteht!)

Wir besprechen aber jetzt das Bundesministeriengesetz. Darauf möchte ich ein wenig eingehen.

Meine Damen und Herren! Die Welt besteht aus Symbolik, und im Bereich der Wissen­schaft, der Forschung, der Technik, der Eingliederung gibt es sehr viel Emotionalität. Wir haben dabei mehrere Ebenen zu beleuchten, und unsere Kritik hat zwei Facetten: einerseits die atmosphärische, die sich hier auftut, und auf der anderen Seite die fach­liche.

Herr Klubobmann Lopatka ist leider nicht hier. Er hat davon gesprochen, dass es bei der Regierungsbildung Einsparungen gegeben habe. Dazu möchte ich jetzt noch Fol­gendes festhalten, bevor ich zum Fachlichen komme: Wir haben derzeit die Situation, dass wir einen Minister haben, der schlagartig zwei Schlüsselministerien zu betreuen hat. Herrn Minister Mitterlehner ist einiges aufgebürdet worden. Man muss fairerweise sagen, dass es natürlich nicht leicht ist, die gesamten Agenden in einem solchen Su­perministerium so freihändig ein bisschen mitzumachen – gerade bei der Regierungs­bildung. Es wollen doch alle, die in diesem Ministerium tätig sind, auch Kontakt mit dem Minister aufnehmen. Es ist also auch einiges an repräsentativer Arbeit zu leisten.

Das heißt, ein Minister hat zwei Ministerien zu betreuen, und da kommt es natürlich auch zu Synergieeffekten: Es gibt jetzt nur mehr ein Kabinett, einen Kabinettssprecher, ein Büro und vor allem nur einen Dienstwagen.

Auf der anderen Seite hat sich der ehemalige Außenminister und jetzige Vizekanzler und Finanzminister ein Ministerium eingerichtet, wo drei Leute für das zuständig sind, wofür früher einer oder vielleicht eineinhalb zuständig waren. Das bedeutet – um es jetzt noch symbolisch darzulegen – drei Kabinette, drei Sekretäre, drei Kabinettsvor­steher, drei Pressesprecher und vor allem – und das ist die Symbolik – drei Dienstwa­gen.

Ich sage Ihnen schlicht und einfach: Da ist für die Leute in keiner Weise ein Einspa­rungsgedanke oder Einsparungswille sichtbar. Im Gegenteil, man zeigt folgende Men-


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 109

talität: Eigentlich bin ich mit diesem Ministerium sowieso überfordert, ich nehme mir zwei Gehilfen dazu.

Wir müssen uns auch international die Spottereien darüber anhören, dass der Herr Vi­zekanzler gar nicht zu den ganz wichtigen Treffen kommt, zu denen er fahren sollte, sondern seine Ministerialbeamten – nicht einmal die Staatssekretäre – dorthin fahren lässt.

Fachlich gesehen sind wir gegen eine Zusammenlegung des Wirtschafts- mit dem Wis­senschaftsministerium, weil wir, wenn es zu einer Zusammenlegung kommt, natürlich Synergieeffekte sehen wollen. Wir wollen sehen, dass es tatsächlich zu kompetenzbe­reinigenden Effekten kommt, wenn Kompetenzverlagerungen von einer Seite zu einer anderen stattfinden. Das ist hier aber auch nicht der Fall, weil Wissenschaft und Wirt­schaft einander de facto ausschließen.

Die Zusammenlegung lässt befürchten, dass künftig die wichtige Grundlagenforschung der rein wirtschaftlichen Interessen oder pragmatischen Zielen dienenden angewandten Forschung untergeordnet wird. Wir haben nichts gegen angewandte Forschung. Wir unterstützten ja auch – und das werde ich heute auch noch einmal betonen – die Fachhochschulen und die Bereiche, die in diese Richtung gehen. Bildung ist aber ein­fach mehr als Ausbildung, und alle salbungsvollen Bekenntnisse der Bundesregierung zur Bildung als unsere Zukunft bleiben leider leere Worthülsen, wenn die Wissenschaft im humboldtschen Sinn vernachlässigt wird, wenn es nicht mehr möglich ist, in die Breite zu gehen und dem oftmals beklagten Verlust an Themensouveränität entgegen­zuwirken.

Forschung und Lehre sind frei, Wissenschaft und Lehre sind frei. – Das steht in unse­rer Bundesverfassung, und ich glaube, alle Abgeordneten hier stehen hundertprozentig hinter diesem Statement. Wenn wir Bildung allerdings ernst nehmen, müssen wir sie auf ein solides Fundament stellen, frei von wirtschaftlichen Zwängen wie etwa der Not­wendigkeit, Drittmittel um jeden Preis einzuwerben.

Grundlagenforschung in einem Wirtschaftsministerium zu verwalten ist ein Wider­spruch in sich. Wenn es schon zu einer Zusammenlegung kommt, fordern wir deshalb ein eigenes Bildungsministerium. Wir bringen dazu auch einen Entschließungsantrag ein, der an die Kritik der Professoren am Ende des letzten Jahres anschließt. Da wird gesagt – Zitat –:

„Die Abschaffung des Wissenschaftsministeriums ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Forschung und Lehre in Österreich nicht die Unterstützung haben, die für ihren Beitrag zur Zukunft des Landes notwendig ist.“

Dazu bedarf es ganz einfach – auch symbolisch – einer entsprechenden Vertretung in der Regierung.

Deswegen ist – zusammenfassend gesagt – die Zusammenlegung der Agenden Un­terricht, Wissenschaft und Forschung nicht zuletzt im Sinne der Nutzung der zwischen diesen Bereichen bestehenden Synergien von größter Bedeutung. Darüber hinaus hat sich das in Österreich in der Vergangenheit bestens bewährt. Eine enge Verknüpfung und Abstimmung der Bereiche Unterricht, Wissenschaft und Forschung ist eine we­sentliche Voraussetzung zur Optimierung und Verbesserung der Qualität des österrei­chischen Bildungswesens.

Unterstreichen kann man das noch mit einer Zahl: Von 45 europäischen Staaten haben 38 solch eine Fusion, solch eine Zusammenlegung dieser Agenden in einem Bildungs­ministerium.

Unser Antrag lautet:


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 110

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Dr. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen be­treffend Schaffung eines Bildungsministeriums

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vor­zulegen, mit der die Agenden Unterricht, Wissenschaft und Forschung in einem Bil­dungsministerium gebündelt werden.“

*****

(Beifall bei der FPÖ.)

12.51


Präsident Karlheinz Kopf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausrei­chend unterstützt und steht somit ab sofort mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz, Dr. Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen be­treffend Schaffung eines Bildungsministeriums

eingebracht in der 9. Sitzung des Nationalrates, XXV. GP, am 29. Jänner 2014 im Zuge der Behandlung von TOP 1: Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 81/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministeriengesetz 1986 geän­dert wird (20 d.B.)

Mit der zu beschließenden Änderung des Bundesministeriengesetzes setzt diese Bun­desregierung einen weiteren Schritt in Richtung Kompetenz-Tohuwabohu ohne jegliche sachliche Rechtfertigung.

Auf größte Kritik stoßen in diesem Zusammenhang die völlig unverständliche Abschaf­fung des Wissenschaftsministeriums und die willkürliche Eingliederung dieser Agenden in das Wirtschaftsministerium.

Darüber hinaus verlassen die Bereiche Kunst und Kultur das Unterrichtsministerium und werden dem neu entstehenden Kanzleramtsministerium eingegliedert, während der Bereich Frauen zum Unterrichtsministerium ressortieren soll.

Diese Rochaden zeitigen keinerlei kompetenzbereinigende Effekte sondern perpe­tuieren bestehende Kompetenzzersplitterungen.

Gerade die Auflösung des Wissenschaftsministeriums ist ein völlig falsches Signal und ist insbesondere in Wissenschaftskreisen auf enorme Kritik gestoßen. So verabschie­deten Universitätsprofessoren bereits im Dezember des Vorjahres eine Petition folgen­den Inhalts:

„Die Abschaffung des Wissenschaftsministeriums ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Forschung und Lehre in Österreich nicht die Unterstützung haben, die für ihren Beitrag zur Zukunft des Landes notwendig ist. Dieses Zeichen kommt nach Jahren mangelnder Finanzierung der Universitäten, Forschungseinrichtungen und Forschungsförderstellen, wie den FWF. Neben einer Abwertung signalisiert die Verbindung mit dem Wirtschafts­ressort eine weitere Verstärkung der unmittelbaren Verwertbarkeit von Wissenschaft und zeigt so den eingeschränkten Stellenwert, der einer unabhängigen Grundlagenfor-


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schung beigemessen wird. Angesichts der außerordentlichen Bedeutung von Wissen­schaft und Forschung für die soziale, ökonomische, kulturelle und ökologische Ent­wicklung der Gesellschaft wäre es unverantwortlich, diese Politik unwidersprochen zu akzeptieren. Wir fordern, dass Forschung und Lehre den Stellenwert bekommen, der für Wissenschaft auf höchstem Niveau, für bestmögliche Ausbildung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erforderlich ist. Dies muss sich auch in einer ent­sprechenden Vertretung in der Regierung, in ausreichenden Zuständigkeiten in der Verwaltung und in einer höheren budgetären Dotierung ausdrücken.“

Noch drastischer verlieh der ehemalige Wissenschaftsminister Töchterle am 13. De­zember 2013 im Standard-Interview seiner Kritik Ausdruck, wenn er in diesem Zusam­menhang feststellte:

„Aber ich war mehr erschrocken, mit welcher Brutalität man hier mit dem Wissen­schaftsministerium umgeht. Vor allem sage ich das durchaus im Interesse der Partei, die das tut, denn ich fürchte für die ÖVP, dass sie sich damit Schaden zufügt. Mein Erschrecken war, wie wenig sie das selbst bedenkt. Denn da sind so viele bürgerliche Menschen, die da agieren und die vielleicht Hoffnung in diese Partei gesetzt haben, die sind jetzt wohl enttäuscht.“

Die Zusammenlegung der Agenden Unterricht, Wissenschaft und Forschung wäre nicht zuletzt im Sinne der Nutzung der zwischen diesen Bereichen bestehenden Sy­nergien von größter Bedeutung und hat sich darüber hinaus auch in Österreich in der Vergangenheit bereits bewährt.

Eine enge Verknüpfung und Abstimmung der Bereiche Unterricht mit Wissenschaft und Forschung ist eine wesentliche Voraussetzung für Optimierung und Verbesserung der Qualität des österreichischen Bildungswesens.

Aus den dargelegten Gründen stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vor­zulegen, mit der die Agenden Unterricht, Wissenschaft und Forschung in einem Bil­dungsministerium gebündelt werden.“

*****

 


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Lueger. – Bitte.

 


12.51.28

Abgeordnete Angela Lueger (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, man muss hier noch einmal betonen, warum das Ganze denn geschehen ist. Warum wird das Bundesministeriengesetz jetzt eigentlich verän­dert? – Das ist eigentlich nur der Ausfluss dessen, was im Regierungsübereinkommen, das ÖVP und SPÖ gemeinsam geschlossen haben, steht. Das ist das, was ganz ein­fach geschehen soll und wie die Arbeit in Zukunft aufgeteilt werden soll.

Die Aufteilung selbst erspare ich mir jetzt, denn das ist schon von vielen meiner Vor­redner ausgeführt worden. Nichtsdestotrotz möchte ich noch einmal auf vier Punkte eingehen, die mir in diesem Gesetz besonders wichtig sind.

Das Erste ist die Abschaffung der Amtsverschwiegenheit. Wir haben immer gesagt, dass es uns wichtig ist, dass die Bevölkerung, dass die Bürgerinnen und Bürger wis-


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 112

sen, was die Regierung macht. Das soll nicht irgendwo hinter verschlossenen Türen geschehen, sondern offen und transparent sein. Dieses Prinzip der Informationsfreiheit soll somit für die Bürgerinnen und Bürger durchgeführt werden.

Der zweite Punkt ist die Harmonisierung von Kompetenzverteilungen mit dem beson­deren Hinweis darauf, dass es nicht zu Konkurrenzsituationen zwischen Bund und Län­dern kommen soll. Das haben wir heute in der Aktuellen Stunde beim Thema Fami­lienbeihilfe beziehungsweise Familienförderungen bereits diskutiert. Einerseits haben wir gesagt, dass es gut ist, dass Familien so viel Förderung bekommen, aber ande­rerseits sind diese Förderungen zum Teil so kompliziert vom Bund oder vom Land zu erhalten, dass Doppelgleisigkeiten aufgedröselt gehören. Das soll im Sinne der Bürger wieder durchsichtiger werden. Also ich sehe darin absolut keinen Nachteil.

Mein dritter Punkt wäre effizientes Handeln. Fangen wir damit bei den Bundesministe­rien an! Bis jetzt war jedes Bundesministerium selbst für die Organisation von Kulis und Schreibtischen zuständig. Jetzt soll es ein Amt der Bundesregierung geben, das diese Dinge für alle Ministerien übernimmt. Durch Nachdenken darüber, wie man Arbeitsab­läufe vereinfachen kann, kann darauf geschaut werden, dass nicht die Qualität der Arbeit, die geleistet wird, sinkt, sondern die Effizienz so weit gesteigert wird und Syner­gien genutzt werden, dass es im Sinne der Bevölkerung ist.

Ganz besonders stolz kann ich als Wienerin darauf sein, dass die Stadt Wien im EDV-Bereich, im E-Government, weltweit anerkannt ist und auch immer wieder zitiert wird. Das ist nicht nur in Europa so, sondern wirklich weltweit. Wir sind natürlich gefordert, das auch weiter auszubauen, und das bedarf natürlich immer wieder Überlegungen.

Ich sehe das, was zum Beispiel Kollege Strache wieder gesagt hat, gar nicht ein. Er hat gesagt, es bewege sich überhaupt nichts, der Verwaltungsapparat werde aufge­bläht. Liebe Kolleginnen und Kollegen, vielleicht könnten Sie dem Kollegen ausrichten, dass wir eine Verwaltungsgerichtsbarkeit geschaffen haben. Die Verwaltungsgerichts­barkeit ist seit 1. Jänner dieses Jahres gültig. Das ist eine der größten Reformen, die wir in den letzten hundert Jahren gemacht haben, eine der größten Reformen für Rechtssicherheit für die Österreicherinnen und Österreicher. Wir erwarten uns davon schnellere und raschere Entscheidungen einerseits im Sinne der Bürger, andererseits natürlich auch der Industrie. Es kann ja nicht sein, dass es ewig dauert, wenn eine Unternehmerin oder ein Unternehmer um einen Bescheid ansucht. Es soll schneller funktionieren, und das soll natürlich dann auch Unternehmen anlocken, sich in Öster­reich zu engagieren.

Ich denke, dass es eine gute Basis ist, auf der wir hier aufbauen können, und es liegt an uns, was wir daraus machen. (Beifall bei der SPÖ.)

12.55


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Mag. Brunner zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


12.55.22

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Zuseherinnen und Zuseher! Es ist ja Aufgabe einer Regierung, sich aufzustellen für die Probleme, die in den nächsten Jah­ren auf uns zukommen, für die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Und genau mit dem Bundesministeriengesetz zeigt die Regierung, wer da welche Aufgaben übernehmen soll.

Eine der größten Herausforderungen dieses Jahrhunderts sind sicher der Klimawandel und die Energiewende, der Umbau des Energiesystems hin zu einem erneuerbaren, dezentralen, bürgernahen Energiesystem. Es gilt, da Systeme neu zu denken, neu zu


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 113

handeln, sich neu aufzustellen, denn es wird nicht gehen, ein erneuerbares System mit einer fossilen Denkweise zu gestalten.

Das hat die Regierung aber leider nicht geschafft. Energie wird immer noch fossil ge­staltet, die Umwelt spielt dabei keine Rolle. Die Gründe sind vielfältig: fossile Lobbys, politischer Unwillen, das Absichern von Macht, aber eben auch ein massives strukturel­les Defizit, eine strukturelle Fehlaufstellung. Die Energieagenden sind beim Wirt­schaftsministerium, die Umwelt ist bei der Landwirtschaft. Das ist für eine zukunftswei­sende Energiepolitik nicht geeignet.

Es gibt auch ein ganz konkretes Beispiel, an dem man dieses Missverhältnis festma­chen kann, nämlich an der Umsetzung einer europäischen Verordnung zu transeuro­päischen Netzen und Projekten im Energiebereich, also sehr großen, vor allem auch fossilen Energieprojekten. Der Wirtschaftsminister hat sich eigenständig als zuständig erklärt, ohne Beteiligung des Umweltministeriums – das heißt, ohne dass in den Ver­fahren für die Genehmigung, in der Ausgestaltung dieser Verfahren Umweltinteressen und BürgerInnenbeteiligung eine Rolle spielen sollen. Ich denke, das kann so nicht sein. Das wird ein wichtiger Kampf auch für uns hier in diesem Haus sein. Wir werden im Umweltausschuss dafür sorgen, dass Umweltinteressen und Bürgerbeteiligung bei der Genehmigung solcher Riesenprojekte nicht zu kurz kommen, sondern – im Gegen­teil – ausgebaut werden. (Beifall bei den Grünen.)

Herr Klubobmann Schieder ist jetzt zwar nicht hier, aber er hat uns als Opposition vorgeworfen, dass wir für jeden Fachbereich  (Ruf bei der ÖVP: Der ist da! Da sitzt er!) – Ah, doch! Herr Klubobmann, Sie haben uns vorgeworfen, dass laut unseren For­derungen jeder Fachbereich ein eigenes Ministerium haben soll. Ich fordere das nicht, ich habe einen Vorschlag für die Zusammenlegung von Fachbereichen. Ich bin für die Zusammenlegung der Umwelt- und Energieagenden, weil ich glaube, dass wir nur so die Energiewende und den Klimawandel ganzheitlich angehen können. Das wird auch nicht ausreichen. (Abg. Mag. Schieder: Landwirtschaft auch? Und Wirtschaft?) Es könnte dabeibleiben, wenn der entsprechende Fokus dabei wäre.

Ich wollte gerade sagen, dass die Zusammenlegung von Umwelt und Energie nicht die einzige Möglichkeit sein wird. Ordentliche Klima- und Energiepolitik muss Aufgabe der gesamten Bundesregierung sein. Das fordere ich von der gesamten Bundesregierung, auch das Finanzministerium und das Verkehrsministerium sollen eine wesentliche Rol­le spielen. Aber die Zusammenlegung von Umwelt- und Energieagenden würde dem Umweltminister, der ja für vieles zuständig ist, oft aber nicht die nötigen Umsetzungs­möglichkeiten hat, zumindest einmal für den Energiebereich die notwendigen Kompe­tenzen geben.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Österreich eine Vorreiterrolle in Sachen Klima­schutz und Energiewende einnehmen kann und muss. Ich sehe es als eine Aufgabe Österreichs, diese Vorbildfunktion einzunehmen. Das wäre aber auch eine riesige Chance, eine riesige Möglichkeit für Österreich, sich auch international gut zu positio­nieren.

Deswegen bleibe ich bei meiner Forderung: Österreich braucht ein eigenständiges, starkes und engagiertes Umwelt- und Energieministerium. (Beifall bei den Grünen.)

12.59


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Mag. Hammer zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


12.59.38

Abgeordneter Mag. Michael Hammer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wir beschließen mit dem Bundesminis-


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teriengesetz die Kompetenzverteilung innerhalb der Bundesregierung. Das ist intensiv diskutiert worden, aber im Wesentlichen geht es um einen formalen Akt. Es ist natürlich Angelegenheit der Bundesregierung, wie sie sich die Aufgaben verteilt und zuordnet.

Entscheidend ist – wir arbeiten schlussendlich alle für die Menschen, die Bürger unse­res Landes – nicht die Aufteilung der Kompetenzen innerhalb der Bundesregierung, sondern wie die Aufgaben, wie die Themen erledigt werden. Und da ist unsere Bun­desregierung drauf und dran, dass Österreich gut regiert wird und für die Menschen gut gearbeitet wird. Das ist das Entscheidende! (Beifall bei der ÖVP.)

Dennoch möchte ich zur Ressortverteilung noch einige Dinge festhalten, weil das auch hier wieder diskutiert worden ist. Von meinem Klubobmann Dr. Lopatka ist schon aus­geführt worden, dass nicht die Anzahl der Ministerien reduziert worden ist, sondern lediglich die Anzahl der Köpfe innerhalb der Bundesregierung. In Zeiten, in denen es generell um Sparen geht, ist auch das ein Zeichen, weil die Bundesregierung bei sich selbst zu sparen beginnt und die Anzahl der Regierungsmitglieder auf ein verträgliches Maß – wir sind nicht die größte Regierung, wie auch schon ausgeführt worden ist – zu­rückgeht. (Präsident Ing. Hofer übernimmt den Vorsitz.)

Entscheidend ist: Die Zahl der Ministerien wurde nicht reduziert; es besteht jedes Mi­nisterium in seiner Eigenständigkeit weiter. Es werden lediglich einzelne Ministerien in Kombination einem Bundesminister, einer Bundesministerin zugeordnet. Und so gibt es eben auch diese Kombination, in der das eigenständige Wissenschaftsministerium mit dem eigenständigen Wirtschaftsministerium von Bundesminister Mitterlehner in Personalunion geführt wird. Wer Bundesminister Mitterlehner und seine Arbeit kennt – er kommt so wie ich aus dem Mühlviertel –, der kann getrost sagen, dass diese Res­sorts in guter Hand sind. Minister Mitterlehner wird ausgezeichnete Arbeit leisten. (Bei­fall bei der ÖVP.)

Da die Anzahl der Minister beschränkt ist, ist es auch notwendig, Umstrukturierungen vorzunehmen. Diese wurden auch vorgenommen. Ich halte es für absolut essentiell, dass ein eigenes Ministerium für Familie und Jugend geschaffen wurde. Wir haben heute Vormittag beim Auftritt unserer neuen Familienministerin wirklich sehen können, dass von ihr viel Energie, viel Kraft, viele Ideen ausgehen für unsere Familien, für un­sere Gesellschaft. Das war also eine ganz wichtige und richtige Entscheidung für unse­re Gesellschaft.

Ich darf noch einen Abänderungsantrag der Abgeordneten Dr. Wittmann, Mag. Gerstl zum Bericht des Verfassungsausschusses (20 der Beilagen) einbringen:

Der Nationalrat wolle in 2. Lesung beschließen:

Der dem Bericht des Verfassungsausschusses (20 der Beilagen) über den Antrag 81/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministeriengesetz 1986 geän­dert wird, angeschlossener Gesetzentwurf wird wie folgt geändert:

1. Es wird

a) in Z 4 im dort vorgesehenen § 17b Abs. 26 Z 1 und

b) in Z 11 in der Novellierungsanordnung

jeweils die Wendung „bis 19“ durch die Wendung „bis 21“ ersetzt.

2. In Z 11

a) entfallen in Z 16 die Wendungen „Angelegenheiten des Denkmalschutzes;“ sowie „, der Österreichischen Phonothek und der Hofmusikkapelle“;


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 115

b) werden nach Z 16 folgende neue Z 17 und 18 eingefügt:

„17. Angelegenheiten des Denkmalschutzes.

18. Angelegenheiten des öffentlichen Büchereiwesens und der Hofmusikkapelle.“

c) erhalten die bisherigen Z 17 bis 19 die Bezeichnungen „19“ bis „21“.

3. In dem in Z 14 enthaltenen Abschnitt E Z 6 wird das Wort „Jugendwohlfahrt“ durch den Ausdruck „Kinder- und Jugendhilfe“ ersetzt.

Begründung

Durch den Abänderungsantrag sollen einige Tatbestände begrifflich modernisiert wer­den bzw. obsolete Tatbestände entfernt werden.

*****

Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

13.03


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der eingebrachte Antrag ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Hagen. – Bitte.

 


13.03.26

Abgeordneter Christoph Hagen (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Herr Bundesminister, Sie haben schon recht bezie­hungsweise gebe ich Ihnen recht, wenn Sie sagen: Sparen ist richtig und wichtig. Rich­tig sparen an den richtigen Stellen wäre jedoch noch besser. In dem Fall haben Sie am falschen Ort gespart, indem Sie das Wissenschaftsministerium eingespart haben, aber auch bei der Polizeireform, wenn ich diese ansprechen darf. Wenn Sie 122 Polizei­dienststellen einsparen, dann ist das der falsche Weg. Sie müssten zuerst Struktur­reformen machen und dann einsparen. Das wäre der richtige Weg. (Beifall beim Team Stronach.)

Wissenschaft und Forschung sind eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft, meine Damen und Herren, zumal eine gute Wirtschaft. Die Einsparung ei­nes eigenständigen Wissenschaftsministeriums ist daher ein ganz, ganz falsches Zei­chen für den Wirtschaftsstandort Österreich. Diese Entscheidung der Bundesregierung signalisiert, dass Sie die Notwendigkeit von Wissenschaft und Forschung für eine funk­tionierende, gute Wirtschaft in Österreich nicht verstanden haben. Reparieren Sie die­se Fehlentscheidung, meine Damen und Herren der Bundesregierung und von ÖVP und SPÖ!

Wir vom Team Stronach, die neue Wirtschaftspartei, geben Ihnen mit unserem Ent­schließungsantrag, den ich in der Folge einbringen werde, die Möglichkeit dazu, diesen Fehler zu reparieren. (Abg. Pendl: Na super!)

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Franz, Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Selbständi­ges Ressort für Wissenschaft und Forschung“

Der Nationalrat wolle beschließen:


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 116

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesvorschlag zur Beschlussfassung vorzulegen, der für den Wirkungsbereich der Agenden von Wissen­schaft und Forschung ein selbständiges Ressort vorsieht.“

*****

Meine Damen und Herren, unterstützen Sie diesen Antrag! Sie tun Österreich etwas Gutes damit. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

13.05


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Antrag ist ausreichend unterstützt, wurde ord­nungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Franz, Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Selbstän­diges Ressort für Wissenschaft und Forschung“, eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 1 Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 81/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesministeriengesetz 1986 geändert wird.

Mit dem Aufgehen des Wissenschaftsressorts im Wirtschaftsministerium vermittelt die SPÖ/ÖVP-Koalition den Österreicher/innen, dass sie der Zukunft und Tragfähigkeit eines eigenständigen Ressorts für die Wissenschaft und ihre Lehre weder eine gesell­schaftspolitische noch eine politische Bedeutung beimessen wollen.

Hieß es im Regierungsprogramm von 2008 noch „() wollen wir durch massive Inves­titionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung die Grundlagen auch für den zukünf­tigen Wohlstand unseres Landes absichern und damit unserer Jugend die besten Startchancen in das Berufsleben bieten.“, so bleiben im Regierungsprogramm von 2013 die Universitäten immer noch unterfinanziert bzw. fehlen konkrete Aussagen zur Anhebung der Finanzmittel.

Zwar wird von der SP/VP-Koalition alles pflichtschuldigst ihrem selbst verursachten Diktat der leeren Kassen unterworfen (= nach Maßgabe budgetärer Mittel), aber etwa ein erleichterter Zugang für private Sponsoren im Sinne von möglichen PPP-Modellen (Privat-Public-Partnership mit Steuervorteilen) wurde bzw. wird von der SP/VP-Koali­tion dennoch nicht ins Auge gefasst.

Dass die Auflösung des Wissenschaftsressorts auch in den Reihen der Koalitionäre auf Unverständnis stößt, zeigt der nunmehrige Nationalratsabgeordnete und ehemalige Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, der sich mit der Beseitigung seines Res­sorts nicht abfinden will und via Medien ankündigte, dass er dem Bundesministerien­gesetz mit der Auflassung des Wissenschaftsministeriums nicht zustimmen wolle.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesvorschlag zur Beschlussfassung vorzulegen, der für den Wirkungsbereich der Agenden von Wissen­schaft und Forschung ein selbständiges Ressort vorsieht.“

*****

 



Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 117

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Hable. – Bitte.

 


13.05.40

Abgeordneter Dr. Rainer Hable (NEOS-LIF): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Hohes Haus! Geschätzte Bürgerinnen und Bürger auf der Galerie hier und vor den Bildschirmgeräten! NEOS ist eine Bürgerbewegung, eine Bewegung, die für aktive Bürgerbeteiligung steht. Jeder Bürger, jede Bürgerin kann bei uns mitdenken, mitreden und mitentscheiden. Wir wählen unsere Kandidaten und Kandidatinnen durch Vorwahlen aus. Wir erarbeiten unser Programm unter breiter Einbindung von Mitglie­dern, Freunden und interessierten BürgerInnen. Nur so wird die Politik wieder interes­sant, nur so können wir die Politik – und das ist unsere Überzeugung – wieder zu ei­nem positiven Ort mit Gestaltungskraft werden lassen.

Nun, warum rufe ich Ihnen das in Erinnerung? – Weil die Regierung, die SPÖ/ÖVP-Re­gierung offenbar nicht dieser Meinung ist. Sie haben wieder einmal diesen Ort Politik beschädigt. Sie haben kein Interesse daran, die BürgerInnen einzubinden. Sie peit­schen lieber Gesetze durch, wie zuletzt beim Abgabenänderungsgesetz 2014. Ganze zwei Wochen Begutachtungsfrist waren dafür vorgesehen. Das ermöglicht keine ernst­hafte Auseinandersetzung mit dem Thema. Eine offene, öffentliche Kommunikation mit den Menschen in diesem Land schaut anders aus! (Beifall bei NEOS-LIF.)

Damit verletzten Sie – das sage ich auch dazu – die Empfehlungen des eigenen Ver­fassungsdienstes. Der Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes empfiehlt eine Be­gutachtungsfrist von vier bis sechs Wochen – und nicht von zwei Wochen.

Wenn es freiwillig nicht geht, dann müssen wir die Begutachtungsfrist und damit die Einbindung der Bürger, der Zivilgesellschaft in diesem Land gesetzlich verankern.

NEOS bringt daher folgenden Entschließungsantrag ein:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat so rasch wie möglich einen Gesetzesentwurf zuzuleiten, dem zufolge eine vierwöchige Begutachtungsfrist von Re­gierungsvorlagen vor der Beschlussfassung im Ministerrat festgesetzt wird.“

*****

Meine Kollegen von SPÖ und ÖVP, haben Sie keine Angst vor Demokratie! Vertrauen Sie den Bürgerinnen und Bürgern in diesem Land! – Danke. (Beifall bei NEOS-LIF.)

13.08


Präsident Ing. Norbert Hofer: Meine Damen und Herren! Der Antrag ist ausreichend unterstützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Rainer Hable, Dr. Nikolaus Scherak, Kolleginnen und Kollegen betreffend gesetzliche Festsetzung einer vierwöchigen Begutachtungsfrist von Regie­rungsvorlagen

eingebracht im Zuge der Debatte über die Änderung des Bundesministerienge-
setzes 1986.

Der Nationalrat wolle beschließen:


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 118

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat so rasch wie möglich einen Gesetzesentwurf zuzuleiten, dem zufolge eine vierwöchige Begutachtungsfrist von Re­gierungsvorlagen vor der Beschlussfassung im Ministerrat festgesetzt wird.“

Begründung

Im Zuge der Veröffentlichung der Regierungsvorlage betreffend das Abgabenände­rungsgesetz 2014 wurde eine Begutachtungsfrist von lediglich zwei Wochen vorgese­hen. Der Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes empfiehlt in seinen Rundschrei­ben eine Begutachtungsfrist von vier bis sechs Wochen; eine ebenfalls vierwöchige Frist für die Begutachtung von Gesetzesentwürfen findet sich in der Vereinbarung gem. Art 15a B-VG zwischen Bund, Ländern und Gemeinden über den Konsultationsmecha­nismus.

Letztere Vereinbarung gilt aber eben nur zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, weshalb es notwendig ist, eine generelle Begutachtungsfrist festzusetzen. Andernfalls würde die öffentliche Diskussion mit Bürger_innen und Interessenvertretungen umgan­gen und eine kritische parlamentarische Auseinandersetzung gescheut.

Insbesondere ist eine zweiwöchige Begutachtungsfrist für ein Steuerbelastungspaket dieser Größenordnung untragbar, da sie jede ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema unmöglich macht. Daher bedarf es der gesetzlichen Festlegung einer Begut­achtungsfrist von grundsätzlich mindestens vier Wochen.

*****

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Bösch. – Bitte.

 


13.08.31

Abgeordneter Dr. Reinhard Eugen Bösch (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Meine Damen und Herren! Der Kollege Schieder hat in seinem Redebeitrag doch glatt gesagt, dass dieses Bundesministeriengesetz für die Arbeit der Regierung nicht entscheidend sei. (Abg. Mag. Schieder: Nein! Da haben Sie glatt nicht zugehört!) Dass Sie das herunterspielen wollen, Herr Kollege, ist klar. Da habe ich Ihnen sehr genau zugehört, Herr Kollege Schieder. (Abg. Mag. Schieder: Dann zitieren Sie richtig!) Und ich habe auch Ihrem Kollegen Lopatka von der ÖVP zugehört, der von Einsparungen in diesem Antrag zu den Bundesministerieneinteilungen gesprochen hat. Ja, warum gibt es dann, frage ich Sie und frage ich Sie (der Redner wendet sich Richtung SPÖ- und ÖVP-Bankreihen), zwei Staatssekretäre im Finanzministerium?! Das ist ja so neu, mei­ne Damen und Herren, wie etwa das Trachtenpärchen im Wetterhäuschen.

Diese Regierungsbildung, meine Damen und Herren, ist in Wirklichkeit ein Sittenbild der großen Koalition. Es geht Ihnen nicht um die Grundlegung – und das haben einige Abgeordnete der Regierungsparteien behauptet – einer Struktur zur Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft, sondern es geht Ihnen im Wesentlichen um das inner­koalitionäre Ausbalancieren von Interessen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Schie­der: Es sind letztlich die Leute in den Ministerien, die entscheiden!)

Es geht Ihnen, meine Damen und Herren von der Regierung, um das Zudecken von Bruchlinien zwischen den Koalitionsparteien einerseits, aber auch um das Zudecken von Bruchlinien innerhalb Ihrer eigenen Parteien. Und diesem Zukleistern, meine Da­men und Herren – besser kann man es nicht ausdrücken –, diesem Zukleistern hat die ÖVP ein ganzes Zukunftsministerium, nämlich das der Wissenschaft, geopfert.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 119

Um die regionale Balance nicht zu stören, wurde nicht ein Kärntner, sondern ein Tiroler Landwirtschaftsminister. Innerhalb kürzester Zeit musste er sich entscheiden, sonst wäre es ein anderer geworden.

Meine Damen und Herren, das sind doch nicht die Kriterien, die wirklich zur Auswahl von Mitgliedern einer Bundesregierung geeignet sind. Aber auch die SPÖ, Herr Kollege Schieder, musste sich beeilen, diese Regierungsbildung über die Bühne zu bringen, weil ja auch bei Ihnen die Basis mitreden wollte, unangenehmerweise. In einer Urab­stimmung wollten Ihre Mitglieder über Ihre Regierungsbeteiligung abstimmen, aber die­se Demokratie ist Ihnen natürlich unangenehm gewesen. Deshalb mussten Sie auch das Ganze schnell über die Bühne bringen.

Meine Damen und Herren! Es ging bei der Bildung dieser Regierung nicht um das Fin­den der besten Köpfe, sondern um Fragen wie: Kommt er aus dem Westen? Kommt er aus dem Osten? Kommt er aus dem Süden? Ist er unangenehmerweise ein Mann oder eine Frau? Vertritt er die oder jene Klientel? Ist er dummerweise über 50 oder noch dümmerer Weise, Herr ehemaliger Wissenschaftsminister, über 60 oder Gott sei Dank darunter? Das, meine Damen und Herren, waren die Kriterien, nach denen Sie diese Bundesregierung zusammengestellt haben.

Wenn diese Kriterien gestimmt haben, dann hat man schnell ein Ministerium oder ein Staatssekretariat gebildet. Wenn diese Kriterien nicht gestimmt haben, hat man es, wir haben es gesehen, einfach abgeschafft. (Beifall bei der FPÖ.)

Die unverschämte Vordergründigkeit, mit der sie das durchgezogen haben, ist auch der Grund dafür, warum wir Freiheitlichen und viele andere Abgeordnete im Hohen Haus, auch Abgeordnete der Regierungsparteien diesem Antrag auf Änderung des Bundesministeriengesetzes nicht zustimmen werden.

Diese Regierungsbildung, meine Damen und Herren, ist kein Zeichen für das neue Re­gieren. Es sind das die alten, abgedroschenen großkoalitionären Strickmuster. Sie ha­ben viele Interessen bei dieser Regierungsbildung im Auge gehabt, aber ganz zuletzt erst die Zukunft dieses Landes. (Beifall bei der FPÖ.)

13.12


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Korun. – Bitte.

 


13.12.33

Abgeordnete Mag. Alev Korun (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren, die uns zuschauen! Die Personalspiele, die Bundesländerspiele, die Bünde­spiele, die bei dieser Regierungsbildung zu seltsamen Abschaffungen, Fusionierungen und Neuzusammensetzungen von unterschiedlichen Ministerien geführt haben, wurden schon mehrfach angesprochen.

Ein Ministerium, bei dem es auch zu so einer seltsamen Fusionierung gekommen ist, möchte ich ansprechen, nämlich das neue Ministerium, das inhaltlich für die Ausländer im Ausland und für die Ausländer im Inland zuständig sein soll. Und das ist unserer Meinung nach ein fatales Zeichen. Wir waren nämlich schon einmal weiter: nämlich vor zweieinhalb Jahren, als nach jahrelangen Zurufen, Bitten, Appellen, Forderungen end­lich ein Integrationsressort geschaffen wurde. Das haben wir hier im Parlament und auch öffentlich entsprechend gewürdigt, entsprechend gelobt, indem wir gesagt haben: Ja, Integration ist Querschnittmaterie, aber gleichzeitig auch: Ja, Integration hat mit uns allen zu tun, und vor allem: Integration hat mit Menschen zu tun, die im Inland le­ben und nicht im Ausland.

Und jetzt geht diese Bundesregierung her, erklärt das Zukunftsthema „Integration“ zum persönlichen Hobby des Jungpolitikers Sebastian Kurz, klemmt ihm diese Agenda un-


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ter den Arm und sagt: Du wirst jetzt Außenminister, also nimmst du das, bitte, ins Außen­ministerium mit.

So wird das nicht funktionieren, denn das sind sehr fachfremde Bereiche. Die Sektion für Integration, die Sie geschaffen haben, die einfach en passant in das Außenministe­rium mitgenommen wurde, wird dort leider ein Fremdkörper sein und bleiben. Was aber mindestens genauso schlimm ist, ist das fatale Signal, das von dieser Fusionie­rung ausgeht, indem es den Menschen, nämlich Migranten und Migrantinnen und ihren Kindern und Kindeskindern signalisiert: Eigentlich habt ihr mit dem Inland nichts zu tun, eigentlich seid ihr eine Auslandsmaterie.

Sehr geehrte Damen und Herren! Integration hat mit Zusammenleben zu tun, hat mit Zusammenarbeiten zu tun, hat mit zusammen in die Schule gehen zu tun und hat vor allem damit zu tun, dass wir dieses Land zusammen und gemeinsam weiterbringen. Migranten und Migrantinnen sind, auch wenn sie eine, noch eine andere Staatsbürger­schaft haben als die österreichische, keine Auslandsmaterie. Und da einfach zu sa­gen: Wir machen etwas für die Ausländer da und für die Ausländer dort, das ist eigent­lich etwas, was hier lebende Menschen und ihre Kinder und Kindeskinder dem Ausland zuschlägt. Und das ist, wie gesagt, ein fatales Signal. Allein das würde eigentlich aus­reichen, dem vorliegenden Bundesministeriengesetz nicht zuzustimmen. Es gibt leider etliche andere Gründe, die viele Vorredner und Vorrednerinnen angesprochen haben. Deshalb werden wir diesem Bundesministeriengesetz nicht zustimmen können. – Dan­ke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei den Grünen.)

13.16

13.16.20

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Gesetzentwurf samt Titel und Eingang in 20 der Beilagen.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für diesen Gesetzentwurf sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Pardon, ich sehe gerade, es sind die falschen Seiten vorgelegt worden.

So, meine Damen und Herren, wir gelangen zur Abstimmung über den Gesetzentwurf in 20 der Beilagen.

Hiezu liegen folgende Zusatz- beziehungsweise Abänderungsanträge vor:

Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag der Abgeordneten Dr. Wittmann, Mag. Gerstl, Kolleginnen und Kollegen,

Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag der Abgeordneten Mag. Dr. Strolz, Kol­leginnen und Kollegen.

Ich werde daher zunächst über die von den erwähnten Zusatz- beziehungsweise Abän­derungsanträgen betroffenen Teile – der Systematik des Gesetzentwurfes folgend – und schließlich über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwur­fes abstimmen lassen.

Die Abgeordneten Mag. Dr. Strolz, Kolleginnen und Kollegen haben einen Zusatz- be­ziehungsweise Abänderungsantrag betreffend Ziffer 1 eingebracht.

Bei Zustimmung ersuche ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit und damit ab­gelehnt.

Wir kommen sogleich zur Abstimmung über diesen Teil des Gesetzentwurfes in der Fassung des Ausschussberichtes.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 121

Wer dem zustimmt, den bitte ich um ein bejahendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Die Abgeordneten Dr. Wittmann, Mag. Gerstl, Kolleginnen und Kollegen haben einen Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag betreffend die Ziffern 4, 11 und 14 ein­gebracht.

Ich ersuche jene Mitglieder des Hohen Hauses, die hiefür eintreten, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Die Abgeordneten Mag. Dr. Strolz, Kolleginnen und Kollegen haben einen Abände­rungsantrag betreffend die Ziffern 18, 21, 23, 28 und 29 eingebracht.

Wer diesen Änderungen beitritt, den ersuche ich um ein Zeichen. – Das ist die Minder­heit und damit abgelehnt.

Wir kommen sogleich zur Abstimmung über diese Teile des Gesetzentwurfes in der Fassung des Ausschussberichtes.

Wer sich dafür ausspricht, den ersuche ich um ein bejahendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Schließlich komme ich zur Abstimmung über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes samt Titel und Eingang in der Fassung des Ausschussbe­richtes.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiefür ihre Zustimmung erteilen, um ein beja­hendes Zeichen. – Auch das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die auch in dritter Lesung für den vorliegenden Ge­setzentwurf sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Mehrheit. Der Gesetz­entwurf ist somit auch in dritter Lesung angenommen.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Dr. Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Eingliederung der Pädagogi­schen Hochschulen in das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirt­schaft.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Schaffung eines Bildungsministeriums.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Dr. Franz, Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Selbständiges Res­sort für Wissenschaft und Forschung“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Dr. Hable, Kolleginnen und Kollegen betreffend gesetzliche Festsetzung einer vierwöchigen Begutachtungsfrist von Regierungsvorlagen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für diesen Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 122

13.21.132. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 98/A der Abgeordneten Otto Pendl, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bun­desgesetz, mit dem das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetenge­setz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz und das Landesleh­rer-Dienstrechtsgesetz geändert werden (17 d.B.)

3. Punkt

Bericht und Antrag des Verfassungsausschusses über den Entwurf eines Bun­desgesetzes, mit dem das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966 und das Land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz geändert wer­den (18 d.B.)

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir kommen nun zu den Punkten 2 und 3 der Tages­ordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung zu Punkt 3 wurde verzichtet.

Zum Vorbringen einer Druckfehlerberichtigung zu Punkt 2 erteile ich dem Berichter­statter, Herrn Abgeordnetem Singer, das Wort. – Bitte.

 


13.22.18

Berichterstatter Johann Singer: Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! „Ich bringe folgende Druckfehlerberichtigung zum Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 98/A der Abgeordneten Otto Pendl, Mag. Wolfgang Gerstl, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz und das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz geändert werden (17 d.B.) vor:

In Artikel 4 des dem Ausschussbericht angeschlossenen Gesetzentwurfes sind unmit­telbar nach dem Einleitungssatz die Ziffern 1 und 2 ersatzlos zu streichen. Die nachfol­genden Ziffern 1 und 2 bleiben unverändert.“

Diese Druckfehlerberichtigung ist notwendig geworden, weil dem Gesetzentwurf im Ausschuss ein gesamtändernder Abänderungsantrag zugrunde lag, der bei der Aus­fertigung des Beschlusses in Artikel 4 nicht entsprechend berücksichtigt wurde. – Dan­ke sehr.

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Besten Dank, Herr Berichterstatter, für diese Ausfüh­rungen.

Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Lausch. – Bitte.

 


13.23.36

Abgeordneter Christian Lausch (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich bringe zuerst einen Entschließungsantrag der Abgeordneten Lausch und weiterer Abgeordneter betreffend angemessene Gehaltserhöhung und Attraktivierung des öffentlichen Dienstes ein:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Kanzleramtsminister, wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass für Bedienstete des öffentlichen Dienstes ein zeitgemäßes Ar­beitsumfeld und eine angemessene Unternehmenskultur, insbesondere auch eine Ge­haltserhöhung über der Inflationsrate, jeweils mit 1. Jänner eines Jahres sichergestellt wird.“

*****

(Beifall bei der FPÖ.)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 123

Meine Damen und Herren, damit wären wir genau beim Punkt. Ich möchte gleich auf diese Gehaltsverhandlungen, die den öffentlichen Dienst betreffen, eingehen. Es wur­de in der Presse ja kolportiert, dass das ein durchschnittlicher Abschluss mit 1,88 Pro­zent wäre. Das kann man so aber natürlich nicht sagen. Das wäre nur dann so ge­wesen, hätte man, wie es normalerweise üblich ist – und immer oder meist üblich war –, rückwirkend mit 1. Jänner die Gehälter der öffentlich Bediensteten erhöht. Das ist aber nicht der Fall, es wird erst mit 1. März erhöht. Somit kommt man, rechnet man das aufs Jahr hoch, auf eine läppische Gehaltserhöhung von 1,57 Prozent.

Dazu muss man natürlich aus heutiger Sicht schon sagen, dass, als die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst das im Dezember verhandelt hat und sich nicht einigen konnte – seit damals haben sich die handelnden Personen ein bisschen geändert; das war (in Richtung Bundesminister Dr. Ostermayer) noch Ihre Vorgängerin –, ein Angebot von 1,7 Prozent vorgelegt wurde. Hätte man schon im Dezember abgeschlossen, dann wä­re das für unsere Staatsdiener, für die Bediensteten besser gewesen und sie hätten mehr bekommen, denn dann hätte es die Erhöhung schon mit 1. Jänner gegeben, so wie es immer üblich ist.

Jetzt hat man diesen Trick angewendet. Dabei kann man dem Kanzleramtsminister gar nichts vorwerfen, denn er hat eigentlich für die Bundesregierung gar nicht schlecht ver­handelt. Es fragt sich aber, ob sein Einstieg jetzt so gut für die öffentlichen Bedienste­ten war. (Abg. Pendl: Sehr gut!)

Kollege Pendl, eines muss man schon sagen: Es ist ja hochinteressant, dass in den vergangenen Tagen in den Bundesdienststellen rote und schwarze Personalvertreter herumgehen – es werden eh immer weniger – und die Bediensteten befragen, wie zu­frieden sie mit dem Gehaltsabschluss sind.

Warum macht man das, wenn er eh so super war, Kollege Pendl? – Man hat durch­wegs schlechte Rückmeldungen, das kann ich Ihnen jetzt sagen. Das kann man jetzt glauben oder nicht, das ist so. Es ist keiner so dumm, lässt sich da über den Tisch zie­hen und hat nicht begriffen, dass hier ganz, ganz schlecht im Sinne der Bundesbe­diensteten abgeschlossen wurde. (Beifall bei der FPÖ.)

Warum machen das die roten und schwarzen Personalvertreter jetzt in den Bundes­dienststellen? – Weil 2014 Personalvertretungswahlen sind. Sie bekommen natürlich schon wieder kalte Füße, sehen sich von Ihrer rot-schwarzen sogenannten Regie­rungspolitik verlassen und versuchen, jetzt noch zu retten, was zu retten ist. Denn sie wissen schon ganz genau, dass sie im November 2014 die nächste Schlappe einfah­ren werden, so wie es bei der Nationalratswahl den beiden Systemparteien Rot und Schwarz ergangen ist. Die Bürger lassen sich nicht mehr für dumm verkaufen, das sollte man zur Kenntnis nehmen.

Ich glaube auch, dass sich hier der Kanzleramtsminister – neu im Amt  nichts Gutes getan hat, indem er hier die Beamten beziehungsweise die Staatsbediensteten ver­sucht hat, über den Tisch zu ziehen, indem er mit 1,57 Prozent abschließt und die Er­höhung erst mit 1. März kommt. Das ist eigentlich unglaublich, aber leider Gottes ist es so.

Wir werden diesem Antrag unsere Zustimmung aus diesem Grund verweigern. Wir wollen natürlich schon – das sieht man auch an unserem Antrag –, dass die öffentlich Bediensteten (Abg. Pendl: Nulllohnrunde!) – nein, falsch, Herr Kollege Pendl! – ordent­lich und angemessen entlohnt und nicht mit einem Hütchen-Trick getäuscht werden: 1,88 wird kolportiert und 1,57 sind es. So geht man bitte mit seinen öffentlich Bediens­teten in Österreich nicht um! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

13.28



Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 124

Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß einge­bracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Lausch und weiterer Abgeordneter

betreffend angemessene Gehaltserhöhung und Attraktivierung des öffentlichen Diens­tes

eingebracht im Zuge der Debatte über den (Top 2) Bericht des Verfassungsausschus­ses über den Antrag 98/A der Abgeordneten Otto Pendl, Mag. Wolfgang Gerstl, Kol­leginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstge­setz und das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz geändert werden (17 d.B.), am 29.01.2014, in der 9. Sitzung des Nationalrates.

Nach langwierig geführten Verhandlungen zwischen Bundesregierung und den Ge­werkschaften des öffentlichen Dienstes wurde am 17. Jänner 2014 eine Lösung erzielt. Beide Seiten sprechen von einem zufriedenstellenden Verhandlungsergebnis, vernach­lässigen jedoch den Umstand, dass die Gehaltsabschlüsse jeweils erst mit 1. März wirksam werden.

Sämtliche Bedienstete müssen nun nach einer Nulllohnrunde 2013 eine weitere Null­lohnrunde in den ersten zwei Monaten 2014 hinnehmen. Diese zwei Monate stellen für die Bediensteten einen uneinbringlichen Verlust dar, der die geplante Gehaltsanpas­sung insofern schmälert, als dass ein realer Einkommensverlust schlagend wird, da die Erhöhung unter der Inflation liegt.

Gleichzeitig sieht sich der öffentliche Dienst nicht nur mit einem Reallohnverlust, son­dern mit einem immer schlechter werdenden Arbeitsumfeld konfrontiert. Reformversu­che der Bundesregierung haben dazu geführt, dass Bedienstete bereits Herabsetzun­gen von Arbeitsplatzwertigkeiten, eine Änderung des Pensionsgesetzes zu deren Un­gunsten, sowie massive Streichungen einzelner Arbeitsplätze und gesamter Organisa­tionseinheiten hinnehmen mussten.

Gegenüber den Bediensteten wurden diese Maßnahmen dahingehend gerechtfertigt, dass mit den Einsparungen jedenfalls Attraktivierungsmaßnahmen hinsichtlich Verwal­tungsumfang, Bereitstellung besserer Arbeitsmittel und Verbesserung des Arbeitsum­feldes verbunden seien. Zum heutigen Tag müssen die Bediensteten feststellen, dass die angekündigten Zusagen nicht eingehalten wurden.

Die zu geringe Entlohnung, sowie das derzeitig vorherrschende Arbeitsumfeld führen zu Demotivation, Frust und nicht zuletzt der Gefahr einer Burn-Out Erkrankung.

Gleichzeitig wird der Öffentliche Dienst unter Berufseinsteigern immer unbeliebter, während sich der Staat mit einer Überalterung der Bediensteten auseinandersetzen muss. Zudem muss in Teilbereichen des Öffentlichen Dienstes vermehrt eine Abwan­derung nach abgeschlossener, von staatlicher Seite finanzierter Aus- oder Weiterbil­dung in die Privatwirtschaft, und somit ein Know-how-Verlust beobachtet werden.

Nur durch eine dementsprechende, laufende Gehaltsanpassung über der Inflationsrate und durch Schaffung eines annehmbaren Arbeitsumfeldes durch echte Reformen kann der Öffentliche Dienst wieder dahingehend gestärkt werden, dass Demotivation, Frust und vermehrten Burn-Out Erkrankungen entgegengewirkt wird.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 125

Gleichzeitig ist danach zu trachten, dass der Öffentliche Dienst dahingehend attrakti­viert wird, um auch künftig ausreichende Personalressourcen für ausreichende Qualität im Öffentlichen Dienst sicher zu stellen.

Aus diesen Gründen stellen die unterfertigten Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere der Kanzleramtsminister, wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass für Bedienstete des öffentlichen Dienstes ein zeitgemäßes Ar­beitsumfeld und eine angemessene Unternehmenskultur, insbesondere auch eine Ge­haltserhöhung über der Inflationsrate, jeweils mit 1. Jänner eines Jahres sichergestellt wird.“

*****

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Pendl. – Bitte.

 


13.28.39

Abgeordneter Otto Pendl (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Manchmal meine ich, es gibt so etwas wie eine selektive Wahrnehmung oder man vergisst, was in den letzten Jahren war.

Es sind heute ein paar Themen angesprochen worden, zu denen ich etwas sagen muss, Kollege Lausch. Ich habe die Ehre gehabt, mit einer zuständigen blauen Vize­kanzlerin und mit einem blauen Finanzminister Gehaltsverhandlungen führen zu müs­sen. Erzählen Sie mir daher nicht, was es schon alles für Gehaltsabschlüsse gegeben hat. Und wenn sich der Herr Klubobmann Strache hier herstellt und sagt, wie schwach wir bei der Polizei aufgestellt sind, dann darf ich nur in Erinnerung rufen: Unter eurer Regierungsbeteiligung, FPÖ, wurden 3 000 Exekutivplanstellen wegrationalisiert.

Dank der Regierung Faymann I und II haben wir in der letzten Regierung im Vergleich dazu schon 1 000 Planstellen mehr und über 400 Verwaltungsbedienstete, die von der Post gekommen sind, zusammengebracht. (Abg. Lausch: Ihr sperrt die Wachzimmer zu!) Diese Bundesregierung schaut auf ihre Bediensteten, und das lassen wir uns hier nicht miesreden, Kollege Lausch: Was wahr ist, ist wahr! Da gebührt der Bundesregie­rung Respekt und Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

Für mich ist es eine lange Tradition, dass ich mich bei den öffentlich Bediensteten im­mer im Rahmen der Diskussion über die Gehaltsverhandlungen für ihren Einsatz be­danke. Und sagen Sie nicht immer nur „Bund“, es wurde für Bund, Länder und Ge­meinden verhandelt! Ich vergesse keine Ebene der österreichischen Gebietskörper­schaften und danke allen Kolleginnen und Kollegen, die sich hier für die Österreiche­rinnen und Österreicher einsetzen. Das muss auch im Rahmen dieser Debatte möglich sein. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich bedanke mich auch bei beiden Regierungsmitgliedern – jeder von uns weiß, dass es einen Wechsel gegeben hat –, sowohl bei Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek, aber natürlich auch beim neuen Bundesminister Ostermayer.

Ich glaube – und Kollege Lausch, ich habe das schon im Verfassungsausschuss ge­sagt –, wir haben in den vergangen Jahren bereits alle Facetten von Gehaltsverhand­lungen hinter uns gebracht. Das braucht man sich nur anschauen. Aber Tatsache ist – und darüber bin ich froh –, dass sozialpartnerschaftlich auf die kleineren Einkommen Rücksicht genommen worden ist. Es wurde mit einem Medianwert abgeschlossen, das


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 126

heißt, innerhalb der Masse der Bediensteten – noch dazu mit einer Sonderregelung für die Gemeindebediensteten, da es dort noch mehr kleinere Einkommensbezieher gibt – haben wir eine Spreizung von 2,5 auf 1,5 Prozent.

Da muss man sagen, diese Bundesregierung – aber auch der Verhandlungspartner, die Gewerkschaft – hat hier mit Augenmaß auch auf jene geschaut, die es schwieriger in der Gesellschaft haben. Und dazu, glaube ich, dient auch der soziale Ausgleich, der hier ebenfalls berücksichtigt wurde. Ich ersuche wirklich, dass man die Dinge auch so darstellt, wie sie wirklich sind!

Ich darf aber auch einen Abänderungsantrag einbringen.

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Pendl, Singer, Kolleginnen und Kollegen

zum Bericht des Verfassungsausschusses (17 d.B.) über den Antrag 98/A betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetenge­setz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz und das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz geändert werden.

Herr Präsident, nachdem der Abänderungsantrag verteilt ist, darf ich mich nur auf die Begründung beschränken.

Mit dem vorliegenden Abänderungsantrag werden die im Rahmen der Dienstrechtsno­velle 2013 – Pädagogischer Dienst neu eingeführten Bezugs- und Zulagenansätze für Lehrpersonen entsprechend der Vereinbarung mit den Gewerkschaften des öffentli­chen Dienstes vom 17. Jänner 2014 wie die Bezüge der übrigen Bundesbediensteten angehoben.“

*****

Wer sich damit inhaltlich auskennt, weiß, wie zukunftsorientiert auch dieser Abände­rungsantrag ist, da diese Bundesregierung auch schon jene berücksichtigt, die in Wirk­lichkeit noch gar nicht in den Genuss kämen. Daher lade ich wirklich im Interesse unserer Kolleginnen und Kollegen ein, stimmt zu, denn nicht zustimmen bedeutet Null. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.33


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Antrag ist ordnungsgemäß eingebracht, ausrei­chend unterstützt und gemäß § 53 Abs. 4 GOG an die Abgeordneten verteilt.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Pendl, Singer und Kolleginnen und Kollegen

zum Bericht des Verfassungsausschusses (17 d.B.) über den Antrag 98/A betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetenge­setz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz und das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz geändert werden

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

Der eingangs bezeichnete Gesetzentwurf wird wie folgt geändert:

1. In Artikel 1 wird nach Z 44 folgende Z 44a eingefügt:


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 127

„44a. In § 63 Abs. 2 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 werden ersetzt:

a) in Z 1 der Betrag „105,0 €“ durch den Betrag „107,1 €“,

b) in Z 2 der Betrag „140,0 €“ durch den Betrag „142,8 €“,

c) in Z 3 der Betrag „175,0 €“ durch den Betrag „178,5 €“.“

2. In Artikel 1 lautet die Z 90:

„90. § 170a lautet samt Überschrift:

„Bezugsanpassung für das Jahr 2015

§ 170a. Die in diesem Bundesgesetz, im Vertragsbedienstetengesetz 1948, BGBl. Nr. 86/1948, im Richter- und Staatsanwaltschaftsgesetz, BGBl. Nr. 305/1961, im Lan­deslehrer-Dienstrechtsgesetz 1984, BGBl. Nr. 302/1984, im Landesvertragslehrperso­nengesetz 1966, BGBl. Nr. 172/1966, und im Land- und forstwirtschaftlichen Landes­vertragslehrpersonengesetz, BGBl. Nr. 244/1969, angeführten Gehälter und Monats­entgelte sowie die in Eurobeträgen angeführten Zulagen und Vergütungen erhöhen sich ab 1. März 2015 um den um ein Zehntel eines Prozentpunkts erhöhten Durch­schnitt der von der Bundesanstalt Statistik Österreich für die Monate Oktober 2013 bis September 2014 verlautbarten Indexzahl entsprechend dem Verbraucherpreisin-
dex 2010 oder dem an seine Stelle tretenden Index.““

3. In Artikel 1 wird in Z 91 im § 175 Abs. 77 die Z 2 durch folgende Z 2 und 3 ersetzt:

              „2.         § 170a samt Überschrift mit 1. März 2015,

              3.          § 63 Abs. 2 mit 1. September 2019.““

4. In Artikel 2 werden nach Z 14 folgende Z 14a bis 14i eingefügt:

„14a. Die Tabelle in § 46 Abs. 1 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 erhält folgende Fassung:

in der
Entlohnungs-
stufe


Euro

1

2.468,4

2

2.813,1

3

3.157,9

4

3.502,7

5

3.847,4

6

4.192,2

7

4.405,1

14b. In § 46a in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 wird

              a) der Betrag „90 €“ in Abs. 8 Z 1 durch den Betrag „91,8 €“ ersetzt,

              b) der Betrag „120 €“ in Abs. 8 Z 2 durch den Betrag „122,4 €“ ersetzt,


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 128

c) der Betrag „150 €“ in Abs. 8 Z 3 und in Abs. 9 durch den Betrag „153 €“ ersetzt,

              d) der Betrag „300 €“ in Abs. 10 durch den Betrag „306,1 €“ ersetzt,

              e) der Betrag „450 €“ in Abs. 10 durch den Betrag „459,1 €“ ersetzt,

              f) der Betrag „400,0 €“ in Abs. 11 durch den Betrag „408,1 €“ ersetzt,

              g) der Betrag „600,0 €“ in Abs. 11 durch den Betrag „612,1 €“ ersetzt,

              h) der Betrag „720,0 €“ in Abs. 11 durch den Betrag „734,5 €“ ersetzt.

14c. Die Tabelle in § 46b Abs. 3 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 erhält folgende Fassung:

Funktions-
dauer

bei Zuordnung der Schule/Leitungsfunktion
zur Kategorie

 

A

B

C

D

 

Euro

bis zu 5 Jahre

612,1

1.071,2

1.275,3

1.479,3

mehr als 5 Jahre

714,1

1.275,3

1.479,3

1.683,3

14d. In § 46c in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 werden er­setzt:

a) der Betrag „700,0 €“ in Abs. 2 Z 1 lit. a, Z 2 lit. a und Z 3 lit. a durch den Be­trag „714,1 €“,

b) der Betrag „850,0 €“ in Abs. 2 Z 1 lit. b, Z 2 lit. b und Z 3 lit. b durch den Be­trag „867,2 €“,

              c) der Betrag „300,0 €“ in Abs. 2 Z 4 lit. a durch den Betrag „306,1 €“,

              d) der Betrag „450,0 €“ in Abs. 2 Z 4 lit. b durch den Betrag „459,1 €“.

14e. In § 46e Abs. 2 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 werden ersetzt:

              a) der Betrag „24,0 €“ durch den Betrag „24,5 €“,

              b) der Betrag „30,0 €“ durch den Betrag „30,6 €“,

              c) der Betrag „12,0 €“ durch den Betrag „12,2 €“.

14f. In § 47 Abs. 4 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 wird der Betrag „33,4 €“ durch den Betrag „34,1 €“ ersetzt.

14g. In § 47a Abs. 1 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 wird der Betrag „36 €“ durch den Betrag „36,7 €“ ersetzt.

14h. In § 47a Abs. 2 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 wird der Betrag „180 €“ durch den Betrag „183,6 €“ ersetzt.

14i. In § 47b Abs. 2 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 211/2013 werden ersetzt:

              a) der Betrag „187,7 €“ in Z 1 durch den Betrag „191,5 €“,

              b) der Betrag „24,0 €“ in Z 2 durch den Betrag „24,5 €“.“


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 129

5. In Artikel 2 lautet die Z 32:

„32. Dem § 100 wird folgender Abs. 68 angefügt:

„(68) In der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. XX/2014 treten in Kraft:

1.          § 11 Abs. 1, § 14 Abs. 1, § 22 Abs. 2, § 41 Abs. 1, § 44, § 44a, § 44b, § 44c Abs. 1, § 48o Abs. 3 und 5, § 48p Abs. 2, § 49q Abs. 1 und 1a, § 49v Abs. 1, § 54, § 54e Abs. 1, § 56, § 56e Abs. 1, § 61 Abs. 1, § 71 Abs. 1 und 2, § 72 Abs. 1 und 2, § 73 Abs. 2, § 74 Abs. 2 und § 95 Abs. 1 und 1a mit 1. März 2014,

2.          § 46 Abs. 1, § 46a Abs. 9 bis 11, § 46b Abs. 3, § 46c Abs. 2, § 46e Abs. 2, § 47 Abs. 4, § 47a und § 47b mit 1. September 2015,

              3.          § 46a Abs. 8 mit 1. September 2019.““

Begründung

Mit dem vorliegenden Abänderungsantrag werden die im Rahmen der Dienstrechts­novelle 2013 – Pädagogischer Dienst neu eingeführten Bezugs- und Zulagenansätze für Lehrpersonen entsprechend der Vereinbarung mit den Gewerkschaften des öffent­lichen Dienstes vom 17. Jänner 2014 wie die Bezüge der übrigen Bundesbediensteten angehoben.

*****

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Singer. – Bitte.

 


13.33.28

Abgeordneter Johann Singer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätz­te Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Ja, es waren schwieri­ge Verhandlungen, aber am 17. Jänner gab es eine Vereinbarung zwischen der Ge­werkschaft Öffentlicher Dienst und der Bundesregierung.

Es ist ein Abschluss, der sich auf das Jahr 2014, ab März beginnend, bezieht, aber auch auf das Jahr 2015. Im Jahr 2014 greift eine staffelwirksame Erhöhung bei den niedrigsten Gehältern um 2,53 Prozent und bei den höchsten Gehältern um 1,55 Pro­zent. Das heißt, damit werden die niedrigeren Einkommen um 1 Prozent stärker ange­hoben als die höchsten Gehälter. Der Abschluss liegt daher für Kleinverdiener über der Inflationsrate. Und für 2015 wurde vereinbart, ab März die volle Inflationsrate plus 0,1 Prozent abzugelten. Das heißt: voller Teuerungsausgleich.

Auf der einen Seite billigt die Bundeskonferenz der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst den Gehaltsabschluss mit großer Mehrheit, auf Regierungsseite verweist man darauf, dass der Gehaltsabschluss für 2014 annähernd budgetneutral sei. Es ist also gelun­gen, eine faire Erhöhung und ein budgetär vertretbares Resultat zu erzielen. Bei Ge­haltsverhandlungen geht es immer darum, Kompromisse einzugehen. Das Beispiel der Verhandlungen mit der Beamtengewerkschaft in den letzten beiden Verhandlungsrun­den zeigt, welch gutes Ergebnis erzielt werden kann, wenn sich beide Seiten auf­einander zubewegen.

Daher schließe ich mich dem Dank des Kollegen Pendl an die Regierungsverhandler Minister Ostermayer und Staatssekretär Danninger an, mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und an die Vertreter der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst unter Vorsitz von Fritz Neugebauer, für die sehr konstruktiven und sachlich geführten letzten Ver­handlungsrunden, die schließlich zum positiven Verhandlungsergebnis führten. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 130

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Arbeit und die Leistungen des öffentlichen Dienstes werden in der Öffentlichkeit immer sehr differenziert gesehen. Klärend für mich ist eine Studie der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die im „Standard“ so zusammengefasst wurde:

„Österreichs Beamte sind nicht die Privilegienritter, als die sie in der öffentlichen De­batte häufig dargestellt werden. Der heimische Staatsapparat ist gar nicht so aufge­bläht, wie oft behauptet wird, und die Bürger sind mit den öffentlichen Dienstleistungen im Großen und Ganzen sehr zufrieden. () Bemerkenswert sind die Zahlen über die Zufriedenheit der Bürger mit ihrer Verwaltung. Die Arbeit der Polizei, des Schulsystems und der Justiz beurteilen die Österreicher deutlich besser als die Bürger in den übrigen OECD-Ländern, mit dem Gesundheitssystem sind sogar neun von zehn Bürgern zu­frieden, was einer der höchsten Werte aller Industrieländer ist. () Interessant sind auch die Zahlen über die Vergütung und Beschäftigung im öffentlichen Sektor. In Ös­terreich arbeiten 10,7 Prozent der Beschäftigten für den Staat (dazu zählen auch Bun­desländer und Gemeinden), im OECD-Schnitt liegt dieser Wert bei 15,5 Prozent und hat sich seit 2001 damit nahezu nicht verändert.“

Sehr geehrte Damen und Herren, zusammenfassend wird dem öffentlichen Dienst in Österreich international ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Daher danke an die Schneepflugfahrer, an die Pflegerin im Pflegeheim, an die Lehrerin, den Polizisten, danke an alle öffentlich Bediensteten des Bundes, der Länder und Gemeinden. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

13.37


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Mag. Stein­hauser. – Bitte.

 


13.37.49

Abgeordneter Mag. Albert Steinhauser (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Die Gehälter des öffentlichen Dienstes werden heuer unter der Inflationsrate angepasst. Man sagt dazu auch Reallohnverlust. Das heißt, der Durchschnitt der öffentlich Bediensteten hat weniger Geld im Geldbörsel als im letzten Jahr.

Jetzt weiß ich nicht, Herr Bundesminister, ob ich Ihnen das vorwerfen soll. Sie sind ja der Vertreter der Republik, der in diesem Fall als Arbeitgeber firmiert, und Sie haben nicht auf der Gewerkschaftsseite verhandelt. Es ist mir schon klar, dass das vielleicht nicht Ihre Aufgabe war. Trotzdem sollte man eines nicht außer Acht lassen: Der öffent­liche Dienst muss attraktiv bleiben, und zur Attraktivität des öffentlichen Dienstes ge­hört natürlich auch eine attraktive Bezahlung.

Wenn wir uns die letzten Jahre anschauen, dann sehen wir schon, dass jetzt bereits öfters bei den Gehältern im öffentlichen Dienst gespart wurde. 2010 hat es eine Anpas­sung unter der Inflationsrate gegeben, 2011 eine gestaffelte Anpassung im Schnitt unter der Inflationsrate, 2012 wieder eine gestaffelte Anpassung im Schnitt der Infla­tionsrate, letztes Jahr, 2013, eine Nulllohnrunde, heuer ist man wieder im Schnitt unter der Inflationsanpassung und nächstes Jahr gibt es die Inflationsanpassung mit einer schmalen Scheibe Extrawurst darauf, das sind die plus 0,1 Prozent. Das heißt, der öffentliche Dienst hat in den letzten Jahren einen erheblichen Beitrag zur Sanierung des Budgets geleistet.

Dabei darf man aber das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Und unser Ziel ist schon, die Besten auch in den öffentlichen Dienst zu bekommen. Wir wollen die besten Leh­rer. Wir wollen die besten KindergartenpädagogInnen. Wir wollen die besten Finanz­beamten. Wir wollen die besten Ärzte. Wir wollen die besten Krankenschwestern. – Ich kann nicht alle Berufsgruppen aufzählen, es gilt für alle gleichermaßen. Und daher soll-


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 131

te die Bezahlung mit diesem Anspruch, dass wir die Besten haben wollen, schon auch in einer gewissen Relation stehen. (Beifall bei den Grünen.)

Ich komme zur Sanierung des Budgets. Da muss man schon die Frage stellen, warum das Budget zu sanieren ist. Was kann eine Krankenschwester für das Bankenpaket? Was kann eine Lehrerin dafür, dass es ein Konjunkturpaket geben musste? Was kann ein Finanzbeamter dafür, dass wir die Hypo Alpe-Adria-Bank mit dem Riesenbudget­loch geerbt haben? – Nichts. Daher wird es mittelfristig durchaus sinnvoll sein, auch den öffentlich Bediensteten wieder einmal etwas draufzulegen. Sie alle müssen am 1. des Monats ihre Miete zahlen und ihren Lebensunterhalt bestreiten. Keine Frage, das können Sie im Moment Gott sei Dank größtenteils, aber eine vernünftige Gehalts­entwicklung, die in Relation zur Inflationsrate steht, die ist meiner Meinung nach schon ein Gebot der Stunde, wenn wir den öffentlichen Dienst attraktiv halten wollen. (Beifall bei den Grünen.)

Wir werden trotzdem zustimmen, denn eine Ablehnung würde heißen, dass die Beam­ten am Ende gar nichts bekommen. Aber der Appell für die Zukunft, das Ziel ist, die Attraktivität des öffentlichen Dienstes im Auge zu behalten. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Pendl. – Abg. Pendl: Richtig!)

13.41


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Hagen. – Bitte.

 


13.41.20

Abgeordneter Christoph Hagen (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Ich werde es gleich vorwegnehmen: Wir werden zustimmen, und zwar weil die Beamten etwas dazubekommen haben. Die haben 2013 schon eine Nulllohnrunde gehabt und leiden natürlich das ganze Dienstleben darunter. Wir dürfen nicht vergessen, es gibt nicht nur Beamte mit hohen Gehältern, wie man es im Durch­schnitt sieht, sondern es gibt auch die kleinen Vertragsbediensteten, die teilweise nicht einmal 1 000 € verdienen. Meine Damen und Herren, das ist grob fahrlässig, wenn wir hier nichts tun. Das muss man einmal ganz klar sagen. (Beifall beim Team Stronach.)

Ab März 2014 werden nach diesem Gesetzentwurf die Gehälter im Schnitt um 1,88 Pro­zent angehoben, niedrigere Einkommen bekommen 2,5 Prozent. Das ist für uns der richtige Schritt, dass die Kleinen, die ohnehin schon geringe Gehälter haben, mehr be­kommen und die Großen, die teilweise mehr als ein Nationalratsabgeordneter verdie­nen, weniger bekommen. Da sollten die Kleinen auch bessergestellt werden. Das ist die richtige Vorgangsweise. Das war in einer früheren Regierung auch einmal der Fall, dass man die kleinen Gehälter überdurchschnittlich angehoben hat und die großen dann gar nicht oder nur wenig.

Meine Damen und Herren, ich möchte in diesem Zusammenhang aber auch auf die Exekutive zu sprechen kommen. Das Exekutivdienstgesetz – Sie wissen es – ist mir seit einigen Jahren ein großes Anliegen, und das hat auch seinen Grund. Wenn ich dann nachher noch den Exekutivdienstgesetzantrag, den ich in der letzten Legislatur­periode schon eingebracht habe, wieder einbringe, da er ja seine Gültigkeit nach Ta­gungsschluss verloren hat, dann möchte ich dies folgendermaßen begründen: Wir ha­ben in Österreich die schlechtesten Bedingungen für die Exekutivbeamten, gehaltsmä­ßig und pensionsmäßig. Schauen wir über die Grenzen hinaus: In Deutschland ist es Ländersache, in der Schweiz Kantonssache.

Wenn ich mir Liechtenstein, Baden-Württemberg oder Bayern, das grenzt an Öster­reich, anschaue, oder wenn ich nach Frankreich oder Italien gehe, sehe ich: Überall sind die Exekutivbeamten wesentlich bessergestellt als bei uns. Das heißt, sie haben höhere Gehälter. Bei uns hat man als Exekutivbeamter das Gehalt eines Hilfsarbeiters, muss aber die Tätigkeit der Staatsanwaltschaft in erster Instanz machen. Das ist eine


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 132

Ungerechtigkeit, meine Damen und Herren! (Abg. Mag. Gerstl: Nicht alle!) – Das ist nicht falsch. Herr Kollege, lesen Sie genau nach! Ich bin Exekutivbeamter, ich werde es wohl wissen.

Das nächste Problem: Wir haben Exekutivbeamte, die ein Grundgehalt haben, das sehr, sehr niedrig ist. Da ist alles auf Zulagen aufgebaut. Wenn jetzt die Überstunden eingespart werden und man eigentlich Überstunden machen muss, weil man sonst gar nicht überleben kann, dann erklären Sie einmal, wie Sie als Alleinverdiener in Bregenz eine dreieinhalb-Zimmer-Wohnung, die über 1 000 € kostet, für Ihre Familie mit 1 200 € netto bezahlen wollen – und das als Dankeschön dafür, dass Sie den Schädel hin­halten. Wir haben jetzt am Wochenende gesehen, wie es zugeht, wenn die linken Chaoten auf die Polizisten eindreschen, was dann alles herauskommt. Ich glaube, das Geld, das da verwendet worden ist, wäre besser in die Exekutivbeamten investiert wor­den.

Da möchte ich schon sagen, dass dieses Zulagensystem äußerst ungerecht ist. Wenn Sie krank werden, dann stehen Sie mit den 1 200 € netto da. Das kann es nicht sein. Meine Damen und Herren, mit 1 200 € eine Familie durchfüttern, wenn die Wohnung schon über 1 000 € kostet, damit ist man nicht mehr überlebensfähig.

Das sollten wir ändern, und deshalb bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend Verbesserung der Si­tuation der Exekutivbeamten durch ein eigenes Exekutivdienstrecht

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, dem Nationalrat zur Verbesserung der Situation der Exekutive einen Gesetzentwurf zuzuleiten, mit dem das Exekutivdienstrechtes ins­besondere in folgenden Punkten geändert wird:

Anstatt des derzeitigen Grundgehalts samt einer Vielzahl von Zulagen, welche bei­spielsweise im Krankheitsfall, im Urlaub oder bei Streichung von Überstunden weg­fallen, ist ein „All-Inclusive“ Gehalt in entsprechender Höhe nach bayerischem Muster einzuführen, bzw. welches höhenmäßig der Schwere des Dienstes mit seinen spezifi­schen Anforderungen (z.B. Wechseldienst, Außendienst bei widrigsten Wetterbedin­gungen, Gefahren für Leib und Leben) gerecht wird;

Anpassung des Pensionsantrittsalters für Exekutivbeamte an den für diese Tätigkeit in­ternational üblichen Standard.“

*****

Exekutivbeamte in Österreich müssten derzeit mit 65 Jahren in Pension gehen, überall in Europa ist es so, dass sie mit maximal 60 Jahren in Pension gehen können, da der Dienst, der extrem hart und schwer ist, damit berücksichtigt wird.

Zum Schluss möchte ich Ihnen das an einem Beispiel eines Exekutivbeamten veran­schaulichen: Hier in Wien hat er gestern um 13 Uhr seinen Dienst begonnen. Heute um 7 Uhr in der Früh hatte er Dienstschluss, und um 8 Uhr muss er da draußen stehen, bis wir fertig debattiert haben. Wenn das um 24 Uhr ist, dann steht er bis 24 Uhr draußen – und morgen um 7 Uhr in der Früh hat er wieder Dienst. – Ist das gerecht? Ist das menschlich? Ist das gerechtfertigt, dass wir diese Leute ausbeuten? – Ich sage: nein! (Beifall beim Team Stronach.)

13.47



Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 133

Präsident Ing. Norbert Hofer: Der eingebrachte Antrag ist ausreichend unterstützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Hagen, Kolleginnen und Kollegen

betreffend „Verbesserung der Situation der Exekutivbeamten durch ein eigenes Exeku­tivdienstrecht“

Im Bereich der Exekutive wuchern Bürokratie und unnötiger Verwaltungsaufwand, da­zu fehlt die erforderliche Rückendeckung für die Beamten durch die politisch Verant­wortlichen. In den vergangenen Jahren wurden von der Bundesregierung Beschlüsse gefasst, die sich regelmäßig zum Nachteil für die Exekutivbeamten auswirkten: Real­lohnverluste, Verschlechterungen im Sozialbereich, Änderungen der Bestimmungen bei Jubiläumszuwendungen und weitere Belastungen waren die Folge. Dies obwohl re­gelmäßig vor Nationalratswahlen seitens der Bundesregierung versprochen wurde, dass es keine Schlechterstellung innerhalb der Exekutive geben werde, da das Sicher­heitsgefühl in Österreich an erster Stelle stehe bzw. aufgrund von Umfrageergebnissen als dringendstes Anliegen gereiht werde.

Verschärft hat sich die Situation durch laufenden Personalabbau und Überstundenein­sparungen. Zudem ist der Beruf eines Exekutivbeamten mit anderen Berufssparten kaum zu vergleichen, weil Exekutivbeamte durch Überstunden, Nachtdienste und sonstige Mehrleistungen besonderen psychischen und physischen Belastungen ausge­setzt und daher gesundheitlich besonders gefährdet sind. Zudem kommt es durch die familienfeindlichen Arbeitszeiten zu weiteren Nachteilen im sozialen und familiären Be­reich.

Der Exekutivbeamte hat in der Regel keine Möglichkeit, sich diesen Belastungen auch nur teilweise zu entziehen, weil er zur Leistung von Überstunden verpflichtet wird und seine Arbeitskraft bis zur totalen Erschöpfung in Anspruch genommen wird. Rehabi­litationsmaßnahmen werden nicht zeitgerecht oder viel zu spät bewilligt. In der Praxis ist festzustellen, dass der Exekutivbeamte regelmäßig nicht bis zum 60. Lebensjahr voll exekutivdiensttauglich ist, insbesondere nicht bei schwierigen Einsätzen. Insofern ist anzuführen, dass das reguläre Pensionsantrittsalter der Exekutivbeamten in Öster­reich das Höchste im gesamten europäischen Raum ist. Außerdem wird darauf hinge­wiesen, dass der Beamte nach dem BDG Überstunden auf Anordnung zu leisten und Journaldienststunden im Ausmaß von mindestens 28 Stunden monatlich zu erbringen hat. Diese Mehrdienstleistungen ergeben im Rahmen einer 40-jährigen Polizeidienst­zeit die Summe von ca. 22.000 Mehrdienststunden, was einer zusätzlichen Gesamtar­beitszeit von ca. 11 Arbeitsjahren im Regelfall entspricht.

Im Interesse der Beamten und auch der Dienstgeberin müssen hier unbedingt Aus­gleichsmaßnahmen gesetzt werden. Die vom Innenministerium seit langem angekün­digten Erleichterungen und Verbesserungen für Beamte ab dem fünfzigsten Lebens­jahr wurden bisher nicht umgesetzt und sind somit nur als Lippenbekenntnisse zu wer­ten.

Um endlich Entlastungsmaßnahmen zu setzen, stellen die unterfertigten Abgeordneten daher den nachstehenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 134

„Die Bundesregierung wird ersucht, dem Nationalrat zur Verbesserung der Situation der Exekutive einen Gesetzesentwurf zuzuleiten, mit dem das Exekutivdienstrechtes insbesondere in folgenden Punkten geändert wird:

Anstatt des derzeitigen Grundgehalts samt einer Vielzahl von Zulagen, welche bei­spielsweise im Krankheitsfall, im Urlaub oder bei Streichung von Überstunden wegfal­len, ist ein „All-Inclusive“ Gehalt in entsprechender Höhe nach bayerischem Muster ein­zuführen, bzw. welches höhenmäßig der Schwere des Dienstes mit seinen spezifi­schen Anforderungen (z.B. Wechseldienst, Außendienst bei widrigsten Wetterbedin­gungen, Gefahren für Leib und Leben) gerecht wird;

Anpassung des Pensionsantrittsalters für Exekutivbeamte an den für diese Tätigkeit international üblichen Standard.“

*****

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Dr. Strolz. – Bitte.

 


13.47.16

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS-LIF): Herr Präsident! Hohes Haus! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Bürger und Bürgerinnen auf der Galerie und vor den Fernsehbildschirmen! Wir werden dem Antrag zustimmen, weil wir grundsätzlich glauben, diese terminologischen und legistischen Anpassungen machen Sinn. Ich finde auch gut, dass die Grünen noch einmal mit dem Thema Jahresarbeitszeitmodell ein­haken. Da werden wir natürlich auch mitgehen, das ist ein ganz wichtiges Thema. Je­den Haken, der hier geworfen wird, werden wir auch unterstützen und uns daran fest­halten.

Aber natürlich, mittelfristig – das möchte ich auch anmerken – brauchen wir kein Lan­deslehrer-Dienstrecht. Warum nicht? – Wir wollen natürlich die Autonomie stärken. Das heißt, mittelfristig brauchen wir in Österreich, um im Bildungsbereich nach vorne zu kommen, einen Rahmenkollektivvertrag. Wir sollten uns befreien von diesem Korsett, das viel zu wenig Bewegung in den Schulen zulässt. Schulentwicklung braucht Bewe­gung. Schule ist ein lebender Organismus. Wir haben im Moment keine guten Rah­menbedingungen für diese Bewegung, und deswegen freut es mich, dass das Thema Autonomie in diesem Haus offensichtlich zumindest auf Ebene der Sonntagsreden ei­nen Konsens genießt.

Ich komme gerade von einer Abstimmung mit Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek und den Bildungssprecherinnen und Bildungssprechern. Also es sind alle Fraktionen hier im Haus der Meinung, wir sollten die Autonomie stärken. Das freut mich, und ich glaube, es ist auch richtig, dass wir alle uns jetzt dieser Pflichtübung unterziehen.

Was heißt das konkret? – Die Frau Bundesministerin hat zugesagt, dass sie in den nächsten Wochen schon eine eigene Gruppe einrichten wird, in der wir aktiv werden, um auszuloten, welches Maßnahmenpaket wir gemeinsam verabschieden können. Dieses Maßnahmenpaket muss natürlich über das Regierungsprogramm hinausgehen. Ich bin sicher, dass man das Thema nicht außen vor lassen kann, da muss was gehen!

Sämtliche internationale Studien zeigen, dass jene Länder, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten in die Autonomie investiert haben, Fortschritte gemacht haben. Natür­lich, als Freunde der Eigenverantwortung und der Freiheit ist das für uns ein leiden­schaftliches Herzensthema. Wir sagen, wir wollen die Gängelung der Schulen beseiti­gen, wir wollen ihnen Gestaltungsfreiraum geben, Verantwortung geben, und das na­türlich auch in Dienstrechtsfragen.

Wie schaut das konkret für uns aus? – Vor allem auf drei zentralen Säulen soll es die­se Freiheit, Verantwortung geben: Auf der personellen Ebene heißt das, es gibt Perso-


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 135

nal-Autonomie für die Schulen. Der Lehrer, die Lehrerin wird von der Schule angestellt. Der Direktor, die Direktorin wird direkt vor Ort in der Schule auf Basis eines öffentlichen Hearings bestellt, auch auf Basis einer gemeinsamen Entscheidungsfindung des Schul­gemeinschaftsausschusses und der Trägerorganisation, das wäre in dem Fall Bund, Land oder Gemeinde.

Die zweite Autonomie-Säule ist für uns ganz klar die finanzielle Autonomie, ansonsten wäre es ja eine beschnittene Autonomie.

Die dritte Säule ist die pädagogische Autonomie. Wir müssen natürlich eine Vielfalt der pädagogischen Konzepte haben. Wir wollen Differenzierung. Das ist auch das Angebot an die ÖVP, deswegen glaube ich, das müsste euch total taugen. Ihr kommt ja auch immer mit der Differenzierung. Ich bin auch zuversichtlich, ich habe mit Reinhold Lo­patka ein Gespräch geführt. Ich werde heute auch einen Entschließungsantrag einbrin­gen, allerdings einen selbständigen, den müssen wir heute nicht abstimmen. Ich glau­be, wir sollten uns Zeit lassen. Ich will jetzt da gar nicht hetzen, das Thema ist zu wich­tig. Aber er hat das mitgenommen und hat gesagt, er wird das prüfen, ob man zum Bei­spiel eine Modellregion in Tirol oder anderswo machen kann.

Ich merke auch, dass die SPÖ offen ist, wenn die ÖVP da Interesse hat, und deswe­gen bin ich einfach guter Dinge, dass diese Ansätze auch zum Leben erweckt werden. Wir müssen ins Tun kommen. Wir sind dazu bereit, das Thema nicht zu sehr zu expo­nieren, sondern einfach entschlossen etwas voranzubringen, ohne dass man es tages­politisch zerfranst. Das wäre mein Wunsch: Mehr Gestaltungsspielraum und mehr Ver­antwortung für die Schulen! – Danke schön. (Beifall bei NEOS-LIF.)

13.52


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte.

 


13.52.13

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Minister! Uns geht es darum, dass wir ähnlich wie wir das bei der Diskussion um das LehrerInnen-Dienstrecht gemacht ha­ben, hier einen Abänderungsantrag der Abgeordneten Walser und FreundInnen ein­bringen.

Er ist verteilt worden; ich möchte ihn daher nur in den Grundzügen erläutern. Uns geht es im Prinzip darum, dass künftig klar ist, dass Lehrerinnen und Lehrer sicher längere Anwesenheitszeiten an der Schule haben, dass wir aber gleichzeitig feststellen, län­gere Anwesenheitszeit heißt nicht zwingend auch längere Unterrichtszeit. Das ist der zentrale Punkt. Wir wollen ein modernes LehrerInnen-Dienst- und Besoldungsrecht ha­ben. Die Diskussion ist im Gange. Sie haben alle mitbekommen, wie heftig hier vonsei­ten der Lehrkräfte diskutiert wird.

Ich bitte Sie wirklich, im Sinne einer gemeinsamen Diskussion und im Sinne einer ge­meinsamen Beschlussfassung, hier ein bisschen weniger Druck auf die Lehrerinnen und Lehrer zu machen und etwas stärker darauf einzugehen, was denn vonseiten der Lehrkräfte gefordert wird. Das ist nicht immer identisch mit dem, was die Gewerkschaft fordert. (Beifall bei den Grünen.)

Aber ich glaube, wir sind alle gut beraten, wenn wir gerade die Arbeitsplatzsituation hier stärker im Auge haben. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

13.54


Präsident Ing. Norbert Hofer: Meine Damen und Herren! Der eingebrachte Antrag wird gemäß § 53 Abs. 4 GOG an die Mandatare verteilt. Er ist ausreichend unterstützt, wurde in seinen Grundzügen erläutert und gilt damit als ordnungsgemäß eingebracht.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 136

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Dr. Harald Walser, Freundinnen und Freunde zum Bericht und An­trag des Verfassungsausschusses über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966 und das Land- und forstwirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz geändert werden (18 d.B.)

Antrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Antrag des Verfassungsausschusses über den Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966 und das Land- und forstwirtschaft­liche Landesvertragslehrpersonengesetz geändert werden (18 d.B.)

wird wie folgt geändert:

In Artikel 1 werden die neuen Ziffern 1a bis 1d eingefügt:

1a. §8 Absatz 3 lautet wie folgt:

"(3) Die Jahresnorm für Landesvertragslehrpersonen entspricht der in den bundesge­setzlichen Vorschriften vorgesehenen regelmäßigen Dienstzeit (§§ 48, 64ff sowie 72 des Beamten-Dienstrechtsgesetzes 1979 - BDG 1979, BGBl. Nr. 333) eines öffentlich Bediensteten mit gleichem Dienstalter für den dem jeweiligen Schuljahr entsprechen­den Zeitraum, wobei der Entfall von Dienstleistungen an Feiertagen bereits in der Jah­resnorm und der gesetzlich vorgesehenen Aufteilung auf die einzelnen Tätigkeiten be­rücksichtigt ist. Weiters sind der 24. und 31. Dezember sowie der Karfreitag als dienst­freie Tage zu berücksichtigen. Die Gesamtstundenzahl pro Schuljahr, die den auf Grund der Schülerzahl der Schule zugewiesenen Planstellen entspricht, ist 

1.für die Unterrichtsverpflichtung (Tätigkeiten im Kontakt mit SchülerInnen), wobei auch alle damit im Zusammenhang stehenden gesetzlich vorgeschriebenen Aufsichtspflich­ten als berücksichtigt gelten,

2. für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichtes sowie Korrekturarbeiten, individuel­le Lernbetreuung, Förderung, Beratung der SchülerInnen und der Erziehungsberechtig­ten und 

3. für sonstige Tätigkeiten gemäß Abs. 2 unter Bedachtnahme auf die Anzahl der in der jeweiligen Schule geführten Klassen sowie auf die für die jeweilige Schulart im Lehr­plan vorgesehene Stundentafel pro Lehrperson aufzuteilen (Diensteinteilung).

Für eine Landesvertragslehrperson gilt eine Jahresnorm von 1 776 Jahresstunden. Die Jahresarbeitszeit verkürzt sich ab dem 26. anrechenbaren Dienstjahr um 40 Stunden auf 1736 Jahresarbeitsstunden.

Diese festgesetzte Jahresnorm entspricht den Jahresstunden der Dauer eines 52-wö­chigen Schuljahres und es bilden diese 1776 (bzw. 1736) Jahresstunden die Aus­gangsbasis für die unter Anwendung der §§ 64 ff und 72 BDG 1979 sowie für ein
53 Kalenderwochen umfassendes Schuljahr abweichend zu bemessende Jahresnorm.

Sind während des Schuljahres Änderungen der Diensteinteilung erforderlich, sind die­se schriftlich festzulegen. Wird eine vollbeschäftigte Landesvertragslehrperson nicht während des gesamten Unterrichtsjahres verwendet, sind die Jahresstunden der Ver­wendungsdauer entsprechend zu aliquotieren."

1b. Nach §8 Absatz 3 wird folgender Absatz 3a eingefügt:

"(3a) Im Rahmen der Jahresstundensumme gemäß Abs. 1 Z 3 sind


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 137

1. für die Erfüllung sonstiger lehramtlicher Pflichten, die grundsätzlich jeder Landesver­tragslehrperson obliegen (insbesondere § 31 dieses Bundesgesetzes oder nach den §§ 17, 51 Abs. 1 und 2 und 57 des Schulunterrichtsgesetzes) - mit Ausnahme der Auf­sichtspflicht,

2. für die Erfüllung der Aufgaben eines Klassenvorstandes , für die Klassenführung und für die Studienkoordination (Abendschulen)

3. für die Vertretung eines an der Erfüllung ihrer Unterrichtsverpflichtung verhinderten Vertragslehrperson zur Betreuung der Schülerinnen und Schüler,

4. für die Teilnahme an verpflichtenden Fortbildungsveranstaltungen, die im Zusam­menhang mit der Tätigkeit des Lehrers stehen, 15 Jahresstunden und

5. für die Erfüllung besonderer Tätigkeiten der Vertragslehrpersonen im Bereich ihres Berufsfeldes (insbesondere die Verwaltung einer organisationsmäßig vorgesehenen und tatsächlich bestehenden Sammlung oder eines Kustodiates, Koordination von Unterrichtsprojekten, Koordination der Bildungsstandardüberprüfungen, Durchführung der Standardisierten Reife- und Diplomprüfungen, Betreuung von Vorwissenschaftli­chen Arbeiten, Tätigkeit für Schulentwicklung, Evaluation und Qualitätssicherung, Teil­nahme an Schulveranstaltungen, Teilnahme an Schul- oder Klassenforen) die zur Er­reichung der Jahresnorm fehlenden Jahresstunden der Vertragslehrperson vorzuse­hen.

Die mit der Übernahme von pädagogischen oder organisatorischen Aufgaben oder von Aufsichtspflichten verbundene Teilnahme einer Vertragslehrperson an mehrtägigen Schulveranstaltungen zählt dabei je Kalendertag, an dem eine solche Schulveranstal­tung stattfindet, bis zum Höchstausmaß von zehn Jahresstunden.

Die für eine Lehrkraft innerhalb des 53 Kalenderwochen umfassenden Schuljahres für eine weitere Kalenderwoche regelmäßig anfallenden Unterrichtsstunden (Unterrichts­verpflichtung, Abs. 1 Z 1) sowie die Stunden für die Vor- und Nachbereitung des Un­terrichtes sowie Korrekturarbeiten, individuelle Lernbetreuung, Förderung, Beratung der SchülerInnen und der Erziehungsberechtigten (Abs. 1 Z 2) vermindern die für die Erfüllung besonderer Tätigkeiten der Vertragslehrperson im Bereich ihres Berufsfeldes zur Verfügung stehenden Stunden entsprechend."

1c. Nach §8 Absatz 3a wird folgender Absatz 3b eingefügt:

"(3b) Die Aufteilung der Jahresnorm auf Tätigkeiten gemäß Abs. 1 Z1 bis 3 erfolgt schulautonom durch die Schulleitung unter Berücksichtigung der Mitwirkungs- und In­formationsrechte des Dienststellenausschusses der Personalvertretung gem. §9 PVG."

1d. §13 lautet wie folgt:

"§ 13. Landesvertragslehrpersonen führen die Verwendungsbezeichnung Lehrerin oder Lehrer."

Die bestehende Art. 1 Z.1 erhält die Bezeichnung Z.1e:

Z. 4 lautet wie folgt:

4. § 22 entfällt.

In Artikel 2 werden folgende Ziffern 1a bis 1d eingefügt:

1a. §8 Absatz 3 lautet wie folgt:

"(3) Die Jahresnorm für Landesvertragslehrpersonen entspricht der in den bundesge­setzlichen Vorschriften vorgesehenen regelmäßigen Dienstzeit (§§ 48, 64ff sowie 72 des Beamten-Dienstrechtsgesetzes 1979 - BDG 1979, BGBl. Nr. 333) eines öffentlich Bediensteten mit gleichem Dienstalter für den dem jeweiligen Schuljahr entsprechen-


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 138

den Zeitraum, wobei der Entfall von Dienstleistungen an Feiertagen bereits in der Jah­resnorm und der gesetzlich vorgesehenen Aufteilung auf die einzelnen Tätigkeiten be­rücksichtigt ist. Weiters sind der 24. und 31. Dezember sowie der Karfreitag als dienst­freie Tage zu berücksichtigen. Die Gesamtstundenzahl pro Schuljahr, die den auf Grund der Schülerzahl der Schule zugewiesenen Planstellen entspricht, ist

für die Unterrichtsverpflichtung (Tätigkeiten im Kontakt mit SchülerInnen), wobei auch alle damit im Zusammenhang stehenden gesetzlich vorgeschriebenen Aufsichtspflich­ten als berücksichtigt gelten,

für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichtes sowie Korrekturarbeiten, individuelle Lernbetreuung, Förderung, Beratung der SchülerInnen und der Erziehungsberechtigten und

für sonstige Tätigkeiten gemäß Abs. 2 unter Bedachtnahme auf die Anzahl der in der jeweiligen Schule geführten Klassen sowie auf die für die jeweilige Schulart im Lehr­plan vorgesehene Stundentafel pro Lehrperson aufzuteilen (Diensteinteilung).

Für eine Landesvertragslehrperson gilt eine Jahresnorm von 1 776 Jahresstunden. Die Jahresarbeitszeit verkürzt sich ab dem 26. Anrechenbaren Dienstjahr um 40 Stunden auf 1736 Jahresarbeitsstunden.

Diese festgesetzte Jahresnorm entspricht den Jahresstunden der Dauer eines 52-wö­chigen Schuljahres und es bilden diese 1 776 (bzw. 1736) Jahresstunden die Aus­gangsbasis für die unter Anwendung der §§ 64 ff und 72 BDG 1979 sowie für ein
53 Kalenderwochen umfassendes Schuljahr abweichend zu bemessende Jahresnorm.

Sind während des Schuljahres Änderungen der Diensteinteilung erforderlich, sind die­se schriftlich festzulegen. Wird eine vollbeschäftigte Landesvertragslehrperson nicht während des gesamten Unterrichtsjahres verwendet, sind die Jahresstunden der Ver­wendungsdauer entsprechend zu aliquotieren."

1b. Nach §8 Absatz 3 wird folgender Absatz 3a eingefügt:

"(3a) Im Rahmen der Jahresstundensumme gemäß Abs. 1 Z 3 sind

für die Erfüllung sonstiger lehramtlicher Pflichten, die grundsätzlich jeder Landesver­tragslehrperson obliegen (insbesondere § 31 dieses Bundesgesetzes oder nach den §§ 17, 51 Abs. 1 und 2 und 57 des Schulunterrichtsgesetzes) - mit Ausnahme der Auf­sichtspflicht,

für die Erfüllung der Aufgaben eines Klassenvorstandes , für die Klassenführung und für die Studienkoordination (Abendschulen)

für die Vertretung eines an der Erfüllung ihrer Unterrichtsverpflichtung verhinderten Vertragslehrperson zur Betreuung der Schülerinnen und Schüler,

für die Teilnahme an verpflichtenden Fortbildungsveranstaltungen, die im Zusammen­hang mit der Tätigkeit des Lehrers stehen, 15 Jahresstunden und

für die Erfüllung besonderer Tätigkeiten der Vertragslehrpersonen im Bereich ihres Be­rufsfeldes (insbesondere die Verwaltung einer organisationsmäßig vorgesehenen und tatsächlich bestehenden Sammlung oder eines Kustodiates, Koordination von Unter­richtsprojekten, Koordination der Bildungsstandardüberprüfungen, Durchführung der Standardisierten Reife- und Diplomprüfungen, Betreuung von Vorwissenschaftlichen Arbeiten, Tätigkeit für Schulentwicklung, Evaluation und Qualitätssicherung, Teilnahme an Schulveranstaltungen, Teilnahme an Schul- oder Klassenforen) die zur Erreichung der Jahresnorm fehlenden Jahresstunden der Vertragslehrperson vorzusehen.

Die mit der Übernahme von pädagogischen oder organisatorischen Aufgaben oder von Aufsichtspflichten verbundene Teilnahme einer Vertragslehrperson an mehrtägigen Schul-


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veranstaltungen zählt dabei je Kalendertag, an dem eine solche Schulveranstaltung statt­findet, bis zum Höchstausmaß von zehn Jahresstunden.

Die für eine Lehrkraft innerhalb des 53 Kalenderwochen umfassenden Schuljahres für eine weitere Kalenderwoche regelmäßig anfallenden Unterrichtsstunden (Unterrichts­verpflichtung, Abs. 1 Z 1) sowie die Stunden für die Vor- und Nachbereitung des Un­terrichtes sowie Korrekturarbeiten, individuelle Lernbetreuung, Förderung, Beratung der SchülerInnen und der Erziehungsberechtigten (Abs. 1 Z 2) vermindern die für die Erfül­lung besonderer Tätigkeiten der Vertragslehrperson im Bereich ihres Berufsfeldes zur Verfügung stehenden Stunden entsprechend."

1c. Nach §8 Absatz 3a wird folgender Absatz 3b eingefügt:

"(3b) Die Aufteilung der Jahresnorm auf Tätigkeiten gemäß Abs. 1 Z1 bis 3 erfolgt schulautonom durch die Schulleitung unter Berücksichtigung der Mitwirkungs- und In­formationsrechte des Dienststellenausschusses der Personalvertretung gem. §9 PVG."

1d. § 13 lautet wie folgt:

"§ 13. Landesvertragslehrpersonen führen die Verwendungsbezeichnung Lehrerin oder Lehrer."

5. die bestehende Art. 2 Z. 1 erhält die Bezeichnung Z.1e.

Art.2 Z. 5 lautet wie folgt:

5. § 23 entfällt.

Begründung

Es ist unbestritten, dass die Arbeit der Lehrkräfte nicht aus Unterricht allein besteht. Das im Dezember des Vorjahres beschlossene Dienstrecht sieht vor, dass für neu ein­tretende LehrerInnen eine höhere und gleiche Unterrichtsverpflichtung im Ausmaß von 24 Wochenstunden gelten wird. Eine Fächervergütung für korrekturaufwendige Unter­richtsfächer an höheren Schulen ist vorgesehen. Diese Zulagenregelung ignoriert ei­nerseits den Umstand, dass Vorbereitung, Nachbereitung und Korrektur Zeit in An­spruch nehmen, die nicht durch Geldleistungen aufgewogen werden kann, ohne dass die Qualität des Unterrichts leidet. Andererseits bevorzugt das Zulagensystem Leh­rerInnen in der Sekundarstufe 1 und noch mehr in der Sekundarstufe 2.

Diese Herangehensweise diskriminiert LehrerInnen in der Volksschule und den Son­derschulen, da diese eine besondere Verantwortung gegenüber ihren SchülerInnen haben und den Unterricht mit derselben Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit vor- und nach­bereiten wie ihre KollegInnen an den Mittleren und Höheren Schulen. Daher müssen Vor- und Nachbereitungszeiten für den Unterricht in die Arbeitszeit der LehrerInnen mit eingerechnet werden.

Der auf das Schuljahr konzentrierte, in Zusammenhang mit Unterrichts-, Korrektur-, Projekt- oder Semester- bzw. Schulschlussarbeit unterschiedliche Arbeitsanfall von 40 bis 50 und mehr Arbeitsstunden pro Woche wird mit einem Lehrverpflichtungsmodell, das die (Voll-) Beschäftigung einer Vertragslehrperson von einer fixen Wochenstun­denanzahl ableitet, nicht berücksichtigt. Ein Jahresarbeitszeitmodell erlaubt es dage­gen Ferienzeiten, die über das gesetzliche Ausmaß an Jahresurlaub hinaus gehen, als Jahreszeitausgleich zu konsumieren.

Die beschlossene Regelung lässt weitere wichtige Forderungen der LehrerInnen außer Acht, die sowohl für die Lehrkräfte als auch für die SchülerInnen und Eltern wichtige Voraussetzungen für eine bessere Schule sind:

Gleiche Bezahlung, keine unterschiedlichen Zulagen nach Schulstufe


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Gleiche Arbeitszeit für alle Schulstufen und Fächer (unter Berücksichtigung standortbe­zogener zusätzlicher Tätigkeiten)

Arbeitszeitliche Entlastung der LehrerInnen durch Einsatz von Supportpersonal für die nicht-unterrichtlichen Tätigkeiten

Gemeinsames Dienstrecht für Lehrpersonen an Pflichtschulen, BMHS und land- und forstwirtschaftlichen Berufsschulen

einheitliche Schul-Personalverwaltung

Verlagerung der Umsetzungskompetenzen an die Schulen und für die Schulen

von den Schulpartnern gewählte Schulleitungsteams

Mitwirkungsrechte für und Rechenschaftspflicht gegenüber den Schulpartnern

Lehrkräfte an den über 6.000 Schulen in Österreich arbeiten unter unterschiedlichsten Bedingungen. Große und kleine Schulstandorte, Grundschulen und Höhere Schulen, Schulversuchsschulen und Regelschulen, Schulen in ländlichen und urbanen Gebie­ten, Tages- und Abendschulen usw. arbeiten ganz unterschiedlich. Auch der Aufwand in den einzelnen Unterrichtsgegenständen ist nicht vergleichbar. Während Sprachleh­rer jedes Schuljahr tausende Seiten an Hausaufgaben und Schularbeiten korrigieren müssen, bereiten LehrerInnen in naturwissenschaftlichen Fächern aufwendige Ver­suchsanordnungen oder Experimentierstationen vor. LehrerInnen für Bewegung und Sport organisieren Sportwochen und Skikurse, LehrerInnen für musisch-kreative Unter­richtsfächer bereiten Konzerte, Aufführungen und Ausstellungen vor, betreuen Proben etc. Von allen zukünftigen LehrerInnen zu erwarten, sie könnten 24 Stunden pro Wo­che unterrichten, während die Unterrichtsqualität gleich bleibt, ist illusorisch.

Damit Schulen den Einsatz der Lehrkräfte an die Standortbedingungen anpassen können, müssen die Schulleitungen in Zusammenarbeit mit den Dienststellenaus­schüssen der Personalvertretung autonom über den Einsatz der Lehrkräfte (und die Gruppengrößen) entscheiden können. Um die LehrerInnenarbeitszeit einerseits flexi­bel, über das Schuljahr jedoch vergleichbar zu gestalten, muss ein Jahresnormmodell eingeführt werden.

Damit wird auch sichergestellt, dass hohen Arbeitsbelastungen etwa während der prü­fungsintensiven Zeiten auch Zeiten für den Abbau geleisteter Mehrstunden gegenüber­stehen, diese Leistungen aber auch nachvollziehbar sind. Der Einsatz der Lehrkräfte sowie Zulagen sind am Schulstandort zu regeln, das Controlling kann zentral bzw. über Bildungsdirektionen erfolgen.

Im Sinne einer Zusammenarbeit der LehrerInnen und SchülerInnen auf Augenhöhe ist die Verwendungsbezeichnung Professorin bzw. Professor in der alltäglichen Schul­praxis hinderlich. Darüber hinaus ist die Anrede sogar irreführend, da vorgesehen ist, dass bereits Lehramtsstudierende mit Bachelorabschluss alleinverantwortlich unterrich­ten sollen, auch wenn der Masterabschluss erst in den folgenden fünf Jahren (oder auch nicht) nachgeholt werden soll. Daher ist die Verwendungsbezeichnung Lehrerin bzw. Lehrer als realitätsnah und schülerInnenfreundlich der Bezeichnung Professorin bzw. Professor vorzuziehen.

*****

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nun gelangt Herr Bundesminister Dr. Ostermayer zu Wort. – Bitte.

 


13.54.00

Bundesminister im Bundeskanzleramt Dr. Josef Ostermayer: Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich muss beim Herrn Abgeordnetem Hagen beginnen. Ich habe jetzt noch einmal nachgeschaut, zu welcher Fraktion er gehört, aber ich bin mir


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sicher, es war Team Stronach oder ist Team Stronach. (Abg. Kirchgatterer: Das ist nicht so sicher! Das wechselt immer!) Das ist nämlich insofern interessant, als ich mich erinnern kann, dass im Wahlkampf der damalige Spitzenkandidat Frank Stronach ver­langt hat, dass man bei den Gehältern der öffentlichen Bediensteten pro Jahr um 5 Prozent reduziert bis man in Summe, glaube ich, 25 Prozent der Kosten eingespart hat. (Abg. Hagen: Bei der Verwaltung!) – Nein. Er hat dezidiert von den Gehältern ge­sprochen. Da gab es – ich könnte Ihnen dann nachher die Zeitung sagen, es war an ei­nem Sonntag – ein großes Interview, wo genau das drinnen gestanden ist. Insofern bin ich ein bisschen überrascht, dass Sie jetzt eine deutliche Anhebung der Gehälter ver­langen. (Abg. Hagen: Von den hohen Gehältern nicht!)

Ich bin aber auch im Hinblick auf andere Redebeiträge überrascht. Kollege Steinhauser hat sozusagen das Plädoyer gehalten, man müsse mehr anheben wegen Kaufkraftsi­cherung und so weiter. Ich kann dem viel abgewinnen. Ich würde mir dann von einer konstruktiven Opposition wünschen, dass auch gesagt wird, wo im Gegenzug einge­spart werden soll. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Wenn wir der Meinung sind, dass wir einerseits konsolidierte Haushalte haben sollen, und man auf der anderen Seite Vorschläge für zusätzliche Ausgaben macht, dann ist es immer klug, dazuzusagen, wo die entsprechenden Einsparungen stattfinden sollen. Gehälter oder verschiedenen Bereiche, zum Beispiel Wissenschaft, Forschung et cete­ra, gegeneinander auszuspielen und gleichzeitig ein konsolidiertes Budget zu fordern, das ist ein bisschen gar durchsichtig.

Zum Herrn Abgeordneten Lausch noch eine Anmerkung, bevor ich dann noch einmal das Modell im Detail darstelle: Ja, es gab im Dezember einen Diskussionsstand mit 1,7 Prozent. Ja, wir haben uns im Jänner auf 1,88 Prozent im Durchschnitt verständigt. Für die Mitarbeiter sind 1,88 Prozent dauerhaft gesehen natürlich besser, weil es auch für die künftigen Erhöhungen die Basis dessen, was dann erhöht wird, anhebt. Also dauerhaft sind 1,88 Prozent, auch wenn es im März beginnt, natürlich für die Mitarbei­ter die bessere Situation.

Wir hatten eine Aufgabe, und jetzt kann man sagen, als jemand, der einerseits für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwas Gutes will, andererseits darauf achten muss, dass das Budget nicht überschritten wird, das ist eine relativ komplizierte Situation. Ich glaube, das sind genau diese beiden Parameter, auf die wir achten mussten in die­sen – wie Herr Abgeordneter Singer gesagt hat – schwierigen Verhandlungen. Es wa­ren sehr, sehr intensive Verhandlungen. Ich war auch schon im Dezember bei den Ver­handlungen dabei. Davor hat sie meine Kollegin Heinisch-Hosek geführt, und wir ha­ben dann an diesem Abend beziehungsweise in dieser Nacht, in der wir uns geeinigt haben, sehr intensiv miteinander verhandelt. Ich glaube aber, wir haben ein sehr sinn­volles Ergebnis, das wir letztendlich im Konsens erzielt haben, gefunden.

Nun zu den Details: Vereinbart wurde, dass von März 2014 bis Februar 2015 alle Ge­hälter um 1,4 Prozent angehoben und zusätzlich 14,50 € draufgegeben werden und dass die Zulagen um 2,02 Prozent angehoben werden. Diese Staffelung, die ich gera­de angesprochen habe, diese soziale Staffelung bedeutet, dass bei den niedrigsten Gehältern auf Bundesebene um 2,41 Prozent, also rund 2,5 Prozent, und bei den höchsten Gehältern um 1,55 Prozent angehoben wird. Es liegt also eine Spanne von rund 1 Prozent dazwischen. Die hohen Gehälter werden etwas weniger angehoben, die niedrigen Gehälter werden etwas mehr angehoben, auch deutlich über der Infla­tionsrate. Das ist immer die Diskussion: Reden wir von der Inflationsrate in der Vergan­genheit, oder reden wir von der Inflationsrate, die im heurigen Jahr prognostiziert wird? Das ist 1,7 Prozent.

Ich komme aber noch auf einen weiteren Punkt: Wir haben auch einen zweiten Teil vereinbart, nämlich bei den Gemeindebediensteten. Diese folgen zwar grundsätzlich die-


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sem Modell, aber abweichend von dieser Aufteilung gibt es eine Erhöhung der Gehäl­ter um 2,3 Prozent bis ungefähr 2 700 € Gehalt und danach greift ein Deckel von unge­fähr 62 €. Das ist eine andere Form der sozialen Staffelung.

Im Grundsatz haben wir Konsens erzielt, sowohl mit der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst als auch mit der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten.

Das Ziel, dass man eine Homogenität bei den Gehaltsabschlüssen möglichst erreicht, haben wir angestrebt, konnten wir jedoch nicht ganz erreichen, weil Vorarlberg schon davor abgeschlossen hatte. Weitgehend haben wir es aber geschafft, und wenn meine Information richtig ist, hat sich gestern auch Tirol schon der Bundeseinigung ange­schlossen.

Wir haben etwas Zweites gemacht: Wir haben für die Zeit von März 2015 bis En­de 2015 schon zusätzlich mit abgeschlossen, und zwar Verbraucherpreisindex plus 0,1 Prozent. Grundlage für den Verbraucherpreisindex sind wie auch in der Vergan­genheit das letzte Quartal 2013 und die ersten drei Quartale im Jahr 2014. Daher glaube ich, dies ist ein im Rahmen des Budgets moderater, aber insgesamt sehr posi­tiver Abschluss für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere auch durch den Umstand, dass wir die Zulagen um 2,02 Prozent erhöhen.

Ich möchte diese Gelegenheit auch dazu nutzen, meiner Vorgängerin in diesem Be­reich, also Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek, herzlich zu danken für die Verhand­lungen, die sie bis Dezember geführt hat; meinem Kollegen Staatssekretär Jochen Danninger, der auch in dieser langen Nacht gemeinsam mit mir die Verhandlungen ge­führt hat; und natürlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Sektion, in den Ka­binetten, bei mir, aber natürlich auch bei Herrn Staatssekretär Danninger.

Insgesamt noch ein Hinweis: Wer nicht mitstimmt, will in Wirklichkeit eine Nulllohn­runde, denn das wäre die Konsequenz, wenn wir keine Erhöhung beschließen wür­den. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

14.01


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Ab­geordneter Hagen zu Wort gemeldet. Sie kennen die Bestimmungen der Geschäftsord­nung dazu, Herr Abgeordneter. – Bitte.

 


14.01.53

Abgeordneter Christoph Hagen (STRONACH): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Ich berichtige tatsächlich: Der Herr Bundesminister hat hier dargestellt, dass Frank Stronach behauptet oder gesagt hätte, dass Beamte 5 Prozent weniger Gehalt auf fünf Jahre haben sollen und dies ein 25-Prozent-Minus ausmachen würde. – Das ist falsch. (Abg. Rädler: 6 Prozent ...!)

Tatsächlich hat Frank Stronach in seinem Interview gesagt, dass Beamte, die in ihrem jetzigen Job überflüssig geworden sind und dann nicht mehr gebraucht werden – das ist bei Exekutivbeamten nicht der Fall –, ein Gehaltsminus von 5 Prozent im Jahr ha­ben sollen und gefördert werden, wenn sie einen Job in der Privatwirtschaft annehmen. Das ist die richtige Aussage gewesen, Herr Staatssekretär, und das betrifft die Exe­kutive bestimmt nicht. (Ruf bei der SPÖ: „Herr Staatssekretär“?) – Ah, Herr Minister, sorry! (Abg. Mag. Schieder: „Herr Minister“ – sonst müssen wir wieder berichtigen!)

14.03

14.03.20

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir kommen zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vor­nehme.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 143

Zunächst gelangen wir zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 2: Entwurf betref­fend ein Bundesgesetz, mit dem das Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbediensteten­gesetz 1948, das Richter- und Staatsanwaltschaftsdienstgesetz und das Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz geändert werden, in 17 der Beilagen.

Hiezu haben die Abgeordneten Pendl, Singer, Kolleginnen und Kollegen einen Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag eingebracht.

Ferner liegt eine vom Berichterstatter vorgebrachte Druckfehlerberichtigung vor.

Ich werde daher zunächst über die vom erwähnten Zusatz- beziehungsweise Abände­rungsantrag betroffenen Teile und schließlich über die restlichen, noch nicht abge­stimmten Teile des Gesetzentwurfes unter Berücksichtigung der Druckfehlerberichti­gung abstimmen lassen.

Die Abgeordneten Pendl, Singer, Kolleginnen und Kollegen haben einen Zusatz- bezie­hungsweise Abänderungsantrag betreffend Art. 1 und 2 eingebracht.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die dem ihre Zustimmung geben, um ein entspre­chendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Schließlich komme ich zur Abstimmung über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes samt Titel und Eingang in der Fassung des Ausschussbe­richtes unter Berücksichtigung der vom Berichterstatter vorgebrachten Druckfehlerbe­richtigung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiefür ihre Zustimmung erteilen, um ein bejahen­des Zeichen. – Auch das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die auch in dritter Lesung für den vorliegenden Ge­setzentwurf sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Lausch, Kolleginnen und Kollegen betreffend angemessene Gehaltserhöhung und Attraktivierung des öffentlichen Dienstes.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für den Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Verbesserung der Situation der Exekutivbeamten durch ein eigenes Exekutivdienstrecht“.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für den Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und damit abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über Tagesordnungspunkt 3: Entwurf eines Bundesge­setzes, mit dem das Landesvertragslehrpersonengesetz 1966 und das Land- und forst­wirtschaftliche Landesvertragslehrpersonengesetz geändert werden, in 18 der Beilagen.

Hiezu liegt ein Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag der Abgeordneten Dr. Walser, Kolleginnen und Kollegen vor.

Ich werde daher zunächst über die vom erwähnten Zusatz- beziehungsweise Abände­rungsantrag betroffenen Teile und schließlich über die restlichen, noch nicht abge­stimmten Teile des Gesetzentwurfes abstimmen lassen.

Die Abgeordneten Dr. Walser, Kolleginnen und Kollegen haben einen Zusatz- bezie­hungsweise Abänderungsantrag betreffend Art. 1 und 2 eingebracht.


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 144

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen. – Das ist die Minderheit, der Antrag ist ab­gelehnt.

Wir kommen sogleich zur Abstimmung über diese Teile des Gesetzentwurfes in der Fassung des Ausschussberichtes.

Ich ersuche jene Mitglieder des Hohen Hauses, die sich dafür aussprechen, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Schließlich komme ich zur Abstimmung über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes samt Titel und Eingang in der Fassung des Ausschussbe­richtes.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiefür ihre Zustimmung erteilen, um ein beja­hendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die auch in dritter Lesung für den vorliegenden Ge­setzentwurf sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Mehrheit. Der Ge­setzentwurf ist somit auch in dritter Lesung angenommen.

14.07.084. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 112/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz zur authentischen Interpretation des § 13a Abs. 2 Tabakge­setzes 1995, BGBl. Nr. 431/1995, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 120/2008 (19 d.B.)

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir gelangen nun zu Punkt 4 der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Dr. Mückstein. – Bitte.

 


14.07.39

Abgeordnete Dr. Eva Mückstein (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Da­men und Herren des Hohen Hauses! Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen! Mit dieser authentischen Interpretation wird Gästen künftig zugemutet, den Raucherraum in einer Gaststätte kurz zu durchqueren. Die Grünen werden diesem Vorhaben aus formalen und inhaltlichen Gründen nicht zustimmen.

Ich komme zuerst zum Formalen: Eine authentische Interpretation fünf Jahre nach der Gesetzwerdung, die so weit von der Intention des Gesetzgebers weggeht, ist eigentlich ein Affront gegen den Rechtsstaat. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Ja! Das Tabakge­setz 2008 sichert den Nichtrauchern grundsätzlichen Schutz vor Rauch und Rauchfrei­heit zu – mit einigen Ausnahmen –, und der Verwaltungsgerichtshof hat im Juni 2013 den Nichtraucherschutz eigentlich verstärkt und hat bestimmt, dass NichtraucherInnen der rauchfreie Weg auch zur Bar und zum WC ermöglicht sein soll.

So, und jetzt geht es darum: Eigentlich torpedieren Sie eine oberstgerichtliche Ent­scheidung mit dieser authentischen Interpretation, und zwar auf Zuruf der Wirtschafts­kammer! Im ausschließlichen Interesse der Gastronomie soll jetzt eine weitere Ausnah­me geschaffen und damit den Gastronomen erlaubt werden, nicht wieder umbauen zu müssen.

In diesem Bereich haben sie ein großes Problem: Angeblich haben 12 000 Gastro­nomiebetriebe insgesamt bereits 96 Millionen € in Umbauten investiert. Aber für diese Misere sind die Vertreter der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer selbst


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 145

verantwortlich, denn sie haben den Gastronomen empfohlen, nicht den Nichtraucher­schutz zu forcieren, sondern diese Umbauten vorzunehmen.

Dieses Vorhaben bringt auch keine Rechtssicherheit – und das wäre an sich die Inten­tion einer authentischen Interpretation –, im Gegenteil, sie wird Rechtsunsicherheit bringen. Es ist jetzt schon so, dass 86 Prozent der Gastronomen sich nicht an die Vor­gaben und Auflagen halten. Eine weitere Ausnahmebestimmung wird weitere Rechts­unsicherheit und weitere Verstöße bringen (Zwischenruf des Abg. Dr. Wittmann), gar keine Frage!

Eine weitere derart zahnlose Bestimmung ist nicht nur dazu angetan, dieses Gesetzes­chaos zu vergrößern. Es ist auch zutiefst undemokratisch, denn Sie wissen, zwei Drit­tel der Bevölkerung, zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher wollen Nicht­raucherschutz, den absoluten, lückenlosen Nichtraucherschutz in der Gastronomie! (Beifall bei den Grünen.)

Nein, das ist nicht die neue Politik, die Sie den Bürgerinnen und Bürgern versprochen haben: Die Wirtschaftskammer bestellt sich ihre Gesetze im Parlament! Ich finde das eigentlich empörend, und man muss sich dann schon fragen: Wie viel Macht soll die Wirtschaftskammer haben, wenn sie oberstgerichtliche Entscheidungen aushebeln kann? (Abg. Neubauer: Sozialpartnerschaft!) Genau das sind jener pure Lobbyismus und diese Klientelpolitik (Abg. Neubauer: Dort sind aber die Grünen auch drin, in der Wirtschaftskammer!), die den Österreichern zum Hals heraushängen! (Beifall bei den Grünen.)

Ich finde es auch nicht sinnvoll, dass dieses Thema, das ein Gesundheitsthema ist, dem Gesundheitsbereich entzogen wurde, zumal Gesundheitsminister Stöger für den durchgängigen Nichtraucherschutz ist. (Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein: Was der schon alles gesagt hat! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Er tritt für ein generelles Rauchverbot ein. Ich bin – anders als er – der Meinung, dass es eine Mehrheit im Par­lament dazu geben könnte, wenn Sie bereit wären, den Klubzwang aufzuheben.

Niemand will mehr dieses unzumutbare, prolongierte Chaos. Für NichtraucherInnen ist der komplette, absolut lückenlose Schutz vor Tabakrauch zu gewährleisten, und zwar aus gutem Grund. Sie alle kennen die Zahlen und Fakten, Passivrauchen ist laut WHO ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Weltweit sterben jährlich 600 000 Menschen am Passivrauchen, und viele Krankheiten sind mit dem Passivrauchen assoziiert. Ich muss jetzt nicht alle aufzählen, Sie wissen es. Laut Bundesministerium für Gesundheit ster­ben in Österreich jährlich 14 000 Menschen an den Folgen von Tabakkonsum.

Noch eines, und das ist das, was mich ganz besonders schmerzt: Ein Viertel unserer 16-Jährigen in Österreich raucht! Damit sind wir wieder trauriges Schlusslicht in der EU. Ich bin der Meinung, wir brauchen gar nicht über Prävention und so etwas zu phi­losophieren, wenn die Politik jungen Menschen in einer so wichtigen Sache einen der­artigen Zickzackkurs vorlegt. (Beifall bei den Grünen.)

14.13


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Wittmann. – Bitte.

 


14.13.20

Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Erstens: Wir schaffen kein Gesetz. Zu Ihren formellen Einwendungen: Wir schaffen kein Ge­setz! Es ist die Regelung einer authentischen Interpretation, und ich halte dieses Ins­trumentarium für ein sehr selten eingesetztes Instrumentarium. Ich bin jetzt 15 Jahre in diesem Haus, und da wurde es noch nicht eingesetzt. Ich glaube, historisch lässt sich das in etwa bis 1970 zurückverfolgen.


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Es geht darum, gegenüber einer von der eigenen Rechtsprechung abgehenden Inter­pretation des Verwaltungsgerichtshofes authentisch zu interpretieren, was der Gesetz­geber gewollt hat. Diese Möglichkeit ist in der Regelung des § 8 ABGB gegeben. Das heißt, Interpretationen vornehmen kann sowohl das oberste Gericht als auch der Ge­setzgeber. Diese Interpretation, dass man auf dem Weg zum Klo einen Raucherbe­reich durchqueren kann, war uns bei der Gesetzgebung bewusst. Es war uns bewusst, dass das möglich sein muss, weil es in vielen Lokalen nicht anders geht. Daher können wir das, was uns bei der Gesetzgebung bewusst war, auch so interpretieren. (Abg. Dr. Moser: Wieso schreibt ihr es nicht direkt ins Gesetz?) Diese Interpretation nehmen wir heute vor, und das ist etwas ganz anderes als ein Gesetz.

Das Zweite ist: Der Staat muss auch verlässlich bleiben! Ich selbst bin Nichtraucher, aber ich setze mich dafür ein, dass Leute, die sich auf ein Gesetz verlassen, die auf ein Gesetz vertrauen, das wir 2008 erlassen haben, auf dieses Vertrauen auch setzen können, wenn sie Investitionen im Hinblick auf dieses Gesetz vornehmen, damit sie das Geld, das sie aufgrund dieses Vertrauens in das Gesetz investiert haben, auch zu­rückverdienen können. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Das sage ich in vollem Bewusstsein dessen, dass ich selbst durchaus für eine klarere Regelung wäre, nämlich für eine Nichtraucherregelung. Aber der Staat muss verläss­lich sein, und ich bin hier ein Vertreter des Staates, der darauf schauen muss, dass diese Gesetze, wenn sie durch eine etwas missglückte Interpretation ins Gegenteil verkehrt werden, durch eine authentische Interpretation dessen, der dieses Gesetz ge­macht hat, korrigiert werden.

Ich stehe zu dieser Regelung, wenn ich auch selbst und persönlich davon überzeugt bin, dass man darüber diskutieren sollte, eine absolute Nichtraucherregelung einzufüh­ren. Den Leuten muss man aber die Chance geben, das Geld, das sie investiert haben, in einem gewissen Zeitraum zurückzuverdienen. Dazu stehe ich, und ich glaube, es würde uns gut anstehen, nicht durch Interpretationen Leute in den Ruin zu stürzen, sondern hier auch die Verlässlichkeit des Staates unter Beweis zu stellen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Pendl: Bravo!)

14.16


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Gerstl. – Bitte.

 


14.16.47

Abgeordneter Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Mein Vorredner hat es auf den Punkt gebracht: Es geht um Vertrau­ensschutz und um den Rechtsstaat! Das ist der Grund, warum wir heute da stehen: nicht, weil wir ein Tabakgesetz ändern, sondern es geht darum, dass die Bürgerinnen und Bürger auf ein Gesetz, das hier beschlossen worden ist, vertrauen können müs­sen. Das wollen wir hier mit dieser Regelung hundertprozentig sicherstellen.

Das ist der entscheidende Punkt, und da macht es keinen Unterschied, liebe Kollegin­nen und Kollegen auch von den Grünen, wer dieser Bürger ist. Es macht keinen Unter­schied, ob es ein Gastronom oder ob es ein Konsument in der Gastronomie ist. Es macht keinen Unterschied, ob es ein Exekutivbediensteter oder ein Angestellter in der Privatwirtschaft ist. Jede Bürgerin und jeder Bürger hier hat ein Recht auf den Rechts­staat, und den wollen wir in dieser Situation sicherstellen. Daher muss ich Ihre Aussa­gen, Frau Kollegin Mückstein, auf das Schärfste zurückweisen. Sie sprechen von ei­nem Affront gegen den Rechtsstaat – ich spreche hier von der Sicherung des Rechts­staates, genau vom Gegenteil! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte daher, damit es für alle Bürgerinnen und Bürger noch einmal ganz klar wird und nicht nur, weil ich einen Abänderungsantrag dazu einbringen möchte und diesen


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auch vorlesen muss, überhaupt diesen Antrag als solchen vorlesen, damit die Bürge­rinnen und Bürger ein genaues Bild davon bekommen, dass jetzt das Tabakgesetz nicht geändert wird. Wir beschließen hier, dass der § 13a Abs. 2 Tabakgesetz gemäß § 8 des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches dahin gehend authentisch ausgelegt wird, dass den Gästen auf dem Weg zum Hauptraum beziehungsweise zu anderen rauchfreien Bereichen des Lokals, wie sanitären Anlagen beziehungsweise WC-Anla­gen, ein kurzes Durchqueren des Raucherraumes zumutbar ist.

Dazu bringe ich folgenden Abänderungsantrag der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann und meiner Wenigkeit, Kolleginnen und Kollegen zum Bericht des Verfassungsaus­schusses in 19 der Beilagen über den Antrag 112/A der Abgeordneten Dr. Peter Witt­mann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz zur authentischen Interpretation des § 13a Abs. 2 Tabakgesetz ein:

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

„Der eingangs bezeichnete Gesetzesantrag wird wie folgt geändert:

In Art. II wird folgender Satz angefügt:

‚Art. I ist im Sinne von § 8 ABGB von den Behörden und Gerichten in allen laufenden und künftigen Verfahren anzuwenden.‘“

*****

Das ist uns wichtig, damit nicht ein Interpretationsproblem bei einzelnen Gerichten oder einzelnen Behörden in noch laufenden Verfahren entsteht.

Es ist uns vollkommen bewusst, dass § 8 ABGB nun rückwirkend gilt, nämlich seit dem Inkrafttreten. Das heißt, diese Bestimmung, diese authentische Interpretation gilt nun mit der Erlassung des Gesetzes 2008. Damit es bei der Auslegung dieses Gesetzes keine Schwierigkeiten gibt, fügen wir diesen Satz jetzt auch noch hinzu. (Zwischenruf des Abg. Dr. Zinggl.)

Wir wollen nochmal erklären, dass dieser Satz deswegen notwendig geworden ist, weil vier Jahre lang die Behörden, die für die Vollziehung des Tabakgesetzes zuständig wa­ren, in eine Richtung entschieden haben und alle Gastronomen sich darauf verlassen konnten, dass in dieser Form es richtig ist, wie sie investiert haben, und nun, nach vier Jahren der Verwaltungsgerichtshof zum ersten Mal abgegangen ist von dieser Behör­denspruchpraxis.

Das macht es notwendig, dass wir wieder dorthin zurückführen, was der Wille des Ge­setzgebers 2008 war. Daher gibt es keine Änderung des Gesetzes, sondern der Nicht­raucherschutz bleibt, wie im Tabakgesetz 2008 vorgesehen, erhalten. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

14.21


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der eingebrachte Antrag ist ausreichend unterstützt, ord­nungsgemäß eingebracht und steht somit mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl und Kolleginnen und Kol­legen

zum Bericht des Verfassungsausschusses in 19 der Beilagen über den Antrag 112/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Mag. Wolfgang Gerstl, Kolleginnen und Kolle-


Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 148

gen betreffend ein Bundesgesetz zur authentischen Interpretation des § 13a Abs. 2 Ta­bakgesetzes 1995, BGBl. Nr. 431/1995, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 120/2008

Der Nationalrat wolle in zweiter Lesung beschließen:

Der eingangs bezeichnete Gesetzesantrag wird wie folgt geändert:

In Art. II wird folgender Satz angefügt:

„Art. I ist im Sinne von § 8 ABGB von den Behörden und Gerichten in allen laufenden und künftigen Verfahren anzuwenden.“

Begründung:

Die vorgeschlagene Bestimmung dient entsprechend der Regelung in § 8 ABGB der Klarstellung des Anwendungsbereichs auf alle laufenden und künftigen Verfahren.

*****

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Haider. – Bitte.

 


14.21.19

Abgeordneter Mag. Roman Haider (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ho­hes Haus! Mit Bauchweh, aber doch, allerdings ohne überbordende Begeisterung, wer­den wir dieser authentischen Interpretation zustimmen – mit Bauchweh, weil die Frei­heitliche Partei nach wie vor für die Wahlfreiheit für die Wirte eintritt. Es muss einem Wirt in seiner unternehmerischen Freiheit ganz einfach freistehen, ob er sein Lokal als Raucherlokal, als Nichtraucherlokal oder als gemischtes Lokal führen will. Das einmal vorneweg. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Steinbichler.)

Wir werden zustimmen, weil wir uns damit ganz dezidiert auf die Seite der Wirte stel­len, die unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die von dieser Bun­desregierung in den letzten Jahren auch nicht wirklich erleichtert worden sind, arbeiten und Rechtssicherheit brauchen. Diejenigen 42 Prozent der österreichischen Gastwirte, die mehr als 100 Millionen € investiert haben, um den Bestimmungen des Tabakge­setzes, das Sie 2008 beschlossen haben, gerecht zu werden, diese Wirte brauchen Rechtssicherheit, und die geben wir ihnen heute mit dieser Interpretation. Es ist mir wichtig, dass wir das heute hier klarstellen.

Die Weigerung der Grünen, diese Interpretation der Meinung von 2008 zuzulassen, ist ja ganz interessant; denn Sie, meine Damen und Herren von den Grünen, haben da­mals diesem Gesetz zugestimmt. (Abg. Neubauer: Oh!) Wenn jetzt Ihre damalige Mei­nung präzisiert wird, dann frage ich mich, warum Sie da quasi eine Kindesweglegung betreiben – aber das sind wir ja von den Grünen ohnehin gewöhnt. (Beifall bei der FPÖ.)

Sie sind ja auch jahrzehntelang herumgelaufen und haben einen Spritpreis von 20 Schil­ling verlangt; und jetzt, wo wir ihn haben, wollen Sie auch davon nichts mehr wissen, weil Sie merken, dass das bei den Leuten, die sich die Fahrt in die Arbeit nicht mehr leisten können, gar nicht mehr so gut ankommt. Also diese Doppelbödigkeit fällt hier wirklich nicht auf fruchtbaren Boden! (Beifall bei der FPÖ.)

14.23


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Dr. Nach­baur. – Bitte.

 



Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 149

14.23.55

Abgeordnete Dr. Kathrin Nachbaur (STRONACH): Ich selbst bin Nichtraucherin und ich hoffe, dass sehr viele Menschen in Zukunft auch einen gesünderen Lebensstil ha­ben werden. In Nordamerika raucht übrigens kaum noch jemand (Abg. Neubauer: Stimmt ja nicht!), und die jungen Leute finden das auch gar nicht mehr cool. Also ich glaube, dass in Österreich ein generelles Rauchverbot sowieso kommen wird, weil ich glaube, dass das Gesundheitsbewusstsein einfach in diese Richtung geht.

Daher ist an dieser Stelle für mich das viel relevantere Thema eigentlich die Frage der Rechtssicherheit. Was sollen sich die vielen Wirte in unserem Land denken? Es gibt ständig irgendwelche Regelungsänderungen, immer verbunden mit einem Riesenauf­wand für die Wirte, wo sie einmal eine Glaswand einziehen müssen, dann eine Schie­betür, dann einen Totalumbau, jetzt die Frage der WCs, also die Fragen hören gar nicht auf.

Was kommt als Nächstes? Eines ist jedenfalls sicher: Es kommen ungeheure Kosten auf die Wirte zu, und es besteht leider Gottes hier keine Rechtssicherheit. Es gibt so viele Vorschriften – und jetzt bin ich wieder bei meinem Thema der Bürokratie und der Überregulierung aller Lebensbereiche bei uns –, und die treffen, glaube ich, vor allem die Wirte. Da gibt es nicht nur die Vorschriften von den verschiedenen österreichischen Ebenen, sondern auch von der EU-Ebene. Da droht ja bald schon eine EU-Speisekarte über unsere Wirte hereinzubrechen, die dann auflisten müssen, was alles im europäi­schen Einheitsgulasch zu finden ist. Ich meine, das ist der falsche Weg. Mit so viel Bü­rokratie kann man einfach nicht wettbewerbsfähig sein. (Beifall beim Team Stronach.)

Was das Tabakthema anlangt, so möchte ich einfach sagen: Die Zeche für diverse Schnapsideen zahlen garantiert die Wirte, und die tun mir leid. Aber der eigentliche Hauptgrund meiner Rede in diesem Fall ist ein Plädoyer für Bürokratieabbau und Rechtssicherheit. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

14.25


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Obernosterer. – Bitte.

 


14.26.02

Abgeordneter Gabriel Obernosterer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren auf der Ga­lerie! Ich glaube, in den rechtlichen Bereich brauche ich nicht mehr einzusteigen, denn meine Vorredner Gerstl und Wittmann haben das ganz klar formuliert. Wir wissen, es geht hier um das Thema Rechtssicherheit für die Wirte, die sehr viel Geld investiert ha­ben. Aber ich möchte einmal zur Praxis zurückkommen.

Wir wissen, dass wir in Österreich ein ganz klares „Nichtraucherschutzgesetz“ haben. Aber wir wissen auch, dass es Ausnahmen gibt, und eine dieser Ausnahmen spielt sich eben in den Lokalen ab. Es wird immer wieder gesagt, Italien, Deutschland und andere Länder haben wesentlich klarere, bessere Gesetze. Wenn man sich diese Gesetze ge­nau anschaut, weiß man aber, dass es auch in diesen Ländern ganz klare Ausnahme­genehmigungen gibt.

Die Kollegin von der grünen Fraktion, Frau Mückstein, hat vorhin gesagt, es ist traurig, dass so viele junge Leute unter 16 Jahren rauchen. – Die wissen alle, dass das Rau­chen nicht gesund ist; ich glaube, da sind wir uns alle einig. Aber es ist falsch zu glau­ben, der Wirt sei schuld daran, dass die jungen Leute rauchen. Wir wissen auch alle, dass wir das Problem nicht über die Wirte lösen werden können.

Wir wissen, dass es auch in Deutschland Ausnahmen gibt. Beispielsweise in Hamburg oder Berlin darf in allen kleinen Lokalen und Beisln, in denen keine zubereiteten Spei-


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sen angeboten werden, geraucht werden. Wir wissen, dass in Slowenien in allen Loka­len, in denen gespeist wird, Rauchverbot herrscht und in den anderen Lokalen ge­raucht werden darf. Auch in Italien, einem Vorzeigeland im Bereich des Nichtraucher­schutzes, gibt es ganz klare Ausnahmeregelungen. In Südtirol ist vor Kurzem ein De­kret erstellt worden; dort ist die rechtliche Sachlage so: Über die Hälfte der Lokale muss rauchfrei sein. Man kann dort auch mehrere Lokale einrichten, in denen man rau­chen darf.

In Österreich braucht ein Gastlokal eine acht- bis zwölffache Luftumwälzung, um der Gewerbeordnung Genüge zu tun. In Italien gibt es eine noch strengere Auflage: Wo geraucht werden darf, muss eine 18-fache Luftumwälzung gegeben sein, um den Ge­setzen Genüge zu tun. Wir haben also sicherlich ein liberales Gesetz, und wir wissen, dass wir damit den Wirten etwas Gutes tun. Wir kennen die Gepflogenheiten des Kon­sumenten, des Gastes, dass er sich dort aufhält, wo er sich aufhalten will. Ich bin mir sicher, dass sich in Zukunft jeder Wirt nach den Konsumenten richten wird.

Wir wissen, dass die Gesetzgebung so ist, dass jedes Hotel, auch in Deutschland, eine Raucherlounge einrichten kann. Wir wissen, dass das das kleine Pub oder das kleine Gasthaus nicht machen kann. Da braucht es Gleichberechtigung.

Wie gesagt, ich bin mir hundertprozentig sicher: Versuchen wir nicht immer, den Men-schen mit Gesetzen zu sagen, was zu tun ist! Wir reden immer von der Eigenverant­wortung, und ihr könnt mir als praktizierendem Wirt und Hotelier glauben: Der Wirt und der Hotelier richtet sich nach dem Kunden und nach dem Konsumenten. Er wird das tun, was der Konsument von ihm verlangt.

Ich möchte mich für diese breite Mehrheit für die Reparatur und die Rechtssicherheit der Wirte recht, recht herzlich bedanken. Dass Rauchen ungesund ist, darüber sind wir uns alle einig. Was wir in die Hand nehmen, um zu erreichen, dass die jungen Leute nicht mehr rauchen, ist etwas anderes. Es ist eben ein Trugschluss, dass man das Pro­blem des Rauchens dadurch in den Griff bekommen würde, indem man den Pubs und den Wirten verbietet, das Rauchen zuzulassen. Das ist ein Trugschluss, darüber sind wir uns einig.

Trotzdem sollten wir uns weiterhin mit dem Thema Rauchen beschäftigen, aber nicht auf Kosten des Wirtes! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)

14.30


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Franz. – Bitte.

 


14.30.52

Abgeordneter Dr. Marcus Franz (STRONACH): Hohes Haus! Wertes Präsidium! Grüß Gott! Ich denke, wir führen mit dieser Raucherdebatte einen Stellvertreterkrieg. Da wer­den Dinge zugedeckt, die man besser lösen sollte.

Dass uns das Rauchen nicht guttut, wissen wir alle seit vielen Jahrzehnten. Das wis­sen die mündigen Bürger, das wissen die Patienten. Ich glaube, da braucht man nicht so betulich in Parlamentssitzungen oder in sonstigen Foren Verbote auszuhecken oder Zonen einzurichten und zu deklarieren, wo geraucht werden darf und wo nicht. Ich den­ke, man sollte speziell bei den Jugendlichen auf das Wissen und auf die Bildung der Einzelnen setzen und dort viel mehr bewirken, als bis jetzt getan wird. (Beifall beim Team Stronach.)

In einem Land von mündigen Bürgern mit Verboten herumzufuhrwerken, das ist nicht gut. Zuerst gibt es Verbotstrends bei Genussmitteln und beim Rauchen, und das Nächste wird dann der Alkohol sein oder sonst irgendwelche Lebensmittel oder andere Dinge, die man uns verbieten will. Ich halte das für keine gute Entwicklung.


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Eine gute Entwicklung wäre es, den Leuten zu sagen und zu erklären, was gesund ist, was weniger gesund ist und was schädlich ist. Ich glaube, die Entscheidung, zu rau­chen oder nicht zu rauchen, soll jeder Einzelne selbst treffen. Und wenn die Bildung, die Haltung der Einzelnen so weit fortgeschritten ist, dass sie wissen, was gut für sie ist, dann werden sie auch dementsprechend entscheiden. Dann brauchen wir keinen Staat, der mit erhobenem Zeigefinger jedem alles vorschreibt. Das ist eine ganz schlechte Entwicklung! (Beifall beim Team Stronach.)

Die Rechtssicherheit ist schon mehrfach angesprochen worden. Ich glaube, es sollte Kennzeichen eines Parlaments, eines Nationalrates sein, dass er den Leuten, über die er Gesetze verhängt, auch die entsprechende Rechtssicherheit zugesteht.

Zu meinem sowie sicher auch zu Ihrem Bekannten- und Freundeskreis gehören auch Wirte und Restaurantbesitzer, die einiges investiert haben. Wenn Leute gemäß diesen merkwürdigen, verschwurbelten Gesetzen, die wir da entwickelt haben, viel Geld inves­tiert haben und jetzt ein totales Rauchverbot kommt, dann ist das einfach unfair und nicht okay vonseiten des Gesetzgebers!

Meiner Ansicht nach ist diese Raucherdebatte und dieses Rauchergesetz, das so hat­schert daherkommt, auch ein Symptom der österreichischen Gesetzgebung, wo näm­lich immer versucht wird, mit Kompromissen, kleinen Ausnahmeregelungen und ein bisschen Gewurschtel zu einem Endergebnis zu kommen, das aber nie erreicht wird. Das ist immer hinten herum verkorkst und stellt sich am Ende so dar, dass man erst wieder frisch in die Debatte gehen muss.

Viel einfacher ist es, wenn man sich hinstellt und sagt, wir machen klare Gesetze in den Bereichen, wo wir sie brauchen. Wir brauchen in vielen Bereichen keine Gesetze, sondern mehr Bildung, mehr Haltung, mehr Selbstbestimmung des Einzelnen. Das ist aus unserer Sicht das Wichtigste. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

14.33

14.33.10

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Gesetzentwurf in 19 der Beilagen.

Hiezu haben die Abgeordneten Dr. Wittmann, Mag. Gerstl, Kolleginnen und Kollegen einen Abänderungsantrag eingebracht.

Ich werde daher zunächst über den vom erwähnten Abänderungsantrag betroffenen Teil und schließlich über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzent­wurfes abstimmen lassen.

Die Abgeordneten Dr. Wittmann, Mag. Gerstl, Kolleginnen und Kollegen haben einen Abänderungsantrag betreffend Artikel 2 eingebracht.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dem ihre Zustimmung geben, um ein bejahendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Schließlich komme ich zur Abstimmung über die restlichen, noch nicht abgestimmten Teile des Gesetzentwurfes samt Titel und Eingang in der Fassung des Ausschussbe­richtes.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiezu ihre Zustimmung erteilen, um ein bejahen­des Zeichen. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die auch in dritter Lesung für den vorliegenden Ge­setzentwurf sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist die Mehrheit. Der Gesetz­entwurf ist somit auch in dritter Lesung angenommen.


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14.34.575. Punkt

Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 82/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Dr. Reinhold Lopatka, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments (Europawahlordnung – EuWO) geändert wird (21 d.B.)

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir gelangen zum 5. Punkt der Tagesordnung.

Zum Vorbringen einer Druckfehlerberichtigung zu Punkt 5 erteile ich dem Berichterstat­ter, Herrn Abgeordnetem Mag. Gerstl, das Wort. – Bitte.

 


14.35.21

Berichterstatter Mag. Wolfgang Gerstl: Meine Damen und Herren, ich bringe fol­gende Druckfehlerberichtigung zum Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag 82/A der Abgeordneten Dr. Peter Wittmann, Dr. Reinhold Lopatka, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments (Europawahlordnung-EuWO) geändert wird (21 d.B.):

Die letzten zwei Ziffern auf der Seite 4 des dem Ausschussbericht angeschlossenen Gesetzentwurfes lauten nicht 6 und 7, sondern 18 und 19 mit folgendem Inhalt:

18. In § 77 Abs. 7 wird der Ausdruck „7 %“ durch den Ausdruck „5 %“ ersetzt.

19. § 91 wird folgender Abs. 11 angefügt:

„(11) Die §§ 15 Abs. 2, 24 Abs. 3, 31 Abs. 3, 4 und 7, 39 Abs. 2, 46, 56 Abs. 3, 67 Abs. 2 Z 10, 67 Abs. 3 Z 10, 67 Abs. 7, 70 Abs. 2, 72 Abs. 1 erster Satz, 72 Abs. 2, 72 Abs. 4, 74 Abs. 3, 75 Abs. 2, 76. Abs. 3, 77 Abs. 7, 91 Abs. 11 sowie die Anlage 2 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. XX/2014 treten mit Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft.“

Auf der Seite 6 des dem Ausschussbericht angeschlossenen Gesetzentwurfes lautet die richtige Ziffernbezeichnung nicht 8, sondern 21.

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Vielen Dank, Herr Berichterstatter.

Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Mag. Stefan. – Bitte.

 


14.37.18

Abgeordneter Mag. Harald Stefan (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Hohes Haus! Bei diesem Tagesordnungspunkt geht es um zwei Änderungen in der Europawahlordnung, und zwar einerseits um eine Änderung, was die Vorzugsstimmen betrifft, und andererseits um eine Korrektur bei der Briefwahl.

Der erste Teil, diese Änderung bei den Vorzugsstimmen, besagt, dass man ab sofort, wenn man fünf Prozent der Stimmen der eigenen Partei als Vorzugsstimmen bekommt, vorgereiht wird. Bisher war das bei sieben Prozent. Wir begrüßen diese Änderung. In der Vergangenheit gab es sehr selten Fälle, dass es zu einer Vorreihung gekommen ist. Ein prominentes Beispiel ist Andreas Mölzer, unser Europaabgeordneter, der das geschafft hat. Aber diese Hürde ist als zu groß empfunden worden, auch von uns. Da­her unterstützen wir das.

Leider wurde aber diese Änderung verknüpft mit einer Änderung bei der Briefwahl oder einer Korrektur bei der Briefwahl. Hiezu haben wir einen grundsätzlich anderen Ansatz als die meisten anderen Parteien hier im Parlament, weil wir der Überzeugung sind, dass die Briefwahl nicht den Grundsätzen des Wahlrechts entspricht.

Denken wir daran, welch großen Aufwand wir bei einer Wahl betreiben, um sie korrekt abzuwickeln. Wir haben eine Wahlkommission, in der alle Parteien vertreten sind. Wir haben ein Wahllokal; man muss in die Wahlzelle gehen, um seine Stimme abzugeben,


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man darf das also nicht offen machen. Und dann wird das in die Wahlurne gelegt; die Wahlurne ist versiegelt und wird erst nach Ende des Wahlvorgangs um 17 Uhr über­haupt geöffnet.

Das ist also ein sehr großer Aufwand, völlig zu Recht. Man hat offenbar Bedenken, dass da etwas passieren könnte. Man möchte, dass das kontrolliert wird. Und das soll ganz korrekt sein, damit die Bevölkerung das Gefühl hat und auch weiß, dass so ein Wahlvorgang korrekt abgewickelt wird.

Bei der Briefwahl trifft all das, was ich Ihnen jetzt gesagt habe, nicht zu. Die Grund­sätze des Wahlrechts sind eben, dass wir ein freies, geheimes, unbeeinflusstes, per­sönliches Wahlrecht haben. All das trifft nicht zu. Wir wissen nicht, wer bei der Brief­wahl wirklich die Willenserklärung abgibt. Es gibt zwar eine Unterschrift, mit der derje­nige erklärt, dass er diese Stimme selbst abgegeben hat, aber wenn er beeinflusst, unter Druck gesetzt wird, wenn das jemand für ihn macht, dann wird diese Unterschrift ebenfalls geleistet.

Wir wissen also nicht, wer wirklich diese Willenserklärung abgibt. Wir wissen nicht, ob es geheim passiert ist, ob jemand zugeschaut hat. Wir wissen auch nicht, ob es frei war. Denken Sie daran, dass bei Wahlen, wie sie jetzt abgewickelt werden, 50 Meter entfernt von Wahllokalen keine Plakate aufgehängt werden dürfen, damit wir nicht be­einflusst werden. Aber was ist bei der Briefwahl? Da kann während des Wahlvorgangs jede Beeinflussung stattfinden. Es wird also keinem der Wahlgrundsätze entsprochen.

Dann kommt diese Briefwahlkarte zur Behörde, und dann liegt sie dort. Sie liegt dort nicht in einer Wahlurne versiegelt, und es schauen nicht Mitglieder der Wahlkommis­sion darauf, dass nichts passiert, sondern wir wissen in Wirklichkeit nicht, wo sie liegt. Sie liegt auf einer Behörde, und wir wissen nicht, was mit ihr passiert.

Ich unterstelle hier überhaupt nichts, ich sage nur: Der Gesetzgeber hat sich etwas dabei überlegt, dass er bei einem Wahlvorgang so hohe Standards angelegt hat. Bei der Briefwahl gilt das eben alles nicht. Daher sind wir der Überzeugung: Die Briefwahl sollte nur im kleinstmöglichen Ausmaß möglich sein, und zwar für Auslandsösterreicher und jene Österreicher, die während eines Wahlvorgangs nachweislich im Ausland sind. Alle anderen können mit einer Wahlkarte, die es ja auch gibt, die man sich besorgen kann, vor einer anderen Wahlkommission ihre Stimme abgeben. Dann gelten dort wie­der all die Voraussetzungen: frei, geheim, unbeeinflusst und so weiter.

Jeder Österreicher hat die Möglichkeit, in ein Wahllokal zu gehen, auch wenn er schon in der Früh aufsteht, wandern geht oder sonst etwas macht und den ganzen Tag unter­wegs ist. Das schafft jeder und kann sich jeder einteilen. Wir sind daher der Meinung, dass das der richtige Weg ist.

Es wird immer gesagt, die Briefwahl sei ein Erfolgsmodell. Da frage ich mich: Woran wird der Erfolg bei einem Wahlvorgang gemessen? Daran, dass er besonders sicher ist? Daran, dass er nachvollziehbar ist? Daran, dass das Vertrauen in ihn besonders groß ist? Dass die Standards des Wahlvorgangs besonders hoch sind? Oder geht es jetzt nur darum, wie viele Stimmen überhaupt abgegeben werden?

Gemessen an den ersten Punkten ist die Briefwahl, wie ich schon erklärt habe, ein­deutig kein Erfolgsmodell, im Gegenteil. Und wenn wir davon ausgehen, dass dadurch mehr Stimmen abgegeben werden, dann muss ich sagen: Nicht einmal das ist fest­stellbar. In Wirklichkeit wurde die Wahlbeteiligung in den letzten Jahren immer noch geringer, trotz Briefwahl, es nimmt nur der Anteil der Briefwähler zu und damit natürlich der Anteil derjenigen, die unter nicht sicheren Voraussetzungen ihre Stimme abgeben.

Wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung Vertrauen in einen Wahlvorgang hat, sieht man ja an anderen Staaten wie der Ukraine oder auch an Staaten, manchmal vielleicht


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auch der Dritten Welt, in denen eben sehr wohl in Frage gestellt wird, ob der Wahlvor­gang korrekt war, in denen es dann Demonstrationen gibt und wo dann einfach in den Staat kein Vertrauen mehr gesetzt wird und man sagt: Das ist offenbar manipuliert worden.

Daher appellieren wir an Sie, dass Sie mit uns diesen Weg gehen, die Briefwahl als solche auf das Minimum zurückzufahren und andere Möglichkeiten zu wählen, sodass die Bevölkerung möglichst ihre Stimme abgeben kann, aber nicht auf diesem unsiche­ren Weg. Daher auch unsere Ablehnung hier, weil das miteinander verknüpft wurde.

Bei einer Weiterentwicklung des Wahlrechts sind wir dabei. Es gibt auch jetzt, auch bei den Vorzugsstimmen, wie wir ja jetzt wieder festgestellt haben, sehr komplizierte Rege­lungen. Viele kennen sich damit nicht aus. Es ist selbst für jemanden, der damit unmit­telbar zu tun hat, schwer zu erkennen, wie die Vorzugsstimmen zu vergeben sind. Also da besteht sicherlich Änderungsbedarf, da sind wir mit dabei, genauso wie bei anderen Diskussionen über die Änderung des Wahlrechts.

Zum Schluss noch einmal mein Appell, mit uns aufgrund dieser berechtigten Kritik da­ran, dass bei der Briefwahl die Grundsätze des Wahlrechts nicht eingehalten werden, den Weg zu gehen, diesbezüglich eine Änderung durchzuführen. (Beifall bei der FPÖ.)

14.43


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Wittmann. – Bitte.

 


14.43.23

Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Hohes Haus! Der Anlass für die nunmehr vorgenommene An­passung war eigentlich eine neue EU-Richtlinie, die eine massive Verbesserung für den Einzelnen bringt. Bisher musste der Einzelne, wenn er in einem Land zur Wahl angetreten ist, das nicht sein Heimatland war, eine Bescheinigung seines Heimatlan­des beibringen, dass er nicht des passiven Wahlrechtes verlustig gegangen ist.

Mit dieser Änderung der Richtlinie macht das jetzt nicht mehr der Einzelne mit seinem Staat aus, sondern jener Staat, in dem er zur Wahl antritt, muss sich jetzt um die Be­scheinigung beim Heimatstaat kümmern. Ich halte das für eine Serviceleistung des Staates an den Einzelnen, um das Wahlrecht zu gewährleisten, und ich finde das eine sehr gute Regelung.

Das ist die Anpassung, die notwendig war. Dazugenommen haben wir die Herabset­zung des für eine Vorreihung notwendigen Prozentsatzes der gültigen Parteistimmen von 7 auf 5 Prozent. Das ist eine erhebliche Verbesserung des Persönlichkeitswahl­rechtes. Wir haben gleichzeitig die Fristen jenen bei der Nationalratswahl angeglichen und außerdem eine Sofortmeldung der Vorzugsstimmen verankert, sodass man bereits am Mittwoch nach der Wahl auch die Vorzugsstimmen haben wird und nicht zwei Wo­chen warten muss.

Ich halte es im Gegensatz zu meinem Vorredner für eine gute Errungenschaft, wenn die Wahlkarten jetzt in jedem Wahllokal abgegeben werden können, weil das eine Dienstleistung am Bürger ist, der sein Wahlrecht ausüben will. Wenn die technische und organisatorische Möglichkeit besteht, dann halte ich das für eine sehr gute Erwei­terung.

Ich habe noch folgenden Antrag einzubringen.

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Dr. Wittmann, Mag. Gerstl, Kolleginnen und Kollegen


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Der Nationalrat wolle in 2. Lesung beschließen:

Der dem Ausschussbericht angeschlossene Gesetzestext wird wie folgt geändert:

1. In Z 14 entfällt in § 72 Abs. 4 nach dem Wort „festzuhalten“ das Wort „und“.

2. Es wird folgende neue Z 16 eingefügt, die bisherigen Z 16 bis 21 erhalten die Be­zeichnung „17“ bis „22“:

„16. In § 75 Abs. 1 wird die Zahl ,43‘ durch die Zahl ,39‘ ersetzt.“

*****

Im ersten Punkt wird ein sprachlicher Fehler bereinigt, und im zweiten Punkt wird nun­mehr die Änderung der Regionalwahlkreise durchgeführt, die aufgrund der Änderung der Regionalwahlkreise in der Steiermark notwendig geworden ist – also keine wesent­lichen, aber doch notwendige Änderungen, die hier noch einzubringen waren. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

14.46


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der Antrag ist ausreichend unterstützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Dr. Wittmann, Mag. Gerstl, Kolleginnen und Kollegen

zum Bericht des Verfassungsausschusses in 21 d.B. über den Antrag 82/A der Abge­ordneten Dr. Peter Wittmann, Dr. Reinhold Lopatka Kolleginnen und Kollegen betref­fend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments (Europawahlordnung – EuWO) geändert wird

Der Nationalrat wolle in 2. Lesung beschließen: